Oman – Dezember 2023

Eigentlich sollte es in 2023 nach Peru gehen. Die Reise war bereits gewählt und gebucht. Der Anbieter hatte jedoch über sein Kontingent keine Flüge mehr bekommen und ein alternativer Flug hätte die Reise deutlich verteuert. So habe ich mich dazu entschieden, die Reise nach Peru auf das kommende Jahr zu verschieben.

Es gibt noch viele Länder, die ich sehen und erleben möchte und so hatte und habe ich eine Liste von Wunschzielen. Durch Gespräche mit anderen, z. B. während einer Reise, kommen dort Länder hinzu oder gewinnen an Interesse. 

Eines dieser Länder ist der Oman. Gelegen auf der arabischen Halbinsel und im Winter mit sehr angenehmen Temperaturen, bei denen Aktivitäten nicht darin bestehen in den nächstgelegenen Schatten zu flüchten. Auf meiner Südafrikareise schwärmten zwei der Mitreisenden von ihren Omanerlebnissen. Die Mischung aus Kultur, Berge, Wüste und Meer faszinierte mich und wurde von den beiden verstärkt.

Bei der Suche nach aktiven Omanreisen bin ich auf einen kleineren Anbieter aus München gestoßen, der genau die Mischung anbot, die mich ansprach. Erleben der Kultur in und um Maskat und anderen kleineren Orten, eine Trekkingtour im Hajargebirge, ein paar Tage in der Wüste und am Ende der Reise die Küste und das Meer. Im Gebirge, in der Wüste und am Strand wird gezeltet. 😀 

Nach Rücksprache stellte sich heraus, dass die zur Verfügung gestellten Zelte nicht ausreichend sind für größere Personen wie mich. Kein Problem, ich habe ja ein eigenes Zelt und nehme dies mit. Der Vorteil dabei ist, dass mir der Auf- und Abbau wesentlich leichter fallen wird, da es das eigene ist, das ich kenne. Ach ja, bei der Reise wird ein wenig Mithilfe wie beim Zeltaufbau vorausgesetzt. 

Die meisten Omanreisen gehen von München aus und andere Flughäfen sind optional. Ich entschied mich für Frankfurt, da dies für mich einfacher ist. Am Reisepreis hätte dies keine Auswirkung gehabt. Hätte! Der Flug von Frankfurt geht einen Tag früher los und so fallen die Kosten für eine weitere Nacht in Maskat an. Für die Mitnahme des eigenen Zeltes gab es einen kleinen Rabatt und dies glich sich nun fast aus. Aber auch ohne diesen Ausgleich hätte ich die Kosten für die zusätzlich Nacht gerne übernommen.

Wie sieht das mit dem eigenen Equipment aus? Es ist fast alles vorhanden, lediglich Heringe für lockeren Boden (Sand) mussten noch gekauft werden. In den Monaten bis zum Reisebeginn kann ich mir noch überlegen, ob ich den Drei-Jahreszeiten-Schlafsack oder eher den Winterschlafsack mitnehme. Für das Gebirge und am Strand sollte ersterer ausreichend sein, für die Wüste bin ich mir da nicht so sicher.


Sommer 2023

Der Kontakt mit dem Reiseanbieter ist per E-Mail und Telefon sehr unkompliziert. 😀 So lies sich die Frage nach dem richtigen Schlafsack schon lösen.

...nein, da die Wüste nicht so hoch liegt, ist sie auch nicht das Problem. Hier sollte es nachts nicht kälter als ca. 10 Grad werden.
  
In den Bergen dagegen schlafen Sie ja auf 2000m Höhe und da kann es tatsächlich um die 5 Grad werden. D.h. wenn die Angabe der Komfortbereich (und nicht der Extrembereich) ist und Sie dazu noch ein Inlett und ggf. auch Socken und lange Unterwäsche oä. mitnehmen, dann sollte es ausreichen.
 
Grundsätzlich bin ich immer dafür, eine gewisse Reserve einzuplanen, denn durch die Tag-Nacht-Unterschiede und die Bewegung tagsüber kommen einem die Nächte oft kühler vor als sie tatsächlich sind.

Somit wird es der Drei-Jahreszeiten-Schlafsack. Ein Inlett verwende ich grundsätzlich und lange Unterwäsche (Funktionskleidung) ist kein Problem.

Oman Air hat im Sommer die Flugzeiten geändert, so das der Flug ab Frankfurt nicht über den Tag, sondern so wie ab München über Nacht erfolgt. Damit wird die zusätzlich Übernachtung in Maskat nicht mehr benötigt.


Dezember 2023

Keine zwei Wochen mehr bis zur Reise und noch immer keine Reiseunterlagen. Darauf hin schrieb ich den Reiseanbieter an und fragte nach. Wie immer kam die Antwort schnell. Es gibt Probleme mit der Fluggesellschaft und daher verzögert sich der Versand der Reiseunterlagen.

Einen Tag später erhielt ich eine E-Mail mit allen Reiseunterlagen und dem Nachweis der Flugbuchung. Ging dann doch relativ schnell. Wie sich herausstellte war die Reisegruppe mit acht Personen gerade so über der Mindestanzahl, was ich immer als positiv empfinde, wenn es eine kleine Gruppe ist.

Wenig später bekam ich noch eine E-Mail, mit den Kontaktdaten einer weiteren Mitreisenden (Martina). Die Reiseanbieter dürfen selbst keine Daten weitergeben, auf Bitte geht es schon mit den eigenen Angaben. So bildete sich schon ein paar Tage vor der Abreise eine Chatgruppe. Es stellte sich heraus, dass wir zu dritt ab Frankfurt fliegen werden.


22. Dezember – Anreise

Der Flug nach Oman war für die Nacht angesetzt, um den Tag selbst entspannter anzugehen hatte ich bereits frei gemacht. Somit konnte ich ausschlafen und mit einem Frühstück mit Brötchen den Tag beginnen. 

Was noch nicht gepackt war, wurde gepackt und die Wohnung grob gereinigt. Letzteres macht das Zurückkommen angenehmer.

Nachmittags war es dann so weit. Mit Svarta fuhr ich nach Frankfurt, um auf dem Parkplatz meines Arbeitgebers zu parken. Eine Fahrt mit der Bahn von Zuhause zum Flughafen wäre möglich gewesen, für die Rückreise jedoch problematisch, da die Bahn eine Vollsperrung ab Januar angekündigt hatte. So konnte ich entspannt von Frankfurt zum Frankfurter Flughafen mit der S-Bahn fahren. Ab dem Hauptbahnhof mussten jedoch ein paar Züge vorbeigelassen werden und die Ankunft am Flughafen verzögerte sich.

Mit dem Sky Train gelangte ich von Terminal 1 zu Terminal 2 und fand dort am Ende der Halle den Check-in von Oman Air. Martina traf ich dort und checkte mit ihr ein. Lena trafen wir später am Gate. Am Gate wurden wir von einem Mann angesprochen, ob wir auf eine Trrekkingreise in den Oman fliegen. Ja! Wie sich herausstellte, war es unser Guide Herwig, der mit uns nach Maskat flog.

Spät am Abend hob die Maschine ab. Vor Mitternacht gab es ein Abendessen, bevor alles im Flugzeug ruhig wurde und zu schlafen versuchte.


23. Dezember – Maskat

Über dem Orient wurde es im Flugzeug heller. Es wurde Tag und ein kleiner Snack zum Frühstück wurde verteilt. Die Ankunft in Maskat war nicht mehr weit…

Von Herwig wurden wir darauf hingewiesen in Maskat so zügig wie möglich zur Einrreisekontrolle zu kommen. Warum, zeigte sich dann vor der Einreisekontrolle. Eine lange Schlange war schon vorhanden und die Einreisekontrolle war gründlich. Will heißen: Geduld war gefragt. Es wurde ein Bild aufgenommen und Abdrücke aller Finger vorgenommen. Am Ende noch die Frage der Aufenthaltsdauer mit unter 14 Tagen bestätigt und ich war offiziell im Oman.

Mit dem Gepäck, das wir anschließend am Förderband entgegennehmen konnten, kamen wir in die Eingangshalle. Warten auf die zweite Maschine aus München war angesagt. Dazu begaben wir uns in ein Café in der Halle, während Herwig mit allen anderen Reisebegleitern auf die Ankunft des Fluges aus München wartete.

Nachdem alle eingetroffen waren, fuhren wir in einem Kleinbus zum Hotel in Matrah und Herwig erzählte uns während der Fahrt, wie dieser Tag verlaufen sollte.

Im Hotel zog es uns gleich in den Frühstücksraum, war es doch gerade die passende Zeit am Morgen. Eine Überraschung war der Kaffee, den es war der typische für den Oman, mit Gewürz, Milch und reichlich gesüßt.

Anschließend verzogen wir uns auf die Zimmer und versuchten ein wenig zu schlafen. Das hatte bei mir zumindest zum Teil geklappt.

Da das Programm erst am Nachmittag starten sollte, hatte ich somit Zeit auf eigene Faust die nähere Umgebung und die Straße bis zum Hafen zu erkunden. In Deutschland war es kalt gewesen, hier nun war es angenehm warm und so lief ich ziemlich gemütlich los. Mit mir verließ ein omanisches Pärchen ebenfalls das Hotel und wir kamen auf den ersten Metern gleich ins Gespräch. Nur kurz, da sich unsere Wege an der ersten Kreuzung trennten.

Zurück am Hotel lief ich zum Pool, da ich dort die Anderen vermutete. So war es auch und nicht nur diese, sondern auch die Teilnehmenden einer anderen Tour befanden sich dort. Ein paar aus unserer Gruppe reisten bereits einen Tag zuvor an und wurden freundlicherweise von der anderen Gruppe adoptiert und konnte uns so schon erste Eindrücke von Maskat schildern.

Wir, das waren auf dieser Reise: Claudia, Lena, Martina, Sandra, Sylvia, Verena, Patrick, ich und unser Guide Herwig. Eine Gruppe aus Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Zusammen fuhren wir in den Riyam Park, eine grüne Oase zwischen Maskat und Meer. Das „Töpfchen“ auf den Bildern ist das Wahrzeichen Matrahs und stellt einen Weihrauchtopf dar. Weihrauch: Etwas, das uns in diesem Urlaub immer wieder begegnete.

Hier picknickten wir, stellten uns vor und sagten, was wir so von diesem Urlaub erwarten.

Da wir eine Trekkingreise gebucht hatten, sollte es an diesem Tag einen Einstieg geben. Vom Riyam Park aus sind wir über ein paar Hügel nach Matrah zurückgelaufen und kamen dort am Souq, dem Markt an. Es bot sich für uns die Möglichkeit in Wechselstuben oder an Bankautomaten an Rial zu kommen. Bei der Wechselstube musste dazu ein Ausweis pro Gruppe vorgezeigt werden, der kopiert wurde für den Nachweis des Geldtausches.

Es war klar, dass es nun durch die engen Gassen des Viertels in Grüppchen ging, um den Markt zu erkunden. Nur leichtes Zögern von uns animierte die Verkäufer sofort auf einen zuzukommen. Meines ist das nicht so wirklich. Ich mag es zwar durch solche Viertel zu laufen, aber nicht unbedingt gleich angesprochen zu werden.

Weihrauch ist mit das am meisten angebotene und es gibt sogar einen eigenen Weihrauch-Souq. Den Weihrauch gibt es in den verschiedensten Varianten, u. a. auch als Öl oder zum Essen.

Dunkel wurde es und wir trafen uns, wie ausgemacht, am zentralen Eingang des Souqs. Nur ein paar Minuten später waren wir in einem Restaurant für das Abendessen. Es gab Salat, Reis und ein Curry. Humus durfte natürlich nicht fehlen, genauso wie das immer wieder anzutreffende Fladenbrot.
Hier lernten wir die ersten Säfte kennen. Angetan hatte es uns der aus Minze und Limone – sehr erfrischend.

Ein paar nahmen nach dem Essen den Bus zum Hotel, ein paar u. a. ich den Fußweg. Am Pool des Hotels trafen sich noch einige aus der Gruppe. Wir sprachen über die Erlebnisse des Tages, bevor wir uns alle auf die Zimmer verzogen.

Tour: ~2 Kilometer, ~120 Höhenmeter


24. Dezember – Moschee und Gebirge

Wir lernten an diesem Morgen nach dem Frühstück unsere beiden Fahrer Heisam und Selim kennen. Ihnen übergaben wir unser Gepäck, das sicher in den beiden Geländewagen verstaut wurde. Mit dem dritten Auto, einem Pickup, wurde die Ausrüstung transportiert.

So fuhren wir zu großen Sultan-Quabus-Moschee in Maskat. Eine der größten Moscheen weltweit und das ist sie vor Ort noch viel mehr, wie in den verschiedensten Beschreibungen. Der Teppich im Gebetsraum der Männer war der Größte bei Fertigstellung der Moschee und unglaublich, wenn man ihn sieht. Beachtlich auch die natürliche Belüftung, die im Gebetsraum für ein sehr angenehmes Klima sorgt.

Für die Führung durch die Moschee hatten wir eine sehr kundige zusätzliche Begleitung, die auf alle Fragen eine Antwort hatte. Es wurde natürlich darauf geachtet, dass wir korrekt angezogen waren (lange Hose, Arme bedeckt und Haare unter einem Tuch) und dort, wo nur barfuß erlaubt war, dass die Schuhe ausgezogen wurden.

Bei dem warmen Wetter zuerst keine angenehme Angelegenheit, sich so zu verhüllen. In der Moschee und auf dem gepflasterten Gelände darum ging es dann doch ganz gut.

Nun verließen wir Maskat, die Küste und fuhren in das Gebirge Al Akhdar, das Grüne Gebirge. Na ja, grün ist aus deutscher Sicht etwas anderes, denn das Gebirge wirkte von weitem nicht wirklich grün.

Bevor es wirklich in die Berge gehen sollte, fuhren wir zuerst auf einen Aussichtshügel und danach durch die Oase Birkat Al Mouz. Diese war von oben nur als Dattelpalmewald in Hellgrün zu sehen, beim Durchfahren war alles in sattem Grün und es zeigte sich, dass hier auch viele Bananenstauden wachsen.

In Birkat Al Mouz stoppten wir für das Mittagessen. Typisch omanisches Essen sollte es geben. Für uns im Außenbereich am Tisch. Im Restaurant befinden sich abgeteilte Bereich, vor denen Schuhe standen. In diesen Bereich wird traditionell auf einer Decke sitzend gegessen.

Während wir aus Gewohnheit zu Messer und Gabel griffen, aßen unser Guide und die Fahrer, so wie es im Oman üblich ist, mit der Hand.

Nach dem Essen ging es in die wirklichen Berge und damit der Straße folgend nach oben. Das Bergdorf Al Akhdar, unser nächstes Ziel. Dort unternahmen wir in einer Höhe von fast 2000 Meter eine Wanderung durch Terrassenfeldern. Angebaut werden hier Rosen für Rosenwasser, Granatäpfel und Oliven. Die Bewässerung erfolgt über Falaj (sprich Falasch). Kennengelernt hatte ich diese Art der Bewässerung auf Madeira im November 2021. Dort nennt sie sich Levada und kommt ursprünglich von den Arabern, die die Insel vor langer Zeit besetzten.

Die Beine nach der längeren Fahrt in den Terrassenfeldern zu vertreten, tat gut.

Wir fuhren noch weiter, um unseren ersten Zeltplatz der Reise vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen. Eine steinige, ebene Fläche auf der es galt die Zelte aufzustellen. Ich hatte mein eigenes Zelt mit dabei und somit keine Mühe es aufzubauen, da ich damit vertraut bin. Nur ohne die Verwendung von Heringen – der Boden war zu fest dafür – musste mit umliegenden Steinen eine Lösung gefunden werden.

Ein „Teppich“ wurde ausgebreitet und heißes Wasser bereitgestellt für Kaffee und Tee. Dieser Teppich war immer der zentrale Punkt beim Zelten und der Platz für das Essen.

Das Abendessen fand nicht am Zeltplatz statt, sondern in einer nahegelegenen Stadt bei einem Türken. Während des Essens kam es zu einem kurzzeitigen Stromausfall, der unsere Laune nicht schmälerte.

Zurück auf dem Zeltplatz wurde ein Lagerfeuer angezündet, um das wir uns versammelten. Wir befanden uns auf über 2200 Meter, es war kalt und ein stetiger Wind ließ es noch kälter erscheinen.

Tour: ~3 Kilometer, ~230 Höhenmeter


25. Dezember – Blick in das Wadi Mistal

Die Nacht war windig, mit Böen. Einige Zelte hatten ordentlich geflattert und damit keinen ruhigen Schlaf beschert. Meines hingegen stand super und hat dem Wind gut getrotzt, sodass ich ausgeschlafen die Morgensonne begrüßen konnte. Kühl war es dennoch und so packte ich mich für das Frühstück gut ein.

Für die Wanderung mussten wir ein paar Kilometer fahren und auf dem Weg hielten wir an einer öffentlichen Toilette. Ein Ritual, das sich die nächsten Tage wiederholte. Wenn wir zelteten, war es vor Erreichen des Zeltplatzes und am nächsten Morgen das Erste, dass wir eine öffentliche Toilette anfuhren. Gezeltet wurde immer wild! In der OpenStreetMap sind zwar einige dieser Zeltplätze eingezeichnet, das ist jedoch eher als Hilfe für eine geeignete Stelle zu sehen und nicht als Info für einen bewirtschafteten Campingplatz.

Wir fuhren an den Rand von Al Akhdar, jenem Dorf, das wir am Tag zuvor schon besuchten. Diesmal jedoch am entgegengesetzten Ende. Es ging auf eine Wanderung durch mehrere Täler bis zu einem Pass, an dem wir Rast machten. Von dort hatten wir einen fantastischen Blick in das Tal des Wadi Mistal.

Auf dieser Tour zeigte sich uns, warum es sich um das Grüne Gebirge handelt. Es ist eben tatsächlich grün an manchen Stellen. Unterwegs sahen wir viele Ziegen, ein paar Esel in einiger Entfernung und immer wieder Bergeidechsen.

An Sträuchern, Bäumen (auch Olivenbäumen) liefen wir vorbei und darunter durch. Genauso oft liefen wir durch felsiges, mit viel Geröll versehenes Gelände. Die Wanderung war von der Anforderung leicht, jedoch musste gut balanciert werden auf dem Geröll.

Am Ende der Tour wurden wir von unseren beiden Fahrern erwartet und überrascht. Alles war für unsere Ankunft vorbereitet und so bekamen wir frischen Kaffee und Kuchen, den Miram, die Schwester von Heisam für uns gebacken hatte.

Zurück am Zeltplatz wurde heißes Wasser bereitgestellt und wir versammelten uns auf dem Teppich für einen Nachmittagskaffee/Tee. Zuvor wurden jedoch noch zwei Zelte, die es während unserer Abwesenheit weggeweht hatte, eingesammelt und wieder aufgebaut.

Als es dunkel wurde, war die Zeit für das Abendessen gekommen. Unser erstes Abendessen an einem Zeltplatz. Dazu wurde reichlich gekocht und die Heckklappe des Pickups geöffnet, um dort das Buffet bereitzustellen.

Reis, ein Curry mit Huhn, gedämpftes Gemüse, Salat und Fladenbrot gab es. Alles sehr lecker.
Gegessen wurde wieder am Lagerfeuer, denn kaum war die Sonne verschwunden, wurde es wieder kühl.

Tour: 9,6 Kilometer, ~500 Höhenmeter


26. Dezember – Hochplateau

Auch in dieser Nacht war es wieder windig gewesen. Das Frühstück nahmen wir erneut gut eingepackt auf dem Teppich zu uns.

Anschließend wurden die Zelte abgebaut und alles Gepäck kam auf den Teppich. Wir wurden dann zum Startpunkt der Wanderung gebracht, während unsere Fahrer zurückfuhren und alles in bzw. auf die Autos packten und zum Endpunkt der Wanderung fuhren.

Am Rande von Ar-Ruus begann unsere Wanderung über ein Hochplateau. Heute war es eine Wanderung durch eine wesentlich kargere Gegend.

Zur Hauptpause befanden wir uns auf einem Steinplateau mit einem überwältigenden Blick in ein Tal, in dem wir versteckt sogar ein Bergdorf erkennen konnten. Für die Pause hatten wir wie am Tag zuvor und an den noch folgenden Tagen während des Frühstücks unsere Lunchbox mit dem gefüllt, was wir essen wollten.

Es ging noch einige Zeit danach weiter über das Hochplateau, bis wir in ein Tal abstiegen, das einer Savanne glich. Trocken war es und wenig wuchs hier. Am Berghang, den es dann nach oben ging, war es wieder sehr grün, um oben erneut in die Kargheit zu verfallen.

Während dieser Wanderung konnten wir in der Weite die Spitze des Jebel Shams, Omans höchstem Berg sehen, dem wir uns in den nächsten Tagen noch nähern sollten.

In Qiyut wurden wir erwartet und es folgte eine Fahrt, die auf einer Staubpiste begann zum nächsten Zeltplatz. Dieser war am Rand von Tanuf. Wieder ein steiniger Untergrund, nur dieses Mal normaler Schotter und etwas angenehmer durch rundliche Steine.

Gegenüber des trockenen Flusslaufes verläuft der Falaj Tanuf. Über einen Eingang unterhalb konnten wir diesen unterqueren, um einige Meter weiter auf diesem zu sein. Noch ein paar Meter weiter im Falaj um eine Ecke gelaufen und wir waren in einer Höhle, durch den der Falaj verlief. Unsere Badewanne! In mehreren Gruppen zog es uns dort für ein Bad hin.

Zum Abendessen gab es Gegrilltes: Fleisch- und Tintenfischspiese, Kartoffeln in Alufolie, ein Dip, Salat und Fladenbrot. Etwas nervig waren die Katzen, die durch den Geruch des Essens angelockt wurden, von uns jedoch nichts abbekamen. 😁

Zum Nachtisch gab es Kaffee, Tee und Kekse. Das war auf dem Teppich an diesem Abend viel angenehmer, war es an diesem Zeltplatz doch sehr viel wärmer.

Auf dem Teppich rückten wir anschließend etwas näher, den Herwig breitet eine Landkarte von Oman aus. Anhand der Karte erklärte er unsere Reiseroute, uns die Orte, an denen wir waren und sein werden.

Der Abend hatte auch einen traurigen Moment. Unser Fahrer Selim, mit dem wir viel Spaß hatten, verließ uns. Als Ersatz kam Badr zu uns.

Tour: 10,6 Kilometer, 850 Höhenmeter


27. Dezember – Balad Sayt nach Bimah

Der Schlaf war erholsam und es war sogar so warm über Nacht gewesen, dass ich den Schlafsack nur als Decke verwendet hatte.

Da bis zum Frühstück noch Zeit war, machte ich mich auf, um die im morgendlichen Sonnenlicht schimmernde Felswand und den Wadi zu fotografieren. So bot sich für mich auch die Möglichkeit, den Eingang zu unserer Badewanne vom Vortag zu fotografieren, ohne jemanden zu stören.

Was sich wohl unter den Alufolien verbirgt? Zu jedem Frühstück gab es irgendeine Eispeise. Manchmal gekochte Eier, manchmal wie an diesem Tag French Toast, manchmal Rührei oder Omelett. Das Frühstück bei dem tollen Wetter im Freien erfreute uns alle.

An diesem Ort sollten wir nur diese eine Nacht bleiben. Somit wurde alles nach dem Frühstück gepackt und verstaut. Es ging auf die weitere Reise. Einen Stopp zum Tanken, einen an einer Toilette und dann einer mit einer weiten Sicht von einem Pass. An diesem Pass war dann auch das Ende der geteerten Straße. Die nächsten Kilometer waren wir auf einer Staubpiste bis zu einer kleinen Oase unterwegs.

Von hier ging unsere Wanderung los. In eine unscheinbare Schlucht ging es, die sich als ganz toll entpuppte. Das lag am Gestein, an den Klettereinlagen und an dem Geburtstagsständchen mit Hall, das ich bekam. 😊

Am Ende der Schlucht kamen wir in dem Örtchen Balad Sayt heraus. Durch die umliegenden Felder und das Dörfchen liefen wir. In einem Dattelpalmenfeld kam uns ein Dorfbewohner entgegen und bot Kaffee und frische Datteln an. Er hatte uns wohl von weitem schon kommen sehen. Die Datteln waren gut, den Kaffee lehnten wir ab, da wir uns nicht allzu lange hier aufhalten wollten.

Am anderen Ende des Ortes liefen wir einen, nicht immer gut zu erkennenden Weg bis zu einem Pass nach oben. Kaum aus dem Dorf heraus kam uns der Geruch von Essen entgegen. Im Wadi sahen wir dann einen Mann etwas kochen und kurz darauf begegnete uns eine estnische Reisegruppe.

Der Weg nach oben war schon ordentlich steil und steinig, sodass es mit der Sonne schnell warm wurde. Herwig lief in der Mitte mit und ich oft vorne weg. Mir machte es Spaß, den Weg zu suchen, der manchmal sehr schwer zu erkennen war.

Den Pass nutzen wir für eine Pause, bot sich hier doch ein Plätzchen mit Schatten an.

Auf der anderen Seite des Passes mussten wir ein wenig kraxeln. Die ersten Meter waren eng und leicht ausgesetzt. Kaum war dies hinter uns, folgten wir unserem Guide durch ein Loch, das sich als Einstieg zu einer kurzen Höhle herausstellte. Danach war es ein längerer, leichter Weg nach unten. Unterwegs kam uns eine weitere Reisegruppe entgegen, die erste größere Gruppe, der wir in den Bergen begegneten.

Unser Ziel Bimah erreichten wir, nachdem der Weg uns durch einige bewirtschaftete Terrassenfelder mit Dattelpalmen, Bananenstauden und ein paar anderen Pflanzen bis zu einem Bergdorf brachte. Bald war der Beginn des Wadis im Tal erreicht und am Ende des Wadis kamen wir in Bimah an. Unsere Fahrer waren bereits dort.

Nach einer kurzen Einweisung brachten wir unser Gepäck in die Gruppenzimmer. Patrick hatte sein eigenes und Herwig, sowie die Fahrer ein anderes. Nun konnten wir alle in Ruhe duschen und fanden uns fast alle nach und nach im Aufenthaltsbereich (im Freien) für einen Kaffee oder Tee ein. Sehr gemütlich und relaxt das Ganze.

Für das Abendessen wurde ein spezielles Fladenbrot auf einer Tonne zubereitet. Unser Gastgeber war sehr geschickt darin den Teig zu einem großen dünnen Fladen zu bringen und ihn zu backen.

Zum Abendessen gab es Suppe, Reis, Käsenudeln, ein Gemüsecurry, Rindfleisch und Hähnchenteile sowie Salat und selbstverständlich das zuvor zubereitete Fladenbrot.

Kaum waren wir fertig mit dem Essen, folgte noch eine Überraschung. Es gab einen Geburtstagskuchen. 😀 Es gab auch eine weitere Überraschung: Das Licht fiel kurz aus und von hinten bekam ich ordentlich Sprühschaum und Glitzer ab. 😅 Ein wenig eingesaut war ich dann schon, fand es aber auch lustig. Unsere Fahrer, die mich mit dem Sprühschaum und Glitzer bedacht hatten, hatten somit auch ihren Spaß an diesem Abend.

Tour: 7,7 Kilometer, ~530 Höhenmeter


28. Dezember – Gratwanderung

Unsere Anweisung am Vortag war, unsere Tagesrucksäcke zu optimieren. D. h. so leicht wie möglich sollten wir unterwegs sein, den die Tour mit der höchsten Anforderung stand bevor. Viele Höhenmeter, steil und oft ausgesetzte Stellen wurden angekündigt.

So packten wir nach dem Frühstück unsere Tagesrucksäcke und die Gepäcktaschen, die später noch von den Fahrern geholt werden würden. Später, den diese brachten uns zuerst nach Balad Sayt, dem Dörfchen vom Vortag.

Was nun folgte, war eine anspruchsvolle Tour, die wir gut gemeistert hatten. Unterwegs wurden wir von der sehr sportlichen Gruppe aus Estland überholt (die vom Vortag) und die zweite Reisegruppe, der wir am Vortag begegneten, kroch uns mit deutlichem Abstand hinterher. Wir waren somit das gute Mittelfeld.

Nach rund 900 Höhenmeter kamen wir auf einer großen Steinplatte an, auf der die estnische Gruppe Rast machte und wir ebenso.

Bis zum Ende der Tour, die fast in der Nähe des Passes vom Vortag lag, wo wir unseren Autostopp machten, war es noch ein wenig. Bergab, Bergauf kamen so nochmals einige Höhenmeter dazu.

Wir wurden am Ziel erwartet und mit Kaffee sowie Wasser gut versorgt. Auch Selim, der uns zwei Tage zuvor verlassen hatte, war vor Ort. Er wartete auf die nachfolgende Gruppe.

K.o. und zufrieden fuhren wir nun zu unserem nächsten Zeltplatz. Ein Platz in den Bergen, oberhalb von Al Hamra. Ein Pärchen hatte zwar schon sein Zelt dort aufgebaut, für unsere war in der Umgebung jedoch noch reichlich Platz.

Für den Kaffee auf dem Teppich nach dem Zeltaufbau ließen wir uns reichlich Zeit.

Für das Abendessen sind wir nach Al Hamra gefahren, um jemenitisch zu essen. Lt. Herwig ist das Pflicht, wenn man in den Oman kommt. Dabei handelte es sich um Reis mit einer Soße und sehr lange gegartem Ziegenfleisch. Dazu gab es wieder Minze-Lemon-Saft. Den Abschluss bildeten drei Nachspeisen in Schälchen, die am Tisch rund gingen. Zwei Nachspeisen sahen von oben identisch aus, schmeckten allerdings unterschiedlich aufgrund der verschiedenen Füllungen.

Tour: 6,9 Kilometer, ~1340 Höhenmeter


29. Dezember – Oase Misafat Al Abriyeen

Das gemütliche Frühstück im Freien fand an diesem Tag etwas später, nämlich erst um 8:00 Uhr statt. Nach den letzten zwei Tagen sollte heute ein entspannter Tag mit Spaziergang kommen.

Von unserem Zeltplatz fuhren wir die Staubpiste zur nächsten geteerten Straße und waren damit schon so gut wie am Ziel. Die Oase Misfat al Abriyeen ist eine der Vorzeigeoasen im Oman und durch diese schlenderten wir. Zuerst durch das Dorf und dann durch die Gärten bis zur Quelle und zurück.

Früh am Morgen waren noch nicht viele Touristen dort unterwegs und die wenigen hatten sich genauso wie wir uns an die Bitte der Kleidungsvorgabe gehalten. Knie und Schultern sollten bedeckt sein. Mittags-/Nachmittags war leider öfter zu sehen, dass dies missachtet wurde. Wieso eigentlich? Ja, es war warm, aber dass die Region muslimisch geprägte ist, war doch vor der Reise schon bekannt gewesen.

Nun, wir hatten wie erwähnt morgens noch unsere Ruhe und wurden mit einer üppigen, grünen Oase überrascht. Dattelpalmen, Bananenstauden und Olivenbäume werden angebaut. Gelegentlich sahen wir Papayas und auch Hirse. Schmetterlinge flogen umher und sogar einen Frosch entdeckten wir nahe der Quelle.

