Fuerteventura gehört zu den größeren Inseln der Kanaren, weshalb ich mir die Erkundung der Insel auf zwei Urlaube aufgeteilt hatte. Durch die lang gezogene Form der Insel würden sonst einige Anfahrten sehr lange werden und die Fahrten auf der Insel wollte ich eher kurz halten, zumindest soweit es möglich ist.
Daher war im Dezember 2021 der Norden von Fuerteventura und die Mitte bereist worden. Für 2022 stand hauptsächlich die südliche Halbinsel Jandia im Fokus. Die Unterkunft im Rural Huerte Viejo in Tesejerague ist abseits der Touristenburgen oberhalb der Halbinsel Jandia in der Inselmitte. Einzig der Hinweis, dass nur Spanisch gesprochen wird, lies es spannend werden. Aber das wird schon irgendwie gehen, dachte ich mir (Spoiler: ist es auch!).
Die Wanderrouten im Wanderführer wurden vorab zum Großteil ausgewählt. Entdeckt hatte ich im Süden ein paar Aloefarmen und dabei auch noch, dass es doch Seife aus Fuerteventura gibt. 😀 So kam ein solcher Besuch mit auf die Wunschliste.
Bei der Flugbuchung im Frühjahr stellte sich heraus, dass ein drei Tage früherer Anreisetermin um die 100 € günstiger ist. Das ist fast das, was die Unterkunft für die drei Tage mehr kosten würde. Klar, für den Mietwagen und für das Essen fallen weitere Kosten an, aber eben nur für diese zusätzlich und das war es mir wert.
21.12. – Anreise
Ein früher Flug am Morgen hatte zur Folge, dass ich sehr früh aufstehen musste. Gepackt war alles, sodass ich gleich nach Frankfurt fahren konnte. Svarta parkte ich wie schon öfter auf dem Gelände meines Arbeitgebers und nahm den restlichen Weg mit der S-Bahn zum Flughafen. Mit reichlich Zeit bis zum Abflug kam ich dort an und reihte mich in die Schlange zu den Schaltern ein um den Check-In zu erledigen.
Bis zum Boarding war genügend Zeit für ein Frühstück im Flughafen und so suchte ich mir ein Café, das etwas Abseits liegt.
Die Schlange zur Sicherheitskontrolle war danach jedoch erschreckend lange. Zum Glück gibt es zwei Sicherheitskontrollen und an der zweiten war es nicht ganz so extrem. Dennoch dauerte es, bis ich durch die Sicherheitskontrolle kam. Jetzt wäre eigentlich nicht mehr viel Zeit bis zum Boarding gewesen. Eigentlich, den durch die verspätet bereitgestellte Maschine dauerte es dann doch noch fast eine halbe Stunde länger bis zum Boarding.
In Fuerteventura kamen wir mit nur leichter Verspätung an. Mit Gepäck hieß es dann an der langen Schlange für die Mietwagenentgegennahme anzustehen. Als ich mich anstellte, endete die Schlange noch im Gebäude, wurde dann allerdings länger und länger und endete irgendwo im Freien. So dauerte es einige Zeit, bis ich am Schalter war. Die Formalitäten und die Entgegennahme des Schlüssels gingen dann erfreulicherweise recht zügig.
Vom Flughafen fuhr ich durch die Inselmitte zum Rural Huerto Viejo in Tesejerague. Der Eigentümer (Chrisobal) begrüßte mich und zeigte mir zwei Zimmer, unter denen ich wählen konnte. Die Verständigung klappte ganz gut. Er spricht ein wenig Deutsch und konnte mir so alles notwendige zeigen und erklären.
Am späteren Nachmittag bin ich dann an die Küste nach Tarajalejo gefahren. Im dortigen Supermarkt deckte ich mich zuerst mit Wasser, Brot und Käse ein. Nicht weit vom Supermarkt, am Strand ist das Restaurant La Barraca, in das ich anschließend für mein Abendessen ging. Fisch mit Blick auf den Strand in der Abendsonne. So gefiel mir das als Einstieg in den Urlaub.
Gesättigt unternahm ich vor der Heimfahrt noch einen Spaziergang an der Küste in der nun langsam untergehenden Sonne.
Spaziergang: ~2 Kilometer
22.12. – Südspitze
Geweckt wurde ich am Morgen von Hähnen, von denen es in der Umgebung mehrere gab. Die Sonne schien schon in mein Zimmer und verhieß einen guten Tag. Etwas warten musste ich noch, da das Frühstück erst ab 8:30 Uhr bereit ist.
Der Frühstücksraum entpuppte sich als großer Saal, der, wie es in südlichen Länder oft ist, sehr spartanisch eingerichtet war. Das Frühstücksbüfett war nicht sehr groß, für mich jedoch ausreichend. Dazu gab es frisch gebrühten Kaffee. Nach und nach brachte Christobal allen Anwesenden Gläser mit Orangensaft und einen Teller mit einer Mini-Tortillla.
Ich war schon mit dem Frühstück zu Ende und wollte gehen, da fragte Christobal zwei andere und mich, ob wir heute Abend im Rural essen möchten. Wir entschieden uns alle drei dazu Abends im Rural zu essen und alle für eine Mahlzeit mit Fleisch.
Für den ersten Wandertag hatte ich mir das südliche Ende von Fuerteventura ausgesucht. Über eine Stunde Fahrtzeit für 65 Kilometer zeigte die Routenplanung an. Wieso so eine lange Fahrtzeit angegeben wurde, zeigte sich kurz nach Morro Jable, dem letzten Ort im Süden, dass über eine normale Straße erreichbar ist. Den danach geht es auf einem Erdweg und dementsprechend langsam weiter. Nur kurz vor Puertito de la Cruz war dann die Straße wieder geteert bis zum Leuchtturm. Ich jedoch bin bei Puertito von der Straße abgebogen (im Ort wieder ungeteert) und hatte dort geparkt.
Ein Spaziergang durch das Örtchen und an das Meer waren das Erste dort.
Meine Wanderung startete am Ortseingang. Der Straße zum südwestlichen Leuchttürmchen bin ich bis auf einen kurzen Abstecher gefolgt. Noch in Sichtweite von Puertito entdeckte ich in der Ebene frei umherlaufende Ziegenherden.
