Camping les Charmilles

Belgien – Wallonien – Ardennen
Camping les Charmilles – keine Webseite!
Empfehlung – Ja
Juni 2023

#camping #belgien #ardennen #campinglescharmilles


Für Wanderungen in den Ardennen, und zwar in der Umgebung des Parc Naturel Hautes Fagnes-Eifel suchte ich mir wie üblich einen Campingplatz, der nicht so weit von den einzelnen Wanderungen entfernt liegen sollte. Meine Wahl fiel auf Camping les Charmilles in Ovifat. Vor Ort stellte sich dann sogar heraus, dass es der Ort mit de einzigen Alpinskigebiet in Belgien ist. Wobei die zwei Abfahrtspisten sehr übersichtlich sind.

Zum Campingplatz gehört noch ein Restaurant, das gut besucht wird. Bei der Ankunft also nicht erschrecken lassen, wenn davor sehr viele Autos stehen. Die Rezeption befindet sich seitlich des Gebäudes. In der Rezeption ist ein kleiner Lebensmittelladen mit zum Teil regionalen Produkten.

Kurz nach dem Eintreten kam auch direkt jemand zum Anmelden. U. U. kann es etwas dauern, wenn im Restaurant viel los ist.

Die Hälfte des Campingplatzes ist ausgewiesen für Dauercamper und die andere für vorübergehende Camper. Anfang Juni waren fast keine Dauercamper vor Ort und im restlichen Bereich relativ wenige und wenn es einmal voller wurde, dann auch nur über eine Nacht. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass dieser Campingplatz gerne für Durchreisen genutzt wird.

Bleibt man, wie ich, eine Woche, so stellt sich der Campingplatz als ruhiger Ort heraus. Eine eigene Zeltwiese gibt es nicht, jedoch ist der Preis für ein Zelt geringer, wie mit einem Van oder Wohnmobil.

Bei Google finden sich einige negative Beurteilungen in Bezug auf die Sanitäranlagen. Das mag in der Vergangenheit vielleicht zugetroffen haben. Zu Juni 2023 gab es zwei Container mit vier einzelnen Bädern, die sauber und in einem ordentlichen Zustand waren. Lediglich Toilettenpapier war sehr sparsam ausgelegt worden. Gut, wenn man eigenes dabei hat.

Zu beachten ist, dass es keine Ablage für Kleidung gibt. Gestört hat mich dies nicht, da die zwei Haken an der Wand ausreichend waren.

Für das Geschirr war am alten Sanitärgebäude eine einfache Möglichkeit gegeben.

Sollte der Campingplatz voll sein, dürfte es mit den vier Bädern und dem einen Waschplatz eng werden, während meines Aufenthaltes war es jedoch nie ein Problem.

Was zu vermissen ist, ist ein überdachter Aufenthaltsbereich. Auf der Wiese gibt es eine kleine Hütte, die wohl dafür gedacht sein könnte, aber innen noch nicht ausgebaut war. Möglicherweise kommt aber auch etwas an die Stelle des alten Sanitärgebäudes.

Während meines Aufenthaltes wurde das Dach des Hauptgebäudes erneuert und ich bekam daher extra einen Platz, der am weitesten vom Hauptgebäude entfernt war, damit ich von den Bauarbeiten nicht so sehr gestört werde. D. h. es wird schon auf Zelter und auf die Aufenthaltsdauer Rücksicht genommen. 👍


Wie bereits erwähnt, gibt es im Hauptgebäude ein Restaurant. Sehr gemütlich eingerichtet, kann dort Zeit verbracht werden. Die Speisekarte ist übersichtlich auf zwei Tafeln geschrieben bzw. im Innenbereich auf den zwei großen Tafeln an der Wand.

Die Getränke- und Speisekarte gibt es nur in Französisch! Wallonien liegt im französisch sprechenden Teil Belgiens und mit anderen Sprachen tut man sich dort schwer. Vereinzelt wird Englisch und Deutsch verstanden.

Italien – Cinque Terre – September 2023

Die Idee für eine Reise nach Cinque Terre war schon lange vorhanden und es sollte im Oktober 2020 dorthin gehen. Dann kam so eine Pandemie und machte dies zunichte. Aber das heißt ja nicht, dass die Idee damit für immer verloren war. Warten auf einen guten Zeitpunkt war nötig und der stand dann in 2023 an. Den August oder September peilte ich an und in Absprache fand sich dann der September.

Eine Ferienwohnung in Levanto war gefunden und gebucht. Nun ist Levanto für eine Fahrt an einem Tag von der Frankfurter Region eigentlich zu weit entfernt. Klar, es wäre möglich, entspannter jedoch wird es mit einer Zwischenübernachtung.

In einem Tag gut erreichbar ist der Gardasee und im vorigen Jahr wurde ich von Andrea, dem Koch des Albergo Cavallinio 10 gefragt, ob ich im Folgejahr wieder vorbeikommen würde. Somit war klar, wo die Übernachtung mit Abendessen sein sollte. 

Für die Buchung im Albergo Cavallinio 10 in Cecina schrieb ich Paola über die Webseite des Albergo direkt an und erwähnte auch gleich, dass wir Abends dort essen möchte. Paola konnte sich noch an mich erinnern und meinte das Andrea uns bestimmt etwas Leckeres zubereiten wird. 😊

Wie das mit der Übernachtung für die Rückreise aussieht und was wir uns in der Ferienwohnung kochen werden ist, im Mai 2023 noch offen und wird sich bis September schon finden. 

Wir, heißt bei dieser Reise mein Bruder und ich.


14. September

Früh, so richtig früh machte sich der Wecker bemerkbar. War das wirklich eine gute Idee, so früh losfahren zu wollen? Was soll’s. Einen Kaffee gemacht, die letzte Sachen gepackt und dann trat ich die Reise an. Zuerst zu meinem Bruder, um ihn abzuholen. Wir hatten vereinbart um 6:00 Uhr bei ihm zu starten und hatten es dann auch gemacht.

Noch war alles dunkel. Während der Fahrt wurde es heller und beim ersten Stopp schon Tag. Der Stopp war zum Nachtanken – Benzin für Svarta und Kaffee für mich. Wobei für mich gab es auch noch einen Schokomuffin. 😀

Viele Kilometer weiter in Österreich machten wir am Rastplatz mit der Aussicht auf die Zugspitze erneut halt. Die Aussicht war an diesem Tag allerdings sehr übersichtlich. 🤣 Da wir zur Mittagszeit dort ankamen, bestellte ich mir eine Gulaschsuppe. Lecker.

Weiter ging es in Österreich über den Fernpass und den Brenner. Bis zur Mautstation Brenner lief bis dahin alles gut. Bis dahin! Schon vor der Mautstation staute sich einiges an. Selbst an den Fahrstreifen mit automatisierter Erkennung, die ich schon immer nehme, ging es nur schleppend voran. Ein Polizeiauto und ein Krankenwagen passierten uns. Da war wohl ein Unfall. Gesehen hatten wir nichts auf dem Weg zum Brenner.

In Italien lief es gut und am nördlichen Ende des Gardasees machten wir einen Abstecher nach Torbole. Wie im letzten Jahr parkte ich auf dem Parkplatz unter Olivenbäumen und unten im Ort gab es dann ein Eis. 😀

Ungefähr 12 Stunden nach der Abfahrt bei meinem Bruder kamen wir in Cecina an. Natürlich wurde ich von Paola und Andrea vom Cavallino 10, herzlich begrüßt. Ich bekam sogar das Zimmer, das ich dort 2010 hatte.

Ein Spaziergang durch Cecina vor dem Abendessen war Pflicht. Zum einen um meinem Bruder das Bergdörfchen zu zeigen, zum anderen um nach der langen Fahrt die Beine zu bewegen.

Später sind wir in das Restaurant. Mein Bruder entschied sich für Fisch, ich für das Special des Tages (Pasta mit Fisch und Tomaten – sehr fruchtig). Davor teilten wir uns eine Vorspeise und ich bestellte mir zum Abschluss noch einen Nachtisch. Der regionale Wein passte super zum Essen. Gesättigt, unternahm ich am späteren Abend noch eine Spaziergangrunde im Dorf.


15. September – Levanto

Da es selbst morgens schon schön warm war, konnten wir im Freien frühstücken.
Nach dem Bezahlen hieß es Abschied nehmen. Wir fuhren bis Toscolano Maderna, um zu tanken und einzukaufen, damit wir in Levanto nicht noch hektisch schauen müssen, wo ein Markt ist und wie die Öffnungszeiten sind.

Die Fahrt über mehrere Autobahnen war bis auf eine Abfahrt relaxt. Die eine Abfahrt war wegen Bauarbeiten gesperrt, das Navi hatte schnell eine Alternative für uns gefunden. Bei Levanto sind wir von der Autobahn herunter und ab da wurde es kurvig 😀 bis hinunter nach Levanto.

Das Apartment war gar nicht so einfach zu finden. In Google Maps ist es zwar markiert, die Markierung stimmt nur nicht mit der Wirklichkeit an. Barbara, unsere Vermieterin, hatte sich morgens schon per Textmeldung gemeldet und um die Ankunftszeit gefragt. Die hatte sie bekommen und ich hatte dadurch auch ihre Nummer. Das war gut, denn sonst hätten wir das Apartment viel länger gesucht. Freundlich wurden wir empfangen. Es wurde alles gezeigt und erklärt.

Wir bezogen anschließend das Apartment, indem wir zuerst nur alles abstellten. Im Markt am Morgen hatten wir uns Stückchen gekauft und diese nun mit einem Kaffee vor dem Apartment genossen. So geht ankommen!

Da wir am frühen Nachmittag ankamen, hatten wir noch viel Zeit bis es dunkel werden würde. So sind wir gleich los auf einen Spaziergang durch Levanto und zum Strand. Am Strand sahen wir Absperrungen und Vorbereitungen für ein Feuerwerk, nur keine Angabe zu einem Datum oder einer Uhrzeit.

Über eine Schleife sind wir zurück zum Apartment.

Zum Abendessen gab es Linguine mit Tomaten und cremigen Auberginen. Während wir am Tisch vor dem Apartment aßen, kam Barbara vorbei. Wir sprachen sie auf das Feuerwerk an und sie sagte, dass es um 22:30 Uhr an diesem Abend sei, da am nächsten Tag das Wetter schlechter werden würde. Ergo sind wir später wieder zum Strand herunter und dort waren schon sehr viele oben auf der Strandpromenade. Wir gesellten uns dazu und warteten darauf, dass es losgeht. Nicht ganz pünktlich wurde mit drei Böllern der Beginn verkündet. Dadurch aufgeschreckte Vögel flogen über uns weg und verschwanden im Dunkel der Nacht. Dann begann das Feuerwerk und wollte und wollte nicht enden. Fast eine halbe Stunde lang wurde uns ein tolles Spektakel in der Bucht von Levanto geboten.

Spaziergang: ~7,5 Kilometer


16. September – Levanto bis Framura

Beim ersten Aufwachen hörte ich es leicht regnen. Es war vorausgesagt, dass es morgens regnen würde und erst am Nachmittag wieder. Dann sollte es sogar gewittern. Aufgrund dieser Vorhersage waren Wege und insbesondere die von Levante über Monterosso al Mare bis Vernazza gesperrt.

Wir frühstückten zuerst und packten danach alles für die erste Tour. Wir hatten uns am Vortag bereits eine Alternative ausgesucht und das war eine Wanderung von Levanto über Bonassola nach Framura. Eine Wanderung nach Norden, entgegengesetzt der ursprünglichen Idee.

Es war sonnig und wurde immer wärmer. Durch den Regen am frühen Morgen wurde es damit schwül und die Treppen des ersten Anstieges waren dadurch schweißtreibend. Mit einem Auf und Ab kamen wir ungefähr ein Dreiviertel Stunden später in Bonassola an. Es fand sich unterhalb der Strandpromenade eine Strandbar und für uns was zu trinken.

Zwei Gassen sind wir danach durch Bonassola gelaufen und anschließend auf den Wanderpfad nach Framura. Auch dieser hatte wieder ein Auf und Ab. Dieser Abschnitt war mit mehr Bäumen und schöneren Pfaden gespickt und gefiel deutlich besser.

In Framura beschäftigten wir uns am Bahnhof mit dem italienischen Zugsystem, um Karten für die Fahrt zurück nach Levanto zu kaufen. Über eine halbe Stunde Zeit hatten wir bis zur angegebenen Abfahrt. Zeit genug, um zu einer Strandbar auf der anderen Seite des Bahnhofs für ein Getränk zu laufen.

Die Bahn ist genauso zuverlässig wie in Deutschland – will heißen, sie kam mehrere Minuten zu spät. Für uns nicht wirklich relevant und die kurze Fahrt bis Levanto war schnell hinter uns. In Levnto sind wir auf dem Heimweg in den Supermarkt um Lebensmittel einzukaufen. Gnocchi’s, Fladenbrot und zwei Stückchen. Die Stückchen mit Kaffee gab es dann auch gleich nach der Ankunft am Apartment.

Abendessen: Kichererbsen Curry mit Fladenbrot.

Tour: ~12,5 Kilometer, ~620 Höhenmeter


17. September – Isla Palmaria

Wir frühstückten früh, um früh die Bahn nach La Spezia zu nehmen. Wie das mit den Tickets geht, haben wir am Vortag schon geübt, sodass es an diesem Tag schneller vonstattenging. Die Tickets sind immer für eine bestimmte Zugverbindung und die war nur eine Minute später. Es hat dennoch alles super geklappt.

Von Cinque Terre sieht man während der Bahnfahrt relativ wenig. Der Zug fährt fast die gesamte Strecke in Tunnels und nur die Bahnhöfe liegen im Freien.

In La Spezia angekommen liefen wir durch die Innenstadt, welche noch halb verschlafen war. Die Innenstadt und der Hafen sind durch einen Park getrennt und wir waren vom Park getrennt. Fast der gesamte Park war abgesperrt. Kaum waren wir im Park, ertönte der Startschuss zu einem Rennen. Aha, daher die Absperrung.

Wir erreichten den Hafen und fanden gleich unser Schiff. Die Tickets gab es an einem Schalter vor dem Zugang zum Schiff. Langsam fuhr das Schiff aus dem Hafen und der großen Bucht. Erst weit draußen wurde die Fähre schneller. Kurz vor der Isla Palmaria macht die Fähre einen Bogen und wir konnten Portovenere mit seinen bunten Häusern sehen.

Fast alle, so auch wir, verließen die Fähre nach dem Anlegen an Isla Palmaria. Zuvor bekam ich von einer Einheimischen noch den Tipp, die letzte Fähre (18:20 Uhr) zurückzunehmen. Diese fährt nämlich nicht direkt nach La Spezia, sondern umrundet vorher noch die Insel Palmaria.

Wir alle liefen in einem Pulk am Strand entlang. In der Mitte einer langen Mauer nach dem Hafen bogen die meisten dort ab. Das waren die, die mit Strandtasche usw. zum Baden auf die Insel fuhren. Wenige wie wir liefen weiter.

Anfangs war es noch gemütlich am Ufer entlang, bis es dann nach oben ging. Im Grunde immer noch am Ufer, nur dass es nun eine Steilküste war. Ziemlich anstrengend war es, die fast 160 Höhenmeter zurückzulegen. Es hatte nachts leicht geregnet, inzwischen kam die Sonne heraus und es wurde schwül. Alles nicht ohne bei einer durchschnittlichen Steigung von 13 %. Jedoch wurden wir immer wieder mit tollen Ausblicken belohnt.

Oben angekommen, fanden wir einige Bänke. Mein Bruder blieb dort und ich lief ein Stück einen anderen Weg entlang. Ein Fort war ausgeschildert. Das ist schon so alt, dass nur noch spärliche Überreste zu erkennen waren. Lohnte sich also nicht wirklich. Zurück schloss ich mich der Pause an.

Nach bergauf kommt bergab. Wir liefen einen langen Weg bergab bis zu einer Bucht, die wir von oben sehen konnten. Hier trennten sich unsere Wege. Ich lief über Schotter und Steine durch zwei Grotten, wobei die Durchquerung der zweiten schon reichlich abenteuerlich war. Ein Stein rutschte herunter und das Auftreffen auf das Wasser dauerte sehr lange. Lieber langsam und weiter von dem dunklen Loch entlang laufen!

Auf der anderen Seite trafen wir uns am Strand wieder und machten eine weitere Pause. Nur wenige Meter und zwei Biegungen weiter liefen wir an einem Strandrestaurant vorbei. Da hätten wir wohl vorher auf die Karte sehen sollen. 🤣

Daran vorbei, führte der Weg in das Inselinnere und natürlich wieder nach oben. Oben angekommen, dieses Mal nicht ganz so weit oben, liefen wir relativ eben um den Berg und hatten immer wieder schöne Aussichten. Dabei bemerkten wir, dass die Anzahl der Boote um die Insel deutlich zugenommen hat. Sonntag und sonniges Wetter luden viele zu einem Ausflug ein.

Wir kamen eine Viertelstunde vor Abfahrt der nächsten Fähre am Hafen an. Fast vier Stunden auf die letzte Fähre warten oder die gleich kommende nehmen? Wir entschieden uns für letzteres.

In La Spezia wollten wir in eine Cafeteria. Das scheint sonntags Nachmittags nicht der beste Einfall zu sein. Alle hatten geschlossen. Wir sind dann in der Innenstadt in einen Laden der leckere Focaccias anboten.

Zurück sind wir wieder mit dem Zug und da ohne längeres warten.

Auf dem Weg zum Apartment kauften wir ein paar Lebensmittel ein für die nächsten Tage. Zum Essen sind wir später in die Innenstadt von Levanto gegangen. In der Taverne Garibaldi fanden wir beide uns ansprechende Pizzen. Zum Nachtisch gab es bei mir noch Affogato al Kaffee.

Tour: ~6,9 Kilometer, ~350 Höhenmeter
Den abweichenden Pfad am südlichen Ende sollten nur trittsichere und schwindelfrei nehmen.


18. September – Stairs

Ich wurde wie meist früh wach und machte mir einen Kaffee, den ich vor dem Apartment zu mir nahm. Meine Tasse war leer und mein Bruder wurde auch wach. Wie praktisch, dann kann der zweite Kaffee direkt mit dem Frühstück verbunden werden.

Heute trennten wir uns. Da ich etwas fitter bin, entschloss ich mich zu einer Dörfer-Tour. Am Bahnhof von Levanto kaufte ich die Cinque Terre Card. Mit dieser kann man einen Tag lang die Bahn und Busse so oft nutzen, wie man möchte.

Den Beginn machte das südlichste Dorf – Riomaggiore. Echt hübsch, wenn es nicht ganz so überlaufen ist. In der Bahn bekam ich ein Gespräch einer Führerin mit, die meinte, dass es derzeit ruhig wäre. Am Bahnhof fühlte sich das allerdings noch sehr überlaufen an. Im Ort, nahm ich die erste Treppe und verabschiedete mich damit vom Gewimmel. Sehr ruhig war es auf der Treppe, bis hoch zum Friedhof. Da lagen dann schon die ersten zehn Stockwerke lt. App hinter mir. Von dort oben hatte ich einen schönen Blick auf Riomaggiore.

Über ein paar größere, hauptsächlich jedoch kleinere Wege und Treppen erkundete ich den Ort. Bei einigen Häusern standen die Türen offen. Wie sich herausstellte, sind das zum Teil Durchgänge und verbinden die Wege. Innerhalb des Gebäudes geht es zu den Wohnungen.

Auf den Steinen, die die Hafenbucht abschirmen, kann man klettern. Das machte ich bis zu einem Punkt, an dem der Wall die Richtung ändert. Ganz nette Kletterei. Einen besseren oder besonderen Blick in die Bucht ergab sich dadurch nicht.

Gegen Mittag kehrte ich in einer Bar, am Hafen ein. Ein Focaccia, O-Saft und danach noch einen Espresso. So war ich gestärkt für eine weitere Entdeckungsrunde in Riomaggiore.

Als ich weiter wollte, entdeckte ich einen Fußweg von Riomaggiore bis Manarola. Wie sich herausstellte, hatte er jedoch Mittagspause. Der Weg ist tatsächlich von 13:00 – 15:00 Uhr gesperrt! Abgesehen davon stellte sich noch heraus, dass der Weg noch nicht durchgängig bis Manarola begehbar ist. D. h. ich nahm die Bahn.

In Manarola staute sich alles am einzigen Ausgang vom Bahnsteig. Einerseits wurden Tickets geprüft, andererseits ist der Zugang zum Ort sehr schmal. Unter der Bahn durch und einen langen Tunnel später war ich in Manarola und mein Bruder stand in der Nähe des Tunnelausgangs. Er hatte sich kurz vorher angekündigt.

Wir liefen gemeinsam los. Zuerst machten wir Stopp, damit ich mir ein Eis kaufen konnte, einige Meter später, damit er sich was zum Mittagessen kaufen konnte. Nicht lange und ich entdeckte eine Treppe, die mich reizte. Hier trennten sich wieder unsere Wege. Die Treppe hoch brachte mich zu einem Panoramaweg mit Aussichtspunkt auf Manarola.

Über einen anderen Weg kam ich dann zum Hafenbecken und bin auf der anderen Seite über Treppen wieder hoch. Oben traf ich meinen Bruder erneut. Ein paar Treppen und Gänge später war ich am Bahnhof. Die Treppen und Gänge sind ähnlich wie in Riomaggiore. Manche sind so verbaut, dass es dunkel werden kann für einige Meter.

Weiter bin ich mit der Bahn zum dritten Ort, nach Corniglia. Hier war ebenfalls Kondition gefragt. Klar, es gibt einen kleinen Bus, der vom Bahnhof zum Ort führt, oder eben auch die Treppe mit rund 400 Stufen. Gezählt hatte ich die Stufen nicht. Von fast ganz oben hatte ich einen guten Blick über die Treppe nach unten. War schon lustig zu sehen, wie alle, wie die Lemminge im Zickzack die Treppe hoch liefen.

So groß ist Corniglia nicht und die eine Ortshälfte war schnell erkundet. In einer kleinen Bar/Café stoppte ich, bestellte einen Cappuccino und ein Stück Kuchen. Die Bedienung hatte mir schon einen Platz im Freien (innen gibt es keine!) ausgesucht. Unter der Markise, war ich geschützt vor dem leichten Nieselregen, der nun anfing. Macht nichts, habe ja meinen Kuchen und was zu trinken.

Es nieselte zwar immer noch, das machte mir nur nicht wirklich etwas aus, ich war auch so schon verschwitzt. 🤣

Zeit für den anderen Teil von Corniglia. Wieder kleine Gassen und ein paar Treppen. Hier sind es allerdings wirklich nur ein paar und nicht besonders lange Treppen. Corniglia liegt oberhalb und ist anders als die restlichen Dörfer von Cinque Terre vom Hafen getrennt.

Ein wenig versteckt entdeckte ich ein offenes Tor. Dahinter war ein großer Raum und es wurden Trauben vom Rest für Wein getrennt.

Zum Bahnhof hieß es dann die ganzen 400 Stufen nach unten laufen. Die Bahn ließ zum Glück nicht lange auf sich warten und bald war ich in Vernazza.

Vernazza ist nicht mehr so in ausgeprägt in die Hügel eingezwängt. Hier konnte ich dennoch ein paar interessante Gassen und Treppen entdecken. Sogar hoch bis zur alten Burg mit Blick über den Ort hatte ich es geschafft.

Noch ein letzter Ort fehlte und so fuhr ich nach Monterosso al Mar. Heraus aus dem Bahnhof und ich stand auf der Strandpromenade. Das Bahnhofsgebäude hinter mir sah eher wie ein Wohnhaus aus. Auch die Gebäude daneben scheinen die Bahn teils zu umbauen.

In Monterosso bin ich aus dem Bahnhof und nach rechts gelaufen. So kam ich über die Strandpromenade bis an das zugängliche Ende. Hier war eine Statue, die Statua del Gigante zu sehen. Gros und beeindruckend.

Der Ort Monterosso jedoch ist kein Ort, wie die anderen gewesen. Normale Straßen und eine Strandpromenade. Aha, das war der neue Ortsteil.

Die Strandpromenade lief ich anschließend in die andere Richtung entlang. Vorbei am Bahnhof ging es leicht bergauf bis zu einem Tunnel. Durch diesen bin ich jedoch nicht, sondern den Weg um den Hügel zu einer alten Burg. Hier machte ich kehrt. Dahinter verbirgt sich zwar lt. Karte der alte Ort Monterosso, aber es wurde dunkler und so lief ich zum Bahnhof, um die Bahn nach Levanto zu nehmen.

Am Apartment angekommen, begrüßte ich mein Bruder. Nach der Dusche wurde das Abendessen angegangen. Es gab Gnocchis mit Gemüse und Mozzarella.

Tour: Spaziergänge in den Orten. Schweißtreibend durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Getrackt hatte ich nichts, die App meiner Uhr meinte am Ende des Tages 121 Stockwerke anzuzeigen.


19. September – Levanto bis Vernazza

Wieder gemütlich gefrühstückt und den Tag begrüßt. Abends hatte es noch leicht geregnet, an diesem Morgen war davon nichts mehr zu merken. Die Wettervorhersage bescheinigte gutes Wetter für den ganzen Tag.

Am Bahnhof kauften wir die Cinque Terre Card für zwei Tage. Das war mit reichlich Zeit verbunden, da sich an diesem Morgen eine lange Schlange vor dem einzigen Schalter bildete. Wir sahen zwar, dass es die Karte auch Digital gibt, die Seite zum Kaufprozess ist jedoch komplett in Italienisch und wir waren daher unsicher. So schlimm war das Warten dann nun auch nicht, um es blind zu riskieren, mit der digitalen Karte.

In Levanto sind wir über die Altstadt zur Strandpromenade. In einer Panaderia kauften wir noch eine Focaccia für eine Pause ein.

An der Strandpromenade ging es nur ein Stück entlang, bis der Weg auf eine Treppe zwischen die Häuser führte. So liefen wir einige Treppen und Steigungen bergauf. Bergab und wieder bergauf. Anfangs waren ein paar mit uns auf dem Weg nach Monterosso, das verlief sich dann nach und nach.

Abgesehen von den Steigungen und Treppen war es ein einfacher Weg bis Monterosso, der immer wieder schöne Ausblicke über die Küste und auf das Meer bot. Vor Monterosso wurde es dann mehr, mit anderen Wanderern und Spaziergängern.

In Monterosso wurden wir an der Strandpromenade von einer größeren Menschenmasse überrascht. Am Vortag war kaum was los und an diesem Tag war die Strandpromenade voll. Nicht weit vom Bahnhof machten wir halt, um etwas zu trinken. Es fand sich noch ein Sitzplatz mit Schirm für ein bisschen Schatten, denn die Sonne zeigte sich mittlerweile von ihrer besten Seite.