Unser gemeinsamer Spaziergang endete im Old House Misfah. Dort auf der Terrasse gab es verschiedenste Säfte zum Mittag. Mango, Ginger-Lemon, Ginger-Lemon-Honey, Avocado und viele weitere Säfte gab es. Es dauerte etwas, bis die Säfte kamen, das lag jedoch daran, dass diese alle frisch zubereitet werden. 😀

Nach dem Mittag sind wir in verschiedenen Grüppchen auf eigene Entdeckungstour durch die Oase Unterweges gewesen.

Uns stand es dann frei, wie wir zum Zeltplatz zurückkommen. Die meisten nahmen die Möglichkeit wieder zurückzufahren. Lena und ich nahmen den Fußweg. Vor dem Dorf konnten wir am bzw. durch den Friedhof in das Wadi laufen. Durch dieses liefen wir bis fast zum Zeltplatz. Nur die letzten paar Meter waren auf der Staubpiste. Die Tour im Wadi war toll, war es doch dort angenehm im Schatten zu laufen und abenteuerlich einen Weg über und durch die Felsen zu finden.

Am Zeltplatz trafen wir alle anderen. Die meisten saßen im Schatten eines Baumes, zu denen wir uns gesellten. Der Rest des Nachmittags war mit relaxen und Kaffeetrinken verbunden.

Die abendliche Campingküche brachte uns: Reis, Gemüse, Fisch, Humus und Fladenbrot. Der Fisch kam fertig aus Al Hamra und war leider zu tote gebacken worden. Schade, für die drei Fischsorten, die es zu essen gab. Zum Nachtisch gab es eine leckere, von Badr zubereite Süßspeise. 😀

Spaziergang: 5,9 Kilometer
Tour: 2,7 Kilometer, ~180 Höhenmeter


30. Dezember – Balcony Walk / Omans Grand Canyon

Über Nacht zog Nebel auf und alles war an diesem Morgen damit in einer anderen Stimmung. Bis zum Frühstück verzog sich der Nebel weitgehend und wir bekamen die ersten Sonnenstrahlen des Tages ab.

Es sollte wieder weitergehen und damit war wieder großes Packen angesagt. Ich hatte dazu meine Tasche gepackt und auf dem Weg zum Auto versucht ich einen Felsen hoch zu laufen, der mit dem Gewicht auf dem Rücken wohl zu hoch war. Letzten Endes lag ich auf der Tasche wie eine Schildkröte auf ihrem Panzer und musste über mein eigenes Missgeschick lachen.

Zum Abschied von Al Hamra gab es dort einen Fotostopp und einen Stopp, um Eis für die Kühlung der Lebensmittel einzukaufen.

In den Bergen im Hintergrund war unser Zeltplatz der letzten zwei Tage.

Auf der Fahrt zu unserer nächsten Wanderung, die länger war, machten wir einen weiteren Fotostopp am Wadi Ghul. Dort waren die Häuser einer alten Siedlung vor einer Oase zu sehen.

Bevor wir dann aber tatsächlich zum Parkplatz für den Start der Wanderung kamen, gab es einen letzten Fotostopp am Rande des Canyons, durch den wir wandern sollten. Schon hier waren wir nicht alleine, da es ein beliebter Aussichtspunkt in den Canyon, unterhalb des Jebel Shams ist.

Am Parkplatz war dann zu sehen, dass wir definitiv nicht alleine unterwegs sein würden. Sehr viele Autos standen hier schon und die, die zu nahe an Bäumen parkten, wurden von den umherlaufenden Ziegen genutzt, um an höher hängende Blätter zu kommen.

Die Wanderung nennt sich berechtigterweise Balcony Walk, da sich immer ein toller Blick in den Canyon ergibt. Eine Gruppe mit Kletterausrüstung lief fast parallel mit uns den Weg bis an das Ende. Am Ende folgten wir Herwig über einen leicht versteckten Pfad zu einem kleinen See. Am See machten wir Rast und die Klettergruppe seilte sich währenddessen immer wieder von oben ab. Pause mit Show. 😀

Zurück ging es den gleichen Weg. Nach der Wanderung sollte es zum nächstgelegenen Resort gehen. Da sind wir dann aus einem mir nicht bekannten Grund jedoch vorbeigefahren und zum nächsten Resort, dem Sana Heights Resort Jebel Shams.

Hier bot sich die Möglichkeit wieder ausgiebig zu duschen, was wir alle genossen. Die Zeit bis zum Abendessen verwendete ich für einen Rundgang im Resort und auf einen Hügel hinter den Lodges, auf dem sich schon einige andere Gäste des Resorts eingefunden hatte. Der Hügel ist ein guter Aussichtspunkt über die Gegend und für den Sonnenuntergang.

Das Abendessen war ein Zeitpunkt für warme Kleidung, denn der Essensraum war nicht geheizt und wir waren in den Bergen. Zum Essen selbst gab es ein Buffett u. a. mit Suppe, Salat, Reis, Nudeln mit Käsesoße, Dal, Gemüse, Rindfleisch und Hähnchenteile. Zum Nachtisch wurden Erdbeerwackelpudding und Pannacotta in Gläschen geboten.

Tour: 9,6 Kilometer, ~590 Höhenmeter


31. Dezember – Nizwa

Frische 13 Grad hatten wir morgens beim Frühstück im Resort. Da merkt man doch die Lage in den Bergen.

Gesättigt und die Autos gepackt machten wir uns auf den Weg nach Nizwa, einer Stadt am Rande des Gebirges. Vor sehr langer Zeit war Nizwa die Hauptstadt Omans. Herausragend ist die alte Festung mit ihrem riesigen Turm, den wir besteigen konnten und der Souq, der mit vielen Köstlichkeiten einlädt.

Besonders die Datteln sind gerade in Nizwa mit die Besten, die es im Oman gibt. Eine andere Leckerei, die häufiger zu sehen war, ist Halva.

Wie immer schreibt Wickie aus dem Urlaub eine Postkarte nach Wien. Da wir nach der freien Erkundung des Souqs noch Zeit hatten, war es der ideale Zeitpunkt, die Karte bei einem Kaffee zu schreiben.

Am Rande von Nizwa kehrten wir bei einem Türken für das Mittagessen ein. Es gab wieder reichlich leckeres Essen. Danach folgte eine der längsten Autofahrten in diesem Urlaub von Nizwa nach Al Hawiyah, einem Ort am Rand der Wüste Rimal Al Wahiba. Bei einem Reifendienst wurde kurz haltgemacht, um den Luftdruck der Reifen für die Fahrt in der Wüste zu verringern.

Am Ortsende kamen wir dann in die Wüste, auf die wir so gespannt waren. Diese Wüste ist, zumindest im Winter, eine teilweise „grüne“ Wüste. Auf der Fahrt durch die Wüste zu unserem Zeltplatz war dies gut zu sehen.

Unsere Fahrer hatten auch sichtlich Spaß am Fahren im Sand und uns gefiel es ebenso.

Eine Düne ging es am Ende hoch. Die Autos nur mit den Fahrern und wir zu Fuß hinterher. Herwig war dies so lieber. In einer Kuhle parkten die Autos und daneben wurde unser Teppich ausgebreitet.

Wir schnappten uns unser Gepäck und die Zelte und verteilten uns in der Umgebung. Der Zeltaufbau war gar nicht so einfach. Ich hatte es leichter, da ich Sandheringe dabei hatte. Der Wind, der den feinen Sand umher blies, kam während des Aufbaus des Zeltes selbst durch das feine Meshgewebe des Zeltes, sodass ich nach Aufbau des Zeltes gefühlt die halbe Wüste im Zelt hatte. 🤣

Zum Abendessen gab es Kartoffeln in Alufolie und Gemüse mit Käse, das beides im Lagerfeuer schmorte. Hinzu kamen Hühnchenteile, Salat und eine große Schüssel mit einer Auberginencreme. Das übliche Fladenbrot fehlte natürlich nicht.

Ein Lagerfeuer wärmte uns ein wenig, den nach dem Untergang der Sonne wurde es kühler. Unser Zeltplatz befand sich auf ungefähr 300 Höhenmeter und somit in einer niedrig gelegenen Wüste, in der es Nachts nicht so kalt wird, dennoch war der Unterschied zu spüren.

Auf der Fahrt zum Zeltplatz sahen wir Dromedare und Ziegen. Im Sand am Zeltplatz noch weitere Spuren. Herwig zeigte uns die verschiedenen Spuren und wies darauf hin, dass diese von Wüstenmäusen und Käfern kommen. Theoretisch gibt es in dieser Wüste auch Schlangen, gesehen hatten wir keine.

Aber Wüstenmäuse hatten wir gesehen. 😀 Erst eine, als wir mit dem Abendessen anfingen. Sie kam recht zögerlich, aber dennoch immer wieder bis an den Rand des Teppichs. Später kamen noch zwei weitere Wüstenmäuse hinzu.

Da wir weit genug in der Wüste waren, konnten wir in dieser Nacht deutlich mehr Sterne wie sonst am Himmel entdecken, die meist vom Licht der Orte und Städte überstrahlt werden.

Ich verzog mich mit meinem Schnupfen, den ich mir ein paar Tage zuvor eingefangen hatte, am späten Abend in mein Zelt. Dort hörte ich noch zwei Podcasts, bevor ich mich schlafen legte. Um Mitternacht hörte ich die Anderen und schaute kurz heraus. Ein Feuerwerk war in der Ferne zu sehen. Wir waren nicht die Einzigen, die in der Wüste zelteten, das Feuerwerk jedoch kam von einem Desert Camp in einiger Entfernung.


01. Januar – Wüste

Über Nacht kam die Feuchtigkeit und legte sich auf alles ab. Das Außenzelt war deutlich nass und in der Senke war sogar in einiger Entfernung noch leichter Nebel zu sehen. Mit der aufsteigenden Sonne wurde es jedoch wieder schnell warm und von der Feuchtigkeit und dem Nebel nichts mehr zu spüren.

Vor dem Innenzelt entdeckte ich am Morgen ein paar Spuren. Da waren wohl ein paar Wüstenmäuse über Nacht zu Besuch bekommen.

Wach wurde ich übrigens von dem Geräusch einiger Quads. Wo die herkamen, hat sich Nachmittags herausgestellt. Die Auflösung gibt’s später. 😉

Wieder alles packen! Nach dem Frühstück stand erneut das große Packen an. Gefühlt war alles voller Sand. 🤣 Das ganze Gepäck wurde verstaut und wir machten uns zu Fuß auf in die Wüste. Das Laufen im Sand war sehr unterschiedlich. Zum einen war es abhängig davon, ob loser oder fester Sand, zum anderen von der Sandart, von der gibt es in dieser Wüste drei unterschiedliche Arten gibt. So sind wir über Dünen, durch ein Tal und wieder durch eine Dünenlandschaft gelaufen. Mit steigender Sonne wurde es immer wärmer und wärmer.

Auf den Sicheldünen zu laufen machte Spaß, vor allem wenn es auf der Seite mit dem lockeren Sand hinunterging. Wir liefen gar nicht so lange und kamen zur Mittagszeit im Dessert Camp an. Das genügte uns, den die Sonne brannte mittlerweile deutlich.

Im Camp wurden wir mit Tee und Wasser begrüßt. Solange wir auf die Zurverfügungstellung der Apartments warteten, erklärte uns Herwig den Ablauf des restlichen Tages und des folgenden. Insbesondere ging es um die Kleidung, Rucksäcke und wasserdichte Säcke für eine Tour in einem Wadi.

Unsere Fahrer hatten das Camp auch schon erreicht und wir bezogen nach und nach unsere Unterkunft. Ich packte alles aus, was noch mit reichlich Sand versehen war, um den Sand auszuschütteln. Dies war u. a. der Schlafsack und das Inlett.

Die Dusche zur Erfrischung tat gut. Der Nachmittag wurde mit einem Rundgang im Camp und Relaxen verbracht. Für den Sonnenuntergang wurden uns mehrere Möglichkeiten angeboten. Ein paar sagten dem Dromedarausflug in den Sonnenuntergang zu, ein paar bei denen ich war dem Ausflug mit dem Auto in die Dünen (Dune Bashing) für den Sonnenuntergang. Die Möglichkeit ein Quad (da ist es!) zu nehmen, wählte keineR.

Auf dem Rückweg in das Camp grub sich der Jeep, in dem ich mitfuhr, in den Sand ein und kam zuerst nicht frei. Am Ende gelang es Badr dann doch aus dem tieferen Sand heraus zu kommen. Als wir im Camp ankamen, kam auch die Gruppe mit den Dromedaren an.

Vor dem eigentlichen Abendessen wurde eine traditionelle Fladenbrotzubereitung angekündigt. Da ich mein Brot seit Jahren selbst backe, war das natürlich sehr reizvoll für mich. Vor dem Hauptgebäude gibt es einen größeren Bereich mit einer Art Kunstrasen ausgelegten Fläche und vielen Sitzkissen sowie einer Feuerstelle. Dort hatten Claudia und ich einen Teil des Nachmittags verbracht.

Vor dem Betreten der Fläche wurden die Schuhe ausgezogen, so wie es sich hier gehört. Das Feuer loderte schon und ein Mann war mit dem Formen und Backen von Fladenbroten beschäftigt. Im Kessel auf dem Feuer wurde Dromedarmilch erwärmt. Diese mit Thymian verfeinert gab es in Gläschen zum Probieren. Auf Nachfrage beim Bäcker wurde mit gesagte, dass der Teig aus Mehl, Wasser und Salz besteht. Damit unterscheidet er sich nicht wirklich von einem einfachen deutschen Brot, bei dem lediglich Sauerteig oder Hefe noch dazu kämen.

Wir hatten Glück mit einem Omani, der sich mit uns unterhielt und viel erklärte zu dem, was vor sich ging. So wurde das Fladenbrot später gestampft, mit Honig, Öl und Kamelmilch vermischt zu einer Süßspeise verarbeitet. Diese wurde dann an alle in Schüsselchen verteilt. Sehr lecker und ausgesprochen sättigend. Bei den Gesprächen kamen wir sogar in Kontakt mit dem Besitzer des Camps, der an diesem Abend ebenfalls anwesend war. Wie schon öfter auf dieser Reise bemerkt, hilft es sich an die Gepflogenheiten zu halten und man wird freundlicher aufgenommen bzw. kommt schneller in Kontakt.

Dann war die Zeit für das Abendbuffet im Innenraum des Hauptgebäudes gekommen.

Gesättigt sind wir danach wieder zurück auf die gemütliche Fläche. Ein paar Omanis mit Trommeln und Gesang luden zum fröhlich sein ein. Immer wieder liefen sie mit den Trommeln und singend auf der Fläche auf und ab und animierten uns mitzumachen.

Ein kurzes Feuerwerk wurde am späten Abend auf einer freien Fläche des Camps gezündet, so wie am Abend zuvor. Wir blieben noch eine Weile, bis es Zeit war für das Bett.

Tour: 4,4 Kilometer, ~90 Höhenmeter


02. JanuarWadi Bani Khalid

Am Morgen war im Camp alles in Nebel gehaucht. Ein wenig konnte ich das bereits im Apartment spüren. Die Tür des Apartments war nicht vollkommen dicht und ließ so die Kühle ins Zimmer, was durchaus angenehm war. Was ich am morgen ebenso hörte, war das Rauschen von Wasser. Wie sich später herausstellte war es das Wasser, das in den Kanal am Apartment floss, damit die Pflanzen wie die Dattelpalme genügend Wasser bekommen.

Das Frühstückgab gab es im Gruppenraum. Wir fuhren danach los zum Wadi Bani Khalid. Na ja, nicht so direkt. Unsere Fahrer sind ja auch irgendwo Spielkinder gewesen und so sind wir vom Camp erst einmal mit vollem Tempo die gegenüberliegende Düne hoch. 😀

Auf dem Weg aus der Wüste fuhren wir an einer frei laufenden Gruppe von Dromedaren vorbei, die wir langsam passierten. Ein Pickup mit zwei Dromedaren im Schlepptau kam uns ebenfalls entgegen. Diese Dromedare waren für Rennen vorgesehen und hatten Startnummern auf dem Hals.

Ohne eine weitere große Düne bergab geht es nicht aus der Wüste und so wurde ein kleiner Umweg gefahren. Am Ende der Wüste drückte Heisam mit dem Pickup, der die meiste Leistung hatte, (V8, 5,7 L, 4×4) noch ein letztes Mal richtig aufs Gas. Die Folge war allerdings, dass der Reifen eines Vorderrades von der Felge rutschte.

Kein Problem! In Windeseile wurde das Rad gewechselt. So fuhren wir zum Reifenhändler, der auf alle Fälle aufgesucht werden musste, um wieder mehr Druck auf die Reifen zu bekommen. Der heruntergerutschte Reifen wurde auf die Felge gedrückt und aufgeblasen – alles war wieder ok.

Wir fuhren zu einem Dorf im Wadi Bani Khalid, um durch das Wadi bis zu einem weiteren Dorf zu wandern bzw. zu schwimmen. Ja, schwimmen. Teile des Wadis können nur schwimmend zurückgelegt werden. Deshalb gab es am Vortag genaue Angaben zur Tour. Unser Einstieg in das Wadi liegt unterhalb des von den meisten Gruppen besuchten Pools und ist weniger bekannt.

Anfangs liefen wir durch bewirtschaftete Felder bis zum Einstieg in das Wadi. Dort begann die eigentliche Tour. Laufen, Klettern und immer wieder kurz in das Wasser bis zu einem größeren Pool, an dem wir eine Rast einlegten und badeten.

Weiter ging es danach im selben Rhythmus. Nur war es dann nicht damit getan, durch das Wasser zu laufen, sondern es mussten weitere Stecken geschwommen werden. Eine sehr willkommene Abwechslung zu den Tagen zuvor in den trockenen Bergen und der Wüste. Gerade unsere Wasserratten Verena und Sylvia waren voll in ihrem Element.

Vor dem nächsten Dorf versiegte das Wasser und das wenige, das übrig blieb, floss in einen beginnenden Falaj. Hier war eine Zwangspause nötig. Wir trockneten uns grob ab und zogen T-Shirts und kurze Hosen oder ähnliches an. In Badekleidung in ein ländliches, muslimisch geprägtes Dorf zu kommen gehört sich nun mal nicht.

Wir liefen noch einige Zeit auf und an dem Falaj entlang, bis wir das Dorf erreichten. Vor dem Dorf begannen die bewirtschafteten Felder mit Dattelpalmen und Bananenstauden sowie Orangen. Rizinuspflanzen hatten wir innerhalb des Wadis immer wieder gesehen, hier dann nicht mehr.

Im Dorf wartete bereits Badr mit den Autos. Unterwegs hatte er Sandwiches eingekauft, die es nun gab. Die Hälfte davon war mit Falafel gefüllt, die andere Hälfte mit Hähnchen. (Da wir kurz vor der Tour einen weiteren Fahrer aufnahmen, konnte dieser mit Badr die Autos zum Zieldorf bringen, während ausnahmsweise Heisam mit uns auf die Tour kam.)

Es folgte eine weitere längere Fahrt bis zur Küstenstadt Sur, in der wir Zimmer im Sur Grand Hotel bezogen. Nach dem Abendessen unternahmen einige von uns einen Spaziergang zum naheliegenden Strand als Abschluss des Tages.

Tour: 9,4 Kilometer (ungefähr! Durch die Schlucht ist die Aufzeichnung ungenau)


03. Januar – Wadi Al Shab

Ein neuer Tag und erneut erfolgte ein Wechsel der Unterkunft – ergo: alles packen. Zuvor jedoch noch gemütlich Frühstücken, zumal das Hotel dafür ein umfangreiches Angebot bereitstellte.

Wir fuhren zuerst nach Sur, um dem Fischmarkt einen Besuch abzustatten. Anhand der Stände, in der großen Fischhalle war zu erkennen welche Vielfalt im Meer vor der Küste Omans herrscht.

In einem Bereich der Halle fand eine Auktion statt. Wie diese genau abläuft, hat sich uns jedoch nicht so ganz erschlossen. Zumindest wechselten Fische und Geld ihre Besitzer.

An einem Ende der Fischhalle konnten die Fische für die Zerlegung abgegeben werden. Teils sah es aus wie das grobe Zerhacken und reine Muskelarbeit, teils aber auch filigran und sehr präzise.

Gefangen werden die Fische mit traditionellen Booten, Dhow genannt. Um zu verstehen, wie diese gefertigt werden, fuhren wir zu einer Schiffswerft, die gleichzeitig eine Schauwerft und ein Museum ist. Hier waren die einzelnen Gewerke zu sehen, um ein Schiff zu bauen und alles wurde in Handarbeit gefertigt. In die Schiffe, die im Bau sind, konnten wir sogar hineingehen.

Shopping stand als Nächstes an. In einem unscheinbaren Markt an einer Hauptstraße stoppten wir. Zuerst wurde Kohle und Holz für das Campen gekauft. Danach ging es ein Geschäft weiter, dort gab es jede Menge an Süßigkeiten, Datteln und Nüssen.

Das Shoppingerlebnis war damit noch nicht zu Ende. Wir fuhren weiter an der Küste entlang bis zu einem Lulu Hypermarket. Supermarkt genügt denen wohl nicht. 🤣 Unser Guide und die Fahrer kauften alles nötige für die nächsten Tage ein, während wir uns ungestört im Markt umsehen konnten.

Im Gebäude befinden sich neben dem Hauptmarkt noch weitere kleine Märkte, eine Bowlingbahn usw. Ich entdeckte an der Seite des Gebäudes ein Café und griff dort zu. Ein Chocolate Macadamia Chiller Espresso war es, den ich im Gloria Jean’s Coffee bestellte. Sehr lecker und die seltene Gelegenheit im Oman einen richtigen Kaffee bzw. Latte Macchiato zu bekommen. Meist gibt es fertigen Oman Kaffee, also Kaffee mit Gewürzen (und manchmal mit Milch) oder es gibt löslichen Kaffee (wie beim Camping).

Nach unserem Shoppingerlebnis war bald das Wadi Shab erreicht. Badr breitet auf der Klappe des Jeeps einige Teigtaschen und Sandwiches für uns aus. Diese wurden zum Teil direkt gegessen und zum Teil für später mitgenommen.

Wadi Shab ist sehr bekannt und beliebt. Das war schon bei der Ankunft durch die Menge an Autos zu sehen. In das Wadi geht es mit einer ganz kurzen Bootsfahrt. Angekommen liefen wir längere Zeit durch das Wadi und kreuzten immer wieder den Wasserlauf. Mit den wasserfesten Schuhen, die wir wie bei der letzten Wadi-Wanderung anhatten, waren das keine wirklichen Hindernisse für uns.

So gelangten wir nach einiger Zeit an einen Pool. Dort zogen wir uns um und ließen die Rucksäcke im Gebüsch liegen. Der weitere Abschnitt im Wadi wurde meist schwimmend zurückgelegt. Hin und wieder war es auch ein Waten. Am Ende kamen wir in einem Pool an, der ringsum von hohem Fels umrahmt wurde. So ganz war es dann doch nicht das Ende. Ein ganz kleiner Spalt im Fels, gerade so groß, dass ein Kopf durchpasst, zeigte den weiteren Weg. Der Spalt ist nur über Wasser so eng, unter Wasser ist genügend Platz um normal schwimmen zu können. Ist schon irgendwie witzig, da durchzuschwimmen. Am anderen Ende des Spaltes kamen wir in einer größeren Höhle an. Hier gab es einen weiteren kleinen Spalt, innerhalb des Höhlenrandes und an einem Seil konnte man sich neben einem kleinen Wasserfall emporziehen. Bilder habe ich hier keine gemacht. Die Kamera hatte ich zwar im wasserdichten Sack dabei, einzig eine Möglichkeit zum Stehen bot sich nirgends, außer damit auf den Wasserfall zu klettern, was ich mit Kamera wiederum nicht wollte.

Zurück an unseren Rucksäcken schnappten wir diese und suchten uns einen Ort zum Abtrocknen und Umziehen.

Jetzt war es Zeit für die Sandwiches in der Sonne, mit Blick auf den Pool, an dem es schwimmend losging zur Höhle.

So wie wir hierherkamen, ging es wieder zurück bis zum Anfang des Wadis.

Ein paar Kilometer weiter, unweit des Ortes Fins, sollte unser Zeltplatz am Strand sein. Ich hatte die Hoffnung, dort ein zweites Mal die Sandheringe nutzen zu können. Leider war dem nicht so. Wir kamen wie fast immer an einem Platz mit steinigem Untergrund an. Nur am Meer bot sich ein kleiner Sandstrand. Das war zum Zelten jedoch zu nah am Wasser und so stellten wir verteilt in der Umgebung unsere Zelte auf. Ein paar zogen sich erst um und sprangen ins Meer, einige wie ich bauten erst das Zelt auf und suchten dann den Weg ins Meer.

Das Wasser im Meer war an manchen Stellen ziemlich grün durch die Algen. Mit etwas Geschick fand sich ein Weg im Wasser um diese grünen Stellen. Angenehm warm war es im Wasser.

Vor dem Abendessen fanden wir uns, wie so oft auf dem Teppich ein und tranken Kaffee und Tee. Für das Abendessen bereiteten uns Badr und Heisam Nudeln mit Fisch und ein Hähnchencurry zu. Zum Nachtisch am letzten Campingabend gab es eine Pfanne mit einer sehr leckeren Süßspeise.

Tour: ~6 Kilometer


04. Januar – Wadi Tiwi und Maskat

Angenehm warm was es über Nacht. Der Schlafsack war daher wieder nur eine Decke gewesen.

Ein letztes Mal für diesen Urlaub wurden die Zelte abgebaut und alles gepackt. Ein letztes Mal ein Frühstück auf unserem Teppich. Während wir frühstückten, kam eine Gruppe von Eseln an den Rand der Kuhle, in der wir uns befanden. Die Bananenschalen, Orangenschalen und Reste von Fladenbrot bekamen sie nach dem Frühstück.

Wir hinterließen am Zeltplatz in einer Tüte die restliche Kohle und das noch übrige Holz für die nächsten, die hierherkommen werden.

Die Fahrt zum Wadi Tiwi war eine Fahrt auf der Straße zurück nach Süden. Dabei kamen wir wieder an Wadi Shab vorbei und waren bald im Wadi Tiwi. Durch das gesamte Tal fuhren wir bis zu einem Bergdorf an einer Oase. Der Weg dorthin war schmal, steil und für unsere Fahrer eine Herausforderung, die von Ihnen gute gemeistert wurde.

Auf dem Parkplatz vor dem Bergdorf hielten wir. Von hier liefen wir die Straße zum Dorf und dann durch das Dorf. Eine längere Treppe mitten im Dorf brachte uns zu einem Pool mit Wasserfall.

Wesentlich interessanter war der weitere Weg, den nur einige von uns unternahmen. Umgezogen ließen wir alles am Pool liegen, die anderen blieben ja dort. In Badekleidung hangelten wir uns an einem Seil einen großen schrägen Felsen herab. Bis ganz zum unteren Pool ging es nicht, sondern bis zu einem Mini-Plateau. Hier bot sich ein Blick in den glasklaren Naturpool und die eigentlichen zwei Meter, erschienen dadurch wesentlich höher. Nacheinander sprangen wir vom Fels in den Pool. 😀

Von nun an ging es mit kurzen Phasen des Watens oder Kletterns von Pool zu Pool, welche durchschwommen wurden. Ein wirklich tolle Tour 😀

Am letzten Pool war danach ein Aufstieg über Felsen und durch viele Gärten, oft an Falajs entlang nötig, um wieder zu den anderen zu gelangen. Am liebsten wären wir diese Exkursion nochmal gegangen/geschwommen, hatten jedoch leider keine mehr Zeit dazu. Es war allerdings noch genügend Zeit, um uns eine Massage am Wasserfall zu gönnen.

Abgetrocknet und umgezogen liefen wir die Treppe zum Dorf hoch und anschließend zu den Autos.

Die Fahrt durch das Tal zurück war langsamer als am Morgen, da nun einiges an Verkehr auf der schmalen Straße herrschte. Wir waren also wieder einmal zur richtigen Zeit dort gewesen.

In Tiwi, das am Ende des Wadis zum Meer liegt, hielten wir für das Mittagessen. Es gab Reis, Dal, Gemüse und Fisch. Dazu wurde Salat und Fladenbrot gereicht.

Es folgte eine längere Fahrt, die uns zu zurück nach Maskat brachte. Wir bezogen dort im Naseem Hotel neben dem Souq unsere Zimmer.

Ich packte meine gesamte Tasche aus und auch das Zelt breitete ich im Flur vor dem Aufzug aus. Dort war genügend Platz dazu. Nötig war dies, da ich etwas vermisste, das sich dann auch im Zelt fand. Da noch reichlich Wüstensand im Zelt war, war zumindest die Hälfte davon anschließend im Flur. 😁 Zurück im Zimmer packte ich die Tasche schon grob vor, sodass das Zelt in der Mitte der Tasche Platz fand.

Bevor es dann auf einen Spaziergang durch den Souq ging, duschte ich. Im Foyer trafen wir uns fast alle wieder. In Grüppchen liefen die meisten los. Ich wartete noch auf Claudia und unternahm mit ihr eine Erkundung des Souqs.

Am Abend trafen wir uns in dem Restaurant, in dem wir auch am ersten Abend in Maskat waren. Vom Hotel war dies zwei Häuser weiter.

Nach dem Abendessen trennten sich unsere Wege. Sylvia, Patrick und ich folgten Herwig zu einer Rooftop Bar. Der Weg durch das Hotel und die Bar im Inneren machten keinen wirklich einladenden Eindruck. Alleine wäre ich dort vermutlich nicht reingegangen. Aber, dort oben gab es doch tatsächlich etwas, das im Oman nicht so oft vorkommt – Bier. Ein paar Bierchen später sind wir gemütlich zum Hotel zurück und ins Bett.

Tour: 2,8 Kilometer, ~110 Höhenmeter
Diese Aufzeichnung umfasst nur den Weg vom Parkplatz bis zum oberen Pool. Die Exkursion durch die unteren Pools ist hier nicht dabei.


05. Januar – Maskat

Der letzte Morgen im Oman brach an. Ich war an diesem Tag nicht bei den ersten im Frühstücksraum und hatte dennoch Glück an einem Tisch Platz zu finden.

Den Vormittag hatten wir frei und so machte ich mich auf zu einem Spaziergang zum Fort von Muttrah. Im Fort wurden einige Bilder ausgestellt, viel interessanter fand ich jedoch den Ausblick über Muttrah.

Unterhalb des Forts liegt die Riyam Street, eine alte Straße, die durch eine Parkanlage von der neuen Schnellstraße zum nächsten Ort führt. Bis fast zum Riyam Park, in dem wir am ersten Tag waren, lief ich, bevor ich umkehrte und langsam zurücklief. Auf dem Rückweg kam ich am Museum für Orte und Personen vorbei. Dies war zwar geschlossen, aber auch so von außen durchaus interessant.

Vor der Abfahrt musste noch alles irgendwie in die Tasche. Die ganze verschmutze Wäsche und die noch leicht feuchten Barfußschuhe kamen oben auf. So passte alles in die Tasche und das Zelt wie die Trekkingstöcke waren in der Mitte gut umpackt.

Mit einem Kleinbus fuhren wir zum Flughafen. Bis in die Eingangshalle begleitete uns Herwig, den wir dort verabschiedeten.


Dies und Das

Die traditionelle Kleidung der Männer nennt sich Dishdasha und wird von sehr vielen getragen. Selbst unsere Fahrer trugen die Dishdasha die meiste Zeit. Erst als es am Ende Richtung Küste ging, wichen sie davon ab.

