Deutschland – Rheinland-Pfalz – Taunus – Juli 2024

Nicht mehr lang ist es bis zur nächsten Asienreise. Ich bin oft mir dem Rad #mdrza unterwegs um mich fit zu halten. Wobei die Wege von der Arbeit nach Hause auch eine gute Art sind um abzuschalten. Dabei werden jedoch die Muskeln in den Füssen und den Unterschenkeln wenig bis gar nicht gefordert. Daher beschloss ich im Juli ein paar Wanderungen zu Unternehmen. Am vorhergehenden Wochenende war ich in Unterfranken unterwegs und für dieses verlängerte Wochenende sucht ich mir Touren im Taunus heraus. 

Die drei Wanderungen aus dem Wanderführer liegen alle in der Nähe von Nassau, wo ich einen Campingplatz entdeckte. 

Da das Wetter in den letzten Wochen sehr wechselhaft war und die Vorhersagen nicht immer stimmten, entschied ich mich erst sehr kurz vor dem Wochenende zu der Unternehmung.


13. Juli

Am Morgen fuhr ich nach Hahnstätten, was in Rheinland-Pfalz und im Taunus liegt. Wäre die Baustelle auf der Landstraße nicht gewesen, hätte es eine einfach Anfahrt sein können. Da die Landstraße komplett gesperrt war, folgte ich der Ausschilderung der Umleitung. Etwas später wie ursprünglich gedacht, kam ich in Hahnstätten an. Ein ruhiger Ort, zumindest dort wo ich war.

Nur ein paar Minuten zu Fuß und schon war ich am Ortsrand und befand mich auf einem Waldlehrpfad entlang des frei fliesenden Hohlenfelsbaches. Entlang des Weges gab es einige Tafeln mit Erklärungen zum Bach, dem Wald und dem Leben darum. Nach ein paar Kilometern kam ich auf eine Lichtung und hatte den ersten Blick auf die Burg Hohlenfelsbach. 

Über einen Waldweg gelangte ich zum Eingang. Dieser war an diesem Tag verschlossen und so drehte ich mich um, um wieder auf den Weg der vorgegebenen Wanderung zurück zu kehren. Einige Meter durch den Wald und dann immer am Waldrand entlang gelangte ich zum Dreiländereck, eine historische Landmarkierung welche heute nur durch ein Schild und eine Bank zu erkennen ist. 

Weiter durch den Wald gelangte ich nach Burgschwalbach. Durch diesen hindurch kam ich fast zur gleichnamigen Burg, die über dem Ort drohnt. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten ist diese leider geschlossen gewesen. Von einer gemütlichen Bank oberhalb der Burg hatte ich eine schöne Aussicht und einen angenehmen Rastplatz. Zwei Brötchen (Handwerker) mit reichlich Käse gab es. 😀

Am Waldrand entlang und durch viele Felder mit Getreide und Raps gelangte ich zurück nach Hahnstätten. Noch auf dem Weg oberhalb von Hahnstätten zwischen den Feldern huschte ein Fuchs über den Weg. Ich bin oft unterwegs, einen Fuchs in freier Wildbahn ist mir so jedoch bisher noch nicht über den Weg gelaufen.

Für einen Nachmittagskaffee wollte ich mir beim örtlichen Bäcker ein Stückchen kaufen. Dieser hatte jedoch bereits geschlossen und lt. Aushang erst am Montag wieder geöffnet. Somit bin ich ohne Stückchen nach Nassau zum Campingplatz gefahren. Da ich bereits vorab alles gebucht und bezahlt hatte war der Check-In schnell erledigt. Ich baute das Zelt auf und wischte es innen feucht aus. Es war immer noch Sand von den Nordseeinseln im Inneren. 🙃 

Anschließend machte ich mich auf um in Nassau einen Bäcker zu finden. Der in der Ortsmittag hatte ebenfalls schon geschlossen. In der Nähe war ich an einer Eisdiele vorbeigekommen, die ich auf dem Rückweg ansteuerte. Ein Eis tat schon gut. 😊 Über zwei, drei Seitenstraßen gelangte ich zu einem weiteren Bäcker. Dieser hatte doch tatsächlich geöffnet. Juhu! Ein Schokobrötchen genügte mir, da ich ja schon ein Eis hatte. 

Zurück am Zelt räumte ich zuerst alles ein. D. h. Iso-Matte aufblasen, Schlafsack auspacken, Kopfkissen aufblasen usw. Dann aber war alles erledigt und die Zeit für einen Kaffee gekommen.

Ein gemütlicher Restnachmittag am Zelt lag hinter mir, bevor ich mich an das Abendessen machte.

Wanderung: ~13 Kilometer


14. Juli

Am Morgen war das Zelt außen nass. Die Bergrücken waren oben noch im Nebel. Die Feuchte im Boden und von der Lahn stiegen mit dem ersten Sonnenstrahlen nach oben. Für das Frühstück war es eine angenehme Temperatur, trotz der Feuchtigkeit.

Mit Svarta fuhr ich in den nächsten Ort – Obernhof. Für kurz nach 9:00 Uhr sollte ein Bus nach Balduinstein gehen. Nur wo ist die Bushaltestelle? Eine Jugendliche war hilfreich und zeigte mir den Halt. Er ist an der Hauptstraße, gegenüber einem Hotel – ohne Schild oder einem anderen Hinweis.

Ein älteres Paar, mit dem ich mich während des Wartens und der Busfahrt unterhielt, wollte den gleichen Wanderweg gehen. In Balduinstein war die Bahnschranke unten und der Busfahrer lies uns auf unseren Wunsch dort heraus und war damit wieder alleine im Bus.

Nun war die Sonne so stark, das ich die Leggins gegen eine kurze tauschte, die ich wohlweislich zuvor eingepackt hatte. Der Hauptstraße folgte ich bis zum Abzweig, der an der Kirche vorbei führt. An der Kirche wiederum ging es über Treppen zu einem Pfad. Dieser Pfad war die ersten Meter sehr zugewachsen und ich zweifelte ob ich richtig bin. Es lichtete sich und der Weg war besser zu erkennen. Nachdem ich die letzten Schrebergärten am Hang hinter mir gelassen hatte befand ich mich auf einem Waldpfad nach oben. Ausgeschildert war der Pfad mit LW für Lahn Wanderweg

Der Wanderweg war meist auf schönen Pfaden durch Wald, am Waldrand entlang oder durch Felder. Das Paar traf ich an der ersten Aussichtsstelle oberhalb von Balduinstein wieder und lies sie bald hinter mir.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke kam ich in Laurenburg an. Unten, an der Lahn war ein Stand neben der Brücke ich ich überquerte. Ein Bootsverleih, ein Getränke- und Imbissstand und sogar ein Eisstand. Eine Bratwurst im Brötchen bestellte ich mir. Nicht Zuviel, den es sollte wieder den Berg hochgehen. Während der Rast unterhielt ich mich mit einem Radfahrer. Es ist wohl keine so gute Idee an der Lahn entlang zu fahren. Schwierig ist die Strecke nicht, jedoch fahren die Autos teilweise viel zu dicht an eine vorbei.

Wieder folgten Pfade und Wege, hauptsächlich durch den Wald. Oberhalb von Obernhof kam ich am Goethepunkt an. Ein Aussichtspunkt und der Beginn des Lahn Wein Steigs für mich. Der Steig fällt unter die leichteste Kategorie und wäre in anderen Ländern vermutlich nur als Wanderweg gekennzeichnet. Auf alle Fälle war es noch eine schöne Abwechslung auf der Wanderweg. Der Name Lahn Wein Steig kommt vom Wein, der um Obernhof noch angebaut wird als letzter Weinort an der Lahn.

Zum Abschluss wollte ich in Obernhof noch in das Café Nr. 9 besuchen. Das existiert mittlerweile jedoch nicht mehr. Dafür gibt es ein paar Meter eine Eisdiele. Somit gab es ein Eis zum Abschluss der Wanderung.

Am Campingplatz machte ich es mir bei einem Kaffee gemütlich. Nach dem Kaffee machte ich mich zu einem Spaziergang durch Nassau auf. In der Innenstadt befinden sich einige Figuren aus Metall. Sie sind eine Spende des Herrn Leifheit, der der größte Arbeitgeber im Ort ist.

Auf der Lahnseite gegenüber der Innenstadt lief ich einen Waldpfad entlang. Er brachte mich zur abgesperrten Burgruine Stein und dem Stein Denkmal. Das Stein Denkmal ist aus Stein, der Name bezieht sich jedoch auf die Person Freiherr von und zum Stein. Dann war es Zeit zurück zum Campingplatz zu gehen.

Eine ausgiebige Dusche und ich fühlte mich viel wohler. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kam ich während des Tages deutlich ins Schwitzen. 

Den Rest des Abends mit Essen und Lesen verbrachte ich am und im Zelt.

Wanderung: ~19,7 Kilometer, ~870 Höhenmeter 


15. Juli

Ausschlafen war nur bedingt möglich. Am Wochenende war es halbwegs ruhig auf dem Campingplatz. Heute, an einem Montag zeigte der Berufsverkehr das er nicht wirklich lautlos ist. Immerhin bis 07:00 Uhr konnte ich schlafen. 

Das Frühstück bereitete ich mir vor dem Zelt vor und nahm es im Zelt zu mir. Warm genug war es, der Rasen jedoch war genauso wie das äußere Zelt nass. Nach dem Frühstück packte ich alles ganz gemütlich zusammen.

Mein erster Halt an diesem Morgen war vor der Burg Nassau. Dazu fuhr ich ein schmale, steile Straßen hoch auf den Berg. Es waren lediglich zwei mit einem Hund schon dort. Diese gehörten zum Restaurant in der Burg, das Montags geschlossen hat. So konnte ich die Burg erkunden und da der Turm offen war, nahm ich zuerst die Stufen in den Keller. Ein Stock tiefer und ich stand in einem sehr hohen, fensterlosen Raum. Das ist in Burgtürmen oft der Kerker gewesen – könnte hier ebenso sein. Dann hieß es die Wendeltreppe bis ganz nach oben laufen. Dabei kam ich an einem Raum mit Erklärungen und ein Stockwerk darüber dem des Standesamtes vorbei. Oben endete die Wendeltreppe in einem ziemlich leeren Raum. Dieser Raum hatte noch eine Tür und durch diese kam ich auf den äußeren Ring um den Turm. Bei dem klaren Wetter mit blauen Himmel hatte ich eine gute Weitsicht.

Danach fuhr ich zuerst wieder den bekannten Weg nach Obernhof. Von dort ging es über eine MINI-süchtige Straße mit einigen Serpentinen nach oben. 😀 So früh am Morgen war kaum jemand auf dieser Strecke unterwegs und vor allem keine Motorradfahrer. Bald war Ergeshausen erreicht. Dort gleich die erste Straße ab war der Weg zum Wanderparkplatz.

Die Wanderung sollte wie am Vortag einige Kilometer haben, jedoch ohne viele Höhenmeter. Sollte! Ab dem Wanderparkplatz ging es schon gleich bergauf. An einer Weide vorbei, kam ich in den Wald und so führte mich der Forstweg über den Hügel bis zum nächsten Tal. Ab hier wurde es deutlich ruhiger. Es waren bis auf Flugzeuge keine Geräusche der Zivilisation zu hören. So lief ich auf dem am Grundbach entlang führenden Forstweg, der zunehmen verwachsener wurde. In diesem Tal war der Weg fast komplett im Freien. Vom Grundbach war nur selten etwas zu sehen, zu hören war er fast immer.

Am Ende des Tals ging es kurz in den Wald um an der nächsten Kreuzung den Weg nach Niedertiefenbach zu nehmen. Durch den Ort kam ich zum nächsten Tal, dem Hasental, in dem der Hasenbach fließt. Ab hier war der Wanderweg bis zum Ende ein Weg von Mühle zu Mühle. Im Hasental kam dann bald der Abschnitt mit einem Pfad. Ab der Uhus Mühle bis zum Talende (ca. 2,5 Kilometer) war der Pfad leider ziemlich zugewachsen. An der Uhus Mühle weißt ein Schild “auf eigene Gefahr” hin. Gefahr war, das der zugewachsene Pfad die nächsten zwei Kilometer durch große Brennnesselfelder verlief. Mit kurzer Kleidung kein wirklicher Spaß. Dadurch wurde das Erlebnis in diesem ansonsten schönen Tal deutlich geschmälert. 

Am Ende des Tales, wie sollte es auch sein, ging es in das nächste Tal. Endlich wieder ein Forstweg. 😀 Dieser wurde zu einem Wanderweg und manchmal zu einem Pfad. Schön in der Nähe des Baches, der durch dieses Tal fließt. So geht das wesentlich angenehmer.

Kurz nach der Neuwagenmühle bog ich auf den Dörsbach Mühlenwanderweg ab. Dieser war ein schmaler im und am Fels verlaufender Pfad mit ein paar Haltegriffen. Schön abwechslungsreich ging es so einige Zeit weiter. Mal unten am Bach, Mal deutlich oberhalb. Die unterschiedlichen Blickwinkel und die immer wieder erscheinenden Felsformationen ließen mich an meine Tour im Schwarzwald erinnern.

Nach 14 Mühlen war ich wieder am Wanderparkplatz. Es waren dann doch deutlich mehr Höhenmeter wie im Wanderführer angegeben. 🙃

Die Mühlen waren fast alle gut erhalten, gemahlen wird in diesen Mühlen allerdings nichts mehr. Dafür dienen sie als Gasthäuser, Veranstaltungsorten, Pferdehof und einige werden einfach nur bewohnt.

Nach Hause! Aber doch nicht so schnell, es fehlt noch was Süßes. Ein Schild “Kuchen erreicht Stellen, da kommt Motivation gar nicht hin!” war ein deutlich Hinweis hier die vierte Mahlzeit (Kuchen) zu mir zu nehmen. So gestärkt konnte ich beruhigt den weiteren Heimweg antreten. 

Wanderung: ~20 Kilometer, ~600 Höhenmeter 


Resümee

Das Wochenende im Taunus war toll. Der Campingplatz war noch fast ganz leer. So teilten nur vier Französinnen mit Ihren beiden Zelten für einen Tag die große Zeltwiese mit mir. 

Die Wanderung am zweiten Tag auf dem Lahn Wanderweg gefiel mir von den drei Touren am Besten, auch wenn es die fordernste war. So darf es gerne noch ein paar Mal in den Taunus gehen.


#germany #deutschland #rheinlandpfalz #taunus #nassau #obernhof #balduinstein #canonr #on1 #opentopomap #trailrunnermini

Deutschland – Unterfranken – Juli 2024

Ein weiterer Wanderführer hat den Weg zu mir gefunden. Aus diesem Wanderführer zu Unterfranken suchte ich mir zwei einfache, der als mystischen Pfade bezeichneten Touren heraus. Den Freitagnachmittag verbrachte ich bis in die späte Nacht auf einem Betriebsfest. So verlief mein Samstagmorgen ruhig.  😁


05. Juli – Sailauf

Gegen Mittag fuhr ich an diesem Samstag nach Sailauf zur ersten Wanderung. Während der Fahrt regnete es, kurz vor Sailauf hörte es auf.  

Unterhalb der Kirche, welche auf einem Hügel thront, lief ich los. Auf Seitenstraßen bergauf erreichte ich einen Spielplatz. Von dort folgte ich einen Wirtschaftsweg durch den Wald. Durch den Regen war alles nass. Die Luft war tropisch und von den Bäumen tröpfelte es. Dadurch fühlte es sich anstrengender an, als es war.

Deutlich oberhalb des Dorfes kaum ich aus dem Wald heraus. Die Aussicht war trotz des bewölkten Himmels gut. Durch Wiesen und an einem Wäldchen vorbei war der breite Weg gut zu gehen. So gelangte ich zu einem Punkt oberhalb einer Abbaugrube. Abgebaut wird hartes Gestein für verschiedenste Zwecke. 

Ein Querweg brachte mich nach Sailauf. Ein paar Straßen durch den Ort und ich war wieder am Startpunkt.

In der direkten Nähe fand ich keinen Campingplatz, auf dem ich noch nicht war. Der nächstgelegene, der mir interessant erschien, erforderte eine längere Anfahrt. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass die Rezeption wohl nur gelegentlich geöffnet ist. Just in dem Moment eben nicht. Ein Stück zurück der Strecke kam ich auf einem Campingplatz an einem Badesee unter.

Wanderung: ~6,4 Kilometer 


06. Juli – Heigenbrücken

Die dunkle Wolkendecke hatte sich über Nacht verzogen. Strahlende Sonne, blauer Himmel mit leichter Bewölkung erblickte ich, als ich aus dem Zelt kroch. Wunderbar um das Frühstück im Freien zu mir zu nehmen. 

Mit meinen Zeltnachbarn, ein Pärchen, das mit Fahrrädern unterwegs war, kam ich ins Gespräch. Sie waren auf dem Main-Radweg unterwegs und werden es noch einige Tage sein. Wir packten fast zeitgleich alles zusammen und fuhren unserer Wege. 

Mein Weg war der nach Heigenbrücken. Dort angekommen, folgte ich einem Schotterweg, der in einen festen Waldweg überging. Dabei kam ich an einem Wildgehege vorbei. Wildschweine und Damwild gab es zu sehen und teilweise zu füttern. Nach den Gehegen kam ein großer Spielplatz, ein paar Kioske und eine Wildparkhalle – eine einseitig offene Holzhalle. Dort war am frühen Morgen schon einiges los und eine Blaskapelle spielte. 

Zu früh für einen Halt und so zog ich weiter. Durch den Wald und über Wiesen wanderte ich. Ein paar vereinzelte Wanderer und Radfahrer traf ich unterwegs. Über einen großen Bogen gelangte ich zurück nach Heigenbrücken. Nun hieß es noch fast durch den gesamten Ort zu laufen, um meinen Startpunkt wieder zu erreichen.

Nach dieser angenehmen Tour fuhr ich vom Parkplatz an den Sportanlagen vorbei bis zum Wildpark. Der KSC Einigkeit Heigenbrücken (ein Kegelverein) feierte dort sein 100jähriges Bestehen. Zur Mittagszeit wunderbar, um dort etwas zu essen und zu trinken.

Gestärkt trat ich den Heimweg an. Nicht ganz. In Langendiebach, ein Ortsteil von Erlensee, stoppte ich. Dort war an diesem Wochenende das Hof- und Gassenfest. Freunde wohnen dort und machten bei dem Fest mit. Wunderbar um diese wieder einmal zu besuchen und nebenbei konnte ich dort noch ein somalisches Gericht kaufen, das mein Abendessen wurde.

Wanderung: ~13 Kilometer 


Resümee

Zwei Tage unterwegs wahren angenehm nach den letzten Arbeitstagen. Schade war nur, dass sich kein Campingplatz in der direkten Umgebung fand. Nach diesen zwei Wanderungen scheinen die Touren in dem neuen Wanderführer sehr unterschiedlicher Natur von der Anforderung und der Art der Tour zu sein. Es wird sich noch zeigen müssen, ob sich dies bei den anderen Wandertouren genauso verhält.


#germany #deutschland #bayern #spessart #unterfranken #kahlammain #sailauf #heigenbrücken #canonr #canonrf40 #canonrf100500 #on1 #on1photoraw #opentopomap #trailrunnermini

Deutschland – Heidelberg – Mammutmarsch – Juni 2024

Ich probiere doch immer wieder was aus. Beim Marsch zum Meer war ich da ersten Mal bei einem Wanderevent für eine längere Strecke dabei. 38 Kilometer waren es für die Umrundung von Föhr bei gutem Wetter. Des hatte mir gut gefallen und daher hatte ich dies in den Folgejahren wiederholt.

Nun sollte es zur Abwechslung eine andere Strecke werden. Bei Mammutmarsch fand ich die Tour, die in und um Heidelberg geht. Es sind mit 42 Kilometer nur 4 Kilometer mehr, dafür jedoch mit rund 850 Höhenmeter eine andere Herausforderung (Föhr: ~100 Höhenmeter).


14. Juni

Am Morgen fuhr ich mit dem Trekkingrucksack nach Frankfurt zur Arbeit. Nachmittags nahm ich dann den ICE, der mich nach Heidelberg brachte. Dort war es ein Fußweg bis zur Altstadt zum Hemingways. Eigentlich eine Bar. In den oberen Stockwerken werden allerdings einige Zimmer als Hostel geführt und eines davon hatte ich im Vorfeld gebucht.

Die haben mich wohl echt lieb und mir im vierten Stock ein Zimmer gegeben. Da es ein Altbau ist, gibt es keinen Aufzug. Es wird damit spannend, wie ich nach dem Mammmutmarsch am nächsten Tag dort hochkomme. 😂 Im Hostel gibt es ein gemeinsames Bad pro Stockwerk – also ein Bad für drei Zimmer.

Zuerst hatte ich alles ausgepackt und ein Kaffee mit Stückchen zur mir genommen. Da noch viel Zeit bis zum Abendessen war, unternahm ich einen Spaziergang. Über den Neckar und dann den Philosophenweg nach oben. Von dort hatte ich einen schönen Blick über Heidelberg.

Wieder zum Neckar kam ich an einer Staustufe an, über die es ging. Eine kleine anschließende Runde in der Altstadt unternahm ich noch, bis ich zum Essen einkehrte. Im Kulturbrauhaus gab es lecker Bier und Sauerbraten. 😊 Ein Dank an Marc für den Tipp.


15. Juni – Mammutmarsch

Früh raus aus den Federn! Ich hatte mich für den zweiten Startblock eingetragen und wollte vorher noch eine Kleinigkeit frühstücken. Auf der anderen Neckarseite gibt es einen Bäcker, der bereits ab 6:00 Uhr geöffnet hat. Das lag eh in meine Richtung nach Dossenheim. Ein Kaffee und ein Stückchen vor Ort nahm ich zu mir, während es draußen weiter regnete.

Um zum Startpunkt des Mammutmarsches zu kommen, nahm ich die Straßenbahn. So kam ich schnell und trockener nach Dossenheim. Letztlich war ich um kurz nach 7:00 Uhr am Startplatz. Genug Zeit für die Anmeldeformalitäten, um pünktlich um 7:50 Uhr starten zu können. Im Regen starten, machte zwar nicht allzu große Laune, es war aber nun mal so. Es sollte nur noch die ersten zwei Stunden nach Start regnen. Am Start/Ziel nieselte es immerhin nur noch ganz leicht. 

Es gab am Start eine kleine Ansprache und dann liefen wir im Pulk der Startgruppe 2 los. Auf Wirtschaftswegen sind wir in einem Bogen bis zum Neckar. Diesem folgten wir, passierten den Zoo, bis wir zur Brücke kamen, über die wir zum Bismarckplatz kamen. Mittlerweile hatte der Nieselregen komplett aufgehört. 

Quer durch Heidelberg bis zu einer schmalen Treppe lief es gut. Ab der Treppe bis zu deren Ende liefen wir zwangsweise hintereinander. Das Ende der ersten und längsten bergan Strecke hatte sein Ende am Königsstuhl mit einer tollen Aussicht. Dort war der zweite von vielen Versorgungspunkten. Ich packte ein paar Riegel, etwas zu knabbern und was Süßes ein. Da es windig war und ich durchgeschwitzt, bin ich gleich weiter, um mich nicht zu erkälten.

Es folgte ein langes Stück im Wald bis wir Waldhilsbach erreichten. Durch den Ort kamen wir auf der anderen Seite am Sportplatz an. Dort war der Mittags-Verpflegungspunkt, an dem es u.a. Hot Dogs gab.

Wieder durch den Wald kam ich nach reichlich Kilometern oberhalb des Schlosses aus dem Wald. Jemand hatte dort seinen Spaß mit dem Spruch „Kein Berg ist auch keine Lösung“. Für mich lagen dort bereits über 31 Kilometer und um die 1000 Höhenmeter hinter mir.

Über eine längere Treppe und einigen Straßen kam ich zur Hauptmeile der Altstadt. Ein paar Meter diese entlang und gleich die erste Möglichkeit diese zu verlassen war der Weg. Entlang einer längeren Gasse (eigentlich mehrere hintereinander) erreichte ich das Stauwehr, über das ich am Tag zuvor bereits gelaufen war.

Am Stauwehr ging es über den Neckar und gleich wieder bergan. So kam ich auf den oberen Philosophenweg. Dieser bietet viel weniger Aussicht als der untere, ist als Wanderweg jedoch schöner, da er schmaler und naturbelassener ist. Durch den Wald und einem Ort kam ich wieder nach Dossenheim. Eine Schleife dort und der Sportplatz war erreicht.

Am Ziel warteten ganz viele des Mammutmarsch-Teams und beglückwünschten uns, die wir das Ziel erreichten. Dahinter gab es die obligatorische Medaille 🥇. Zum Abschluss nahm ich mir ein Radler im Tausch des Bändchens der Teilnahme.

Mit der Straßenbahn fuhr ich zurück. Die Dusche im Hostel tat sehr gut.

Ich suchte anschließend noch drei Geschäfte auf: Eines mit Barfußschuhen, das leider an diesem Tag früher wie üblich schließen wollte; einem Geschäft bei dem ich selbstproduzierte Seife bekam und zuletzt noch ein Teegeschäft.

Viel mehr wie das Essen im Restaurant beim Hostel hatte ich nicht mehr hinbekommen. Der Marsch zeigte seine Wirkung in den Beinen.

Tour: ~42 Kilometer, ~1200 Höhenmeter nach der Garmin Nachberechnung (Kartengrundlage?); >1400 Höhenmeter zeigte mir die Garmin Instinct an. Die Differenz lässt sich für mich mittlerweile erklären. Je nach Wetterlage ist die Höheneitermessung durch das eingebaute Barometer ungenau und solch eine Wetterlage herrschte an diesem Tag.

Zeit: 7 Stunden, 40 Minuten (ohne Pausen)


16. Juni

Am Abend zuvor war ich früh im Bett. Die zügige Wanderung hatte mich geschafft. Dadurch war ich an diesem Tag schon früh wach. Doof nur, dass die meisten Cafés in Heidelberg sonntags erst um 10:00 Uhr öffnen. Selbst das Hemingways bietet erst ab dieser Uhrzeit ein Frühstück an.

Ein Café auf der anderen Neckarseite soll ab 8:00 Uhr aufhaben. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Bäckerei ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Auf Nachfrage hieß es, das Café öffnet um 9:00 Uhr. Also nochmal zurück zum Hostel. Dort packte ich alles und machte mich um kurz vor 9:00 Uhr zu einem anderen Café auf.

Ich kam um etwa 9:15 Uhr am Nomad an und konnte noch den letzten Platz innen ergattern. Hatte nicht gedacht, dass es um diese Uhrzeit schon so voll sein würde. Ok, außen gibt es noch Plätze, die mir um diese Uhrzeit zu ungemütlich erschienen. Ich entschied mich für das Bircher Müsli. Super lecker und eine wirklich ausreichende Portion, um in den Tag zu starten.

Bis 11:00 Uhr musste ich mein Zimmer im Hostel verlassen. Der ICE war für 12:46 Uhr gebucht, was noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang bot. Der Spaziergang am Morgen zu dem Bäcker und zum Nomand gingen trotz der Anstrengung des Vortages ganz gut. Da ich den Trekkingrucksack im Restaurant zum Hostel deponieren konnte, machte ich mich mit einem kleinen Packsack auf den Weg. Am Neckar entlang kam ich zur Alten Brücke und über diese zum unteren Einstieg des Schlangenweges. Ein schmaler und schöner Weg bergauf zum Philosophenweg. Den Philosophenweg entlang kam ich wieder zum Hostel.

Mit Trekkingrucksack nahm ich den Weg zum Bahnhof.  Als ich im ICE saß, hatte ich dann doch schon wieder 15k Schritte hinter mir. 🙃

In Frankfurt war ein Umstieg in die Regionalbahn nötig um bald darauf Zuhause zu sein.


Resümee

Der Mammutmarsch war schon schön von der Strecke und die Versorgungspunkte boten genügend an. Es gab von Müsliriegel, Kuchen und Bananen bis Gurken reichlich. Mittags dann sogar Hot Dogs mit normalen oder veganen Würstchen.

Nach der bereitgestellten GPX-Datei sollten es 852 Höhenmeter sein. Dass es in Wirklichkeit dann fast 1200 Höhenmeter waren, spürte ich deutlich, zumal ich ohne Stöcke und zügig unterwegs war. Während der Wanderung kam ich mit einigen anderen ins Gespräch. Auch alleine, läuft man nicht die gesamte Strecke wirklich alleine. Falls nochmal ein Mammutmarsch kommt, dann wird der kürzer oder mit deutlich weniger Höhenmeter sein.

Heidelberg selbst war mir eigentlich zu voll. Am Freitag ging es noch, der späte Samstagnachmittag war nix für mich. Zumindest der Sonntag war morgens relaxter. Gesehen hatte ich bei Spaziergängen und während der Wanderung einiges von Heidelberg. Da ich im letzten Jahr schon kurz in Heidelberg war, kannte ich das Schloss bereits. Ansonsten wäre ein Besuch dort noch Pflicht gewesen.


#germany #deutschland #heidelberg #mammutmarsch #finisher #iphone14pro #on1

Dänemark/Deutschland – Rømø, Amrum und Sylt – Mai/Juni 2024

Rømø und Amrum bieten Strände mit reichlich Sand auf unterschiedliche Art an. Bei Rømø sind diese im südlichen Bereich der Insel breit und flach, womit viele Kitebuggy-Fahrer angelockt werden. Amrum dagegen ist frei von großem Verkehr und bietet Strände zum erholen und eine weite Dünenlandschaft. 

Warum also nicht diese beiden Inseln in einem Urlaub nacheinander bereisen? Das dazwischen liegende Sylt dient zum Transfer und als dritte Insel am Ende des Urlaubs für zusätzlichen Kontrast mit Dünen, Heide und bewirtschafteten Flächen.

Auf Rømø gibt es nur einen Campingplatz, auf dem gezeltet werden kann und Amrum hat an sich nur einen Campingplatz. Somit ist klar, das diese Campingplätze vorab gebucht werden sollten. Bei Rømø stellte sich beim Buchen sogar heraus, das es eine Aktion gibt, womit der Preis für eine Übernachtung entfällt (3 Nächte, 2 zahlen).

Da die Campingplätze von den Zeiten durch die Buchungen feststehen, konnten die Fähre von Rømø nach Sylt und die von Sylt nach Amrum und zurück nach Sylt ebenfalls schon vorab gebucht werden. Der Campingplatz auf Sylt ist zwar schon gewählt, wird aber erst vor Ort ad hoc gebucht.

