Belgien – Ardennen – Oktober 2024

Dolomiten oder Ardennen? In den Dolomiten war ich noch nicht und ein deutlich verlängertes Wochenende würde da schon gehen. Da es jedoch in höheren Lagen in den Alpen bereits im September schneite entschied ich mich für die Ardennen. Vor über einem Jahr war ich im nördlichen Teil der Ardennen, im nächstgelegenen Ort zum höchsten Berg Belgiens. Somit war klar das es dieses Mal der südlich Teil sein wird.

Durch einen Podcast von Reisen Reisen im August 2024 wurde ich auf die Grotten von Han und den Wildtierpark aufmerksam. Die Grotten sagten mir bereits etwas. Bei meinem letzten Belgienbesuch waren sie mir nur zu weit vom damaligen Campingplatz entfernt.

Dadurch war dann schon mal die Gegend festgelegt. In Han-Sur-Lesse gibt es den Campingplatz Le Pirot. Die Webseite kann in vier verschiedenen Sprachen angezeigt werden. Die Wallonie, also dort wo Han-sur-Lesse liegt wird vorwiegend französisch gesprochen. Da ich diese Sprache nicht beherrsche, entschied ich mich für eine Reservierung per E-Mail in englischer Sprache. Tja, die Antwort kam im besten Französisch. 😅

Bonjour, votre réservation du 3/10 au 6/10 a bien été prise en compte.

Si vous arrivez en dehors des heures d’ouverture, une enveloppe à votre nom, avec votre numéro d’emplacement vous attendra à droite de la porte du chalet d’accueil.

Cordialement

Danna et Pierre

Wie gut, das die automatischen Übersetzer schon recht weit sind. Wenn ich nicht zu Rezeptionszeiten komme, liegt ein Umschlag mit meinem Namen bereit. Passt doch.


03. Oktober – Anreise und Höhle von Han

Nach einem gemütlichen Frühstück mit Brötchen, Marmelade und Kaffee machte ich mich auf den Weg nach Belgien. Han-sur-Lesse ist ein Ortsteil von Rochefort und liegt im südlicheren Teil der Ardennen. Daher führte mich das Navi an Trier vorbei, um Luxembourg in Luxembourg und von dort nach Belgien. Mit einer Pause war ich nach viereinhalb Stunden an meinem Ziel. 

Ein Campingplatz auf einer Insel des Flüsschens Lesse. Eigentlich sollte neben dem Eingang ein Umschlag mit allen nötigen Informationen sein. Eigentlich. Zum Glück war jemand zum Rasen mähen vor Ort und konnte mir behilflich sein. Es war mir der Platz 31 zugewiesen. Vielleicht bekomme ich an einem anderen Tag noch heraus wo dieser ist, den gefunden hatte ich ihn nicht. Da der Campingplatz bis auf drei Zelte leer war, entschied ich mich für einen Platz in der Nähe einer Tisch-Bank-Kombination (Platz 34).

Der Himmel war ordentlich bewölkt und ein leichter Wind blies. So beeilte ich mich mit dem Aufbau des Zeltes, auch wenn kein Regen vorhergesagt war. Alles war soweit fertig um mich einem späten Mittagessen oder Snack  zuzuwenden. Im Dorf entdeckte ich eine Fritur. Super Fritten gehen in Belgien immer. Leider stellte sich heraus, das aufgrund eines Familienvorfalles geschlossen war. 

Die Straße weiter erreichte ich den Ausgangsplatz für die Grottentouren, den Wildtierpark und einigem mehr. Auf dem gesamten Gelände, das einem Park ähnelt, waren die verschiedensten Vogelscheuchen aufgebaut. Ganz lustig, so zum Herbst. Im Parkgelände zwischen Straße und Abfahrtsstelle zur Grotte bzw. zum Wildtierpark stehen einige Stände, von denen nur einer mit Kaffee und einer mit Fritten offen hatte. So kam ich dann noch zu meinen Fritten mit Soße Andaluse. 😊

Mit genügend Zeit bis zur Abfahrt kam ich am Zelt für die Tram an. Pünktlich stoppt sie am Zelt und wir konnten nach Kontrolle der Tickets in die über 100 Jahre alte Tram einsteigen. Mit Gebrumm vom Motor und Gequietsche der Tram mit den Gleisen fuhren wir leicht bergauf durch einen Wald bis zum Eingang in die Grotte. Wobei das der Eingang für die längere, fast zweistündig Tour ist. Es gab ein Schild mit Französisch und Niederländisch um es dem Guide leichter zu machen. Zum Glück fragte der Guide ob alle dies verstehen. Ein paar andere und ich hoben die Hand und unser Glück war das er dann sogar deutsch konnte.

So ging es mit der Truppe unter der Führung von Höhle zu Höhle. Insgesamt zwei Kilometer und bis zu über 100 Meter tief unter der Erde waren wir unterwegs. Die Höhlen haben eine erstaunliche Größe. Bei der Grottendurchquerung passierten wir mehrmals die Lesse, die für ein paar Kilometer durch den Berg fließt. Bei Hochwasser, was wir nicht hatten, sind manche Gänge nicht passierbar.

In einer der größten Höhle gab es kurz vor Ende der Führung noch eine Lichtshow. Sehr schön und stimmig gemacht erzählt sie die Geschichte der Entstehung.

Mir kam nach ungefähr einer halben Stunde nach Beginn der Führung eine Fledermaus lautlos entgegen geflattert. Lt. Guide würde es nur sehr wenige Tier in den Höhlen geben.

Die Höhlendurchquerung endet am Park, an dem die Tram ihre Haltestation hat. Von dort lief ich ohne Halt zum Campingplatz. Das Prähistorische Museum kann ich mir an einem anderen Tag ansehen.

Etwas später machte ich mir die von Zuhause mitgebrachte Gulaschsuppe warm und aß sie mit dem Rest des Brotes, das ich noch hatte.


04. OktoberWildtierpark

Kalt wurde es die Nacht. Im Winterschlafsack hatte ich dennoch einen angenehmen Schlaf und wachte ausgeruht auf. Der erste Blick aus dem Zelt war sehr begrenzt. Alles lag im Nebel und das Thermometer zeigte 4 Grad an. Gefrühstückt wurde daher im Zelt und zum Kaffee kochte ich noch genügend Wasser für die Teekanne. 

Mit einem weiteren Kaffee und Lesen verbrachte ich die nächste Stunde, denn die Grotten und der Wildpark sind erst ab 10:00 Uhr zu begehen. Dann machte ich mich fertig für den Tag. Zuerst lief ich zur Rezeption, die offen hatte um mich anzumelden und meinen Aufenthalt zu zahlen.