Der Mini-Leuchtturm ist nichts Besonderes, sondern nur ein kleines und gar nicht so hohes Gebäude. Lediglich die Markierung des südwestlichen Endes der Insel ist das Hervorstechende, das einige anlockt.
Von dort weiter an der Küste entlang nach Norden war ich wieder alleine. Alle anderen sind nur für einen kurzen Aufenthalt mit Auto oder Fahrrad zum Leuchtturm gefahren, obwohl es doch erst dann wirklich interessant wird. Nach der Ebene an der Südküste wurde es nun schroffer und bergig.
Die Grundfarbe der Landschaft war am Anfang grau mit gelblichen und grünlichen Sprenkeln. An der Ostküste wechselte dies zuerst in ein Schwarz und später in schwarze und dunkelrote Töne, um am Ende dann wieder bei Farbe des Anfangs anzukommen.
Ein Abschnitt des „Wanderweges“ führte durch eine Vulkanlandschaft, in der es schwierig war den Weg zu erkennen. Immer wieder schaute ich auf die digitale Landkarte und meine GPS-Position. Einfacher wurde es, als ich wieder in sandiges Gebiet kam.
Die Wellen boten ein tolles Schauspiel und einen schönen Kontrast zu den Farbtönen der Insel. Am fast nördlichsten Punkt der Wanderung machte ich meine Mittagspause oberhalb einer Bucht mit Steilküste und schaute den sich brechenden Wellen zu.
Nach der Pause führte mich der Weg quer durch die Insel, an die östliche Küste. Der Weg war anfangs sandig und wurde dann immer fester und gräulicher. Erst an der deutlich flacheren Ostküste wurde es an einigen Buchten, an denen ich vorbeikam, heller durch den Sand.
Bevor ich wieder in Puertito ankam, machte ich in einer Bucht mit Sandstrand halt, zog mich aus und hüpfte in das Meer. Das Wasser hatte genau die richtige Temperatur, um mich abzukühlen, ohne kalt zu sein. 😊
In Puertito gibt es zwei Restaurants. Das eine hat wohl scheinbar die Pandemie nicht überlebt, zumindest war es geschlossen und das scheinbar schon länger. Vor dem anderen bastelte jemand an einem laufenden Auto und verpestete die Umgebung mit den Abgasen. Also dann doch keine Einkehr in Puertito.
Da ich nun schon fast am südwestlichsten Punkt von Fuerteventura war, bin ich nach der Wanderung noch zum nicht weit entfernten Leuchtturm gefahren. Hier war es ziemlich windig und das Café dort war ebenfalls geschlossen. So bin ich ohne mich lange dort aufzuhalten weiter. Mitten im Nichts der Erdpiste gibt es eine Abbiegung nach Cofete, die ich nahm, um zu sehen, ob es dort ein Café gibt. Ich bin dann allerdings nur bis zum Pass gefahren und habe dort gewendet. Die Erdpiste danach zeigte fast nur noch tiefe Schlaglöcher und auf eine Fahrt auf so einer Piste hatte ich keine Lust. Deshalb drehte ich und bin nach Morro Jable. In der Innenstadt gibt es das Café Lemon Pie und ich bekam dort einen Kaffee und einen Schokokuchen. Geht doch! 😊
Wie schon erwähnt, war das Abendessen im Rural. Wir hatten dazu 20:00 Uhr vereinbart und fanden uns zu gegebener Zeit in dem Raum ein, in dem auch das Frühstück war. Christobal hatte für uns bereits das Besteck an einen Tisch gelegt und so saßen wir dort zu Dritt. Wie sich dann herausstellte, waren die anderen beiden Mädels (die sich nicht kannten) beide aus Belgien.
Zum Essen gab es einen großen, wirklich großen Teller Salat. Der Hauptgang war ein großes Riibeye Steak mit Kartoffelscheiben und Gemüse. Den Abschluss bildete ein Nachtisch im Glas. Mit Rotwein und Wasser wurden wir während des Essens ausreichend versorgt. Zum Ende gab es je ein Gläschen Zitronen- und ein Gläschen Bromberlikör.
Ein angenehmer Abend in geselliger Runde. Da die eine Belgierin, wie sich herausstellte, Spanischlehrerin ist, war die Kommunikation an diesem Abend ziemlich entspannt.
Wer im Rural zu Abend isst, sollte guten Hunger haben. Die Portionen dort sind sehr ordentlich.
Tour: ~16 Kilometer, ~360 Höhenmeter
Die Wandertour ist eine Kombination aus zwei Touren eines roten Wanderführers.
23.12. – Casas de Pecenescal
Für diesen sonnigen Tag war das Tal von Pecenescal angedacht. Die Anfahrt war nur auf dem letzten Stückchen zu einer Wegkreuzung auf einer Erdstraße. Noch bevor ich loslief, fuhr ein Bauarbeiter mit seinem Planiergefährt den Weg entlang und grüßte freundlich. Also alles OK für mich, dass ich mitten im Nichts an einer Kreuzung das Auto parkte.
So trocken wie am vorherigen Tag war es hier nicht. Grün zeigte sich an mehreren Stellen. Mein Weg führte mich auf der Erdstraße in das Tal hinein. Am Ende der Erdstraße beginnt ein Pfad neben, oft auch im Flussbett, das ausgetrocknet war. Dass hier nach Regenfällen Wasser fließt, zeigen die Abbruchkanten am Rande des Flussbettes. An trockenen und sonnigen Abrisskanten konnte ich sogar einige Eidechsen sehen.
Am Ende des Tals war ein leichter Anstieg zu einem Pass zu bewältigen. Auf der anderen Seite des Passes konnte ich die Westküste bis fast zum südlichen Ende sehen. Auf dieser Seite des Passes führt ein Pfad im Schatten über Serpentinen nach unten.
Weiter unten lief ich wieder in einem Barranco, der, je näher ich der Küste kam, seine Farbe von dunkel zu hell änderte.
Die Küste ist hier eine Steilküste und an dieser ging es somit deutlich über dem Meer entlang. Ein schöner, manchmal aber auch ausgesetzter Weg. Schwindelfrei und trittsicher sollte man hier schon sein.
