Spanien – Mallorca – September 2016

Aktiv entspannen auf Mallorca – So zumindest lautete der Titel der gebuchten Reise. Eine Kombination aus Yoga und Wandern, verteilt über die gesamte Insel. 

Mir erschien, das dies nach der Beschreibung ein guter Einsteig in die Welt des Yogas sein könnte. Morgens eine Stunde Yoga, Frühstücken und dann die Insel erkunden. Der September eignet sich dazu bestens, da das Wetter angenehm ist und die Hauptsaison zu Ende.

Die Unterkunft in einem zum Teil umgebauten Kloster auf einem Berg war ein weiterer Aspekt, für genau diese Reise. Ein Ort, an dem sicherlich kein Trubel sein sollte.

Vor der Reise waren noch ein paar Sachen wie z. B. eine Yogamatte zu kaufen. 


10. September – Anreise

Die Anreise erfolgte sehr früh. Um 6:55 Uhr sollte der Flieger in Frankfurt starten, um mich noch vor 7:00 Uhr (Zeitverschiebung) auf Mallorca abzusetzen. Das war richtig früh und wie sich herausstellte, war ich die Einzige aus der Reisegruppe mit diesem Flug. Abgeholt von der Reiseführerin und Yogalehrerin wurde ich dennoch und so fuhren wir zuerst mit dem Bus zu einem Mietwagenunternehmen. Mit dem Mietwagen für die Woche ging es in den Südosten nach Cala Santanyi. Zum einen, da sie dort noch etwas zu erledigen hatte, zum anderen, da es am Strand, der um diese Uhrzeit noch ziemlich leer war, ein Café am Rand der Bucht gibt. Frühstück. 😀

Nach dem Frühstück sind wir zur Unterkunft für die nächsten Tage. Das Kloster San Salvador beherbergt mittlerweile einen kleinen Hotelbetrieb und thront auf der Spitze eines deutlich aus der Umgebung herausragenden Berges. Entsprechend dem Kloster, sind die Zimmer einfach ausgestattet, bieten jedoch einen fantastischen Blick auf die Insel von Oben.

Am Nachmittag wurde dann noch eine weitere Reiseteilnehmerin vom Flughafen abgeholt. Ich hätte Zeit gehabt für eine kurze Tour, der Himmel sah mir allerdings ein wenig zu bewölkt aus und es regnete dann auch tatsächlich noch. Vor und nach dem Regen gab es genügend im Umkreis des Klosters zu entdecken, so dass der Nachmittag gut gefüllt war.

Das Abendessen war am ersten Tag im Hotel zusammen mit der zweiten Reiseteilnehmerin. Die Reiseführerin war nämlich schon wieder auf dem Weg zum Flughafen.


11. September – Strandwanderung

Gut geschlafen und ausgeruht ging es nicht zum Frühstück. Vor dem Frühstück trafen wir uns alle in einem größeren Raum zum Yoga. Nun waren wir als Reisegruppe komplett, mit der Reiseleiterin sechs Frauen und alle auf demselben Yoga-Niveau – also Anfängerinnen. Die Reiseleiterin war gleichzeitig unsere Yoga-Lehrerin und erklärte zu Beginn ein paar Grundregeln und dass wir es bei Dehnungen nicht übertreiben sollen. Sie hatte von Yoga-Retreats in Indien negative Erlebnisse und wir sollen ja auch noch fit für die Wanderungen bleiben.

Die Stunde mit Yoga war schnell vorbei und nachdem wir geduscht und umgezogen waren, trafen wir uns zum Frühstück und der ersten Besprechung zum Tagesablauf und einer generellen Frage zum Abendessen. Ja, schon beim Frühstück an das Abendessen denken. 😀 Das Kloster ist mit seiner Lage auf einem Berg und der Serpentinenstraße nach oben ein zeitlicher Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir hatten keine Probleme uns darauf zu einigen, dass wir nach den Wanderungen nicht zum Duschen und umziehen in das Kloster fahren. Es ist Herbst und die Temperaturen sollten warm, aber nicht mehr heiß sein. Der Vorteil dieser Vereinbarung war, dass wir an den unterschiedlichsten Orten, verstreut über die Insel zu Abend essen können.

Für die Wanderung fuhren wir an die Südküste nach Es Trenc. Eine Einstiegswanderung am Sandstrand entlang. Die meiste Zeit sogar barfuß in der Brandung. Wir liefen bei bestem Wetter bis Cap de Salines an der südöstlichsten Spitze. Dort wurde unsere Reiseleiterin abgeholt und kam einige Zeit später mit dem Auto wieder. 

Das Abendessen war in einer Tapasbar in Santanyi. 


12. September – Wanderung rund um Soller

Wir trafen uns wieder zum Yoga und dann zum Frühstück. 

