Once a year. Einmal im Jahr bei einer Weitwanderung teilnehmen geht für mich. Dreimal an der Nordsee um die Insel Föhr, dann kam der Mammutmarsch Heidelberg und nun der Mammutmarsch Nürnberg. Wie in Heidelberg wieder die 42-Kilometer-Distanz.
09. Mai
Nach dem Mittagessen machte ich mich direkt von der Arbeit auf den Weg nach Nürnberg. Zuerst wollte ich dort zum Campingplatz. Abgesehen von einer sehr langen Baustelle auf der Autobahn verlief die Fahrt nach Nürnberg gut. In Nürnberg wäre der Campingplatz schnell erreicht. Wäre, den die Zufahrt, die das Navi vorschlug, war gesperrt. Mein Pech war, dass genau an diesem Tag ein Fußballspiel (Nürnberg gegen Köln) stattfand und das Stadion ist in der Nähe des Campingplatzes. Mit einem Umweg und der freundlichen Hilfe der Polizei kam ich zu meinem Ziel – nur halt deutlich später.
Am Campingplatz checkte ich ein und lief sofort los zum Check-in für den Mammutmarsch. Bei den 42 Km-Check-In stand keiner und so war dies schnell erledigt. Am T-Shirt-Stand war es fast genauso schnell.
Zurück am Campingplatz suchte ich mir in der vorgegebenen Zone einen Platz und baute das Zelt auf. Nachdem alles eingerichtet war, begab ich mich zu einem Italiener für das Abendessen. Beim Italiener war gerade noch ein Platz an einem zweier Tisch frei, den ich bekam. Zum Essen bestellte ich mir eine Pizza mit Steinpilzen, die es nur vorübergehend gab.
10. Mai – Mammutmarsch Nürnberg
Kurz nach halb sechs klingelte der Wecker. Die frühe Uhrzeit war bewusst, um noch zu frühstücken. Entgegen meiner ursprünglichen Idee setzte ich den Wecker erneut eine halbe Stunde später und drehte mich um. 😁
Dann aber gab es keine Alternative. Aufstehen. In den Sanitäranlagen des Campingplatzes waren noch weitere an Vorbereitungen zum Mammutmarsch. Die gut zwei Kilometer zum Startplatz legte ich zügig zurück, um warmzuwerden. Bei einer Temperatur im niedrigen, einstelligen Bereich auch wirklich nötig.
Zum Frühstück gab es am Start-/Zielplatz einen Kaffee und einen Trail-Mix (Nuss und getrocknete Früchte). Ich konnte mich auch gleich zur Startgruppe einsortieren, für die ich mich entschieden hatte (Gruppe 3, 7:00 Uhr). Beim Go war schon nach wenigen Schritten wieder Stopp. Der Weg verengte sich deutlich, um anschließend über eine schmale Brücke zu gehen. Auf der anderen Brückenseite war es etwas relaxter.
Wir liefen am Anfang in einem recht großen Pulk, der sich erst nach vielen Kilometern langsam auseinander zog. Bis zum ersten Versorgungspunkt kamen wir an größeren Teichen vorbei und durch Parkanlagen. Ein Großteil des Weges verlief durch die äußeren Ortsteile von Nürnberg.
Danach kamen wir bald aus Nürnberg und in einen Wald bis zu einem Vorort. Vor dem ersten Versorgungspunkt trennte sich schon der Weg für die, die die 30 Kilometer liefen und in dem Vorort dann, der von den 42 Kilometern, die ich lief und denen die 55 Kilometer laufen wollten. Wir liefen im Ort durch ein paar Straßen und gelangten dann in ein Naherholungsgebiet mit schönen Wegen.
So gelangten wir zum Tierpark, den wir links liegen ließen und weiter durch den Wald bis nach Nürnberg. Ein paar Straßen weiter waren wir bei Kilometer 23 am Wöhrder See angekommen, den wir Richtung Altstadt entlang liefen. Ein toller See in der Stadt mit vielen Möglichkeiten für Sport, zum Spazieren und Genießen.
In der Altstadt sind wir länger, hauptsächlich an der Stadtmauer entlang gelaufen. An einer Stelle war ich froh, in einem Pulk zu laufen. Die Personen links und rechts waren Obdachlose und Abhängige, die nicht besonders Vertrauens erweckend wirkten. Durch die Altstadt ging es dann doch noch, denn es war der Anstieg zur Burg zu erreichen und zu nehmen. Allzu lange war der steilere Anstieg nicht. Kein Vergleich zu dem in Heidelberg.
Durch die Burg nahmen wir den Weg nach unten und um die Altstadt. Am Ende dieser Runde erreichten wir wieder den Wöhrder-See. Vor und nach der Altstadt liefen wir öfter über Brücken mit tollen Blicken.
Eine Zeit lang ging es am See entlang, um dann durch einen südlich gelegenen Ortsteil zu laufen. Am Ende des Ortsteils kamen wir durch einen Wald mit Feuchtwiesen. Im Bogen kamen wir nach Osten, Richtung Messe. Ein bisschen Zickzack und wir passierten die Zeppelintribühne und für mich war es das Erreichen der 40 Kilometerstelle.
Am großen Dutzendteich entlang erreichten wir eine größere Verkehrsstraße. Diese nach Westen, dann überquert und um einen Park herum war das Ziel erreicht. 😀
Beim Zieleinlauf gab es eine Medaille, ein Armbändchen und eine Getränkemarke. Zuerst aber ging es dann zur Stempelstation, um ein paar Stempel in das Trophäenbuch zu bekommen und das Zertifikat abzuholen. Finischer!
Nur ein paar Meter weiter waren die Stände mit den Getränken. Ein alkoholfreies Radler nahm ich und suchte mir eine Bank in der Sonne.
Ein zwei Bilder und am Zieleinlauf lockte mich noch ein Coffee-Bike. Da nahm ich mir noch einen Moccachino. Während ich diesen Trank kam Melanie. Für sie war es der erste Mammutmarsch und mit 30 Kilometer ein ausreichender Anfang. Im Bereich der Altstadt kam ich mit ihr für ein paar Kilometer ins Gespräch. Da sie aus der Gegend ist, konnte sie mir während des Laufes durch die Stadt noch einiges sagen.
Am Campingplatz war dann eine Dusche fällig. Morgens nur wenige Grade über 0, waren es Nachmittags 19 Grad und die ganze Zeit strahlte die Sonne kräftig.
Zum Essen wollte ich in ein Lokal in einer Kleingartenanlage. Vor Ort stellte sich heraus, dass diese Lokalität nur Bargeld akzeptiert. Davon hatte ich nur viel zu wenig dabei. Also weiter zum nächstbesten Lokal – ein Italiener. Dabei lief ich einen Teil der Mammutmarschstrecke zurück. Ich wurde sogar von einer wieder erkannt, die noch unterwegs war und beglückwünscht für das Ankommen.
Beim Italiener gab es was Leckeres zum Essen und Trinken. Drei, die ebenfalls beim Mammutmarsch teilnahmen, kamen auch dort hin. Bevor ich ging, unterhielt ich mich kurz mit ihnen. Auf dem Rückweg (3,5 Kilometer) unterhielt ich mich mit zweien, die noch auf ihrer 55 Kilometerrunde waren. Am Fußballstadion trennten sich unsere Wege.
Meinen Rekord an Schritten hatte ich mit fast 60.000 beim Ankommen am Zelt schon erreicht. Um die 60.000 voll zu bekommen, lief ich noch die restlichen 150 Schritte auf dem Campingplatz.
Wanderung: 42 Kilometer, ~300 Höhenmeter
11. Mai – Altstadt
Meine Nachbarn waren schon am Zusammenpacken, als ich aus dem Zelt kroch. Sie kamen am Abend mit ihren Rädern an und machten sich nun bereit für den Rückweg in das Taubertal. 140 Kilometer nach Nürnberg radeln, dort übernachten und wieder zurück – so kann ein Wochenende auch aussehen.
Sie baten um ein Gruppenbild, während ich vor dem Zelt bei der Zubereitung meines Frühstücks war. Klar bekamen sie dieses. Ich frühstückte gemütlich in der Morgensonne, um anschließend alles zusammenzupacken.
Svarta parkte ich danach so nah am Volksfestplatz auf der Große Straße wie es an diesem Morgen möglich war. Zu Fuß machte ich mich auf in die Altstadt. Der Mammutmarsch ging zwar um die Altstadt und teils auch durch diese, alles gesehen hatte von der Altstadt dabei natürlich nicht. Dies wollte ich an diesem Tag nachholen.
Der erste Anlaufpunkt war ein Viertel südlich des Bahnhofs. Markiert in der Karte als gut frequentierte Gegend, war dies an einem Sonntagmorgen nicht so. Zusätzlich war der zentrale Platz hinter einem Bauzaun.
Durch eine Unterführung unter den Bahngleisen kam ich dann in die eigentliche Altstadt. Hier lief ich kreuz und quer, je nachdem was ich erblickte. Dabei sah ich mir den Handwerkerhof mit seinen kleinen Häusern an, der am größten der Stadtmauertürme liegt. Im Tourist Center erfuhr ich, dass die Türme der Stadtmauer bis auf einen alle nicht begehbar sind. Schade, gerade dort wäre es interessant gewesen.
Durch die Altstadt gelangte ich zum bekanntesten Platz der Stadt, den dort ist im Winter der Christkindlmarkt. Nur ein paar vereinzelte Stände waren dort und in den Gassen darum. Am Tag zuvor war Markt gewesen und dies noch der Rest, der Stand.
Was am Vortag ebenso wenig besichtigt wurde, war die Burg, zu der ich mich dann begab. Die Burg, überragt die gesamte Stadt, da sie auf dem höchsten Hügel steht. Einen weiten Blick über die Stadt hat man von hier.
Zickzack lief ich weiter durch die Altstadt. Am Bahnhof nahm ich die Tram zum Doku-Zentrum und war damit nicht weit vom Volksfestplatz entfernt. Will heißen Svarta war bald erreicht.
Die Fahrt nach Hause an diesem Sonntag verlief ruhig.
Spaziergang: ~12,5 Kilometer
Resümee
Durch den Mammutmarsch hatte ich den Eindruck, dass Nürnberg sehr viele Seen und sehr viel Grün zu bieten hat. Das relativierte sich bei der Altstadttour am Sonntag. Nur um die Stadtmauer und an der Pegnitz war es grün. D. h. auf der anderen Seite, dass die Streckenführung des Mammutmarsches sehr gut gelungen war.
Das große Gebiet mit der Große Straße, dem Volksfestplatz, der Zeppelinhaupttribühne, und den Seen und Parks ist historisch sehr eng mit dem Dritten Reich verbunden. Dort war das Reichsparteitagsgelände und die Große Straße die zentrale Achse. Deutlich wird das durch die vielen Infotafeln, die über die Geschichte aufklären. Wenn man den geschichtlichen Hintergrund nicht beachtet, ist es ein tolles Gebiet für die Naherholung, das dort entstanden ist.
Von Melli bekam ich die Info, das Straßburg toll sei und ich doch auch mal dorthin sollte. Die Stadt alleine wäre mir nichts, in einer Kombination mit Wandern und Stadtbesichtigung an einem verlängerten Wochenende könnte schon eher Meins sein.
Da bot sich in 2025 der 1. Mai mit einem Donnerstag gut als Einstieg an.
01. Mai
Die Fahrt in den Elsass war entspannt. Gar nicht so viel Verkehr und gar kein Stau. Mit einer kurzen Pause kam ich vor Mittag in Saverne an. Außerhalb des Ortes erreichte ich das Chateau du Haut-Barr. Eine Burgruine auf und an Sandsteinfelsen.
An diesem Tag war dort eine Ausstellung und zudem noch ein Imbissverkauf. Zuerst erkundete ich die Ruine, die sich über mehrere Felsen erstreckt. Begehbar ist jedoch nur ein Teil davon. Zudem geht es auf den oberen Teil immer über Metalltreppen am Fels entlang. Leichtes Entdeckerfeeling. 😀
Nun war es kurz vor Mittag und ich hatte Hunger. Also ab zum Imbiss und erst einmal grübel, was es gibt und wie ich etwas bestellen kann. Eine Cola und Merguez in einem Baguetteteil mit scharfem Senf wurde es. Bei der Bestellung stellte sich am Ende heraus, das ich diese auch in Deutsch hätte vornehmen können. Mit dem Senf hatte die andere Person etwas Probleme mir die Unterschiede mit zu teilen, da sie kein Deutsch und nur marginal Englisch konnte – ich wiederum kein Französisch. Spicy hatte sie dann zum Glück verstanden. Neue Erkenntnis war dann noch, das Coca in Frankreich eine Cola ist und Cola nur mit verständnislosem Ausdruck beantwortete wird. In Peru hätte ich bei Coca was anderes bekommen. 😂
Die Wanderung war als Burgentour beschrieben. Es als Ruinentour auszuweisen wäre wohl richtiger. Von der Ruine Haut-Barr lief ich über den Parkplatz zum Einstieg und war wenige Meter danach schon am alten Telegraphenturm. Ein nicht allzu hoher Sandsteinturm, der leider nicht besichtigt werden konnte. Weiter kam ich dann zum Chateau Grand Gerolseck. Dort waren Ritter und Mittelalterstände sowie ein Imbiss in der Ruine verteilt. Aber nicht nur das, sondern ganz viele Menschen, die ihre Decken ausgebreitet hatten und picknickten. Ein geselliges Treiben.
Die nächste Ruine war die Petit-Gerolseck. Eine kleinere Ruine. Es folgte ein längeres Stück bis zu Le Brotschberg. Eine Lichtung mit einem Aussichtsturm von 16 Metern Höhe, der über die Steinwendeltreppe selbstverständlich erklommen wurde. Ein schöner Ausblick bot sich auf die Lichtung auf der der Turm steht, den Wald und sogar weit darüber hinaus.
Wieder ein längeres Stück brachte mit zur Grotte du Brotsch. Diese erreichte ich oberhalb und musste daher den Wanderweg in Serpentinen nach unten laufen. Die offene Höhle und der Fels darum sind eine beliebte Kletterlokation. Daher war an diesem sonnigen Tag dort einiges los.
Langsam führte der Weg weiter nach unten zu einem Schäferplatz. Dieser entpuppte sich als Lichtung mit einem Gebäude. Hier gab es nichts wirklich interessantes. Daher lief ich direkt weiter. Ein Pfad an einem Hang im Wald brachte mich langsam nach oben. Oben, folgte ich dem Wanderweg so um die Burgruinen Petit-Gerolseck und Grande Gerolseck, das es kaum einen Höhenunterschied gab. Im Gegensatz zum Beginn der Tour. Jede Ruine und auch de Aussichtsturm waren auf einem Hügel und immer ging es dazu hoch.
Am Ausgangspunkt angekommen lief ich wieder zu dem Imbiss. Einen Kaffee und ein Stück Kuchen bestellte ich – diesmal in Deutsch, da ich ja nun wusste das ich verstanden werde.
Zufrieden mit dem bisherigen Tag machte ich mich auf zum Campingplatz in Dossenheim – Camping Au Pays de Hanau. Gelegen am Ortsrand von Dossenheim ist es dort sehr ruhig. Die Anmeldung machte kurz vor 16:00 Uhr auf. Ein Pärchen wartete bereits und nach mir kam auch noch jemand. All zu lange mussten wir nicht warten. Die Rezeption öffnete früher. Das Pärchen und ich hatten unsere Anmeldung schnell erledigt und sind nacheinander zum Bereich für die Zelte.
Während des Zeltaufbaus wurde ich von meiner Nachbarin (dem Pärchen) mit einem Bier begrüßt. Nachdem ich das Zelt aufgebaut und alles eingerichtet hatte gesellte ich mich zu Ihnen. Bei einem Bier unterhielten wir uns darüber wie bzw. warum wir hier waren. Für mich war es ein verlängertes Wochenende für die Beiden ein Halt am Anfang einer mehrmonatigen Fahrradtour, die bis in die Türkei gehen soll.
Wanderung: 9,6 Kilometer, ~360 Höhenmeter
02. Mai
Die Fahrt nach La Petite-Pierre war spaßig. Eine kleine, kurvenreiche Straßen – wie gemacht für Svarta. 😀
Für diesen Tag stand eine längere Wanderung an. Vom Parkplatz vor der Altstadt und der Burg Lützelstein lief ich in entgegengesetzte Richtung. Durch eine schmale Gasse kam ich auf einen Wirtschaftsweg an vielen Gärten vorbei.
Der Weg ging in einen schönen Wanderpfad im Wald über. Hoch, eher runter kam ich zum Rabenfelsen mit einer freien Sicht über das bewaldete Tal. In Serpentinen ging es bergab und noch länger den weiteren Pfad bergab bis nach Kohltal. Kurz vorher gab es nochmals Serpentinen bevor es für ein kurzes Stück auf einem schmalen Pfad neben der Straße entlang ging.
Nicht all zu lange später bog ich nach rechts, vorbei an einem großen Teich. Nach den Teichen ging es wieder in den Wald auf einen Pfad. Vom Startpunkt ging es leicht bergauf, dann gut 140 Höhenmeter nach unten und nun zum nächsten Hügel wieder gut 140 Höhenmeter nach oben, nur um dann gut 150 Höhenmeter wieder runter zu laufen. Allerdings das alles auf einem schönen Wanderpfad bis ich das Rehbachtal erreichte. Von dort folgte ich der einfachen Straße dem Tal entlang bis nach Graufthal, das ungefähr fünf Minuten später erreicht wurde.
In Graufthal lief ich direkt zu den Felsenhäusern, da diese über Mittag nicht zugänglich sind und ich doch hineinschauen wollte. Von vorne sehen die Gebäude fast wie normale (alte) Häuser am Berg aus. Jedoch ist nur die Vorderseite und ein Teil des Daches ein normales Haus. Gebaut in einen Felsüberhang ist der Rest eben genau dies – Fels. Daher sind die Räume reichlich uneben. Da es Sandstein ist, ist es in den Häusern, die Restauriert und als Museum zugänglich sind leicht feucht. Kaum zu glauben, das die letzte Bewohnerin ihr ganzes Leben bis zu ihrem Tod 1958 dort ohne Strom und fliesendem Wasser verbrachte.
Im Ort fand ich ein Café an der Hauptstraße und dort eine leckere Süßigkeit sowie einen Cappuccino.
Zurück zum Startpunkt folgte ich dem Wirtschaftsweg durch zwei Täler. Anfangs kam ich dabei an vielen Fischteichen vorbei. Diese gehörten wohl einem Angelverein und sehr vielen Privatleuten. Oft mit einer Hütte oder einem kleinen Haus auf dem Grundstück.
Nur die ungefähr letzten drei Kilometer waren dann wider fast komplett auf einem Wanderpfad. Dort wo der Wanderpfad beginnt, beginnt der Weg wieder deutlich anzusteigen um zur Burg zu gelangen.
Vor der Burg, die ich von hinten erreichte, folgte ich der Ausschilderung zu einer Zisterne. Ganz nett aber soviel sieht man dort ohne richtig gute Beleuchtung außer dem Loch nach oben zur Altstadt nicht.
Ergo wieder zurück und über einen Zugang zur Altstadt. Heraus kam ich neben dem Zugang zur Burg. Dort gab es im Hof und einem kleinen hübschen Garten nicht viel zu sehen. Ein Laden mit Infos und allerlei Waren gab es noch um sich kundig zu machen bzw. regionale Produkte zu erwerben.
Durch die Altstadt mit ihrer Handvoll an Straßen kam ich wieder auf den Parkplatz und zu Svarta.
Ohne Rucksack lief ich zu einem Stand mit Eis 😀 am Rand des Parkplatzes. Eine Waffel mit je einer Kugel Zitronen- und Himbeereis wurden es. Bis hierher war ich ungefähr 18 Kilometer gelaufen, da geht auf alle Fälle ein Eis. 😊
Über die selbe spaßige Straße kam ich zurück zum Campingplatz.
Nach einer ausgiebigen Dusche, es war schon ganz schön heiß unterwegs gewesen, machte ich es mir auf einer Decke vor dem Zelt gemütlich. Im Café in Graufthal hatte ich eine Art Rosinenbrötchen in Gugelhupfform gekauft und dies nun mit einem Kaffee genossen.
Vor dem Abendessen erfolgte ein kurzer Spaziergang im Dorf.
Nach dem Abendessen holte ich mir an der Bar des Campingplatzes ein Bier. Da nicht viel los war, bekam ich es ausnahmsweise im Glas. Sonst gibt es das nur in der Flasche, wenn man es zum Zelt mitnehmen möchte. Weit kam ich nur nicht. Mit ein paar Einheimischen, die an einem Tisch vor der Bar saßen kam ich ins Gespräch und erst ein Dreiviertel Glas später bin ich zum Zelt. Vor dem Schlafen brachte ich natürlich das Glas zurück.
Wanderung: ~18,5 Kilometer, ~650 Höhenmeter
03. Mai – Strasbourg / Straßburg
Beim Aufwachen am frühen morgen regnete es. Also umgedreht und weitergeschlafen. Eine Stunde später wurde ich wieder wach und es regnete immer noch. Daher packte ich alles notwendige für das Frühstück und begab mich vor die Rezeption und Bar. Dort ist ein großer überdachter Bereich mit reichlich Tischen und Bänken. Während meines Frühstücks kam zum einen mein Campingnachbar um Brot, Butter und Marmelade für das Frühstück zu holen. Ein anderer Niederländer kam später, um ebenfalls im überdachten Bereich zu frühstücken. Er erzählte das er die Hügellandschaft des Elsass mit dem Rad auf Gravelwegen überqueren möchte – rund 500 Kilometer.
Während des Frühstücks hörte der Regen auf. So musste ich wenigsten beim Zusammenpacken nicht im Regen hin und her laufen. Das Zelt wurde zwangsweise nass zusammengepackt.
Es folgte ein Fahrt nach Straßburg. Der dortige Campingplatz war leider komplett belegt. So musste ich mir ad hoc eine andere Unterkunft suchen. Das Logis Hôtel Restaurant Au Cerf d’Or wurde es. Somit musste ich noch ein paar Kilometer durch Straßburg fahren. Die gebührenpflichtigen Parkplätze vor dem Hotel waren mir zu teuer (35€ für 3 Stunden). Zwei Straßen weiter fand ich ein akzeptables Parkhaus.
Von dort machte ich mich zu Fuß in die Innenstadt. Im Grunde war ich nach fünf Minuten schon im Trubel. Sehr viele Touristen und zusätzlich war noch Trödelmarkt. Um mich zu orientieren und an den Trubel zu gewöhnen suchte ich das erste Café auf, das ich sah. Einen Cappuccino mit einem Croissant bestellte ich.
Quer durch die ganzen Straßen, Gassen und Wege am Fluss entlang verbrachte ich viel Zeit in der Stadt. Dabei sah ich verteilt reichlich alte Gebäude, Kirchen und besonders die Kathedrale Notre Dame de Strasbourg, welche über 200 Jahre lang das höchste Gebäude (147 Meter) der Menschheit war. Zwischendurch legte ich bei der Brasserie Bar Le Cintra eine Mittagspause ein. Galettes (zwei Kartoffelpfannkuchen) mit Räucherlachs und Salat war das Mittagessen.
Unterwegs sah ich viele Patisserien. Sind wohl sehr für das leckere Süße die Elsässer. 😊
Am späteren Nachmittag steuerte ich das Hotel an. Dort konnte ich direkt einchecken. Auf dem Zimmer machte ich es mir gemütlich, war mir die Sonne am Nachmittag mit der drückenden Hitze doch etwas zu viel.
Nochmals machte ich mich auf, um die Innenstadt zu erkunden, Das Ende dieser zweiten, kleineren Runde war das Parkhaus. Svarta parkte ich dann fast gegenüber dem Hotel. Die Parkplätze dort sind ab 19:00 Uhr kostenfrei und Sonntags den ganzen Tag.
Wieder im Hotel begab ich mich später in das Restaurant des Hotels. Ein bequemer, kurzer Weg. Das Restaurant ist gut bewertet und das bewahrheitete sich dann. Eine Terrine de Baeckeoffe mit salade verte bestellte ich. Aus der Küche gab es zuvor ein kleines Stück Lachs als Gruß, bevor der Eintopf kam. Dieser kam in einem eigenen Topf und die erste Portion wurde mir am Tisch aus dem Topf auf den Teller gereicht. Ein Kartoffeleintopf mit Karotte und Fleischstücken von drei verschiedenen Tieren. Ein typisches Gericht für den Elsass. Im Nachtischmagen war danach noch Platz für einen Rhabarberkuchen mit Baiser. 😀
So voll konnte ich nicht direkt ins Bett, sondern machte mich auf zu einem weiteren Spaziergang. Diesmal im Dunkeln. Einige Bereiche waren schön beleuchtet. Im Hintergrund waren immer wieder Blitze zu sehen, die den Nachthimmel erhellten. Erst als diese gefühlt fast über mir waren machte ich mich auf zum Hotel. Vorher erreichte ich erneut die Kathedrale. Dieses Mal schön beleuchtet. Ein Bild und dann ging auch schon die Beleuchtung aus. Um 22:00 Uhr, wie bereits Mittags um 12:00 Uhr läuteten die Glocken der Kathedrale sehr lange.
Kaum im Hotel gab es einen kleinen Weltuntergang in Form von starkem Regen. Dieser war jedoch nicht von lange Dauer. Zumindest soweit ich es mitbekommen habe bis ich einschlief.
Spaziergänge: ~18,5 Kilometer
04. Mai
Die zwei Fenster des Hotelzimmers zeigten in einen kleinen Innenhof. Da es Abends nicht in das Zimmer regnete lies ich das eine Fenster über Nacht leicht offen. Rein regnete es zwar nicht, aber am Morgen hörte ich beim Wachwerden das Plätschern von Regen. Bis zum Frühstück war noch sehr viel Zeit. Daher drehte ich mich noch einmal um. Kurz nach 7:00 Uhr wurde ich erneut wach. Diesmal stand ich auf. Neben den üblichen Aktionen morgens kam noch das Packen der Tasche. Dann war ich gespannt, was das Frühstücksbuffet so zu bieten hat. Es hatte reichlich zu bieten. 😀 Was für mich neu war, waren die Eier, die roh in einem Glas aufgeschichtet waren. Es gab Halterungen, mit denen man dann ein Ei in einen Behälter mit kochendem Wasser stecken konnte. Frischer geht ein gekochtes Ei bei einem Buffet nicht.
Beim Frühstück lies ich mir Zeit, es regnete ja noch leicht.
Nach dem Check-Out unternahm ich erneut einen Spaziergang. Mit Regenschirm! So langsam lies der Regen nach. Damit konnte der Regenschirm wieder weg. Die Regenjacke genügte für den Spaziergang. Ungefähr eine Stunde war ich unterwegs. Vom Hotel zum Petite France (die Inselgruppe im Westen, wo früher die Gerber waren) und in einem Bogen zurück.
In der Nähe des Hotels kaufte ich in einer Bäckerei ein kleines Brot und eine kleinere Leckerei (Mürbeteig mit Vanillepudding gefüllt) für Zuhause.
Die Fahrt nach Hause war leicht nervig. Durch den leichten Nieselregen trauten sich viele nicht die Spur zu wechseln und selbst links war oft weniger wie 100 Km/h möglich. Damit dauerte die Fahrt länger und war anstrengender da immer wieder gebremst wurde.
Am frühen Nachmittag war ich Zuhause. Es war trocken und sollte nicht mehr regnen. Daher konnte ich das Zelt im Garten aufbauen und trocknen lassen.
Resumee
Die Wanderungen haben mir gut gefallen. Der Elsass oberhalb von Straßburg ist auf alle Fälle toll. Selbst das Pärchen hat auf ihrer langen Radtour (sie wollen von den Niederlanden bis in die Türkei) einen ungeplanten längeren Aufenthalt eingelegt.
Straßburg selbst kann in ein zwei Tagen besichtigt werden – je nachdem ob noch die Orangerie, Museen oder Sonstiges eingeplant werden.
Was auffällt, sind viele deutsche Bezeichnungen von Straßen, Orten, Burgen usw. Kein Wunder, war die Gegen doch in früheren Zeiten ein Teil Deutschlands. Daher können auch heute noch viele dort Deutsch und das machte es mir ohne Französischkenntnisse leichter.
Die Gegend unterhalb von Straßburg und Colmar könnte ich mir für einen weiteren Trip gut vorstellen.
Sechs Jahre zuvor war ich bereits auf einem Trekking in Nepal unterwegs gewesen. Damals war es im Solo Khumbu ein Trekking zum Ama Dablam Base Camp. Dies ist eine Region östlich von Kathmandu und ich konnte damals mehrmals den Mount Everest sehen. Für diese Tour ist es ein Trekking in Mustang, was westlich von Kathmandu liegt.
Mustang ein altes Königreich, das im 18ten Jahrhundert von Nepal annektiert wurde und 2008 seinen bis dahin autonomen Status verlor. Es ist touristisch deutlich weniger erschlossen wie der Solo Khumbu, was auch an dem deutlich höheren Permit Preis ($500) liegt. Es gibt Trekkings von Jomsom bis Lo Manthang in leicht abgewandelten Routen und auf der Annapurna Umrundung wird Mustang gestreift. Durch die geringere Erschließung sind die Lodges einfacher gestaltet und ein Schlafsack ist mitzuführen.