Um nach den Wanderungen auf Rømø und Amrum für Sylt etwas Abwechslung zu haben, kommt zum ersten Mal das Gravel Bike mit auf die Reise. Ein wenig Tetris spielen ist dabei angesagt, denn in Svarta muss neben dem Rad eine Tasche mit Kleidung, das Zelt, Lebensmittel und der Trekkingrucksack passen. Der Trekkingrucksack ist nötig, da die Fähre von Sylt nach Amrum nur für Personen ausgelegt ist und Svarta solange auf Sylt warten darf.


29. Mai – Anfahrt

Der Wetterbericht für Rømø sah für diesen Tag nichts wirklich Gutes voraus. Da waren sich mehrere Wetter-Apps zumindest einig. Über Nacht hatte es Zuhause geregnet und so verhielt es sich auf der Fahrt über immer wieder. Es gab Regen, bewölkten Himmel und manchmal auch Sonnenschein. Kurz vor Rømø zog es sich dann richtig zu und regnete heftig. Auf dem Damm zur Insel war alles nur noch grau. 

Rømø erschien am Horizont als graue Silhouette und wurde erste fast am Ende des Dammes grün. Auf Rømø musste ich einfach nur geradeaus fahren um zum Campingplatz zu gelangen. Der Regen lies nach, hörte jedoch nicht vollständig auf. Na gut, dann eben das Zelt im Regen aufbauen. Ging ganz gut und dadurch, das das Innenzelt und Außenzelt schon verbunden sind, wurde innen nichts nass.

Der mir zugewiesene Platz war nahe eines Servicegebäudes und das hat nicht nur Toiletten, Duschen und Abwaschmöglichkeiten, sondern bietet zusätzlich einen Aufenthaltsbereich. So packte ich alles für einen Kaffee und den restlichen Käse sowie das Gebäck, das ich morgens beim Bäcker gekauft hatte und begab mich dorthin. Das war auch gut so, denn keine fünf Minuten später stürmte und schüttete es heftigst. 

Das Zelt lies sich nichts anhaben. Gut so. Nachdem es aufhörte wagte ich einen Spaziergang. Hinter dem Campingplatz und nur eine Minute vom Zelt ist der Übergang in die Dünen, durch die ich zum Strand kam. Ein ausgewiesener Autostrand an dem einige Vans und vereinzelt PKW’s standen. In einem großen Bogen lief ich bis zum weiter entfernten Meeressaum. Da Ebbe herrschte, war es ein längerer Marsch. 

Zurück am Zelt drehte ich dies nochmals, so das die Morgen- und Abendsonne auf den Eingang fallen. So zumindest meine Hoffnung für Tage ohne Wolken. 

Kurz vor 18:00 Uhr machte ich mich auf nach Havneby am südlichen Ende der Insel. Das dortige Hafenkiosk war mein Ziel, da ich es von zwei Personen empfohlen bekommen hatte. Ein Rømø-Burger und eine kleine Portion Pommes waren mein Abendessen. Lecker und mehr wie ausreichend. 

Auf der Rückfahrt bog ich nicht zum Campingplatz ab, sondern fuhr die Straße geradeaus weiter. Diese endete bald und ging in den Strand über. Ich bin einmal quer durch die große Fläche bis fast vor zum Meeressaum, wo bereits einige andere Autos parkten. Bis dahin und später bei der Rückfahrt hatte ich meinen Spaß. 😀 Für Svarta war damit klar, das es nach dem Urlaub eine Reinigung geben muss. 


30. Mai – Rømø

Am späteren Abend und in der Nacht war es böig und es regnete immer mal wieder. Am morgen begrüßte mich ein strahlend blauer Himmel und es war gefühlt eine angenehme Temperatur während des Frühstücks am Zelt. Eine neue Porridgemischung mit Mandelmilch, Banane und Cashew Kernen und Kaffee – so geht das gut in den Tag. 😊

Noch früh fuhr ich in den Süden der Insel für eine Wanderung. Wie ich vor Ort feststellen musste, gibt es in der Siedlung, in der die Wanderung beginnen sollte keine Parkmöglichkeit. So bin ich die Hauptstraße weiter und kam am Strand an. Vor dem eigentlichen Strand gibt es zwei Parkbuchten und um die frühe Uhrzeit hatte ich die freie Wahl. 

Somit musste ich die Tour etwas ändern, aber im Grunde war ich schon auf der Strecke. Gerade aus, durch die Bucht zu einer vorgelagerter Miniinsel sollte es gehen. Bei Niedrigwasser kein Problem. Allerdings waren ein paar Pfützen dann doch zu tief für die Schuhe. Umkehren? Es sah gut aus vom Wetter und ich entschied mich die Schuhe auszuziehen und lief ab dann Barfuß weiter. 

So lief ich fast zwei Kilometer durch die  Bucht bis zum Strand und dem eigentlichen Meer. Am Meer entlang und über einen Bogen wieder zurück zur eigentlichen Insel. Die letzten Meter ging es leider auf einem Pferdeweg und das war Barfuß so Naja, da alles ziemlich matschig war.

Durch einen Wald ging es weiter. Die Siedlung streifte ich nur, um auf eine andere Tour zur anderen Inselseite zu kommen. Das letzte Stück bis zum Meer war erneut eine Pferdeweg. Ganz am Rand des völlig matschigen Weges entlang konnte ich laufen und kam am Meer an. Dem Ufer folgte ich nach Süden bis nach Havneby. Quer durch Havneby gelangte ich auf einen Pfad auf dem Damm. In einem großen Bogen auf dem Damm gelangte ich wieder an den Strand vom Anfang. Noch etwas an diesem entlang und ich war wieder am Startpunkt. 

Die Wanderung machte hungrig und da ich einen Tipp bekommen habe zu einem Café und dem dortigen Kuchen, war das mein nächstes Ziel. Hattesgaard ist ein Antikgeschäft und ein Café. Dort erblickte ich eine große Auswahl an Kuchen, die alle toll dekoriert waren. Ich entschied mich für einen Platz im Inneren und saß damit mitten im Antikladen, zwischen all dem, was zum Verkauf auslag. Die Atmosphäre dort ist echt toll und der Kuchen eine Wucht. 😊

Zurück zum Campingplatz? Zumindest im Ansatz. An der Straße, die nach Lakolk und somit zum Campingplatz führt liegen einige Wanderparkplätze. Ich hielt an einem an und entschied mich für die gelbe Route. Durch einen Nadelwald, hauptsächlich jedoch durch eine Heide führte mich der Rundweg. Wobei das durch die Heide so eine Sache war. Es gibt dort reichlich Moorflächen und durch den Regen der vorherigen Tage war öfter mal der eigentliche Weg eher ein Teich oder ein Bach. Es fanden sich Wege um diese natürlichen Hindernisse, die scheinbar schon länger existieren. Im Wald bogen ich immer wieder auf kurz ab, denn dort finden sich eine Menge an alten Wehranlagen.

Jetzt aber wirklich zurück zum Campingplatz und unter eine Dusche. Die tat echt gut. Mit einem Kaffee machte ich mich anschließend auf den Weg zum Strand, da ich vom Zelt aus Drachen in der Luft schweben sah.

In der Nähe der Drachen genoss ich meinen Kaffee und kam mit zwei Radfahrern ins Gespräch, So verging die Zeit und mir war nach einem Eis vor dem Abendessen. Vor dem Campingplatz gibt es einige Geschäfte, u. a. Fru Dax Iscafé. Es soll dort das angeblich beste Eis ganz Dänemarks geben. Das muss doch probiert werden. Lecker war es auf alle Fälle und die Portion mit drei Kugeln ist mehr wie ausreichend gewesen. Ratet mal, wenn ich beim Eiscafé getroffen hatte. Richtig, die zwei Radfahrer. Ich hatten Ihnen am Strand von dem Eis erzählt und das hatte sie wohl ebenfalls gereizt. Wir kamen erneut ins Gespräch und so verging die Zeit.

Das Abendessen am Zelt war ein Easy Chickpea Curry mit Reis.

Tour 1: ~18 Kilometer, wovon ungefähr 7,5 Kilometer barfuß
Tour 2: ~4 Kilometer


31. Mai – Rømø

In der Nacht fing es an zu regnen und der Wind wurde stärker. Ich merkte davon erste etwas, nachdem ich morgens wach wurde. Vorsorglich hatte ich schon am Abend die Regenklamotten in das Zelt gebracht. Das war gut und nötig. In einem robusten und wasserdichten Packsack kam alles nötige für das Frühstück. Dann wagte ich trotz des anhaltenden Regens den Weg nach draußen. 

Feucht, um nicht zu sagen Nass, aber gar nicht so kalt wie erwartet war es. Zuerst der Weg zur Toilette, den das war der Hauptgrund warum ich bei dem Regen aus dem Zelt bin. Danach in den Aufenthaltsraum.

Im Aufenthaltsraum war ich während meines ausgiebigen Frühstücks ganz alleine. Der Blick nach draußen lies mich für einen zweiten Kaffee länger im Aufenthaltsraum bleiben. Erst als ich mich entschloss zum Zelt zu gehen kamen die ersten anderen für ein Frühstück.

Im Zelt packte ich vorsichtshalber schon alles, was ich für das Abendessen benötigen werde, falls es Abends wieder regnen sollte. 

Die Wettervorhersage sagte für den späteren Vormittag wesentlich weniger bis gar keinen Regen voraus. Daher blieb ich einige Zeit im Zelt und las in meinem Buch weiter. Im Zelt war es gut zu vernehmen, als der Regen nachließ und aufhörte. Nun wagte ich es eine Tour anzugehen.

Die kleine rund 5 Kilometer lange Tour durch die Kirkeby Plantage nahm ich mir vor. Es war eine gemütliche Wanderung durch ein Wäldchen und durch die Heide im Inselinneren. Was ich nicht bedacht hatte, waren die vielen Seen dort und das feuchte Wetter. Die richtige Kleidung und Schuhe hatte ich an, was gut geschützt im Zelt lag war das Repellient. In den Waldstücken und an den Seen waren reichlich der kleinen stechenden Biester unterwegs. In der offenen Heide und auf den “Bergen” war es zu windig, wodurch ich dort meine Ruhe vor den Stechmücken hatte.

“Berge”! Mit auf der Tour lag der Spidsbjerg, die höchste Erhebung von Rømø mit 18 Metern (lt. Garmin Aufzeichnung 12 Meter). Von dort bot sich ein weiter Blick über die Insel.

Wie so oft auf Touren wich ich auch auf dieser immer wieder von dem vorgegebenen Weg ab. Zum einen, da der vorgegebene Weg hauptsächlich auf größeren Wegen lag und nur gelegentlich auf schöne Pfad führte, zum anderen da nicht die komplette Tour durch Überschwemmung möglich war. Gefühlt führten mehr Pferdeweg über schmalere Pfad wie Wanderwege. Eigentlich schade. 

Was macht man an so einem stark bewölkten Tag, an dem es öfter regnen soll? Richtig, Kaffee und Kuchen ist eine gute Idee. Das Café Hattesgaard steuerte ich daher erneut an. An diesem Tag entschied ich mich für den Lagkage (Geburtstagskuchen) und reichlich Kaffee um diesen Text in der ersten Rohfassung zu schreiben.

Eine kurze Fahrt brachte mich an das nördliche Ende der Insel. Dort gibt es einen Rundgang, den ich dann doch nicht angetreten bin. Auf der einen Seite wurde auf einem Schild mitgeteilt, das man auf eigene Gefahr unterwegs sei und auf der anderen Seite warnte ein Schild vor einer Zone mit Schießübungen. Ich fand es nicht ganz eindeutig auf welcher Seite des Dammes möglicherweise Geschossen wird und deshalb fuhr ich wieder davon. (Nachtrag: Wie ich wesentlich später erfuhr, werden dort Schießübungen von Flugzeugen vorgenommen)

Der restliche Nachmittag wurde mit packen des Trekkingrucksackes (soweit möglich) und anderen Vorbereitungen verbracht. Vor dem Campingplatz gibt es eine Menge an Geschäften. Im Supermarkt kaufte ich, was für das Abendessen fehlte. In einem Sportgeschäft, welches ebenfalls Outdoor Kleidung anbietet, war leider nichts für meine Größe/Länge. 

Zum Abendessen gab es Nudeln mit einer Tomatensoße mit frischen Tomaten und einem lokalen Bier für den Durst.

Tour: ~5 Kilometer


01. Juni – Transfer

Heute war es der Wecker, der mich wach machte. 6:30 Uhr, es war hell, trocken und angenehm von der Temperatur. Ein Kaffee mache ich mir und trank ihn während ich alles packte und das nasse Zelt zusammenpackte. Ein Teil kam in die Tasche, die in Svarta bleiben soll und der andere Teil kam in den Trekkingrucksack. 

Los nach Havneby. Am Check In für die Fähre wurde ich direkt mit Namen begrüßt. Durch das Kennzeichen, das ich bei der Buchung angeben musste war die Zuordnung eindeutig. 45 Minuten dauerte die Überfahrt nach Sylt. Da ich relativ weit vorne stand, kam ich in List vor allen größeren Fahrzeugen aus der Fähre. Gut so, denn damit hatte ich freie Fahrt bis Hörnum, das am anderen Ende von Sylt liegt.

Da alles so klappte, wie ich erhofft hatte, war genug Zeit für ein Frühstück im Café Lund. Im Freien waren genug Tische vorhanden. Es gab Brot, Brötchen, Marmelade und natürlich Kaffee. Brot (Sauerteig) und Marmelade werden dort selbst gemacht. Als ich am Brot tastete und roch kam eine Bedienung. Wie sich herausstellte war es die Frau des Bäckers und somit die Eigentümerin. Wir unterhielten uns über Sauerteigbrote und -brötchen. Da ich seit Jahren meine Brote mit Sauerteig selbst backe, war es ein informativer Austausch. 

Nach dem gemütlichen Frühstück, holte ich den Trekkingrucksack aus Svarta und lief zum Hafen. Die Zeit bis zur Ankunft der Fähre verbrachte ich am Anlieger in der Sonne.

Die Fähre fuhr westlich um Amrum, womit ein gaaaanz langer Sandstrand zu sehen war. Im Süden, auf der Ostseite liegt Wittdün. Somit wurde sogar noch der Südzipfel mit der Fähre umrundet. Für mich war das Erreichen des Hafens das Ende der Fährfahrt. Ein ungefähr zwei Kilometer langer Marsch zum Dünencampingplatz Amrum lag vor mir. Im Edeka, der auf dem Weg lag, kaufte ich Lebensmittel für den Abend und die Frühstücke ein.

Am Campingplatz kam ich während der Mittagspause an. Also noch ein wenig weiter über einen Bohlenweg bis zu einer Bank. Zeit für den Wechsel der Hose von Lang auf Kurz. Es war in der Sonne richtig warm. Am Campingplatz, nach der Mittagspause wurde mir mitgeteilt, das ich mein Zelt irgendwo in den Dünen aufbauen kann. Wenn später jemand an der Rezeption ist, kann ich einchecken. Ich suchte mir ein hübsches Plätzchen mit reichlich Sand und schönem Ausblick.

Ein Kaffee und einen Erdbeerkuchen gab es am Campingplatz und dann war es Zeit für eine Wanderung. Über Wittdün ging es um die Südspitze. Sand und Strand und das so weit ich sehen konnte. Allerdings auch mühsam im Sand zu laufen. Der Sand war manchmal fest, oft jedoch locker und der starke Gegenwind waren eine Herausforderung. Witzig war die Hängematte mitten im Nichts der weiten Sandfläche. Das erinnerte mich an die Färöer; kleinerer Strand, dafür waren es dort aber vier Hängematten.

Nach der Wanderung machte ich mir am Zelt gleich mein Abendessen. One Pot Gnocchi mit Tomaten und Feta. Die Hälfte an Gnocchis, Tomaten und Käse kamen in einen der Kühlschranke, die zur Verfügung stehen.

Eine angenehme Überraschung war die Dusche. Es sah erst wie ganz normale Kabinen aus, entpuppte sich dann als kleine Bäder mit Waschbecken und Dusche. 👍

Mal wieder zu wenig getrunken! Das lies sich mit zwei alkoholfreien Weizen kompensieren. Wobei, hätte vielleicht auch mit Alk sein können; auf einer Videoleinwand lief das Spiel der Champions League und Fußball ist nicht so meins.

Tour: ~9 Kilometer 


02. Juni – Amrum

Bewölkt und windig war es, wie ich aus dem Zelt kroch. Mit dem Sand vor dem Zelt baute ich mir einen Windschutz für den Gaskocher. Kaffee und Porridge mit Banane bereitete ich mir zu. Gefrühstückt wurde im Zelt, das mir Schutz vor dem Wind gab.

Da ich mich noch nicht angemeldet hatte, war dies das Erste bevor es auf die Wanderung des Tages ging. Für die Wanderung verband ich zwei Touren des Wanderführers und kombinierte diese so, das die Abschnitte an den Küsten in südliche Richtung gelaufen werden konnten. So sollte ich auf diesen offenen Strecken den heftigen Wind, der mit 5 – 7 Bft blies im Rücken haben.

Auf der Tour war gefühlt alles dabei. Ich lief durch kleine Wälder, durch Heide, am Strand entlang und durch Salzwiesen. In Nebel (der Ort heißt so!), das die Mitte der gelaufenen 8 war, lief mir ein Eichhörnchen und ein Fasan über den Weg. Ein Kaninchen hatte ich in einem Garten ebenso gesehen. Auf der ganzen Tour, hauptsächlich in der Vogelkolonie und am Wattenmeer gab es viele Vögel zu sehen. Graugänse, Möwen, Strandläufer, Stockenten und was sonst noch üblich ist für die Küste der Nordsee ist.

Im Strandpirat kehrte ich für ein kleines Mittagessen ein. Später in Nebel gab es im Friesen Café gab es die Kirsch-Friesentorte mit Kaffee. Dort hatte ich Glück und den letzten Platz ergattert. Die Torte war lecker und die anderen Kuchen stehen ihr bestimmt nicht nach. Auch diese Café wurde mir empfohlen und der Tipp war gut.

Etwas Kultur gab es auf der Tour. In Nebel kam ich an der alten Mühle vorbei, dem Öömran Hus, wo ich lernte das es auf Anrum einen eigenen Dialekt des Friesischen gibt – Ömrang. Einen Ausgrabungsort mit rekonstruiertem Haus passierte ich und lernte, dass schon vor 5000 Jahren Menschen auf Amrum lebten.

Den restlichen Nachmittag machte ich es mir bei Kaffee und Tee im Zelt gemütlich.

Zum Abendessen gab es die Reste des Vortages; somit erneut Orne Pot Gnocchis.

Nach dem Abendessen kam ich auf die Idee für einen Spaziergang durch die Dünen zum Leuchtturm. Puh. Es waren dann doch grob drei Kilometer Und davon mindestens die Hälfte in den Dünen. Der Weg in den Dünen ist spärlich mit Pfählen markiert. Abends, ganz alleine in den Dünen im Sand unterwegs zu sein hat schon was. Anstrengend war es durch das Laufen im feinen Sand und immer wieder die Dünen hoch. Für das was ich gesehen habe, würde ich den Weg wieder gehen. 😀

Wanderung: ~22,5 Kilometer 


03. Juni – Amrum

Morgens am Campingplatz erschien es mir als hätte der Wind nachgelassen. Bewölkt war es während des Frühstücks und das blieb den ganzen Tag so.

Vom Campingplatz machte ich mich auf zum Leuchtturm. Mein Hauptgrund für diesen Abstecher waren Seifen. Am Leuchtturm wohnt und arbeitet ein Seifenherstellerin. Es gibt dort kein Geschäft, sondern nur eine Auslage mit Selbstbedienung, Selbstbezahlung. Da ich nicht genug Bargeld dabei hatte, nutzte ich die Möglichkeit per Paypal zu zahlen. Der QR-Code dazu war am Stand neben der Kasse.

Einmal umgedreht, ein paar Schritte und ich stand am Eingang zum Leuchtturm. Mit der Gästekarte kostete der Eintritt nur 3,50€. Für diesen Betrag darf man die Düne hoch auf der der Leuchtturm steht und dann rund 11 Stockwerke nach oben laufen. Oben geht es nach draußen auf einen schmalen Ring. Aus  38,5 Metern hat es eine gute Weitsicht, trotz Bewölkung. Die Höhe des Leuchtfeuers ist inklusive der Düne die Höchste an der Nordsee.

Vom Leuchtturm bin ich über Süddorf nach Nebel. Am nördlichen Ende bin ich zur Ostküste abgebogen. Der Weg durch die Salzwiesen führte mich nach Norddorf. In Norddorf suchte ich eine Fischbude, für einen Mittagssnack. Beim Genussanhänger struat iidjen bekam ich nach meiner Bestellung einen Kochlöffel mit einer aufgemalten Blume. Die wurde nach der Sonne aufgerufen und so konnte der Kochlöffel gegen das Brötchen mit Räucherlachs aus dem eigenen Smoker getauscht werden. Eine lustige Idee mit den Kochlöffeln.

Etwas außerhalb von Norddorf kam ich über einen Bohlenweg zum und auf den A Siatler, der höchsten Düne von Amrum. Der Bohlenweg führte danach durch die Dünenlandschaft bis zum Strand. Am Meer lief ich fast zwei Kilometer nach Süden, um dann zu den Dünen und dem Quermarkenfeuer, bei dem ich schon am Vortag war, zu gelangen. Den Bohlenweg bis zur Ausgrabungssiedlung und den weiteren Bohlenweg bis zur Vogelkoje kannte ich schon, nur diesmal lief ich ihn in die andere Richtung. 

Durch und an einen Wald ging es nach der Vogelkoje weiter bis Nebel. Dort gab es einen Pott Kaffee und eine Waffel mit Vanillesoße. 

Der restliche Weg bis zum Campingplatz war fast identisch zum Weg vom Vormittag. 

Am Campingplatz wurde relaxed, geduscht und um 19:30 Uhr (Reservierung) ging es ins Bella Ciao. Leckere Tagliatelle Frutti Di Mare gab es. 😋

Wanderung: ~24 Kilometer 


04.Juni – Transfer

Frühstücken, das Zelt abbauen und alles vernünftig in den Trekkingrucksack packen. Da ich kein Schild für das Zelt bekommen hatte, konnte ich ohne mich abzumelden, los. Abgesprochen hatte ich das bereits am Vortag. Mein Vorteil dabei war, das der Bohlenweg nach Wittdün hinter dem Zelt entlang lief und ich ein paar Meter neben meinem Zeltplatz auf den Weg gehen konnte.

Die Fähre verlies Amrum um 11.00 Uhr und brachte mich noch vor Mittag nach Hörnum. Da Flut herrschte, nahm die Fähre den Weg zwischen Amrum und Föhr nach Sylt – Kennern unter Mittelloch bekannt. 

Beim Bäcker Lund und beim Edeka hatte ich zum Einkaufen vorbeigeschaut. So war mein Mittagessen und die frischen Zutaten für die nächsten beiden Abendessen und Obst für die Frühstücke vorhanden.

Den Campingplatz Westerland erreichte ich vor der dortigen Mittagspause. Die Anmeldung war schnell erledigt, die Findung eines geeigneten Platzes für das Zelt dauerte dafür länger. Im unteren Dünenbereich war zwar reichlich Platz und Sand, dort wollte ich jedoch nicht im Durchgangsbereich mein Zelt aufschlagen. In den oberen kleineren Plätzen waren Steine oder sie lagen mir zu blöd von der Aussicht. Wenn ich die freie Wahl habe, hätte ich doch gerne einen Platz mit Sand und schöner Aussicht. Mit dem vollen Trekkingrucksack die sandigen Dünen hoch und runter ist schon anstrengend. Letztlich hatte ich dann doch einen Platz gefunden, der mir zusagte.

Das Zelt wurde aufgebaut und alles aus dem Trekkingrucksack ausgepackt. Danach holte ich noch die Reisetasche und den Beutel mit den Nahrungsmittel aus Svarta und stellte dies in den Apsiden ab. Um das Umsortieren wird sich später gekümmert. 

Eine Fahrt von ein paar Kilometern brachte mich in den Süden von Sylt, an der die Insel sehr schmal ist. Meine Wanderung führte mich an die Ostküste, vorbei an der Siedlung Puan Klent. Ein paar Kilometer südlicher querte ich die Insel und lief an der Westküste nahe der Wasserlinie bis zur Sansibar

Die Tour wurde bewusst so von mir gewählt. Zum einen eine kurze Tour, um die Beine zu vertreten und zum anderen um in der Sansibar einen Latte Macchiato und einen Kuchen zu bekommen. Dieser war wie beim letzten Besuch im vorigen Oktober sehr lecker.

Mit einem kleinen Bogen an einer Tankstelle vorbei fuhr ich zum Campingplatz. Das mit den Tankstellen ist auf Sylt sehr übersichtlich. Es gibt davon ganz drei Stück. Nun, Svarta wollte auch gefüttert werden und wenn ich schon meinen Kuchen bekomme, soll Svarta auch etwas bekommen.

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachte ich mit dem Umsortieren meines Gepäcks. Was ich nicht mehr brauchte für die nächsten Tage kam in die Reisetasche und diese in Svarta. Zum Abendessen machte ich mir Mie-Goreng mit dem frischem Gemüse und zwei Eiern.

Wanderung: ~7 Kilometer


05. Juni – Sylt

Die Nacht über wurde der Wind viel stärker und böiger – lt. Wetterdienst waren es zwischen vier und sechs Bft mit Böen bis acht Bft. So um Mitternacht kam noch Regen hinzu. Mit dem Wind war das eine deutliche Geräuschkulisse im Zelt. Den Schlafsack mehr über den Kopf gezogen, umgedreht und weitergeschlafen.

Morgens war es immer noch windig, dafür strahlte die Sonne und blauer Himmel zeigte sich. Das Frühstück bereitete ich vor dem Zelt zu, nahm es jedoch windgeschützt im Zelt zu mir. 

Ursprünglich war gedacht an den Tagen auf Sylt mit dem Rad unterwegs zu sein. Mir erschien dies bei dem Wind keine gute Idee. Daher packte ich meinen Wanderrucksack und fuhr nach Kampen. Mein Weg war von der Sturmhaube über ein Quermarkenfeuer auf den Radweg Richtung List. Hier war es gar nicht mehr so windig. 

Lange lief ich auf dem Radweg bei Sonnenschein bis zu einer Siedlung südlich von List. Am Ortsende kommen der Radweg und die Straße zusammen und trennen sich wieder. Nach List, zum Ellenbogen oder wie ich zu Fuß den Bohlenweg in die Dünen zum Strand. Schon oben in den Dünen war der Wind deutlicher zu spüren.

Am Strand sollte es bis zur Sturmhaube fast sechs Kilometer zurück gehen. Bei der Buhne 16, somit nach nicht ganz vier Kilometer, bog ich vom Strand in die Dünen ab, um dann wieder zum Radweg zu kommen. Der Weg am Strand war mit dem Gegenwind im weichen Sand ziemlich anstrengend gewesen. Der restliche Weg war wie zu Beginn, nur eben in umgekehrter Richtung.

Kaffee und Kuchen, wie so oft nach Touren – nur wo. Ich fuhr quer durch Kampen zur Kupferkanne. Eine lange Schlange vor dem Eingang schreckte mich zuerst ab. Es gibt dort allerdings mehrere Möglichkeiten zur Einkehr. Zum Essen hätte ich mich tatsächlich an die Schlange anreihen müssen. Für mich gab es eine Abkürzung – die Espresso Bar.  Ein Kaffee Latte (eigene Rösterei) und ein Kirschkuchen mit Sahne gönnte ich mir. Das Gebäude ist ganz witzig. Das Café und Restaurant bietet verschiedene kleine und große Räume mit Gewölbedecken und verschiedenen Ebenen. Ist wie ein kleiner Irrgarten.

Da es sonnig war, bin ich noch eine kleine Runde durch die Braderuper Heide und Verbindungswegen in Kampen gelaufen. 

Mit einem kleinen Umweg über die Sylter Schokoladenmanufaktur in Tinum kam ich zum Canpingplatz. Noch während ich in der Schokoladenmanufaktur war fing es an zu regnen. Vom Parkplatz bis zum Zelt tröpfelt es dann nur noch. Wenn schon nass, dann richtig – einmal duschen. Aus dem Sanitärgebäude herausgekommen strahlte wieder die Sonne. 

Wanderung: ~14 Kilometer 


06. Juni – Sylt

Auch in dieser Nacht blies wieder starker Wind und es regnete erneut. Morgens war es kühler wie die Tage zuvor. Daher fand das Frühstück wieder im Zelt statt. 

Es war bewölkt und die Wettervorhersage verschiedener Apps kündigten regen an. Daher machte ich es mir eine Weile im Zelt gemütlich und las. Da es doch nicht regnen wollte, wagte ich einen Versuch. Ich zog mich um und holte das Gravel Bike aus Svarta. Es folgte eine Rundtour vom Campingplatz nach Keitum an der Ostküste, dort weiter über Munkmarsch und Braderup nach Kampen. Hier wechselte ich die Küste und die Richtung. An der Westküste fuhr ich durch Wenningstedt und Westerland zum Campingplatz. Trotz Wind ging das ganz gut und so war ich gefühlt viel zu schnell mit der Radtour am Ende.

Daher fuhr ich weiter nach Rantum zu De Lüx Curry für eine Currywurst und Pommes zu Mittag. Gemütlich ging es zurück nach Westerland. In der Nähe des Bahnhofs befindet sich die Bäckerei Abeling; eine Schokocroissant kam mit. Kaum raus aus der Bäckerei wurde der Wind sehr stark und die Büsche und Bäume neigten sich. Damit wurde der Rückweg zum Campingplatz beschwerlich. Ich baute das Rad wieder auseinander um es in Svarta zu verstauen. Kaum war alles in Svarta kamen schon die ersten Tropfen. Bis zum Zelt gelangte ich ohne wirklich nass zu werden. 

Den dann einsetzenden Regen wartete ich ab, bevor es unter die Dusche ging. Danach war relaxen und später Kaffee und Schokobrötchen angesagt. Es kam sogar die Sonne nochmal heraus und wärmte im Zelt, wo ich windgeschützt war, ganz gut.

Zum Abendessen fuhr ich nach Wenningstedt zu Gosch am Kliff. Eine Bouillabaise à la Kliff gab es. 

