Deutschland – Sauerland – August 2023

Reichlich plus auf meinem Zeitkonto hatte ich und eine Auszeit für ein verlängertes Wochenende wäre doch was. In einem Bericht hatte ich gelesen, dass bei Willingen eine neue Hängebrücke gebaut und diesen Sommer geöffnet werden sollte. Die zu diesem Zeitpunkt längste Fußgängerhängerbrücke der Welt. 

Na, das wäre doch ein Ziel für ein Wochenende und ein paar Wanderungen in der Gegend werden sich schon finden. Und so war es auch. 


25. August 

Viel zu packen war für das Wochenende nicht und die Campingsachen liegen eh immer bereit für einen Ausflug. Zuerst frühstückte ich gemütlich und am späteren Nachmittag machte ich mich auf die Reise nach Heringhausen an den Diemelsee

Ich kam genau in der Mittagspause des Campingplatzes an. Auf der Webseite steht nur, dass bei Reservierungen ab 14:00 Uhr der Platz zur Verfügung stehen wird. Wie die sonstigen Öffnungszeiten der Rezeption sind, war nicht zu erfahren. Nun, von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr ist Mittagspause und die Angabe „14:00 Uhr – nach Bedarf“ ließ mich nur einen Spaziergang am See machen, um die Zeit bis 14:00 Uhr zu überbrücken.

Ich bekam einen der wenigen noch grünen Plätze unter zwei Bäumen zugewiesen. Das Zelt wurde sofort aufgebaut, um die Regenpause zu nutzen. Hat fast geklappt. Ich war noch am Aufbauen, als es anfing zu regnen. Erst leicht und dann immer stärker werdend. Das Zelt mit Außenzelt stand und im Zelt konnte ich gemütlich die Tasche, geschützt, vorm Regen auspacken und das Zelt „einrichten“. 

So wirklich aufhören wollte der Regen nicht. Dennoch eine Runde um den See wagen? Ja! Es war nicht wirklich kalt und gegen den Regen gibt es einen Regenponcho. Also Rucksack gepackt, Poncho übergezogen und durch den Campingplatz zum See, auf die Runde um den See. Der leichte Regen, ohne Wind, war nicht weiter schlimm auf den ersten Kilometern.

Nach knapp einem Kilometer erreichte ich die Brücke über den See und kaum einen weiteren Kilometer später hörte der Regen fast ganz auf. Nur noch gelegentlich kurze Phasen ließen mich den Poncho weiter anlassen.

Der Weg am See entlang verläuft meist nur ein paar Meter über dem Wasserspiegel und ist befestigt. Insgesamt dennoch sehr abwechslungsreich, durch die unterschiedlichsten Umgebungen. Über eine Brücke, an Campingplätzen oder kleinen Siedlungen vorbei.

Ab Kotthausen, was von meinem Startpunkt der entfernteste Ort am See ist, war es wie erwähnt ein Weg am See. Ab Kotthausen ging es an einem Bauernhof vorbei nach oben. Von hier bis fast zur Staumauer, gut einem Drittel der Tour, führte mich der Weg oberhalb durch Wiesen und einem Wald mit Blick auf den See.

Nun kam auch die Sonne wieder heraus und es wurde merklich wärmer.

An der Staumauer gab es zwei Möglichkeiten auf die andere Seite zu gelangen. Die einfach wäre über die Staumauer, die andere, die ich wählte, war der Weg hinter der Staumauer herunter zum Wasserkraftwerk und auf der anderen Seite wieder rauf. Das Wasserkraftwerk ist schon etwas älter und lässt sich alleine betrachtet gar nicht mal als Kraftwerk identifizieren. Hübsch angelegt, mit einem Garten herum.

Nach weiteren knapp vier Kilometern kam ich wieder am Campingplatz an.

Der Weg am See bei Heringhausen ist mit einem schönen Pflaster gelegt und sehr beliebt. Ende August war dieser jedoch nicht allzu überbevölkert. 

