Ausklang

04. Februar – Buenos Aires

Ein frühes Frühstück im Hostel um ab zum Flughafen per Taxi. Dort, wo wir gestern noch wanderten, war an diesem Morgen alles weiß. Über Nacht hatte es geschneit und oberhalb von Ushuaia ist der Schnee liegen geblieben. Eine weiße Haube für uns zum Abschied von diesem sehr südlich gelegenen Fleck der Erde.

In Buenos Aires sind wir wieder zum selben Hotel wie am Anfang unserer Reise. 

Für den Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang in einem Ortsteil, den wir noch nicht besucht hatte. Gemütlich einen Kaffee zwischendurch und zu Abend ging es dort in ein Restaurant.


05. + 06. Februar – Heimreise

Am frühen Morgen unternahm ich nach dem Frühstück einen Spaziergang zum Rio Darsena Sur, der vor seinem Übergang in den Atlantik einen Kanal bildet. Angenehm ruhig war es hier.

In einer Schleife über die Hauptstraße Avenida 9. de Julio bin ich wieder zum Hotel zurück. Die Hauptstraße ist schon erstaunlich, auf neun Spuren verteilt sich hier der Verkehr und in der Mitte über einen Kreisel. Aus dem Taxi am ersten Tag und am Vortag war dies schon erstaunlich und nun von der Seite erscheint es wie ein Wunder, dass der Verkehr hier flüssig läuft.

Der Flug ging über Nacht von Buenos Aires nach Rom und dort mit einer kleineren Maschine nach Frankfurt, nach Hause.

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Feuerland

01. Februar – Feuerland

Wir verlassen Südamerika, um mit der Fähre nach Feuerland zu gelangen. Dazu mussten wir einige Kilometer nordöstlich an der Küste bis zur Fähre fahren. Unterwegs kamen wir wieder an Schiffswracks vorbei. U. a. der Desdemona.

Auf Feuerland fuhren wir südöstlich und überquerten bei San Sebastian die Grenze nach Argentinien.

Mit einigen Stopps fuhren wir weiter bis zum Lago Faguano, dessen größter Teil auf argentinischer Seite liegt. Einer der Stopps war an einem Museum, in das wir sind, um die Geschichte der Salesianer, der ursprünglichen Bewohner zu lernen. Sehr interessant, wie diese vor Jahrhunderten hier lebten und doch ist nur noch wenig von deren Geschichte erhalten geblieben.

Am östlichen Ende des Lago Faguano liegt das Städtchen Tolhuin. Ich las vor der Reise von einem Bäcker, der aus Spanien auswanderte und sich dort niederließ. Das erzählte ich und so beschlossen wir diesen aufzusuchen für einen Nachmittagskaffee. Die Panaderia La Union war damals noch ein typisches Gebäude für die Stadt und einen Bäcker (mittlerweile erneuert). Was sich uns dort an Auswahl bot, übertraf sogar die meisten Bäckereien in Deutschland. Wer in Tolhuin ist, sollte einen Besuch einplanen. Die Bilder im Internet versprechen auch in 2023 immer noch eine große Auswahl.

Am Campingplatz angekommen, schlugen wir unsere Zelte auf. Der Campingplatz war eine große Wiese mit verstreut wachsenden Büschen und einzelnen Bäumen. Das Sanitärgebäude war eher so naja.😕 Für eine Übernachtung sollte es schon gehen. 


02. Februar – Ushuaia

Die südlichste Stadt der Welt, war unser nächstes Ziel. Dazu mussten wir über einen Pass und waren nach knapp einer Stunde in Ushuaia. Am gegenüberliegenden Ufer des Beagle-Kanals liegt Puerto Williams. Manche definieren Puerto Williams mit ~2300 Einwohnern als südlichste Stadt, Ushuaia hat mit über 67.000 jedoch wesentlich mehr Einwohner und zudem legen hier die Schiffe in die Antarktis ab.

In Ushuaia erkundeten wir kurz die Innenstadt, um dann zum alten Gefängnis zu kommen. Dieses ist erhalten geblieben und zu einem Museum umgestaltet worden. Teils unglaublich, welche Verhältnisse damals vor Ort herrschten. Z. B. nur ein Ofen in der Mitte eines Traktes sollte diesen erwärmen.

Nachmittags sind wir westlich in den Nationalpark Tierra del Fuego zum einzigen dortigen Campingplatz am Rio Lapataia gefahren. Ein schönes Fleckchen Erde am äußersten Ende von Argentinien.

Dieses Fleckchen Erde ist jedoch so südlichen, dass es weniger als 4.000 Kilometer vom Südpol entfernt ist. D. h. auch im Februar, dem Hochsommer auf Feuerland, wird es in der Nacht empfindlich kalt. Ich war froh, dass es nur eine Nacht sein sollte, die wir dort kampieren würden. So warm war mein damaliger Schlafsack nun auch nicht, dass ich damit mehrere Nächte um die 0 Grad verbringen möchte.


03. Februar

Die Nacht war sehr kühl und auch noch beim Frühstück saßen wir alle dick eingemummt im Tipi um den Kocher.

Endlich wieder eine Wanderung. Die Wanderung führte uns nordwestlich von Ushuaia in die Berge. Wir liefen durch einen Wald, der zu einer kargen Gesteinswüste wurde, sobald wir hoch genug waren. Am Aussichtspunkt lag sogar noch etwas Schnee. Der Blick ging hinunter auf Ushuaia.