Weiter entlang an der Strandpromenade kamen wir zum alten Monterosso, das ich am Vortrag nicht besuchte. Auch hier waren die Straßen wieder sehr voll. Dennoch wagten wir uns hinein und es zeigte sich zum Glück auch die ein oder andere ruhigere Ecke. Ich fand auch eine Gelateria und war mit meinem Eis glücklich. Die Gelateria durfte ich erst nach einem Bild mit der Verkäuferin verlassen. Die Verkäuferin war recht klein und ich bin nun mal das Gegenteil davon. Sowas kenne ich ja und habe damit keine Probleme.

Nach Monterosso wurde der Wanderweg schmaler und interessanter. So liefen wir mit deutlich mehr anderen diesen Weg bis zu einem Punkt rund 500 Meter nach dem letzten Gebäude, einem Hotel. Dort erwartet uns eine kleine Hütte, an der die Cinque Terre Card geprüft wurde. Wir hatten die Karte und konnten somit ohne Probleme passieren.

Auch dieser Weg ist eher durch seine Steigungen und Treppen, eine ist seeehr lang, anfordernd. Festes Schuhwerk wird dennoch empfohlen. Dieser Wanderweg bis Vernazza bietet mehr Aussichten, jedoch auch mehr Personen. Da der Weg oft schmal ist, ist regelmäßiges Warten und vorbeilassen angesagt gewesen. Es ist eine der schönsten Wanderstrecken in Cinque Terre und das machte sich an der Menge an Personen bemerkbar, auch wenn Nebensaison war.

In Vernazza erwartet uns wieder ein völlig überfülltes Dorf. Einmal rein und durch die Hauptstraße und eine Nebengasse kamen wir zum Hafen. Wir suchten ein Café und fanden leider keines. Was wir fanden, war Gianni Franzi Deck. Deck, da es eine Terrasse mit super Ausblick war. Es gab nur keinen Kaffee. Wir begnügen(!) uns mit Bier und einem Cocktail (Cocktail Vernazza: Limoncello, Prosecco, Soda). 🤣

Kurz vor dem Gehen hatten wir uns noch mit einem Schweizer Paar unterhalten, das wir am Vortag schon getroffen hatten. Für sie war es der letzte Tag in der Region.

Mit der Bahn ging es zurück nach Levanto. Eine Dusche, die definitiv nötig war, folgte, um danach in die Innenstadt zum Essen zu gehen. Es war nicht einfach, etwas ohne Reservierung zu finden. Im Ristorante Trattoria Cavour Levanto fanden wir einen Platz, leckeres Essen und einen lokalen Wein.

Tour: ~15 Kilometer, ~640 Höhenmeter


20. September – Vernazza bis Riomaggiore

Die Cinque Terre Card war am Vortag bereits für zwei Tage gekauft, so konnten wir nach dem Frühstück zum Bahnhof und direkt zum Gleis. Wir fuhren bis Vernazza, unserem gestrigen Endpunkt. In Vernazza war weniger los, wie am Tag zuvor. Lag es an der Uhrzeit oder dem bewölkten Wetter? Für uns zumindest nicht so relevant, da wir nur ein paar Meter die breite Straße Richtung Hafen liefen, um in die erste kleine Gasse mit Treppenstufen auf der linken Seite abzubiegen.

Über Treppen im Dorf und danach über Treppen aus Gesteinsbrocken liefen wir nach oben, immer weiter…. Bis zu einem Kontrollpunkt, an dem wir unsere Karten zeigen durften. Auch dieser Weg von Vernazza bis Corniglia ist gebührenpflichtig. Ein, meist schmaler Weg, immer wieder mit Treppen und einer ziemlichen langen Treppe war mit einem Höhenweg kombiniert. Es ist wieder ein beliebter Weg gewesen und somit waren einige dort anzutreffen gewesen. Will heißen: Gelegentlich mussten wir an Engstellen warten, um weiterzukommen.

In Corniglia machten wir dort Stopp, wo ich zwei Tage zuvor einen Kaffee und Kuchen aß. Aus dem Kuchen wurde dieses Mal ein Focaccia. 😊 Die Verkäuferin erkannte mich wieder und ich wurde entsprechend begrüßt.

Wir liefen ein paar Gassen durch Corniglia, kauften eine weitere Focaccia für später und verließen das Dorf für den nächsten Abschnitt nach Riomaggiore. Wieder war es ein schmaler Pfad. Etwas weniger Leute waren dort unterwegs, aber doch noch einige.

Vor dem Bergdorf Volostra ändert sich der Weg deutlich. Wir liefen nun durch ein Weinanbaugebiet. Die Hänge sind in Terrassen aufgeteilt und mit verschiedenen Rebsorten bepflanzt. Immer wieder hingen an den Pfählen Schilder mit den Angaben zur angebauten Rebsorte.

In Volostra kamen wir an eine Kirche heraus. Auf deren Vorplatz mehrere Bänke stehen und wir noch die letzte freie ergattern konnten. Es war Zeit für die gekaufte Focaccia.

Nächster Abschnitt: Volostra nach Groppo. Diese zwei Bergdörfer liegen nicht weit voneinander entfernt. Der Wanderweg führt dabei durch ein Tal, das ebenfalls mit Terrassen aufwartete. Anfangs waren dort Obstbäume zu sehen, danach fast nur noch Olivenbäume. Vorsicht war angesagt, hatte es doch beim Verlassen von Volostra angefangen leicht zu regnen. Die schmalen Treppen, die nun nass waren, nahmen wir daher vorsichtig.

So richtig hinein in Volostra und Groppo kamen wir nicht, der Wanderweg führt bei beiden Dörfern am Rand vorbei. Ab Groppe dann wieder durch Terrassen mit Weinreben. Netterweise ließ der Regen wieder nach.

Zu früh gefreut. Es tröpfelte auf dem weiteren Weg bis Riomaggiore immer wieder. Der Wanderweg führte uns zu einer Aussichtsplattform, weit oberhalb von Riomaggiore. Von dort konnten wir den Bahnhof und den neueren Ortsteil sehen. Wenig spannend.

Nun hieß es die Naturtreppen zum Ort hinunter zu laufen. Vorbei an zweien, die gerade Kisten mit frisch geernteten Trauben auf eine Behelfsbahn luden. Viel über die Treppen nach untern gibt es nicht zu berichten, außer dass dieser Abschnitt eine durchschnittliche Steigung von 27 % aufweist. Also reichlich steil.

In Riomaggiore war die Idee, am Hafen einzukehren. Nur standen wir vor einem geschlossenen Laden, wo ich hinwollte. Also durch die Ortsmitte nach oben. Wir fanden an der Hauptstraße ein Café, einen Kaffee und Gebäck. 😀

Über eine Balustrade kamen wir zum Bahnhof und mit mehreren längeren Aufenthalten des Zuges nach Levanto. Die Bahn hatte irgendein technisches Problem.

Auf unserem Weg zum Apartment kauften wir noch Getränke ein.

Abendessen: Schakachuka

Tour: ~14 Kilometer, ~890 Höhenmeter


21. September – Campiglia nach Portovenere

Über Nacht hatte es geregnet und der Himmel war noch wolkenverhangen. Da die Stühle und der Tisch vor dem Apartment nass waren, frühstückten wir innen.

Alles gepackt liefen wir zum Bahnhof, um den Zug nach La Spezia zu nehmen und von dort dann den Bus 20 nach Campiglia. Campiglia ist ein Bergdorf und so wurde sogar die Fahrt in dem kleinen Bus interessant, nachdem wir La Spezia verlassen hatten. Wir waren auf einer schmalen, serpentinenreichen Straße unterwegs bis zum Endhaltepunkt.

In dem Bergdorf gibt es nicht viel. Am zentralen Platz ist immerhin ein kleiner Bäcker, Ristorante, alles Mögliche! Dort erstanden wir kleine Minipizzen und ich noch einen Espresso. 😊

Ein Pfad ab dem Platz, an der Kirche vorbei sparte uns den Weg an der Straße. Schön eben, durch einen Wald starteten wir. So ganz ohne Straße ging es dann doch nicht. Allerdings war es nur ein kurzer Abschnitt, bis der Wanderweg die Straße wieder verließ und noch oben geht. Nach oben? Lt. Beschreibung ist es ein Wanderweg an der Küste bergab. 🙃

Das mit dem Bergab kam dann auch bald. Wir erreichten nochmals die Straße und in der nächsten Kurve standen wir vor der Entscheidung einen der zwei möglichen Wege zu gehen. Es war trocken und so entschieden wir uns für den Pfad, der an manchen Stellen ausgesetzt und steinig ist.

Trittsicher und schwindelfrei steht im Wanderführer und das ist auch angebracht. Dafür wurden wir mit einem schönen, urwüchsigen Pfad belohnt. Immer wieder boten sich Blicke auf das Meer und als es deutlicher bergab ging, sogar bis zu den zwei südlich gelegenen Inseln.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke machten wir an einem tollen Aussichtspunkt eine Pause und aßen die Minipizzen. 😀

Bis kurz vor Portovenere ging es auf dem Pfad weiter. Dann folgte ein Waldweg und wieder ein Pfad. Zwischendurch nieselte es kurz ganz leicht. Das war auch gut so, denn das letzte Stück ist steinig und hätte sonst rutschig werden können.

Wir kamen in Portovenere oberhalb der Burg an und folgten der Treppe an der Burg bis zu einem Platz im Ort. Hier endete die Wanderung und es folgte ein Spaziergang durch eine geschäftige Gasse bis zur vorgelagerten Halbinsel mit einer historischen Kirche und mehreren Grotten.

Zurück war es derselbe Weg bis zu einer Focacceria. Mittagessen!

Während unserer Mahlzeit fing es dann richtig an zu regnen. Ich war gut gewappnet mit meinem Poncho und die Bushaltestelle war nicht so weit entfernt.

Mit dem Bus nach La Spezia und der Bahn nach Levanto, erreichten wir am späteren Nachmittag unser Apartment. In der Focacceria hatte ich mir ein Cannolo mit Schoko mitgenommen und nun mit einem Kaffee genossen.

Abendessen: Spaghetti mit Meeresfrüchten und Tiramisu in der Trattoria Pizzeria Le Due Lune in Levanto. Bei den Spaghetti sei erwähnt, dass die verschiedenen Muscheln, die Krebsscherbe und Garnele noch mit Schale und Gehäuse kamen.

Tour: ~5,5 Kilometer, Höhenmeter: ~100 hoch, ~460 runter


22. September – Sestri Levante

Am Abend des Vortages hatte es schon angefangen zu regnen und über Nacht immer wieder. Am frühen Morgen wurde daraus ein Sturm und Gewitter. Ein kurzes Öffnen der Tür des Apartments hatte zur Folge, dass ich eine Böe mit Regen abbekam. Gleich die Tür wieder zu und lieber erst einmal einen Kaffee.

Später beruhigte sich das Wetter und wir liefen zum Bahnhof, um den Zug nach Sestri Levante zu nehmen. Kaum waren wir aus dem Bahnhof in Sestri Levante herausgekommen, tröpfelte es und ging sehr schnell in ein Gewitter mit starken Windböen über. Zum Glück fand sich gleich ein Unterstand.

Hier nun warten, bis sich wieder alles beruhigt? Nein! Gegenüber sah ich ein Café und eine Art Metzgerei nebenan. Schnell über die Straße und dorthin. Wir hatten noch Glück und einen Platz gefunden. Eine Focaccia zur Mittagszeit geht schon. 😀

Wir waren fertig mit Essen und Trinken und das Wetter beruhigte sich. Die Sonne kam sogar wieder heraus. Wir liefen zum Strand und an der Promenade entlang zur Halbinsel, auf die der Ort sich weiter zieht. Die zwei Strände von Sestri Levante, die jeder gesehen haben sollte, sahen nach dem Sturm verwüstet und nicht wirklich einladend aus. Da waren wir wohl nicht zum idealen Zeitpunkt dort. Auf der anderen Seite war der Strand schön leer. 🤣

Nach der kleinen Stadttour starteten wir unsere Wanderung zum Torre de Punta Manara, südlich von Sestri Levante. Auf dem Weg dorthin und von dort ergaben sich schöne Blicke auf die Stadt. Mit einer Schleife und dem Erreichen des Monte Castello kamen wir wieder in die Stadt und zum Bahnhof.

Eine Zugfahrt nach Levante, Duschen und ab zum Abendessen in die Innenstadt. Für das Abendessen wählten wir das Antico Borgo. Der Innenraum, in dem wir einen Platz bekamen, ist angenehm gestaltet und beim Essen waren wir vom Essen am Schwärmen. Stockfisch zur Vorspeise, Hase als Hauptgericht und ich hatte ein Tiramisu mit Mandeln und Pistazien zum Nachtisch. 😊

Tour: ~6,5 Kilometer, ~300 Höhenmeter


23. September – Heimfahrt, erster Teil

Das übliche. Yes! 😊 Frühstück.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, packten wir alles und brachten den sortierten Müll zu den entsprechenden Mülltonnen. Alles noch in Svarta verstaut, fuhren wir zur lokalen Tankstelle, um vollzutanken. Um die Ecke ist ein Supermarkt, der noch besucht wurde, bevor wir dann tatsächlich die erste Etappe nach Hause antraten.

Ein sonniges Levanto verliesen wir und es wurde während der Fahrt nach Norden heller und wärmer. An den Gardaseebergen hatte es ebenfalls schönes, sonniges Wetter. Die Alpenkette, sobald wir sie sahen, trug eine helle Wolkenmütze.

Bei Bozen bogen wir ab und fuhren nach Meran, um von dort durch das schöne Passeiertal zu fahren. Wir nahmen die Passstraße über das Timmelsjoch und je höher wir kamen, desto näher kamen wir der Wolkendecke. Nachdem wir durch den vorletzten Tunnel vor der Mautstation gekommen waren, befanden wir uns in einer Nebelwolke. Gemütlich ging es bis zur Mautstation weiter. Die Fahrt durch das Tal und über den Pass erinnerte mich wieder an die Erlebnisse bei den MINI Mountain Days. 😀

Im Crosspoint hinter der Mautstation kehrten wir ein. Ein Kaiserschmarren und einen Latte Macchiato. Im Crosspoint war es verhältnismäßig leer und daher ruhig. Die Wärme dort war auch angenehm, hatte es doch draußen um die 0 Grad. Auf den Gipfeln lag Schnee und gelegentlich sogar in der Nähe der Passstraße.

Hinunter nach Sölden war es entspannt, da kein Nebel mehr vorhanden war und wenig Verkehr. In Sölden fanden wir schnell unsere Unterkunft.

Trotz der 6 Grad, die sich viel kälter anfühlten, wagte ich einen Spaziergang von einer Dreiviertelstunde. Ein wenig Bewegung nach der langen Fahrt musste einfach sein.

Für das Abendessen bekamen wir ein paar Tipps. Die Sommersaison war zu Ende und die Wintersaison hatte noch nicht angefangen. So war vieles in Sölden geschlossen. Wir waren letztlich in der Werkstatt – für mich gab es einen Burger und ein Eis mit heißen Himbeeren zum Nachtisch.


24. September – Heimfahrt, zweiter Teil

Erfrischende 4 Grad waren es morgens um 7:00 Uhr in Sölden. Im Frühstücksraum lief ein Fernseher mit Bildern von Webcams der Gegend. Oben auf den Bergen war schon alles weiß.

Bevor wir Sölden verließen, wurden noch voll getankt. Sodann ging es in den sonntags Heimreiseverkehr. Für Heimreisen gibt es bestimmt bessere Tage, lies sich nur diesmal nicht anders machen. Mit mehreren Stopps kamen wir am späteren Nachmittag bei meinem Bruder Zuhause an. Für mich ging es noch weiter und eine Dreiviertelstunde später war ich ebenfalls Zuhause.

Da ich keine Lust zum Kochen hatte, ging es zum Italiener im Ort. 😂 Eine Pizza zum Abschluss eines Italien Urlaubes.


Resümee

In den Wochen vor unserem Urlaub war es heiß und sonnig in Cinque Terre. Für die Woche nach unserem Urlaub war es ebenfalls angekündigt. Wir hatten genau die Woche mit dem wechselhaften Wetter dazwischen. Dadurch war es meist relativ schwül und wir kamen bei den Touren schnell ins Schwitzen. Auf der anderen Seite war das unstetige Wetter und gerade am Tag an dem ich die Dörfer von Cinque Terre erkundete, von Vorteil, da so weniger los war. Wir kamen bei unseren Wanderungen an den sonnigen Tagen durch einzelne Dörfer und waren überrascht, wie viel dort los war, obwohl es Nebensaison war. Wie das in der Hauptsaison ist, möchte ich gar nicht wissen. 😱

Die Wanderungen sind für fitte kein Problem. Da es an einer Küste oft bergauf und bergab geht, kommt einiges an Höhenmeter auf einen zu. Entschleunigt wurden wir auf den zwei beliebtesten Strecken, da diese eng sind und einige dort unterwegs waren. Im Großen und Ganzen war es von der Menschenmenge ok auf diesen Wanderwegen.

Viele der Berghänge in Cinque Terre sind in Terrassen angelegt. Dort wachsen meist Olivenbäume und Weinreben. Hier und da auch anderes Obst. Die Wanderwege, auf denen wir unterwegs waren, führten immer wieder an solchen Terrassen vorbei. Limonenbäume sahen wir ebenfalls reichlich in den Gärten.

Mauereidechen (Braun und Grün) sind uns sehr viele begegnet. Kaum sieht man sie, schwupp sind sie schon wieder weg, die Kleinen flinken. 😊

Für alle unsere Unternehmungen waren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut bedient. Züge fahren sehr oft zwischen Levanto und La Spezia, sodass Svarta Pause hat. Bei den Bussen musste ein wenig mehr Recherche getrieben werden – ATC nennt sich der Betreiber. Die Preise für den Zug sind überschaubar und für die Busse sogar recht günstig (60 Minuten, 1,50 €).


Für die Statistik

2249 Kilometer haben wir mit Svarta bei einem Durchschnittsverbrauch von 5,6 L/100 KM zurückgelegt.


#italien #cinqueterre #levanto #sestrilevante #framura #bonassola #levanto #monterosso #vernazza #corniglia #manarola #riomaggiore #portovenere #laspezia #canon #canoncr #canonrf35 #canonrf70700f4 #canonrf16

Deutschland – Sylt – Oktober 2023

Im Mai 2023 wurde der Entschluss getroffen, für ein paar Tage nach Sylt zu reisen. Durch ein Wanderevent von Marsch-zum-Meer – Insel-Edition Föhr – habe ich u. a. ein paar Personen, die auf Sylt leben getroffen und zu zweien habe ich noch losen Kontakt.

So schrieb Steffie (von Sylt), ob ich Lust habe mal auf die Insel zu kommen. Ein paar Tage vor dem letzten Wochenende im Oktober sollten doch möglich sein. Gefunden haben sich dann vier Tage im Oktober. 

Bei vier Tagen kristallisierte sich heraus, dass ein Flug von Frankfurt nach Westerland die zeitlich beste Variante ist. In Bezug auf den CO₂-Fußabdruck nicht wirklich ideal, aber mit der Bahn würden alleine für die An- und Abreise, genauso wie mit dem Auto je ein Tag anfallen. Der Flug wird selbstverständlich kompensiert und für das Gewissen nicht nur mit dem berechneten Wert, sondern noch mit einem Faktor versehen.

Apropos Wanderevent. Steffie und Charlotte hatten sich schon für das letzte Oktoberwochenende angemeldet, um die 100 Kilometer um Sylt vorzunehmen. 50 Kilometer hätte ich mir wohl zugetraut, eine Anmeldung war jedoch nur für 100 Kilometer möglich. Was soll’s! Die beiden unternehmen ja Trainingsläufe und so werden wir vielleicht zusammen ein paar Kilometer auf der Insel unterwegs sein.


Oktober

Meine letzten beiden Aufenthalte auf Sylt war zweimal zur Jugendzeit zur Kur. Lange ist es somit her, dass ich auf Sylt war.


14. Oktober – Westerland

Den Check-in zum Flug hatte ich am Vortag erledigt und somit bereits die Bordkarte in meinem Wallet auf dem Smartphone. Am Flughafen Frankfurt war ich schon sehr früh, da ich nicht sicher war, wo ich mein Gepäck abgebe und wie das mit der Sicherheitskontrolle abläuft. Seit einiger Zeit heißt es zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Vor 05:00 Uhr ist es auf dem Flughafen noch überschaubar, was so los ist. Die Gepäckabgabe hatte ich dann am Lufthansa Baggage Drop abgegeben. Geht mit dem Boardingpass im Wallet sehr einfach.

So war ich schnell mein Gepäck los und sah mich nach Frühstück um. Der Point, den ich meistens am Flughafen anlaufe, hatte noch geschlossen. Ein Bäcker in der Nähe hatte zum Glück schon auf und so gab es eine Schoko-Zimt-Schnecke und einen Kaffee.

Für unterwegs füllte ich nach der Sicherheitskontrolle meine Trinkflasche an einem der Trinkbrunnen im Flughafen. Apropos Sicherheitskontrolle. Es war dieses Mal eine der neuen Systeme, wo es nicht mehr nötig ist alles auszupacken. Sehr praktisch.

Mit dem Bus gab es dann eine Rundfahrt auf dem Flugplatz und danach gefühlt nochmals mit dem Flugzeug, bis wir auf der Startbahn waren. 55 Minuten später setzte der Flieger auf Sylt auf. In Frankfurt war es warm und leicht windig. Auf Sylt kühl und es herrschte starker Wind. Gut, dass ich meine Merinojacke und den Windbreaker im Handgepäck hatte.

Bei dem winzigen Flughafen war das Gepäck schnell auf dem Band, was gut war, da diese Halle nicht beheizt war. Mit meiner Tasche bin ich in das Abfluggebäude, um es dort zu deponieren. Das geht ziemlich einfach und kostet 10 € für einen Tag.

Nur mit dem Rucksack und Kamera ging es zu Fuß nach Westerland zur Innenstadt. Frühmorgens war diese noch leer. Je näher ich dem Strand kam, desto heftiger wurde der Wind. Je nach Wetter-App waren es 6 – 8 oder 7 – 10 Bft. Eine kleine Runde auf der Strandpromenade und ich bin zurück auf die Hauptflaniermeile von Westerland. Mein Ziel war ein Café für ein Frühstück. Bei Café Orth bin ich fündig geworden.

Von hier unternahm ich dann einen Spaziergang in Richtung Süden. Meist auf der Inselseite der Düne, manchmal aber auch auf der anderen Seite. Das Überqueren der Dünen war jedes Mal eine ziemlich stürmische Sache. Manchmal musste ich mich auf den Stufen der Holztreppen arg konzentrieren, um nicht weggeweht zu werden. Das Schauspiel der Wellen war dann doch so faszinierend, dass ich es immer wieder wagte.

Auf der Inselseite der Dünen durchlief ich mehrere kleine Wälder und mit der Vogelkoje ein Vogelnaturschutzgebiet. Sehr schön.

In Westerland passierte ich eine längere Mauer an einem Fußgänger- und Radweg. In 2017 durften sich bei dem Projekt „Surf Insel Sylt“ namhafte Graffitikünstler an dieser Wand austoben. Wirklich toll, was mit Graffiti möglich ist, wenn das Können über einfache Schmierereien weit hinausgeht.

So langsam wurde es Nachmittag und der Hunger meldete sich. Wie gut, dass ich meinen Weg so geplant hatte, dass ich ungefähr zur Essenszeit an der Beach Box sein werde. Ein Chili-Con-Carne-Burger bestellte ich mir. Was ich bekam, war ein riesiger Bürger, der doppelt so groß war wie der Bun. Unfallfrei Essen ist damit auf eine andere Ebene gehievt worden. Hat aber ganz gut geklappt und der Burger war sau lecker gewesen. Wer in Westerland ist, sollte dort unbedingt hin. Die Burger gibt’s nur To Go, aber in der Nähe befinden sich Sitzmöglichkeiten und es sind vermutlich die besten Burger der Insel.

Weiter ging es am Strand bis an das Ende der Strandpromenade. Der weiterführende Weg war schon sehr mit Sand verweht und der Wind wurde immer heftiger. So kehrte ich um und steuerte ein Café an. Einen Latte Macchiato zum Aufwärmen!

Über die Flaniermeile kam ich zum Bahnhof. Dort folgte ich der Straße zum Apartment. Auf dem Weg kam ich an einem Supermarkt vorbei und kaufte gleich alles für die nächsten Tage ein.

Das Apartment stand ab 16:00 Uhr zur Verfügung. Kurz danach war ich dort und konnte über die Box neben der Haustür mit der mitgeteilten Pin-Nummer den Schlüssel zum Apartment erhalten. Das Apartment befindet sich ganz oben im Haus. Klein aber fein. Zweimal hatte ich an diesem Tag einen kurzen und heftigen Regenschauer abbekommen. So war es gut, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. So ganz war es das dann doch noch nicht. Ich musste noch mein Gepäck vom Flughafen abholen. Der Weg zu Fuß dorthin beträgt ungefähr 20 Minuten. Mit Gepäck etwas mehr. 😅

Spaziergang: ~14 Kilometer


15. Oktober – Der Süden

Gut geschlafen, wachte ich morgens auf. Kurz ins Bad und dann ran an das Frühstück. Porridge, Milch und Banane hatte ich dafür am Tag zuvor eingekauft. Das Wetter draußen sah immer noch so na ja aus, weshalb ich mir beim Frühstück Zeit ließ.

Das südliche Ende von Sylt hatte ich mir vorgenommen. Dorthin kam ich mit dem Bus, der mich bis zum Hafen von Hörnum brachte. Die Wandertour startete am Hafen und führte mich zuerst durch das ältere Hörnum. Dabei brachte mich ein Pfad quer durch den Ort an die Westküste. Stürmisch war es wie am Vortag und dazu kamen noch reichlich dunkle Wolken. Wer nun denkt, ich wäre die Einzige, die trotz starkem Wind und Regenvorhersage am Strand bis zum südlichsten Punkt lief, irrt. Es waren sogar recht viele am Strand unterwegs.