In der Reisebeschreibung stand Toilettenpapier. Ich hatte vermutet, dass dies u. a. für die Wanderungen gedacht ist. Toilettenpapier verrottet wesentlich schneller als Papiertaschentücher. Aber weit gefehlt. Es ist nötig für die Toilettenbesuche. Im Oman haben alle, aber auch wirklich alle Toiletten eine Handbrause zur Reinigung. Toilettenpapier ist dagegen sehr, sehr selten anzutreffen.

Ein weiterer Punkt der Reisebeschreibung war die ISO-Matte. Die gestellten Matten waren sehr bequem und für diese Tour ausreichend. Meine eigene ISO-Matte hatte ich dadurch erst gar nicht ausgepackt.

Next Point. Ich fragte Herwig, wie viel Wasser für eine Tour im Durchschnitt benötigt wird. Aufgrund der Frage gab es am letzten Abend eine Statistikinfo von ihm zu unserer Tour:

  • 950 Liter Wasser (Kochen, Abwasch, Trinken)
  • 1700 Kilometer waren wir gefahren
  • 1115 Liter Benzin wurde getankt (drei Fahrzeuge)
  • ~71 Kilometer wanderten wir

Aus meinen Aufzeichnungen und Schätzungen zu den Wanderungen in den Wadis waren wir rund 5000 Höhenmeter auf den Wanderungen unterwegs.

Zum Benzinverbrauch sei angemerkt, dass die Omanis eine eigene Vorstellung haben. Vor jeder Fahrt wurden die Motoren gestartet, damit diese zur Abfahrt warm sind (in einem warmen Land!). Beim Tanken den Motor ausmachen? Warum sollte man! Und in der Wüste hatten wir alle unseren Spaß mit dem Dune Bashing, das natürlich auch deutliche Auswirkung auf den Verbrauch hatte.

Trekkingstöcke. Ich hatte zwar welche mit, genutzt hatte ich sie nur einmal kurz. Was soviel heißt, wie dass sie Zuhause hätten bleiben können. Bei der Tour mit den meisten Höhenmetern sind sie einfach nicht zu gebrauchen gewesen, da der Weg ausgesetzt und die Hände zum Festhalten benötigt wurden.

Der Kleine wasserdichte Packsack stellte sich auf dieser Reise als guter Begleiter für die Stadt und Souqs heraus, da er mit einem Gurt gut zu tragen ist.


Resümee

Aus dem kalten Deutschland in den warmen Oman war gut. Besonders die Mischung aus Trekking, Wüsten, Schwimmen und Kultur waren in einem angenehmen Verhältnis.

Komfortverzicht und Campen: Campen ist ja eh meins und damit war das für mich passend, zumal ich mein eigenes Zelt mit hatte. Bei dem Komfortverzicht war es gar nicht so ein großer Verzicht. Ist vermutlich aber auch eine Einstellung, nicht unbedingt jeden Tag eine Dusche haben zu können.

Bedenken, in Bezug auf den muslimischen Glauben und dessen Auswirkung auf den Alltag haben sich in diesem Urlaub zerschlagen. Ist ein Land muslimisch geprägt und offen, so sollte selbstverständlich Rücksicht genommen werden. Es ist jedoch nicht so, dass man als Frau im Oman bedeckt und mit Kopftuch herumlaufen muss. Knie- und Schulterbedeckt genügt. Die Ausnahme ist der Besuch einer Moschee. Auf der anderen Seite trifft die Vorgabe mit langer Bein- und Armbekleidung beim Moscheebesuch doch auch auf sehr katholisch geprägte Gegenden oder den Besuch von Kultstätten in Kambotscha ebenso zu.

Insgesamt hat mich dieser Urlaub neugierig auf weitere Länder im Orient gemacht, die vieles an Kultur zu bieten haben.


Ausrüstung

Wie erwähnt, kam das eigene Zelt mit. Unabhängig davon kam natürlich noch einiges für die Zeltübernachtungen und die Berghütten/Camps dazu.

Mit in die Reisetasche kam:

  • 2-Personen Zelt (MSR Elexir)
  • Drei-Jahreszeiten-Schlafsack (Mountain Equipment Helium 400 XXL)
  • Inlett (Ägyptische Baumwolle/Seide)
  • Isomatte (aufblasbar)
  • Kopfkissen (aufblasbar)
  • Trailrunningschuhe
  • Barfußschuhe

Dazu dann noch….

  • Wasserdichter Packsack (groß)
  • Wasserdichter Packsack (klein) für die Kamera

Wo waren wir unterwegs

Von Maskat über die Berge im Westen, der Wüste im Süden und der Küste kamen wir wieder zurück nach Maskat. Die orangen Punkte in der Karte markieren die Orte der Wanderungen.

Die Kartendarstellungen basieren alle auf OpenStreetMap und erfolgten über TrailRunner Mini. Aufgezeichnet wurden die Touren mit einer Garmin Uhr. Daher sind die Aufzeichnungen in den Wadis nicht so genau, für die Nachvollziehbarkeit hier finde ich sie ausreichend.



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Spanien – Mallorca – September 2016

Aktiv entspannen auf Mallorca – So zumindest lautete der Titel der gebuchten Reise. Eine Kombination aus Yoga und Wandern, verteilt über die gesamte Insel. 

Mir erschien, das dies nach der Beschreibung ein guter Einsteig in die Welt des Yogas sein könnte. Morgens eine Stunde Yoga, Frühstücken und dann die Insel erkunden. Der September eignet sich dazu bestens, da das Wetter angenehm ist und die Hauptsaison zu Ende.

Die Unterkunft in einem zum Teil umgebauten Kloster auf einem Berg war ein weiterer Aspekt, für genau diese Reise. Ein Ort, an dem sicherlich kein Trubel sein sollte.

Vor der Reise waren noch ein paar Sachen wie z. B. eine Yogamatte zu kaufen. 


10. September – Anreise

Die Anreise erfolgte sehr früh. Um 6:55 Uhr sollte der Flieger in Frankfurt starten, um mich noch vor 7:00 Uhr (Zeitverschiebung) auf Mallorca abzusetzen. Das war richtig früh und wie sich herausstellte, war ich die Einzige aus der Reisegruppe mit diesem Flug. Abgeholt von der Reiseführerin und Yogalehrerin wurde ich dennoch und so fuhren wir zuerst mit dem Bus zu einem Mietwagenunternehmen. Mit dem Mietwagen für die Woche ging es in den Südosten nach Cala Santanyi. Zum einen, da sie dort noch etwas zu erledigen hatte, zum anderen, da es am Strand, der um diese Uhrzeit noch ziemlich leer war, ein Café am Rand der Bucht gibt. Frühstück. 😀

Nach dem Frühstück sind wir zur Unterkunft für die nächsten Tage. Das Kloster San Salvador beherbergt mittlerweile einen kleinen Hotelbetrieb und thront auf der Spitze eines deutlich aus der Umgebung herausragenden Berges. Entsprechend dem Kloster, sind die Zimmer einfach ausgestattet, bieten jedoch einen fantastischen Blick auf die Insel von Oben.

Am Nachmittag wurde dann noch eine weitere Reiseteilnehmerin vom Flughafen abgeholt. Ich hätte Zeit gehabt für eine kurze Tour, der Himmel sah mir allerdings ein wenig zu bewölkt aus und es regnete dann auch tatsächlich noch. Vor und nach dem Regen gab es genügend im Umkreis des Klosters zu entdecken, so dass der Nachmittag gut gefüllt war.

Das Abendessen war am ersten Tag im Hotel zusammen mit der zweiten Reiseteilnehmerin. Die Reiseführerin war nämlich schon wieder auf dem Weg zum Flughafen.


11. September – Strandwanderung

Gut geschlafen und ausgeruht ging es nicht zum Frühstück. Vor dem Frühstück trafen wir uns alle in einem größeren Raum zum Yoga. Nun waren wir als Reisegruppe komplett, mit der Reiseleiterin sechs Frauen und alle auf demselben Yoga-Niveau – also Anfängerinnen. Die Reiseleiterin war gleichzeitig unsere Yoga-Lehrerin und erklärte zu Beginn ein paar Grundregeln und dass wir es bei Dehnungen nicht übertreiben sollen. Sie hatte von Yoga-Retreats in Indien negative Erlebnisse und wir sollen ja auch noch fit für die Wanderungen bleiben.

Die Stunde mit Yoga war schnell vorbei und nachdem wir geduscht und umgezogen waren, trafen wir uns zum Frühstück und der ersten Besprechung zum Tagesablauf und einer generellen Frage zum Abendessen. Ja, schon beim Frühstück an das Abendessen denken. 😀 Das Kloster ist mit seiner Lage auf einem Berg und der Serpentinenstraße nach oben ein zeitlicher Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir hatten keine Probleme uns darauf zu einigen, dass wir nach den Wanderungen nicht zum Duschen und umziehen in das Kloster fahren. Es ist Herbst und die Temperaturen sollten warm, aber nicht mehr heiß sein. Der Vorteil dieser Vereinbarung war, dass wir an den unterschiedlichsten Orten, verstreut über die Insel zu Abend essen können.

Für die Wanderung fuhren wir an die Südküste nach Es Trenc. Eine Einstiegswanderung am Sandstrand entlang. Die meiste Zeit sogar barfuß in der Brandung. Wir liefen bei bestem Wetter bis Cap de Salines an der südöstlichsten Spitze. Dort wurde unsere Reiseleiterin abgeholt und kam einige Zeit später mit dem Auto wieder. 

Das Abendessen war in einer Tapasbar in Santanyi. 


12. September – Wanderung rund um Soller

Wir trafen uns wieder zum Yoga und dann zum Frühstück. 

Da während der Woche der Besuch eines Marktes eingeplant war, tauschten wir zwei vorgeplante Tage, um dies mit dem Wochenmarkt abzustimmen. Ergo, sind wir an diesem Tag nicht in der Nähe von Santanyi, sondern um Sóller unterwegs gewesen. Das war damit unsere erste Wanderung im Tramuntanagebirge im Westen Mallorcas.

Von Sóller liefen wir nach Norden durch die Berge bis Fornalutx. Wie war das mit, es soll nicht so heiß werden? In den Bergtälern wurde uns auf den alten steinigen Wegen schon ordentlich warm.

Fornalutx ist ein Bergdorf mit reichlich Treppen und vielen Ecken, sowie schmalen Gassen, die es zu erkunden galt. Es war in als schönstes Dorf Spaniens gewählt worden in einem der vorherigen Jahre und das zu Recht.

Am zentralen Platz des Dorfes kehrten wir in ein Restaurant für ein Mittagessen ein. Mit den Girlanden und dem Sonnenschutz ein gemütlicher Platz für eine Pause.

In einem Bogen durch ein anderes Tal sind wir anschließend zurück nach Sóller gewandert. Dort kamen wir in der Nähe der Bahnstation heraus. Das war auch gut so, denn mit der alten Bahn sind wir von Sóller nach Port Sóller gefahren. Eine gemütliche Fahrt in offenen Waggons.

Wir schauten uns zuerst an der Promenade um und sind dann zu einem Restaurant für das Abendessen. Geschützt vor der Sonne unter einem Blütenmeer gab es das Abendessen. Eine Reiseteilnehmerin und ich bestellten zusammen eine Paella. Es wurde eine riesige Pfanne mit der Paella gebracht und uns aus dieser auf die Teller serviert – zweimal! 

Nach dem Essen holte die Reiseleiterin das Auto und sagte uns, wo wir sie treffen werden. So liefen wir gemächlich und pappsatt an der Promenade entlang bis zum vereinbarten Treffpunkt. Die Fahrt zum Kloster war ruhig, da es schon dunkel war und wir müde.


13. September – Die Südspitze

Guten Morgen und auf zum Yoga. So langsam kamen wir in den morgendlichen Flow. 😊

Zur Wanderung sind wir an das südöstliche Ende von Mallorca gefahren. Wieder eine Wanderung direkt am Meer entlang. Im Gegensatz zum ersten Tag jedoch nicht an einem Sandstrann, sondern an einer Felsenküste entlang. Wie an den vorherigen Tagen unterhielten wir uns anfangs noch und kamen dann in einen fast meditativen Trott.

Nach einer ganzen Weile erblickten wir eine Bucht, die schmal und ein wenig weiter in die Insel geht. Es ankerte ein Schiff am Eingang der Bucht und bewegte sich leicht im Rhythmus der Wellen. An der vorderen Kante zur Bucht erkannten wir den Sandstrand am anderen Ende.

Wir hatten den Sandstrand, der nur von wenigen besucht war bald erreicht. Da wir unsere Badesachen dabei hatten, zogen wir uns flugs um und ab in das Wasser. Leichter Wellengang ohne eine große Brandung und keine all zu tiefe Bucht ließen sogar ein Schwimmen zu. 😀

Ein wenig am Stand in der Sonne ausgeruht und von ihr trocknen lassen war sehr angenehm. 

Dann hieß es jedoch weiter. Die Bucht ist nur über Wanderwege, einem Feldweg oder über See erreichbar. Wir sind natürlich weiter den Wanderweg an der Küste entlang gelaufen bis in das nächste Örtchen. Auch hier hatte unsere Reiseleitern mit Hilfe eines Freundes das Auto vom Ausgangsort geholt, während wir einen Kaffee tranken.

Zum Abendessen sind wir nach Cala Santanyi gefahren. Ein paar Meter oberhalb, wo ich am ersten Tag gefrühstückt hatte, war unser Ziel. Das Café Drag ist nicht nur ein reines Café, sondern bietet auch Essen an. Wir hatten Glück und bekamen einen Tisch an der Mauer, unter einem Sonnenschirm, mit freiem Blick über die Bucht. 😊


14. September – Markttag / Palma 

Heute war der angekündigte Markttag und eine Abwechslung zum mittlerweile gewohnten Tagesablauf. Kein Yoga, kein Frühstück! So sind wir los nach Santanyi zum Markt und steuerten ein Café mit Blick auf den Markt an. Dort frühstückten wir und konnten so nebenbei schon das Treiben auf dem Markt verfolgen. 

Der Markt zieht sich über einen größeren Bereich der Stadt und wir erkundeten diesen einzeln bzw. in Grüppchen. 

Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns wieder alle und setzten die Reise fort nach Palma. 

Die Stadt war nicht so voll und wir konnten abermals frei die Stadt erkunden bzw. suchten erst einmal eine Kleinigkeit zum Mittagessen. Nach der freien Erkundung war eine Führung durch den Altstadtbereich mit seinen verwinkelten Gassen und Innenhöfen an der Reihe. Sehr viel, was es hier zu erkunden gibt. Den Abschluss der Stadtbesichtigung bildete die Kathedrale von Palma.

Von Palma fuhren wir zu einem kleinen Ort an die Küste. An der ziemlich leeren Strandpromenade, die oberhalb gepflastert ist, breiteten wir unsere Yogamatten aus. Nur wenige kamen während unserer Yogastunde dort vorbei und störten uns nicht weiter.

Kurz am Auto umgezogen und ein paar Meter weiter war dann das Restaurant für das Abendessen erreicht.


15. September – Im Tramuntanagebirge

Was für ein Tag! Die Yogastunde fand an diesem Tag auf dem Dach des Hotelanbaus im Morgennebel statt. 😀 Sonnengruß bei aufgehender Sonne!

Nach der Reisebeschreibung sollten es eine Tour am südwestlichen Ende von Mallorca geben. Die Reiseleiterin schlug uns eine andere Tour im Tramuntanagebirge vor. Es wurde somit eine Wanderung entlang des alten Königsweges, der durch das Gebirge führt. 

Wie sich herausstellte, war dies eine gute Entscheidung. Der Weg führte durch schöne Wälder und eine spärlicher bewachsene Hochebene. Wer den GR221 auf Mallorca ignoriert, verpasst eine tolle Tour.

Die aufziehenden Wolken oben im Gebirge verschwanden zu unserer Freude genauso schnell wie sie kamen. Der stetige Wind auf dem Kamm des Gebirges war deutlich zu spüren und der Grund, warum das Wetter hier unstetig sein kann.

Angekommen im nächsten Bergdorf war es schon wieder sonnig und kaum ein Wölkchen am Himmel zu sehen.

Für das Abendessen wurden wir wieder in ein schönes Restaurant geführt. Dies war in einem Dorf in der Nähe unseres Klosters.


16. September – Naturpark Albufera

Auch heute war unsere Yogastunde auf dem Dach. Dieses lag zum Teil noch im Frühnebel und von der Treppe aus konnte ich die anderen am gegenüberliegenden Ende nur schemenhaft sehen. Mit dem Nebel und der aufgehenden Sonne hat so eine Yogastunde eine ganz eigene Stimmung. 😀 Hier war es dann auch das wir glücklich waren über die Decken für die Schlußentspannung.

Zur letzten Wanderung fuhren wir in den Norden. Der Parc Natural de s’Albufera de Mallorca ist nicht sehr groß, hat jedoch eine Besonderheit aufzuweisen. E befindet sich in der Mitte eine Sumpflandschaft. Für die Umrundung sind wir auf dem breiten Weg um den Sumpf gelaufen. An manchen Stellen waren wir so vom hohen Schilf oder Bäumen umgeben, dass wir nur unseren Weg sehen konnten.

Auf dem Weg zurück zum Anfang kamen wir an einem Baum mit reifen Feigen vorbei. Wir pflückten ein paar und aßen diese gleich. Saftig und leicht warm von der Sonne war es ein Genuss. 😊

Am Ende der Wanderung waren wir an einer weiten Sandbucht angekommen. Wie schon ein paar Tage zuvor hatten wir wieder unsere Badesachen dabei und sprangen ein letztes Mal in das erfrischende Meer. 

Unser Abendessen war in dem Restaurant, in dem wir bereits am ersten Abend waren. Unter einem Blätterdach wählten wir alle verschiedene Tapas, die geteilt wurden. So kam ein sehr gemischter Tisch Tapas zusammen. Der Nachtisch war eine große Tapasnachtischplatte. 😀


17. September – Abreise

So unterschiedlich wir angereist waren, so unterschiedlich war auch die Abreise. Meine Abreise war die späteste an diesem Tag. Ich entschloß mich jedoch, mit der Gruppe am Mittag nach Palma zu fahren. Abgesetzt wurde ich meinem Wunsch entsprechend vor dem Busbahnhof. Dort konnte ich mein Gepäck verwahren und hatte so noch einen freien Nachmittag in Palma.

Am späteren Nachmittag holte ich mein Gepäck und nahm den Bus zum Flughafen. Mein Flug ging um 20:15 Uhr und kurz nach halb Elf war ich in Frankfurt. 


Resümee

Die Kombination aus Yoga und Wanderungen gefiel mir gut. Das die Reiseleiterin sich nicht akribisch an den vorgegebenen Plan hielt sondern ihn aufgrund der Gegebenheiten wir Marktzeit und Wetter gestaltete war gut.

Dass wir uns sofort darauf einigten, dort essen zu gehen, wo wir waren und nicht darauf bestanden vorher zum Hotel zu fahren war top. Ohne diese Absprache wären wir vermutlich nur in ein oder zwei verschiedenen Restaurants gewesen. 

Die Wanderungen verteilt über die Insel waren sehr unterschiedlich und zeigten uns ein Bild abseits vom Ballermann, ein Bild einer schönen Insel.



#spanien #mallorca #balearen #kloster #sansalvador #santanyi #soller #palma #albufera #canon #canoneos70d #canonef1740f4

Spanien – Fuerteventura – Dezember 2022

Fuerteventura gehört zu den größeren Inseln der Kanaren, weshalb ich mir die Erkundung der Insel auf zwei Urlaube aufgeteilt hatte. Durch die lang gezogene Form der Insel würden sonst einige Anfahrten sehr lange werden und die Fahrten auf der Insel wollte ich eher kurz halten, zumindest soweit es möglich ist.

Daher war im Dezember 2021 der Norden von Fuerteventura und die Mitte bereist worden. Für 2022 stand hauptsächlich die südliche Halbinsel Jandia im Fokus. Die Unterkunft im Rural Huerte Viejo in Tesejerague ist abseits der Touristenburgen oberhalb der Halbinsel Jandia in der Inselmitte. Einzig der Hinweis, dass nur Spanisch gesprochen wird, lies es spannend werden. Aber das wird schon irgendwie gehen, dachte ich mir (Spoiler: ist es auch!).

Die Wanderrouten im Wanderführer wurden vorab zum Großteil ausgewählt. Entdeckt hatte ich im Süden ein paar Aloefarmen und dabei auch noch, dass es doch Seife aus Fuerteventura gibt. 😀 So kam ein solcher Besuch mit auf die Wunschliste.

Bei der Flugbuchung im Frühjahr stellte sich heraus, dass ein drei Tage früherer Anreisetermin um die 100 € günstiger ist. Das ist fast das, was die Unterkunft für die drei Tage mehr kosten würde. Klar, für den Mietwagen und für das Essen fallen weitere Kosten an, aber eben nur für diese zusätzlich und das war es mir wert.


21.12. – Anreise

Ein früher Flug am Morgen hatte zur Folge, dass ich sehr früh aufstehen musste. Gepackt war alles, sodass ich gleich nach Frankfurt fahren konnte. Svarta parkte ich wie schon öfter auf dem Gelände meines Arbeitgebers und nahm den restlichen Weg mit der S-Bahn zum Flughafen. Mit reichlich Zeit bis zum Abflug kam ich dort an und reihte mich in die Schlange zu den Schaltern ein um den Check-In zu erledigen. 

Bis zum Boarding war genügend Zeit für ein Frühstück im Flughafen und so suchte ich mir ein Café, das etwas Abseits liegt.

Die Schlange zur Sicherheitskontrolle war danach jedoch erschreckend lange. Zum Glück gibt es zwei Sicherheitskontrollen und an der zweiten war es nicht ganz so extrem. Dennoch dauerte es, bis ich durch die Sicherheitskontrolle kam. Jetzt wäre eigentlich nicht mehr viel Zeit bis zum Boarding gewesen. Eigentlich, den durch die verspätet bereitgestellte Maschine dauerte es dann doch noch fast eine halbe Stunde länger bis zum Boarding.

In Fuerteventura kamen wir mit nur leichter Verspätung an. Mit Gepäck hieß es dann an der langen Schlange für die Mietwagenentgegennahme anzustehen. Als ich mich anstellte, endete die Schlange noch im Gebäude, wurde dann allerdings länger und länger und endete irgendwo im Freien. So dauerte es einige Zeit, bis ich am Schalter war. Die Formalitäten und die Entgegennahme des Schlüssels gingen dann erfreulicherweise recht zügig.

Vom Flughafen fuhr ich durch die Inselmitte zum Rural Huerto Viejo in Tesejerague. Der Eigentümer (Chrisobal) begrüßte mich und zeigte mir zwei Zimmer, unter denen ich wählen konnte. Die Verständigung klappte ganz gut. Er spricht ein wenig Deutsch und konnte mir so alles notwendige zeigen und erklären. 

Am späteren Nachmittag bin ich dann an die Küste nach Tarajalejo gefahren. Im dortigen Supermarkt deckte ich mich zuerst mit Wasser, Brot und Käse ein. Nicht weit vom Supermarkt, am Strand ist das Restaurant La Barraca, in das ich anschließend für mein Abendessen ging. Fisch mit Blick auf den Strand in der Abendsonne. So gefiel mir das als Einstieg in den Urlaub.

Gesättigt unternahm ich vor der Heimfahrt noch einen Spaziergang an der Küste in der nun langsam untergehenden Sonne.

Spaziergang: ~2 Kilometer


22.12. – Südspitze

Geweckt wurde ich am Morgen von Hähnen, von denen es in der Umgebung mehrere gab. Die Sonne schien schon in mein Zimmer und verhieß einen guten Tag. Etwas warten musste ich noch, da das Frühstück erst ab 8:30 Uhr bereit ist.

Der Frühstücksraum entpuppte sich als großer Saal, der, wie es in südlichen Länder oft ist, sehr spartanisch eingerichtet war. Das Frühstücksbüfett war nicht sehr groß, für mich jedoch ausreichend. Dazu gab es frisch gebrühten Kaffee. Nach und nach brachte Christobal allen Anwesenden Gläser mit Orangensaft und einen Teller mit einer Mini-Tortillla.

Ich war schon mit dem Frühstück zu Ende und wollte gehen, da fragte Christobal zwei andere und mich, ob wir heute Abend im Rural essen möchten. Wir entschieden uns alle drei dazu Abends im Rural zu essen und alle für eine Mahlzeit mit Fleisch.

Für den ersten Wandertag hatte ich mir das südliche Ende von Fuerteventura ausgesucht. Über eine Stunde Fahrtzeit für 65 Kilometer zeigte die Routenplanung an. Wieso so eine lange Fahrtzeit angegeben wurde, zeigte sich kurz nach Morro Jable, dem letzten Ort im Süden, dass über eine normale Straße erreichbar ist. Den danach geht es auf einem Erdweg und dementsprechend langsam weiter. Nur kurz vor Puertito de la Cruz war dann die Straße wieder geteert bis zum Leuchtturm. Ich jedoch bin bei Puertito von der Straße abgebogen (im Ort wieder ungeteert) und hatte dort geparkt.

Ein Spaziergang durch das Örtchen und an das Meer waren das Erste dort.

Meine Wanderung startete am Ortseingang. Der Straße zum südwestlichen Leuchttürmchen bin ich bis auf einen kurzen Abstecher gefolgt. Noch in Sichtweite von Puertito entdeckte ich in der Ebene frei umherlaufende Ziegenherden.

Der Mini-Leuchtturm ist nichts Besonderes, sondern nur ein kleines und gar nicht so hohes Gebäude. Lediglich die Markierung des südwestlichen Endes der Insel ist das Hervorstechende, das einige anlockt. 

Von dort weiter an der Küste entlang nach Norden war ich wieder alleine. Alle anderen sind nur für einen kurzen Aufenthalt mit Auto oder Fahrrad zum Leuchtturm gefahren, obwohl es doch erst dann wirklich interessant wird. Nach der Ebene an der Südküste wurde es nun schroffer und bergig.

Die Grundfarbe der Landschaft war am Anfang grau mit gelblichen und grünlichen Sprenkeln. An der Ostküste wechselte dies zuerst in ein Schwarz und später in schwarze und dunkelrote Töne, um am Ende dann wieder bei Farbe des Anfangs anzukommen.

Ein Abschnitt des „Wanderweges“ führte durch eine Vulkanlandschaft, in der es schwierig war den Weg zu erkennen. Immer wieder schaute ich auf die digitale Landkarte und meine GPS-Position. Einfacher wurde es, als ich wieder in sandiges Gebiet kam.

Die Wellen boten ein tolles Schauspiel und einen schönen Kontrast zu den Farbtönen der Insel. Am fast nördlichsten Punkt der Wanderung machte ich meine Mittagspause oberhalb einer Bucht mit Steilküste und schaute den sich brechenden Wellen zu.

Nach der Pause führte mich der Weg quer durch die Insel, an die östliche Küste. Der Weg war anfangs sandig und wurde dann immer fester und gräulicher. Erst an der deutlich flacheren Ostküste wurde es an einigen Buchten, an denen ich vorbeikam, heller durch den Sand.

Bevor ich wieder in Puertito ankam, machte ich in einer Bucht mit Sandstrand halt, zog mich aus und hüpfte in das Meer. Das Wasser hatte genau die richtige Temperatur, um mich abzukühlen, ohne kalt zu sein. 😊

In Puertito gibt es zwei Restaurants. Das eine hat wohl scheinbar die Pandemie nicht überlebt, zumindest war es geschlossen und das scheinbar schon länger. Vor dem anderen bastelte jemand an einem laufenden Auto und verpestete die Umgebung mit den Abgasen. Also dann doch keine Einkehr in Puertito. 

Da ich nun schon fast am südwestlichsten Punkt von Fuerteventura war, bin ich nach der Wanderung noch zum nicht weit entfernten Leuchtturm gefahren. Hier war es ziemlich windig und das Café dort war ebenfalls geschlossen. So bin ich ohne mich lange dort aufzuhalten weiter. Mitten im Nichts der Erdpiste gibt es eine Abbiegung nach Cofete, die ich nahm, um zu sehen, ob es dort ein Café gibt. Ich bin dann allerdings nur bis zum Pass gefahren und habe dort gewendet. Die Erdpiste danach zeigte fast nur noch tiefe Schlaglöcher und auf eine Fahrt auf so einer Piste hatte ich keine Lust. Deshalb drehte ich und bin nach Morro Jable. In der Innenstadt gibt es das Café Lemon Pie und ich bekam dort einen Kaffee und einen Schokokuchen. Geht doch! 😊

Wie schon erwähnt, war das Abendessen im Rural. Wir hatten dazu 20:00 Uhr vereinbart und fanden uns zu gegebener Zeit in dem Raum ein, in dem auch das Frühstück war. Christobal hatte für uns bereits das Besteck an einen Tisch gelegt und so saßen wir dort zu Dritt. Wie sich dann herausstellte, waren die anderen beiden Mädels (die sich nicht kannten) beide aus Belgien.

Zum Essen gab es einen großen, wirklich großen Teller Salat. Der Hauptgang war ein großes Riibeye Steak mit Kartoffelscheiben und Gemüse. Den Abschluss bildete ein Nachtisch im Glas. Mit Rotwein und Wasser wurden wir während des Essens ausreichend versorgt. Zum Ende gab es je ein Gläschen Zitronen- und ein Gläschen Bromberlikör. 

Ein angenehmer Abend in geselliger Runde. Da die eine Belgierin, wie sich herausstellte, Spanischlehrerin ist, war die Kommunikation an diesem Abend ziemlich entspannt.

Wer im Rural zu Abend isst, sollte guten Hunger haben. Die Portionen dort sind sehr ordentlich.

Tour: ~16 Kilometer, ~360 Höhenmeter

Die Wandertour ist eine Kombination aus zwei Touren eines roten Wanderführers.


23.12. – Casas de Pecenescal

Für diesen sonnigen Tag war das Tal von Pecenescal angedacht. Die Anfahrt war nur auf dem letzten Stückchen zu einer Wegkreuzung auf einer Erdstraße. Noch bevor ich loslief, fuhr ein Bauarbeiter mit seinem Planiergefährt den Weg entlang und grüßte freundlich. Also alles OK für mich, dass ich mitten im Nichts an einer Kreuzung das Auto parkte. 

So trocken wie am vorherigen Tag war es hier nicht. Grün zeigte sich an mehreren Stellen. Mein Weg führte mich auf der Erdstraße in das Tal hinein. Am Ende der Erdstraße beginnt ein Pfad neben, oft auch im Flussbett, das ausgetrocknet war. Dass hier nach Regenfällen Wasser fließt, zeigen die Abbruchkanten am Rande des Flussbettes. An trockenen und sonnigen Abrisskanten konnte ich sogar einige Eidechsen sehen.

Am Ende des Tals war ein leichter Anstieg zu einem Pass zu bewältigen. Auf der anderen Seite des Passes konnte ich die Westküste bis fast zum südlichen Ende sehen. Auf dieser Seite des Passes führt ein Pfad im Schatten über Serpentinen nach unten. 

Weiter unten lief ich wieder in einem Barranco, der, je näher ich der Küste kam, seine Farbe von dunkel zu hell änderte.

Die Küste ist hier eine Steilküste und an dieser ging es somit deutlich über dem Meer entlang. Ein schöner, manchmal aber auch ausgesetzter Weg. Schwindelfrei und trittsicher sollte man hier schon sein. 