Erneut fuhren wir wieder nach Ushuaia, diesmal jedoch um ein Hostel anzusteuern. Nach dem Einchecken unternahmen wir einen Spaziergang in der Stadt, während unser Reiseleiter seine Ausrüstung wegbrachte und den Mietwagen abgab.

Am Abend sind wir in ein Restaurant zu einem Asado (Gegrilltes). Im Restaurant war dies in einer Art Buffet organisiert. Das gegrillte Fleisch gab es immer direkt vom Grill. Richtig lecker. Der Grillmeister zerlegte dabei die Tiere bzw. Teile davon mit einer beachtlichen Handfertigkeit.

Bei den Soßen war ich mir zuerst unsicher, welche ich nehmen sollte. Der Grillmeister sah dies und ich bemerkte seinen Ausdruck. Mit mehreren Nein-Kopfbewegungen kam dann ein Ja bei einem Schälchen. Öl, Knoblauch und keine Ahnung was noch, auf alle Fälle vom Grillmeister selbst zubereitet und zum Fleisch lecker. 😀


Weiter zu den letzten Tagen (Ausklang)…

Patagonien

11. Januar – Flug nach San Carlos de Bariloche

Schon am zweiten Tag hieß es wieder Abschied nehmen von Buenos Aires. Ein Inlandsflug sollte uns nach San Carlos de Bariloche bringen. Dazu hatten wir alle Zelte unserem Reiseführer gegeben, damit wir die Freigepäckgrenze einhalten konnten, die für den Inlandsflug deutlich niedrig war wie die über den Atlantik. Der Reiseleiter diskutierte etwas länger mit der Dame am Schalter auf Spanisch, bis die Zelte glaube ich als Sportgeräte akzeptiert wurden.

In San Carlos de Bariloche übernahmen wir einen Sprinter als unser Transportfahrzeug für die nächsten Wochen. Am Nachmittag erfolgte ein Spaziergang im Ort und am See. 

Auch holten wir an einem Lager weitere Ausrüstung ab und kauften Lebensmittel sowie Getränke für unsere Reise.

Die Übernachtung war in einem Hostel in einer höheren Lage abseits der Innenstadt. Zuvor sind wir in das Restaurant Cerveceria Familia Weiss zum Abendessen gefahren und haben es uns dort gut gehen lassen.


12. Januar – Nationalpark Nahuel Huapi

Nach dem Frühstück wurde alles gepackt für den ersten Ausflug der Reise zum Nationalpark Nahuel Huapi. Der Nationalpark ist der See mit seinen Inseln, an dem Bariloche liegt. Wir fuhren zu einem erhöhten Punkt außerhalb und unternahmen dort eine leichte Wanderung zum Cerro Otto, eine Erhöhung westlich von Bariloche mit einer guten Aussicht über den See Lago Nahuel Huapi. Wir waren damit entgegen der Reisebeschreibung nicht im Nationalpark, sondern haben diesen von außerhalb sehen können und dabei Bergluft schnuppern können. 

Nach der Wanderung fuhren wir nach Llao Llao am naheliegenden See Moreno zum Essen.


13. Januar – El Bolson

Packen war angesagt, und zwar alles. An diesem Tag nahmen wir Abschied von Bariloche und fuhren zunächst nach El Bolson. Durch die kleine Stadt machten wir einen Spaziergang und kehrten zum Essen ein.

El Bolson entpuppte sich als ein Städtchen, das auch Mittags am zentralen Platz belebt ist. Der Verkehr auf der Hauptstraße und in den Seitenstraßen hält sich deutlich in Grenzen. Ein Städtchen, das Dorfcharakter hat.

Unser Tagesziel, ein Campingplatz am Lago Puelo war nach dem Verlassen von El Boslon schnell erreicht. Zelte und Gemeinschaftszelt aufbauen war noch nicht so einfach, da die Zeltkonstruktion erst noch verstanden werden musste. Beim Gemeinschaftszelt handelte es sich um eine Art Tipi mit einem zentralen Stab, das schnell aufgebaut war, da wir es nur abspannten ohne weitere Verstrebung.

Um an den Kiesstrand zu kommen, mussten wir den Campingplatz am Eingang verlassen, der am entgegengesetzten Ende zum See war, und um ihn herum laufen. Der Campingplatz war nämlich mit einem Zaun abgegrenzt und bot an der Stelle, an der wir die Zelte aufgebaut hatten, keinen Durchgang. Nun war der Campingplatz aber nicht so groß, als dass es eine große Herausforderung war diesen zu umlaufen.

Zum Baden war uns allen das Wasser dann jedoch zu kühl. Das Rauschen der Brandung war uns genug und entschleunigte uns beim Spaziergang.


14. Januar – Lago Verde

Ein Fahrtag stand uns bevor. Dazu sind wir, nachdem wir alles abgebaut und verstaut hatten über Schotterpisten durch eine ländliche Gegend gefahren und passierten dabei einige Farmen (Estancias) sowie kleine Siedlungen. Das Fahren auf einer Schotterpiste ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Immer wieder schlagen einzelne Schottersteine mit deutlichem Geräusch gegen den Unterboden des Autos.

