Feuerland

01. Februar – Feuerland

Wir verlassen Südamerika, um mit der Fähre nach Feuerland zu gelangen. Dazu mussten wir einige Kilometer nordöstlich an der Küste bis zur Fähre fahren. Unterwegs kamen wir wieder an Schiffswracks vorbei. U. a. der Desdemona.

Auf Feuerland fuhren wir südöstlich und überquerten bei San Sebastian die Grenze nach Argentinien.

Mit einigen Stopps fuhren wir weiter bis zum Lago Faguano, dessen größter Teil auf argentinischer Seite liegt. Einer der Stopps war an einem Museum, in das wir sind, um die Geschichte der Salesianer, der ursprünglichen Bewohner zu lernen. Sehr interessant, wie diese vor Jahrhunderten hier lebten und doch ist nur noch wenig von deren Geschichte erhalten geblieben.

Am östlichen Ende des Lago Faguano liegt das Städtchen Tolhuin. Ich las vor der Reise von einem Bäcker, der aus Spanien auswanderte und sich dort niederließ. Das erzählte ich und so beschlossen wir diesen aufzusuchen für einen Nachmittagskaffee. Die Panaderia La Union war damals noch ein typisches Gebäude für die Stadt und einen Bäcker (mittlerweile erneuert). Was sich uns dort an Auswahl bot, übertraf sogar die meisten Bäckereien in Deutschland. Wer in Tolhuin ist, sollte einen Besuch einplanen. Die Bilder im Internet versprechen auch in 2023 immer noch eine große Auswahl.

Am Campingplatz angekommen, schlugen wir unsere Zelte auf. Der Campingplatz war eine große Wiese mit verstreut wachsenden Büschen und einzelnen Bäumen. Das Sanitärgebäude war eher so naja.😕 Für eine Übernachtung sollte es schon gehen. 


02. Februar – Ushuaia

Die südlichste Stadt der Welt, war unser nächstes Ziel. Dazu mussten wir über einen Pass und waren nach knapp einer Stunde in Ushuaia. Am gegenüberliegenden Ufer des Beagle-Kanals liegt Puerto Williams. Manche definieren Puerto Williams mit ~2300 Einwohnern als südlichste Stadt, Ushuaia hat mit über 67.000 jedoch wesentlich mehr Einwohner und zudem legen hier die Schiffe in die Antarktis ab.

In Ushuaia erkundeten wir kurz die Innenstadt, um dann zum alten Gefängnis zu kommen. Dieses ist erhalten geblieben und zu einem Museum umgestaltet worden. Teils unglaublich, welche Verhältnisse damals vor Ort herrschten. Z. B. nur ein Ofen in der Mitte eines Traktes sollte diesen erwärmen.

Nachmittags sind wir westlich in den Nationalpark Tierra del Fuego zum einzigen dortigen Campingplatz am Rio Lapataia gefahren. Ein schönes Fleckchen Erde am äußersten Ende von Argentinien.

Dieses Fleckchen Erde ist jedoch so südlichen, dass es weniger als 4.000 Kilometer vom Südpol entfernt ist. D. h. auch im Februar, dem Hochsommer auf Feuerland, wird es in der Nacht empfindlich kalt. Ich war froh, dass es nur eine Nacht sein sollte, die wir dort kampieren würden. So warm war mein damaliger Schlafsack nun auch nicht, dass ich damit mehrere Nächte um die 0 Grad verbringen möchte.


03. Februar

Die Nacht war sehr kühl und auch noch beim Frühstück saßen wir alle dick eingemummt im Tipi um den Kocher.

Endlich wieder eine Wanderung. Die Wanderung führte uns nordwestlich von Ushuaia in die Berge. Wir liefen durch einen Wald, der zu einer kargen Gesteinswüste wurde, sobald wir hoch genug waren. Am Aussichtspunkt lag sogar noch etwas Schnee. Der Blick ging hinunter auf Ushuaia.

Erneut fuhren wir wieder nach Ushuaia, diesmal jedoch um ein Hostel anzusteuern. Nach dem Einchecken unternahmen wir einen Spaziergang in der Stadt, während unser Reiseleiter seine Ausrüstung wegbrachte und den Mietwagen abgab.

Am Abend sind wir in ein Restaurant zu einem Asado (Gegrilltes). Im Restaurant war dies in einer Art Buffet organisiert. Das gegrillte Fleisch gab es immer direkt vom Grill. Richtig lecker. Der Grillmeister zerlegte dabei die Tiere bzw. Teile davon mit einer beachtlichen Handfertigkeit.

Bei den Soßen war ich mir zuerst unsicher, welche ich nehmen sollte. Der Grillmeister sah dies und ich bemerkte seinen Ausdruck. Mit mehreren Nein-Kopfbewegungen kam dann ein Ja bei einem Schälchen. Öl, Knoblauch und keine Ahnung was noch, auf alle Fälle vom Grillmeister selbst zubereitet und zum Fleisch lecker. 😀


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