Dänemark/Deutschland – Rømø, Amrum und Sylt – Mai/Juni 2024

Rømø und Amrum bieten Strände mit reichlich Sand auf unterschiedliche Art an. Bei Rømø sind diese im südlichen Bereich der Insel breit und flach, womit viele Kitebuggy-Fahrer angelockt werden. Amrum dagegen ist frei von großem Verkehr und bietet Strände zum erholen und eine weite Dünenlandschaft. 

Warum also nicht diese beiden Inseln in einem Urlaub nacheinander bereisen? Das dazwischen liegende Sylt dient zum Transfer und als dritte Insel am Ende des Urlaubs für zusätzlichen Kontrast mit Dünen, Heide und bewirtschafteten Flächen.

Auf Rømø gibt es nur einen Campingplatz, auf dem gezeltet werden kann und Amrum hat an sich nur einen Campingplatz. Somit ist klar, das diese Campingplätze vorab gebucht werden sollten. Bei Rømø stellte sich beim Buchen sogar heraus, das es eine Aktion gibt, womit der Preis für eine Übernachtung entfällt (3 Nächte, 2 zahlen).

Da die Campingplätze von den Zeiten durch die Buchungen feststehen, konnten die Fähre von Rømø nach Sylt und die von Sylt nach Amrum und zurück nach Sylt ebenfalls schon vorab gebucht werden. Der Campingplatz auf Sylt ist zwar schon gewählt, wird aber erst vor Ort ad hoc gebucht.

Um nach den Wanderungen auf Rømø und Amrum für Sylt etwas Abwechslung zu haben, kommt zum ersten Mal das Gravel Bike mit auf die Reise. Ein wenig Tetris spielen ist dabei angesagt, denn in Svarta muss neben dem Rad eine Tasche mit Kleidung, das Zelt, Lebensmittel und der Trekkingrucksack passen. Der Trekkingrucksack ist nötig, da die Fähre von Sylt nach Amrum nur für Personen ausgelegt ist und Svarta solange auf Sylt warten darf.


29. Mai – Anfahrt

Der Wetterbericht für Rømø sah für diesen Tag nichts wirklich Gutes voraus. Da waren sich mehrere Wetter-Apps zumindest einig. Über Nacht hatte es Zuhause geregnet und so verhielt es sich auf der Fahrt über immer wieder. Es gab Regen, bewölkten Himmel und manchmal auch Sonnenschein. Kurz vor Rømø zog es sich dann richtig zu und regnete heftig. Auf dem Damm zur Insel war alles nur noch grau. 

Rømø erschien am Horizont als graue Silhouette und wurde erste fast am Ende des Dammes grün. Auf Rømø musste ich einfach nur geradeaus fahren um zum Campingplatz zu gelangen. Der Regen lies nach, hörte jedoch nicht vollständig auf. Na gut, dann eben das Zelt im Regen aufbauen. Ging ganz gut und dadurch, das das Innenzelt und Außenzelt schon verbunden sind, wurde innen nichts nass.

Der mir zugewiesene Platz war nahe eines Servicegebäudes und das hat nicht nur Toiletten, Duschen und Abwaschmöglichkeiten, sondern bietet zusätzlich einen Aufenthaltsbereich. So packte ich alles für einen Kaffee und den restlichen Käse sowie das Gebäck, das ich morgens beim Bäcker gekauft hatte und begab mich dorthin. Das war auch gut so, denn keine fünf Minuten später stürmte und schüttete es heftigst. 

Das Zelt lies sich nichts anhaben. Gut so. Nachdem es aufhörte wagte ich einen Spaziergang. Hinter dem Campingplatz und nur eine Minute vom Zelt ist der Übergang in die Dünen, durch die ich zum Strand kam. Ein ausgewiesener Autostrand an dem einige Vans und vereinzelt PKW’s standen. In einem großen Bogen lief ich bis zum weiter entfernten Meeressaum. Da Ebbe herrschte, war es ein längerer Marsch. 

Zurück am Zelt drehte ich dies nochmals, so das die Morgen- und Abendsonne auf den Eingang fallen. So zumindest meine Hoffnung für Tage ohne Wolken. 

Kurz vor 18:00 Uhr machte ich mich auf nach Havneby am südlichen Ende der Insel. Das dortige Hafenkiosk war mein Ziel, da ich es von zwei Personen empfohlen bekommen hatte. Ein Rømø-Burger und eine kleine Portion Pommes waren mein Abendessen. Lecker und mehr wie ausreichend. 

Auf der Rückfahrt bog ich nicht zum Campingplatz ab, sondern fuhr die Straße geradeaus weiter. Diese endete bald und ging in den Strand über. Ich bin einmal quer durch die große Fläche bis fast vor zum Meeressaum, wo bereits einige andere Autos parkten. Bis dahin und später bei der Rückfahrt hatte ich meinen Spaß. 😀 Für Svarta war damit klar, das es nach dem Urlaub eine Reinigung geben muss. 


30. Mai – Rømø

Am späteren Abend und in der Nacht war es böig und es regnete immer mal wieder. Am morgen begrüßte mich ein strahlend blauer Himmel und es war gefühlt eine angenehme Temperatur während des Frühstücks am Zelt. Eine neue Porridgemischung mit Mandelmilch, Banane und Cashew Kernen und Kaffee – so geht das gut in den Tag. 😊

Noch früh fuhr ich in den Süden der Insel für eine Wanderung. Wie ich vor Ort feststellen musste, gibt es in der Siedlung, in der die Wanderung beginnen sollte keine Parkmöglichkeit. So bin ich die Hauptstraße weiter und kam am Strand an. Vor dem eigentlichen Strand gibt es zwei Parkbuchten und um die frühe Uhrzeit hatte ich die freie Wahl. 

Somit musste ich die Tour etwas ändern, aber im Grunde war ich schon auf der Strecke. Gerade aus, durch die Bucht zu einer vorgelagerter Miniinsel sollte es gehen. Bei Niedrigwasser kein Problem. Allerdings waren ein paar Pfützen dann doch zu tief für die Schuhe. Umkehren? Es sah gut aus vom Wetter und ich entschied mich die Schuhe auszuziehen und lief ab dann Barfuß weiter. 

So lief ich fast zwei Kilometer durch die  Bucht bis zum Strand und dem eigentlichen Meer. Am Meer entlang und über einen Bogen wieder zurück zur eigentlichen Insel. Die letzten Meter ging es leider auf einem Pferdeweg und das war Barfuß so Naja, da alles ziemlich matschig war.

Durch einen Wald ging es weiter. Die Siedlung streifte ich nur, um auf eine andere Tour zur anderen Inselseite zu kommen. Das letzte Stück bis zum Meer war erneut eine Pferdeweg. Ganz am Rand des völlig matschigen Weges entlang konnte ich laufen und kam am Meer an. Dem Ufer folgte ich nach Süden bis nach Havneby. Quer durch Havneby gelangte ich auf einen Pfad auf dem Damm. In einem großen Bogen auf dem Damm gelangte ich wieder an den Strand vom Anfang. Noch etwas an diesem entlang und ich war wieder am Startpunkt. 

Die Wanderung machte hungrig und da ich einen Tipp bekommen habe zu einem Café und dem dortigen Kuchen, war das mein nächstes Ziel. Hattesgaard ist ein Antikgeschäft und ein Café. Dort erblickte ich eine große Auswahl an Kuchen, die alle toll dekoriert waren. Ich entschied mich für einen Platz im Inneren und saß damit mitten im Antikladen, zwischen all dem, was zum Verkauf auslag. Die Atmosphäre dort ist echt toll und der Kuchen eine Wucht. 😊

Zurück zum Campingplatz? Zumindest im Ansatz. An der Straße, die nach Lakolk und somit zum Campingplatz führt liegen einige Wanderparkplätze. Ich hielt an einem an und entschied mich für die gelbe Route. Durch einen Nadelwald, hauptsächlich jedoch durch eine Heide führte mich der Rundweg. Wobei das durch die Heide so eine Sache war. Es gibt dort reichlich Moorflächen und durch den Regen der vorherigen Tage war öfter mal der eigentliche Weg eher ein Teich oder ein Bach. Es fanden sich Wege um diese natürlichen Hindernisse, die scheinbar schon länger existieren. Im Wald bogen ich immer wieder auf kurz ab, denn dort finden sich eine Menge an alten Wehranlagen.

Jetzt aber wirklich zurück zum Campingplatz und unter eine Dusche. Die tat echt gut. Mit einem Kaffee machte ich mich anschließend auf den Weg zum Strand, da ich vom Zelt aus Drachen in der Luft schweben sah.

In der Nähe der Drachen genoss ich meinen Kaffee und kam mit zwei Radfahrern ins Gespräch, So verging die Zeit und mir war nach einem Eis vor dem Abendessen. Vor dem Campingplatz gibt es einige Geschäfte, u. a. Fru Dax Iscafé. Es soll dort das angeblich beste Eis ganz Dänemarks geben. Das muss doch probiert werden. Lecker war es auf alle Fälle und die Portion mit drei Kugeln ist mehr wie ausreichend gewesen. Ratet mal, wenn ich beim Eiscafé getroffen hatte. Richtig, die zwei Radfahrer. Ich hatten Ihnen am Strand von dem Eis erzählt und das hatte sie wohl ebenfalls gereizt. Wir kamen erneut ins Gespräch und so verging die Zeit.

Das Abendessen am Zelt war ein Easy Chickpea Curry mit Reis.

Tour 1: ~18 Kilometer, wovon ungefähr 7,5 Kilometer barfuß
Tour 2: ~4 Kilometer


31. Mai – Rømø

In der Nacht fing es an zu regnen und der Wind wurde stärker. Ich merkte davon erste etwas, nachdem ich morgens wach wurde. Vorsorglich hatte ich schon am Abend die Regenklamotten in das Zelt gebracht. Das war gut und nötig. In einem robusten und wasserdichten Packsack kam alles nötige für das Frühstück. Dann wagte ich trotz des anhaltenden Regens den Weg nach draußen. 