Für den Besuch eines alten, halb verfallenen Gebäudes bogen wir auf einen kleineren Seitenweg ab. Im Grunde nur eine nicht mehr genutzte Hütte, das Besondere ist der Hinweis, dass dies eine Unterkunft von Butch Cassidy und Sundance Kid gewesen war (F.A.Z ArtikelUnsere kleine Farm).

Wir fuhren wieder auf die Rute 71 und kamen nach rund einer Stunde zu einem Parkplatz, von dem wir eine Wanderung zum Mirador Lago Verde unternahmen. Die Wanderung selbst war leicht, jedoch sehr angenehm, da sie uns durch einen Buchenwald führte.

Da war er, der Lago Verde, an dem wir für die kommende Nacht unsere Zelte aufgeschlagen hatten. 

Camping Organizado Lago Verde war nach der Wanderung schnell erreicht. Wir bauten unsere Zelte auf einer großen Wiese auf und ich lief danach zum See. In diesem war ich kurz zum Schwimmen. Kurz, da der See doch recht kühl war. Aber schön und erfrischend war es schon.

Zurück auf dem Campingplatz bin ich zu den Sanitäranlagen. Auf dem Weg zu den Sanitäranlagen kam ich an einem Turm vorbei, der auf einer Seite offen ist. In diesem befindet sich ein großer Kessel und darunter loderte immer ein Holzfeuer. Am Kessel selbst konnte ich jederzeit die Warmwassertemperatur ablesen. Praktisch, um zu wissen, ob die Dusche angenehm sein wird.


15. Januar – Nationalpark Los Alerces

An diesem Tag stand ein Ausflug in den Nationalpark Los Alerces an, der nur wenige Kilometer südlich unseres Campingplatzes am Lago Verde liegt. 

Am nördlichen Ende des Sees, der den Nationalpark abgrenzt, unternahmen wir einen Spaziergang über eine Hängebrücke und hatten am See, sowie danach immer wieder ein tolles Bergpanorama zu sehen bekommen.

Mit einer Fähre gelangten wir über den See in den eigentlichen Nationalpark. Anfangs ging es durch einen Bambuswald, der sich lichtete und in einen gemischten Wald überging. Hier stehen dann die namensgebenden Zypressen (Alerces).

Manche in der Größe, wie wir sie von den heimischen Bäumen kennen, einige ragen jedoch weit darüber hinaus. Ein besonderer Baum im zugänglichen Teil des Nationalparks, der umlaufen werden kann, ist lt. Angabe über 2600 Jahre alt und entsprechend hochgewachsen. Die Größe selbst ist im Wald von unten kaum zu erfassen, allein die Dicke des Stammes ist schon mehr als beeindruckend.

Mit diesen Eindrücken sind wir zum Campingplatz zurück und faulenzten den restlichen Nachmittag bis zum Abendessen.


16. Januar – Esquel

An diesem Morgen wurde wieder Tetris gespielt und alles gepackt. Wir zogen weiter und heute südöstlich nach Esquel. Ein kleiner Ort, der einen in der Zeit stehengebliebenen Bahnhof hat. Das jedoch passt zu der dort verkehrenden alten Bahn mit Dampflokomotive.

Unsere Ankunft war so abgestimmt, dass wir einige Zeit vor der Ankunft des Zuges dort waren und uns in Ruhe einen Überblick verschaffen konnten. Die Bahn kündigte sich schon von weitem mit einem Pfeifen an. Und dann kam sie, die Bahn….

Nach der Ankunft im Bahnhof konnten wir mit anderen, die sich ebenfalls dort eingefunden hatten, die Lokomotive und die Waggons besichtigen. Insbesondere bei der Lokomotive war das Personal sehr freundlich und hilfsbereit.

Zur Mittagszeit waren wir in Esquel zum Essen und zu einem Spaziergang im Ort unterwegs gewesen. Auf dem zentralen Platz war an diesem Tag Markt und es wurden allerlei Sachen angeboten. Jac, aus unserer Gruppe wurde sogar mit Stoff für seine Frau fündig.

In einer Einfahrt parkte ein Ford Modell A von 1930 und stand dort zum Verkauf. Äußerlich machte das Auto einen gepflegten Zustand. Es wird vermutlich einen Liebhaber gefunden haben.

Fakultativ wäre am Nachmittag ein Ausflug zu einer Estancia mit Ausritt gewesen, an dem jedoch von uns kein Interesse bestand und so der Nachmittag gemütlich mit Spaziergang, Kaffee und Lesen verbracht wurde.

Die Übernachtung war in einem Hostel in Esquel.


 

17. Januar – Jose Ormachea (versteinerte Wälder) – Sarmiento

Dieser Morgen begrüßte uns mit einem ganz tollen Sonnenaufgang, während wir uns aufmachten über die Ruta 40 und RiUta 25 nach Paso de Indios zu kommen.

Die ersten beiden Straßen waren noch geteert, während die Straße ab Paso de Indios wieder eine Schotterpiste war. Immer wieder stoppten wir, um Fotos machen zu können.

