Italien – Südtirol – Passeiertal – Oktober 2025

Die etwas andere Reise. Kein reiner Urlaub, sondern ein Bildungsurlaub soll es werden. Das Thema Resilienz soll dabei während Wandertouren im Passeiertal vermittelt werden. Das klang für mich wie eine gute Kombination und so wurde dies gebucht.

Zuerst überlegte ich im nahegelegenen Campingplatz in St. Leonhard mein Zelt für die Woche aufzuschlagen. Letztlich entschied ich mich dazu im Hotel Gurschler ein Zimmer mit Vollpension zu buchen, das es für die Seminarteilnehmenden vergünstigt gab. Meine Überlegung dabei war so morgens und Abends nach dem Seminar noch in geselliger Gemeinschaft zu sein.


12. Oktober – Anreise

Morgens um 9:00 Uhr wurde ich Zuhause abgeholt. Zu Dritt fuhren wir durch Deutschland und Österreich via Ötztal nach Südtirol. Gut 9 Stunden später waren wir an unserem Ziel, St. Leonhard in Passeier angekommen. 

Die Anmeldeformalitäten wurden schnell abgewickelt und das Gepäck auf die Zimmer gebracht. Bald befanden wir uns im Speiseraum, wo schon die meisten aus der Gruppe saßen. Es war Essenszeit und so gab es erst einen Salat. Es folgten ein paar weitere Gänge, bis wir gut gesättigt waren.

Im Anschluß gab es eine Informationsrunde und jede Person stellte sich kurz vor. 

Wir drei unternahmen noch eine kleine Abendrunde im Dorf. 


13. Oktober – Erste Tour

Zum Frühstück schaute bereits die Sonne vorbei. Zwar noch nicht bei uns unten im Tal, aber immerhin. Für das Frühstück gab es eine reichhaltige Auswahl. Aus dem was geboten wurde erstellte jeder nach dem Frühstück ein Lunchpaket für den Mittag.

Vor dem Hotel erfolgten ein paar Achtsamkeitsübungen und Spiele zum Kennenlernen bzw. Merken der Namen der anderen.

Gemeinsam gingen wir dann die erste Wanderung an. Durch St. Leonhard in Passeier hindurch errichten wir den östlichen Hang des Tales. Dort folgen wir einem mal mehr, mal weniger breiten Weg durch Felder und den Wald. Im Wald umgab uns der Duft des feuchten Laubes – Herbstwald. 😊

Bis zur Mittagspause in St. Martin in Passeier gab es unterwegs bereits mehrere Übungen zum Thema Achtsamkeit und Resilienz. Die Mittagspause war außerhalb des Orts in der ordentlich wärmenden Herbstsonne. 😀 🍂

Durch den Ort gelangten wir zum Café Platzl. Ein leckerer Latte Macchiato bei angenehmen Gesprächen war die Pause vor der nächsten größeren Lerneinheit. Diese erfolgte ein paar Meter weiter am Dorfhaus.

Nach dieser vorletzten Lerneinheit liefen wir zum Fluss und diesen immer entlang zurück zum Hotel. Dabei sollten wir in Zweiergesprächen über das Thema vom Dorfhaus sprechen. 

Angekommen am Hotel gab es noch einen Abschluß (Check Out) mit “wie war es”.

Es war reichlich Zeit für eine Dusche bis zum ausgiebigen Abendessen. Verhungern wird im Hotel Gurschler bei Klaus definitiv keiner. 😊

Wanderung: ~11,6 Kilometer, ~300 Höhenmeter


14. Oktober – Durch die Passerschlucht

Hauptthema des Tages war Achtsamkeit und Wertschätzung. Die Themen wurden in mehreren Einheiten während der Wanderung von St. Leonhard in Passeier durch die Passerschlucht bis Moos behandelt. Die Wanderung durch die Passerschlucht war gemütlich und bot schöne Blick auf den Fluss, der sich immer wieder wild gab. Kleine und größere Wasserfälle liefen in den Fluss, der selbst immer wieder mit Wasserfällen aufwarten konnte.

Vor Moos machten wir auf einer sonnigen Wiese unsere Mittagsrast. Es galt dann zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Am Ende sind wir alle das kurze restliche Stück bis Moos zur Bushaltestelle gelaufen. Die meisten hatten dann von dort den Bus zurück genommen.

Die Meisten, also nicht alle. Zu fünft liefen wir weiter und zwar auf dem Fernwanderweg E5. Gut 300 Höhenmeter lagen vor uns wir Stuls erreichten. Dort fand sich ein Café, bei dem es auch leckeren Kuchen gab. Mit Valerie teilte ich mir ein Stück Kastaniennusstorte.

Schon vor Stuls und einige Kilometer danach liefen wir auf einer zufahrtsbeschränkten Straße oder Wanderpfaden auf einer Art Höhenweg. Immer mit toller Aussicht auf die Täler um St. Leonhard. Das Thema für diesen Abschnitt war Optimismus. 