Feucht, um nicht zu sagen Nass, aber gar nicht so kalt wie erwartet war es. Zuerst der Weg zur Toilette, den das war der Hauptgrund warum ich bei dem Regen aus dem Zelt bin. Danach in den Aufenthaltsraum.

Im Aufenthaltsraum war ich während meines ausgiebigen Frühstücks ganz alleine. Der Blick nach draußen lies mich für einen zweiten Kaffee länger im Aufenthaltsraum bleiben. Erst als ich mich entschloss zum Zelt zu gehen kamen die ersten anderen für ein Frühstück.

Im Zelt packte ich vorsichtshalber schon alles, was ich für das Abendessen benötigen werde, falls es Abends wieder regnen sollte. 

Die Wettervorhersage sagte für den späteren Vormittag wesentlich weniger bis gar keinen Regen voraus. Daher blieb ich einige Zeit im Zelt und las in meinem Buch weiter. Im Zelt war es gut zu vernehmen, als der Regen nachließ und aufhörte. Nun wagte ich es eine Tour anzugehen.

Die kleine rund 5 Kilometer lange Tour durch die Kirkeby Plantage nahm ich mir vor. Es war eine gemütliche Wanderung durch ein Wäldchen und durch die Heide im Inselinneren. Was ich nicht bedacht hatte, waren die vielen Seen dort und das feuchte Wetter. Die richtige Kleidung und Schuhe hatte ich an, was gut geschützt im Zelt lag war das Repellient. In den Waldstücken und an den Seen waren reichlich der kleinen stechenden Biester unterwegs. In der offenen Heide und auf den “Bergen” war es zu windig, wodurch ich dort meine Ruhe vor den Stechmücken hatte.

“Berge”! Mit auf der Tour lag der Spidsbjerg, die höchste Erhebung von Rømø mit 18 Metern (lt. Garmin Aufzeichnung 12 Meter). Von dort bot sich ein weiter Blick über die Insel.

Wie so oft auf Touren wich ich auch auf dieser immer wieder von dem vorgegebenen Weg ab. Zum einen, da der vorgegebene Weg hauptsächlich auf größeren Wegen lag und nur gelegentlich auf schöne Pfad führte, zum anderen da nicht die komplette Tour durch Überschwemmung möglich war. Gefühlt führten mehr Pferdeweg über schmalere Pfad wie Wanderwege. Eigentlich schade. 

Was macht man an so einem stark bewölkten Tag, an dem es öfter regnen soll? Richtig, Kaffee und Kuchen ist eine gute Idee. Das Café Hattesgaard steuerte ich daher erneut an. An diesem Tag entschied ich mich für den Lagkage (Geburtstagskuchen) und reichlich Kaffee um diesen Text in der ersten Rohfassung zu schreiben.

Eine kurze Fahrt brachte mich an das nördliche Ende der Insel. Dort gibt es einen Rundgang, den ich dann doch nicht angetreten bin. Auf der einen Seite wurde auf einem Schild mitgeteilt, das man auf eigene Gefahr unterwegs sei und auf der anderen Seite warnte ein Schild vor einer Zone mit Schießübungen. Ich fand es nicht ganz eindeutig auf welcher Seite des Dammes möglicherweise Geschossen wird und deshalb fuhr ich wieder davon. (Nachtrag: Wie ich wesentlich später erfuhr, werden dort Schießübungen von Flugzeugen vorgenommen)

Der restliche Nachmittag wurde mit packen des Trekkingrucksackes (soweit möglich) und anderen Vorbereitungen verbracht. Vor dem Campingplatz gibt es eine Menge an Geschäften. Im Supermarkt kaufte ich, was für das Abendessen fehlte. In einem Sportgeschäft, welches ebenfalls Outdoor Kleidung anbietet, war leider nichts für meine Größe/Länge. 

Zum Abendessen gab es Nudeln mit einer Tomatensoße mit frischen Tomaten und einem lokalen Bier für den Durst.

Tour: ~5 Kilometer


01. Juni – Transfer

Heute war es der Wecker, der mich wach machte. 6:30 Uhr, es war hell, trocken und angenehm von der Temperatur. Ein Kaffee mache ich mir und trank ihn während ich alles packte und das nasse Zelt zusammenpackte. Ein Teil kam in die Tasche, die in Svarta bleiben soll und der andere Teil kam in den Trekkingrucksack. 

Los nach Havneby. Am Check In für die Fähre wurde ich direkt mit Namen begrüßt. Durch das Kennzeichen, das ich bei der Buchung angeben musste war die Zuordnung eindeutig. 45 Minuten dauerte die Überfahrt nach Sylt. Da ich relativ weit vorne stand, kam ich in List vor allen größeren Fahrzeugen aus der Fähre. Gut so, denn damit hatte ich freie Fahrt bis Hörnum, das am anderen Ende von Sylt liegt.

Da alles so klappte, wie ich erhofft hatte, war genug Zeit für ein Frühstück im Café Lund. Im Freien waren genug Tische vorhanden. Es gab Brot, Brötchen, Marmelade und natürlich Kaffee. Brot (Sauerteig) und Marmelade werden dort selbst gemacht. Als ich am Brot tastete und roch kam eine Bedienung. Wie sich herausstellte war es die Frau des Bäckers und somit die Eigentümerin. Wir unterhielten uns über Sauerteigbrote und -brötchen. Da ich seit Jahren meine Brote mit Sauerteig selbst backe, war es ein informativer Austausch. 

Nach dem gemütlichen Frühstück, holte ich den Trekkingrucksack aus Svarta und lief zum Hafen. Die Zeit bis zur Ankunft der Fähre verbrachte ich am Anlieger in der Sonne.

Die Fähre fuhr westlich um Amrum, womit ein gaaaanz langer Sandstrand zu sehen war. Im Süden, auf der Ostseite liegt Wittdün. Somit wurde sogar noch der Südzipfel mit der Fähre umrundet. Für mich war das Erreichen des Hafens das Ende der Fährfahrt. Ein ungefähr zwei Kilometer langer Marsch zum Dünencampingplatz Amrum lag vor mir. Im Edeka, der auf dem Weg lag, kaufte ich Lebensmittel für den Abend und die Frühstücke ein.

Am Campingplatz kam ich während der Mittagspause an. Also noch ein wenig weiter über einen Bohlenweg bis zu einer Bank. Zeit für den Wechsel der Hose von Lang auf Kurz. Es war in der Sonne richtig warm. Am Campingplatz, nach der Mittagspause wurde mir mitgeteilt, das ich mein Zelt irgendwo in den Dünen aufbauen kann. Wenn später jemand an der Rezeption ist, kann ich einchecken. Ich suchte mir ein hübsches Plätzchen mit reichlich Sand und schönem Ausblick.

Ein Kaffee und einen Erdbeerkuchen gab es am Campingplatz und dann war es Zeit für eine Wanderung. Über Wittdün ging es um die Südspitze. Sand und Strand und das so weit ich sehen konnte. Allerdings auch mühsam im Sand zu laufen. Der Sand war manchmal fest, oft jedoch locker und der starke Gegenwind waren eine Herausforderung. Witzig war die Hängematte mitten im Nichts der weiten Sandfläche. Das erinnerte mich an die Färöer; kleinerer Strand, dafür waren es dort aber vier Hängematten.

Nach der Wanderung machte ich mir am Zelt gleich mein Abendessen. One Pot Gnocchi mit Tomaten und Feta. Die Hälfte an Gnocchis, Tomaten und Käse kamen in einen der Kühlschranke, die zur Verfügung stehen.

Eine angenehme Überraschung war die Dusche. Es sah erst wie ganz normale Kabinen aus, entpuppte sich dann als kleine Bäder mit Waschbecken und Dusche. 👍

Mal wieder zu wenig getrunken! Das lies sich mit zwei alkoholfreien Weizen kompensieren. Wobei, hätte vielleicht auch mit Alk sein können; auf einer Videoleinwand lief das Spiel der Champions League und Fußball ist nicht so meins.

Tour: ~9 Kilometer 


02. Juni – Amrum

Bewölkt und windig war es, wie ich aus dem Zelt kroch. Mit dem Sand vor dem Zelt baute ich mir einen Windschutz für den Gaskocher. Kaffee und Porridge mit Banane bereitete ich mir zu. Gefrühstückt wurde im Zelt, das mir Schutz vor dem Wind gab.

Da ich mich noch nicht angemeldet hatte, war dies das Erste bevor es auf die Wanderung des Tages ging. Für die Wanderung verband ich zwei Touren des Wanderführers und kombinierte diese so, das die Abschnitte an den Küsten in südliche Richtung gelaufen werden konnten. So sollte ich auf diesen offenen Strecken den heftigen Wind, der mit 5 – 7 Bft blies im Rücken haben.

Auf der Tour war gefühlt alles dabei. Ich lief durch kleine Wälder, durch Heide, am Strand entlang und durch Salzwiesen. In Nebel (der Ort heißt so!), das die Mitte der gelaufenen 8 war, lief mir ein Eichhörnchen und ein Fasan über den Weg. Ein Kaninchen hatte ich in einem Garten ebenso gesehen. Auf der ganzen Tour, hauptsächlich in der Vogelkolonie und am Wattenmeer gab es viele Vögel zu sehen. Graugänse, Möwen, Strandläufer, Stockenten und was sonst noch üblich ist für die Küste der Nordsee ist.

Im Strandpirat kehrte ich für ein kleines Mittagessen ein. Später in Nebel gab es im Friesen Café gab es die Kirsch-Friesentorte mit Kaffee. Dort hatte ich Glück und den letzten Platz ergattert. Die Torte war lecker und die anderen Kuchen stehen ihr bestimmt nicht nach. Auch diese Café wurde mir empfohlen und der Tipp war gut.

Etwas Kultur gab es auf der Tour. In Nebel kam ich an der alten Mühle vorbei, dem Öömran Hus, wo ich lernte das es auf Anrum einen eigenen Dialekt des Friesischen gibt – Ömrang. Einen Ausgrabungsort mit rekonstruiertem Haus passierte ich und lernte, dass schon vor 5000 Jahren Menschen auf Amrum lebten.

Den restlichen Nachmittag machte ich es mir bei Kaffee und Tee im Zelt gemütlich.