Im Gegensatz zum Solo Khumbu, in dem es ab Lukla nur Fußwege gibt, wird seit mehreren Jahren in Mustang eine Straße von Tibet bis Pokhara gebaut bzw. ausgebaut. Damit wird sich vermutlich der Tourismus dort verändern. Somit war es mir wichtig, diese Reise zu unternehmen, bevor die Straße vollständig ausgebaut ist und sich die Region umfassend wandelt. Meine Fitness war ein weiterer Ausschlag gebender Punkt für die Reise zu diesem Zeitpunkt, den beim Trekking sind mehrmals deutlich Höhenunterschiede zu bewältigen in einer Höhe zwischen 2800 und 4250 Metern.
Wie bei den bisherigen Nepal Besuchen wurde zuvor das Visum schon in Deutschland beantragt, um die Einreise einfach zu gestalten. Entgegen meiner üblichen Art, musste ich dieses Mal eine größere Geldmenge in Bar mitnehmen, den das Permit in Mustang ist vor Ort in Bar zu entrichten.
Beim Reiseveranstalter bat ich die Flugdaten so früh wie möglich zu erhalten, was zugesagt wurde, um Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit zu buchen. Diese Option bietet Qatar Airlines, mit denen ich auf dieser Reise zum ersten Mal unterwegs war.
Februar 2025
Für eine relaxtere Einreise wollte ich wieder das Visum für Nepal vorab erhalten. Die Adresse des Honorargeneralkonsulats in Dreieich hatte ich noch von vorhergehenden Reisen nach Bhutan (über Nepal) und Nepal selbst. Wie sich dann herausstellte, existiert das Büro nicht mehr.
War wohl nix mit relaxt einreisen. 🤔 Aber siehe da, für Nepal gibt es mittlerweile eine ETA – eine Electronic Travel Authorisation. Diese möchte jedoch u.a. die Adresse einer Unterkunft. Eine Nachfrage beim Reiseanbieter wurde mit einem Textbaustein beantwortet, und zwar mit der Angabe, dass es alles kurz vor Reiseantritt gibt. 😕 Eine kurze Recherche brachte hervor, dass es sehr wahrscheinlich das Kathmandu View Hotel sein wird. Keine Ahnung, was daran weh tut, diese Info vorab bekannt zu geben. Sicherheitshalber warte ich dann doch lieber bis März.
März 2025
Am 6. März bekam ich die Reiseunterlagen. Somit konnte ich Abends bei Qatar Airways direkt Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit buchen. Das ging unkompliziert und kostete ~400€ für die vier Flüge von Frankfurt über Doha nach Kathmandu und zurück.
Ich entschied mich dazu, das Visum vorab zu beantragen und brachte die nötigen Unterlagen am nächsten Tag zu einem Visumdienst, der nur rund 10 Minuten von meinem Arbeitsplatz entfernt ist.
Ach ja, in den Unterlagen des Reiseanbieters standen nun die zwei Hotels mit Namen. Das Kathmandu View Hotel Thamel und in Pokhara das Paradise Boutique Hotel. So wie schon vermutet. Zu den Trekkingtagen stand nur „Übernachtung in einfacher Berghütte“. Hier ist es somit offen. Es gab zwar den Hinweis, dass nicht alle Berghütten Einzelzimmer haben, auf der anderen Seite sind von den max. neun Personen für die Tour nur sechs angemeldet.
Etwas irritierend ist der Hinweis in den Unterlagen zu den Gebühren. Am Anfang des Dokumentes steht, dass alle Permits im Reisepreis inkludiert sind. Ein paar Seiten weiter wird erwähnt, dass man das Permit für Mustang in Bar dabei haben muss.
Gepackt wurde alles so für die Reise, dass ich frische Kleidung und bequeme Trailrunningschuhe in einem Beutel im Hotel in Pokhara für die letzten Tage lassen kann. Je nach Definition könnte ich zwischen 15 kg und 30 kg Gepäck dabei haben. Der internationale Flug ist mit 30 kg angegeben und die Flüge in Nepal mit nur 15 kg. Wobei dort Zusatzgewicht mit 1€ bis 2€ pro Kg kosten und damit eigentlich vernachlässigbar ist. Am Ende ist es das Gewicht während des Trekkings. Die Träger tragen zwei Taschen und die eigene sollte nur bis zu 15 kg wiegen. Es würde darauf geachtet, zum Wohl der Träger. Warum engagiert man dann nicht einen Träger mit Lastentieren? (War damals im Solo Khumbu so über einen anderen Reiseveranstalter).
21. März 2025
An diesem Freitag Nachmittag erledigte ich den Online-Checkin. Dabei wurden Upgrades angeboten, von denen ich das Zweite annahm und damit von Doha nach Kathmandu in der Business Class fliegen werde.
22. März 2025 – Anreise
Der Checkin ging direkt beim Ankommen im Terminal 2 am Frankfurter Flughafen. Das war fast drei Stunden vor Abflug und ohne mich anstellen zu müssen. So relaxt hatte ich es noch nie.
Das Boarden war entspannt und funktionierte tatsächlich nach Sektionen. Der Flieger, eine Boing 787, war gefühlt nur zu einem Drittel gefüllt. Dadurch hatte ich in der ersten Reihe drei Sitze zur Verfügung. 😀 Da es so leer war, konnte ich mich in der zweiten Reihe über die drei Sitze zum Schlafen legen, den der Flug war über Nacht.
23. März 2025 – Anreise
In Doha landet der Flieger pünktlich. 2 Uhr nach deutscher Zeit und 4 Uhr lokale Zeit. Somit hatte ich vier Stunden bis zum Anschlußflug. Im Flughafen von Doha gibt es einen großen Bereich mit Geschäften, Restaurants und Cafés. So schlenderte ich dort umher und gönnte mir zwischendurch einen Kaffee. Dazu hatte ich wieder einmal meine Hydro Flask in passender Größe dabei um Müll zu vermeiden.
Der Weiterflug von Doha nach Kathmandu war in der Business Class eines Airbus A330. Sehr gemütlich und reichlich Platz. Zur Begrüßung entschied ich mich für einen Cranberrie Saft. Kurz nachdem ich den Saft bekam konnte ich mir das Mittagessen zusammenstellen. Starter: Classic Arabic Mezze with pita bread (Humus, baba ghanoush and tabouleh) – Main Course: Pan-seared sea bass with lemon caper cream (garlic mashed potatoes and sautéed vegetables – Sweet Finale: Kaju Kathi and white chocolate mousse.
Bevor es dann wirklich losging gab es noch eine leckere Dattel und einen kleinen arabischen Kaffee.
Das Mittagessen mit Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch war mehr wie ausreichend. 🙂
In Kathmandu angekommen ging es direkt zur Passkontrolle. Die Formalität war schnell erledigt. Dafür kam dann vor der Gepäckausgabe noch eine Sicherheitskontrolle. Alles in eine Schale und die Trekkingstiefel musste ich sogar ausziehen. Warum der Aufwand, wenn ich eh jedesmal zur Einzelprüfung darf … ?
Das Gepäck kam nach einigen Minuten und so lange musste ich nicht auf meine Tasche warten. Auf dem Weg zum Ausgang tauschte ich ein paar Euros in nepalesische Rupien. Am Ausgang selbst warteten viele Guides; nur meiner war nicht zu sehen. Letzten Endes fand ich ihn doch. Eine weitere Person aus der Gruppe fand sich noch und so wurden wir zum Hotel gefahren. Die anderen waren bereits mit anderen Flügen vorher angereist.
Nach dem Checkin im Hotel hatten wir nicht viel Zeit bis zum gemeinsam Abendessen und kennenlernen. Es gab Deal Bat, das nepalesische Nationalessen. Am Ende gaben wir unserem Guide unsere Pässe und das Geld für das Permit (505€), damit wir offiziell nach Mustang dürfen.
So spät war es noch nicht am Abend. Ich unternahm einen Spaziergang durch Thamel für knapp eine Stunde. Ein paar Orte erkannte ich wieder, die ich bereits beim letzten Mal in Nepal am Tag gesehen hatte. Kurz vor 22:00 Uhr war ich wieder im Hotel. Ab 22:00 Uhr wird die Pforte geschlossen.
Ich packte vor dem Duschen noch um. Ein Beutel mit Wäsche sollte in Kathmandu bleiben. Die Dusche war erfrischend, da es nur noch kaltes Wasser gab.
24. März 2025 – weiter nach Pokhara
Deutlich vor den Frühstück wurde ich wach. Kein Wunder, hatte ich doch während der Flüge viel geschlafen. Das Frühstück war ausreichend und danach noch genug Zeit um die letzten Sachen zu packen.
Mit einem kleinen Bus fuhren wir nach Pokhara. Bis zur Stadtgrenze fuhren wir ein wenig Bergauf, über eine Naturpiste anschließend lange durch mehrere Täler bergab. Wo Platz war in den Tälern wurde Buchweizen oder Gemüse angebaut. Die Straße war manchmal gut, oft mäßig und immer wieder ging es über staubige Naturpisten.
Vormittags machten wir einen Stopp, bei dem die Beine vertreten werden konnten und einen Kaffee gab es dort. Zur Mittagszeit erreichten wir Santas Restaurant. Unscheinbar von der Straße, bot sich im hinteren Bereich im Freien ein ruhiger Platz im Grünen oberhal eines Flusses.
Kurz danach konnten wir auf der Fahrt die ersten größeren Berge erkennen, der Manaslu war dabei der erste 8000’er des Urlaubes. Später sogar ein paar der Annapurnagipfel. So langsam ging es wieder nach oben. Bei über 1300 M fuhren wir los, waren dann sogar unter 200 Höhenmeter und in Pokhara wieder auf ~750 M. Wir kamen letztlich gut durch und waren damit früher wie angekündigt in Pokhara. Nach der Begrüßung wurde das Zimmer, das Top Appartement, ganz oben im fünften Stock bezogen. Zuerst packte ich alles, was nicht zum Trekking mit sollte in einen Beutel, der im Hotel blieb.
Ein freier Restmittag wurde mit einem Spaziergang am See verbracht. Zwischendurch tranken wir etwas beim Coffee de Himalayas. Wir saßen direkt vor der Rösterei, die hinter Glas zu sehen ist. Ich entschied mich für einen Caramell Macchiato. 😀
Gleich nebenan fanden sich zwei Seifen (Rose und Safran) für mich. 🙃
Weiter durch Straßen und kleinste Wege gelangten wir zu einer Uferpromenade. Dort war einiges los. Auf dem Weg zum Ufer kamen wir am Utopia Garden vorbei. Das sah uns einladend aus und daher kehrten wir später zum Abendessen dorthin zurück. Ein leckeres Utopia Garden Special Paneer mit Naarnbrot und ein Apple Cider gab es für mich.
Nach der staubigen Fahrt und dem warmen Wetter duschte ich noch. Wieder kalt, da es spät war und kein warmes Wasser im Behälter auf den Dach war.
Eine kleine Darstellung der Unterkünfte während des Trekkings….
Trekking
Die Lodges während des Trekkings waren einfach. Für sechs Personen fanden sich immer genug Einzelzimmer und meist mit Bad. Bad bedeutet, es gab zumindest eine Dusche. Duschen hieß jedoch immer das gesamte Bad unter Wasser zu setzen und je nach Uhrzeit mehr oder weniger warmes Wasser. Je früher geduscht werden konnte, desto heißer war das Wasser. Sobald das (warme) Wasser abgedreht wurde, wurde es jedoch schnell kühl. Abtrocknen ging daher sehr zügig. 😅
Frühstück, Mittag- und Abendessen waren stets ausreichend. Nachmittags konnten wir uns aus der Speisekarte das Abendessen aussuchen und Abends dann das Frühstück. Preislich wurden wir dabei nicht eingeschränkt. 👍
Die Tagestouren waren bis auf die letzte mit einer Grundausdauer gut machbar. Die letzte Tour jedoch forderte nochmal alles. Ab Herbst 2025 soll der letzte Trekkingtag gekürzt und vereinfacht werden. Körperliche sicher gut, auf der Strecke die wir gelaufen waren, gab es auf der anderen Seite immer tolle Aussichten. Lt. unserem Guide waren wir die erste Gruppe, die komplett den letzten Tag bewältigt hatte.
Im Gegensatz zur Reisebeschreibung kamen keine Träger für das Gepäck zum Einsatz, sondern drei Pferde. Die Pferde waren in einem guten Zustand und wurden von ihrem Besitzer gut gepflegt.
Das Höhenprofile für das Gesamttrekking.
Gesamtstrecke: 162 Kilometer Aufsteigende Höhenmeter: 6.988 m Absteigende Höhenmeter: 6.776 m
Unterkünfte während des Trekkings
Lupra – Dakar Lodge
Muktinath – Himalayan Paradise
Chhuksang – Bhrikuti Guest House
Samar – Himali Hotel
Syangboche – Hotel Dhaulagiri
Dhakmar – KC Lo Dakmar Hotel
Lomanthang – Potala Hotel
Yara – Saribung Guest House
Tangge – Shambala Hotel
Tatopani – Hotel Himalaya & Restaurant
07. April 2025 – Chhusang- Tatopani
Am frühen Tag unternahm ich einen Spaziergang im Dorf.
Nach dem Frühstück war schon unser Fahrer mit dem Geländewagen da. Nachdem das Gepäck auf dem Dachträger befestigt wurde ging es los.
Die „Straßen“ waren mal (miserable) Schotterpisten, mal (gute) asphaltierte Straßen. Immer schön im Wechsel.
Unseren ersten Stopp machten wir in Kagbeni nach einer kurzen Fahrt. Kagbeni ist ein Dorf mit vielen bewirtschafteten Felder darum. Somit für uns eine neue Sicht – grün! Das Besondere ist der Zusammenfluss des Gandhaki (aus Muktinath) in den Kali Gandaki und die religiöse Definition des Hinduismus dazu. So trifft sich hier der Buddhismus aus den Bergen und der Hinduismus.
Im Dorf gibt es einige Baustellen, da in einem Vorjahr durch eine Überschwemmung viele Gebäude beschädigt wurden. Der dennoch bestehende dörfliche Charakter entsteht durch eine Menge alter Gebäude und das dazwischen immer wieder eingemauerte Flächen zur Kuhhaltung existieren.
Nur wenige Minuten Autofahrt nach Kagbeni kamen wir am Startpunkt des Trekkings vorbei und bald darauf erreichten wir Jomsom. Dort gab es ein frühes Mittagessen (Momos). Zu Fuß liefen wir in den zum Flughafen gehörenden Teil von Jomsom. Dabei wehte ein ordentlicher Wind und zwischen den Ortsteilen war es sehr staubig. 😕
Dafür gab es dann im Oms einen sehr leckeren Kaffee und einen warmen Schoko-Croissant.
Am Oms wurden wir abgeholt und nach Marpha gefahren. Eine sehr kurze Fahrt, da es schon der nächste Ort war. Marpha ist in Nepal sehr bekannt für seine Äpfel und so gibt es zahlreiche Felder mit Apfelbäumen um den Ort. Der Ort selbst hat eine schöne Hauptstraße mit vielen Restaurants und Geschäften. Abseits dieser Straße sah es jedoch eher nach Verfall aus. Fündig wurde ich in einem Laden bei einem Schal aus sehr weicher Wolle.
Rupse Falls war ein weitere Stopp der Fahrt. Es ist ein hoher, mehrstufiger Wasserfall direkt an der Straße. Was ich nicht ganz nachvollziehen konnte, ist wie man an der staubigen Piste in der Nähe des Wasserfalls eine große Decke zum Picknick ausbreiten kann. Sogar eine große Gasflasche zum Grillen/Kochen stand bereit. Der Staub scheint für Nepali und Indern wohl nicht zu existieren. 🙃
Der dann wirklich für diesen Tag letzte Stopp war an der Lodge in Tatopani. Alles war grün und es zwitscherte und zirpte überall. Ein deutlicher Kontrast zu den Tagen zuvor – auch von der Temperatur; deutlich ärmer und leicht schwül.
Am späten Nachmittag unternahmen Britta und ich einen Dorfspaziergang. Das Dorf besteht im Großen und Ganzen nur aus einer Straße und dem an der Umgehungsstraße. Die heißen Quellen heben den Ort hervor. Es gibt einen zentralen Ort zum Baden mit zwei Becken unterschiedlicher Temperatur. Uns sah das Wasser in dem einen Becken ziemlich trüb und wenig einladend aus, weshalb wir nicht dort baden waren.
Das Abendessen gab es im Freien. Tatopani liegt deutlich niedriger wie unserer bisherigen Unterkunftsorte und war relativ warm (20 Grad).
Übernachtungshöhe: ~1430 M
08. April 2025 – Tatopani – Pokhara
Es war trüb am frühen Tag. Ein ausreichendes Frühstück war die Grundlage für die lange Fahrt nach Pokhara.
Unterwegs machten wir halt an der Kali Gandaki Bridge. Eine Hängebrücke über den Fluss Kali Gandaki mit einer Länge von 567 Meter. Die Sicht war sehr bescheiden, dennoch bin ich die Brücke hin und zurück gelaufen. Bei klarem Wetter hätte ich von der Brücke den Dhaulagiri sehen können.
Wir fuhren dann noch eine ganze Zeit lang weiter bis wir im gefühlten Nirvana halt machten, um zu Mittag zu essen.
Dann war es nur noch gut eine Stunde bis wir in Pokhara in unserem Hotel ankamen. Wir bekam die selben Zimmer wie zwei Wochen zuvor. Ich hatte damit wieder das Top Apartment im obersten Stockwerk. Bei schwülwarmen Wetter war das mit Tasche und Rucksack eine Herausforderung die Treppen bis nach oben zu laufen.
Die erste Aktion war eine schöne heiße Dusche um den ganzen Staub der Fahrt los zu werden.
Abschließend unternahmen Britta und ich einen Spaziergang. Unser erstes Ziel war wieder das CDH Café. Einen Café Moccha mit einem Ricotto Hot Cake bestellte und genoss ich. Der Risotto Hot Cake entpuppte sich als zwei Pancakes mit sehr viel Schokolade, Obst und einer Eiskugel.
Weiter sind wir am See entlang gelaufen, bis wir gut zweieinhalb Stunden später wieder im Hotel waren.
Wie bei den Bildern zur Kali Gandaki Bridge und den Bildern vom Phewe See/Pokhara zu sehen ist, machte der Rauch (Verbrennung von Heu) und Smog eine deutlich Trübung des Himmels ins gelbliche aus. Eine Fernsicht war dadurch ebenfalls nicht gegeben.
Die letzten Tage der Reise wurden in Pokhara und Kathmandu verbracht. Diese Tage waren teils Sicherheitstage, falls sich einer der Inlandsflüge um einen Tag verschieben würde. Auf alle Fälle waren diese Tage mit einem deutlich wärmeren Wetter verbunden – leider aber auch mit Smog und hoher Belastung durch Rauch (durch Grasverbrennung).
In Frankfurt war die Landung am frühen Morgen. Das Gepäck in Empfang zu nehmen, die S-Bahn bis zur Arbeit nehmen um anschließend mit Svarta nach Hause zu fahren brauchte fast drei Stunden.
Resümee
Gut. Das Trekking war anstrengend an manchen Tagen und dennoch zu bewältigen. Upper Mustang als Hochgebirgswüste war karg, wie es zu erwarten war. Wer es bunter mag, sollte eher im Sommer oder Hebst dort unterwegs sein. Für mich war es die bewußt gewählte Jahreszeit. So kommen die Strukturen und Farben meiner Meinung nach besser zu Geltung.
Die Unterkünfte über die gesamte Reise waren fast immer einfach. Der Komfort war daher eher gering. Auf der anderen Seite hatten wir dadurch mehr vom Leben in der Region kennen lernen dürfen.
Ab dem Tag vor erreichen von Lomanthang wurde es kühler (Nachts unter 0 Grad) und windiger. Ich war daher ganz froh mich für meinen Winterschlafsack entschieden zu haben. Beheizt war nämlich fast immer nur ein kleiner Bereich und nie die eigenen Zimmer.
Für den Flug von Pokhara nach Jomsom hatte ich Übergepäck. Die Kosten dafür waren vernachlässigbar (10€). Da die anderen Flugpassagiere kaum Gepäck dabei hatten, war es für den Flug kein Problem. Andernfalls hätte es sich auf einen anderen Flug verschoben.
Mit unserem Guide Chhewang hatten wir eine sehr gute Führung. Er kommt und lebt noch in Lomanthang. Beherrscht die dortige alte Sprache und ist begeistert von seinem Upper Mustang. So konnte er uns viel zu der Region, dem Leben früher wie heute dort erzählen. Selbst durch sein Elternhaus wurden wir geführt und bekamen reichlich Infos. 👍 Das Elternhaus möchte er gerne zu einem Museum werden lassen. Eine schöne Idee.
Upper Mustang ist nur sehr spärlich bevölkert. Die jüngeren, die eine Zukunft suchen ziehen in eine nepalesische Stadt (z. B. Pokhara oder Kathmandu) oder wandern für eine Zeitlang aus. Dabei sind wohl die USA der Favorit. Die Straße, die sicherlich noch einige Jahre mit Hilfe von Indien gebaut wird, wird dies nicht unbedingt stoppen. Es gibt für Jüngere dort zu wenig Möglichkeiten für eine Entwicklung in einer modernen Gesellschaft.
Insgesamt begegneten uns die Locals sehr freundlich und hilfsbereit. Lediglich an einzelnen Hot Spots waren nervige Händler. Das ich einige Bilder von Nepalis und Indern direkt machen konnte war eher eine Gegenleistung. Diese (meist Inder) wollte oft ein Bild mit mir – eine weiße Frau mit über zwei Meter kommt dort nicht oft vor. 😅
Essen
Das Nationalessen Dal Bhat gab es gleich am ersten Abend zur Kennenlernrunde.
Zum Frühstück gab es kontinentales Frühstück, Mustang Special (Porridge, Tibet Brot, Omelett und Speck), (Schoko-)Porridge mit Äpfel usw.
Mittags war es meist eine Nudelsuppe mit Gemüse, Chowein (gebratene Nudeln mit Gemüse/Fleisch), gebratener Reis, Momos oder ein Lunchpaket. In so einem Lunchpaket war Obst (Apfel oder Banane), gekochtes Ei, Kekse, Tibet Brot) in unterschiedlicher Variation.
Das Abendessen war Abwechslungsreich mit Dal Bhat, Mustang Stew, Yak Cheese Burger, Egg Chowein, Momos, T-Momos (nur Momo-Teig in groß) mit vegetarischem Curry, Thenthuk (eine Art Suppe), Buffet, gebratener Reis mit Gemüse, Hähnchencurry.
Höhenmeter und Streckenlänge während des Trekkings im Vergleich der Aufzeichnung (Garmin Instinct Solar) zur Reisebeschreibung
Aufzeichnung
Reisebeschreibung
Tag
Hoch
Runter
Streckenlänge
hoch
runter
1 – Start – Lupra
~290 M
~3,2 Km
2 – Lupra – Muktinath
~810 M
~8,6 Km
1100 M
150 M
3 – Muktinath – Chhusang
~550 M
~1220 M
~16,5 Km
310 M
1090 M
4 – Chhusang – Samar
~780 M
~180 M
~9,7 Km
Ruhetag
5 – Samar – Syangboche
~740 M
~600 M
~8,6 Km
770 M
90 M
6 – Syangboche – Dhakmar
~970 M
~900 M
~16,5 Km
270 M
130 M
7 – Dhakmar – Lomanthang
~860 M
~840 M
~16,3 Km
220 M
200 M
8 (Höhlen)
~300 M
~390 M
~10 Km
—
200 M
9 – Lomanthang – Yara
~660 M
~840 M
~16 Km
450 M
650 M
10 – Yara – Tangee
~860 M
~1120 M
~16,4 Km
750 M
1060 M
11 – Tangee – Chhusang
~1100 M
~1650 M
~24 Km
1170 M
1530 M
Die Aufzeichnung erfolgte im Voreingestellten Modus Hike. Diese Aufzeichnung mag nicht perfekt sein, traf in der Vergangenheit immer gut mit den Beschreibungen in den Rother Wanderführern zusammen.
In der Reisebeschreibung sind keine Streckenlängen sondern nur Gehzeiten aufgelistet, daher fehlt bei der Reisebeschreibung die Streckenlängenangabe.
Streetart
Wie so oft, habe ich in Pokhara und Kathmandu wieder so einiges an Wänden gesehen, was mir gefiel.
Dies wird nicht nur mein erster Urlaub auf einer griechischen Insel sein, sondern der Erste überhaupt in Griechenland.
Das Wetter im Winter ist auf Kreta eher mild bis kühl. Während dieser Zeit ist die Regenwahrscheinlichkeit höher wie sonst und in den Bergen kann es sogar schneien. All das führt dazu, das der Winter keine Saison auf Kreta ist. Viele Hotels, Ferienanlagen und Restaurant haben daher geschlossen. Bei den möglichen Wanderungen sind viele Schluchten, die Kreta u. a. Interessant machen gesperrt.
ABER dafür ist es deutlich günstiger über Weihnachten dort zu sein und es herrscht dementsprechend kein Trubel.
Ein Direktflug und eine Unterkunft in einer Ferienanlage habe ich für zusammen unter 1000€ gefunden. Einen Mietwagen für die zwei Wochen gibt es ebenfalls zu einem akzeptablen Preis. Bei der Unterkunft handelt es sich um ein Apartment mit einer kleinen Küchenzeile, was mir die Möglichkeit gibt mich selbst zu versorgen wenn ich möchte.
Aus einem Reiseführer, den ich von einer Arbeitskollegin bekam (Danke Anja) konnte ich ein paar interessante Ort notieren. Ein Wanderführer wird mich begleiten auf den Touren im mittleren und östlichen Kreta. Die Insel Kreta ist gar nicht so klein. Da meine Unterkunft direkt neben der Hauptstadt und somit eher östlich auf Kreta liegt, werden die Touren für die Tage hauptsächlich von der Mitte bis zum Osten verteilt sein. Die Berge im Westen sind somit ein Ziel für einen anderen Urlaub – es sei denn es schneit, den das werde ich mir nicht entgehen lassen.
Per E-Mail wurde ich eine Woche vor Abreise schon informiert, das der Check-In für die Unterkunft und den Mietwagen möglich sei. Dies erledigte ich jedoch erst am Tag vor der Abreise, nachdem ich den Check-In für den Flug erledigt hatte.
18. Dezember 2024 – Anreise
Aus dem gebuchten Lufthansa Flug wurde ein Discovery Airlines Flug. Die Info gab es schon vor ein paar Wochen. Da Discovery zu Lufthansa gehört, kann so eine Umbuchung schon mal vorkommen. Bisher hatte ich mit dieser Airline noch keine Probleme. Der Online Check-In war einfach und schnell erledigt. Mein Gepäck gab ich am Schalter ab, da dort niemand anstand und es so für mich bequemer war wie am Drop-Off. Eine Abschnitt zur Gepäckaufgabe gab es und kurz danach noch die Info per E-Mail mit dem Gepäckbeleg. Läuft… 😀
Der Frankfurter Flughafen ist gut für immer wieder Neues. Die Sicherheitskontrolle zu Gate B war aufgrund des Andrangs gesperrt. Somit lief ich zur Kontrolle an Gate A. Die Sicherheitskontrolle war sehr schnell hinter mir. Nun hieß es wieder zu Gate B zu kommen. Der Weg ist sogar ganz gut ausgeschildert. Im Gate A ging es vier Stockwerke (Treppe oder Aufzug) nach unten. Dort durch eine lange Röhre zu einem Aufgang. Auch dort nahm ich wieder die Treppe und nicht den Aufzug an dem ganz viele anstanden. Oben in Gate B angekommen war ich schon fast an meinem Gate B11.
Warten. Zeit für einen Kaffee und etwas zu Frühstücken.
Der Abflug verzögerte sich um rund 35 Minuten. Der Pilot konnte ein wenig aufholen, so das die Ankunft auf Kreta nur 15 Minuten später war, wie geplant. Alles noch im Rahmen. Während des Fluges hatte ich sogar einen Platz an einem Notausgang, da die Dame die diesen Platz eigentlich hatte aufgrund einer Verletzung am Arm nicht am Notausgang sitzen durfte.
In Kreta stellte sich heraus, das der lokale Partner des Mietwagenunternehmens zu Hertz gehört. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Mit dem Renault Clio ging es danach direkt zur Unterkunft.
Die Rezeption sah sehr sporadisch aus und der erste Eindruck der Anlage war eher mäßig. Dafür entpuppte sich das Apartment jedoch als schmuckes kleines Zimmer mit einer vollwertigen Küchenzeile.
Aus der Anlage raus und keine 50 Meter später war ich am Strand. Ein gemütlicher Strandspaziergang bei untergehender Sonne auf dem Weg zu einem Restaurant war angenehm nach dem vielen sitzen. Fast alle Restaurants, Strandbars usw. auf dem Weg hatten geschlossen. Das nur wenige Restaurants im Winter geöffnet haben war voraus zu sehen. Das es so viele sind hätte ich nicht gedacht. Am Ende war ich dann bis Heraklion gelaufen und steuerte die Taverne To Fagadiko an. Ein Käse-Tomaten-Pfännchen gab es zur Vorspeise und Cuttelfish als Hauptspeise.