Für den Abend war nochmals Regen angesagt und so entschloss ich mich in der Gaststätte Seeblick, die vor dem Campingplatz liegt zu Abend zu essen. Ohne Reservierung hatte ich Glück noch einen Platz an der Theke zu bekommen. Die Portionen sind hier, sind gut und reichlich.

Tour ~14 Kilometer 


26. August 

Wach wurde ich von alleine und wenn nicht, wäre dies durch die Kirchenglocken geschehen, die pünktlich um 7:00 Uhr vom Kirchturm nebenan zu hören waren. Leichter Wind mit gelegentlichen Böen und fast wolkenloser Himmel begrüßten der Morgen. Durch den Regen des Vortages war es nicht mehr ganz so warm und ich frühstückte daher im Zelt. Den Gaskocher in der Apside aufgestellt, Wasser für den Kaffee gekocht und danach mein Porridge zubereitet, war es ein angenehmer Morgen, zumal die Sonne direkt in das Zelt schien.

Meine Tour für diesen Tag war so geplant, dass ich über den Sky Walk bei Willingen kommen würde. Die Brücke ist normalerweise ab 9:00 Uhr geöffnet. Je nach Wetter kann dies aber auch abweichen. Ein Blick auf die Homepage zeigte, dass die Hängebrücke geschlossen ist. War wohl auf der Brücke zu windig. Vielleicht ändert sich das noch und wenn nicht, gibt es eine Alternative, um das Tal zu durchqueren, um die geplante Wanderung durchführen zu können.

Zuerst hieß es zu einem Wanderparkplatz nahe der Graf Stolberg Hütte zu fahren. Das war gar nicht so einfach. Im ersten Dorf nach Heringhausen kam ich an einem Bäcker vorbei, bei dem ich spontan ein Stückchen für eine Rast kaufte. Bis hier war noch alles ok. Die erste Abfahrt nach Titmaringhausen war gesperrt und so fuhr ich geradeaus weiter. Im nächsten Ort war die Abfahrt ebenfalls gesperrt. Erst im dritten Dorf gab es über eine Seitenstraße einen Weg nach Titmaringhausen. Einspurig, kurvig und ziemlich abgelegen. Eher das, was man als Promileweg bezeichnen würde. Zumindest war die Aussicht schön, den der Weg führt über einen Hügel mit Weitsicht. In Titmaringhausen ging es über ein paar Straßen wieder auf eine ebenso schmale Straße in einen Wald. Richtig hier? Wird schon! Nach einiger Zeit kam ich an einem Wanderparkplatz an, auf dem nur ein einziges Auto parkte. Da ist doch noch Platz für Svarta und schon parkte ich dort.

Über einen Verbindungspfad ging es einen Hügel hoch zur Graf Stolberg Hütte. Reichlich Tische und Stühle standen draußen und eine Tür war offen. Gut, eine Option für eine Einkehr nach der Wanderung wäre gegeben. 

Von hier lief ich auf Wirtschaftswegen durch den Wald und erreichte nach drei Kilometern den Sky Walk. Ein Blick auf die Brücke und ich erspähte schon ein paar Personen auf der Brücke – sie ist also offen.

Mit einer Frau kam ich ins Gespräch und sie bestätigte, dass die Hängebrücke an diesem Morgen erst um 9:20 Uhr geöffnet wurde. D. h. sie war gut 20 Minuten zuvor geöffnet worden und das erklärte auch, warum noch so wenige auf und an der Brücke zu sehen waren.

Über einen QR-Code am Zugang kam ich auf eine Webseite und über die erhielt ich mein Ticket. Das war der einfache Part. Dass der Strichcodeleser nicht direkt reagierte, der eher ärgerliche Part. Es dauerte ein paar Versuche, bis der Ton zur Erkennung ertönte.

Für die Überquerung konnte ich mir Zeit lassen, da, wie beschrieben, noch nicht viel los war. In der Mitte der Brücke war ich froh, noch meinen Windbreaker angehabt zu haben. Es war ziemlich windig und mit der übergezogenen Kapuze viel angenehmer.