Quer durchs Örtchen kam ich wieder zum Abfahrtspunkt zu den Grotten und zum Wildtierpark. Um zum Wildtierpark zu kommen, nahm ich den Fußweg. Noch lag alles im Nebel und die Vogelscheuchen im Park passten dazu ganz gut. 

Durch den Wildtierpark geht es auf einem angenehmen Weg. An den verschiedensten Gehegen waren meistens die angegebenen Tiere zu sehen. Ein paar versteckten sich allerdings erfolgreich. Über alles dominierten die Hirsche, da Brunftzeit war und ihr dumpfes Röhren weit zu hören war.

Lustig war der Baumwipfelweg bei den Polarfüchsen. Von Baum zu Baum ging es über wackelige Hängebrücken. 😀

Die Auerochsen und die Bisons hatte ich leider nur weit im Wald als braune Erhebungen am Boden sehen können. Wie mir später eine Rangerin sagte, wandern diese umher und manchmal in ein Gebiet, das weder zu Fuß noch mit dem Safari-Bus erreicht werden kann. Schade.

Der Wildtierpark macht um 10:00 Uhr auf und die ersten Busse fahren ab 10:30 Uhr. Daher war ich ab 10:00 Uhr zu Fuß ziemlich alleine. Nur an ein paar Punkten trafen sich die Busse und Fußwege. Bis fast zum Ende waren dann jedoch wenige unterwegs. Erst kurz vor Ende erwischte ich eine Kindergartengruppe bei den Braunbären. Danach kam die Rückreise per Bus, da lt. Rangerin die Tram nicht fahren würde. Aufgrund ihres Alters fährt diese nicht bei niedrigen Temperaturen. Als ich dann am Abfahrtsplatz zurück kam, fuhr jedoch eine los!

In dem Park dort machte ich Pause mit einem Kaffee und einer belgischen Waffel sowie etwas Brot und Käse. In der Mittagssonne sehr angenehm. 

Ich entschloss mich von dort direkt zu einer Wanderung aufzubrechen, solange die Sonne schien und mich wärmte. Eine Rundtour über zwei Täler. Durch Wiesen und Wälder ging es. Manchmal auch durch ganz enge Pfade. 😀 Nahe eines Kriegsdenkmals saßen einige Erwachsene auf dem geschotterten Weg und machten sich Notizen. Keine Ahnung warum und wieso an dieser Stelle, ich fand es relaxt, so wie die Gruppe dort saß.

Zurück am Campingplatz duschte ich bevor ich es mir bei einem Nachmittagskaffee gemütlich machte.

Später lief ich zur Kirche in der Ortsmitte. An Wochenenden ist dort ein Wagen, der Fritten und Burger verkauft. Angeblich der Beste Food Truck des Ortes. Ok, an diesem Tag auch der Einzige. Einen Cheeseburger und Fritten mit Soße Samurai bestellte ich. Der Burger war wirklich sehr gut und warum die Soße Samurai heißt, weiß ich nun auch. 😈

Eine Ortsrunde zur Verdauung und ich war wieder am Campingplatz. Dort konnte ich mich einem Bier, das ich zuvor kaufte widmen. Das Bier ist aus einer kleinen Brauerei zwei Orte weiter. Zum Nachtisch gab es noch eine Waffel. 

Wildtierparkrunde ab Ortsmitte: ~8,4 Kilometer
Wanderung: ~8,9 Kilometer


05. Oktober – Follow The Pink Point

War es am vorherigen Morgen schon kalt, so wurde dies nun übertroffen. Nur noch 2 Grad, leichter Nebel und auf dem Gras war Raureif. 🥶 Geschlafen hatte ich wiederum gut und im Zelt war es verhältnismäßig warm. 

Gut gestärkt packte ich alles notwendige für die heutige Wanderung. Dazu fuhr ich eine halbe Stunde bis ich den gewünschten Ortsteil von Dinant erreichte. Unterwegs war es manchmal sehr nebelig, manchmal aber auch klar und sonnig. So wechselte sich das ab. Am Ausgangspunkt der Wanderung war es ebenfalls sonnig. Das änderte sich, nachdem ich den Ort zu Fuß hinter mir lies. Durch die Felder lief ich zum Waldrand. Zumindest glaubte ich es, denn viel sehen war nicht. 

Im Wald wechselte ich auf einen kleinen Wanderpfad. Immer am Waldrand, aber noch im Wald ging es hoch und runter. Ein wirklich toller Weg, der mich kilometerweit führte. Zuerst am Waldrand konnte ich immer wieder auf die Felder im Nebel sehen, dann wechselte der Pfad leicht und es gab reichlich Abstecher zu Aussichtspunkten weit oberhalb des Flusses Meuse. Auch hier Anfangs noch reichlich Nebel, später mit freier Sicht. 

Etliche Kilometer später bog ich ab, um zum Fluss zu gelangen. Auf und ab und am Ende einem Bach folgend. Wobei das am Bach entlang nicht ganz stimmte. Zweimal musste ich ihn durchqueren und dabei teilte sich beim ersten Mal der Weg und der Bach für einige Meter den Weg. 

Je tiefer ich lief, desto höher wurden die Felswände und Hänge zu den Seiten. Unten angekommen hieß es einem Wirtschaftsweg bis zu einem Yachthafen folgen. Dort angekommen entschied ich mich für eine längere Pause. Dazu machte ich es mir mit Chillikäse, Brot und Waffeln auf einem Steg des Yachthafens in der Mittagssonne gemütlich. Dabei konnte ich die alte Personenfähre die Ufer wechseln sehen. In Handarbeit wurde dabei die Fähre an einem Seil zum gegenüberliegenden Ufer gezogen.

Die Wanderung begann ich mit einem Langarm-Shirt, einer dünnen Fleecejacke und einer Übergangsjacke. Bis zum Yachthafen zog ich zuerst die Fleecejacke aus und bevor es zum Fluss hinunter ging, tausche ich das Langarm-Shirt durch ein kurzes. Nun am Yachthafen packte ich die Übergangsjacke als letztes in den Rucksack. Der Nebel war verschwunden und die Sonne war angenehm warm um im T-Shirt weiter zu laufen.

Gestärkt ging es einem Pfad an der Meuse entlang bis zu einer sehr langen Kuhweide. Eigentlich waren es mehrere hintereinander, die untereinander offen waren. Die Kühe waren so an die Wanderer und Mountainbiker gewöhnt, das sie sich nicht mal umdrehten.

Es folgte ein Grillplatz und dann ein weiterer Pfad unterhalb der Felsen entlang. Eigentlich hätte ich hier abbiegen müssen lt. Wanderroute. Ich lief jedoch geradeaus weiter. Die Felsen und die vielen Kletterer faszinierten mich. Bis ich merkte, das ich den Abbiegepunkt längst  hinter mir gelassen hatte, stand ich vor der Wahl. Es war zu entscheiden ob ich an den Kletterern vorbei zurück laufe oder weiter zum nächsten Ort gehen sollte. 