Zum Abendessen gab es die Reste des Vortages; somit erneut Orne Pot Gnocchis.

Nach dem Abendessen kam ich auf die Idee für einen Spaziergang durch die Dünen zum Leuchtturm. Puh. Es waren dann doch grob drei Kilometer Und davon mindestens die Hälfte in den Dünen. Der Weg in den Dünen ist spärlich mit Pfählen markiert. Abends, ganz alleine in den Dünen im Sand unterwegs zu sein hat schon was. Anstrengend war es durch das Laufen im feinen Sand und immer wieder die Dünen hoch. Für das was ich gesehen habe, würde ich den Weg wieder gehen. 😀

Wanderung: ~22,5 Kilometer 


03. Juni – Amrum

Morgens am Campingplatz erschien es mir als hätte der Wind nachgelassen. Bewölkt war es während des Frühstücks und das blieb den ganzen Tag so.

Vom Campingplatz machte ich mich auf zum Leuchtturm. Mein Hauptgrund für diesen Abstecher waren Seifen. Am Leuchtturm wohnt und arbeitet ein Seifenherstellerin. Es gibt dort kein Geschäft, sondern nur eine Auslage mit Selbstbedienung, Selbstbezahlung. Da ich nicht genug Bargeld dabei hatte, nutzte ich die Möglichkeit per Paypal zu zahlen. Der QR-Code dazu war am Stand neben der Kasse.

Einmal umgedreht, ein paar Schritte und ich stand am Eingang zum Leuchtturm. Mit der Gästekarte kostete der Eintritt nur 3,50€. Für diesen Betrag darf man die Düne hoch auf der der Leuchtturm steht und dann rund 11 Stockwerke nach oben laufen. Oben geht es nach draußen auf einen schmalen Ring. Aus  38,5 Metern hat es eine gute Weitsicht, trotz Bewölkung. Die Höhe des Leuchtfeuers ist inklusive der Düne die Höchste an der Nordsee.

Vom Leuchtturm bin ich über Süddorf nach Nebel. Am nördlichen Ende bin ich zur Ostküste abgebogen. Der Weg durch die Salzwiesen führte mich nach Norddorf. In Norddorf suchte ich eine Fischbude, für einen Mittagssnack. Beim Genussanhänger struat iidjen bekam ich nach meiner Bestellung einen Kochlöffel mit einer aufgemalten Blume. Die wurde nach der Sonne aufgerufen und so konnte der Kochlöffel gegen das Brötchen mit Räucherlachs aus dem eigenen Smoker getauscht werden. Eine lustige Idee mit den Kochlöffeln.

Etwas außerhalb von Norddorf kam ich über einen Bohlenweg zum und auf den A Siatler, der höchsten Düne von Amrum. Der Bohlenweg führte danach durch die Dünenlandschaft bis zum Strand. Am Meer lief ich fast zwei Kilometer nach Süden, um dann zu den Dünen und dem Quermarkenfeuer, bei dem ich schon am Vortag war, zu gelangen. Den Bohlenweg bis zur Ausgrabungssiedlung und den weiteren Bohlenweg bis zur Vogelkoje kannte ich schon, nur diesmal lief ich ihn in die andere Richtung. 

Durch und an einen Wald ging es nach der Vogelkoje weiter bis Nebel. Dort gab es einen Pott Kaffee und eine Waffel mit Vanillesoße. 

Der restliche Weg bis zum Campingplatz war fast identisch zum Weg vom Vormittag. 

Am Campingplatz wurde relaxed, geduscht und um 19:30 Uhr (Reservierung) ging es ins Bella Ciao. Leckere Tagliatelle Frutti Di Mare gab es. 😋

Wanderung: ~24 Kilometer 


04.Juni – Transfer

Frühstücken, das Zelt abbauen und alles vernünftig in den Trekkingrucksack packen. Da ich kein Schild für das Zelt bekommen hatte, konnte ich ohne mich abzumelden, los. Abgesprochen hatte ich das bereits am Vortag. Mein Vorteil dabei war, das der Bohlenweg nach Wittdün hinter dem Zelt entlang lief und ich ein paar Meter neben meinem Zeltplatz auf den Weg gehen konnte.

Die Fähre verlies Amrum um 11.00 Uhr und brachte mich noch vor Mittag nach Hörnum. Da Flut herrschte, nahm die Fähre den Weg zwischen Amrum und Föhr nach Sylt – Kennern unter Mittelloch bekannt. 

Beim Bäcker Lund und beim Edeka hatte ich zum Einkaufen vorbeigeschaut. So war mein Mittagessen und die frischen Zutaten für die nächsten beiden Abendessen und Obst für die Frühstücke vorhanden.

Den Campingplatz Westerland erreichte ich vor der dortigen Mittagspause. Die Anmeldung war schnell erledigt, die Findung eines geeigneten Platzes für das Zelt dauerte dafür länger. Im unteren Dünenbereich war zwar reichlich Platz und Sand, dort wollte ich jedoch nicht im Durchgangsbereich mein Zelt aufschlagen. In den oberen kleineren Plätzen waren Steine oder sie lagen mir zu blöd von der Aussicht. Wenn ich die freie Wahl habe, hätte ich doch gerne einen Platz mit Sand und schöner Aussicht. Mit dem vollen Trekkingrucksack die sandigen Dünen hoch und runter ist schon anstrengend. Letztlich hatte ich dann doch einen Platz gefunden, der mir zusagte.

Das Zelt wurde aufgebaut und alles aus dem Trekkingrucksack ausgepackt. Danach holte ich noch die Reisetasche und den Beutel mit den Nahrungsmittel aus Svarta und stellte dies in den Apsiden ab. Um das Umsortieren wird sich später gekümmert. 

Eine Fahrt von ein paar Kilometern brachte mich in den Süden von Sylt, an der die Insel sehr schmal ist. Meine Wanderung führte mich an die Ostküste, vorbei an der Siedlung Puan Klent. Ein paar Kilometer südlicher querte ich die Insel und lief an der Westküste nahe der Wasserlinie bis zur Sansibar

Die Tour wurde bewusst so von mir gewählt. Zum einen eine kurze Tour, um die Beine zu vertreten und zum anderen um in der Sansibar einen Latte Macchiato und einen Kuchen zu bekommen. Dieser war wie beim letzten Besuch im vorigen Oktober sehr lecker.

Mit einem kleinen Bogen an einer Tankstelle vorbei fuhr ich zum Campingplatz. Das mit den Tankstellen ist auf Sylt sehr übersichtlich. Es gibt davon ganz drei Stück. Nun, Svarta wollte auch gefüttert werden und wenn ich schon meinen Kuchen bekomme, soll Svarta auch etwas bekommen.

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachte ich mit dem Umsortieren meines Gepäcks. Was ich nicht mehr brauchte für die nächsten Tage kam in die Reisetasche und diese in Svarta. Zum Abendessen machte ich mir Mie-Goreng mit dem frischem Gemüse und zwei Eiern.

Wanderung: ~7 Kilometer


05. Juni – Sylt

Die Nacht über wurde der Wind viel stärker und böiger – lt. Wetterdienst waren es zwischen vier und sechs Bft mit Böen bis acht Bft. So um Mitternacht kam noch Regen hinzu. Mit dem Wind war das eine deutliche Geräuschkulisse im Zelt. Den Schlafsack mehr über den Kopf gezogen, umgedreht und weitergeschlafen.

Morgens war es immer noch windig, dafür strahlte die Sonne und blauer Himmel zeigte sich. Das Frühstück bereitete ich vor dem Zelt zu, nahm es jedoch windgeschützt im Zelt zu mir. 

Ursprünglich war gedacht an den Tagen auf Sylt mit dem Rad unterwegs zu sein. Mir erschien dies bei dem Wind keine gute Idee. Daher packte ich meinen Wanderrucksack und fuhr nach Kampen. Mein Weg war von der Sturmhaube über ein Quermarkenfeuer auf den Radweg Richtung List. Hier war es gar nicht mehr so windig. 

Lange lief ich auf dem Radweg bei Sonnenschein bis zu einer Siedlung südlich von List. Am Ortsende kommen der Radweg und die Straße zusammen und trennen sich wieder. Nach List, zum Ellenbogen oder wie ich zu Fuß den Bohlenweg in die Dünen zum Strand. Schon oben in den Dünen war der Wind deutlicher zu spüren.

Am Strand sollte es bis zur Sturmhaube fast sechs Kilometer zurück gehen. Bei der Buhne 16, somit nach nicht ganz vier Kilometer, bog ich vom Strand in die Dünen ab, um dann wieder zum Radweg zu kommen. Der Weg am Strand war mit dem Gegenwind im weichen Sand ziemlich anstrengend gewesen. Der restliche Weg war wie zu Beginn, nur eben in umgekehrter Richtung.

Kaffee und Kuchen, wie so oft nach Touren – nur wo. Ich fuhr quer durch Kampen zur Kupferkanne. Eine lange Schlange vor dem Eingang schreckte mich zuerst ab. Es gibt dort allerdings mehrere Möglichkeiten zur Einkehr. Zum Essen hätte ich mich tatsächlich an die Schlange anreihen müssen. Für mich gab es eine Abkürzung – die Espresso Bar.  Ein Kaffee Latte (eigene Rösterei) und ein Kirschkuchen mit Sahne gönnte ich mir. Das Gebäude ist ganz witzig. Das Café und Restaurant bietet verschiedene kleine und große Räume mit Gewölbedecken und verschiedenen Ebenen. Ist wie ein kleiner Irrgarten.

Da es sonnig war, bin ich noch eine kleine Runde durch die Braderuper Heide und Verbindungswegen in Kampen gelaufen. 

Mit einem kleinen Umweg über die Sylter Schokoladenmanufaktur in Tinum kam ich zum Canpingplatz. Noch während ich in der Schokoladenmanufaktur war fing es an zu regnen. Vom Parkplatz bis zum Zelt tröpfelt es dann nur noch. Wenn schon nass, dann richtig – einmal duschen. Aus dem Sanitärgebäude herausgekommen strahlte wieder die Sonne. 

