Swanetien ist eines der beliebtesten Ziele für Georgienreisen. Mir wirklich bewusst wurde diese Region durch eine ehemalige Kollegin, welche nach Ihrer Heirat mit Ihrem Mann eine Fahrradreise von Deutschland bis Nepal unternahm. Dabei konnte auf Instagram schön verfolgt werden wo sie waren und die Bilder von Swanetien machten mich neugierig.
Über Ostern 2024 war ich in Peru; erkundete im Juni drei Nordseeinseln um im August nach Georgien zu gelangen. Zwischendurch war ich immer mal wieder mit dem Zelt für ein Wochenende weg und in bzw. um Heidelberg nahm ich im Juni beim Mammutmarsch teil.
Ursprünglich buchte ich eine Georgienreise für Mitte August über den Anbieter, mit dem ich im Oman (Dezember 2023) war. Ein kleiner, feiner Anbieter. Da es ein kleiner Reiseveranstalter ist, kommen nicht bei jeder Reise genug Personen zusammen und so wurde mir frühzeitig abgesagt.
OK, es gibt noch weitere Reiseanbieter und bei dem, mit dem ich zuletzt in Peru war buchte ich für die erste Hälfte des Augustes die Reise. Ende Juni waren alle Termin bis auf den, den ich buchte garantiert. Da sich auf der Arbeit etwas entscheidendes im Projekt änderte und die Reise noch nicht garantiert war buchte ich auf den Termin davor um. Somit ist die Georgienreise Ende Juli bis Anfang August.
Der Flug mit der polnischen Luftgesellschaft (LOT) erfolgt über Warschau. Für diesen Flug wurde vom Reiseanbieter ein Economy Flug gebucht, was völlig normal ist bei solchen Reisen. LOT bietet keine direkten Upgrades für die vier Teilflüge an, sondern nur Verlosungen. Für die zwei längeren Flüge zwischen Warschau und Tblisi hatte ich fast den Mindestbetrag geboten.
Zwei Tage vor dem Abflug erhielt ich spät Abends eine e-Mail, das ich gewonnen habe. Somit geht es zumindest schon mal auf dem Hinflug mit etwas mehr Komfort nach Tbilisi. Donnerstag Morgen und damit rund 36 Stunden vor dem Abflug erledigte ich den Check-In. Für den Flug nach Warschau werde ich damit einen Sitz am Notausgang und für den Flug nach Tbilisi in der Reihe 1 haben.
26. Juli – Anreise
Die geplanten Flugzeiten erlauben es mir bei dieser Reise mit der Bahn zum Flughafen und in zwei Wochen zurück zu fahren. Am Nachmittag nahm ich das Lieschen, wie wir unsere Regionalbahn nennen, nach Frankfurt und anschließend die S-Bahn zum Flughafen.
Bis hier war alles einfach. Am Flughafen wurde umgebaut, was das Finden der Schalter aufwändiger machte. Am Info-Stand bekam ich die Schalternummern. Die Schalter waren noch nicht offen, aber ein paar Meter weiter gab es die Self Check In Möglichkeit. Ein Mitarbeiter kam gleich und war hilfreich. Nun hatte ich alles um das Gepäck abzugeben. An den dortigen Bändern war es nicht möglich und da wo es gehen sollte waren keine. Wie war das mit der Baustelle? Am Ende hatte ich die Tasche dann am Schalter abgegeben.
Der Abflug verzögerte sich und dennoch kam der Flieger pünktlich in Warschau an. Der nächste Flug verzögerte sich ebenfalls und auch hier war die Ankunft pünktlich. Nur leider kamen zu dieser nächtlichen Zeit viele Flieger an. Die Halle in der die Einreisekontrolle ist, war voll. Es half nichts als sich anzustellen. 🙁
27. Juli – Tbilisi
Die Ankunft in Tbilisi war um 4:25 Uhr (Ortszeit; +2 Std. zu Deutschland). Mit der Verzögerung durch die Einreisekontrolle waren wir erst um ungefähr 7:00 Uhr am Hotel. Wir, heißt die gesamte Reisegruppe mit 12 Personen.
Der Power Nap, bevor es zum Frühstück ging, war gut. Es hatte angefangen leicht zu nieseln. Schade, den es wäre möglich gewesen im Freien zu frühstücken.
Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns in der Lobby für die Stadtbesichtigung. Pünktlich zum Losgehen fing es an leicht zu nieseln. Der Nieselregen hörte allerdings nach ein paar Minuten wieder auf.
Wie liefen zum Bäderviertel für das Tbilisi bekannt ist und die heute immer noch betrieben werden. Tbilisi im georgisch bedeutet warme Quellen und weist damit schon auf die Quellen und Bäder hin. Das schwefelhaltige Wasser hat eine heilende Wirkung. Wir durften in ein Bad und dort in die Bäder hineinsehen. Ein Vorraum in dem manchmal sogar ein Sofa stand und dahinter ein Raum mit Bad sowie bei den größeren mit Liegen für Massagen.
Im Bäderviertel, am Platz vor einer Schlucht in diesem Viertel wurde uns einiges zum Bäderviertel selbst erklärt, wie auch zur Bauweise der älteren Gebäude. Diese haben z. B. ausladende Balkone auf denen sich im Sommer das Leben abspielt und auf dem früher oft übernachtet wurde
Wir folgten dem Flusslauf in die Schlucht. Bis zum Wasserfall durften wir wegen Steinschlag leider nicht. Über eine Brücke, eine Wendeltreppe und ein paar Gässchen kam wir zu einem großen Platz. Hier konnten wir Geld wechseln bzw. abheben.