Ich lief weiter, da mir der Weg gefiel. Im nächsten Ort lief ich über mehrere Straßen den Berg hoch und wieder in die entgegengesetzte Richtung zurück. Ein Waldpfad brachte mich zu einer kleinen Straßensiedlung und am Parkplatz danach bog ich auf einen Wanderpfad in den Wald. Die Wandertour sollte hier zwei Kilometer der Straße folgen, was ich wenig spannend fand. 

Kaum im Wald erblickte ich wieder die mir bekannten pinken Punkte auf dem Pfad, die mich schon ab dem betreten des Waldes ganz am Anfang begleiteten. Diesen folgend ging es quer durch den Wald und mit Richtungswechsel wieder auf dem vorgegebenen Wanderweg am Waldrand entlang. So gelangte ich zu dem Punkt, an dem ich am Morgen den Wald betrat. Jetzt war nur noch der Verbindungsweg zum Ort zu nehmen. 

Zu den Pfaden im Wald sei noch gesagt, das Trittsicherheit von Vorteil ist. Manchmal ging es steil neben dem Pfad bergab. Diese Stellen waren durch die Luftfeuchtigkeit und dem nassen Boden mit Vorsicht zu nehmen.

Nach reichlich Kilometern war ich am Ziel, der Brasserie Caracole. Dort wollte ich für ein alkoholfreies Bier einkehren. Eigentlich! Da es keine alkoholfreien Biere gab und ich noch fahren musste, zog ich von dannen. Nicht weit davon ist die Bäckerei Les Gourmandises du Moulin. Ein Cookie und ein Glas Konfitüre kaufte ich dort.

Zurück am Campingplatz aß ich den Cookie und trank dazu Tee. Der Cookie war richtig lecker. 😋 Manchmal genügen so einfach Sachen wie ein Cookie um zufrieden zu sein.

Nach dem Duschen machte ich mich langsam an das Abendessen. Das geschah an einem Holztisch in der Abendsonne. Für die letzten Bissen zog ich dann doch die Daunenjacke an. Die Sonne hatte sich da bereits unter dem Horizont versteckt und es wurde rasch kühler.

Wanderung: ~20,5 Kilometer, ~330 Höhenmeter
Durch meine Abweichung von der vorgegebenen Wanderroute entstand ein Tierchen. 😅


06. Oktober

Am morgen war kein Nebel vorhanden und sogar 8 Grad. Durch die Feuchtigkeit und den gelegentlichen leichten Wind fühlte es sich jedoch kälter an wie die Tage zuvor.

Es war nach dem Frühstück so weit alles zu packen. Das Zelt musste ich dabei völlig nass einpacken. Gefühl war es doppelt so schwer wie normal. Gestopft in den Packsack war der Rest keiner Feuchtigkeit durch das Zelt ausgesetzt.

Vom Campingplatz lief ich ein weiteres Mal zum Startpunkt aller Aktivitäten rund um die Grotten. Einen Blick in das Museum PrehistoHan wollte ich zum Abschied werfen. Zu sehen gibt es neben den üblichen Funden wie Keramik, Schmuck und Speeren viel interessantes zur Entdeckung und Erschließung der Höhlen. Alles fing sogar mit Booten und Taucheranzügen im 19. Jahrhundert an. 

Die Wanderung für diesen Tag startete in Grande Mormont. Dazu führte mich das Navi durch viele kleine und große Orte, sowie über Straßen, die ich sonst bestimmt nicht gefahren wäre. Immer wieder schön der Sightseeing-Modus des Navis bei der Vorgabe des schnellsten Weges. 😅

Vom Startpunkt kam ich recht schnell in einen Kiefernwald. Der Duft des Nadelwaldes, auch wenn es kühl und feucht war, war angenehm. An der ersten Kreuzung im Wald wechselte ich den Weg und lief bergab zu einem Fluss. Aus den bisherigen Wirtschaftswegen wurde nun ein schöner Wanderpfad direkt am Fluss entlang. Immer wieder leicht hoch und runter; über Wurzeln und Steine. So mag ich es. 😊

Nach zwei Flussbiegungen hieß es den Fluss zu verlassen. Der nun folgende lange Wirtschaftsweg ging stetig bergauf bis aus dem Wald heraus zu einer Kuppe. Ein weiter Blick bot sich mir. Durch die Bewölkung und die gepflügten Felder leider nicht ganz so imposant an diesem Tag.

Von einer Kuppe kann es nur nach unten gehen. Der gemütliche Weg brachte mich in ein Dorf und dann noch eines und noch eines. Schöne kleinere Dörfer mit alten Gebäuden, steinernen Ställen, die zu Wohnhäusern umgebaut wurden und schnörkelfreie Neubauten im Villenstil.  Am Ende eines Dorfes fand sich auf einem Villengrundstück eine öffentliche Bank und eine Schiefertafel mit einem Spruch (natürlich in Französisch):

An einem schönen sonnigen Nachmittag neben ihrem Hund am Hang zu sitzen, ist wie im Paradies. Dort war Nichtstun keine Langweile, sondern Frieden.  (M. Kunden).

Auf der Bank machte ich eine kurze Pause. Eine Waffel und Tee als Snack.

In einem der Dörfer, Ollomont, meinte ein Bewohner mit dem ich kurz ins Gespräch kam ich müsse mir unbedingt die Kapelle ansehen. Diese lag am Wanderweg und somit nur ein kurzer Abstecher. Eine ganz kleine Kapelle (Cimetiere de Ollomont) auf einem Friedhof war es. 

Einen Ort weiter kam ich an der Friterie au chat l’Heurex nicht einfach so vorbei, ohne mir eine Portion Fritten mit Soße Andaluse zu kaufen.

Weiter durch den Ort Nardin kam ich zu einem Weg durch die Felder mit einem erneuten Blick über die weite Landschaft. Zumindest solange, bis es in einen Wald ging. Dort nahm ich den Weg, wie er in der Wanderbeschreibung vorgegeben war zum Fluss. Nur doof, das dieser dort nicht in die gewünschte Richtung weiter ging. Somit hieß es wieder den Weg hoch zum Waldrand und einen anderen Wanderweg weiter oberhalb des Flusses nehmen. Dieser führte mich später zum Fluss und damit wieder zum gewünschten Pfad. 

Wobei die Beschaffenheit am Fluss entlang dort anfangs nicht so toll war. Zuerst konnte ich die matschigen Abschnitte noch durch Trampelpfade umgehen, aber eben nicht bis zum Ende. Langsam und mit Bedacht meisterte ich die grob 50 Meter. Danach kamen nur noch gelegentlich kleine matschige Stellen.