Und dann kam ich am südlichen Ende der Playa Barlovento an. Eigentliche ein toller langer Sandstrand wäre da nicht der ganze angeschwemmte Müll. Aufgeräumt wird hier nicht. Auch hier bin ich wieder in das Meer. Allerdings nur kurz und nicht sehr weit. Die Westküste ist nicht zu unterschätzen, mit ihren Strömungen! Für eine Abkühlung war es allemal ausreichend. 

Fast am nördlichen Ende war ein Pärchen ebenfalls im Wasser und genauso vorsichtig wie ich. Bei meinem weiteren Weg dem Strand entlang sind wir uns fast begegnet. Genau an der Stelle, an der mein Weg in die Felsen mich über einen schmalen Pfad wieder nach oben brachte. Hier kamen mir später zwei Wanderer entgegen.

Kaum war die Küstenlinie hinter mir verschwunden, breitete sich ein riesengroßer Sandkasten vor mir aus. Der Weg durch den weichen Sand war beschwerlich – selbst dort, wo Fahrspuren waren. Star Wars Fan? Wenn ja, kommt dieser Sandkasten vielleicht bekannt vor – Han Solo, A Star Wars Story!

Durch den Sand ging es nach oben, weg von der Küste. Weiter oben wurde der Untergrund durch Steinchen wieder fester und es wurde leichter zu laufen. Ab dem Pass war es ein breiter Weg, auf dem manchmal wohl auch Fahrzeuge unterwegs sind. Zumindest ließen dies Fahrspuren vermuten. Hier und da zeigten sich noch Überreste einer ehemaligen gepflasterten Straße. In langgezogenen Schleifen kam ich zum Talboden in einen Barranco und durch diesen um einen Hügel. Von weitem konnte ich schon meinen Ausgangspunkt sehen.

Zurück im Rural duschte ich und fuhr anschließend an die Westküste nach La Pared. Dort soll ein gutes Restaurant sein und das hatte ich mir für das Abendessen ausgesucht. Die Betreiber waren jedoch anderer Meinung und so war das Restaurant mit Hinweis auf Weihnachtsferien geschlossen. 😕

Am Strand, der ein paar Meter weiter liegt, konnte ich immerhin noch dem Wellenschauspiel und ein paar Surfern zusehen.

Da es hier kein Abendessen gab, fuhr ich an die Ostküste zum Restaurant Mirador de Sotavento. Von der Terrasse des Restaurants hatte ich während des Abendessens einen tollen Blick über die Küste im Sonnenuntergang. 😀

Tour: ~13 Kilometer, ~600 Höhenmeter


24.12. – Pico Zarza

Im Jahr zuvor war mir der höchste Berg Fuerteventuras zu weit im Süden, in diesem Jahr nicht und auf diesen wollte ich an diesem Tag. Es sollte wieder sonnig werden und damit eine gute Aussicht ermöglichen.

Am Ortsrand von Morro Jable geht es eine Seitenstraße bis zu einem Wanderparkplatz. Gemütlich ging es von hier den kahlen Berg nach oben und über eine Senke stetig weiter bis zum Fuß des eigentlichen Gipfels des Pico Zarza. Ab dem Fuß des Berges wurde aus dem breiten Wirtschaftsweg ein Wanderpfad, der in Serpentinen zum Gipfel führt. Ganz oben kam ich durch ein Tor, das wohl Tiere (hauptsächlich Ziegen) vom Gipfel und den dortigen Pflanzen fern halten soll. Soll, da die eigentliche Tür, nicht mehr vorhanden war. Das Schild, das auf das Schließen hinweist, hingegen schon.

So langsam steigend es von Osten auf den Gipfel ging, so jäh fällt die Westseite ab. Am Gipfel war es ziemlich windig, dafür hatte ich aber auch eine tolle Aussicht in alle Richtungen. An einem etwas windgeschützteren Punkt unterhalb des Gipfels machte ich eine Pause, während Wickie es sich im seidenhaarigen Goldstern bequem machte.

Der Rückweg war identisch mit dem Weg zum Gipfel. Vom Weg her lohnt sich diese Wanderung nicht wirklich, da es die meiste Zeit auf einem Schotterweg entlang geht. Der Blick vom Gipfel entschädigt dafür.

Zurück in Morro Jable war noch viel Zeit und so bin ich in ein Café. Der große Sandstrand bei Morro Jable reizte mich und so bin ich diesen in der Brandung danach entlanggelaufen.

Langsam meldete sich mein Magen. Ein Restaurant in Strandnähe hatte ich mir schon herausgesucht und es war schnell gefunden. Eigentlich sollte es geöffnet haben, aber alles war zu. So bin ich zum angrenzenden Grill La Parrilla zum Abendessen. Währenddessen hatte dann das eigentlich ausgewählte Restaurant aufgemacht. Vielleicht war ich für diesen Abend zu früh, aber auf der anderen Seite haben viele Restaurants im Winter nur bis 17:00 Uhr oder 18:00 Uhr geöffnet.

Nach dem Essen bin ich nochmals für einen Spaziergang zum Meer. Das Handtuch hatte ich zwar dabei, mittlerweile war die Sonne jedoch schon so nah am Horizont, dass es nicht mehr so warm war und ich daher nicht mehr in das Wasser bin. 

Auf dem Rückweg zum Rural machte ich noch einen Abstecher nach La Lajita. Die Weihnachtsbeleuchtung hatte ich schon an den Tagen zuvor beim Vorbeifahren gesehen und wollte mir mit dem Abstecher diese näher ansehen. Im Vorbeifahren sieht es spektakulärer aus, als es dann war. Dennoch schön und ich konnte den Stopp mit einem Einkauf für die nächsten Tage verbinden.

Tour: ~12,8 Kilometer, ~880 Höhenmeter


25.12. – Cofete, Villa Winter

Die meisten nehmen die Erdpiste hinter Morro Jable, um nach Cofete, dem entlegenstem Dorf Fuerteventuras zu kommen. Meine Fahrt endete am Wanderparkplatz an der Erdpiste nicht allzu weit hinter Morro Jable. 

Ein paar andere waren schon hier und warteten. Während ich mich für die Tour fertig machte, kamen zwei Jeeps und ein Guide erzählte der wartenden Gruppe etwas zur Historie der Kanarischen Inseln und Fuerteventura im Speziellen. Es sollte also eine dieser Jeep Safaris für sie werden. Ich war jedoch zum Laufen hier.

Der Wanderweg nach Cofete führt durch das Gran Valle. Ein großes Tal, in dem hier und da sehr alte Überreste von Gebäuden zu erkennen sind. In diesem Tal sah ich sehr viele der kanarischen Wolfsmilchgewächse.

Bis zum Pass am Ende des Tales überholte ich ein paar Wanderer. Zwei davon holten mich später am Pass wieder ein, da ich dort eine Pause einlegte. Für Sie der Umkehrpunkt, für mich der Weg runter an die Westküste.

Auf dieser Seite lief ich eine Zeitlang im Schatten und dort war es merklich kühler. Ich war direkt froh, als ich in die Sonne zurück kam. Mein Weg war nicht der direkte nach Cofete, sondern der zur Casa Winter, auch Villa Winter genannt. Auf dem Weg sah ich wieder Eidechsen, die sich in der morgendlichen Sonne aufwärmten.

In die Casa Winter kam ich nicht, da sie geschlossen war. Einen Eindruck von Außen konnte ich mir dennoch machen. Der ehemalige Eigentümer ist für die Nazis tätig gewesen und sorgte dafür, dass auf dieser Seite im Süden Fuerteventuras keine Orte und auch keine Landwirtschaft mehr vorhanden ist. Mehr dazu kann u. a. auf Wikipedia nachgelesen werden – Casa Winter.

In einem Verschlag neben der Casa Winter, an dem ich vorbei kam, waren neben Hühnern sogar ein Pärchen Pfaue zu sehen.

Die Casa Winter ist über eine Erdpiste mit Cofete verbunden, auf welcher ich mich nach Cofete begab. In Cofete gibt es ein Restaurant, das ich für eine Mittagspause aufsuchen wollte. Wollte, da auch dieses geschlossen hatte (Winterferien).

Der Strandparkplatz bei Cofete wiederum war sehr voll und eigentlich wollte ich nicht dorthin. Nachdem ich nun nicht im Restaurant meine Mittagspause machen konnte, bin ich über einen Pfad zum Strand, in die Nähe des Parkplatzes gelaufen und habe dort die Pause eingelegt. Der starke Wind trieb immer wieder Sand über den Strand, sodass wir uns alle am Strand entsprechend schützten. Der Schatten auf dem mittleren Bild kommt von meinen Haaren, die vom Wind zerzaust wurden.

Hinter dem Eingang auf dem Dritten Bild befindet sich der alte Friedhof von Cofete, der bereits halb vom Sand verdeckt war.

Auf dem Rückweg über den Pass zum Wanderparkplatz war ich alleine unterwegs. Die ersten Kilometer nach Cofete waren einige Steine mit Ultima Cofete beschriftet. Für die, die diesen Weg nach Cofete nehmen der Hinweis, dass es nicht mehr weit ist.

Nach dem Pass im Gran Valle vielen mir in der Nachmittagssonne viele gelbe Büsche auf. Als Farbklecks hübsch, auch wenn es sich um eine Schmarotzerpflanze auf den eigentlichen Büschen handelt – Chaparral Dodder genannt.

Nach der Wanderung bin ich zuerst nur bis Morro Jable gefahren, um dort ein Café aufzusuchen – mein üblicher Nachmittagskaffee nach einer Tour eben. Gefunden hatte ich es in einem Gebäude mit mehreren anderen Geschäften in einer Art Mini-Markt. Nur war dort alles geschlossen. Der 25.12. ist in Spanien ein Feiertag und daher war dieses Mini-Zentrum geschlossen. Daran hatte ich nicht gedacht. Nun, dann eben zur Promenade von Morro Jable. Fündig bin ich dort beim Eisdieler (heißt wirklich so) geworden. Ein Eis und ein Café, bevor es zu einem erneuten Spaziergang zum Strand ging.

Das Abendessen im Rural war wieder mehr wie ausreichend und lecker.

Tour: ~17 Kilometer, ~650 Höhenmeter


26.12. – Aloefarmen

Wie fast an jedem Morgen schaute ich durch eines der Fenster in den Frühstücksraum und begrüßte Christobal mit einem Buenos Dias. Heute war er etwas spät dran und meinte er brauche noch ein paar Minuten. Ich hab’ daher einen Spaziergang zur Ortsmitte unternommen um die Zeit zu überbrücken.

Da heute nicht wirklich viel los war im Rural hatten Christobal und ich uns unterhalten. Sich mit Gästen zu unterhalten macht er gerne, vorzugsweise natürlich mit denen, die Spanisch können. Es war nicht immer einfacher, aber im Groben hatte ich ihn schon verstanden. Er erzählte, wo er herkam und dass seine Familie wohl große Gebiet um einen Leuchtturm besaßen. Daher gab es den Tipp El Faro zu besuchen und den Strand am Ende des Gran Valle (ein Tal im Osten und nicht das vom Vortag) aufzusuchen.

Zuerst bin ich in westliche Richtung gefahren zu einem Wanderparkplatz hinter Cardón, an dem der Weg zur Kapelle Termiten Virgen del Tanquito beginnt. Die Fahrt dorthin war schon interessant, da das Navi mich über eine kleine Seitenstraße von Tesejerague nach Cardón leitet. Ohne diese Führung hätte ich dies nicht als Straße zwischen zwei Orten vermutet.

Am anderen Ende von Cardón sah ich an diesem Tag zum ersten Mal in diesem Urlaub offene bewirtschaftete Felder. Normalerweise sind diese Felder unter großen Planen und nicht einsehbar.

Der Wanderweg zur Kapelle führt über einen Pass auf die westliche Seite des Montana Cardón. Am Pass war es wieder sehr windig, so wie an den Pässen in den Tagen zuvor. Der Weg selbst ist gut markiert, da einmal im Jahr eine Prozession zur Kapelle führt.

Die Kapelle ist ein in den Felsen gehauener Raum mit vielen Bilder und da Weihnachten war auch mit einer Grippe.

Außerhalb der Kapelle ist ein Platz für Prozessionen, aber auch ein Grill am einen Ende. Die Sicht von hier reicht bis weit in den Süden und zur Küste. Zurück ging es auf dem gleichen Weg zum Wanderparkplatz.

Nun stand eine längere Fahrt an, wollte ich doch zu einer der vielen Aloe Farmen. Diese sind meist im Osten und bis zur Finca Canarias Aloe Vera Gran Tarajal waren einige Kilometer zu fahren. Die Halle ist zum großen Teil Ausstellungs- und Verkaufsraum. Durch Fenster konnte ich in den hinteren Raum, der Produktion zusehen. Ein freundlicher Mitarbeiter erklärte einiges zur Pflanze und zum Anbau der selbigen. Fündig bin ich bei einer Pflegeemulsion und bei Seifen geworden. 

Das war jedoch nicht die Aloe Farm, die ich eigentlich im Sinn hatte. Auf der Karte sah ich dann, dass diese noch etwas weiter nördlich liegt. Über die Schnellstraße bin ich weiter bis zu einem Industrie- und Geschäftszentrum welches an der Schnellstraße liegt. An einem Baumarkt gibt es ein Café, das für seine Kuchen gerühmt wird. Etwas zu Trinken und ein Sandwich waren hier meine Stärkung.

Die nächste Aloe Farm, Verdeaurora war bald erreicht. Das Gebäude mit dem Verkaufsraum machte einen einladenderen Eindruck. Auch hier hatte ich wieder zugegriffen – u. a. auch wieder Seifen. 😀

Über die Straße zu dieser Aloe Farm kam ich auf eine Erdpiste durch das Gran Valle, die mich zu dem Örtchen brachte, von dem Christobal mir erzählte. Dass hier fast nur Einheimische sein würden, war mir bei der Ankunft klar. Die Erdpiste ist oft eine Piste, die durch ein breites flaches Flussbett geht und dort im feinen Kiesel ein gutes Potenzial zum Steckenbleiben bietet. 

Vor dem Strand ist ein nicht allzu großes Ferienörtchen der einheimischen Bevölkerung, das bis auf ein Haus ziemlich ausgestorben aussah. Am Strand mit schwarzem Sand waren nur eine Familie und ich. Schön ruhig hier. In das Wasser bin ich jedoch nicht. Calima war angekündigt und wurde immer deutlicher. Der damit verbundene Wind hatte hohe Wellen zur Folge und auf dem Rückweg zur Schnellstraße wurde es immer düsterer durch den Sand in der Luft.

Hiernach bin ich Giniginamar gefahren. Ein kleiner Ort an der Ostküste, der für seine Häuser bekannt ist. Klein, weiß und mit blauen Akzenten. Viel mehr war hier auch nicht. Das einzige Restaurant hatte schon geschlossen, mein Abendessen musste wohl woanders sein. 

Da ich nun schon hier war, bin ich am schwarzen Strand entlang und ein Stück die Küste nach Süden. Der Weg weiter würde bis Tarajalejo gehen, soweit bin ich dann jedoch nicht gelaufen, denn die Sonne näherte sich unaufhaltsam dem Horizont und den Weg wollte ich auf alle Fälle sehen, wenn es zurückgeht. An manchen Stellen ist der schmale Pfad ein wenig ausgesetzt und das im Dunkeln wäre sicherlich nicht gut gewesen. Nach ungefähr der halben Strecke bis Tarajalejo kehrte ich an einem Strand um.

Wo nun zu Abend essen? In Giniginamar gibt es nichts, in Tarajalejo war ich schon und so bin ich zum nördlicheren Küstenort Gran Tarajal gefahren. Dieser Ort ist schon deutlich größer als die anderen beiden und hat eine Strandpromenade an der einige Restaurants liegen. Im Mamá Gastro Adventure bekam ich einen Platz und zum Essen leckere Nudeln.

Hier im Ort war es deutlicher belebter wie in denen, die ich heute bereits sah. Warum nicht noch einen Spaziergang unternehmen und schauen, was es hier so gibt. An der Promenade entlang gelangte ich zu einem Platz mit einer Bühne. Vermutlich für eine Weihnachtsaufführung. Eine sehr große Fläche an der ein Pavillon angrenzte. In ihm war die Weihnachtsgeschichte dargestellt. Viele Figuren in und um Häuser, wie es sie auf Fuerteventura gibt. Dazwischen typische Figuren der Weihnachtsgeschichte. So etwas hatte ich im Jahr zuvor in Villaverde vor einer Kirche gesehen. Dort im Freien vor der Kirche, hier in einem Pavillon durch Scheiben zu besichtigen.

Auf einem Platz dahinter war eine größere Menschenansammlung. Was war da? Wie sich herausstellte, war es eine Veranstaltung für Kinder. Soweit ich es verstanden habe, ging es um Weihnachten und um Geschenke. Dazwischen kamen Einlagen mit Gesang und Tanz.

Die kleinen in den ersten Reihen wurde immer wieder mit einbezogen in das Geschehen und hatten ihre Freude.

Tour: ~4,7 Kilometer, ~160 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~200 Höhenmeter


27.12. – Strandwanderung

Eine Strandwanderung von Risco del Paso nach Costa Calma hatte ich mir bewusst für diesen Tag vorgenommen. Nach dem Wanderführer ist ein Teil der Strecke bei Risco del Paso nur bei Niedrigwasser begehbar. Zum Glück gibt es einen Kalender mit Vorhersagen (https://gezeitenfisch.com) und genau an diesem Tag war die Ebbe zu einem günstigen Zeitpunkt für eine Wanderung.

Am Rural deutete sich schon an, dass es windig werden würde. In Risco del Paso fand ich direkt vor dem Strand einen Parkplatz. Ein paar Wind-/Kitesurfer waren schon vor Ort. Kein Wunder, wurde aus dem Wind ein Starker mit der Stärke 6. 

Gleich zu Beginn ging es auf eine endlos erscheinende Sandfläche zum Meer und dort nach Norden. Bei Ebbe kein Problem, da die Priele nicht so tief sind. Barfuß war es richtig angenehm im Sand.

Zwischen Risco del Paso und Costa Calma liegt eine Surferschule, welche sich am nördlichen Ende des großen Strandes Playa de Sotavento befindet. Je näher ich diesem Punkt kam, desto mehr Surfer bekam ich zu sehen. Einige hoben, getragen von ihren Segeln, mehrere Meter vom Wasser ab. Es war schon toll, diesen Akrobaten zuzusehen.

Ab dem Ende der Playa Sotavento wurde es schmaler und felsiger. Hier war es besser, wieder die Schuhe anzuziehen. Bei den kleineren Sandbuchen bis Costa Calma, die ich passierte, lohnte es sich nicht, die Schuhe auszuziehen. Dort wo es felsiger war, waren immer wieder Atlashörnchen zu sehen. Kurz vor der Surferschule wurde es am Strand schon voller und das blieb bis Costa Calma so.

In Costa Calma bin ich weg vom Strand in die Stadt zum Parad’Ice. Ein nettes Café, das in einen Surferladen übergeht. Einen leckeren Apfelkuchen gab es dort.

Zurück nach Risco del Paso lief ich wieder an der Küste, am Strand entlang. Der Weg an der Felsküste war durch das steigende Wasser bereits schmaler geworden. Am Strand von Playa de Sotavento lief ich wieder barfuß, da von hier keine Felsen mehr zu erwarten waren. Dieses Mal jedoch mehr der Insel zugewandt, da die Priele bei steigendem Wasser tiefer sein sollen und auch mit stärkeren Strömungen zu rechnen ist. 

Durch das steigende Wasser hatte sich vor Risco del Paso bereits ein großer See gebildet und die Priele waren deutlich ausgeprägter. Gut, dass ich den der Insel zugewandten Weg genommen habe. Auf dem See tummelten sich einige Kiter. Der Wind war noch immer sehr deutlich, der See, da er flach war, ohne hohe Wellen perfekt zum Üben.

In Risco del Paso angekommen, war es schon späterer Nachmittag. Dort gibt es außer einer Surferschule eigentlich nichts. So bin ich nach Costa Calma. Am Ortsrand, direkt am Meer, liegt das Palmito Pepe y Antonia. Es befindet sich oberhalb der Steinküste.

Während der Wanderung bin ich dort zweimal am Strand unterhalb vorbeigelaufen. Jetzt, da die Flut ihren Hochpunkt hatte, war das Meer bis zur Abbruchkante gekommen. Ein Laufen unterhalb war somit nicht mehr möglich gewesen. Bei der Wanderung von Risco del Paso bis Costa Calma sollte daher auf alle Fälle der Tidenkalender beachtet werden.

Mein Abendessen am späten Nachmittag war ein Fischteller, mit Fisch, Kartoffeln, mit Mojo und Salat, so wie er auf Fuerteventura typisch ist.

Tour: ~14 Kilometer, ~30 Höhenmeter


28.12. – La Pared

An diesem Morgen wollten wohl alle viel später zum Frühstück kommen. So war ich alleine und Christobal kam, um sich zu unterhalten. Immer wieder interessant, was man von den Locals erfährt. Wickie kannte er von mir schon und fragte doch tatsächlich, wo er den sei. Eine Geste, dass er noch schlafen würde, zauberte ein Lächeln in Christobals Gesicht. 😊

Ich wollte schon gehen, da führte er mich zu einem Tuch. Ein ganzer Serrano Schinken befand sich darunter und ich bekam zwei Scheibchen zum Probieren. Lecker. 😀😊

Auch an diesem Tag sollte es wieder an der Küste entlang gehen. Nur diesmal an der Westküste und dort meist deutlich oberhalb des Meeresspiegels. Von La Pared lief ich am Ortsende vor dem Meer in die südliche Richtung. Zwei Mädels vor mir nahmen denselben Weg, allerdings mit Surfboards. Ihr Ziel war eine Bucht mit breitem Sandstrand. Dort war schon am frühen Morgen einiges los. So wie es aussah auch mehrere Gruppen der Surfschulen.

Für mich ging es weiter an der Küste. Die zu Beginn noch dunklen Felsen wurden immer heller und manchmal war sogar Sand dabei. Mein Ziel, Los Boquetes an der rauen Westküste ist eine dunkle Felsformation, die dem Meer zu trotzen versucht.

Über eine Düne lief ich den lockeren Sand herunter bis Los Boquetes. Eine Reisegruppe machte sich gerade auf den weiteren Weg, als ich ankam. Diese Gruppe hatte ich beim Losgehen in La Pared schon gesehen – sie waren scheinbar einen kürzeren Weg hierher gelaufen.

An diesem Ort hielt ich mich länger auf. Eine Pause und den Wellen zuschauen. 😊

Der weitere Weg führte über eine Düne und so musste ich durch den lockeren Sand nach oben. Ganz schön anstrengend war es, bis ich auf den breiteren und festeren Querweg kam. Diesen lief ich ein Stückchen entlang und bog dann in das Inselinnere ab. Die Stelle fand ich nur aufgrund meiner GPS-Position und der Landkarte. Sichtbar war kein Weg, jedoch sehr viel Sand und ein paar kaum noch zu erkennende Schuhabdrücke. Manchmal zeigte sich dann doch noch etwas, das wie ein Pfad oder Weg aussah. Erst als ich auf den Wanderweg GR131 traf, der durch ganz Fuerteventura führt, war wieder ein klarer Weg zu erkennen.

Dem GR131 folgend traf ich nach mehreren Kilometern wieder auf La Pared. Der GR131 geht vor La Pared durch eine Hochebene, sodass der starke Wind direkt auf mich traf. Mit Windbreaker und Kapuzze kein Problem. 

Kurz vor La Pared bog ich allerdings auf einen schmaleren Pfad durch die Dünen ab. Hier blies der Wind nicht mehr so stark und ganz nebenbei kam ich fast an dem Ortsende heraus, an dem ich los lief.

Wie das außerhalb liegende Restaurant hatte alles andere in La Pared ebenfalls geschlossen. Nicht ganz! Eine Hotelanlage (La Pared powerd by Playitas) war da noch und dort bekam ich ein Sandwich, um mich für die zweite Tageshälfte zu stärken.

Für die zweite Tour fuhr ich zum Restaurant, das außerhalb liegt. An dessen Parkplatz startet der Wanderweg nach Norden für die zweite Tageshälfte. Was für ein Unterschied! Am Morgen war ich in einer ockerfarbenen Landschaft unterwegs. Hier war nun alles grau und schwarz – der vulkanische Ursprung der Insel war sehr deutlich erkennbar.

An einer Stelle des Wanderweges musste ich wohl die falsche Abbiegung genommen haben. Sie führte mich an einer Kante am Meer entlang. Soweit kein Problem, bis auf ein paar Meter in einem Steilhang mit abschüssigem Pfad, mit Geröll. Ein falscher Schritt und es wäre gut 50 Meter nach unten gegangen. Danach war der Weg wieder entspannter und bis zu einem schwarzen Sandstrand keine Herausforderung mehr. 

Dieser Strand – Las Hermosas – markierte eine deutliche Wendung der Landschaft. Hinter dem Strand wurde alles wieder Ockerfarben. Eine Felsformation, die mit ein wenig Fantasie aussieht wie ein Krokodil passierte ich, um bis zu einem weiteren Strand zu gelangen.

An diesem Strand war dann auch mein Umkehrpunkt erreicht. Der Weg durch die Felsformation war sehr faszinierend und mit der Nachmittagssonne in einem tollen Farbton. 😀

Bis La Pared war es fast derselbe Weg zurück. Fast, da ich diesmal nicht den abenteuerlichen Weg an der Küste nahm, sondern den durch ein Tal.

Das Abendessen war an diesem Tag wieder im Rural. Tortilla, Fisch und Nachtisch. 😊

Tour: ~9 Kilometer, ~230 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~150 Höhenmeter


29.12 – Caleta de Fuste / Salzmuseum

Wie immer gibt es eine Eierspeise zum Frühstück. Meist ein Spiegelei, an diesem Morgen gab es ein Stück Tortilla. Im Gegensatz zum Abend ohne Kartoffeln. Langsam füllte sich der Frühstücksraum. Für ein Pärchen aus München, mit dem ich mich immer wieder gut unterhielt, war es der Abreisetag. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns. Sie fuhren zum Flughafen und ich kurz danach nach Caleta de Fuste. 

Caleta de Fuste ist ein durch den Tourismus entstandener Ort und hat somit keine historische Altstadt. Da es nicht sehr weit zum Flughafen ist, sind regelmäßig Flugzeug über dem Ort zu sehen und zu hören. Für mich war dies nicht so entscheidend, war meine Unterkunft doch nicht in diesem Ort. Meine Wanderung begann an einer Landzunge und dem dortigen Leuchtturm. 

Von dort immer am Meer entlang passierte ich den großen Strand auf der Promenade und kam zu den Stränden, die eine vorgelagerte Wellenbrechermauer haben. Diese ist künstlich angelegt, wie auch die kleine Insel in deren Mitte. Dorthin lief ich, um einen Cafe Solo zu trinken. Für Wickie gab es in der Beach Bar auch was Interessantes. 😀

Die Promenade lief ich dann weiter bis zu deren Ende. Am Ortsende hört die Promenade abrupt auf und es geht über einen Erdweg weiter an der Küste entlang bis zum nahegelegenen Salzmuseum. Vereinzelte Steinkreise auf dem Weg zum Salzmuseum luden zum Ausruhen an. Da Ebbe war, war mir der Weg bis zum Meer über die Felsen zu unsicher (glitschig). Danach wäre ein geschützter Steinkreis sicherlich gut zum Trockenwerden gewesen. Na ja, dann eben weiter.

Beim Salzmuseum war ich kurz am Überlegen, nahm dies dann aber als eine Pause wahr und trat ein. Im Gebäude werden die verschiedenen Aspekte der Salzgewinnung dargestellt – manchmal sogar interaktiv. Schön gemacht. Im Außenbereich kann man entlang der Becken die Salzgewinnung betrachten. Ein Teil der Anlage wird dafür sogar immer noch genutzt.

Im Ein-/Ausgangsraum des Museums ist wie so oft ein Shop eingerichtet. Beim Schlendern durch die Gänge entdeckte ich doch tatsächlich lokal hergestellte Seife. Da konnte ich nicht widerstehen und hatte zugegriffen. 😊

Über die Straße am Museum kam ich zum angrenzenden Örtchen und über einen Küstenpfad zu einem Barranco.

Im Barranco wuchsen ein paar Palmen, ohne dass diese künstlich bewässert werden. Sehr viel Vogelgezwitscher nahm ich wahr, als ich in den Barranco kam. 😀

Im Barranco war der Umkehrpunkt erreicht. Auch diese Wanderung war so, dass der Rückweg identisch ist mit dem Hinweg. Im Örtchen am Museum konnte ich noch eine kleine Variation über zwei Straßen nehmen, ansonsten war es der bereits bekannte Weg zurück.

Die Überreste der alten Gebäude stehen am Strand in Caleta de Fuste. 

Die Beach Bar vom Vormittag suchte ich nochmals auf. Es war Nachmittag, ich hatte Hunger und es bot sich an hier einen Salat zu essen. Es dauerte allerdings recht lang, bis ich meine Bestellung abgeben und dann den Salat bekam. Geschuldet war dies dem hohen Andrang, um diese Uhrzeit. Doof nur, dass währenddessen Wolken aufzogen und es windig wurde. Daher zippte ich die Beine wieder an und zog die Jacke an. Der Salat schmeckte auch so!

Von der Beach Bar bis zum Leuchtturm war es nicht mehr sehr weit und dort meine Wanderung zu Ende. 

Auf dem Weg zum Rural unternahm ich noch einen Abstecher in das Örtchen Pozo Negro.

Ein verschlafender Ort, in dem es außer einem Restaurant nichts gibt. Für einen Strandspaziergang ohne Rummel war es ein angenehmer Tagesabschluss. Unterwegs kaufte ich noch etwas zum Abendessen ein, das ich im Rural auf der Terrasse vor meinem Zimmer zu mir nahm.

Tour: ~17 Kilometer, ~36 Höhenmeter


30.12. — Sightseeing

Unglaublich, aber während des Frühstücks fielen doch tatsächlich ein paar Regentropfen. Nicht wirklich fiel, aber immerhin ein paar. Für mich etwas Ungewöhnliches für Fuerteventura.

Las Playitas an der Ostküste fuhr ich zuerst an. Dort soll es eine Altstadt geben und es wären noch Reste des ehemaligen Fischerdorfes zu erkennen. Zuerst sah es eher nach einer neuen Siedlung aus, was sich jedoch änderte, je näher ich im Ort der Küste kam. Ein Spaziergang brachte mich durch ein paar Straßen zur Promenade und dann zu einem Aussichtshügel. 

Ein Einheimischer war bereits auf dem Aussichtshügel und damit beschäftigt, größere Steine vom Platz auf dem Hügel zu entfernen. Vor allem ging es ihm um die Steinhäufchen dort, die er abbaute.

Am morgen war noch nicht viel los in Las Playitas, bis auf eine Animation in einem Resort. Für die Ortsbesichtigung empfand ich dies sehr angenehm. Es gab einige Details zu entdecken, die ich bei Trubel sicherlich übersehen hätte.

Am Ende des Spaziergangs kaufte ich mir einen Cafe Solo und Gebäck. Der kleine Laden war so etwas wie ein Bäcker mit Tante-Emma-Laden. Das Gebäck hatte ich in einem Korb entdeckt und fragte, was es ist. Ohne große Erklärung bekam ich eines zum Probieren. Mir schmeckte es mit seiner Füllung. Zwei davon und den Cafe Solo nahm ich nach Außen mit und setzte ich an eine Kante an der Straße. Hier war kein Verkehr und zwei aus dem Ort saßen bereits an einer anderen Kante.