Und dann kam ich am südlichen Ende der Playa Barlovento an. Eigentliche ein toller langer Sandstrand wäre da nicht der ganze angeschwemmte Müll. Aufgeräumt wird hier nicht. Auch hier bin ich wieder in das Meer. Allerdings nur kurz und nicht sehr weit. Die Westküste ist nicht zu unterschätzen, mit ihren Strömungen! Für eine Abkühlung war es allemal ausreichend.
Fast am nördlichen Ende war ein Pärchen ebenfalls im Wasser und genauso vorsichtig wie ich. Bei meinem weiteren Weg dem Strand entlang sind wir uns fast begegnet. Genau an der Stelle, an der mein Weg in die Felsen mich über einen schmalen Pfad wieder nach oben brachte. Hier kamen mir später zwei Wanderer entgegen.
Kaum war die Küstenlinie hinter mir verschwunden, breitete sich ein riesengroßer Sandkasten vor mir aus. Der Weg durch den weichen Sand war beschwerlich – selbst dort, wo Fahrspuren waren. Star Wars Fan? Wenn ja, kommt dieser Sandkasten vielleicht bekannt vor – Han Solo, A Star Wars Story!
Durch den Sand ging es nach oben, weg von der Küste. Weiter oben wurde der Untergrund durch Steinchen wieder fester und es wurde leichter zu laufen. Ab dem Pass war es ein breiter Weg, auf dem manchmal wohl auch Fahrzeuge unterwegs sind. Zumindest ließen dies Fahrspuren vermuten. Hier und da zeigten sich noch Überreste einer ehemaligen gepflasterten Straße. In langgezogenen Schleifen kam ich zum Talboden in einen Barranco und durch diesen um einen Hügel. Von weitem konnte ich schon meinen Ausgangspunkt sehen.
Zurück im Rural duschte ich und fuhr anschließend an die Westküste nach La Pared. Dort soll ein gutes Restaurant sein und das hatte ich mir für das Abendessen ausgesucht. Die Betreiber waren jedoch anderer Meinung und so war das Restaurant mit Hinweis auf Weihnachtsferien geschlossen. 😕
Am Strand, der ein paar Meter weiter liegt, konnte ich immerhin noch dem Wellenschauspiel und ein paar Surfern zusehen.
Da es hier kein Abendessen gab, fuhr ich an die Ostküste zum Restaurant Mirador de Sotavento. Von der Terrasse des Restaurants hatte ich während des Abendessens einen tollen Blick über die Küste im Sonnenuntergang. 😀
Tour: ~13 Kilometer, ~600 Höhenmeter
24.12. – Pico Zarza
Im Jahr zuvor war mir der höchste Berg Fuerteventuras zu weit im Süden, in diesem Jahr nicht und auf diesen wollte ich an diesem Tag. Es sollte wieder sonnig werden und damit eine gute Aussicht ermöglichen.
Am Ortsrand von Morro Jable geht es eine Seitenstraße bis zu einem Wanderparkplatz. Gemütlich ging es von hier den kahlen Berg nach oben und über eine Senke stetig weiter bis zum Fuß des eigentlichen Gipfels des Pico Zarza. Ab dem Fuß des Berges wurde aus dem breiten Wirtschaftsweg ein Wanderpfad, der in Serpentinen zum Gipfel führt. Ganz oben kam ich durch ein Tor, das wohl Tiere (hauptsächlich Ziegen) vom Gipfel und den dortigen Pflanzen fern halten soll. Soll, da die eigentliche Tür, nicht mehr vorhanden war. Das Schild, das auf das Schließen hinweist, hingegen schon.
So langsam steigend es von Osten auf den Gipfel ging, so jäh fällt die Westseite ab. Am Gipfel war es ziemlich windig, dafür hatte ich aber auch eine tolle Aussicht in alle Richtungen. An einem etwas windgeschützteren Punkt unterhalb des Gipfels machte ich eine Pause, während Wickie es sich im seidenhaarigen Goldstern bequem machte.
Der Rückweg war identisch mit dem Weg zum Gipfel. Vom Weg her lohnt sich diese Wanderung nicht wirklich, da es die meiste Zeit auf einem Schotterweg entlang geht. Der Blick vom Gipfel entschädigt dafür.
Zurück in Morro Jable war noch viel Zeit und so bin ich in ein Café. Der große Sandstrand bei Morro Jable reizte mich und so bin ich diesen in der Brandung danach entlanggelaufen.
Langsam meldete sich mein Magen. Ein Restaurant in Strandnähe hatte ich mir schon herausgesucht und es war schnell gefunden. Eigentlich sollte es geöffnet haben, aber alles war zu. So bin ich zum angrenzenden Grill La Parrilla zum Abendessen. Währenddessen hatte dann das eigentlich ausgewählte Restaurant aufgemacht. Vielleicht war ich für diesen Abend zu früh, aber auf der anderen Seite haben viele Restaurants im Winter nur bis 17:00 Uhr oder 18:00 Uhr geöffnet.
Nach dem Essen bin ich nochmals für einen Spaziergang zum Meer. Das Handtuch hatte ich zwar dabei, mittlerweile war die Sonne jedoch schon so nah am Horizont, dass es nicht mehr so warm war und ich daher nicht mehr in das Wasser bin.
Auf dem Rückweg zum Rural machte ich noch einen Abstecher nach La Lajita. Die Weihnachtsbeleuchtung hatte ich schon an den Tagen zuvor beim Vorbeifahren gesehen und wollte mir mit dem Abstecher diese näher ansehen. Im Vorbeifahren sieht es spektakulärer aus, als es dann war. Dennoch schön und ich konnte den Stopp mit einem Einkauf für die nächsten Tage verbinden.
Tour: ~12,8 Kilometer, ~880 Höhenmeter
25.12. – Cofete, Villa Winter
Die meisten nehmen die Erdpiste hinter Morro Jable, um nach Cofete, dem entlegenstem Dorf Fuerteventuras zu kommen. Meine Fahrt endete am Wanderparkplatz an der Erdpiste nicht allzu weit hinter Morro Jable.