Da während der Woche der Besuch eines Marktes eingeplant war, tauschten wir zwei vorgeplante Tage, um dies mit dem Wochenmarkt abzustimmen. Ergo, sind wir an diesem Tag nicht in der Nähe von Santanyi, sondern um Sóller unterwegs gewesen. Das war damit unsere erste Wanderung im Tramuntanagebirge im Westen Mallorcas.

Von Sóller liefen wir nach Norden durch die Berge bis Fornalutx. Wie war das mit, es soll nicht so heiß werden? In den Bergtälern wurde uns auf den alten steinigen Wegen schon ordentlich warm.

Fornalutx ist ein Bergdorf mit reichlich Treppen und vielen Ecken, sowie schmalen Gassen, die es zu erkunden galt. Es war in als schönstes Dorf Spaniens gewählt worden in einem der vorherigen Jahre und das zu Recht.

Am zentralen Platz des Dorfes kehrten wir in ein Restaurant für ein Mittagessen ein. Mit den Girlanden und dem Sonnenschutz ein gemütlicher Platz für eine Pause.

In einem Bogen durch ein anderes Tal sind wir anschließend zurück nach Sóller gewandert. Dort kamen wir in der Nähe der Bahnstation heraus. Das war auch gut so, denn mit der alten Bahn sind wir von Sóller nach Port Sóller gefahren. Eine gemütliche Fahrt in offenen Waggons.

Wir schauten uns zuerst an der Promenade um und sind dann zu einem Restaurant für das Abendessen. Geschützt vor der Sonne unter einem Blütenmeer gab es das Abendessen. Eine Reiseteilnehmerin und ich bestellten zusammen eine Paella. Es wurde eine riesige Pfanne mit der Paella gebracht und uns aus dieser auf die Teller serviert – zweimal! 

Nach dem Essen holte die Reiseleiterin das Auto und sagte uns, wo wir sie treffen werden. So liefen wir gemächlich und pappsatt an der Promenade entlang bis zum vereinbarten Treffpunkt. Die Fahrt zum Kloster war ruhig, da es schon dunkel war und wir müde.


13. September – Die Südspitze

Guten Morgen und auf zum Yoga. So langsam kamen wir in den morgendlichen Flow. 😊

Zur Wanderung sind wir an das südöstliche Ende von Mallorca gefahren. Wieder eine Wanderung direkt am Meer entlang. Im Gegensatz zum ersten Tag jedoch nicht an einem Sandstrann, sondern an einer Felsenküste entlang. Wie an den vorherigen Tagen unterhielten wir uns anfangs noch und kamen dann in einen fast meditativen Trott.

Nach einer ganzen Weile erblickten wir eine Bucht, die schmal und ein wenig weiter in die Insel geht. Es ankerte ein Schiff am Eingang der Bucht und bewegte sich leicht im Rhythmus der Wellen. An der vorderen Kante zur Bucht erkannten wir den Sandstrand am anderen Ende.

Wir hatten den Sandstrand, der nur von wenigen besucht war bald erreicht. Da wir unsere Badesachen dabei hatten, zogen wir uns flugs um und ab in das Wasser. Leichter Wellengang ohne eine große Brandung und keine all zu tiefe Bucht ließen sogar ein Schwimmen zu. 😀

Ein wenig am Stand in der Sonne ausgeruht und von ihr trocknen lassen war sehr angenehm. 

Dann hieß es jedoch weiter. Die Bucht ist nur über Wanderwege, einem Feldweg oder über See erreichbar. Wir sind natürlich weiter den Wanderweg an der Küste entlang gelaufen bis in das nächste Örtchen. Auch hier hatte unsere Reiseleitern mit Hilfe eines Freundes das Auto vom Ausgangsort geholt, während wir einen Kaffee tranken.

Zum Abendessen sind wir nach Cala Santanyi gefahren. Ein paar Meter oberhalb, wo ich am ersten Tag gefrühstückt hatte, war unser Ziel. Das Café Drag ist nicht nur ein reines Café, sondern bietet auch Essen an. Wir hatten Glück und bekamen einen Tisch an der Mauer, unter einem Sonnenschirm, mit freiem Blick über die Bucht. 😊


14. September – Markttag / Palma 

Heute war der angekündigte Markttag und eine Abwechslung zum mittlerweile gewohnten Tagesablauf. Kein Yoga, kein Frühstück! So sind wir los nach Santanyi zum Markt und steuerten ein Café mit Blick auf den Markt an. Dort frühstückten wir und konnten so nebenbei schon das Treiben auf dem Markt verfolgen. 

Der Markt zieht sich über einen größeren Bereich der Stadt und wir erkundeten diesen einzeln bzw. in Grüppchen. 

Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns wieder alle und setzten die Reise fort nach Palma. 

Die Stadt war nicht so voll und wir konnten abermals frei die Stadt erkunden bzw. suchten erst einmal eine Kleinigkeit zum Mittagessen. Nach der freien Erkundung war eine Führung durch den Altstadtbereich mit seinen verwinkelten Gassen und Innenhöfen an der Reihe. Sehr viel, was es hier zu erkunden gibt. Den Abschluss der Stadtbesichtigung bildete die Kathedrale von Palma.