Christobal hatte ein paar Tage zuvor von El Faro gesprochen und dass das Land darum früher seiner Familie gehörte. Zum El Faro de la Entallada geht es über eine schmale Straße ab Las Playitas, also von dort, wo ich bereits war.

Am Ortsende steht ein Warnschild, das bezieht sich jedoch nur auf den letzten Teil der Straße zum Leuchtturm. Dieser liegt auf einem Berg und dort hoch geht es über eine nochmals schmalere, vor allem kurvenreichere Straße. Kein Problem, bin ich so etwas doch von andere Urlauben gewohnt. 

Wie sollte es auch anders sein, oben war es wieder recht windig, was der ausgesetzten Lage des Leuchtturms zu verdanken ist. Zum Glück nicht mehr so stark wie die Tage zuvor.

Das Gebäude wird als Museum genutzt und der Eintritt war kostenfrei. Somit konnte ich auch auf das Dach. Zu der Zeit, zu der ich dort war, war eine Ausstellung afrikanischer Masken. Darunter einige faszinierende wie irritierende Masken. 

Vier Tage zuvor bin ich den Küstenweg von Ginginamar bis zur Hälfte nach Tarajalejo gelaufen. Nun war es daran, die zweite Hälfte des Küstenpfades zu erlaufen. Der Weg beginnt am Ortsrand von Tarajalejo und führt durch mehrere Barrancos bis zu dem Strand, an dem ich bereits von der anderen Seite war.

Zurück in Tarajalejo lief ich zum La Barraca, an dem ich bereits am ersten Tag zu Abend aß. Es war Mittagszeit und eine Fischsuppe war genau das richtige für den Mittag.

Einen Verdauungsspaziergang unternahm ich barfuß in der Brandung bis zum Ende des breiten Strandes und wieder zurück. In das Meer bin ich nicht, da es bereits deutlich bewölkter war und ohne Sonne mir zu kühl um noch ein letztes Mal in das Meer zu hüpfen. Mit dieser Einstellung war ich am Strand nicht alleine.

Auf den letzten Metern am Strand fing es an leicht zu regnen. Da hatte ich Glück, dass es nur noch ein paar Meter bis zum La Barrack waren. Ein Cafe Solo und weiter die letzten Meter durch den Nieselregen zum Auto.

Im Regen fuhr ich zum astronomischen Berg Sicasumbre. Bald nach meiner Ankunft ließ der Nieselregen nach und ich konnte den kurzen Weg bis zur Spitze ohne nass zu werden laufen. Ein tolles Panorama mit untergehender Sonne bot sich mir. 😀

Von hier ist es nicht weit zum Rural. Geduscht und bald danach war die Zeit für das Abendessen gekommen. Christobal und seine Frau haben mir wieder ein tolles Abendessen bereitet. Mir, da ich an diesem Abend alleine im Rural zum Essen war.

Tour: ~3,5 Kilometer, ~50 Höhenmeter
Tour: ~9,5 Kilometer, ~220 Höhenmeter


31.12. – Heimreise

Das Prozedere, was immer am Ende eines Urlaubs ansteht, war heute. Frühstücken und packen. Nachdem alles im Auto verstaut war, bin ich zu Christobal meine Abendessen zu bezahlen. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr.

Es war noch zu früh, um gleich zum Flughafen zu fahren. So bin ich nach Caleta de Fuste gefahren und machte einen Spaziergang an der Promenade. 

An einer Tankstelle vor der Flughafenabfahrt tanke ich, um den Mietwagen entsprechend abzugeben. 

Check-In, Mittagessen und dann war es Zeit für das Boarding. 

Abends in Frankfurt war ich ein wenig überrascht. Der 31.12., Abends und es war warm! 


Resümee

Ein zweites Mal auf Fuerteventura und dennoch war es anders. Der Norden und der Süden der Insel unterscheiden sich merklich. Landschaftlich, wie auch von den Restaurants und Cafés. Dass der Norden eher die Region der Surfer ist und damit lockere Restaurants und Cafés hat, fiel mir auf. Genauso wie eher im Südosten die Bettenburgen sind. 

Mit dem Rural war ich sehr zufrieden. Einfach und abgelegen von den touristischen Zentren bot es eine angenehme Ruhe. Dass es entgegen der Beschreibung sogar Abends Essen gibt, war eine willkommene Überraschung. Christobal, der Besitzer machte den Aufenthalt so angenehm wie möglich und gab durch Erzählungen Einblicke, wie es auf Fuerteventura vor dem Tourismus war. Dass früher hauptsächlich Tomaten und Mais angebaut wurden, finde ich immer noch erstaunlich. Zwei Pflanzen, die viel Wasser benötigen, auf einer sehr trockenen Insel!


Eindrücke vom Rural und Tesejerague.



#fuerteventura #spanien #spain #teserejeague #ruralviejohuerto #tarajalejo #jandia #picozarza #lapared #cofete #elfarodelaentallada #canon #canonr #canonrf35 #canonrf70200f4 #canonrf16

Schweiz – Biel – November 2019

Es war November und ein letztes Mal in 2019 ergab sich die Möglichkeit zu Miri in die Schweiz zu fahren. November und Schweiz kann durch eine kalte und mit Schnee garnierte Reise werden. Zumal wir dieses Wochenende schon einige Zeit im Voraus vereinbart hatten und das Wetter ungewiss war.


15. November – Anreise

Die Anreise erfolgte wieder mit Svarta und auch dieses Mal holte ich Miris Freund in Deutschland ab. Auf der Fahrt nach Biel nahm ich an diesem Tag nicht den Weg über Basel, sondern bog vorher nach Frankreich ab und fuhr über Landstraßen durch Frankreich und die westliche Schweiz nach Biel. Auf diese Weise konnte ich ein wenig die Landschaft nordwestlich von Biel sehen.


16. November – Creux du Van

Wie war das mit November und Wetter? Tja, es sah für dieses Wochenende nicht so gut aus. Aber voller Tatendrang sind wir nach dem Frühstück nach Süden in das Jura gefahren, westlich des Neuenburger Sees. 

Wir hatten uns das Creux du Van als Wanderziel ausgesucht. Es ist eine sehr markante Felswand und der Wanderweg erschien uns ebenfalls interessant zu sein.

Der Anfang der Wanderung lief durch ein Tal, an einem Bergbach entlang, um später auf einen Forstweg überzugehen. Im Tal am Bergbach sah es noch sehr freundlich aus. Das Grün wich, je höher wir kamen, einer weißen Winterlandschaft. So war unsere Pause dann auch im Schnee.

Schon vor unserer Rast sahen wir durch die Bäume die Felswand des Creux du Van. Diese wurde immer dominierender auf unserem Weg, bis sie verschwand, als wir an der südlichen Flanke nach oben liefen. Bewölkt und mit Schnee bedeckt hatte diese Landschaft ihren winterlichen Reiz und so waren oben einige unterwegs. Leider war die Berghütte in der Gipfelnähe geschlossen. Die Betreiber hatten schon alles für den Winter vorbereitet und das hieß keine Bewirtung mehr.

Auf der anderen Seite des Massivs ging es wieder nach unten bis zu unserem Ausgangspunkt 


17. November – Papilorama

Es regnete und die Wettervorhersage versprach, für den heutigen Tag keine wirkliche Änderung. Eine Wanderung schloss sich damit bedauerlicherweise aus. Bei reichlich Kaffee suchten wir im Internet nach einer Alternative. 

Miri entdeckte das Papilorama östlich zwischen dem Bieler See und dem Neuenburger Sees. Auf der Webseite sah es durchaus einen Besuch wert aus und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Von außen eher unscheinbar und im dunkel, trüben Regenwetter wenig einladend, waren wir gespannt, ob die Bilder, die wir gesehen hatten, sich noch bewahrheiten werden. 

Erst als wir in die Halle mit den Schmetterlingen eintraten, änderte sich schlagartig alles. Hell, grün und überall um uns flatterte es. 😀

In dieser Halle, wie in zwei weiteren, gab es neben den Schmetterlingen noch einige andere Tiere zu entdecken. Viele davon liefen oder flogen frei umher.

Der Besuch im Papilorama war eine sehr gute Idee für den Mittag bei dem Regenwetter. Als wir herauskamen war es Nachmittag, immer noch sehr bewölkt und dadurch schon ziemlich dunkel. Das hat uns jedoch nicht abgehalten, nach Murten am Murtensee zu fahren. Der Murtensee ist der vom Papilorama ausgesehen nächstgelegene See. 

Zu unserem Glück hat es zumindest aufgehört zu regnen und so war eine Spaziergangsrunde in Murten für uns möglich ohne danach wie ein nasser Pudel auszusehen.

Murten ist ein Städtchen mit einer schönen Altstadt und es war gut auch nochmal frische Luft geschnappt zu haben.


18. November – Heimreise

Für die Heimreise wählten Micha und ich den direkten Weg zu Miris und Michas Zuhause, der uns durch Schaffhausen führte. In Schaffhausen hatten wir einen Zwischenstopp eingelegt und den bekannten Rheinfall besucht.

Micha brachte ich nach Hause und wir aßen dort in der Nähe der Wohnung noch einen Burger, bevor ich mich auf die weitere Fahrt nach Hause machte.


Resümee

Das dritte Wochenende in einem Jahr in der Schweiz und wieder eine ganz andere Seite kennengelernt. 

Die Suche nach einer Ausflugsmöglichkeit bei Regen war nicht so einfach, am Ende aber eine sehr schöne Erfahrung im Papilorama.



#schweiz #biel #creuxduvan #papilliorama #murten #canon #canon6dmk2 #canonef24105 #fuji #fujixt1 #fujixt1855

Schweiz – Biel / Berner Oberland – August 2019

Kaum einen Monat nach meinem letzten Wochenende in Biel, hieß es wieder die Sachen packen für ein erneutes Wochenende in Biel. 😀

Dieses Mal jedoch nicht alleine. Melli kam unvorhergesehen früher von einem Festival zurück. Wir trafen uns am Abend vor der Abreise bei mir und unterhielten uns. Ich fragte, ob sie Lust auf ein Wochenende in der Schweiz hat. Melli meldete sich später am Abend und teilte mit, dass sie dabei ist. 

Für Svarta besorgte ich im Vorfeld bereits die Vignette, die für die Schweiz notwendig war. Wir planten zwei Wanderungen im Berner Oberland und die Zugverbindungen in der Schweiz von Biel wären teurer gewesen wie die Anreise mit Svarta inkl. Vignette.


09. August – Neuenburger See

So holte ich Melli am nächsten Morgen mit Svarta ab und in Karlsruhe sammelten wir noch Micha, Miris Freund ein. Am Nachmittag kamen wir in Biel an und packten gleich alles notwendig für eine kurze Tour am Neuenburger See. Die Fahrt dorthin mit Hilfe des Navis war spannend. Wir wurden auf Wege gelotst, die wir sonst vermutlich ignoriert oder gar nicht gefunden hätten.

In Gletterens fand sich schnell ein Parkplatz und los ging es. Über die Felder zum nächsten Ort und zurück am See, soweit es möglich war. Durch das Schiff waren wir gefühlt aber doch noch in einem deutlichen Abstand zum See.

Kurz vor Ende liefen wir einen Weg auf Holzblanken durch das Schiff zu einem Sandstrand. Wir hatten vorsorglich alle unsere Badesachen mit dabei und sind, nachdem wir uns umgezogen hatten in den See gehüpft. Bei den sommerlichen Temperaturen war dies sehr angenehm.

Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und es wurde Zeit weiter zugehen. Dabei sind wir einen Weg an einem Kanal entlang nach Gletterens gelaufen, der auch als Liegeplatz für Boote dient.

Das Abendessen war später in geselliger Runde in der Wohnung von Miri.


10. August – Berner Oberland – Oeschinensee

Regen! So hatte es der Wetterdienst vorausgesagt und auch recht behalten. Ein spezieller, nur für die Schweiz sehr guter Wetterdienst zeigte ein Regenende an, das nach unserer Ankunft in Kandersteg im Berner Oberland sein soll. So sind wir im Regen nach Kandersteg gefahren. Wir waren vor dem angekündigten Regenende schon dort und warteten. 

Der Regen hörte dann tatsächlich zur angegebenen Uhrzeit des Wetterdienstes auf. Melli und ich waren noch etwas ungläubig, aber dennoch guten Mutes, zumal Miri von der Wettervorhersage überzeugt war. Wir packten unsere Rucksäcke und liefen zu viert langsam den breiten Weg bis zum Oeschinensee hoch. 

Der Weg selbst ist eigentlich nicht besonders hervorzuheben. Durch den Regen und die Wärme stieg die Feuchtigkeit als Nebel hoch, so wie man das schon oft von weitem gesehen hat in den Bergen. Nur dieses Mal waren wir manchmal mitten drin.

Dann wurde der Nebel um uns immer dichter und wir dachten schon, dass wir den Oeschinensee gar nicht sehen werden. Wie von Geisterhand verzog sich der Nebel und wir hatten einen einmaligen Blick auf den See. Einmalig, da die nächste Nebelfront den See gleich wieder versteckte.

Am See angekommen, war dieser komplett im Nebel eingetaucht. Überraschend viele andere waren bereits hier. Bei einem Snack verfolgten wir das Treiben am See, soweit wir sehen konnten.

Noch weiter? Ja, wir wollten noch auf eine Berghütte oberhalb des Sees. Vielleicht wird es sich weiter oben lichten. Tja, dem war nicht so. Dennoch war es ein Erlebnis im Nebel auf dem gut sichtbaren Weg zur Berghütte zu gelangen.

Die Aussicht von der Berghütte war sehr übersichtlich. 😅

Auf demselben Weg sind wir anschließend wieder zurück nach Kandersteg und während der Heimfahrt fing es auch wieder an zu regnen. Wir hatten somit den besten Zeitpunkt für unsere Tour genutzt.


11. August – Berner Oberland – Lobhörner

Nochmal in das Berner Oberland. An diesem Tag schien schon am Morgen beim Frühstück die Sonne und so sollte es den ganzen Tag bleiben.

Von Isenfluh nahmen wir das Ausflugbähnli zum Suhlwald. Mit der Gondel ging es also einen Teil des Weges nach oben. An der Gondelstation ist das Suhlwaldstübli, das unser Startpunkt und Endpunkt der Wanderung war. Auf einem Wanderpfad liefen wir an einem Hang nach oben zur nächsten Berghütte, an der just bei unserem Ankommen in Aplenhörner geblasen wurde.

Immer weiter, an Bergseen vorbei und mit Blick auf die markanten Lobhörner führte uns der Weg am Ende über einen Wiesenhang zum gewünschten Grat. Auf dem Grat entlang sind wir anschließend bis zu den Lobhörnern und an diesen vorbei. Wobei so einfach war es dann doch nicht, da es auf dem Grat eine kleine Kuppe zu umgehen galt. Hier war Konzentration gefordert und gut festhalten – es gab keine Sicherung und unter uns freie Sicht. Mit gutem Schuhwerk und Geschick ist es kein Problem hier vorbeizukommen. Nur schwindelfrei sollte man schon sein. 😁

Danach hieß es den Weg nach unten zur Berghütte nehmen und weiter zum Suhlwaldstübli. Dort gönnten wir uns zum Abschluss ein Getränk, bevor es mit der Gondel wieder in das Tal ging.


12. August – Heimreise

Wir frühstückten zusammen, packten und verabschiedeten uns von Miri. Sie ging zur Arbeit und wir fuhren wieder nach Hause, nach diesem erlebnisreichen Wochenende.


Resümee

Die Schweiz ist immer wieder aufs neue schön. Die zwei Wanderungen im Berner Oberland waren sehr unterschiedlich und jede auf ihre Art toll gewesen. Wiederholung folgt…



#schweiz #biel #berneroberland #neuenburgersee #gletterens #oeschinensee #isenfluh #suhlwaldstübli #lobhörner #canon #canon6dmk2 #tamron #tamronsp35 #35mm #fuji #fuixt1 #fujixf1855

Schweiz – Biel – Juli 2019

Eine Freundin hatte in 2019 die Möglichkeit für ein paar Monate in der Schweiz zu arbeiten und dies wahr genommen. So bot sich die Möglichkeit, Sie während dieser Zeit für Wochenendtrips in der Schweiz zu besuchen. 

Eine Wohnung hatte sie in Biel im fünften Stock und nicht weit entfernt bis zum Bieler See. Für das Wochenende ab dem 19. Juli entschied ich mich mit der Bahn anzureisen. Die Verbindung ist nicht besonders kompliziert und es war nur ein Umstieg in Basel notwendig. In Biel wurde ich von Miri am Bahnhof bereits erwartet.

Bei Ihr Zuhause packten wir alles für ein Picknick am See, den es war schon später Nachmittag.


20 Juli – Twannbachschlucht

Für diesen Tag war ein Wanderung von Biel über das Hinterland und oberhalb des westlichen Seeufers durch die Weinberge zurück geplant. Die Wettervorhersage deutete auf gutes Wetter hin und der Morgen begrüßte uns mit Sonne.

So sind wir von der Wohnung zur Talstation der Zahnradbahn gelaufen, um dort zu Fuß nach oben zu gelangen. Über eine Schleife zum Pavillon Felseck sind wir anschließend einen Teil des Weges auf einem schmalen Pfad entlang der Zahnradbahnstrecke gelaufen. Bei ungefähr 2/3 der Zahnradstrecke überquerten wir diese, um nach Süden, weit oberhalb des Bieler Sees zu laufen.

Durch Wald und Wiesen liefen wir bis ungefähr zur Mitte des Bieler Sees. Dort, begann für uns der Abstieg zum See nach Twann, durch die Twannbachschlucht. Eine schöne Schlucht mit einem kleinen Bach in dessen Mitte.

Durch Twann liefen wir zum See, um dort eine Pause einzulegen. Der Weg durch Twann, führte uns an Weinreben vorbei. Von Twann zurück nach Biel liefen wir ein kurzes Stück am See entlang, um dann über Wege durch die Weinberge nach Biel zurückzugelangen.

Nach dieser größeren Runde haben wir uns Abends Linguine mit einer cremigen Auberginen-Soße gekocht.

Noch munter unternahmen wir nach dem Essen einen Spaziergang durch Biel, bevor es ins Bett ging.

Karte

Aufgenommen mit Locus und dargestellt über Trailrunner Mini und einer OpenStreet Map.


21. Juli – Biel

Eine Idee für diesen Tag war die Taubenlochschlucht am Rand von Biel. Da es Nachts geregnet hatte und die Wettervorhersage nicht so eindeutig war, entschieden wir uns nicht in eine Schlucht zu gehen. Die Feuchtigkeit in einer Schlucht ist nicht unbedenklich und riskieren muss man es nicht unbedingt.

So war die Alternative eine reine Stadttour. Wenn ich schon in Biel bin, warum nicht auch die Stadt am See erkunden, die ein wenig südliches Flair versprüht. Mit einer Schleife am Bahnhof vorbei sind wir in die Altstadt und dann meist an der Schüss (Fluss) entlanggelaufen. Am Omega-Museum kamen wir dadurch auch vorbei. Das hatten wir links liegen lassen und sind zum Park am Fluss, um dort eine Pause einzulegen. Das Omega-Museum mit seinem spiegelnden und gewölbtem Glasdach ist vom Park aus gut zu sehen und übt eine Faszination durch die Spiegelungen hervor.

Die Wolken am Himmel sahen zwar bedrohlich aus, zogen zu unserem Glück aber ohne Regen vorbei. So sind wir ohne nass zu werden in einem Bogen zurück zum See gelaufen. Am See liefen bereits Vorbereitungen zu einem Festival, für das kommende Wochenende.

Ganz schön viel los in der Stadt, in der zwei große Uhrenhersteller ihre Werke haben und in der viel am See veranstaltet wird. Der Park am See war wieder sehr belebt und ein ruhiges Plätzchen zu finden, um die Füße im See baumeln zu lassen war gar nicht so einfach. Aber geschafft hatten wir es. 😀


22. Juli – Heimreise

Ein kurzes Wochenende war zu Ende. Nach dem frühen Frühstück brachte mich Miri noch zum Bahnhof. Sie machte sich auf den Weg zur Arbeit und ich fuhr mit der Bahn nach Hause.


Resümee

Ein Wochenende in Biel geht eigentlich immer, vor allem wenn es eine günstige Unterkunft bei Freunden gibt. Da es oft Veranstaltungen in Biel im Freien gibt, lohnt es sich im Sommer genau so ein Wochenende zu wählen, vorausgesetzt man mag auch Trubel.


#schweiz #biel #twannbachschlucht #twann #omega #rolex #schüss #amquuai #canon6dMk2 #canonef40 #fujix-t3 #fujixf1855

Luxemburg – Luxemburgische Schweiz/Müllerthal – Mai 2019

2018 nahm ich an der Trier Reloaded Ausfahrt teil. Eine privat organisierte MINI-Ausfahrt um Trier, bei der ich die Mosel und die Saarschleife kennenlernte. Beim nächsten Mal könnte ich das doch mit einer Verlängerung und ein paar Wanderungen kombinieren. Dirk, der Organisator, machte mich auf die nahe gelegene luxemburgische Schweiz aufmerksam.

So kam es, dass ich die luxemburgische Schweiz im Mai des Folgejahres für ein verlängertes Wochenende besuchte. Das Müllerthal im Nordosten von Luxemburg ist die Gegend, die auch luxemburgische Schweiz genannt wird. 


30. Mai – Anreise + Müllerthal

Am 30. Mai 2019 war Christi Himmelfahrt und mein Anreisetag. Viel Verkehr war nicht und so kam ich gut bis Luxemburg durch. Nur in Luxemburg war es nicht so einfach nach Berdorf zu gelangen. Ein Erdrutsch im Jahr zuvor, nach sehr starkem Regen hatte einige Straßen in Mitleidenschaft gezogen bzw. zerstört. So kam ich nur über einen Bogen nach Berdorf.

Vorab hatte ich in Berdorf einen Campingplatz entdeckt, den ich ansteuerte. Dieser war jedoch komplett belegt. Da es in Berdorf noch einen zweiten Campingplatz gibt, fuhr ich dorthin. Bei Camping Belle-Vue 2000 war eigentlich auch alles schon belegt. Eigentlich! Bis auf eine Wiese, die noch in der Vorbereitung war und an diesem Wochenende dennoch verwendet wurde. Dort konnte ich mein Zelt aufschlagen. Wie ich lernte ist das Wochenende um Christi Himmelfahrt in Luxemburg das erste Wochenende, an dem fast alles auf einen Campingplatz macht. Nochmal Glück gehabt, dass ich einen Platz bekommen habe.

Noch an diesem Nachmittag unternahm ich eine Tour durch das Müllerthal mit seinen Felsen. Ich war nicht lange unterwegs, als mich der Weg durch bzw. an mehreren Felsen vorbei führte. Ein wenig kamen hier die Erinnerungen an die Sächsische Schweiz im Herbst des vorherigen Jahres auf. Schmale Durchgänge zwischen hohen Felsen und entlang hoher Felswände, an denen sich Kletterer versuchten, waren Teil der Wanderstrecke.

Für den ersten Tag war das ein schöner Einstieg in das Müllerthal und machte mich neugierig auf die noch bevorstehenden Touren.


31. Mai – Müllerthal

Als ich morgens aus dem Zelt kroch, war alles ziemlich neblig. So machte ich mich noch vor dem Frühstück mit der Kamera auf und auf die benachbarte Wiese. Noch bevor ich Berdorf für die Wanderung verließ, besuchte ich den sehr markanten Aquatower am Ortsrand.

Durch ein schönes Tal fuhr ich nach Müllerthal, eher eine Ansammlung von Häusern, den einem Ort. 

Die Wanderung führte in einer großen Schleife über Consdorf zurück nach Müllerthal. Auch auf dieser Wanderung ging es wieder an Felsen entlang und sogar durch einen kurzen Tunnel. Highlight der Tour war der Schießentümpel, ein Wasserfall unter einer Brücke, über die der Wanderweg führte. Da die Brücke relativ einfach mit dem Auto erreichbar ist, waren dort einige zum Fotografieren um den Wasserfall aktiv.

Nach dem Wasserfall wurde es dann auch wieder viel ruhiger, bis ich zurück nach Müllerthal kam.

Während meines Norwegen Urlaubes 2015 in Jotunheimen hatte ich ein Paar aus Luxemburg kennengelernt. Wir standen noch immer in lockerem Kontakt und so nahm ich mir vor, diese am Nachmittag zu besuchen.  Die Fahrt nach Senningen erfolgte über Landstraßen, da es nicht so weit weg war.

Da ich mich vorab angekündigt hatte, gab es sogar Kuchen zum Nachmittagskaffee auf der Terrasse. Es war schön, die beiden wiederzusehen.

Tour:  ~14 Kilometer


01. Juni – Beaufort

An diesem Tag fuhr ich in das nicht allzu weit entfernte Beaufort. Unterhalb der Burg fand ich einen Parkplatz, von dem die Tour startete. Am Parkplatz kam mir noch eine Gruppe mit alten Fiat 500 entgegen, die auf einer Ausfahrt waren – zumindest ließen die Aufkleber dies vermuten.

Die Wanderung, hauptsächlich durch den Wald auf breiten Wegen, war angenehm, bis auf das letzte Stück allerdings nicht besonders herausragend. Am Ende lief der Weg an einem Bach entlang, der noch naturbelassen war und den Weg bis zum Parkplatz auflockerte.

Nach der Wanderung folgte die Besichtigung der Burg. Diese ist schön restauriert und lohnt einen Besuch.

Für den späteren Nachmittag und Abend hatte ich mich mit Marion und Dirk in Trier verabredet. Die beiden kannte ich u. a. von der MINI-Ausfahrt in und um Trier. So bin ich zuerst mit Dirk von Trier in einem alten MG mitgefahren und in der zweiten Hälfte des nicht so direkten Weges zum Landgasthaus Lenerz in Lorich für das Abendessen bei Marion in einem MINI Cabrio. 

Wickie hatte dabei wieder seine Geschwister, Caramba und Brünhilde getroffen. Die drei hatten sich schon länger nicht mehr gesehen und viel zu reden gehabt, während wir aßen.

Tour: ~12 Kilometer


02. Juni – Echternach

Die Wanderung des letzten Tages fiel eher unter den Punkt Kultur. Über die Innenstadt von Echternach lief ich zum Lac d’Echternach und wieder zurück. Bei wieder gutem Wetter ein angenehmer Weg, um Echternach und dessen Umgebung zu erleben.

In Echternach waren schon die ersten Eisdielen offen und an einer konnte ich nicht einfach vorbeigehen. Lecker. 😊

Tour: ~14 Kilometer


03. Juni – Heimreise

Ausgeschlafen und nach dem Frühstück packte ich das Zelt und alles andere und begab mich auf die Heimreise nach diesem verlängerten Wochenende.


Resümee

Für einen Kurztrip ist das Müllerthal immer gut. Es bietet neben vielen Wanderwegen reichlich Kultur und ältere Städte zu Abwechslung. Die Landschaft ähnelt in gewisser Weise an manchen Stellen der Sächsischen Schweiz mit ihren Felsformationen. Nicht ganz so imposant, aber dennoch mit ihren Spalten und Pfaden an den Wänden schön. 


Ohne Notizen gestaltete sich die Beschreibung nicht so einfach und ist daher kompakter als andere Reisebeschreibungen von mir.


Buch

Dumont – Luxemburg Direkt



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Südafrika – Überquerung der Drakensberge – Oktober 2022

Kaum zu glauben, dass diese Reise doch noch einmal stattfinden würde. Gebucht hatte ich die Reise im November 2019 für Oktober 2020. Damals war von einer Pandemie noch nichts zu ahnen. Im Frühjahr 2020 sah das dann schon anders aus und gerade Südafrika war, wie es zur Pandemie (Covid-19) kam, eines der Hochrisikogebiete. Nicht nur das, dort entwickelte sich eine infektiösere Variante, die ein Reisen nach Südafrika erst einmal nicht als ratsam erscheinen ließ.

So verschob ich die Reise um ein halbes Jahr, in der Hoffnung, dass es dann besser aussehen würde. Dem war dann leider nicht und im Halbjahresrhythmus verschob sich die Reise mehrmals. Zweimal aufgrund der Pandemie und der Einstufung als Hochrisikogebiet und zweimal, da die Mindestteilnehmerzahl von sieben Personen nicht erreicht wurde.

Während die Südafrikareise verschoben und verschoben wurde, habe ich mich nicht Zuhause schmollend in die Ecke gesetzt, sondern die Welt erkundet, wo es während der Pandemie möglich war. Wie zum Beispiel Deutschland (Allgäu, Allgäu), Italien (Venezien, Gardasee, Gardasee), Österreich, Portugal (Madeira), Färöer oder zuletzt Andorra.

Jetzt, im Oktober 2022, im fünften Anlauf hat es dann doch tatsächlich geklappt, dass weder die Pandemie noch die Mindestteilnehmerzahl ein Hinderungsgrund waren.

Der Flug stand somit für den 9. Oktober über Istanbul nach Kapstadt an.
Kleine Anekdote: Anfangs wäre die Reise mit South African Airlines gewesen. Nach der Insolvenz aufgrund der Pandemie änderte sich die Fluggesellschaft und es ging mit Turkish Airlines auf die Reise.

Dies ist eine geführte Reise von Hauser Exkursionen – Südafrika – Überquerung der Drakenberge (nicht gesponsert!) – gewesen.


09. und 10. Oktober – Anreise

Alles war gepackt und am frühen Nachmittag fuhr ich nach Frankfurt. Svarta wurde auf dem Parkplatz meines Arbeitgebers geparkt und für den weiteren Weg bis zum Flughafen nahm ich die Bahn. Da es im Sommer am Frankfurter Flughafen zu einem Gepäckproblem und langen Wartezeiten an den Schaltern kam, war ich bewusst früh am Flughafen. Die Situation hatte sich mittlerweile so weit gebessert, dass der Schalter erst drei Stunden vor dem Abflug aufmachte. Da ich so früh dort war, war ich die Erste in der Reihe vor dem Schalter und es war dann auch alles schnell erledigt, nachdem er öffnete. So konnte ich mir noch etwas zum Essen und Trinken im Flughafen kaufen, es war ja bereits später Nachmittag.

Der Flug mit Turkish Airlines erfolgte über Istanbul nach Kapstadt. Selbst im langen Flug von Istanbul nach Kapstadt waren die Sitze im Flugzeug mit normalem Abstand. Das kenne ich von Langstreckenflügen anderer Fluggesellschaften anders. Ging aber auch. Der Service mit Getränken und Essen war wiederum gut.

Im Flughafen von Kapstadt hieß es, den Guide finden. Er stand in der Schlange derer, die auf Gäste warteten und hielt einen Zettel mit dem Namen des Reiseanbieters hoch. Die anderen der Reise kamen kurz nach mir ebenfalls dort an. So liefen wir zusammen zum Kleinbus und wurden zum Hotel gebracht. Etwas zu früh, um die Zimmer zu beziehen. Wir warteten auf der Terrasse des Hotels bei einem Kaffee, bis die Zimmer bezugsfertig waren.

Das Gepäck brachten wir auf die Zimmer und kurz danach waren wir wieder in der Lobby für einen Spaziergang durch die Innenstadt von Kapstadt. Wir mussten gar nicht so lange laufen, bis wir die Innenstadt erreichten. Durch diese liefen wir mit einem zügigen Tempo. Deutlich war zu sehen, dass alte und neue Gebäude sich die Innenstadt teilen. Auf größeren Straßen und Plätzen wurden Waren aller Art angeboten. Aber auch Aufpassen war angesagt – Taschendiebstahl!