Über den Fluss gelangten wir zu einem höhergelegenen Platz mit Aussicht. Ein Park mit Seilbahnstation und mehreren Geschäften trennte uns von der Friedensbrücke. Diese ist ein nicht zu übersehendes Wahrzeichen der Stadt. Diese reine Fußgängerbrücke der Stadt nahem wir um das Flussufer zu wechseln. Es folgte ein Zick-Zack durch die Altstadt. An einem unscheinbaren Eingang zu einem Keller sollte es nach unten gehen. Wir kamen dadurch zu einer traditionellen Bäckerei. Ich kaufte mir eine typische georgischen Süßigkeiten, ein Hefeteigteilchen mit Quarkfüllung. 😊
In der Altstadt kamen wir an zwei restaurierten Kawansereien vorbei (daneben ist die o. g. Bäckerei). Das sind Gebäude mit einen großen Innenhof zum Verkauf der Waren, die die Karawanen früher nach Tbilisi brachten. Im Erdgeschoss war der Warenverkauf, im ersten Stock mit einer Galerie wurde gewohnt und wird es noch in wenigen dieser alten Gebäude.
An den Resten der Stadtmauer, einer großen Straße folgend gelangten wir zum Freiheitsplatz. Die Straße der wir dann folgten brachte uns an Museen und der Oper vorbei. Nun kam was Neues – U-Bahn fahren. Die Rolltreppe nach unten war sehr lang und obwohl die Rolltreppe schnell läuft dauerte es bis wir unten waren. Wir fuhren von der Station Rustaveli bis zur nächsten Station, was uns zum Freiheitsplatz brachte, an dem wir zuvor schon waren. Durch die Neustadt erreichten wir zu Fuß unser Hotel.
Auf der Stadttour waren wir in einer Moschee und mehreren Kirchen. An der Synagoge liefen wir immerhin vorbei. Es gibt hier viele Religionen, die friedlich koexistieren. Für die Besichtigung der Kirchen und der Moschee hieß es sich immer umziehen. Es war warm, weshalb ich kurze Kleidung anhatte. Für die Besuche bedeckte ich meine Haare mit einem Tuch. Die dreiviertellange Hose war für die Besuche ausreichend lang genug (kniebedeckend) und das T-Shirt bedeckte die Schultern.
Im Hotel ruhte ich mich aus und lief dann eine kleine Runde auf der Suche nach einen Café. Ein Café fand ich nicht und blieb daher bis zum Treffen im Zimmer.
Später machten wir uns auf den Weg zum Restaurant für das Abendessen. Ein reichlich gedeckter Tisch mit vielen leckeren Köstlichkeiten war unser erstes Abendessen. Später fing ein Quartet mit Klavierunterstützung an zu singen.
Nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns von Natia, unserer Reiseführerin. Abgesehen von mir liefen alle zum Hotel. Ich hingegen machte mich auf um die Stadt im Dunkeln zu erkunden. Mit der abendlichen Beleuchtung hat eine Stadt oft eine andere Note.
Stadttour: ~8 Kilometer
28. Juli – Kachetien
Nach dem Frühstück stand eine längere Busfahrt an. Kachetien war die Region für den Tagesausflug. Die Region Kachetien ist u. a. für den Wein, der in Tongefäßen reift und als trockene Region bekannt. Während der Fahrt und danach hatte es die meiste Zeit geregnet – so trocken war es dort an diesem Tag damit nicht. Teile der Straßen standen sogar deutlich unter Wasser.
Eigentlich sollte die Fahrt über einen Pass gehen. Da der Pass gesperrt war musste das Gebirge umfahren werden. So kamen wir zu unseren Orten für den Tag, dafür verlängerte sich die Fahrtzeit deutlich.
Der erste richtige Halt war am Kloster Alawerdi. Hier musste ich meine Beine verhüllen, was ich mit einem großen Tuch als Wickelrock tat. Das Kloster war leider eine größere Baustelle. Ein Wirbelsturm hatte einige Wochen zuvor beträchtlichen Schaden verursacht. In der Kirche erlebten wir noch das Ende der Sonntagspredigt. Die Kirche selbst ist sehr alt und nur mäßig in Stand gehalten. Fast alle Wand- und Deckenbilder waren verblast und/oder zerfallen.
Von dort fuhren wir zu einem Kwewri-Meister. Kwewri sind große Tongefäße für die Weinherstellung. Da der Meister abwesend war (Feier am Vortag 🙃), bekamen wir von seiner Frau eine ausgiebige Erklärung zur Herstellung der Tongefäße. Rund drei Monate braucht es für die Modellierung der Tongefäße und deren Brand. Alles in Handarbeit. Die fertigen Kwewri werden in den Boden gesetzt, was meist im Marani (Weinkeller) eines Gebäudes ist. Erst danach wird der Rest des Hauses gebaut. Es handelt sich bei den normalen Gefäßen um ein Gewicht von rund 800Kg.
Anschließend gab es eine Verkostung. Zuerst zwei traditionelle Weine, die in Kwewris mit dem kompletten Frucht reiften. Geschmacklich hatten diese keine oder kaum Säure und waren so gut wie ohne geschmackliche Frucht. Anders wie der Geschmack den man von Weinen sonst kennt. Wie in anderen Ländern wird der Trester weiterverwendet und gebrannt. So entsteht der Chacha, eine Art Grappa. Diesen gab es einmal Natur und einmal in Grün. Der grüne Chacha bekommt seine Farbe und den Geschmack von eingelegtem Estragon. Irgendwie hatte die freundlich und gut aufgelegt Frau es gut gemeint mit mir die Gläser für die Chachas besonders voll gemacht. Zum Glück gab es Brotstücke und Käse zu Verprobung. Den Chacha mit Estragon fand ich lecker und kaufte eine kleine Flasche. Die Weine und Chachas waren alles Bioware. Bei den Weinen wurde keine Angabe gemacht, die Chachas hatten 50 %Vol. Alkohol.