Der Sky Walk wird vom Baustil mit der Geyerlay Brücke und der Highline 179 verglichen und das kann ich bestätigen, da ich auf diesen auch schon unterwegs war. Diese Hängebrücken bewegen sich ein ganz klein wenig und haben einen Gitterrostboden. In Nepal und Bhutan sind die Hängebrücken, über die ich lief, wesentlich flexibler; ergo bewegen sich deutlich mehr und sie haben einen Boden, der nicht zu durchblicken ist. Das hat praktische Gründe, da sonst die Lastentiere sich weigern würden über die Brücken zu laufen. Vom grundsätzlichen Stil sind sie sich dennoch ähnlich.

Zurück zu Deutschland und dem Sky Walk. Angekommen am anderen Ende der Hängebrücke befand ich mich neben der Skisprungschanze von Willingen, hier standen einige Tische und Bänke und ein Pärchen verkaufte Kaffee und Kuchen. Einen Kaffee kaufte ich mir und aß das Stückchen vom Bäcker etwas abseits, dennoch mit Blick auf den Sky Walk.

Nach der Pause folgte ein Anstieg auf einem Waldwirtschaftsweg und über diesen, mit einer kurzen Phase eines Wanderpfades gelangte ich zum Wasserbecken in der Nähe der oberen Gondelbahn von Willingen. Einmal drumherum und schon war ich am Hochheideturm des Wasserbeckens, dessen Aussichtsplattform ich bequem per Lift erreichte. Schon beim Umlaufen des Wasserbeckens ergaben sich tolle Weitsichten und noch ein Stück weiter dann von der Aussichtsplattform.

An der K1 Hütte neben der Ettelsberg Seilbahn war reichlich betrieb. Vor allem die Seilbahn mit den Sesselliften war bei den Mountainbikern sehr beliebt. Den Berg hoch hingen die Räder hinten an den Sesseln. 

Mein Weg führte mich an der K1 Hütte vorbei um den Ettelsberg. Anfangs durch Heide und danach auf Waldwirtschaftswegen zurück zur Graf Stolberg Hütte. Um den Ettelsberg hieß es jedoch aufpassen. Mit Schildern wurde deutlich auf die Querung der Downhill Strecken hingewiesen. 

Die ruhige und einsam liegende Graf Stolberg Hütte war, wie ich dort wieder ankam nicht mehr so einsam und ruhig. Reichlich wanderndes und Rad fahrendes Volk hatte sich eingefunden. So viele, dass ich im Außenbereich gar keinen Sitzplatz gefunden hatte und gerade so noch einen in der Hütte. 

Ein Snack zur späteren Mittagszeit sollte meine Wanderung an diesem Tag abschließen.

Der fast leere Wanderparkplatz war danach dann wie zu erwarten fast voll. 

Gerade als ich losfahren wollte, kam ein Krankenwagen mit Blaulicht auf dem Single Track entgegen. Ich hatte ihn schon so früh gesehen, dass ich die 50 Meter zurückfahren konnte, ohne dass der Krankenwagen seine Geschwindigkeit ändern musste. Danach war der Weg frei und die Straße führte mich bis nach Usseln, einem Ortsteil von Willingen. Die Hauptstraße erreicht ich an der Straßenkreuzung, an der das Milchmuseum zu finden ist.

Anstatt auf die Hauptstraße zu biegen, nahm ich den Weg auf den Parkplatz zum Café und Museum für einen Zwischenstopp. Das Museum ist ganz nett gemacht und zeigt die Verarbeitungsarten der Milch. Im Laden, der leider schon geschlossen hatte, gibt es reichlich Milchprodukte zu kaufen, soweit ich das durch die Glastür sehen konnte. Im Café, das Teil des Museums ist, gönnte ich mir einen Cappuccino bevor es danach zurück zum Campingplatz ging.

Nach einer erfrischenden Dusche unternahm ich einen Spaziergang am See und machte es mir für den restlichen Nachmittag mit einem Kaffee auf einer Decke vor dem Zelt gemütlich. Später folgte noch ein zweiter Kaffee, den ich mitnahm und auf der längsten Holzbank Hessens (34,5 Meter lang), am See zu mir nahm, während ich in meinem Krimi weiter laß.