Am Rand der Innenstadt kamen wir am Rathaus mit dem lebensgroßen Denkmal Nelson Mandelas vorbei. Auf dem gegenüberliegenden Platz war ein großer Markt, den wir links liegen ließen und weiter zur alten Festung liefen. Diese besuchten wir und konnten so einen Einblick in die Historie der Region gewinnen.

In demselben zügigen Tempo liefen wir dann von der Festung wieder zum Hotel zurück. Es war deutlich, dass der Guide diesen Spaziergang ungern macht, auch wenn er uns dabei durch Seitenstraßen führte, die eher nach Gosse aussahen und auch so rochen. 

Nun kam der entspannte Teil der Stadtbesichtigung, es ging zur Victoria & Alfred Waterfront. Unweit des Hotels gelegen, ist dies die Touristenecke mit gepflegten Wegen, Hotels und vielen Restaurants.  Gleich zu Beginn bot sich uns an, an einem Geldautomaten, Geld (Rand) zu bekommen. Bei einem Umrechnungskurs von 1 zu 17 bekamen wir einen ganzen Stapel an Geldscheinen.

Die Wege in der Waterfront waren ziemlich voll und es war auch direkt zu sehen, dass es die gehobenere Gesellschaft war, die hier unterwegs war. Sobald es Dunkel wird, sollte man in Kapstadt nicht mehr auf der Straße sein. Hier jedoch ist es kein Problem.

Mit einbrechender Dunkelheit sind wir zum Cap Town Fish Market. Es war wohl in der Vergangenheit ein Fischmarkt, heutzutage jedoch ist es ein Restaurant in der Waterfront. Zum Abendessen am Meer wählten wir alle Fisch.

In der Waterfront gibt es ein großes Einkaufszentrum, das wir in geteilter Gruppe besuchten. Wir wollten noch Wasser beim Pick ’n Pay kaufen, der just in dem Moment schloss, in dem wir ankamen.🙃

Auf dem Weg aus dem Einkaufszentrum kamen wir an einer Gelateria (heißt dort tatsächlich so!) vorbei. So einfach vorbei ging natürlich nicht und so kauften wir uns ein Eis. Die Bezahlung war ausschließlich mit Karte möglich! Von so was kann man in Deutschland nur träumen.

Es folgte noch der Weg zum Hotel und ab ins Bett. 

Tour: ~6 Kilometer


11. Oktober – Stellenbosch

Am Vortag machte unser Guide den Vorschlag, die Touren der nächsten zwei Tage zu tauschen, um so das jeweils bessere vorhergesagte Wetter nutzen zu können. Wir stimmten dem zu und so machten wir uns nach dem Frühstück im Hotel auf eine Fahrt zum Jonkershoek Nature Reserve. Vorher kamen wir durch Stellenbosch und nutzen die Gelegenheit dort Wasser für die nächsten Tage zu kaufen. Das Leitungswasser in Kapstadt kann man zwar trinken, schmecken tut es jedoch nicht besonders.

Der Morgen in Kapstadt begrüßte uns mit reichlich Nebel. Umso mehr waren wir erfreut, dass es während der Fahrt immer besser wurde. Am Naturpark angekommen kümmerte sich unser Guide um den Eintritt, während ich im Café, in dem der Kaffee selbst gebrannt wird, einen Espresso trank.

Im Naturpark ging es auf einem Schotterweg weiter, bis fast zum Ende des als Schleife ausgelegten Weges. Dort begann unsere erste richtige Wanderung in Südafrika bei sonnigem Wetter. 

Der Weg zum zweeten Wasserfall ist nicht besonders schwierig und genau richtig für einen Einsteig. Kurz vor dem Wasserfall geht der Weg durch das Flussbett, sodass ein wenig Abenteuerfeeling aufkam.

Wo es einen zweeten Wasserfall gibt, gibt es auch einen eerste Wasserfall. Genau diesen ersten Wasserfall nahmen wir auf unserem Rückweg mit. Nicht so abenteuerlich gelegen wie der andere, aber den Abstecher durchaus wert. 

Die Landschaft im Tal sieht auf den Bildern etwas dunkel aus als sie eigentlich ist. Das liegt daran, dass die Bäume hier fast alle einem Brand zum Opfer gefallen sind und nur noch die schwarzen Baumstümpfe übrig blieben.

So langsam stellte sich der Hunger ein und wir fuhren vom Naturpark zurück in Richtung Stellenbosch. An der Landstraße gelegen, ist das Ride In. Schon an der Einfahrt begrüßte uns ein Meer an Blumen. Das Ride In mit seiner Anlage ist sehr gepflegt und alles leuchtete in den buntesten Farben und stellte einen deutlichen Kontrast zum hinteren Tal dar. Wie aus dem Namen zu erahnen ist, sind sie auf Radfahrer ausgerichtet, aber nicht nur. 

Gestärkt mit einem Curry Burger und Pommes sind wir danach nach Stellenbosch und gleich wieder über eine Seitenstraße heraus auf das Weingut Lanzerac gefahren. Eine Allee führte uns zu dem Gelände und damit zu unserer Weinprobe. Gut, dass wir vorher ordentlich zu Mittag gegessen hatte. 

Zur Weinprobe gab es einen Rosé, zwei Weißweine und zwei Rotweine. Bevor uns eingeschenkt wurde, wurde immer erklärt, welche Nuancen der Wein geschmacklich bietet. Eine Besichtigung des Weinkellers war am Nachmittag leider nicht mehr möglich.

Die Weinprobe war für uns eine gesellige Runde, die dann auch sein Ende hatte nach dem letzten Wein. Gut, dass es zum Wein reichlich Wasser gab, denn sonst hätten wir den Alkohol deutlicher gespürt. 

Nach der Weinprobe sind wir nach Kapstadt in unser Hotel zurückgefahren. Für diesen Tag stand nichts mehr an und so bin ich noch ein wenig in der Hotelnähe am Kanal entlang gelaufen, bevor wir uns Abends zum Essen im Hotel zusammen fanden.

Tour: ~8,4 Kilometer


12. Oktober – Tafelbergüberquerung

Der Tausch der zwei ersten Touren war eine gute Wahl. Der Morgen begrüßte uns mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Hätte die Wettervorhersage nicht leichten Nebel am Morgen vorhergesagt, wären wir bereits auf der Tour und nicht beim Frühstück. So aber konnten wir in Ruhe frühstücken und unsere Essenspakete für Mittags vom Hotel entgegennehmen. 

Vom Hotel fuhren wir bis zur Talstation der Gondel, die zum Tafelberg hoch führt. Bereits hier hatten wir einen tollen Blick über die Bucht, in der Kapstadt liegt.

Es war uns schon klar, dass wir selbstverständlich nicht die Gondel nehmen, sondern den anspruchsvollsten Wanderweg nach oben. Dieser beginnt am Rande des Parkplatzes der Talstation und führt zuerst über Treppen bis zu einer Kreuzung nach oben. Hier liefen wir gerade nach oben weiter, auf dem mit India Venstre ausgeschriebenen Weg. Ab hier ist es dann kein durchgehender Wanderweg mehr, sondern ein Weg, der abschnittsweise mit leichten Klettereinlagen gespickt ist.

Dieser Weg nennt sich India Venstre, da es eine Felskombination mit einem Loch auf dem Weg gibt, das mit etwa Fantasie dem Umriss von Indien entspricht. 

Nach den letzten Klettereinlagen kamen wir bald am Felssockel unterhalb des Tafelbergplateaus an. Nun liefen wir rechtsherum immer fast auf Sockelhöhe bis zu einem Taleinschnitt und dann auf das Plateau. Auf dem Plateau war es ein befestigter Weg bis zur oberen Gondelstation. 

Bei einem Cappuccino konnte ich dort die Aussicht über Kapstadt in mehrere Himmelsrichtungen genießen. 

Auf dem Wanderweg waren wir fast alleine, was hier oben dann nicht mehr der Fall war.
Der höchste Punkt des Tafelberges liegt allerdings am anderen Ende, von der Gondelstation aus gesehen. Richtig, das war unser nächstes Ziel. Je weiter wir uns von der Gondelstation entfernten, desto weniger Menschen begegneten uns. Der höchste Punkt ist mit einem Steinhaufen markiert und der Weg dorthin führt u. a. durch ein Sumpfgebiet. Das war im ersten Moment etwas irritierend, zumal wir in der prallen Sonne unterwegs waren. 

Am „Gipfel“ machten wir Rast und widmeten uns dem Inhalt der Essensboxen und hatten dabei einen super Ausblick von oben in das Landesinnere.

Von hier liefen wir auf der anderen Seite des Tafelbergs nach unten. Ein langgezogener Weg durch eine blühende Landschaft, bis wir zu einer Schlucht mit schattenspendenden Bäumen kamen. Der Trail „Skeleton Gorge“ brachte uns durch die Schlucht hinunter bis zum botanischen Garten von Kirstenbosch.

Angekommen am botanischen Garten waren wir ziemlich fertig, da wir nicht gerade langsam über den Tafelberg sind und das bei reichlich Sonnenschein! Die Stöcke konnte ich nur am Anfang kurz einsetzen, ansonsten waren diese eher hinderlich. D. h. die Tour ging deutlich mehr auf die Beine wie gedacht.

Es war bereits später Nachmittag und das Abendessen zeitlich nicht mehr weit entfernt. Wir fuhren von Kirstenbosch nach Kapstadt. Das Banana Jam Café erreichten wir bald. Café? Vom Namen sollte man sich nicht irritieren lassen! Hier gibt es super leckere Cocktails und mehrere selbst gebraute Biere. Wie praktisch, dass wir zur Happy Hour ankamen. 😀

Gut gegessen haben wir hier ebenfalls. Der Nachos-Teller für alle. Danach hatte ich Muscheln zur Vorspeise und Nudeln mit Fleisch in einer speziellen, hauseigenen leckeren Soße als Hauptgericht.

Ausgepowert, gestärkt und mit leichter Wirkung des Alkohols sind wir zum Hotel zurück und in die Betten gefallen.

Tour: ~11,7 Kilometer, ~880 Höhenmeter hoch und ~1100 Höhenmeter runter


13. Oktober – Kap der Guten Hoffnung

Wenn man schon in Kapstadt ist, gehört ein Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung einfach dazu. So sind wir mit einer Frühstücksbox vom Hotel mit diesem Ziel losgefahren. 

Wir waren gespannt, den Kapstadt und Umgebung waren in Nebel gehüllt. Wird es am Kap auch so sein und was könnten wir dort dann sehen? Nun, je näher wir dem Kap kamen, desto klarer wurde es. Am Eingang zum Nationalpark des Kaps war es dann schon nebelfrei. Mitten im Nationalpark liegt eine Infostation, an der wir kurz hielten. Hier sahen wir nur einige Meter entfernt ein Blesbok grasen.

Am Kap selbst, waren wir die Ersten, abgesehen von ein paar Rangern. Selbst ein Teil der Angestellten des Restaurants kamen erst, als wir uns an unsere Frühstücksboxen machten. Normalerweise muss man beim Essen hier sehr aufpassen und die Gibbons gut im Auge behalten. Die scheinen aber auch die Uhrzeit zu kennen, ab der es sich lohnt hierher zu kommen. Wir sahen am gesamten Vormittag keinen einzigen Gibbon!

Nach unserem Frühstück spazierten wir zum Leuchtturm, der oberhalb des Parkplatzes liegt. Dies ist der alte Leuchtturm, der neue liegt unterhalb und ist von dort nicht zu sehen und auch nicht zugänglich. Der Grund für den neuen Leuchtturm ist, dass der alte Leuchtturm bei Nebel einfach zu hoch liegt und nutzlos ist. Hier hatten wir den Blick auf Cap Point, dem eigentlichen Kap der guten Hoffnung.

Vom Leuchtturm sind wir dann einen Weg, westlich zu einem Strand gelaufen. Hier waren wir ganz alleine und konnten das Meer mit seiner Brandung genießen. Warum wir hier alleine waren, zeigte uns der Rückweg. Die lange Holztreppe hieß es bis nach oben zu laufen.

Der weitere Weg führte uns dann zum tatsächlichen Kap der Guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punkt von Afrika.

Am Ende erreichten wir einen Parkplatz, der bereits recht voll war. Von hier bis zum Kap ist es nur ein kurzer Spaziergang und daher ist dies eine beliebte Anlaufstelle.

Unser Guide verließ uns am Strand und holte den Bus, um diesen zu dem genannten Parkplatz zu fahren. Auf den folgenden Kilometern nach dem Parkplatz sind wir langsam gefahren und hielten immer wieder an. Verschiedene Wildtiere wie Kudus und Strauße waren zu sehen.

Damit war unser Kap-Ausflug jedoch noch nicht zu Ende. Wir fuhren zur Infostation, an der wir am Morgen schon waren. Ein schmaler Pfad führt hier an der Küste entlang Richtung Kap. Auf dieser Seite war alles Grün und Gelb. Der Weg war anfangs sandig und nur am Ende eher steinig und somit gut zu laufen.

Unser Guide fuhr während dessen zu einem Parkplatz und kam uns von dort entgegen. Je nachdem, wenn man fragt, sind wir hier schon am Indischen Ozean entlang gelaufen oder waren noch am Atlantik. Für einige ist der Indische Ozean jedoch erst ab dem tatsächlich südlichsten Punkt von Afrika, der weiter östlich liegt, zu sehen.

Jetzt war unser Kap-Ausflug dann aber wirklich zu Ende. Auf dem Rückweg fuhren wir zuerst nach Simon’s Town, um dort in einem Restaurant am Hafen zu Mittag zu essen. Anschließend liefen wir zu einer Pinguinkolonie am Rand der Stadt.

Dies war nicht meine erste Pinguinkoloniedie ich besuchte. Viele Jahre zuvor, am südlichen Ende von Südamerika, war ich schon einmal auf einer Insel mit einer Pinguinkolonie. Von daher wusste ich, welches Geruchserlebnis mich erwarten würde. So putzig die Pinguine aussehen, so intensiv riecht es in einer Kolonie.

Eine unaufgeregte Fahrt bracht uns nach Kapstadt zurück. Den freien Nachmittag verbrachte ich in der Victoria & Alfred Waterfront, auf der Suche nach Seife. Die Angewohnheit im Urlaub Seife zu kaufen hatte ich mir vor ein paar Jahren angeeignet. Und ja, im Einkaufszentrum bin ich dann auch fündig geworden und habe Seife aus Südafrika/Kapstadt gefunden und gekauft. 😊

Zum Abendessen sind wir in die naheliegende Innenstadt gefahren. Eigentlich hätte man den kurzen Weg auch laufen können. Sicherer ist es in Kapstadt nicht mehr im Dunkeln auf der Straße zu laufen.
So sind wir zu Marco’s African Place gefahren. Hier gibt es typische südafrikanische Speisen und Marco, der Besitzer, stand auch selbst in der Küche. Zum Essen gab es für mich eine Kürbissuppe, einen Teller mit Fleisch von Springbock, Antilope und Kudu sowie zum Nachtisch Malva Pudding. Selbst die Kürbissuppe ist etwas Typisches für die Region, auch wenn man dies zuerst nicht glaubt. Den Abend begleitete eine Band, die auch zum Mitmachen animierte.

Vor dem Essen wollte ich an der Kreuzung noch ein Graffito an der Straßenecke fotografieren. Unser Guide meinte nur Innenstadt und crazy people. Will heißen wir sind zusammen um das Gebäude zur Kreuzung und er hat aufgepasst das mir nichts passiert. Zu sehen war jedoch nur eine andere Person auf der Straße. Aber besser so, wie anders.

Touren: ~7,5 Kilometer


14. Oktober – Transfer

Etwas vom letzten Tag gefiel meinem Magen nicht so wirklich und ich hatte dadurch eine unruhige Nacht mit einigen Toilettenbesuchen. So was kann halt bei Urlauben auch vorkommen. Abhalten wird mich dies dennoch nicht, in anderen Regionen die örtlichen Speisen zu probieren.

Nun, das Frühstück war deshalb für mich relativ spartanisch und ich besuchte sicherheitshalber jede Toilette an diesem Tag. Zum Glück stand keine Wanderung an, sondern ein Transfer.

Fast einen ganzen Tag haben wir benötigt, um von Kapstadt mit dem Flieger nach Johannesburg und anschließend mit einem Bus in den Golden Gate Nationalpark zu gelangen. Der Bus war ein umgebauter Mercedes Sprinter mit Hänger für unser Gepäck und zusätzlicher Ausrüstung. Johannesburg liegt auf über 1700 Metern und während unserer Fahrt nach Süden kamen wir an vielen sehr großen bewirtschafteten Feldern und Weiden in einem fast Ebenen Land vorbei. 

Im Golden Gate Nationalpark steuerten wir das Glen Reenen Rest Camp an. Ein Camp mit einigen festen Gebäuden, in denen wir untergebracht waren und einem angeschlossenen Campingplatz. Pro Hütte sind zwei Appartements und so waren wir auf mehrere Hütten verteilt. 

Unser Guide und unser Fahrer waren in einem größeren Appartement untergebracht. Dort bereiteten sie schon alles für das Abendessen vor. Zuerst nur der Fahrer, da wir noch einen kurzen Spaziergang zu einem Felsabschnitt auf der anderen Talseite unternahmen.

Das Abendessen war ein Braai – es gab somit gegrilltes, den ein Braai ist nichts anderes als Grillen. Im, nun schon Dunkeln gingen wir zu Ihnen und aßen dort im Freien vor dem steinernen Grill, der uns ein wenig wärmte. Das sah alles sehr gut aus, ich begnügte mich jedoch mit einer Banane, um meinem Magen, dem es schon sehr viel besser ging, nicht gleich wieder zu ärgern.


15. Oktober – Witsieshoek Mountain Lodge

Das Frühstück wartete bei unserem Guide im Appartement. Dazu wurde reichlich aufgetischt. 

Nach dem Frühstück unternahmen wir erneut auf der gegenüberliegenden Seite des Tals eine kurze Wanderung. Der Anfang war mit dem Vortag identisch, nur ging es an einem Kreuzungspunkt in die entgegengesetzte Richtung. Die Morgensonne färbte die Sandsteinformationen in einen goldenen Farbton, der uns auf dem Weg nach oben begleitete.

Angekommen auf einem Plateau hatte wir eine gute Aussicht über das Tal, in dem wir übernachteten. Die eine Seite war schon im Sonnenschein, während die andere noch auf die Sonne wartete.

Diese kurze Wanderung war gut, denn wir fuhren, nachdem alles gepackt war, wieder einige Zeit. Die letzten Kilometer bis zur Witsieshoek Mountain Lodge in den Drakensbergen, waren wieder in einem Nationalpark. Da alles reibungslos verlief, waren wir sogar so früh dort, dass die Appartements noch nicht bezugsfertig waren. Wir konnten unser Gepäck und einen Teil der Ausrüstung in einem noch freien Appartement, solange lagern. Das war nötig, den unser Fahrer ist gleich weiter um unsere Trägermannschaft zu holen.

Wir hingegen nutzten das gute Wetter für eine weitere Wanderung an diesem Tag. Von Witsieshoek aus liefen wir an einem grasbewachsenen Berghang bis zu einem Wasserfall und wieder zurück. Ein leichtes Auf und Ab auf einem schmalen Pfad.

Zurück am Apartment gab es vor diesem unser Mittagessen – Wraps.

Es war nicht mehr lange nach unserem Mittagessen, dass wir unsere Appartements beziehen konnten. Da dunkle Wolken aufzogen, waren wir froh darüber nun die Schlüssel erhalten zu haben.

Den Nachmittag nutzte ich zum Sortieren der Wäsche. Was kommt die nächsten Tage mit zum Trekking und was bleibt in der Tasche, die der Fahrer mitnehmen wird.

Da das Sortieren nicht den gesamten Nachmittag in Anspruch nahm, bin ich noch im Camp unterwegs gewesen und im Aufenthaltsbereich der Lodge. Dort gab es Kaffee und heißes Wasser für Tee. Andere aus unserer Gruppe und weitere Gäste waren ebenfalls dort. So konnten wir schon ein wenig über die Gegend, in der wir uns befanden, von anderen erfahren. Die Wärme im Aufenthaltsraum machte den Nieselregen, der aufzog, angenehmer.

Zum Abendessen trafen wir uns alle in der Lodge. Kaum waren wir mit der Bestellung fertig, kam unsere Bergführerin, Zee, an den Tisch und stellte sich vor. Beim gemeinsamen Abendessen stellten wir uns einzeln vor und ihre Frage „Warum machen wir das (Trekking)“ wurde mit beantwortet. Anschließend erklärte sie noch, wie das Trekking ablaufen wird. Dabei merkten wir schon, dass sie freundlich, aber auch bestimmend sein kann.

Zum Essen brachte sie noch wasserdichte Säcke für unser Gepäck mit. Bis zu 12 Kilo durften wir dort hineinpacken – die Schlafsäcke gehen extra. Eigene wasserdichte Säcke wären ebenfalls möglich. Gut so, den ich hatte meinen Sack am Nachmittag bereits gepackt. Wir waren alle deutlich unter den 12 Kilo, was die Träger freute. Grob geschätzt lag ich vielleicht bei 5 Kilo mit Schlafsack, Isomatte und Ersatzkleidung.

Touren: ~800 Meter und ~3,4 Kilometer


16. Oktober – Trekking

Kurz vor 8:00 Uhr machte ich mich mit meinem Packsack und dem Schlafsack auf zum Frühstück. Ich war nicht die erste und stellte mein Gepäck zu dem bereits vorhanden dazu. Während des Frühstücks kamen die anderen hinzu und pünktlich um 8:00 Uhr kam Zee, unsere Bergführerin um die Packsäcke und Schlafsäcke wie angekündigt abzuholen. Das restliche Gepäck wurde nach dem Frühstück um 8:30 Uhr beim Fahrer abgegeben, der es in den Anhänger des Busses verstaute wurde.

So weit lief alles, wie es am Abend zuvor angesagt wurde. Nur den Nebel hatte keiner angekündigt und den Ausfall eines Geländewagens. Witsieshoek besitzt mehrere geländegängige Fahrzeuge, um Gäste wie uns zum Parkplatz unterhalb des Sentinel (Berg) zu bringen. Da nun nur zwei Geländewagen zur Verfügung standen, verschob sich unsere Abfahrt um 1 1/2 Stunden. Im Nebel ging es dann die Straße bis zu einer Kreuzung zurück und dort in ein ausgewaschenes Flussbett. Dieses Flussbett war dann tatsächlich unsere „Straße“. Es bestand eigentlich fast nur aus Schlaglöchern. Die Fahrer fuhren im Schritttempo so, dass sie die größten Unebenheiten umgingen. Nur selten war die Straße auch eine ebene Straße. Ohne Geländewagen geht hier nichts! Erst die zweite Hälfte der sechs Kilometer war gepflastert bis zum Parkplatz. Während der Fahrt gab es hier und da Abschnitte ohne Nebel. Kaum waren wir auf dem gepflasterten Teil der Straße, war es nebelfrei.

Am Parkplatz sammelten wir uns und machten uns fertig für unsere erste Tagesetappe. Fertig machen bedeutete auch, dass sich jeder in eine Liste eintragen musste, damit bekannt ist, wer in den Bergen unterwegs ist.

Los geht’s. Auf einem mit Platten ausgelegten Weg liefen wir hintereinander in gemütlichem Tempo mit den Trägern zusammen den Berg hoch. Nachdem wir schon einige Zeit unterwegs waren und es Mittag war, wurde an einem Aussichtspunkt Rast gemacht, während unter uns bereits der Nebel wieder aufstieg.

Der gepflasterte Weg wurde noch vor unserer Mittagspause schmaler und das Pflaster änderte sich. So sind wir unterhalb des Sentinel um diesen herum bis zu den berühmten Kettenleitern. Es gibt zwar noch einen lange Weg als Alternative, dies ist jedoch der üblichere Weg um auf die Hochebene der Drakensberge zu gelangen. Die Leitern sind mit Ketten zusammengehalten und nur am obersten Punkt befestigt. D. h. die Leitern bewegen sich etwas.

Zee gab uns noch den Hinweis, immer beide Hände und einen Fuß oder beide Füße und eine Hand an der Leiter zu haben. Sicherheit geht vor! Wir sahen uns zuerst an, wie die Träger mit den großen Trekkingrucksäcken die Leitern empor gingen. Ich folgte dann als Erste. Langsam ging es hoch, um dann zu sehen, dass es einige Meter weiter noch eine weitere Leiter nach oben geht. Grob geschätzt sind die Leitern 15 und 10 Meter lang.

Schon am unteren Ende der Kettenleitern hatten wir einen fantastischen Blick in das unter uns liegende Tal. Kleine Anekdote: Das dürfte auch mein bisher bester Ausblick beim Erleichtern gewesen sein.

Oben angekommen, war der Ausblick durch den aufziehenden Nebel nicht mehr so gut. Vor allem war es sehr windig am oberen Ende der Leitern.

Über eine leichte Anhöhe in den Nebel hinein folgten wir unserer erfahrenen Bergmannschaft. Der Weg war hier kein Weg mehr. Wir liefen durch die Grassteppe auf einem unsichtbaren Weg. Kaum waren wir über die Anhöhe gekommen, wurde es wieder klar und die Grassteppe breitete sich vor uns aus. Wir folgten dem relativ ausgetrockneten Tugela Fluss. Ausgetrocknet, da wir lernten, dass es hier oben im Winter kaum Niederschlag gibt und dieser auch im Frühjahr und somit zu unserer Zeit nicht mehr wird. 

Angekommen an den Tugela Falls, entpuppte sich der zweithöchste Wasserfall der Erde als fast wasserlos. Das bisschen Wasser im Fluss war so wenig, dass daraus kein sichtbarer Wasserfall werden konnte. An der Verfärbung der Felsen war immerhin zu erkennen, wo der Wasserfall wäre.

Was jedoch sichtbar war, war der Blick in ein 1000 Meter tiefes Tal, das mit Wolken gefüllt war – das Amphitheater lag vor uns.

Mit dem Erreichen der Tugela Falls lag unsere erste Tagesetappe hinter uns. Während wir die Aussicht genossen, bauten unsere Träger bereits die Zelte in der Nähe auf und kochten Wasser für den Nachmittagskaffee oder Tee. Es gab sogar Plätzchen dazu. 😀

Später, als es bereits dunkel wurde, gab es das Abendessen. Ein Hähnchencurry mit Reis.

Tour: ~7,2 Kilometer, ~400 Höhenmeter
Übernachtung auf 2960 Metern.


17. Oktober – Trekking

Als ich in der Früh aus dem Zelt schaute, war es noch etwas dämmrig. Morgentoilette – zu einem etwas entfernt liegenden geschützten Punkt und hinsetzten! Freie Natur eben. Einzige Pflichtvorgabe war, dass wir dazu einen deutlichen Abstand zu einem Fluss haben sollten. Logisch, das Wasser nutzen wir ja selbst zum Trinken und für das Essen.

In der Ferne, aus der wir am Vortag kamen, zogen Nebelwolken auf, die sich näherten. Nach dem Frühstück waren diese schon bei uns angekommen und so liefen wir im Nebel mit relativ geringer Sichtweite los. Beachtlich, wie unsere Bergführerin und ihre Mannschaft dennoch zielstrebig im Nebel voran liefen. Da ein paar Träger abseits liefen und wir sie nicht sehen konnten, verständigten sie sich mit Zee und untereinander mit regelmäßigen lauten Pfeiftönen. So war für uns zumindest klar, wo ungefähr sie sind. Dass es noch leicht nieselte, verstärkte die mystische Stimmung.

Nach der Überquerung einer Kuppe löste sich der Nebel langsam auf und es öffnete sich ein weiteres großes Tal vor uns. Mit dem Nebel verschwand auch der Nieselregen.

Die Mittagspause war an einer sehr windigen Stelle, an der wir einen tollen Blick in ein Tal hatten. Wie am Tag zuvor gab es wieder Wraps und das sollte sich dann die nächsten Tage Mittags immer wiederholen.

Unterhalb des Bergrückens zum Tal ging es weiter. Es klarte immer weiter auf, bis der Nebel ganz verschwunden war. Sogar die Sonne ließ sich blicken. 😊 Und da kamen wir wieder an eine Kante mit einem wahnsinns Ausblick.

Während wir dort frei umherliefen, liefen Zee und die Träger bereits weiter, um auf der anderen Seite des Tales, das sich hinter uns ausbreitete, das Lager aufzuschlagen.

Als wir am Lager ankamen, war bereits alles aufgebaut und der Nachmittagskaffee/-tee war bereits fast fertig. Vorher habe ich jedoch noch meine Isomatte aufgeblasen und den Schlafsack im Zelt ausgebreitet.

Selbst von diesem Lagerplatz waren es nur einige Meter, um wieder einen super Blick in das Tal zu haben.

Unsere Camps waren für uns ein beliebiger Punkt in den Bergen. Die Bergmannschaft, wusste aber, wo es in der Nähe Wasser gibt und die Plätze waren so gewählt, dass es immer höhere Punkte in der Umgebung gibt und so bei Gewitter diese zuerst getroffen werden.

Etwas entfernt zeltete ein Paar und ihr Guide. Diese sind mit uns von der Lodge zum Trekkingstartpunkt gefahren und wir hatten uns in den letzten Tagen Abends gesehen hatte. An diesem Tag sprach ich mit Ihnen und erfuhr, das sie ein paar Auszeittage von ihrem Praktikum nahmen. Angehende Ärzte aus Deutschland mit Auslandserfahrung.

Zum Abendessen bekamen wir Reis mit Hackfleischsoße.

Tour: ~15,5 Kilometer und etwas über 400 Höhenmeter
Übernachtung auf  2951 Meter in Lesotho


18. Oktober – Trekking

Nur Wolken hinderten die Sonne deutlicher in Erscheinung zu treten an diesem Morgen. Nun, zumindest kein Nebel! Das morgendliche Ritual – Frühstücken, packen und los. Bis zu unserer Mittagspause liefen wir wieder durch eine weite Graslandschaft in einem gefühlt noch viel weiteren Tal wie in den letzten beiden Tagen. 

Kurz vor unserer Mittagspause zog dann doch noch Nebel auf. Im noch leichten Nebel kamen wir an einer Herde wild lebender Pferde vorbei. Diese waren nicht sehr scheu, da sie nicht wirklich wild sind, sondern jemanden gehören und somit Menschen gewöhnt sind. Erkennbar war dies an den Brandzeichen, die sie trugen.

Die Mittagspause wäre dann wieder mit einem Ausblick in ein Tal gewesen, wenn es nicht neblig gewesen wäre.

Lunch is ready. Mit anderen Worten der Topf mit Gemüse, Käse, Fleisch und die Wraps für das Mittagessen wurden bereitgestellt.

Nach der Mittagspause fing es mal wieder an leicht zu nieseln. Jedoch nicht allzu lange und danach klarte es auch wieder auf. Wir waren nun schon in dem Tal angekommen, in dem unsere Übernachtung sein sollte. Das Oranjetal mit dem Fluss Oranje, der hier seine Quelle hat. Der Oranje, in der Nähe unseres Zeltlagers ist ein kleiner Bach und die Quelle für unser Wasser. Aus diesem Bach wird der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika, was hier noch kaum zu glauben ist.