Weiter zum nächsten Programmpunkt. Den Markt von Telawi besuchten wir. In der großen Halle gab es Stände mit Gemüse, Früchten, Käse und vielem mehr.
Wieder weiter kam wir zur Residenz Tsinandali. Es gab dort eine Führung durch das alte Gebäude. Historisch für Georgien interessant, vor Ort für mich nicht so besonders.
Letzter Punkt war die Winery Mosmieri. Ein Weingut bei der es eine Verkostung dreier Weine (Kwewri) und reichlich zu Essen gab. Neben den Weinen gab es Wasser und Estragon Limonade. Die Limonade hat einen intensiven und süßlichen Geschmack. Der Tisch an dem wir saßen war im Freien auf einer Veranda mit Blick auf ein Gebirge…
Reichlich gesättigt wurde die Rückfahrt zum Hotel angetreten.
Eine kleine Gruppe, bei der ich dabei war unternahm eine abendliche Runde in Tbilisi. Eine Kneipe auf dem Weg lud zu einem Schlummertrunk ein. Ein Bier, einige Meter und wir waren im Hotel.
29. Juli – Großer Kaukasus
Nach dem Frühstück sind wir mit Gepäck auf die Reise in den großen Kaukasus gegangen. Um nach Stepantsminda zu kommen, waren wir auf der Heerstraße unterwegs. Über diese Gebirgsstraße läuft der gesamte Warenverkehr zwischen Russland und Armenien. Daher war auf dieser Straße sehr viel LKW-Verkehr und es ging entsprechend langsam voran.
Auf dem Weg kamen wir am Stausee Aragvi vorbei. Dort hielten wir für einen Fotostopp an einer Aussichtsplatform und später am Wehrkloster Ananuri. Über den Jvari-Pass (Kreuzpass) fuhren wir über eine Wasserscheide und verließen Asien um nach Europa zu gelangen.
Bald waren wir in Stepantsminda. Bei einer Familie in einer Seitenstraße gab es ein verspätetes Mittagessen. Es war wieder eine Tafel mit vielen Leckereien. Gesättigt wurden wir fast an den Ortsrand für eine Wanderung gefahren.
Durch ein Tal ging es zügig nach oben zur Gergeti Dreifaltigkeitskirche. Dabei hatten wir bei guten Wetter auf dem Weg die meiste Zeit einen Blick auf den schönsten Berg des großen Kaukasus – den Kasbek. An der Kirche war einiges los, was selbst unsere Reiseführerin ungewöhnlich fand. Die Kirche war mit einem Gerüst für die Restaurierungsarbeiten umgeben und damit nicht im Gesamten zu sehen. Wir waren bei der Kirche auf 2170 Metern, von der sich ein guter Ausblick bot.
Durch einen Wald, hauptsächlich Birke, liefen wir zurück zum Ort. Dort wurden wir von unserem Fahrer erwartet. Es folgte eine Fahrt zur Grenze mit Russland. Im Tal mit steilen Wänden sahen wir die georgische Grenzstation mit vielen LKW’s davor. Die russische Grenzstation liegt hinter der Talbiegung und war für uns nicht zu sehen.
Danach fuhren wir zum Hotel. Gut eine halbe Stunde später gab es Abendessen. Der Abend am Essenstisch war kurzweilig durch die angeregten Gespräche.
Wanderung: ~6 Kilometer, ~400 Höhenmeter
30. Juli – Berge
Ein wolkenfreier Tag begann mit kräftigem Sonnenschein. Wir fuhren mit dem Bus zuerst auf der geteerten Straße und bogen dann auf einen Schotterweg ab. Vor einer Brücke war halt. Ein Taxifahrer mit einem geländegängigen Auto brachte uns nacheinander nach Juta, wo unsere Wanderung startete.
Über einen schmalen Pfad bergauf kamen wir zuerst an einem Campingplatz vorbei. Von dort gab es einen ersten guten Blick auf die kaukasischen Dolomiten. Immer einem Bach folgend liefen wir zum Talende. An einem kleinen See, dem Jutas t‘ba machten wir Pause. Zeit für eine Jause. Die Mama der Gastfamilie bei der wir am Vortag zu Mittag aßen, hatte für uns Lunchpakete zusammengestellt, die wir auspackten und aßen.
Auf dem Rückweg stoppten wir beim Fifth Season. Kaffee für dort und einen Kräutertee mit Rhododendron für unterwegs gönnte ich mir.
Der restliche Weg bis zum Dorf war der Pfad, den wir schon kannten und danach liefen wir die Schotterstraße in der brütenden Mittagssonne bis zum Bus. Wir fuhren dann auf der Heerstraße Richtung Tbilisi.
Das Megobroba (georgisch für Freundschaft) ist ein Denkmal für die Georgisch-Russische-Freundschaft. Niedergeschrieben vor über zwei Jahrhunderten, sollte Russland Georgien Schutz bieten. Sollte! An der Heerstraße ist ein solches Denkmal und wir machten eine kleine Fotopause dort.
In der Nähe der Klosterburg Ananuri, die wir am vorherigen Tag besichtigten, gab es bei einer Gastfamilie das Abendessen. Bei der Herstellung der Kingali (Teigtaschen mit Fleischfüllung) konnten wir nicht nur zusehen, sondern uns auch daran versuchen. Das Essen war wieder einmal mehr als umfangreich. Der Hausherr war an diesem Abend unser Tamada (Trinkmeister). Regelmäßig kam er mit Trinksprüchen. 😀 Es wurde viel erzählt, getrunken und gesungen.