Ein paar andere waren schon hier und warteten. Während ich mich für die Tour fertig machte, kamen zwei Jeeps und ein Guide erzählte der wartenden Gruppe etwas zur Historie der Kanarischen Inseln und Fuerteventura im Speziellen. Es sollte also eine dieser Jeep Safaris für sie werden. Ich war jedoch zum Laufen hier.
Der Wanderweg nach Cofete führt durch das Gran Valle. Ein großes Tal, in dem hier und da sehr alte Überreste von Gebäuden zu erkennen sind. In diesem Tal sah ich sehr viele der kanarischen Wolfsmilchgewächse.
Bis zum Pass am Ende des Tales überholte ich ein paar Wanderer. Zwei davon holten mich später am Pass wieder ein, da ich dort eine Pause einlegte. Für Sie der Umkehrpunkt, für mich der Weg runter an die Westküste.
Auf dieser Seite lief ich eine Zeitlang im Schatten und dort war es merklich kühler. Ich war direkt froh, als ich in die Sonne zurück kam. Mein Weg war nicht der direkte nach Cofete, sondern der zur Casa Winter, auch Villa Winter genannt. Auf dem Weg sah ich wieder Eidechsen, die sich in der morgendlichen Sonne aufwärmten.
In die Casa Winter kam ich nicht, da sie geschlossen war. Einen Eindruck von Außen konnte ich mir dennoch machen. Der ehemalige Eigentümer ist für die Nazis tätig gewesen und sorgte dafür, dass auf dieser Seite im Süden Fuerteventuras keine Orte und auch keine Landwirtschaft mehr vorhanden ist. Mehr dazu kann u. a. auf Wikipedia nachgelesen werden – Casa Winter.
In einem Verschlag neben der Casa Winter, an dem ich vorbei kam, waren neben Hühnern sogar ein Pärchen Pfaue zu sehen.
Die Casa Winter ist über eine Erdpiste mit Cofete verbunden, auf welcher ich mich nach Cofete begab. In Cofete gibt es ein Restaurant, das ich für eine Mittagspause aufsuchen wollte. Wollte, da auch dieses geschlossen hatte (Winterferien).
Der Strandparkplatz bei Cofete wiederum war sehr voll und eigentlich wollte ich nicht dorthin. Nachdem ich nun nicht im Restaurant meine Mittagspause machen konnte, bin ich über einen Pfad zum Strand, in die Nähe des Parkplatzes gelaufen und habe dort die Pause eingelegt. Der starke Wind trieb immer wieder Sand über den Strand, sodass wir uns alle am Strand entsprechend schützten. Der Schatten auf dem mittleren Bild kommt von meinen Haaren, die vom Wind zerzaust wurden.
Hinter dem Eingang auf dem Dritten Bild befindet sich der alte Friedhof von Cofete, der bereits halb vom Sand verdeckt war.
Auf dem Rückweg über den Pass zum Wanderparkplatz war ich alleine unterwegs. Die ersten Kilometer nach Cofete waren einige Steine mit Ultima Cofete beschriftet. Für die, die diesen Weg nach Cofete nehmen der Hinweis, dass es nicht mehr weit ist.
Nach dem Pass im Gran Valle vielen mir in der Nachmittagssonne viele gelbe Büsche auf. Als Farbklecks hübsch, auch wenn es sich um eine Schmarotzerpflanze auf den eigentlichen Büschen handelt – Chaparral Dodder genannt.
Nach der Wanderung bin ich zuerst nur bis Morro Jable gefahren, um dort ein Café aufzusuchen – mein üblicher Nachmittagskaffee nach einer Tour eben. Gefunden hatte ich es in einem Gebäude mit mehreren anderen Geschäften in einer Art Mini-Markt. Nur war dort alles geschlossen. Der 25.12. ist in Spanien ein Feiertag und daher war dieses Mini-Zentrum geschlossen. Daran hatte ich nicht gedacht. Nun, dann eben zur Promenade von Morro Jable. Fündig bin ich dort beim Eisdieler (heißt wirklich so) geworden. Ein Eis und ein Café, bevor es zu einem erneuten Spaziergang zum Strand ging.
Das Abendessen im Rural war wieder mehr wie ausreichend und lecker.
Tour: ~17 Kilometer, ~650 Höhenmeter
26.12. – Aloefarmen
Wie fast an jedem Morgen schaute ich durch eines der Fenster in den Frühstücksraum und begrüßte Christobal mit einem Buenos Dias. Heute war er etwas spät dran und meinte er brauche noch ein paar Minuten. Ich hab’ daher einen Spaziergang zur Ortsmitte unternommen um die Zeit zu überbrücken.
Da heute nicht wirklich viel los war im Rural hatten Christobal und ich uns unterhalten. Sich mit Gästen zu unterhalten macht er gerne, vorzugsweise natürlich mit denen, die Spanisch können. Es war nicht immer einfacher, aber im Groben hatte ich ihn schon verstanden. Er erzählte, wo er herkam und dass seine Familie wohl große Gebiet um einen Leuchtturm besaßen. Daher gab es den Tipp El Faro zu besuchen und den Strand am Ende des Gran Valle (ein Tal im Osten und nicht das vom Vortag) aufzusuchen.
Zuerst bin ich in westliche Richtung gefahren zu einem Wanderparkplatz hinter Cardón, an dem der Weg zur Kapelle Termiten Virgen del Tanquito beginnt. Die Fahrt dorthin war schon interessant, da das Navi mich über eine kleine Seitenstraße von Tesejerague nach Cardón leitet. Ohne diese Führung hätte ich dies nicht als Straße zwischen zwei Orten vermutet.
Am anderen Ende von Cardón sah ich an diesem Tag zum ersten Mal in diesem Urlaub offene bewirtschaftete Felder. Normalerweise sind diese Felder unter großen Planen und nicht einsehbar.
Der Wanderweg zur Kapelle führt über einen Pass auf die westliche Seite des Montana Cardón. Am Pass war es wieder sehr windig, so wie an den Pässen in den Tagen zuvor. Der Weg selbst ist gut markiert, da einmal im Jahr eine Prozession zur Kapelle führt.
Die Kapelle ist ein in den Felsen gehauener Raum mit vielen Bilder und da Weihnachten war auch mit einer Grippe.