Wanderung: ~14 Kilometer 


06. Juni – Sylt

Auch in dieser Nacht blies wieder starker Wind und es regnete erneut. Morgens war es kühler wie die Tage zuvor. Daher fand das Frühstück wieder im Zelt statt. 

Es war bewölkt und die Wettervorhersage verschiedener Apps kündigten regen an. Daher machte ich es mir eine Weile im Zelt gemütlich und las. Da es doch nicht regnen wollte, wagte ich einen Versuch. Ich zog mich um und holte das Gravel Bike aus Svarta. Es folgte eine Rundtour vom Campingplatz nach Keitum an der Ostküste, dort weiter über Munkmarsch und Braderup nach Kampen. Hier wechselte ich die Küste und die Richtung. An der Westküste fuhr ich durch Wenningstedt und Westerland zum Campingplatz. Trotz Wind ging das ganz gut und so war ich gefühlt viel zu schnell mit der Radtour am Ende.

Daher fuhr ich weiter nach Rantum zu De Lüx Curry für eine Currywurst und Pommes zu Mittag. Gemütlich ging es zurück nach Westerland. In der Nähe des Bahnhofs befindet sich die Bäckerei Abeling; eine Schokocroissant kam mit. Kaum raus aus der Bäckerei wurde der Wind sehr stark und die Büsche und Bäume neigten sich. Damit wurde der Rückweg zum Campingplatz beschwerlich. Ich baute das Rad wieder auseinander um es in Svarta zu verstauen. Kaum war alles in Svarta kamen schon die ersten Tropfen. Bis zum Zelt gelangte ich ohne wirklich nass zu werden. 

Den dann einsetzenden Regen wartete ich ab, bevor es unter die Dusche ging. Danach war relaxen und später Kaffee und Schokobrötchen angesagt. Es kam sogar die Sonne nochmal heraus und wärmte im Zelt, wo ich windgeschützt war, ganz gut.

Zum Abendessen fuhr ich nach Wenningstedt zu Gosch am Kliff. Eine Bouillabaise à la Kliff gab es. 

Da es noch hell und früh am Abend war besuchte ich spontan eine Bekannte auf Sylt. Es wurde ein kurzweiliger Abend und im Dunkeln kam ich am Campingplatz an. Zähne putzen und noch vor Mitternacht war ich im Schlafsack.

Radtour: 40 Kilometer 


07. Juni – Sylt

Es war eine ruhige Nacht. Kein Sturm und kein Regen störte den Schlaf. Windig war es am Morgen und gefühlt nochmals kälter wie die Tage zuvor. Das Frühstück gab es daher wieder im geschützten Zelt. 

Aufgrund der Bewölkung und der Wettervorhersage machte ich mich mit Svarta auf nach Hörnum. Bei der Bäckerei Lund kaufte ich ein Sauerteigbrot und ein Schokobrötchen. Die Chefin kam währenddessen in die Bäckerei und begrüßt mich, da sie mich wiedererkannte. Da das Brot warm war und herrlich duftete, riss ich mir gleich ein Stück ab und aß es. Es geht doch nichts über ein gutes Brot.

Vierte Mahlzeit heißt es beim Podcast Reisen Reisen. Für mich folgte am späteren Vormittag ein zweites Frühstück. In der Kleinen Teestube konnte ich den letzten Sonnenplatz auf einer Bank ergattern, denn mittlerweile waren die Wolken weg und blauer Himmel und Sonne waren zu sehen. Ich entschied mich für einen Schoko-Minze-Tee und einem Stück Nuss-Run-Kuchen. Beides sehr lecker. 😊

Zur Mittagszeit sah es vom Wetter immer noch gut aus, so das ich beschlossen hatte eine Radtour zu unternehmen. Vom Campingplatz fuhr ich immer den Wegweisern folgend nach Norden. So kam ich durch Westerland, Wenningstedt und Kampen bis nach List. Vor List wurde es wieder bewölkt und es war nicht sehr einladend am Hafen für einen Stopp. Daher drehte ich für die Rückfahrt. Der Wind frischte auf und es begann zu regnen. Unter einem Vordach fand ich ein trockenes Plätzen bei zwei anderen Radlern, die ebenfalls dort Schutz suchten. 

Wir warteten auf das Regenende und ich hatte Zeit für mein Schokobrötchen. Als es aufhörte machte ich mich auf den Rückweg, der reichlich anstrengend war. Windstärke 5-6 von schräg vorne mit Böen auf fast den ganzen 20 Kilometer zurück machten es nicht angenehm. Ab Kampen war zumindest der Weg komplett trocken.

Lust auf kochen hatte ich nach der Fahrt nicht mehr. Daher entschied ich mich für einen Spaziergang vom Campingplatz nach Westerland und zwar so, das ich an der Beach Box vorbei kam. Zum Abendessen gab es den Bacon-Spiegelei-Burger und ein Grapefruit-Weizen. 😊 In einem Bogen über die Promenade und der Innenstadt lief ich wieder zurück. 

Radtour: 40 Kilometer 


08. Juni – Heimfahrt

Mit prasseln auf dem Zelt wurde ich begrüßt. Abreisetag, Wind und Nieselregen sind keine perfekte Kombination für den Zeltabbau. Im Zeltinneren packte ich alles in den Trekkingrucksack. Dann hieß es in den Nieselregen und das Zelt abbauen. Bei dem Wetter natürlich gestopft und nicht ordentlich gepackt. Es folgte noch der Check Out und das Zahlen des Wassers, welches beim Duschen verbraucht wurde.

Für das letzte Frühstücke suchte ich mir ein Café in Westerland. In einer Seitenstraße liegt das Kaffeehaus Mateika. Ohne Reservierung hatte ich Glück so früh dort zu sein und bekam noch einen Tisch. Die freundliche Bedienung nahm die Bestellung auf und erklärte beim Servieren des Frühstücks was sie brachte.

Um Sylt mit dem Auto zu verlassen, gibt es die Fähre nach Rømø, mit der ich kam und den Autozug aufs Festland. Für diesen entschied ich mich für die Rückreise. Noch in Schleswig-Holstein legte ich einen längeren Stopp ein, um Freunde zu besuchen. Das war gut für die weitere Reise. Von ihnen bekam ich den Hinweis wie ich Hamburg umfahren könnte. Die Autobahn, welche in die Elbtunnel führt war an diesem Wochenende gesperrt und alles wurde durch die Straßen Hamburgs geleitet. Entsprechend sah der Stauradar aus. Mit dem Umweg kam ich fast ganz ohne Stau an Hamburg vorbei. Nur ein kurzes Stück war ich im stockenden Verkehr, bis es wieder flüssig weiter ging.

Viele Stunden Später kam ich Zuhause an. Alles wurde aus Svarta ausgepackt und nur in der Wohnung abgestellt. Ich aß etwas, duschte und verschwand ins Bett. Der Fahrttag war doch recht lange.


09. Juni – The Day After

Was man halt nach einem Campingurlaub so macht. Alles aus den Taschen auspacken und Wäsche waschen. Dieses Mal bedurfte die Reinigung des Zeltes und des Campingzubehörs mehr Aufmerksamkeit. Durch die Winde und den gelegentlichen Regengüssen, vor allem aber auch dem Einpacken des nassen Zeltes, war an allem mehr oder weniger viel Sand von drei Inseln.


Resümee

Rømø ist bequem über einen Damm mit dem Auto zu erreichen. Die Insel ist nicht besonders groß, so das in zwei/drei Tagen alles wesentliche zu erwandern ist. Lakolk, an dem der Campingplatz liegt, ist eine Siedlung im Wochenendhausstil. Davon gibt es mehrere Siedlung auf der Insel. Lediglich Havneby könnte man als richtigen Ort bezeichnen. Für die Übernachtungen würde ich den Ort allerdings nicht wähle. Es gibt reichlich Ferienhäuser und Siedlungsgebäude, die den Ort nach außen wie ein Wohnsilo erscheinen lassen.

Vorab hatte ich im Internet nur zwei Campingplätze ausgemacht, wovon einer nicht zum Zelten geeignet ist. Vor Ort entdeckte ich noch mehrere andere Campingplätze und zumindest einer sogar für Personen mit Zelt. Der von mir gewählte Campingplatz ist recht groß, war Ende Mai allerdings noch recht ruhig.

Was Rømø hervorstechen lässt aus den Nordseeinseln ist die Möglichkeit mit dem Auto auf den Strand zu fahren. Mit dem Auto kann und hat das durchaus Spaß gemacht. Zu Fuß erblickt man jedoch Mittags bis Abends eine fast durchgehende Parkplatzreihe vor den Dünen. Hübsch ist anders. Achtung: Der Strand ist offizielle Verkehrsfläche und die Geschwindigkeitsbegrenzung (30 km/h) sollte eingehalten werden.

Amrum verbinde ich nun mit viiiiiel Sand und reichlich Bohlenwegen. Mir gefiel es dort auch aufgrund des Campingplatzes. Das Zelt mitten in den Dünen im Sand stehen zu haben hat schon was. 😀 Ähnlich wie Sylt, bietet sich auf der Westseite Strand, in der Mitte Heide und Landwirtschaft. Im Osten liegen die Orte und das Wattenmeer.

Sylt kannte ich bereits vom vorherigen Oktober. Von den Temperaturen war es gar nicht so weit weg wie im Oktober, kam jedoch die Sonne hervor wurde es sofort deutlich wärmer. Der Mix aus den Wanderungen und den Radtouren ist gut gewesen. Mit weniger Wind, wäre ich bestimmt mehr mit dem Rad unterwegs gewesen. Solch ein Mix könnte ich mir gut für einen anderen Urlaub an der See vorstellen. 

Insgesamt waren die Tage dort kühler und windiger wie ich es erwartet hatte. Die Kombination mit Strand, Düne und Heide haben alle drei Inseln und doch waren sie verschieden. Hat man eine Insel gesehen, kann nicht auf die anderen geschlossen werden. In solch einer Kombination könnte die Küste mit den Halligen verbunden werden. Mal sehen….