Für das Abendessen kam der Campingkocher zum Einsatz: One Pot Thunfisch mit Nudeln.

Tour: ~12,8 Kilometer, ~400 Höhenmeter 


27. August 

Da es an diesem Morgen ebenfalls kühl war, hatte ich es mir zum Frühstück wieder im Zelt gemütlich gemacht. Wie immer stand am Abreisetag der Abbau des Zeltes an. Außen war es trocken, nur innen war das Außenzelt nass und der Boden Footprints. So packte ich das Zelt wie schon so oft in einen Kompressionssack. Dadurch bleibt alles andere trocken in der Tasche.

Kurz vor 9:00 Uhr war ich mit allem fertig und genau passend zur Öffnungszeit der Rezeption. Der Aufenthalt auf dem Campingplatz wollte noch bezahlt werden.

Svarta durfte ich auf einem Parkplatz auf dem Campingplatz stehen lassen und den Schlüssel für den Sanitärbereich konnte ich ebenfalls behalten und sollte ihn nach der Wanderung in den Briefkasten werfen. Sehr entgegenkommend. 👍

Vom Campingplatz lief ich über den Weg am See zur Hauptstraße, folgte dieser kurz und bog in der Kurve am Ortsanfang ab. Dort ist ein Wanderparkplatz und für mich war es der Einstieg in die Heringhausen Panoramatour. 

Irgendwie war es schon klar, dass Panorama mit Höhenmeter in Verbindung steht, und dass ein Pfad mit einem stärkeren Anstieg im Wald den Anfang machte, nicht verwunderlich. Hin und wieder zeigte sich sogar die Sonne am ansonsten wolkenbedeckten Himmel und zauberte Lichtflecken in den Wald.

Immer höher ging es im Wald. Der Route folgend nahm ich den Abstecher zu einem Aussichtspunkt und wurde an einer Hütte mit einem schönen Ausblick belohnt. Entgegen der Tour lief ich nicht wieder zurück, sondern folgte einem kleinen Pfad an der Kante des Hügels und entdeckte so zwei Bänke mit noch wesentlich besseren Ausblicken.

Über zwei Waldwirtschaftswege kam ich dann auf den eigentlichen Panoramaweg zurück und folgte diesem. Es gab noch zwei weitere Abstecher mit Ausblicken auf die Staumauer, die wohl eher in der Vergangenheit einen Ausblick gewährten. Mittlerweile sind diese Ausblicke so zugewachsen, dass der See zwar zu erkennen ist, aber nicht mehr so wie am ersten Aussichtspunkt.

Einige Kilometer später verließ der Weg den Wald und führte am Waldrand und durch Felder eine Schleife. An einem Abbiegepunkt am Waldrand steht eine Bank, die für mich der Punkt einer Rast war. Bis hierher hatte es immer wieder ganz kurz geregnet und danach nicht mehr.

Die weitere Schleife führte mich an einem Waldrand entlang, von dem aus Adorf zu sehen war. Weiter über Felder und dann wieder durch einen Wald kam ich oberhalb von Heringhausen heraus, mit einem letzten Blick von oben auf den Diemelsee.

Eine schöne, gute ausgeschilderte Tour ist der Panoramaweg und bietet mit Blick auf den Diemelsee und den Feldern im Hinterland viel Verschiedenes für das Auge. 

Am Campingplatz gab ich den Schlüssel zurück und lief wieder zur Hauptstraße. Nicht weit vom Campingplatz ist das Fach Werk, ein Café zu finden. Eine recht junge und sehr freundliche Gruppe betreibt das Café. Eine Waffel und ein Latte Macchiato waren mein Abschiedsessen von Heringhausen.

Tour:  ~13,8 Kilometer, ~450 Höhenmeter 


Resümee

Der Diemelsee war in zwei Stunden erreicht und die Region bietet einiges, nicht nur für ein Wochenende. Der Campingplatz liegt zwar an der Hauptstraße, besonders viel Verkehr herrschte zum Glück nicht. Daher war ich mit dem Campingplatz an sich für die Tage, die ich dort verbracht hatte, zufrieden.