Außerhalb der Kapelle ist ein Platz für Prozessionen, aber auch ein Grill am einen Ende. Die Sicht von hier reicht bis weit in den Süden und zur Küste. Zurück ging es auf dem gleichen Weg zum Wanderparkplatz.
Nun stand eine längere Fahrt an, wollte ich doch zu einer der vielen Aloe Farmen. Diese sind meist im Osten und bis zur Finca Canarias Aloe Vera Gran Tarajal waren einige Kilometer zu fahren. Die Halle ist zum großen Teil Ausstellungs- und Verkaufsraum. Durch Fenster konnte ich in den hinteren Raum, der Produktion zusehen. Ein freundlicher Mitarbeiter erklärte einiges zur Pflanze und zum Anbau der selbigen. Fündig bin ich bei einer Pflegeemulsion und bei Seifen geworden.
Das war jedoch nicht die Aloe Farm, die ich eigentlich im Sinn hatte. Auf der Karte sah ich dann, dass diese noch etwas weiter nördlich liegt. Über die Schnellstraße bin ich weiter bis zu einem Industrie- und Geschäftszentrum welches an der Schnellstraße liegt. An einem Baumarkt gibt es ein Café, das für seine Kuchen gerühmt wird. Etwas zu Trinken und ein Sandwich waren hier meine Stärkung.
Die nächste Aloe Farm, Verdeaurora war bald erreicht. Das Gebäude mit dem Verkaufsraum machte einen einladenderen Eindruck. Auch hier hatte ich wieder zugegriffen – u. a. auch wieder Seifen. 😀
Über die Straße zu dieser Aloe Farm kam ich auf eine Erdpiste durch das Gran Valle, die mich zu dem Örtchen brachte, von dem Christobal mir erzählte. Dass hier fast nur Einheimische sein würden, war mir bei der Ankunft klar. Die Erdpiste ist oft eine Piste, die durch ein breites flaches Flussbett geht und dort im feinen Kiesel ein gutes Potenzial zum Steckenbleiben bietet.
Vor dem Strand ist ein nicht allzu großes Ferienörtchen der einheimischen Bevölkerung, das bis auf ein Haus ziemlich ausgestorben aussah. Am Strand mit schwarzem Sand waren nur eine Familie und ich. Schön ruhig hier. In das Wasser bin ich jedoch nicht. Calima war angekündigt und wurde immer deutlicher. Der damit verbundene Wind hatte hohe Wellen zur Folge und auf dem Rückweg zur Schnellstraße wurde es immer düsterer durch den Sand in der Luft.
Hiernach bin ich Giniginamar gefahren. Ein kleiner Ort an der Ostküste, der für seine Häuser bekannt ist. Klein, weiß und mit blauen Akzenten. Viel mehr war hier auch nicht. Das einzige Restaurant hatte schon geschlossen, mein Abendessen musste wohl woanders sein.
Da ich nun schon hier war, bin ich am schwarzen Strand entlang und ein Stück die Küste nach Süden. Der Weg weiter würde bis Tarajalejo gehen, soweit bin ich dann jedoch nicht gelaufen, denn die Sonne näherte sich unaufhaltsam dem Horizont und den Weg wollte ich auf alle Fälle sehen, wenn es zurückgeht. An manchen Stellen ist der schmale Pfad ein wenig ausgesetzt und das im Dunkeln wäre sicherlich nicht gut gewesen. Nach ungefähr der halben Strecke bis Tarajalejo kehrte ich an einem Strand um.
Wo nun zu Abend essen? In Giniginamar gibt es nichts, in Tarajalejo war ich schon und so bin ich zum nördlicheren Küstenort Gran Tarajal gefahren. Dieser Ort ist schon deutlich größer als die anderen beiden und hat eine Strandpromenade an der einige Restaurants liegen. Im Mamá Gastro Adventure bekam ich einen Platz und zum Essen leckere Nudeln.
Hier im Ort war es deutlicher belebter wie in denen, die ich heute bereits sah. Warum nicht noch einen Spaziergang unternehmen und schauen, was es hier so gibt. An der Promenade entlang gelangte ich zu einem Platz mit einer Bühne. Vermutlich für eine Weihnachtsaufführung. Eine sehr große Fläche an der ein Pavillon angrenzte. In ihm war die Weihnachtsgeschichte dargestellt. Viele Figuren in und um Häuser, wie es sie auf Fuerteventura gibt. Dazwischen typische Figuren der Weihnachtsgeschichte. So etwas hatte ich im Jahr zuvor in Villaverde vor einer Kirche gesehen. Dort im Freien vor der Kirche, hier in einem Pavillon durch Scheiben zu besichtigen.
Auf einem Platz dahinter war eine größere Menschenansammlung. Was war da? Wie sich herausstellte, war es eine Veranstaltung für Kinder. Soweit ich es verstanden habe, ging es um Weihnachten und um Geschenke. Dazwischen kamen Einlagen mit Gesang und Tanz.
Die kleinen in den ersten Reihen wurde immer wieder mit einbezogen in das Geschehen und hatten ihre Freude.
Tour: ~4,7 Kilometer, ~160 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~200 Höhenmeter
27.12. – Strandwanderung
Eine Strandwanderung von Risco del Paso nach Costa Calma hatte ich mir bewusst für diesen Tag vorgenommen. Nach dem Wanderführer ist ein Teil der Strecke bei Risco del Paso nur bei Niedrigwasser begehbar. Zum Glück gibt es einen Kalender mit Vorhersagen (https://gezeitenfisch.com) und genau an diesem Tag war die Ebbe zu einem günstigen Zeitpunkt für eine Wanderung.
Am Rural deutete sich schon an, dass es windig werden würde. In Risco del Paso fand ich direkt vor dem Strand einen Parkplatz. Ein paar Wind-/Kitesurfer waren schon vor Ort. Kein Wunder, wurde aus dem Wind ein Starker mit der Stärke 6.
Gleich zu Beginn ging es auf eine endlos erscheinende Sandfläche zum Meer und dort nach Norden. Bei Ebbe kein Problem, da die Priele nicht so tief sind. Barfuß war es richtig angenehm im Sand.