Statistik

  • 110 Kilometer gewandert
  • 40 Kilometer Rad gefahren
  • unzählige Spaziergänge und Wege auf den Campingplätzen
  • 3 Mal mit einer Fähre gefahren
  • 1 Mal mit einem Autozug unterwegs gewesen
  • 1723 Kilometer mit Svarta gefahren

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Deutschland – Sylt – Oktober 2023

Im Mai 2023 wurde der Entschluss getroffen, für ein paar Tage nach Sylt zu reisen. Durch ein Wanderevent von Marsch-zum-Meer – Insel-Edition Föhr – habe ich u. a. ein paar Personen, die auf Sylt leben getroffen und zu zweien habe ich noch losen Kontakt.

So schrieb Steffie (von Sylt), ob ich Lust habe mal auf die Insel zu kommen. Ein paar Tage vor dem letzten Wochenende im Oktober sollten doch möglich sein. Gefunden haben sich dann vier Tage im Oktober. 

Bei vier Tagen kristallisierte sich heraus, dass ein Flug von Frankfurt nach Westerland die zeitlich beste Variante ist. In Bezug auf den CO₂-Fußabdruck nicht wirklich ideal, aber mit der Bahn würden alleine für die An- und Abreise, genauso wie mit dem Auto je ein Tag anfallen. Der Flug wird selbstverständlich kompensiert und für das Gewissen nicht nur mit dem berechneten Wert, sondern noch mit einem Faktor versehen.

Apropos Wanderevent. Steffie und Charlotte hatten sich schon für das letzte Oktoberwochenende angemeldet, um die 100 Kilometer um Sylt vorzunehmen. 50 Kilometer hätte ich mir wohl zugetraut, eine Anmeldung war jedoch nur für 100 Kilometer möglich. Was soll’s! Die beiden unternehmen ja Trainingsläufe und so werden wir vielleicht zusammen ein paar Kilometer auf der Insel unterwegs sein.


Oktober

Meine letzten beiden Aufenthalte auf Sylt war zweimal zur Jugendzeit zur Kur. Lange ist es somit her, dass ich auf Sylt war.


14. Oktober – Westerland

Den Check-in zum Flug hatte ich am Vortag erledigt und somit bereits die Bordkarte in meinem Wallet auf dem Smartphone. Am Flughafen Frankfurt war ich schon sehr früh, da ich nicht sicher war, wo ich mein Gepäck abgebe und wie das mit der Sicherheitskontrolle abläuft. Seit einiger Zeit heißt es zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Vor 05:00 Uhr ist es auf dem Flughafen noch überschaubar, was so los ist. Die Gepäckabgabe hatte ich dann am Lufthansa Baggage Drop abgegeben. Geht mit dem Boardingpass im Wallet sehr einfach.

So war ich schnell mein Gepäck los und sah mich nach Frühstück um. Der Point, den ich meistens am Flughafen anlaufe, hatte noch geschlossen. Ein Bäcker in der Nähe hatte zum Glück schon auf und so gab es eine Schoko-Zimt-Schnecke und einen Kaffee.

Für unterwegs füllte ich nach der Sicherheitskontrolle meine Trinkflasche an einem der Trinkbrunnen im Flughafen. Apropos Sicherheitskontrolle. Es war dieses Mal eine der neuen Systeme, wo es nicht mehr nötig ist alles auszupacken. Sehr praktisch.

Mit dem Bus gab es dann eine Rundfahrt auf dem Flugplatz und danach gefühlt nochmals mit dem Flugzeug, bis wir auf der Startbahn waren. 55 Minuten später setzte der Flieger auf Sylt auf. In Frankfurt war es warm und leicht windig. Auf Sylt kühl und es herrschte starker Wind. Gut, dass ich meine Merinojacke und den Windbreaker im Handgepäck hatte.

Bei dem winzigen Flughafen war das Gepäck schnell auf dem Band, was gut war, da diese Halle nicht beheizt war. Mit meiner Tasche bin ich in das Abfluggebäude, um es dort zu deponieren. Das geht ziemlich einfach und kostet 10 € für einen Tag.

Nur mit dem Rucksack und Kamera ging es zu Fuß nach Westerland zur Innenstadt. Frühmorgens war diese noch leer. Je näher ich dem Strand kam, desto heftiger wurde der Wind. Je nach Wetter-App waren es 6 – 8 oder 7 – 10 Bft. Eine kleine Runde auf der Strandpromenade und ich bin zurück auf die Hauptflaniermeile von Westerland. Mein Ziel war ein Café für ein Frühstück. Bei Café Orth bin ich fündig geworden.

Von hier unternahm ich dann einen Spaziergang in Richtung Süden. Meist auf der Inselseite der Düne, manchmal aber auch auf der anderen Seite. Das Überqueren der Dünen war jedes Mal eine ziemlich stürmische Sache. Manchmal musste ich mich auf den Stufen der Holztreppen arg konzentrieren, um nicht weggeweht zu werden. Das Schauspiel der Wellen war dann doch so faszinierend, dass ich es immer wieder wagte.

Auf der Inselseite der Dünen durchlief ich mehrere kleine Wälder und mit der Vogelkoje ein Vogelnaturschutzgebiet. Sehr schön.

In Westerland passierte ich eine längere Mauer an einem Fußgänger- und Radweg. In 2017 durften sich bei dem Projekt „Surf Insel Sylt“ namhafte Graffitikünstler an dieser Wand austoben. Wirklich toll, was mit Graffiti möglich ist, wenn das Können über einfache Schmierereien weit hinausgeht.

So langsam wurde es Nachmittag und der Hunger meldete sich. Wie gut, dass ich meinen Weg so geplant hatte, dass ich ungefähr zur Essenszeit an der Beach Box sein werde. Ein Chili-Con-Carne-Burger bestellte ich mir. Was ich bekam, war ein riesiger Bürger, der doppelt so groß war wie der Bun. Unfallfrei Essen ist damit auf eine andere Ebene gehievt worden. Hat aber ganz gut geklappt und der Burger war sau lecker gewesen. Wer in Westerland ist, sollte dort unbedingt hin. Die Burger gibt’s nur To Go, aber in der Nähe befinden sich Sitzmöglichkeiten und es sind vermutlich die besten Burger der Insel.

Weiter ging es am Strand bis an das Ende der Strandpromenade. Der weiterführende Weg war schon sehr mit Sand verweht und der Wind wurde immer heftiger. So kehrte ich um und steuerte ein Café an. Einen Latte Macchiato zum Aufwärmen!

Über die Flaniermeile kam ich zum Bahnhof. Dort folgte ich der Straße zum Apartment. Auf dem Weg kam ich an einem Supermarkt vorbei und kaufte gleich alles für die nächsten Tage ein.

Das Apartment stand ab 16:00 Uhr zur Verfügung. Kurz danach war ich dort und konnte über die Box neben der Haustür mit der mitgeteilten Pin-Nummer den Schlüssel zum Apartment erhalten. Das Apartment befindet sich ganz oben im Haus. Klein aber fein. Zweimal hatte ich an diesem Tag einen kurzen und heftigen Regenschauer abbekommen. So war es gut, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. So ganz war es das dann doch noch nicht. Ich musste noch mein Gepäck vom Flughafen abholen. Der Weg zu Fuß dorthin beträgt ungefähr 20 Minuten. Mit Gepäck etwas mehr. 😅

Spaziergang: ~14 Kilometer


15. Oktober – Der Süden

Gut geschlafen, wachte ich morgens auf. Kurz ins Bad und dann ran an das Frühstück. Porridge, Milch und Banane hatte ich dafür am Tag zuvor eingekauft. Das Wetter draußen sah immer noch so na ja aus, weshalb ich mir beim Frühstück Zeit ließ.

Das südliche Ende von Sylt hatte ich mir vorgenommen. Dorthin kam ich mit dem Bus, der mich bis zum Hafen von Hörnum brachte. Die Wandertour startete am Hafen und führte mich zuerst durch das ältere Hörnum. Dabei brachte mich ein Pfad quer durch den Ort an die Westküste. Stürmisch war es wie am Vortag und dazu kamen noch reichlich dunkle Wolken. Wer nun denkt, ich wäre die Einzige, die trotz starkem Wind und Regenvorhersage am Strand bis zum südlichsten Punkt lief, irrt. Es waren sogar recht viele am Strand unterwegs.

Der Regen kam am südlichen Ende. Zuvor konnte ich am Horizont in den dunklen Wolken die Nachbarinseln sehen. RALF – rechts Amrum, links Föhr. Der Regen war erfreulicherweise nicht von langer Dauer und hörte auf, bevor ich Hörnum wieder erreichte. Das erste Gebäude von Hörnum aus südlicher Richtung ist die „Südküste“, ein Restaurant. Dort kehrte ich ein und wärmte mich mit einem schönen heißen Kakao. 😊 Aufgewärmt kaufte ich außen ein Matjesbrötchen und futterte dies am Strand. Dort waren ein paar Bänke, sodass ich das Brötchen mit Meerblick zu mir nehmen konnte. Ja, Kakao und danach ein Matjesbrötchen geht. 😀

Bis zum Hafen war es dann nicht mehr weit. Da der Bus in Kürze kommen sollte, unternahm ich keinen weiteren Spaziergang in Hörnum. Den Bus nahm ich bis zur Haltestelle Punta Klient. Das ist ein Dünendorf. Kaum war ich ausgestiegen und der Bus weg, fing es an zu regnen. Ich wartete den Hauptguß in dem Häuschen der Bushaltestelle ab, bevor ich die Treppe über die Düne nahm. Es regnete zwar immer noch, mit dem Poncho machte mir das allerdings nicht so viel aus. Ich vermutete eh, dass bis zum Dorf der Regen aufhören würde.

Falsch gedacht! Daher nahm ich nicht den Weg zum Strand, sondern den alten Bahnweg nach Norden. So kam ich immerhin durch die Dünen des Baakdeel. Der Weg brachte mich zurück zur Straße und diese lief ich bis zur nächsten Bushaltestelle. Jetzt aber lief ich dann doch nach Osten durch die Dünen bis zu Sandstrand. Das war gut so, den trotz des immer noch leichten Regens befand ich mich doch hier in einem Naturschutzgebiet, das so anders aussah, wie das, das ich bisher sah.