Der Wanderpfad läuft neben einem mäandernden Fluss entlang. Eine schöne und ruhige Gegend. Dämme und abgenagte Bäume deuteten auf Biber hin, von denen ich keine sah.

Der Wanderpfad endet in Petit Mormont, welches an Grande Mormont angrenzt und somit war ich wieder am Startpunkt der Wanderung.

Von dort fuhr ich Richtung Liege und dann Richtung Aachen. Bei Spa in Belgien tanke ich bei einem Kilometerstand von 111.444. Bis nach Hause waren es von dort immer noch reichlich Kilometer. Kurz nach dem Sonnenuntergang kam ich Zuhause an.

Wanderung: ~12 Kilometer, ~330 Höhenmeter


Resümee 

Es waren am verlängertem ersten Oktoberwochenende vom Wetter her noch schöne Tage. Klar, morgens und Abends war es bereits ziemlich frisch. Gerade Abends war deutlich zu merken, wenn die wärmenden Sonnenstrahlen verschwanden. Tagsüber jedoch war es angenehm warm in der Sonne.

Mit dem Zelt und Schlafsack war trotz der niedrigen Nachttemperaturen ein erholsamer Schlaf möglich. Der Campingplatz Le Pirot liegt auf einer Insel in der Lesse. Auf beiden Seiten mit Staustufen in unterschiedlichen Höhen. Durch die Staustufen gab es immer ein entsprechendes Wasserrauschen. 😊 Hinzu kamen Kanadagänse, welche morgens in der Lesse schwommen. Der Platz war sauber und ruhig; lag vielleicht auch an der Jahreszeit.

Für den Besuch der Grotten und dem Tierpark ist dieser Campingplatz eine gute Basis. In der Umgebung gibt es zudem einige Wanderwege und Rad-/Mountainbike-Wege.

Die Wanderungen waren in einem Umkreis um Han-Sur-Lesse mit einem Radius von bis zu einer Stunde Fahrt gelegen. Die Fahrtzeiten kommen durch die vielen kleinen Landstraßen zustande und sollten daher nicht unterschätzt werden.

Das war sicherlich nicht der letzte Trip in die Ardennen. Der Fokus lag an diesem Wochenende auf dem Grotten- und Wildtierparkbesuch. Vermutlich wird es beim nächsten Mal eher wieder mehr um Wanderungen gehen oder sogar das Gravel Bike mitgenommen. Ausgewiesene Radwege gibt es mehr wie genug.


Verweise



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Niederlande – Amsterdam – September 2024

Zitat aus einem Artikel, erschienen in der F.A.S.

“Steht in Reiseführern immer dasselbe? Ja, schon, sagt Severin Groebner.”

Und die Begründung im Artikel ist logisch. Bezogen auf Amsterdam steht in den Reiseführern etwas von Grachten, von Fahrrädern, von Cafés und und und…  Wieso sollte sich das auch ändern, wenn die Grachten nicht umziehen, die Fahrräder überall zu sehen sind usw.

Von mehreren habe ich positives wie negatives zu Amsterdam gesagt bekommen. Negativ: Abgesehen von einer höheren Kriminalitätsrate ist die Stadt je nach Saison ziemlich voll oder besser gesagt überfüllt mit Touristen. Positiv: Schöne Grachten, viel Grün und viel Wasser und tolle Locations. 

Die letzte Info von einer Freundin und die Liste möglicher Orte in Amsterdam eines Kollegen, der dort einige Wochen während einer Workation verbrachte ließen mich dann doch dazu bewegen einen Plan für einen Trip nach Amsterdam anzugehen. Wenn dort soviel Touristen sind, kommt es auf die eine mehr auch nicht mehr an. 😂

Wie kommt man von Frankfurt nach Amsterdam? Die einfachste Möglichkeit bietet tatsächlich die Bahn mit dem ICE. Mit Svarta käme ich nicht wesentlich schneller nach Amsterdam und von den Kosten wäre es vermutlich sogar teurer – abhängig von 1. oder 2. Klasse der Bahnreise mit dem ICE. 

Nach dem Fahrplan 2024 ist eine Anreise am Donnerstag und Rückreise am Dienstag mit den günstigsten Preisen bei der Bahn verwirklichbar. Fünf Übernachtungen also, für die es eine Unterkunft zu suchen galt. Die Hotel sind mir zu teuer und die Hostels haben fast nur Mehrbettzimmer und sind dabei nicht wirklich günstiger. Wobei das Bunk Hostel in Amsterdam-Noord, welches in einer alten Kirche ist durchaus seinen Reiz hat. Dort sind die Betten in einzelnen Kabinen mit Vorhang in einem Mehrbettzimmer und die Gemeinschaftsräume sehen auf den Bildern sehr gut aus. Preislich am günstigsten geht es jedoch mit einem Aufenthalt auf einem Campingplatz. Davon gibt es in der Nähe zum Zentrum zwei Stück. Am interessantesten fand ich den Camping Zeeburg Amsterdam. Dieser liegt auf einer (Halb)Insel östlich des Zentrums. Angeboten werden dort u. a. Leihräder, Kajaks und SUP’s. Somit erscheint mir dies eine gute Ausgangsbasis zu sein.

Das Wetter wird zeigen, ob ich auf dem Campingplatz oder im Hostel sein werde.

Und dann war da noch die Bahn. Da ich erst nach meiner Georgienreise mich um die Buchung des Zuges kümmern wollte, hat sich die Preissituation geändert. So entschied ich drei Wochen später und nur von Donnerstag bis Montag zu verreisen.


12. September 

Nun ist es soweit und der Tag der Reise nach Amsterdam ist gekommen. Dennoch war er bis Mittags ein normaler Arbeitstag. Zuhause Frühstücken und mit der Bahn nach Frankfurt zur Arbeit fahren waren ein normaler Ablauf. Ungewöhnlich war lediglich der Trekkingrucksack. Den Vormittag arbeitete ich wie üblich und besuchte die Kantine zur Mittagszeit. Dann begann für mich das Wochenende. Arbeitsende war vor 13:00 Uhr. Somit war genügend Zeit für die S-Bahn zum Hauptbahnhof um dort den ICE nach Amsterdam zu bekommen. Die Ansagen im ICE waren auf der Strecke in Deutsch, Niederländisch und Englisch, womit klar war in welches Land es gehen wird.

Etwas über vier Stunden später kam ich in Amsterdam Centraal an. Es war am späteren Nachmittag sonnig und warm dort. Die Straßenbahn 26 sollte mich in die Nähe des Campingplatzes bringen. Ich bin jedoch auf den falschen Seite aus dem Bahnhof und musste diesen damit umrunden. Danach war es einfach. Vier Stationen später stieg ich an der Station Zuiderzeeweg aus. Zu Fuß ging es über eine Brücke bis zur Treppe auf die Inselseite, auf der der Campingplatz Camping Zeeburg liegt. Da ich während der ICE-Fahrt gebucht hatte, war der Check-In schnell erledigt. Auf der Zeltwiese baute ich mein Zelt auf und packte alles aus.