Der Regen kam am südlichen Ende. Zuvor konnte ich am Horizont in den dunklen Wolken die Nachbarinseln sehen. RALF – rechts Amrum, links Föhr. Der Regen war erfreulicherweise nicht von langer Dauer und hörte auf, bevor ich Hörnum wieder erreichte. Das erste Gebäude von Hörnum aus südlicher Richtung ist die „Südküste“, ein Restaurant. Dort kehrte ich ein und wärmte mich mit einem schönen heißen Kakao. 😊 Aufgewärmt kaufte ich außen ein Matjesbrötchen und futterte dies am Strand. Dort waren ein paar Bänke, sodass ich das Brötchen mit Meerblick zu mir nehmen konnte. Ja, Kakao und danach ein Matjesbrötchen geht. 😀

Bis zum Hafen war es dann nicht mehr weit. Da der Bus in Kürze kommen sollte, unternahm ich keinen weiteren Spaziergang in Hörnum. Den Bus nahm ich bis zur Haltestelle Punta Klient. Das ist ein Dünendorf. Kaum war ich ausgestiegen und der Bus weg, fing es an zu regnen. Ich wartete den Hauptguß in dem Häuschen der Bushaltestelle ab, bevor ich die Treppe über die Düne nahm. Es regnete zwar immer noch, mit dem Poncho machte mir das allerdings nicht so viel aus. Ich vermutete eh, dass bis zum Dorf der Regen aufhören würde.

Falsch gedacht! Daher nahm ich nicht den Weg zum Strand, sondern den alten Bahnweg nach Norden. So kam ich immerhin durch die Dünen des Baakdeel. Der Weg brachte mich zurück zur Straße und diese lief ich bis zur nächsten Bushaltestelle. Jetzt aber lief ich dann doch nach Osten durch die Dünen bis zu Sandstrand. Das war gut so, den trotz des immer noch leichten Regens befand ich mich doch hier in einem Naturschutzgebiet, das so anders aussah, wie das, das ich bisher sah.

Zur Straße ging es denselben Weg zurück. Auf der anderen Straßenseite kam ich über den Parkplatz und einem Zubringerweg zur Sansibar. Da es nur tröpfelte, lief ich weiter bis zum Strand. Die hohen Wellen der stürmischen See haben schon was Faszinierendes. In der Sansibar bekam ich einen Platz an einem Fenster.

Die Speise- und Getränkekarte ist ordentlich dick. Wobei sich nur die ersten paar Seiten den Speisen widmen. Es folgen Seiten über Seiten mit verschiedensten Weinen, Sekten und anderen alkoholischen Getränken. An Auswahl mangelt es definitiv nicht. Ein Zwetschgenkuchen und ein Latte Macchiato waren genau das Richtige.

Fast alle Tische waren besetzt, warten auf die Bedienung musste ich nicht wirklich. Sehr freundlich und immer einen Blick, ob alles in Ordnung ist. So sollte es sein, wenn eine Bedienung gut ist. 👍

Tja, wie sollte es auch anders sein, als dass es zu regnen begann, als ich mich auf den Weg machte. Meine Entscheidung fiel daher auf den direkten Weg zur Bushaltestelle. Da ich vom Weg einen Bus dort sah, war mir klar, dass ich einige Zeit auf den nächsten warten darf. Im Häuschen der Bushaltestelle war ich zumindest geschützt vor Regen und Wind.

In Westerland suchte ich eine Bank auf. An der ersten waren alle Geldautomaten außer Betrieb. Bei der zweiten nicht alle. Eigentlich habe ich es mehr mit Kartenzahlungen, auf Sylt kommt man damit jedoch nicht so weit. Den Bus konnte ich mit Karte bezahlen, das Frühstück im Café Orth am Vortag und den Kakao in der Südküste nicht. Zu hohe Kosten würden anfallen bei geringen Beträgen, hieß es. Die waren wohl noch nicht in Italien, wo selbst ein Espresso per Karte gezahlt werden kann.

Ratet, was war, als ich aus der Bank kam! Richtig, es regnete wieder. Ich wagte es dennoch durch die Flaniermeile bis zur Strandpromenade. Einen Kitesurfer konnte ich erblicken. Nun gut, bei dem Wetter ist das auch nur was für Könner. Mit einem Bogen lief ich zur Hauptstraße und weiter bis zum Apartment. Genug Regen für heute. 😂

Die GPS-Aufzeichnung scheint schon zu stimmen. Abhängig vom Kartenmaterial (OpenStreetMap) passt es, wie im Bild zu sehen ist, nicht. Bei Apple-Maps und auf Apple Satellitenbildern ebenso. Mit HERE als Kartengrundlage passt es. Daran kann gut erkannt werden, welch schnellem Wandel die Südspitze von Sylt unterzogen ist.

Tour im Süden: ~5 Kilometer
Tour durchs Baakdeel: ~3,5 Kilometer


16. Oktober – Nach Osten

In der Nacht hatte es weiterhin gestürmt und geregnet. Als ich aufstand, war es noch bewölkt, doch während des Frühstücks schaute die Sonne vorbei. 😀

Gut eingepackt, machte ich mich auf den Weg. Durch Westerland, am Bahnhof vorbei, erreichte ich Tinnum. Durch Tinnum kam ich an vielen älteren Häusern vorbei und es gab abseits der Hauptstraße schöne Gassen.

Am östlichen Ende bog ich auf einen Schotterweg an der Bahn entlang ab. Mit einem Bogen gelangte ich so nach Keitum. Zwischen diesen zwei Dörfern sah ich viel plattes, grünes Land. Landwirtschaft auf weiten Feldern geht in der Inselmitte scheinbar ganz gut.

Hallo Regen! Kurz vor Keitum packe ich den Poncho aus, da es anfing leicht zu regnen. Nach Keitum hineinzukommen war nur möglich, indem ich eine Zeitlang an der Landstraße entlang lief, um durch die Unterführung der Bahnstrecke nach Keitum zu kommen. Freundlicherweise hörte der Nieselregen auch auf. Keitum erkundete ich über mehrere Straßen. Viele Geschäfte in alten, reetgedeckten Häusern gab es zu sehen.

An der kleinen Teestube war ich kurz nach 11:00 Uhr und somit kurz nach der Öffnung. Ein warmer Tee wäre schon was. Also rein in die Teestube. Sehr urig ist diese eingerichtet und auf einem Sofa fand ich einen gemütlichen Platz. Das mit dem Tee war dann doch nicht so einfach. Die Teekarte umfasst eine sehr große Auswahl an Teesorten. Ich entschied mich für einen Ingwer-Lemon-Tee. Neben dem Sofa ist die Auslage der Kuchen. Die sahen alle toll aus, womit ich nicht widerstehen konnte und einen Mohn-Käse-Kuchen orderte. Der war sogar noch leicht warm. 😊

Weiter ging es durch Keitum. Das dies einmal ein Fischerdorf mit Hafen war, ist kaum zu erkennen. Alles ist auf Tourismus und Geschäfte ausgerichtet. Ein Wandel, der nach dem Bau des Dammes zum Festland nötig wurde, da dadurch der Hafen nicht mehr nutzbar war.

Mehr oder weniger an der Küste auf einem Wirtschaftsweg erreichte ich Morsum. Bis dahin hieß es öfter improvisieren. Die erste Hälfte des Weges war immer wieder mit größeren und tieferen Pfützen und mit Schlamm gespickt. Zwischen der Küstenlinie und dem Weg war Marschland – bzw. manchmal auch der Weg selbst. 🙃 Die Küstenlinie war nicht immer einfach zu erkennen. Es herrschte Ebbe und das Meer war weit draußen.

Morsum, zumindest der Ortsteil, durch den ich lief, war wenig spannend. Vieles ähnelte dem, was ich an diesem Tag von den anderen Dörfern schon gesehen hatte. Einzig, dass es hier viel ruhiger war, fiel gleich auf. Durch das Dorf und über eine Straße kam ich zum Wanderparkplatz des Morsumer Kliffs.

Durch eine Heidelandschaft gelangte ich an den oberen Rand des Kliffs. Ein Pfad oberhalb brachte mich bis zum Ende des Kliffs. Hier war einiges los, da es bis hierher ein gemütlicher Spaziergang vom Wanderparkplatz aus ist.

Tja, dann aber wurde es interessant. Es sollte nun unterhalb des Kliffs zurückgehen. Ein Schild beschrieb den Weg als naturbelassen. Was das wohl bedeuten soll? Nun, ich erfuhr es wenige Minuten später. Naturbelassen heißt, dass der Weg durch das Grün des Watts, durch Schlick und Schilf führt. Der Weg war somit eine kleine Herausforderung, die Landschaft, durch die der Weg führt, ist es allemal Wert ihn zu gehen.

Zurück in Morsum, steuerte ich den Bahnhof an. Gegenüber befindet sich mein Ziel – die Sylter Seifenmanufaktur. Meine Schuhe machte ich vor dem Eingang so sauber, wie es nur ging. Hatte ich das mit dem naturbelassenen Weg schon erwähnt. 😅 Innen erwartete mich eine große Auswahl an Seifen und Zubehör. Zu den Seifen bekam ich reichlich Infos, von der Dame, die mich bediente. Viele Seifen fanden den Weg in meinen Rucksack. Gut, dass hier Kartenzahlung möglich ist.

Nun zum Bahnhof – d. h. zum Bahnhofsgebäude, in dem Brød & Smør zu finden ist. Bodenständig und lecker. Ein Brot mit Garnelen frisch zubereitet und ein Cappuccino waren meins.

Die zeitlich nächste Gelegenheit nach Westerland war der Zug. Über die DB-App hatte ich ein Ticket gekauft und bald war ich in Westerland. Es folgte noch der Weg zum Apartment.

Bei Kaffee am Nachmittag und später Wein zum Abendessen ließ ich den Tag ausklingen.

Tour: ~21,5 Kilometer


17. Oktober – Um Kampen

Eine Tour um Kampen hatte ich mir für diesen Tag ausgesucht. Den Bus bis Kampen nehmen oder laufen? Ich lief vom Apartment nach Norden. Kaum hatte ich Westerland verlassen, war ich schon in Wenningstedt. Getrennt sind die beiden Orte durch einen Wald, mit reichlich Wegen.

In Wenningstedt kam dann sogar die Sonne so langsam heraus und es wurde heller und machte einen freundlicheren Eindruck. Die Häuser an den ersten Straßen waren oft mit Reetdächern versehen und meist mit Mauern aus Backstein. Erst in der nördlichen Straßen waren es modernere Bauten.

Raus aus Wenningstedt und über einen Fuß- und Radweg kam ich nach Kampen. Kurz nach Wenningstedt konnte ich links den Grabhügel Denhooge sehen. Solche Grabhügel gibt es auf Sylt mehrere. Hier ist es jedoch möglich, in den Hügel hineinzugehen. Die kleine Schleife um in einen dunklen Gang zu gehen hatte ich mir gespart, da ich davon ausging, dass es nicht so spannend sein dürfte.

Was sehr deutlich von weitem zu sehen war, war der Leuchtturm von Kampen. Weiß, mit schwarzem Band und über 60 Metern Höhe gut erkennbar, selbst vor dem dunklen Wolkenhimmel.

Dunkle Wolken? Ja, die Sonne versteckte sich wieder immer mehr hinter den aufziehenden Wolken. In Kampen bin ich den ersten Weg nach links. Dieser führt zu einem Campingplatz und durch diesen hindurch in die Dünen. Ein schöner Weg durch die Dünen mit Blick auf die Uwe Düne, Sylts höchster Erhebung mit 52 Metern. Durch die Dünen kam ich oberhalb des Roten Kliffs an. Ein angelegter Holzweg geht nah an der Abbruchkante entlang nach Norden und dann über Treppenstufen wieder Richtung Kampen, also der Inselmitte. Einige Stufen auf der anderen Seite der Düne herunter und dann kamen 110 Stufen nach oben. Hier war ich dann auf der Aussichtsplattform der Uwe Düne. Benannt nach Jens Uwe Lornsen, der für eine Unabhängigkeit von Dänemark vor Jahrhunderten kämpfte.

Runter von der Uwe Düne und am Restaurant Sturmhaube vorbei kam ich unten am Strand an und konnte so das Rote Kliff das erste Mal aus Sicht der See sehen. So wirklich Rot war es durch die Bewölkung gar nicht. Dennoch war es sehr markant, da es sich durch die Farbe vom hellen Strand abhob. Auf letzterem waren übrigens viele spazieren. Da es hier ein Hundestrand ist, auch viele mit Hunden.

Weiter am Strand nach Norden kam ich zu Kaamps7 und dachte mir, hier könnte ich was Warmes trinken. War jedoch nicht so, den Kaamps7 öffnet erst um 12:00 Uhr und es war noch deutlich vor 12:00 Uhr. Ein Blick auf die Karte zeigte mir eine weitere Möglichkeit an und so bin ich weiter am Strand entlang gelaufen. Die Buhne 16 war mein Ziel und hier bekam ich was zu Trinken und zwei Pfannkuchen mit Apfelmus zu Stärkung.

Zurück nach Kampen bin ich über den Wanderpfad und den Fuß-/Radweg durch die Dünen. Erneut bin ich nicht nach Kampen hineingelaufen, sondern am Ortsrand auf dem Wanderweg an das östliche Ufer von Sylt gelaufen. Dort ging es an der Küstenlinie nach Süden in die Braderuper Heide. Der Kontrast auf dieser Wanderung von der West- zur Ostküste war faszinierend. Westlich viel Sand und in den Dünen teils Heide waren es, im Osten Schilf und Heide. Von Meer war jedoch im Osten nur zu ahnen, da Ebbe war.

Dann ging es wieder in die Inselmitte bis zum Kampener Leuchtturm, an diesem vorbei zu Westküste. Über mehrere Pfade, dem Strand und anderen Wegen fand ich meinen Weg zurück zum Apartment.

Geduscht, relaxt und eine halbe Stunde später bin ich los in die Innenstadt. Im Mio traf ich mich mit Steffie und Charlotte, die ich vor Jahren bei einem Wander Event auf Föhr kennengelernt hatten. Bei Essen und Unterhaltung gestaltete sich so ein kurzweiliger Abend.

Tour: ~22,8 Kilometer


18. Oktober – Nördlichst!

Gemütlich bin ich zum Bus, um mit diesem nach List, dem nördlichsten Ort auf Sylt zukommen. In List angekommen, schaute ich mir den noch fast leeren Hafen an. Bei Gosch kaufte ich ein Fischbrötchen für später und packte es in den Rucksack. So ausgerüstet machte ich mich auf den Weg zum Lister Ellbogen.

Hinter List ging es durch die mit Heidesträuchern bewachsenen Dünen. Ab der Abzweig der Privatstraße (Mautpflichtig für Fahrzeuge) wurden es immer weniger Wolken. Im Grund gibt es nicht viele Möglichkeiten zum westlichen Lister Leuchtturm zu kommen. Entweder wie ich über die Straße oder am Strand entlang. Auf der Straße laufen hieß auch diese mit Autos und Fahrrädern zu teilen. Mit meiner orangen Jacke im Sonnenschein war ich gut zu sehen und alle wichen schön aus. Das war auch gut, den nicht immer hätte ich zur Seite springen können. Abgesehen davon sind die Autos dort langsam unterwegs, da Schafe frei umherlaufen und Aufpassen angesagt ist.

Am Leuchtturm vorbei, durch die Dünen, erreichte ich den Strand. Hier lief ich mit vielen anderen nach Nordosten. Die vielen anderen waren im Gegensatz zu mir mit dem Auto oder Fahrrad bis zum Leuchtturm gefahren. Obwohl einiges los war, war es eine friedliche, gar beruhigende Stimmung. Leichtes rauschen der Wellen, Sand und Sonne. 😊

Dann erreichte ich den nördlichsten Punkt Deutschlands. Das Schild steht am Übergang vom Strand zu den Dünen. Daher konnte ich mich von der Wasserlinie kommend aus nördlicher Richtung dem Schild nähern. Nördlichst halt! Ein paar Bilder, einen Sitzplatz gesucht und dann das Fischbrötchen ausgepackt. Fisch am nördlichsten Punkt von Sylt. 😊
Ich hatte eine gute Weitsicht dabei und konnte sogar die Küste der dänischen Insel Rømø sehen.

Weiter ging es am Strand in östlicher Richtung bis zu einem Weg durch die Dünen und zur Straße. Die Straße erreichte ich an einem Parkplatz, an dem eine Kiteschule ein paar Wagen stehen hat. Die Wagen waren verlassen, da Ebbe war und somit im Lister Ellbogen kein Wasser.

Für mich hieß es nun die Straße bis zur Mautstation zurücklaufen. Dort bog ich jedoch nach rechts ab und lief entgegengesetzt zu List. Unweit ist ein Parkplatz und die Bam Bus Bar. Zumindest war sie einmal dort. Das Gebäude steht noch, nur ist die Bar mittlerweile geschlossen. Nur wenige Meter weiter in den Dünen ist die Strandhalle am Ellbogenberg und dort bekam ich dann auch einen Latte Macchiato. Die Kuchen sahen alle sehr lecker aus, ich verkniff es mir jedoch.

Kaum trat ich aus der Strandhalle, war mir deutlich kühler. Die Sonne verbarg sich hinter einer größeren Wolkendecke und der Wind wurde stärker. Der Weg zum Lister Hafen war derselbe, den ich am Morgen schon gelaufen war. Durch die Dünen und List kam ich am Hafen an.

Es war Nachmittag und am Hafen war ein reges treiben. Davon ließ ich mich nicht irritieren und steuerte Gosch an. Die nördlichste Fischbude Deutschlands hatte ich mir für ein (Nach-)Mittagessen ausgesucht. Der Grillteller mit dreierlei Fisch und Bratkartoffeln war lecker.

Fast wie vorausgeplant kam ich genau in dem Moment an der Bushaltestelle an, als der Bus nach Westerland kam. Flugs rein und einen Sitzplatz ergattert.

Jedoch nur bis Kampen Süd bin ich gefahren und dort durch Kampen, am Campingplatz vorbei zum Strand gelaufen. Die Sonne hatte sich wieder gezeigt und nur noch wenige Wolken waren am Himmel. Vielleicht bleibt es und ich habe doch noch die Chance das Rote Kliff in der Sonne zu sehen, wenn es rot leuchtet.

So war es auch. Obwohl so richtig intensiv rot ist es dennoch nicht. In der Sonne machte es aber wesentlich mehr her. Am Strand lief in mit der Abendsonne über dem Meer bis Westerland.

Im Apartment hatte ich an diesem Tag nicht mehr viel unternommen. Den ganzen Tag draußen, laufen, Sonne, Wind und Salzluft zeigten ihre Wirkung.

Tour: ~17 Kilometer
Strandspaziergang: ~6 Kilometer


19. Oktober – Rantumbecken

Wie vorhergesagt, fing es schon in der Nacht an, stürmischer zu werden. Am späten Abend und frühen Morgen hörte ich die Bewegung im Gebälk bei heftigen Böen. Da das Apartment ganz oben im Gebäude liegt, hörte ich manchmal auch einen Ast auf das Dach fallen.

Somit machte ich es mir am Morgen gemütlich. Die Nachrichten überfliegen und dann langsam dem Frühstück widmen. Zwischenzeitlich tröpfelte es auch noch. Ein Niederschlag von wenigen Millimeter pro Stunde war angekündigt. Mit dem Wind hörte sich das am Dachfenster nach viel mehr an.

Dennoch packte ich meinen Rucksack und machte mich auf zu einer Wanderung. Es sollte um das Rantumbecken gehen. Da der Wind von Osten kam, folgte ich Charlottes Hinweis, die Runde so zu laufen, dass zuerst der Deich nach Rantum kommt.

Am Bahnhof vorbei durch Tinnum kam ich zur Tinnum Burg. Um diese „Burg“ lief ich auf einem Holzweg. Hier war es schon reichlich windig. Vom Wall der „Burg“ konnte ich in das Innere sehen. Im Grunde ist die Tinnum Burg ein Ringwall und innen wächst genau das, was drumherum wächst – viel Schilf.

Nun kam ein Abschnitt über offene Felder, am Tierpark vorbei bis zum Deich. Auf offener Flur war der Wind mit dem inzwischen wieder einsetzenden leichten Nieselregen nicht sehr angenehm. Nieselregen und Wind von vorne ist echt gemein. 😕

Dann erreichte ich den Deich, der das Rantumbecken zur See abgrenzt. Oben auf dem Deich war es mit den Böen kaum möglich, gerade zu laufen. Daher bin ich auf der Insel zugewandten Seite des Deiches etwas unterhalb gelaufen. Wesentlich besser!

Das Rantumbecken sollte ein Flugplatz für Wasserflugzeuge werden. Dazu wurde der Deich ursprünglich gebaut. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war ein solcher Flughafen nicht mehr nötig und das Becken wurde zu einem Naturschutzgebiet.

So begrüßten mich am Anfang des Außendeiches Schafe, die das Gras des Deiches pflegen. Im Watt sah ich ein paar Vögel, im Rantumbecken deutlich mehr. Enten, Schwäne, Möwen und viele mehr. Mit dem starken Wind war das Fotografieren schwierig, aber nicht unmöglich. Danke an die Erfindung der Bildstabilisierung bei Kameras. 😀

Viele Kilometer später kam ich am Rantumer Hafen an. Es ist der jüngste Hafen von Sylt und nur bei Flut schiffbar, also in dem Moment nicht, da Ebbe war. Auf ein Boot wollte ich eh nicht und bog in das Dorf ab.

Mittagszeit! 😊 Zuvor hatte ich schon eine Möglichkeit für eine Rast entdeckt und die steuerte ich an. De Lüx Curry hat sich auf die Currywurst spezialisiert. Das Besondere sind die Soßen für die Wurst (auch vegan) und die verschiedenen Mayonnaise-Variationen, die alle selbst hergestellt werden. Zuerst bekam ich einen Probierteller mit den beiden Soßen – Tomaten-Mango-Soße mit Limette und Tomate Total mit getrockneten Tomaten. Ich entschied mich für die Tomten-Mango-Soße. Die leichte süße der Mango mit dem säuerlichen der Limette hat was. Zu den Pommes bekam ich ein dreigeteiltes Schälchen mit allen Mayonnaise Variationen (mit Limette, mit Trüffel und mit Speck).

Weiter laufen bis zur Bushaltestelle oder die ganze Tour laufen? Während ich am Essen war, hörte es auf zu regnen. Ich lief erst einmal zur Hauptstraße und entschied dann, dass ich den Weg zurück nach Westerland auch laufen könnte. In der Inselmitte war der Wind nicht ganz so stark und wie erwähnt, regnete es nicht mehr. Der Weg selbst war nichts Besonderes, da es der Rad-/Fußgängerweg neben der Landstraße war. Von hier ergibt sich ein Blick auf die Dünenlandschaft des Baakdeel. Bei dem unfreundlichen Wetter war dort jedoch nichts Besonderes auszumachen.

In Westerland angekommen lief ich durch den Wald am südlichen Ende und dann erneut den Weg an der Graffitimauer entlang. Ein paar Straßen weiter, in der Nähe des Bahnhofs, machte ich bei der Bäckerei und Konditorei Abeling halt. Diese wurden mehrfach ausgezeichnet und Kuchen für einen Kaffee später war mir eine gute Idee. Mit dem Kuchen bin ich das letzte Stück zum Apartment gelaufen.

Frisch geduscht machte ich mir einen Kaffee und aß den Kuchen dazu (Apfel- und Schoko-Käse).

Tour: ~19 Kilometer


20. Oktober – Last Day

Eigentlich. Eigentlich wollte ich morgens das Gepäck am Flughafen abgeben, zurück zum Apartment und dann mit Rucksack in die Innenstadt. Eigentlich!

Mit dem Gepäck war ich am Flughafen und der war morgens um 8:30 Uhr noch geschlossen. 😕 Also mit Gepäck zurück zum Apartment. Dort machte ich mir einen Kaffee, brachte den Müll weg und schaltete die Spülmaschine an.

Zweiter Versuch, diesmal mit Gepäck und Rucksack, da ich das Apartment verlassen musste. Kurz nach 10:00 Uhr war ich erneut am Flughafen und nun war dieser auch tatsächlich auf. Das Gepäck gab ich ab und machte mich dann auf in die Innenstadt.

In einer Bücherei fand ich eine schöne Postkarte und wie am ersten Tag steuerte ich das Café Orth für ein Frühstück an. An diesem Morgen war wesentlich weniger los wie an meinem Ankunftstag auf Sylt. Lag es am Wochentag, es war Freitag oder am bescheidenen Wetter. Wie auch immer, ich bekam einen gemütlichen Platz am Fenster.

Zuerst widmete ich mich der Postkarte – Wickie musste doch wie immer eine Postkarte schreiben, die nach Wien gehen soll. Bald darauf bekam ich mein Frühstück und lies so den gemütlichen Teil des Tages beginnen.

Es nieselte nicht mehr und so beschloß ich einen Spaziergang durch Westerland zu unternehmen. Am Bahnhof vorbei und immer weiter kam ich zum Industriegebiet von Tinnum.

Nein, ich hatte mich nicht verlaufen. Im Industriegebiet fand ich, was ich suchte, die Sylter Schokoladenmanufaktur. 😀 Ein paar leckere Schokoladen hatten es mir angetan, wie auch ein Glas Bamboleros Limone. Ich hatte Zeit und trank vor Ort eine Tasse heiße Schokolade. Genau das richtige bei dem stürmischen Wetter. Es wehte immerhin mit 6 bis 7 Beaufort und in Böen bis über 10 Beaufort.

Über einen Bogen lief ich zurück und zwar so, das ich zur Beach Box kam. Ein Burger am ersten Tag und einer am letzten Tag. Es wurde der Cheeseburger.

Über die Düne kam ich zur Strandpromenade, die ich entlang lief. Fast am Ende der Strandpromenade bog ich in die Stadt ab. Das Sunset Beach führte noch zu einem Stopp für ein Getränk. Dann aber machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Kaum aus der Sunset Beach heraus, nieselte es wieder. So wie am morgen war der Weg zum Flughafen sehr windig und nass. Regen und Wind von vorne macht keinen Spaß. 😅

Am Flughafen war warten angesagt, ich war sehr früh für den Rückflug dort, das Wetter lud jedoch nicht dazu ein, noch länger in Westerland unterwegs zu sein. Die Wartezeit überbrückte ich mit dem Schreiben des Textes für diesen Tag.

Der erste Flieger an diesem Nachmittag wurde gecancelt. Da hatte ich mir noch nichts gedacht, es war ja nicht meiner und von einer anderen Fluggesellschaft. Dann war es so weit mit der Sicherheitskontrolle. Das Gepäck hatte ich ja bereits abgegeben.

Nochmal warten. Warten.
Die Ankunftszeit des Fliegers wurde mehrmals korrigiert und irgendwann kam ein Mitarbeiter vom Flugfeld und meinte, das war jetzt der erste Landeversuch. Auf Fight Radar konnten wir sehen, dass der Flieger einen Bogen flog. Zuerst dachten wir, um einen neuen Versuch zu starten, dann sahen wir, dass der Flieger über Sylt hinweg flog, Richtung Kiel oder Hamburg. Kurz darauf kam eine SMS, dass der Flug gecancelt ist.