Unterwegs nahmen wir einen Tramper mit. Wie sich herausstellte, ein Deutscher. Er hatte sein Studium beendet und wollte vor dem Eintritt in das Arbeitsleben eine Auszeit von sechs Monaten nehmen und durch Afrika reisen. Afrika? Ja, da war er dann wohl zu schnell unterwegs und ist deshalb auf die Idee gekommen, das untere Ende von Südamerika zu durchqueren. Alle Achtung, so allein und frei, ohne großen Plan.

Vor Sarmiento sind wir in das Nationalreservat José de Ormachea abgebogen, um dort die versteinerten Wälder zu besichtigen. Nach einer kleinen Einführung ging es auf das Gelände, auf dem alte Baumstämme liegen, in einer ansonsten trockenen Umgebung. Diese Baumstämme sind versteinert und doch sehen sie so real aus, als wären sie gerade erst gefällt worden. Selbst Holzsplitter auf dem Boden waren zu erkennen.

Beim Verlassen wurde kontrolliert, dass wir nichts mitgenommen haben, was bereits beim Eintritt angekündigt wurde. Ohne diese Maßnahme wären bestimmt deutlich weniger der Holzsplitter noch vor Ort.

Am späteren Nachmittag erreichten wir Sarmiento und fuhren dort zu einer Estancia in dessen Garten wir übernachten konnten. Den Gemeinschaftsraum mit Herd durften wir für das Abendessen und das Frühstück am nächsten Tag nutzen. Es war ein großer Gasherd mit Backofen, an dem der Besitzer gleich zwei Flammen als Heizung anzündete, als er uns den Raum zeigte.

Einen Platz im Garten für die Zelte zu finden war gar nicht so einfach, da dort einige Tiere umherliefen. Schafe ließen sich leicht vertreiben, Hühner machten von selbst Platz und die Pfaue beobachteten uns vom Dach des Hauses aus. Die Tiere selbst waren daher nicht das Problem, sondern deren Hinterlassenschaften. Wir alle hatten dann verstreut unsere Zelte aufgebaut und mit Isomatte und Schlafsack bezogen.

Den Abend mit Essen verbrachten wir im Gemeinschaftsraum, der mittlerweile angenehm warm war. Im Dunkeln suchten wir uns später den Weg zu den Zelten.


18. Januar – Fahrtag

Wir sind wieder nach Westen, in die Anden gefahren. Ein Stück davon auch wieder auf der Ruta 40, die die Hauptverbindung am Rand der Anden zwischen Norden und Süden ist. 

Nahe Los Antiguos übernachteten wir auf einem Campingplatz. Der Campingplatz lag in Chile und somit mussten wir die Grenze überqueren. Da ich zu diesem Zeitpunkt den Bus fuhr, hoffte ich, dass der Führerschein nicht geprüft wird, den ich hatte keinen internationalen Führerschein dabei. Der Grenzbeamte wollte nur unsere Ausweise sehen und ließ uns ohne weitere Kontrolle passieren.


19. Januar – Pampa

Ein weiterer Fahrtag stand uns bevor. Dieses Mal durch die Pampa (die Region heißt tatsächlich so). Die Pampa ist eine trockene und staubige Ebene. Unterwegs sahen wir dennoch einige Tiere und stoppten immer wieder für Fotos.

Das Gürteltier so nah zu fotografieren, war gar nicht so einfach. Wir umkreisten es und zwangen es so kurz an einen Busch. Nur kurz, da es gleich wieder weiter rannte, so wie sich eine Lücke ergab. Die Gürteltiere sind in der freien Natur ziemlich schnell und nur für geübte einzuholen. Ein weiterer Versuch war daher erfolglos.

Da es immer wieder ziemlich windig war, entschieden wir uns nicht in der Ebene ohne Schutz wild zu kampieren, sondern zu einer Estancia am Rande der Hochebene zu fahren. 

Was für ein Unterschied! Oben, und das ist nicht wirklich hoch, war alles trocken und staubig. Unten im Tal erblickten wir eine grüne Landschaft mit tausenden von Tieren der Estancia.

Bei einem Spaziergang kreuzten über uns Kondore. Sehr beeindruckend mit ihrer Größe.

Zur Estancia gehören ein paar feste Unterkünfte für Gauchos und andere Saisonarbeiter. Dort davor bauten wir unsere Zelte für die Nacht auf.

Ein anderer Gast mit Fahrrad war bereit schon einen Tag dort und wartete auf einen Ersatzreifen, da alle, die er hatte, schon kaputt waren. Die Schotter- und Staubpisten sind nicht ohne! Diese mit dem Fahrrad zu wählen und das auch bei dem immer vorhandenen Wind ist eine Herausforderung, die einige nehmen.


20. Januar El Chalten Parque Nacional Los Glaciares

Wir fuhren weiter durch die Pampa und dann mehr nach Westen bis El Chalten, einem beliebten Ort für die Touren in den Nationalpark Parque Nacional Los Glaciares.

Die Schotterpiste war an manchen Stellen so breit, wie bei uns eine mehrspurige Straße. Viel Verkehr darf man hier jedoch nicht erwarten. Wind dafür um so mehr.

Nachdem wir die Zelte auf dem Campingplatz El Mochilero aufgebaut hatten, erkundeten wir El Chalten und die Umgebung bis zum Abendessen.

Der Campingplatz bietet genügend Platz und hat sogar überdachte Möglichkeiten zum Sitzen und Kochen.