Dann hieß es den Abstieg in vielen Serpentinen und teilweise steileren Passagen zu nehmen. Wir kamen 10 Minuten vor dem Abendessen am Hotel an. Während andere dann mit einem Check Out des Tages begannen, verschwand ich im Zimmer und duschte erst einmal. 

Das Abendessen verzögerte sich etwas und so bekam ich doch noch das Ende des Check Outs mit und durfte meinen Beitrag leisten. (Wie war der Tag, was nimmst Du mit)

Das Abendessen war erneut reichlich und lecker. Aufgrund der größeren Wanderung kam es mir an diesem Tag gar nicht so üppig vor.

Wanderung: ~19,5 Kilometer, ~1000 Höhenmeter


15. Oktober – St. Anna Kapelle

Vom Frühstück gut gesättigt erfolgte vor dem Hotel der morgendliche Check In – Wie geht es, was erwartet man vom Tag. 

So dann begaben wir uns auf die Wanderung. Die meisten zumindest. Durch den Ort bis wir an einer Kapelle die Straße verließen. Ab diesem Punkt wurde es für die nächsten gut 1,5 Kilometer recht steil. Auf der anderen Seite konnten so schnell 200 Höhenmeter gut gemacht werden.

Ein paar, die sich dieses steilste Wegstück sparen wollten, traf wir dann. Zum Treffpunkt sind sie mit zwei Autos gefahren worden. Ab dort liefen wir für einige Minuten auf einem Wanderweg bergauf bis wir an einem Wirtschaftsweg ankamen. 

Von nun an liefen wir bis zur Kapelle St. Anna, welche neben der Pfistrad Alm steht auf dem Wirtschaftsweg. 

Oben angekommen gab es an der Hütte, die saisonbedingt schon geschlossen hatte, eine Resilienzübung vor dem Mittagessen.

Bevor wir den Rückweg antraten gab es eine längere Übung zum Thema Lebensplanung. 

Dann erfolgte der Abstieg. Nach grob zwei Kilometer verließen wir den uns bekannten Wirtschaftsweg und schlugen einen alternativen Weg nach St. Leonhard ein. Dieser Wanderpfad war wesentlich grüner und schöner zu laufen wie der Wirtschaftsweg. Die Sonne, die kurz vor unserem Aufbruch am Nachmittag hinter dem Berg verschwand war wieder zu sehen und wärmte uns erneut.

Der Wanderpfad endete an einer Straße, die uns in Serpentinen reichliche Meter nach unten brachte. Wir verließen die Straße um erneut einem Wanderweg zu folgen. Dieser hatte sogar ein paar Abschnitte mit Anforderungen durch den Weg über Fels. 

Am Ortsrand trafen wir auf eine Straße unterhalb der Burgruine, die über St. Leonhard thront. Wir folgten der Straße bis fast zur Ortsmitte. Dort trennte sich die Gruppe. Die, bei denen ich dabei war, liefen zu einem Eiscafé. Ein Nussknacker-Eisbecher und einen Espresso gab es für mich.

Noch ein paar Meter und wir waren wieder am Hotel. Es konnte sich nun jeder in Ruhe frisch machen. 

Vor dem Abendessen gab es die letzte Lerneinheit des Tages. Die Opferrolle war das Thema, das in zwei Aspekten in zwei Gruppen behandelt wurde.

Der Abend nach dem Essen endete in einer geselligen Rund mit einem Kartenspiel für mich.

Wanderung: ~12,7 Kilometer, ~700 Höhenmeter


16. Oktober – Meran

Heute gab zum Check In gleich ein kurzes Video zum Thema Empathie. Darauf sind wir zum Busbahnhof gelaufen, um mit dem Bus nach Meran zu fahren. Während der Fahrt galt es eine Übungsaufgabe zum Thema Empathie zu bearbeiten.

In Meran waren wir gut 50 Minuten später. Von dort ging es durch die Stadt bis zum Startpunkt der Wanderung. Einer Gasse folgten wir zum Duomo di San Nicolo (Stadtpfarrkirche St. Nikolaus Meran). Um diese herum erreichten wir die Treppe, die es hinauf zum Tirolersteig ging. Diesem weiter bergauf folgten wir zum Dorf Tirol. Vor Tirol machten wir für eine Übung im Burglehenpark halt. Ein schöner Park mit Sicht auf Meran. 

Eine Übung zum Thema Netzwerk folgte. Da es bereits nach 12:00 Uhr war, gingen wir direkt in die Mittagspause über und packten unsere Lunchpakete aus.

Im Dorf Tirol verließen wir den Wanderweg für ein Durchquerung des Dorfes. Wobei wir uns an der dortigen Kirche in zwei Gruppen trennten. Die, bei der ich dabei war lief bis zum Ende des Dorfes, um dort eigentlich in einem Café halt zu machen. Beim erste Café war kein Platz mehr und das nächste hatte geschlossen. So sind wir in ein Restaurant. Unter einem Kakibaum mit prallen gelben Früchten genoss ich meine kleine Portion Kaiserschmarrn und einen Espresso.

