
Once a year. Einmal im Jahr bei einer Weitwanderung teilnehmen geht für mich. Dreimal an der Nordsee um die Insel Föhr, dann kam der Mammutmarsch Heidelberg und nun der Mammutmarsch Nürnberg. Wie in Heidelberg wieder die 42-Kilometer-Distanz.
09. Mai
Nach dem Mittagessen machte ich mich direkt von der Arbeit auf den Weg nach Nürnberg. Zuerst wollte ich dort zum Campingplatz. Abgesehen von einer sehr langen Baustelle auf der Autobahn verlief die Fahrt nach Nürnberg gut. In Nürnberg wäre der Campingplatz schnell erreicht. Wäre, den die Zufahrt, die das Navi vorschlug, war gesperrt. Mein Pech war, dass genau an diesem Tag ein Fußballspiel (Nürnberg gegen Köln) stattfand und das Stadion ist in der Nähe des Campingplatzes. Mit einem Umweg und der freundlichen Hilfe der Polizei kam ich zu meinem Ziel – nur halt deutlich später.
Am Campingplatz checkte ich ein und lief sofort los zum Check-in für den Mammutmarsch. Bei den 42 Km-Check-In stand keiner und so war dies schnell erledigt. Am T-Shirt-Stand war es fast genauso schnell.
Zurück am Campingplatz suchte ich mir in der vorgegebenen Zone einen Platz und baute das Zelt auf. Nachdem alles eingerichtet war, begab ich mich zu einem Italiener für das Abendessen. Beim Italiener war gerade noch ein Platz an einem zweier Tisch frei, den ich bekam. Zum Essen bestellte ich mir eine Pizza mit Steinpilzen, die es nur vorübergehend gab.
10. Mai – Mammutmarsch Nürnberg
Kurz nach halb sechs klingelte der Wecker. Die frühe Uhrzeit war bewusst, um noch zu frühstücken. Entgegen meiner ursprünglichen Idee setzte ich den Wecker erneut eine halbe Stunde später und drehte mich um. 😁
Dann aber gab es keine Alternative. Aufstehen. In den Sanitäranlagen des Campingplatzes waren noch weitere an Vorbereitungen zum Mammutmarsch. Die gut zwei Kilometer zum Startplatz legte ich zügig zurück, um warmzuwerden. Bei einer Temperatur im niedrigen, einstelligen Bereich auch wirklich nötig.
Zum Frühstück gab es am Start-/Zielplatz einen Kaffee und einen Trail-Mix (Nuss und getrocknete Früchte). Ich konnte mich auch gleich zur Startgruppe einsortieren, für die ich mich entschieden hatte (Gruppe 3, 7:00 Uhr). Beim Go war schon nach wenigen Schritten wieder Stopp. Der Weg verengte sich deutlich, um anschließend über eine schmale Brücke zu gehen. Auf der anderen Brückenseite war es etwas relaxter.
Wir liefen am Anfang in einem recht großen Pulk, der sich erst nach vielen Kilometern langsam auseinander zog. Bis zum ersten Versorgungspunkt kamen wir an größeren Teichen vorbei und durch Parkanlagen. Ein Großteil des Weges verlief durch die äußeren Ortsteile von Nürnberg.



Danach kamen wir bald aus Nürnberg und in einen Wald bis zu einem Vorort. Vor dem ersten Versorgungspunkt trennte sich schon der Weg für die, die die 30 Kilometer liefen und in dem Vorort dann, der von den 42 Kilometern, die ich lief und denen die 55 Kilometer laufen wollten. Wir liefen im Ort durch ein paar Straßen und gelangten dann in ein Naherholungsgebiet mit schönen Wegen.
So gelangten wir zum Tierpark, den wir links liegen ließen und weiter durch den Wald bis nach Nürnberg. Ein paar Straßen weiter waren wir bei Kilometer 23 am Wöhrder See angekommen, den wir Richtung Altstadt entlang liefen. Ein toller See in der Stadt mit vielen Möglichkeiten für Sport, zum Spazieren und Genießen.






In der Altstadt sind wir länger, hauptsächlich an der Stadtmauer entlang gelaufen. An einer Stelle war ich froh, in einem Pulk zu laufen. Die Personen links und rechts waren Obdachlose und Abhängige, die nicht besonders Vertrauens erweckend wirkten. Durch die Altstadt ging es dann doch noch, denn es war der Anstieg zur Burg zu erreichen und zu nehmen. Allzu lange war der steilere Anstieg nicht. Kein Vergleich zu dem in Heidelberg.





Durch die Burg nahmen wir den Weg nach unten und um die Altstadt. Am Ende dieser Runde erreichten wir wieder den Wöhrder-See. Vor und nach der Altstadt liefen wir öfter über Brücken mit tollen Blicken.
Eine Zeit lang ging es am See entlang, um dann durch einen südlich gelegenen Ortsteil zu laufen. Am Ende des Ortsteils kamen wir durch einen Wald mit Feuchtwiesen. Im Bogen kamen wir nach Osten, Richtung Messe. Ein bisschen Zickzack und wir passierten die Zeppelintribühne und für mich war es das Erreichen der 40 Kilometerstelle.






Am großen Dutzendteich entlang erreichten wir eine größere Verkehrsstraße. Diese nach Westen, dann überquert und um einen Park herum war das Ziel erreicht. 😀
Beim Zieleinlauf gab es eine Medaille, ein Armbändchen und eine Getränkemarke. Zuerst aber ging es dann zur Stempelstation, um ein paar Stempel in das Trophäenbuch zu bekommen und das Zertifikat abzuholen. Finischer!
Nur ein paar Meter weiter waren die Stände mit den Getränken. Ein alkoholfreies Radler nahm ich und suchte mir eine Bank in der Sonne.