Zu dritt unternahmen wir eine Tour zum Gletschersee unterhalb des Fitz Roy, dem markantesten Berg des Nationalparks. An einer Stelle im Tal nach dem Basiscamp des Fitz Roy in einem Wald waren wir fast am Umkehren, da es sehr windig wurde. Entgegenkommende Wanderer aber sagten uns es wäre nicht mehr so weit und es lohnt sich auf alle Fälle. Also weiter….

Als wir zurückkamen, waren die anderen schon mit den Vorbereitungen zum Abendessen beschäftigt. Just In Time. 😀 Beim Abendessen erfuhr ich, dass mein Zelt, obwohl es sogar mit Sturmleinen befestigt war, fast abgehoben hatte. Ein Glück, dass nicht alle mit auf der Tour waren und sofort reagiert hatten.


22. Januar Parque Nacional Los Glaciares

Ein eher gemütlicher Tag wartete auf uns. Eine Ausfahrt zum Lago Viedma und zu einer Stadt, in dessen Industiergebiet es eine Werkstatt gab, waren vorgesehen. Die Schiebetür am Sprinter wollte nicht mehr so wirklich gut auf und zu gehen. Der Staub in der Pampa hat ihr wohl arg zugesetzt und das sollte beseitigt werden.

Das Schild sagt alles! Der permanente Wind, der in ganz Patagonien vorherrscht, war ein Grund wann immer möglich gegen den Wind zu parken. Die vorderen Türen gehen dann zwar aufgrund des Winddrucks schwerer auf, so jedoch werden sie nicht vom Wind aus den Halterungen gerissen.

Die Werkstatt sah ziemlich chaotisch aus und auf dem Geländer standen viele alte und teils auch sehr verrostete Fahrzeuge und einige hatten ihre besten Zeiten schon weit hinter sich gelassen. Waren wir hier wirklich richtig? Der Mechaniker hat es jedoch geschafft, dass die Schiebetür wieder einwandfrei zu bewegen war.

Zurück in El Chalten unternahmen wir am frühen Abend einen Spaziergang im Ort und kehrten in ein Steakhouse ein.


23 Januar Parque Nacional Los Glaciares

Los Glaciares – Nationalpark der Gletscher und davon gibt es dort einige und nicht nur das, es gibt auch reichlich Gletscherseen. Die zwei größten Seen sind der Lago Viedma und der Lago Argentino, die beide durch die Gletscher einen milchigen Schimmer haben. 

Bei bewölktem Wetter unternahmen wir eine längere Bootsfahrt auf dem Lago Argentino am Upsala-Gletscher vorbei bis zum Perito-Moreno-Gletscher. Das Gute an dem bewölkten Wetter war, dass die Eisbrocken und Eisflächen dadurch nicht in einem gleisenden Weiß erstrahlten, sondern ihre unterschiedlichen Blau- und Türkistöne zeigten.

Am Perito-Moreno-Gletscher baute sich eine lange und hohe Gletscherwand vor uns auf. Wir kamen uns winzig in dem Ausflugsboot vor, dabei war dies gar nicht so klein. Immer wieder kalbte der Gletscher mit einer deutlichen Geräuschkulisse in den See.

Am südlichen Zipfel erstrecke sich als Seitenarm der Lago Roca, den wir nach der Bootsfahrt ansteuerten. Auf dem Campingplatz dort bauten wir wieder unsere Zelte für die Nacht auf.


24. Januar – El Calafate – Gletscher Perito Moreno

Wir fuhren erneut zum Perito-Moreno-Gletscher. Nur heute nicht mit dem Boot, sondern dem Auto, um die bekannte Engstelle am Gletscher genauer zu betrachten. Der Gletscher verschließt alle paar Jahre hier die Verbindung des Sees zum südlichen Seeende und immer wieder bricht diese Verbindung zusammen.

Im Sonnenlicht waren die verschiedenen Farbtöne des Eises nicht mehr so deutlich zu erkenne. Ohne Sonnenbrille war es sogar unangenehm, auf die weiße Fläche zu schauen.

Wir besuchten danach El Calafate, das für viele Touren am Lago Argentino und zum Gletscher der Ausgangspunkt ist, um dort unsere Lebensmittelvorräte aufzufrischen.

Wir übernachteten wieder am selben See wie zuvor.

Ein VW Bus kam an diesem Abend und fand einen Stellpaltz in Sichtweite aber deutlichem Abstand zu unseren Zelten für die Übernachtung. Ein deutsches Kennzeichen! Nach dem Abendessen kam ich mit dem Paar ins Gespräch. Sie hatten den Bus verschifft und sind später nach Südamerika geflogen. So konnten sie mit ihrem eigenen Bus mehrere Wochen frei unterwegs sein und die Verschiffung war günstiger als ein Mietbus für mehrere Wochen.


25. Januar – Nationalpark Torres del Paine

Wir fuhren nach Süden, um die Grenze nach Chile zu passieren. Der Grenzübertritt dauerte etwas bei der Überprüfung der Papiere, aber es gab keine Beanstandung. Unsere restlichen Kartoffeln hatten wir vorsorglich im Ersatzrad verstaut, da diese eigentlich nicht mitgenommen werden dürfen. Kontrolliert hat keiner den Bus, es war auch allgemein wenig Betrieb; gut für uns.