In der SMS und in der kurz darauf folgenden E-Mail war ein Link zu einem Chatbot. Ich bin ja kein Fan von Chatbots, aber wenn es genau in diesem Augenblick als mögliche Lösung angeboten wird. Über den Chatbot konnte ich dann tatsächlich den Flug auf den nächsten Tag kostenfrei umbuchen. 😊 Andere, die dies am Schalter vornehmen wollten, hatten Pech. Das war wohl einer der letzten Sitzplätze gewesen, den ich bekommen hatte.

An der Schalterschlange stand ich dennoch an. Wie geht’s nun weiter mit Übernachtung und in die Stadt kommen? Beim Warten unterhielt ich mich mit mehreren Personen. Ein älteres Paar, das nach Stuttgart wollte und einer Frau, deren Tochter nach Frankfurt wollte. Wie das so mit dem Zufall ist. Mit letzterer unterhielt ich mich und erwähnte den Mammutmarsch und dass ich mich die Woche mit Teilnehmerinnen getroffen hatte. Das war bestimmt Charlotte, meinte sie und hatte recht. Letzten Endes hatte Andrea für ihre Tochter einen Flug für den nächsten Tag mit Umstieg in Stuttgart nach Frankfurt bekommen und ich mit ihr die Möglichkeit zu Charlotte zu kommen. Auf Nachfrage bei Charlotte, meinte diese, dass noch ein Bett frei ist und ich gerne kommen könnte.

Einige Zeit später war ich dann bei Charlotte und Steffie war auch dort. Zusammen mit weiteren Anwesenden unterhielten wir uns noch gut an diesem Abend und ich bekam sogar noch Lasagne. 😀 Für Getränke war ebenfalls gesorgt gewesen.

Spaziergang: 12 Kilometer


21. Oktober – Last Day (The Real One)

Der Wecker weckte mich kurz nach 7 Uhr. Anziehen, alles wieder packen und ein Taxi rufen. Da ich durch das Zimmer musste, in dem Steffie schlief, weckte ich sie zwangsweise. Wir unterhielten uns kurz und dann machte ich mich auf, das Taxi sollte gleich kommen.

Eine kurze Fahrt und ich war wieder am Flughafen. Bei der Gepäckabgabe und bei der Sicherheitskontrolle wurde ich mit einem „Moin, schon wieder hier“ begrüßt.

Dieses Mal kamen alle Flieger pünktlich und flogen auch wie geplant zu den jeweiligen Städten. Noch am selben Vormittag war ich in Frankfurt und somit bald Zuhause.


Resümee

Sylt im Herbst kann sonnig und warm sein, muss es aber nicht. Während der Woche war es meist bewölkt und am Anfang, wie am Ende der Reise ziemlich stürmisch. Hat auch was, wenn man mit solch einem Wetter umgehen kann. Was mir nochmals deutlich auffiel, war bei der Nachbearbeitung der Bilder, welche unterschiedliche Witterungsbedingungen ich an einem Tag erleben konnte. 😀

Was das leibliche Wohl angeht:

  • Die kleine Teestube stellte sich als urgemütlich heraus. Ohne Reservierung kann es Glückssache sein, noch einen Platz zu bekommen. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
  • Die Beach Box in Westerland und De Lux Curry in Rantum bieten beide gutes Essen, ohne das ganze Drumherum. Einfach, aber gut. 👍

Im Gegensatz zu sonst, gibt es bei den Tourangaben keine Höhenangaben. Der niedrigste Punkt war leicht unterhalb von 0 NHN und der höchst bei rund 53 Metern auf der Plattform der Uwe Düne. Somit waren die Höhendifferenzen auf den Touren nicht weiter erwähnenswert.

Die Wanderungen waren alle durchaus länger und zu einer wärmeren Jahreszeit hätte ich bestimmt mehr Pausen eingelegt. Das fehlte mir ein wenig. Nur im starken Wind eine Pause einlegen, ist nicht wirklich gemütlich.

Dass eine Kurabgabe fällig wird, sobald man auf den Strand möchte, ist u. a. dem Strand geschuldet. Ich war vor sehr langer Zeit im Januar zur Kur auf Sylt und da gab es in Westerland die Strandpromenade, die Tetrapoden und dann kam gleich das Meer. Kein Strand also. Der Strand verschwindet jedes Jahr mit den Herbststürmen und muss im Frühjahr wieder herausgepumpt werden.

Was immer wieder auffällt, ist, dass auch offizielle Beschriftungen (z. B. Ortsschilder) zusätzlich in Sölring, dem lokalen Dialekt, sind.

Vielleicht kombiniere ich beim nächsten Besuch Amrum, Sylt und Rømø im Sommer.



#deutschland #sylt #westerland #hörnum #rantum #tinnum #morsum #kampen #list #morsumerkliff #roteskliff #canonr #canonr6 #canonrf35 #canonrf100500 #canonrf16

Belgien – Ardennen – Juni 2023

Ein Augenproblem im März hatte meine Urlaubsideen für 2023 fallen lassen. Wichtiger war es, dass das Auge ausheilt. Als im Mai der Arzt, der operierte, sagte, dass so weit alles gut verlaufen ist und ich noch ein paar Wochen/Monate bis zur völligen Ausheilung Geduld haben soll, war auch klar, dass ich wieder auf Reisen gehen könnte.

Meine Ideenkiste hatte da so einiges zu bieten. In Belgien war ich mit einer Freundin ein Jahr zuvor – Gent, Brügge und die Küste. Für dieses Jahr stand daher der Osten mit dem höchsten Berg Belgiens an. Berg ist da eher relativ zu sehen, und mit seinen 694 Meter nicht wirklich ein Berg. 

Belgien ohne Fritten und Bier geht gar nicht. Wie praktisch, dass die Brauerei Peak Beer im selben Ort wie der gewählte Campingplatz ist und auch noch ein Restaurant angeschlossen ist. 😀

Vorab wird wie immer die Campingausrüstung zusammengestellt und auch was für die Mahlzeiten während des Campens nötig ist.


02. Juni

Ohne Wecker, wurde ich durch meinen natürlichen Wecker (Wellensittich) wach. Keine Hast, gemütlich frühstücken und noch den Urlaub für 2024 (Ostern; Peru; Anden) buchen.

Gepackt hatte ich alles bereits am Tag zuvor und so stand nur noch das Verstauen in Svarta an, bevor es auf die Reise gehen sollte. So weit ist Belgien gar nicht entfernt! Nach rund drei Stunden war ich schon am Campingplatz. Die Anmeldung am Camping des Charmilles war unkompliziert und ich bekam einen Platz, der am weitesten vom Hauptgebäude und den danebenliegenden Sanitärcontainern lag. Damit sollte ich nicht geärgert werden, sondern es war Rücksichtnahme. Das Dach des Hauptgebäudes wurde erneuert und so war ich am weitesten vom Baulärm (der nicht so stark war) entfernt.

Svarta stellte ich auf dem zugewiesenen Platz ab und begab mich zum Restaurant des Campingplatzes. Es war Mittag und ich hatte Hunger. Eine Tagessuppe wurde es. Nicht viel, aber ausreichend und es stand ja noch der Aufbau des Zeltes an.

Das Zelt stand und es war Nachmittag und somit genug Zeit für eine erste Tour. Vom Campingplatz ging es zum höchsten Berg Belgiens. 694 Meter – eigentlich. 700 Meter, da auf dem höchsten Punkt ein Hügel aufgeschüttet und darauf ein Türmchen gesetzt wurde. Eine Menge Aufwand und doch ist der höchste Punkt damit immer noch niedriger als der des Nachbarn Niederlande. Nun ja, zum Signal de Botrange ging es vom Campingplatz bergauf(!) und über einen großen Kreis wieder zurück. Die Landschaft bis zum Signal de Botrange war durch Wald geprägt und weite Moorflächen sah ich nicht wirklich. Was deutlich war, war das sehr viel abgeholzt wurde. Zum Teil aber auch schon wieder aufgeforstet.

Als ich zum Campingplatz zurückkam, hatten sich am Platz neben mir Nachbarn eingefunden. Zwei Niederländer, die für das Wochenende nach Wallonien gekommen sind.

Zum Abendessen machte ich mir am Zelt Gnocchi mit Tomaten und Käse. Einfach und lecker, mit frischen Tomaten und Käse.

Tour: 13 Kilometer


03. Juni

Das erste Frühstück auf dem Campingplatz und ich stellte fest, dass mein Zeltplatz morgens noch im Schatten der dahinter stehenden Bäume liegt. Somit habe ich meine Decke, auf der ich es mir zum Essen gemütlich machte, etwas weiter weg vom Zelt in einen Sonnenfleck gelegt und konnte so beim Frühstück die aufgehende und wärmende Sonne genießen.

Nach dem Frühstück unterhielt ich mich mit meinen Zeltnachbarn. Wie erwähnt, zwei Niederländer, die neben ihren Zelten auch Fahrräder dabei hatten und eines davon war ungewöhnlich. Das Rad hatte keine Dämpfer, dafür jedoch eine vom Üblichen abweichende Gabel und größere Reifen. Jones Bikes – ein Radhersteller mit einer anderen Philosophie, was die Dämpfung von Rädern angeht und für größere Menschen aufgrund des längeren Rahmens ein Blick wert.

Meine Wandertour an diesem Tag sollte eine Wanderung durch das Venn an der Grenze zu Deutschland sein. Sollte, den rote Fahnen machten deutlich, dass die Wege ins Venn gesperrt waren. So suchte ich mir in der Landkarte (digital) eine alternative Route, für die Abschnitte, die gesperrt waren. Das war nicht ganz so einfach und führte dadurch am Ende leider eine Zeit lang an der Landstraße entlang.

Schön war der Rundkurs dennoch. So fand sich ein angenehmer Weg durch einen Wald und ein Weg um das Venn. Seitlich der Landstraße war zumindest für die erste Hälfte ein mehr oder weniger parallel verlaufender Pfad. Manchmal völlig weiß von den Pollen der Bäume. Auf meinem Weg fand sich immer wieder ein Blick auf die Wege durch das Venn mit den Holzwegen, auf die ich nicht durfte. 

Wie ich danach erfuhr, brannte es im Venn einen Tag vor meiner Anreise und war u. a. der Grund der Sperrung. Es ist wohl häufiger im Sommer, dass die Wege durch das Venn wegen Brandgefahr gesperrt sind.

Auf der Fahrt zum Wanderparkplatz kam ich durch Ortsteile von Monschau und Monschau selbst war nicht weit weg und so mein Ziel für den Nachmittag. Vor sehr, sehr vielen Jahren war ich schon einmal durch Monschau gelaufen. Das war während einer Abschlusswanderung eines norwegisch Kurses, den ich zu dieser Zeit in Düsseldorf besuchte. Damals, im Herbst, war es in Monschau sehr voll. Sobald wir Monschau hinter uns gelassen hatten und im Venn waren, wurde es ruhig. An diesem Tag war es ähnlich. Auf den Straßen am Fluss entlang war viel los und ruhiger wurde es, sobald ich die Straßen und Wege etwas abseits erkundete. Dort finden sich gepflegte, alte Gebäude und weiter oben eine Aussicht über Monschau im Grünen.

Für den Nachmittagskaffee fand sich was bei einer Bäckerei. Im Freien war eigentlich kein Platz mehr. Eigentlich! Ich setzte mich daher auf die Mauer der Brücke, die gegenüber des Bäckers ist. 

Nach diesem ersten Tag mit Wanderung und Stadtbesichtigung kehrte ich zum Campingplatz mit vielen neuen Eindrücken zurück. Mit einem Kaffee machte ich es mir auf meiner Decke gemütlich in der Sonne.

Meine beiden Nachbarn erzählten, dass sie nochmal auf eine Tour möchten, die an einem alten Bahnhof beginnt und dort noch Altes von der Bahn stehen würde. Einige Zeit nach Ihnen bin ich ebenfalls dorthin gefahren, um mir das alte Bahngelände anzusehen. An dem Gelände war ich an diesem Tag schon vorbeigekommen, ohne es als solches wahrzunehmen. Das Bahnhofsgebäude in dem Ortsteil von Sourbrodt wird mittlerweile als Wohngebäude genutzt und von den Gleisen ist nur noch wenig zu sehen. Ein paar Gleise, Signalanlagen und zwei alte Waggons ragen heraus. 

Aus dem Bahngelände wurde eine Erholungsfläche im Ort und eine reichlich genutzt Radstrecke führt ebenfalls durch das Gelände.

Einige Zeit später am Campingplatz duschte ich vor dem Abendessen und machte mir dann Mie-Nudeln mit reichlich Gemüse und Eiern.

In meinem Buch kam ich nicht weit, dem ich mich nach meinem Abendessen gewidmet hatte. Meine Nachbarn luden mich auf einen Tee ein. Ein netter Abend auf dem Campingplatz mit interessanten Gesprächen fand so langsam sein Ende und wir verschwanden nach und nach in unseren Zelten.

Tour ~ 10 Kilometer und Stadttour Monschau


04. Juni

Guten Morgen Schatten! Vom Vortag wusste ich ja, wo die Sonnenflecken sind und wie schnell die Sonne wandert. Also suchte ich mir zum Frühstück wieder einen Sonnenplatz, und zwar so, dass ich am Ende nicht im Schatten sitze.

Die angedachte Wanderung sollte ab dem Signal de Botrange losgehen. Dorthin war ich bereits am erste Tag gelaufen und so beschloss ich erneut den Weg dorthin zu lauen und den kurzen Weg nicht zu fahren. Vom Signal de Botrange über die Landstraße gelangte ich nach wenigen Minuten zu einer Plattform mit Blick über das Venn (Titelbild). Der Weg ab dort führt mich links entlange um das Venn, bis zu einer Stelle, ab der dann wieder gesperrt war, denn ab dort würde es in das Venn gehen. So folgte ich dem Hauptweg weiter um das Venn bis zum Baraque Michel, welches wie das Signal de Botrange an der Landstraße liegt. Der Hauptweg wurde bald schmaler und führte zumindest am Rand des Venns auch über Holzwege und an einem Wald vorbei.

Im Baraque Michel machte ich eine Rast. Die Tour aus dem Wanderführer wäre komplett östlich der Landstraße verlaufen. Durch die Sperrung musste ich mir eine Alternative suchen und fand einen Weg westlich der Landstraße. Zuerst durch ein Wäldchen ging es dann über eine Wanderautobahn zu einem schmaleren Weg doch noch durch ein Venn.

An einem Bach begann ein Holzweg und da ich diese Wege mag, folgte ich ihm, auch wenn es nicht ganz der Weg war, den ich mir zuvor überlegte. Auf der Suche nach einer Rastmöglichkeit fand ich diese an einer Abzweigung und aß dort meinen Snack.

Wieder zurück am Bach, denn der weitere Weg ab der Abzweigung sah mir sehr öde aus, bog ich ab und folgte dem Pfad am Bach durch den Wald. Sehr schön. 😀

Am Ende dieses Pfades gelangte ich auf eine geteerte Forststraße und von dort zu einer Landstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite befand ich mich nicht mehr weit vom Signal de Botrange und folgte den Wirtschaftswegen durch das Gebiet, das ich auch am ersten Tag schon gesehen hatte. Bewusst versuchte ich, so weit es möglich war, andere Wege wie zwei Tage zuvor zu gehen. Ab dem Punkt, an dem ich an Peak Beer vorbeikam, war es der bekannte Weg zum Campingplatz.

Am Campingplatz gönnte ich mir zum Nachmittag ein Crêpe mit Schokolade in der Bar à Bout des Charmilles. 😊

Bis zum Abendessen machte ich es mir auf der Decke vor dem Zelt gemütlich, bis ich langsam Hunger bekam. Frisch geduscht, begab ich mich zum Restaurant von Peak Beer. Am Nachmittag hatte ich bereits Online einen Tisch reserviert, wie es empfohlen wird. Es wurde dort auch tatsächlich danach gefragt. Kein Wunder, ist an sonnigen Tagen die Terrasse doch sehr beliebt. Ich wählte einen Platz innen in der Sonne. Durch die große Glasfront und der offenen Bauweise hat es auch Innen einen sehr luftigen Eindruck.

Die Bestellung war eine Herausforderung. Da ich kein Französisch spreche, Wallonien aber der französisch sprechende Landteil Belgiens ist, ist improvisieren angesagt gewesen. Die Eigenschaft der Franzosen, alle anderen Sprachen zu vermeiden, ist hier leider auch öfter anzutreffen. Zum Glück war die Speise- und Getränkekarte mehrsprachig. So fand ich ein kleines Bierchen zur Probe und bestellte mein Essen. Während des Essens orderte ich ein Sommerbier – diesmal in der normalen Größe. Ich mag die Bierauswahl in Belgien und die Möglichkeit, mit kleineren Gläsern zu probieren.

Ach ja, das Essen. Duo de Boulettes à la sauce Peak, Frites et Salad – was nichts anderes als zwei Fleischbällchen in einer Biersoße (super lecker) mit Fritten und einem Salat war. War mir aber schon bei der Bestellung bewusst. Eine gute Portion, um nach einem Wandertag satt zu werden. Zum Nachtisch gab es Nougat glacé coules fruits rouges mit einem Espresso. 😀 Jetzt einige Tage danach beim Schreiben, bekomme ich direkt wieder Hunger darauf. 😅

Der Rückweg zum Campingplatz war gefühlt deutlich länger. Belgische Biere haben es in sich. 😁

Tour ~20,5 Kilometer


05. Juni

Das nun schon gewohnte Frühstücksritual – Sonnenfleck suchen und frühstücken – war der Einstieg in den Tag.

Das Tal von Ninglinspo unweit von Spa entfernt, wird gerühmt für seine Schönheit. Solche Aussagen machen doch neugierig und nach der Karte ist der Großteil der Wanderung im Wald. Da die letzten Tage sonnig und warm waren und dieser auch wieder so werden sollte (und wurde), empfand ich eine Wanderung im kühlenden Wald durchaus ansprechend. 

Der Wanderparkplatz liegt am Bach, der durch das Tal führt und kurz hinter dem Parkplatz in den Fluss mündet, der Aywille umfließt. Nur ein paar Autos und ein Bus standen bereits auf dem Parkplatz. Ich schaute mich kurz um, bevor ich dem Weg in das Tal hinein folgte. Es dauerte nicht lange und ich hörte bereits die Gruppe, die mit dem Bus anreiste. Beim Näherkommen stellte sich heraus, dass es eine Schülergruppe auf einem Ausflug war. Ich lief etwas zügiger dem Weg am Bach folgend, um die Gruppe hinter mir zu lassen.

Einige Zeit später zeigte die Ausschilderung vom bisher breiten Weg ab auf eine Brücke und einen deutlich schmaleren Pfad danach. Aha, ab hier wird es wohl interessanter. 

Am oberen Ende des Pfades wechselte ich zu einem zweiten Tal und dort ebenfalls einem Bachlauf nach oben. Etwas versteckt war der Weg zum zweiten Tal und genauso versteckt der Abzweig aus diesem Tal in den Wald.

Wobei Wald relativ ist. Der Weg führt an einer schnurgeraden Lichtung fast 1,4 Kilometer lang. Die Lichtung selbst geht noch um einiges weiter.

So klar der Abzweig in der Karte war und die Beschreibung auf zwei Buchen verwiesen, fand ich ihn nicht direkt. Dabei sollten zwei Buchen bei den Nadelbäumen doch deutlich auffallen. Ein Stück zurück und ich fand eine Abzweigung, die mir passend schien. Die in der Karte angegebene Abzweigung gibt es, wie sich herausstellte, gar nicht. Mit der eingeschlagenen Richtung lag ich jedoch gut und kam später auf den geplanten Weg zurück.

Mit zunehmender Entfernung von der Lichtung wurde aus dem Nadelwald ein Laubwald und ein kleinerer Weg brachte mich in die Nähe des Parkplatzes. Ein paar Meter weiter war ich zurück am Parkplatz, der mittlerweile komplett voll war und zu dem ersten Bus noch ein zweiter dazugekommen war. Mein frühes Eintreffen war wohl eine gute Idee gewesen.

Das Café am Wanderparkplatz hatten immer noch geschlossen und so machte ich mich auf den Weg nach Spa. Mittagszeit. Wunderbar, so konnte ich das Mittagessen mit einem Stadtbummel verbinden. Eine Frittenbude fand ich abseits der Hauptstraße. Anschließend lief ich noch durch ein paar Straßen, bis ich zu Svarta zurückkehrte. Die Innenstadt von Spa ist überschaubar und bietet das, was man von einer Kleinstadt erwarten kann. Ein paar Geschäfte, Restaurants und Cafés. 

Eines jedoch stach hervor. Die Plastiken einer Künstlerin, die im gesamten Ort verteilt zu finden waren. Immer auf dem Sprung…

Im Grunde immer dieselbe Figur, jedoch nie identisch durch die Farben und Muster. 

Nicht nur ich hatte Hunger und bekam meine Fritten, auch Svarta wollte gefüttert werden und da es reichlich Tankstellen in Spa gibt, steuerte ich eine an. Ausland und Tanken ist immer wieder eine Erfahrung. Zum Glück war es eine Tankstelle mit Shop und der Möglichkeit an der Kasse zu zahlen.

Auf dem weiteren Weg zurück zum Campingplatz kam ich an einer Ausschilderung Gileppe vorbei. In der Landkarte hatte ich das zuvor schon als Sternchen und somit als Markierung für einen Platz mit Aussicht gesehen. Mehr als genug Zeit hatte und ich und folgte daher dem Schild. Was wird es wohl sein?

Es stellte sich heraus, dass Gileppe ein Stausee ist und dass an diesem ein Turm mit Aussicht sowie Restaurant oben im Turm ist. Die Aussicht von oben an einem schönen Tag geht bis weit in die Ferne. Angenehmer empfand ich den Spaziergang auf der Staumauer und die dortige Aussicht, da dort ein leichter Wind blies.

Gileppe ist ein Trinkwasserstausee und in den beiden Türmen im See sind Pumpen zur Wasserentnahme.

In das Restaurant wollte ich nicht, nur um etwas zu trinken. So bin ich nach meinem Spaziergang weiter und am Signal de Botrange für einen Latte Macchiato eingekehrt.

Viel zu früh für das Abendessen und faul vor dem Zelt liegen hatte ich keine Lust. Von Ovifat hatte ich noch nicht viel gesehen und beschloss daher einen Spaziergang durch das Örtchen zu unternehmen. Der Ort ist, wie viele in der Umgebung sehr weitläufig, da die Grundstücke groß. Viele der Grundstücke sind von einer hohen Hecke umgeben. Anfangs könnte man auf die Idee kommen, dass es ein Sichtschutz ist. Das ist es vielleicht manchmal, der Ursprung ist jedoch ein anderer. Die bis zu 8 Meter hohen Hecken sind als Schutz vor der Witterung gedacht, zumindest ist dies die Erklärung auf einer Tafel, welche ich oberhalb der Abfahrtspiste entdeckte. An der einzigen Alpin-Skistation in Belgien, welche ich bei meinem Spaziergang passierte. An der Skistation war nichts los. Kein Wunder, liegt im Sommer doch kein Schnee und eine andere Verwendung für die zwei kurzen Pisten für den Sommer gibt es nicht. Die Pisten sind so kurz, dass ich von oben das Ende der Piste sehen konnte.

Später am Campingplatz machte ich mir griechische Reisnudeln mit Gemüse und Tomaten zum Abendessen.

Tour ~7 Kilometer und ~300 Höhenmeter 


06. Juni

Ein gemütlicher Ausgleichstag sollte es heute werden. So bin ich nach dem Frühstück erneut nach Aywille gefahren und dort zu den Grotten von Remouchamps. In der Nähe des Eingangs zu den Grotten einen Parkplatz zu finden, war gar nicht so einfach. Dann sah ich jedoch einen direkt neben der Brücke über den Fluss. Glück gehabt, den ich war schon spät. Nach Plan sollte die erste Führung in wenigen Minuten losgehen.

Der Eingang zu den Grotten liegt direkt an der Hauptstraße, mit einem Teich und kleinem Wasserfall davor. Oben wartete schon ein Paar und ich war damit die Dritte. Wir mussten noch kurz warten, bevor wir eine kurze Einweisung bekamen und als Erste an diesem Tag in die Grotten durften. 

Der Weg durch die Grotte ist ziemlich eindeutig, da er fest, jedoch schwach beleuchtet ist. An möglichen Abzweigungen hängen Absperrbänder, wodurch deutlich ist, wo es lang geht. Dass der Weg schwach beleuchtet ist, ist bewusst gewählt. Die Besonderheiten in den Grotten und in den Verbindungsgängen, durch die ich lief, wurden mit Strahlern hervorgehoben. Manchmal sogar in einer Lichtkaskade. Sehr schön gemacht.

Noch bevor es zur ersten Treppe in die Tiefe ging, zog ich mir meine dünne Fleecejacke an. In den Grotten hat es eine gleichmäßige, kühle Temperatur.

Die Erklärungen, die gelegentlich am Rand des Weges sind, sind mehrsprachig – Belgisch, Französisch und Niederländisch. Auf dem Blatt, das wir am Eingang bekamen, war alles in Deutsch erklärt.

Fast am Ende, geht es über zwei Metallwendeltreppen tiefer zum Fluss, der durch die Grotten fließt. Am Kai liefen wir über die dortige Brücke. Danach geht es wieder nach oben zur größten Grotte und hinter der Grotte wieder herunter zum Kai. Eine kleine Zusatzschleife, um die größte der dortigen Grotten in den Weg mit einzubeziehen.

Am Kai wartete schon ein Guide auf uns und nahm uns in sein Boot. Von hier folgt nämlich die längste Bootsfahrt in einer Grotte in Belgien, wenn nicht sogar weltweit. Der Guide saß vorne, mit dem Gesicht zu uns und erklärte auf der Fahrt einiges zu den Grotten. Immer wieder machte er darauf aufmerksam, wenn es nach oben enger wurde. An einer Stelle mussten wir uns alle fast legen, so flach war der Durchgang. Ein Wunder, dass der Guide rückwärts sitzend ohne Blessuren durchkommt.

In den Grotten leben verschiedene Fledermausarten, deren Anzahl nach Jahreszeit schwankt. Am Ende der Bootsfahrt begleitete uns der Guide bis zum Ausgang und suchte dabei die Spalten nach Fledermäusen ab. In der letzten möglichen Spalte vor dem Ausgang wurde er fündig und leuchtete für uns auf die Fledermaus, die in der Spalte flog.

Wieder draußen, zog ich zügig meine Fleecejacke aus, war die Sonne doch schon wieder deutlich zu spüren. Unser Gang zur Straße war durch eine kommende Schulklasse versperrt. Wir warteten geduldig und waren froh, vor ihnen in der Grotte gewesen zu sein.

Für die zweite Tageshälfte hatte ich mir den Besuch von Liège vorgenommen und fuhr von Aywille nach Liège. Am Tag zuvor hatte ich mir schon ein Parkhaus ausgesucht und steuerte diese an. 