Den Weg zurück zur Anlage lief ich nicht wieder am Strand, da es bereits dunkel war. Somit war ein Weg auf den Straßen besser. Kurz vor der Anlage betrat ich in einen Supermarkt um Wasser und Snacks zu kaufen. Gar nicht so einfach stilles Wasser zu kaufen, wenn alles nur in griechisch beschriftet ist. 😅
Spaziergang: ~11 Kilometer
19. Dezember 2024 – Richtis Schlucht
Den Frühstücksraum war von meiner Terrasse zum greifen nahe. Da die Terrasse mit einer Mauer umgeben ist, musste ich halb um das Gebäude zum Frühstück laufen. Was nicht wirklich schlimm war, da ich zuerst kurz zum Strand bin und dann erst zum Frühstück.
Kaffee, Toastbrot und Marmelade waren vorhanden und somit mein übliches Frühstück. Komplettiert wurde es durch ein Ei, ein Stück selbstgebackenen Kuchen und einem Stückchen selbstgebackene Quiche. So wurde es mir von der Dame, die fürs Frühstück zuständig ist mitgeteilt.
Die ursprünglich angedachten Tour für diesen Tag hatte ich am Vorabend kurzerhand ersetzt. Bis an das Ostende von Kreta wäre ich rund drei Stunden hin und nochmals zurück gefahren. Das war mir dann doch etwas zu viel. So entschied ich mich für eine Tour ab Exo Mouliana, das in rund einer Stunde und 45 Minuten erreicht war. Relativ lange für knapp 90 Kilometer. Das liegt jedoch daran, das es im bergigen sehr viele Kurven gibt und sehr viele Streckenabschnitte auf 40 oder 50 km/h begrenzt sind.
Daher war ich gespannt ob sich die Anfahrt für Tour durch die Richtis Schlucht gelohnt hatte. Zuerst ging es auf einem betonierten Weg in die Schlucht. Links und rechts waren Gärten, in denen Gemüse und Obst angebaut wurde. Die Orangen und Mandarinen stachen mit ihrem kräftigen Orange hervor.
Nach ungefähr 1,4 Kilometern war der Eingang zum Wanderweg durch die Schlucht erreicht. Normalerweise würde es drei Euro kosten, jedoch war das Kassenhäuschen verschlossen. Im Winter kommt nicht soviel dort vorbei. Umso schöner für mich, da ich auf der gesamten Tour nur einer anderen Person begegnete.
Der Wanderpfad schlängelt sich durch die Schlucht und überquert dabei immer wieder den Bach. Manchmal teilen sich beide den Weg. Das Wetter entsprach eher unserem Herbst mit milder Temperatur und überall lag Laub. Durch das Laub war es manchmal nicht einfach den Bach zu überqueren, da das Laub die Ufergrenze und Tiefe verdeckte.
Die bewirtschafteten Gärten waren am Beginn des Wanderpfades noch innerhalb der Schlucht vorhanden. Je weiter ich kam, desto weniger wurde bewirtschaftet, bis dann gar keine Gärten mehr kamen. Hier und da kommt der Pfad an sehr alten verfallenen Gebäuden bzw. Ruinen vorbei. Hier hatten wohl in der Vergangenheit Menschen innerhalb der Schlucht gewohnt. Heute ist das nicht mehr so.
Das Highlight der Tour ist ein Wasserfall. Wenn es nicht kurz zuvor geregnet hat, wie bei meiner Tour, so ist dies ein kleiner Rinnsal, der sich auffächert und über das Moos in einen See fließt. Am Rande des Sees sind zwei Bänke mit Tisch und der eine davon, an dem ich Rast machte steht auf einem Podest halb im See. 😊
Am Ende der Schlucht kam ich erneut an einem verschlossenen Kassenhäuschen vorbei. Noch einige hundert Meter und ich war am Meer. Davor befinden sich viele Bänke unter Bäumen. Sogar ein Grill ist vorhanden.
Schlucht runter, heißt dann auch das es am Ende wieder hoch gehen muss. Dazu nahm ich den betonierten Weg, der im Zick-Zack den Berg hoch führte. Anfangs war nur spärlicher und flacher Bewuchs. Nach der ersten Kuppe verlief der Weg durch Olivenhaine. Dort konnte ich kurz vor erreichen von Exo Mouliana sogar eine Olivenernte beobachten.
In Exo Mouliana war leider alles geschlossen. So lief ich die letzten Meter aus dem Dorf an der Straße bis zum Wanderparkplatz entlang.
Auf der Fahrt nach Hause kam ich bald durch Kavousi. Dort gab es zwei Cafés, die sogar geöffnet hatten. Im Khora Cafe & Bakery (am Schild Mrs Rose zu erkennen) bekam ich einen Kaffee und ein süßes Gebäck (lecker). Eine Packung Schokokekse für die nächsten Wanderungen kaufte ich dort.
In der Dämmerung kam ich an meiner Unterkunft an. Ich brachte alles in das Apartment und machte mich noch kurz auf zum Strand. Mit den Füssen bis über die Knöchel lief ich in die Brandung. Es fühlte sich kühl an, obwohl es angeblich 19 Grad sein sollten. Ok, die Umgebungstemperatur war schon auf 14 Grad gefallen und keine Sonne mehr am Himmel die wärmen könnte. Barfuß lief ich zurück und war dann schnell unter der warmen Dusche.
Abendessen: Nocking on heavens door? Ja, das Heaven ist ein Restaurant am Strand und nur wenige Minuten entfernt.
Wanderung: ~11,5 Kilometer, ~400 Höhenmeter
20. Dezember 2024 – Psiloritis und Mili Schlucht
Den Gipfel des höchsten Berges von Kreta, dem Psiloritis hatte ich mir vorgenommen. Dazu fuhr ich hauptsächlich über schmalere Bergstraßen mit reichlich Kurven und passierte ein paar kleinere Bergdörfer. Die Sonne schien am blauen Himmel und so war die Fahrt sehr interessant, da es viel zu sehen gab.
Bis Livadia lief es soweit gut. Dann sollte ich in eine kleine Seitenstraße abbiegen – nicht das erste Mal an diesem Tag. Hier war es jedoch der Beginn der Bergstraße zum Refugio unterhalb des Gipfels. Ab hier wurde es dann auch interessant. Meist war die Straße eigentlich breit genug, wenn da nicht oft Geröll auf der Straße herumgelegen hätte. Auf Ziegen war ebenfalls zu achten auf den 10 Kilometern. Da das Refugio im Winter geschlossen hat, war mit kaum bis gar keinem Gegenverkehr zu rechnen. Konzentriertes Fahren war dennoch an gesagt. Immer wieder bot sich ein Blick auf den mit Schnee bedeckten Gipfel des Psiloritis. Alleine diese Fahrt lohnt sich schon.
Am Refugio waren dann doch tatsächlich zwei Männer mit ihren Autos. In mäßigem englisch versuchten sie mir zu verdeutlichen, das ein Aufstieg aufgrund des starken Windes nicht möglich wäre. An den schnell bewegenden Wolken war dies deutlich zu sehen. Ich packte meinen Rucksack und lief zumindest ein Stück des gut markierten Weges. Nach rund 900 Meter machte ich dann kehrt, als mir der Wind dann zu viel wurde. Immerhin konnte ich so ein paar Bilder machen.
Zurück am Auto suchte ich nach einer alternativen Wanderung in der Nähe. Da kein Mobilfunkempfang vorhanden war, fuhr ich zuerst nach Livada. Bei einem Schnellimbiss bekam ich einen Kaffee und Gebäck – war ja schon Mittagszeit und in der warmen Sonne ging das ganz angenehm im T-Shirt.
Die meisten Wanderungen, die nach der Karte in der Nähe wären, hatten jedoch einen langen Anfahrtsweg. So ist das halt in den Bergen. Ich entschied mich für eine Wanderung in Küstennähe. Über andere Bergstraßen und durch andere Bergdörfer wie am Vormittag ging es Richtung Küste. In der Nähe von Rethimno unterhalb von Mili startete ich die Tour an einer Bushaltestelle.
Es ging dort langsam nach unten und auf die andere Seite der Schlucht. Der Pfad folgt der Schlucht etwas erhöht und später in der Nähe des Baches. Unterwegs gab es ganz viele verfallene Gebäude zu sehen, welche das alte Mili bildeten. Nach einem Schild wohnten wohl noch bis in die 1980er Leute dort. Heute ist nur noch eine Taverne (im Winter geschlossen), ein paar Kapellen und eine halb restaurierte Wassermühle gut erhalten. Diese Schlucht ist anders vom Gelände wie die Richtis Schlucht des Vortages und dennoch sehr interessant. Einzig die Wasserleitungen hätten ein wenig versteckter verlegt werden können.
Im oberen Drittel begegnete ich einer Herde Ziegen. Anfangs noch scheu, folgten sie mir dann sogar. Immer jedoch in gebührenden Abstand. Selbst das Pfeifen und Rufen des Ziegenhirtes oben am Schluchtenrand ignorierten sie. Später sind sie wohl doch noch zum Ziegenhirten hoch, denn ich vernahm ihre Glocken nicht mehr.
Am Ende der Schlucht befindet sich die Cantina Banana. Welch Wunder, im Winter geschlossen. 🙃 Ein Hund davor bellte mich an, blieb jedoch die ganze Zeit stehen. Das war zumindest beruhigend, da es kein Tor oder Zaun gab, Eine Katze wiederum lief sofort zielstrebig auf mich zu und folgte mir dann für einige Meter auf meinem Rückweg.
Der untere Beginn des Wanderpfades an einer Hütte mit Bank war für mich eine Raststelle. Mehrere Schokokekse wurden vertilgt, um gestärkt die Schlucht nach oben zu laufen. Die Ziegen waren definitiv nicht mehr in der Schlucht.
Es folgte die obligatorische Rückfahrt, ein Duschen und der Gang zu einem Restaurant für das Abendessen.
Mit dem Auto fuhr ich an den Rand von Heraklion. In der Nähe des Stadions fand sich sofort ein Parkplatz. Zu Fuß ging es weiter. Über eine Brücke und dann war ich schon an dem einen Ende der langen Uferpromenade, auf der ich bereits am Abend des ersten Tages unterwegs war. Im Hellen fiel mir auf, das die Bänke mit farbigen Motiven bemalt/besprüht waren. Dies geschah anlässlich eines Festes in 2023. So machte jede Bank neugierig, was ein Motiv kommen wird und es sind reichlich Bänke dort.
Als ich die Stadtmauer zur Altstadt erreichte, folgte ich dieser auf der Außenseite. Vorbei ging es an vielen Basketballplätzen, auf einem wurde sogar trainiert. Es kam ein großer Spielplatz, ein Parkplatz für Stadtbusse und ein Taxistand. Um ein Kiosk verteilten sich an zwei Tischen einige Taxi-/Busfahrer und spielten eine Art Domino.
Dann ging es durch ein Stadttor und später durch ein weiteres. Erst nach dem Zweiten fand ich einen Weg auf die Stadtmauer. Dort war ich dann am südlichsten Punkt der Stadtmauer, die begehbar ist. Eine Spitze davor ist ein Stadion auf der wirklich südlichsten Ausprägung der Stadtmauer. Von der Stadtmauer ergab sich ein guter Rundblick über das Häusermeer.
Im Zick-Zack durch kleine Gassen gelangte ich zum Plateia Eleftherias (beim Astoria Liberty Square). Auf dem Platz und den angrenzenden Einkaufsstraßen verteilte sich ein Weihnachtsmarkt. Bevor es weiter ging stoppte ich. In der ML Espresso Bar bekam ich einen Cappuccino mit Zimt und ein Taxinonita (Tahino-Kuchen mit Zimt). Der Kellner erlaubte sich beim Servieren einen Scherz, in dem er eine Tasse auf einem Unterteller halb fallen ließ. Die war leer und ich hatte damit seine volle Aufmerksamkeit. Die Taxinonita ist sehr zu empfehlen. 😀 Beim Verlassen bekam ich eine Blume, aus einer Serviette gefaltet. 😊
Weiter im Zick-Zack durch die Altstadt. Die größeren Straßen sind von Geschäften, Restaurants, Cafés usw. gesäumt. Hier war es ziemlich geschäftig, vermutlich da es Samstag und kurz vor Weihnachten war. In den Gasse abseits war es ruhig und es sah nicht mehr alles nach Hochglanz aus. Eine Mischung aus ganz alten verfallenen, alten verlassenen und neuen Gebäuden war immer wieder zu sehen.
Am Hafen begab ich mich zur alten Festung. Diese kann für eine geringe Gebühr besichtigt werden. Im Erdgeschoß befindet sich ein Museum in den recht hohen Räumen. Von oben konnte ich die Stadt mit dem Hafen überblicken.
Nochmal ging es im Zick-Zack durch die Stadt. Im Kotonostimie, einem kleinen Restaurant in Familienbetrieb bestellte ich mir mein verspätetes Mittagessen. Zucchinibällchen und Gyros.
Im Zick-Zack (schon wieder 🙃) suchte ich mir meinen Weg zum Meer um dann über die Strandpromenade zum Auto zu gelangen.
Mein Interesse bei solchen Spaziergängen durch Städte liegt bei Graffities und Malerein. Davon gab es eine ganze Menge zu sehen.
Nach der Wettervorhersage des Vortages sollte es regnen. Über Nach hatte es das wohl auch, da in der Apartmentanlage und auf den Straßen viel naß war. Am Himmel hingen den ganzen Tag über dunkle Wolken. Genauso oft war blauer Himmel und Sonne zu sehen. Daher war ich fast die gesamte Zeit im T-Shirt unterwegs, war ja warm (bis 19 Grad). Für die Kreter ist es Winter und diese sind daher eher im Pullover und Mantel unterwegs gewesen. Die Reaktionen waren manchmal schon lustig. In der Stadt war es relativ windstill. An der Strandpromenade war es hingegen windig. Die Wellen brachen sich schön an den Felsen und manchmal kam ein feiner Nebel Salzwasser auf die Strandpromenade.
Zurück am Apartment machte ich mich auf für eine Strandrunde. Zuvor hatte ich mich noch umgezogen. So lief ich barfuß in der Brandung. Nachdem drei Reiter sich mit ihren Pferden entfernt hatten wagte ich es in das Meer zu gehen. Mit Badesachen lief ich in das Meer mit leichter Brandung. Angeblich sollten das Wasser 19 Grad haben – es fühlte sich eher nach 10 Grad an. Ein, zwei Züge und ich war wieder draußen.
Für ein Abendessen suchte ich das Heaven auf. Es gab einen Heaven Salat.
Tour: ~16 Kilometer, ~200 Höhenmeer
22. Dezember 2024 – Rouwas Schlucht
In die Mitte von Kreta führte mich mein heutiger Weg. Über eine Schnellstraßen gelangte ich zügig in die Nähe von Zaros. Die letzten Kilometer vor Zaros und bis zum Votomos See waren erneut eine Fahrt über Bergstraßen und durch Dörfer. Gerade in den Dörfern waren sehr viele Orangenbäume zu sehen und zu riechen.
Die Routenplanung sah für mich einen Abkürzungsweg über eine sehr ausgewaschene Schotterstraße zum See vor. Den ignorierte ich und nahm einen anderen Weg über Zaros. Auch dieser war nicht der ausgebauteste auf den letzten Metern. Warum die Routenplanung nicht den dritten, gut ausgebauten und asphaltierten Weg vorgeschlagen hat wissen wohl nur die Entwickler der App.
Am See schien früh morgens die Sonne und ich machte mich sogleich auf zur Tour. Am Café, das am See liegt, geht der Wanderpfad in Serpentinen nach oben. Durch ein Gitter kam ich auf einen relativ eben verlaufenden Weg in das nächste Tal. Vorbei an einer Kirche ging es in die Rouwas Schlucht.
Der Weg ist oft markiert. Nur nicht immer sehr hilfreich! Der Pfad verläuft mal neben oder im Bachbett, mal deutlich oberhalb in einer Schlucht mit steil aufragenden Felswänden. An einer großen Biegung der Schlucht sucht ich mir einen Weg durch das Bachbett, den die Markierungen waren dort sehr spärlich.
Weiter verlief der Weg nach der Engstelle wieder etwas oberhalb. Nach ein paar Biegungen führt der Pfad auf die andere Schluchtenseiten. Kurz danach teilte sich der Pfad und ja, natürlich war nach oben der Richtige. Es folgten Passagen mit freien Blick nach unten. Nicht immer mit einer Absperrung. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind von Vorteil.
Bisher war es gelegentlich hilfreich die Hände zur Hilfe zu nehmen. Je weiter es ging, desto öfter war leichtes Kraxeln angesagt. 😀 Sind es im unteren Teil der Schlucht eher Steintreppen, die den Weg erleichtern, so kamen nun Holzbrücken und -schrägen dazu. Durch regelmäßigen Abbruch oft beschädigt.
An Tieren konnte ich nur Ziegen ausmachen. Oft zu hören und nur selten zu sehen.
Die letzten Kilometer in der Schlucht, wurden die Flanken niedriger und alles um einen herum war mit reichlich Moos bewachsen. So war selbst im Winter, wenn die Bäume kaum noch Blätter haben alles mit einem deutlich grün versehen.
Als es fast schon flach wurde, war der Pfad mehr oder weniger im Bach. Hier oben, wie in der gesamten Schlucht mit wenig Wasser. Nach den Auswaschungen im unteren Teil der Schlucht ist das nach Regenfällen oder Schneeschmelzen deutlich anders.
Der obere Punkt der Tour war mit dem Erreichen der Kapelle Agios Ioannis gefunden. Unterhalb ist eine sehr große Lichtung mit vielen Bänken für ein Picknick. Also Zeit für eine Rast.
Ein Paar, das ich unterwegs überholte kam an, als ich mich auf den Rückweg machen wollte. Mit ihr (Claudia) unterhielt ich mich, als wir von Locals zu einem Wein und lokalem Essen eingeladen wurden. Einen Schluck des lokalen Weines und ein Stück einer Wurst probierte ich. War beides ganz gut.
Dann machte ich mich aber wirklich auf den Weg zurück. Hoch bin ich im T-Shirt, was durch die Sonne am blauen Himmel angenehm war. Auf dem Picknickplatz angekommen waren schon einige Wolken am Himmel, weswegen ich die Daunenjacke anzog. Diese behielt ich fast auf dem gesamten Rückweg an. Nur für die letzten zwei Kilometer tauschte ich dies gegen den Windbreaker.
Auf dem Weg nach unten, zog sich an den Bergkämmen das Wetter zu. Die obersten Bergkämme verschwanden sogar in den Wolken. Geregnet hatte es nicht, so wie die Wettervorhersage es andeutete.
Am See angekommen trank ich einen Kaffee. Als ich mich aufmachen wollte kam Claudia an. So blieb ich noch für einen zweiten Kaffee und einen halben Crêpe bei einem angenehmen plausch.
In der Abenddämmerung ging es zurück zum Apartment.
Für das Abendessen entschied ich mich an diesem Abend für Asiatisch. Die Hanzo Susi Bar war schnell erreicht. Eine Poke Bowl mit Thunfisch und zwei Nigiri zum Nachtisch gab es.
Wanderung: ~13,5 Kilometer, ~640 Höhenmeter
23. Dezember 2024 – Olivenbaum von Kavousi
Nach dem Frühstück fuhr ich nach Kavousi, dem Kavousi an der Küste, nicht dem in der Inselmitte. Am Ortsrand fand sich direkt ein Parkplatz. Noch die Schuhe getauscht und im gegenüberliegenden Weg begann die Wanderung.
In ein Tal östlich von Kavousi lief ich. Nachdem die Häuser hinter einer Biegung verschwanden wurde ich von lautem Gebell “begrüßt”. Sehr viele Hunde in einem großen Gehege reagiert ziemlich unfreundlich. Das die meisten zusätzlich an einer langen Leine hingen machte es nicht besser. Lieber schnell passieren.
Nach einer weiteren Biegung folgten Serpentinen am Hang nach oben. So konnte ich schnell an Höhe gewinnen und immer mehr von der Umgebung und der Bucht sehen. 😊 Nach 1,7 Kilometer war der Wanderpfad leider zu Ende.
Auf einer Schotterpiste weiter bergauf gelangte ich zu einer Siedlung mit weit verstreuten Häusern. Auf der Schotterpiste ging es an einigen Häusern vorbei und weiter dem Hang bis zu einem Pass nach oben. Bei ~720 Metern überschritt ich den Pass. Bis hierher waren es gut 5 Kilometer auf der Schotterpiste. Ein wenig langweilig, dafür konnten so Strecke und Höhenmeter gut gemacht werden. Es bot sich auf dem gesamten Weg immer eine gute Aussicht in das Tal und die Bucht. Der viele, wild wachsende Thymian verstreute einen angenehmen Duft.
Nach der Überschreitung folgte ich der Schotterpiste, bis ich eine windgeschützte Stelle für eine Pause entdeckte. Eine Pause mit Sicht in das neue Tal. 😀
Nur noch grob einen Kilometer und dann hieß es in die Mesonas Schlucht abzusteigen. Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit stand im Wanderführer; das Schild wies die Tour mit der Schwierigkeit 4 von 5 aus. So war der Pfad gleich schmal und manchmal direkt am Hang mit einigen Metern gerade nach unten. Die oben nicht besonders tiefe Stelle der Schlucht war schnell erreicht.
Schon auf dem Weg hinunter begann der Wasserkanal, der mich den Rest des Weges begleiten sollte. Im Gegensatz zu den Levadas auf Madeira oder den Falas im Oman war dieser Wasserkanal schmaler und die Wände sehr viel schmaler (gerade mal eine Schuhbreite). Darauf zu laufen wie ich es von anderen Wasserkanälen kenne war also nicht.
Ein schmaler Weg war meist auf der Talseite des Wasserkanals, der einige Zeit nur ein ganz leichtes Gefälle hatte. Relaxt konnte ich dem Weg folgen, während die Schlucht immer tiefer wurde. Der Anfangs leere Wasserkanal füllte sich mit einem vom Hang herunterkommenden Wasserrohr.
Dann kam es! Die Schlucht wurde bei einer S-Biegung schmal und sehr tief. Der Weg, immer noch auf der Talseite, läuft somit direkt an der Kante, die gerade sehr tief nach unten geht. Ab hier wurde ich sehr langsam, nutzte meine Hände und manchmal ging es auf allen vieren weiter. (Nachtrag: Nach der Karte waren es “nur” 30-40 Meter Höhendifferenz, gefühlt jedoch deutlich mehr)
Um die erste Biegung, ging es dann zügig nach unten, immer noch auf dem oft nur einen halben Meter breiten Weg. Es folgte dann eine Serpentine zur Talmitte. Der Wasserkanal und somit auch der Wanderweg wechseln hier die Talseite. Weiter auf Gitterrosten und oh Wunder einem Geländer hieß es einige Meter nah am Felsen zu laufen. Bis hierher gab es nur vier Mal ganz kurze Geländer und die dann noch nicht mal an den gefährlichsten Stellen. Sicherungsseile am Felsen – Fehlanzeige!
Das der weitere Weg “nur” noch an Steilhängen oder Kanten mit wenigen Metern weiterläuft, empfand ich nach der anstrengenden S-Biegung als relaxten Weg. Wie sich die Wahrnehmung doch verändern kann.
Die Schlucht endete in dem Tal, in dem ich zuvor bergauf lief. Auf den letzten Kilometern ab dem Wechsel der Talseite waren immer wieder Schilder an den Felsen mit Hinweisen zur Botanik. Die Lösung fand sich am Ende des Schluchtenwanderweges. Von dort war er u. a. als Botanikweg ausgeschildert.
Apropos Beschilderung: Oben war der Weg mit einem Schwierigkeitsgrad 4 von 5 ausgewiesen. Von unten “nur” 3 von 5. Das ist gut nachvollziehbar, da bergauf die Felsen, Steine und das Geröll besser einzuschätzen sind.
Nun war ein Abstecher auf den nächsten Hügel vorgesehen. Es ist eine archäologische Ausgrabungsstätte mit den Resten einer Siedlung, die zwischen dem 7ten und 5ten Jahrhunder vor Christi datiert ist. Zu sehen bekam ich Grundmauern vieler Gebäude um die Spitze des Hügels. Auf dem Hügel selbst war wohl ein größeres rundes Gebäude nach den Grundmauer zu urteilen.
Vom Hügel runter folgte ich der Straße bis zum nächsten Highlight. Ein Olivenbaum. Aber was für einer. Es ist der Azorias Olivenbaum, der über 3200 Jahre alt ist und immer noch Früchte trägt.
Auf der Straße und dann auf einem Wanderpfad gelangte ich zurück nach Kavousi und zum Auto.
In Kavousi stoppte ich für einen Kaffee mit Gebäck in dem Café, das ich schon bei meiner ersten Wanderung auf Kreta aufgesucht hatte.
Eine lange Fahrt in der Dämmerung und dann der Dunkelheit brachte mich zum Apartment.
Relaxen und später lief ich zum Restaurant an der Straßenecke. Während des Essens ergoss sich ein Schauer. Bei meinem Rückweg regnet es noch leicht. Die Straße glich durch den Regenguss eher einer Seenplatte. Im Zick-Zack kam ich trocken zum Apartment. 😅
Wanderung: ~15,6 Kilometer, ~740 Höhenmeter
24. Dezember 2024 – Regentag – Matala
Der erste Regentag, seit ich auf Kreta bin. Nach dem Frühstück machte ich es mir im Apartment gemütlich. Dazu bereitete ich mir Kaffee zu und las in meinem Roman.
Am späteren Vormittag klopfte es an der Tür. Die Reinigung des Zimmers stand bevor. Ich zog eine Daunenweste an und verzog mich währenddessen mit einer Decke auf die Terrasse. So eingepackt war es gar nicht so kalt.
Am frühen Nachmittag packte ich alles für eine Tour. Nach der Wettervorhersage sollte es nicht den gesamten Nachmittag an der Südküste regnen. Eine Stunde später war ich im Hippiedorf Matala. Der Wellengang war kräftig am Strand.
Der Fluss durch das Dorf, welcher durch den Strand zum Meer führt war gut gefüllt. So sehr, das es nicht möglich war mit trockenen Füssen vom Parkplatz zum Supermarkt zu kommen. Was für mich nicht so relevant war, da ich eh in die andere Richtung wollte
Gut ausgerüstet machte ich mich auf, um den Hügel am Dorfrand zu erklimmen. Der dortige Weg ist alles andere als eindeutig. Am Ende musste ich dann ein paar Meter mehrere Felsen hochklettern um auf die Hochebene zu gelangen. Dort sah ich dann auch gleich den eigentlichen Weg nach oben. 🙃
Bei meiner Ankunft war es sonnig und trocken. Der Himmel zog sich auf meinem Weg nach oben langsam wieder zu. Auf der Hochebene war ich nur wenige Minuten unterwegs, als es anfing leicht zu regnen. Der Regen ging leider fünf Minuten später in einen ordentlichen Schauer über. Mit Regenhose, Regenjacke und Poncho war ich gut gewappnet. Weiter durch die Hochebene erreichte ich einen größeren Platz an dessen Rand ein paar Vans standen.
Hier hörte zum Glück der starke Regen auf und es tröpfelte nur noch leicht. Den leichten Hügel hinunter musste ich mir meinen Weg an vielen kleinen Rinnsalen vorbei suchen. Die Aussicht auf die Küste von dort war schon toll. 😀 Das Mystical View Restaurant hatte wenig verwunderlich im Winter zu. Im Sommer bietet sich hier bei einem Essen ein toller Blick auf eine lange Küste an der sich wild die Wellen brechen.
Beim Aufstieg von Matala aus bemerkte ich bereits, das der Boden gut durchfeuchtet ist. Nach dem Regenguß dürfte er mehr als rutschig sein. Daher entschied ich mich die langweilige, dafür jedoch sichere Straße zurück nach Matala zu nehmen.
In Matala erkundete ich die Dorfmitte. Alles bis auf zwei Cafés und einem Supermarkt hatte zu. Auf den gesamten Wegen waren reichlich Bilder und Sprüche verteilt. Man merkte sofort, das dies ein Hippiedorf war. Zu Hochzeiten waren die Höhlen im Berg am Dorfrand alle belegt. Heute sind es nur vereinzelte. Das Dorf wiederum lebt immer noch von dem Geist und hat es mehr oder weniger kommerzialisiert.
Hippiedenkmal
Im Music Café Bar Matala war es gemütlich mit Sofas und zwei friedlichen Katzen. Die Bar selbst ist aus einem alten VW Bus gestaltet worden. Zu meinem obligatorische Kaffee bekam ich eine große, ganz frisch gemachte Waffel mit Nutella. 😊
In der Dämmerung/im Dunkeln fuhr ich zurück nach Gazi, wo sich das Apartment befand.
Zum Essen nahm ich den Weg zum Hanzo. Maki mit Lachs und danach eine leckere Ramen Suppe.