Zur Straße ging es denselben Weg zurück. Auf der anderen Straßenseite kam ich über den Parkplatz und einem Zubringerweg zur Sansibar. Da es nur tröpfelte, lief ich weiter bis zum Strand. Die hohen Wellen der stürmischen See haben schon was Faszinierendes. In der Sansibar bekam ich einen Platz an einem Fenster.

Die Speise- und Getränkekarte ist ordentlich dick. Wobei sich nur die ersten paar Seiten den Speisen widmen. Es folgen Seiten über Seiten mit verschiedensten Weinen, Sekten und anderen alkoholischen Getränken. An Auswahl mangelt es definitiv nicht. Ein Zwetschgenkuchen und ein Latte Macchiato waren genau das Richtige.

Fast alle Tische waren besetzt, warten auf die Bedienung musste ich nicht wirklich. Sehr freundlich und immer einen Blick, ob alles in Ordnung ist. So sollte es sein, wenn eine Bedienung gut ist. 👍

Tja, wie sollte es auch anders sein, als dass es zu regnen begann, als ich mich auf den Weg machte. Meine Entscheidung fiel daher auf den direkten Weg zur Bushaltestelle. Da ich vom Weg einen Bus dort sah, war mir klar, dass ich einige Zeit auf den nächsten warten darf. Im Häuschen der Bushaltestelle war ich zumindest geschützt vor Regen und Wind.

In Westerland suchte ich eine Bank auf. An der ersten waren alle Geldautomaten außer Betrieb. Bei der zweiten nicht alle. Eigentlich habe ich es mehr mit Kartenzahlungen, auf Sylt kommt man damit jedoch nicht so weit. Den Bus konnte ich mit Karte bezahlen, das Frühstück im Café Orth am Vortag und den Kakao in der Südküste nicht. Zu hohe Kosten würden anfallen bei geringen Beträgen, hieß es. Die waren wohl noch nicht in Italien, wo selbst ein Espresso per Karte gezahlt werden kann.

Ratet, was war, als ich aus der Bank kam! Richtig, es regnete wieder. Ich wagte es dennoch durch die Flaniermeile bis zur Strandpromenade. Einen Kitesurfer konnte ich erblicken. Nun gut, bei dem Wetter ist das auch nur was für Könner. Mit einem Bogen lief ich zur Hauptstraße und weiter bis zum Apartment. Genug Regen für heute. 😂

Die GPS-Aufzeichnung scheint schon zu stimmen. Abhängig vom Kartenmaterial (OpenStreetMap) passt es, wie im Bild zu sehen ist, nicht. Bei Apple-Maps und auf Apple Satellitenbildern ebenso. Mit HERE als Kartengrundlage passt es. Daran kann gut erkannt werden, welch schnellem Wandel die Südspitze von Sylt unterzogen ist.

Tour im Süden: ~5 Kilometer
Tour durchs Baakdeel: ~3,5 Kilometer


16. Oktober – Nach Osten

In der Nacht hatte es weiterhin gestürmt und geregnet. Als ich aufstand, war es noch bewölkt, doch während des Frühstücks schaute die Sonne vorbei. 😀

Gut eingepackt, machte ich mich auf den Weg. Durch Westerland, am Bahnhof vorbei, erreichte ich Tinnum. Durch Tinnum kam ich an vielen älteren Häusern vorbei und es gab abseits der Hauptstraße schöne Gassen.

Am östlichen Ende bog ich auf einen Schotterweg an der Bahn entlang ab. Mit einem Bogen gelangte ich so nach Keitum. Zwischen diesen zwei Dörfern sah ich viel plattes, grünes Land. Landwirtschaft auf weiten Feldern geht in der Inselmitte scheinbar ganz gut.

Hallo Regen! Kurz vor Keitum packe ich den Poncho aus, da es anfing leicht zu regnen. Nach Keitum hineinzukommen war nur möglich, indem ich eine Zeitlang an der Landstraße entlang lief, um durch die Unterführung der Bahnstrecke nach Keitum zu kommen. Freundlicherweise hörte der Nieselregen auch auf. Keitum erkundete ich über mehrere Straßen. Viele Geschäfte in alten, reetgedeckten Häusern gab es zu sehen.

An der kleinen Teestube war ich kurz nach 11:00 Uhr und somit kurz nach der Öffnung. Ein warmer Tee wäre schon was. Also rein in die Teestube. Sehr urig ist diese eingerichtet und auf einem Sofa fand ich einen gemütlichen Platz. Das mit dem Tee war dann doch nicht so einfach. Die Teekarte umfasst eine sehr große Auswahl an Teesorten. Ich entschied mich für einen Ingwer-Lemon-Tee. Neben dem Sofa ist die Auslage der Kuchen. Die sahen alle toll aus, womit ich nicht widerstehen konnte und einen Mohn-Käse-Kuchen orderte. Der war sogar noch leicht warm. 😊

Weiter ging es durch Keitum. Das dies einmal ein Fischerdorf mit Hafen war, ist kaum zu erkennen. Alles ist auf Tourismus und Geschäfte ausgerichtet. Ein Wandel, der nach dem Bau des Dammes zum Festland nötig wurde, da dadurch der Hafen nicht mehr nutzbar war.

Mehr oder weniger an der Küste auf einem Wirtschaftsweg erreichte ich Morsum. Bis dahin hieß es öfter improvisieren. Die erste Hälfte des Weges war immer wieder mit größeren und tieferen Pfützen und mit Schlamm gespickt. Zwischen der Küstenlinie und dem Weg war Marschland – bzw. manchmal auch der Weg selbst. 🙃 Die Küstenlinie war nicht immer einfach zu erkennen. Es herrschte Ebbe und das Meer war weit draußen.

Morsum, zumindest der Ortsteil, durch den ich lief, war wenig spannend. Vieles ähnelte dem, was ich an diesem Tag von den anderen Dörfern schon gesehen hatte. Einzig, dass es hier viel ruhiger war, fiel gleich auf. Durch das Dorf und über eine Straße kam ich zum Wanderparkplatz des Morsumer Kliffs.

Durch eine Heidelandschaft gelangte ich an den oberen Rand des Kliffs. Ein Pfad oberhalb brachte mich bis zum Ende des Kliffs. Hier war einiges los, da es bis hierher ein gemütlicher Spaziergang vom Wanderparkplatz aus ist.

Tja, dann aber wurde es interessant. Es sollte nun unterhalb des Kliffs zurückgehen. Ein Schild beschrieb den Weg als naturbelassen. Was das wohl bedeuten soll? Nun, ich erfuhr es wenige Minuten später. Naturbelassen heißt, dass der Weg durch das Grün des Watts, durch Schlick und Schilf führt. Der Weg war somit eine kleine Herausforderung, die Landschaft, durch die der Weg führt, ist es allemal Wert ihn zu gehen.

Zurück in Morsum, steuerte ich den Bahnhof an. Gegenüber befindet sich mein Ziel – die Sylter Seifenmanufaktur. Meine Schuhe machte ich vor dem Eingang so sauber, wie es nur ging. Hatte ich das mit dem naturbelassenen Weg schon erwähnt. 😅 Innen erwartete mich eine große Auswahl an Seifen und Zubehör. Zu den Seifen bekam ich reichlich Infos, von der Dame, die mich bediente. Viele Seifen fanden den Weg in meinen Rucksack. Gut, dass hier Kartenzahlung möglich ist.

Nun zum Bahnhof – d. h. zum Bahnhofsgebäude, in dem Brød & Smør zu finden ist. Bodenständig und lecker. Ein Brot mit Garnelen frisch zubereitet und ein Cappuccino waren meins.

Die zeitlich nächste Gelegenheit nach Westerland war der Zug. Über die DB-App hatte ich ein Ticket gekauft und bald war ich in Westerland. Es folgte noch der Weg zum Apartment.

Bei Kaffee am Nachmittag und später Wein zum Abendessen ließ ich den Tag ausklingen.

Tour: ~21,5 Kilometer


17. Oktober – Um Kampen

Eine Tour um Kampen hatte ich mir für diesen Tag ausgesucht. Den Bus bis Kampen nehmen oder laufen? Ich lief vom Apartment nach Norden. Kaum hatte ich Westerland verlassen, war ich schon in Wenningstedt. Getrennt sind die beiden Orte durch einen Wald, mit reichlich Wegen.

In Wenningstedt kam dann sogar die Sonne so langsam heraus und es wurde heller und machte einen freundlicheren Eindruck. Die Häuser an den ersten Straßen waren oft mit Reetdächern versehen und meist mit Mauern aus Backstein. Erst in der nördlichen Straßen waren es modernere Bauten.

Raus aus Wenningstedt und über einen Fuß- und Radweg kam ich nach Kampen. Kurz nach Wenningstedt konnte ich links den Grabhügel Denhooge sehen. Solche Grabhügel gibt es auf Sylt mehrere. Hier ist es jedoch möglich, in den Hügel hineinzugehen. Die kleine Schleife um in einen dunklen Gang zu gehen hatte ich mir gespart, da ich davon ausging, dass es nicht so spannend sein dürfte.

Was sehr deutlich von weitem zu sehen war, war der Leuchtturm von Kampen. Weiß, mit schwarzem Band und über 60 Metern Höhe gut erkennbar, selbst vor dem dunklen Wolkenhimmel.

Dunkle Wolken? Ja, die Sonne versteckte sich wieder immer mehr hinter den aufziehenden Wolken. In Kampen bin ich den ersten Weg nach links. Dieser führt zu einem Campingplatz und durch diesen hindurch in die Dünen. Ein schöner Weg durch die Dünen mit Blick auf die Uwe Düne, Sylts höchster Erhebung mit 52 Metern. Durch die Dünen kam ich oberhalb des Roten Kliffs an. Ein angelegter Holzweg geht nah an der Abbruchkante entlang nach Norden und dann über Treppenstufen wieder Richtung Kampen, also der Inselmitte. Einige Stufen auf der anderen Seite der Düne herunter und dann kamen 110 Stufen nach oben. Hier war ich dann auf der Aussichtsplattform der Uwe Düne. Benannt nach Jens Uwe Lornsen, der für eine Unabhängigkeit von Dänemark vor Jahrhunderten kämpfte.