Von Palma fuhren wir zu einem kleinen Ort an die Küste. An der ziemlich leeren Strandpromenade, die oberhalb gepflastert ist, breiteten wir unsere Yogamatten aus. Nur wenige kamen während unserer Yogastunde dort vorbei und störten uns nicht weiter.

Kurz am Auto umgezogen und ein paar Meter weiter war dann das Restaurant für das Abendessen erreicht.


15. September – Im Tramuntanagebirge

Was für ein Tag! Die Yogastunde fand an diesem Tag auf dem Dach des Hotelanbaus im Morgennebel statt. 😀 Sonnengruß bei aufgehender Sonne!

Nach der Reisebeschreibung sollten es eine Tour am südwestlichen Ende von Mallorca geben. Die Reiseleiterin schlug uns eine andere Tour im Tramuntanagebirge vor. Es wurde somit eine Wanderung entlang des alten Königsweges, der durch das Gebirge führt. 

Wie sich herausstellte, war dies eine gute Entscheidung. Der Weg führte durch schöne Wälder und eine spärlicher bewachsene Hochebene. Wer den GR221 auf Mallorca ignoriert, verpasst eine tolle Tour.

Die aufziehenden Wolken oben im Gebirge verschwanden zu unserer Freude genauso schnell wie sie kamen. Der stetige Wind auf dem Kamm des Gebirges war deutlich zu spüren und der Grund, warum das Wetter hier unstetig sein kann.

Angekommen im nächsten Bergdorf war es schon wieder sonnig und kaum ein Wölkchen am Himmel zu sehen.

Für das Abendessen wurden wir wieder in ein schönes Restaurant geführt. Dies war in einem Dorf in der Nähe unseres Klosters.


16. September – Naturpark Albufera

Auch heute war unsere Yogastunde auf dem Dach. Dieses lag zum Teil noch im Frühnebel und von der Treppe aus konnte ich die anderen am gegenüberliegenden Ende nur schemenhaft sehen. Mit dem Nebel und der aufgehenden Sonne hat so eine Yogastunde eine ganz eigene Stimmung. 😀 Hier war es dann auch das wir glücklich waren über die Decken für die Schlußentspannung.

Zur letzten Wanderung fuhren wir in den Norden. Der Parc Natural de s’Albufera de Mallorca ist nicht sehr groß, hat jedoch eine Besonderheit aufzuweisen. E befindet sich in der Mitte eine Sumpflandschaft. Für die Umrundung sind wir auf dem breiten Weg um den Sumpf gelaufen. An manchen Stellen waren wir so vom hohen Schilf oder Bäumen umgeben, dass wir nur unseren Weg sehen konnten.

Auf dem Weg zurück zum Anfang kamen wir an einem Baum mit reifen Feigen vorbei. Wir pflückten ein paar und aßen diese gleich. Saftig und leicht warm von der Sonne war es ein Genuss. 😊

Am Ende der Wanderung waren wir an einer weiten Sandbucht angekommen. Wie schon ein paar Tage zuvor hatten wir wieder unsere Badesachen dabei und sprangen ein letztes Mal in das erfrischende Meer. 

Unser Abendessen war in dem Restaurant, in dem wir bereits am ersten Abend waren. Unter einem Blätterdach wählten wir alle verschiedene Tapas, die geteilt wurden. So kam ein sehr gemischter Tisch Tapas zusammen. Der Nachtisch war eine große Tapasnachtischplatte. 😀


17. September – Abreise

So unterschiedlich wir angereist waren, so unterschiedlich war auch die Abreise. Meine Abreise war die späteste an diesem Tag. Ich entschloß mich jedoch, mit der Gruppe am Mittag nach Palma zu fahren. Abgesetzt wurde ich meinem Wunsch entsprechend vor dem Busbahnhof. Dort konnte ich mein Gepäck verwahren und hatte so noch einen freien Nachmittag in Palma.

Am späteren Nachmittag holte ich mein Gepäck und nahm den Bus zum Flughafen. Mein Flug ging um 20:15 Uhr und kurz nach halb Elf war ich in Frankfurt. 


Resümee

Die Kombination aus Yoga und Wanderungen gefiel mir gut. Das die Reiseleiterin sich nicht akribisch an den vorgegebenen Plan hielt sondern ihn aufgrund der Gegebenheiten wir Marktzeit und Wetter gestaltete war gut.

Dass wir uns sofort darauf einigten, dort essen zu gehen, wo wir waren und nicht darauf bestanden vorher zum Hotel zu fahren war top. Ohne diese Absprache wären wir vermutlich nur in ein oder zwei verschiedenen Restaurants gewesen. 

Die Wanderungen verteilt über die Insel waren sehr unterschiedlich und zeigten uns ein Bild abseits vom Ballermann, ein Bild einer schönen Insel.



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