Wanderung. ~5,5 Kilometer, ~140 Höhenmeter
25. Dezember 2024 – Wanderung an der Südküste; Lentas
Noch zaghaft war sie am frühen Morgen, die Sonne. Dann auf der Fahrt zur Südküste strahlte sie. In der Ferne waren die weißen Gipfel der Berge zu sehen. Über die Schnellstraße 97, die ich nun schon öfter fuhr, bin ich schnell durch die Insel gekommen. Diesmal meinte das Mavi mich nicht durch Moires zu führen, sondern noch davor in Richtung Küste zu lenken. Das war mal wieder einer der Punkte, an denen ich beim Navi zweifelte. Die vorgegebene Straße war eine einspurige, unscheinbare Straße ohne eine Beschilderung. So kam ich auf einer Straße über ein paar Kilometer durch Olivenhaine bis in das nächste Dorf.
Von Dorf zu Dorf war die Straße dann eher rudimentär. Nach dem zweiten Dorf jedoch kam eine gut ausgebaute zweispurige Straße. Die Kreter können mit ihrem Straßenbau immer wieder überraschen, denn das hätte ich so an dieser Stelle nicht erwartet.
Der Straße folgend überquerte ich das Asterousia-Gebirge. In Lentas fand sich direkt in der Dorfmitte ein Parkplatz. Im Winter ist das echt einfach auf Kreta einen Parkplatz zu finden.
Schnell die Wanderschuhe an und los…. Durch das Dorf gelangte ich auf einen Küstenweg an einer Steilklippe. Es herrschte ein ordentlicher Wellengang und bot ein super Schauspiel beim Brechen der Wellen an die Küste. So ging es eine Weile weiter bis ich zu einer Taverne am Strand bei einer Siedlung außerhalb von Lentas gelangte.
Bis zum nächsten Richtungswechsel verläuft der Wanderweg am Strand entlang. Schwarzer Sand mit reichlich und größeren Steinen lag vor mir. Das schwierige war dabei die Balance auf den Steinen zu halten, ohne zu nah an die sich brechenden Wellen zu kommen. Das ging eine Weile gut, nur dann musste ich Klettern. Um mehrere größere Felsen konnte ich durch das Meer nicht laufen und musste sie kletternd nehmen.
Bald war dann eine Bucht erreicht. Hier folgte ich dem Bachlauf einer Senke nach oben zur Straße. Die Straße entlang gelangte ich nach Loutro – mehr eine Ansammlung vereinzelter Häuser den ein Dorf. Weiter die Straße entlang verlies ich diese auf eine Schotterpiste, die eine offizielle Straße sein soll! Zu Fuß war es kein Problem die Straße den Berg hoch zu laufen.
Nach einigen Metern bergauf erreichte ich in einer Kurve den Eingang zur Schlucht, die zum Trachoulas Strand führt. Über einen steinigen Weg mit Holzgeländer gelangte ich schnell über Serpentinen nach unten. Unten weisen die Markierungen den Weg durch das Bachbett zum Strand. Tja, durch den Regen des letzten Tages kam ich nicht mehr weit, den der Bach führte reichlich Wasser. Also umkehren und die Schlucht nach oben laufen.
Oben angekommen machte ich es mir auf einer der Bänke bequem und genoss ein paar Kekse mit einem Ausblick in die Schlucht und den Strand.
Da sich langsam dunklere Wolken näherten machte ich mich zügig auf den Rückweg. Den Strandabschnitt mit der Klettereinlage umging ich dadurch, das ich der Straße etwas länger folgte. Über einen geschotterten Weg kam ich wieder zu der Taverne am Strand. Der restliche Weg nach Lentas war der vom Anfang an der Steilküste entlang.
Kaum kam ich in Lentas an, tröpfelte es. Bei leichtem Regenfall verlies ich Lantas über eine andere Bergstraße. Auf dem Weg nach oben bot sich immer wieder ein Blick in die Bucht und auf das Dorf.
Mit erreichen und überschreiten des Passes änderte sich das Wetter schlagartig – Sonne und blauer Himmel. Durch einige Dörfer kam ich auf den selben Weg, bis ich erneut in Choustouliana ankam. In der Dorfmitte stoppte ich für einen Kaffee und etwas Süßem.
Es folgte der Weg durch die Olivenhaine und dann über die Schnellstraße nach Gazi.
Wanderung: ~9,9 Kilometer
26. Dezember 2024 – Kapetaniana – Kofinas
Die Fahrt in das Asterousia-Gebirge war wieder sehr abwechslungsreich durch die interessante Routenführung. Als es dann die letzten Kilometer über eine Schotterpiste gehen sollte, streikte ich. Am Zielort Kapetaniana wählte ich einen anderen Punkt und wurde damit über halbwegs normale Straßen zur Gebirgsstraße geführt, die als einzige geteerte Straße nach Kapetaniana führt. Unzählige Kurven und Serpentinen brachten mich nach oben. Dabei musste ich öfter Geröll und kleineren Felsen auf der Straße ausweichen.
Kapetaniana ist ein zweigeteiltes Dorf. Im oberen fand ich gleich einen Parkplatz und konnte von dort meine Wanderung beginnen. Immer entlang dem kurz nach diesem Platz zu einer Schotterpiste werdenden Wirtschaftsweg (offizielle Straße!). Zu Fuß ging es gut, ansonsten würde ich nur mit einem Geländewagen auf diesem Weg unterwegs sein wollen. Der Straße folgte ich bis zum Fuß des Kofinas, den ich fast die ganze Zeit sehen konnte.
Am Morgen war die Spitze noch in dunklen Wolken getaucht, die nach und nach wegzogen. Bis ich dort ankam, hatte ich die Möglichkeit eine kleine Kapelle zu besichtigen, einen spärlicher Überrest eines Minoan Tempels und die Fütterung von Ziegen und Schafen. Gerade die Schafe waren die ganze Tour über zu hören.
Am Kofinas folgte ich dem Felssteig zur Spitze. Im unteren Bereich ist dies noch harmlos und mit einem Holzgeländer gesichert. An einer Engstelle würde es über mehrere Eisentreppen und ausgesetzten Abschnitten weitergehen. Würde! Ich stoppte hier. Die Eisentreppen waren schon arg zerbeult, das Holzgeländer nass und die Erde bis zum Kofinas gut mit Wasser getränkt. Also lieber nichts wagen. Schon von der Engstelle und ein paar Punkten davor hatte ich eine tolle Aussicht über die Insel.
Zunächst folgte ich dem Weg zurück, zu einer kleinen Kapelle am Fuß des Kofinas. Von dort ging es weglos über ein Geröllfeld nach unten. Hin und wieder zeigte sich ein kurzer Trampelpfad. Im Grunde war es ein laufen nach Gefühl und regelmäßigem Vergleich mit der Route via GPS. Grob 1,3 Kilometer später traf ich wieder auf den Wirtschaftsweg, dem ich zurück nach Kapetaniana folgte. Am Ort der Ziegen- und Schaffütterung blockierten diese den Weg. Sobald ich mich näherte, flüchteten sie alle ein paar Meter zur Seite und ich konnte in Ruhe durch die Herde laufen.
In Kapetaniana angekommen, tausche ich die Wanderstiefel gegen Turnschuhe und schaute mir den oberen Ortsteil an. Danach fuhr ich zum unteren. Fuhr, da ich nach einem Essen ungern sehr steile Gassen nach oben laufen wollte.
Im unteren Ortsteil befindet sich ein großer Parkplatz, welcher zum Thalori Rertreat gehört. Für den Hotelkomplex wurden viele der alten Häuser als “Zimmer” hergerichtet. Alleine dort durchzulaufen, war toll. Zum Thalori gehört zusätzlich eine auf Kreta geschätzte, gute traditionelle Küche. Der Raum war, wie ich eintrat komplett gefüllt. Für draußen war es schon zu kühl, da das Dorf auf ~710 und 820 Metern liegt. Alle Gäste, wurde mir gesagt, seien Griechen und ich wäre die Einzige nicht Griechin dann. Macht doch nix! Ich einen Platz am letzten kleinen freien Tisch in einem Gastraum, der sehr gemütlich war. Für wärme sorgte ein Feuer im offenen Kamin.
Mein sehr spätes Mittagessen oder doch frühes Abendessen war lokales Lamm in einer Limonensoße mit Pommes. Danach gab es zu einem Espresso einen typischen warmen Kuchen mit Käsefüllung und Hönig darüber. 😊
Danach beeilte ich mich auf der Rückfahrt. Die Bergstraße wollte ich noch im restlichen Tageslicht hinter mich bringen. Der kleine Clio musste dazu schon sehr mit Drehzahl gefordert werden. 😁
Zum Meer hin boten sich ein schöner Sonnenuntergang mit rötlichen Wolken während der Abfahrt, während zur Inselmitte alles in einem dunkleren Blau verschwamm. Herabfallender Regen in der Ferne war dennoch gut zu erkennen und später auch zu erleben. Wenn es ordentlich regnet, dann richtig. Bei der Durchfahrt von Agi Deka, dem letzten Ort vor der Schnellstraße nach Heraklion war die Hauptstraße völlig überflutet.
Im weiteren Verlauf hatte es fast durchgehend geregnet. Erst in Gazi regnete es nicht mehr.
Wanderung: ~12,5 Kilometer, ~480 Höhenmeter
27. Dezember 2024 – Red Castle – Agia Galini
Über Nacht hatte es geregnet, was während des Frühstücks am Morgen nur ein leichtes Tröpfeln war. Es sollte den ganzen Tag regnen. Außer im Süden um Tympaki. Während der Fahrt in den Süden regnete es leicht. Erst ab Tympaki hörte dies auf.
Am Red Castle, einem Fischrestaurant (im Winter geschlossen) in Kokkinos Pirgos angekommen, war es wie meine genutzte Wetter-App vorhersagte nur bewölkt. Das Red Castle liegt direkt am Strand, den ich über viele Kilometer folgte. Über die Steine, die eine mittlere Größe haben war das Laufen anstrengend. Bei jedem Schritt bewegte sich der Untergrund und ich musste aufpassen das ich nicht umknicken würde. An mehreren Stellen war der Saum schmal bzw. wurde durch heruntergefallene Felsen schmaler. Das ein oder andere Mal hieß es auf die Wellen aufpassen und bei kleinen Wellen die Stelle passieren um trocken zu bleiben. Insgesamt waren es nur kleine Wellen, die sich am Strand umschlugen und somit während der gesamten Tour bis Agia Galini ein schönes Rauschen gaben.
In Agia Galini, dem nächsten Ort angekommen suchte ich mir ein Café. Eigentlich wollte ich nur ein Stückchen zum Kaffee, sowas gab es im Karma jedoch nicht. Am Ende wurde es ein Omelett Special. Das Special bezieht sich auf das Gemüse usw. was im Omelett ist und sich nach dem was in der Küche vorrätig ist variiert.
Ein kleiner Rundgang in Agia Galini wurde sogar mit ein paar zaghaften Sonnenstrahlen belohnt. 😊
Es folgte der Rückweg. Dazu nahm ich den Fuß- und Radweg oberhalb der Küste. Zuerst dachte ich es wäre ein Scherz als ich es in der Karte gesehen hatte, aber dem ist nicht so. Ein Schotterweg wurde plötzlich zu einem ausgebauten Weg mit Laternen. Genauso plötzlich hörte er dann aber auch nach ein paar Kilometern auf und ging in einen Schotterweg über. Allerdings kamen später mehrere Einschnitten die durch Ausschwemmungen entstanden sind. Zu Fuß konnte ich ohne Probleme weitergehen. Bis…. Dann kam ein sehr großer Einschnitt und der Weg hörte in der Karte dort auf. Ein anderer Weg sollte oberhalb weiterführen. So kraxelte ich den Einschnitt nach oben. Puh, ganz schon anstrengend. Einfacher wäre es gewesen einen halben Kilometer zuvor an einem leichten und kurzen Gefälle zum Strand zu laufen.
Dann war ich jedoch oben am anderen Wanderpfad und hatte eine sehr tolle Aussicht. Hat sich die Krakxelei doch gelohnt. Den Pfad bis zu einem Tor und ab dort einem Wirtschaftsweg bzw. einer Straße entlang war einfach. Ungefähr einen Kilometer vor dem Red Castle führt eine Treppe hinunter zum Strand, die ich nahm. So lief ich den restlichen Weg wieder am Strand entlang.
Alles ohne Regen und meistens sogar nur im T-Shirt. 😀
Von dort fuhr ich nach Heraklion. Unterwegs regnete es wieder. In der Nähe der Altstadt fand ich einen Parkplatz. Es regnete zwar nicht, bei Windstärke 4 – 5 bogen sich die Bäume und die Wellen waren hoch und versprühten einen Salznebel.
Das Utopia war bald erreicht. Leicht irritiert war ich, das es ein Utopie und ein Blue Utopia gibt. Diese liegen gegenüber und wie sich herausstellte gehören sie zusammen. Ich bestellte mir eine warme, dunkle Schokolade mit Haselnüssen und eine Süßigkeit. Teigkugeln mit einer Cremefüllung verziert mit Weißer und Dunkler Schokolade. Super lecker und super satt machend.
Wanderung: ~12 Kilometer, ~200 Höhenmeter
28. Dezember 2024 – Matala – Retry
Es regnete wieder am Morgen und fast die ganze Fahrt nach Matala über. Nur fast, denn deutlich vor Matala hörte es auf. Es war nur noch bewölkt.
Der Aufstieg auf das Plateau war der selbe wie beim letzten Mal. D. h. vor dem Erreichen einer Steinpyramide etwas kraxeln. Oben angekommen begrüßte mich ein ordentlicher Wind. Windstärke 3 Bft, in Böen 4 Bft. Natürlich von vorne. 🙃 Obwohl, mit dem Wind machte es sogar Spaß über das Plateau bis zum Mystical View Point zu laufen. Dieses Mal sogar den vorgeschlagenen Weg aus dem Wanderführer und nicht den kürzesten. Die Aussicht bis dorthin war toll mit den Bergen und ihren weißen Kuppen. Der Mystical Viewpoint erschien mir allerdings weniger Imposant. Beim letzten Mal war durch den Regen und Sturm eine größere Brandung.
Jetzt folgte der Streckenabschnitt an der Küste, den ich noch nicht laufen konnte. Immer an einer Steilküste entlang führte der Pfad leicht nach oben. Dann wieder nach unten bis fast zur Wasserlinie. Hier war ich an den Kalkfelsen, die wie eine Welle ausgewaschen sind. Toll mit dem gegenüberliegenden geschichteten Felsformationen, welche sanft in das Meer abfallen.
Über diese Felsenlandschaft ging der Weg weiter und zwar länger mit gelegentlichen Markierungen in Form von roten Punkten. Die waren nur von weitem kaum zu erkennen. Ein gelegentliches Überprüfen der GPS-Position bestätigte, das ich auf dem richtigen Weg war. Ein letzter weitläufiger Einschnitt musste umrundet werden und schon war ich am Aussichtspunkt zu Matala.
In der Nähe der Kante zu Matala folgend kam ich erneut zur Steinpyramide. Nun war der Weg von oben klar und deutlich zu erkennen. Mein Fehler beim Aufstieg war an einer entscheidenden Stelle nicht die roten Punkte gesehen zu haben, sondern dem ausgetretenen Pfad gefolgt zu sein. Ich war fast richtig gewesen am Morgen. Mit einer geringen Variation lief ich deutlich gemütlicher hinab nach Matala.
Wo ich denn schon da bin am Hippiedenkmal, kann ich doch noch weiter. Durch Matala und die erste Straße nach links passierte ich reichlich Parkplätze. Dahinter kam eine einfache Schlucht, die es zu überwinden galt um auf der anderen Seite hinunter zum Meer zu laufen. Da war ich dann am Red Beach angelangt – der eigentlich Kokkini Ammos heißt. So ganz Rot war er nicht, das soll sich mit dem Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ändern.
Witzig waren die bemalten und beschrifteten Steine um etwas, das eine offene Bar sein soll. Weiter gab es zwei Gebäude und das eine schrie förmlich nach Hippie. 😀 Bunt mit ganz vielen Sprüchen. Den besten Mojito des Strandes soll es dort geben – zumindest wenn geöffnet ist. 😅 Das zweite Gebäude war eher eine unscheinbare Bar oder so was ähnliches.
Zurück nach Matala musste ich den Berg wieder hoch laufen. Auf dem Weg nach oben vernahm ich ein Husten. Wie sich herausstellte kam es von einem Mann, der vor einer Höhle saß.
Den Weg dann mehr nach links haltend kam ich an einer anderen Stelle in Matala heraus. Dieser Weg ist länger, dafür aber auch einfacher zu laufen. Eine Runde in Matala verband ich mit einem Besuch im Music Café Bar Matala. Wieder ein Kaffee und eine Waffel.😊 Kaum saß ich kam schon eine der Katzen an und wollte schmusen. War gar nicht so einfach diese später von meiner Waffel abzuhalten.
Am Strand wollte ich mir die Höhlen genauer ansehen. Das geht im Winter leider nicht. Es ist ein offizielles abgesperrtes archäologisches Areal und war verschlossen.
Auf dem Rückweg fing es mal wieder an zu regnen. In Gazi war es nur bewölkt und ich konnte noch ein paar Bilder von der Brandung machen.
Das Thigaterra ist nur zwei Kilometer entfernt und es nieselte nur ganz leicht auf dem Weg dorthin. Auf dem Rückweg kamen zweimal kurze Schauer. In weißer Voraussicht hatte ich ja Regenkleidung dabei gehabt.
Wanderung: ~8,6 Kilometer, ~570 Höhenmeter
29. Dezember 2024 – Sfendoni-Höhle
Wieder war ein Regentag angesagt. An diesem Tag war kein Fleckchen der Insel ohne eine Regenvorhersage. Zusätzlich wurde Wind mit der Stärke 4 – 5 Bit und in Böen 6 Bft. Angekündigt. Am Strand war dies gut zu spüren und an den Wellen zu sehen.
Am spätere Vormittag machte ich mich auf nach Zoniana um die Sfendoni-Höhle zu besuchen. Gerade als ich das Ticket kaufte, begann eine geführte Tour. Der Guide wartete auf mich und noch ein paar Minuten auf mögliche Nachzügler. Sodann erfolgte die geführte Tour in Griechisch und Englisch. Im Vergleich zu den Grotten de Han oder der Grottes de Remouchamps, die ich in Belgien besuchte war diese vergleichsweise kurz. Diese, wie die beiden Höhlen in Belgien hatten unterschiedliche Gestaltungen und für einen Regentag ist der Besuch auf alle Fälle gut. Durch den Guide erfuhren wir, das die Höhle das ganze Jahr eine gleichmäßige Temperatur aufweist und im vorderen Teil in früheren Zeiten Käse zur Reifung aufbewahrt wurde. Von den Fledermäusen bekamen wir keine zu Gesicht. Diese schlafen am Tag in einem für Besucher nicht zugänglichen Bereich.
Da ich viel Zeit hatte, nahm ich für den Rückweg nach Gazi eine andere, längere Route. So boten sich noch ein paar schöne Aussichten auf dem Weg.
In Gazi stoppte ich bei einem Café für ein Getränk und ein Pizzastück.
30. Dezember 2024 – Schnee
Der Tag begann mit Regen und viel Wind. Verzögert machte ich mich am späteren Vormittag zu einer Tour los. Es könnte dort am Nachmittag zumindest nur bewölkt sein. Leider war dem nicht so. Es nieselte ganz leicht. Da es sogar im Inselinneren stürmte und die Temperatur unter 10 Grad lag, entschied ich mich nicht die Tour zu einer Berghütte zu gehen.
Statt dessen fuhr ich weiter über kleinere Straßen nach Krousnas. Eine kleine Bergstadt mit annähernd 3000 Einwohnern. Das ist auf Kreta schon was größeres. Da gerade eine Regenpause war, nutze ich das zu einem Spaziergang. Ein paar nette Stellen hat der Ort zu bieten. Viele Lebensmittelmärkte hatten offen, daneben ein verrauchtes Restaurant und ein Café, das sich als Shisha-Bar entpuppte. Ein paar Jugendliche saßen um eine Shisha und kicherten – wohl zu viel inhaliert. 😅 Alles andere, was wie Café, Bäckerei oder Restaurant aussah war geschlossen und das scheinbar länger.
Über Bergstraßen kam ich bis Anogeia. Ab dort kamen mir Autos mit kleinen Schneemännern vor der Windschutzscheibe entgegen. 😀 Ich bin also auf dem richtigen Weg. Nachdem ich über die Bergstraße gut 300 Meter höher gelangte, waren schon die ersten kleinen Schneeflächen zu sehen. Kaum 5 Minuten später war es fast ein durchgehender Schneeteppich auf 1100 Metern bei 3 Grad. Die Straße war frei, durch den Nebel war aber aufpassen angesagt. Immer wieder parkten Autos mit Warnblinker am Straßenrand. Es wurden Schneemänner gebaut, Schneeballschlachten geschlagen oder einfach ein paar Meter im Schnee gelaufen.
Viel weiter nach oben fuhr ich nicht. Der Psilorits ist mit 2456 M der höchste Berg Kretas und war bestimmt komplett im Schnee. Mit dem Mietwagen und den Reifen wollte ich jedoch nichts riskieren. Mir genügte es schon so im Schnee gewesen zu sein. 😀
Die Sightseeing nach Heraklion gestaltete ich durch ein anderes Tal wie zuvor bergauf. Dabei musste ich ein paar Mal auf Ziegen achten, die am Straßenrand oder auf der Straße unterwegs waren. In Heraklion war es nur stürmisch, so das ich ohne nass zu werden in das Utopia kam. Eine Schokolade und eine Waffel mit Schokolade mit Karamell waren der Abschluss der Tagesfahrt.
Für das Abendessen hatte ich mir das Hanzo ausgesucht. Klassisch Sushi.
31. Dezember 2024 – Karfi – Kritsa-Schlucht
Der morgen sah schon viel besser aus. Kein Regen und weniger Wind. Da es die letzten Tage geregnet hatte, hatte ich mich für eine Bergtour im Osten und gegen eine Zwei-Schluchten-Tour in der westlichen Mitte entschieden.
Die Anfahrt bis Tzermiadon war schön. Durch das bergige verliefen die schmalen Straßen in Serpentinen nach oben und unten. Tzermiadon liegt in der Lassithi-Hochebene. Eine große flache Ebene mit viel Landwirtschaft, die umringt von Bergen geschützt nach außen ist. Die höheren Berge strahlten in hellem Weiß, da der Niederschlag der vorherigen Tage so weit oben als Schnee fiel.
Von der Ortsmitte machte ich mich bei 8 Grad auf die Tour. Kaum hatte ich den Ort hinter mir gelassen, kam ich an mehreren Gehegen mit Schafen und Lämmern vorbei. Ein lautstarkes geblökke begleitete mich, solange ich in der Nähe war.
Der eigentliche Einstieg verläuft bergauf auf einem alten, ganze alten Weg, den schon die Minoer angelegt hatten. Langsam ging es bergauf bis zu einer Kreuzung. Ab dieser war es ein Wanderweg durch das Geröll. So hieß es wieder einmal genau auf die roten Punkte achten bzw. diese suchen um den Weg zu finden.
Hat geklappt und nach gut vier Kilometer war ich auf der Spitze des Karfi. Die letzten Höhenmeter wurden von kräftigerem Wind begleitet, weshalb ich am Gipfel schnell zur Daunenjacke wechselte. Bis dahin war es meist gut bewölkt mit gelegentlichen Sonnenstrahlen. Nun zogen dunklere Wolken auf und ich war sogar kurz in den niedrig hängenden Wolken.
Hinunter nach Tzermiadon folgte ich dem Wanderweg E4. Dabei löste sich die Bewölkung und es wurde sonniger. Unterhalb des Gipfels machte ich einen Abstecher zu den Überresten eines uralten Gebäudes. Auf dem weiteren Weg waren noch andere Bauwerke der Minoer zu sehen, die teils vor über 3000 Jahren errichtet wurden Nicht zu übersehen waren die Mauern, die große Bereiches eines Berghanges in Terrassen stuften.
Kurz vor Tzermiadon begrüßten mich weitere Horden von Schafen. Die wenigen Ziegen unterwegs waren verhältnismäßig ruhig und eher durch die Glocken zu hören gewesen.
In Tzermiadon nahm ich auf dem Rückweg ein paar der alten Gassen bis zum Auto. Da waren einige alte und sehr alte verfallene Gebäude. Dazwischen fanden sich gut erhaltene oder neue Gebäude. Eine Mischung, die so eher selten vorkommt.
So früh am Nachmittag, da läßt sich noch was machen…. Ich fuhr in rund einer Stunde über Bergstraßen nach Kritsa. Zuerst zu einem Pass nach oben und fast in die Höhe, auf der Schnee lag. Hinunter in das nächste Tal waren verschiedene hohe Gräser was ich am meisten wahrgenommen hatte. Als das Tal breiter und flacher wurde, befand ich mich umgeben von Olivenbäumen so weit ich sehen konnte, Immer wieder sah ich Kreter bei der Olivenernte oder Pickups voll mit Säcken voller Oliven.
In Kritsa angekommen machte ich am Café Massaro halt. Der Kaffee mit dem Crêpe tat gut. Dann wollte ich über eine Seitenstraßen wenden. Gar keine gute Idee. Die lief in einen winzigen Platz und von dort in zwei Gassen. Die nach unten war etwas breiter, aber auch gerade so, das ich mit dem Auto dort hinein manövrieren konnte. Puh. Ein paar Gassen weiter war ich wieder auf einer normalen Straße und fünf Minuten später am Ausgangspunkt zu einer Schluchtenwanderung. Vielleicht ist hier nicht ganz so viel Wasser unterwegs, da es keine Schneeschmelze gab.
Es ging einige Meter über einen schmaleren Pfad hinunter in die Schlucht. Durch diese Schlucht folgte ich im Grund die gesamte Zeit im Bachbett. D. h. Ich musste immer wieder kraxeln. Manchmal waren sogar Eisen zur Hilfe angebracht und einmal sogar ein Seil. Die Schlucht ist nicht besonders lang, aber sehr schmal und von hohen Wänden eingefaßt. Mit dem grau und rot/braun der Steine ergab sich ein schönes Farbspiel. Getoppt wurde das durch die mitunter maximal einen Meter breite Schlucht. Eine wirkliche tolle letzte Wanderung für diesen Urlaub. 😀
Oben angekommen brachte mich ein ruppiger Wirtschaftsweg, der in einen ruppigen Wanderpfad überging zurück zum Ausgangspunkt.
Mit der einsetzenden Dämmerung fuhr ich nochmal nach Kritsa und unternahm einen schnellen Spaziergang. Viele kleine, verwinkelte Gassen gibt es dort und der obere Ort (Altstadt) gefiel mir. So, nun aber hieß es los nach Gazi; zurück zur Unterkunft.
Zum Abendessen blieb die Auswahl begrenzt, da zu Silvester vieles geschlossen hatte. Im Petousis hatte ich einen Tisch bekommen und wurde satt.
Zum KarfiKritsa Schlucht
Wanderung zum Karfi: ~8,5 Kilometer, ~550 Höhenmeter Wanderung durch die Kritsa-Schlucht: ~3,8 Kilometer, ~120 Höhenmeter
01. Januar 2025 – Abschied
Wie immer am letzten Tag: Frühstücken, packen und Check Out. Mit dem Auto fuhr ich bis an den Rand der Innenstadt von Heraklion. Ein gemütlicher Spaziergang brachte mich zuerst an der Küste entlang bis zur anderen Seite der Innenstadt. In der Ferne konnte ich die weißen Spitzen des Psiloritis Massivs in strahlendem Weiß vor blauen Himmel sehen.
Am Hafen für die Fähren bog ich in die Innenstadt ab. In einem Bogen und Zick-Zack kam ich bis zum zentralen Platz. Bei ML Espresso Bar bekam ich meinen Kaffee und ein Schoko Croissant mit cremiger Schokofüllung. 😊
Es folgten weitere Gassen durch die ich schlenderte. Dann kam ich in eine Gasse, in der sich sehr viele Graffiti und Wandmalereien befinden. Ganz mein Ding. 😀
Einige Gassen weiter gelangte ich zum Auto zurück. Über die Straße an der Küste fuhr ich Richtung Flughafen. Die letzte Tankstelle vor dem Flughafen nutze ich zum Tanken. Voll bekommen, also voll abgeben. Bei der Abgabe des Autos wurde dies grob begutachtet. Der Herr meinte, es hatte geregnet und die Schrammen dürften wohl schon vorher gewesen sein und es sollte kein Problem geben. Im Bericht, den ich kurz danach per E-Mail erhielt sind drei Stellen markiert. Interessanterweise nicht die Stelle, die bei der Übernahme markiert war. Wird sich zeigen, ob die Kaution komplett zurück kommt oder ob ich die Versicherung bemühen darf. [Update: Es gab den vollen Kautionsbetrag zurück]
Viel zu früh war ich dann zwar am Flughafen, so konnte ich jedoch noch in Ruhe eine Kleinigkeit essen und mich in der Sonne vor dem Flughafengebäude im T-Shirt lümmeln.
Abgabe des Gepäcks, Sicherheitscheck und warten waren danach angesagt. Der Abflug verschob sich um 20 Minuten
Spaziergang: ~6,5 Kilometer
Resümee
Kreta geht im Winter für Wandertouren ganz gut. Es ist jedoch Flexibilität erforderlich, da bei Regenankündigungen andere Inselregionen aufgesucht werden sollten. Oft kam es vor, das es im Norden regnete und im Süden nur bewölkt war oder sogar die Sonne schien. Wenn die Sonne sich zeigte, dann war diese sehr wärmend. T-Shirt-Wetter war dann angesagt. 😊 Gefühlt war das Wetter wie bei uns im Herbst.