Runter von der Uwe Düne und am Restaurant Sturmhaube vorbei kam ich unten am Strand an und konnte so das Rote Kliff das erste Mal aus Sicht der See sehen. So wirklich Rot war es durch die Bewölkung gar nicht. Dennoch war es sehr markant, da es sich durch die Farbe vom hellen Strand abhob. Auf letzterem waren übrigens viele spazieren. Da es hier ein Hundestrand ist, auch viele mit Hunden.

Weiter am Strand nach Norden kam ich zu Kaamps7 und dachte mir, hier könnte ich was Warmes trinken. War jedoch nicht so, den Kaamps7 öffnet erst um 12:00 Uhr und es war noch deutlich vor 12:00 Uhr. Ein Blick auf die Karte zeigte mir eine weitere Möglichkeit an und so bin ich weiter am Strand entlang gelaufen. Die Buhne 16 war mein Ziel und hier bekam ich was zu Trinken und zwei Pfannkuchen mit Apfelmus zu Stärkung.

Zurück nach Kampen bin ich über den Wanderpfad und den Fuß-/Radweg durch die Dünen. Erneut bin ich nicht nach Kampen hineingelaufen, sondern am Ortsrand auf dem Wanderweg an das östliche Ufer von Sylt gelaufen. Dort ging es an der Küstenlinie nach Süden in die Braderuper Heide. Der Kontrast auf dieser Wanderung von der West- zur Ostküste war faszinierend. Westlich viel Sand und in den Dünen teils Heide waren es, im Osten Schilf und Heide. Von Meer war jedoch im Osten nur zu ahnen, da Ebbe war.

Dann ging es wieder in die Inselmitte bis zum Kampener Leuchtturm, an diesem vorbei zu Westküste. Über mehrere Pfade, dem Strand und anderen Wegen fand ich meinen Weg zurück zum Apartment.

Geduscht, relaxt und eine halbe Stunde später bin ich los in die Innenstadt. Im Mio traf ich mich mit Steffie und Charlotte, die ich vor Jahren bei einem Wander Event auf Föhr kennengelernt hatten. Bei Essen und Unterhaltung gestaltete sich so ein kurzweiliger Abend.

Tour: ~22,8 Kilometer


18. Oktober – Nördlichst!

Gemütlich bin ich zum Bus, um mit diesem nach List, dem nördlichsten Ort auf Sylt zukommen. In List angekommen, schaute ich mir den noch fast leeren Hafen an. Bei Gosch kaufte ich ein Fischbrötchen für später und packte es in den Rucksack. So ausgerüstet machte ich mich auf den Weg zum Lister Ellbogen.

Hinter List ging es durch die mit Heidesträuchern bewachsenen Dünen. Ab der Abzweig der Privatstraße (Mautpflichtig für Fahrzeuge) wurden es immer weniger Wolken. Im Grund gibt es nicht viele Möglichkeiten zum westlichen Lister Leuchtturm zu kommen. Entweder wie ich über die Straße oder am Strand entlang. Auf der Straße laufen hieß auch diese mit Autos und Fahrrädern zu teilen. Mit meiner orangen Jacke im Sonnenschein war ich gut zu sehen und alle wichen schön aus. Das war auch gut, den nicht immer hätte ich zur Seite springen können. Abgesehen davon sind die Autos dort langsam unterwegs, da Schafe frei umherlaufen und Aufpassen angesagt ist.

Am Leuchtturm vorbei, durch die Dünen, erreichte ich den Strand. Hier lief ich mit vielen anderen nach Nordosten. Die vielen anderen waren im Gegensatz zu mir mit dem Auto oder Fahrrad bis zum Leuchtturm gefahren. Obwohl einiges los war, war es eine friedliche, gar beruhigende Stimmung. Leichtes rauschen der Wellen, Sand und Sonne. 😊

Dann erreichte ich den nördlichsten Punkt Deutschlands. Das Schild steht am Übergang vom Strand zu den Dünen. Daher konnte ich mich von der Wasserlinie kommend aus nördlicher Richtung dem Schild nähern. Nördlichst halt! Ein paar Bilder, einen Sitzplatz gesucht und dann das Fischbrötchen ausgepackt. Fisch am nördlichsten Punkt von Sylt. 😊
Ich hatte eine gute Weitsicht dabei und konnte sogar die Küste der dänischen Insel Rømø sehen.

Weiter ging es am Strand in östlicher Richtung bis zu einem Weg durch die Dünen und zur Straße. Die Straße erreichte ich an einem Parkplatz, an dem eine Kiteschule ein paar Wagen stehen hat. Die Wagen waren verlassen, da Ebbe war und somit im Lister Ellbogen kein Wasser.

Für mich hieß es nun die Straße bis zur Mautstation zurücklaufen. Dort bog ich jedoch nach rechts ab und lief entgegengesetzt zu List. Unweit ist ein Parkplatz und die Bam Bus Bar. Zumindest war sie einmal dort. Das Gebäude steht noch, nur ist die Bar mittlerweile geschlossen. Nur wenige Meter weiter in den Dünen ist die Strandhalle am Ellbogenberg und dort bekam ich dann auch einen Latte Macchiato. Die Kuchen sahen alle sehr lecker aus, ich verkniff es mir jedoch.

Kaum trat ich aus der Strandhalle, war mir deutlich kühler. Die Sonne verbarg sich hinter einer größeren Wolkendecke und der Wind wurde stärker. Der Weg zum Lister Hafen war derselbe, den ich am Morgen schon gelaufen war. Durch die Dünen und List kam ich am Hafen an.

Es war Nachmittag und am Hafen war ein reges treiben. Davon ließ ich mich nicht irritieren und steuerte Gosch an. Die nördlichste Fischbude Deutschlands hatte ich mir für ein (Nach-)Mittagessen ausgesucht. Der Grillteller mit dreierlei Fisch und Bratkartoffeln war lecker.

Fast wie vorausgeplant kam ich genau in dem Moment an der Bushaltestelle an, als der Bus nach Westerland kam. Flugs rein und einen Sitzplatz ergattert.

Jedoch nur bis Kampen Süd bin ich gefahren und dort durch Kampen, am Campingplatz vorbei zum Strand gelaufen. Die Sonne hatte sich wieder gezeigt und nur noch wenige Wolken waren am Himmel. Vielleicht bleibt es und ich habe doch noch die Chance das Rote Kliff in der Sonne zu sehen, wenn es rot leuchtet.

So war es auch. Obwohl so richtig intensiv rot ist es dennoch nicht. In der Sonne machte es aber wesentlich mehr her. Am Strand lief in mit der Abendsonne über dem Meer bis Westerland.

Im Apartment hatte ich an diesem Tag nicht mehr viel unternommen. Den ganzen Tag draußen, laufen, Sonne, Wind und Salzluft zeigten ihre Wirkung.

Tour: ~17 Kilometer
Strandspaziergang: ~6 Kilometer


19. Oktober – Rantumbecken

Wie vorhergesagt, fing es schon in der Nacht an, stürmischer zu werden. Am späten Abend und frühen Morgen hörte ich die Bewegung im Gebälk bei heftigen Böen. Da das Apartment ganz oben im Gebäude liegt, hörte ich manchmal auch einen Ast auf das Dach fallen.

Somit machte ich es mir am Morgen gemütlich. Die Nachrichten überfliegen und dann langsam dem Frühstück widmen. Zwischenzeitlich tröpfelte es auch noch. Ein Niederschlag von wenigen Millimeter pro Stunde war angekündigt. Mit dem Wind hörte sich das am Dachfenster nach viel mehr an.

Dennoch packte ich meinen Rucksack und machte mich auf zu einer Wanderung. Es sollte um das Rantumbecken gehen. Da der Wind von Osten kam, folgte ich Charlottes Hinweis, die Runde so zu laufen, dass zuerst der Deich nach Rantum kommt.

Am Bahnhof vorbei durch Tinnum kam ich zur Tinnum Burg. Um diese „Burg“ lief ich auf einem Holzweg. Hier war es schon reichlich windig. Vom Wall der „Burg“ konnte ich in das Innere sehen. Im Grunde ist die Tinnum Burg ein Ringwall und innen wächst genau das, was drumherum wächst – viel Schilf.

Nun kam ein Abschnitt über offene Felder, am Tierpark vorbei bis zum Deich. Auf offener Flur war der Wind mit dem inzwischen wieder einsetzenden leichten Nieselregen nicht sehr angenehm. Nieselregen und Wind von vorne ist echt gemein. 😕

Dann erreichte ich den Deich, der das Rantumbecken zur See abgrenzt. Oben auf dem Deich war es mit den Böen kaum möglich, gerade zu laufen. Daher bin ich auf der Insel zugewandten Seite des Deiches etwas unterhalb gelaufen. Wesentlich besser!

Das Rantumbecken sollte ein Flugplatz für Wasserflugzeuge werden. Dazu wurde der Deich ursprünglich gebaut. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war ein solcher Flughafen nicht mehr nötig und das Becken wurde zu einem Naturschutzgebiet.

So begrüßten mich am Anfang des Außendeiches Schafe, die das Gras des Deiches pflegen. Im Watt sah ich ein paar Vögel, im Rantumbecken deutlich mehr. Enten, Schwäne, Möwen und viele mehr. Mit dem starken Wind war das Fotografieren schwierig, aber nicht unmöglich. Danke an die Erfindung der Bildstabilisierung bei Kameras. 😀

Viele Kilometer später kam ich am Rantumer Hafen an. Es ist der jüngste Hafen von Sylt und nur bei Flut schiffbar, also in dem Moment nicht, da Ebbe war. Auf ein Boot wollte ich eh nicht und bog in das Dorf ab.