Zwischen Risco del Paso und Costa Calma liegt eine Surferschule, welche sich am nördlichen Ende des großen Strandes Playa de Sotavento befindet. Je näher ich diesem Punkt kam, desto mehr Surfer bekam ich zu sehen. Einige hoben, getragen von ihren Segeln, mehrere Meter vom Wasser ab. Es war schon toll, diesen Akrobaten zuzusehen.
Ab dem Ende der Playa Sotavento wurde es schmaler und felsiger. Hier war es besser, wieder die Schuhe anzuziehen. Bei den kleineren Sandbuchen bis Costa Calma, die ich passierte, lohnte es sich nicht, die Schuhe auszuziehen. Dort wo es felsiger war, waren immer wieder Atlashörnchen zu sehen. Kurz vor der Surferschule wurde es am Strand schon voller und das blieb bis Costa Calma so.
In Costa Calma bin ich weg vom Strand in die Stadt zum Parad’Ice. Ein nettes Café, das in einen Surferladen übergeht. Einen leckeren Apfelkuchen gab es dort.
Zurück nach Risco del Paso lief ich wieder an der Küste, am Strand entlang. Der Weg an der Felsküste war durch das steigende Wasser bereits schmaler geworden. Am Strand von Playa de Sotavento lief ich wieder barfuß, da von hier keine Felsen mehr zu erwarten waren. Dieses Mal jedoch mehr der Insel zugewandt, da die Priele bei steigendem Wasser tiefer sein sollen und auch mit stärkeren Strömungen zu rechnen ist.
Durch das steigende Wasser hatte sich vor Risco del Paso bereits ein großer See gebildet und die Priele waren deutlich ausgeprägter. Gut, dass ich den der Insel zugewandten Weg genommen habe. Auf dem See tummelten sich einige Kiter. Der Wind war noch immer sehr deutlich, der See, da er flach war, ohne hohe Wellen perfekt zum Üben.
In Risco del Paso angekommen, war es schon späterer Nachmittag. Dort gibt es außer einer Surferschule eigentlich nichts. So bin ich nach Costa Calma. Am Ortsrand, direkt am Meer, liegt das Palmito Pepe y Antonia. Es befindet sich oberhalb der Steinküste.
Während der Wanderung bin ich dort zweimal am Strand unterhalb vorbeigelaufen. Jetzt, da die Flut ihren Hochpunkt hatte, war das Meer bis zur Abbruchkante gekommen. Ein Laufen unterhalb war somit nicht mehr möglich gewesen. Bei der Wanderung von Risco del Paso bis Costa Calma sollte daher auf alle Fälle der Tidenkalender beachtet werden.
Mein Abendessen am späten Nachmittag war ein Fischteller, mit Fisch, Kartoffeln, mit Mojo und Salat, so wie er auf Fuerteventura typisch ist.
Tour: ~14 Kilometer, ~30 Höhenmeter
28.12. – La Pared
An diesem Morgen wollten wohl alle viel später zum Frühstück kommen. So war ich alleine und Christobal kam, um sich zu unterhalten. Immer wieder interessant, was man von den Locals erfährt. Wickie kannte er von mir schon und fragte doch tatsächlich, wo er den sei. Eine Geste, dass er noch schlafen würde, zauberte ein Lächeln in Christobals Gesicht. 😊
Ich wollte schon gehen, da führte er mich zu einem Tuch. Ein ganzer Serrano Schinken befand sich darunter und ich bekam zwei Scheibchen zum Probieren. Lecker. 😀😊
Auch an diesem Tag sollte es wieder an der Küste entlang gehen. Nur diesmal an der Westküste und dort meist deutlich oberhalb des Meeresspiegels. Von La Pared lief ich am Ortsende vor dem Meer in die südliche Richtung. Zwei Mädels vor mir nahmen denselben Weg, allerdings mit Surfboards. Ihr Ziel war eine Bucht mit breitem Sandstrand. Dort war schon am frühen Morgen einiges los. So wie es aussah auch mehrere Gruppen der Surfschulen.
Für mich ging es weiter an der Küste. Die zu Beginn noch dunklen Felsen wurden immer heller und manchmal war sogar Sand dabei. Mein Ziel, Los Boquetes an der rauen Westküste ist eine dunkle Felsformation, die dem Meer zu trotzen versucht.
Über eine Düne lief ich den lockeren Sand herunter bis Los Boquetes. Eine Reisegruppe machte sich gerade auf den weiteren Weg, als ich ankam. Diese Gruppe hatte ich beim Losgehen in La Pared schon gesehen – sie waren scheinbar einen kürzeren Weg hierher gelaufen.
An diesem Ort hielt ich mich länger auf. Eine Pause und den Wellen zuschauen. 😊
Der weitere Weg führte über eine Düne und so musste ich durch den lockeren Sand nach oben. Ganz schön anstrengend war es, bis ich auf den breiteren und festeren Querweg kam. Diesen lief ich ein Stückchen entlang und bog dann in das Inselinnere ab. Die Stelle fand ich nur aufgrund meiner GPS-Position und der Landkarte. Sichtbar war kein Weg, jedoch sehr viel Sand und ein paar kaum noch zu erkennende Schuhabdrücke. Manchmal zeigte sich dann doch noch etwas, das wie ein Pfad oder Weg aussah. Erst als ich auf den Wanderweg GR131 traf, der durch ganz Fuerteventura führt, war wieder ein klarer Weg zu erkennen.
Dem GR131 folgend traf ich nach mehreren Kilometern wieder auf La Pared. Der GR131 geht vor La Pared durch eine Hochebene, sodass der starke Wind direkt auf mich traf. Mit Windbreaker und Kapuzze kein Problem.
Kurz vor La Pared bog ich allerdings auf einen schmaleren Pfad durch die Dünen ab. Hier blies der Wind nicht mehr so stark und ganz nebenbei kam ich fast an dem Ortsende heraus, an dem ich los lief.
Wie das außerhalb liegende Restaurant hatte alles andere in La Pared ebenfalls geschlossen. Nicht ganz! Eine Hotelanlage (La Pared powerd by Playitas) war da noch und dort bekam ich ein Sandwich, um mich für die zweite Tageshälfte zu stärken.