Beim Sky Walk spekulierte ich auf das Ferienende und auf das angekündigte durchwachsene Wetter. Erst im Juli 2023 geöffnet zieht der Sky Walk bereits viele an und ist damit im Sommer hoch frequentiert gewesen. Meine Spekulation ging auf und es war sehr relaxt am und auf dem Sky Walk. 


#deutschland #hessen #heringhausen #diemelsee #skywalk #willingen #canonr6 #canonrf35 #35mm #trailrunnermini #openstreetmap

Schweiz – Biel – November 2019

Es war November und ein letztes Mal in 2019 ergab sich die Möglichkeit zu Miri in die Schweiz zu fahren. November und Schweiz kann durch eine kalte und mit Schnee garnierte Reise werden. Zumal wir dieses Wochenende schon einige Zeit im Voraus vereinbart hatten und das Wetter ungewiss war.


15. November – Anreise

Die Anreise erfolgte wieder mit Svarta und auch dieses Mal holte ich Miris Freund in Deutschland ab. Auf der Fahrt nach Biel nahm ich an diesem Tag nicht den Weg über Basel, sondern bog vorher nach Frankreich ab und fuhr über Landstraßen durch Frankreich und die westliche Schweiz nach Biel. Auf diese Weise konnte ich ein wenig die Landschaft nordwestlich von Biel sehen.


16. November – Creux du Van

Wie war das mit November und Wetter? Tja, es sah für dieses Wochenende nicht so gut aus. Aber voller Tatendrang sind wir nach dem Frühstück nach Süden in das Jura gefahren, westlich des Neuenburger Sees. 

Wir hatten uns das Creux du Van als Wanderziel ausgesucht. Es ist eine sehr markante Felswand und der Wanderweg erschien uns ebenfalls interessant zu sein.

Der Anfang der Wanderung lief durch ein Tal, an einem Bergbach entlang, um später auf einen Forstweg überzugehen. Im Tal am Bergbach sah es noch sehr freundlich aus. Das Grün wich, je höher wir kamen, einer weißen Winterlandschaft. So war unsere Pause dann auch im Schnee.

Schon vor unserer Rast sahen wir durch die Bäume die Felswand des Creux du Van. Diese wurde immer dominierender auf unserem Weg, bis sie verschwand, als wir an der südlichen Flanke nach oben liefen. Bewölkt und mit Schnee bedeckt hatte diese Landschaft ihren winterlichen Reiz und so waren oben einige unterwegs. Leider war die Berghütte in der Gipfelnähe geschlossen. Die Betreiber hatten schon alles für den Winter vorbereitet und das hieß keine Bewirtung mehr.

Auf der anderen Seite des Massivs ging es wieder nach unten bis zu unserem Ausgangspunkt 


17. November – Papilorama

Es regnete und die Wettervorhersage versprach, für den heutigen Tag keine wirkliche Änderung. Eine Wanderung schloss sich damit bedauerlicherweise aus. Bei reichlich Kaffee suchten wir im Internet nach einer Alternative. 

Miri entdeckte das Papilorama östlich zwischen dem Bieler See und dem Neuenburger Sees. Auf der Webseite sah es durchaus einen Besuch wert aus und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Von außen eher unscheinbar und im dunkel, trüben Regenwetter wenig einladend, waren wir gespannt, ob die Bilder, die wir gesehen hatten, sich noch bewahrheiten werden. 

Erst als wir in die Halle mit den Schmetterlingen eintraten, änderte sich schlagartig alles. Hell, grün und überall um uns flatterte es. 😀

In dieser Halle, wie in zwei weiteren, gab es neben den Schmetterlingen noch einige andere Tiere zu entdecken. Viele davon liefen oder flogen frei umher.

Der Besuch im Papilorama war eine sehr gute Idee für den Mittag bei dem Regenwetter. Als wir herauskamen war es Nachmittag, immer noch sehr bewölkt und dadurch schon ziemlich dunkel. Das hat uns jedoch nicht abgehalten, nach Murten am Murtensee zu fahren. Der Murtensee ist der vom Papilorama ausgesehen nächstgelegene See. 

