Frankreich – Elsass und Colmar – Mai 2025

Elsass Reloaded. Erst vor kurzem war ich im Elsass. An diesem zweiten verlängerten Wochenende im Mai 2025 wird mich mein Trip in die Nähe von und nach Colmar bringen. Somit wird dies etwas weiter südlich sein, als beim letzten Mal. Zumal dort auch der nördlich Beginn der Elsässer Weinroute liegt.


29. Mai – Ribeauvillé

Zuhause wurde noch gefrühstückt, bevor es auf den Weg ging. Zweimal erwischte mich auf den rund 300 Kilometern ein stockender Verkehr. In Ribeauvillé begrüßte mich schon in der Zufahrt zum Campingplatz ein “Voll”-Schild in drei Sprachen. Ich lies mich dennoch nicht davon abschrecken und lief zur Rezeption und fragte. Siehe da, für Radfahrer und Zelter sind immer ein paar Plätze frei. 😀 (Reservieren geht auf diesem Campingplatz nicht!)

Flugs wurde dann das Zelt aufgebaut, um mich dann auf die erste Tour zu begeben. Dazu musste ich zuerst zur zentralen Kreuzung des Ortes und dort durch die Grand’ Rue. Das ist die Hauptstraße und Touristenmagnet im Ort. Ein Café, ein Bäckerei, ein Weinladen und anderes folgen hier in fleißigem Wechsel. Die Straße besticht durch ihr pittoreskes Aussehen. Kein Wunder, das an diesem sonnigen Tag viel los war.

Am Ende der Straße gelangte ich zu einem Parkplatz. Dort bog ich in einen Weg nach oben, entlang der alten Stadtmauer ab. Am höchsten Punkt angekommen folgte ich einem Wanderpfad weiter nach oben. Auf diesem Pfad begegneten mir einige andere; ist es doch der Weg zu drei Burgruinen.

Die erste Burgruine, die ich erreichte war die Chateau du Girsberg. Schon in Sichtweite und daher schnell erreicht kam ich dann zum Chateau de Saint-Ulrich. Diese Burgruine kann zum Teil begangen werden, was ich mir nicht nehmen lies. Weiter (natürlich bergauf 🙃) erreichte ich die dritte Ruine Chateau du Haut-Ribeaupierre. Zu dieser Ruine waren schon deutlich weniger unterwegs. 

Danach wurde es deutlich ruhiger. Kaum noch begegnete ich jemanden. Hauptsächlich auf Waldpfaden war ich nach der dritten Burgruine unterwegs gewesen. Alles im Wald und nur selten durch Lichtungen. Eine Aussicht, die auf Fontaine du Chevreuil war leider nicht möglich. Der Felsen selbst, sowie der Aussichtspunkt befinden sich mittlerweile auf Privatbesitz und betreten ist verboten. 

Weiter durch den Wald kam ich nach mehreren Kilometern, die es meist nach unten ging zum Waldrand. Am Waldrand und dann länger dem Weg an diesem folgend, sowie durch Weinfelder erreichte ich wieder Ribeauvillé. 

Es war warm aber auch drückend. Somit war klar, das vor dem Abendessen eine Dusche nötig war. Für das Abendessen hatte ich mir eine Suppe mit Paprika, Tomaten und Kichererbsen zubereitet. Das gelang mir mit freundlicher Hilfe meiner Campingnachbarn. Der Piezo Zünder am Kocher hat doch nach gut 15 Jahren einfach den Geist aufgegeben. Mit einem Feuerzeug war dann das Kochen kein Problem mehr.

Später machte ich mich nochmals auf in die Altstadt um ein paar Bilder zu machen.

Wanderung: ~16 Kilometer, ~680 Höhenmeter


30. Mai – Wein, Wein, Wein

Frühstück an einem sonnigen, trockenen morgen am Zelt. 😀 So macht das doch Spaß.

Den Trinkbeutel füllte ich fast ganz voll, sollte es doch sehr warm werden. Beim Bäcker auf dem Campingplatz ergatterte ich zwei Hefeteile mit Schokofüllung.

Die Fahrt bis Ammerschwihr war kurz. Im Dorf fand sich relativ schnell ein Parkplatz in einer Seitenstraße nahe der Wegführung der Wanderstrecke. Zwei Straßen und ich war bereits aus dem Dorf und in den Hügeln, mitten im Weinanbaugebiet. Neben dem festen Weg raschelte es oft und an Steinwänden konnte ich Eidechsen sehen.