Die Zufahrt sah aus, wie die zu einem normalen Hinterhof und dort erwartete mich ein geschlossenes Tor. Keine Schranke oder Automat, wie man es von einem Parkhaus gewohnt ist. An der rechten Wand vor dem Tor ist ein Schild mit einer Anleitung. Entweder eine spezielle App oder über einen QR-Code und einer Webseite. Ich nahm letzteres und konnte damit das Tor öffnen und somit den Startzeitpunkt des Parkens festlegen. Innen waren die Parkflächen ordentlich groß und erfreulich breit. Ob ich Svarta späte dort wieder bekomme?

Mein Weg führte mich zuerst zum Hauptbahnhof, denn die beiden Niederländer meinten, da solle ich auf alle Fälle vorbeischauen. Wie ich dort ankam, war mir klar, was sie meinten. Sehr luftig und mit den Farben angenehm gestaltet.

Auf dem Weg zum Bahnhof fiel mir bereits auf, dass öfter alte und neue Gebäude sich abwechseln und doch zueinander passen.

Vom Bahnhof weg nahm ich dieselbe Straße, denn dort kam ich bei Get Your Mag vorbei und kehrte dort ein. Ruhig und vier Personen hinter dem Tresen, die auf mich zu warten schienen. Nach einer lustigen Begrüßung (Wir sind alle da um Deine Wünsche zu erfüllen) bestellte ich mir einen Muffin und einen Latte Macchiato und suchte mir im hinteren Raum einen Platz. Sehr gemütlich mit den Bänken und Kissen.

Einen richtigen Plan für eine Stadttour hatte ich mir nicht gemacht. Nur ein paar Punkte herausgepickt und diese steuerte ich über kleine und große Straßen an. Wenn möglich eher die Seitenstraßen und Gassen, da diese eher eine Stadt wiedergeben. Erster Eindruck: Viele Parks, die zur Mittagszeit beliebt sind für die Pause.

Beim Fotografieren der Straße (unteres linkes Bild) wurde ich angesprochen. Mir war erst nicht klar, ob er meinte, ob ich ein Bild von mir möchte oder was anderes. Was anderes war es. Hinter ihm war ein Durchgang in einer Front, das ich für einen Zugang zu einem Innenhof vermutete. Er meinte, es geht dort hoch und oben hat man eine Aussicht über Liège. Hm, warum nicht.

Zwei Treppen im offenen „Gebäude“ weiter kam ich zu einer alten Treppe, die mich zu Terrassengärten brachte. Die Terrasses des Minimes hatte ich somit über den Zugang der Rue Pierreuse erreicht. Sehr ruhig und ja, mit einem Blick über Liège, der in der Mittagssonne aber fotografisch nicht besonders war.

Über schmale Treppen fand ich am anderen Ende der Terrassengärten einen Weg nach unten. Ein paar Straßen weiter und ich war am unteren Ende der Montagne de Bueren. Eine sehr lange Treppe, die in den Himmel zeigt. Mir fiel dabei die ebenso lange Treppe zum Affentempel in Kathmandu ein. Jetzt nicht, dachte ich mir und drehte mich um. Kurz vor dem Fluss, der durch Liege fliest, fand ich ein Café, das Grand Maison. Alternativ angehaucht und irgendwie gemütlich. Pause, Schatten und was zum Trinken.

Ich beschloss dann doch noch zur Treppe zurückzugehen. Und nicht nur das! Die Treppe mit ihren 374 Stufen lief ich in einem ohne Pause nach oben. Zum Glück befindet sich oben in der Mitte eine Bank. 😅 Vorne saß ein Sportler und schaute auf Liège. Diesen hatte ich zuvor schon unten gesehen und dass er immer nach ein paar Stufen zusätzliche Übungen machte. Er meinte, dass er oft die Treppe für Fitnessübungen nutzt. An manchen Tagen, wie diesem, mit einer Weste und zusätzlichen 20 Kg.

Über die Treppe ging es wieder nach unten – in dieser Richtung wesentlich entspannter. 😊

Der Weg zum Fluss führte an einer Frittenbude vorbei und ja, die gingen. 😀 War nur wie immer eine Grübelei, welche Soße.

Auf der anderen Flussseite folgte ich mehr oder weniger einem Altstadtrundgang, den ich auf der offiziellen Webseite der Tourismuszentrale fand. Ein wenig nervig war, dass die GPX-Datei (Tourverlauf) nur über eine spezielle App zu bekommen waren.

Die Straßen in der Altstadt sind sehr großzügig und breit. Auch Kreuzungspunkte oder Kreisel sind sehr großflächig, was ich für eine Altstadt eher ungewöhnlich finde. Ich hätte eher kleine Gassen erwartet, so wie um die Terrassengärten.

Am späteren Nachmittag kam ich wieder zu meinem Parkhaus. Nächste Herausforderung: Wie komme ich da rein? Über die App bzw. Webseite kann die Tür neben dem Tor geöffnet werden und ebenfalls über die Webseite beendet man das Parken und bezahlt darüber auch. Ungewohnt, geht aber ganz gut.

Mein Zeitpunkt zum Verlassen von Liège war wohl etwas ungeschickt gewählt, denn ich befand mich sogleich im nachmittäglichen Berufsverkehr. 

Später, als ich am Campingplatz ankam, war dieser fast leer. Nur noch ein Wohnmobil und ich mit meinem Zelt waren dort. Abends kam dann noch ein junges Pärchen mit einem Bus. Viel ruhiger kann es auf einem Campingplatz glaube ich nicht sein.

Zum Abendessen gab es was Einfaches – One Pot mit Thunfisch. Alles in einer bestimmten Reihenfolge in den Topf und den Gasbrenner anmachen. Ein paar Minuten später rühren und einige Zeit noch ziehen lassen.

Stadttour ~15 Kilometer


07. Juni

Der erste Morgen, an dem sich für das Frühstück kein Sonnenfleck fand. Der gesamte Himmel war mit Wolken bedeckt. Somit frühstückte ich direkt vor dem Zelt.

Die Wanderung startet in Bévercé, an einer Kapelle. In der direkten Umgebung gibt es keinen öffentlichen Parkplatz. Da das Hostel/Hotel neben der Kapelle geschlossen hatte und ein Angestellter, den ich fragte, bestätigte, dass dies bis zum Ende der Woche so bleibt, hatte ich Svarta auf dem dortigen Parkplatz geparkt.

Zu Beginn geht es über eine geteerte Straße nur bergauf. Im Durchschnitt mit 11 % Steigung. Schon ordentlich für den Einstieg. Auch hier wieder wich ich bewusst von der vorgegebene Route etwas ab. Der Grund war, dass oben an der Straße eine Hotelanlage war und darum viele Felder mit Rotwild. Von den Tieren habe ich kein Bild gemacht, da diese für das Objektiv, welches ich dabei hatte, zu weit weg waren. Die Tiere beobachteten mich aus sicherem Abstand, zeigten dort aber keine Panik.

Meine Sonderschleife brachte mich über interessante Pfade dann wieder zum vorgegebenen Weg zurück.

Der vorgegebene und ausgeschilderte Weg führte mich zu einem Tal, und zwar an den oberen Hang. Von dort ging es in das Tal, zuerst auf einem breiten, sich dann verjüngenden Weg. Der Weg folgte dem Bach und näherte sich diesem langsam an, bis ich zu einer Brücke gelangt, über die ich auf die andere Seite kam.

Auf der anderen Bachseite war der Weg anfangs direkt am Wasserlauf und entfernte sich dann wieder, um an Höhe zu gewinnen. 

Bis hier war es nur bewölkt, nun tröpfelte es leicht. Im Wald war das eher am Geräusch der Tropfen auf die Blätter zu hören, als daran, dass ich welche abbekam. Es wurde langsam immer mehr und kurz vor einer Kreuzung überlegte ich dort einen schnelleren Weg zurückzunehmen. Eine Wandergruppe, die dort vorbeikam, hatte es eilig und dieser folgte ich. Jedoch nicht allzu lange. Der Regen hörte auf und ich beschloss es zu wagen, die Tour doch noch zu laufen. Also wieder zurück auf den ursprünglichen Weg…

Der größte Teil der Wanderung ging durch den Wald und die immer wieder kommenden leichten Nieselregenschauer empfand ich daher nicht als besonders tragisch. Nur das nördliche Ende der Tour änderte ich und nahm eine Abkürzung. Das sparte mir somit ungefähr 3 Kilometer durch ein Venn. Sicherlich wäre es schön gewesen im Venn, nur ohne Bäume hätte ein Regenschauer mich dort deutlich durchnässt und ich hatte noch ein paar Kilometer vor mir, weshalb ich es nicht wagte.

Auf dem Rückweg wurde der Himmel leicht heller und das beruhigte mich, da ich zu einem Örtchen kam, durch das die Route führte. Hier fand sich eine geschützte Stelle für eine Rast. Der Ort nennt sich Xhoffraix – viel Spaß beim Aussprechen.😅

Im Wald nach Xhoffraix ging es bergab und der Weg wurde schmaler und interessanter. Am Ende kam ich an einem Steinbruch heraus. Von dort aus über eine Straße, einem Campingplatz im Wald vorbei und bald war ich wieder am Ausgangspunkt.

Der schnellste Weg zum Campingplatz geht über Landstraßen und einem Bogen, sodass ich vom Norden nach Ovifat kam. Kurz zuvor bin ich zum Zentrum des Naturparks abgebogen, um eine Postkarte zu kaufen, vor allem aber um mich über die Sperrungen der Moorgebiete zu informieren. Ein Ende der Sperrungen konnte mir leider nicht genannt werden.

Weiter bin ich am Campingplatz vorbei und zum nächstgelegenen Einkaufsmarkt. Ein kleiner Supermarkt, in dem ich das Nötigste fand.

Da mittlerweile die Sonne herauskam, machte ich es mir wieder auf meiner Decke gemütlich mit einem Kaffee und einer Waffel. Zeit um die Karte von Wickie an Kristina (Wickies Mama!) zu schreiben hatte ich auch. Anschließend machte ich erneut einen Spaziergang durch Ovifat, um einen Postkasten zu finden. Leider erfolglos.

Das Pärchen mit seinem Van war nur für eine Nacht geblieben und schon weg. Dafür kam ein anderes Pärchen, ebenfalls mit Van und wir unterhielten uns kurz.

Abendessen: Nudeln mit frischen Tomaten.

Tour ~16,5 Kilometer


08. Juni

Nach dem Frühstück quatsche ich noch ein wenig mit den Neuen, bevor ich mich wieder auf die Fahrt nach Bévercé machte. Eigentlich startet die Tour nach dem Wanderführer an der Hauptstraße. Ich fuhr jedoch zum Wanderparkplatz am Campingplatz vom Vortag, um mir die Strecke durch den Ort, die ich schon kannte, zu sparen.

In der Früh war noch nichts los und freie Auswahl auf dem Wanderparkplatz.

Quer durch den Campingplatz und dann links bergauf geht der Weg. Immer etwas oberhalb oder sogar am Grat, soweit man das so nennen kann, kam ich durch Felder, einem Örtchen und durch Wald. Dies war die erste Strecke mit einigen Höhenmetern bis zur Staumauer des Lac de Robertville.

Da war auch wieder das Schild, das den Weg als Extratrail auswies und mir in den letzten Tagen immer ein Hinweis auf eine interessante und abwechslungsreiche Strecke war. So sollte es auch dieses Mal wieder sein. Noch vor dem Erreichen des Sees gibt es die Möglichkeit, die Burg Reinhardstein auf der anderen Seite des Tals im Wald zu erblicken. 

Je näher ich dem See kam, desto mehr begegneten mir Personen auf dem Weg. Der Grund ist, dass sich vom See aus eine kleine Rundtour über Burg Reinhardstein mit meinem eingeschlagenen Weg überschneidet.

Am Rand der Staumauer bot sich auf einer Bank im Schatten die Möglichkeit einer Rast, die ich nutze.

Der Rückweg auf der anderen Talseite ging zuerst zur Burg, die jedoch über diesen Weg nicht zu betreten war. Darum herum und weiter dem Weg nach unten folgenden kam ich zum Fluss, der ab dem Stausee durch das Tal fließt.

Hier immer am Fluss entlang, gelangte ich zum Steinbruch, den ich schon vom Vortag kannte und dort dann den Weg weiter zum Campingplatz.

Manchmal war die Aussicht im Wald durch das Tal möglich. Möglich aber nur, da viel abgeholzt wurde. Am Fluss entlang sahen die kahlen Hänge schon wieder recht grün aus. Auf dem Weg sah ich dann auch Forstarbeiter.

Meine Regenjacke, die ich vorsichtshalber mitgenommen hatte, den der Wetterbericht kündigte leichten Regen an, blieb im Rucksack. Die anfängliche Bewölkung löste sich nach und nach auf. Ich war sogar froh, dass die ich die meiste Zeit im Wald unterwegs war. Durch den Regen des Vortages war es anfangs leicht schwül und der Wald machte es daher angenehmer. Durch die leichte Feuchtigkeit entstand im Wald ein angenehmer Duft, der mich begleitete.

Der nächste Ort nach Bévercé ist Malmedy, die regional größte Stadt. Da ich u. a. für das Abendessen noch Lebensmittel benötigte, beschloss ich dorthin zu fahren. Zuerst in die Innenstadt für einen Spaziergang und eine Nascherei in der Boulangerie-pâtisserie Halmes. 😊 In Malmedy fand sich in der Straße, in der ich parkte, sogar ein Postkasten für die Karte von Wickie.

Einen Supermarkt fand ich auch und wieder ein neues Erlebnis. Die Gemüseabteilung war in einem eigenen, gekühlten Raum. Ziemlich frisch war es dort. An der Kasse gab es keinerlei Förderbänder o. ä. Es stehen dort nur Kassen und je ein Einkaufswagen. Eine Kassiererin kam, erfasste alles im Wagen und wog auch das Gemüse. Bezahlt wurde per Karte. Einfach und schnell.

Zurück am Campingplatz war ich überrascht. Diesmal war er fast komplett voll. Wie extrem unterschiedlich das innerhalb einer Woche war, ist schon interessant. Vielleicht denken einige, dass er nicht die ganze Woche offen ist, da die Rezeption von montags bis mittwochs geschlossen ist.

In der Rezeption kaufte ich ein Eis und entdeckte dabei Seifen. 😀 Da konnte ich nicht widerstehen, zumal ich den Hersteller Lidjeu dazu in Liège zuvor gefunden hatte. Nur einen eigenen Shop scheinen sie nicht zu haben. Dafür aber ganz viele Angaben, wo ihre Seifen zu kaufen ist und eben eine davon ist am Campingplatz.

Zum Abendessen gab es Gemüse asiatisch mit Kokosmilch und Reis.

Tour: 15,6 Kilometer und ~500 Höhenmeter


09. Juni

Für den letzten Tag hatte ich mir eine Tour ab Sourbrodt ausgesucht. Sourbrodt beginnt praktisch hinter dem Campingplatz und so machte ich mich nach dem Frühstück direkt von dort auf. Bis zum Ortsteil Bosfagne lief ich auf dem Gehweg. An der Kirche zeigte der Wegweiser auf einen Feldweg.

Neben den Feldwegen lagen immer wieder eingezäunte Flächen mit Kühen, abgewechselt von reichlich Feldern mit Wiese und Getreide. An einer Abzweigung ging es dann durch ein kleines Moorgebiet und hier dann auch über nicht mehr ganz so gepflegte Holzwege. Aufpassen musste ich, da einige Bretter bereit eingebrochen und/oder morsch waren.

Nach dem Moorgebiet ging es auf Wirtschaftswegen durch einen größeren Wald. Wie ich mich dem Örtchen mit der Kirche näherte, wurde es lichter und ich kam wieder auf Feldwegen durch bewirtschaftetes Gebiet.

Auf der Runde kam ich an einem Fliegerdenkmal mitten im Nirgendwo vorbei. Immerhin gab es hier einen Tisch und Bänke, um eine Rast einzulegen. 

Der Weg danach zweigte auf einen schmaleren Verbindungsweg ab. Auf diesem kam mir an der einzigen breiteren Stelle eine ganze Truppe mit geländegängigen E-Rollern entgegen. Sieht schon spaßig aus und es war auch nicht das erste Mal, dass ich diese in der Gegend gesehen hatte. Ein Veranstalter in Ovifat bietet entsprechende Touren dazu an.

Nach der Wanderung bin ich vom Campingplatz zur Bäckerei Heinen in Sourbrodt gefahren. Ich kaufte ein Teilchen mit Pfirsich für später. Die junge Verkäuferin sprach nur französisch und das, obwohl die Bäckerei Werbung in Deutsch macht. Na ja, mit zeigen auf das Teilchen hat’s ja geklappt. 

Zwei Orte weiter machte ich am Ortsende halt. Dort ist eine Frittenbude, an der ich am ersten Tag schon vorbeikam. Eine Portion mit Sauce Andaluse und eine Coke waren mein Mittagessen.

Später am Campingplatz machte ich es mir wieder auf der Decke gemütlich und noch ein wenig später dann einen Kaffee zum Teilchen. Super lecker war das und da der Campingplatz wieder fast leer war, in schöner Stille.

Den restlichen Nachmittag bis zum Abendessen habe ich mit einem weiteren Spaziergang durch Ovifat bzw. an dessen Rand verbracht. Zuerst zur Skipiste und an dieser links hinunter, querte ich beide Pisten, um später über einen Trimm-Dich-Pfad zu einer Seitenstraße und bald darauf zum Campingplatz zu kommen.

An diesem Abend blieb der Gaskocher aus. Die Bar à Bout de Charmilles, welche zum Campingplatz gehört, wird sehr gut besucht und dort hatte ich vor zu Abend zu essen. Eine Speisekarte gibt es nicht direkt. Auf zwei sehr großen und zwei kleinen Tafeln stehen die Gerichte und wie soll es anders sein, natürlich in Französisch. So eine Texterkennung und Übersetzung mit dem Smartphone ist schon praktisch. Zumindest wenn man Funkverbindung hat – hatte ich innen jedoch nicht. Gefunden habe ich dennoch was, einen Burger mit gegrillter Forelle.

Das zweite Bierchen mit dem netten Symbol auf dem Glas war von einer Brauerei aus der Nähe und sehr lecker. Wo das erste Bier noch 0,0 Promille hatte, wurde es beim zweiten mit 6,2 Promille ausgeglichen. 😀

Zur Verdauung gab es einen ganz kleinen Spaziergang danach.

Tour: ~16 Kilometer


10. Juni

Für das letzte Frühstück lief ich zum Bäcker und kaufe dort zwei Stückchen und ein Teilchen mit Kirsche und Streusel für den Nachmittag und ein Brot für die nächsten Tage. Die Stückchen mit Kaffee waren mein Frühstück in einem Sonnenfleck nahe meinem Zelt. 

Mit dem Ende des Frühstücks folgte das Abbauen des Zeltes und des Verstauens aller Dinge. Ganz gemütlich, ohne Hast. Das Nationalparkzentrum suchte ich erneut auf, um zu erfahren, ob die Moorgebiete immer noch gesperrt sind. Dem war leider so und so bin ich bis zum Baraque Michel gefahren und habe dort eine Tour durch das Venn genommen, durch das ich ein paar Tage zuvor schon kam. Diesmal jedoch in einer Schleife, um zum Baraque Michel zurückzukommen.

Nach dieser kleinen Wanderung fuhr ich zurück zur Brauerei Peak Bier. Es war Mittag und ich bekam auch ohne Reservierung noch einen Tisch. Die Bedienung an diesem Tag war nicht ganz so entgegenkommend. Zu Essen und Trinken bekam ich dennoch. SPA Citrone (Limonade) und eine Quiche mit Gemüse.

Am Ende kaufte ich dort noch einige Biere und eine Schokolade. Mitbringsel für andere und für mich.

Nun hieß es endgültig Abschied nehmen und den Heimweg antreten. Einige Stunden später war ich Zuhause. Es wurde noch alles aus Svarta ausgepackt, bevor ich mich dem Teilchen auf meiner Terrasse mit einem Kaffee widmete.

Tour: ~ 7,6 Kilometer


Resümee

Die Woche in den Ardennen gefiel mir gut. Der Campingplatz war von der Einrichtung einfach, aber sauber und mir ausreichend. 

Die Touren waren bis auf eine ohne nennenswerte Höhenmeter, was dazu führte, dass die Touren meist länger waren wie üblich. Insgesamt keine wirklich hohe Herausforderung. Besonders waren immer die Touren oder Tourabschnitte, die mit Extratrail gekennzeichnet waren. Eigentlich sind das Trailrunningstrecken in den Ardennen, aber auch zum Wandern geeignet und immer interessant durch ihren Verlauf.

Wer ein Rad hat, sollte sich überlegen, es mitzunehmen. Viele Wege sind für Radfahrer freigegeben und auf den neueren Landstraßen sind auf beiden Seiten extra Radspuren vorhanden.

Dass ich nicht durch die großen Moorgebiete (Venns) konnte, war schade. Wie ich nachträglich erfuhr, sollte man dazu eher das Frühjahr oder den späteren Herbst als Reisezeit wählen.


Graffiti in Liège



Karten: Quelle: Trailrunner Mini mit OpenStreetMap


#Belgien #Ardennen #Ovifat #Venn #Sourbrodt #Liège #Malmedy #canonr #canonrf35 #canonrf16 #35mm

Spanien – Mallorca – September 2016

Aktiv entspannen auf Mallorca – So zumindest lautete der Titel der gebuchten Reise. Eine Kombination aus Yoga und Wandern, verteilt über die gesamte Insel. 

Mir erschien, das dies nach der Beschreibung ein guter Einsteig in die Welt des Yogas sein könnte. Morgens eine Stunde Yoga, Frühstücken und dann die Insel erkunden. Der September eignet sich dazu bestens, da das Wetter angenehm ist und die Hauptsaison zu Ende.

Die Unterkunft in einem zum Teil umgebauten Kloster auf einem Berg war ein weiterer Aspekt, für genau diese Reise. Ein Ort, an dem sicherlich kein Trubel sein sollte.

Vor der Reise waren noch ein paar Sachen wie z. B. eine Yogamatte zu kaufen. 


10. September – Anreise

Die Anreise erfolgte sehr früh. Um 6:55 Uhr sollte der Flieger in Frankfurt starten, um mich noch vor 7:00 Uhr (Zeitverschiebung) auf Mallorca abzusetzen. Das war richtig früh und wie sich herausstellte, war ich die Einzige aus der Reisegruppe mit diesem Flug. Abgeholt von der Reiseführerin und Yogalehrerin wurde ich dennoch und so fuhren wir zuerst mit dem Bus zu einem Mietwagenunternehmen. Mit dem Mietwagen für die Woche ging es in den Südosten nach Cala Santanyi. Zum einen, da sie dort noch etwas zu erledigen hatte, zum anderen, da es am Strand, der um diese Uhrzeit noch ziemlich leer war, ein Café am Rand der Bucht gibt. Frühstück. 😀

Nach dem Frühstück sind wir zur Unterkunft für die nächsten Tage. Das Kloster San Salvador beherbergt mittlerweile einen kleinen Hotelbetrieb und thront auf der Spitze eines deutlich aus der Umgebung herausragenden Berges. Entsprechend dem Kloster, sind die Zimmer einfach ausgestattet, bieten jedoch einen fantastischen Blick auf die Insel von Oben.

Am Nachmittag wurde dann noch eine weitere Reiseteilnehmerin vom Flughafen abgeholt. Ich hätte Zeit gehabt für eine kurze Tour, der Himmel sah mir allerdings ein wenig zu bewölkt aus und es regnete dann auch tatsächlich noch. Vor und nach dem Regen gab es genügend im Umkreis des Klosters zu entdecken, so dass der Nachmittag gut gefüllt war.

Das Abendessen war am ersten Tag im Hotel zusammen mit der zweiten Reiseteilnehmerin. Die Reiseführerin war nämlich schon wieder auf dem Weg zum Flughafen.


11. September – Strandwanderung

Gut geschlafen und ausgeruht ging es nicht zum Frühstück. Vor dem Frühstück trafen wir uns alle in einem größeren Raum zum Yoga. Nun waren wir als Reisegruppe komplett, mit der Reiseleiterin sechs Frauen und alle auf demselben Yoga-Niveau – also Anfängerinnen. Die Reiseleiterin war gleichzeitig unsere Yoga-Lehrerin und erklärte zu Beginn ein paar Grundregeln und dass wir es bei Dehnungen nicht übertreiben sollen. Sie hatte von Yoga-Retreats in Indien negative Erlebnisse und wir sollen ja auch noch fit für die Wanderungen bleiben.

Die Stunde mit Yoga war schnell vorbei und nachdem wir geduscht und umgezogen waren, trafen wir uns zum Frühstück und der ersten Besprechung zum Tagesablauf und einer generellen Frage zum Abendessen. Ja, schon beim Frühstück an das Abendessen denken. 😀 Das Kloster ist mit seiner Lage auf einem Berg und der Serpentinenstraße nach oben ein zeitlicher Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir hatten keine Probleme uns darauf zu einigen, dass wir nach den Wanderungen nicht zum Duschen und umziehen in das Kloster fahren. Es ist Herbst und die Temperaturen sollten warm, aber nicht mehr heiß sein. Der Vorteil dieser Vereinbarung war, dass wir an den unterschiedlichsten Orten, verstreut über die Insel zu Abend essen können.

Für die Wanderung fuhren wir an die Südküste nach Es Trenc. Eine Einstiegswanderung am Sandstrand entlang. Die meiste Zeit sogar barfuß in der Brandung. Wir liefen bei bestem Wetter bis Cap de Salines an der südöstlichsten Spitze. Dort wurde unsere Reiseleiterin abgeholt und kam einige Zeit später mit dem Auto wieder. 

Das Abendessen war in einer Tapasbar in Santanyi. 


12. September – Wanderung rund um Soller

Wir trafen uns wieder zum Yoga und dann zum Frühstück. 

Da während der Woche der Besuch eines Marktes eingeplant war, tauschten wir zwei vorgeplante Tage, um dies mit dem Wochenmarkt abzustimmen. Ergo, sind wir an diesem Tag nicht in der Nähe von Santanyi, sondern um Sóller unterwegs gewesen. Das war damit unsere erste Wanderung im Tramuntanagebirge im Westen Mallorcas.

Von Sóller liefen wir nach Norden durch die Berge bis Fornalutx. Wie war das mit, es soll nicht so heiß werden? In den Bergtälern wurde uns auf den alten steinigen Wegen schon ordentlich warm.

Fornalutx ist ein Bergdorf mit reichlich Treppen und vielen Ecken, sowie schmalen Gassen, die es zu erkunden galt. Es war in als schönstes Dorf Spaniens gewählt worden in einem der vorherigen Jahre und das zu Recht.