Da es noch hell und früh am Abend war besuchte ich spontan eine Bekannte auf Sylt. Es wurde ein kurzweiliger Abend und im Dunkeln kam ich am Campingplatz an. Zähne putzen und noch vor Mitternacht war ich im Schlafsack.

Radtour: 40 Kilometer 


07. Juni – Sylt

Es war eine ruhige Nacht. Kein Sturm und kein Regen störte den Schlaf. Windig war es am Morgen und gefühlt nochmals kälter wie die Tage zuvor. Das Frühstück gab es daher wieder im geschützten Zelt. 

Aufgrund der Bewölkung und der Wettervorhersage machte ich mich mit Svarta auf nach Hörnum. Bei der Bäckerei Lund kaufte ich ein Sauerteigbrot und ein Schokobrötchen. Die Chefin kam währenddessen in die Bäckerei und begrüßt mich, da sie mich wiedererkannte. Da das Brot warm war und herrlich duftete, riss ich mir gleich ein Stück ab und aß es. Es geht doch nichts über ein gutes Brot.

Vierte Mahlzeit heißt es beim Podcast Reisen Reisen. Für mich folgte am späteren Vormittag ein zweites Frühstück. In der Kleinen Teestube konnte ich den letzten Sonnenplatz auf einer Bank ergattern, denn mittlerweile waren die Wolken weg und blauer Himmel und Sonne waren zu sehen. Ich entschied mich für einen Schoko-Minze-Tee und einem Stück Nuss-Run-Kuchen. Beides sehr lecker. 😊

Zur Mittagszeit sah es vom Wetter immer noch gut aus, so das ich beschlossen hatte eine Radtour zu unternehmen. Vom Campingplatz fuhr ich immer den Wegweisern folgend nach Norden. So kam ich durch Westerland, Wenningstedt und Kampen bis nach List. Vor List wurde es wieder bewölkt und es war nicht sehr einladend am Hafen für einen Stopp. Daher drehte ich für die Rückfahrt. Der Wind frischte auf und es begann zu regnen. Unter einem Vordach fand ich ein trockenes Plätzen bei zwei anderen Radlern, die ebenfalls dort Schutz suchten. 

Wir warteten auf das Regenende und ich hatte Zeit für mein Schokobrötchen. Als es aufhörte machte ich mich auf den Rückweg, der reichlich anstrengend war. Windstärke 5-6 von schräg vorne mit Böen auf fast den ganzen 20 Kilometer zurück machten es nicht angenehm. Ab Kampen war zumindest der Weg komplett trocken.

Lust auf kochen hatte ich nach der Fahrt nicht mehr. Daher entschied ich mich für einen Spaziergang vom Campingplatz nach Westerland und zwar so, das ich an der Beach Box vorbei kam. Zum Abendessen gab es den Bacon-Spiegelei-Burger und ein Grapefruit-Weizen. 😊 In einem Bogen über die Promenade und der Innenstadt lief ich wieder zurück. 

Radtour: 40 Kilometer 


08. Juni – Heimfahrt

Mit prasseln auf dem Zelt wurde ich begrüßt. Abreisetag, Wind und Nieselregen sind keine perfekte Kombination für den Zeltabbau. Im Zeltinneren packte ich alles in den Trekkingrucksack. Dann hieß es in den Nieselregen und das Zelt abbauen. Bei dem Wetter natürlich gestopft und nicht ordentlich gepackt. Es folgte noch der Check Out und das Zahlen des Wassers, welches beim Duschen verbraucht wurde.

Für das letzte Frühstücke suchte ich mir ein Café in Westerland. In einer Seitenstraße liegt das Kaffeehaus Mateika. Ohne Reservierung hatte ich Glück so früh dort zu sein und bekam noch einen Tisch. Die freundliche Bedienung nahm die Bestellung auf und erklärte beim Servieren des Frühstücks was sie brachte.

Um Sylt mit dem Auto zu verlassen, gibt es die Fähre nach Rømø, mit der ich kam und den Autozug aufs Festland. Für diesen entschied ich mich für die Rückreise. Noch in Schleswig-Holstein legte ich einen längeren Stopp ein, um Freunde zu besuchen. Das war gut für die weitere Reise. Von ihnen bekam ich den Hinweis wie ich Hamburg umfahren könnte. Die Autobahn, welche in die Elbtunnel führt war an diesem Wochenende gesperrt und alles wurde durch die Straßen Hamburgs geleitet. Entsprechend sah der Stauradar aus. Mit dem Umweg kam ich fast ganz ohne Stau an Hamburg vorbei. Nur ein kurzes Stück war ich im stockenden Verkehr, bis es wieder flüssig weiter ging.

Viele Stunden Später kam ich Zuhause an. Alles wurde aus Svarta ausgepackt und nur in der Wohnung abgestellt. Ich aß etwas, duschte und verschwand ins Bett. Der Fahrttag war doch recht lange.


09. Juni – The Day After

Was man halt nach einem Campingurlaub so macht. Alles aus den Taschen auspacken und Wäsche waschen. Dieses Mal bedurfte die Reinigung des Zeltes und des Campingzubehörs mehr Aufmerksamkeit. Durch die Winde und den gelegentlichen Regengüssen, vor allem aber auch dem Einpacken des nassen Zeltes, war an allem mehr oder weniger viel Sand von drei Inseln.


Resümee

Rømø ist bequem über einen Damm mit dem Auto zu erreichen. Die Insel ist nicht besonders groß, so das in zwei/drei Tagen alles wesentliche zu erwandern ist. Lakolk, an dem der Campingplatz liegt, ist eine Siedlung im Wochenendhausstil. Davon gibt es mehrere Siedlung auf der Insel. Lediglich Havneby könnte man als richtigen Ort bezeichnen. Für die Übernachtungen würde ich den Ort allerdings nicht wähle. Es gibt reichlich Ferienhäuser und Siedlungsgebäude, die den Ort nach außen wie ein Wohnsilo erscheinen lassen.

Vorab hatte ich im Internet nur zwei Campingplätze ausgemacht, wovon einer nicht zum Zelten geeignet ist. Vor Ort entdeckte ich noch mehrere andere Campingplätze und zumindest einer sogar für Personen mit Zelt. Der von mir gewählte Campingplatz ist recht groß, war Ende Mai allerdings noch recht ruhig.

Was Rømø hervorstechen lässt aus den Nordseeinseln ist die Möglichkeit mit dem Auto auf den Strand zu fahren. Mit dem Auto kann und hat das durchaus Spaß gemacht. Zu Fuß erblickt man jedoch Mittags bis Abends eine fast durchgehende Parkplatzreihe vor den Dünen. Hübsch ist anders. Achtung: Der Strand ist offizielle Verkehrsfläche und die Geschwindigkeitsbegrenzung (30 km/h) sollte eingehalten werden.

Amrum verbinde ich nun mit viiiiiel Sand und reichlich Bohlenwegen. Mir gefiel es dort auch aufgrund des Campingplatzes. Das Zelt mitten in den Dünen im Sand stehen zu haben hat schon was. 😀 Ähnlich wie Sylt, bietet sich auf der Westseite Strand, in der Mitte Heide und Landwirtschaft. Im Osten liegen die Orte und das Wattenmeer.

Sylt kannte ich bereits vom vorherigen Oktober. Von den Temperaturen war es gar nicht so weit weg wie im Oktober, kam jedoch die Sonne hervor wurde es sofort deutlich wärmer. Der Mix aus den Wanderungen und den Radtouren ist gut gewesen. Mit weniger Wind, wäre ich bestimmt mehr mit dem Rad unterwegs gewesen. Solch ein Mix könnte ich mir gut für einen anderen Urlaub an der See vorstellen. 

Insgesamt waren die Tage dort kühler und windiger wie ich es erwartet hatte. Die Kombination mit Strand, Düne und Heide haben alle drei Inseln und doch waren sie verschieden. Hat man eine Insel gesehen, kann nicht auf die anderen geschlossen werden. In solch einer Kombination könnte die Küste mit den Halligen verbunden werden. Mal sehen….


Statistik

  • 110 Kilometer gewandert
  • 40 Kilometer Rad gefahren
  • unzählige Spaziergänge und Wege auf den Campingplätzen
  • 3 Mal mit einer Fähre gefahren
  • 1 Mal mit einem Autozug unterwegs gewesen
  • 1723 Kilometer mit Svarta gefahren

Links

Campingplätze

Fähren


Maps: TrailRunner Mini, OpenStreetMaps
#germany #danmark #Rømø #amrum #sylt #camping

Deutschland – Spessart – Mai 2024/2

Eine Woche nach meinem letzten Ausflug in den Spessart bei Wiesen ist es wieder so weit. Das durch Pfingsten verlängerte Wochenende bietet einen weiteren kurzen Ausflug in den Spessart. Ein wenig südlicher geht es dieses Mal. In Lohr am Main ist der ausgewählte Campingplatz, der direkt am Main liegt. 

Zwei Touren können vom Campingplatz aus angegangen werden, die dritte liegt ein paar Kilometer östlich und bietet sich für den Rückreisetag an.

Die Woche über zeigte die Wettervorhersage bewölktes und regnerisches Wetter an. Während der Woche regnete es in und um Frankfurt sowie im Spessart und weiteren Gebieten Deutschlands. Scheinbar hat sich dadurch die Wetterlage zeitlich nach vorne geschoben, so das das Wochenende nun nicht mehr wirklich nach Regen aussieht. Ein paar Tropfen sollen es noch sein; es wird sich zeigen. 


18. Mai – Lohr am Main

Am Vormittag machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg in den Spessart. Zuerst folgte noch ein Abstecher, um Seife zu kaufen. Nicht weit von Lohr am Main gibt es eine kleine Seifenmanufaktur und diese vertreibt ihre Seifen nur in wenigen Geschäften in Franken. Leider war das nicht so erfolgreich, den der Laden hatte aus privaten Gründen ausnahmsweise an diesem Tag geschlossen. 

So bin ich dann weiter nach Lohr am Main zum Campingplatz, der am Main liegt. Ich kam deutlich vor Mittag dort an, was bei der Anmeldung zum Glück keinen Unterschied machte. Bis Montag sind es zwei Übernachtungen und genau diese plus ein Bier für das Abendessen hatte ich zu zahlen.

Gemütlich baute ich mein Zelt auf der Zeltwiese auf. Es war zwar reichlich bewölkt, nach Regen sah es jedoch nicht aus. Alles wurde eingerichtet und dann aß ich ein Brötchen mit Käse, es war ja Mittag. 

Ab 13:00 Uhr ist Mittagsruhe und genau zu dieser Zeit machte ich mich auf, zu meiner ersten Wanderung an diesem Wochenende. Vom Campingplatz lief ich zu einer Mainbrücke um auf die andere Flussseite zu gelangen. Lt. Wanderführer hätte ich dann die zehn Meter von der Brücke auf einen Weg am Main herunter springen sollen. 😕 Ich zog es vor, weiter über die Brücke zu laufen und am Ende dann mit einem Bogen auf den Weg am Main zu gelangen. 

Bis zum nächsten Ort lief ich auf dem Radweg entlang, als es leicht zu tröpfeln begann. Im nächsten Ort angekommen hörte es auch schon wieder auf. Ein kleiner Ort, der schnell hinter mir lag und ich mich auf einem Pfad entlang des Buchenbaches befand. 😀 Aufpassen war gelegentlich angesagt, den durch den Regen in den Tagen zuvor war es manchmal ziemlich matschig und rutschig.

So folgte ich dem Pfad bis zur Buchenmühle. Dort waren ein paar Bänke und so entschied ich eine Pause zu machen. Ein zweites Brötchen und der restliche Käse waren es, die ich mit Tee zu mir nahm. Von der Bank hatte ich einen guten Blick auf die Buchenmühle und auf die auf dem Berg thronende Kirche des Klosters Mariabuchen.

Nach der Pause ging es über Treppen hoch zum Kloster. Die Türen der Kirche waren offen und es war eine Predigt zu hören, was zu Pfingsten nicht überraschte. Lieber nicht stören dachte ich mir und bin ohne in die Kirche zu schauen gleich weiter. Weiter hieß in diesem Fall weitere Treppen bis zum höchsten Punkt des Berges laufen. Durch den Wald war es ein angenehm zu laufender Wallfahrtsweg bis zum nächsten Ort. Ich erreichte den Sportplatz. Um den Sportplatz und den angrenzenden Hundeplatz herum kam ich wieder auf einen Waldweg. Angenehm zu laufen war auch dieser. Ab dem Waldrand ging es auf einem angenehmen Weg am Hang entlang durch Wiesen bis ich die ersten Häuser erreichte. 

Durch ein paar Gassen gelangte ich zurück auf den Radweg am Main und zur alten Mainbrücke. Dort war eine längere Treppe, über die ich auf die Brücke gelangte. Über die Brücke weiter und schon war ich wenige Minuten später in der Altstadt von Lohr. 

Ein paar der alten Gassen lief ich entlang, bis ich den Kreisel erreichte und bald danach zum Campingplatz kam.

Es war reichlich Zeit bis zum Abendessen, daher beschloss ich einen zweiten Versuch um Seifen zu kaufen zu unternehmen. Ich fuhr zu einem Kloster, das einen Klosterladen hat. Dort fand ich die Seifen und zusätzlich Schokolade. 😀 Mit meiner Beute machte ich mich auf den Rückweg zum Campingplatz.

Zuerst gab es einen Kaffee. Später machte ich mir mein Chili con Carne und genoss dabei das lokale Bier.

Tour ~13 Kilometer, ~250 Höhenmeter


19. Mai – Lohr am Main

Früh war ich wach geworden durch die Kanadagänse, die in den Buchten des Mains am Campingplatz die Nächte verbringen und sich morgens deutlich bemerkbar machten. Da ich nun wach war, machte ich mir mein übliches Camping-Frühstück mit Porridge und Kaffee.

Bereits um halb Acht war ich soweit mich auf die Wanderung zu begeben. Es sollte wieder eine längere Tour werden und wenn alles gut gehen würde, wäre ich vor dem vorhergesagten Regen wieder in Lohr am Main.

Die Innenstadt war fast verlassen. Nur vor den Bäckereien bildeten sich Schlangen für die Brötchen des Sonntagsfrühstücks. Hinter der Altstadt lief ich bergauf zur Valentinus Kapelle. Neben der Straße war dazu ein alter Weg, mit gelegentlichen Treppenstufen aus Sandstein. Sandstein ist das in dieser Gegend oft verwendete Baumaterial in früheren Zeiten gewesen.

Die Kapelle liegt in einer kleinen Lichtung und wurde von mir nicht weiter betrachtet. Über einen Feldweg gelangte ich zurück zur Straße, welche mich bis zum Waldrand brachte. 

Im Wald lief ich auf Waldwege, Waldpfaden und gelegentlich auf größeren Forstwegen. Am interessantesten waren die Pfad, die sich durch den Laubwald schlängelten. Um die Schanzkopfhütte führte mich der Weg weiter durch den Wald bergauf. An einer Kreuzung waren viele größere Holzstapel, die auf ihren Abtransport warteten. Der Duft des feuchten Holzes war toll. 😊

Von einem größeren Forstweg leitete mich der vorgegebene Weg auf einen Pfad und somit am Steinernen Haus vorbei. Einige große Steinblöcke mit einem riesigen Steinblock obendrauf bilden einen Unterschlupf, der Schutz bietet. Später kam ich wieder auf den vorherigen Forstweg und lief diesen bis Rechtenbach. 

Rechtenbach liegt im Tal und so war es ein Weg runter in das Tal und auf der anderen Seite wieder bergauf um in den Wald auf der anderen Talseite zu gelangen. Über Rechtenbach gibt es nicht wirklich etwas zu berichten. Ein Sonntag Morgen und alles war wohl noch am Schlafen, so wenig war auf den Straßen und Gassen los.

Im Wald gelangte ich irgendwann an eine größere Kreuzung, das Neustädter Tor befindet sich hier, ebenso wie eine zu einer Seite offenen Hütte. Diese war ideal um eine Rast einzulegen.

Bis zum Margarethenhof lief ich meist auf einem Waldpfad. Bisher war es den ganzen Morgen bewölkt, nun jedoch lies sich sogar die Sonne blicken. 😀 Auch kam ich auf diesem Pfad an einem Nadelwald vorbei. Es war wieder ein deutlicher Unterschied der Gerüche wahr zu nehmen. Wie unterschiedlich die Wälder doch riechen können!

Der Margaretenhhof machte auf mich im ersten Moment den Eindruck eines verlassenen Hofes. Das Wohngebäude sah gepflegter aus und es hingen Vorhänge an den Fenstern. Wohl doch nicht ganz so verlassen. Der Hof lieg in einer großen Lichtung des Waldes und mit der Sonne hatte es eine tolle Stimmung.

Zurück im Wald folgte eine längere Strecke, die erst oberhalb von Lohr wieder aus dem Wald heraus führte. Dort war es ein Weg an der Lohrer Alm vorbei in die Stadt.

Kurz vor der Altstadt fing es ganz leicht an zu nieseln. Das war so leicht, das ich nicht gleich zur Regenjacke griff. Statt dessen lief ich ein wenig schneller, den die Altstadt mit den Bäckereien war nah. Die angestrebte Bäckerei hatte leider schon geschlossen. An Sonn-  und Feiertagen nur bis 10:30 Uhr und es war bereits kurz nach 12:00 Uhr. 

Am Rand der Altstadt fand sich noch eine Bäckerei, in der ich einkehrte. Einen Latte Macchiato sowie etwas zu Essen gab es dort und ein Stückchen nahm ich noch mit für den Nachmittagskaffee.

Bald danach war ich am Campingplatz. Im Zelt packte ich alles für eine Dusche, lief ich die Tour doch recht schnell und war leicht verschwitzt. Es fing erneut an zu nieseln, weshalb ich die Dusche verschob und den Regen abwartet, der leicht und kurz war.

Den Nachmittag verbrachte ich mit Kaffee, dem Stückchen und Tee im Zelt. Nach dieser Tour wollte ich keine größere Unternehmung mehr an diesem Tag angehen und es nieselte zwischendurch immer wieder kurz. Die Regenpausen waren dankenswerter Weise lang genug um Wasser für Kaffee und Tee zu kochen.

Für das Abendessen hatte ich mich wie so oft für etwas lokales entschieden. In der Altstadt gibt es unweit des Schlosses die Keiler Brauerei mit Gasthaus. Ein Bier dieser Brauerei gab es am Vortag zum Abendessen und das wiederholte sich bei gut bürgerlichem Essen – einem Sudhausbraten (Schweinekammbrazen mit Biersoße, Blaukraut und Klöße).

Auf dem Weg zur Brauerei und nach dem Essen schlenderte ich durch die Gasen der Altstadt und am Main entlang.

Am späteren Abend regnete es für kurze Zeit. Im Zelt war ich im Trockenen und es prasselte friedlich während ich in meinem Buch las, bevor ich mich schlafen legte .

Tour: ~23 Kilometer, ~630 Höhenmeter


20. Mai – Gemünden am Main

Am frühen Morgen lag durch den nächtlichen Regen alles im Nebel. Eine ruhige Stimmung herrschte am Main.

Es war der Abreisetag. Frühstücken und fast alles packen stand an. Das Zelt lies ich stehen und machte mich auf zu einem Bäcker in der Stadt. Ein Latte Macchiato vor Ort, ein Brot und was Süßes für die Wanderung wurden gekauft. Zurück am Campingplatz  baute ich das Zelt ab um anschließend alles in Svarta zu packen.

Eine kurze Fahrt am Main entlang und ich war in Gemünden am Main. Auf zur letzten Wanderung des Wochenendes.

Leider war wieder die GPX-Tour sehr ungenau. Ab dem Gemünden gegenüberliegenden Mainufer passte sie, nur bis dahin hieß es den Weg auf die Brücke über den Main suchen. Hat ja geklappt und von der Brücke gab es eine gute Sicht auf eine Stadt und Landschaft im morgendlichen Nebel. 

Auf der anderen Seite angekommen, war ich nach wenigen Metern im Wald. Ein Pfad, der der Landstraße folgt lag vor mir. Vor dem nächsten Ort musste ich auf den Radweg wechseln, da es im Wald nicht mehr weiter ging. Ich befand mich mal wieder auf dem Marienweg und daher kam ich im Ort selbstverständlich an der Kirche vorbei. 

Außerhalb gelangte ich wieder in den Wald. Der Weg brachte mich zur Ruine Schönrain. Dies Ruine war erst ein Kloster und später ein Schloss, bevor es zerfiel. Daher sind nur einige Mauern und ein Turm übrig. Den Turm bin ich nach oben gelaufen, um dort festzustellen, das dieser ein Dach hat und keine Aussicht bietet.

Weiter im Wald war nun ein schmaler Pfad bergauf, der öfter ziemlich matschig war. Bevor ich den Wald verließ, huschten zwei Rehe über den Weg und verschwanden im Dickicht.

Der nächste Abzweig war bald erreicht. Hier bot sich eine Bank für eine Pause an. Es gab einen weiten Blick über Wiesen und vor allem einer sehr großen Blumenwiese. Der Weg zur Bank und weitere schmale Wege in der Blumenwiese luden zum schlendern ein. Ein angenehmer Duft der Wildblumen paarte sich mit dem Summen unzähliger Bienen. 😀

Durch den Wald folgte ein längerer Pfad bergab, um dann über die Brücke über den Main zurück nach Gemünden zu kommen.

In Gemünden wechselte ich die Schuhe für einen Spaziergang durch die Altstadt. Natürlich war ich in der Ruine Scherenburg, die über dem Ort thront. Nicht viel ist von der Burg übrig geblieben. Immerhin dient sie für Veranstaltung als Open Air Gelände.

In Gemünden fand ich ein Lokal für eine kleine Mahlzeit. Ein Cheesburger Spezial ist es geworden.

Es stand dann nur noch die Heimfahrt und das übliche Prozedere nach einer Tour an.

Tour: ~14 Kilometer, ~300 Höhenmeter


Resümee

Wieder ein verlängertes Wochenende mit einer Tour, die erneut über 20 Kilometer lang war. Alle Touren versuchte ich etwas zügiger zu laufen, um dies als Training für einen Mammutmarsch im Juni um und in Heidelberg zu nutzen.

Das Wochenende war reichlich bewölkt, was mich jedoch nicht davon abhielt meine Touren zu laufen. Richtig geregnet hatte es nur nach der Tour am Sonntag.

Wieder zeigte der Spessart seine Wälder mit frischen Grün auf den Touren.



Maps: TrailRunner Mini, OpenStreetMap

#vacation #deutschland #bayern #lohrammain #gemündenammain #lohr #gemünden #camping

Deutschland – Spessart – Mai 2024

Das durch den Christi Himmelfahrt Feiertag verlängerte Wochenende stand bevor. So weit weg wollte ich nicht fahren und schaute daher nach Touren in der weiteren Umgebung. Der Spessart und der Odenwald liegen südlich und sind schnell erreichbar. Für das kommende Wochenende wählte ich den Spessart. 

Der Campingplatz bei Wiesen hatte ich schon Anfang des Jahres entdeckt, bei der Suche nach Campingplätzen die ganzjährig geöffnet haben. Im Mai haben bereits viele weitere Campingplätze geöffnet, zu diesem wollte ich dennoch.


09. Mai

Vor dem Mittag, nach einem ausgiebigen Frühstück fuhr ich in den Spessart. Knapp eine Stunde später war ich schon am Camping Resort im Spessart, das direkt neben dem Wiesbüttsee liegt. Die Westseite des Wiesbüttsees ist gleichzeitig die Grenze zwischen Bayern und Hessen.

Allerdings liegt der Campingplatz an einer Kreisstraße, die Freude am MINI-Fahren bereitet und genauso beliebt bei Motorradfahrern ist. Der Platzwart meinte, das Abends und Nachts nur wenig Verkehr auf der Straße sei. Der Check-In war kurz, da er sich zur Mittagszeit um die Handwerker kümmern musste, die selbst an diesem Feiertag arbeiteten.

Mein Zelt stellte ich auf der zugewiesenen Rasenfläche auf, bevor es auf die erste Tour gehen sollte. Diese startet lt. Wanderführer in Bieber, ich entschied mich jedoch an dem fast südlichsten Punkt der Tour zu starten, Damit verkürzte sich die Fahrtstrecke bis zur Wanderung deutlich.

Vom Parkplatz den ich fand geht lt. Karte ein Weg zum Schwarzbach, an dem die Wanderstrecke bis Bieber entlang läuft. Ich hatte es zumindest versucht! Die Tour im Wanderführer ist wohl schon etwas älter, den am Schwarzbach geht kein wirklicher Weg entlang. Somit beschloss ich auf einen höher liegenden Weg auszuweichen. Damit kam ich zwar nicht an der Eisenschmelze vorbei, aber dafür sicher nach Bieber. 

In Bieber stehen viele Schilder, die alte Zugänge zu Bergwerkstunnel markieren. In früheren Zeiten wurden durch die niedrigen Tunnel von Kleinwüchsigen und Kindern Erze zu Tage gefördert. Das hatte die Gebrüder Grimm angeregt und wer kennt nicht Schneewittchen und die sieben Zwerge? 

Durch Bieber hindurch gelangte ich am anderen Ende des Ortes auf einen nach oben führenden Weg. In der Sonne ging es am Waldrand entlang und nach einiger Zeit in den Wald. Es erwartete mich die erste und einzige deutliche Steigung der Tour. Im Wald lief ich fast auf dem Bergrücken um Bieber und gelangte nach Röhrich, einem Ortsteil von Bieber. Halt. Zuvor kam ich im Wald an einer großen Kreuzung an, an der auf einer angrenzenden Lichtung Tische und Bänke standen. Ein guter Ort für eine Pause.

Röhrich streifte ich im Grunde nur, um auf der anderen Seite wieder bergauf in den Wald zu kommen. Der Weg nach oben war im Grunde einfach und dennoch an diesem Tag leicht mühsam. Die Sonne schien bis ich den Wald erreicht und strahlte eine deutliche wärme aus. Im Wald zuvor und immer wenn die Sonne von Wolken verdeckt wurde, wurde es merklich kühler. Ein Wetter also, bei dem entweder Zuviel angezogen wird oder eine Erkältung drohen kann.

Oben im Wald lief ich an der Mauritius-Kapelle vorbei. Durch den Wald kam ich zu einem Stausee.Von diesem führt ein Bach bis zur Lochmühle und ein Weg oberhalb brachte mich genau dorthin. Nun folgte noch ein kleines Stück und ich war wieder am Ausgangspunkt meiner Wanderung.

Was sich so einfach anhört, hätte mit der GPS-Route aus dem Wanderführer auch sein können. Nur sind nicht alle Wege wirklich begehbar gewesen und an einer Stelle fand ich eine wesentlich interessantere Strecke. Somit war die Route aus dem Wanderführer eher eine Orientierung.

Am Campingplatz gab ich dem Platzwart den Zettel mit meinen Daten und zahlte für den Platz. Danach unterhielten wir uns noch angeregt über die Bauarbeiten und als eine Dauercamperin vorbei kam über vieles weitere mehr.

Es gab noch einen Kaffee, bevor ich mich an das Abendessen machte, ein Auberginen-Kichererbsen-Curry machte.

Tour: ~15,5 Kilometer, ~370 Höhenmeter


10. Mai

Früh morgens wurde ich von dem Gezwitscher der Vögel wach. Wie der Platzwart es sagte, war es gegen Abend immer weniger Verkehr geworden und hörte mit Einbruch der Dunkelheit fast vollständig auf.

Es war kühl und vor allem feucht. Das Zelt war von außen mit einem feinen Wasserfilm versehen und die Füße wurden beim Gang durch die Wiese zur Toilette leicht nass. Zurück am Zelt machte ich es mir gemütlich und bereitete mein Frühstück mit Kaffee und Porridge zu. Während ich aß kam langsam die Sonne soweit über die Bäume, das ich im Zelt nicht mehr im Schatten saß.

Nach Partenstein sollte es gehen. Eigentlich ganz einfach: die Kreisstraße vom Campingplatz bis zur nächsten Landstraße und dann immer gerade aus. Nur stellte sich an der Kreuzung heraus, das die Landstraße gesperrt ist. Also der Umleitung nach. Das war ganz lustig, da morgens kaum Verkehr war und die Straßen MINI-Spaßfaktor haben. 😀 

In Partenstein einen Parkplatz zu finden war schwieriger wie erhofft. An einer großen Mauer war ein Parkplatz frei und den schnappte ich mir. Von dort lief ich in den Supermarkt, da dieser der einzige Bäcker im Ort zu sein schien. Etwas für die Tour und zum Kaffee am Nachmittag hatte ich bei der kleinen Auswahl für mich gefunden.

Zurück bei Svarta wechselte ich die Schuhe und schon ging es los auf die Wanderung. Durch den Ort lief ich nur kurz bis ich den Ortsrand erreichte. Ein Weg neben einem kleinen Bach folgte ich zum Wald. Im Wald hieß es bergauf nach oben auf den Lohrberg laufen. Der Wanderführer schlug dazu den direkten, also steilsten Weg vor. Einige Höhenmeter weiter oben, kam ich am “Gipfel” des Lohrbergs vorbei. Der Gipfel selbst ist eine unscheinbare Stelle im Wald. 

Weiter ging es auf verschiedenen Wegen im Wald bis zu einem lang gezogenen Naturschutzgebiet in einem Tal. Die große offene Grasfläche bot einen schönen Kontrast zum Wald. Das i-Tüpfelchen machte ein rotes Eichhörnchen, das sich kurz blicken lies. 😀 Am Ende des Natuschutzgebietes fanden sich mehrere Bänke in der Sonne mit einer guten Aussicht in das Tal. Nach etwas über 11 Kilometer machte ich hier meine Rast.

Bald erreichte ich Frammersbach, das an diesem Tag sehr verschlafen wirkte. Es war kaum etwas los. Auf meinem Weg entdeckte ich eine Verbindungstreppe zu zwei Straßen am Hang, die parallel zur Hauptstraße verlaufen. Ergo, bin ich die Treppe hoch und oben weitergelaufen, das war viel angenehmer wie an der Hauptstraße entlang zu laufen. Am Ende der Straße kam ich wieder auf den vorgegebenen Weg und gleichzeitig war es der Ortsausgang. Ein alter Fuhrmannsweg durch den Wald nach oben. Diese Fuhrmannswege waren früher die Verbindungen zu den Fernwegen für die Fuhrmänner, die Waren von A nach B brachten. Und da man früher sehr christlich war, befindet sich bis heute oben auf dem Berg die Kreuzkapelle, welche der Wendepunkt der Strecke war.