Lange lief ich durch die Weinhügel bis zum nächsten Dorf (Katzenthal). Dort ging es gleich wieder raus und nach oben zum Chateau de Wineck. Diese Burgruine war leider nicht zu begehen. Zumindest einen schönen Ausblick gab es von hier. Zurück an Weinfeldern, die Trauben für einen Spitzenwein liefern, erreichte ich erneut Katzenthal. Durch das Örtchen kam ich auf der anderen Dorfseite wieder auf einen Weg zwischen den Rebenfeldern. Das einzige Highlight im Dorf war der große Brunnen. In im schwammen einige Goldfische.

Gut 1,5 Kilometer später erreichte ich Niedermorschwihr. Dort lief ich die Hauptstraße entlang, um ein Café für eine Pause zu finden. Pustekuchen! Es gab reichlich Weingüter und die Möglichkeit einer Weinprobe – von einem Café war weit und breit leider nichts zu sehen.

Am Ortsrand folgte ich einem Pfad entlang eines Baches. So lange war dies jedoch nicht, bis es dann wieder durch die Weinhügel ging. Das war auch ganz gut, da der Pfad am Bachlauf gut zugewachsen war. Einige Zeit später erblickte ich eine Bank unter einem Baum. Ein guter Platz im Schatten für eine Rast und das erste Schokoteil. 😊 Das war auch nötig, den nun ging es fast zwei Kilometer lang stetig bergauf bis nach Trois-Épis. Zum Glück im Wald, den es wurde immer wärmer.

Ein Dorf bestehend aus alten großzügigen Gebäuden mit ebenso großzügigen Gärten. Dazwischen ein paar modernere Gebäude und einige Hotels. In der Ortsmitte fand ich einen Bäcker, bei dem ich ein Baguette mit überbackenem Käse fand und etwas zu trinken für eine Pause.

So gestärkt machte ich mich auf den nächsten Abschnitt. Natürlich weiterhin bergauf. 🙃 Der Höchste Punkt auf 700 Meter erreichte ich bald. Dort steht auf einem Turm eine Christusstatue. Immerhin kann man den Turm hinauf laufen bis unterhalb der Statue. Ein toller Weitblick ergab sich von dort.

Von nun an folgte ich einem Waldpfad rund zwei Kilometer und zum Abschluss nochmals einem Weg durch die Weinhügel bis ich wieder in Ammerschwihr ankam. 

Am Campingplatz machte ich es mir nach dem Duschen vor dem Zelt gemütlich bei einem Kaffee und dem zweiten Schokoteil.

Zum Abendessen begab ich mich in die Altstadt. Das Le Goupil hatte mich am vorigen Abend schon angesprochen. Ich fand einen letzten freien Platz an der Bar. Für mich und Wickie völlig ausreichend. Zum Trinken gab es einen Pinot Noir Traditional (vom örtlichen Winzer) und zum Essen: Burrata asperges vertes rôties à la flamme,  chorizo croustillant, zeste de citron, huile verte. Eine kleine, feine Mahlzeit. Zum Abschluss gab es einen weiteren Rotwein.

Ein Spaziergang brachte mich durch die Innenstadt und auf eine Anhöhe, von der ich die drei Ruinen des ersten Tage sehen konnte. Zurück durch die Altstadt erreichte ich den zentralen Park der Stadt. Dort war ein Fest an diesem Abend. Ein Wein und Live Musik waren eine angenehme Abendveranstaltung. 

Wanderung: ~18 Kilometer, ~680 Höhenmeter


31. Mai – Bergheim – Colmar

Es war wieder sehr sonnig an diesem Morgen. Ein Abreisetag – also alles packen nach dem Frühstück. Bevor ich den Campingplatz verlies, kaufte ich noch eines dieser Schoko Croissants und zahlte den Campingaufenthalt – ganze 21 € für zwei Tage. So günstig war das schon länger nicht mehr. Gespart wurde an den Sanitäranlagen und allem anderen dennoch nicht. 👍

Ich fuhr zum nächsten Dorf, nach Bergheim. Von dort startete ich eine Wanderung durch die Weinberge und Wälder. Es gab wieder einige Burgruinen in der Ferne zu sehen. Einzig am Chateau de Reichenberg kam ich direkt vorbei.

Durch insgesamt drei Dörfer führte die Tour. Saint-Hippolyte ist eines der bekannteren davon. Dort waren dann auch gleich deutlich mehr Wanderer zu sehen.

Nach vielen Kilometern kam ich wieder zurück nach Bergheim. Das wurde auf der alten Stadtmauer zum Teil umrundet und dann ging es durch die schöne Altstadt.