Am zentralen Platz des Dorfes kehrten wir in ein Restaurant für ein Mittagessen ein. Mit den Girlanden und dem Sonnenschutz ein gemütlicher Platz für eine Pause.

In einem Bogen durch ein anderes Tal sind wir anschließend zurück nach Sóller gewandert. Dort kamen wir in der Nähe der Bahnstation heraus. Das war auch gut so, denn mit der alten Bahn sind wir von Sóller nach Port Sóller gefahren. Eine gemütliche Fahrt in offenen Waggons.

Wir schauten uns zuerst an der Promenade um und sind dann zu einem Restaurant für das Abendessen. Geschützt vor der Sonne unter einem Blütenmeer gab es das Abendessen. Eine Reiseteilnehmerin und ich bestellten zusammen eine Paella. Es wurde eine riesige Pfanne mit der Paella gebracht und uns aus dieser auf die Teller serviert – zweimal! 

Nach dem Essen holte die Reiseleiterin das Auto und sagte uns, wo wir sie treffen werden. So liefen wir gemächlich und pappsatt an der Promenade entlang bis zum vereinbarten Treffpunkt. Die Fahrt zum Kloster war ruhig, da es schon dunkel war und wir müde.


13. September – Die Südspitze

Guten Morgen und auf zum Yoga. So langsam kamen wir in den morgendlichen Flow. 😊

Zur Wanderung sind wir an das südöstliche Ende von Mallorca gefahren. Wieder eine Wanderung direkt am Meer entlang. Im Gegensatz zum ersten Tag jedoch nicht an einem Sandstrann, sondern an einer Felsenküste entlang. Wie an den vorherigen Tagen unterhielten wir uns anfangs noch und kamen dann in einen fast meditativen Trott.

Nach einer ganzen Weile erblickten wir eine Bucht, die schmal und ein wenig weiter in die Insel geht. Es ankerte ein Schiff am Eingang der Bucht und bewegte sich leicht im Rhythmus der Wellen. An der vorderen Kante zur Bucht erkannten wir den Sandstrand am anderen Ende.

Wir hatten den Sandstrand, der nur von wenigen besucht war bald erreicht. Da wir unsere Badesachen dabei hatten, zogen wir uns flugs um und ab in das Wasser. Leichter Wellengang ohne eine große Brandung und keine all zu tiefe Bucht ließen sogar ein Schwimmen zu. 😀

Ein wenig am Stand in der Sonne ausgeruht und von ihr trocknen lassen war sehr angenehm. 

Dann hieß es jedoch weiter. Die Bucht ist nur über Wanderwege, einem Feldweg oder über See erreichbar. Wir sind natürlich weiter den Wanderweg an der Küste entlang gelaufen bis in das nächste Örtchen. Auch hier hatte unsere Reiseleitern mit Hilfe eines Freundes das Auto vom Ausgangsort geholt, während wir einen Kaffee tranken.

Zum Abendessen sind wir nach Cala Santanyi gefahren. Ein paar Meter oberhalb, wo ich am ersten Tag gefrühstückt hatte, war unser Ziel. Das Café Drag ist nicht nur ein reines Café, sondern bietet auch Essen an. Wir hatten Glück und bekamen einen Tisch an der Mauer, unter einem Sonnenschirm, mit freiem Blick über die Bucht. 😊


14. September – Markttag / Palma 

Heute war der angekündigte Markttag und eine Abwechslung zum mittlerweile gewohnten Tagesablauf. Kein Yoga, kein Frühstück! So sind wir los nach Santanyi zum Markt und steuerten ein Café mit Blick auf den Markt an. Dort frühstückten wir und konnten so nebenbei schon das Treiben auf dem Markt verfolgen. 

Der Markt zieht sich über einen größeren Bereich der Stadt und wir erkundeten diesen einzeln bzw. in Grüppchen. 

Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns wieder alle und setzten die Reise fort nach Palma. 

Die Stadt war nicht so voll und wir konnten abermals frei die Stadt erkunden bzw. suchten erst einmal eine Kleinigkeit zum Mittagessen. Nach der freien Erkundung war eine Führung durch den Altstadtbereich mit seinen verwinkelten Gassen und Innenhöfen an der Reihe. Sehr viel, was es hier zu erkunden gibt. Den Abschluss der Stadtbesichtigung bildete die Kathedrale von Palma.

Von Palma fuhren wir zu einem kleinen Ort an die Küste. An der ziemlich leeren Strandpromenade, die oberhalb gepflastert ist, breiteten wir unsere Yogamatten aus. Nur wenige kamen während unserer Yogastunde dort vorbei und störten uns nicht weiter.

Kurz am Auto umgezogen und ein paar Meter weiter war dann das Restaurant für das Abendessen erreicht.


15. September – Im Tramuntanagebirge

Was für ein Tag! Die Yogastunde fand an diesem Tag auf dem Dach des Hotelanbaus im Morgennebel statt. 😀 Sonnengruß bei aufgehender Sonne!

Nach der Reisebeschreibung sollten es eine Tour am südwestlichen Ende von Mallorca geben. Die Reiseleiterin schlug uns eine andere Tour im Tramuntanagebirge vor. Es wurde somit eine Wanderung entlang des alten Königsweges, der durch das Gebirge führt. 

Wie sich herausstellte, war dies eine gute Entscheidung. Der Weg führte durch schöne Wälder und eine spärlicher bewachsene Hochebene. Wer den GR221 auf Mallorca ignoriert, verpasst eine tolle Tour.

Die aufziehenden Wolken oben im Gebirge verschwanden zu unserer Freude genauso schnell wie sie kamen. Der stetige Wind auf dem Kamm des Gebirges war deutlich zu spüren und der Grund, warum das Wetter hier unstetig sein kann.

Angekommen im nächsten Bergdorf war es schon wieder sonnig und kaum ein Wölkchen am Himmel zu sehen.

Für das Abendessen wurden wir wieder in ein schönes Restaurant geführt. Dies war in einem Dorf in der Nähe unseres Klosters.


16. September – Naturpark Albufera

Auch heute war unsere Yogastunde auf dem Dach. Dieses lag zum Teil noch im Frühnebel und von der Treppe aus konnte ich die anderen am gegenüberliegenden Ende nur schemenhaft sehen. Mit dem Nebel und der aufgehenden Sonne hat so eine Yogastunde eine ganz eigene Stimmung. 😀 Hier war es dann auch das wir glücklich waren über die Decken für die Schlußentspannung.

Zur letzten Wanderung fuhren wir in den Norden. Der Parc Natural de s’Albufera de Mallorca ist nicht sehr groß, hat jedoch eine Besonderheit aufzuweisen. E befindet sich in der Mitte eine Sumpflandschaft. Für die Umrundung sind wir auf dem breiten Weg um den Sumpf gelaufen. An manchen Stellen waren wir so vom hohen Schilf oder Bäumen umgeben, dass wir nur unseren Weg sehen konnten.

Auf dem Weg zurück zum Anfang kamen wir an einem Baum mit reifen Feigen vorbei. Wir pflückten ein paar und aßen diese gleich. Saftig und leicht warm von der Sonne war es ein Genuss. 😊

Am Ende der Wanderung waren wir an einer weiten Sandbucht angekommen. Wie schon ein paar Tage zuvor hatten wir wieder unsere Badesachen dabei und sprangen ein letztes Mal in das erfrischende Meer. 

Unser Abendessen war in dem Restaurant, in dem wir bereits am ersten Abend waren. Unter einem Blätterdach wählten wir alle verschiedene Tapas, die geteilt wurden. So kam ein sehr gemischter Tisch Tapas zusammen. Der Nachtisch war eine große Tapasnachtischplatte. 😀


17. September – Abreise

So unterschiedlich wir angereist waren, so unterschiedlich war auch die Abreise. Meine Abreise war die späteste an diesem Tag. Ich entschloß mich jedoch, mit der Gruppe am Mittag nach Palma zu fahren. Abgesetzt wurde ich meinem Wunsch entsprechend vor dem Busbahnhof. Dort konnte ich mein Gepäck verwahren und hatte so noch einen freien Nachmittag in Palma.

Am späteren Nachmittag holte ich mein Gepäck und nahm den Bus zum Flughafen. Mein Flug ging um 20:15 Uhr und kurz nach halb Elf war ich in Frankfurt. 


Resümee

Die Kombination aus Yoga und Wanderungen gefiel mir gut. Das die Reiseleiterin sich nicht akribisch an den vorgegebenen Plan hielt sondern ihn aufgrund der Gegebenheiten wir Marktzeit und Wetter gestaltete war gut.

Dass wir uns sofort darauf einigten, dort essen zu gehen, wo wir waren und nicht darauf bestanden vorher zum Hotel zu fahren war top. Ohne diese Absprache wären wir vermutlich nur in ein oder zwei verschiedenen Restaurants gewesen. 

Die Wanderungen verteilt über die Insel waren sehr unterschiedlich und zeigten uns ein Bild abseits vom Ballermann, ein Bild einer schönen Insel.



#spanien #mallorca #balearen #kloster #sansalvador #santanyi #soller #palma #albufera #canon #canoneos70d #canonef1740f4

Spanien – Fuerteventura – Dezember 2022

Fuerteventura gehört zu den größeren Inseln der Kanaren, weshalb ich mir die Erkundung der Insel auf zwei Urlaube aufgeteilt hatte. Durch die lang gezogene Form der Insel würden sonst einige Anfahrten sehr lange werden und die Fahrten auf der Insel wollte ich eher kurz halten, zumindest soweit es möglich ist.

Daher war im Dezember 2021 der Norden von Fuerteventura und die Mitte bereist worden. Für 2022 stand hauptsächlich die südliche Halbinsel Jandia im Fokus. Die Unterkunft im Rural Huerte Viejo in Tesejerague ist abseits der Touristenburgen oberhalb der Halbinsel Jandia in der Inselmitte. Einzig der Hinweis, dass nur Spanisch gesprochen wird, lies es spannend werden. Aber das wird schon irgendwie gehen, dachte ich mir (Spoiler: ist es auch!).

Die Wanderrouten im Wanderführer wurden vorab zum Großteil ausgewählt. Entdeckt hatte ich im Süden ein paar Aloefarmen und dabei auch noch, dass es doch Seife aus Fuerteventura gibt. 😀 So kam ein solcher Besuch mit auf die Wunschliste.

Bei der Flugbuchung im Frühjahr stellte sich heraus, dass ein drei Tage früherer Anreisetermin um die 100 € günstiger ist. Das ist fast das, was die Unterkunft für die drei Tage mehr kosten würde. Klar, für den Mietwagen und für das Essen fallen weitere Kosten an, aber eben nur für diese zusätzlich und das war es mir wert.


21.12. – Anreise

Ein früher Flug am Morgen hatte zur Folge, dass ich sehr früh aufstehen musste. Gepackt war alles, sodass ich gleich nach Frankfurt fahren konnte. Svarta parkte ich wie schon öfter auf dem Gelände meines Arbeitgebers und nahm den restlichen Weg mit der S-Bahn zum Flughafen. Mit reichlich Zeit bis zum Abflug kam ich dort an und reihte mich in die Schlange zu den Schaltern ein um den Check-In zu erledigen. 

Bis zum Boarding war genügend Zeit für ein Frühstück im Flughafen und so suchte ich mir ein Café, das etwas Abseits liegt.

Die Schlange zur Sicherheitskontrolle war danach jedoch erschreckend lange. Zum Glück gibt es zwei Sicherheitskontrollen und an der zweiten war es nicht ganz so extrem. Dennoch dauerte es, bis ich durch die Sicherheitskontrolle kam. Jetzt wäre eigentlich nicht mehr viel Zeit bis zum Boarding gewesen. Eigentlich, den durch die verspätet bereitgestellte Maschine dauerte es dann doch noch fast eine halbe Stunde länger bis zum Boarding.

In Fuerteventura kamen wir mit nur leichter Verspätung an. Mit Gepäck hieß es dann an der langen Schlange für die Mietwagenentgegennahme anzustehen. Als ich mich anstellte, endete die Schlange noch im Gebäude, wurde dann allerdings länger und länger und endete irgendwo im Freien. So dauerte es einige Zeit, bis ich am Schalter war. Die Formalitäten und die Entgegennahme des Schlüssels gingen dann erfreulicherweise recht zügig.

Vom Flughafen fuhr ich durch die Inselmitte zum Rural Huerto Viejo in Tesejerague. Der Eigentümer (Chrisobal) begrüßte mich und zeigte mir zwei Zimmer, unter denen ich wählen konnte. Die Verständigung klappte ganz gut. Er spricht ein wenig Deutsch und konnte mir so alles notwendige zeigen und erklären. 

Am späteren Nachmittag bin ich dann an die Küste nach Tarajalejo gefahren. Im dortigen Supermarkt deckte ich mich zuerst mit Wasser, Brot und Käse ein. Nicht weit vom Supermarkt, am Strand ist das Restaurant La Barraca, in das ich anschließend für mein Abendessen ging. Fisch mit Blick auf den Strand in der Abendsonne. So gefiel mir das als Einstieg in den Urlaub.

Gesättigt unternahm ich vor der Heimfahrt noch einen Spaziergang an der Küste in der nun langsam untergehenden Sonne.

Spaziergang: ~2 Kilometer


22.12. – Südspitze

Geweckt wurde ich am Morgen von Hähnen, von denen es in der Umgebung mehrere gab. Die Sonne schien schon in mein Zimmer und verhieß einen guten Tag. Etwas warten musste ich noch, da das Frühstück erst ab 8:30 Uhr bereit ist.

Der Frühstücksraum entpuppte sich als großer Saal, der, wie es in südlichen Länder oft ist, sehr spartanisch eingerichtet war. Das Frühstücksbüfett war nicht sehr groß, für mich jedoch ausreichend. Dazu gab es frisch gebrühten Kaffee. Nach und nach brachte Christobal allen Anwesenden Gläser mit Orangensaft und einen Teller mit einer Mini-Tortillla.

Ich war schon mit dem Frühstück zu Ende und wollte gehen, da fragte Christobal zwei andere und mich, ob wir heute Abend im Rural essen möchten. Wir entschieden uns alle drei dazu Abends im Rural zu essen und alle für eine Mahlzeit mit Fleisch.

Für den ersten Wandertag hatte ich mir das südliche Ende von Fuerteventura ausgesucht. Über eine Stunde Fahrtzeit für 65 Kilometer zeigte die Routenplanung an. Wieso so eine lange Fahrtzeit angegeben wurde, zeigte sich kurz nach Morro Jable, dem letzten Ort im Süden, dass über eine normale Straße erreichbar ist. Den danach geht es auf einem Erdweg und dementsprechend langsam weiter. Nur kurz vor Puertito de la Cruz war dann die Straße wieder geteert bis zum Leuchtturm. Ich jedoch bin bei Puertito von der Straße abgebogen (im Ort wieder ungeteert) und hatte dort geparkt.

Ein Spaziergang durch das Örtchen und an das Meer waren das Erste dort.

Meine Wanderung startete am Ortseingang. Der Straße zum südwestlichen Leuchttürmchen bin ich bis auf einen kurzen Abstecher gefolgt. Noch in Sichtweite von Puertito entdeckte ich in der Ebene frei umherlaufende Ziegenherden.

Der Mini-Leuchtturm ist nichts Besonderes, sondern nur ein kleines und gar nicht so hohes Gebäude. Lediglich die Markierung des südwestlichen Endes der Insel ist das Hervorstechende, das einige anlockt. 

Von dort weiter an der Küste entlang nach Norden war ich wieder alleine. Alle anderen sind nur für einen kurzen Aufenthalt mit Auto oder Fahrrad zum Leuchtturm gefahren, obwohl es doch erst dann wirklich interessant wird. Nach der Ebene an der Südküste wurde es nun schroffer und bergig.

Die Grundfarbe der Landschaft war am Anfang grau mit gelblichen und grünlichen Sprenkeln. An der Ostküste wechselte dies zuerst in ein Schwarz und später in schwarze und dunkelrote Töne, um am Ende dann wieder bei Farbe des Anfangs anzukommen.

Ein Abschnitt des „Wanderweges“ führte durch eine Vulkanlandschaft, in der es schwierig war den Weg zu erkennen. Immer wieder schaute ich auf die digitale Landkarte und meine GPS-Position. Einfacher wurde es, als ich wieder in sandiges Gebiet kam.

Die Wellen boten ein tolles Schauspiel und einen schönen Kontrast zu den Farbtönen der Insel. Am fast nördlichsten Punkt der Wanderung machte ich meine Mittagspause oberhalb einer Bucht mit Steilküste und schaute den sich brechenden Wellen zu.

Nach der Pause führte mich der Weg quer durch die Insel, an die östliche Küste. Der Weg war anfangs sandig und wurde dann immer fester und gräulicher. Erst an der deutlich flacheren Ostküste wurde es an einigen Buchten, an denen ich vorbeikam, heller durch den Sand.

Bevor ich wieder in Puertito ankam, machte ich in einer Bucht mit Sandstrand halt, zog mich aus und hüpfte in das Meer. Das Wasser hatte genau die richtige Temperatur, um mich abzukühlen, ohne kalt zu sein. 😊

In Puertito gibt es zwei Restaurants. Das eine hat wohl scheinbar die Pandemie nicht überlebt, zumindest war es geschlossen und das scheinbar schon länger. Vor dem anderen bastelte jemand an einem laufenden Auto und verpestete die Umgebung mit den Abgasen. Also dann doch keine Einkehr in Puertito. 

Da ich nun schon fast am südwestlichsten Punkt von Fuerteventura war, bin ich nach der Wanderung noch zum nicht weit entfernten Leuchtturm gefahren. Hier war es ziemlich windig und das Café dort war ebenfalls geschlossen. So bin ich ohne mich lange dort aufzuhalten weiter. Mitten im Nichts der Erdpiste gibt es eine Abbiegung nach Cofete, die ich nahm, um zu sehen, ob es dort ein Café gibt. Ich bin dann allerdings nur bis zum Pass gefahren und habe dort gewendet. Die Erdpiste danach zeigte fast nur noch tiefe Schlaglöcher und auf eine Fahrt auf so einer Piste hatte ich keine Lust. Deshalb drehte ich und bin nach Morro Jable. In der Innenstadt gibt es das Café Lemon Pie und ich bekam dort einen Kaffee und einen Schokokuchen. Geht doch! 😊

Wie schon erwähnt, war das Abendessen im Rural. Wir hatten dazu 20:00 Uhr vereinbart und fanden uns zu gegebener Zeit in dem Raum ein, in dem auch das Frühstück war. Christobal hatte für uns bereits das Besteck an einen Tisch gelegt und so saßen wir dort zu Dritt. Wie sich dann herausstellte, waren die anderen beiden Mädels (die sich nicht kannten) beide aus Belgien.

Zum Essen gab es einen großen, wirklich großen Teller Salat. Der Hauptgang war ein großes Riibeye Steak mit Kartoffelscheiben und Gemüse. Den Abschluss bildete ein Nachtisch im Glas. Mit Rotwein und Wasser wurden wir während des Essens ausreichend versorgt. Zum Ende gab es je ein Gläschen Zitronen- und ein Gläschen Bromberlikör. 

Ein angenehmer Abend in geselliger Runde. Da die eine Belgierin, wie sich herausstellte, Spanischlehrerin ist, war die Kommunikation an diesem Abend ziemlich entspannt.

Wer im Rural zu Abend isst, sollte guten Hunger haben. Die Portionen dort sind sehr ordentlich.

Tour: ~16 Kilometer, ~360 Höhenmeter

Die Wandertour ist eine Kombination aus zwei Touren eines roten Wanderführers.


23.12. – Casas de Pecenescal

Für diesen sonnigen Tag war das Tal von Pecenescal angedacht. Die Anfahrt war nur auf dem letzten Stückchen zu einer Wegkreuzung auf einer Erdstraße. Noch bevor ich loslief, fuhr ein Bauarbeiter mit seinem Planiergefährt den Weg entlang und grüßte freundlich. Also alles OK für mich, dass ich mitten im Nichts an einer Kreuzung das Auto parkte. 

So trocken wie am vorherigen Tag war es hier nicht. Grün zeigte sich an mehreren Stellen. Mein Weg führte mich auf der Erdstraße in das Tal hinein. Am Ende der Erdstraße beginnt ein Pfad neben, oft auch im Flussbett, das ausgetrocknet war. Dass hier nach Regenfällen Wasser fließt, zeigen die Abbruchkanten am Rande des Flussbettes. An trockenen und sonnigen Abrisskanten konnte ich sogar einige Eidechsen sehen.

Am Ende des Tals war ein leichter Anstieg zu einem Pass zu bewältigen. Auf der anderen Seite des Passes konnte ich die Westküste bis fast zum südlichen Ende sehen. Auf dieser Seite des Passes führt ein Pfad im Schatten über Serpentinen nach unten. 

Weiter unten lief ich wieder in einem Barranco, der, je näher ich der Küste kam, seine Farbe von dunkel zu hell änderte.

Die Küste ist hier eine Steilküste und an dieser ging es somit deutlich über dem Meer entlang. Ein schöner, manchmal aber auch ausgesetzter Weg. Schwindelfrei und trittsicher sollte man hier schon sein. 

Und dann kam ich am südlichen Ende der Playa Barlovento an. Eigentliche ein toller langer Sandstrand wäre da nicht der ganze angeschwemmte Müll. Aufgeräumt wird hier nicht. Auch hier bin ich wieder in das Meer. Allerdings nur kurz und nicht sehr weit. Die Westküste ist nicht zu unterschätzen, mit ihren Strömungen! Für eine Abkühlung war es allemal ausreichend. 

Fast am nördlichen Ende war ein Pärchen ebenfalls im Wasser und genauso vorsichtig wie ich. Bei meinem weiteren Weg dem Strand entlang sind wir uns fast begegnet. Genau an der Stelle, an der mein Weg in die Felsen mich über einen schmalen Pfad wieder nach oben brachte. Hier kamen mir später zwei Wanderer entgegen.

Kaum war die Küstenlinie hinter mir verschwunden, breitete sich ein riesengroßer Sandkasten vor mir aus. Der Weg durch den weichen Sand war beschwerlich – selbst dort, wo Fahrspuren waren. Star Wars Fan? Wenn ja, kommt dieser Sandkasten vielleicht bekannt vor – Han Solo, A Star Wars Story!

Durch den Sand ging es nach oben, weg von der Küste. Weiter oben wurde der Untergrund durch Steinchen wieder fester und es wurde leichter zu laufen. Ab dem Pass war es ein breiter Weg, auf dem manchmal wohl auch Fahrzeuge unterwegs sind. Zumindest ließen dies Fahrspuren vermuten. Hier und da zeigten sich noch Überreste einer ehemaligen gepflasterten Straße. In langgezogenen Schleifen kam ich zum Talboden in einen Barranco und durch diesen um einen Hügel. Von weitem konnte ich schon meinen Ausgangspunkt sehen.

Zurück im Rural duschte ich und fuhr anschließend an die Westküste nach La Pared. Dort soll ein gutes Restaurant sein und das hatte ich mir für das Abendessen ausgesucht. Die Betreiber waren jedoch anderer Meinung und so war das Restaurant mit Hinweis auf Weihnachtsferien geschlossen. 😕

Am Strand, der ein paar Meter weiter liegt, konnte ich immerhin noch dem Wellenschauspiel und ein paar Surfern zusehen.

Da es hier kein Abendessen gab, fuhr ich an die Ostküste zum Restaurant Mirador de Sotavento. Von der Terrasse des Restaurants hatte ich während des Abendessens einen tollen Blick über die Küste im Sonnenuntergang. 😀

Tour: ~13 Kilometer, ~600 Höhenmeter


24.12. – Pico Zarza

Im Jahr zuvor war mir der höchste Berg Fuerteventuras zu weit im Süden, in diesem Jahr nicht und auf diesen wollte ich an diesem Tag. Es sollte wieder sonnig werden und damit eine gute Aussicht ermöglichen.

Am Ortsrand von Morro Jable geht es eine Seitenstraße bis zu einem Wanderparkplatz. Gemütlich ging es von hier den kahlen Berg nach oben und über eine Senke stetig weiter bis zum Fuß des eigentlichen Gipfels des Pico Zarza. Ab dem Fuß des Berges wurde aus dem breiten Wirtschaftsweg ein Wanderpfad, der in Serpentinen zum Gipfel führt. Ganz oben kam ich durch ein Tor, das wohl Tiere (hauptsächlich Ziegen) vom Gipfel und den dortigen Pflanzen fern halten soll. Soll, da die eigentliche Tür, nicht mehr vorhanden war. Das Schild, das auf das Schließen hinweist, hingegen schon.

So langsam steigend es von Osten auf den Gipfel ging, so jäh fällt die Westseite ab. Am Gipfel war es ziemlich windig, dafür hatte ich aber auch eine tolle Aussicht in alle Richtungen. An einem etwas windgeschützteren Punkt unterhalb des Gipfels machte ich eine Pause, während Wickie es sich im seidenhaarigen Goldstern bequem machte.

Der Rückweg war identisch mit dem Weg zum Gipfel. Vom Weg her lohnt sich diese Wanderung nicht wirklich, da es die meiste Zeit auf einem Schotterweg entlang geht. Der Blick vom Gipfel entschädigt dafür.

Zurück in Morro Jable war noch viel Zeit und so bin ich in ein Café. Der große Sandstrand bei Morro Jable reizte mich und so bin ich diesen in der Brandung danach entlanggelaufen.

Langsam meldete sich mein Magen. Ein Restaurant in Strandnähe hatte ich mir schon herausgesucht und es war schnell gefunden. Eigentlich sollte es geöffnet haben, aber alles war zu. So bin ich zum angrenzenden Grill La Parrilla zum Abendessen. Währenddessen hatte dann das eigentlich ausgewählte Restaurant aufgemacht. Vielleicht war ich für diesen Abend zu früh, aber auf der anderen Seite haben viele Restaurants im Winter nur bis 17:00 Uhr oder 18:00 Uhr geöffnet.

Nach dem Essen bin ich nochmals für einen Spaziergang zum Meer. Das Handtuch hatte ich zwar dabei, mittlerweile war die Sonne jedoch schon so nah am Horizont, dass es nicht mehr so warm war und ich daher nicht mehr in das Wasser bin. 

Auf dem Rückweg zum Rural machte ich noch einen Abstecher nach La Lajita. Die Weihnachtsbeleuchtung hatte ich schon an den Tagen zuvor beim Vorbeifahren gesehen und wollte mir mit dem Abstecher diese näher ansehen. Im Vorbeifahren sieht es spektakulärer aus, als es dann war. Dennoch schön und ich konnte den Stopp mit einem Einkauf für die nächsten Tage verbinden.