Nach einer weiteren, längeren Fahrt kamen wir spät Nachts in Tbilisi am Hotel an. Das die Fahrt auf der Heerstraße so lange dauerte, liegt daran, das auf der Gebirgsstraße sehr viele (alte) LKW‘s unterwegs sind.
Wanderung: ~12 Kilometer, ~480 Höhenmeter
Hinweis: Der Gastherr und drei Familienmitglieder sind als Musikgruppe „Ensemble Ananuri“ bekannt.
31. Juli – Kleiner Kaukasus – Trialeti-Nationalpark
Die Nacht war kurz durch die späte Ankunft im Hotel. Nach dem Frühstück war erneut packen angesagt. Wir fuhren nach Süden.
Der erste Halt war in Assureti, einem kleinen Dorf. Das Besondere dort sind die vielen Fachwerkhäuser und der lokale Wein. Beides durch deutsche Auswanderer vor mehreren Generationen aus deren Heimat mitgenommen. Wir unternahmen einen Spaziergang auf der Schwabstraße bis zur ehemaligen Kirche.
Weiter fuhren wir rund eine halbe Stunde, um im Trialeti Nationalpark anzukommen. Das Vorgebirge des kleinen Kaukasus ist hauptsächlich Karstgestein. Über einen Waldpfad gelangten wir zu einem ersten tollen Aussichtspunkt in ein Tal. Wir verließen den Wald, um über Felsen und Gestein nach oben zu kommen.
Dann kam die Überraschung – eine Felsenschlucht, durch die es bergab ging. Unten machten wir eine längere Pause um die Gegend zu erkunden. Danach liefen wir den selben Weg zurück. Also die Schlucht nach oben und über die Felsen bergab in den Wald.
Nur wenige Kilometer fuhren wir bis zu einem Straßenlokal. Nach der Bestellung von Getränken durften wir uns dort unseren Lunchboxen widmen.
Um in den kleinen Kaukasus, genauer nach Wardia zu kommen stand eine vierstündige Fahrt an. Vor der Wanderung kamen wir durch hauptsächlich Aserbaidschaner geprägten Orte, nach dem Mittagessen waren es meist armenisch geprägte Orte. Auch die Landschaft änderte sich. Die Vielfalt wurde geringer und Gras dominierte in Hochland das Bild. Bei einem See auf rund 2000 Metern gab es eine Pause, um die Beine zu vertreten und den Ausblick über den See zu genießen.
Nach der letzten Stadt vor Wardsia machten wir zwei Stopps um die Ruine Khertvisi fotografieren zu können. Beim zweiten Stopp liefen wir für eine gute Sicht auf die Ruine über eine wackelige Hängebrücke. 😀
Das waren allerdings nicht die wirklichen letzten Stopps bis zu unserem Tagesziel. Ein weiteres Mal stoppten wir im Tal, in dem sich die Felsenstadt Wardsia befindet und konnten diese zum ersten Mal von der gegenüberliegenden Flussseite sehen.
Das Gästehaus erreichten wir nach 19:00 Uhr. Es blieb noch Zeit für eine Dusche und dann trafen wir uns am Pavillon am Fluss für das Abendessen. Der Hauptgang heute war gegrillte Forelle. Die Anlage der Gastfamilie ist sehr bunt durch die vielen Blumen. Wo keine Weinreben wachsen, blühen die verschiedensten Blumen, deren Samen gekauft werden konnten. 😊
Wanderung: ~5,2 Kilometer, ~335 Höhenmeter
01. August – Felsenstadt Wardsia
Das Frühstück gab es im Pavillon am Fluss. Ein schöner Tagesanfang. Es ist der selbe Fluss, der durch Tbilisi fließt. Hier noch wesentlich ursprünglicher und sauberer.
Unser Highlight des Tages ist die Felsenstadt Wardsia. Nach einem Erdbeben vor mehreren Jahrhunderten besteht nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Stadt. Das was man besichtigen kann, ist dennoch beeindruckend. Ein paar der Gänge waren für mich aufgrund meiner Größe eine Herausforderung. Gemeistert habe ich die niedrigen Gänge in der Hocke.
Die Führung durch die Felsenstadt mit unsere Reiseführerin Natia war sehr informativ.
Da es bei der Besichtigung schon Mittagszeit war, fuhren wir direkt im Anschluss zu einem Guest House zum Essen. Die Schotterstraße und das äußere Erscheinungsbild war wenig einladen. Wie bei allen Gastfamilie, bei denen wir bisher waren, war das Innere eine Oase. Grün, viele Blumen und ein in Basseng mit Fischen. Der Tisch für das Mittagessen war reichlich gedeckt.
Zu unserer Unterkunft oder gleich eine Wanderung unternehmen? Wir entscheiden uns für die Wanderung. Ab dem Parkplatz der Felsenstadt liefen wir den Fluss entlang, bis wir nach gut 3,5 Kilometern eine Wiese erreichten. Reichlich Platz für eine lange Pause und mit den Füßen waren wir kurz im Fluss, an einer Stelle, an der keine starke Strömung herrschte.
Der selbe Weg, der schon beim Hinweg nicht immer gut sichtbar war, war es zurück auch nicht. 🙃Unser Fahrer erwartete uns, um uns in die Unterkunft zu fahren.
Um 19:00 Uhr gab es Abendessen im Pavillon. Das das wieder üppig war, braucht mittlerweile vermutlich nicht erwähnt werden. Der Hauswein ist im übrigen sehr lecker. 😊
Wanderung: ~7 Kilometer, 160 Höhenmeter
02. August – Kurort und Lost Place
Für heute stand ein Fahrtag an. Um diesen angenehmer zu gestalten gab es Zwischenhalte. Wir stoppten in Bordjomi zum ersten Mal.