Die erste Stadt nach der Grenze war Puerto Natales. Puerto Natales, das man als Ort an einem See vermuten könnte, liegt tatsächlich am Meer. Das offene Meer ist über mehrere Fjorde für die Schiffe zu erreichen, während wir weiter mit dem Auto auf der Straße unterwegs sind. Nun jedoch wieder in nördlicher Richtung, zum Nationalpark Torres del Paine.

Dort begegnen wir ziemlich schnell den ersten Guanacos, die im Nationalpark häufig vorkommen.

Die Zeltübernachtung am Lago Pehoe, ist eine, an der der Zeltplatz größer und besser ausgestattet war, wie die bisherigen Campingplätze. Dennoch verteilen sich die Zelte auf dem Platz zwischen Büschen und Bäumen so, dass es nicht als ein sehr großer Platz wirkte.

Weit abseits von Städten ist in der Nacht ein wirklich toller Sternenhimmel zu sehen gewesen.


26. Januar – Nationalpark Torres del Paine

Zwangsruhe! Es regnete fast den ganzen Tag. Nur gelegentlich lichtete sich der Himmel für kurze Zeit.

Am Flughafen in Frankfurt hatte ich ein Buch gekauft und bin an diesem Tag einige Kapitel weitergekommen. Ohne etwas zu Lesen wäre es mir bestimmt sehr langweilig geworden beim Regen im Zelt.


27. Januar – Nationalpark Torres del Paine

Wenn es regnet, dann scheinbar länger. 😕 Jac, der Älteste und ich, die Jüngste haben dann Mittags doch noch eine Regenpause genutzt für eine kleine Wanderung und wurden dafür mit einer tollen Aussicht belohnt.


28. Januar – Nationalpark Torres del Paine

Regentag und leider nicht wirklich was besonderes. 


29. Januar – Nationalpark Torres del Paine

Es klarte auf und wir konnten endlich eine längere Tour unternehmen. 😀

Wir liefen über saftige Wiesen und immer die Cuernos del Paine vor uns. Auf der Fahrt zurück zum Camp kamen wir sehr nahe an einer Guanaco-Herde vorbei. Nicht scheu, aber vorsichtig beobachteten sie uns.

So war wenigsten unser letzter Tag im Nationalpark Torres del Paine ein schönes Erlebnis. 


30. Januar – Punta Arenas

In der Reisebeschreibung stand „Schweren Herzens lassen wir diesen herrlichen Flecken Erde hinter uns“. Der Nationalpark Torres del Paine ist schon schön und es gibt sicherlich viel dort zu entdecken, nur bei Regen ist das nicht ganz so toll. Wir verließen den Nationalpark also eher neutral, in der Hoffnung weiter südlich dem Regen entkommen zu können.

Unsere Fahrt führt wieder nach Puerto Natales und von dort weiter bis zur Magellanstraßen und damit in Sichtweite zu Feuerland. Geplant war eine Übernachtung im Zelt, da wir durch die Regentage und das nun merklich kühler werdende Wetter um eine feste Übernachtung baten, wählte unser Reiseleiter ein Hostel in Punta Arenas.

Wir waren damit in der südlichsten Großstadt Südamerikas angelangt und hatten sogar Glück. An diesem Tag war ein Fest, zu dem wir spontan hinfuhren.


31. Januar – Isla Magdalena – Pinguinkolonie

Früh sind wir aus den Betten zum Frühstück. Am heutigen Tag stand ein Ausflug auf die Isla Magdalena an. Eine kleine Insel in der Magellanstraße, auf der eine Pinguinekolonie ist.

Der Sonnenaufgang ließ gutes Wetter verheißen. Die Wolken wurden mit aufgehender Sonne immer spärlicher, verschwanden aber nicht komplett. Kein Regen war für uns schon gutes Wetter nach den vielen Regentagen. 

Mit einer der ersten Fähren sind wir dann los zur Isla Magdalena. Auf dieser darf man sich nur auf den vorgesehenen Wegen bewegen. Aber Vorsicht, das gilt nicht für die Pinguine!

Auf dieser Insel und einer Nachbarinsel waren noch viele Möwen und andere Tiere zu sehen. Die Lautstärke, mit der sich die Pinguine und die Vögel bemerkbar machten, war sehr deutlich und wurde nur vom intensiven Geruch der Pinguinkolonie übertroffen.

Die Nachbarinsel haben wir nur vom Boot aus gesehen, da ein Betreten nicht möglich war. Dennoch konnten wir einige weitere Tiere dort erblicken.

Den Nachmittag verbrachten wir in Punta Arenas. Wir besuchten den Friedhof (!), da dieser mit seinen Kapellen und Gräbern durchaus sehenswert ist.

Die Stadt am Meer hat natürlich auch einen Hafen und unweit des Hafens liegen alte Schiffe am Strand, die langsam vor sich hin rosten. Am auffälligsten ist das Wrack der Fregatte Lord Lonsdale.

Das Abendessen bereiteten wir im Hostel vor, in dem wir noch eine weitere Nacht verbrachten. Hier gab es ein paar Computer mit Internetzugang und so schauten wir nach dem Abendessen, was so in der Heimat passierte. Schneestürme und das sogar in Schleswig-Holstein! Ein Winter mit viel Schnee und wir sind am anderen Ende der Welt. Gut, die Temperaturen sind, seit wir die Magellanstraße erreichten, deutlich kühler geworden und eine Fleecejacke ist daher immer dabei. Dennoch ist es wärmer als im heimatlichen Winter gewesen.