Um den Abend gemütlich anzugehen, lief ich zum Restaurant auf dem Campingplatz. Ein Zeeburger und ein Cider waren meins.


13. September 

Für das Frühstück hatte ich meinen kleinen Campingkocher dabei. Zuerst wurde Wasser für den Kaffee gekocht und dann im Pot das Porridge, welches ich mit Cranberries pimpte. Das ich im Zelt frühstückte war gut, denn es war bewölkt und sollte regnen. Kaum war ich mit dem Frühstück fertig begann es tatsächlich leicht zu regnen. So machte ich es mir im Zelt gemütlich und las in meinem Buch.

Es regnete immer wieder, jedoch nie sehr lange. So beschloss ich nach einer Stunde mich doch auf den Weg zur Altstadt zu machen. Dabei kam ich am Zoo vorbei. Auf der Grachtenseite auf der ich lief ist ein altes Umschlagsgebäude welches zu Wohnungen umgebaut wurde. Die einzelnen Abschnitte des Gebäudes waren nach den Monaten und danach nach Orten benannt Lustig, wenn man sagen kann ich wohne in Amsterdam im Dezember. 😅 

Als ich nach einigen Kilometern in der Altstadt nahe dem Hauptbahnhof ankam, machte ich Pause  im Prins Heerlijk. Kleine Dutch Pancakes mit einem Cappuccino gab es. Die Pfannküchelchen waren lecker, mit der zerlassenen Butter und dem Puderzucker reichlich sättigend.

Vorab hatte ich mir eine Rundtour (GPX) ausgesucht und in meine App importiert. Diese Rundtour sollte mich durch die Innenstadt mit den interessantesten Punkten führen. So lief ich von Centraal zum Platz an dem der königliche Palast liegt, danach gelangte ich zum Anne Frank Haus. Bis hierher kreuzte ich einige Grachten und/oder lief an diesen entlang. 

Auf dem Weg bis zum Reichsmuseum kam ich durch einen Blumenmarkt mit einer riesigen Auswahl an Pflanzen, Zwiebeln und Samen. Hier und schon vorher waren waren Geschäfte mit Käse. In einen bin ich aus Neugierde hinein. Reichlich verschiedene Varianten gab es hier, aber auch sehr touristisch aufgemacht.

Eine weitere Kaffeepause gab es im van Campen. Ein kleines, unscheinbares Café welches mit Spezialitäten Kaffee und Säften lockt. Vom Reichsmuseum war es bald erreicht.

Die Oper war das nächste große Gebäude das ich erreichte. Und erneut kam ich danach zu einem Markt. Hier war es Anfangs hauptsächlich Kleidung (auch Second Hand) und ging zu allem möglichen über. 

Fast am Ende meiner Tour kam ich noch durch das Rotlicht Viertel. Ein empfohlener Koreaner – Kim‘s So steuerte ich davor für ein verspätetes Mittagessen an. Eine Nudelsuppe mit Seefood wählte ich.

Nachdem ich das Rotlicht Viertel gesehen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Campingplatz. Es war ein anderer Weg wir am Vormittag und führte mich durch ein arabisches Viertel. Bei einem Bäcker kaufte ich ein Pizzateigstück für später. Bis zum Campingplatz war es noch einiges an Wegstrecke die ich zurückzulegen hatte.

Den Tag beendete ich mit einem Cider neben dem Holzfeuer im Restaurant des Campingplatzes.

Tour: ~22 Kilometer 


14. September 

Da es gemütlich war frühstückte ich wieder im Zelt. Vom Campingplatz lief ich an diesem Tag in die andere Richtung zur Tramstation. Der Takt ist hoch und so war es eine kurze Wartezeit bis ich in der Straßenbahn saß und genauso schnell war ich am Bahnhof Centraal. 

Am Vortag hatte ich beim Anne Frank Hause ein Boot gesehen, das nicht ganz so nach Massenabfertigung aussah. Von Centraal fahren diese zusätzlichen ab. Der entsprechende Steg war schnell erreicht. Morgens um 10:00 Uhr bei sonnigem Wetter wollten wohl noch nicht viele, womit es reichlich Platz gab auf dem offenen Boot. Der Guide und Barkeeper unterhielt uns gut während der Fahrt. Wenn, dann sollte auf alle Fälle eine Bootstour mit einem dieser kleineren Boote gebucht werden. Einen Bonuspunkt gab es für den Elektroantrieb des Bootes.

Wir lernten während der Fahrt, das die Häuser so schmal sind, da auf die Breite Steuer anfiel. Auf der anderen Seite konnte, wer Geld hatte mit einem breiteren Gebäude den Reichtum zur Schau stellen. Da die Gebäude alle unter Denkmalschutz stehen ist das teuerste Hotel auf mehrere Gebäude verteilt. Es wird ebenso sehr auf den Erhalt und die Farbe der Gebäude geachtet um die Ursprünglichkeit zu erhalten.

Neben den vielen geraden Gebäuden fallen die Dancing Houses oder wie unser Guide sagte die Drunken Houses wegen des Irish Pub in einem auf. Oft stehen die Gebäude auf Stelzen, welche sich manchmal absenken und dann zu solch schiefen Gebäuden führen. 

Die Fahrt war nach einer Stunde zu Ende, die durch die gute Unterhaltung viel kürzer erschien. Zu Fuß machte ich mich auf Richtung königlichem Palast. Neben der Kirche dort befindet sich Melly‘s Cookie Bar. Ein Cappuccino gab es zu dem leckeren Schokokuchen. 😊

Weiter ging es nach Osten zum Noordermarkt. Ein Markt, der zweimal die Woche statt findet. Es gab dort alles von Obst, Käse, Blumen bis Krimskrams. Genauso oft waren Stände mit Essen dazwischen. Bei einem Stand kaufte ich Cranberries, getrocknete Apfelringe und mit Schokolade überzogene Nüsse. An einem anderen Stand kaufte ich eine Bratwurst mit Kraut im Brötchen.

Vom Noordermarkt folgte ich einer Gracht zu meinem nächsten Ziel des Tages: La Savonnerie. Ein Geschäft mit reichlich Seifen, von denen einige den Weg zu mir fanden. 😀

In der Nähe des Leidsplein, ein großer Platz habe ich bei einem Asiaten eine Ramensuppen zu Mittag gegessen. Gesättigt schlenderte ich weiter um zum Back in Black zu kommen. Ein lässiges Café mit vielen unterschiedlichen Kaffeesorten unter denen ich mich für den Indonesischen entschied. Zum Kaffee gab es einen kleinen Zettel mit Angaben zur Herkunft des Kaffees. 👍

Über verschiedene Ortsteile lief ich zum Campingplatz. Dabei kam ich durch den schönen Oosterpark und in der Nähe des Campingplatzes durch den Flevopark. Beide lassen die Stadt draußen und bieten Ruhe sowie viel grün. Kleine Oasen in einer fast Millionenstadt.