Regen gibt es auf Kreta gefühlt nur in zwei Ausprägungen. Entweder leichter Nieselregen oder starker Regenschauer. Bei und nach einem Regenschauer sind die Straßen mehr oder weniger überflutet. Der Niederschlag kommt auf den höheren Bergen, wenn es kalt genug ist als Schnee. Oft habe ich die weißen Bergspitzen gesehen. Eine Wandertour bis in den Schnee ergab sich leider durch das Wetter nicht.
Die Insel ist sehr reich an Schluchten und Touren durch Schluchten. Ein paar können immer begangen werden, einige jedoch nicht, wenn es regnet oder zuvor geregnet hat. Denn, wenn der Weg im Bachbett verläuft, das aber voll ist, ist ein Laufen dort nicht sicher möglich.
Im Westen bin ich keine Tour gelaufen, da die Anfahrt mir zu lange gewesen wären. Damit gibt es noch genügend unentdeckte Touren für mich im Westen für einen anderen Urlaub. Dann vermutlich zu einer Jahreszeit, zu der es deutlich weniger Regentage geben soll, sonst wird das mit den Schluchten ja nichts.
Unschön empfand ich, dass sehr viel Müll an den Straßenrändern und Wirtschaftswegen lag. Hier bedarf es noch reichlich Aufklärung.
Wer im Winter nach Kreta kommt, muss mit deutlich weniger offenen Hotels, Restaurants, Cafés usw. rechnen. Mit ein bisschen Planung ist dies kein Problem – zumindest in den größeren Orten. Einfach war dafür das Finden von Parkplätzen. Ich hatte für keinen Parkplatz eine Gebühr zahlen müssen. Im Winter ist einfach zu wenig los, als das es sich für die Betreiber lohnen würde.
Essen
Im Winter sind nur ein paar Restaurants auf Kreta geöffnet. Insofern hatte ich Glück, das es ein paar in der näheren Umgebung meiner Unterkunft welche gab. Andere wie das Thalori oder das Utopia hatte ich als Tipp von einer Kreterin bekommen.
Heaven – sehr gemütlich; Griechisch, International
Dolomiten oder Ardennen? In den Dolomiten war ich noch nicht und ein deutlich verlängertes Wochenende würde da schon gehen. Da es jedoch in höheren Lagen in den Alpen bereits im September schneite entschied ich mich für die Ardennen. Vor über einem Jahr war ich im nördlichen Teil der Ardennen, im nächstgelegenen Ort zum höchsten Berg Belgiens. Somit war klar das es dieses Mal der südlich Teil sein wird.
Durch einen Podcast von Reisen Reisen im August 2024 wurde ich auf die Grotten von Han und den Wildtierpark aufmerksam. Die Grotten sagten mir bereits etwas. Bei meinem letzten Belgienbesuch waren sie mir nur zu weit vom damaligen Campingplatz entfernt.
Dadurch war dann schon mal die Gegend festgelegt. In Han-Sur-Lesse gibt es den Campingplatz Le Pirot. Die Webseite kann in vier verschiedenen Sprachen angezeigt werden. Die Wallonie, also dort wo Han-sur-Lesse liegt wird vorwiegend französisch gesprochen. Da ich diese Sprache nicht beherrsche, entschied ich mich für eine Reservierung per E-Mail in englischer Sprache. Tja, die Antwort kam im besten Französisch. 😅
Bonjour, votre réservation du 3/10 au 6/10 a bien été prise en compte.
Si vous arrivez en dehors des heures d’ouverture, une enveloppe à votre nom, avec votre numéro d’emplacement vous attendra à droite de la porte du chalet d’accueil.
Cordialement
Danna et Pierre
Wie gut, das die automatischen Übersetzer schon recht weit sind. Wenn ich nicht zu Rezeptionszeiten komme, liegt ein Umschlag mit meinem Namen bereit. Passt doch.
03. Oktober – Anreise und Höhle von Han
Nach einem gemütlichen Frühstück mit Brötchen, Marmelade und Kaffee machte ich mich auf den Weg nach Belgien. Han-sur-Lesse ist ein Ortsteil von Rochefort und liegt im südlicheren Teil der Ardennen. Daher führte mich das Navi an Trier vorbei, um Luxembourg in Luxembourg und von dort nach Belgien. Mit einer Pause war ich nach viereinhalb Stunden an meinem Ziel.
Ein Campingplatz auf einer Insel des Flüsschens Lesse. Eigentlich sollte neben dem Eingang ein Umschlag mit allen nötigen Informationen sein. Eigentlich. Zum Glück war jemand zum Rasen mähen vor Ort und konnte mir behilflich sein. Es war mir der Platz 31 zugewiesen. Vielleicht bekomme ich an einem anderen Tag noch heraus wo dieser ist, den gefunden hatte ich ihn nicht. Da der Campingplatz bis auf drei Zelte leer war, entschied ich mich für einen Platz in der Nähe einer Tisch-Bank-Kombination (Platz 34).
Der Himmel war ordentlich bewölkt und ein leichter Wind blies. So beeilte ich mich mit dem Aufbau des Zeltes, auch wenn kein Regen vorhergesagt war. Alles war soweit fertig um mich einem späten Mittagessen oder Snack zuzuwenden. Im Dorf entdeckte ich eine Fritur. Super Fritten gehen in Belgien immer. Leider stellte sich heraus, das aufgrund eines Familienvorfalles geschlossen war.
Die Straße weiter erreichte ich den Ausgangsplatz für die Grottentouren, den Wildtierpark und einigem mehr. Auf dem gesamten Gelände, das einem Park ähnelt, waren die verschiedensten Vogelscheuchen aufgebaut. Ganz lustig, so zum Herbst. Im Parkgelände zwischen Straße und Abfahrtsstelle zur Grotte bzw. zum Wildtierpark stehen einige Stände, von denen nur einer mit Kaffee und einer mit Fritten offen hatte. So kam ich dann noch zu meinen Fritten mit Soße Andaluse. 😊
Mit genügend Zeit bis zur Abfahrt kam ich am Zelt für die Tram an. Pünktlich stoppt sie am Zelt und wir konnten nach Kontrolle der Tickets in die über 100 Jahre alte Tram einsteigen. Mit Gebrumm vom Motor und Gequietsche der Tram mit den Gleisen fuhren wir leicht bergauf durch einen Wald bis zum Eingang in die Grotte. Wobei das der Eingang für die längere, fast zweistündig Tour ist. Es gab ein Schild mit Französisch und Niederländisch um es dem Guide leichter zu machen. Zum Glück fragte der Guide ob alle dies verstehen. Ein paar andere und ich hoben die Hand und unser Glück war das er dann sogar deutsch konnte.
So ging es mit der Truppe unter der Führung von Höhle zu Höhle. Insgesamt zwei Kilometer und bis zu über 100 Meter tief unter der Erde waren wir unterwegs. Die Höhlen haben eine erstaunliche Größe. Bei der Grottendurchquerung passierten wir mehrmals die Lesse, die für ein paar Kilometer durch den Berg fließt. Bei Hochwasser, was wir nicht hatten, sind manche Gänge nicht passierbar.
In einer der größten Höhle gab es kurz vor Ende der Führung noch eine Lichtshow. Sehr schön und stimmig gemacht erzählt sie die Geschichte der Entstehung.
Mir kam nach ungefähr einer halben Stunde nach Beginn der Führung eine Fledermaus lautlos entgegen geflattert. Lt. Guide würde es nur sehr wenige Tier in den Höhlen geben.
Die Höhlendurchquerung endet am Park, an dem die Tram ihre Haltestation hat. Von dort lief ich ohne Halt zum Campingplatz. Das Prähistorische Museum kann ich mir an einem anderen Tag ansehen.
Etwas später machte ich mir die von Zuhause mitgebrachte Gulaschsuppe warm und aß sie mit dem Rest des Brotes, das ich noch hatte.
04. Oktober – Wildtierpark
Kalt wurde es die Nacht. Im Winterschlafsack hatte ich dennoch einen angenehmen Schlaf und wachte ausgeruht auf. Der erste Blick aus dem Zelt war sehr begrenzt. Alles lag im Nebel und das Thermometer zeigte 4 Grad an. Gefrühstückt wurde daher im Zelt und zum Kaffee kochte ich noch genügend Wasser für die Teekanne.
Mit einem weiteren Kaffee und Lesen verbrachte ich die nächste Stunde, denn die Grotten und der Wildpark sind erst ab 10:00 Uhr zu begehen. Dann machte ich mich fertig für den Tag. Zuerst lief ich zur Rezeption, die offen hatte um mich anzumelden und meinen Aufenthalt zu zahlen.
Quer durchs Örtchen kam ich wieder zum Abfahrtspunkt zu den Grotten und zum Wildtierpark. Um zum Wildtierpark zu kommen, nahm ich den Fußweg. Noch lag alles im Nebel und die Vogelscheuchen im Park passten dazu ganz gut.
Durch den Wildtierpark geht es auf einem angenehmen Weg. An den verschiedensten Gehegen waren meistens die angegebenen Tiere zu sehen. Ein paar versteckten sich allerdings erfolgreich. Über alles dominierten die Hirsche, da Brunftzeit war und ihr dumpfes Röhren weit zu hören war.
Lustig war der Baumwipfelweg bei den Polarfüchsen. Von Baum zu Baum ging es über wackelige Hängebrücken. 😀
Die Auerochsen und die Bisons hatte ich leider nur weit im Wald als braune Erhebungen am Boden sehen können. Wie mir später eine Rangerin sagte, wandern diese umher und manchmal in ein Gebiet, das weder zu Fuß noch mit dem Safari-Bus erreicht werden kann. Schade.
Der Wildtierpark macht um 10:00 Uhr auf und die ersten Busse fahren ab 10:30 Uhr. Daher war ich ab 10:00 Uhr zu Fuß ziemlich alleine. Nur an ein paar Punkten trafen sich die Busse und Fußwege. Bis fast zum Ende waren dann jedoch wenige unterwegs. Erst kurz vor Ende erwischte ich eine Kindergartengruppe bei den Braunbären. Danach kam die Rückreise per Bus, da lt. Rangerin die Tram nicht fahren würde. Aufgrund ihres Alters fährt diese nicht bei niedrigen Temperaturen. Als ich dann am Abfahrtsplatz zurück kam, fuhr jedoch eine los!
In dem Park dort machte ich Pause mit einem Kaffee und einer belgischen Waffel sowie etwas Brot und Käse. In der Mittagssonne sehr angenehm.
Ich entschloss mich von dort direkt zu einer Wanderung aufzubrechen, solange die Sonne schien und mich wärmte. Eine Rundtour über zwei Täler. Durch Wiesen und Wälder ging es. Manchmal auch durch ganz enge Pfade. 😀 Nahe eines Kriegsdenkmals saßen einige Erwachsene auf dem geschotterten Weg und machten sich Notizen. Keine Ahnung warum und wieso an dieser Stelle, ich fand es relaxt, so wie die Gruppe dort saß.
Zurück am Campingplatz duschte ich bevor ich es mir bei einem Nachmittagskaffee gemütlich machte.
Später lief ich zur Kirche in der Ortsmitte. An Wochenenden ist dort ein Wagen, der Fritten und Burger verkauft. Angeblich der Beste Food Truck des Ortes. Ok, an diesem Tag auch der Einzige. Einen Cheeseburger und Fritten mit Soße Samurai bestellte ich. Der Burger war wirklich sehr gut und warum die Soße Samurai heißt, weiß ich nun auch. 😈
Eine Ortsrunde zur Verdauung und ich war wieder am Campingplatz. Dort konnte ich mich einem Bier, das ich zuvor kaufte widmen. Das Bier ist aus einer kleinen Brauerei zwei Orte weiter. Zum Nachtisch gab es noch eine Waffel.
Wildtierparkrunde ab Ortsmitte: ~8,4 Kilometer Wanderung: ~8,9 Kilometer
05. Oktober – Follow The Pink Point
War es am vorherigen Morgen schon kalt, so wurde dies nun übertroffen. Nur noch 2 Grad, leichter Nebel und auf dem Gras war Raureif. 🥶 Geschlafen hatte ich wiederum gut und im Zelt war es verhältnismäßig warm.
Gut gestärkt packte ich alles notwendige für die heutige Wanderung. Dazu fuhr ich eine halbe Stunde bis ich den gewünschten Ortsteil von Dinant erreichte. Unterwegs war es manchmal sehr nebelig, manchmal aber auch klar und sonnig. So wechselte sich das ab. Am Ausgangspunkt der Wanderung war es ebenfalls sonnig. Das änderte sich, nachdem ich den Ort zu Fuß hinter mir lies. Durch die Felder lief ich zum Waldrand. Zumindest glaubte ich es, denn viel sehen war nicht.
Im Wald wechselte ich auf einen kleinen Wanderpfad. Immer am Waldrand, aber noch im Wald ging es hoch und runter. Ein wirklich toller Weg, der mich kilometerweit führte. Zuerst am Waldrand konnte ich immer wieder auf die Felder im Nebel sehen, dann wechselte der Pfad leicht und es gab reichlich Abstecher zu Aussichtspunkten weit oberhalb des Flusses Meuse. Auch hier Anfangs noch reichlich Nebel, später mit freier Sicht.
Etliche Kilometer später bog ich ab, um zum Fluss zu gelangen. Auf und ab und am Ende einem Bach folgend. Wobei das am Bach entlang nicht ganz stimmte. Zweimal musste ich ihn durchqueren und dabei teilte sich beim ersten Mal der Weg und der Bach für einige Meter den Weg.
Je tiefer ich lief, desto höher wurden die Felswände und Hänge zu den Seiten. Unten angekommen hieß es einem Wirtschaftsweg bis zu einem Yachthafen folgen. Dort angekommen entschied ich mich für eine längere Pause. Dazu machte ich es mir mit Chillikäse, Brot und Waffeln auf einem Steg des Yachthafens in der Mittagssonne gemütlich. Dabei konnte ich die alte Personenfähre die Ufer wechseln sehen. In Handarbeit wurde dabei die Fähre an einem Seil zum gegenüberliegenden Ufer gezogen.
Die Wanderung begann ich mit einem Langarm-Shirt, einer dünnen Fleecejacke und einer Übergangsjacke. Bis zum Yachthafen zog ich zuerst die Fleecejacke aus und bevor es zum Fluss hinunter ging, tausche ich das Langarm-Shirt durch ein kurzes. Nun am Yachthafen packte ich die Übergangsjacke als letztes in den Rucksack. Der Nebel war verschwunden und die Sonne war angenehm warm um im T-Shirt weiter zu laufen.
Gestärkt ging es einem Pfad an der Meuse entlang bis zu einer sehr langen Kuhweide. Eigentlich waren es mehrere hintereinander, die untereinander offen waren. Die Kühe waren so an die Wanderer und Mountainbiker gewöhnt, das sie sich nicht mal umdrehten.
Es folgte ein Grillplatz und dann ein weiterer Pfad unterhalb der Felsen entlang. Eigentlich hätte ich hier abbiegen müssen lt. Wanderroute. Ich lief jedoch geradeaus weiter. Die Felsen und die vielen Kletterer faszinierten mich. Bis ich merkte, das ich den Abbiegepunkt längst hinter mir gelassen hatte, stand ich vor der Wahl. Es war zu entscheiden ob ich an den Kletterern vorbei zurück laufe oder weiter zum nächsten Ort gehen sollte.
Ich lief weiter, da mir der Weg gefiel. Im nächsten Ort lief ich über mehrere Straßen den Berg hoch und wieder in die entgegengesetzte Richtung zurück. Ein Waldpfad brachte mich zu einer kleinen Straßensiedlung und am Parkplatz danach bog ich auf einen Wanderpfad in den Wald. Die Wandertour sollte hier zwei Kilometer der Straße folgen, was ich wenig spannend fand.
Kaum im Wald erblickte ich wieder die mir bekannten pinken Punkte auf dem Pfad, die mich schon ab dem betreten des Waldes ganz am Anfang begleiteten. Diesen folgend ging es quer durch den Wald und mit Richtungswechsel wieder auf dem vorgegebenen Wanderweg am Waldrand entlang. So gelangte ich zu dem Punkt, an dem ich am Morgen den Wald betrat. Jetzt war nur noch der Verbindungsweg zum Ort zu nehmen.
Zu den Pfaden im Wald sei noch gesagt, das Trittsicherheit von Vorteil ist. Manchmal ging es steil neben dem Pfad bergab. Diese Stellen waren durch die Luftfeuchtigkeit und dem nassen Boden mit Vorsicht zu nehmen.
Nach reichlich Kilometern war ich am Ziel, der Brasserie Caracole. Dort wollte ich für ein alkoholfreies Bier einkehren. Eigentlich! Da es keine alkoholfreien Biere gab und ich noch fahren musste, zog ich von dannen. Nicht weit davon ist die Bäckerei Les Gourmandises du Moulin. Ein Cookie und ein Glas Konfitüre kaufte ich dort.
Zurück am Campingplatz aß ich den Cookie und trank dazu Tee. Der Cookie war richtig lecker. 😋 Manchmal genügen so einfach Sachen wie ein Cookie um zufrieden zu sein.
Nach dem Duschen machte ich mich langsam an das Abendessen. Das geschah an einem Holztisch in der Abendsonne. Für die letzten Bissen zog ich dann doch die Daunenjacke an. Die Sonne hatte sich da bereits unter dem Horizont versteckt und es wurde rasch kühler.
Wanderung: ~20,5 Kilometer, ~330 Höhenmeter Durch meine Abweichung von der vorgegebenen Wanderroute entstand ein Tierchen. 😅
06. Oktober
Am morgen war kein Nebel vorhanden und sogar 8 Grad. Durch die Feuchtigkeit und den gelegentlichen leichten Wind fühlte es sich jedoch kälter an wie die Tage zuvor.
Es war nach dem Frühstück so weit alles zu packen. Das Zelt musste ich dabei völlig nass einpacken. Gefühl war es doppelt so schwer wie normal. Gestopft in den Packsack war der Rest keiner Feuchtigkeit durch das Zelt ausgesetzt.
Vom Campingplatz lief ich ein weiteres Mal zum Startpunkt aller Aktivitäten rund um die Grotten. Einen Blick in das Museum PrehistoHan wollte ich zum Abschied werfen. Zu sehen gibt es neben den üblichen Funden wie Keramik, Schmuck und Speeren viel interessantes zur Entdeckung und Erschließung der Höhlen. Alles fing sogar mit Booten und Taucheranzügen im 19. Jahrhundert an.
Die Wanderung für diesen Tag startete in Grande Mormont. Dazu führte mich das Navi durch viele kleine und große Orte, sowie über Straßen, die ich sonst bestimmt nicht gefahren wäre. Immer wieder schön der Sightseeing-Modus des Navis bei der Vorgabe des schnellsten Weges. 😅
Vom Startpunkt kam ich recht schnell in einen Kiefernwald. Der Duft des Nadelwaldes, auch wenn es kühl und feucht war, war angenehm. An der ersten Kreuzung im Wald wechselte ich den Weg und lief bergab zu einem Fluss. Aus den bisherigen Wirtschaftswegen wurde nun ein schöner Wanderpfad direkt am Fluss entlang. Immer wieder leicht hoch und runter; über Wurzeln und Steine. So mag ich es. 😊
Nach zwei Flussbiegungen hieß es den Fluss zu verlassen. Der nun folgende lange Wirtschaftsweg ging stetig bergauf bis aus dem Wald heraus zu einer Kuppe. Ein weiter Blick bot sich mir. Durch die Bewölkung und die gepflügten Felder leider nicht ganz so imposant an diesem Tag.
Von einer Kuppe kann es nur nach unten gehen. Der gemütliche Weg brachte mich in ein Dorf und dann noch eines und noch eines. Schöne kleinere Dörfer mit alten Gebäuden, steinernen Ställen, die zu Wohnhäusern umgebaut wurden und schnörkelfreie Neubauten im Villenstil. Am Ende eines Dorfes fand sich auf einem Villengrundstück eine öffentliche Bank und eine Schiefertafel mit einem Spruch (natürlich in Französisch):
An einem schönen sonnigen Nachmittag neben ihrem Hund am Hang zu sitzen, ist wie im Paradies. Dort war Nichtstun keine Langweile, sondern Frieden. (M. Kunden).
Auf der Bank machte ich eine kurze Pause. Eine Waffel und Tee als Snack.
In einem der Dörfer, Ollomont, meinte ein Bewohner mit dem ich kurz ins Gespräch kam ich müsse mir unbedingt die Kapelle ansehen. Diese lag am Wanderweg und somit nur ein kurzer Abstecher. Eine ganz kleine Kapelle (Cimetiere de Ollomont) auf einem Friedhof war es.
Einen Ort weiter kam ich an der Friterie au chat l’Heurex nicht einfach so vorbei, ohne mir eine Portion Fritten mit Soße Andaluse zu kaufen.
Weiter durch den Ort Nardin kam ich zu einem Weg durch die Felder mit einem erneuten Blick über die weite Landschaft. Zumindest solange, bis es in einen Wald ging. Dort nahm ich den Weg, wie er in der Wanderbeschreibung vorgegeben war zum Fluss. Nur doof, das dieser dort nicht in die gewünschte Richtung weiter ging. Somit hieß es wieder den Weg hoch zum Waldrand und einen anderen Wanderweg weiter oberhalb des Flusses nehmen. Dieser führte mich später zum Fluss und damit wieder zum gewünschten Pfad.
Wobei die Beschaffenheit am Fluss entlang dort anfangs nicht so toll war. Zuerst konnte ich die matschigen Abschnitte noch durch Trampelpfade umgehen, aber eben nicht bis zum Ende. Langsam und mit Bedacht meisterte ich die grob 50 Meter. Danach kamen nur noch gelegentlich kleine matschige Stellen.
Der Wanderpfad läuft neben einem mäandernden Fluss entlang. Eine schöne und ruhige Gegend. Dämme und abgenagte Bäume deuteten auf Biber hin, von denen ich keine sah.
Der Wanderpfad endet in Petit Mormont, welches an Grande Mormont angrenzt und somit war ich wieder am Startpunkt der Wanderung.
Von dort fuhr ich Richtung Liege und dann Richtung Aachen. Bei Spa in Belgien tanke ich bei einem Kilometerstand von 111.444. Bis nach Hause waren es von dort immer noch reichlich Kilometer. Kurz nach dem Sonnenuntergang kam ich Zuhause an.
Wanderung: ~12 Kilometer, ~330 Höhenmeter
Resümee
Es waren am verlängertem ersten Oktoberwochenende vom Wetter her noch schöne Tage. Klar, morgens und Abends war es bereits ziemlich frisch. Gerade Abends war deutlich zu merken, wenn die wärmenden Sonnenstrahlen verschwanden. Tagsüber jedoch war es angenehm warm in der Sonne.
Mit dem Zelt und Schlafsack war trotz der niedrigen Nachttemperaturen ein erholsamer Schlaf möglich. Der Campingplatz Le Pirot liegt auf einer Insel in der Lesse. Auf beiden Seiten mit Staustufen in unterschiedlichen Höhen. Durch die Staustufen gab es immer ein entsprechendes Wasserrauschen. 😊 Hinzu kamen Kanadagänse, welche morgens in der Lesse schwommen. Der Platz war sauber und ruhig; lag vielleicht auch an der Jahreszeit.
Für den Besuch der Grotten und dem Tierpark ist dieser Campingplatz eine gute Basis. In der Umgebung gibt es zudem einige Wanderwege und Rad-/Mountainbike-Wege.
Die Wanderungen waren in einem Umkreis um Han-Sur-Lesse mit einem Radius von bis zu einer Stunde Fahrt gelegen. Die Fahrtzeiten kommen durch die vielen kleinen Landstraßen zustande und sollten daher nicht unterschätzt werden.
Das war sicherlich nicht der letzte Trip in die Ardennen. Der Fokus lag an diesem Wochenende auf dem Grotten- und Wildtierparkbesuch. Vermutlich wird es beim nächsten Mal eher wieder mehr um Wanderungen gehen oder sogar das Gravel Bike mitgenommen. Ausgewiesene Radwege gibt es mehr wie genug.
“Steht in Reiseführern immer dasselbe? Ja, schon, sagt Severin Groebner.”
Und die Begründung im Artikel ist logisch. Bezogen auf Amsterdam steht in den Reiseführern etwas von Grachten, von Fahrrädern, von Cafés und und und… Wieso sollte sich das auch ändern, wenn die Grachten nicht umziehen, die Fahrräder überall zu sehen sind usw.
Von mehreren habe ich positives wie negatives zu Amsterdam gesagt bekommen. Negativ: Abgesehen von einer höheren Kriminalitätsrate ist die Stadt je nach Saison ziemlich voll oder besser gesagt überfüllt mit Touristen. Positiv: Schöne Grachten, viel Grün und viel Wasser und tolle Locations.
Die letzte Info von einer Freundin und die Liste möglicher Orte in Amsterdam eines Kollegen, der dort einige Wochen während einer Workation verbrachte ließen mich dann doch dazu bewegen einen Plan für einen Trip nach Amsterdam anzugehen. Wenn dort soviel Touristen sind, kommt es auf die eine mehr auch nicht mehr an. 😂
Wie kommt man von Frankfurt nach Amsterdam? Die einfachste Möglichkeit bietet tatsächlich die Bahn mit dem ICE. Mit Svarta käme ich nicht wesentlich schneller nach Amsterdam und von den Kosten wäre es vermutlich sogar teurer – abhängig von 1. oder 2. Klasse der Bahnreise mit dem ICE.
Nach dem Fahrplan 2024 ist eine Anreise am Donnerstag und Rückreise am Dienstag mit den günstigsten Preisen bei der Bahn verwirklichbar. Fünf Übernachtungen also, für die es eine Unterkunft zu suchen galt. Die Hotel sind mir zu teuer und die Hostels haben fast nur Mehrbettzimmer und sind dabei nicht wirklich günstiger. Wobei das Bunk Hostel in Amsterdam-Noord, welches in einer alten Kirche ist durchaus seinen Reiz hat. Dort sind die Betten in einzelnen Kabinen mit Vorhang in einem Mehrbettzimmer und die Gemeinschaftsräume sehen auf den Bildern sehr gut aus. Preislich am günstigsten geht es jedoch mit einem Aufenthalt auf einem Campingplatz. Davon gibt es in der Nähe zum Zentrum zwei Stück. Am interessantesten fand ich den Camping Zeeburg Amsterdam. Dieser liegt auf einer (Halb)Insel östlich des Zentrums. Angeboten werden dort u. a. Leihräder, Kajaks und SUP’s. Somit erscheint mir dies eine gute Ausgangsbasis zu sein.
Das Wetter wird zeigen, ob ich auf dem Campingplatz oder im Hostel sein werde.
Und dann war da noch die Bahn. Da ich erst nach meiner Georgienreise mich um die Buchung des Zuges kümmern wollte, hat sich die Preissituation geändert. So entschied ich drei Wochen später und nur von Donnerstag bis Montag zu verreisen.
12. September
Nun ist es soweit und der Tag der Reise nach Amsterdam ist gekommen. Dennoch war er bis Mittags ein normaler Arbeitstag. Zuhause Frühstücken und mit der Bahn nach Frankfurt zur Arbeit fahren waren ein normaler Ablauf. Ungewöhnlich war lediglich der Trekkingrucksack. Den Vormittag arbeitete ich wie üblich und besuchte die Kantine zur Mittagszeit. Dann begann für mich das Wochenende. Arbeitsende war vor 13:00 Uhr. Somit war genügend Zeit für die S-Bahn zum Hauptbahnhof um dort den ICE nach Amsterdam zu bekommen. Die Ansagen im ICE waren auf der Strecke in Deutsch, Niederländisch und Englisch, womit klar war in welches Land es gehen wird.
Etwas über vier Stunden später kam ich in Amsterdam Centraal an. Es war am späteren Nachmittag sonnig und warm dort. Die Straßenbahn 26 sollte mich in die Nähe des Campingplatzes bringen. Ich bin jedoch auf den falschen Seite aus dem Bahnhof und musste diesen damit umrunden. Danach war es einfach. Vier Stationen später stieg ich an der Station Zuiderzeeweg aus. Zu Fuß ging es über eine Brücke bis zur Treppe auf die Inselseite, auf der der Campingplatz Camping Zeeburg liegt. Da ich während der ICE-Fahrt gebucht hatte, war der Check-In schnell erledigt. Auf der Zeltwiese baute ich mein Zelt auf und packte alles aus.
Um den Abend gemütlich anzugehen, lief ich zum Restaurant auf dem Campingplatz. Ein Zeeburger und ein Cider waren meins.
13. September
Für das Frühstück hatte ich meinen kleinen Campingkocher dabei. Zuerst wurde Wasser für den Kaffee gekocht und dann im Pot das Porridge, welches ich mit Cranberries pimpte. Das ich im Zelt frühstückte war gut, denn es war bewölkt und sollte regnen. Kaum war ich mit dem Frühstück fertig begann es tatsächlich leicht zu regnen. So machte ich es mir im Zelt gemütlich und las in meinem Buch.