Bordjomi ist ein Kurort, durch den wir zu einem Park spazierten. An der Straße, die zum Park führt waren unzählige Stände mit allerlei Waren. Hinter den Ständen waren Häuser aus einer vergangenen, prosperierenden Zeit zu sehen.
Hauptattraktion im Park ist eine natürliche Quelle. Das Wasser hat einen hohen Mineralgehalt und kommt mit 34,5 Grad (lt. Tafel) aus dem Boden. Zwei Frauen füllten das Wasser in mitgebrachte Behälter oder füllten Becher zum Probieren. Es soll für vieles gut sein und ein Becher voll Wasser wurde probiert. Ungewohnt warm und mineralhaltig fand ich es.
Auf der weiteren Fahrt machten wir an einem Fluss für ein Picknick halt. In den Lunch Paketen war mehr wie ausreichend Essen enthalten. Zusätzlich bekamen wir von Nazia noch gekochten Mais eines in der Nähe befindlichen Straßenstands.
In Tskaltubo checkten wir im Tskaltubo Spa Resort ein. Ein Gebäude mit einem verfallenen Charme. Da das Hotel einen Pool hat, bin ich dort direkt hin. Es war schwül-warm war und das Bad tat richtig gut.
Bevor es zum Abendessen ging, besuchten wir noch einen Lost Place, von denen es in Tskaltubo viele gibt. Zu Sowjetzeiten war es ein Ort mit vielen Unterkünften und 25 Bädern. Von diesen Bädern ist nur noch das Bad Nr. 6 aktiv. Zu unserer Ankunftszeit war es leider schon geschlossen und einem Blick darin für uns nicht mehr möglich.
Zum Abendessen sind wir in das Restaurant Kvamli. Das Restaurant hat einen tollen Garten mit vielen Plätzen mit Tischen und Stühlen, wie Oasen im Grünen. Wir hatten durch die Gruppengröße einen Platz im Inneren. Was an diesem Abend mit Live Musik zweier Bands verbunden war. Ein schöner Tagesabschluss mit Essen und Musik.
03. August – Das Schwarze Meer
Wir fuhren nach Batumi an das Schwarze Meer. Auf der Strecke machten wir für einen Fahrerwechsel halt. Erst am Botanischen Garten von Botumi, der außerhalb Botumis liegt hielt wir wieder.
Wie die Tür des Busses aufging, wurde ich von einem warmen Luftstrom mit hoher Feuchtigkeit empfangen. Der botanische Garten, an einer hügeligen Küste des schwarzen Meeres besteht aus unzähligen Bäumen und Büschen der Welt. Auf einem Platz am fast höchsten Punkt legten wir unsere Pause ein und nahmen die Lunch Paket, die wir morgens selbst zusammenstellten.
Am anderen Endedes Botanischen Gartens wartete unser Fahrer, der uns anschließend nach Batumi brachte. Nach dem Check In erkundete ich einen Teil der Stadt. Eine vierte Mahlzeit hatte ich schon lange nicht mehr. Das wurde im Babz‘s Coffee mit Kaffee und einem Zitronenkuchen nachgeholt. 😊
Zum Abendessen sind wir durch die Innenstadt zum Restaurant Belvedere gelaufen. Es gab einen maritim angehauchten Abendtisch – Salat, Brötchen, frittierte Sardellen, Forelle und Chatschapuri. Zum Nachtisch gab es Honig- und Wassermelone. Während des Essens spielte eine Duo an Klavier und Geige.
Als wir im Hotel wieder ankamen, gab es eine Weinprobe. Diese haben wir natürlich mitgenommen. Verschiedene Weine und Chacha (Kartuli Marani) wurden probiert.
Da ich noch nicht müde war, lief ich Richtung Meer, um zu sehen ob ich etwas interessantes zum Fotografieren finde. Das Riesenrad und der Turm mit der georgischen Beschriftung sind Abends bunt beleuchtet. An der Strandpromenade werden die Bäume grün angestrahlt. Insgesamt ist in diesem Bereich auch spät Abends noch sehr viel los. Auf dem Weg von und zum Hotel kam ich an einigen Bars und zur Straße offenen Mini-Discos vorbei. Ein deutlicher Kontrast zu den vorherigen Tagen, an denen es Abends immer sehr ruhig war.
04. August – Swanetien
Wir hatten bis 11:00 Uhr Zeit zur freien Gestaltung wie am vorhergehenden Nachmittag. Die Sonne machte schon früh klar, das es ein heißer Tag werden wird. Da nach dem Frühstück genügend Zeit war, bin ich erneut durch die Stadt geschlendert. Einige schöne Graffiti gab es zu entdecken. Ein ganz kleines Café machte mich neugierig. Einen Cappuccino bestellte ich mir. Die Kaffeepulvermenge und selbst der durchfließende Kaffee wurden gewogen. Der Cappuccino war echt lecker.
Wir fuhren bis Zugdidi, was wir zur späteren Mittagszeit erreichten. Im Mendzeli gab es typisches lokales Essen. Ein Brei aus Mehl, Wasser und Käse war eine Art Polenta das mit Kharcho (Fleisch mit einer Walnusssoße) gegessen wurde. Es gab noch Käse mit einer Soße, Salat, Brot und Chachapuli (Brot mit Käsefüllung). Der Obstnachtisch durfte zum Abschluss selbstverständlich nicht fehlen.