Es folgte ein steilere Abstieg am Dorfende über den Brunnenburgsteig. Ein Teil des Weges verläuft durch einen Stadtteil mit Hotels, die alle sehr großzügig aussahen und von ihren Terrassen, umgeben von Palmen und Bananenpalmen eine tolle Sicht bieten. 

Am Ende des Steigs nahmen wir die Tappeiner-Promenade. Eine schöne Spaziergangsstrecke, einem Höhenweg nicht ungleich, am Hang entlang. Sehr schön vom Weg und weiter Sicht auf und über Meran.

Das Ende des Weges waren ein paar Serpentinen um in der Nähe der Kirche wieder in Meran zu sein. Über ein paar hübsche kleine Gassen kamen wir zu einer größeren Straße mit Cafés. Wir hatten noch Zeit und kehrten in eines für ein Getränk ein.

Die letzten gut 900 Meter bis zum Busbahnhof legten wir zügig zurück um den Bus zu erreichen. Dieser fuhr ein paar Minuten nach unserer Ankunft ein. Die Fahrt dauerte gefühlt ewig bis St. Leonhard, wo es noch galt den Weg zum Hotel zurück zu legen. 

Vor dem Abendessen trafen wir uns in der ganzen Runde für einen Check Out des Tages.

Das Abendessen war wieder toll. Zum “Nachtisch” gab es von Klaus (dem Chef und Koch des Hotels) noch ein paar Lieder, die er uns vorspielte. Er war der Bandleader der Musikgruppe Die Psayrer. Ein durch die Liedtext und die Geschichten zu den Lieder vergnüglicher Abend.

Wanderung: ~10,5 Kilometer, ~330 Höhenmeter 


17. Oktober – St. Martin und zurück

Unsere Wanderung führte uns am Fluss entlang, Richtung Meran, bis zum nächsten Ort St. Martin. Auf dem Weg kamen wir an einem Biotop vorbei, durch das wir mit einer Übungsaufgaben liefen. Eine weitere Übung, diesmal zum Thema Vertrauen fand danach im Laufen auf dem Weg am Fluss entlang statt.

Es sollte ein Rundkurs werden, da die Sonne noch nicht im Tal war, liefen wir einfach weiter am Fluss bis St. Martin. Bis wir dort ankamen, war bereits das gesamte Tal im Sonnenlicht. In St. Martin liefen wir zum uns bekannten Dorfplatz um eine weitere Übung anzugehen. 

Der Rückweg erfolgte wieder am Fluss entlang. Auf ungefähr der Hälfte der Strecke machten wir Stopp für die Mittagspause. Im Anschluss an die Mittagspause kam die letzte Übungsaufgabe, zu der auch eine Auflistung der Themen der Woche gehörte und wo jedeR für sich ein Defizit sieht. Daraus sollte dann eine Idee entwickelt werden, wie dieses Defizit mit dem Gelernten in der nächsten Zeit angegangen werden kann.

Es folgte der weitere Weg bis zum Hotel. 

Am Hotel gab es ein Check Out und die Übergabe der Zertifikate sowie einem Kästchen mit Dankeskarten zum Verschenken. Ein Säckchen mit Bohnen und Anleitung bekamen wir bereits kurz nach dem Frühstück. 

Das war es dann mit dem offiziellen Teil des Bildungsurlaubs.

In zwei Gruppen liefen wir nacheinander zu einem Café. Ein Latte Macchiato mit einem Mango-Kuchen bestellte ich.

Mit Valerie lief ich danach durch das Dorf. Wir schauen in ein paar Geschäfte und ich mache ein, zwei Fotos.

Um 18:30 Uhr trafen wir uns alle zum letzten gemeinsamen Abendessen.

Wanderung: ~9 Kilometer


18. Oktober – Heimreise

Vor der Frühstück kaufte ich beim lokalen Bäcker ein Brot um Abends Zuhause nicht noch einkaufen zu müssen.

Nach dem Frühstück traten wir die Heimreise an. Wir fuhren wieder über das Timmelsjoch. Dort und die umgebenden Bergspitzen waren bereits mit weißen Hauben versehen. Bei klarer Luft um die 0 Grad eine sehr schöne Aussicht. 😀


Resümee

Es war Bildungsurlaub im schönen Passeiertal mit durchgehendem sonnigen Wetter. So machte das Wandern Spaß und die damit verbundenen Resilienz-Lerneinheiten waren eine gute Kombination. 

Vieles vom Lernstoff war mehr oder weniger bekannt, dennoch gab es immer wieder neue Aspekte, die hinzukamen. Verteilt auf die Tage kam die Menge an Lerninhalt allen gar nicht so viel vor. Bei der Übung am letzten Tag, an der alle Punkte betrachtete wurden, wurde die Menge an Lernstoff dann deutlich und überraschte alle.

Daneben nahm ich mit, das das Passeiertal zurecht als eines der schönen Täler Südtirols gilt. Der Tagesausflug nach Meran war eine gute Abwechslung und regte an dort irgendwann ein paar Tage zu verbringen.


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