Zu unserem Glück hat es zumindest aufgehört zu regnen und so war eine Spaziergangsrunde in Murten für uns möglich ohne danach wie ein nasser Pudel auszusehen.

Murten ist ein Städtchen mit einer schönen Altstadt und es war gut auch nochmal frische Luft geschnappt zu haben.


18. November – Heimreise

Für die Heimreise wählten Micha und ich den direkten Weg zu Miris und Michas Zuhause, der uns durch Schaffhausen führte. In Schaffhausen hatten wir einen Zwischenstopp eingelegt und den bekannten Rheinfall besucht.

Micha brachte ich nach Hause und wir aßen dort in der Nähe der Wohnung noch einen Burger, bevor ich mich auf die weitere Fahrt nach Hause machte.


Resümee

Das dritte Wochenende in einem Jahr in der Schweiz und wieder eine ganz andere Seite kennengelernt. 

Die Suche nach einer Ausflugsmöglichkeit bei Regen war nicht so einfach, am Ende aber eine sehr schöne Erfahrung im Papilorama.



#schweiz #biel #creuxduvan #papilliorama #murten #canon #canon6dmk2 #canonef24105 #fuji #fujixt1 #fujixt1855

Schweiz – Biel / Berner Oberland – August 2019

Kaum einen Monat nach meinem letzten Wochenende in Biel, hieß es wieder die Sachen packen für ein erneutes Wochenende in Biel. 😀

Dieses Mal jedoch nicht alleine. Melli kam unvorhergesehen früher von einem Festival zurück. Wir trafen uns am Abend vor der Abreise bei mir und unterhielten uns. Ich fragte, ob sie Lust auf ein Wochenende in der Schweiz hat. Melli meldete sich später am Abend und teilte mit, dass sie dabei ist. 

Für Svarta besorgte ich im Vorfeld bereits die Vignette, die für die Schweiz notwendig war. Wir planten zwei Wanderungen im Berner Oberland und die Zugverbindungen in der Schweiz von Biel wären teurer gewesen wie die Anreise mit Svarta inkl. Vignette.


09. August – Neuenburger See

So holte ich Melli am nächsten Morgen mit Svarta ab und in Karlsruhe sammelten wir noch Micha, Miris Freund ein. Am Nachmittag kamen wir in Biel an und packten gleich alles notwendig für eine kurze Tour am Neuenburger See. Die Fahrt dorthin mit Hilfe des Navis war spannend. Wir wurden auf Wege gelotst, die wir sonst vermutlich ignoriert oder gar nicht gefunden hätten.

In Gletterens fand sich schnell ein Parkplatz und los ging es. Über die Felder zum nächsten Ort und zurück am See, soweit es möglich war. Durch das Schiff waren wir gefühlt aber doch noch in einem deutlichen Abstand zum See.

Kurz vor Ende liefen wir einen Weg auf Holzblanken durch das Schiff zu einem Sandstrand. Wir hatten vorsorglich alle unsere Badesachen mit dabei und sind, nachdem wir uns umgezogen hatten in den See gehüpft. Bei den sommerlichen Temperaturen war dies sehr angenehm.

Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und es wurde Zeit weiter zugehen. Dabei sind wir einen Weg an einem Kanal entlang nach Gletterens gelaufen, der auch als Liegeplatz für Boote dient.

Das Abendessen war später in geselliger Runde in der Wohnung von Miri.


10. August – Berner Oberland – Oeschinensee

Regen! So hatte es der Wetterdienst vorausgesagt und auch recht behalten. Ein spezieller, nur für die Schweiz sehr guter Wetterdienst zeigte ein Regenende an, das nach unserer Ankunft in Kandersteg im Berner Oberland sein soll. So sind wir im Regen nach Kandersteg gefahren. Wir waren vor dem angekündigten Regenende schon dort und warteten. 

Der Regen hörte dann tatsächlich zur angegebenen Uhrzeit des Wetterdienstes auf. Melli und ich waren noch etwas ungläubig, aber dennoch guten Mutes, zumal Miri von der Wettervorhersage überzeugt war. Wir packten unsere Rucksäcke und liefen zu viert langsam den breiten Weg bis zum Oeschinensee hoch. 