Zum Abendessen begab ich mich zum Restaurant des Campingplatzes. Es gab ein vegetarisches Curry und an diesem Abend zusätzlich Live Musik.

Tour: ~15 Kilometer 


15. September 

Das übliche Frühstück war die Stärkung für den Weg nach Javeland. Eine der Inseln die zu Amsterdam gehören. Oder sollte man eher sagen aus denen Amsterdam besteht? Von dort nahm ich die Fähre nach Amsterdam-Noord. Noord ist am Fluss ein Industriegebiet, jedoch nicht mehr rentables wurde aufgegeben und zu einem großen Freizeitgebiet geworden. Dort wo die Fähre anlegte war ein großer Sandkasten für die Kinder zum Spielen und für alle anderen gab es Sitzmöglichkeiten. Ein Restaurant gibt es auch. Daneben in einer großen Halle befindet sich ein Indoor-Skate-Park der gut besucht war. Für Ersatzteile für die Skateboards wie für das leibliche Wohl gab es genügend.

Der Straße zum zentralen Bahnkreuz folgte ich. Vorbei ging es an kleinen und großen Industriegebäuden und Geschäften. Über das Kreuz und die Gracht daneben kam ich in einem Wohngebiet an. Die Häuser dort sind deutlich niedriger wie in der Altsdtadt. Zwar immer noch lange Blöcke, durch die Straßenführung und das Grün erschien es mir viel wohnlicher.

Am Bunk Hostel, das in einer alten Kirche ist machte ich halt. Dieses hatte ich mir als Alternative zum Campingplatz ausgesucht. Schon beim Betreten wurde klar, das ist mehr Hotel als Hostel. Stylisch. Genügend Zeit für ein Getränk hatte ich und nahm mir diese auch.

An der Gracht entlang kam ich wieder zum Fluss. Der Pfad durch den Tuinhuis Park war interessant. In der Mitte ist ein Platz mit einem Kiosk-Restaurant. Dort wurde Boxen aufgebaut und um den Platz waren mehrere Stände die Schallplatten (neu und alt) verkauften.

Unten am Fluss sind ein paar neuere Gebäude und das A‘Dam mit seiner Aussichtsplattform. In der Nähe der Fähren zum Centraal fand ich eine Frieten Budde. Frieten mit einer Currysauce beim Point Neuf waren mein Mitttagssnack.

Das wie weiter war mit der Fähre und dem Fußweg zu Melly‘s Cookie Bar gelöst. Ein Cappuccino, ein Keks (lecker) und ein Mitbringsel wurden gekauft.

Während der Bootsfahrt am Vortag kamen wir am Aussichtspunkt zu den sieben Brücken und den Dancing Houses vorbei. Beides steuerte ich an, um zu sehen ob es vom Ufer einen guten Blick für ein Foto gibt.

Erneut kam ich am Rembrandt Plein vorbei. Das ist der Platz mit Rembrandt und dem Astronaut. Hier ist immer was los. Zuvor entdeckte ich De Laatste Kruimel. Ein Kuchen geht doch immer – Hallo vierte Mahlzeit 😀. Der Lemon Pie war echt gut und die anderen sahen genauso gut aus.

Eine Herausforderung war dann den Weg zum Campingplatz zu finden und zwar so das ich dabei an Brouwerij‘t Ij vorbei komme. Etwas Zickzack, dabei in den Vorbereich des Artis (Zoo) geschaut und ich erreichte die Mühle in der die Brauerei ihren Ausschank hat. Eine Grillworscht (Wild und scharf) war gut. Dazu gab es ein helles großes Nijpa. Ein dunkles Ijbok mit einer Tüte Chips war sozusagen der Nachtisch. 😅

Den Weg zum Campingplatz habe ich anschließend gut gemeistert. Zuerst langsam, da ich den Alkohol leicht merkte, dann normal.

Als Absacker gab es am Abend ein Cider bevor ich in den Schlafsack kroch.

Tour: ~22 Kilometer 


16. September 

Es regnet leicht. Also nochmal umdrehen und liegen bleiben. 😁 Hat gewirkt! 

Zum Frühstück hatte ich alles gepackt und bin an diesem Morgen zum zentralen Platz des Campingplatzes. Dort gibt es eine Ecke mit Kochplatten, Wasserkochern usw. Die Tische und Bänke stehen unter einem luftigen Dach und haben Sicherheit vor weiterem möglichen Regen gegeben. Der blieb zum Glück aus. Nach dem Frühstück kam ich zum Zelt zurück und die Enten, die vorher schon darum Gras zupften waren noch dort. Gemütlich watschelten sie davon als ich mich näherte.

Im Zelt packte ich soweit wie möglich alles zusammen und in den Trekkingrucksack, denn die Wiese war noch nass. Als letztes kam das Zelt. Dafür hatte ich den Kompressionsbeutel dabei. So bekommt es ein kleines Packmaß und alles andere im Trekkingrucksack bleibt trocken.

Zum Check Out war lediglich das Schild mit der Platznummer abzugeben. So machte ich mich mit allem auf den Weg zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Unterwegs konnte ich noch einem älteren Paar behilflich sein einen Radweg zum Centraal zu finden.

Am Centraal bin ich einige Minuten umhergegangen um dann zum Amsterdam Pancakes zu laufen. Ein Pfannkuchen mit Apfelmus und Zimt wurde das zweite Frühstück. 😊

Die restliche Wartezeit bis zur Abfahrt verbrachte ich bei einem Kaffee im Bahnhof. Der zentrale Eingang und die Halle dort  sind noch älteren Datums und haben Stil.

Die Wartezeit am Bahnsteig verlängerte sich nochmals um ungefähr 20 Minuten. In der DB-App war es angekündigt und wieder weggenommen worden. Letzteres war falsch. Durch einen Noteinsatz war ein Streckenabschnitt gesperrt. Somit war die Rückreise spannend, da immer wieder neue Ansagen zum Verlauf kamen. Eine angekündigte Passkontrolle entfiel vermutlich durch die geänderte Strecke. Am Frankfurter Flughafen endete der Zug ungeplant. Mit der S-Bahn ging es bis Frankfurt weiter. 

Da es schon deutlich nach 18:00 Uhr war als ich am Hauptbahnhof ankam startete ich einen Versuch zum Abendessen. In der Nähe liegt das Soi 22, aufgemacht wie eine thailändische Gasse (Soi) ist es hübsch eingerichtet. Aufmerksam wurde ich darauf durch einen Zeitungsartikel und ein Arbeitskollege hatte das Essen ebenfalls für gut bescheinigt. Die Hauptgerichte dort sind Suppen mit selbstgemachten Nudeln und wirklich lecker.