Es folgte eine Fahrt nach Horbourg-Wihr zum Campingplatz Camping de I’Ill. Direkt an der Ill bekam ich einen Platz zugewiesen. Allerdings gab es gleich die Warnung zu einem Wetterumschwung. Der Hinweis, das mein Zelt für sowas gut gerüstet ist, ergab einen erstaunten Blick. 

Bei sehr sonnigem und drückendem Wetter baute ich meine Zelt auf. Sicherheitshalber wurden die oberen Schlaufen an denen die Spannleinen befestigt sind um das Gestänge gewickelt, so wie Hilleberg (Zelthersteller) das vorgibt.  Danach fuhr ich zu einem Parkplatz in der Nähe der Altstadt von Colmar. Die rund zwei Kilometer zu Fuß vom Campingplatz waren mir bei dem Wetter nichts.

In Colmar lief ich eine Runde durch die volle Altstadt. Sehr schön und leider sehr voll.

Während der Stadtrunde zog der Himmel langsam zu und es begann zu Donnern. Noch in gemütlichem Schritt lief ich weiter und kürzte ein wenig den Weg zum Parkplatz ab. Ganz kurz vor dem Parkplatz fing es dann an leicht zu tröpfeln. Auf dem Rückweg zum Campingplatz machte ich in einem Einkaufszentrum halt und war doch noch rechtzeitig auf dem Campingplatz und am Zelt bevor es richtig anfing zu regnen.

Eine Regenpause nutze ich um zum Sanitärgebäude zu laufen, um zu duschen. Während des Duschens wurde es wieder mehr Regen und einmal donnerte es sehr laut. Für den Rückweg hatte ich Glück, da der Regen fast ganz nachließ.

Das Abendessen war eine Pizza Diavola mit einem Bier im Restaurant des Campingplatzes. Ein kochen bei dem Wetter erschien mir nicht sehr aussichtsreich. Während ich die Pizza aß, kamen immer wieder heftige Regenschauer und manchmal sogar mit Graupel.

Auf dem Weg zum Zelt, nach dem Essen, bog ich ab um auf Toilette zu gehen. Als ich rauskam, suchte eine Gruppe im offenen Vorraum Schutz, da ihr Zelt überflutet war. Meines hingegen stand noch wie eine Eins. 

Wanderung:  ~13,5 Kilometer, ~290 Höhenmeter


01. Juni – Colmar – Heimreise

Am morgen wurde ich für meine Verhältnisse spät wach. Als ich mich Abends in den Schlafsack begab, regnete es nicht mehr. Ob es über Nach nochmals regnete oder stürmte kann ich nicht sagen, ich schlief gut. 😊

Es folgte wie oft das übliche Abreiseritual. Frühstücken und dann alles packen. Das Zelt war außen von oben noch naß, der Rest trocken. So wurde es in den Packsack von Gestänge und Heringen getrennt gepackt.

Erneut suchte ich den Parkplatz in der Innenstadt auf. Am Sonntag war dieser sogar kostenfrei. 

Noch war wenig los in der Altstadt. Gut um das ein oder andere in Ruhe genauer betrachten zu können. Eine Pause machte ich im MaDam Café. Ein kleines Spezialitäten Café. Vor der Abreise fand ich in einer abgelegeneren Straße ein Geschäft, bei dem ich mich mit Käse, Marmelade und Senf eindeckte. Ein Brot gab es bei einem Bäcker, der auf dem Weg lag. 

Den Abschluß in Colmar gab es an einer Creperie. Ein Crêpe mit zwei Käsesorten war damit mein Mittagessen.

Die Heimfahrt war wie beim letzten Besuch im Elsass leider wieder mit stockendem Verkehr verbunden. Damit brauchte ich fast 1,5 Mal so lange wie bei freier Fahrt.


Resümee

Wieder war es ein erlebnisreiches Wochenende im Elsass. Die Nähe zur Weinroute zeigte sich besonders an den vielen Weinanbaugebieten. Die Gegend werde ich mir für einen Trip für einen Herbst merken. Wenn die Weinblätter sich alle verfärben, alles in Gelb, Orange und Rot leuchtet sieht es bestimmt toll dort aus.

Colmar ist mit seiner hübschen Altstadt ein Besuch wert. Allerdings wissen das viele und so sind die Straßen und Gassen dort sehr voll. Für einen Tag geht das schon…

In der gesamten Gegend sind viele Störche zu sehen und diese werden eben sooft auf Plakaten, Bilder usw. abgebildet. Warum konnte ich nicht ganz verstehen. Liegt vielleicht daran das Störche für mich auch in größerer Anzahl völlig Normal sind.


Nette Begrüßung, wenn man Colmar erreicht.


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