Mittagszeit! 😊 Zuvor hatte ich schon eine Möglichkeit für eine Rast entdeckt und die steuerte ich an. De Lüx Curry hat sich auf die Currywurst spezialisiert. Das Besondere sind die Soßen für die Wurst (auch vegan) und die verschiedenen Mayonnaise-Variationen, die alle selbst hergestellt werden. Zuerst bekam ich einen Probierteller mit den beiden Soßen – Tomaten-Mango-Soße mit Limette und Tomate Total mit getrockneten Tomaten. Ich entschied mich für die Tomten-Mango-Soße. Die leichte süße der Mango mit dem säuerlichen der Limette hat was. Zu den Pommes bekam ich ein dreigeteiltes Schälchen mit allen Mayonnaise Variationen (mit Limette, mit Trüffel und mit Speck).

Weiter laufen bis zur Bushaltestelle oder die ganze Tour laufen? Während ich am Essen war, hörte es auf zu regnen. Ich lief erst einmal zur Hauptstraße und entschied dann, dass ich den Weg zurück nach Westerland auch laufen könnte. In der Inselmitte war der Wind nicht ganz so stark und wie erwähnt, regnete es nicht mehr. Der Weg selbst war nichts Besonderes, da es der Rad-/Fußgängerweg neben der Landstraße war. Von hier ergibt sich ein Blick auf die Dünenlandschaft des Baakdeel. Bei dem unfreundlichen Wetter war dort jedoch nichts Besonderes auszumachen.

In Westerland angekommen lief ich durch den Wald am südlichen Ende und dann erneut den Weg an der Graffitimauer entlang. Ein paar Straßen weiter, in der Nähe des Bahnhofs, machte ich bei der Bäckerei und Konditorei Abeling halt. Diese wurden mehrfach ausgezeichnet und Kuchen für einen Kaffee später war mir eine gute Idee. Mit dem Kuchen bin ich das letzte Stück zum Apartment gelaufen.

Frisch geduscht machte ich mir einen Kaffee und aß den Kuchen dazu (Apfel- und Schoko-Käse).

Tour: ~19 Kilometer


20. Oktober – Last Day

Eigentlich. Eigentlich wollte ich morgens das Gepäck am Flughafen abgeben, zurück zum Apartment und dann mit Rucksack in die Innenstadt. Eigentlich!

Mit dem Gepäck war ich am Flughafen und der war morgens um 8:30 Uhr noch geschlossen. 😕 Also mit Gepäck zurück zum Apartment. Dort machte ich mir einen Kaffee, brachte den Müll weg und schaltete die Spülmaschine an.

Zweiter Versuch, diesmal mit Gepäck und Rucksack, da ich das Apartment verlassen musste. Kurz nach 10:00 Uhr war ich erneut am Flughafen und nun war dieser auch tatsächlich auf. Das Gepäck gab ich ab und machte mich dann auf in die Innenstadt.

In einer Bücherei fand ich eine schöne Postkarte und wie am ersten Tag steuerte ich das Café Orth für ein Frühstück an. An diesem Morgen war wesentlich weniger los wie an meinem Ankunftstag auf Sylt. Lag es am Wochentag, es war Freitag oder am bescheidenen Wetter. Wie auch immer, ich bekam einen gemütlichen Platz am Fenster.

Zuerst widmete ich mich der Postkarte – Wickie musste doch wie immer eine Postkarte schreiben, die nach Wien gehen soll. Bald darauf bekam ich mein Frühstück und lies so den gemütlichen Teil des Tages beginnen.

Es nieselte nicht mehr und so beschloß ich einen Spaziergang durch Westerland zu unternehmen. Am Bahnhof vorbei und immer weiter kam ich zum Industriegebiet von Tinnum.

Nein, ich hatte mich nicht verlaufen. Im Industriegebiet fand ich, was ich suchte, die Sylter Schokoladenmanufaktur. 😀 Ein paar leckere Schokoladen hatten es mir angetan, wie auch ein Glas Bamboleros Limone. Ich hatte Zeit und trank vor Ort eine Tasse heiße Schokolade. Genau das richtige bei dem stürmischen Wetter. Es wehte immerhin mit 6 bis 7 Beaufort und in Böen bis über 10 Beaufort.

Über einen Bogen lief ich zurück und zwar so, das ich zur Beach Box kam. Ein Burger am ersten Tag und einer am letzten Tag. Es wurde der Cheeseburger.

Über die Düne kam ich zur Strandpromenade, die ich entlang lief. Fast am Ende der Strandpromenade bog ich in die Stadt ab. Das Sunset Beach führte noch zu einem Stopp für ein Getränk. Dann aber machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Kaum aus der Sunset Beach heraus, nieselte es wieder. So wie am morgen war der Weg zum Flughafen sehr windig und nass. Regen und Wind von vorne macht keinen Spaß. 😅

Am Flughafen war warten angesagt, ich war sehr früh für den Rückflug dort, das Wetter lud jedoch nicht dazu ein, noch länger in Westerland unterwegs zu sein. Die Wartezeit überbrückte ich mit dem Schreiben des Textes für diesen Tag.

Der erste Flieger an diesem Nachmittag wurde gecancelt. Da hatte ich mir noch nichts gedacht, es war ja nicht meiner und von einer anderen Fluggesellschaft. Dann war es so weit mit der Sicherheitskontrolle. Das Gepäck hatte ich ja bereits abgegeben.

Nochmal warten. Warten.
Die Ankunftszeit des Fliegers wurde mehrmals korrigiert und irgendwann kam ein Mitarbeiter vom Flugfeld und meinte, das war jetzt der erste Landeversuch. Auf Fight Radar konnten wir sehen, dass der Flieger einen Bogen flog. Zuerst dachten wir, um einen neuen Versuch zu starten, dann sahen wir, dass der Flieger über Sylt hinweg flog, Richtung Kiel oder Hamburg. Kurz darauf kam eine SMS, dass der Flug gecancelt ist.

In der SMS und in der kurz darauf folgenden E-Mail war ein Link zu einem Chatbot. Ich bin ja kein Fan von Chatbots, aber wenn es genau in diesem Augenblick als mögliche Lösung angeboten wird. Über den Chatbot konnte ich dann tatsächlich den Flug auf den nächsten Tag kostenfrei umbuchen. 😊 Andere, die dies am Schalter vornehmen wollten, hatten Pech. Das war wohl einer der letzten Sitzplätze gewesen, den ich bekommen hatte.

An der Schalterschlange stand ich dennoch an. Wie geht’s nun weiter mit Übernachtung und in die Stadt kommen? Beim Warten unterhielt ich mich mit mehreren Personen. Ein älteres Paar, das nach Stuttgart wollte und einer Frau, deren Tochter nach Frankfurt wollte. Wie das so mit dem Zufall ist. Mit letzterer unterhielt ich mich und erwähnte den Mammutmarsch und dass ich mich die Woche mit Teilnehmerinnen getroffen hatte. Das war bestimmt Charlotte, meinte sie und hatte recht. Letzten Endes hatte Andrea für ihre Tochter einen Flug für den nächsten Tag mit Umstieg in Stuttgart nach Frankfurt bekommen und ich mit ihr die Möglichkeit zu Charlotte zu kommen. Auf Nachfrage bei Charlotte, meinte diese, dass noch ein Bett frei ist und ich gerne kommen könnte.

Einige Zeit später war ich dann bei Charlotte und Steffie war auch dort. Zusammen mit weiteren Anwesenden unterhielten wir uns noch gut an diesem Abend und ich bekam sogar noch Lasagne. 😀 Für Getränke war ebenfalls gesorgt gewesen.

Spaziergang: 12 Kilometer


21. Oktober – Last Day (The Real One)

Der Wecker weckte mich kurz nach 7 Uhr. Anziehen, alles wieder packen und ein Taxi rufen. Da ich durch das Zimmer musste, in dem Steffie schlief, weckte ich sie zwangsweise. Wir unterhielten uns kurz und dann machte ich mich auf, das Taxi sollte gleich kommen.

Eine kurze Fahrt und ich war wieder am Flughafen. Bei der Gepäckabgabe und bei der Sicherheitskontrolle wurde ich mit einem „Moin, schon wieder hier“ begrüßt.

Dieses Mal kamen alle Flieger pünktlich und flogen auch wie geplant zu den jeweiligen Städten. Noch am selben Vormittag war ich in Frankfurt und somit bald Zuhause.


Resümee

Sylt im Herbst kann sonnig und warm sein, muss es aber nicht. Während der Woche war es meist bewölkt und am Anfang, wie am Ende der Reise ziemlich stürmisch. Hat auch was, wenn man mit solch einem Wetter umgehen kann. Was mir nochmals deutlich auffiel, war bei der Nachbearbeitung der Bilder, welche unterschiedliche Witterungsbedingungen ich an einem Tag erleben konnte. 😀

Was das leibliche Wohl angeht:

  • Die kleine Teestube stellte sich als urgemütlich heraus. Ohne Reservierung kann es Glückssache sein, noch einen Platz zu bekommen. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
  • Die Beach Box in Westerland und De Lux Curry in Rantum bieten beide gutes Essen, ohne das ganze Drumherum. Einfach, aber gut. 👍

Im Gegensatz zu sonst, gibt es bei den Tourangaben keine Höhenangaben. Der niedrigste Punkt war leicht unterhalb von 0 NHN und der höchst bei rund 53 Metern auf der Plattform der Uwe Düne. Somit waren die Höhendifferenzen auf den Touren nicht weiter erwähnenswert.

Die Wanderungen waren alle durchaus länger und zu einer wärmeren Jahreszeit hätte ich bestimmt mehr Pausen eingelegt. Das fehlte mir ein wenig. Nur im starken Wind eine Pause einlegen, ist nicht wirklich gemütlich.

Dass eine Kurabgabe fällig wird, sobald man auf den Strand möchte, ist u. a. dem Strand geschuldet. Ich war vor sehr langer Zeit im Januar zur Kur auf Sylt und da gab es in Westerland die Strandpromenade, die Tetrapoden und dann kam gleich das Meer. Kein Strand also. Der Strand verschwindet jedes Jahr mit den Herbststürmen und muss im Frühjahr wieder herausgepumpt werden.

Was immer wieder auffällt, ist, dass auch offizielle Beschriftungen (z. B. Ortsschilder) zusätzlich in Sölring, dem lokalen Dialekt, sind.

Vielleicht kombiniere ich beim nächsten Besuch Amrum, Sylt und Rømø im Sommer.



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