Weiter geht es auf Feuerland

Los geht’s…

09. Januar – Anreise

Der Flug sollte von Frankfurt über Paris nach Buenos Aires gehen – vom Winter in den Sommer! War der Winter um Frankfurt in den Jahren zuvor nicht besonders ausgeprägt, so war dies nun Anfang Januar deutlich anders gewesen. Kalt und reichlich Schnee. Das hatte zur Folge, dass der Abflug in Frankfurt sich verschob.

Am Flughafen in Frankfurt hatte ich mich mit einem anderen Teilnehmer bereits getroffen (Datenschutz war damals noch nicht so ausgeprägt bei dem Reiseveranstalter). Wir beide hofften nun, dass der Flug noch rechtzeitig stattfinden wird. 

Nach einer Wartezeit kam es zum Abflug. Kurz vor der Landung in Paris kam ein Steward und sagte uns, dass wir den schnellsten Weg zum Anschlussflug nehmen sollen und dass sich um das Gepäck bevorzugt gekümmert wird. So eilten wir durch den Pariser Flughafen zum Gate für unseren Anschlussflug. Dort wartete unser Reiseleiter mit einer Stewardess schon auf uns. Kaum waren wir im Flugzeug, wurde die Tür geschlossen und alles für den Abflug nötig unternommen.


10. Januar – Buenos Aires

In Frankfurt waren wir Abends bei unter 0 Grad abgereist und kamen am nächsten Tag in Buenos Aires an, das uns mit Sonne und fast 30 Grad begrüßte.

Vom Flugplatz fuhren wir zum Hotel in der Innenstadt, wo wir uns frisch machen konnten. Am Nachmittag erkundeten wir zuerst Buenos Aires zu Fuß vom Hotel ausgehend. Im Café Tortoni kehrten wir ein für einen Nachmittagskaffee ein.

Das Café kann nicht nur auf eine Gründung im Jahr 1858 zurückblicken, sondern hat seinen Stil immer noch bewahrt.

Eine U-Bahn brachte uns in ein anderes Viertel, das ruhiger war und eine weitere Seite von Buenos Aires zeigte.

Mit einem Taxi fuhren wir danach in das Viertel La Bocca. Die zwei Touristenstraßen in La Bocca waren gut besucht und mit einigen Bühnen für Tangotänze gespickt.

Zum Abendessen sind wir wieder in die Innenstadt zurückgekehrt und dort in ein Steak House nahe dem Platz Plaza de Mayo eingekehrt.


Auf nach Patagonien

Südamerika – Argentinien/Chile – Patagonien – Januar/Februar 2010

Es war einmal….

In diesem Fall war es vor über einem Jahrzehnt eine Reise nach Südamerika. Als Kind und Jugendliche hatte ich oft Natur- und Tiersendungen gesehen. Südamerika hatte für mich daher eine immer noch bestehende Faszination. Warum also nicht eine Reise dorthin unternehmen. Nun ist Patagonien ein sehr großes Gebiet, das ungefähr das untere drittel von Südamerika umfasst und dort auf zwei Länder, Argentinien und Chile verteilt ist. Wohin und wie lange sollte eine Reise dorthin aussehen?

Nach längerer Suche hatte ich einen kleinen Anbieter gefunden, der Kleingruppenreisen anbietet und eben auch eine durch Patagonien inkl. Feuerland. Vier Wochen! 😀

Ab 2010 gab es eine Vorgabe in Argentinien, dass bei einer geführten Reise immer ein lokaler Guide dabei sein muss. Nun hatte der Gründer des Reiseanbieters diese Reise selbst noch einmal durchführen wollen und so kam es, dass wir eine sehr kleine Gruppe waren (zu fünft) und ohne lokalen Guide. Spoiler: Wir wurden zu keiner Zeit bezüglich eines lokalen Guides angesprochen oder gar kontrolliert.

Die Übernachtungen waren in Hostels, meist jedoch im Zelt. 😀 Die Zelte wurden gestellt und vorab schon an uns verschickt, damit wir diese mitnehmen. Das Freigepäck bot die Möglichkeit und da die Zelte aus der Instandsetzung beim Hersteller zurückkamen, nahmen wir diese gerne in unser Gepäck.

Für die Reise wählte ich den Sommer in Südamerika, also unseren Winter. Da Patagonien wiederum so südlich liegt, war zu erwarten, dass bis auf Buenos Aires das Wetter eher frühlingshaft sein würde und in Feuerland durchaus mit kühleren Nächten gespickt sein könnte. D. h. reichlich Kleidung, die in ziebelmanier kombiniert werden kann. Beim Schlafsack hatte ich damals einen einfachen, der für Frühling und Herbst ausgelegt war, mitgenommen. Ob dies die richtige Wahl war, wird sich im Verlauf der Reise zeigen.