Der Kaffee und Tee mit Gebäck schmeckte uns und gab uns Kraft für einen Spaziergang. Wir waren früh angekommen und hatten damit noch reichlich Zeit bis zum Abendessen. Zee sagte, lauft in diese Richtung und zeigte in das Talende. Wir liefen dort hin, überquerten den Bach und wollten gerade einen Hügel hochlaufen, als einer der Träger uns hinterher kam. Wrong Way! Mit ihm als Führer sind wir dann weiter dem Bach gefolgt und als sich das Tal wieder etwas weitete nach links. So kamen wir an eine Kante und konnten nun in das Tal sehen, das wir zur Mittagspause durch den Nebel nicht sahen.

Mit diesem Eindruck sind wir dann langsam wieder zu den Zelten zurück. Das war auch gut so, den am anderen Ende des Tals wurde es immer dunkler. Es waren dann nur Wolken und ein Regen blieb zum Glück aus!

Zum Abendessen gab es Reis mit einer vegetarischen Soße und Würste.

Tour: 13,8 Kilometer, mit weniger als 300 Höhenmeter
Übernachtung auf 2886 Metern in Lesotho


19. Oktober – Trekking

Guten Morgen Sonne. 😊

Die Geierkolonie, die wir lt. Reisebeschreibung am Vortag hätten erreichen sollen, erreichten wir an diesem Morgen. So hatten wir mehr Zeit, um dort zu verweilen und den Geiern in der Luft zuzuschauen. Beobachtet hatten wir die Geier von oben, mit einem guten Blick in das Tal, das sich vor uns zeigte.

Wie soll es auch anders sein, nach dem sonnigen Beginn des Tages zog dann wieder Nebel auf, sodass unsere Mittagspause auch an diesem Tag wieder im Nebel war. Es war jedoch kein sehr dichter Nebel und schränkte uns nicht wirklich ein.

Zu früh gefreut! Der Nebel wich langsam einem Nieselregen. So ist das halt in den Bergen. Unseren Nachmittagskaffee im Camp konnten wir dann wieder im Trockenen genießen. Heute waren wir sogar relativ nah mit unserem Camp an einem Fluss.

Dieser Tag war relativ unspektakulär und wurde mit einem Abendessen aus Nudeln und einer Tomatensoße mit Oliven beendet. Hauptthema am Nachmittag und beim Abendessen war die Bell Traverse und ob wir diese am nächsten Tag gehen können. 

Tour: ~13 Kilometer und ~400 Höhenmeter
Übernachtung auf 2886 Meter in Lesotho


20. Oktober – Trekking – Bell Traverse

Am Abend zuvor teilte Zee mit, dass wir nicht die Bell Traverse gehen werden. Es hatte am Tag geregnet und über Nacht erneut. Nicht ganz happy darüber, aber auch froh, dass die Entscheidung der Sicherheit dient, gingen wir zum Frühstück über. Immerhin begann der Tag mit einem angenehmen, sonnigen Wetter.

Kurz nach dem Frühstück näherte sich auf der andern Flussseite eine Gruppe Schäfer mit ihren Tieren. Erst nachdem Zee mit ihnen gesprochen hat, durften wir Bilder machen. Sie sind auf dem Weg nach Südafrika, um die Tiere zu verkaufen und sich davon ein Auto zu kaufen. 

Unser Weg(!) führte durch die Schafherde und den Hang hoch. Kaum waren wir oben über die Kuppe gekommen, wurde eine Pause eingelegt. Zee hatte während des Frühstücks mitgeteilt, dass wir bei gutem Wetter vielleicht doch die Bell Traverse gehen werden. Nur nach der Kuppe gab es Mobilfunkempfang und das war der Grund für die frühe Pause.

Zee und alle Träger saßen und beschäftigten sich mit ihren Smartphones. Die nutzten sie bereits die ganze Zeit, um Bilder von der Tour und sich zu machen. Hier war die Möglichkeit, mit Zuhause Kontakt aufzunehmen. Es war jedoch auch der Punkt, an dem die Wettervorhersage aufgerufen werden konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hieß es dann, es geht los, und zwar über die Bell Traverse. 😀

Der Weg, besser der Pfad der Bell Traverse ist ein sehr schmaler Pfad, der gerade so breit ist, dass beide Füße nebeneinander Platz haben. Von der Bergkuppe bis zum offiziellen Anfang der Bell Traverse ist es ein nicht ganz so schmaler Weg und führte uns zunächst etwas nach unten. 

Auf der Bell Traverse liefen wir auf dem Pfad, der sich an steilen Hängen entlang windet.

Auf dem Bild ist die erste Stelle zu sehen, an der es hieß, sich deutlich zu konzentrieren. Links vom Weg geht es mehrere Meter gerade nach unten und dann in einem sehr steilen Abhang weiter nach unten. 

Unbeschadet, folgten wir für einige Zeit wieder dem schmalen Pfad bis zur Mittagspause. Natürlich wieder mit Ausblick und diesmal auch tatsächlich mit Ausblick!

Nach der Mittagspause sind wir sehr bald beim herausforderndsten Abschnitt der Strecke angekommen. Warum uns niemand bei der Mittagspause gesagt hat, dass wir besser schon die Stöcke und alles andere wegpacken sollten, ist mir ein Rätsel. So mussten wir dies am steilen Hang auf dem schmalen Pfad erledigen.

Jerry, einer der Träger, der vor mir an der Spitze lief, ist schon um den Felsen gelaufen und gab mir zu verstehen zu warten. Während ich alles in den Rucksack packte, liefen noch drei weitere Träger vorbei. Zuerst gab ich ihnen meinen und dann den Rucksack derjenigen hinter mir. Jetzt war es so weit, dass ich los ging. Um den ersten Felsblock war es noch relativ easy, danach wurde es etwas heikel. Sehr schmal an einem Felsen ohne große Griffmöglichkeiten war es ein unangenehmes Gefühl. Die kleinen Grasbüschel, an denen ich mich festhalten sollte, weckten in mir kein Vertrauen. Die gereichten Hände zur Unterstützung waren nett, wurden von mir jedoch nicht genutzt, da ich eher die Befürchtung hatte im Ernstfall jemanden mit in die Tiefe zu reißen.

Am Ende dieser paar Meter war ich froh es überstanden zu haben und schaute den anderen dabei zu. Diese liefen etwas weiter unten und dort war es wohl einfacher um den Felsen.

Das sieht auf dem Bild harmloser aus als es ist. An dem Felsblock geht es mehrere Meter ziemlich gerade herunter und dann in den steilen Abhang über. Keine Sicherungshaken oder gar ein Seil!
Alle sind heil an dieser Stelle vorbeigekommen und so sind wir weiter auf dem schmalen Pfad zum Cathedral. 

Zuvor fing es jedoch noch an zu Regnen und zu Hageln. Der Hagel ließ nach und der Regen nahm zu und ging in ein Gewitter über. Im Regen sind wir an Bell vorbei und kurz vor Cathedral fanden wir unter einem Felsvorsprung einen Regenschutz. Wir warteten hier, bis das Gewitter vorbeigezogen war.

Leicht durchnässt liefen wir, als es aufhörte zu regnen los. Vorbei an Cathedral und am Ende in einem Geröllfeld nach oben. Hier hieß es gut aufpassen. Alles war nass und das Geröll an vielen Stellen ziemlich locker. So kam es, dass sich bei drei vorauseilenden Trägern auch ein größerer Felsbrocken löst und herab kam. Rock hörten wir zur Warnung von oben. Der Felsbrocken kam auf der anderen Seite herunter und wechselte kurz vor mir die Seite. 😟 Ich konnte mich nicht völlig hinter einen Felsen in Sicherheit bringen und so streifte mich der Felsbrocken leicht am rechten Arm und Oberschenkel. 

Gleicht weiter, um keine weiteren Felsen abzubekommen. Es waren nur blaue Flecken, die sich in den nächsten Tagen verfärbten. Nichts Schlimmes! Ein Träger weiter unten hat es deutlicher erwischt. Dieser humpelte den Rest des Tages.

Oben angekommen, ging es auf der anderen Seite genauso steil wieder herunter. Hier jedoch im Grünen.

Unser Zeltplatz war bald erreicht und wir alle waren überrascht, dass dieser auf einem Hügel, auf  einer Blumenwiese war. 

Wir alle verkrochen uns in die Zelte, sobald sie standen und zogen trockene und wärmere Kleidung an. Der Nachmittagskaffee tat sehr gut. Zee kam noch vorher bei mir vorbei, da sie von dem Träger, der beim Geröllfeld vor mir lief, erfuhr, dass mich der Felsblock erwischte. Ich zeigte ihr die schon leicht bläulichen Flecken und dass diese nur auf Druck leicht unangenehm sind. Alles gut und sie war beruhigt.

Zum Abendessen gab es später im Dunkeln Reis mit Tomatensoße in einer asiatischen Art.

Tour: ~10,5 Kilometer, ~260 Meter hoch und ~650 Meter runter
Übernachtung auf 2482 Meter


21. Oktober – Trekking 

Der Himmel war bewölkt, am Horizont zeigte sich jedoch schon die Sonne. Unser letztes Frühstück in den Bergen und das letzte Mal das Ritual des Packens.

Von unserem Hügel ging es am Ende eine steilere Passage herunter, um dann in einen Pfad am Hang überzugehen. Ziemlich eben, bis wir zu einem Einschnitt kamen, dessen Ende in einer Nebelwolke verschwand. Das war unser Weg in das Tal. Durch den Nebel ging es langsam bergab und dann auf einem Grat weiter. Dass es ein Grat war, konnten wir nur manchmal sehen bzw. erahnen. Die meiste Zeit war der Nebel hier so dicht, dass der Grat nicht als solcher zu erkennen war. Auf einem längeren Stück waren neben dem Weg sehr viele blühende Blumen und brachten mit ihren Blüten ein paar Farbtupfer in das Grau des Nebels.

Viel später wurde es Nebelfrei und auf rund 1800 Meter kamen wir zu den ersten Bäumen. Die Baumgrenze war damit erreicht.

Je weiter wir nach unten kamen und je näher wir uns unserem Ende des Trekkings näherten, desto wärmer wurde es. Nach und nach fielen so die Kleidungsschichten. In der Hotelanlage, die unseren Endpunkt des Trekkings darstellte, war T-Shirt-Wetter angesagt. 

Hier verabschiedeten wir uns von unseren Trägern, nicht ohne vorher noch die Trinkgeldübergabe vorzunehmen und uns für die Tage in den Bergen zu bedanken. 

Zee und eine Trägerin kamen noch mit uns und so fuhren wir zum naheliegenden Camp Didima Cathedral Peak. In diesem Camp und nicht in der Ressort-Anlage des Hotels waren unsere Appartements. 

Wieder einmal zu früh dran! Die Appartements waren noch nicht alle bezugsfertig. Im Aufenthaltsbereich des Hauptgebäudes ließen wir uns nieder und bestellten etwas zu trinken. Da ich Hunger hatte, bestellte ich mir kurz danach noch ein Sandwich, da es unklar war, ob es noch ein Mittagessen geben wird.

Mein Sandwich war noch nicht gekommen als die Zugangskarten für die Appartements ausgegeben wurden. Bis auf eines, das noch nicht fertig war. Das habe ich mir genommen, da ich ja noch auf mein Essen wartete. Nach dem Essen war dann auch mein Appartement fertig und der Fahrer mit dem Bus und meinem Gepäck weg. ☹️ Beim Appartement unseres Guides gab es Mittagessen, bei dem ich mir nichts nahm, da ich schon satt war. Die Konsequenz der üblichen, fehlenden Informationen des Guides.

Alle verzogen sich danach und wollten Duschen – das erste Mal seit Beginn des Trekkings. Da ich mein Gepäck nicht hatte, war das für mich nachrangig und ich machte mir einen Kaffee, mit dem ich mich auf die Wiese vor meinem Appartement begab. 

Auf der Landkarte (Digital!) sah ich einen Wanderweg und nahm mir vor diesen zu erkunden. Zuerst vor das Camp zu einem Rock Art Center. Das war geschlossen und scheinbar schon länger. So folgte ich dem gepflasterten Weg an einem Teich vorbei und einem Fluss in deutlichem Abstand folgend. Dabei passierte ich eine große Herde Antilopen mit viel Abstand. Ich wurde von diesen beäugt und genau beobachtet auf meinem Weg. Der Weg führt am Ende direkt an den Fluss und endete dort mehr oder weniger. Danach war freies Laufen auf dem virtuellen Weg den Hügel hoch angesagt. Am Fuß des Berges kam ich wieder auf markierte Wege und folgte dem Weg den Berg hoch. Ich bin nicht bis ganz nach oben, sondern nur bis zu einem Aussichtsfelsen und danach zurück zum Camp. Es wurde nämlich dunkler und auf dem Rückweg fing es dann auch an zu regnen.

Bei Daniel (einem aus unserer Truppe) holte ich mir anschließend ein Cidre und schaute dem Regen zu. Am späteren Nachmittag trafen wir uns alle zu einem Umtrunk bei Daniel im Appartement. Dort erfuhr ich das der Fahrer zurück ist und ich machte mich auf um mein Gepäck entgegenzunehmen. Wie sich herausstellte hatte der überforderte Guide es die ganze Zeit in seinem Appartement ohne darauf hinzuweisen. 😡 

Nun ja, ich verschwand und duschte ausgiebig. Zum Abendessen trafen wir uns im Appartement des Guides. Nach Plan sollte es wieder ein Braai, also gegrilltes geben. Es gab dann jedoch Geschnetzeltes mit Kartoffelbrei, Reis und Salat. In unserer geselligen Runde (ohne Guide, der sich nach draußen verzog) war es dennoch angenehm.

Tour: ~8,2 Kilometer und ~900 Höhenmeter nach unten
Ausflug: ~4,7 Kilometer und rund 250 Höhenmeter
Übernachtung auf 1420 Meter


22. Oktober – Abreise

Die Nacht in einem richtigen Bett war nicht so erholsam wie die Tage zuvor im Zelt. Es gibt außer der Terrassentür kein richtiges Fenster, das aufgemacht werden konnte. Im Nachhinein gab es den Tipp, das einzige Fenster im Bad zu nutzen!

Ok, aufgestanden und viel zu früh für das Frühstück zog ich mit der Kamera los, um die Zeit bis zum Frühstück zu überbrücken und ein paar Bilder zu machen. Dabei traf ich dann eine andere aus der Gruppe, die mir entgegenkam. Zum Frühstück! Jetzt schon? Der Grund war eine Gibbongruppe, die über die Felder zu ihrem Appartement kamen. Wir liefen ein Stück zurück, da ich die Gibbons sehen wollte. Weiter weg im Gras sahen wir sie. Mit einem Blick nach rechts sahen wir dann aber auch einen in ca. 10 – 15 Metern Entfernung im Gras. Wir drehten uns um und liefen langsam zum Hauptgebäude. 

Ein paar Minuten warten und das Frühstücksbüffet wurde eröffnet. Nach und nach kamen die anderen dazu.

Oben in den Bergen war an diesem Morgen alles in Wolken. Ob das die Wolken sind, die wir die Tage zuvor immer von oben gesehen haben? Von hier sah es zumindest nach kommenden Regen aus und wir waren froh über das feste Dach über uns.

Alles war für die Heimreise gepackt und zum Bus gebracht. Anschließend hatte ich die Zugangskarte des Appartements abgegeben und los ging die lange Fahrt bis zum Flughafen nach Johannesburg. 

Um die Mittagszeit wurde an einer Raststätte halt gemacht. Eine längere Fahrtpause, die wir für die Mittagspause nutzen und dort aßen.

Mit ausreichend Zeit kamen wir am Flughafen an und checkten fast direkt ein. Unser Flug startete um 18:10 Uhr und war wieder mit einem Zwischenstopp in Istanbul verbunden.

Am frühen Morgen des nächsten Tages landeten wir in Frankfurt. Das Svarta auf dem Firmenparkplatz stand war gut, denn auf meiner Bahnstrecke gab es an diesem Wochenende eine Teilsperrung und ohne Auto wäre es eine kleine Weltreise gewesen um nach Hause zu kommen.


Resümee

Sehr gemischt waren die Eindrücke in Südafrika. Von Arm bis Reich, von sonnig bis regen, von Stadt und Wildnis hatten wir alles gesehen.

In und um Kapstadt waren die Tage mit angenehmen Temperaturen verbunden. Die Touren an diesen Tagen waren mit einem höheren Tempo und bei der Überquerung des Tafelberges mit Kletterpartien verbunden. Dies alles, um die Gegend am und um das Kap der Guten Hoffnung kennenzulernen und für den Guide, um zu erkennen, wie unsere Fitness ist.

Die Fahrt von Johannesburg in die Drakensberge und zurück ist sehr lange. Kürzere Wege gibt es jedoch scheinbar nicht. Auf den Fahrten um Kapstadt sahen wir Slums, auf der Fahrt in die Drakensberge ebenso. Dort dann auch viele Orte, die vom Aussehen zwischen normalen Wohngebieten und Slum lagen. Einfach Hütten und Gebäude, aber die Umgebung sah oft verwahrlost und vermüllt aus. Das muss einem bei einer Südafrikareise schon bewusst sein, dass man diesem nicht aus dem Weg gehen kann.

Die Drakensberge und das Trekking dort waren toll. Ab den Tulega Falls ist man praktisch alleine unterwegs. „Oben“ auf den Drakensbergen läuft man sozusagen in einer hügeligen Graslandschaft. Die Tagesetappen waren technisch nicht schwierig, dadurch das es so gut wie keine festen Wege gibt, jedoch mit ihrer Länge nicht zu unterschätzen. 

Die Ausblicke in die Täler waren immer wieder aufs Neue faszinierend. 😀

Das Wetter war in den Drakensbergen insgesamt recht gut. Klar, wir hatten Nebel und Regen, aber dafür das es Frühling war, hielt es sich in Grenzen, und zwar so sehr das wir die Bell Traverse gehen konnten. Über den Winter und allgemein fällt nicht sehr viel Niederschlag in den Drakensbergen. Wer die Tulega Falls mit viel Wasser sehen möchte, sollte wohl eher die Touren im Mai und Juni in Erwägung ziehen.

Das einzig wirklich negative ist das Verhalten des Guides gewesen. Anfangs dachte ich noch positiv, da er sich zum Rauchen immer von der Gruppe entfernte. Nach und nach wurde klarer, dass es eher ein Flüchten war. Insgesamt vermittelte er den Eindruck, dass wir nur ein zu akzeptierendes Übel seiner Arbeit sind. Hinweise und Kommentierungen waren eher spärlich und oft reagierte er verärgert. Kein Wunder, wenn man nichts über den weiteren Verlauf mitteilt und wir uns dann nicht so verhielten, wie er es sich ausgedacht hatte. In der freien Natur war er in seinem Element und dort zeigten sich dann die guten Seiten – leider zu selten.

Ob ich die Reise erneut unternehmen würde? Ja!


Essenszeit während des Trekkings….



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Deutschland – Sächsische Schweiz – September 2018

Für das erste Septemberwochenende stand ein MINI-Treffen mit Ausfahrt in Dresden an. Eine Stadtführung am Sonntagmorgen inklusive. Wenn man schon in Dresden ist, bietet es sich an das Wochenende um ein paar Tage zu verlängern und in die Sächsische Schweiz vor den Toren Dresdens zu fahren. 

So hatte ich es dann auch geplant und umgesetzt. Anreise zum MINI-Treffen war am Freitag, die Ausfahrt am Samstag leider im Regen und Sonntag die Stadtführung. Am Sonntagmittag verabschiedeten wir uns und die meisten fuhren nach Hause und ich in die Sächsische Schweiz.

Vorab gebuchte hatte ich einen Platz für ein Zelt auf dem Campingplatz Berg Oase in Sebnitz. Der Campingplatz liegt am Ortsrand und danach kommt nur noch Naturschutzgebiet – also freie Sicht auf die Sächsische Schweiz. Der Campingplatz selbst ist über drei Terrassen verteilt und recht locker geführt. So gab es eine handvoll Duschmarken und abgerechnet wurde erst am Ende. Mein Zelt baute ich auf der mittleren Wiese neben einem Obstbäumchen auf.

Die Touren für die nächsten Tage suchte ich mir vorab im Internet über Outdoorseiten heraus. Die vier gewählten Touren bieten einen guten Überblick über die Vielfalt des Nationalparks.


03. September – Aussichtsreiche Stiegentour

Am ersten Tag fuhr ich nach Schmilka, kurz vor der tschechischen Grenze. Ein großer Parkplatz war an der Elbe gleich zu sehen. Schmilka selbst ist so klein und urig, dass es dort keine Parkmöglichkeiten gibt und daher ist der Parkplatz am Ortsrand am besten zu wählen.

Der Wanderweg führte mich zuerst an der Elbe entlang zu der Aussicht „Kleine Bastei“, von dort über einen längeren geschlängelten Weg zur Affenwand. ok, so einfach war es dann doch nicht. Ich gelangte in einen Einschnitt, der an einer Felswand endete. Da hoch? Ja, es ist die starke Stiege und oben konnte ich noch ein Pärchen auf den letzten Metern erkennen. Der Aufstieg hoch war schnell gefunden und die spärlich gesetzten Eisenringe zeigten den Weg.

Über den Weg im Wald, der öfters sandig war, hatte ich an ausgesetzten Stellen einen schönen Blick über die Landschaft. Viel später kam ich zur Häntzelstiege. Ohne Stiegausrüstung war mir diese dann doch nicht ganz geheuer. Da auf einem Schild zuvor auf eine Klettersteigausrüstung hingewiesen wurde, lies ich es sein. So bin ich dann über einen Bogen und durch eine Schlucht auf einem anderen Weg oberhalb der Häntzschelstiege herausgekommen und weiter zum Carolafelsen gelangt.

Von hier bin ich dann nach Schmilka zurück und habe dabei die Heilige Stiege von oben herab genommen. Sehr schön – von oben. Von unten gefühlt eine Treppe ohne Ende.

In ungefähr der Mitte macht die Treppe einen Bogen um einen großen Felsen. Dort kamen mir zwei Mädels entgegen. Kaum an dem Felsen vorbei, hörte ich einen Schrei. 😂 Noch mehr Stufen!

Mein Weg war da so viel einfacher! In Schmilka kam ich am oberen Ortsende an und folgte der Straße nach unten zur Elbe. Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes stoppte ich für ein Bild an der alten Bäckerei. Hier hatte ich am morgen etwas für meine Pause gekauft. Sehr empfehlenswert.

Nach dem Abendessen am Campingplatz endete der Tag mit einem tollen Sonnenuntergang.

Tour: 17,6 Kilometer mit Klettereinlage


04. September – kleines Raubschloss

Der Ausgangspunkt für die Wanderung liegt an einer Straße parallel zum Campingplatz im Kirnitzschtal. Um dorthin zu gelangen, musste ich jedoch einen großen Bogen fahren. Das Kirnitzschtal ist u. a. wegen seiner dort fahrenden Straßenbahn bekannt. Der Wanderparkplatz befindet sich bei der Neumannmühle, die einsam in einer Lichtung an der Straße liegt.

Der Wanderweg führte mich nach Süden in Richtung der tschechischen Grenze durch den Wald. Die meiste Zeit ist es ein breiter Forstweg bis fast zum ersten Highlight der Tour. Hier bog ich ab auf einen schmaleren Weg, um zum Winterstein zu kommen. Oben auf dem Winterstein sind die Überreste des Raubschlosses noch zu erkennen. Um dorthin zu gelangen, hieß es durch schmale Felsspalten und auf Eisentreppen hoch zu laufen. Bei Entgegenkommenden war ein Ausweichen nicht so einfach. Dies geht nur an den Stellen, an denen es ein wenig breiter ist. Von oben hatte ich dann eine tolle Aussicht über die Sächsische Schweiz.

Weiter ging es dann wieder größtenteils über Forstwege zu einem alten Zeughaus, das mittlerweile ein beliebtes Ausflugsgasthaus im Wald ist. Bis dorthin kam ich auch an einer Grotte vorbei, an den Bärenfangwänden und auf schmalen sandigen Pfaden in ein Tal. 

Wirklich schön war es, dort unterwegs zu sein. Bilder hatte ich auf dieser Strecke kaum welche gemacht, hätte man doch fast nur Bäume gesehen. Felsformationen, wie die Bärenfangwände, stehen immer wieder aus dem Wald heraus und sind typisch für die Region. Dort wo sie etwas höher sind, kann es durchaus sein, dass Kletterer unterwegs sind. Sandige schmale Pfade durch den Wald laden abschnittsweise zu einem meditativen Laufen ein. Kopf frei und einfach nur laufen.

Am Campingplatz kam ich mit einer mir gegenüber campenden Familie ins Gespräch. Ein großer umgebauten Unimog war deren Zuhause. Sehr interessant, da vieles auch selbst umgebaut wurde. Ich, mit meinem kleinen Zelt, war daneben ein deutlicher Kontrast.😅

Nach dem Abendessen verbrachte ich noch ein wenig Zeit am großen Baum vor dem Campingplatz in der Abendsonne und mit der Sicht auf die Sächsische Schweiz.

Tour: 16 Kilometer


05. September – Basteiaussicht

Zur Bastei kamen wir bereits während der MINI-Ausfahrt. Nur leider im Regen und ohne große Aussicht. Da die Bastei eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist, gehört sie einfach für eine Tour dort dazu. Die ausgesuchte Wanderung startet dazu am Parkplatz zur Bastei.

Am Rand des Parkplatzes ging es dann jedoch nicht zur Bastei, sondern seitlich ab zu den bereits dort ausgeschilderten Schwedenlöchern. Ein breiter Weg durch den Wald, der ab den Schwedenlöchern deutlich stärker bergab geht. Bei den Schwedenlöchern gibt es ein paar Engstellen zu durchlaufen, die diese Strecke interessant machen. Zusammen mit dem Sonnenlicht war es ein schöner Weg bis zum langstrestreckten Amselsee.

Am See führte mich ein gut ausgebauter Weg bis nach Rathen. Da Rathen ein Kurort ist, ist der Weg am See ein beliebter Spaziergang und entsprechend gepflegt, während der Woche zum Glück auch nicht völlig überlaufen.

In Rathen angekommen, sah ich eine Eisdiele und konnte nicht widerstehen. 😊

Nun ging es zuerst die Straße zum See zurück, um dann vor dem See die Abzweigung zum Basteiweg zu nehmen. Dieser ist breit und gut ausgebaut, geht jedoch stetig bergauf. Nix mit gemütlichen Spaziergang. 😁

Noch vor der Bastei kam ich an den Überresten des Neurather Schlosses vorbei. Das wurde von mir erkundet und auf die Brücke dort bin ich selbstverständlich auch.

Eine schöne Anlage, die nicht so überlaufen ist, wie die Bastei. Es gibt auch hier ein paar tolle Aussichten, jedoch mit nicht ganz so weitem Blick wie von der Bastei. 

Die Bastei war dann nicht mehr weit und dort bin ich ebenfalls über die gemauerte Basteibrücke. Am Samstag zuvor war es bei Regen kein besonderer Ausblick, heute mit strahlendem Wetter war die Sicht sehr weit über die Sächsische Schweiz. 

Tour: ~7,5 Kilometer


06. September – Heimreise

Ausgeschlafen kroch ich aus meinem Zelt und frühstückte. Danach folgte das übliche packen. Vor der Abfahrt zahlte ich meinen Platz und die genutzten Duschmarken. 

Sodann ging es auf die Fahrt nach Hause.


Resümee

An das MINI-Treffen noch ein paar Tage anzuhängen und daraus einen Kurzurlaub zu machen, war eine gute Idee. Für den September waren die Temperaturen noch sehr angenehm – auch über Nacht. 

Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Wandergebiet. Innerhalb der Sächsischen Schweiz verläuft sich das und nur an wenigen Punkten waren mir größere Menschenmengen begegnet. Ausnahme hiervon ist die Tour an der Bastei, da dies mit eines der Hauptattraktionen ist und oberhalb eines Kurorts liegt. Aber auch hier hielt sich das an dem Tag, an dem ich dort war, in Grenzen. Es empfiehlt sich oft solche Hotspots eher während der Woche zu besuchen und bewahrheitete sich hier wieder.

Die Wege in der Sächsischen Schweiz boten alles, von normalen Waldwegen, festen Schotterwegen bis zu kleinen schmalen und sandigen Wegen nahe einer Felsenkante. Es wurde so nie langweilig auf den Wegen. Die Stiege und Wege durch Felsformationen taten ihr Übriges dazu.

Von oben betrachtet liegen die meisten Wege im Wald und dennoch bieten sich immer wieder tolle Aussichten über die Region. 😊



#saechsischeschweiz #beroase # schmilka #raueberschloss #haentzschelstiege #stiege #steilestiege #schwedenloecher #bastei #neuratherschloss #rathen #canon #canoneos6dmk2 #canonef1740/4

Andorra – Juli 2022

Die Idee einer Reise nach Andorra kam mir bereits 2020. Ich suchte mir damals zwei Campingplätze für die An- und Abreise in Frankreich und einen für den Aufenthalt in Andorra heraus. Nur wurde dann leider in 2020 und 2021 nichts aus dieser Reise aufgrund verschiedenster Bestimmungen.

2022 jedoch war alles gegeben, um die Reise nach Andorra zu unternehmen. Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Planung für eine Alleinreise änderte sich die An- und Abreise, da ich nun nicht mehr alleine unterwegs war. Miri und Micha starteten bereits zwei Tage früher und waren damit einen Tag länger in Frankreich auf dem von mir ausgewählten Campingplatz und einen Tag früher in Andorra. Der Campingplatz war nach Angabe von Miri toll, mit seinen Parzellen und den Details an den Gebäuden usw. Die Wahl des Campingplatzes war somit gut gewesen.

Melli und ich änderten kurzfristig die Unterkunft der Anreise und wählten ein Hostel in Sète anstatt des Campingplatzes. Der Grund dazu war für uns etwas mehr vom Mittelmeer zu erleben.

Der Campingplatz für die Rückreise wurde gestrichen. Die Betreiber hatten aufgehört und den Platz der Gemeinde übergeben. Diese reagierte leider nicht auf Anfragen von uns. Somit suchten wir eine Alternative. Diese war zwar teurer, aber definitiv eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Mehr dazu später.


Anreise

18. Juli – Anreise – Sète

Für eine Anreise stehe ich gerne etwas früher auf, um u. a. einem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen. Wenn dann der Wecker sich deutlich vor 4:00 Uhr meldet, bin ich schon am Grübeln, ob es wirklich eine gute Idee ist. Bis Sète sind es nach dem Routenplaner über 1000 Kilometer und daher ist es schon gut so früh los zu fahren.

Bis Lyon verlief alles ohne Problem, ab Lyon bis Orange jedoch wurde es merklich mehr Verkehr und immer wieder kamen Staus oder stockender Verkehr, sobald wir eine größeren Stadt passierten. Auf der Fahrt legten wir regelmäßig Pausen ein, für die Melli belegte Brötchen und Sandwiches eingepackt hatte. Kurz nach Lyon stieg das Thermometer in Svarta an und zeigte eine Außentemperatur bis zu 41,5 Grad. Wirklich Pause? Ja! Zum Glück gab es schattige Plätze unter Bäumen, die uns vor der direkten Sonne schützten.

In Sète angekommen, waren es dort am Mittelmeer um 19:00 Uhr immer noch 29 Grad. Vom Parkplatz zum Hostel Georges mussten wir zwei Brücken überqueren und einem Kanal einige Meter folgen. Ein bisschen Venedig Feeling. Im Hostel war der Eingangsbereich und sogar unser Doppelzimmer angenehm gekühlt. 😊

Kurz frisch gemacht und schon waren wir auf der Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Auf einem Platz passierten wir eine Bühne mit Live-Musik und vor einigen Restaurants waren ebenfalls Musiker am Spielen oder an der Vorbereitung dazu. Der Grund war, wie sich herausstellte, das Jazz-Festival, das in dieser Woche in Sète war. 