Es regnete immer wieder, jedoch nie sehr lange. So beschloss ich nach einer Stunde mich doch auf den Weg zur Altstadt zu machen. Dabei kam ich am Zoo vorbei. Auf der Grachtenseite auf der ich lief ist ein altes Umschlagsgebäude welches zu Wohnungen umgebaut wurde. Die einzelnen Abschnitte des Gebäudes waren nach den Monaten und danach nach Orten benannt Lustig, wenn man sagen kann ich wohne in Amsterdam im Dezember. 😅
Als ich nach einigen Kilometern in der Altstadt nahe dem Hauptbahnhof ankam, machte ich Pause im Prins Heerlijk. Kleine Dutch Pancakes mit einem Cappuccino gab es. Die Pfannküchelchen waren lecker, mit der zerlassenen Butter und dem Puderzucker reichlich sättigend.
Vorab hatte ich mir eine Rundtour (GPX) ausgesucht und in meine App importiert. Diese Rundtour sollte mich durch die Innenstadt mit den interessantesten Punkten führen. So lief ich von Centraal zum Platz an dem der königliche Palast liegt, danach gelangte ich zum Anne Frank Haus. Bis hierher kreuzte ich einige Grachten und/oder lief an diesen entlang.
Auf dem Weg bis zum Reichsmuseum kam ich durch einen Blumenmarkt mit einer riesigen Auswahl an Pflanzen, Zwiebeln und Samen. Hier und schon vorher waren waren Geschäfte mit Käse. In einen bin ich aus Neugierde hinein. Reichlich verschiedene Varianten gab es hier, aber auch sehr touristisch aufgemacht.
Eine weitere Kaffeepause gab es im van Campen. Ein kleines, unscheinbares Café welches mit Spezialitäten Kaffee und Säften lockt. Vom Reichsmuseum war es bald erreicht.
Die Oper war das nächste große Gebäude das ich erreichte. Und erneut kam ich danach zu einem Markt. Hier war es Anfangs hauptsächlich Kleidung (auch Second Hand) und ging zu allem möglichen über.
Fast am Ende meiner Tour kam ich noch durch das Rotlicht Viertel. Ein empfohlener Koreaner – Kim‘s So steuerte ich davor für ein verspätetes Mittagessen an. Eine Nudelsuppe mit Seefood wählte ich.
Nachdem ich das Rotlicht Viertel gesehen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Campingplatz. Es war ein anderer Weg wir am Vormittag und führte mich durch ein arabisches Viertel. Bei einem Bäcker kaufte ich ein Pizzateigstück für später. Bis zum Campingplatz war es noch einiges an Wegstrecke die ich zurückzulegen hatte.
Den Tag beendete ich mit einem Cider neben dem Holzfeuer im Restaurant des Campingplatzes.
Tour: ~22 Kilometer
14. September
Da es gemütlich war frühstückte ich wieder im Zelt. Vom Campingplatz lief ich an diesem Tag in die andere Richtung zur Tramstation. Der Takt ist hoch und so war es eine kurze Wartezeit bis ich in der Straßenbahn saß und genauso schnell war ich am Bahnhof Centraal.
Am Vortag hatte ich beim Anne Frank Hause ein Boot gesehen, das nicht ganz so nach Massenabfertigung aussah. Von Centraal fahren diese zusätzlichen ab. Der entsprechende Steg war schnell erreicht. Morgens um 10:00 Uhr bei sonnigem Wetter wollten wohl noch nicht viele, womit es reichlich Platz gab auf dem offenen Boot. Der Guide und Barkeeper unterhielt uns gut während der Fahrt. Wenn, dann sollte auf alle Fälle eine Bootstour mit einem dieser kleineren Boote gebucht werden. Einen Bonuspunkt gab es für den Elektroantrieb des Bootes.
Wir lernten während der Fahrt, das die Häuser so schmal sind, da auf die Breite Steuer anfiel. Auf der anderen Seite konnte, wer Geld hatte mit einem breiteren Gebäude den Reichtum zur Schau stellen. Da die Gebäude alle unter Denkmalschutz stehen ist das teuerste Hotel auf mehrere Gebäude verteilt. Es wird ebenso sehr auf den Erhalt und die Farbe der Gebäude geachtet um die Ursprünglichkeit zu erhalten.
Neben den vielen geraden Gebäuden fallen die Dancing Houses oder wie unser Guide sagte die Drunken Houses wegen des Irish Pub in einem auf. Oft stehen die Gebäude auf Stelzen, welche sich manchmal absenken und dann zu solch schiefen Gebäuden führen.
Seven Bridge View
Die Fahrt war nach einer Stunde zu Ende, die durch die gute Unterhaltung viel kürzer erschien. Zu Fuß machte ich mich auf Richtung königlichem Palast. Neben der Kirche dort befindet sich Melly‘s Cookie Bar. Ein Cappuccino gab es zu dem leckeren Schokokuchen. 😊
Weiter ging es nach Osten zum Noordermarkt. Ein Markt, der zweimal die Woche statt findet. Es gab dort alles von Obst, Käse, Blumen bis Krimskrams. Genauso oft waren Stände mit Essen dazwischen. Bei einem Stand kaufte ich Cranberries, getrocknete Apfelringe und mit Schokolade überzogene Nüsse. An einem anderen Stand kaufte ich eine Bratwurst mit Kraut im Brötchen.
Vom Noordermarkt folgte ich einer Gracht zu meinem nächsten Ziel des Tages: La Savonnerie. Ein Geschäft mit reichlich Seifen, von denen einige den Weg zu mir fanden. 😀
In der Nähe des Leidsplein, ein großer Platz habe ich bei einem Asiaten eine Ramensuppen zu Mittag gegessen. Gesättigt schlenderte ich weiter um zum Back in Black zu kommen. Ein lässiges Café mit vielen unterschiedlichen Kaffeesorten unter denen ich mich für den Indonesischen entschied. Zum Kaffee gab es einen kleinen Zettel mit Angaben zur Herkunft des Kaffees. 👍
Über verschiedene Ortsteile lief ich zum Campingplatz. Dabei kam ich durch den schönen Oosterpark und in der Nähe des Campingplatzes durch den Flevopark. Beide lassen die Stadt draußen und bieten Ruhe sowie viel grün. Kleine Oasen in einer fast Millionenstadt.
Zum Abendessen begab ich mich zum Restaurant des Campingplatzes. Es gab ein vegetarisches Curry und an diesem Abend zusätzlich Live Musik.
Tour: ~15 Kilometer
15. September
Das übliche Frühstück war die Stärkung für den Weg nach Javeland. Eine der Inseln die zu Amsterdam gehören. Oder sollte man eher sagen aus denen Amsterdam besteht? Von dort nahm ich die Fähre nach Amsterdam-Noord. Noord ist am Fluss ein Industriegebiet, jedoch nicht mehr rentables wurde aufgegeben und zu einem großen Freizeitgebiet geworden. Dort wo die Fähre anlegte war ein großer Sandkasten für die Kinder zum Spielen und für alle anderen gab es Sitzmöglichkeiten. Ein Restaurant gibt es auch. Daneben in einer großen Halle befindet sich ein Indoor-Skate-Park der gut besucht war. Für Ersatzteile für die Skateboards wie für das leibliche Wohl gab es genügend.
Der Straße zum zentralen Bahnkreuz folgte ich. Vorbei ging es an kleinen und großen Industriegebäuden und Geschäften. Über das Kreuz und die Gracht daneben kam ich in einem Wohngebiet an. Die Häuser dort sind deutlich niedriger wie in der Altsdtadt. Zwar immer noch lange Blöcke, durch die Straßenführung und das Grün erschien es mir viel wohnlicher.
Am Bunk Hostel, das in einer alten Kirche ist machte ich halt. Dieses hatte ich mir als Alternative zum Campingplatz ausgesucht. Schon beim Betreten wurde klar, das ist mehr Hotel als Hostel. Stylisch. Genügend Zeit für ein Getränk hatte ich und nahm mir diese auch.
An der Gracht entlang kam ich wieder zum Fluss. Der Pfad durch den Tuinhuis Park war interessant. In der Mitte ist ein Platz mit einem Kiosk-Restaurant. Dort wurde Boxen aufgebaut und um den Platz waren mehrere Stände die Schallplatten (neu und alt) verkauften.
Unten am Fluss sind ein paar neuere Gebäude und das A‘Dam mit seiner Aussichtsplattform. In der Nähe der Fähren zum Centraal fand ich eine Frieten Budde. Frieten mit einer Currysauce beim Point Neuf waren mein Mitttagssnack.
Das wie weiter war mit der Fähre und dem Fußweg zu Melly‘s Cookie Bar gelöst. Ein Cappuccino, ein Keks (lecker) und ein Mitbringsel wurden gekauft.
Während der Bootsfahrt am Vortag kamen wir am Aussichtspunkt zu den sieben Brücken und den Dancing Houses vorbei. Beides steuerte ich an, um zu sehen ob es vom Ufer einen guten Blick für ein Foto gibt.
Erneut kam ich am Rembrandt Plein vorbei. Das ist der Platz mit Rembrandt und dem Astronaut. Hier ist immer was los. Zuvor entdeckte ich De Laatste Kruimel. Ein Kuchen geht doch immer – Hallo vierte Mahlzeit 😀. Der Lemon Pie war echt gut und die anderen sahen genauso gut aus.
Eine Herausforderung war dann den Weg zum Campingplatz zu finden und zwar so das ich dabei an Brouwerij‘t Ij vorbei komme. Etwas Zickzack, dabei in den Vorbereich des Artis (Zoo) geschaut und ich erreichte die Mühle in der die Brauerei ihren Ausschank hat. Eine Grillworscht (Wild und scharf) war gut. Dazu gab es ein helles großes Nijpa. Ein dunkles Ijbok mit einer Tüte Chips war sozusagen der Nachtisch. 😅
Den Weg zum Campingplatz habe ich anschließend gut gemeistert. Zuerst langsam, da ich den Alkohol leicht merkte, dann normal.
Als Absacker gab es am Abend ein Cider bevor ich in den Schlafsack kroch.
Tour: ~22 Kilometer
16. September
Es regnet leicht. Also nochmal umdrehen und liegen bleiben. 😁 Hat gewirkt!
Zum Frühstück hatte ich alles gepackt und bin an diesem Morgen zum zentralen Platz des Campingplatzes. Dort gibt es eine Ecke mit Kochplatten, Wasserkochern usw. Die Tische und Bänke stehen unter einem luftigen Dach und haben Sicherheit vor weiterem möglichen Regen gegeben. Der blieb zum Glück aus. Nach dem Frühstück kam ich zum Zelt zurück und die Enten, die vorher schon darum Gras zupften waren noch dort. Gemütlich watschelten sie davon als ich mich näherte.
Im Zelt packte ich soweit wie möglich alles zusammen und in den Trekkingrucksack, denn die Wiese war noch nass. Als letztes kam das Zelt. Dafür hatte ich den Kompressionsbeutel dabei. So bekommt es ein kleines Packmaß und alles andere im Trekkingrucksack bleibt trocken.
Zum Check Out war lediglich das Schild mit der Platznummer abzugeben. So machte ich mich mit allem auf den Weg zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Unterwegs konnte ich noch einem älteren Paar behilflich sein einen Radweg zum Centraal zu finden.
Am Centraal bin ich einige Minuten umhergegangen um dann zum Amsterdam Pancakes zu laufen. Ein Pfannkuchen mit Apfelmus und Zimt wurde das zweite Frühstück. 😊
Die restliche Wartezeit bis zur Abfahrt verbrachte ich bei einem Kaffee im Bahnhof. Der zentrale Eingang und die Halle dort sind noch älteren Datums und haben Stil.
Die Wartezeit am Bahnsteig verlängerte sich nochmals um ungefähr 20 Minuten. In der DB-App war es angekündigt und wieder weggenommen worden. Letzteres war falsch. Durch einen Noteinsatz war ein Streckenabschnitt gesperrt. Somit war die Rückreise spannend, da immer wieder neue Ansagen zum Verlauf kamen. Eine angekündigte Passkontrolle entfiel vermutlich durch die geänderte Strecke. Am Frankfurter Flughafen endete der Zug ungeplant. Mit der S-Bahn ging es bis Frankfurt weiter.
Da es schon deutlich nach 18:00 Uhr war als ich am Hauptbahnhof ankam startete ich einen Versuch zum Abendessen. In der Nähe liegt das Soi 22, aufgemacht wie eine thailändische Gasse (Soi) ist es hübsch eingerichtet. Aufmerksam wurde ich darauf durch einen Zeitungsartikel und ein Arbeitskollege hatte das Essen ebenfalls für gut bescheinigt. Die Hauptgerichte dort sind Suppen mit selbstgemachten Nudeln und wirklich lecker.
Ein letztes Mal Zugfahren an diesem Tag stand noch an. Mit der Regionalbahn nach Hause.
Resümee
Amsterdam hat mehrere internationale Verweise. Zum einen ist da die ursprünglich Siedlung, welche ein Fischerdorf war, das in einem Marschgebiet erbaut wurde. Dies wandelte sich zu einem internationalen Handelszentrum im Mittelalter. Gewürze aus Übersee brachten einen hohen Wohlstand. Die Gebäude der heutigen Altstadt zeugen noch von beidem. Gebaut auf Stelzen wie z. B. in Venedig entstanden schmale hohe Gebäude. Reichtum wurde durch breitere Gebäude gezeigt.
In manchen Situationen ist der Ideenreichtum der Amsterdamer begrenzt. Ein bekanntes Segelschiff aus Amsterdam hieß Amsterdam (heißt Amsterdam – Nachbau). In der neuen Welt entstand eine Stadt und wie sollte es anders sein, sie wurde New Amsterdam genannt. Ortsteile bekamen Namen niederländischer Orte (Haarlem) oder Straßen. Aus De Wallen wurde die Wall Street – auf beiden wurde und wird gehandelt wobei in Amsterdam daraus der Red Light District geworden ist. Wer immer noch auf der Landkarte nach New Amsterdam sucht, findet es unter dem neueren Namen New York.
Amsterdam ist in den Jahrhunderten gewachsen und je weiter es von der Altstadt weg geht, desto ländlicher wird es. Dort wird es dann wesentlich ruhiger und verschiedene Parks machen es angenehm.
Lt. Guide der Bootstour sind die Grachten drei Meter tief. Ein Meter Schlamm gefolgt von einem Meter Fahrräder. Erst dann kommt Wasser. Kein Wunder, den auf rund 935.00 Einwohner (Stand 2024) kommen über 1,6 Millionen Fahrräder. Daher gilt es jederzeit bei einer Kreuzung oder einem Straßenseitenwechsel auf diese aufzupassen.
Gut voran kommt man mit den Straßenbahnen und den kostenfreien Fähren. Bei den Straßenbahnen kann man mit dem Smartphone (Apple-/Google-Pay) einchecken. Das Auschecken nicht vergessen um nur die gefahrene Strecke zu zahlen.
Was mir gut gefiel, war das ich kein einziges Mal Bargeld verwenden musste. Alles, aber auch wirklich alles, konnte mit dem Smartphone bzw. der damit verbundenen Kreditkarte bezahlt werden.
Der Campingplatz für vier Tage war günstig und das obwohl er sauber ist und einiges bietet. Das war es dann auch mit günstig und Amsterdam. Alles andere schlägt deutlich zu buche. Ein Wochenende wird damit kostspielig. Ein paar Tage mehr um das Umland zu erkunden kann dennoch in Erwägung gezogen werden.
Natürlich gab es in Amsterdam wieder einiges an Grafitties und Gemälden zu sehen.
Swanetien ist eines der beliebtesten Ziele für Georgienreisen. Mir wirklich bewusst wurde diese Region durch eine ehemalige Kollegin, welche nach Ihrer Heirat mit Ihrem Mann eine Fahrradreise von Deutschland bis Nepal unternahm. Dabei konnte auf Instagram schön verfolgt werden wo sie waren und die Bilder von Swanetien machten mich neugierig.
Über Ostern 2024 war ich in Peru; erkundete im Juni drei Nordseeinseln um im August nach Georgien zu gelangen. Zwischendurch war ich immer mal wieder mit dem Zelt für ein Wochenende weg und in bzw. um Heidelberg nahm ich im Juni beim Mammutmarsch teil.
Ursprünglich buchte ich eine Georgienreise für Mitte August über den Anbieter, mit dem ich im Oman (Dezember 2023) war. Ein kleiner, feiner Anbieter. Da es ein kleiner Reiseveranstalter ist, kommen nicht bei jeder Reise genug Personen zusammen und so wurde mir frühzeitig abgesagt.
OK, es gibt noch weitere Reiseanbieter und bei dem, mit dem ich zuletzt in Peru war buchte ich für die erste Hälfte des Augustes die Reise. Ende Juni waren alle Termin bis auf den, den ich buchte garantiert. Da sich auf der Arbeit etwas entscheidendes im Projekt änderte und die Reise noch nicht garantiert war buchte ich auf den Termin davor um. Somit ist die Georgienreise Ende Juli bis Anfang August.
Der Flug mit der polnischen Luftgesellschaft (LOT) erfolgt über Warschau. Für diesen Flug wurde vom Reiseanbieter ein Economy Flug gebucht, was völlig normal ist bei solchen Reisen. LOT bietet keine direkten Upgrades für die vier Teilflüge an, sondern nur Verlosungen. Für die zwei längeren Flüge zwischen Warschau und Tblisi hatte ich fast den Mindestbetrag geboten.
Zwei Tage vor dem Abflug erhielt ich spät Abends eine e-Mail, das ich gewonnen habe. Somit geht es zumindest schon mal auf dem Hinflug mit etwas mehr Komfort nach Tbilisi. Donnerstag Morgen und damit rund 36 Stunden vor dem Abflug erledigte ich den Check-In. Für den Flug nach Warschau werde ich damit einen Sitz am Notausgang und für den Flug nach Tbilisi in der Reihe 1 haben.
26. Juli – Anreise
Die geplanten Flugzeiten erlauben es mir bei dieser Reise mit der Bahn zum Flughafen und in zwei Wochen zurück zu fahren. Am Nachmittag nahm ich das Lieschen, wie wir unsere Regionalbahn nennen, nach Frankfurt und anschließend die S-Bahn zum Flughafen.
Bis hier war alles einfach. Am Flughafen wurde umgebaut, was das Finden der Schalter aufwändiger machte. Am Info-Stand bekam ich die Schalternummern. Die Schalter waren noch nicht offen, aber ein paar Meter weiter gab es die Self Check In Möglichkeit. Ein Mitarbeiter kam gleich und war hilfreich. Nun hatte ich alles um das Gepäck abzugeben. An den dortigen Bändern war es nicht möglich und da wo es gehen sollte waren keine. Wie war das mit der Baustelle? Am Ende hatte ich die Tasche dann am Schalter abgegeben.
Der Abflug verzögerte sich und dennoch kam der Flieger pünktlich in Warschau an. Der nächste Flug verzögerte sich ebenfalls und auch hier war die Ankunft pünktlich. Nur leider kamen zu dieser nächtlichen Zeit viele Flieger an. Die Halle in der die Einreisekontrolle ist, war voll. Es half nichts als sich anzustellen. 🙁
27. Juli – Tbilisi
Die Ankunft in Tbilisi war um 4:25 Uhr (Ortszeit; +2 Std. zu Deutschland). Mit der Verzögerung durch die Einreisekontrolle waren wir erst um ungefähr 7:00 Uhr am Hotel. Wir, heißt die gesamte Reisegruppe mit 12 Personen.
Der Power Nap, bevor es zum Frühstück ging, war gut. Es hatte angefangen leicht zu nieseln. Schade, den es wäre möglich gewesen im Freien zu frühstücken.
Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns in der Lobby für die Stadtbesichtigung. Pünktlich zum Losgehen fing es an leicht zu nieseln. Der Nieselregen hörte allerdings nach ein paar Minuten wieder auf.
Wie liefen zum Bäderviertel für das Tbilisi bekannt ist und die heute immer noch betrieben werden. Tbilisi im georgisch bedeutet warme Quellen und weist damit schon auf die Quellen und Bäder hin. Das schwefelhaltige Wasser hat eine heilende Wirkung. Wir durften in ein Bad und dort in die Bäder hineinsehen. Ein Vorraum in dem manchmal sogar ein Sofa stand und dahinter ein Raum mit Bad sowie bei den größeren mit Liegen für Massagen.
Im Bäderviertel, am Platz vor einer Schlucht in diesem Viertel wurde uns einiges zum Bäderviertel selbst erklärt, wie auch zur Bauweise der älteren Gebäude. Diese haben z. B. ausladende Balkone auf denen sich im Sommer das Leben abspielt und auf dem früher oft übernachtet wurde
Wir folgten dem Flusslauf in die Schlucht. Bis zum Wasserfall durften wir wegen Steinschlag leider nicht. Über eine Brücke, eine Wendeltreppe und ein paar Gässchen kam wir zu einem großen Platz. Hier konnten wir Geld wechseln bzw. abheben.
Über den Fluss gelangten wir zu einem höhergelegenen Platz mit Aussicht. Ein Park mit Seilbahnstation und mehreren Geschäften trennte uns von der Friedensbrücke. Diese ist ein nicht zu übersehendes Wahrzeichen der Stadt. Diese reine Fußgängerbrücke der Stadt nahem wir um das Flussufer zu wechseln. Es folgte ein Zick-Zack durch die Altstadt. An einem unscheinbaren Eingang zu einem Keller sollte es nach unten gehen. Wir kamen dadurch zu einer traditionellen Bäckerei. Ich kaufte mir eine typische georgischen Süßigkeiten, ein Hefeteigteilchen mit Quarkfüllung. 😊
In der Altstadt kamen wir an zwei restaurierten Kawansereien vorbei (daneben ist die o. g. Bäckerei). Das sind Gebäude mit einen großen Innenhof zum Verkauf der Waren, die die Karawanen früher nach Tbilisi brachten. Im Erdgeschoss war der Warenverkauf, im ersten Stock mit einer Galerie wurde gewohnt und wird es noch in wenigen dieser alten Gebäude.
An den Resten der Stadtmauer, einer großen Straße folgend gelangten wir zum Freiheitsplatz. Die Straße der wir dann folgten brachte uns an Museen und der Oper vorbei. Nun kam was Neues – U-Bahn fahren. Die Rolltreppe nach unten war sehr lang und obwohl die Rolltreppe schnell läuft dauerte es bis wir unten waren. Wir fuhren von der Station Rustaveli bis zur nächsten Station, was uns zum Freiheitsplatz brachte, an dem wir zuvor schon waren. Durch die Neustadt erreichten wir zu Fuß unser Hotel.
Auf der Stadttour waren wir in einer Moschee und mehreren Kirchen. An der Synagoge liefen wir immerhin vorbei. Es gibt hier viele Religionen, die friedlich koexistieren. Für die Besichtigung der Kirchen und der Moschee hieß es sich immer umziehen. Es war warm, weshalb ich kurze Kleidung anhatte. Für die Besuche bedeckte ich meine Haare mit einem Tuch. Die dreiviertellange Hose war für die Besuche ausreichend lang genug (kniebedeckend) und das T-Shirt bedeckte die Schultern.
Im Hotel ruhte ich mich aus und lief dann eine kleine Runde auf der Suche nach einen Café. Ein Café fand ich nicht und blieb daher bis zum Treffen im Zimmer.
Später machten wir uns auf den Weg zum Restaurant für das Abendessen. Ein reichlich gedeckter Tisch mit vielen leckeren Köstlichkeiten war unser erstes Abendessen. Später fing ein Quartet mit Klavierunterstützung an zu singen.
Nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns von Natia, unserer Reiseführerin. Abgesehen von mir liefen alle zum Hotel. Ich hingegen machte mich auf um die Stadt im Dunkeln zu erkunden. Mit der abendlichen Beleuchtung hat eine Stadt oft eine andere Note.
Stadttour: ~8 Kilometer
28. Juli – Kachetien
Nach dem Frühstück stand eine längere Busfahrt an. Kachetien war die Region für den Tagesausflug. Die Region Kachetien ist u. a. für den Wein, der in Tongefäßen reift und als trockene Region bekannt. Während der Fahrt und danach hatte es die meiste Zeit geregnet – so trocken war es dort an diesem Tag damit nicht. Teile der Straßen standen sogar deutlich unter Wasser.
Eigentlich sollte die Fahrt über einen Pass gehen. Da der Pass gesperrt war musste das Gebirge umfahren werden. So kamen wir zu unseren Orten für den Tag, dafür verlängerte sich die Fahrtzeit deutlich.
Der erste richtige Halt war am Kloster Alawerdi. Hier musste ich meine Beine verhüllen, was ich mit einem großen Tuch als Wickelrock tat. Das Kloster war leider eine größere Baustelle. Ein Wirbelsturm hatte einige Wochen zuvor beträchtlichen Schaden verursacht. In der Kirche erlebten wir noch das Ende der Sonntagspredigt. Die Kirche selbst ist sehr alt und nur mäßig in Stand gehalten. Fast alle Wand- und Deckenbilder waren verblast und/oder zerfallen.
Von dort fuhren wir zu einem Kwewri-Meister. Kwewri sind große Tongefäße für die Weinherstellung. Da der Meister abwesend war (Feier am Vortag 🙃), bekamen wir von seiner Frau eine ausgiebige Erklärung zur Herstellung der Tongefäße. Rund drei Monate braucht es für die Modellierung der Tongefäße und deren Brand. Alles in Handarbeit. Die fertigen Kwewri werden in den Boden gesetzt, was meist im Marani (Weinkeller) eines Gebäudes ist. Erst danach wird der Rest des Hauses gebaut. Es handelt sich bei den normalen Gefäßen um ein Gewicht von rund 800Kg.
Anschließend gab es eine Verkostung. Zuerst zwei traditionelle Weine, die in Kwewris mit dem kompletten Frucht reiften. Geschmacklich hatten diese keine oder kaum Säure und waren so gut wie ohne geschmackliche Frucht. Anders wie der Geschmack den man von Weinen sonst kennt. Wie in anderen Ländern wird der Trester weiterverwendet und gebrannt. So entsteht der Chacha, eine Art Grappa. Diesen gab es einmal Natur und einmal in Grün. Der grüne Chacha bekommt seine Farbe und den Geschmack von eingelegtem Estragon. Irgendwie hatte die freundlich und gut aufgelegt Frau es gut gemeint mit mir die Gläser für die Chachas besonders voll gemacht. Zum Glück gab es Brotstücke und Käse zu Verprobung. Den Chacha mit Estragon fand ich lecker und kaufte eine kleine Flasche. Die Weine und Chachas waren alles Bioware. Bei den Weinen wurde keine Angabe gemacht, die Chachas hatten 50 %Vol. Alkohol.
Weiter zum nächsten Programmpunkt. Den Markt von Telawi besuchten wir. In der großen Halle gab es Stände mit Gemüse, Früchten, Käse und vielem mehr.
Wieder weiter kam wir zur Residenz Tsinandali. Es gab dort eine Führung durch das alte Gebäude. Historisch für Georgien interessant, vor Ort für mich nicht so besonders.
Letzter Punkt war die Winery Mosmieri. Ein Weingut bei der es eine Verkostung dreier Weine (Kwewri) und reichlich zu Essen gab. Neben den Weinen gab es Wasser und Estragon Limonade. Die Limonade hat einen intensiven und süßlichen Geschmack. Der Tisch an dem wir saßen war im Freien auf einer Veranda mit Blick auf ein Gebirge…
Reichlich gesättigt wurde die Rückfahrt zum Hotel angetreten.
Eine kleine Gruppe, bei der ich dabei war unternahm eine abendliche Runde in Tbilisi. Eine Kneipe auf dem Weg lud zu einem Schlummertrunk ein. Ein Bier, einige Meter und wir waren im Hotel.
29. Juli – Großer Kaukasus
Nach dem Frühstück sind wir mit Gepäck auf die Reise in den großen Kaukasus gegangen. Um nach Stepantsminda zu kommen, waren wir auf der Heerstraße unterwegs. Über diese Gebirgsstraße läuft der gesamte Warenverkehr zwischen Russland und Armenien. Daher war auf dieser Straße sehr viel LKW-Verkehr und es ging entsprechend langsam voran.
Auf dem Weg kamen wir am Stausee Aragvi vorbei. Dort hielten wir für einen Fotostopp an einer Aussichtsplatform und später am Wehrkloster Ananuri. Über den Jvari-Pass (Kreuzpass) fuhren wir über eine Wasserscheide und verließen Asien um nach Europa zu gelangen.
Bald waren wir in Stepantsminda. Bei einer Familie in einer Seitenstraße gab es ein verspätetes Mittagessen. Es war wieder eine Tafel mit vielen Leckereien. Gesättigt wurden wir fast an den Ortsrand für eine Wanderung gefahren.
Durch ein Tal ging es zügig nach oben zur Gergeti Dreifaltigkeitskirche. Dabei hatten wir bei guten Wetter auf dem Weg die meiste Zeit einen Blick auf den schönsten Berg des großen Kaukasus – den Kasbek. An der Kirche war einiges los, was selbst unsere Reiseführerin ungewöhnlich fand. Die Kirche war mit einem Gerüst für die Restaurierungsarbeiten umgeben und damit nicht im Gesamten zu sehen. Wir waren bei der Kirche auf 2170 Metern, von der sich ein guter Ausblick bot.