Nun wurde es ländlicher und die Straße wurde zur kurvenreichen Bergstraße. Am Enguri-Staudam und am Zusammenfluss der zwei Enguri-Flüsse stoppten wir, um Fotos zu machen und die Beine zu vertreten.
Der Enguri fließt wild in einem tief eingeschnitten Tal. Sie Straße in diesem Tal, auf der wir fuhren, folgt jeder Windung. So dauert die Fahrt bis Mestia recht lange, wird durch die Aussicht jedoch nicht langweilig. Einige Baustellen aufgrund abgebrochener Straßenabschnitte passierten wir und sorgten manchmal für kurzzeitige Nervenkitzel.
In Mestia bezogen wir unsere Zimmer in einem Guest Houes, konnten noch duschen und dann gab es Abendessen. Diesmal war es ein Buffet. Später sind wir mit dem Chacha, den wir bei der Weinverprobung in Batumi geschenkt bekamen nach draußen zum Lagerfeuer.
Nochmals später bin ich auf einen Spaziergang um zu schauen, was Nachts von Mestia zu sehen ist. Einige Restaurants und Ähnliches war an der Lichtreklame zu erkennen. Aus allem stachen jedoch die beleuchteten Wehrtürme heraus.
An der Unterkunft war es schon ruhig als ich zurück kam. Nur ein paar Guides und Fahrer saßen noch um das Lagerfeuer. Mit einem Guide unterhielt ich mich einige Zeit, bis ich mich in mein Zimmer verzog.
05. August – Swanetien
Der erste richtige Wandertag. Dazu wurden wir zur Gondelstation oberhalb von Mestia gefahren. Auf einem Wirtschaftsweg ging es in Serpentinen bergauf bis zur oberen Gondelstation. Wir hatten auf diesem Abschnitt der Wanderung gut 550 Höhenmeter zu überwinden. Begeistert hat uns dabei immer wieder der Blick auf die Gipfel des Ushba.
Für die restliche Wanderung wechselten sich Pfade und Wirtschaftswege ab. Im Auf und Ab kamen der Bergführer und ich an zwei Funktürmen vorbei, während die anderen einen einfacheren Weg um den ersten Funkturm nahmen. Es folgte nach dem zweiten Funkturm ein steiler Pfad nach unten zu einer Wiese an der wir eine längere Rast einlegten und unsere Lunch Pakete auspackten.
Über Wiesen und durch Wälder kamen wir zu dem Punkt, an dem wir länger nach unten liefen um nach Zwirni zu gelangen. Auf dem gesamten Weg von der oberen Gondelstation bis zum Dorf hatte wir fast immer die Bergkette mit dem Khatsvali vor uns. 😀
Durch das Dorf und der Weg auf der Landstraße waren ein wenig öde. Da die Straße zum Dorf erneuert wurde, gab es für unseren Bus keinen Weg ins Dorf und wir mussten zum Bus laufen.
Kleiner Fun Fact: Unser Bergführer sammelte während der Tour Pilze. An Ende hatte er eine Tüte voll mit großen Parasol Pilzen.
Next Stop Museum in Mestia. Das Museum liegt oben in Mestia und wir wurden an der Hauptstraße aus dem Bus gelassen. Also die alten, gepflasterten und steilen Straßen nach oben laufen. Das Museum ist ein alter Raum, der noch bis 1920/1930 genutzt wurde. An drei Seiten waren Verschläge, hinter denen die Tiere gehalten wurden. Darüber waren die Betten. In der Mitte war der Küchenbereich und der Raum für alle anderen Tätigkeiten.
Die Wehrtürme, die zu jedem dieser Bauten dazugehören waren Rückzugspunkte bei Angriffen oder Schneelawinen.
Bevor ich zur Unterkunft zurück bin, unternahm ich einen Spaziergang durch Mestia. Einen Kaffee und Kuchen suchte ich. Leider erfolglos. An einem Straßenstand bekam ich immerhin einen guten Cappuccino.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns wie am Vorabend im Garten um das Lagerfeuer.
Wanderung: ~13,7 Kilometer, ~830 Höhenmeter
06. August – Swanetien
Mit Geländewagen wurden wir nach Ushguli gefahren. Oder zumindest fast. Ungefähr einen Kilometer vor dem Dorf gab es eine Straßensperre von vier Frauen, die mit dieser Aktion wohl auf die Strom- und Wasserversorgung aufmerksam machen wollten.
Nach einiger Zeit packten wir unsere Rücksäcke und liefen los zur Unterkunft. Dort ergab sich die Möglichkeit für ein paar Lari zwei Busse für die Fahrt zu einem Wanderparkplatz zu mieten.
Ab dem Wanderparkplatz waren es vielleicht 500 Metern auf einem Wirtschaftsweg und dann liefen wir auf einem Pfad bis zu einem Gletscher. Es war zwar immer wieder steinig, dafür sind wir auch durch viele blühende Felder gelaufen.
Am Gletscher war unsere Pause, zu der wir unsere Lunch Pakete auspackten.
Es folgte eine zweigeteilte Tour. Zuerst bis zum Wanderparkplatz. Dort gibt es eine bewirtschaftete Hütte und zwei sowie ich waren schneller wie der Rest und machen daher dort eine Pause. Zwei Bier, ein Kaffee und Kuchen. Der Kaffee und der leckere Schokokuchen waren für mich.
Währenddessen sind die anderen an uns vorbei. Wir folgen ihnen für den zweiten Teil bis fast nach Ushguli. Wobei wir sie bald einholen und überholten. Bevor wir in das Dorf sind, besuchten wir die Kirche Lamaria aus dem 9.-10. Jahrhundert. Diese ist relativ klein und dunkel, was typisch war für einfache Kirchen in Swanetien. Lustig war ein Mönch, der ein frei laufendes Pferde vom Kirchenareal scheuchen wollte. Das glückte ihm, aufgrund seiner Geduld und Ausdauer.