Ein letztes Mal Zugfahren an diesem Tag stand noch an. Mit der Regionalbahn nach Hause.


Resümee

Amsterdam hat mehrere internationale Verweise. Zum einen ist da die ursprünglich Siedlung, welche ein Fischerdorf war, das in einem Marschgebiet erbaut wurde. Dies wandelte sich zu einem internationalen Handelszentrum im Mittelalter. Gewürze aus Übersee brachten einen hohen Wohlstand. Die Gebäude der heutigen Altstadt zeugen noch von beidem. Gebaut auf Stelzen wie z. B. in Venedig entstanden schmale hohe Gebäude. Reichtum wurde durch breitere Gebäude gezeigt.

In manchen Situationen ist der Ideenreichtum der Amsterdamer begrenzt. Ein bekanntes Segelschiff aus Amsterdam hieß Amsterdam (heißt Amsterdam – Nachbau). In der neuen Welt entstand eine Stadt und wie sollte es anders sein, sie wurde New Amsterdam genannt. Ortsteile bekamen Namen niederländischer Orte (Haarlem) oder Straßen. Aus De Wallen wurde die Wall Street – auf beiden wurde und wird gehandelt wobei in Amsterdam daraus der Red Light District geworden ist. Wer immer noch auf der Landkarte nach New Amsterdam sucht, findet es unter dem neueren Namen New York.

Amsterdam ist in den Jahrhunderten gewachsen und je weiter es von der Altstadt weg geht, desto ländlicher wird es. Dort wird es dann wesentlich ruhiger und verschiedene Parks machen es angenehm. 

Lt. Guide der Bootstour sind die Grachten drei Meter tief. Ein Meter Schlamm gefolgt von einem Meter Fahrräder. Erst dann kommt Wasser. Kein Wunder, den auf rund 935.00 Einwohner (Stand 2024) kommen über 1,6 Millionen Fahrräder. Daher gilt es jederzeit bei einer Kreuzung oder einem Straßenseitenwechsel auf diese aufzupassen.

Gut voran kommt man mit den Straßenbahnen und den kostenfreien Fähren. Bei den Straßenbahnen kann man mit dem Smartphone (Apple-/Google-Pay) einchecken. Das Auschecken nicht vergessen um nur die gefahrene Strecke zu zahlen. 

Was mir gut gefiel, war das ich kein einziges Mal Bargeld verwenden musste. Alles, aber auch wirklich alles, konnte mit dem Smartphone bzw. der damit verbundenen Kreditkarte bezahlt werden.

Der Campingplatz für vier Tage war günstig und das obwohl er sauber ist und einiges bietet. Das war es dann auch mit günstig und Amsterdam. Alles andere schlägt deutlich zu buche. Ein Wochenende wird damit kostspielig. Ein paar Tage mehr um das Umland zu erkunden kann dennoch in Erwägung gezogen werden.


Natürlich gab es in Amsterdam wieder einiges an Grafitties und Gemälden zu sehen.


#Niederlande #Netherland #Amsterdam #Canonr #CanonRF35 #On1

Deutschland – Rheinland-Pfalz – Taunus – Juli 2024

Nicht mehr lang ist es bis zur nächsten Asienreise. Ich bin oft mir dem Rad #mdrza unterwegs um mich fit zu halten. Wobei die Wege von der Arbeit nach Hause auch eine gute Art sind um abzuschalten. Dabei werden jedoch die Muskeln in den Füssen und den Unterschenkeln wenig bis gar nicht gefordert. Daher beschloss ich im Juli ein paar Wanderungen zu Unternehmen. Am vorhergehenden Wochenende war ich in Unterfranken unterwegs und für dieses verlängerte Wochenende sucht ich mir Touren im Taunus heraus. 

Die drei Wanderungen aus dem Wanderführer liegen alle in der Nähe von Nassau, wo ich einen Campingplatz entdeckte. 

Da das Wetter in den letzten Wochen sehr wechselhaft war und die Vorhersagen nicht immer stimmten, entschied ich mich erst sehr kurz vor dem Wochenende zu der Unternehmung.


13. Juli

Am Morgen fuhr ich nach Hahnstätten, was in Rheinland-Pfalz und im Taunus liegt. Wäre die Baustelle auf der Landstraße nicht gewesen, hätte es eine einfach Anfahrt sein können. Da die Landstraße komplett gesperrt war, folgte ich der Ausschilderung der Umleitung. Etwas später wie ursprünglich gedacht, kam ich in Hahnstätten an. Ein ruhiger Ort, zumindest dort wo ich war.

Nur ein paar Minuten zu Fuß und schon war ich am Ortsrand und befand mich auf einem Waldlehrpfad entlang des frei fliesenden Hohlenfelsbaches. Entlang des Weges gab es einige Tafeln mit Erklärungen zum Bach, dem Wald und dem Leben darum. Nach ein paar Kilometern kam ich auf eine Lichtung und hatte den ersten Blick auf die Burg Hohlenfelsbach. 

Über einen Waldweg gelangte ich zum Eingang. Dieser war an diesem Tag verschlossen und so drehte ich mich um, um wieder auf den Weg der vorgegebenen Wanderung zurück zu kehren. Einige Meter durch den Wald und dann immer am Waldrand entlang gelangte ich zum Dreiländereck, eine historische Landmarkierung welche heute nur durch ein Schild und eine Bank zu erkennen ist. 

Weiter durch den Wald gelangte ich nach Burgschwalbach. Durch diesen hindurch kam ich fast zur gleichnamigen Burg, die über dem Ort drohnt. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten ist diese leider geschlossen gewesen. Von einer gemütlichen Bank oberhalb der Burg hatte ich eine schöne Aussicht und einen angenehmen Rastplatz. Zwei Brötchen (Handwerker) mit reichlich Käse gab es. 😀

Am Waldrand entlang und durch viele Felder mit Getreide und Raps gelangte ich zurück nach Hahnstätten. Noch auf dem Weg oberhalb von Hahnstätten zwischen den Feldern huschte ein Fuchs über den Weg. Ich bin oft unterwegs, einen Fuchs in freier Wildbahn ist mir so jedoch bisher noch nicht über den Weg gelaufen.