Für die zweite Tour fuhr ich zum Restaurant, das außerhalb liegt. An dessen Parkplatz startet der Wanderweg nach Norden für die zweite Tageshälfte. Was für ein Unterschied! Am Morgen war ich in einer ockerfarbenen Landschaft unterwegs. Hier war nun alles grau und schwarz – der vulkanische Ursprung der Insel war sehr deutlich erkennbar.
An einer Stelle des Wanderweges musste ich wohl die falsche Abbiegung genommen haben. Sie führte mich an einer Kante am Meer entlang. Soweit kein Problem, bis auf ein paar Meter in einem Steilhang mit abschüssigem Pfad, mit Geröll. Ein falscher Schritt und es wäre gut 50 Meter nach unten gegangen. Danach war der Weg wieder entspannter und bis zu einem schwarzen Sandstrand keine Herausforderung mehr.
Dieser Strand – Las Hermosas – markierte eine deutliche Wendung der Landschaft. Hinter dem Strand wurde alles wieder Ockerfarben. Eine Felsformation, die mit ein wenig Fantasie aussieht wie ein Krokodil passierte ich, um bis zu einem weiteren Strand zu gelangen.
An diesem Strand war dann auch mein Umkehrpunkt erreicht. Der Weg durch die Felsformation war sehr faszinierend und mit der Nachmittagssonne in einem tollen Farbton. 😀
Bis La Pared war es fast derselbe Weg zurück. Fast, da ich diesmal nicht den abenteuerlichen Weg an der Küste nahm, sondern den durch ein Tal.
Das Abendessen war an diesem Tag wieder im Rural. Tortilla, Fisch und Nachtisch. 😊
Tour: ~9 Kilometer, ~230 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~150 Höhenmeter
29.12 – Caleta de Fuste / Salzmuseum
Wie immer gibt es eine Eierspeise zum Frühstück. Meist ein Spiegelei, an diesem Morgen gab es ein Stück Tortilla. Im Gegensatz zum Abend ohne Kartoffeln. Langsam füllte sich der Frühstücksraum. Für ein Pärchen aus München, mit dem ich mich immer wieder gut unterhielt, war es der Abreisetag. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns. Sie fuhren zum Flughafen und ich kurz danach nach Caleta de Fuste.
Caleta de Fuste ist ein durch den Tourismus entstandener Ort und hat somit keine historische Altstadt. Da es nicht sehr weit zum Flughafen ist, sind regelmäßig Flugzeug über dem Ort zu sehen und zu hören. Für mich war dies nicht so entscheidend, war meine Unterkunft doch nicht in diesem Ort. Meine Wanderung begann an einer Landzunge und dem dortigen Leuchtturm.
Von dort immer am Meer entlang passierte ich den großen Strand auf der Promenade und kam zu den Stränden, die eine vorgelagerte Wellenbrechermauer haben. Diese ist künstlich angelegt, wie auch die kleine Insel in deren Mitte. Dorthin lief ich, um einen Cafe Solo zu trinken. Für Wickie gab es in der Beach Bar auch was Interessantes. 😀
Die Promenade lief ich dann weiter bis zu deren Ende. Am Ortsende hört die Promenade abrupt auf und es geht über einen Erdweg weiter an der Küste entlang bis zum nahegelegenen Salzmuseum. Vereinzelte Steinkreise auf dem Weg zum Salzmuseum luden zum Ausruhen an. Da Ebbe war, war mir der Weg bis zum Meer über die Felsen zu unsicher (glitschig). Danach wäre ein geschützter Steinkreis sicherlich gut zum Trockenwerden gewesen. Na ja, dann eben weiter.
Beim Salzmuseum war ich kurz am Überlegen, nahm dies dann aber als eine Pause wahr und trat ein. Im Gebäude werden die verschiedenen Aspekte der Salzgewinnung dargestellt – manchmal sogar interaktiv. Schön gemacht. Im Außenbereich kann man entlang der Becken die Salzgewinnung betrachten. Ein Teil der Anlage wird dafür sogar immer noch genutzt.
Im Ein-/Ausgangsraum des Museums ist wie so oft ein Shop eingerichtet. Beim Schlendern durch die Gänge entdeckte ich doch tatsächlich lokal hergestellte Seife. Da konnte ich nicht widerstehen und hatte zugegriffen. 😊
Über die Straße am Museum kam ich zum angrenzenden Örtchen und über einen Küstenpfad zu einem Barranco.
Im Barranco wuchsen ein paar Palmen, ohne dass diese künstlich bewässert werden. Sehr viel Vogelgezwitscher nahm ich wahr, als ich in den Barranco kam. 😀
Im Barranco war der Umkehrpunkt erreicht. Auch diese Wanderung war so, dass der Rückweg identisch ist mit dem Hinweg. Im Örtchen am Museum konnte ich noch eine kleine Variation über zwei Straßen nehmen, ansonsten war es der bereits bekannte Weg zurück.
Die Überreste der alten Gebäude stehen am Strand in Caleta de Fuste.
Die Beach Bar vom Vormittag suchte ich nochmals auf. Es war Nachmittag, ich hatte Hunger und es bot sich an hier einen Salat zu essen. Es dauerte allerdings recht lang, bis ich meine Bestellung abgeben und dann den Salat bekam. Geschuldet war dies dem hohen Andrang, um diese Uhrzeit. Doof nur, dass währenddessen Wolken aufzogen und es windig wurde. Daher zippte ich die Beine wieder an und zog die Jacke an. Der Salat schmeckte auch so!
Von der Beach Bar bis zum Leuchtturm war es nicht mehr sehr weit und dort meine Wanderung zu Ende.
Auf dem Weg zum Rural unternahm ich noch einen Abstecher in das Örtchen Pozo Negro.
Ein verschlafender Ort, in dem es außer einem Restaurant nichts gibt. Für einen Strandspaziergang ohne Rummel war es ein angenehmer Tagesabschluss. Unterwegs kaufte ich noch etwas zum Abendessen ein, das ich im Rural auf der Terrasse vor meinem Zimmer zu mir nahm.
Tour: ~17 Kilometer, ~36 Höhenmeter
30.12. — Sightseeing
Unglaublich, aber während des Frühstücks fielen doch tatsächlich ein paar Regentropfen. Nicht wirklich fiel, aber immerhin ein paar. Für mich etwas Ungewöhnliches für Fuerteventura.