Die Reisebeschreibung gliedert sich in die folgenden Punkte:


Resümee

So einiges ist mir wieder eingefallen. Erinnerungen, jedoch keine Bilder, habe ich noch von einigen Übernachtungen in Hostels. Heute würde ich davon Bilder machen zur Erinnerung und für einen Bericht. Dass ich dazu übergegangen bin, mir von den Reisen Notizen zu machen, erleichtert es ebenfalls einen Bericht zu schreiben und ist mir hier deutlich aufgefallen. Dennoch war es angenehm, sich an die Reise dort auf dem schriftlichen Weg zu erinnern.

Dass wir in der ganz kleinen Gruppe unterwegs waren, hatte den Vorteil, dass wir freier waren und spontaner reagieren konnten. Die Reise verlief daher nicht ganz nach der Beschreibung, wie sie heute noch fast identisch beim Anbieter zu lesen ist – Polar Travel! 

Auf der anderen Seite war ich mit deutlichem Abstand die Jüngste. Ein Gruppenmitglied war Anfang 50 und die anderen drei über 65 Jahre alt. Das hatte zur Folge, dass der Fitnesslevel sehr weit gespreizt war. Lustigerweise war es Jac, der Älteste und ich, die am meisten zu Fuß unternahmen. Insgesamt haben wir viel erlebt, jedoch waren mir die Wanderungen zu kurz und lahmen mir eher wie ausgedehnt Spaziergänge in der Natur vor.

Da in den Unterlagen nichts stand, hatte ich meine Kleidung und alles Weitere für vier Wochen ausgelegt. In der Mitte der Reise gab es jedoch die Möglichkeit, Kleidung über Nacht in eine Reinigung zu geben. Diese Info hätte es ein bisschen einfacher gemacht. Bei der Campingausrüstung ist der Schlafsack nicht so einfach. Er sollte einen Bereich von +20 bis -5 Grad für den Sommer abdecken. Mein damaliger Dreijahreszeiten-Schlafsack war etwas zu dünn für die letzte Übernachtung. Wie in Südafrika (2022) würde ich auch für Patagonien eher den Winterschlafsack nehmen und diesen am Anfang der Reise offen lassen.

Wir sollten Besteck und einen Teller mitnehmen. Ich entschied mich dabei für einen flachen Teller mit hohem Rand und für Besteck aus Titan. Schön leicht und kein Plastik. Einmal gab es Suppe und das ging mit dem hohen Rand, nur nicht mit der guten Leitfähigkeit von Titan. Der Teller wurde sehr schnell, sehr heiß. Email wäre eine gute Alternative.

Ein Lob darf an den Reiseleiter für die sehr abwechslungsreichen Mahlzeiten gehen. Trotz einfacher Campingküche wurde uns immer ein leckeres und ausreichendes Essen gemacht. Apropo Essen – wenn wir in einem Steakhouse essen waren, war dies immer ein Ratespiel. Bei einem Steak konnte immer gewählt werden von welchem Teil des Tieres und wie es zubereitet werden soll, die Größte war dann die jeweilige Überraschung und nicht mal ansatzweise vom Preis zu vermuten.

Vier Wochen am Stück für die gesamte Region sind schon ein muss. Alternativ würde sich eine Aufteilung auf mehrere Urlaube anbieten. Zu facettenreich ist die Region, um in zwei Wochen alles gesehen zu haben.


Dies und das…

Es gibt noch einiges, das mir bei dem Erstellen des Reiseberichtes einfiel, nur nicht unbedingt zu welchem Tag oder Gegebenheit.

Ein Beispiel: Wir begegneten einem Reisenden aus Deutschland mit seinem Wohnmobil und kamen mit ihm ins Gespräch. Was uns zuvor schon auffiel, war das der TüV schon Jahre abgelaufen war. Im Gespräch teilte er uns mit, dass der die Panamericana vom Anfang in Alaska bis zum Ende auf Feuerland befahren wollte. Alleine über den Panamakanal zu kommen, hatte mehrere Monate gedauert, bis sich eine Gelegenheit bot.

Auf einem längeren Trip in Patagonien kann man einige Abenteurer treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Ob diese mit einem Wohnmobil Jahre unterwegs sind, mit dem Rad oder Motorrad durch Patagonien fahren oder Trampen, freundlich waren alle.

Ganz anderes Thema – Toilette. Die Abwasserleitungen in Argentinien und Chile sind im Vergleich zu unseren eher klein. D. h. das Toilettenpapier kommt nie in die Toilette, sondern in den dazu zur Verfügung stehenden Eimer. In Hotels und Restaurants werden diese sehr regelmäßig geleert, auf Campingplätze nicht so oft und eine entsprechende Geruchskulisse kann daher dort manchmal vorherrschen. Das sollte jedoch nicht abschrecken, denn es gib in Patagonien so viel zu erleben.


Karte

Darstellung der Route durch Argentinien und Chile.

Die Strecke Buenos Aires nach San Carlos de Bariloche wurde per Flugzeug zurückgelegt, im Routenplaner ist jedoch keine alternative Fortbewegungsmöglichkeit für Teilstrecken möglich. Um dennoch alle Orte der Reise darzustellen, wählte ich diese Variation mit der Fahrt über Land.


Buch

Ich hatte mir vor der Reise „Argentinien“ von Lonely Planet in der ersten deutschen Ausgabe gekauft. Die war zwar aus 2006 und damit vier Jahre alt, eine neuere gab es jedoch nicht.



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