Durch einen Wald, hauptsächlich Birke, liefen wir zurück zum Ort. Dort wurden wir von unserem Fahrer erwartet. Es folgte eine Fahrt zur Grenze mit Russland. Im Tal mit steilen Wänden sahen wir die georgische Grenzstation mit vielen LKW’s davor. Die russische Grenzstation liegt hinter der Talbiegung und war für uns nicht zu sehen.
Danach fuhren wir zum Hotel. Gut eine halbe Stunde später gab es Abendessen. Der Abend am Essenstisch war kurzweilig durch die angeregten Gespräche.
Wanderung: ~6 Kilometer, ~400 Höhenmeter
30. Juli – Berge
Ein wolkenfreier Tag begann mit kräftigem Sonnenschein. Wir fuhren mit dem Bus zuerst auf der geteerten Straße und bogen dann auf einen Schotterweg ab. Vor einer Brücke war halt. Ein Taxifahrer mit einem geländegängigen Auto brachte uns nacheinander nach Juta, wo unsere Wanderung startete.
Über einen schmalen Pfad bergauf kamen wir zuerst an einem Campingplatz vorbei. Von dort gab es einen ersten guten Blick auf die kaukasischen Dolomiten. Immer einem Bach folgend liefen wir zum Talende. An einem kleinen See, dem Jutas t‘ba machten wir Pause. Zeit für eine Jause. Die Mama der Gastfamilie bei der wir am Vortag zu Mittag aßen, hatte für uns Lunchpakete zusammengestellt, die wir auspackten und aßen.
Auf dem Rückweg stoppten wir beim Fifth Season. Kaffee für dort und einen Kräutertee mit Rhododendron für unterwegs gönnte ich mir.
Der restliche Weg bis zum Dorf war der Pfad, den wir schon kannten und danach liefen wir die Schotterstraße in der brütenden Mittagssonne bis zum Bus. Wir fuhren dann auf der Heerstraße Richtung Tbilisi.
Das Megobroba (georgisch für Freundschaft) ist ein Denkmal für die Georgisch-Russische-Freundschaft. Niedergeschrieben vor über zwei Jahrhunderten, sollte Russland Georgien Schutz bieten. Sollte! An der Heerstraße ist ein solches Denkmal und wir machten eine kleine Fotopause dort.
In der Nähe der Klosterburg Ananuri, die wir am vorherigen Tag besichtigten, gab es bei einer Gastfamilie das Abendessen. Bei der Herstellung der Kingali (Teigtaschen mit Fleischfüllung) konnten wir nicht nur zusehen, sondern uns auch daran versuchen. Das Essen war wieder einmal mehr als umfangreich. Der Hausherr war an diesem Abend unser Tamada (Trinkmeister). Regelmäßig kam er mit Trinksprüchen. 😀 Es wurde viel erzählt, getrunken und gesungen.
Nach einer weiteren, längeren Fahrt kamen wir spät Nachts in Tbilisi am Hotel an. Das die Fahrt auf der Heerstraße so lange dauerte, liegt daran, das auf der Gebirgsstraße sehr viele (alte) LKW‘s unterwegs sind.
Wanderung: ~12 Kilometer, ~480 Höhenmeter
Hinweis: Der Gastherr und drei Familienmitglieder sind als Musikgruppe „Ensemble Ananuri“ bekannt.
31. Juli – Kleiner Kaukasus – Trialeti-Nationalpark
Die Nacht war kurz durch die späte Ankunft im Hotel. Nach dem Frühstück war erneut packen angesagt. Wir fuhren nach Süden.
Der erste Halt war in Assureti, einem kleinen Dorf. Das Besondere dort sind die vielen Fachwerkhäuser und der lokale Wein. Beides durch deutsche Auswanderer vor mehreren Generationen aus deren Heimat mitgenommen. Wir unternahmen einen Spaziergang auf der Schwabstraße bis zur ehemaligen Kirche.
Weiter fuhren wir rund eine halbe Stunde, um im Trialeti Nationalpark anzukommen. Das Vorgebirge des kleinen Kaukasus ist hauptsächlich Karstgestein. Über einen Waldpfad gelangten wir zu einem ersten tollen Aussichtspunkt in ein Tal. Wir verließen den Wald, um über Felsen und Gestein nach oben zu kommen.
Dann kam die Überraschung – eine Felsenschlucht, durch die es bergab ging. Unten machten wir eine längere Pause um die Gegend zu erkunden. Danach liefen wir den selben Weg zurück. Also die Schlucht nach oben und über die Felsen bergab in den Wald.
Nur wenige Kilometer fuhren wir bis zu einem Straßenlokal. Nach der Bestellung von Getränken durften wir uns dort unseren Lunchboxen widmen.
Um in den kleinen Kaukasus, genauer nach Wardia zu kommen stand eine vierstündige Fahrt an. Vor der Wanderung kamen wir durch hauptsächlich Aserbaidschaner geprägten Orte, nach dem Mittagessen waren es meist armenisch geprägte Orte. Auch die Landschaft änderte sich. Die Vielfalt wurde geringer und Gras dominierte in Hochland das Bild. Bei einem See auf rund 2000 Metern gab es eine Pause, um die Beine zu vertreten und den Ausblick über den See zu genießen.
Nach der letzten Stadt vor Wardsia machten wir zwei Stopps um die Ruine Khertvisi fotografieren zu können. Beim zweiten Stopp liefen wir für eine gute Sicht auf die Ruine über eine wackelige Hängebrücke. 😀
Das waren allerdings nicht die wirklichen letzten Stopps bis zu unserem Tagesziel. Ein weiteres Mal stoppten wir im Tal, in dem sich die Felsenstadt Wardsia befindet und konnten diese zum ersten Mal von der gegenüberliegenden Flussseite sehen.
Das Gästehaus erreichten wir nach 19:00 Uhr. Es blieb noch Zeit für eine Dusche und dann trafen wir uns am Pavillon am Fluss für das Abendessen. Der Hauptgang heute war gegrillte Forelle. Die Anlage der Gastfamilie ist sehr bunt durch die vielen Blumen. Wo keine Weinreben wachsen, blühen die verschiedensten Blumen, deren Samen gekauft werden konnten. 😊
Wanderung: ~5,2 Kilometer, ~335 Höhenmeter
01. August – Felsenstadt Wardsia
Das Frühstück gab es im Pavillon am Fluss. Ein schöner Tagesanfang. Es ist der selbe Fluss, der durch Tbilisi fließt. Hier noch wesentlich ursprünglicher und sauberer.
Unser Highlight des Tages ist die Felsenstadt Wardsia. Nach einem Erdbeben vor mehreren Jahrhunderten besteht nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Stadt. Das was man besichtigen kann, ist dennoch beeindruckend. Ein paar der Gänge waren für mich aufgrund meiner Größe eine Herausforderung. Gemeistert habe ich die niedrigen Gänge in der Hocke.
Die Führung durch die Felsenstadt mit unsere Reiseführerin Natia war sehr informativ.
Da es bei der Besichtigung schon Mittagszeit war, fuhren wir direkt im Anschluss zu einem Guest House zum Essen. Die Schotterstraße und das äußere Erscheinungsbild war wenig einladen. Wie bei allen Gastfamilie, bei denen wir bisher waren, war das Innere eine Oase. Grün, viele Blumen und ein in Basseng mit Fischen. Der Tisch für das Mittagessen war reichlich gedeckt.
Zu unserer Unterkunft oder gleich eine Wanderung unternehmen? Wir entscheiden uns für die Wanderung. Ab dem Parkplatz der Felsenstadt liefen wir den Fluss entlang, bis wir nach gut 3,5 Kilometern eine Wiese erreichten. Reichlich Platz für eine lange Pause und mit den Füßen waren wir kurz im Fluss, an einer Stelle, an der keine starke Strömung herrschte.
Der selbe Weg, der schon beim Hinweg nicht immer gut sichtbar war, war es zurück auch nicht. 🙃Unser Fahrer erwartete uns, um uns in die Unterkunft zu fahren.
Um 19:00 Uhr gab es Abendessen im Pavillon. Das das wieder üppig war, braucht mittlerweile vermutlich nicht erwähnt werden. Der Hauswein ist im übrigen sehr lecker. 😊
Wanderung: ~7 Kilometer, 160 Höhenmeter
02. August – Kurort und Lost Place
Für heute stand ein Fahrtag an. Um diesen angenehmer zu gestalten gab es Zwischenhalte. Wir stoppten in Bordjomi zum ersten Mal.
Bordjomi ist ein Kurort, durch den wir zu einem Park spazierten. An der Straße, die zum Park führt waren unzählige Stände mit allerlei Waren. Hinter den Ständen waren Häuser aus einer vergangenen, prosperierenden Zeit zu sehen.
Hauptattraktion im Park ist eine natürliche Quelle. Das Wasser hat einen hohen Mineralgehalt und kommt mit 34,5 Grad (lt. Tafel) aus dem Boden. Zwei Frauen füllten das Wasser in mitgebrachte Behälter oder füllten Becher zum Probieren. Es soll für vieles gut sein und ein Becher voll Wasser wurde probiert. Ungewohnt warm und mineralhaltig fand ich es.
Auf der weiteren Fahrt machten wir an einem Fluss für ein Picknick halt. In den Lunch Paketen war mehr wie ausreichend Essen enthalten. Zusätzlich bekamen wir von Nazia noch gekochten Mais eines in der Nähe befindlichen Straßenstands.
In Tskaltubo checkten wir im Tskaltubo Spa Resort ein. Ein Gebäude mit einem verfallenen Charme. Da das Hotel einen Pool hat, bin ich dort direkt hin. Es war schwül-warm war und das Bad tat richtig gut.
Bevor es zum Abendessen ging, besuchten wir noch einen Lost Place, von denen es in Tskaltubo viele gibt. Zu Sowjetzeiten war es ein Ort mit vielen Unterkünften und 25 Bädern. Von diesen Bädern ist nur noch das Bad Nr. 6 aktiv. Zu unserer Ankunftszeit war es leider schon geschlossen und einem Blick darin für uns nicht mehr möglich.
Zum Abendessen sind wir in das Restaurant Kvamli. Das Restaurant hat einen tollen Garten mit vielen Plätzen mit Tischen und Stühlen, wie Oasen im Grünen. Wir hatten durch die Gruppengröße einen Platz im Inneren. Was an diesem Abend mit Live Musik zweier Bands verbunden war. Ein schöner Tagesabschluss mit Essen und Musik.
03. August – Das Schwarze Meer
Wir fuhren nach Batumi an das Schwarze Meer. Auf der Strecke machten wir für einen Fahrerwechsel halt. Erst am Botanischen Garten von Botumi, der außerhalb Botumis liegt hielt wir wieder.
Wie die Tür des Busses aufging, wurde ich von einem warmen Luftstrom mit hoher Feuchtigkeit empfangen. Der botanische Garten, an einer hügeligen Küste des schwarzen Meeres besteht aus unzähligen Bäumen und Büschen der Welt. Auf einem Platz am fast höchsten Punkt legten wir unsere Pause ein und nahmen die Lunch Paket, die wir morgens selbst zusammenstellten.
Am anderen Endedes Botanischen Gartens wartete unser Fahrer, der uns anschließend nach Batumi brachte. Nach dem Check In erkundete ich einen Teil der Stadt. Eine vierte Mahlzeit hatte ich schon lange nicht mehr. Das wurde im Babz‘s Coffee mit Kaffee und einem Zitronenkuchen nachgeholt. 😊
Zum Abendessen sind wir durch die Innenstadt zum Restaurant Belvedere gelaufen. Es gab einen maritim angehauchten Abendtisch – Salat, Brötchen, frittierte Sardellen, Forelle und Chatschapuri. Zum Nachtisch gab es Honig- und Wassermelone. Während des Essens spielte eine Duo an Klavier und Geige.
Als wir im Hotel wieder ankamen, gab es eine Weinprobe. Diese haben wir natürlich mitgenommen. Verschiedene Weine und Chacha (Kartuli Marani) wurden probiert.
Da ich noch nicht müde war, lief ich Richtung Meer, um zu sehen ob ich etwas interessantes zum Fotografieren finde. Das Riesenrad und der Turm mit der georgischen Beschriftung sind Abends bunt beleuchtet. An der Strandpromenade werden die Bäume grün angestrahlt. Insgesamt ist in diesem Bereich auch spät Abends noch sehr viel los. Auf dem Weg von und zum Hotel kam ich an einigen Bars und zur Straße offenen Mini-Discos vorbei. Ein deutlicher Kontrast zu den vorherigen Tagen, an denen es Abends immer sehr ruhig war.
04. August – Swanetien
Wir hatten bis 11:00 Uhr Zeit zur freien Gestaltung wie am vorhergehenden Nachmittag. Die Sonne machte schon früh klar, das es ein heißer Tag werden wird. Da nach dem Frühstück genügend Zeit war, bin ich erneut durch die Stadt geschlendert. Einige schöne Graffiti gab es zu entdecken. Ein ganz kleines Café machte mich neugierig. Einen Cappuccino bestellte ich mir. Die Kaffeepulvermenge und selbst der durchfließende Kaffee wurden gewogen. Der Cappuccino war echt lecker.
Wir fuhren bis Zugdidi, was wir zur späteren Mittagszeit erreichten. Im Mendzeli gab es typisches lokales Essen. Ein Brei aus Mehl, Wasser und Käse war eine Art Polenta das mit Kharcho (Fleisch mit einer Walnusssoße) gegessen wurde. Es gab noch Käse mit einer Soße, Salat, Brot und Chachapuli (Brot mit Käsefüllung). Der Obstnachtisch durfte zum Abschluss selbstverständlich nicht fehlen.
Nun wurde es ländlicher und die Straße wurde zur kurvenreichen Bergstraße. Am Enguri-Staudam und am Zusammenfluss der zwei Enguri-Flüsse stoppten wir, um Fotos zu machen und die Beine zu vertreten.
Der Enguri fließt wild in einem tief eingeschnitten Tal. Sie Straße in diesem Tal, auf der wir fuhren, folgt jeder Windung. So dauert die Fahrt bis Mestia recht lange, wird durch die Aussicht jedoch nicht langweilig. Einige Baustellen aufgrund abgebrochener Straßenabschnitte passierten wir und sorgten manchmal für kurzzeitige Nervenkitzel.
In Mestia bezogen wir unsere Zimmer in einem Guest Houes, konnten noch duschen und dann gab es Abendessen. Diesmal war es ein Buffet. Später sind wir mit dem Chacha, den wir bei der Weinverprobung in Batumi geschenkt bekamen nach draußen zum Lagerfeuer.
Nochmals später bin ich auf einen Spaziergang um zu schauen, was Nachts von Mestia zu sehen ist. Einige Restaurants und Ähnliches war an der Lichtreklame zu erkennen. Aus allem stachen jedoch die beleuchteten Wehrtürme heraus.
An der Unterkunft war es schon ruhig als ich zurück kam. Nur ein paar Guides und Fahrer saßen noch um das Lagerfeuer. Mit einem Guide unterhielt ich mich einige Zeit, bis ich mich in mein Zimmer verzog.
05. August – Swanetien
Der erste richtige Wandertag. Dazu wurden wir zur Gondelstation oberhalb von Mestia gefahren. Auf einem Wirtschaftsweg ging es in Serpentinen bergauf bis zur oberen Gondelstation. Wir hatten auf diesem Abschnitt der Wanderung gut 550 Höhenmeter zu überwinden. Begeistert hat uns dabei immer wieder der Blick auf die Gipfel des Ushba.
Für die restliche Wanderung wechselten sich Pfade und Wirtschaftswege ab. Im Auf und Ab kamen der Bergführer und ich an zwei Funktürmen vorbei, während die anderen einen einfacheren Weg um den ersten Funkturm nahmen. Es folgte nach dem zweiten Funkturm ein steiler Pfad nach unten zu einer Wiese an der wir eine längere Rast einlegten und unsere Lunch Pakete auspackten.
Über Wiesen und durch Wälder kamen wir zu dem Punkt, an dem wir länger nach unten liefen um nach Zwirni zu gelangen. Auf dem gesamten Weg von der oberen Gondelstation bis zum Dorf hatte wir fast immer die Bergkette mit dem Khatsvali vor uns. 😀
Durch das Dorf und der Weg auf der Landstraße waren ein wenig öde. Da die Straße zum Dorf erneuert wurde, gab es für unseren Bus keinen Weg ins Dorf und wir mussten zum Bus laufen.
Kleiner Fun Fact: Unser Bergführer sammelte während der Tour Pilze. An Ende hatte er eine Tüte voll mit großen Parasol Pilzen.
Next Stop Museum in Mestia. Das Museum liegt oben in Mestia und wir wurden an der Hauptstraße aus dem Bus gelassen. Also die alten, gepflasterten und steilen Straßen nach oben laufen. Das Museum ist ein alter Raum, der noch bis 1920/1930 genutzt wurde. An drei Seiten waren Verschläge, hinter denen die Tiere gehalten wurden. Darüber waren die Betten. In der Mitte war der Küchenbereich und der Raum für alle anderen Tätigkeiten.
Die Wehrtürme, die zu jedem dieser Bauten dazugehören waren Rückzugspunkte bei Angriffen oder Schneelawinen.
Bevor ich zur Unterkunft zurück bin, unternahm ich einen Spaziergang durch Mestia. Einen Kaffee und Kuchen suchte ich. Leider erfolglos. An einem Straßenstand bekam ich immerhin einen guten Cappuccino.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns wie am Vorabend im Garten um das Lagerfeuer.
Wanderung: ~13,7 Kilometer, ~830 Höhenmeter
06. August – Swanetien
Mit Geländewagen wurden wir nach Ushguli gefahren. Oder zumindest fast. Ungefähr einen Kilometer vor dem Dorf gab es eine Straßensperre von vier Frauen, die mit dieser Aktion wohl auf die Strom- und Wasserversorgung aufmerksam machen wollten.
Nach einiger Zeit packten wir unsere Rücksäcke und liefen los zur Unterkunft. Dort ergab sich die Möglichkeit für ein paar Lari zwei Busse für die Fahrt zu einem Wanderparkplatz zu mieten.
Ab dem Wanderparkplatz waren es vielleicht 500 Metern auf einem Wirtschaftsweg und dann liefen wir auf einem Pfad bis zu einem Gletscher. Es war zwar immer wieder steinig, dafür sind wir auch durch viele blühende Felder gelaufen.
Am Gletscher war unsere Pause, zu der wir unsere Lunch Pakete auspackten.
Es folgte eine zweigeteilte Tour. Zuerst bis zum Wanderparkplatz. Dort gibt es eine bewirtschaftete Hütte und zwei sowie ich waren schneller wie der Rest und machen daher dort eine Pause. Zwei Bier, ein Kaffee und Kuchen. Der Kaffee und der leckere Schokokuchen waren für mich.
Währenddessen sind die anderen an uns vorbei. Wir folgen ihnen für den zweiten Teil bis fast nach Ushguli. Wobei wir sie bald einholen und überholten. Bevor wir in das Dorf sind, besuchten wir die Kirche Lamaria aus dem 9.-10. Jahrhundert. Diese ist relativ klein und dunkel, was typisch war für einfache Kirchen in Swanetien. Lustig war ein Mönch, der ein frei laufendes Pferde vom Kirchenareal scheuchen wollte. Das glückte ihm, aufgrund seiner Geduld und Ausdauer.
Dann sind wir weiter durch den Ort zur Unterkunft. Die vier Frauen, die morgens demonstrierten, begegneten uns im Dorf freundlich lächelnd.
Wir trafen uns vor dem Abendessen und unterhielten uns auf einer Bank und ein paar Stühlen sitzend im Freien. Der ganze Tag war sonnig und so war der Plausch in der Nachmittagssonne angenehm.
Einen Spaziergang durch das Dorf übernahm ich nicht. Ushguli besteht aus vier Einzeldörfern und das was ich bei der Fahrt zum Wanderparkplatz und am Ende der Wanderung sah, genügte mir. Es sind verstreute Häuser und Wehrtürme aus Stein, verbunden durch einfache Wege. Neuere Gebäude und Anbauten sind aus Holz und damit schnell zu erkennen. Bekannt ist Ushguli, das es zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und einer der höchsten dauerhaft bewohnten Orte in Europa ist.
Das Abendessen war viel und erneut gab es was Neues, typisches für die Region. Teigfladen, die mit Fleisch gefüllt waren. Nach einem geselligen Abend verzogen wir uns in unsere Zimmer, da es am nächsten morgen früher los gehen soll.
Wanderung: ~11,8, ~400 Höhenmeter
07. August
Früh war ich wach und unternahm noch vor dem Frühstück einen Spaziergang durch Ushguli. Nur sehr wenige Menschen waren so früh zu sehen. Dafür liefen im Dorf einige Kühe und Hunde umher. Oft hatte ich einen Blick auf den Schchara, Georgiens höchsten Berg in der morgendlichen Sonne. (Titelbild)
Mit Geländewagen fuhren wir nach dem Frühstück nach Mestia. Dort wurde alles in den Bus umgepackt für die weitere Fahrt nach Kutaisi.
In Kutaisi, das wir nach vielen Stunden mit mehreren Stopps erreichten, steuerten wir die Bagrati Kathedrale an. Die Kathedrale ist aus dem 11 Jahrhundert und wurde teilweise wieder aufgebaut.
Bei warmen 27 Grad erreichten wir unsere Unterkunft, ein Guest House mit schönem Blick auf die Stadt von der Dachterrasse.
Ich machte mich dann zu Fuß auf in die Innenstadt. Den zentralen Brunnen umrundete ich weiträumig. Dabei bin ich auf das Coffee Beans aufmerksam geworden. Ein alternativ angehauchtes Café mit guter Musik und gutem Kaffee. Mit der vollständigen Umrundung des Brunnens machte ich mich auf zur Unterkunft. Unterwegs kaufte ich bei einem ganz kleinen Bäcker eine Süßigkeit – Ein Blätterteigröllchen gefüllt mit einer Schoko-Karamell-Füllung. 😊
Das Abendessen war eine umfangreiche Tafel. Während des Abendessens konnten wir zur Krönung noch den Sonnenuntergang genießen. Ein fast letztes Getränk gab es in geselliger Runde auf der Dachterrasse. Als wir gehen wollte kam der Hausherr und führte uns in den Keller, in dem er eigenen Wein und Chacha herstellt. Alles natürlich, ohne Zusatzstoffe und ohne Filterung. Nach der Probe zweier Weine gab es dann als tatsächlich letztes noch einen Marihuana-Chacha und einen Zitrone-Honig-Chacha. Den Abschluss bildete ein Stückchen Speck, von der an der Decke hängenden Keule.
08. August – Tbilisi
Das Frühstück nahmen wir auf der Dachterrasse zu uns. Der Morgen in Kutaisi war leicht bewölkt und bereitete sich auf einen warmen Tag vor.
Wir unternahmen in der Innenstadt einen Spaziergang. Zu verschiedenen Gebäuden und dem zentralen Brunnen gab es wieder reichlich Infos von Natia. In einer kleinen Bäckerei kaufte sie für uns Bubliki, Teigringe mit einem leicht süßlichen Geschmack, die für die Region typisch sind. Sie kamen gerade aus dem Ofen und waren noch richtig heiß und lecker. 😊
Zu dem Jungen mit den zwei Hüten auf der weißen Brücke gibt es eine lustige Geschichte. In Kurzform ist dies so, das zwei Herren dem Jungen helfen wollen, während er sich die Hüte schnappt und damit in den Fluß springt. 😅
Eine große Runde im Markt von Kutaisi durfte nicht fehlen. Der Markt ist in mehreren verbundenen Hallen. Es gab dort Obst, Gemüse, Gewürze, Käse, Fleisch und vieles mehr. Dem Treiben dort zuzusehen war spannend.
Es hieß Abschied nehmen von Kutaisi und die Fahrt nach Tbilisi anzutreten. Mitten im Nirgendwo bog unser Fahrer in einen unscheinbaren Weg, der zu einem Restaurant führt, das an einem Fluss lag.
An der Landstraße bei Surami, die wir nach dem Mittagessen erreichten, gibt es ganz viele Straßenhändler die Körbe und Hängematten feil bieten. Es gibt dort ebenso ganz viele kleine Straßenbäckereien, die die lokale Spezialität Nasuki (Brotteig mit Rosinen und Zimt) anbieten. Wir hielten kurz und so gab es ein richtig heißes Nasuki, da wir untereinander teilten. Lecker. 😀
Unser nächster Stopp war beim Kloster Dachwari oberhalb der alten Hauptstadt Mzcheta. Das besondere an diesem Kloster aus dem 6. Jahrhundert ist die Bauweise. Es ist die erste Kirche, die in Georgien in Form eines Kreuzes gebaut wurde.
Eine kurze Fahrt und wir waren im Zentrum der Stadt. Wir liefen bei brütender Sonne zum religiösen Zentrum Georgiens. In der Kathedrale Swetizchoweliist ist u. a. ein Taufbecken aus dem 4. Jahrhundert und nach einer Geschichte sei dort das Schweistuch Jesu begraben sein.
Um die Kathedrale ist über mehrere Straßen verteilt ein Touri-Markt, durch den wir liefen um zum Bus zu gelangen.
Eine letzte Weinprobe mit Essen gab es bei Napheri Family Winery. Zuerst gab es eine Erklärung der Weinproduktion, bei der viele Fragen fachkundig beantwortet wurden. Bei der Weinprobe war deutlich an der Erklärung des jeweiligen Weines zu erkennen, das hier mit Passion die Weine produziert werden. Mehrere Weißweine und zwei Rotweine wurden probiert und alle waren gut. Begleitet wurde die Weinprobe von einem guten Essen. Der Gutsherr war an diesem Abend unser Tamada und hat uns gut unterhalten.
Den Weinkorken bekam Wickie vom Winzer geschenkt. 😊
Wir mussten uns viel zu früh verabschieden um noch nach Tbilisi ins Hotel zu kommen.
Da der Abend noch früh war, sind wir auf einen Absacker in einer vierer Gruppe zu einer Kneipe.
09. August – Heimreise
Uff, wer hat diesen Flug ausgewählt? Abflug 4:10 Uhr in Tbilisi. Wir wurden um 2:00 Uhr in der Nacht von unserem Fahrer abgeholt und zum Flughafen gebracht.
Es folgte die Gepäckabgabe, eingecheckt hatte ich schon online. Der Flug nach Warschau und danach nach Frankfurt erfolgte ohne größere Probleme.
Resümee
Georgier sind ein geselliges und freundliches Volk. Wir konnten ein aufs andere Mal die gute Küche genießen und die regionalen Weine. Eine Georgienreise sollte daher auch einen kulturellen Aspekt haben um dieses Land zu verstehen. Für uns war die Reise durch Natia mit ihrem herzlichen Wesen sowie ihrem fachkundigen Wissen eine Bereicherung.
In Tbilisi viel mir auf, das es eine größere Menge an Parks gibt und dort u. a. Palmen und Bananenstauden wuchsen. Dadurch bekommt die Stadt eine grünen, lebenswerte Gestalt. Um den Fluß Kwari liegt der Altstadt- und Innenstadtbereich. Tagsüber und auch Nachts gibt’s in Tbilisi vieles zu entdecken. Durch die Präsenz der Polizei ist dies gerade Nachts für einen Spaziergang ungefährlich.
Auf der Fahrt und bei den Wanderungen begegneten wir immer wieder frei laufenden Kühen, Pferden und Schweinen. Die Tiere sind ziemlich relaxt und lassen sich auf der Straße nicht beirren. Auf den Wanderwegen war es genauso. Da sie friedlich sind, gab es keine Probleme. In Dörfern liefen dann noch Hühner und Gänse frei umher.
Wo ich schon von Tieren schreibe: Hunde und Katzen sind in den Dörfern und Städten allgegenwärtig. Beide laufen frei umher und liegen an den unmöglichsten Stellen. An der Marke im Ohr war zu erkennen das alle Hunde registriert waren. Angst vor aggressiven Hunden mussten wir nicht haben.
Während unserer Urlaubswochen waren mehr Touristen unterwegs wie üblich. In Städten und leicht zugänglichen Orten waren dies Urlauber aus drei Regionen: Asiaten (China, Korea, Thailand, …), Russen und aus dem Arabischen. Die Vollverschleierung ist für westliche Menschen ungewohnt, das war es aber auch. Unabhängig von Herkunftsland waren alle freundlich bis neutral.
Da die Georgier ein vielfältiges und offenes Volk sind, trifft man hier alle Religionen friedlich nebeneinander. Auch wird versucht sich westlich zu orientieren, ohne die Nachbarn, insbesondere Russland zu verärgern.
In Tbilisi war es warm, in Botumi am Schwarzen Meer sehr schwül warm. In den anderen Regionen war es angenehm, da weder zu warm, noch zu kalt. Für die Wanderungen war das genau richtig. Die Region im kleinen Kaukasus und in Swanetien waren am schönsten durch fehlende hektische Städte oder Durchgangsverkehr und der Option toller Wanderungen.
Also: Sachen packen und Nix wie hin….
Dies und Das
Eine Leckerei, die wir hauptsächlich an den ersten Tragen überall sahen und auch probierten Ist Tschurtschchela. Dazu werden Nüsse an einer Schnur aufgereiht um sie mehrmals in eine puddingartige Traubensaftmischung zu tauchen. Getrocknet ist diese süßliche Nascherei lange haltbar.