Von dieser war es noch ein langer Weg bis Partenstein. An einer Stelle wurde Abwechslung geboten. Der eingezeichnete Weg war nicht mehr wirklich zu erkennen. Dennoch versuchte ich ihm zu folgen, Zum Glück war es nur der Anfang, der so unscheinbar und verwachsen war.  Weiter wurde es sogar noch richtig interessant, da sich der Weg und der Untergrund immer wieder veränderte. Wobei das für die gesamte Wanderung zutrifft: Geteerte Straßen, Waldwege, die mal geschottert waren, mal natürlich und manche Wege waren breit, andere schmal. So macht es doch Spaß.

Kurz vor Partenstein kam ich am Schloßberg mit der Burgruine Bartenstein an. Dort bin ich hoch und durch die Ruine und einer Brücke zurück auf den Weg. Jetzt war es nur noch ein schmaler Pfad nach unten in den Ort. Ein paar Straßen weiter war ich wieder bei Svarta und am Ende der Wanderung.

Für den Rückweg zum Campingplatz wählte ich einen anderen Weg wie am Morgen. Auch dieser bereitete mit seinen vielen Kurven Freude beim Fahren. Am Campingplatz war nach der Dusche Zeit für einen Kaffee und das Stückchen vom Morgen. Herrlich in der Sonne mit dem Geruch des frisch gemähten Grases. Während ich meinen Kaffee trank kam der Platzwart auf einen Smalltalk vorbei. Da ich dabei war mir ein Restaurant für das Abendessen zu suchen, bekam ich so zusätzlich mehrere Tipps. Außerdem sagte er mir, nachdem ich ihm meinen Plan für den nächsten Tag sagte, das ich das Zelt solange stehen lassen kann und mich nicht beeilen muss. Super, so kann es dann trocknen bevor es abgebaut wird.

Das Abendessen. Eigentlich dachte ich, ich fahre nach Wiesen um dort gut bürgerlich zu Essen. Zwei Tipps ließen mich das überdenken. Wild oder eine ordentliche Portion Schnitzel? Es wurde das Schnitzel!

Puh, die haben im Gasthaus Stern in Flörsbach Portionen für hungrige. Ein paar ältere aus dem Dorf trafen nach und nach ein und unterhielten sich über die Geschehnisse der letzten Tage. Top-Thema war ein Brand in der vorherigen Nacht zu der Feuerwehren aus den umliegenden Orten kamen. Dorf-Talk halt.

Mehr wie satt, war mir nach einem kleinen Spaziergang. Neben dem Campingplatz liegt der Wiesbüttsee, ein Stausee errichtet vor mehreren Jahrhunderten um “…den Künsten zur Hebung der Grubenwasser im Lochborn, dem Kobaltpochwerk … dem  Lettenpochwerk sowie der Biederer Hütte und dem Hammerwerk genügend Aufschlagwasser zu liefern”. Mit anderen Worten, der Stausee hat mehrere Werke, die ihre Tätigkeiten mit Wasserkraft bedienten bedient. Zu lesen ist dies auf einem Schild am See.

Ich machte es mir danach im Zelt am früher Abend gemütlich, als ich Besuch bekam. Elke und Oliver sind an diesem Tag angereist und luden mich auf einen Wein ein. Es war ein kurzweiliger Abend an einem kleinen Lagerfeuer.

Tour: 22 Kilometer, ~560 Höhenmeter


11. Mai

Dem Frühstück folgte ein Packen aller Sachen im Zelt. Die Packsäcke lies ich im Zelt und das Zelt blieb stehen, da ich dies durfte. Auf zur Tour des Tages direkt vom Campingplatz aus. Eigentlich sollte die Tour am See entlanggehen. Ich entdeckte ziemlich am Anfang einen kleinen Pfad, dem ich folgte. Dieser war von der Beschaffenheit interessanter, auch wenn er etwas weiter vom See entfernt ist wie der breite Weg am See. 

Es folgte mehrere Waldwege, bis ich oberhalb von Wiesen aus dem Wald heraus kam. Die Wege bis hierhin waren angenehme Waldwege und kleinere Pfade. Kurz bevor es aus dem Wald ging, sah ich ein rotes Eichhörnchen über den Weg huschen. Hinunter nach Wiesen wurde der Weg zu einer Teerstraße, auf der es durch den Ort zur Hauptstraße ging. Entlang dieser Straße kam ich beim “Der Bäckerladen” vorbei. Wunderbar. Ein Brot für Zuhause und etwas Süßes fand sich. An einer Kreuzung später war “Der Dorfladen”. Ein paar Frischkäse sahen interessant aus, mit auf die restliche Wanderung wollte ich davon dann doch nichts nehmen, bei dem warmen Wetter.

Weiter durch Wiesen und an einer Seitenstraße ab führte mich der Weg hoch zur Kreuzkapelle. Am Waldrand und im Wald waren es noch einige Kilometer bis zum Campingplatz. Die restlichen Kilometer waren jedoch eher Schotterautobahn im Wald und nicht besonders schön zum Laufen. Bis kurz vor diesem Weg kam mir doch tatsächlich eine größere Wandergruppe entgegen. Die Erste und Einzige an diesem Wochenende.

Am Campingplatz angekommen packte ich ich alles in den Trekkingrucksack und verstaute dies in Svarta. Zuletzt wurde das Zelt abgebaut und verstaut. Nun widmete ich mich noch dem süßen Stück aus der Bäckerei. 😊

Ich verabschiedete mich von Elke und Oliver und fuhr anschließend nach Hause.

Tour: ~11,3 Kilometer, ~200 Höhenmeter


Resümee

Der Spessart liegt nah und ist damit ein willkommenes Ziel für (verlängerte) Wochenenden. Viele Wanderwege verlaufen im Wald und werden immer wieder von Wiesen und Naturschutzgebieten aufgelockert. In dieser Gegend sind genauso viele Wege für Fahrradtouren ausgeschildert.

Ein wenig verwundert war ich, da mir nur ganz selten andere zu Fuß oder auf dem Fahrrad entgegen kamen. Ich hatte doch etwas mehr dort erwartet, war aber auch nicht wirklich traurig darüber. Was mir deutlich am Campingplatz und auf den Touren auffiel, war das frische Grün des Frühlings und das Gezwitscher der vielen Vögel.

Das Hauptgebäude und die Sanitäranlagen des Campingplatzes werden derzeit umgebaut, weshalb der Campingplatz offiziell geschlossen hat. Für Dauercamper und bei Nachfrage ist ein campen dennoch möglich. Dadurch war es sehr friedlich auf dem Gelände.

In den Spessart geht es bald wieder…..



Maps: TrailRunner Mini, OpenStreetMap

#bayern #hessen #spessart #wiesen #partenstein #bieber #flörsbach #campingresortspessart

Peru – Lodge-Trekking mit Lamahirten – März 2024

In 2010 war ich in Patagonien und konnte damals die südlichen Ausläufer der Anden erlebt. Was ich noch gerne unternehmen würde, ist eine Tour in den Höhenlagen der Anden.

Während der Pandemie von 2020 bis 2023 war nicht viel möglich in diese Richtung. Südamerika war im Verlauf der Pandemie deutlich hinter Europa. So war es erst in 2023 wieder möglich vernünftig dorthin zu reisen. Jedoch konnte der Anbieter, den ich mir ausgesucht hatte, über sein Kontingent keinen Flug bekommen. Ein normaler Flug hätte die Reise deutlich verteuert und so wurde das Vorhaben Anden auf ein anderes Jahr verschoben.

So weit in die Zukunft ist des dann zum Glück nicht verschoben worden. Lediglich ein Jahr und in 2024, über Ostern wird es soweit sein.

Die Reise ist bewusst eine, die über keine Ländergrenze hinweg geht. Es gibt einige sehr interessante Touren z. B. von Bolivien nach Peru, das ist mir dort, noch nicht so sicher. Wie bereits erwähnt, ist der Verlauf der Pandemie in Südamerika zeitlich versetzt zu Europa verlaufen.

Nach einigen Urlauben mit weniger Komfort, habe ich mich für diese Perureise zu einer mit mehr Komfort entschieden. Lodge-Trekking also und eine, bei der in einer der höchsten Lodges weltweit übernachtet wird. 😀

Der höchste Punkt der Reise, wird ein Pass auf 5100 Metern sein. D. h. über Winter wird fleißig auf dem Rollentrainer Rad gefahren um eine gewisse Grundkondition zu haben. Gelegentlich lies das Wetter es auch zu, einzelne Fahrten im Freien zu unternehmen. Rund 850 Kilometer werden es Vom Jahresanfang bis zum Reisebeginn sein. 💪


März 2024

So langsam nähert sich der Zeitraum der Reise. Nach der Zahlung des noch offenen Restbetrages wurden alle Unterlagen zugesendet – digital, wie es sich gehört.

Nun, die Reisedaten waren im Grunde schon bekannt und wurden mit der letzten Mitteilung aktualisiert. Die Flüge gehen von Frankfurt über Madrid nach Lima, einen Tag später von Lima nach Cusco und zwei Wochen später von Cusco über Lima und Madrid wieder nach Frankfurt. Lange Reisetage werden das, was jedoch vorher schon bewusst war.

Und der Guide hat sich mit einem Steckbrief vorgestellt. Geboren in Cusco, ist es somit ein Local. Er studierte in Berlin Film und Kulturwissenschaften. Ein spannender Background für einen Guide.


29. März 2024 – Anreise

Am Vorabend war ich auf einem Gig einer Falco Tribute Band, die echt gut waren. Die Nacht war damit länger und so schlief ich an diesen Morgen etwas länger. Der Hintergedanke dabei ist, später, während des Fluges müde zu sein.

Nach einem kurzen Weg zum Bäcker bereitete ich mein Frühstück mit gekochten Eiern vor. In Ruhe konnte ich frühstücken, hatte ich doch am Tag zuvor schon gepackt. Bis zum Nachmittag hatte ich noch viel Zeit und ging als Erstes die Bearbeitung der Fotos vom Gig an. Die letzten Hausarbeiten wurden erledigt und dann nur noch die Zeit bis zum Nachmittag vertreiben. 

Mit Svarta fuhr ich mal wieder zur Arbeit, um dort zu parken. Zwei S-Bahn-Fahrten später war ich am Flughafen. Eine längere Schlange wartete schon am Schalter. Ok, hinten anstellen. Nachdem der Schaltet öffnete, lief es doch recht flott. Auf Nachfrage bekam ich einen Sitzplatz am Notausgang mit mehr Beinfreiheit – für große Personen wie mich eine angenehme Sache. Ich bekam sogar gleich die Tickets für alle drei Flüge; Frankfurt nach Madrid, Madrid nach Lima und für den Tag danach von Lima nach Cusco.

In einem Bistro vorm Gate kaufte ich was zum Essen und zu trinken und fand einen Platz zum Sitzen. ☺️ Direkt neben mir saß jemand, der mir schon in der  Schlange vorm Schalter auffiel; auffiel, da er eine Tasche mit dem Aufdruck des Reiseanbieters hatte. Wie ich halt so bin, sprach ich ihn gleich an. Yep, fast richtig. Er hatte jedoch eine andere Reise in Peru gebucht. Es ergab sich dennoch ein nettes Gespräch.

Am Gate sah es relaxt aus, um die Ecke entpuppte es sich jedoch als sehr voller Warteraum. Das Boarding verlief ziemlich zügig und wir hoben fast pünktlich ab, um nach Madrid zu kommen.

Madrid. Zu dritt waren wir nun, da sich noch einer aus meiner Reisegruppe gefunden hatte. Die Wartezeit bis zum nächsten Flug verbrachten wir mit Small Talk und einem Bier.


30. März 2024 – Anreise und Lima

Der Flug ab Madrid hob ebenfalls pünktlich ab. Rund eine Stunde später; 02:00 Uhr Nachts gab‘s Essen. Reis mit Gemüse und Hühnchen. Die Nacht über versuchte ich zu schlafen. Das hat nur zum Teil geklappt; so bequem ist’s im Flugzeug dann doch nicht. Naja, bis Madrid ging es mit Iberia und ab Madrid mit LATAM.

Das Frühstück gab es um 11:00 Uhr (CET) und bestand aus einem Omelett mit Kartoffeln und Tomaten, einem Brötchen und Obstsalat. Zu trinken hatte ich Maracujasaft und Kaffee. Nach deutscher Zeit ein spätes Frühstück, nach peruanischer Zeit ein frühes (5:00 Uhr) .

Der Flug landete planmäßig. Die Einreise verlief ohne Probleme. Unser Guide Matthias fand sich schnell am Ausgang des Flughafens. Zwei aus der Reisegruppe kamen bereits mit einer früheren Maschine warteten auf uns. So waren wir komplett (zumindest die, die an diesem Tag anreisten) und begaben uns auf den Weg zum Hotel. Nach einer nicht allzu langen Fahrt erreichten wir das Hotel. Einchecken konnten wir noch nicht dafür aber frühstücken. 😊 Im Hotel trafen wir dann noch die letzte Person der Reisegruppe.

Ein zweiter Guide kam und führte uns durch Lima. Die meiste Zeit fuhren wir dabei von Ort zu Ort. 

  • Pucllana war die erste Anlaufstelle. Pucllana ist eine große Fläche mit Überresten ehemaliger Lehmbauten
  • Die Altstadt mit ihren Straßen
  • Eine Bank, an der ich Geld abhob. Bei einem Umrechnungskurs von 1:4 gab es reichlich SOL.
  • Zu einem Museum in einer Franziskaner Kirche
  • Museo Larco, in dem wir viel über die Geschichte Perus lernten

Es folgte, welch Wunder, ein Essen. In der Cevericheria Puro Mar. Zu fünft bestellten wir den Saft Chica Moorada, welcher aus dunklem Mais hergestellt wird. Der Teller mit Ceviche war lecker und wurde mit einem Teller Ceviche komplettiert. Ceviche ist in Säure (meist Limette) gegarter Fisch. Der zweite Teller war ein gemeinsamer Teller für alle mit verschiedenen Varianten.

Satt sind wir zum Hotel gelaufen und konnten dort einchecken. Mit Vicky machte ich gleich noch einen längeren Spaziergang durch Miraflores und am Strand entlang. Es gab in den Straßen von Miraflores viele Graffiti und Wandmalereien zu entdecken.

Im John F. Kennedy Park, der in der Nähe des Hotels liegt, stießen wir unverhofft auf einen Markt. Diesen durchstreiften wir, ohne dass sich etwas für uns fand. Interessant war dieser Markt am Abend dennoch. Kurz vor dem Hotel stoppen wir für ein Eis und um Getränke einzukaufen. Beim Eis entschied ich mich für eines mit Lucuma.

Im Hotel schnappte ich mir meinen Bikini und nahm den Aufzug in den 8. Stock zum Pool. Wobei zu bemerken ist, das der Pool im Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist.

Es war ein warmer und erlebnisreicher Tag in Lima.


31. März 2024 – Auf in die Anden

Sehr früh aufstehen war angesagt. Um 5:30 Uhr gab es Frühstück und dann sind wir zum Flughafen. Wieder mal fliegen. Der Flug von Lima nach Cusco dauerte keine 90 Minuten.

In Cusco spazierten wir unabhängig im Ortszentrum und trafen uns eine halbe Stunde später, um gemeinsam zu einem Café zu laufen. 

Ein paar Süßkartoffelpfannkuchen und ein Latte Macchiato waren meine Stärkung für die anstehende Fahrt zu unserer Lodge der nächsten Tage. Dazu fuhren wir in das heilige Tal – Urubamba. Während der Fahrt fuhren wir durch eine hügelige, grüne Landschaft. Seen lagen ebenfalls auf dem Weg. Auf über 2800 Metern hatte ich den Eindruck in einer bewirtschafteten Voralpenregion unterwegs zu sein.

Wir bezogen unsere Zimmer in Ollantaytambo in der Lodge Casa Blanca. 

Bis zum Abend war nicht viel Zeit und so beschlossen Vicky und ich einen Spaziergang durch das Örtchen zu unternehmen. 

Um 18:00 Uhr trafen wir uns fast alle in der Lodge, um gemeinsam zum zentralen Platz zu laufen. Dort trafen wir die anderen. Zum Essen ging es in das Chuncho. Der Aperitif war ein Schnapps der dort selbst gebrannt wird und von einen aus der Gruppe als verspätetes Geburtstagsgetränk spendiert wurde. Merci Thomas.

Ich bestellte mir ein lokales Bier (Pal), sowie Cuy mit Kartoffeln, frittierten Teigtaschen und einer frittierten, gefüllten Chilischote. Das Essen und das Bier waren lecker. 😊 Was ist Cuy? Meerschweinchen! Das ist dann, wie ich lernte Fingerfood. Durch die vielen kleinen Knochen, die einzige vernünftige Art ein Meerschweinchen zu essen.

Das kleine Körbchen auf dem Tisch (Deko) war wunderbar für eine Erklärung. Darin waren verschiedene Maissorten und Kartoffelsorten zu sehen. Selbst die weiße Knolle ist eine Kartoffel – gefriergetrocknet.

Gemütlich liefen wir zur Lodge zurück und verschwanden in unsere Zimmer. Ich dusche und wunderte mich beim Abtrocknen über ein Geräusch; es hatte zwischenzeitlich angefangen zu Regnen.

Spaziergang Cusco: ~2,3 Kilometer 
Spaziergang Ollantaytambo: ~2,6 Kilometer 
Übernachtung: ~2900 Meter


01. April 2024 – Ruinen

Am Morgen unternahm ich vor dem Frühstück einen Spaziergang im Ort. Mir begegnet dabei viele Schulkinder in ihren Uniformen. Uniformen, da es im Grunde drei gibt. Zwei „normale“ und eine für Sport.

Dann hieß es frühstücken und packen für die erste Tour zu einer Ruine bei Ollantaytambo. Morgens war es noch ruhig und wir konnten die Anlage in Ruhe erkunden. Die Anlage lag am Hang mit reichlich Terrassen. Faszinierend wie exakt die großen Felsblöcke bearbeitet wurden, damit sie ohne Fugen zusammenpassen.

Danach fuhren wir fast zum anderen Ende des Tals nach Pisac. Durch Pisac fuhren wir bis zum Eingang der archäologischen Anlage oberhalb des Ortes. Auch diese erkundeten wir ausgiebig. Auf dem Gelände entdecken wir sogar einen Kolibri, der dort herumflog.

Zur Mittagszeit fuhren wir nach Pisac, um dort zu essen. Es gab leckere Enpanadas und Chica Morada zum trinken. 😊 Im Garten des Restaurants entdecken wir erneut einen Kolibri.

Ein kleiner Bummel, ein Cappuccino und schon waren wir wieder mit dem Bus unterwegs zu unserer Lodge.

Der Abend war zur freien Gestaltung. So ging es später mit Vicky zum Abendessen ins Chullpi. Der Chef war nicht anwesend, weshalb der Koch uns bediente. Sein spanisch klang gut, nur zu dumm, das keine von uns Spanisch kann. Wir bestellen Burger und ich mir noch ein lokales Craft Beer. Als der Chef wieder im Lokal war, wurden wir von ihm betreut. Das war einfacher, da dieser Englisch sprach. Wir hatten ein leckeres Essen und eine erlebnisreiche Bestellung. 😀.

Chullpi ist nicht nur der Name des Restaurant, sondern vor allem die Bezeichnung für eine Popcornart. Bei der verwendeten Maissorte popt diese nicht auf, so wie wir es gewohnt sind. Im Grunde sieht der Mais noch fast roh aus. Geschmacklich ist dieser sehr unterschiedlich, von lecker bis Heu.😅

Wanderung (Ruine Ollantaytambo): ~2,6 Kilometer 
Wanderung: (Ruine Pisa): ??? Kein Tracking vorgenommen.
Übernachtung: ~2900 Meter


02. April 2024 – Ruine und Salinas de Maras

Nach dem Frühstück fuhren wir über eine Straße und eine Schotterpiste zu den Terrassen von Moray. Ein Spaziergang dort und schon ging es weiter nach Maras. 

Am Hauptplatz von Maras verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer und begaben uns auf unser erste richtige Wanderung.  Unser Zwischenziel waren die Salztetrassen von Maras. Dazu liefen wir einen Feldweg, der zu einer Schotterpiste wurde Talabwärts. Um uns herum waren bewirtschaftete Felder. Das Besonders daran jedoch war die Höhe von 3500 Metern. In Europa findet auf dieser Höhe keine Landwirtschaft statt.

Die Salineras de Maras besichtigten wir natürlich. Bereits am Eingang erhielten wir eine kleine Tüte mit Salz zur Begrüßung. Das die meisten Salzbecken eher braun sind, liegt daran, das wir im Herbst und damit nicht in der eigentlichen Salzgewinnungszeit dort waren.

Auf einer Wiese mit Tisch und Bänken nahmen wir unser Mittagessen zu uns, das unser Guide vorab organisierte und zu Beginn der Wanderung an uns verteilte. (Das Grüne neben Wickie ist eine Mandarine!)

Weiter ging es zu Fuß auf einer Schotterpiste, die in einen Schotter-/Steinweg überging bis ins Tal. Dort wartete unser Fahrer schon auf uns.

Eine kurze Fahrt brachte uns zu einer Chicheria. Während der Zeit der Vorbereitung konnten wir im Hof das Frosch-Spiel spielen. Es wird dabei mit Münzen geworfen. Die meisten Punkte gibt es, wenn der Frosch getroffen wird. Die Münzen fallen durch die Öffnung in eine Schublade und können am Ende so gut gezählt werden.

Dann war es soweit. Uns wurde erklärt wie Chicha, Maisbier hergestellt wird. Es folgte natürlich noch eine Verkostung. Einmal Natur, was säuerlich schmeckt und einmal mit Kräutern und Erdbeeren. Diese Variante schmeckt wesentlich besser.

Wo es frische Chicha gibt, kann man an roten Tüten am Ende einer Stange erkennen. Die übliche Glasgröße hat dabei ungefähr einen halben Liter. 😁 Da der Alkoholgehalt relativ gering ist, ist das kein Problem.

Die Vorführung und Verkostung erfolgte in einer traditionellen Küche mit Holzofen und Meerschweinchen, die auf dem Boden herumliefen. Diese waren ganz wild auf den Most des Maises.

Abends sind wir gemeinsam in ein Lokal zum Essen gegangen. Dort erzählte uns unser Guide den Ablauf des nächsten Tages. So handhabt er es meistens. Das war gut, da wir somit wussten, was am nächsten Tag auf uns zukommen wird. 👍

Spaziergang: ~1,4 Kilometer 
Wanderung: ~7 Kilometer, ~470 Höhenmeter bergab
Übernachtung: ~2900 Meter


03. April 2024 – Machu Picchu

Früher wie bisher klingelte der Wecker. Aufstehen, packen und um 5:30 Uhr mit allem im Frühstücksraum sein. Dort bekamen wir Tüten mit dem Frühstück für unterwegs. Die Taschen ließen wir in der Lodge und liefen mit Tagesrucksack zum Bahnhof. Unser Zug nach Machu Picchu fuhr pünktlich um 6:10 Uhr los. Bis wir unsere reservierten Sitzplätze einnehmen konnten, wurden wir mehrmals kontrolliert. 

Dann begann die gemütlich Zugfahrt. Dass der Zug bis Machu Picchu Pueblo lange unterwegs ist, liegt u.a. an den max. 40 km/h die der Zug erreicht.

In Machu Picchu Pueblo liefen wir bis zum zentralen Platz, damit unser Guide etwas zu einem Permit klären konnte. Das hatte leider keinen Erfolgt gehabt. Wir hatten in der Zwischenzeit einen Machu Picchu Stempel für den Reisepass genutzt und einen Kaffee gekauft.

Als Nächstes hieß es an der Busabfahrtsstellle dass Ende der Schlange zu finden. Die Länge der Schlange erschreckte uns, relativierte sich jedoch, da sie zügig vorankam. Noch vor erreichen des Busses wurden die Tickets inkl. Machu Picchu Ticket geprüft. 

Der Bus schlängelt sich über 13 Serpentinen nach oben. Die Zugfahrt von Ollantaytambo brachte uns von rund 2900 Metern auf etwas über 2100 Metern und der Bus is dann wieder auf über 2400 Meter.

Unten im Ort war es am Morgen noch kühl, oben vor dem Eingang um 09:00 Uhr schon recht warm. Da es innerhalb von Machu Picchu keine Toiletten gibt, wurde die einzige Möglichkeit vor dem Eingang genutzt.

Dann sind wir bis auf eine Ausnahme rein. Dort dann noch mit Sonnencreme eingecremt und mit einem Repellent eingesprüht. Ein Ordner kam auf mich zu, da Sprühen, egal was, nicht erlaubt ist. 5 Meter vor dem Eingang wäre es ok, 3 Meter danach nicht mehr. 🙃 Das mit dem Repellent ist nötig, da Machu Picchu von einem Bergnebelwald mit reichlich Insekten umgeben ist.

Durch die Personenbegrenzung und die Größe der Anlage verteilt sich die Menschenmenge ein wenig. Abgesehen von ein paar markanten Punkten, an denen sich dann doch Trauben bildeten.

Es ist schon sehr faszinierend, was hier vor Jahrhunderten gebaut wurde. Terrassen für die Landwirtschaft, ein Wasserkanal mit einer immer konstanten Menge an Wasser zur Versorgung der Bewohner. Gebäude und Plätze, die die Felsen der Umgebung in die Architektur Integrierten.

Wir waren auf einer schönen Route innerhalb Macau Picchus unterwegs. Zu beachten gilt, das die Route mit dem Permit vorgegeben ist. So wirklich frei bewegen kann man sich innerhalb der Anlage somit nicht und einige Wege sind eher als Einbahnstraße vorgesehen.

Auf dem vierten Bild kann der Pass erkannt werden, auf dem das Sonnentor steht, das das Ende des Inka Trails markiert und der einzige offizielle alternative Weg nach Machau Picchu ist.

Am Ausgang wartete einer aus unserer Reisegruppe, der dann mit Guide die Tour unternahm, nachdem wir zum Ende kamen. Die Permits sind nämlich auf Zeitslots definiert und seiner war eben auf einem späteren Zeitslot, da er die Reise spät buchte. Währenddessen sind zwei mit dem Bus und drei über die Treppe zum Ort zurückgekehrt. Obwohl es fasst nur nach unten geht, ist es eine schweißtreibende Tour, da der Treppenweg aus Natursteinen durch eine tropische feuchtwarme Gegend verläuft.

In Machu Picchu Pueblo kehrten wir zum Mittagsessen ein. Sehr lecker. Die Vorspeise war ein Salat aus Avocado und Papaya mit einer Senfsauce. Zum Hauptgericht gab es für mich Alpakastücke am Spies mit Süß-Saurer-Soße und reichlich Beilagen.

Mehr als satt sind wir Richtung Bahnhof. Auf der zentralen Brücke über den Fluss stießen wir auf die anderen Beiden um gemeinsam zum Bahnhof zu laufen. Zuvor holten Vicky und ich uns noch einen Espresso. Kaum waren wir wieder auf der Brücke, fing es zu regnen an. Am Ende der Brücke waren wir im Marktviertel, das bis zum Bahnhof reicht und vollständig überdacht ist. 

Mit den Zug gelangten wir zurück nach Ollantaytambo, wo unsere Fahrer auf uns wartete. Die Straße vor dem Bahnhof war nicht mehr leer wie am morgen, sondern völlig überfüllt. Wir sind daher sehr zügig vom Bahnhof losgelaufen. Wir holten unser Gepäck an der Lodge ab und es folgte eine fast zweistündige Fahrt mit den Bus nach Cusco.

Im Hotel wurde die Wartezeit für die Formalitäten mit einem Tee überbrückt. Es gab Minze ähnlich Kräuter und Cocablätter.

Die Zimmer wurden bezogen und zu Dritt machten wir uns auf in die Innenstadt zum Abendessen. Ein Restaurant wurde gefunden, dass uns alle zufrieden stellte. Der Vorspeisenteller mit Pommes und zwei Chorizos genügte mir. Da ich an diesem Tag zu wenig getrunken hatte, gleichte ich das mit zwei großen Zitronenlimonaden (selbstgemachte) aus.

Mit einem kleinen Umweg an einem Bankautomaten (gebührenfrei) erreichten wir das Hotel. 

Spaziergang Machu Picchu: 2,22 Kilometer 
Wanderung nach Machu Picchu Pueblo: ~4 Kilometer, ~400 Höhenmeter nach unten
Übernachtungshöhe: ~3400 Meter


04. April 2024 – Kulturtag

Um 7:30 Uhr trafen wir uns zum Frühstück und hatten so mehr als genügend Zeit, denn unser Guide holte uns erst um 8:30 Uhr ab.

Da wir nun in Cusco waren und somit 500 Meter höher übernachteten, war dieser Tag auch ein Akklimitationstag. Die Kultstätten am Rande von Cusco befinden sich sogar auf 3600 Meter.

Zuerst wurden wir nach Saqssywaman, danach nach Qenko und über einen Abstecher bei Christo Blanco zum Sonnentempel in die Stadt geführt. Der Sonnentempel ist nur noch in Ansätzen zu erkennen, da die Spanier eine Kirche darauf aufbauten und Christo Blanco war bereits unbewußt am Abend zuvor zu sehen. Der helle Punkt im Bild oben rechts, ist die Statue.

Durch ein paar Gassen der Altstadt gelangten wir zum zentralen Platz mit der Basilika. Zuvor kauften wenige Meter davon entfernt die angeblich besten Tamales von Cusco. Ich entschied mich für die salzige Variante. Leicht warm, ein leckerer Snack.

Dann betraten wir doch noch die Basilika. Unser Guide hatte viele zu erzählen und brachte es auf eine schöne Art rüber. An einem Eingang in der Basilika ist ein großer bearbeitete Stein. Ein Kompromiss der Kirche gegenüber dem Naturglauben, der die Sonne, die Erde usw. betrachtet. Daher ist Qenko ein heiliger Ort, an dem es unter die Erde geht und Saqssywaman eine nach oben offene Stätte.

Nach fünf Stunden endete der kulturelle Teil und wir gingen alle unsere Wege. Für mich bedeutete es zuerst ins Hotel zu gehen um den Rucksack gegen eine kleine Tasche zu tauschen. 

Eine Farmacia in der Parallelstraße hatte sogar das was ich wollte, um meine Reiseapotheke zu füllen. Das Café Cercania Pan y Café war mein nächster Anlaufpunkt. Ein Kaffee und was Süßes waren mein Begehr. Da es anfing zu regnen, gesellte sich noch ein weitere Kaffee dazu.