Der Weg selbst ist eigentlich nicht besonders hervorzuheben. Durch den Regen und die Wärme stieg die Feuchtigkeit als Nebel hoch, so wie man das schon oft von weitem gesehen hat in den Bergen. Nur dieses Mal waren wir manchmal mitten drin.

Dann wurde der Nebel um uns immer dichter und wir dachten schon, dass wir den Oeschinensee gar nicht sehen werden. Wie von Geisterhand verzog sich der Nebel und wir hatten einen einmaligen Blick auf den See. Einmalig, da die nächste Nebelfront den See gleich wieder versteckte.

Am See angekommen, war dieser komplett im Nebel eingetaucht. Überraschend viele andere waren bereits hier. Bei einem Snack verfolgten wir das Treiben am See, soweit wir sehen konnten.

Noch weiter? Ja, wir wollten noch auf eine Berghütte oberhalb des Sees. Vielleicht wird es sich weiter oben lichten. Tja, dem war nicht so. Dennoch war es ein Erlebnis im Nebel auf dem gut sichtbaren Weg zur Berghütte zu gelangen.

Die Aussicht von der Berghütte war sehr übersichtlich. 😅

Auf demselben Weg sind wir anschließend wieder zurück nach Kandersteg und während der Heimfahrt fing es auch wieder an zu regnen. Wir hatten somit den besten Zeitpunkt für unsere Tour genutzt.


11. August – Berner Oberland – Lobhörner

Nochmal in das Berner Oberland. An diesem Tag schien schon am Morgen beim Frühstück die Sonne und so sollte es den ganzen Tag bleiben.

Von Isenfluh nahmen wir das Ausflugbähnli zum Suhlwald. Mit der Gondel ging es also einen Teil des Weges nach oben. An der Gondelstation ist das Suhlwaldstübli, das unser Startpunkt und Endpunkt der Wanderung war. Auf einem Wanderpfad liefen wir an einem Hang nach oben zur nächsten Berghütte, an der just bei unserem Ankommen in Aplenhörner geblasen wurde.

Immer weiter, an Bergseen vorbei und mit Blick auf die markanten Lobhörner führte uns der Weg am Ende über einen Wiesenhang zum gewünschten Grat. Auf dem Grat entlang sind wir anschließend bis zu den Lobhörnern und an diesen vorbei. Wobei so einfach war es dann doch nicht, da es auf dem Grat eine kleine Kuppe zu umgehen galt. Hier war Konzentration gefordert und gut festhalten – es gab keine Sicherung und unter uns freie Sicht. Mit gutem Schuhwerk und Geschick ist es kein Problem hier vorbeizukommen. Nur schwindelfrei sollte man schon sein. 😁

Danach hieß es den Weg nach unten zur Berghütte nehmen und weiter zum Suhlwaldstübli. Dort gönnten wir uns zum Abschluss ein Getränk, bevor es mit der Gondel wieder in das Tal ging.


12. August – Heimreise

Wir frühstückten zusammen, packten und verabschiedeten uns von Miri. Sie ging zur Arbeit und wir fuhren wieder nach Hause, nach diesem erlebnisreichen Wochenende.


Resümee

Die Schweiz ist immer wieder aufs neue schön. Die zwei Wanderungen im Berner Oberland waren sehr unterschiedlich und jede auf ihre Art toll gewesen. Wiederholung folgt…



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Schweiz – Biel – Juli 2019

Eine Freundin hatte in 2019 die Möglichkeit für ein paar Monate in der Schweiz zu arbeiten und dies wahr genommen. So bot sich die Möglichkeit, Sie während dieser Zeit für Wochenendtrips in der Schweiz zu besuchen. 

Eine Wohnung hatte sie in Biel im fünften Stock und nicht weit entfernt bis zum Bieler See. Für das Wochenende ab dem 19. Juli entschied ich mich mit der Bahn anzureisen. Die Verbindung ist nicht besonders kompliziert und es war nur ein Umstieg in Basel notwendig. In Biel wurde ich von Miri am Bahnhof bereits erwartet.