Dann sind wir weiter durch den Ort zur Unterkunft. Die vier Frauen, die morgens demonstrierten, begegneten uns im Dorf freundlich lächelnd.
Wir trafen uns vor dem Abendessen und unterhielten uns auf einer Bank und ein paar Stühlen sitzend im Freien. Der ganze Tag war sonnig und so war der Plausch in der Nachmittagssonne angenehm.
Einen Spaziergang durch das Dorf übernahm ich nicht. Ushguli besteht aus vier Einzeldörfern und das was ich bei der Fahrt zum Wanderparkplatz und am Ende der Wanderung sah, genügte mir. Es sind verstreute Häuser und Wehrtürme aus Stein, verbunden durch einfache Wege. Neuere Gebäude und Anbauten sind aus Holz und damit schnell zu erkennen. Bekannt ist Ushguli, das es zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und einer der höchsten dauerhaft bewohnten Orte in Europa ist.
Das Abendessen war viel und erneut gab es was Neues, typisches für die Region. Teigfladen, die mit Fleisch gefüllt waren. Nach einem geselligen Abend verzogen wir uns in unsere Zimmer, da es am nächsten morgen früher los gehen soll.
Wanderung: ~11,8, ~400 Höhenmeter
07. August
Früh war ich wach und unternahm noch vor dem Frühstück einen Spaziergang durch Ushguli. Nur sehr wenige Menschen waren so früh zu sehen. Dafür liefen im Dorf einige Kühe und Hunde umher. Oft hatte ich einen Blick auf den Schchara, Georgiens höchsten Berg in der morgendlichen Sonne. (Titelbild)
Mit Geländewagen fuhren wir nach dem Frühstück nach Mestia. Dort wurde alles in den Bus umgepackt für die weitere Fahrt nach Kutaisi.
In Kutaisi, das wir nach vielen Stunden mit mehreren Stopps erreichten, steuerten wir die Bagrati Kathedrale an. Die Kathedrale ist aus dem 11 Jahrhundert und wurde teilweise wieder aufgebaut.
Bei warmen 27 Grad erreichten wir unsere Unterkunft, ein Guest House mit schönem Blick auf die Stadt von der Dachterrasse.
Ich machte mich dann zu Fuß auf in die Innenstadt. Den zentralen Brunnen umrundete ich weiträumig. Dabei bin ich auf das Coffee Beans aufmerksam geworden. Ein alternativ angehauchtes Café mit guter Musik und gutem Kaffee. Mit der vollständigen Umrundung des Brunnens machte ich mich auf zur Unterkunft. Unterwegs kaufte ich bei einem ganz kleinen Bäcker eine Süßigkeit – Ein Blätterteigröllchen gefüllt mit einer Schoko-Karamell-Füllung. 😊
Das Abendessen war eine umfangreiche Tafel. Während des Abendessens konnten wir zur Krönung noch den Sonnenuntergang genießen. Ein fast letztes Getränk gab es in geselliger Runde auf der Dachterrasse. Als wir gehen wollte kam der Hausherr und führte uns in den Keller, in dem er eigenen Wein und Chacha herstellt. Alles natürlich, ohne Zusatzstoffe und ohne Filterung. Nach der Probe zweier Weine gab es dann als tatsächlich letztes noch einen Marihuana-Chacha und einen Zitrone-Honig-Chacha. Den Abschluss bildete ein Stückchen Speck, von der an der Decke hängenden Keule.
08. August – Tbilisi
Das Frühstück nahmen wir auf der Dachterrasse zu uns. Der Morgen in Kutaisi war leicht bewölkt und bereitete sich auf einen warmen Tag vor.
Wir unternahmen in der Innenstadt einen Spaziergang. Zu verschiedenen Gebäuden und dem zentralen Brunnen gab es wieder reichlich Infos von Natia. In einer kleinen Bäckerei kaufte sie für uns Bubliki, Teigringe mit einem leicht süßlichen Geschmack, die für die Region typisch sind. Sie kamen gerade aus dem Ofen und waren noch richtig heiß und lecker. 😊
Zu dem Jungen mit den zwei Hüten auf der weißen Brücke gibt es eine lustige Geschichte. In Kurzform ist dies so, das zwei Herren dem Jungen helfen wollen, während er sich die Hüte schnappt und damit in den Fluß springt. 😅
Eine große Runde im Markt von Kutaisi durfte nicht fehlen. Der Markt ist in mehreren verbundenen Hallen. Es gab dort Obst, Gemüse, Gewürze, Käse, Fleisch und vieles mehr. Dem Treiben dort zuzusehen war spannend.
Es hieß Abschied nehmen von Kutaisi und die Fahrt nach Tbilisi anzutreten. Mitten im Nirgendwo bog unser Fahrer in einen unscheinbaren Weg, der zu einem Restaurant führt, das an einem Fluss lag.
An der Landstraße bei Surami, die wir nach dem Mittagessen erreichten, gibt es ganz viele Straßenhändler die Körbe und Hängematten feil bieten. Es gibt dort ebenso ganz viele kleine Straßenbäckereien, die die lokale Spezialität Nasuki (Brotteig mit Rosinen und Zimt) anbieten. Wir hielten kurz und so gab es ein richtig heißes Nasuki, da wir untereinander teilten. Lecker. 😀
Unser nächster Stopp war beim Kloster Dachwari oberhalb der alten Hauptstadt Mzcheta. Das besondere an diesem Kloster aus dem 6. Jahrhundert ist die Bauweise. Es ist die erste Kirche, die in Georgien in Form eines Kreuzes gebaut wurde.