Zu Essen haben wir ein Restaurant an einem Kanal gefunden. Dabei konnten wir Ruderer beim Training beobachten und uns über mangelnde Englischkenntnisse der Bedienung amüsieren. Bestellt hatten wir neben Wasser je eine Sprite. Erhalten hatten wir Aperol Spritz. Na ja, wenn’s denn schon da ist. 😊

Gleich zurück in das Hostel wollten wir nach dem Essen noch nicht und sind daher ein wenig durch Sète bis zum äußeren Kai gelaufen. Sehr angenehm an den Kanälen und mit dem Jazz-Festival bestimmt auch eine Reise mit mehr wie einem Tag Aufenthalt wert.


19. Juli – Anreise – Mittelmeer und Pyrenäen

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausreichenden Frühstück im Hostel machten wir uns auf die weitere Reise. Zunächst bis Saint-Pierre-la-Mer, nordwestlich von Narbole. Ein Fischerdorf mit einem riesigen Strand. Das Navi in Svarta führte uns dabei über sehr eigenwillige Straßen, die in Deutschland eher als Promilleweg durchgehen würden. Immer wieder spannend, wo einen das Navi des MINI’s hinführt. 

In Saint-Pierre-la-Mer verbrachten wir ein paar Stunden am und im Meer. Am Strand war mehr wie genügend Platz und das Wasser des Mittelmeers angenehm warm.

Bevor wir weiter fuhren, kauften wir noch ein paar frische Waren für das Abendessen und die nächsten Frühstücke ein. Auch reichlich belegte kleine Fladenbrote fanden den Weg zu uns.

So ging es über die Autobahn Richtung Barcelona und bei Perpignan in das Landesinnere auf die Schnellstraße N116 – auf in die Pyrenäen. Zunächst noch mehrspurig, wurde die Straße später nur noch einspurig. Kurz davor machten wir eine Pause und aßen unsere Fladenbrote. 

Die anschließende Strecke wurde zunehmend kurviger 😀 und brachte uns immer höher bis über einen Pass kurz vor Andorra. Nach der Grenze zu Andorra entschieden wir uns für den kostenpflichtigen Tunnel, da wir bereits länger unterwegs waren und erwartet wurden.

In Andorra kam nach Soldeu die Abfahrt in das Tal d’incles, die gesperrt war. Wir hatten jedoch von Miri zuvor die Info erhalten, die Sperrungen zu ignorieren. Auch konnten wir an der Schranke in das Tal hinein durchfahren, da es bereits nach 18:00 Uhr war. Die einspurige Straße in das Tal ist nämlich von Morgens bis Abends nur mit Sondergenehmigung befahrbar. Am Campingplatz Camping Font de Ferrosins bekamen wir mit der Anmeldung einen Zettel, der uns die nächsten Tage die Zufahrt sicherte.

Während des Aufbaus unserer Zelte kamen Miri und Micha von einer Wanderung zurück. Nach der Begrüßung bauten wir unsere Zelte fertig auf und begannen anschließend mit dem Kochen des gemeinsamen Abendessens – Mie-Nudeln mit frischem Gemüse aus Frankreich.


Andorra

20. Juli – Estany de l’Estanyo

Der erste Wandertag in den Pyrenäen begann mit noch kühlem Wetter am frühen Morgen. Kaum war die Sonne zu uns in das Tal vorgedrungen, wurde es merklich wärmer. 

Die Anfahrt sollte nach Navi nicht kompliziert sein. Sollte! Micha, der vorneweg fuhr, bog in einem Ort plötzlich ab. Wohin will er denn? Wir sind dann hinterher und kamen so auf eine kurvige Straße zu einem Pass mit einer Aussichtsplattform. Eine schöne Alternative zur Hauptstraße. Danach ging es noch über eine kurvenreiche Straße bis kurz hinter El Serrat. An einer Mautstation zahlten wir die Gebühr, um auf den Parkplatz für unsere Tour zu gelangen.

Diese erste Tour in Andorra war eine von den Anforderungen her leichte Tour. Vom Parkplatz folgten wir einem breiten Schotterweg, den wir für einen Schlenker direkt an einem Bach entlang verließen. Dieser Bach im Naturpark Sorteny war unser ständiger Begleiter. Wie erwähnt, anfangs an einem Schotterweg, später an einem schönen Wanderweg. Die Steigung war verhältnismäßig gleichmäßig auf die rund vier Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Bergsee Estany de l’Estanyo verteilt.

Während des Aufstieges begegneten uns sehr wenige andere Wanderer. Am Bergsee waren dann jedoch gleich zwei größere Gruppen zu sehen. Die eine zog bald weiter und die zweite war hinter einer Biegung des Sees kaum zu sehen und so hatten wir das Gefühlte nur mit wenigen anderen verteilt, um den See dort zu sein.

Müsliriegel und Mangostücke waren unsere Verpflegung bei der Rast am See. Danach hieß es fast denselben Weg wieder zurückzugehen. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke bogen wir zum Refugio  Bord de Sorteny ab, das wir auf der anderen Talseite schon am Morgen gesehen hatte. 

Am Refugio kehrten wir für eine Rast ein. Es gab Gegrilltes, eine kalte Tomatensuppe und einen Käsekuchen – je nach Lust der jeweiligen Person. Eigentlich war uns dabei nach Schatten, da die Sonne schon den ganzen Tag schien, am Refugio war allerdings auch immer wieder ein böiger Wind, der das Aufspannen der Sonnenschirme nicht zuließ und wir so auf der schönen Terrasse in der Sonne saßen.

Gesättigt traten wir den Rest des Weges bis zum Parkplatz auf einem breiten Weg an. Von diesem wichen wir für einen alternativen kleinen Pfad bis zum Parkplatz ab. Eine schöne Extraschleife, die kurz vorm Parkplatz dann noch mit Höhenmetern belohnt wurde. 😅

Auf dem Rückweg zum Campingplatz legten wir einen Einkaufsstopp ein, um Verpflegung für die nächsten Touren und frisches Gemüse für das Abendessen, ein Gemüsecurry mit Couscous einzukaufen.

Tour: 9 Kilometer, 732 Höhenmeter


21. Juli – Pic de Gargantillar 

Für diesen Tag stand nur eine kurze Anfahrt vor uns. In nicht einmal 15 Minuten waren wir schon auf dem Parkplatz zu mehreren Sesselliftstationen. Alles war fast leer und machte einen verlassenen Eindruck. Klar, die Hauptaktivität hier erfordert Schnee, der weit und breit nicht zu sehen war.

Auf dem ersten Kilometer liefen wir auf einem Zugangsweg bzw. auf einem Teil einer Skischneise durch den Wald. Breit, staubig, kahl und nicht im Geringsten attraktiv im Sommer. Das änderte sich, als wir auf einem kleinen Pfad durch den Wald nach oben abbogen. Am Ende des Pfades erreichte wir den ersten See des Tages.

Die gelben Punkte meist ohne Smiley 😊 waren unsere Wegmarkierung. Diesen Markierungen und Wanderschildern an Kreuzungspunkten folgten wir dem Weg vorbei an insgesamt sieben Seen und weiteren, die wir nicht direkt passierten, gemütlich bis unterhalb eines Passes. Ab hier wurde es deutlich steiler und der Weg führte uns in Serpentinen hoch zum Pass. Am Pass nach links, über einen Grad, hieß es auf einer großen Wiese bis zum Rand und damit zum Gipfel zu laufen. Auf über 2800 Meter waren wir und hatten eine super Aussicht. 😀

Unsere Pause legten wir danach an einer windgeschützten Stelle zwischen Gipfel und Pass auf dem Rückweg ein.

Eine Reisegruppe, die an diesem Tag ebenfalls hier unterwegs war, lief nur bis zum obersten der größeren Seen um dort eine Rast mit Baden im See zu verbringen. Danach war es für uns deutlich ruhiger und auch beim Abstieg auf demselben Weg zurück zum ersten See begegneten wir keiner Gruppe mehr.

Am Restaurant, welches am ersten See lag kehrten wir ein um anschließend die letzten Meter dann auf der Skipiste bis zum Parkplatz zu laufen.

Mir ging auf der Tour die Sonnencreme aus, so das ich nach dem Duschen am Campingplatz mit Melli noch eine Shoppingtour einlegte. Wir waren in insgesamt drei Märkten, um Zutaten für unser Abendessen zu besorgen und in einer Pharmacia für die Sonnencreme. Merke, Gemüse ist in Andorra außerhalb der Hauptstadt nicht so einfach zu bekommen.

Das Abendessen waren Gnocchis mit Tomaten und Feta.

Tour: 12,8 Kilometer, 758 Höhenmeter


22. Juli – Estanys de Juclar

Über 900 Höhenmeter wird die Tour an diesem Tag nach dem Wanderführer haben. Daher sind wir zeitig aus den Zelten, hatten gefrühstückt um früh die schmale Straße bis zum Ende des Tales zu fahren. Der Wanderparkplatz war noch fast leer und das Tal in diesem Bereich noch im Schatten und kühl. So kühl, das wir mit Fleecejacken los liefen. 

Wir folgten einem breiten Weg an einem Bachlauf langsam und gleichmäßig nach oben bis wir zu einer alten, gemauerten Brücke kamen. Hier war auf der anderen Seite ein Rastplatz mit mehreren Feuerstellen und in der Mitte eine Quelle. Für uns noch viel zu früh für eine Pause. Immerhin ist uns bis zu diesem Punkt schon so warm geworden, das wir die Fleecejacken zwischenzeitlich ausgezogen und eingepackt hatten.

Ab dieser Brücke liefen wir auf einem schmalen Wanderpfad weiter bergauf, immer der Sonne entgegen. Der Weg war nun nicht mehr gleichmäßig ansteigend sondern variierte. Von fast flach bis leicht bergauf durch Wiesen bis steinig und steil war alles dabei. Den Bach überquerten wir dabei mehrmals bis wir zu dessen Ursprung, einem aufgestauten See gelangten.

Rund 500 Höhenmeter hatten wir nun schon hinter uns und es war Zeit für eine Pause am See. Das Refugio in Seenähe verbarg sich von unserem Rastpunkt hinter einer Kuppe, für unsere Pause suchten wir bewußt einen schönen Platz direkt am Wasser auf.

Danach ging es oberhalb des Sees bis kurz vor dem dahinterliegende See, um zwischen den Seen hindurch zu gehen. Auf der anderen Seite führte der Weg über eine steilere Bergwiese und mehrere kleinere Senken bis zu einem Pass. Von diesem Pass sahen wir in das nächste Tal, welches schon in Frankreich liegt.

Der Pass war der Punkt zum Richtungswechsel. Der Weg nach rechts bergauf wurde immer undeutlicher und führte uns in ein Feld großer und kleiner Felsbrocken, welches Anfangs noch durch einige Grasflächen abwechslungsreich war. Ein eindeutiger Weg war, nachdem die Grasflächen aufhörten nicht mehr zu erkennen. Die gelben Punkte zur Markierung fehlten und Steinhäufchen zur Markierung gab es so viele, das es nicht eindeutig war und manche uns auch in Sackgassen führten. So beschlossen wir dann den letzten Kilometer bis zum Pic d’Escobes nicht weiter zu suchen und wieder zurück zu gehen. 

Auf dem Rückweg legten wir am hinteren See eine längere Rast ein. Es war auf einer Wiese, die flache zum See führte und wir waren nicht die Einzigen hier. Bevor wir uns unserem Brot und dem Käse widmeten, kühlten wir uns mit den Füßen im See ab. Sehr erfrischend.

Nach dem Snack und einem Sonnenbad hieß es weiter gehen. So weit war unser nächster Anlaufpunkt gar nicht entfernt. Am größeren See entlang kamen wir bald am Refugio de Juclar an. Ein kühles Getränk auf den gemütlichen Sitzplätze tat gut. 

Vom Refugio liefen wir den identischen Weg zurück in das Tal. Eigentlich nichts, was besonders zu erwähnen wäre, wäre uns nicht die Truppe “Jazz Voyager” entgegen gekommen. Fünf Personen in zwei Gruppen liefen mit ihren Instrumenten bergauf. Vermutlich bis zum Refugio. Beachtlich dadurch, das sie die Instrumente auf dem Rücken trugen, aber auch da die Sonne mittlerweile sehr deutlich zeigte, das sie zu wärmen im Stande ist.

Am Campingplatz gönnte ich mir nach dem Duschen einen Kaffee und unterhielt mich dabei mit Danny, der, wie sich herausstellte, der Campingplatzbetreiber ist.

Unser heutiges Abendessen war ein Kichererbsencurry mit Reis.

Tour:  12,8 Kilometer, 841 Höhenmeter


23. Juli – Andorra la Valle

Der heutige Tag sollte ein Ausgleichstag für die Wandertouren werden und eher dem Sightseeing dienen. So schliefen wir an diesem Tag länger. Ich war die Erste die aus dem Zelt kam und bereitete die Unterlage aus um einen Kaffee zu kochen. Nach und nach kamen Melli und Miri dazu. Bei Kaffee und Tee unterhielten wir uns einige Zeit, bis Micha aus dem Zelt kroch und wir mit dem Frühstück langsam begannen.

Andorra la Vella wollten wir uns ansehen. Die höchstgelegene Hauptstadt Europas auf über 1000 Metern liegend.

Wer mich kennt, weiß das ich vor einer Reise immer schaue ob es in der Nähe eine lokale Seifenherstellung gib. Die gibt es es auch in Andorra, in einem Vorort der Hauptstadt. Wir entschieden uns zuerst dorthin zu fahren. 

Hm, ein Wohngebiet in Sispony und hier soll das Geschäft sein? Ich hielt an einer Straße, in der Nähe der Adresse und fast zeitgleich kam aus der Wohnung daneben ein Mann. Ohje! Er erkläre mir freundlich, wo der eigentliche Besucherparkplatz für das Wohngebiet ist.

Da er hier wohnt, müsste er das Geschäft ja kennen und ich fragte ihn danach. Nein, ist ihm nicht bekannt und das ist ja ein Wohngebiet. Er lies es sich allerdings nicht nehmen und rief die notierte Telefonnummer an. Danach erklärte er mir, das es nur eine offizielle Adresse und kein Geschäft ist. Die Betreiberin sei jedoch an diesem Tag auf einem Markt in der Nähe. Nun versuchte er mir den Weg zu erklären. Nicht so einfach in Englisch, gemischtem mit Katalan bzw. Spanisch. Ich bat Miri dazu zukommen, da sie Spanisch ein wenig beherrscht. Der Mann faltete die Hände und dankte, das er in Spanisch den Weg erklären konnte. 😅 Zuvor und auch nun nochmal bot er an uns zum Markt zu führen. Er lies sich gar nicht davon abhalten. So fuhr er vorneweg und wir ihm hinterher zum Markt. Dort bedankte ich mich nochmals bei ihm. Er kündigte uns telefonisch noch bei der Seifenherstellerin an und fuhr dann wieder zurück.

Verrückt – zuerst dachte ich, ich bekomme eine Predigt, da ich an der Straße hielt und zum Schluss bekamen wir einen Geleitservice bis zu einem Markt. 😀

So waren wir nun am Parc Gran del Cola Jardi Botanic in La Massana, in dem der Markt war. Viele verschiedene Stände von Künstlern, lokalen Herstellern von Waren und Essensständen waren aufgebaut. Und ja, auch von Luna. Wir begrüßten Sie, mit dem Hinweis das wir angekündigt wurden. Es kam ein interessantes Gespräch zustande und uns wurden die einzelnen Seifen und Öle soweit erklärt, wie es der Sprachschatz zuließ. Fündig, sind wir alle geworden. Nicht nur bei der Seife, auch später beim Mittagessen auf dem Markt.

Nach dem Marktbesuch und dem Mittagessen fuhren wir nach Andorra la Vella um uns dort die Altstadt anzusehen. Kurz gefasst: Kann man machen, muss es aber nicht. Ein paar enge Gassen mit vereinzelt alten Gebäuden, hauptsächlich aber neuere hohe Gebäude. 

Zumindest sind wir in der Nähe des Parkplatzes in einem Supermarkt fündig geworden. Hier gab es frisches Obst und Gemüse in reichlicher Auswahl und so haben wir zugelangt. Kurz vor dem Parkplatz hatte ich mir an einem Eisstand noch ein Eis gekauft. 😊

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz hielt ich in unserem Tal, dem Valle d’Incles bei einem Restaurant, das von der Straße nicht unbedingt als solches zu erkennen ist. Am Vormittag hatte ich mich mit Danny unterhalten und gesagt, das wir dort an diesem Abend essen gehen möchte. Er sagte mir, das er auf seinem Weg am Mittag dort halt machen und für uns reservieren wird. Nun wollte ich dies bestätigt wissen. Leider gab es keine Reservierung im Espai Gastronomic Art_Etxe und auch keine Plätze mehr. Wie sich herausstellte war Danny zwar dort, der Mann der Betreiberin hatte die Reservierung nur nicht weitergegeben. Schade, das Essen soll sehr gut sein und das Ambient sieht vor Ort wirklich so aus, wie auf den Bildern auf Instagram.

Wir suchten dann am Campingplatz nach einer Alternative und beschlossen das Restaurant am Ende des Tals auszuprobieren.

Es war früher Nachmittag und noch viel Zeit. Während alle anderen Faulenzen wollten, machte ich mich auf zu einer Tour durch das Valle d’Incles, das uns auf dem Markt am Morgen als eines der schönsten in Andorra angepriesen wurde. Zuerst die Straße bis zum Talanfang und dann auf der anderen Bachseite einen Wanderpfad bis fast zum Talende. Den letzten Kilometer bin ich dann auf der Straße bis zum Restaurant, welches am Wanderparkplatz vom Vortag liegt. Es war geschlossen, ich erreichte jedoch eine Dame und fragte nach einer Reservierung für vier. Es war möglich und so reservierte ich für uns. Vermerkt wurde die Reservierung für Andrea.

Die Reservierung war ab 20:00 Uhr im Restaurant lOvella Negra. 20:00 Uhr, da erst ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Begrüßt wurde ich von der selben Dame, bei der ich reservierte hatte mit Namen. Sie erklärte uns die Gerichte auf der übersichtlichen Speisekarte. Nach der Bestellung der Getränke bei der Bedienung erfolgte die Bestellung der Speisen. Alle dort waren sehr aufmerksam und freundlich. Wir verbrachten so einen sehr genußreichen Abend am Ende des Tales in einem tollen Ambiente.

Wer früh genug bucht, bekommt sicherlich einen Platz im Inneren, wir hatten einen Tisch im freien unter einem Dach und damit einen freien Blick in das schöne Tal.

Tour:  Hauptstadt Andorra la Vella und Valle d’Incles ( 6,1 Kilometer, 144 Höhenmeter)


24. Juli – Circ de Tristania

Auch an diesem Tag sind wir später los. U. a. da wir Baguettes am Campingplatz bestellt hatten und diese erst ab 8:30 Uhr abholen konnten. Die heutige Tour lag an der Straße, hinter der des ersten Tages. So sind wir den selben Weg und auch bewusst wieder über den Pass mit dem Aussichtspunkt gefahren. Bewusst, da wir dort einen Halt eingeplant hatten. Auf dem Weg zum Pass hoch und auch auf der anderen Seite herunter sind uns sehr viele Radfahrer entgegengekommen. Die meisten von ihnen mit einer Startnummer eines Rennens.

Der Halt hatte jedoch nichts mit dem Radrennen zu tun, sondern mit der Aussichtsplattform am Pass. Die Aussicht vom MIrador Roc del Quer in das Tal war toll. Es kostet zwar Eintritt um auf die Glasplattform zu dürfen, es lohnt sich jedoch. Von hier gibt es noch einen Weg zu einem größeren Baum und in der Nähe ist noch eine Hängebrücke. Wer möchte findet hier noch einiges zum Erkunden.

Bis zu unserem ausgesuchten Parkplatz für die Wandertour sind wir leider nicht gekommen. Hinter einer Gondelstation ist die Straße tagsüber gesperrt. Kurz entschlossen parkten wir an der Gondel und nahmen diese über den Berg in das nächste Tal und kamen damit fast am Ausgangspunkt unserer Wandertour an. 

Hier liefen wir gemütlich ein Tal nach unten um dann bergauf über einen kleinen Pass zum nächsten Tal zu laufen. An diesem Tag war auf dieser Tour schon deutlich mehr los, wie an den vorherigen Tagen. Lag bzw. liegt wohl auch an den geringen Anforderungen der Tour, wenn man diese nur um die Seen nimmt. Wir jedoch sind weiter und oberhalb des dritten Sees um diesen herum. Dieser Weg war dann für uns ganz alleine. 

Kurz vor unserer Pause kamen wir an einer frei laufenden Herde Pferde mit Glocken vorbei. Aufgrund des Tones der Glocken dachten wir, wir kämen an Kühen vorbei – falsch gedacht. Das ist auch das erste Mal gewesen, das ich das bei Pferden erlebt habe.

Ab der Pause verlief unser Pfad an einem steilen Hang auf einer Ebene um den See. Gelegentlich leicht hoch und runter, ansonsten fast gerade und durch mehrere Geröllfelder, was es abwechslungsreich machte. Am Ende kamen wir an einer Weggabelung des ersten Sees heraus und nahmen dort den Weg zur Gondelstation. An der Gondelstation kehrten wir für ein kühles Getränk in dem Restaurant La Coma ein bevor es mit der Gondel zurück ging.

Auf dieser Wanderung sahen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub blühende Rhododendren. Oft sind wir in den letzten Tagen an vielen Rhododendren- und Blaubeerbüschen vorbeigekommen. Allerdings waren alle schon verblüht.

Für die Rückfahrt nahmen wir die schnellere Strecke ohne die Passüberquerung zum Campingplatz. Dort liefen Melli und ich vor dem Duschen am Campingplatzgebäude vorbei zum Bach. Wir kühlten uns im seichten Bach die Füße an diesem sehr warmen Tag. Es war richtig angenehm. 😀

Später begannen wir mit dem Abendessen Thai Curry mit Reis. Ordentlich scharf! 😂 Manchmal sollte man vielleicht doch Reste nicht verwenden – insbesondere bei Currypaste!

Tour: 6,7 Kilometer, 479 Höhenmeter


25. Juli – Estanys de Vall l’Incles

Den letzten Tag wollten außer mir alle sehr gemütlich gestalten. So aß ich zu meinem Kaffee lediglich eine Banane und bereitete alles für eine Tour vor. Die Einzige, die dabei aus dem Zelt kam war Melli. 

Über die Straße am Campingplatz lief ich nicht ganz einen Kilometer bis es nach links den Berg hoch ging. Ein schöner Wanderpfad in den frühen Morgenstunden. Dieser führte mich durch einen Wald auf eine leicht hügelige Wiesenlandschaft mit Blick in das Tal d’Incles. Dem Weg folgte ich weiter bis zu dem See Estany de Cabana Sorda und einer dortigen Übernachtungshütte. Früh am morgen waren schon einige am See verteilt, die in der Hütte übernachteten und den Tag begannen.

Von diesem See führt ein Wanderpfad über drei weitere Seen bergab. Theoretisch bergab, wenn man vorher nicht auf die Höhenlinien in der Karte sieht. 😅 Praktisch hieß es zunächst rund 150 Höhenmeter nach oben zu laufen, mit freiem Blick auf den See zurück und die Berge voraus. Die nächsten Seen erreichte ich nacheinander über eine hügelige Wiesenlandschaft.

Am zweiten See, dem Salamander See (3. Bild), lief ich nicht einfach so vorbei, sondern legte eine längere Rast inkl. einer Schwimmrunde im See ein. Erfrischend und so ruhig hier oben, wenn keiner in der Nähe ist. 😊

Auf dem weiteren Weg, am letzten See und danach kamen mir zwei größere Gruppen entgegen. Bis zu diesem Zeitpunkt traf ich gelegentlich immer wieder nur vereinzelt andere Wandernde. Danach bog ich auf einen seltener begangenen Pfad ab und schon war ich wieder alleine. Der Pfad war wildwüchsiger und führte durch Wald und Wiese hinunter in das Tal. Das letzte Stück dann allerdings auf einem steilen geteerten Weg zur Straße und bald darauf war ich wieder am Campingplatz.

Zur Abkühlung ging es wieder kurz zum Bach und dann unter die Dusche. Aus der Dusche heraus und um das Gebäude traf ich die anderen, die von Ihrer Tour durch das Tal zurück gekehrt waren. Sie sind dann für einen Mittagssnack weiter die Straße zum Talausgang gelaufen.

Während ich am Campingplatz blieb, zum Teil schon für den nächsten Tag packte und mich dann bei einem Kaffee mit Danny unterhielt. 

Für Wickie und Onni hatten wir noch keine Postkarte gekauft. So sind Melli und ich am Nachmittag nach Soldeu um eben dies nachzuholen. Eine Briefmarke dazu gab es leider nicht. Dafür aber einen Spaziergang durch Soldeu, das abseits der Hauptstraße durchaus auch schöne Ecken zu bieten hat.

Das Abendessen bereiteten wir dieses Mal im Campingplatzgebäude zu und aßen dort auch unsere Nudeln mit Tomaten und Mozzarella. Das taten wir, da an diesem Abend ein kräftiger Wind durch das Tal blies und so das Kochen bei den Zelten sehr unangenehm gewesen wäre.

Tour: 9,1 Kilometer, 758 Höhenmeter


Heimreise

26. Juli – Heimreise – Le Boyer

Der Wecker an diesem Tag machte sich sehr früh bemerkbar. Nötig war dies, da wir Frühstücken wollten und alles packen mussten vor der Abreise. D. h. auch die Zelte abbauen usw. So packten wir es dann auch wie angepeilt um 8:00 Uhr in der Früh die Reise nach Frankreich zu unserer Zwischenübernachtung anzutreten.

Melli und ich sind vorgefahren und Miri und Micha einige Minuten später hinterher. Das Navi leitete uns durch den Tunnel Richtung Frankreich. Kaum aus dem Tunnel waren wir in einer Nebelwolke, im direkten Sonnengegenlicht. Alles was wir sahen war ein helles Weiß um uns herum. Die Straße war dadurch kaum zu erkennen. Faszinierend aber auch anstrengen zu fahren. Zum Glück wurde es nach zwei Kurven dunkler und nur noch normaler Nebel, der sich nach und nach auflöste, je weiter wir kamen. 

In Frankreich, auf der Autobahn holten uns die beiden anderen ein und kurz nach Orange legten wir auf einem Rastplatz unter Bäumen eine gemeinsame Pause ein. Um uns zirpte es nur so. Den Zikaden gefiel das sonnige und warme Wetter wohl. Die Zikaden hatten wir bereits auf unserer Anreise im südlichen Frankreich oft aus dem Auto gehört und nun direkt um uns.

Weiter ging es bis Lyon und dort folgte nochmals ein Stopp. Diesmal nur Melli und ich, da ich auch tanken musste. Die anderen beiden hatten bereits vorher einen Stopp zum Tanken eingelegt. Hinter Lyon verließen wir die Autobahn um zu unserer Unterkunft in Mantenay-Montlin zu kommen. Das Le Boyer Chambre d’hôtes liegt nicht im Ort, sondern mitten in den Feldern in der Nähe des Ortes. Der Weg dorthin ist zwar geteert, aber nur einspurig und eher für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt. Was haben wir den da bloß gebucht? Dann aber kamen wir an, an dem ehemaligen Bauerngehöft. 

Von der Dame des Hauses wurde ich mit Namen begrüßt. War wohl klar, das nur noch wir heute kommen werden. Uns wurde zuerst das Zimmer im Anbau und dann der Bauwagen gezeigt. Melli und ich wählten den Bauwagen für die Nacht. So bezogen wir unseren Bauwagen, die beiden anderen das Zimmer und trafen uns alle kurz danach im Pool. 😀

Für das Abendessen gab es auf Nachfrage ein paar Empfehlungen, von denen wir das La Cantine – Institut Du Burger wählten. Ein Burger Restaurant zu dem es wieder auf kleinen abenteuerlichen Straßen ging. Im Hinterland ist es mit Englisch tatsächlich auch heute noch schwer. Unsere Bestellung klappte nur mit Hilfe der Französischkenntnisse von Miri.

Gesättigt ging es zurück und in die Betten.


27. Juli – Heimreise

Die Frühstückstische im Freien gegenüber des Haupteinganges waren bereits gedeckt, als ich morgens dort erschien. Mein Erscheinen wurde bemerkt und schon füllte die Dame des Hauses den Tisch mit dem Frühstück. Melli kam dazu und kurz danach auch Miri und Micha, so das die Frage nach den Getränken direkt beantwortet werden konnte. Frühstück im Grünen mit Kaffee und warmen Kakao. 😀

Wir packten noch die paar Sachen im Bauwagen und verabschiedeten uns. Miri und Micha brauchten etwas länger und folgten uns einige Zeit später. Kurz nach der Überquerung der Grenze zu Deutschland machten wir eine Pause an einem Rastplatz. Siehe da, direkt vor uns bei der Bestellung des Kaffees waren Miri und Micha. Irgendwo müssen die uns wohl überholt haben. So konnten wir noch eine letzte gemeinsame Pause machen, bevor wir getrennt nach Hause fuhren.


Resümee

Andorra und die Pyrenäen sind noch nicht so überlaufen wie die Alpen und so waren wir oft alleine oder nur mit wenigen anderen auf den Wanderwegen unterwegs. Abgesehen von der Hauptstadt, welche auf rund 1000 Metern liegt waren wir im Norden des Landes zwischen ~1800 und ~2800 Metern unterwegs. Wir hatten in unserer Woche durchgehend gutes und sonniges Wetter. 

Die Wanderungen waren zum Teil in Bergregionen, in denen kein Wintertourismus statt findet, zum Teil aber schon. Hier muss einem klar sein, das Andorra eher auf Winterurlaub fixiert ist und dementsprechend Schneisen in den Bergen für die Pisten existieren. Auch sind die Orte oft für diese Urlaubsgruppe ausgerichtet mit ihren hohen Hotelgebäuden. Pistengebiete und die Hotelburgen kann man bei geschickter Planung jedoch gut vermeiden, wenn man möchte.

Es gibt in Andorra sehr viele Berge über 2000 Meter. Gefühlt gibt es mindestens genauso viele Bergseen. Sehr oft haben wir verblühte Rhododendrenbüsche gesehen. Teils sogar schon mit neuen Knospen. Es sieht bestimmt toll aus, wenn diese Rhododendrenbüsche in der gesehenen Menge eine Blütenteppich bilden. 

Für einen Aktivurlaub abseits der Massen ist Andorra auf alle Fälle zu empfehlen. Nur die Anreise ist entweder wie in unserem Fall lang oder mit Flug/Bahn sehr umständlich. 

Sollte ich nochmals in die Pyrenäen reisen, dann eher mit dem Flugzeug oder der Bahn und in Spanien oder Frankreich. Vermutlich westlich von Andorra. Aber wer weiß….

Zu Frankreich selbst wird das Essen immer so hervorgehoben. Das, was wir dort aßen, war eher Durchschnitt. OK, aber auch nichts wirklich besonderes. Den Kaffee hingegen kann man dort getrost vergessen, ist er doch immer sehr wässrig gewesen.



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