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachte ich im Hotel.

Wir trafen uns alle zur vereinbarten Zeit im Hotel und gingen gemeinsam in das Nuna Ryami. Ein Restaurant das auf lokale Waren setzt und eine schöne Atmosphäre hat. Vicky, Thomas und ich hatten zur Vorspeise ein Meerschweinchen, dass wir uns teilten. Danach folgte für mich noch ein Lomo Saltado y Kallampas Nuna Style – etwas typisch peruanisches mit asiatischem Touch. 

Nach dem Essen gab es eine ausführliche Info zu den nächsten Tagen und deren Ablauf. 

Bevor es ins Bett ging, packe ich für die Trekkingtage. D. h. alles was mitkommen sollte blieb in der Tasche, alles andere kam in einen Packsack der in Hotel bleiben sollte. Der Grund dafür ist, dass die Lamas nicht viel tragen können.

Übernachtungshöhe: ~3400 Meter


05. April 2024 – Wanderung ins Urubambatal

Das Frühstück war wieder etwas früher, da es auf eine längere Wanderung gehen sollte.

Zum vereinbaren Zeitpunkt traf der zweite Guide ein und stellte sich vor. Kurz danach kam unser Hauptguide und dann konnte es schon losgehen. Wir fuhren nach Tauca, einem Dorf in der Nähe eines Sees auf gut 3800 Metern. Hier wurden uns die Lunchpakete übergeben, bevor es los ging.

Der zweite Guide erklärte uns auf der Wanderung so einiges über die Gegend in der wir uns befand. So lernten wir u. a. eine wilde Kartoffelpflanze kennen. Auf der Wanderung kamen wir über einen Pass, den wir bei 4350 Metern überschritten. Wie meist, war es an und auf dem Pass sehr windig. Daher blieben wir nicht lange dort. 

Tiefer, in den Ruinen alter Häuser machen wir unsere Mittagsrast in angenehmer Sonne. T-Shirt-Wetter. 😊 Leckere Empanadas fanden sich in den Lunchtüten.

Weiter des Weges, kamen wir durch eine verlassene Siedlung und im Anschluss sogar durch eine Schlucht.

Unsere Wanderung führte uns später durch die Ruinen von Huchuy Qusqo (kleines Cusco). Bei einer Pause dort wurde uns einiges zu den Ruinen und den Inkas erklärt, die mit Huchuy Qosqo zusammenhingen.

Wir waren allerdings noch lange nicht am Ende der Wanderung. Oberhalb eines Taleinschnittes gelangten wir ins Urubamba-Tal. Ein steiler Serpentinenweg brachte uns durch einen Blumenhang nach unten auf rund 3400 Meter. 

Auf der Wanderung sahen wir u.a.  wilde Kartoffelpflanze und Itchu Gras; einen Kolibri, ein Reh, verschiedene Raupen und Schmetterlinge sowie kleine Vögel wie den Andenspecht.

Unser Fahrer brachte uns zurück nach Cusco ins Hotel.

Bevor sich unser Guide für diesen Tag verabschiedete, übergab er einiges der Andean Lodges, wie einen Packsack, einen Buff, eine Postkarte und eine Infobroschüre.

Erst mal duschen! Danach packe ich alles fürs Trekking noch mal um in den Packsack. Die Lamas können nur bis max. 20 Kilo tragen und das auch nur in weichen, flexiblen Taschen/Säcken.

Mit Vicky bin ich später in das Café Cercania Pan y Café für ein kleines Abendessen. Ein Bagel mit Avocado, Chitake, Salat und Soße nahm jede von uns. Zwei Scheiben Sauerteigbrot mit zwei verschiedenen Aufstrichen teilen wir uns. Beides war sehr lecker. 😋

Ein Spaziergang brachte uns zu einem Bankautomaten, da wir Geld benötigten. Wir wurden auf dem weiteren Weg beide in zwei Geschäften fündig und sind mit jeweils zwei T-Shirts zum Hotel. 

Kurz recherchiert und schon waren wir wieder unterwegs. Ein paar Straßen weiter fanden wir die Heladeria Hot Ice. Mit einem Eis traten wir den Rückweg zum Hotel an.

Wanderung: ~14 Kilometer , ~800 Höhenmeter, ~1300 Höhenmeter bergab
Pass bei 4350 Meter überschritten
Übernachtungshöhe: ~3400 Meter


06. April 2024 – Trekking – Cordillera Vilcanota

Nach dem Frühstück wurde die Tasche mit den Sachen, die in Cusco bleiben konnten in ein Zimmer gebracht. Alles andere; Packsack und Tagesrucksack kamen mit in den Bus.

So fuhren wir einige Zeit Richtung Süden bis Urcos. Dort besichtigten wir den Markt und konnten uns die Beine vertreten. Den nächsten Stopp machen wir in Chucupe. Bei einem Bäcker gab es Kaffee und Gebäck. Nur ein paar Meter weiter waren mehrere Brücken über den Fluss, die die unterschiedlichen Baustile der Jahrhunderte zeigten.

In diesen Ort fuhren wir dann durch mehrere Seitenstraßen. Nach dem verlassen des Ortes wurde aus der Straße eine Naturpiste. Auf dieser kamen uns viele Busse entgegen. Das waren die Tagesausflügler von den Regenbogenbergen auf ihrem Rückweg nach Cusco. Dadurch wurde es auf der Piste hin und wieder sehr eng. Unsere Fahrer meisterte dies alles mit Gelassenheit und seinen Fahrkünsten.

Mitten in den Bergen, bei einem Dorf machten wir erneut halt. Weberinnen auf einer Weise erwarteten uns. Die Verarbeitung der Rohwolle bis zum fertig Produkt wurde uns gezeigt. Einen kuscheligen Schal aus Alpakawolle kaufte ich dort und das Geld dafür bekam die Weberin des Schals Rosa.

Irgendwann kam wir an einer Wiese an, auf der ein Zelt stand. Das entpuppte sich als unser Essenszelt für das Mittagessen. Dahinter stand ein kleineres Zelt in dem der Koch zauberte. Ein leckeres Mittagessen hatten wir dort auf 4230 Metern. Bei dem Tee handelte es sich um Wasser mit Cocablättern, so wie es ihn sehr oft gab.

Hier starteten wir zu einer Akklimationstour, die uns zu unserer ersten Lodge des Trekkings bringen sollte. Es ging über eine einfache Brücke und dann einen Hügel hoch. Dort hatten wir einen Blick auf den Gipfel des Ausangate, der höchste Gipfel der Cordilliera Vilcanota.

Wir liefen weiter um einen Hügel und dort auf einem schmalen, leicht ausgesetzten Pfad. Wieder über eine einfache Brücke folgten wir dem Weg durch eine Schlucht. Am Ende der Schlucht kamen wir in den Tal heraus, in dem sich unsere Lodge für die nächsten zwei Tage befindet.

Am Rand des Tals suchten wir einen Weg, der uns nicht durch das Moorgebiet führen sollte. Hatte zumindest zum Teil geklappt. Ein zugelaufener Hund, zeigte uns den Weg durch das Tal. Wir vermuteten, das der Hund zur Lodge oder einer Person in der Nähe gehört.

Unterwegs sahen wir neben Vögel reichlich Alpakas. Vor der Lodge dann Lamas und Pferde. An der Lodge Chillca Tambo wurde wir freundlich begrüßt. Es gab sogar kuschelige Hüttenschuhe.😀

In der Lodge gab es Kaffee, Tee, Cocablätter und Kakao Sogar etwas zum Essen gab es. 

Die Zimmer wurden bezogen. Bis zum Abendessen trafen wir uns im Kerzenschein vor dem Ofen mit Holzfeuer. Das Abendessen war ein Candle Light Dinner. Ohne Strom, eben auch kein elektrisches Licht. Wir wurden mit einer Suppe und dann mit Fisch, Kartoffelbrei sowie Gemüse verwöhnt. Der Nachtisch war ein Geburtstagskuchen, da Gerda, eine Mitreisende Geburtstag hatte.

Als ich das Bett aufschlug, war es warm! Da hatte doch jemand netterweise eine Wärmeflasche unter die Decke gelegt. 😀 Es fand sich sogar noch ein Betthupferl daneben. 😊

Wanderung: ~4 Kilometer, 100 Höhenmeter 
Übernachtungshöhe: ~4330 Meter


07. April 2024 – Trekking – Cordillera Vilcanota

Zum Frühstück gab es Api, einen flüssigen Maisbrei aus lila Mais. Schmeckt ganz gut. Es gab noch reichlich Obst, von dem ich mir eine Portion nahm. Dazu natürlich Kaffee.

Unsere Akklimationstour startete an der Lodge und zwar gleich den steilen Hang hinter der Lodge nach oben. Wir liefen auf schmalen Tierpfaden ganz langsam. Uns begleitete zusätzlich eine Hilfsperson mit Pferd. Auf dem Weg nach oben sahen wir eine Herd Alpakas.

Ein paar kleine Pausen später waren wir am ersten Aussichtspunkt. Wir hatten eine super Aussicht über das Tal und die Berggipfel der Cordillera Vilcanota.

Nun folgte die Querung eines grasigen Hanges. Kaum um den Hang, erblickten wir eine weitere Herde. Um diese Alpakas in einem Taleinschnitt ging es zu einem Pass. 

Von oben erblickten wir eine dritte Herde. Im Tal sahen wir am See schon die Zelte für das Mittagessen. So eilig hatten wir es nicht und legten noch eine Pause ein und konnten den Alpakas zusehen.

Es folgte ein steilerer Abstieg zum See. Dort wurden wir bereits erwartet. Es gab heißes Wasser für Tee und Cocablätter. Zum Mittagessen auf rund 4700 Metern bekamen wir eine Maissuppe, Reis mit Hühnchenschnitzel und Rote Beete Salat. Den Abschluss bildeten Bananen mit einer Schokosauce.

Ein wenig relaxen und dann sollte es doch weiter gehen. Links am See entlang und dann dem Fluss in das Tal folgend. Unterwegs hagelte es leicht für vielleicht 15 Minuten. Dann war der Spuk vorbei und die Sonne kam heraus. 

Wir erreichten das Tal, in dem die  Lodge liegt und mussten nun wie am Vortag durch das Sumpfgebiet laufen. Eigentlich ganz einfach, wenn man aufpasst.

Vor der Lodge liefen wir zwischen ein paar Lamas hindurch. Diese werden in den nächsten Tagen unser Gepäck tragen.

Frisch geduscht kamen wir nach und nach im Hauptraum zusammen und machen es uns um den Holzofen gemütlich. Der Koch brachte am späteren Nachmittag eine Quiche aus Kartoffel, Käse und Ei. So verbrachten wir den Nachmittag.

Es gab vom Guide eine Erklärung zu einem Bild im Hauptraum. Dabei geht es um eine Prozession, bei der die alten Inka-Rituale mit der christlichen Kirche vermischt wurden.

Das Abendessen bestand aus einer Gemüsesuppe als Vorspeise und Lomo Saltado (Reis mit Gemüse und Fleisch) zum Hauptgericht. Der Nachtisch war aus Keksen und Schokolade.

Wanderung: 7,8 Kilometer, 560 Höhenmeter 
Übernachtungshöhe: ~4330 Meter


08. April 2024 – Trekking – Cordillera Vilcanota

Wir wurden früher geweckt, um die Packsäcke zu packen. Wobei wir um einem leisen Gesang und einem anschließenden Bueños Dias pro Zimmer geweckt wurden. Nach dem Frühstück brachten wir die Packsäcke in den Hauptraum, damit diese später von unserem Begleitpersonal abgeholt werden konnten. 

Bevor wir uns auf unsere Tagestour machten, gab es eine Vorstellungsrunde:

  • 1 Person, für das schwere Gepäck zuständig
  • 2 Lamahirten
  • 2 Begleitpersonen mit Pferden
  • 1 Dienstmädchen 
  • 2 Köche

Insgesamt begleiteten uns noch 17 Alpakas und 3 Pferde für das Gepäck. Zwei Pferde wurden nicht beladen, da sie uns als Notfallpferde helfen sollten. Und natürlich begleitet uns Florence (Floh), eine kleine Mischlingshündin.

Wir liefen ohne die Begleitmannschaft los, die sich um das Packen der Tier usw. kümmerte. 

Unser Weg war dem Tal flussaufwärts folgend. Ganz gemütlich mit Pausen. Dabei sahen wir wieder viele Alpakas und ein paar Lamas. Drei freilaufende Pferde überholten uns und kamen dann langsam auf uns zu. Die zwei Begleitpferde wollten beschnuppert werden.

An einem Zufluss eines Seitenarmes bogen wir ab. Dort hatten wir einen guten Blick auf den Ausangate. Kurz zuvor stießen wir auf unsere Alpakas mit dem Gepäck. Eine Zeitlang liefen sie mit uns und bei der nächsten Pause davon, um vor uns an der nächsten Lodge zu sein.

Der Weg wurde langsam steiler bis zur Hütte des Lodgebetreibers auf 4600 Metern. Dort wartete unsere Mannschaft schon auf uns für das Mittagessen. Uns stand ein großer, bis auf einen Tisch und einigen Stühlen leerer Raum zur Verfügung. Auf der einen Seite gab es eine große Fensterfront, durch diese konnte ich auf die Alpakas sehen, die auf einer gegenüberliegenden Wiese grasten. 

Zum Essen gab es eine Gemüsesuppe und danach einen Salat – Palta al a reina – Avocado mit Paprika, Erbsen und Hühnchen. Es gab selbstverständlich auch Mayonnaise, so wie bei jeder Mahlzeit. Ein Peruaner ohne Mayonnaise beim Essen scheint ein unglücklicher Mensch zu sein.

Als wir weiter wollten, fing es an zu regnen. So kam die Regenhose und der Poncho heraus und wurden angezogen. So stark war der Regen zum Glück nicht. Wir liefen weiter im Tal aufwärts und der Regen hörte fast auf. Das war auch gut so, denn wir mussten den Fluss überqueren. Durch Erdrutsche war das nicht so einfach, aber auch nicht unmöglich. Es folgte noch eine steile  Passage bis es abflachte und wir unsere Lodge – Machuraccay Lodge – auf 4800 Metern erreichten.

Es gab wieder warme Getränke und einen Snack aus der Küche – Kräcker und Guacamole.

Bis zum Abendessen versammelten wir uns wieder vor dem Kamin. Während der Wartezeit testete unsere Crew die mobile Druckkammer und das Satellitentelefon. Dabei wurde die Funktion allen aus der Crew gezeigt und erklärt, damit im Notfall jeder weiß was er zu tun hat.

Es gab später eine Gemüsesuppe mit Mais, gefüllte Hähnchenbrust und eine Art Wackelpudding.

In der Nacht hörte ich etwas auf dem Dach. Vielleicht war es ein Viscacha, von denen es um die Lodge einige gibt.

Wanderung: ~10,8 Kilometer, 461 Höhenmeter 
Übernachtungshöhe: ~4800 Meter


09. April 2024 – Trekking – Cordillera Vilcanota

Über Nacht hatte es geschneit. Die Lamas, welche vor der Lodge übernachteten hatten einen weißen Rücken.

Während des Frühstücks wurde es wärmer und der Schnee rutschte immer wieder mit deutlichem Geräusch vom Dach. In dieser Höhe wärmt die Sonne sehr intensiv.

Bevor wir uns auf die Tagestour begaben, nahmen wir an einer traditionellen Zeremonie teil – Pago a la tierra. Auf einer Decke wurden Felle ausgelegt. Dazwischen ein Papier. Auf dieses kamen in einer festgelegten Reihenfolge verschiedenste Gegenstände. Das Ganze wurde mit Gebeten an die verschiedenen Götter und anhauchen der Gegenstände begleitet. Am Ende wurde alles auf dem Papier mit dem Papier verbrannt.

Wir machten uns anschließend auf den Weg. Gaaanz langsam im Gänsemarsch mit kleinen Pausen liefen wir bis zum Palomai Pass. Dieser liegt auf 5200 Metern und wir hatten damit unseren höchsten Punkt der Reise erreicht.

Auf der anderen Seite des Passes sind wir einem steileren und schlammigen Weg ins Tal gefolgt. An dem Gletschersee Ausangatecocha legten wir eine längere Pause ein. Über eine Feuchtwiese gelangten wir auf einen Tierpfad am Hang. Diesen folgten wir lange. 

Kurz vor der Mittagspause fing es an leicht zu regnen. Zuvor hatte es schon mehrmals gedonnert und so liefen wir etwas schneller. Gerade rechtzeitig erreichten wir das Zelt für die Mittagszeit. Kaum im Zelt wurde der Regen stärker und vermischt sich Hagel. 

Wie wir mit dem Mittagessen fertig waren, hörte der Regen auf. Wir zogen dennoch die Regenkleidung an – sicher ist sicher. Der weitere Weg bis zur Lodge war nicht besonders schwierig, durch den Regen jedoch aufgeweicht.

Diese dritte Lodge – Anatapta Tambo – auf 4740 Metern ist die älteste unseres Trekkings und etwas einfacher. Dennoch wurden wir hier wieder herzlich Begrüßt. Bei unserer Ankunft weideten ganz viele Alpakas um die Lodge.

Bald stand Kaffee und heißes Wasser für Tee bereit. Zum Nachmittag wurden uns Kräcker mit warmen Eiersalat und Popcorn gereicht.

Zum Abendessen hatten wir eine Quinoasuppe, Spaghetti mit Tomatensoße und zum Nachtisch gab es Pudding.

Wanderung: ~10 Kilometer, ~520 Höhenmeter 
Übernachtungshöhe: 4740 Meter


10. April 2024 – Trekking – Cordillera Vilcanota – Regenbogenberg

Täglich grüßt das Murmeltier – Frühstück und Packen. Wir wollten nicht zu früh weg, aber auch nicht zu spät. Zu früh, da wir sonst zu früh in den Regenbogenbergen sind und somit in der Masse der Tagestouristen. Zu spät auch nicht, da die Wahrscheinlichkeit von Regen am Nachmittag hoch sein könnte..

Gemütlich liefen wir zum Warmisaya Pass hoch. Den Pass mit 4985 Metern überquerten wir somit am frühen Morgen. Es bot sich ein toller Blick in ein grünes Tal mit zwei Seen. Der erste See, der Pucacocha war das nächste Ziel für eine Pause. Im See schwammen Bleshühner und Andengänse.

Kurz darauf waren wir am Ende des zweiten Sees. Hier überholten uns unsere Lamas mit dem Gepäck, während wir eine Pause einlegten.

Die Seen liegen auf rund 4800 Metern. Somit hieß es nun wieder bergauf. Der Spitze des Aussichtshügel, den wir ansteuerten liegt auf über 5000 Meter. Hier war einiges los. All die Tagestouristen, die aus Cusco für ein Bild herkommen, waren leicht nervig. Instagram lässt grüßen. Immerhin gab es einen Stempel in den Reisepass. 

Und was gibt es hier besonders? Es ist die Sicht auf den Regenbogenberg. Die Farben des Berges sind schon toll. Währenddessen liefen unserer Lamas unten am Regenbogenberg entlang zu einem Pass. Genau diesen Weg nahmen wir dann auch.

Oben am Pass, wurde dieser auf fast 5000 Metern überschritten durch ein Steintor und wir hatten einen super Blick in das Rote Tal. Unten im Tal erblickten wir Alpakas, aber auch das erste Mal Vicuñas, die wilden Vorfahren der Alpakas und Lamas.

Am roten Hang liefen wir auf einem schmalen Pfad entlang. Es lief sich wie auf Sand. Kurz vor unserer Mittagspause ging es in eine Schlucht und dort auf losem Sand nach unten. 😀

Das Mittagszelt war erreicht. Wir wurden mit einer Kartoffelsuppe, Reis mit Locro d sapajo und einem Spiegelei überrascht. Einen Muffin gab es zum Nachtisch.

Der Himmel wurde dunkler und sicherheitshalber zogen wir die Regenkleidung an. Das war auch gut so, auf dem Weg zur Lodge fing es an zu donnern. Der leichte Niederschlag entpuppte sich als Hagel.

Als uns der Hüttenwirt erblickte, begrüßte er uns mit dem Blasen in eine Pututu (Muschel). Ein dumpfer, weit zu hörender Ton. Bei Ankunft an der Huampococha Lodge wurden wir Einzel vom Hüttenwirt begrüßt.

Zum Nachmittagstisch gab es Chullpis und Käse.

An diesem, letzten Lodge-Tag gab es ein besonderes Abendessen. Vorab eine Suppe aus Mais. Anschließend bekamen wir zum folgenden Bufffett einen Rotwein. Der Abschluss war ein Ausangate-Nachtisch.

Während des Essens fing es an zu blitzen und zu regnen.

Wanderung: ~10,5 Kilometer, ~625 Höhenmeter 
Übernachtungshöhe: 480 Meter


11. April 2024 – Trekking – Cordillera Vilcanota

Aus dem Regen ist über Nacht Schnee geworden und es begrüßte mich eine weiße Winterlandschaft. 😊

Die Tagestour begann mal wieder mit bergauf laufen zu einem Pass. Schon waren wir wieder auf fast 5000 Metern. Durch den trockenen Schnee war es etwas anstrengender wie die Tage zuvor. Von oben hatten wir ein letztes Mal einen Blick auf das Rote Tal, das an diesem Tag eher das weiße Tal war.

Auf der anderen Seite des Passes erwartete uns ein Abstieg von 970 Metern. Immer schön Vorsichtig! Die Sonne zeigte ihre Wirkung und der Schnee begann zu schmelzen. Es wurde langsam rutschiger; je tiefer wir kamen, desto weniger Schnee lag. Das machte es einfacher. 

Ein kleiner Bergbach in der Mitte des Tals führte durch die Schneeschmelze reichlich Wasser und erschien richtig wild.

Fast am Ende unserer Wanderung erwartete uns das Mittagessen. Eine Wiese im enger gewordenen Tal am Bach bot genügend Platz für das Zelt und Kochzelt. Während des Essens (Kübissuppe, Quinoa mit Gemüse, Ei und Huhn sowie Muffins) passierten uns unsere Lamas.

Nach dem Essen gab es eine Abschiedsrunde. Unsere Begleiter bekam für ihren guten Support Trinkgeld. Danach gab es eine kleine Tombola, da wir diverse Sachen abgeben wollten. Von Schuhen bis Taschenmesser war alles dabei.

Knapp zwei Kilometer später waren wir an der Straße, an der uns unser Fahrer erwartete. Vicky und ich wechselten noch die Schuhe, um die Stiefel abzugeben.

Es folgte eine längere Fahrt nach Cusco. Anfangs über eine Naturpiste, später über Straßen.

Abends gab es eine Mädelsrunde. Das Botega 138 in Cusco wurde uns als guter Italiener empfohlen. Für mich war die Pizza etwas zu käselastig. Geschmeckt hat es uns und es war ein netter Abend.

Wanderung: ~9,5 Kilometer, ~150 Höhenmeter, ~950 Höhenmeter nach unten
Übernachtungshöhe: 3400 Meter


12. April 2024 – Cusco

Cusco mag mich wohl nicht! Wie beim ersten Mal hatte ich wieder mit Durchfall zu kämpfen. So verbrachte ich den Tag im Hotel, während die anderen u. a. auf den Markt sind.

Das Abendessen inkl. Trinkgeldübergabe erfolgte ohne mich.

Übernachtungshöhe: 3400 Metern


13. und 14. April 2024 – Cusco – Heimreise

Am Morgen fühlte ich mich wieder halbwegs fit. Das Frühstück war ab 8:00 Uhr angesetzt. Somit hatte ich Zeit für einen kurzen Spaziergang um den Block. Puh, bergauf ist doch ganz schön anstrengend. Gut getan hat es auf alle Fälle.

Beim Frühstück bekam ich ein Update zum gestrigen Tag von den anderen. Unser zwei Schweizerinnen waren schon auf der Weiterreise. Sie hatten den Urlaub mit ein paar Tagen Strandurlaub in Mexiko verlängert.

Vicky hatte für ihr Zimmer ein Late Check Out vereinbaren können. So brachte ich mein Gepäck in ihr Zimmer und wir liefen gemütlich zum Markt.

Gaaaanz viele Stände in einer großen Halle ergeben den eigentlichen Markt. Dort gibt es Obst, Gemüse, Getreide, Käse, Fleisch und vieles mehr. Das besondere hier sind Säfte aus frischem Obst in riesigen Gläsern inkl. nachfüllen. Was in der ganzen Halle nicht zu sehen war, waren Fliegen und das trotz des vielen Obstes und Fleisches. Liegt wohl an der Höhe, auf der Cusco liegt.

Vicky hatte sich an diesem Morgen für ein Nata entschieden. Ein Fladenbrot mit Rahm. Einen kleinen Probierhappen bekam ich ab.

Später sind wir dem Teil der Hühnersuppen gelandet. Es gab eine große Schüssel mit Hühnerbrühe, Nudeln, etwas Gemüse und einem Hühnerschenkel. Für mich einen Probierlöffel. 😊 Die Suppe war gut. Es hätte bei Bedarf noch Nachschlag an Brühe und Maniok gegeben.

Von unserem Guide hatten wir eine Info zu einer Nahrungsergänzung (Siete Semillas) und wo es diese gibt bekommen. Wir waren gespannt wie so ein Supermarkt in Cusco aussieht. Groß, geräumig und sehr sauber. Wir wurden mit suchen und Hilfe fündig. 😀

Unsere Beute brachten wir ins Hotel. Dort trafen wir Ralf und Thomas, die bereit waren für die Heimreise. So konnten wir uns nochmals von ihnen verabschieden.

Wir  ruhten uns im Zimmer aus. Am Nachmittag sind wir ins Avocado. Eine letzte Mahlzeit in Peru. 

Um 16:30 Uhr holte uns unser Guide ab und brachte uns zum Flughafen, der mitten in Cusco liegt.

Es folgte eine Flugserie: Cusco nach Lima, Lima nach Madrid und Madrid nach Frankfurt.  Über 15 Stunden Flugzeit! 

Die Flugverbindungen von Ralf und Thomas war nicht so ideal abgestimmt. Das hatte zur Folge, dass Ralf uns in Madrid am Gate entgegen kam. 

Auf dem letzten Flug nach Frankfurt waren wir damit zu dritt.


Resümee

Grün. Ja, grün ist wohl der prägendste Eindruck dieses Urlaubs. Wir waren alle positiv davon überrascht, wie grün die Anden sein können. Bis auf 4000 Meter wuchsen Bäume und bis 5000 Meter Gräser und Büsche.

Die Farben erschienen in den unterschiedlichsten Farben bei Sonne und bewölkten Himmel. Sonnencreme war immer Pflicht. Meine Brille, die sich aufgrund der UV-Strahlung tönt, war immer bis zum maximalen getönt. Wie wir lernten gibt es einen UV-Index von 0 bis 10 – ausgenommen Peru, dort geht der Index bis 15!

Geschmacklich befanden wir uns ebenfalls in einem besonderen Land. Traditionelle Küche, asiatische Einflüsse und Fusionsküche finden nicht nur ein nebeneinander, sondern auch ein miteinander. Ceviche, mit das typische Gericht ist super lecker. Meerschweinchen mit Kräuterfüllung ist genauso lecker und Fingerfood wie ich lernte. Avocado bester Qualität gab es zu jeder Gelegenheit. Und was selbstverständlich nicht fehlen darf sind die vielen verschiedenen Kartoffel- und Maissorten. 😀

Während des Trekkings wurden wir immer wieder aufs Neue überrascht, was uns der Koch alles kredenzte. Auch der Rest der Begleitmannschaft unterstützte uns bestens. Wir selbst waren doch Überrascht, als wir erfuhren, wie große die Begleitmannschaft inkl. Tieren ist – wir waren doch nur sechs Gäste.

Was noch lobend erwähnt sein sollte ist unser Guide – Matthias. Man merkte das er für das Land und die Kultur ist. Sein Studium der Kulturwissenschaften hat entsprechende gewirkt. Seine Hinweise und Vorträge waren immer informativ und in einer Art mitgeteilt, das das Zuhören Spaß machte.

Bis auf Macau Picchu, dem Regenbogenberg und den Salzfeldern waren wir oft alleine unterwegs. Während des Trekkings (bis auf den Regenbogenberg) sogar komplett ohne andere Gruppen zu sehen unterwegs. Von daher sind die drei Hot Spots mit ihren Menschenmassen ertragbar gewesen.


Dies und Das

Wasser

Vor dem Wasser aus der Wasserleitung wurden wir gewarnt. Um Wasser für die Tagestouren brauchten wir uns jedoch nicht kümmern. Es war im Bus (ein Sprinter) immer welches vorhanden. Sogar nach einer Tour konnten wir unsere Wasserflaschen auffüllen. Das war sehr angenehm, da nicht täglich neues Wasser gekauft werden musste. Je nach Tagesverfassung hatte ich dennoch zusätzlich Wasser gekauft, das sehr günstig war. 

Straßenstände

An vielen Straßenecken standen kleine Verkaufsstände. Morgens gab es dort das typische Frühstück aus Sandwich und Saft oder einem Brei aus verschiedenen Körnern ähnlich einem Porridge. 

Tagsüber und Abends gab es dort Getränke und allerlei Essenswaren.

Trekking

Morgens weckte uns ein Dienstmädchen mit einem leisen Gesang und anschließendem Klopfen sowie einem Bueños Dias.

Nur der Hauptraum wurde beheizt. Da wir die Lodges exklusiv hatten, konnten wir die Türen offen stehen lassen um ein wenig Wärme in die Zimmer zu bekommen. Abgesehen davon fand sich Abends immer eine Wärmflasche und ein Betthupferl im Bett.

Die Bäder waren sauber in den Lodges und Nachmittags gab es sogar richtig heißes Wasser zum Duschen. Nur aus der Dusche heraus, stand man im kühlen Bad mit einstelligen Temperaturen. Dusche mit Sauna in einem. 😅

Die Trekkingtour führte öfter durch Feuchtwiesen oder Moorlandschaften. Wasserdichte Stiefel waren daher sehr hilfreich. Oder man macht es wie die meisten aus der Begleitmannschaft und läuft in Sandalen. Da werden zwar die Füße nass, sie trocknen aber auch schnell wieder. Wir fanden es zumindest jedes mal wieder erstaunlich, das sie nur in Sandalen unterwegs waren.

Gemeinschaft

Wir erfuhren, das in Peru nach einigen Wirren wieder ein Zusammenleben wie in der Inkazeit besteht und gepflegt wird. Die Dorfgemeinschaft hilft einem, man hilft anderen und alle haben regelmäßig Dorfgemeinschaftstage an denen zusammen gebaut, erhalten usw. wird.