Tour: ~12,8 Kilometer, ~880 Höhenmeter


25.12. – Cofete, Villa Winter

Die meisten nehmen die Erdpiste hinter Morro Jable, um nach Cofete, dem entlegenstem Dorf Fuerteventuras zu kommen. Meine Fahrt endete am Wanderparkplatz an der Erdpiste nicht allzu weit hinter Morro Jable. 

Ein paar andere waren schon hier und warteten. Während ich mich für die Tour fertig machte, kamen zwei Jeeps und ein Guide erzählte der wartenden Gruppe etwas zur Historie der Kanarischen Inseln und Fuerteventura im Speziellen. Es sollte also eine dieser Jeep Safaris für sie werden. Ich war jedoch zum Laufen hier.

Der Wanderweg nach Cofete führt durch das Gran Valle. Ein großes Tal, in dem hier und da sehr alte Überreste von Gebäuden zu erkennen sind. In diesem Tal sah ich sehr viele der kanarischen Wolfsmilchgewächse.

Bis zum Pass am Ende des Tales überholte ich ein paar Wanderer. Zwei davon holten mich später am Pass wieder ein, da ich dort eine Pause einlegte. Für Sie der Umkehrpunkt, für mich der Weg runter an die Westküste.

Auf dieser Seite lief ich eine Zeitlang im Schatten und dort war es merklich kühler. Ich war direkt froh, als ich in die Sonne zurück kam. Mein Weg war nicht der direkte nach Cofete, sondern der zur Casa Winter, auch Villa Winter genannt. Auf dem Weg sah ich wieder Eidechsen, die sich in der morgendlichen Sonne aufwärmten.

In die Casa Winter kam ich nicht, da sie geschlossen war. Einen Eindruck von Außen konnte ich mir dennoch machen. Der ehemalige Eigentümer ist für die Nazis tätig gewesen und sorgte dafür, dass auf dieser Seite im Süden Fuerteventuras keine Orte und auch keine Landwirtschaft mehr vorhanden ist. Mehr dazu kann u. a. auf Wikipedia nachgelesen werden – Casa Winter.

In einem Verschlag neben der Casa Winter, an dem ich vorbei kam, waren neben Hühnern sogar ein Pärchen Pfaue zu sehen.

Die Casa Winter ist über eine Erdpiste mit Cofete verbunden, auf welcher ich mich nach Cofete begab. In Cofete gibt es ein Restaurant, das ich für eine Mittagspause aufsuchen wollte. Wollte, da auch dieses geschlossen hatte (Winterferien).

Der Strandparkplatz bei Cofete wiederum war sehr voll und eigentlich wollte ich nicht dorthin. Nachdem ich nun nicht im Restaurant meine Mittagspause machen konnte, bin ich über einen Pfad zum Strand, in die Nähe des Parkplatzes gelaufen und habe dort die Pause eingelegt. Der starke Wind trieb immer wieder Sand über den Strand, sodass wir uns alle am Strand entsprechend schützten. Der Schatten auf dem mittleren Bild kommt von meinen Haaren, die vom Wind zerzaust wurden.

Hinter dem Eingang auf dem Dritten Bild befindet sich der alte Friedhof von Cofete, der bereits halb vom Sand verdeckt war.

Auf dem Rückweg über den Pass zum Wanderparkplatz war ich alleine unterwegs. Die ersten Kilometer nach Cofete waren einige Steine mit Ultima Cofete beschriftet. Für die, die diesen Weg nach Cofete nehmen der Hinweis, dass es nicht mehr weit ist.

Nach dem Pass im Gran Valle vielen mir in der Nachmittagssonne viele gelbe Büsche auf. Als Farbklecks hübsch, auch wenn es sich um eine Schmarotzerpflanze auf den eigentlichen Büschen handelt – Chaparral Dodder genannt.

Nach der Wanderung bin ich zuerst nur bis Morro Jable gefahren, um dort ein Café aufzusuchen – mein üblicher Nachmittagskaffee nach einer Tour eben. Gefunden hatte ich es in einem Gebäude mit mehreren anderen Geschäften in einer Art Mini-Markt. Nur war dort alles geschlossen. Der 25.12. ist in Spanien ein Feiertag und daher war dieses Mini-Zentrum geschlossen. Daran hatte ich nicht gedacht. Nun, dann eben zur Promenade von Morro Jable. Fündig bin ich dort beim Eisdieler (heißt wirklich so) geworden. Ein Eis und ein Café, bevor es zu einem erneuten Spaziergang zum Strand ging.

Das Abendessen im Rural war wieder mehr wie ausreichend und lecker.

Tour: ~17 Kilometer, ~650 Höhenmeter


26.12. – Aloefarmen

Wie fast an jedem Morgen schaute ich durch eines der Fenster in den Frühstücksraum und begrüßte Christobal mit einem Buenos Dias. Heute war er etwas spät dran und meinte er brauche noch ein paar Minuten. Ich hab’ daher einen Spaziergang zur Ortsmitte unternommen um die Zeit zu überbrücken.

Da heute nicht wirklich viel los war im Rural hatten Christobal und ich uns unterhalten. Sich mit Gästen zu unterhalten macht er gerne, vorzugsweise natürlich mit denen, die Spanisch können. Es war nicht immer einfacher, aber im Groben hatte ich ihn schon verstanden. Er erzählte, wo er herkam und dass seine Familie wohl große Gebiet um einen Leuchtturm besaßen. Daher gab es den Tipp El Faro zu besuchen und den Strand am Ende des Gran Valle (ein Tal im Osten und nicht das vom Vortag) aufzusuchen.

Zuerst bin ich in westliche Richtung gefahren zu einem Wanderparkplatz hinter Cardón, an dem der Weg zur Kapelle Termiten Virgen del Tanquito beginnt. Die Fahrt dorthin war schon interessant, da das Navi mich über eine kleine Seitenstraße von Tesejerague nach Cardón leitet. Ohne diese Führung hätte ich dies nicht als Straße zwischen zwei Orten vermutet.

Am anderen Ende von Cardón sah ich an diesem Tag zum ersten Mal in diesem Urlaub offene bewirtschaftete Felder. Normalerweise sind diese Felder unter großen Planen und nicht einsehbar.

Der Wanderweg zur Kapelle führt über einen Pass auf die westliche Seite des Montana Cardón. Am Pass war es wieder sehr windig, so wie an den Pässen in den Tagen zuvor. Der Weg selbst ist gut markiert, da einmal im Jahr eine Prozession zur Kapelle führt.

Die Kapelle ist ein in den Felsen gehauener Raum mit vielen Bilder und da Weihnachten war auch mit einer Grippe.

Außerhalb der Kapelle ist ein Platz für Prozessionen, aber auch ein Grill am einen Ende. Die Sicht von hier reicht bis weit in den Süden und zur Küste. Zurück ging es auf dem gleichen Weg zum Wanderparkplatz.

Nun stand eine längere Fahrt an, wollte ich doch zu einer der vielen Aloe Farmen. Diese sind meist im Osten und bis zur Finca Canarias Aloe Vera Gran Tarajal waren einige Kilometer zu fahren. Die Halle ist zum großen Teil Ausstellungs- und Verkaufsraum. Durch Fenster konnte ich in den hinteren Raum, der Produktion zusehen. Ein freundlicher Mitarbeiter erklärte einiges zur Pflanze und zum Anbau der selbigen. Fündig bin ich bei einer Pflegeemulsion und bei Seifen geworden. 

Das war jedoch nicht die Aloe Farm, die ich eigentlich im Sinn hatte. Auf der Karte sah ich dann, dass diese noch etwas weiter nördlich liegt. Über die Schnellstraße bin ich weiter bis zu einem Industrie- und Geschäftszentrum welches an der Schnellstraße liegt. An einem Baumarkt gibt es ein Café, das für seine Kuchen gerühmt wird. Etwas zu Trinken und ein Sandwich waren hier meine Stärkung.

Die nächste Aloe Farm, Verdeaurora war bald erreicht. Das Gebäude mit dem Verkaufsraum machte einen einladenderen Eindruck. Auch hier hatte ich wieder zugegriffen – u. a. auch wieder Seifen. 😀

Über die Straße zu dieser Aloe Farm kam ich auf eine Erdpiste durch das Gran Valle, die mich zu dem Örtchen brachte, von dem Christobal mir erzählte. Dass hier fast nur Einheimische sein würden, war mir bei der Ankunft klar. Die Erdpiste ist oft eine Piste, die durch ein breites flaches Flussbett geht und dort im feinen Kiesel ein gutes Potenzial zum Steckenbleiben bietet. 

Vor dem Strand ist ein nicht allzu großes Ferienörtchen der einheimischen Bevölkerung, das bis auf ein Haus ziemlich ausgestorben aussah. Am Strand mit schwarzem Sand waren nur eine Familie und ich. Schön ruhig hier. In das Wasser bin ich jedoch nicht. Calima war angekündigt und wurde immer deutlicher. Der damit verbundene Wind hatte hohe Wellen zur Folge und auf dem Rückweg zur Schnellstraße wurde es immer düsterer durch den Sand in der Luft.

Hiernach bin ich Giniginamar gefahren. Ein kleiner Ort an der Ostküste, der für seine Häuser bekannt ist. Klein, weiß und mit blauen Akzenten. Viel mehr war hier auch nicht. Das einzige Restaurant hatte schon geschlossen, mein Abendessen musste wohl woanders sein. 

Da ich nun schon hier war, bin ich am schwarzen Strand entlang und ein Stück die Küste nach Süden. Der Weg weiter würde bis Tarajalejo gehen, soweit bin ich dann jedoch nicht gelaufen, denn die Sonne näherte sich unaufhaltsam dem Horizont und den Weg wollte ich auf alle Fälle sehen, wenn es zurückgeht. An manchen Stellen ist der schmale Pfad ein wenig ausgesetzt und das im Dunkeln wäre sicherlich nicht gut gewesen. Nach ungefähr der halben Strecke bis Tarajalejo kehrte ich an einem Strand um.

Wo nun zu Abend essen? In Giniginamar gibt es nichts, in Tarajalejo war ich schon und so bin ich zum nördlicheren Küstenort Gran Tarajal gefahren. Dieser Ort ist schon deutlich größer als die anderen beiden und hat eine Strandpromenade an der einige Restaurants liegen. Im Mamá Gastro Adventure bekam ich einen Platz und zum Essen leckere Nudeln.

Hier im Ort war es deutlicher belebter wie in denen, die ich heute bereits sah. Warum nicht noch einen Spaziergang unternehmen und schauen, was es hier so gibt. An der Promenade entlang gelangte ich zu einem Platz mit einer Bühne. Vermutlich für eine Weihnachtsaufführung. Eine sehr große Fläche an der ein Pavillon angrenzte. In ihm war die Weihnachtsgeschichte dargestellt. Viele Figuren in und um Häuser, wie es sie auf Fuerteventura gibt. Dazwischen typische Figuren der Weihnachtsgeschichte. So etwas hatte ich im Jahr zuvor in Villaverde vor einer Kirche gesehen. Dort im Freien vor der Kirche, hier in einem Pavillon durch Scheiben zu besichtigen.

Auf einem Platz dahinter war eine größere Menschenansammlung. Was war da? Wie sich herausstellte, war es eine Veranstaltung für Kinder. Soweit ich es verstanden habe, ging es um Weihnachten und um Geschenke. Dazwischen kamen Einlagen mit Gesang und Tanz.

Die kleinen in den ersten Reihen wurde immer wieder mit einbezogen in das Geschehen und hatten ihre Freude.

Tour: ~4,7 Kilometer, ~160 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~200 Höhenmeter


27.12. – Strandwanderung

Eine Strandwanderung von Risco del Paso nach Costa Calma hatte ich mir bewusst für diesen Tag vorgenommen. Nach dem Wanderführer ist ein Teil der Strecke bei Risco del Paso nur bei Niedrigwasser begehbar. Zum Glück gibt es einen Kalender mit Vorhersagen (https://gezeitenfisch.com) und genau an diesem Tag war die Ebbe zu einem günstigen Zeitpunkt für eine Wanderung.

Am Rural deutete sich schon an, dass es windig werden würde. In Risco del Paso fand ich direkt vor dem Strand einen Parkplatz. Ein paar Wind-/Kitesurfer waren schon vor Ort. Kein Wunder, wurde aus dem Wind ein Starker mit der Stärke 6. 

Gleich zu Beginn ging es auf eine endlos erscheinende Sandfläche zum Meer und dort nach Norden. Bei Ebbe kein Problem, da die Priele nicht so tief sind. Barfuß war es richtig angenehm im Sand.

Zwischen Risco del Paso und Costa Calma liegt eine Surferschule, welche sich am nördlichen Ende des großen Strandes Playa de Sotavento befindet. Je näher ich diesem Punkt kam, desto mehr Surfer bekam ich zu sehen. Einige hoben, getragen von ihren Segeln, mehrere Meter vom Wasser ab. Es war schon toll, diesen Akrobaten zuzusehen.

Ab dem Ende der Playa Sotavento wurde es schmaler und felsiger. Hier war es besser, wieder die Schuhe anzuziehen. Bei den kleineren Sandbuchen bis Costa Calma, die ich passierte, lohnte es sich nicht, die Schuhe auszuziehen. Dort wo es felsiger war, waren immer wieder Atlashörnchen zu sehen. Kurz vor der Surferschule wurde es am Strand schon voller und das blieb bis Costa Calma so.

In Costa Calma bin ich weg vom Strand in die Stadt zum Parad’Ice. Ein nettes Café, das in einen Surferladen übergeht. Einen leckeren Apfelkuchen gab es dort.

Zurück nach Risco del Paso lief ich wieder an der Küste, am Strand entlang. Der Weg an der Felsküste war durch das steigende Wasser bereits schmaler geworden. Am Strand von Playa de Sotavento lief ich wieder barfuß, da von hier keine Felsen mehr zu erwarten waren. Dieses Mal jedoch mehr der Insel zugewandt, da die Priele bei steigendem Wasser tiefer sein sollen und auch mit stärkeren Strömungen zu rechnen ist. 

Durch das steigende Wasser hatte sich vor Risco del Paso bereits ein großer See gebildet und die Priele waren deutlich ausgeprägter. Gut, dass ich den der Insel zugewandten Weg genommen habe. Auf dem See tummelten sich einige Kiter. Der Wind war noch immer sehr deutlich, der See, da er flach war, ohne hohe Wellen perfekt zum Üben.

In Risco del Paso angekommen, war es schon späterer Nachmittag. Dort gibt es außer einer Surferschule eigentlich nichts. So bin ich nach Costa Calma. Am Ortsrand, direkt am Meer, liegt das Palmito Pepe y Antonia. Es befindet sich oberhalb der Steinküste.

Während der Wanderung bin ich dort zweimal am Strand unterhalb vorbeigelaufen. Jetzt, da die Flut ihren Hochpunkt hatte, war das Meer bis zur Abbruchkante gekommen. Ein Laufen unterhalb war somit nicht mehr möglich gewesen. Bei der Wanderung von Risco del Paso bis Costa Calma sollte daher auf alle Fälle der Tidenkalender beachtet werden.

Mein Abendessen am späten Nachmittag war ein Fischteller, mit Fisch, Kartoffeln, mit Mojo und Salat, so wie er auf Fuerteventura typisch ist.

Tour: ~14 Kilometer, ~30 Höhenmeter


28.12. – La Pared

An diesem Morgen wollten wohl alle viel später zum Frühstück kommen. So war ich alleine und Christobal kam, um sich zu unterhalten. Immer wieder interessant, was man von den Locals erfährt. Wickie kannte er von mir schon und fragte doch tatsächlich, wo er den sei. Eine Geste, dass er noch schlafen würde, zauberte ein Lächeln in Christobals Gesicht. 😊

Ich wollte schon gehen, da führte er mich zu einem Tuch. Ein ganzer Serrano Schinken befand sich darunter und ich bekam zwei Scheibchen zum Probieren. Lecker. 😀😊

Auch an diesem Tag sollte es wieder an der Küste entlang gehen. Nur diesmal an der Westküste und dort meist deutlich oberhalb des Meeresspiegels. Von La Pared lief ich am Ortsende vor dem Meer in die südliche Richtung. Zwei Mädels vor mir nahmen denselben Weg, allerdings mit Surfboards. Ihr Ziel war eine Bucht mit breitem Sandstrand. Dort war schon am frühen Morgen einiges los. So wie es aussah auch mehrere Gruppen der Surfschulen.

Für mich ging es weiter an der Küste. Die zu Beginn noch dunklen Felsen wurden immer heller und manchmal war sogar Sand dabei. Mein Ziel, Los Boquetes an der rauen Westküste ist eine dunkle Felsformation, die dem Meer zu trotzen versucht.

Über eine Düne lief ich den lockeren Sand herunter bis Los Boquetes. Eine Reisegruppe machte sich gerade auf den weiteren Weg, als ich ankam. Diese Gruppe hatte ich beim Losgehen in La Pared schon gesehen – sie waren scheinbar einen kürzeren Weg hierher gelaufen.

An diesem Ort hielt ich mich länger auf. Eine Pause und den Wellen zuschauen. 😊

Der weitere Weg führte über eine Düne und so musste ich durch den lockeren Sand nach oben. Ganz schön anstrengend war es, bis ich auf den breiteren und festeren Querweg kam. Diesen lief ich ein Stückchen entlang und bog dann in das Inselinnere ab. Die Stelle fand ich nur aufgrund meiner GPS-Position und der Landkarte. Sichtbar war kein Weg, jedoch sehr viel Sand und ein paar kaum noch zu erkennende Schuhabdrücke. Manchmal zeigte sich dann doch noch etwas, das wie ein Pfad oder Weg aussah. Erst als ich auf den Wanderweg GR131 traf, der durch ganz Fuerteventura führt, war wieder ein klarer Weg zu erkennen.

Dem GR131 folgend traf ich nach mehreren Kilometern wieder auf La Pared. Der GR131 geht vor La Pared durch eine Hochebene, sodass der starke Wind direkt auf mich traf. Mit Windbreaker und Kapuzze kein Problem. 

Kurz vor La Pared bog ich allerdings auf einen schmaleren Pfad durch die Dünen ab. Hier blies der Wind nicht mehr so stark und ganz nebenbei kam ich fast an dem Ortsende heraus, an dem ich los lief.

Wie das außerhalb liegende Restaurant hatte alles andere in La Pared ebenfalls geschlossen. Nicht ganz! Eine Hotelanlage (La Pared powerd by Playitas) war da noch und dort bekam ich ein Sandwich, um mich für die zweite Tageshälfte zu stärken.

Für die zweite Tour fuhr ich zum Restaurant, das außerhalb liegt. An dessen Parkplatz startet der Wanderweg nach Norden für die zweite Tageshälfte. Was für ein Unterschied! Am Morgen war ich in einer ockerfarbenen Landschaft unterwegs. Hier war nun alles grau und schwarz – der vulkanische Ursprung der Insel war sehr deutlich erkennbar.

An einer Stelle des Wanderweges musste ich wohl die falsche Abbiegung genommen haben. Sie führte mich an einer Kante am Meer entlang. Soweit kein Problem, bis auf ein paar Meter in einem Steilhang mit abschüssigem Pfad, mit Geröll. Ein falscher Schritt und es wäre gut 50 Meter nach unten gegangen. Danach war der Weg wieder entspannter und bis zu einem schwarzen Sandstrand keine Herausforderung mehr. 

Dieser Strand – Las Hermosas – markierte eine deutliche Wendung der Landschaft. Hinter dem Strand wurde alles wieder Ockerfarben. Eine Felsformation, die mit ein wenig Fantasie aussieht wie ein Krokodil passierte ich, um bis zu einem weiteren Strand zu gelangen.

An diesem Strand war dann auch mein Umkehrpunkt erreicht. Der Weg durch die Felsformation war sehr faszinierend und mit der Nachmittagssonne in einem tollen Farbton. 😀

Bis La Pared war es fast derselbe Weg zurück. Fast, da ich diesmal nicht den abenteuerlichen Weg an der Küste nahm, sondern den durch ein Tal.

Das Abendessen war an diesem Tag wieder im Rural. Tortilla, Fisch und Nachtisch. 😊

Tour: ~9 Kilometer, ~230 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~150 Höhenmeter


29.12 – Caleta de Fuste / Salzmuseum

Wie immer gibt es eine Eierspeise zum Frühstück. Meist ein Spiegelei, an diesem Morgen gab es ein Stück Tortilla. Im Gegensatz zum Abend ohne Kartoffeln. Langsam füllte sich der Frühstücksraum. Für ein Pärchen aus München, mit dem ich mich immer wieder gut unterhielt, war es der Abreisetag. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns. Sie fuhren zum Flughafen und ich kurz danach nach Caleta de Fuste. 

Caleta de Fuste ist ein durch den Tourismus entstandener Ort und hat somit keine historische Altstadt. Da es nicht sehr weit zum Flughafen ist, sind regelmäßig Flugzeug über dem Ort zu sehen und zu hören. Für mich war dies nicht so entscheidend, war meine Unterkunft doch nicht in diesem Ort. Meine Wanderung begann an einer Landzunge und dem dortigen Leuchtturm. 

Von dort immer am Meer entlang passierte ich den großen Strand auf der Promenade und kam zu den Stränden, die eine vorgelagerte Wellenbrechermauer haben. Diese ist künstlich angelegt, wie auch die kleine Insel in deren Mitte. Dorthin lief ich, um einen Cafe Solo zu trinken. Für Wickie gab es in der Beach Bar auch was Interessantes. 😀

Die Promenade lief ich dann weiter bis zu deren Ende. Am Ortsende hört die Promenade abrupt auf und es geht über einen Erdweg weiter an der Küste entlang bis zum nahegelegenen Salzmuseum. Vereinzelte Steinkreise auf dem Weg zum Salzmuseum luden zum Ausruhen an. Da Ebbe war, war mir der Weg bis zum Meer über die Felsen zu unsicher (glitschig). Danach wäre ein geschützter Steinkreis sicherlich gut zum Trockenwerden gewesen. Na ja, dann eben weiter.

Beim Salzmuseum war ich kurz am Überlegen, nahm dies dann aber als eine Pause wahr und trat ein. Im Gebäude werden die verschiedenen Aspekte der Salzgewinnung dargestellt – manchmal sogar interaktiv. Schön gemacht. Im Außenbereich kann man entlang der Becken die Salzgewinnung betrachten. Ein Teil der Anlage wird dafür sogar immer noch genutzt.

Im Ein-/Ausgangsraum des Museums ist wie so oft ein Shop eingerichtet. Beim Schlendern durch die Gänge entdeckte ich doch tatsächlich lokal hergestellte Seife. Da konnte ich nicht widerstehen und hatte zugegriffen. 😊

Über die Straße am Museum kam ich zum angrenzenden Örtchen und über einen Küstenpfad zu einem Barranco.

Im Barranco wuchsen ein paar Palmen, ohne dass diese künstlich bewässert werden. Sehr viel Vogelgezwitscher nahm ich wahr, als ich in den Barranco kam. 😀

Im Barranco war der Umkehrpunkt erreicht. Auch diese Wanderung war so, dass der Rückweg identisch ist mit dem Hinweg. Im Örtchen am Museum konnte ich noch eine kleine Variation über zwei Straßen nehmen, ansonsten war es der bereits bekannte Weg zurück.

Die Überreste der alten Gebäude stehen am Strand in Caleta de Fuste. 

Die Beach Bar vom Vormittag suchte ich nochmals auf. Es war Nachmittag, ich hatte Hunger und es bot sich an hier einen Salat zu essen. Es dauerte allerdings recht lang, bis ich meine Bestellung abgeben und dann den Salat bekam. Geschuldet war dies dem hohen Andrang, um diese Uhrzeit. Doof nur, dass währenddessen Wolken aufzogen und es windig wurde. Daher zippte ich die Beine wieder an und zog die Jacke an. Der Salat schmeckte auch so!

Von der Beach Bar bis zum Leuchtturm war es nicht mehr sehr weit und dort meine Wanderung zu Ende. 

Auf dem Weg zum Rural unternahm ich noch einen Abstecher in das Örtchen Pozo Negro.

Ein verschlafender Ort, in dem es außer einem Restaurant nichts gibt. Für einen Strandspaziergang ohne Rummel war es ein angenehmer Tagesabschluss. Unterwegs kaufte ich noch etwas zum Abendessen ein, das ich im Rural auf der Terrasse vor meinem Zimmer zu mir nahm.

Tour: ~17 Kilometer, ~36 Höhenmeter


30.12. — Sightseeing

Unglaublich, aber während des Frühstücks fielen doch tatsächlich ein paar Regentropfen. Nicht wirklich fiel, aber immerhin ein paar. Für mich etwas Ungewöhnliches für Fuerteventura.

Las Playitas an der Ostküste fuhr ich zuerst an. Dort soll es eine Altstadt geben und es wären noch Reste des ehemaligen Fischerdorfes zu erkennen. Zuerst sah es eher nach einer neuen Siedlung aus, was sich jedoch änderte, je näher ich im Ort der Küste kam. Ein Spaziergang brachte mich durch ein paar Straßen zur Promenade und dann zu einem Aussichtshügel. 

Ein Einheimischer war bereits auf dem Aussichtshügel und damit beschäftigt, größere Steine vom Platz auf dem Hügel zu entfernen. Vor allem ging es ihm um die Steinhäufchen dort, die er abbaute.

Am morgen war noch nicht viel los in Las Playitas, bis auf eine Animation in einem Resort. Für die Ortsbesichtigung empfand ich dies sehr angenehm. Es gab einige Details zu entdecken, die ich bei Trubel sicherlich übersehen hätte.

Am Ende des Spaziergangs kaufte ich mir einen Cafe Solo und Gebäck. Der kleine Laden war so etwas wie ein Bäcker mit Tante-Emma-Laden. Das Gebäck hatte ich in einem Korb entdeckt und fragte, was es ist. Ohne große Erklärung bekam ich eines zum Probieren. Mir schmeckte es mit seiner Füllung. Zwei davon und den Cafe Solo nahm ich nach Außen mit und setzte ich an eine Kante an der Straße. Hier war kein Verkehr und zwei aus dem Ort saßen bereits an einer anderen Kante.

Christobal hatte ein paar Tage zuvor von El Faro gesprochen und dass das Land darum früher seiner Familie gehörte. Zum El Faro de la Entallada geht es über eine schmale Straße ab Las Playitas, also von dort, wo ich bereits war.

Am Ortsende steht ein Warnschild, das bezieht sich jedoch nur auf den letzten Teil der Straße zum Leuchtturm. Dieser liegt auf einem Berg und dort hoch geht es über eine nochmals schmalere, vor allem kurvenreichere Straße. Kein Problem, bin ich so etwas doch von andere Urlauben gewohnt. 

Wie sollte es auch anders sein, oben war es wieder recht windig, was der ausgesetzten Lage des Leuchtturms zu verdanken ist. Zum Glück nicht mehr so stark wie die Tage zuvor.