Las Playitas an der Ostküste fuhr ich zuerst an. Dort soll es eine Altstadt geben und es wären noch Reste des ehemaligen Fischerdorfes zu erkennen. Zuerst sah es eher nach einer neuen Siedlung aus, was sich jedoch änderte, je näher ich im Ort der Küste kam. Ein Spaziergang brachte mich durch ein paar Straßen zur Promenade und dann zu einem Aussichtshügel.
Ein Einheimischer war bereits auf dem Aussichtshügel und damit beschäftigt, größere Steine vom Platz auf dem Hügel zu entfernen. Vor allem ging es ihm um die Steinhäufchen dort, die er abbaute.
Am morgen war noch nicht viel los in Las Playitas, bis auf eine Animation in einem Resort. Für die Ortsbesichtigung empfand ich dies sehr angenehm. Es gab einige Details zu entdecken, die ich bei Trubel sicherlich übersehen hätte.
Am Ende des Spaziergangs kaufte ich mir einen Cafe Solo und Gebäck. Der kleine Laden war so etwas wie ein Bäcker mit Tante-Emma-Laden. Das Gebäck hatte ich in einem Korb entdeckt und fragte, was es ist. Ohne große Erklärung bekam ich eines zum Probieren. Mir schmeckte es mit seiner Füllung. Zwei davon und den Cafe Solo nahm ich nach Außen mit und setzte ich an eine Kante an der Straße. Hier war kein Verkehr und zwei aus dem Ort saßen bereits an einer anderen Kante.
Christobal hatte ein paar Tage zuvor von El Faro gesprochen und dass das Land darum früher seiner Familie gehörte. Zum El Faro de la Entallada geht es über eine schmale Straße ab Las Playitas, also von dort, wo ich bereits war.
Am Ortsende steht ein Warnschild, das bezieht sich jedoch nur auf den letzten Teil der Straße zum Leuchtturm. Dieser liegt auf einem Berg und dort hoch geht es über eine nochmals schmalere, vor allem kurvenreichere Straße. Kein Problem, bin ich so etwas doch von andere Urlauben gewohnt.
Wie sollte es auch anders sein, oben war es wieder recht windig, was der ausgesetzten Lage des Leuchtturms zu verdanken ist. Zum Glück nicht mehr so stark wie die Tage zuvor.
Das Gebäude wird als Museum genutzt und der Eintritt war kostenfrei. Somit konnte ich auch auf das Dach. Zu der Zeit, zu der ich dort war, war eine Ausstellung afrikanischer Masken. Darunter einige faszinierende wie irritierende Masken.
Vier Tage zuvor bin ich den Küstenweg von Ginginamar bis zur Hälfte nach Tarajalejo gelaufen. Nun war es daran, die zweite Hälfte des Küstenpfades zu erlaufen. Der Weg beginnt am Ortsrand von Tarajalejo und führt durch mehrere Barrancos bis zu dem Strand, an dem ich bereits von der anderen Seite war.
Zurück in Tarajalejo lief ich zum La Barraca, an dem ich bereits am ersten Tag zu Abend aß. Es war Mittagszeit und eine Fischsuppe war genau das richtige für den Mittag.
Einen Verdauungsspaziergang unternahm ich barfuß in der Brandung bis zum Ende des breiten Strandes und wieder zurück. In das Meer bin ich nicht, da es bereits deutlich bewölkter war und ohne Sonne mir zu kühl um noch ein letztes Mal in das Meer zu hüpfen. Mit dieser Einstellung war ich am Strand nicht alleine.
Auf den letzten Metern am Strand fing es an leicht zu regnen. Da hatte ich Glück, dass es nur noch ein paar Meter bis zum La Barrack waren. Ein Cafe Solo und weiter die letzten Meter durch den Nieselregen zum Auto.
Im Regen fuhr ich zum astronomischen Berg Sicasumbre. Bald nach meiner Ankunft ließ der Nieselregen nach und ich konnte den kurzen Weg bis zur Spitze ohne nass zu werden laufen. Ein tolles Panorama mit untergehender Sonne bot sich mir. 😀
Von hier ist es nicht weit zum Rural. Geduscht und bald danach war die Zeit für das Abendessen gekommen. Christobal und seine Frau haben mir wieder ein tolles Abendessen bereitet. Mir, da ich an diesem Abend alleine im Rural zum Essen war.
Tour: ~3,5 Kilometer, ~50 Höhenmeter
Tour: ~9,5 Kilometer, ~220 Höhenmeter
31.12. – Heimreise
Das Prozedere, was immer am Ende eines Urlaubs ansteht, war heute. Frühstücken und packen. Nachdem alles im Auto verstaut war, bin ich zu Christobal meine Abendessen zu bezahlen. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr.
Es war noch zu früh, um gleich zum Flughafen zu fahren. So bin ich nach Caleta de Fuste gefahren und machte einen Spaziergang an der Promenade.
An einer Tankstelle vor der Flughafenabfahrt tanke ich, um den Mietwagen entsprechend abzugeben.
Check-In, Mittagessen und dann war es Zeit für das Boarding.
Abends in Frankfurt war ich ein wenig überrascht. Der 31.12., Abends und es war warm!
Resümee
Ein zweites Mal auf Fuerteventura und dennoch war es anders. Der Norden und der Süden der Insel unterscheiden sich merklich. Landschaftlich, wie auch von den Restaurants und Cafés. Dass der Norden eher die Region der Surfer ist und damit lockere Restaurants und Cafés hat, fiel mir auf. Genauso wie eher im Südosten die Bettenburgen sind.
Mit dem Rural war ich sehr zufrieden. Einfach und abgelegen von den touristischen Zentren bot es eine angenehme Ruhe. Dass es entgegen der Beschreibung sogar Abends Essen gibt, war eine willkommene Überraschung. Christobal, der Besitzer machte den Aufenthalt so angenehm wie möglich und gab durch Erzählungen Einblicke, wie es auf Fuerteventura vor dem Tourismus war. Dass früher hauptsächlich Tomaten und Mais angebaut wurden, finde ich immer noch erstaunlich. Zwei Pflanzen, die viel Wasser benötigen, auf einer sehr trockenen Insel!
Eindrücke vom Rural und Tesejerague.
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