Georgien ist ein Weißbrotland. Typisch georgisch sind Fladenbrote, die an den Wänden der Backöfen ausgebacken werden. Brot gibt es zu so ziemlich jeder Mahlzeit.
Für die Besuche in den Kirchen und Klostern war kniebedeckende und haarverhüllende Kleidung notwendig. Ein Tuch für den Kopf, ein Buff geht auch, sollte somit immer dabei sein. An fast allen Kirchen und Klöstern gab es Körbe mit Wickelröcken und Kopftüchern.
In Tbilisi hat sich ein Künstler mit den Kästen der Stromversorgung beschäftigt und diese interessant/lustig gestataltet.
Nicht mehr lang ist es bis zur nächsten Asienreise. Ich bin oft mir dem Rad #mdrza unterwegs um mich fit zu halten. Wobei die Wege von der Arbeit nach Hause auch eine gute Art sind um abzuschalten. Dabei werden jedoch die Muskeln in den Füssen und den Unterschenkeln wenig bis gar nicht gefordert. Daher beschloss ich im Juli ein paar Wanderungen zu Unternehmen. Am vorhergehenden Wochenende war ich in Unterfranken unterwegs und für dieses verlängerte Wochenende sucht ich mir Touren im Taunus heraus.
Die drei Wanderungen aus dem Wanderführer liegen alle in der Nähe von Nassau, wo ich einen Campingplatz entdeckte.
Da das Wetter in den letzten Wochen sehr wechselhaft war und die Vorhersagen nicht immer stimmten, entschied ich mich erst sehr kurz vor dem Wochenende zu der Unternehmung.
13. Juli
Am Morgen fuhr ich nach Hahnstätten, was in Rheinland-Pfalz und im Taunus liegt. Wäre die Baustelle auf der Landstraße nicht gewesen, hätte es eine einfach Anfahrt sein können. Da die Landstraße komplett gesperrt war, folgte ich der Ausschilderung der Umleitung. Etwas später wie ursprünglich gedacht, kam ich in Hahnstätten an. Ein ruhiger Ort, zumindest dort wo ich war.
Nur ein paar Minuten zu Fuß und schon war ich am Ortsrand und befand mich auf einem Waldlehrpfad entlang des frei fliesenden Hohlenfelsbaches. Entlang des Weges gab es einige Tafeln mit Erklärungen zum Bach, dem Wald und dem Leben darum. Nach ein paar Kilometern kam ich auf eine Lichtung und hatte den ersten Blick auf die Burg Hohlenfelsbach.
Über einen Waldweg gelangte ich zum Eingang. Dieser war an diesem Tag verschlossen und so drehte ich mich um, um wieder auf den Weg der vorgegebenen Wanderung zurück zu kehren. Einige Meter durch den Wald und dann immer am Waldrand entlang gelangte ich zum Dreiländereck, eine historische Landmarkierung welche heute nur durch ein Schild und eine Bank zu erkennen ist.
Weiter durch den Wald gelangte ich nach Burgschwalbach. Durch diesen hindurch kam ich fast zur gleichnamigen Burg, die über dem Ort drohnt. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten ist diese leider geschlossen gewesen. Von einer gemütlichen Bank oberhalb der Burg hatte ich eine schöne Aussicht und einen angenehmen Rastplatz. Zwei Brötchen (Handwerker) mit reichlich Käse gab es. 😀
Am Waldrand entlang und durch viele Felder mit Getreide und Raps gelangte ich zurück nach Hahnstätten. Noch auf dem Weg oberhalb von Hahnstätten zwischen den Feldern huschte ein Fuchs über den Weg. Ich bin oft unterwegs, einen Fuchs in freier Wildbahn ist mir so jedoch bisher noch nicht über den Weg gelaufen.
Für einen Nachmittagskaffee wollte ich mir beim örtlichen Bäcker ein Stückchen kaufen. Dieser hatte jedoch bereits geschlossen und lt. Aushang erst am Montag wieder geöffnet. Somit bin ich ohne Stückchen nach Nassau zum Campingplatz gefahren. Da ich bereits vorab alles gebucht und bezahlt hatte war der Check-In schnell erledigt. Ich baute das Zelt auf und wischte es innen feucht aus. Es war immer noch Sand von den Nordseeinseln im Inneren. 🙃
Anschließend machte ich mich auf um in Nassau einen Bäcker zu finden. Der in der Ortsmittag hatte ebenfalls schon geschlossen. In der Nähe war ich an einer Eisdiele vorbeigekommen, die ich auf dem Rückweg ansteuerte. Ein Eis tat schon gut. 😊 Über zwei, drei Seitenstraßen gelangte ich zu einem weiteren Bäcker. Dieser hatte doch tatsächlich geöffnet. Juhu! Ein Schokobrötchen genügte mir, da ich ja schon ein Eis hatte.
Zurück am Zelt räumte ich zuerst alles ein. D. h. Iso-Matte aufblasen, Schlafsack auspacken, Kopfkissen aufblasen usw. Dann aber war alles erledigt und die Zeit für einen Kaffee gekommen.
Ein gemütlicher Restnachmittag am Zelt lag hinter mir, bevor ich mich an das Abendessen machte.
Wanderung: ~13 Kilometer
14. Juli
Am Morgen war das Zelt außen nass. Die Bergrücken waren oben noch im Nebel. Die Feuchte im Boden und von der Lahn stiegen mit dem ersten Sonnenstrahlen nach oben. Für das Frühstück war es eine angenehme Temperatur, trotz der Feuchtigkeit.
Mit Svarta fuhr ich in den nächsten Ort – Obernhof. Für kurz nach 9:00 Uhr sollte ein Bus nach Balduinstein gehen. Nur wo ist die Bushaltestelle? Eine Jugendliche war hilfreich und zeigte mir den Halt. Er ist an der Hauptstraße, gegenüber einem Hotel – ohne Schild oder einem anderen Hinweis.
Ein älteres Paar, mit dem ich mich während des Wartens und der Busfahrt unterhielt, wollte den gleichen Wanderweg gehen. In Balduinstein war die Bahnschranke unten und der Busfahrer lies uns auf unseren Wunsch dort heraus und war damit wieder alleine im Bus.
Nun war die Sonne so stark, das ich die Leggins gegen eine kurze tauschte, die ich wohlweislich zuvor eingepackt hatte. Der Hauptstraße folgte ich bis zum Abzweig, der an der Kirche vorbei führt. An der Kirche wiederum ging es über Treppen zu einem Pfad. Dieser Pfad war die ersten Meter sehr zugewachsen und ich zweifelte ob ich richtig bin. Es lichtete sich und der Weg war besser zu erkennen. Nachdem ich die letzten Schrebergärten am Hang hinter mir gelassen hatte befand ich mich auf einem Waldpfad nach oben. Ausgeschildert war der Pfad mit LW für Lahn Wanderweg.
Der Wanderweg war meist auf schönen Pfaden durch Wald, am Waldrand entlang oder durch Felder. Das Paar traf ich an der ersten Aussichtsstelle oberhalb von Balduinstein wieder und lies sie bald hinter mir.
Nach ungefähr der Hälfte der Strecke kam ich in Laurenburg an. Unten, an der Lahn war ein Stand neben der Brücke ich ich überquerte. Ein Bootsverleih, ein Getränke- und Imbissstand und sogar ein Eisstand. Eine Bratwurst im Brötchen bestellte ich mir. Nicht Zuviel, den es sollte wieder den Berg hochgehen. Während der Rast unterhielt ich mich mit einem Radfahrer. Es ist wohl keine so gute Idee an der Lahn entlang zu fahren. Schwierig ist die Strecke nicht, jedoch fahren die Autos teilweise viel zu dicht an eine vorbei.
Wieder folgten Pfade und Wege, hauptsächlich durch den Wald. Oberhalb von Obernhof kam ich am Goethepunkt an. Ein Aussichtspunkt und der Beginn des Lahn Wein Steigs für mich. Der Steig fällt unter die leichteste Kategorie und wäre in anderen Ländern vermutlich nur als Wanderweg gekennzeichnet. Auf alle Fälle war es noch eine schöne Abwechslung auf der Wanderweg. Der Name Lahn Wein Steig kommt vom Wein, der um Obernhof noch angebaut wird als letzter Weinort an der Lahn.
Zum Abschluss wollte ich in Obernhof noch in das Café Nr. 9 besuchen. Das existiert mittlerweile jedoch nicht mehr. Dafür gibt es ein paar Meter eine Eisdiele. Somit gab es ein Eis zum Abschluss der Wanderung.
Am Campingplatz machte ich es mir bei einem Kaffee gemütlich. Nach dem Kaffee machte ich mich zu einem Spaziergang durch Nassau auf. In der Innenstadt befinden sich einige Figuren aus Metall. Sie sind eine Spende des Herrn Leifheit, der der größte Arbeitgeber im Ort ist.
Auf der Lahnseite gegenüber der Innenstadt lief ich einen Waldpfad entlang. Er brachte mich zur abgesperrten Burgruine Stein und dem Stein Denkmal. Das Stein Denkmal ist aus Stein, der Name bezieht sich jedoch auf die Person Freiherr von und zum Stein. Dann war es Zeit zurück zum Campingplatz zu gehen.
Eine ausgiebige Dusche und ich fühlte mich viel wohler. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kam ich während des Tages deutlich ins Schwitzen.
Den Rest des Abends mit Essen und Lesen verbrachte ich am und im Zelt.
Wanderung: ~19,7 Kilometer, ~870 Höhenmeter
15. Juli
Ausschlafen war nur bedingt möglich. Am Wochenende war es halbwegs ruhig auf dem Campingplatz. Heute, an einem Montag zeigte der Berufsverkehr das er nicht wirklich lautlos ist. Immerhin bis 07:00 Uhr konnte ich schlafen.
Das Frühstück bereitete ich mir vor dem Zelt vor und nahm es im Zelt zu mir. Warm genug war es, der Rasen jedoch war genauso wie das äußere Zelt nass. Nach dem Frühstück packte ich alles ganz gemütlich zusammen.
Mein erster Halt an diesem Morgen war vor der Burg Nassau. Dazu fuhr ich ein schmale, steile Straßen hoch auf den Berg. Es waren lediglich zwei mit einem Hund schon dort. Diese gehörten zum Restaurant in der Burg, das Montags geschlossen hat. So konnte ich die Burg erkunden und da der Turm offen war, nahm ich zuerst die Stufen in den Keller. Ein Stock tiefer und ich stand in einem sehr hohen, fensterlosen Raum. Das ist in Burgtürmen oft der Kerker gewesen – könnte hier ebenso sein. Dann hieß es die Wendeltreppe bis ganz nach oben laufen. Dabei kam ich an einem Raum mit Erklärungen und ein Stockwerk darüber dem des Standesamtes vorbei. Oben endete die Wendeltreppe in einem ziemlich leeren Raum. Dieser Raum hatte noch eine Tür und durch diese kam ich auf den äußeren Ring um den Turm. Bei dem klaren Wetter mit blauen Himmel hatte ich eine gute Weitsicht.
Danach fuhr ich zuerst wieder den bekannten Weg nach Obernhof. Von dort ging es über eine MINI-süchtige Straße mit einigen Serpentinen nach oben. 😀 So früh am Morgen war kaum jemand auf dieser Strecke unterwegs und vor allem keine Motorradfahrer. Bald war Ergeshausen erreicht. Dort gleich die erste Straße ab war der Weg zum Wanderparkplatz.
Die Wanderung sollte wie am Vortag einige Kilometer haben, jedoch ohne viele Höhenmeter. Sollte! Ab dem Wanderparkplatz ging es schon gleich bergauf. An einer Weide vorbei, kam ich in den Wald und so führte mich der Forstweg über den Hügel bis zum nächsten Tal. Ab hier wurde es deutlich ruhiger. Es waren bis auf Flugzeuge keine Geräusche der Zivilisation zu hören. So lief ich auf dem am Grundbach entlang führenden Forstweg, der zunehmen verwachsener wurde. In diesem Tal war der Weg fast komplett im Freien. Vom Grundbach war nur selten etwas zu sehen, zu hören war er fast immer.
Am Ende des Tals ging es kurz in den Wald um an der nächsten Kreuzung den Weg nach Niedertiefenbach zu nehmen. Durch den Ort kam ich zum nächsten Tal, dem Hasental, in dem der Hasenbach fließt. Ab hier war der Wanderweg bis zum Ende ein Weg von Mühle zu Mühle. Im Hasental kam dann bald der Abschnitt mit einem Pfad. Ab der Uhus Mühle bis zum Talende (ca. 2,5 Kilometer) war der Pfad leider ziemlich zugewachsen. An der Uhus Mühle weißt ein Schild “auf eigene Gefahr” hin. Gefahr war, das der zugewachsene Pfad die nächsten zwei Kilometer durch große Brennnesselfelder verlief. Mit kurzer Kleidung kein wirklicher Spaß. Dadurch wurde das Erlebnis in diesem ansonsten schönen Tal deutlich geschmälert.
Am Ende des Tales, wie sollte es auch sein, ging es in das nächste Tal. Endlich wieder ein Forstweg. 😀 Dieser wurde zu einem Wanderweg und manchmal zu einem Pfad. Schön in der Nähe des Baches, der durch dieses Tal fließt. So geht das wesentlich angenehmer.
Kurz nach der Neuwagenmühle bog ich auf den Dörsbach Mühlenwanderweg ab. Dieser war ein schmaler im und am Fels verlaufender Pfad mit ein paar Haltegriffen. Schön abwechslungsreich ging es so einige Zeit weiter. Mal unten am Bach, Mal deutlich oberhalb. Die unterschiedlichen Blickwinkel und die immer wieder erscheinenden Felsformationen ließen mich an meine Tour im Schwarzwald erinnern.
Nach 14 Mühlen war ich wieder am Wanderparkplatz. Es waren dann doch deutlich mehr Höhenmeter wie im Wanderführer angegeben. 🙃
Die Mühlen waren fast alle gut erhalten, gemahlen wird in diesen Mühlen allerdings nichts mehr. Dafür dienen sie als Gasthäuser, Veranstaltungsorten, Pferdehof und einige werden einfach nur bewohnt.
Nach Hause! Aber doch nicht so schnell, es fehlt noch was Süßes. Ein Schild “Kuchen erreicht Stellen, da kommt Motivation gar nicht hin!” war ein deutlich Hinweis hier die vierte Mahlzeit (Kuchen) zu mir zu nehmen. So gestärkt konnte ich beruhigt den weiteren Heimweg antreten.
Wanderung: ~20 Kilometer, ~600 Höhenmeter
Resümee
Das Wochenende im Taunus war toll. Der Campingplatz war noch fast ganz leer. So teilten nur vier Französinnen mit Ihren beiden Zelten für einen Tag die große Zeltwiese mit mir.
Die Wanderung am zweiten Tag auf dem Lahn Wanderweg gefiel mir von den drei Touren am Besten, auch wenn es die fordernste war. So darf es gerne noch ein paar Mal in den Taunus gehen.
Ein weiterer Wanderführer hat den Weg zu mir gefunden. Aus diesem Wanderführer zu Unterfranken suchte ich mir zwei einfache, der als mystischen Pfade bezeichneten Touren heraus. Den Freitagnachmittag verbrachte ich bis in die späte Nacht auf einem Betriebsfest. So verlief mein Samstagmorgen ruhig. 😁
05. Juli – Sailauf
Gegen Mittag fuhr ich an diesem Samstag nach Sailauf zur ersten Wanderung. Während der Fahrt regnete es, kurz vor Sailauf hörte es auf.
Unterhalb der Kirche, welche auf einem Hügel thront, lief ich los. Auf Seitenstraßen bergauf erreichte ich einen Spielplatz. Von dort folgte ich einen Wirtschaftsweg durch den Wald. Durch den Regen war alles nass. Die Luft war tropisch und von den Bäumen tröpfelte es. Dadurch fühlte es sich anstrengender an, als es war.
Deutlich oberhalb des Dorfes kaum ich aus dem Wald heraus. Die Aussicht war trotz des bewölkten Himmels gut. Durch Wiesen und an einem Wäldchen vorbei war der breite Weg gut zu gehen. So gelangte ich zu einem Punkt oberhalb einer Abbaugrube. Abgebaut wird hartes Gestein für verschiedenste Zwecke.
Ein Querweg brachte mich nach Sailauf. Ein paar Straßen durch den Ort und ich war wieder am Startpunkt.
In der direkten Nähe fand ich keinen Campingplatz, auf dem ich noch nicht war. Der nächstgelegene, der mir interessant erschien, erforderte eine längere Anfahrt. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass die Rezeption wohl nur gelegentlich geöffnet ist. Just in dem Moment eben nicht. Ein Stück zurück der Strecke kam ich auf einem Campingplatz an einem Badesee unter.
Wanderung: ~6,4 Kilometer
06. Juli – Heigenbrücken
Die dunkle Wolkendecke hatte sich über Nacht verzogen. Strahlende Sonne, blauer Himmel mit leichter Bewölkung erblickte ich, als ich aus dem Zelt kroch. Wunderbar um das Frühstück im Freien zu mir zu nehmen.
Mit meinen Zeltnachbarn, ein Pärchen, das mit Fahrrädern unterwegs war, kam ich ins Gespräch. Sie waren auf dem Main-Radweg unterwegs und werden es noch einige Tage sein. Wir packten fast zeitgleich alles zusammen und fuhren unserer Wege.
Mein Weg war der nach Heigenbrücken. Dort angekommen, folgte ich einem Schotterweg, der in einen festen Waldweg überging. Dabei kam ich an einem Wildgehege vorbei. Wildschweine und Damwild gab es zu sehen und teilweise zu füttern. Nach den Gehegen kam ein großer Spielplatz, ein paar Kioske und eine Wildparkhalle – eine einseitig offene Holzhalle. Dort war am frühen Morgen schon einiges los und eine Blaskapelle spielte.
Zu früh für einen Halt und so zog ich weiter. Durch den Wald und über Wiesen wanderte ich. Ein paar vereinzelte Wanderer und Radfahrer traf ich unterwegs. Über einen großen Bogen gelangte ich zurück nach Heigenbrücken. Nun hieß es noch fast durch den gesamten Ort zu laufen, um meinen Startpunkt wieder zu erreichen.
Nach dieser angenehmen Tour fuhr ich vom Parkplatz an den Sportanlagen vorbei bis zum Wildpark. Der KSC Einigkeit Heigenbrücken (ein Kegelverein) feierte dort sein 100jähriges Bestehen. Zur Mittagszeit wunderbar, um dort etwas zu essen und zu trinken.
Gestärkt trat ich den Heimweg an. Nicht ganz. In Langendiebach, ein Ortsteil von Erlensee, stoppte ich. Dort war an diesem Wochenende das Hof- und Gassenfest. Freunde wohnen dort und machten bei dem Fest mit. Wunderbar um diese wieder einmal zu besuchen und nebenbei konnte ich dort noch ein somalisches Gericht kaufen, das mein Abendessen wurde.
Wanderung: ~13 Kilometer
Resümee
Zwei Tage unterwegs wahren angenehm nach den letzten Arbeitstagen. Schade war nur, dass sich kein Campingplatz in der direkten Umgebung fand. Nach diesen zwei Wanderungen scheinen die Touren in dem neuen Wanderführer sehr unterschiedlicher Natur von der Anforderung und der Art der Tour zu sein. Es wird sich noch zeigen müssen, ob sich dies bei den anderen Wandertouren genauso verhält.
Ich probiere doch immer wieder was aus. Beim Marsch zum Meer war ich da ersten Mal bei einem Wanderevent für eine längere Strecke dabei. 38 Kilometer waren es für die Umrundung von Föhr bei gutem Wetter. Des hatte mir gut gefallen und daher hatte ich dies in den Folgejahren wiederholt.
Nun sollte es zur Abwechslung eine andere Strecke werden. Bei Mammutmarsch fand ich die Tour, die in und um Heidelberg geht. Es sind mit 42 Kilometer nur 4 Kilometer mehr, dafür jedoch mit rund 850 Höhenmeter eine andere Herausforderung (Föhr: ~100 Höhenmeter).
14. Juni
Am Morgen fuhr ich mit dem Trekkingrucksack nach Frankfurt zur Arbeit. Nachmittags nahm ich dann den ICE, der mich nach Heidelberg brachte. Dort war es ein Fußweg bis zur Altstadt zum Hemingways. Eigentlich eine Bar. In den oberen Stockwerken werden allerdings einige Zimmer als Hostel geführt und eines davon hatte ich im Vorfeld gebucht.
Die haben mich wohl echt lieb und mir im vierten Stock ein Zimmer gegeben. Da es ein Altbau ist, gibt es keinen Aufzug. Es wird damit spannend, wie ich nach dem Mammmutmarsch am nächsten Tag dort hochkomme. 😂 Im Hostel gibt es ein gemeinsames Bad pro Stockwerk – also ein Bad für drei Zimmer.
Zuerst hatte ich alles ausgepackt und ein Kaffee mit Stückchen zur mir genommen. Da noch viel Zeit bis zum Abendessen war, unternahm ich einen Spaziergang. Über den Neckar und dann den Philosophenweg nach oben. Von dort hatte ich einen schönen Blick über Heidelberg.
Wieder zum Neckar kam ich an einer Staustufe an, über die es ging. Eine kleine anschließende Runde in der Altstadt unternahm ich noch, bis ich zum Essen einkehrte. Im Kulturbrauhaus gab es lecker Bier und Sauerbraten. 😊 Ein Dank an Marc für den Tipp.
15. Juni – Mammutmarsch
Früh raus aus den Federn! Ich hatte mich für den zweiten Startblock eingetragen und wollte vorher noch eine Kleinigkeit frühstücken. Auf der anderen Neckarseite gibt es einen Bäcker, der bereits ab 6:00 Uhr geöffnet hat. Das lag eh in meine Richtung nach Dossenheim. Ein Kaffee und ein Stückchen vor Ort nahm ich zu mir, während es draußen weiter regnete.
Um zum Startpunkt des Mammutmarsches zu kommen, nahm ich die Straßenbahn. So kam ich schnell und trockener nach Dossenheim. Letztlich war ich um kurz nach 7:00 Uhr am Startplatz. Genug Zeit für die Anmeldeformalitäten, um pünktlich um 7:50 Uhr starten zu können. Im Regen starten, machte zwar nicht allzu große Laune, es war aber nun mal so. Es sollte nur noch die ersten zwei Stunden nach Start regnen. Am Start/Ziel nieselte es immerhin nur noch ganz leicht.
Es gab am Start eine kleine Ansprache und dann liefen wir im Pulk der Startgruppe 2 los. Auf Wirtschaftswegen sind wir in einem Bogen bis zum Neckar. Diesem folgten wir, passierten den Zoo, bis wir zur Brücke kamen, über die wir zum Bismarckplatz kamen. Mittlerweile hatte der Nieselregen komplett aufgehört.
Quer durch Heidelberg bis zu einer schmalen Treppe lief es gut. Ab der Treppe bis zu deren Ende liefen wir zwangsweise hintereinander. Das Ende der ersten und längsten bergan Strecke hatte sein Ende am Königsstuhl mit einer tollen Aussicht. Dort war der zweite von vielen Versorgungspunkten. Ich packte ein paar Riegel, etwas zu knabbern und was Süßes ein. Da es windig war und ich durchgeschwitzt, bin ich gleich weiter, um mich nicht zu erkälten.
Es folgte ein langes Stück im Wald bis wir Waldhilsbach erreichten. Durch den Ort kamen wir auf der anderen Seite am Sportplatz an. Dort war der Mittags-Verpflegungspunkt, an dem es u.a. Hot Dogs gab.
Wieder durch den Wald kam ich nach reichlich Kilometern oberhalb des Schlosses aus dem Wald. Jemand hatte dort seinen Spaß mit dem Spruch „Kein Berg ist auch keine Lösung“. Für mich lagen dort bereits über 31 Kilometer und um die 1000 Höhenmeter hinter mir.
Über eine längere Treppe und einigen Straßen kam ich zur Hauptmeile der Altstadt. Ein paar Meter diese entlang und gleich die erste Möglichkeit diese zu verlassen war der Weg. Entlang einer längeren Gasse (eigentlich mehrere hintereinander) erreichte ich das Stauwehr, über das ich am Tag zuvor bereits gelaufen war.
Am Stauwehr ging es über den Neckar und gleich wieder bergan. So kam ich auf den oberen Philosophenweg. Dieser bietet viel weniger Aussicht als der untere, ist als Wanderweg jedoch schöner, da er schmaler und naturbelassener ist. Durch den Wald und einem Ort kam ich wieder nach Dossenheim. Eine Schleife dort und der Sportplatz war erreicht.
Am Ziel warteten ganz viele des Mammutmarsch-Teams und beglückwünschten uns, die wir das Ziel erreichten. Dahinter gab es die obligatorische Medaille 🥇. Zum Abschluss nahm ich mir ein Radler im Tausch des Bändchens der Teilnahme.
Mit der Straßenbahn fuhr ich zurück. Die Dusche im Hostel tat sehr gut.
Ich suchte anschließend noch drei Geschäfte auf: Eines mit Barfußschuhen, das leider an diesem Tag früher wie üblich schließen wollte; einem Geschäft bei dem ich selbstproduzierte Seife bekam und zuletzt noch ein Teegeschäft.
Viel mehr wie das Essen im Restaurant beim Hostel hatte ich nicht mehr hinbekommen. Der Marsch zeigte seine Wirkung in den Beinen.
Tour: ~42 Kilometer, ~1200 Höhenmeter nach der Garmin Nachberechnung (Kartengrundlage?); >1400 Höhenmeter zeigte mir die Garmin Instinct an. Die Differenz lässt sich für mich mittlerweile erklären. Je nach Wetterlage ist die Höheneitermessung durch das eingebaute Barometer ungenau und solch eine Wetterlage herrschte an diesem Tag.
Zeit: 7 Stunden, 40 Minuten (ohne Pausen)
16. Juni
Am Abend zuvor war ich früh im Bett. Die zügige Wanderung hatte mich geschafft. Dadurch war ich an diesem Tag schon früh wach. Doof nur, dass die meisten Cafés in Heidelberg sonntags erst um 10:00 Uhr öffnen. Selbst das Hemingways bietet erst ab dieser Uhrzeit ein Frühstück an.
Ein Café auf der anderen Neckarseite soll ab 8:00 Uhr aufhaben. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Bäckerei ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Auf Nachfrage hieß es, das Café öffnet um 9:00 Uhr. Also nochmal zurück zum Hostel. Dort packte ich alles und machte mich um kurz vor 9:00 Uhr zu einem anderen Café auf.
Ich kam um etwa 9:15 Uhr am Nomad an und konnte noch den letzten Platz innen ergattern. Hatte nicht gedacht, dass es um diese Uhrzeit schon so voll sein würde. Ok, außen gibt es noch Plätze, die mir um diese Uhrzeit zu ungemütlich erschienen. Ich entschied mich für das Bircher Müsli. Super lecker und eine wirklich ausreichende Portion, um in den Tag zu starten.
Bis 11:00 Uhr musste ich mein Zimmer im Hostel verlassen. Der ICE war für 12:46 Uhr gebucht, was noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang bot. Der Spaziergang am Morgen zu dem Bäcker und zum Nomand gingen trotz der Anstrengung des Vortages ganz gut. Da ich den Trekkingrucksack im Restaurant zum Hostel deponieren konnte, machte ich mich mit einem kleinen Packsack auf den Weg. Am Neckar entlang kam ich zur Alten Brücke und über diese zum unteren Einstieg des Schlangenweges. Ein schmaler und schöner Weg bergauf zum Philosophenweg. Den Philosophenweg entlang kam ich wieder zum Hostel.
Mit Trekkingrucksack nahm ich den Weg zum Bahnhof. Als ich im ICE saß, hatte ich dann doch schon wieder 15k Schritte hinter mir. 🙃
In Frankfurt war ein Umstieg in die Regionalbahn nötig um bald darauf Zuhause zu sein.
Resümee
Der Mammutmarsch war schon schön von der Strecke und die Versorgungspunkte boten genügend an. Es gab von Müsliriegel, Kuchen und Bananen bis Gurken reichlich. Mittags dann sogar Hot Dogs mit normalen oder veganen Würstchen.
Nach der bereitgestellten GPX-Datei sollten es 852 Höhenmeter sein. Dass es in Wirklichkeit dann fast 1200 Höhenmeter waren, spürte ich deutlich, zumal ich ohne Stöcke und zügig unterwegs war. Während der Wanderung kam ich mit einigen anderen ins Gespräch. Auch alleine, läuft man nicht die gesamte Strecke wirklich alleine. Falls nochmal ein Mammutmarsch kommt, dann wird der kürzer oder mit deutlich weniger Höhenmeter sein.
Heidelberg selbst war mir eigentlich zu voll. Am Freitag ging es noch, der späte Samstagnachmittag war nix für mich. Zumindest der Sonntag war morgens relaxter. Gesehen hatte ich bei Spaziergängen und während der Wanderung einiges von Heidelberg. Da ich im letzten Jahr schon kurz in Heidelberg war, kannte ich das Schloss bereits. Ansonsten wäre ein Besuch dort noch Pflicht gewesen.