Das Gebäude wird als Museum genutzt und der Eintritt war kostenfrei. Somit konnte ich auch auf das Dach. Zu der Zeit, zu der ich dort war, war eine Ausstellung afrikanischer Masken. Darunter einige faszinierende wie irritierende Masken. 

Vier Tage zuvor bin ich den Küstenweg von Ginginamar bis zur Hälfte nach Tarajalejo gelaufen. Nun war es daran, die zweite Hälfte des Küstenpfades zu erlaufen. Der Weg beginnt am Ortsrand von Tarajalejo und führt durch mehrere Barrancos bis zu dem Strand, an dem ich bereits von der anderen Seite war.

Zurück in Tarajalejo lief ich zum La Barraca, an dem ich bereits am ersten Tag zu Abend aß. Es war Mittagszeit und eine Fischsuppe war genau das richtige für den Mittag.

Einen Verdauungsspaziergang unternahm ich barfuß in der Brandung bis zum Ende des breiten Strandes und wieder zurück. In das Meer bin ich nicht, da es bereits deutlich bewölkter war und ohne Sonne mir zu kühl um noch ein letztes Mal in das Meer zu hüpfen. Mit dieser Einstellung war ich am Strand nicht alleine.

Auf den letzten Metern am Strand fing es an leicht zu regnen. Da hatte ich Glück, dass es nur noch ein paar Meter bis zum La Barrack waren. Ein Cafe Solo und weiter die letzten Meter durch den Nieselregen zum Auto.

Im Regen fuhr ich zum astronomischen Berg Sicasumbre. Bald nach meiner Ankunft ließ der Nieselregen nach und ich konnte den kurzen Weg bis zur Spitze ohne nass zu werden laufen. Ein tolles Panorama mit untergehender Sonne bot sich mir. 😀

Von hier ist es nicht weit zum Rural. Geduscht und bald danach war die Zeit für das Abendessen gekommen. Christobal und seine Frau haben mir wieder ein tolles Abendessen bereitet. Mir, da ich an diesem Abend alleine im Rural zum Essen war.

Tour: ~3,5 Kilometer, ~50 Höhenmeter
Tour: ~9,5 Kilometer, ~220 Höhenmeter


31.12. – Heimreise

Das Prozedere, was immer am Ende eines Urlaubs ansteht, war heute. Frühstücken und packen. Nachdem alles im Auto verstaut war, bin ich zu Christobal meine Abendessen zu bezahlen. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr.

Es war noch zu früh, um gleich zum Flughafen zu fahren. So bin ich nach Caleta de Fuste gefahren und machte einen Spaziergang an der Promenade. 

An einer Tankstelle vor der Flughafenabfahrt tanke ich, um den Mietwagen entsprechend abzugeben. 

Check-In, Mittagessen und dann war es Zeit für das Boarding. 

Abends in Frankfurt war ich ein wenig überrascht. Der 31.12., Abends und es war warm! 


Resümee

Ein zweites Mal auf Fuerteventura und dennoch war es anders. Der Norden und der Süden der Insel unterscheiden sich merklich. Landschaftlich, wie auch von den Restaurants und Cafés. Dass der Norden eher die Region der Surfer ist und damit lockere Restaurants und Cafés hat, fiel mir auf. Genauso wie eher im Südosten die Bettenburgen sind. 

Mit dem Rural war ich sehr zufrieden. Einfach und abgelegen von den touristischen Zentren bot es eine angenehme Ruhe. Dass es entgegen der Beschreibung sogar Abends Essen gibt, war eine willkommene Überraschung. Christobal, der Besitzer machte den Aufenthalt so angenehm wie möglich und gab durch Erzählungen Einblicke, wie es auf Fuerteventura vor dem Tourismus war. Dass früher hauptsächlich Tomaten und Mais angebaut wurden, finde ich immer noch erstaunlich. Zwei Pflanzen, die viel Wasser benötigen, auf einer sehr trockenen Insel!


Eindrücke vom Rural und Tesejerague.



#fuerteventura #spanien #spain #teserejeague #ruralviejohuerto #tarajalejo #jandia #picozarza #lapared #cofete #elfarodelaentallada #canon #canonr #canonrf35 #canonrf70200f4 #canonrf16

Schweiz – Biel – November 2019

Es war November und ein letztes Mal in 2019 ergab sich die Möglichkeit zu Miri in die Schweiz zu fahren. November und Schweiz kann durch eine kalte und mit Schnee garnierte Reise werden. Zumal wir dieses Wochenende schon einige Zeit im Voraus vereinbart hatten und das Wetter ungewiss war.


15. November – Anreise

Die Anreise erfolgte wieder mit Svarta und auch dieses Mal holte ich Miris Freund in Deutschland ab. Auf der Fahrt nach Biel nahm ich an diesem Tag nicht den Weg über Basel, sondern bog vorher nach Frankreich ab und fuhr über Landstraßen durch Frankreich und die westliche Schweiz nach Biel. Auf diese Weise konnte ich ein wenig die Landschaft nordwestlich von Biel sehen.


16. November – Creux du Van

Wie war das mit November und Wetter? Tja, es sah für dieses Wochenende nicht so gut aus. Aber voller Tatendrang sind wir nach dem Frühstück nach Süden in das Jura gefahren, westlich des Neuenburger Sees. 

Wir hatten uns das Creux du Van als Wanderziel ausgesucht. Es ist eine sehr markante Felswand und der Wanderweg erschien uns ebenfalls interessant zu sein.

Der Anfang der Wanderung lief durch ein Tal, an einem Bergbach entlang, um später auf einen Forstweg überzugehen. Im Tal am Bergbach sah es noch sehr freundlich aus. Das Grün wich, je höher wir kamen, einer weißen Winterlandschaft. So war unsere Pause dann auch im Schnee.

Schon vor unserer Rast sahen wir durch die Bäume die Felswand des Creux du Van. Diese wurde immer dominierender auf unserem Weg, bis sie verschwand, als wir an der südlichen Flanke nach oben liefen. Bewölkt und mit Schnee bedeckt hatte diese Landschaft ihren winterlichen Reiz und so waren oben einige unterwegs. Leider war die Berghütte in der Gipfelnähe geschlossen. Die Betreiber hatten schon alles für den Winter vorbereitet und das hieß keine Bewirtung mehr.

Auf der anderen Seite des Massivs ging es wieder nach unten bis zu unserem Ausgangspunkt 


17. November – Papilorama

Es regnete und die Wettervorhersage versprach, für den heutigen Tag keine wirkliche Änderung. Eine Wanderung schloss sich damit bedauerlicherweise aus. Bei reichlich Kaffee suchten wir im Internet nach einer Alternative. 

Miri entdeckte das Papilorama östlich zwischen dem Bieler See und dem Neuenburger Sees. Auf der Webseite sah es durchaus einen Besuch wert aus und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Von außen eher unscheinbar und im dunkel, trüben Regenwetter wenig einladend, waren wir gespannt, ob die Bilder, die wir gesehen hatten, sich noch bewahrheiten werden. 

Erst als wir in die Halle mit den Schmetterlingen eintraten, änderte sich schlagartig alles. Hell, grün und überall um uns flatterte es. 😀

In dieser Halle, wie in zwei weiteren, gab es neben den Schmetterlingen noch einige andere Tiere zu entdecken. Viele davon liefen oder flogen frei umher.

Der Besuch im Papilorama war eine sehr gute Idee für den Mittag bei dem Regenwetter. Als wir herauskamen war es Nachmittag, immer noch sehr bewölkt und dadurch schon ziemlich dunkel. Das hat uns jedoch nicht abgehalten, nach Murten am Murtensee zu fahren. Der Murtensee ist der vom Papilorama ausgesehen nächstgelegene See. 

Zu unserem Glück hat es zumindest aufgehört zu regnen und so war eine Spaziergangsrunde in Murten für uns möglich ohne danach wie ein nasser Pudel auszusehen.

Murten ist ein Städtchen mit einer schönen Altstadt und es war gut auch nochmal frische Luft geschnappt zu haben.


18. November – Heimreise

Für die Heimreise wählten Micha und ich den direkten Weg zu Miris und Michas Zuhause, der uns durch Schaffhausen führte. In Schaffhausen hatten wir einen Zwischenstopp eingelegt und den bekannten Rheinfall besucht.

Micha brachte ich nach Hause und wir aßen dort in der Nähe der Wohnung noch einen Burger, bevor ich mich auf die weitere Fahrt nach Hause machte.


Resümee

Das dritte Wochenende in einem Jahr in der Schweiz und wieder eine ganz andere Seite kennengelernt. 

Die Suche nach einer Ausflugsmöglichkeit bei Regen war nicht so einfach, am Ende aber eine sehr schöne Erfahrung im Papilorama.



#schweiz #biel #creuxduvan #papilliorama #murten #canon #canon6dmk2 #canonef24105 #fuji #fujixt1 #fujixt1855

Schweiz – Biel / Berner Oberland – August 2019

Kaum einen Monat nach meinem letzten Wochenende in Biel, hieß es wieder die Sachen packen für ein erneutes Wochenende in Biel. 😀

Dieses Mal jedoch nicht alleine. Melli kam unvorhergesehen früher von einem Festival zurück. Wir trafen uns am Abend vor der Abreise bei mir und unterhielten uns. Ich fragte, ob sie Lust auf ein Wochenende in der Schweiz hat. Melli meldete sich später am Abend und teilte mit, dass sie dabei ist. 

Für Svarta besorgte ich im Vorfeld bereits die Vignette, die für die Schweiz notwendig war. Wir planten zwei Wanderungen im Berner Oberland und die Zugverbindungen in der Schweiz von Biel wären teurer gewesen wie die Anreise mit Svarta inkl. Vignette.


09. August – Neuenburger See

So holte ich Melli am nächsten Morgen mit Svarta ab und in Karlsruhe sammelten wir noch Micha, Miris Freund ein. Am Nachmittag kamen wir in Biel an und packten gleich alles notwendig für eine kurze Tour am Neuenburger See. Die Fahrt dorthin mit Hilfe des Navis war spannend. Wir wurden auf Wege gelotst, die wir sonst vermutlich ignoriert oder gar nicht gefunden hätten.

In Gletterens fand sich schnell ein Parkplatz und los ging es. Über die Felder zum nächsten Ort und zurück am See, soweit es möglich war. Durch das Schiff waren wir gefühlt aber doch noch in einem deutlichen Abstand zum See.

Kurz vor Ende liefen wir einen Weg auf Holzblanken durch das Schiff zu einem Sandstrand. Wir hatten vorsorglich alle unsere Badesachen mit dabei und sind, nachdem wir uns umgezogen hatten in den See gehüpft. Bei den sommerlichen Temperaturen war dies sehr angenehm.

Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und es wurde Zeit weiter zugehen. Dabei sind wir einen Weg an einem Kanal entlang nach Gletterens gelaufen, der auch als Liegeplatz für Boote dient.

Das Abendessen war später in geselliger Runde in der Wohnung von Miri.


10. August – Berner Oberland – Oeschinensee

Regen! So hatte es der Wetterdienst vorausgesagt und auch recht behalten. Ein spezieller, nur für die Schweiz sehr guter Wetterdienst zeigte ein Regenende an, das nach unserer Ankunft in Kandersteg im Berner Oberland sein soll. So sind wir im Regen nach Kandersteg gefahren. Wir waren vor dem angekündigten Regenende schon dort und warteten. 

Der Regen hörte dann tatsächlich zur angegebenen Uhrzeit des Wetterdienstes auf. Melli und ich waren noch etwas ungläubig, aber dennoch guten Mutes, zumal Miri von der Wettervorhersage überzeugt war. Wir packten unsere Rucksäcke und liefen zu viert langsam den breiten Weg bis zum Oeschinensee hoch. 

Der Weg selbst ist eigentlich nicht besonders hervorzuheben. Durch den Regen und die Wärme stieg die Feuchtigkeit als Nebel hoch, so wie man das schon oft von weitem gesehen hat in den Bergen. Nur dieses Mal waren wir manchmal mitten drin.

Dann wurde der Nebel um uns immer dichter und wir dachten schon, dass wir den Oeschinensee gar nicht sehen werden. Wie von Geisterhand verzog sich der Nebel und wir hatten einen einmaligen Blick auf den See. Einmalig, da die nächste Nebelfront den See gleich wieder versteckte.

Am See angekommen, war dieser komplett im Nebel eingetaucht. Überraschend viele andere waren bereits hier. Bei einem Snack verfolgten wir das Treiben am See, soweit wir sehen konnten.

Noch weiter? Ja, wir wollten noch auf eine Berghütte oberhalb des Sees. Vielleicht wird es sich weiter oben lichten. Tja, dem war nicht so. Dennoch war es ein Erlebnis im Nebel auf dem gut sichtbaren Weg zur Berghütte zu gelangen.

Die Aussicht von der Berghütte war sehr übersichtlich. 😅

Auf demselben Weg sind wir anschließend wieder zurück nach Kandersteg und während der Heimfahrt fing es auch wieder an zu regnen. Wir hatten somit den besten Zeitpunkt für unsere Tour genutzt.


11. August – Berner Oberland – Lobhörner

Nochmal in das Berner Oberland. An diesem Tag schien schon am Morgen beim Frühstück die Sonne und so sollte es den ganzen Tag bleiben.

Von Isenfluh nahmen wir das Ausflugbähnli zum Suhlwald. Mit der Gondel ging es also einen Teil des Weges nach oben. An der Gondelstation ist das Suhlwaldstübli, das unser Startpunkt und Endpunkt der Wanderung war. Auf einem Wanderpfad liefen wir an einem Hang nach oben zur nächsten Berghütte, an der just bei unserem Ankommen in Aplenhörner geblasen wurde.

Immer weiter, an Bergseen vorbei und mit Blick auf die markanten Lobhörner führte uns der Weg am Ende über einen Wiesenhang zum gewünschten Grat. Auf dem Grat entlang sind wir anschließend bis zu den Lobhörnern und an diesen vorbei. Wobei so einfach war es dann doch nicht, da es auf dem Grat eine kleine Kuppe zu umgehen galt. Hier war Konzentration gefordert und gut festhalten – es gab keine Sicherung und unter uns freie Sicht. Mit gutem Schuhwerk und Geschick ist es kein Problem hier vorbeizukommen. Nur schwindelfrei sollte man schon sein. 😁

Danach hieß es den Weg nach unten zur Berghütte nehmen und weiter zum Suhlwaldstübli. Dort gönnten wir uns zum Abschluss ein Getränk, bevor es mit der Gondel wieder in das Tal ging.


12. August – Heimreise

Wir frühstückten zusammen, packten und verabschiedeten uns von Miri. Sie ging zur Arbeit und wir fuhren wieder nach Hause, nach diesem erlebnisreichen Wochenende.


Resümee

Die Schweiz ist immer wieder aufs neue schön. Die zwei Wanderungen im Berner Oberland waren sehr unterschiedlich und jede auf ihre Art toll gewesen. Wiederholung folgt…



#schweiz #biel #berneroberland #neuenburgersee #gletterens #oeschinensee #isenfluh #suhlwaldstübli #lobhörner #canon #canon6dmk2 #tamron #tamronsp35 #35mm #fuji #fuixt1 #fujixf1855

Schweiz – Biel – Juli 2019

Eine Freundin hatte in 2019 die Möglichkeit für ein paar Monate in der Schweiz zu arbeiten und dies wahr genommen. So bot sich die Möglichkeit, Sie während dieser Zeit für Wochenendtrips in der Schweiz zu besuchen. 

Eine Wohnung hatte sie in Biel im fünften Stock und nicht weit entfernt bis zum Bieler See. Für das Wochenende ab dem 19. Juli entschied ich mich mit der Bahn anzureisen. Die Verbindung ist nicht besonders kompliziert und es war nur ein Umstieg in Basel notwendig. In Biel wurde ich von Miri am Bahnhof bereits erwartet.

Bei Ihr Zuhause packten wir alles für ein Picknick am See, den es war schon später Nachmittag.


20 Juli – Twannbachschlucht

Für diesen Tag war ein Wanderung von Biel über das Hinterland und oberhalb des westlichen Seeufers durch die Weinberge zurück geplant. Die Wettervorhersage deutete auf gutes Wetter hin und der Morgen begrüßte uns mit Sonne.

So sind wir von der Wohnung zur Talstation der Zahnradbahn gelaufen, um dort zu Fuß nach oben zu gelangen. Über eine Schleife zum Pavillon Felseck sind wir anschließend einen Teil des Weges auf einem schmalen Pfad entlang der Zahnradbahnstrecke gelaufen. Bei ungefähr 2/3 der Zahnradstrecke überquerten wir diese, um nach Süden, weit oberhalb des Bieler Sees zu laufen.

Durch Wald und Wiesen liefen wir bis ungefähr zur Mitte des Bieler Sees. Dort, begann für uns der Abstieg zum See nach Twann, durch die Twannbachschlucht. Eine schöne Schlucht mit einem kleinen Bach in dessen Mitte.

Durch Twann liefen wir zum See, um dort eine Pause einzulegen. Der Weg durch Twann, führte uns an Weinreben vorbei. Von Twann zurück nach Biel liefen wir ein kurzes Stück am See entlang, um dann über Wege durch die Weinberge nach Biel zurückzugelangen.

Nach dieser größeren Runde haben wir uns Abends Linguine mit einer cremigen Auberginen-Soße gekocht.

Noch munter unternahmen wir nach dem Essen einen Spaziergang durch Biel, bevor es ins Bett ging.

Karte

Aufgenommen mit Locus und dargestellt über Trailrunner Mini und einer OpenStreet Map.


21. Juli – Biel

Eine Idee für diesen Tag war die Taubenlochschlucht am Rand von Biel. Da es Nachts geregnet hatte und die Wettervorhersage nicht so eindeutig war, entschieden wir uns nicht in eine Schlucht zu gehen. Die Feuchtigkeit in einer Schlucht ist nicht unbedenklich und riskieren muss man es nicht unbedingt.

So war die Alternative eine reine Stadttour. Wenn ich schon in Biel bin, warum nicht auch die Stadt am See erkunden, die ein wenig südliches Flair versprüht. Mit einer Schleife am Bahnhof vorbei sind wir in die Altstadt und dann meist an der Schüss (Fluss) entlanggelaufen. Am Omega-Museum kamen wir dadurch auch vorbei. Das hatten wir links liegen lassen und sind zum Park am Fluss, um dort eine Pause einzulegen. Das Omega-Museum mit seinem spiegelnden und gewölbtem Glasdach ist vom Park aus gut zu sehen und übt eine Faszination durch die Spiegelungen hervor.

Die Wolken am Himmel sahen zwar bedrohlich aus, zogen zu unserem Glück aber ohne Regen vorbei. So sind wir ohne nass zu werden in einem Bogen zurück zum See gelaufen. Am See liefen bereits Vorbereitungen zu einem Festival, für das kommende Wochenende.

Ganz schön viel los in der Stadt, in der zwei große Uhrenhersteller ihre Werke haben und in der viel am See veranstaltet wird. Der Park am See war wieder sehr belebt und ein ruhiges Plätzchen zu finden, um die Füße im See baumeln zu lassen war gar nicht so einfach. Aber geschafft hatten wir es. 😀


22. Juli – Heimreise

Ein kurzes Wochenende war zu Ende. Nach dem frühen Frühstück brachte mich Miri noch zum Bahnhof. Sie machte sich auf den Weg zur Arbeit und ich fuhr mit der Bahn nach Hause.


Resümee

Ein Wochenende in Biel geht eigentlich immer, vor allem wenn es eine günstige Unterkunft bei Freunden gibt. Da es oft Veranstaltungen in Biel im Freien gibt, lohnt es sich im Sommer genau so ein Wochenende zu wählen, vorausgesetzt man mag auch Trubel.


#schweiz #biel #twannbachschlucht #twann #omega #rolex #schüss #amquuai #canon6dMk2 #canonef40 #fujix-t3 #fujixf1855

Luxemburg – Luxemburgische Schweiz/Müllerthal – Mai 2019

2018 nahm ich an der Trier Reloaded Ausfahrt teil. Eine privat organisierte MINI-Ausfahrt um Trier, bei der ich die Mosel und die Saarschleife kennenlernte. Beim nächsten Mal könnte ich das doch mit einer Verlängerung und ein paar Wanderungen kombinieren. Dirk, der Organisator, machte mich auf die nahe gelegene luxemburgische Schweiz aufmerksam.

So kam es, dass ich die luxemburgische Schweiz im Mai des Folgejahres für ein verlängertes Wochenende besuchte. Das Müllerthal im Nordosten von Luxemburg ist die Gegend, die auch luxemburgische Schweiz genannt wird. 


30. Mai – Anreise + Müllerthal

Am 30. Mai 2019 war Christi Himmelfahrt und mein Anreisetag. Viel Verkehr war nicht und so kam ich gut bis Luxemburg durch. Nur in Luxemburg war es nicht so einfach nach Berdorf zu gelangen. Ein Erdrutsch im Jahr zuvor, nach sehr starkem Regen hatte einige Straßen in Mitleidenschaft gezogen bzw. zerstört. So kam ich nur über einen Bogen nach Berdorf.

Vorab hatte ich in Berdorf einen Campingplatz entdeckt, den ich ansteuerte. Dieser war jedoch komplett belegt. Da es in Berdorf noch einen zweiten Campingplatz gibt, fuhr ich dorthin. Bei Camping Belle-Vue 2000 war eigentlich auch alles schon belegt. Eigentlich! Bis auf eine Wiese, die noch in der Vorbereitung war und an diesem Wochenende dennoch verwendet wurde. Dort konnte ich mein Zelt aufschlagen. Wie ich lernte ist das Wochenende um Christi Himmelfahrt in Luxemburg das erste Wochenende, an dem fast alles auf einen Campingplatz macht. Nochmal Glück gehabt, dass ich einen Platz bekommen habe.

Noch an diesem Nachmittag unternahm ich eine Tour durch das Müllerthal mit seinen Felsen. Ich war nicht lange unterwegs, als mich der Weg durch bzw. an mehreren Felsen vorbei führte. Ein wenig kamen hier die Erinnerungen an die Sächsische Schweiz im Herbst des vorherigen Jahres auf. Schmale Durchgänge zwischen hohen Felsen und entlang hoher Felswände, an denen sich Kletterer versuchten, waren Teil der Wanderstrecke.

Für den ersten Tag war das ein schöner Einstieg in das Müllerthal und machte mich neugierig auf die noch bevorstehenden Touren.


31. Mai – Müllerthal

Als ich morgens aus dem Zelt kroch, war alles ziemlich neblig. So machte ich mich noch vor dem Frühstück mit der Kamera auf und auf die benachbarte Wiese. Noch bevor ich Berdorf für die Wanderung verließ, besuchte ich den sehr markanten Aquatower am Ortsrand.

Durch ein schönes Tal fuhr ich nach Müllerthal, eher eine Ansammlung von Häusern, den einem Ort. 

Die Wanderung führte in einer großen Schleife über Consdorf zurück nach Müllerthal. Auch auf dieser Wanderung ging es wieder an Felsen entlang und sogar durch einen kurzen Tunnel. Highlight der Tour war der Schießentümpel, ein Wasserfall unter einer Brücke, über die der Wanderweg führte. Da die Brücke relativ einfach mit dem Auto erreichbar ist, waren dort einige zum Fotografieren um den Wasserfall aktiv.

Nach dem Wasserfall wurde es dann auch wieder viel ruhiger, bis ich zurück nach Müllerthal kam.

Während meines Norwegen Urlaubes 2015 in Jotunheimen hatte ich ein Paar aus Luxemburg kennengelernt. Wir standen noch immer in lockerem Kontakt und so nahm ich mir vor, diese am Nachmittag zu besuchen.  Die Fahrt nach Senningen erfolgte über Landstraßen, da es nicht so weit weg war.

Da ich mich vorab angekündigt hatte, gab es sogar Kuchen zum Nachmittagskaffee auf der Terrasse. Es war schön, die beiden wiederzusehen.

Tour:  ~14 Kilometer


01. Juni – Beaufort

An diesem Tag fuhr ich in das nicht allzu weit entfernte Beaufort. Unterhalb der Burg fand ich einen Parkplatz, von dem die Tour startete. Am Parkplatz kam mir noch eine Gruppe mit alten Fiat 500 entgegen, die auf einer Ausfahrt waren – zumindest ließen die Aufkleber dies vermuten.

Die Wanderung, hauptsächlich durch den Wald auf breiten Wegen, war angenehm, bis auf das letzte Stück allerdings nicht besonders herausragend. Am Ende lief der Weg an einem Bach entlang, der noch naturbelassen war und den Weg bis zum Parkplatz auflockerte.

Nach der Wanderung folgte die Besichtigung der Burg. Diese ist schön restauriert und lohnt einen Besuch.

Für den späteren Nachmittag und Abend hatte ich mich mit Marion und Dirk in Trier verabredet. Die beiden kannte ich u. a. von der MINI-Ausfahrt in und um Trier. So bin ich zuerst mit Dirk von Trier in einem alten MG mitgefahren und in der zweiten Hälfte des nicht so direkten Weges zum Landgasthaus Lenerz in Lorich für das Abendessen bei Marion in einem MINI Cabrio. 

Wickie hatte dabei wieder seine Geschwister, Caramba und Brünhilde getroffen. Die drei hatten sich schon länger nicht mehr gesehen und viel zu reden gehabt, während wir aßen.

Tour: ~12 Kilometer


02. Juni – Echternach

Die Wanderung des letzten Tages fiel eher unter den Punkt Kultur. Über die Innenstadt von Echternach lief ich zum Lac d’Echternach und wieder zurück. Bei wieder gutem Wetter ein angenehmer Weg, um Echternach und dessen Umgebung zu erleben.

In Echternach waren schon die ersten Eisdielen offen und an einer konnte ich nicht einfach vorbeigehen. Lecker. 😊

Tour: ~14 Kilometer


03. Juni – Heimreise

Ausgeschlafen und nach dem Frühstück packte ich das Zelt und alles andere und begab mich auf die Heimreise nach diesem verlängerten Wochenende.


Resümee

Für einen Kurztrip ist das Müllerthal immer gut. Es bietet neben vielen Wanderwegen reichlich Kultur und ältere Städte zu Abwechslung. Die Landschaft ähnelt in gewisser Weise an manchen Stellen der Sächsischen Schweiz mit ihren Felsformationen. Nicht ganz so imposant, aber dennoch mit ihren Spalten und Pfaden an den Wänden schön. 


Ohne Notizen gestaltete sich die Beschreibung nicht so einfach und ist daher kompakter als andere Reisebeschreibungen von mir.


Buch

Dumont – Luxemburg Direkt



#luxemburg #muellerthal #luxemburgischeschweiz #berdorf #beaufort #echternach ##canon #canoneos6dmk2 #canonef40 #canon24105/4L