Unsere Trekkingtour ist ein Projekt zweier Dorfgemeinschaften und alle aus der Begleitmannschaft kamen aus diesen zwei Dörfern.

VW

Was auffiel, waren viele alte VW Käfer und VW Busse der ersten Generationen, die gefahren werden und manchmal auch Essensstände sind.


Streetart

In Lima, Cusco und einigen anderen Orten gab es tolle Streetart.


Verweise


#peru #lima #cusco #ollantaytambo #pisco #ceviche #cuy #meerschweinchen #avocado #cordilleravilcanota #vilcanota #machupicchu #rainbowmountain #regenbogenberg #lama #alpaka

Oman – Dezember 2023

Eigentlich sollte es in 2023 nach Peru gehen. Die Reise war bereits gewählt und gebucht. Der Anbieter hatte jedoch über sein Kontingent keine Flüge mehr bekommen und ein alternativer Flug hätte die Reise deutlich verteuert. So habe ich mich dazu entschieden, die Reise nach Peru auf das kommende Jahr zu verschieben.

Es gibt noch viele Länder, die ich sehen und erleben möchte und so hatte und habe ich eine Liste von Wunschzielen. Durch Gespräche mit anderen, z. B. während einer Reise, kommen dort Länder hinzu oder gewinnen an Interesse. 

Eines dieser Länder ist der Oman. Gelegen auf der arabischen Halbinsel und im Winter mit sehr angenehmen Temperaturen, bei denen Aktivitäten nicht darin bestehen in den nächstgelegenen Schatten zu flüchten. Auf meiner Südafrikareise schwärmten zwei der Mitreisenden von ihren Omanerlebnissen. Die Mischung aus Kultur, Berge, Wüste und Meer faszinierte mich und wurde von den beiden verstärkt.

Bei der Suche nach aktiven Omanreisen bin ich auf einen kleineren Anbieter aus München gestoßen, der genau die Mischung anbot, die mich ansprach. Erleben der Kultur in und um Maskat und anderen kleineren Orten, eine Trekkingtour im Hajargebirge, ein paar Tage in der Wüste und am Ende der Reise die Küste und das Meer. Im Gebirge, in der Wüste und am Strand wird gezeltet. 😀 

Nach Rücksprache stellte sich heraus, dass die zur Verfügung gestellten Zelte nicht ausreichend sind für größere Personen wie mich. Kein Problem, ich habe ja ein eigenes Zelt und nehme dies mit. Der Vorteil dabei ist, dass mir der Auf- und Abbau wesentlich leichter fallen wird, da es das eigene ist, das ich kenne. Ach ja, bei der Reise wird ein wenig Mithilfe wie beim Zeltaufbau vorausgesetzt. 

Die meisten Omanreisen gehen von München aus und andere Flughäfen sind optional. Ich entschied mich für Frankfurt, da dies für mich einfacher ist. Am Reisepreis hätte dies keine Auswirkung gehabt. Hätte! Der Flug von Frankfurt geht einen Tag früher los und so fallen die Kosten für eine weitere Nacht in Maskat an. Für die Mitnahme des eigenen Zeltes gab es einen kleinen Rabatt und dies glich sich nun fast aus. Aber auch ohne diesen Ausgleich hätte ich die Kosten für die zusätzlich Nacht gerne übernommen.

Wie sieht das mit dem eigenen Equipment aus? Es ist fast alles vorhanden, lediglich Heringe für lockeren Boden (Sand) mussten noch gekauft werden. In den Monaten bis zum Reisebeginn kann ich mir noch überlegen, ob ich den Drei-Jahreszeiten-Schlafsack oder eher den Winterschlafsack mitnehme. Für das Gebirge und am Strand sollte ersterer ausreichend sein, für die Wüste bin ich mir da nicht so sicher.


Sommer 2023

Der Kontakt mit dem Reiseanbieter ist per E-Mail und Telefon sehr unkompliziert. 😀 So lies sich die Frage nach dem richtigen Schlafsack schon lösen.

...nein, da die Wüste nicht so hoch liegt, ist sie auch nicht das Problem. Hier sollte es nachts nicht kälter als ca. 10 Grad werden.
  
In den Bergen dagegen schlafen Sie ja auf 2000m Höhe und da kann es tatsächlich um die 5 Grad werden. D.h. wenn die Angabe der Komfortbereich (und nicht der Extrembereich) ist und Sie dazu noch ein Inlett und ggf. auch Socken und lange Unterwäsche oä. mitnehmen, dann sollte es ausreichen.
 
Grundsätzlich bin ich immer dafür, eine gewisse Reserve einzuplanen, denn durch die Tag-Nacht-Unterschiede und die Bewegung tagsüber kommen einem die Nächte oft kühler vor als sie tatsächlich sind.

Somit wird es der Drei-Jahreszeiten-Schlafsack. Ein Inlett verwende ich grundsätzlich und lange Unterwäsche (Funktionskleidung) ist kein Problem.

Oman Air hat im Sommer die Flugzeiten geändert, so das der Flug ab Frankfurt nicht über den Tag, sondern so wie ab München über Nacht erfolgt. Damit wird die zusätzlich Übernachtung in Maskat nicht mehr benötigt.


Dezember 2023

Keine zwei Wochen mehr bis zur Reise und noch immer keine Reiseunterlagen. Darauf hin schrieb ich den Reiseanbieter an und fragte nach. Wie immer kam die Antwort schnell. Es gibt Probleme mit der Fluggesellschaft und daher verzögert sich der Versand der Reiseunterlagen.

Einen Tag später erhielt ich eine E-Mail mit allen Reiseunterlagen und dem Nachweis der Flugbuchung. Ging dann doch relativ schnell. Wie sich herausstellte war die Reisegruppe mit acht Personen gerade so über der Mindestanzahl, was ich immer als positiv empfinde, wenn es eine kleine Gruppe ist.

Wenig später bekam ich noch eine E-Mail, mit den Kontaktdaten einer weiteren Mitreisenden (Martina). Die Reiseanbieter dürfen selbst keine Daten weitergeben, auf Bitte geht es schon mit den eigenen Angaben. So bildete sich schon ein paar Tage vor der Abreise eine Chatgruppe. Es stellte sich heraus, dass wir zu dritt ab Frankfurt fliegen werden.


22. Dezember – Anreise

Der Flug nach Oman war für die Nacht angesetzt, um den Tag selbst entspannter anzugehen hatte ich bereits frei gemacht. Somit konnte ich ausschlafen und mit einem Frühstück mit Brötchen den Tag beginnen. 

Was noch nicht gepackt war, wurde gepackt und die Wohnung grob gereinigt. Letzteres macht das Zurückkommen angenehmer.

Nachmittags war es dann so weit. Mit Svarta fuhr ich nach Frankfurt, um auf dem Parkplatz meines Arbeitgebers zu parken. Eine Fahrt mit der Bahn von Zuhause zum Flughafen wäre möglich gewesen, für die Rückreise jedoch problematisch, da die Bahn eine Vollsperrung ab Januar angekündigt hatte. So konnte ich entspannt von Frankfurt zum Frankfurter Flughafen mit der S-Bahn fahren. Ab dem Hauptbahnhof mussten jedoch ein paar Züge vorbeigelassen werden und die Ankunft am Flughafen verzögerte sich.

Mit dem Sky Train gelangte ich von Terminal 1 zu Terminal 2 und fand dort am Ende der Halle den Check-in von Oman Air. Martina traf ich dort und checkte mit ihr ein. Lena trafen wir später am Gate. Am Gate wurden wir von einem Mann angesprochen, ob wir auf eine Trrekkingreise in den Oman fliegen. Ja! Wie sich herausstellte, war es unser Guide Herwig, der mit uns nach Maskat flog.

Spät am Abend hob die Maschine ab. Vor Mitternacht gab es ein Abendessen, bevor alles im Flugzeug ruhig wurde und zu schlafen versuchte.


23. Dezember – Maskat

Über dem Orient wurde es im Flugzeug heller. Es wurde Tag und ein kleiner Snack zum Frühstück wurde verteilt. Die Ankunft in Maskat war nicht mehr weit…

Von Herwig wurden wir darauf hingewiesen in Maskat so zügig wie möglich zur Einrreisekontrolle zu kommen. Warum, zeigte sich dann vor der Einreisekontrolle. Eine lange Schlange war schon vorhanden und die Einreisekontrolle war gründlich. Will heißen: Geduld war gefragt. Es wurde ein Bild aufgenommen und Abdrücke aller Finger vorgenommen. Am Ende noch die Frage der Aufenthaltsdauer mit unter 14 Tagen bestätigt und ich war offiziell im Oman.

Mit dem Gepäck, das wir anschließend am Förderband entgegennehmen konnten, kamen wir in die Eingangshalle. Warten auf die zweite Maschine aus München war angesagt. Dazu begaben wir uns in ein Café in der Halle, während Herwig mit allen anderen Reisebegleitern auf die Ankunft des Fluges aus München wartete.

Nachdem alle eingetroffen waren, fuhren wir in einem Kleinbus zum Hotel in Matrah und Herwig erzählte uns während der Fahrt, wie dieser Tag verlaufen sollte.

Im Hotel zog es uns gleich in den Frühstücksraum, war es doch gerade die passende Zeit am Morgen. Eine Überraschung war der Kaffee, den es war der typische für den Oman, mit Gewürz, Milch und reichlich gesüßt.

Anschließend verzogen wir uns auf die Zimmer und versuchten ein wenig zu schlafen. Das hatte bei mir zumindest zum Teil geklappt.

Da das Programm erst am Nachmittag starten sollte, hatte ich somit Zeit auf eigene Faust die nähere Umgebung und die Straße bis zum Hafen zu erkunden. In Deutschland war es kalt gewesen, hier nun war es angenehm warm und so lief ich ziemlich gemütlich los. Mit mir verließ ein omanisches Pärchen ebenfalls das Hotel und wir kamen auf den ersten Metern gleich ins Gespräch. Nur kurz, da sich unsere Wege an der ersten Kreuzung trennten.

Zurück am Hotel lief ich zum Pool, da ich dort die Anderen vermutete. So war es auch und nicht nur diese, sondern auch die Teilnehmenden einer anderen Tour befanden sich dort. Ein paar aus unserer Gruppe reisten bereits einen Tag zuvor an und wurden freundlicherweise von der anderen Gruppe adoptiert und konnte uns so schon erste Eindrücke von Maskat schildern.

Wir, das waren auf dieser Reise: Claudia, Lena, Martina, Sandra, Sylvia, Verena, Patrick, ich und unser Guide Herwig. Eine Gruppe aus Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Zusammen fuhren wir in den Riyam Park, eine grüne Oase zwischen Maskat und Meer. Das „Töpfchen“ auf den Bildern ist das Wahrzeichen Matrahs und stellt einen Weihrauchtopf dar. Weihrauch: Etwas, das uns in diesem Urlaub immer wieder begegnete.

Hier picknickten wir, stellten uns vor und sagten, was wir so von diesem Urlaub erwarten.

Da wir eine Trekkingreise gebucht hatten, sollte es an diesem Tag einen Einstieg geben. Vom Riyam Park aus sind wir über ein paar Hügel nach Matrah zurückgelaufen und kamen dort am Souq, dem Markt an. Es bot sich für uns die Möglichkeit in Wechselstuben oder an Bankautomaten an Rial zu kommen. Bei der Wechselstube musste dazu ein Ausweis pro Gruppe vorgezeigt werden, der kopiert wurde für den Nachweis des Geldtausches.

Es war klar, dass es nun durch die engen Gassen des Viertels in Grüppchen ging, um den Markt zu erkunden. Nur leichtes Zögern von uns animierte die Verkäufer sofort auf einen zuzukommen. Meines ist das nicht so wirklich. Ich mag es zwar durch solche Viertel zu laufen, aber nicht unbedingt gleich angesprochen zu werden.

Weihrauch ist mit das am meisten angebotene und es gibt sogar einen eigenen Weihrauch-Souq. Den Weihrauch gibt es in den verschiedensten Varianten, u. a. auch als Öl oder zum Essen.

Dunkel wurde es und wir trafen uns, wie ausgemacht, am zentralen Eingang des Souqs. Nur ein paar Minuten später waren wir in einem Restaurant für das Abendessen. Es gab Salat, Reis und ein Curry. Humus durfte natürlich nicht fehlen, genauso wie das immer wieder anzutreffende Fladenbrot.
Hier lernten wir die ersten Säfte kennen. Angetan hatte es uns der aus Minze und Limone – sehr erfrischend.

Ein paar nahmen nach dem Essen den Bus zum Hotel, ein paar u. a. ich den Fußweg. Am Pool des Hotels trafen sich noch einige aus der Gruppe. Wir sprachen über die Erlebnisse des Tages, bevor wir uns alle auf die Zimmer verzogen.

Tour: ~2 Kilometer, ~120 Höhenmeter


24. Dezember – Moschee und Gebirge

Wir lernten an diesem Morgen nach dem Frühstück unsere beiden Fahrer Heisam und Selim kennen. Ihnen übergaben wir unser Gepäck, das sicher in den beiden Geländewagen verstaut wurde. Mit dem dritten Auto, einem Pickup, wurde die Ausrüstung transportiert.

So fuhren wir zu großen Sultan-Quabus-Moschee in Maskat. Eine der größten Moscheen weltweit und das ist sie vor Ort noch viel mehr, wie in den verschiedensten Beschreibungen. Der Teppich im Gebetsraum der Männer war der Größte bei Fertigstellung der Moschee und unglaublich, wenn man ihn sieht. Beachtlich auch die natürliche Belüftung, die im Gebetsraum für ein sehr angenehmes Klima sorgt.

Für die Führung durch die Moschee hatten wir eine sehr kundige zusätzliche Begleitung, die auf alle Fragen eine Antwort hatte. Es wurde natürlich darauf geachtet, dass wir korrekt angezogen waren (lange Hose, Arme bedeckt und Haare unter einem Tuch) und dort, wo nur barfuß erlaubt war, dass die Schuhe ausgezogen wurden.

Bei dem warmen Wetter zuerst keine angenehme Angelegenheit, sich so zu verhüllen. In der Moschee und auf dem gepflasterten Gelände darum ging es dann doch ganz gut.

Nun verließen wir Maskat, die Küste und fuhren in das Gebirge Al Akhdar, das Grüne Gebirge. Na ja, grün ist aus deutscher Sicht etwas anderes, denn das Gebirge wirkte von weitem nicht wirklich grün.

Bevor es wirklich in die Berge gehen sollte, fuhren wir zuerst auf einen Aussichtshügel und danach durch die Oase Birkat Al Mouz. Diese war von oben nur als Dattelpalmewald in Hellgrün zu sehen, beim Durchfahren war alles in sattem Grün und es zeigte sich, dass hier auch viele Bananenstauden wachsen.

In Birkat Al Mouz stoppten wir für das Mittagessen. Typisch omanisches Essen sollte es geben. Für uns im Außenbereich am Tisch. Im Restaurant befinden sich abgeteilte Bereich, vor denen Schuhe standen. In diesen Bereich wird traditionell auf einer Decke sitzend gegessen.

Während wir aus Gewohnheit zu Messer und Gabel griffen, aßen unser Guide und die Fahrer, so wie es im Oman üblich ist, mit der Hand.

Nach dem Essen ging es in die wirklichen Berge und damit der Straße folgend nach oben. Das Bergdorf Al Akhdar, unser nächstes Ziel. Dort unternahmen wir in einer Höhe von fast 2000 Meter eine Wanderung durch Terrassenfeldern. Angebaut werden hier Rosen für Rosenwasser, Granatäpfel und Oliven. Die Bewässerung erfolgt über Falaj (sprich Falasch). Kennengelernt hatte ich diese Art der Bewässerung auf Madeira im November 2021. Dort nennt sie sich Levada und kommt ursprünglich von den Arabern, die die Insel vor langer Zeit besetzten.

Die Beine nach der längeren Fahrt in den Terrassenfeldern zu vertreten, tat gut.

Wir fuhren noch weiter, um unseren ersten Zeltplatz der Reise vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen. Eine steinige, ebene Fläche auf der es galt die Zelte aufzustellen. Ich hatte mein eigenes Zelt mit dabei und somit keine Mühe es aufzubauen, da ich damit vertraut bin. Nur ohne die Verwendung von Heringen – der Boden war zu fest dafür – musste mit umliegenden Steinen eine Lösung gefunden werden.

Ein „Teppich“ wurde ausgebreitet und heißes Wasser bereitgestellt für Kaffee und Tee. Dieser Teppich war immer der zentrale Punkt beim Zelten und der Platz für das Essen.

Das Abendessen fand nicht am Zeltplatz statt, sondern in einer nahegelegenen Stadt bei einem Türken. Während des Essens kam es zu einem kurzzeitigen Stromausfall, der unsere Laune nicht schmälerte.

Zurück auf dem Zeltplatz wurde ein Lagerfeuer angezündet, um das wir uns versammelten. Wir befanden uns auf über 2200 Meter, es war kalt und ein stetiger Wind ließ es noch kälter erscheinen.

Tour: ~3 Kilometer, ~230 Höhenmeter


25. Dezember – Blick in das Wadi Mistal

Die Nacht war windig, mit Böen. Einige Zelte hatten ordentlich geflattert und damit keinen ruhigen Schlaf beschert. Meines hingegen stand super und hat dem Wind gut getrotzt, sodass ich ausgeschlafen die Morgensonne begrüßen konnte. Kühl war es dennoch und so packte ich mich für das Frühstück gut ein.

Für die Wanderung mussten wir ein paar Kilometer fahren und auf dem Weg hielten wir an einer öffentlichen Toilette. Ein Ritual, das sich die nächsten Tage wiederholte. Wenn wir zelteten, war es vor Erreichen des Zeltplatzes und am nächsten Morgen das Erste, dass wir eine öffentliche Toilette anfuhren. Gezeltet wurde immer wild! In der OpenStreetMap sind zwar einige dieser Zeltplätze eingezeichnet, das ist jedoch eher als Hilfe für eine geeignete Stelle zu sehen und nicht als Info für einen bewirtschafteten Campingplatz.

Wir fuhren an den Rand von Al Akhdar, jenem Dorf, das wir am Tag zuvor schon besuchten. Diesmal jedoch am entgegengesetzten Ende. Es ging auf eine Wanderung durch mehrere Täler bis zu einem Pass, an dem wir Rast machten. Von dort hatten wir einen fantastischen Blick in das Tal des Wadi Mistal.

Auf dieser Tour zeigte sich uns, warum es sich um das Grüne Gebirge handelt. Es ist eben tatsächlich grün an manchen Stellen. Unterwegs sahen wir viele Ziegen, ein paar Esel in einiger Entfernung und immer wieder Bergeidechsen.

An Sträuchern, Bäumen (auch Olivenbäumen) liefen wir vorbei und darunter durch. Genauso oft liefen wir durch felsiges, mit viel Geröll versehenes Gelände. Die Wanderung war von der Anforderung leicht, jedoch musste gut balanciert werden auf dem Geröll.

Am Ende der Tour wurden wir von unseren beiden Fahrern erwartet und überrascht. Alles war für unsere Ankunft vorbereitet und so bekamen wir frischen Kaffee und Kuchen, den Miram, die Schwester von Heisam für uns gebacken hatte.

Zurück am Zeltplatz wurde heißes Wasser bereitgestellt und wir versammelten uns auf dem Teppich für einen Nachmittagskaffee/Tee. Zuvor wurden jedoch noch zwei Zelte, die es während unserer Abwesenheit weggeweht hatte, eingesammelt und wieder aufgebaut.

Als es dunkel wurde, war die Zeit für das Abendessen gekommen. Unser erstes Abendessen an einem Zeltplatz. Dazu wurde reichlich gekocht und die Heckklappe des Pickups geöffnet, um dort das Buffet bereitzustellen.

Reis, ein Curry mit Huhn, gedämpftes Gemüse, Salat und Fladenbrot gab es. Alles sehr lecker.
Gegessen wurde wieder am Lagerfeuer, denn kaum war die Sonne verschwunden, wurde es wieder kühl.

Tour: 9,6 Kilometer, ~500 Höhenmeter


26. Dezember – Hochplateau

Auch in dieser Nacht war es wieder windig gewesen. Das Frühstück nahmen wir erneut gut eingepackt auf dem Teppich zu uns.

Anschließend wurden die Zelte abgebaut und alles Gepäck kam auf den Teppich. Wir wurden dann zum Startpunkt der Wanderung gebracht, während unsere Fahrer zurückfuhren und alles in bzw. auf die Autos packten und zum Endpunkt der Wanderung fuhren.

Am Rande von Ar-Ruus begann unsere Wanderung über ein Hochplateau. Heute war es eine Wanderung durch eine wesentlich kargere Gegend.

Zur Hauptpause befanden wir uns auf einem Steinplateau mit einem überwältigenden Blick in ein Tal, in dem wir versteckt sogar ein Bergdorf erkennen konnten. Für die Pause hatten wir wie am Tag zuvor und an den noch folgenden Tagen während des Frühstücks unsere Lunchbox mit dem gefüllt, was wir essen wollten.

Es ging noch einige Zeit danach weiter über das Hochplateau, bis wir in ein Tal abstiegen, das einer Savanne glich. Trocken war es und wenig wuchs hier. Am Berghang, den es dann nach oben ging, war es wieder sehr grün, um oben erneut in die Kargheit zu verfallen.

Während dieser Wanderung konnten wir in der Weite die Spitze des Jebel Shams, Omans höchstem Berg sehen, dem wir uns in den nächsten Tagen noch nähern sollten.

In Qiyut wurden wir erwartet und es folgte eine Fahrt, die auf einer Staubpiste begann zum nächsten Zeltplatz. Dieser war am Rand von Tanuf. Wieder ein steiniger Untergrund, nur dieses Mal normaler Schotter und etwas angenehmer durch rundliche Steine.

Gegenüber des trockenen Flusslaufes verläuft der Falaj Tanuf. Über einen Eingang unterhalb konnten wir diesen unterqueren, um einige Meter weiter auf diesem zu sein. Noch ein paar Meter weiter im Falaj um eine Ecke gelaufen und wir waren in einer Höhle, durch den der Falaj verlief. Unsere Badewanne! In mehreren Gruppen zog es uns dort für ein Bad hin.

Zum Abendessen gab es Gegrilltes: Fleisch- und Tintenfischspiese, Kartoffeln in Alufolie, ein Dip, Salat und Fladenbrot. Etwas nervig waren die Katzen, die durch den Geruch des Essens angelockt wurden, von uns jedoch nichts abbekamen. 😁

Zum Nachtisch gab es Kaffee, Tee und Kekse. Das war auf dem Teppich an diesem Abend viel angenehmer, war es an diesem Zeltplatz doch sehr viel wärmer.

Auf dem Teppich rückten wir anschließend etwas näher, den Herwig breitet eine Landkarte von Oman aus. Anhand der Karte erklärte er unsere Reiseroute, uns die Orte, an denen wir waren und sein werden.

Der Abend hatte auch einen traurigen Moment. Unser Fahrer Selim, mit dem wir viel Spaß hatten, verließ uns. Als Ersatz kam Badr zu uns.

Tour: 10,6 Kilometer, 850 Höhenmeter


27. Dezember – Balad Sayt nach Bimah

Der Schlaf war erholsam und es war sogar so warm über Nacht gewesen, dass ich den Schlafsack nur als Decke verwendet hatte.

Da bis zum Frühstück noch Zeit war, machte ich mich auf, um die im morgendlichen Sonnenlicht schimmernde Felswand und den Wadi zu fotografieren. So bot sich für mich auch die Möglichkeit, den Eingang zu unserer Badewanne vom Vortag zu fotografieren, ohne jemanden zu stören.

Was sich wohl unter den Alufolien verbirgt? Zu jedem Frühstück gab es irgendeine Eispeise. Manchmal gekochte Eier, manchmal wie an diesem Tag French Toast, manchmal Rührei oder Omelett. Das Frühstück bei dem tollen Wetter im Freien erfreute uns alle.

An diesem Ort sollten wir nur diese eine Nacht bleiben. Somit wurde alles nach dem Frühstück gepackt und verstaut. Es ging auf die weitere Reise. Einen Stopp zum Tanken, einen an einer Toilette und dann einer mit einer weiten Sicht von einem Pass. An diesem Pass war dann auch das Ende der geteerten Straße. Die nächsten Kilometer waren wir auf einer Staubpiste bis zu einer kleinen Oase unterwegs.

Von hier ging unsere Wanderung los. In eine unscheinbare Schlucht ging es, die sich als ganz toll entpuppte. Das lag am Gestein, an den Klettereinlagen und an dem Geburtstagsständchen mit Hall, das ich bekam. 😊

Am Ende der Schlucht kamen wir in dem Örtchen Balad Sayt heraus. Durch die umliegenden Felder und das Dörfchen liefen wir. In einem Dattelpalmenfeld kam uns ein Dorfbewohner entgegen und bot Kaffee und frische Datteln an. Er hatte uns wohl von weitem schon kommen sehen. Die Datteln waren gut, den Kaffee lehnten wir ab, da wir uns nicht allzu lange hier aufhalten wollten.

Am anderen Ende des Ortes liefen wir einen, nicht immer gut zu erkennenden Weg bis zu einem Pass nach oben. Kaum aus dem Dorf heraus kam uns der Geruch von Essen entgegen. Im Wadi sahen wir dann einen Mann etwas kochen und kurz darauf begegnete uns eine estnische Reisegruppe.

Der Weg nach oben war schon ordentlich steil und steinig, sodass es mit der Sonne schnell warm wurde. Herwig lief in der Mitte mit und ich oft vorne weg. Mir machte es Spaß, den Weg zu suchen, der manchmal sehr schwer zu erkennen war.

Den Pass nutzen wir für eine Pause, bot sich hier doch ein Plätzchen mit Schatten an.

Auf der anderen Seite des Passes mussten wir ein wenig kraxeln. Die ersten Meter waren eng und leicht ausgesetzt. Kaum war dies hinter uns, folgten wir unserem Guide durch ein Loch, das sich als Einstieg zu einer kurzen Höhle herausstellte. Danach war es ein längerer, leichter Weg nach unten. Unterwegs kam uns eine weitere Reisegruppe entgegen, die erste größere Gruppe, der wir in den Bergen begegneten.

Unser Ziel Bimah erreichten wir, nachdem der Weg uns durch einige bewirtschaftete Terrassenfelder mit Dattelpalmen, Bananenstauden und ein paar anderen Pflanzen bis zu einem Bergdorf brachte. Bald war der Beginn des Wadis im Tal erreicht und am Ende des Wadis kamen wir in Bimah an. Unsere Fahrer waren bereits dort.

Nach einer kurzen Einweisung brachten wir unser Gepäck in die Gruppenzimmer. Patrick hatte sein eigenes und Herwig, sowie die Fahrer ein anderes. Nun konnten wir alle in Ruhe duschen und fanden uns fast alle nach und nach im Aufenthaltsbereich (im Freien) für einen Kaffee oder Tee ein. Sehr gemütlich und relaxt das Ganze.

Für das Abendessen wurde ein spezielles Fladenbrot auf einer Tonne zubereitet. Unser Gastgeber war sehr geschickt darin den Teig zu einem großen dünnen Fladen zu bringen und ihn zu backen.

Zum Abendessen gab es Suppe, Reis, Käsenudeln, ein Gemüsecurry, Rindfleisch und Hähnchenteile sowie Salat und selbstverständlich das zuvor zubereitete Fladenbrot.

Kaum waren wir fertig mit dem Essen, folgte noch eine Überraschung. Es gab einen Geburtstagskuchen. 😀 Es gab auch eine weitere Überraschung: Das Licht fiel kurz aus und von hinten bekam ich ordentlich Sprühschaum und Glitzer ab. 😅 Ein wenig eingesaut war ich dann schon, fand es aber auch lustig. Unsere Fahrer, die mich mit dem Sprühschaum und Glitzer bedacht hatten, hatten somit auch ihren Spaß an diesem Abend.

Tour: 7,7 Kilometer, ~530 Höhenmeter


28. Dezember – Gratwanderung

Unsere Anweisung am Vortag war, unsere Tagesrucksäcke zu optimieren. D. h. so leicht wie möglich sollten wir unterwegs sein, den die Tour mit der höchsten Anforderung stand bevor. Viele Höhenmeter, steil und oft ausgesetzte Stellen wurden angekündigt.

So packten wir nach dem Frühstück unsere Tagesrucksäcke und die Gepäcktaschen, die später noch von den Fahrern geholt werden würden. Später, den diese brachten uns zuerst nach Balad Sayt, dem Dörfchen vom Vortag.

Was nun folgte, war eine anspruchsvolle Tour, die wir gut gemeistert hatten. Unterwegs wurden wir von der sehr sportlichen Gruppe aus Estland überholt (die vom Vortag) und die zweite Reisegruppe, der wir am Vortag begegneten, kroch uns mit deutlichem Abstand hinterher. Wir waren somit das gute Mittelfeld.

Nach rund 900 Höhenmeter kamen wir auf einer großen Steinplatte an, auf der die estnische Gruppe Rast machte und wir ebenso.

Bis zum Ende der Tour, die fast in der Nähe des Passes vom Vortag lag, wo wir unseren Autostopp machten, war es noch ein wenig. Bergab, Bergauf kamen so nochmals einige Höhenmeter dazu.

Wir wurden am Ziel erwartet und mit Kaffee sowie Wasser gut versorgt. Auch Selim, der uns zwei Tage zuvor verlassen hatte, war vor Ort. Er wartete auf die nachfolgende Gruppe.

K.o. und zufrieden fuhren wir nun zu unserem nächsten Zeltplatz. Ein Platz in den Bergen, oberhalb von Al Hamra. Ein Pärchen hatte zwar schon sein Zelt dort aufgebaut, für unsere war in der Umgebung jedoch noch reichlich Platz.

Für den Kaffee auf dem Teppich nach dem Zeltaufbau ließen wir uns reichlich Zeit.

Für das Abendessen sind wir nach Al Hamra gefahren, um jemenitisch zu essen. Lt. Herwig ist das Pflicht, wenn man in den Oman kommt. Dabei handelte es sich um Reis mit einer Soße und sehr lange gegartem Ziegenfleisch. Dazu gab es wieder Minze-Lemon-Saft. Den Abschluss bildeten drei Nachspeisen in Schälchen, die am Tisch rund gingen. Zwei Nachspeisen sahen von oben identisch aus, schmeckten allerdings unterschiedlich aufgrund der verschiedenen Füllungen.