Eine kurze Fahrt und wir waren im Zentrum der Stadt. Wir liefen bei brütender Sonne zum religiösen Zentrum Georgiens. In der Kathedrale Swetizchoweliist ist u. a. ein Taufbecken aus dem 4. Jahrhundert und nach einer Geschichte sei dort das Schweistuch Jesu begraben sein.
Um die Kathedrale ist über mehrere Straßen verteilt ein Touri-Markt, durch den wir liefen um zum Bus zu gelangen.
Eine letzte Weinprobe mit Essen gab es bei Napheri Family Winery. Zuerst gab es eine Erklärung der Weinproduktion, bei der viele Fragen fachkundig beantwortet wurden. Bei der Weinprobe war deutlich an der Erklärung des jeweiligen Weines zu erkennen, das hier mit Passion die Weine produziert werden. Mehrere Weißweine und zwei Rotweine wurden probiert und alle waren gut. Begleitet wurde die Weinprobe von einem guten Essen. Der Gutsherr war an diesem Abend unser Tamada und hat uns gut unterhalten.
Wir mussten uns viel zu früh verabschieden um noch nach Tbilisi ins Hotel zu kommen.
Da der Abend noch früh war, sind wir auf einen Absacker in einer vierer Gruppe zu einer Kneipe.
09. August – Heimreise
Uff, wer hat diesen Flug ausgewählt? Abflug 4:10 Uhr in Tbilisi. Wir wurden um 2:00 Uhr in der Nacht von unserem Fahrer abgeholt und zum Flughafen gebracht.
Es folgte die Gepäckabgabe, eingecheckt hatte ich schon online. Der Flug nach Warschau und danach nach Frankfurt erfolgte ohne größere Probleme.
Resümee
Georgier sind ein geselliges und freundliches Volk. Wir konnten ein aufs andere Mal die gute Küche genießen und die regionalen Weine. Eine Georgienreise sollte daher auch einen kulturellen Aspekt haben um dieses Land zu verstehen. Für uns war die Reise durch Natia mit ihrem herzlichen Wesen sowie ihrem fachkundigen Wissen eine Bereicherung.
In Tbilisi viel mir auf, das es eine größere Menge an Parks gibt und dort u. a. Palmen und Bananenstauden wuchsen. Dadurch bekommt die Stadt eine grünen, lebenswerte Gestalt. Um den Fluß Kwari liegt der Altstadt- und Innenstadtbereich. Tagsüber und auch Nachts gibt’s in Tbilisi vieles zu entdecken. Durch die Präsenz der Polizei ist dies gerade Nachts für einen Spaziergang ungefährlich.
Auf der Fahrt und bei den Wanderungen begegneten wir immer wieder frei laufenden Kühen, Pferden und Schweinen. Die Tiere sind ziemlich relaxt und lassen sich auf der Straße nicht beirren. Auf den Wanderwegen war es genauso. Da sie friedlich sind, gab es keine Probleme. In Dörfern liefen dann noch Hühner und Gänse frei umher.
Wo ich schon von Tieren schreibe: Hunde und Katzen sind in den Dörfern und Städten allgegenwärtig. Beide laufen frei umher und liegen an den unmöglichsten Stellen. An der Marke im Ohr war zu erkennen das alle Hunde registriert waren. Angst vor aggressiven Hunden mussten wir nicht haben.
Während unserer Urlaubswochen waren mehr Touristen unterwegs wie üblich. In Städten und leicht zugänglichen Orten waren dies Urlauber aus drei Regionen: Asiaten (China, Korea, Thailand, …), Russen und aus dem Arabischen. Die Vollverschleierung ist für westliche Menschen ungewohnt, das war es aber auch. Unabhängig von Herkunftsland waren alle freundlich bis neutral.
Da die Georgier ein vielfältiges und offenes Volk sind, trifft man hier alle Religionen friedlich nebeneinander. Auch wird versucht sich westlich zu orientieren, ohne die Nachbarn, insbesondere Russland zu verärgern.
In Tbilisi war es warm, in Botumi am Schwarzen Meer sehr schwül warm. In den anderen Regionen war es angenehm, da weder zu warm, noch zu kalt. Für die Wanderungen war das genau richtig. Die Region im kleinen Kaukasus und in Swanetien waren am schönsten durch fehlende hektische Städte oder Durchgangsverkehr und der Option toller Wanderungen.
Also: Sachen packen und Nix wie hin….
Dies und Das
Eine Leckerei, die wir hauptsächlich an den ersten Tragen überall sahen und auch probierten Ist Tschurtschchela. Dazu werden Nüsse an einer Schnur aufgereiht um sie mehrmals in eine puddingartige Traubensaftmischung zu tauchen. Getrocknet ist diese süßliche Nascherei lange haltbar.
Georgien ist ein Weißbrotland. Typisch georgisch sind Fladenbrote, die an den Wänden der Backöfen ausgebacken werden. Brot gibt es zu so ziemlich jeder Mahlzeit.
Für die Besuche in den Kirchen und Klostern war kniebedeckende und haarverhüllende Kleidung notwendig. Ein Tuch für den Kopf, ein Buff geht auch, sollte somit immer dabei sein. An fast allen Kirchen und Klöstern gab es Körbe mit Wickelröcken und Kopftüchern.
#georgien #tblisi #tiflis #mestia #kutaisi #gergeti #dariali #kaukasus #Gudauri #davidgaredschi #gelati #borjumi #botumi #ushguli #kwewri #wein #trailrunnermini #on1 #canonr #canonr6 #canonrf40 #canonrf35 #canonrf70200