Ein zwei Bilder und am Zieleinlauf lockte mich noch ein Coffee-Bike. Da nahm ich mir noch einen Moccachino. Während ich diesen Trank kam Melanie. Für sie war es der erste Mammutmarsch und mit 30 Kilometer ein ausreichender Anfang. Im Bereich der Altstadt kam ich mit ihr für ein paar Kilometer ins Gespräch. Da sie aus der Gegend ist, konnte sie mir während des Laufes durch die Stadt noch einiges sagen.
Am Campingplatz war dann eine Dusche fällig. Morgens nur wenige Grade über 0, waren es Nachmittags 19 Grad und die ganze Zeit strahlte die Sonne kräftig.
Zum Essen wollte ich in ein Lokal in einer Kleingartenanlage. Vor Ort stellte sich heraus, dass diese Lokalität nur Bargeld akzeptiert. Davon hatte ich nur viel zu wenig dabei. Also weiter zum nächstbesten Lokal – ein Italiener. Dabei lief ich einen Teil der Mammutmarschstrecke zurück. Ich wurde sogar von einer wieder erkannt, die noch unterwegs war und beglückwünscht für das Ankommen.
Beim Italiener gab es was Leckeres zum Essen und Trinken. Drei, die ebenfalls beim Mammutmarsch teilnahmen, kamen auch dort hin. Bevor ich ging, unterhielt ich mich kurz mit ihnen. Auf dem Rückweg (3,5 Kilometer) unterhielt ich mich mit zweien, die noch auf ihrer 55 Kilometerrunde waren. Am Fußballstadion trennten sich unsere Wege.
Meinen Rekord an Schritten hatte ich mit fast 60.000 beim Ankommen am Zelt schon erreicht. Um die 60.000 voll zu bekommen, lief ich noch die restlichen 150 Schritte auf dem Campingplatz.

Wanderung: 42 Kilometer, ~300 Höhenmeter
11. Mai – Altstadt
Meine Nachbarn waren schon am Zusammenpacken, als ich aus dem Zelt kroch. Sie kamen am Abend mit ihren Rädern an und machten sich nun bereit für den Rückweg in das Taubertal. 140 Kilometer nach Nürnberg radeln, dort übernachten und wieder zurück – so kann ein Wochenende auch aussehen.
Sie baten um ein Gruppenbild, während ich vor dem Zelt bei der Zubereitung meines Frühstücks war. Klar bekamen sie dieses. Ich frühstückte gemütlich in der Morgensonne, um anschließend alles zusammenzupacken.
Svarta parkte ich danach so nah am Volksfestplatz auf der Große Straße wie es an diesem Morgen möglich war. Zu Fuß machte ich mich auf in die Altstadt. Der Mammutmarsch ging zwar um die Altstadt und teils auch durch diese, alles gesehen hatte von der Altstadt dabei natürlich nicht. Dies wollte ich an diesem Tag nachholen.
Der erste Anlaufpunkt war ein Viertel südlich des Bahnhofs. Markiert in der Karte als gut frequentierte Gegend, war dies an einem Sonntagmorgen nicht so. Zusätzlich war der zentrale Platz hinter einem Bauzaun.



Durch eine Unterführung unter den Bahngleisen kam ich dann in die eigentliche Altstadt. Hier lief ich kreuz und quer, je nachdem was ich erblickte. Dabei sah ich mir den Handwerkerhof mit seinen kleinen Häusern an, der am größten der Stadtmauertürme liegt. Im Tourist Center erfuhr ich, dass die Türme der Stadtmauer bis auf einen alle nicht begehbar sind. Schade, gerade dort wäre es interessant gewesen.





Durch die Altstadt gelangte ich zum bekanntesten Platz der Stadt, den dort ist im Winter der Christkindlmarkt. Nur ein paar vereinzelte Stände waren dort und in den Gassen darum. Am Tag zuvor war Markt gewesen und dies noch der Rest, der Stand.
Was am Vortag ebenso wenig besichtigt wurde, war die Burg, zu der ich mich dann begab. Die Burg, überragt die gesamte Stadt, da sie auf dem höchsten Hügel steht. Einen weiten Blick über die Stadt hat man von hier.






Zickzack lief ich weiter durch die Altstadt. Am Bahnhof nahm ich die Tram zum Doku-Zentrum und war damit nicht weit vom Volksfestplatz entfernt. Will heißen Svarta war bald erreicht.
Die Fahrt nach Hause an diesem Sonntag verlief ruhig.

Spaziergang: ~12,5 Kilometer
Resümee
Durch den Mammutmarsch hatte ich den Eindruck, dass Nürnberg sehr viele Seen und sehr viel Grün zu bieten hat. Das relativierte sich bei der Altstadttour am Sonntag. Nur um die Stadtmauer und an der Pegnitz war es grün. D. h. auf der anderen Seite, dass die Streckenführung des Mammutmarsches sehr gut gelungen war.
Das große Gebiet mit der Große Straße, dem Volksfestplatz, der Zeppelinhaupttribühne, und den Seen und Parks ist historisch sehr eng mit dem Dritten Reich verbunden. Dort war das Reichsparteitagsgelände und die Große Straße die zentrale Achse. Deutlich wird das durch die vielen Infotafeln, die über die Geschichte aufklären. Wenn man den geschichtlichen Hintergrund nicht beachtet, ist es ein tolles Gebiet für die Naherholung, das dort entstanden ist.
Schilder während des Mammutmarsches…






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