Tour: 6,9 Kilometer, ~1340 Höhenmeter


29. Dezember – Oase Misafat Al Abriyeen

Das gemütliche Frühstück im Freien fand an diesem Tag etwas später, nämlich erst um 8:00 Uhr statt. Nach den letzten zwei Tagen sollte heute ein entspannter Tag mit Spaziergang kommen.

Von unserem Zeltplatz fuhren wir die Staubpiste zur nächsten geteerten Straße und waren damit schon so gut wie am Ziel. Die Oase Misfat al Abriyeen ist eine der Vorzeigeoasen im Oman und durch diese schlenderten wir. Zuerst durch das Dorf und dann durch die Gärten bis zur Quelle und zurück.

Früh am Morgen waren noch nicht viele Touristen dort unterwegs und die wenigen hatten sich genauso wie wir uns an die Bitte der Kleidungsvorgabe gehalten. Knie und Schultern sollten bedeckt sein. Mittags-/Nachmittags war leider öfter zu sehen, dass dies missachtet wurde. Wieso eigentlich? Ja, es war warm, aber dass die Region muslimisch geprägte ist, war doch vor der Reise schon bekannt gewesen.

Nun, wir hatten wie erwähnt morgens noch unsere Ruhe und wurden mit einer üppigen, grünen Oase überrascht. Dattelpalmen, Bananenstauden und Olivenbäume werden angebaut. Gelegentlich sahen wir Papayas und auch Hirse. Schmetterlinge flogen umher und sogar einen Frosch entdeckten wir nahe der Quelle.

Unser gemeinsamer Spaziergang endete im Old House Misfah. Dort auf der Terrasse gab es verschiedenste Säfte zum Mittag. Mango, Ginger-Lemon, Ginger-Lemon-Honey, Avocado und viele weitere Säfte gab es. Es dauerte etwas, bis die Säfte kamen, das lag jedoch daran, dass diese alle frisch zubereitet werden. 😀

Nach dem Mittag sind wir in verschiedenen Grüppchen auf eigene Entdeckungstour durch die Oase Unterweges gewesen.

Uns stand es dann frei, wie wir zum Zeltplatz zurückkommen. Die meisten nahmen die Möglichkeit wieder zurückzufahren. Lena und ich nahmen den Fußweg. Vor dem Dorf konnten wir am bzw. durch den Friedhof in das Wadi laufen. Durch dieses liefen wir bis fast zum Zeltplatz. Nur die letzten paar Meter waren auf der Staubpiste. Die Tour im Wadi war toll, war es doch dort angenehm im Schatten zu laufen und abenteuerlich einen Weg über und durch die Felsen zu finden.

Am Zeltplatz trafen wir alle anderen. Die meisten saßen im Schatten eines Baumes, zu denen wir uns gesellten. Der Rest des Nachmittags war mit relaxen und Kaffeetrinken verbunden.

Die abendliche Campingküche brachte uns: Reis, Gemüse, Fisch, Humus und Fladenbrot. Der Fisch kam fertig aus Al Hamra und war leider zu tote gebacken worden. Schade, für die drei Fischsorten, die es zu essen gab. Zum Nachtisch gab es eine leckere, von Badr zubereite Süßspeise. 😀

Spaziergang: 5,9 Kilometer
Tour: 2,7 Kilometer, ~180 Höhenmeter


30. Dezember – Balcony Walk / Omans Grand Canyon

Über Nacht zog Nebel auf und alles war an diesem Morgen damit in einer anderen Stimmung. Bis zum Frühstück verzog sich der Nebel weitgehend und wir bekamen die ersten Sonnenstrahlen des Tages ab.

Es sollte wieder weitergehen und damit war wieder großes Packen angesagt. Ich hatte dazu meine Tasche gepackt und auf dem Weg zum Auto versucht ich einen Felsen hoch zu laufen, der mit dem Gewicht auf dem Rücken wohl zu hoch war. Letzten Endes lag ich auf der Tasche wie eine Schildkröte auf ihrem Panzer und musste über mein eigenes Missgeschick lachen.

Zum Abschied von Al Hamra gab es dort einen Fotostopp und einen Stopp, um Eis für die Kühlung der Lebensmittel einzukaufen.

In den Bergen im Hintergrund war unser Zeltplatz der letzten zwei Tage.

Auf der Fahrt zu unserer nächsten Wanderung, die länger war, machten wir einen weiteren Fotostopp am Wadi Ghul. Dort waren die Häuser einer alten Siedlung vor einer Oase zu sehen.

Bevor wir dann aber tatsächlich zum Parkplatz für den Start der Wanderung kamen, gab es einen letzten Fotostopp am Rande des Canyons, durch den wir wandern sollten. Schon hier waren wir nicht alleine, da es ein beliebter Aussichtspunkt in den Canyon, unterhalb des Jebel Shams ist.

Am Parkplatz war dann zu sehen, dass wir definitiv nicht alleine unterwegs sein würden. Sehr viele Autos standen hier schon und die, die zu nahe an Bäumen parkten, wurden von den umherlaufenden Ziegen genutzt, um an höher hängende Blätter zu kommen.

Die Wanderung nennt sich berechtigterweise Balcony Walk, da sich immer ein toller Blick in den Canyon ergibt. Eine Gruppe mit Kletterausrüstung lief fast parallel mit uns den Weg bis an das Ende. Am Ende folgten wir Herwig über einen leicht versteckten Pfad zu einem kleinen See. Am See machten wir Rast und die Klettergruppe seilte sich währenddessen immer wieder von oben ab. Pause mit Show. 😀

Zurück ging es den gleichen Weg. Nach der Wanderung sollte es zum nächstgelegenen Resort gehen. Da sind wir dann aus einem mir nicht bekannten Grund jedoch vorbeigefahren und zum nächsten Resort, dem Sana Heights Resort Jebel Shams.

Hier bot sich die Möglichkeit wieder ausgiebig zu duschen, was wir alle genossen. Die Zeit bis zum Abendessen verwendete ich für einen Rundgang im Resort und auf einen Hügel hinter den Lodges, auf dem sich schon einige andere Gäste des Resorts eingefunden hatte. Der Hügel ist ein guter Aussichtspunkt über die Gegend und für den Sonnenuntergang.

Das Abendessen war ein Zeitpunkt für warme Kleidung, denn der Essensraum war nicht geheizt und wir waren in den Bergen. Zum Essen selbst gab es ein Buffett u. a. mit Suppe, Salat, Reis, Nudeln mit Käsesoße, Dal, Gemüse, Rindfleisch und Hähnchenteile. Zum Nachtisch wurden Erdbeerwackelpudding und Pannacotta in Gläschen geboten.

Tour: 9,6 Kilometer, ~590 Höhenmeter


31. Dezember – Nizwa

Frische 13 Grad hatten wir morgens beim Frühstück im Resort. Da merkt man doch die Lage in den Bergen.

Gesättigt und die Autos gepackt machten wir uns auf den Weg nach Nizwa, einer Stadt am Rande des Gebirges. Vor sehr langer Zeit war Nizwa die Hauptstadt Omans. Herausragend ist die alte Festung mit ihrem riesigen Turm, den wir besteigen konnten und der Souq, der mit vielen Köstlichkeiten einlädt.

Besonders die Datteln sind gerade in Nizwa mit die Besten, die es im Oman gibt. Eine andere Leckerei, die häufiger zu sehen war, ist Halva.

Wie immer schreibt Wickie aus dem Urlaub eine Postkarte nach Wien. Da wir nach der freien Erkundung des Souqs noch Zeit hatten, war es der ideale Zeitpunkt, die Karte bei einem Kaffee zu schreiben.

Am Rande von Nizwa kehrten wir bei einem Türken für das Mittagessen ein. Es gab wieder reichlich leckeres Essen. Danach folgte eine der längsten Autofahrten in diesem Urlaub von Nizwa nach Al Hawiyah, einem Ort am Rand der Wüste Rimal Al Wahiba. Bei einem Reifendienst wurde kurz haltgemacht, um den Luftdruck der Reifen für die Fahrt in der Wüste zu verringern.

Am Ortsende kamen wir dann in die Wüste, auf die wir so gespannt waren. Diese Wüste ist, zumindest im Winter, eine teilweise „grüne“ Wüste. Auf der Fahrt durch die Wüste zu unserem Zeltplatz war dies gut zu sehen.

Unsere Fahrer hatten auch sichtlich Spaß am Fahren im Sand und uns gefiel es ebenso.

Eine Düne ging es am Ende hoch. Die Autos nur mit den Fahrern und wir zu Fuß hinterher. Herwig war dies so lieber. In einer Kuhle parkten die Autos und daneben wurde unser Teppich ausgebreitet.

Wir schnappten uns unser Gepäck und die Zelte und verteilten uns in der Umgebung. Der Zeltaufbau war gar nicht so einfach. Ich hatte es leichter, da ich Sandheringe dabei hatte. Der Wind, der den feinen Sand umher blies, kam während des Aufbaus des Zeltes selbst durch das feine Meshgewebe des Zeltes, sodass ich nach Aufbau des Zeltes gefühlt die halbe Wüste im Zelt hatte. 🤣

Zum Abendessen gab es Kartoffeln in Alufolie und Gemüse mit Käse, das beides im Lagerfeuer schmorte. Hinzu kamen Hühnchenteile, Salat und eine große Schüssel mit einer Auberginencreme. Das übliche Fladenbrot fehlte natürlich nicht.

Ein Lagerfeuer wärmte uns ein wenig, den nach dem Untergang der Sonne wurde es kühler. Unser Zeltplatz befand sich auf ungefähr 300 Höhenmeter und somit in einer niedrig gelegenen Wüste, in der es Nachts nicht so kalt wird, dennoch war der Unterschied zu spüren.

Auf der Fahrt zum Zeltplatz sahen wir Dromedare und Ziegen. Im Sand am Zeltplatz noch weitere Spuren. Herwig zeigte uns die verschiedenen Spuren und wies darauf hin, dass diese von Wüstenmäusen und Käfern kommen. Theoretisch gibt es in dieser Wüste auch Schlangen, gesehen hatten wir keine.

Aber Wüstenmäuse hatten wir gesehen. 😀 Erst eine, als wir mit dem Abendessen anfingen. Sie kam recht zögerlich, aber dennoch immer wieder bis an den Rand des Teppichs. Später kamen noch zwei weitere Wüstenmäuse hinzu.

Da wir weit genug in der Wüste waren, konnten wir in dieser Nacht deutlich mehr Sterne wie sonst am Himmel entdecken, die meist vom Licht der Orte und Städte überstrahlt werden.

Ich verzog mich mit meinem Schnupfen, den ich mir ein paar Tage zuvor eingefangen hatte, am späten Abend in mein Zelt. Dort hörte ich noch zwei Podcasts, bevor ich mich schlafen legte. Um Mitternacht hörte ich die Anderen und schaute kurz heraus. Ein Feuerwerk war in der Ferne zu sehen. Wir waren nicht die Einzigen, die in der Wüste zelteten, das Feuerwerk jedoch kam von einem Desert Camp in einiger Entfernung.


01. Januar – Wüste

Über Nacht kam die Feuchtigkeit und legte sich auf alles ab. Das Außenzelt war deutlich nass und in der Senke war sogar in einiger Entfernung noch leichter Nebel zu sehen. Mit der aufsteigenden Sonne wurde es jedoch wieder schnell warm und von der Feuchtigkeit und dem Nebel nichts mehr zu spüren.

Vor dem Innenzelt entdeckte ich am Morgen ein paar Spuren. Da waren wohl ein paar Wüstenmäuse über Nacht zu Besuch bekommen.

Wach wurde ich übrigens von dem Geräusch einiger Quads. Wo die herkamen, hat sich Nachmittags herausgestellt. Die Auflösung gibt’s später. 😉

Wieder alles packen! Nach dem Frühstück stand erneut das große Packen an. Gefühlt war alles voller Sand. 🤣 Das ganze Gepäck wurde verstaut und wir machten uns zu Fuß auf in die Wüste. Das Laufen im Sand war sehr unterschiedlich. Zum einen war es abhängig davon, ob loser oder fester Sand, zum anderen von der Sandart, von der gibt es in dieser Wüste drei unterschiedliche Arten gibt. So sind wir über Dünen, durch ein Tal und wieder durch eine Dünenlandschaft gelaufen. Mit steigender Sonne wurde es immer wärmer und wärmer.

Auf den Sicheldünen zu laufen machte Spaß, vor allem wenn es auf der Seite mit dem lockeren Sand hinunterging. Wir liefen gar nicht so lange und kamen zur Mittagszeit im Dessert Camp an. Das genügte uns, den die Sonne brannte mittlerweile deutlich.

Im Camp wurden wir mit Tee und Wasser begrüßt. Solange wir auf die Zurverfügungstellung der Apartments warteten, erklärte uns Herwig den Ablauf des restlichen Tages und des folgenden. Insbesondere ging es um die Kleidung, Rucksäcke und wasserdichte Säcke für eine Tour in einem Wadi.

Unsere Fahrer hatten das Camp auch schon erreicht und wir bezogen nach und nach unsere Unterkunft. Ich packte alles aus, was noch mit reichlich Sand versehen war, um den Sand auszuschütteln. Dies war u. a. der Schlafsack und das Inlett.

Die Dusche zur Erfrischung tat gut. Der Nachmittag wurde mit einem Rundgang im Camp und Relaxen verbracht. Für den Sonnenuntergang wurden uns mehrere Möglichkeiten angeboten. Ein paar sagten dem Dromedarausflug in den Sonnenuntergang zu, ein paar bei denen ich war dem Ausflug mit dem Auto in die Dünen (Dune Bashing) für den Sonnenuntergang. Die Möglichkeit ein Quad (da ist es!) zu nehmen, wählte keineR.

Auf dem Rückweg in das Camp grub sich der Jeep, in dem ich mitfuhr, in den Sand ein und kam zuerst nicht frei. Am Ende gelang es Badr dann doch aus dem tieferen Sand heraus zu kommen. Als wir im Camp ankamen, kam auch die Gruppe mit den Dromedaren an.

Vor dem eigentlichen Abendessen wurde eine traditionelle Fladenbrotzubereitung angekündigt. Da ich mein Brot seit Jahren selbst backe, war das natürlich sehr reizvoll für mich. Vor dem Hauptgebäude gibt es einen größeren Bereich mit einer Art Kunstrasen ausgelegten Fläche und vielen Sitzkissen sowie einer Feuerstelle. Dort hatten Claudia und ich einen Teil des Nachmittags verbracht.

Vor dem Betreten der Fläche wurden die Schuhe ausgezogen, so wie es sich hier gehört. Das Feuer loderte schon und ein Mann war mit dem Formen und Backen von Fladenbroten beschäftigt. Im Kessel auf dem Feuer wurde Dromedarmilch erwärmt. Diese mit Thymian verfeinert gab es in Gläschen zum Probieren. Auf Nachfrage beim Bäcker wurde mit gesagte, dass der Teig aus Mehl, Wasser und Salz besteht. Damit unterscheidet er sich nicht wirklich von einem einfachen deutschen Brot, bei dem lediglich Sauerteig oder Hefe noch dazu kämen.

Wir hatten Glück mit einem Omani, der sich mit uns unterhielt und viel erklärte zu dem, was vor sich ging. So wurde das Fladenbrot später gestampft, mit Honig, Öl und Kamelmilch vermischt zu einer Süßspeise verarbeitet. Diese wurde dann an alle in Schüsselchen verteilt. Sehr lecker und ausgesprochen sättigend. Bei den Gesprächen kamen wir sogar in Kontakt mit dem Besitzer des Camps, der an diesem Abend ebenfalls anwesend war. Wie schon öfter auf dieser Reise bemerkt, hilft es sich an die Gepflogenheiten zu halten und man wird freundlicher aufgenommen bzw. kommt schneller in Kontakt.

Dann war die Zeit für das Abendbuffet im Innenraum des Hauptgebäudes gekommen.

Gesättigt sind wir danach wieder zurück auf die gemütliche Fläche. Ein paar Omanis mit Trommeln und Gesang luden zum fröhlich sein ein. Immer wieder liefen sie mit den Trommeln und singend auf der Fläche auf und ab und animierten uns mitzumachen.

Ein kurzes Feuerwerk wurde am späten Abend auf einer freien Fläche des Camps gezündet, so wie am Abend zuvor. Wir blieben noch eine Weile, bis es Zeit war für das Bett.

Tour: 4,4 Kilometer, ~90 Höhenmeter


02. JanuarWadi Bani Khalid

Am Morgen war im Camp alles in Nebel gehaucht. Ein wenig konnte ich das bereits im Apartment spüren. Die Tür des Apartments war nicht vollkommen dicht und ließ so die Kühle ins Zimmer, was durchaus angenehm war. Was ich am morgen ebenso hörte, war das Rauschen von Wasser. Wie sich später herausstellte war es das Wasser, das in den Kanal am Apartment floss, damit die Pflanzen wie die Dattelpalme genügend Wasser bekommen.

Das Frühstückgab gab es im Gruppenraum. Wir fuhren danach los zum Wadi Bani Khalid. Na ja, nicht so direkt. Unsere Fahrer sind ja auch irgendwo Spielkinder gewesen und so sind wir vom Camp erst einmal mit vollem Tempo die gegenüberliegende Düne hoch. 😀

Auf dem Weg aus der Wüste fuhren wir an einer frei laufenden Gruppe von Dromedaren vorbei, die wir langsam passierten. Ein Pickup mit zwei Dromedaren im Schlepptau kam uns ebenfalls entgegen. Diese Dromedare waren für Rennen vorgesehen und hatten Startnummern auf dem Hals.

Ohne eine weitere große Düne bergab geht es nicht aus der Wüste und so wurde ein kleiner Umweg gefahren. Am Ende der Wüste drückte Heisam mit dem Pickup, der die meiste Leistung hatte, (V8, 5,7 L, 4×4) noch ein letztes Mal richtig aufs Gas. Die Folge war allerdings, dass der Reifen eines Vorderrades von der Felge rutschte.

Kein Problem! In Windeseile wurde das Rad gewechselt. So fuhren wir zum Reifenhändler, der auf alle Fälle aufgesucht werden musste, um wieder mehr Druck auf die Reifen zu bekommen. Der heruntergerutschte Reifen wurde auf die Felge gedrückt und aufgeblasen – alles war wieder ok.

Wir fuhren zu einem Dorf im Wadi Bani Khalid, um durch das Wadi bis zu einem weiteren Dorf zu wandern bzw. zu schwimmen. Ja, schwimmen. Teile des Wadis können nur schwimmend zurückgelegt werden. Deshalb gab es am Vortag genaue Angaben zur Tour. Unser Einstieg in das Wadi liegt unterhalb des von den meisten Gruppen besuchten Pools und ist weniger bekannt.

Anfangs liefen wir durch bewirtschaftete Felder bis zum Einstieg in das Wadi. Dort begann die eigentliche Tour. Laufen, Klettern und immer wieder kurz in das Wasser bis zu einem größeren Pool, an dem wir eine Rast einlegten und badeten.

Weiter ging es danach im selben Rhythmus. Nur war es dann nicht damit getan, durch das Wasser zu laufen, sondern es mussten weitere Stecken geschwommen werden. Eine sehr willkommene Abwechslung zu den Tagen zuvor in den trockenen Bergen und der Wüste. Gerade unsere Wasserratten Verena und Sylvia waren voll in ihrem Element.

Vor dem nächsten Dorf versiegte das Wasser und das wenige, das übrig blieb, floss in einen beginnenden Falaj. Hier war eine Zwangspause nötig. Wir trockneten uns grob ab und zogen T-Shirts und kurze Hosen oder ähnliches an. In Badekleidung in ein ländliches, muslimisch geprägtes Dorf zu kommen gehört sich nun mal nicht.

Wir liefen noch einige Zeit auf und an dem Falaj entlang, bis wir das Dorf erreichten. Vor dem Dorf begannen die bewirtschafteten Felder mit Dattelpalmen und Bananenstauden sowie Orangen. Rizinuspflanzen hatten wir innerhalb des Wadis immer wieder gesehen, hier dann nicht mehr.

Im Dorf wartete bereits Badr mit den Autos. Unterwegs hatte er Sandwiches eingekauft, die es nun gab. Die Hälfte davon war mit Falafel gefüllt, die andere Hälfte mit Hähnchen. (Da wir kurz vor der Tour einen weiteren Fahrer aufnahmen, konnte dieser mit Badr die Autos zum Zieldorf bringen, während ausnahmsweise Heisam mit uns auf die Tour kam.)

Es folgte eine weitere längere Fahrt bis zur Küstenstadt Sur, in der wir Zimmer im Sur Grand Hotel bezogen. Nach dem Abendessen unternahmen einige von uns einen Spaziergang zum naheliegenden Strand als Abschluss des Tages.

Tour: 9,4 Kilometer (ungefähr! Durch die Schlucht ist die Aufzeichnung ungenau)


03. Januar – Wadi Al Shab

Ein neuer Tag und erneut erfolgte ein Wechsel der Unterkunft – ergo: alles packen. Zuvor jedoch noch gemütlich Frühstücken, zumal das Hotel dafür ein umfangreiches Angebot bereitstellte.

Wir fuhren zuerst nach Sur, um dem Fischmarkt einen Besuch abzustatten. Anhand der Stände, in der großen Fischhalle war zu erkennen welche Vielfalt im Meer vor der Küste Omans herrscht.

In einem Bereich der Halle fand eine Auktion statt. Wie diese genau abläuft, hat sich uns jedoch nicht so ganz erschlossen. Zumindest wechselten Fische und Geld ihre Besitzer.

An einem Ende der Fischhalle konnten die Fische für die Zerlegung abgegeben werden. Teils sah es aus wie das grobe Zerhacken und reine Muskelarbeit, teils aber auch filigran und sehr präzise.

Gefangen werden die Fische mit traditionellen Booten, Dhow genannt. Um zu verstehen, wie diese gefertigt werden, fuhren wir zu einer Schiffswerft, die gleichzeitig eine Schauwerft und ein Museum ist. Hier waren die einzelnen Gewerke zu sehen, um ein Schiff zu bauen und alles wurde in Handarbeit gefertigt. In die Schiffe, die im Bau sind, konnten wir sogar hineingehen.

Shopping stand als Nächstes an. In einem unscheinbaren Markt an einer Hauptstraße stoppten wir. Zuerst wurde Kohle und Holz für das Campen gekauft. Danach ging es ein Geschäft weiter, dort gab es jede Menge an Süßigkeiten, Datteln und Nüssen.

Das Shoppingerlebnis war damit noch nicht zu Ende. Wir fuhren weiter an der Küste entlang bis zu einem Lulu Hypermarket. Supermarkt genügt denen wohl nicht. 🤣 Unser Guide und die Fahrer kauften alles nötige für die nächsten Tage ein, während wir uns ungestört im Markt umsehen konnten.

Im Gebäude befinden sich neben dem Hauptmarkt noch weitere kleine Märkte, eine Bowlingbahn usw. Ich entdeckte an der Seite des Gebäudes ein Café und griff dort zu. Ein Chocolate Macadamia Chiller Espresso war es, den ich im Gloria Jean’s Coffee bestellte. Sehr lecker und die seltene Gelegenheit im Oman einen richtigen Kaffee bzw. Latte Macchiato zu bekommen. Meist gibt es fertigen Oman Kaffee, also Kaffee mit Gewürzen (und manchmal mit Milch) oder es gibt löslichen Kaffee (wie beim Camping).

Nach unserem Shoppingerlebnis war bald das Wadi Shab erreicht. Badr breitet auf der Klappe des Jeeps einige Teigtaschen und Sandwiches für uns aus. Diese wurden zum Teil direkt gegessen und zum Teil für später mitgenommen.

Wadi Shab ist sehr bekannt und beliebt. Das war schon bei der Ankunft durch die Menge an Autos zu sehen. In das Wadi geht es mit einer ganz kurzen Bootsfahrt. Angekommen liefen wir längere Zeit durch das Wadi und kreuzten immer wieder den Wasserlauf. Mit den wasserfesten Schuhen, die wir wie bei der letzten Wadi-Wanderung anhatten, waren das keine wirklichen Hindernisse für uns.

So gelangten wir nach einiger Zeit an einen Pool. Dort zogen wir uns um und ließen die Rucksäcke im Gebüsch liegen. Der weitere Abschnitt im Wadi wurde meist schwimmend zurückgelegt. Hin und wieder war es auch ein Waten. Am Ende kamen wir in einem Pool an, der ringsum von hohem Fels umrahmt wurde. So ganz war es dann doch nicht das Ende. Ein ganz kleiner Spalt im Fels, gerade so groß, dass ein Kopf durchpasst, zeigte den weiteren Weg. Der Spalt ist nur über Wasser so eng, unter Wasser ist genügend Platz um normal schwimmen zu können. Ist schon irgendwie witzig, da durchzuschwimmen. Am anderen Ende des Spaltes kamen wir in einer größeren Höhle an. Hier gab es einen weiteren kleinen Spalt, innerhalb des Höhlenrandes und an einem Seil konnte man sich neben einem kleinen Wasserfall emporziehen. Bilder habe ich hier keine gemacht. Die Kamera hatte ich zwar im wasserdichten Sack dabei, einzig eine Möglichkeit zum Stehen bot sich nirgends, außer damit auf den Wasserfall zu klettern, was ich mit Kamera wiederum nicht wollte.

Zurück an unseren Rucksäcken schnappten wir diese und suchten uns einen Ort zum Abtrocknen und Umziehen.

Jetzt war es Zeit für die Sandwiches in der Sonne, mit Blick auf den Pool, an dem es schwimmend losging zur Höhle.

So wie wir hierherkamen, ging es wieder zurück bis zum Anfang des Wadis.

Ein paar Kilometer weiter, unweit des Ortes Fins, sollte unser Zeltplatz am Strand sein. Ich hatte die Hoffnung, dort ein zweites Mal die Sandheringe nutzen zu können. Leider war dem nicht so. Wir kamen wie fast immer an einem Platz mit steinigem Untergrund an. Nur am Meer bot sich ein kleiner Sandstrand. Das war zum Zelten jedoch zu nah am Wasser und so stellten wir verteilt in der Umgebung unsere Zelte auf. Ein paar zogen sich erst um und sprangen ins Meer, einige wie ich bauten erst das Zelt auf und suchten dann den Weg ins Meer.

Das Wasser im Meer war an manchen Stellen ziemlich grün durch die Algen. Mit etwas Geschick fand sich ein Weg im Wasser um diese grünen Stellen. Angenehm warm war es im Wasser.

Vor dem Abendessen fanden wir uns, wie so oft auf dem Teppich ein und tranken Kaffee und Tee. Für das Abendessen bereiteten uns Badr und Heisam Nudeln mit Fisch und ein Hähnchencurry zu. Zum Nachtisch am letzten Campingabend gab es eine Pfanne mit einer sehr leckeren Süßspeise.

Tour: ~6 Kilometer


04. Januar – Wadi Tiwi und Maskat

Angenehm warm was es über Nacht. Der Schlafsack war daher wieder nur eine Decke gewesen.

Ein letztes Mal für diesen Urlaub wurden die Zelte abgebaut und alles gepackt. Ein letztes Mal ein Frühstück auf unserem Teppich. Während wir frühstückten, kam eine Gruppe von Eseln an den Rand der Kuhle, in der wir uns befanden. Die Bananenschalen, Orangenschalen und Reste von Fladenbrot bekamen sie nach dem Frühstück.

Wir hinterließen am Zeltplatz in einer Tüte die restliche Kohle und das noch übrige Holz für die nächsten, die hierherkommen werden.

Die Fahrt zum Wadi Tiwi war eine Fahrt auf der Straße zurück nach Süden. Dabei kamen wir wieder an Wadi Shab vorbei und waren bald im Wadi Tiwi. Durch das gesamte Tal fuhren wir bis zu einem Bergdorf an einer Oase. Der Weg dorthin war schmal, steil und für unsere Fahrer eine Herausforderung, die von Ihnen gute gemeistert wurde.

Auf dem Parkplatz vor dem Bergdorf hielten wir. Von hier liefen wir die Straße zum Dorf und dann durch das Dorf. Eine längere Treppe mitten im Dorf brachte uns zu einem Pool mit Wasserfall.

Wesentlich interessanter war der weitere Weg, den nur einige von uns unternahmen. Umgezogen ließen wir alles am Pool liegen, die anderen blieben ja dort. In Badekleidung hangelten wir uns an einem Seil einen großen schrägen Felsen herab. Bis ganz zum unteren Pool ging es nicht, sondern bis zu einem Mini-Plateau. Hier bot sich ein Blick in den glasklaren Naturpool und die eigentlichen zwei Meter, erschienen dadurch wesentlich höher. Nacheinander sprangen wir vom Fels in den Pool. 😀

Von nun an ging es mit kurzen Phasen des Watens oder Kletterns von Pool zu Pool, welche durchschwommen wurden. Ein wirklich tolle Tour 😀

Am letzten Pool war danach ein Aufstieg über Felsen und durch viele Gärten, oft an Falajs entlang nötig, um wieder zu den anderen zu gelangen. Am liebsten wären wir diese Exkursion nochmal gegangen/geschwommen, hatten jedoch leider keine mehr Zeit dazu. Es war allerdings noch genügend Zeit, um uns eine Massage am Wasserfall zu gönnen.

Abgetrocknet und umgezogen liefen wir die Treppe zum Dorf hoch und anschließend zu den Autos.

Die Fahrt durch das Tal zurück war langsamer als am Morgen, da nun einiges an Verkehr auf der schmalen Straße herrschte. Wir waren also wieder einmal zur richtigen Zeit dort gewesen.

In Tiwi, das am Ende des Wadis zum Meer liegt, hielten wir für das Mittagessen. Es gab Reis, Dal, Gemüse und Fisch. Dazu wurde Salat und Fladenbrot gereicht.

Es folgte eine längere Fahrt, die uns zu zurück nach Maskat brachte. Wir bezogen dort im Naseem Hotel neben dem Souq unsere Zimmer.

Ich packte meine gesamte Tasche aus und auch das Zelt breitete ich im Flur vor dem Aufzug aus. Dort war genügend Platz dazu. Nötig war dies, da ich etwas vermisste, das sich dann auch im Zelt fand. Da noch reichlich Wüstensand im Zelt war, war zumindest die Hälfte davon anschließend im Flur. 😁 Zurück im Zimmer packte ich die Tasche schon grob vor, sodass das Zelt in der Mitte der Tasche Platz fand.