Bei Ihr Zuhause packten wir alles für ein Picknick am See, den es war schon später Nachmittag.


20 Juli – Twannbachschlucht

Für diesen Tag war ein Wanderung von Biel über das Hinterland und oberhalb des westlichen Seeufers durch die Weinberge zurück geplant. Die Wettervorhersage deutete auf gutes Wetter hin und der Morgen begrüßte uns mit Sonne.

So sind wir von der Wohnung zur Talstation der Zahnradbahn gelaufen, um dort zu Fuß nach oben zu gelangen. Über eine Schleife zum Pavillon Felseck sind wir anschließend einen Teil des Weges auf einem schmalen Pfad entlang der Zahnradbahnstrecke gelaufen. Bei ungefähr 2/3 der Zahnradstrecke überquerten wir diese, um nach Süden, weit oberhalb des Bieler Sees zu laufen.

Durch Wald und Wiesen liefen wir bis ungefähr zur Mitte des Bieler Sees. Dort, begann für uns der Abstieg zum See nach Twann, durch die Twannbachschlucht. Eine schöne Schlucht mit einem kleinen Bach in dessen Mitte.

Durch Twann liefen wir zum See, um dort eine Pause einzulegen. Der Weg durch Twann, führte uns an Weinreben vorbei. Von Twann zurück nach Biel liefen wir ein kurzes Stück am See entlang, um dann über Wege durch die Weinberge nach Biel zurückzugelangen.

Nach dieser größeren Runde haben wir uns Abends Linguine mit einer cremigen Auberginen-Soße gekocht.

Noch munter unternahmen wir nach dem Essen einen Spaziergang durch Biel, bevor es ins Bett ging.

Karte

Aufgenommen mit Locus und dargestellt über Trailrunner Mini und einer OpenStreet Map.


21. Juli – Biel

Eine Idee für diesen Tag war die Taubenlochschlucht am Rand von Biel. Da es Nachts geregnet hatte und die Wettervorhersage nicht so eindeutig war, entschieden wir uns nicht in eine Schlucht zu gehen. Die Feuchtigkeit in einer Schlucht ist nicht unbedenklich und riskieren muss man es nicht unbedingt.

So war die Alternative eine reine Stadttour. Wenn ich schon in Biel bin, warum nicht auch die Stadt am See erkunden, die ein wenig südliches Flair versprüht. Mit einer Schleife am Bahnhof vorbei sind wir in die Altstadt und dann meist an der Schüss (Fluss) entlanggelaufen. Am Omega-Museum kamen wir dadurch auch vorbei. Das hatten wir links liegen lassen und sind zum Park am Fluss, um dort eine Pause einzulegen. Das Omega-Museum mit seinem spiegelnden und gewölbtem Glasdach ist vom Park aus gut zu sehen und übt eine Faszination durch die Spiegelungen hervor.

Die Wolken am Himmel sahen zwar bedrohlich aus, zogen zu unserem Glück aber ohne Regen vorbei. So sind wir ohne nass zu werden in einem Bogen zurück zum See gelaufen. Am See liefen bereits Vorbereitungen zu einem Festival, für das kommende Wochenende.

Ganz schön viel los in der Stadt, in der zwei große Uhrenhersteller ihre Werke haben und in der viel am See veranstaltet wird. Der Park am See war wieder sehr belebt und ein ruhiges Plätzchen zu finden, um die Füße im See baumeln zu lassen war gar nicht so einfach. Aber geschafft hatten wir es. 😀


22. Juli – Heimreise

Ein kurzes Wochenende war zu Ende. Nach dem frühen Frühstück brachte mich Miri noch zum Bahnhof. Sie machte sich auf den Weg zur Arbeit und ich fuhr mit der Bahn nach Hause.


Resümee

Ein Wochenende in Biel geht eigentlich immer, vor allem wenn es eine günstige Unterkunft bei Freunden gibt. Da es oft Veranstaltungen in Biel im Freien gibt, lohnt es sich im Sommer genau so ein Wochenende zu wählen, vorausgesetzt man mag auch Trubel.


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