Bevor es dann auf einen Spaziergang durch den Souq ging, duschte ich. Im Foyer trafen wir uns fast alle wieder. In Grüppchen liefen die meisten los. Ich wartete noch auf Claudia und unternahm mit ihr eine Erkundung des Souqs.

Am Abend trafen wir uns in dem Restaurant, in dem wir auch am ersten Abend in Maskat waren. Vom Hotel war dies zwei Häuser weiter.

Nach dem Abendessen trennten sich unsere Wege. Sylvia, Patrick und ich folgten Herwig zu einer Rooftop Bar. Der Weg durch das Hotel und die Bar im Inneren machten keinen wirklich einladenden Eindruck. Alleine wäre ich dort vermutlich nicht reingegangen. Aber, dort oben gab es doch tatsächlich etwas, das im Oman nicht so oft vorkommt – Bier. Ein paar Bierchen später sind wir gemütlich zum Hotel zurück und ins Bett.

Tour: 2,8 Kilometer, ~110 Höhenmeter
Diese Aufzeichnung umfasst nur den Weg vom Parkplatz bis zum oberen Pool. Die Exkursion durch die unteren Pools ist hier nicht dabei.


05. Januar – Maskat

Der letzte Morgen im Oman brach an. Ich war an diesem Tag nicht bei den ersten im Frühstücksraum und hatte dennoch Glück an einem Tisch Platz zu finden.

Den Vormittag hatten wir frei und so machte ich mich auf zu einem Spaziergang zum Fort von Muttrah. Im Fort wurden einige Bilder ausgestellt, viel interessanter fand ich jedoch den Ausblick über Muttrah.

Unterhalb des Forts liegt die Riyam Street, eine alte Straße, die durch eine Parkanlage von der neuen Schnellstraße zum nächsten Ort führt. Bis fast zum Riyam Park, in dem wir am ersten Tag waren, lief ich, bevor ich umkehrte und langsam zurücklief. Auf dem Rückweg kam ich am Museum für Orte und Personen vorbei. Dies war zwar geschlossen, aber auch so von außen durchaus interessant.

Vor der Abfahrt musste noch alles irgendwie in die Tasche. Die ganze verschmutze Wäsche und die noch leicht feuchten Barfußschuhe kamen oben auf. So passte alles in die Tasche und das Zelt wie die Trekkingstöcke waren in der Mitte gut umpackt.

Mit einem Kleinbus fuhren wir zum Flughafen. Bis in die Eingangshalle begleitete uns Herwig, den wir dort verabschiedeten.


Dies und Das

Die traditionelle Kleidung der Männer nennt sich Dishdasha und wird von sehr vielen getragen. Selbst unsere Fahrer trugen die Dishdasha die meiste Zeit. Erst als es am Ende Richtung Küste ging, wichen sie davon ab.

In der Reisebeschreibung stand Toilettenpapier. Ich hatte vermutet, dass dies u. a. für die Wanderungen gedacht ist. Toilettenpapier verrottet wesentlich schneller als Papiertaschentücher. Aber weit gefehlt. Es ist nötig für die Toilettenbesuche. Im Oman haben alle, aber auch wirklich alle Toiletten eine Handbrause zur Reinigung. Toilettenpapier ist dagegen sehr, sehr selten anzutreffen.

Ein weiterer Punkt der Reisebeschreibung war die ISO-Matte. Die gestellten Matten waren sehr bequem und für diese Tour ausreichend. Meine eigene ISO-Matte hatte ich dadurch erst gar nicht ausgepackt.

Next Point. Ich fragte Herwig, wie viel Wasser für eine Tour im Durchschnitt benötigt wird. Aufgrund der Frage gab es am letzten Abend eine Statistikinfo von ihm zu unserer Tour:

  • 950 Liter Wasser (Kochen, Abwasch, Trinken)
  • 1700 Kilometer waren wir gefahren
  • 1115 Liter Benzin wurde getankt (drei Fahrzeuge)
  • ~71 Kilometer wanderten wir

Aus meinen Aufzeichnungen und Schätzungen zu den Wanderungen in den Wadis waren wir rund 5000 Höhenmeter auf den Wanderungen unterwegs.

Zum Benzinverbrauch sei angemerkt, dass die Omanis eine eigene Vorstellung haben. Vor jeder Fahrt wurden die Motoren gestartet, damit diese zur Abfahrt warm sind (in einem warmen Land!). Beim Tanken den Motor ausmachen? Warum sollte man! Und in der Wüste hatten wir alle unseren Spaß mit dem Dune Bashing, das natürlich auch deutliche Auswirkung auf den Verbrauch hatte.

Trekkingstöcke. Ich hatte zwar welche mit, genutzt hatte ich sie nur einmal kurz. Was soviel heißt, wie dass sie Zuhause hätten bleiben können. Bei der Tour mit den meisten Höhenmetern sind sie einfach nicht zu gebrauchen gewesen, da der Weg ausgesetzt und die Hände zum Festhalten benötigt wurden.

Der Kleine wasserdichte Packsack stellte sich auf dieser Reise als guter Begleiter für die Stadt und Souqs heraus, da er mit einem Gurt gut zu tragen ist.


Resümee

Aus dem kalten Deutschland in den warmen Oman war gut. Besonders die Mischung aus Trekking, Wüsten, Schwimmen und Kultur waren in einem angenehmen Verhältnis.

Komfortverzicht und Campen: Campen ist ja eh meins und damit war das für mich passend, zumal ich mein eigenes Zelt mit hatte. Bei dem Komfortverzicht war es gar nicht so ein großer Verzicht. Ist vermutlich aber auch eine Einstellung, nicht unbedingt jeden Tag eine Dusche haben zu können.

Bedenken, in Bezug auf den muslimischen Glauben und dessen Auswirkung auf den Alltag haben sich in diesem Urlaub zerschlagen. Ist ein Land muslimisch geprägt und offen, so sollte selbstverständlich Rücksicht genommen werden. Es ist jedoch nicht so, dass man als Frau im Oman bedeckt und mit Kopftuch herumlaufen muss. Knie- und Schulterbedeckt genügt. Die Ausnahme ist der Besuch einer Moschee. Auf der anderen Seite trifft die Vorgabe mit langer Bein- und Armbekleidung beim Moscheebesuch doch auch auf sehr katholisch geprägte Gegenden oder den Besuch von Kultstätten in Kambotscha ebenso zu.

Insgesamt hat mich dieser Urlaub neugierig auf weitere Länder im Orient gemacht, die vieles an Kultur zu bieten haben.


Ausrüstung

Wie erwähnt, kam das eigene Zelt mit. Unabhängig davon kam natürlich noch einiges für die Zeltübernachtungen und die Berghütten/Camps dazu.

Mit in die Reisetasche kam:

  • 2-Personen Zelt (MSR Elexir)
  • Drei-Jahreszeiten-Schlafsack (Mountain Equipment Helium 400 XXL)
  • Inlett (Ägyptische Baumwolle/Seide)
  • Isomatte (aufblasbar)
  • Kopfkissen (aufblasbar)
  • Trailrunningschuhe
  • Barfußschuhe

Dazu dann noch….

  • Wasserdichter Packsack (groß)
  • Wasserdichter Packsack (klein) für die Kamera

Wo waren wir unterwegs

Von Maskat über die Berge im Westen, der Wüste im Süden und der Küste kamen wir wieder zurück nach Maskat. Die orangen Punkte in der Karte markieren die Orte der Wanderungen.

Die Kartendarstellungen basieren alle auf OpenStreetMap und erfolgten über TrailRunner Mini. Aufgezeichnet wurden die Touren mit einer Garmin Uhr. Daher sind die Aufzeichnungen in den Wadis nicht so genau, für die Nachvollziehbarkeit hier finde ich sie ausreichend.



#oman #maskat #hajar #nizwa #alhamra #misfat #misfatalabriyeen #misfatoldhouse #baladsayt #bimah #sur #wadi #wadimistal #wadighul #wadibanikhalid #wadishab #waditiwi #wüste #desert #wahiba #canon #canonr #canonrf35 #canonrf28 #fuji #fujixa5 #iphone14 #on1 #on1photoraw

Deutschland – Churfranken – Oktober 2023

Churfranken ist nicht besonders weit von meinem Zuhause entfernt und für einen Wochenendtrip eine schöne Wahl. Im September 2023 war ich bereits für ein Wochenende dort und so sollte es im Oktober 2023 erneut dorthin gehen.

Die zwei ausgesuchten Touren fand ich in einem Wanderführer und zum Einlaufen der neuen Trailrunningschuhe hatten diese eine passende Distanz.


07. Oktober

Trübe war es Zuhause. Die Wettervorhersage für Churfranken zeigte etwas Ähnliches an. Eigentlich wollte ich bereits am Wochenende zuvor nach Churfranken und alles war gepackt gewesen. Eine fiese Erkältung hielt mich dann doch Zuhause fest. Ausgepackt hatte ich aber nichts und so war alles schon so weit, dass ich es nur noch in Svarta packen musste.

Bis Amorbach hielt sich die Bewölkung fast durchgehend. Am Campingplatz angekommen, schaute die Sonne dann doch noch raus. 😊 Der Campingplatz sah zwar im Eingangsbereich aus, wie ein Lagerplatz, aber das wird schon dachte ich mir. Und siehe da, weiter hinten sah es schon deutlicher nach einem Campingplatz aus. Ohne Parzellierung hatte ich die freie Wahl für einen Platz für das Zelt.

Nachdem das Zelt aufgebaut war, machte ich mich auf zur Wanderung nach Miltenberg. Quer durch Armorbach hieß es am anderen Ende des Ortes bergauf gehen. Oben am Hügel angekommen, stand ich vor der Gotthardsruine. Ein altes Kloster, das auf den Resten einer Burg aufgebaut war und schon seit jahrhunderten verlassen war. Übrig geblieben sind eine Kirchenruine und ein paar Grundmauern. Auf einen Kirchturm konnte ich über die alte Wendeltreppe aus Sandstein gelangen. Einen wirklich schönen Ausblick hatte ich von dort oben.

Für eine Pause habe ich Chilikäse und eine Laugenstange an einer Bank unterhalb der Kirchruine ausgepackt. Oben war es mir dann doch zu windig für die Rast.

Durch den Wald kam ich über Wirtschaftswege nach Reuenthal. Ein kleines, verschlafenes Dorf. Nach dem Wanderführer und dem GPX-Track sollte es in der Mitte des Dorfes auf einem Weg den Hügel hochgehen. Nur da, wo der Weg sein sollte, war kein Weg, nur ein Hof. Just zu dem Zeitpunkt, an dem ich dort war, war das Paar, das dort wohnt, im Hof tätig. Die Frage nach dem Weg ergab, dass dieser bereits seit über zwölf Jahren nicht mehr existierte. Ein Erdrutsch machte ihn unpassierbar. Sie empfahlen mir den Nibelungensteig bis zum nächsten Ort zu folgen.

Gesagt, getan. Ein Waldweg, folgte erst einem Bach und zweigte später ab, um den Hügel hochzugehen. Oben angekommen, wurde ich von einer größeren Menge an Kühen begrüßt. Das Muhen hallte an dieser Stelle sehr deutlich.

Mit dem Ende des Waldes kam ich in Monbrunn an. Ein auf den ersten Blick verwirrender Ort. Um mehrere Gehöfte fügten sich ein paar Häuser. Nun ist es jedoch so, dass zwischen diesen Siedlungsinseln bewirtschaftete Felder liegen und dennoch ist alles zusammen ein Ort. Der Hauptstraße(!) folgend durchquerte ich den Ort.

Es folgte nun der letzte Waldabschnitt bis Miltenberg. Breite Wege, um einen Hügel ein Wanderpfad und erst die letzten siebenhundert Meter bis Miltenberg wurden wieder sehr abwechslungsreich. An einem Felsenmeer vorbei lief ich einer Art Schlucht nach unten Richtung Miltenberg.

Ein fester Pfad führte mich durch das Schnatterlochtor nach Miltenberg hinein. Nun hieß es nur noch die Gasse bis zum historischen Marktplatz der Altstadt hinab laufen.

In Miltenberg lief ich durch die Innenstadt, die überraschenderweise gut gefüllt war bis zur Bushaltestelle. Noch über eine Stunde, bis mein Bus abfahren würde. Genug Zeit um wieder in die Altstadt zu einem Café zu laufen. Ein Valentino wurde es. Mal wieder was Neues ausprobieren. Weißer Schokomus, Espresso, Milch und Tonka (Gewürzbohne) sind die Zutaten. Schmeckte gut. 😊

Der Bus brachte mich später zurück nach Amorbach.

In Amorbach am Abend etwas zu Essen zu finden, war gar nicht so einfach. Lokales Essen war mein Wunsch, griechisches Essen wurde es, denn der Grieche war der Einzige, bei dem ich noch einen Tisch bekam.

Tour: ~14,6 Kilometer, ~460 Höhenmeter


08. Oktober

Wie ich wach wurde, war es noch trüb. Kurz auf die Toilette und nochmal in den Schlafsack. 😉 Eine Stunde später war es dann schon heller und ich stand auf, um das Frühstück zuzubereiten. Es folgte ein Packen aller Sachen, das Zelt selbst blieb jedoch noch stehen.

Nur mit der Kamera in der Hand spazierte ich an diesem Sonntagmorgen durch Amorbach. Alles noch ruhig und verschlafen. Fast! Eine kleine Gruppe war ebenfalls für eine Ortsbesichtigung unterwegs. Amorbach hat in seiner Altstadt ein paar kleine Gassen und viel Kopfsteinpflaster. Überragt wird alles von der fürstlichen Abtei und der Klosterkirche.

Zurück am Campingplatz baute ich das Zelt ab und machte mich auf den Weg nach Mainbullau. Ein kleiner Ort, der über eine Straße mit ein paar Spitzkehren zu erreichen ist. Ein Parkplatz im Zentrum zu finden, war einfach. Die Schuhe noch gewechselt und los auf die Wanderung. Es war immer noch bewölkt, jedoch so das es immer heller wurde. Aus Mainbullau heraus lief ich auf einem Weg zwischen Feldern mit Büschen bis zum nächsten Wald. Auf diesen Feldern werden die verschiedensten Beeren angebaut, die im Oktober bereits alle geerntet waren.

Eine längere Strecke im Wald folgte. Langsam und dann immer deutlicher bergab ging es. Der Pfad führte mich auch direkt an zwei Heunesäulen vorbei. Mit einem Abstecher kam ich zu mehreren, größeren Heunesäulen. Die Sonne kam während dessen hinter den Wolken hervor, sodass der erste Blick auf Rüdenau im Sonnenschein war. Unterwegs konnte ich zwischen den Bäumen hindurch auch Großheubach sehen. Mit Rüdenau war dann der erste Abschnitt des Waldweges hinter mir.

Am Ortseingang stand ich vor der Destillerie St. Kilian. Die Destillerie ist schon etwas größer und bietet Führungen und Tastings an. Nur halt nicht an einem Sonntagmorgen. Also weiter bis zur Ortsmitte und der dortigen Kirche. Hinter der Kirche fand ich einen kleinen gemütlichen Platz in der Sonne für eine Rast.

Gestärkt lief ich weiter durch den Ort, um am Ende des Orts wieder bergan zu laufen. War ja klar, irgendwann musste es wieder nach oben gehen, um nach Mainbullau zu kommen. Es folgte ein langer Abschnitt bis fast nach Mainbullau durch den Wald. Meist größere Wege, nur gelegentlich kleinere. Im Wald kam ich an der Lauseiche vorbei und da dort Bänke stehen, bot sich eine weitere kleine Pause an.

In Mainbullau angekommen war es angenehm sonnig und für die Jahreszeit warm. Da es dort kein Café oder ähnliches gibt, fuhr ich direkt los. Ich fuhr allerdings nicht gleich nach Hause, sondern machte noch einen Abstecher nach Klingenberg. Das Main Café, war mein Ziel. Dort war ich bereits beim letzten Trip nach Churfranken. Eines der letzten Stücke Kuchen und ein Latte Macchiato bekam ich. Es herrschte ein ziemlicher Andrang und fast alle Sitzplätze waren belegt. Aber nur fast. Den letzten freien Platz konnte ich mir noch ergattern. 😊

Zum Abschluss lief ich noch kurz durch die Altstadt von Klingenberg, in der an diesem Tag Herbstmarkt war. Da es bereits später Nachmittag war, war nicht mehr viel los und einige Stände wurden bereits abgebaut. So fuhr ich nach diesem kurzen Spaziergang nach Hause.

Tour: ~15,4 Kilometer, ~380 Höhenmeter


Resümee

Churfranken geht eigentlich immer. Es finden sich genügend Wanderwege und die Orte bieten ebenfalls interessantes zum Erkunden. Quer durch Churfranken verläuft der Niebelungensteig, auf dem ich stellenweise unterwegs war. Zu finden sind auf solchen Weitwanderwegen immer andere zu treffen, sodass man selten ganz alleine unterwegs ist.

Mit dem Angebot des NatourBus lassen sich Wanderungen, die keine Rundwege sind, gut angehen. Einzig auf die Fahrtzeiten sollte vorher ein Blick geworfen werden. Der NatourBus von Miltenberg nach Amorbach fuhr z. B. nur alle zwei Stunden.

An beiden Tagen hatte ich Eichhörnchen gesehen. Ich mag diese kleinen, putzigen Gesellen. 😀


Anmerkung

Den Verlag des Wanderführers habe ich informiert, dass der Weg bei Reuenthal selbst in der aktuellen Ausgabe (2022) falsch angegeben ist.



#deutschland #bayern #churfranken #amorbach #miltenberg #mainbullau #rüdenau #canon #canonr #canonrf35

Deutschland – Odenwald – September 2023

Das dritte Wochenende in 2023 in Folge, an dem es weggehen sollte. Nach Nordhessen und dem Spessart folgte der Odenwald. Aus einem Wanderführer waren schnell ein paar interessante Touren gefunden und zwei davon für das Wochenende eingeplant.

Die Wettervorhersage zeigte an, dass es sich um ein schönes Wochenende handeln wird. Sonne pur. Meteorologisch war es schon Herbst und somit mit kühleren Temperaturen am Abend und frühen Morgen zu rechnen, besonders kühl sollte es jedoch nicht werden.


08. September

Ein weiteres Wochenende und dieses Mal mit Begleitung. So hieß es morgens erst Melli abholen und dann die Fahrt in den Odenwald nach Neckargerach antreten. Bis Miltenberg war es derselbe Weg wie für die Tour nach Churfranken. Bei Miltenberg bogen wir ab, um über Armorbach unser Ziel zu erreichen. Leider war die Ortsdurchfahrt Armorbach wegen Bauarbeiten gesperrt und es musste eine Alternative gefunden werden. Hat es dann auch.

Zur Mittagszeit kamen wir am Campingplatz Odenwald River Camp an. Die Anmeldung war unkompliziert und wir machten uns auf, um die Zelte aufzubauen. Nach Rückfrage, konnten wir unsere Zelte an einer geschützten Stelle aufstellen. Es war keine Hauptsaison und das Betreiberpärchen war sehr entspannt und entgegenkommend dabei. Geschützt bezieht sich in diesem Fall auf die Lage zur nahen Landstraße, dem wirklich einzigen Nachteil am Campingplatz, der ansonsten sehr gepflegt war.

Wie nicht unüblich, bleibt gelegentlich etwas zu Hause. 😅 Dieses Mal war es die Gaskartusche. So sind wir mit einem Hinweis zu einem Bootshaus einige Orte weiter gefahren, das auch Campingzubehör verkauft. Die Gaskartuschen dort waren jedoch nicht die, die wir brauchten. Es fehlte das Schraubgewinde. Auf dem Rückweg hielten wir an einem Baumarkt und dieser hatte verschiedene Gaskartuschen. Um nicht suchen zu müssen, fragten wir einen Mitarbeiter, ob und wo die Gaskartuschen wären. Am Ende hatten wir die Unterstützung von drei Mitarbeitenden des Baumarktes und eine passende Gaakartusche. 😊

Nun waren wir mit Gas versorgt und konnten endlich unsere erste Tour für dieses Wochenende angehen. Vom Campingplatz aus liefen wir kurz an der Neckar entlang bis zu einer Unterführung, durch diese unter der Landstraße hindurch und danach durch Neckargerach bis zum Bahnhof, wo die Tourbeschreibung startet. 

Ein kleiner Weg zeigte uns den Weg durch den Ort, um auf eine breitere Schneise im Berghang zu gelangen. Ein Weg mit Aussicht, der uns bis zur Magarethenschlucht führte. Dort angekommen, waren wir schon einmal durchgeschwitzt. Die Schwüle und eine unnachgiebige Sonne auf dem Weg bis zur Schlucht zeigten ihre Wirkung.

So empfanden wir es als sehr angenehm in der Margarethenschlucht, in der wir vor der Sonne geschützt waren und es deutlich angenehmer, kühler war.

Die Margarethenschlucht sollte nur begangen werden, wenn man trittsicher ist und über eine entsprechende Kondition verfügt. Das mit der Kondition ist ernst zu nehmen, wenn auch nicht übertrieben. Es gab einen Felsabsatz, der mind. 60 cm hoch war und eine Stelle, an der es sehr eng an einem Felsüberhang vorbeiging. Die Tage zuvor waren sehr trocken und so war auch der Weg in der Schlucht trocken und gefahrloser. Leider war der Bach, der sich in mehreren Kaskaden durch die Schlucht nach unten bahnt, durch den fehlenden Regen nur noch ein Rinnsal. So wirklich Wasserfall war nicht.

Am oberen Ende der Magarethenschlucht machten wir auf einer Bank mit Tisch Pause und aßen die Brötchen und den Käse, die ich am frühen Morgen eingekauft hatte.

Der übliche Weg wäre nun in einem Bogen oberhalb des Berges zurück nach Neckargerach zu laufen. Wir jedoch folgten dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. So kamen wir durch den Wald langsam herunter zum Fluss und dort beim Stauwehr Guttenbach heraus. Auf dem Stauwehr gibt es einen Fußweg, den wir nahmen, um auf die andere Flussseite zu gelangen.

Über eine Schleife kamen wir auf einen Forstweg oberhalb des Neckars und diesem folgend bis nach Guttenbach. An der Kirche vorbei erreichten wir die Brücke über den Neckar und waren auf der anderen Seite schon wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Campingplatz.

So eine erste Tour verlangt nach Belohnung und die gab es in Form von Kaffee, Tee und zwei Stückchen vor den Zelten. 😀

Ein wenig relaxen, den alten VW Bus auf dem Campingplatz genauer unter die Lupe nehmen und schon war es Zeit für das Abendessen. Kritharaki mit Gemüse (Paprika und Zucchini) kochten wir uns.


Tour: ~10,5 Kilometer, ~800 Höhenmeter


09. September

Die Zelte und die Wiese waren nass. Die Decke vom Vortag war leider auch noch sehr feucht. So bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu und liefen mit diesem zu einem Unterstand mit einer Bücherwand. Auf der trockenen Bank, unter einem Dach, nahmen wir in Ruhe unser Frühstück zu uns.

Unsere Tour für diesen Tag ist eine Rundtour, die zwar in Zwingenberg startet, aber auch über Neckargerach führt. So sind wir wie am Tag zuvor unter einer Durchführung unter der Landstraße in den Ort gelangt. Direkt hinter dieser Unterführung war ein Supermarkt, der von uns gleich gestürmt wurde. Es fanden sich Brot, Käse und ein paar Knacker für eine, zwei Pausen.

Wieder durch Neckargerach, dieses Mal auf anderen Straßen, gelangten wir zu einem Waldwirtschaftsweg oberhalb des Neckars. In der Morgensonne ein schönes Lichtspiel mit den Sonnenflecken auf dem Waldboden. Ein paar Abbiegungen im Wald, an einer Lichtung und schon waren wir in Zwingenberg. Die Straße führte uns dort direkt zum Bahnhof und von dort kamen wir über eine schmalere Straße zur Burg Zwingenberg.

Das gute Wetter und die schöne Aussicht bewogen uns zu einer ersten Rast. Mangels Sitzmöglichkeit machten wir es uns dabei auf einer Mauer gemütlich.

Hinter der Burg Zwingenberg wurde es dann wieder richtig interessant. Die Wolfsschlucht lag vor uns. Im Wald und wildromantisch, mit einem kleinen Bach. 😀

Am Ende der Wolfsschlucht kamen wir in dem Weiler Oberdielbach-Post heraus. Der Ursprung des Weilers war eine alte Zollstation und ein moderneres Überbleibsel ist noch vorhanden.

Nun waren wir nicht mehr im Wald, sondern auf offener Fläche unterwegs. Die Sonne war zur Mittagszeit wieder deutlich zu spüren.

Am Wegesrand stehen viele Apfelbäume und unter einem Baum fanden wir eine Bank im Schatten. Super für eine Mittagspause. Wir packten Brot, Käse und Knacker aus, aßen und erfreuten uns an der Aussicht.

Bald waren wir wieder im Wald und auf Wirtschaftswegen unterwegs. Einige Kilometer wurden so zurückgelegt und gelegentlich kamen wir an alten Mühlen vorbei. Ein kürzerer Weg nach Neckargerach hätte es auch getan, dachten wir uns zwischenzeitlich. Den wirklich aufregendes bis Neckargerach gab es nicht mehr.

Zumindest ein Pfad als Verbindung zweier Wirtschaftsweg lockerte es kurzzeitig auf. In Neckargerach liefen wir über den Bahnhof wieder durch den Ort zu Unterführung. Dort fand sich dann kurz vorm Abschluss der Tour eine Überraschung. Eine Schlange auf einem Stein im Bach.

Am frühen Morgen entdeckte ich, dass die Campingplatzbetreiber an den Wochenenden hausgemachte Kuchen anbieten. Zwei Stück reservierte ich morgens und so beendeten wir unsere Tour, die drei Kilometer länger war, wie im Wanderführer beschrieben, mit Kaffee und Kuchen (Kirsch-Quark- und Karottenkuchen).

An diesem Tag sind wir zum Abendessen zum Landgasthaus Wiesengrund in Schwarzach gefahren. Einmal lokales Essen ist Pflicht auf Reisen!

U. a. am Campingplatz hingen Plakate aus, die auf eine Feier am Bootshaus des Kanuclubs hinwiesen. Wo aber ist das Bootshaus? Auf Nachfrage wurde auf das Zelt am gegenüberliegenden Ufer der Neckar verwiesen.

So sind wir nach unserem Abendessen zu Fuß über die Brücke zum Bootshaus gelaufen. Musik und Getränke sollte es geben. Ein Bierchen und etwas Musik zum Ausklang des Tages sollten doch gehen. 😀 Am Ende hatten wir einige nette Unterhaltungen und sogar eine Mitreisende meiner Madeira Reise trafen wir.

Einige Bierchen später liefen wir zurück und verkrochen uns um die Mitternachtszeit in unsere Zelte.

Tour: ~21,5 Kilometer, ~700 Höhenmeter


10. September

Wie am Tag zuvor bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu. Wir nahmen dann alles mit und frühstückten an einem der Tische vor der Rezeption. Es war witzig, während des Frühstücks zuzusehen, wie aus allen Richtungen Personen kamen für die Morgentoilette.

Die Feuchtigkeit machte sich bei dem Abbau der Zelte an diesen deutlich bemerkbar. Sie waren sehr nass. Zusammengefaltet und in den Kompressionssack gestopft war es für uns kein Problem den Rest trocken zu halten.

Wir hatten uns schon zuvor entschlossen, keine weitere Wanderung zu unternehmen, sondern eine Stadttour. Dazu fuhren wir in die nächste größere Stadt – Heidelberg.

Heidelberg am Morgen war nicht überfüllt und das sollte sich während des Tages nicht groß ändern. Für eine Stadttour toll, wenn man nicht durch Gassen geschoben wird.

Wir liefen durch die Innenstadt zum Stadttor und der alten Brücke. Ein paar Fotos und ab in das nächstgelegene Café.

Weiter ging es am Fluss, durch ein paar Gassen bis zur Universitätsbibliothek und weiter bis zur unteren Station der Bergbahn. Bergbahn fahren, wenn es auch eine Treppe zum Schloss hochgeht? Tja, nicht mit uns! Wir sind selbstverständlich die Treppe nach oben gelaufen. 😀

Die Treppe endet vor dem Zugang zum Schloss. Wir sind zuerst nach links, in einen Garten mit Blick über Heidelberg.

Im Schloss erworben wir Eintrittskarten, um in das Innere des Schlosses zu gelangen. Dort erkundeten wir viele Winkel und Wege. Wir sahen das große Fass und waren im Apothekenmuseum.

Das Schöne am Schloss ist, dass es sehr viele Möglichkeiten für eine Sicht auf die Stadt bietet. Der Park hinter dem Schloss hatte etwas Beruhigendes und über diesen kamen wir vorbei an den Hauptgebäuden zur Bergbahn. Ja, Bahn herunterfahren geht – schont die Gelenke. 😉

Soviel zu sehen, macht hungrig und da gibt es eine gute Lösung – Essen. In der Innenstadt fanden wir ein Lokal und konnten dabei dem Treiben in der Fußgängerzone zusehen.

Es war Zeit, aufzubrechen und die Fahrt nach Hause anzutreten. Am späteren Nachmittag waren wir Zuhause und konnten beide unsere nassen Zelte ausbreiten, damit diese trockneten.

Stadttour: ~7 Kilometer, ~200 Höhenmeter


Resümee

Wieder ein Wochenende, bei dem das Ziel schnell erreicht war und das uns mit zwei schönen Wanderungen vom Alltag abschalten ließ.

Einzig die Lage des Campingplatzes neben der Landstraße trübte ein ganz klein wenig die ansonsten gute Lage des gepflegten Campingplatzes. Das Fest des Kanuclubs war ein netter Abend. Ruhig Feste mitnehmen, wenn diese so einfach wie an diesem Wochenende erreichbar sind.

Die Innenstadt von Heidelberg ist eigentlich immer ziemlich voll. An unserem Sonntag war schon einiges los, jedoch bei weitem nicht so viel wie in der Hauptsaison. Damit ließ sich die Erkundung der Innenstadt und des Schlosses entspannt angehen.

Was uns in Heidelberg nicht auffiel, sondern mir erst bei der Nachbearbeitung der Bilder, war ein Akrobat in der Innenstadt auf einem Seil in luftiger Höhe.


#deutschland #badenwürttemberg #neckar #neckargerach #margarethenschlucht #wolfsschlucht #zwingenberg #heidelberg #guttenbach #canon #canonr #canonrf35 #35mm