Für einen Nachmittagskaffee wollte ich mir beim örtlichen Bäcker ein Stückchen kaufen. Dieser hatte jedoch bereits geschlossen und lt. Aushang erst am Montag wieder geöffnet. Somit bin ich ohne Stückchen nach Nassau zum Campingplatz gefahren. Da ich bereits vorab alles gebucht und bezahlt hatte war der Check-In schnell erledigt. Ich baute das Zelt auf und wischte es innen feucht aus. Es war immer noch Sand von den Nordseeinseln im Inneren. 🙃 

Anschließend machte ich mich auf um in Nassau einen Bäcker zu finden. Der in der Ortsmittag hatte ebenfalls schon geschlossen. In der Nähe war ich an einer Eisdiele vorbeigekommen, die ich auf dem Rückweg ansteuerte. Ein Eis tat schon gut. 😊 Über zwei, drei Seitenstraßen gelangte ich zu einem weiteren Bäcker. Dieser hatte doch tatsächlich geöffnet. Juhu! Ein Schokobrötchen genügte mir, da ich ja schon ein Eis hatte. 

Zurück am Zelt räumte ich zuerst alles ein. D. h. Iso-Matte aufblasen, Schlafsack auspacken, Kopfkissen aufblasen usw. Dann aber war alles erledigt und die Zeit für einen Kaffee gekommen.

Ein gemütlicher Restnachmittag am Zelt lag hinter mir, bevor ich mich an das Abendessen machte.

Wanderung: ~13 Kilometer


14. Juli

Am Morgen war das Zelt außen nass. Die Bergrücken waren oben noch im Nebel. Die Feuchte im Boden und von der Lahn stiegen mit dem ersten Sonnenstrahlen nach oben. Für das Frühstück war es eine angenehme Temperatur, trotz der Feuchtigkeit.

Mit Svarta fuhr ich in den nächsten Ort – Obernhof. Für kurz nach 9:00 Uhr sollte ein Bus nach Balduinstein gehen. Nur wo ist die Bushaltestelle? Eine Jugendliche war hilfreich und zeigte mir den Halt. Er ist an der Hauptstraße, gegenüber einem Hotel – ohne Schild oder einem anderen Hinweis.

Ein älteres Paar, mit dem ich mich während des Wartens und der Busfahrt unterhielt, wollte den gleichen Wanderweg gehen. In Balduinstein war die Bahnschranke unten und der Busfahrer lies uns auf unseren Wunsch dort heraus und war damit wieder alleine im Bus.

Nun war die Sonne so stark, das ich die Leggins gegen eine kurze tauschte, die ich wohlweislich zuvor eingepackt hatte. Der Hauptstraße folgte ich bis zum Abzweig, der an der Kirche vorbei führt. An der Kirche wiederum ging es über Treppen zu einem Pfad. Dieser Pfad war die ersten Meter sehr zugewachsen und ich zweifelte ob ich richtig bin. Es lichtete sich und der Weg war besser zu erkennen. Nachdem ich die letzten Schrebergärten am Hang hinter mir gelassen hatte befand ich mich auf einem Waldpfad nach oben. Ausgeschildert war der Pfad mit LW für Lahn Wanderweg

Der Wanderweg war meist auf schönen Pfaden durch Wald, am Waldrand entlang oder durch Felder. Das Paar traf ich an der ersten Aussichtsstelle oberhalb von Balduinstein wieder und lies sie bald hinter mir.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke kam ich in Laurenburg an. Unten, an der Lahn war ein Stand neben der Brücke ich ich überquerte. Ein Bootsverleih, ein Getränke- und Imbissstand und sogar ein Eisstand. Eine Bratwurst im Brötchen bestellte ich mir. Nicht Zuviel, den es sollte wieder den Berg hochgehen. Während der Rast unterhielt ich mich mit einem Radfahrer. Es ist wohl keine so gute Idee an der Lahn entlang zu fahren. Schwierig ist die Strecke nicht, jedoch fahren die Autos teilweise viel zu dicht an eine vorbei.

Wieder folgten Pfade und Wege, hauptsächlich durch den Wald. Oberhalb von Obernhof kam ich am Goethepunkt an. Ein Aussichtspunkt und der Beginn des Lahn Wein Steigs für mich. Der Steig fällt unter die leichteste Kategorie und wäre in anderen Ländern vermutlich nur als Wanderweg gekennzeichnet. Auf alle Fälle war es noch eine schöne Abwechslung auf der Wanderweg. Der Name Lahn Wein Steig kommt vom Wein, der um Obernhof noch angebaut wird als letzter Weinort an der Lahn.

Zum Abschluss wollte ich in Obernhof noch in das Café Nr. 9 besuchen. Das existiert mittlerweile jedoch nicht mehr. Dafür gibt es ein paar Meter eine Eisdiele. Somit gab es ein Eis zum Abschluss der Wanderung.

Am Campingplatz machte ich es mir bei einem Kaffee gemütlich. Nach dem Kaffee machte ich mich zu einem Spaziergang durch Nassau auf. In der Innenstadt befinden sich einige Figuren aus Metall. Sie sind eine Spende des Herrn Leifheit, der der größte Arbeitgeber im Ort ist.

Auf der Lahnseite gegenüber der Innenstadt lief ich einen Waldpfad entlang. Er brachte mich zur abgesperrten Burgruine Stein und dem Stein Denkmal. Das Stein Denkmal ist aus Stein, der Name bezieht sich jedoch auf die Person Freiherr von und zum Stein. Dann war es Zeit zurück zum Campingplatz zu gehen.

Eine ausgiebige Dusche und ich fühlte mich viel wohler. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kam ich während des Tages deutlich ins Schwitzen. 

Den Rest des Abends mit Essen und Lesen verbrachte ich am und im Zelt.

Wanderung: ~19,7 Kilometer, ~870 Höhenmeter 


15. Juli

Ausschlafen war nur bedingt möglich. Am Wochenende war es halbwegs ruhig auf dem Campingplatz. Heute, an einem Montag zeigte der Berufsverkehr das er nicht wirklich lautlos ist. Immerhin bis 07:00 Uhr konnte ich schlafen. 

Das Frühstück bereitete ich mir vor dem Zelt vor und nahm es im Zelt zu mir. Warm genug war es, der Rasen jedoch war genauso wie das äußere Zelt nass. Nach dem Frühstück packte ich alles ganz gemütlich zusammen.

Mein erster Halt an diesem Morgen war vor der Burg Nassau. Dazu fuhr ich ein schmale, steile Straßen hoch auf den Berg. Es waren lediglich zwei mit einem Hund schon dort. Diese gehörten zum Restaurant in der Burg, das Montags geschlossen hat. So konnte ich die Burg erkunden und da der Turm offen war, nahm ich zuerst die Stufen in den Keller. Ein Stock tiefer und ich stand in einem sehr hohen, fensterlosen Raum. Das ist in Burgtürmen oft der Kerker gewesen – könnte hier ebenso sein. Dann hieß es die Wendeltreppe bis ganz nach oben laufen. Dabei kam ich an einem Raum mit Erklärungen und ein Stockwerk darüber dem des Standesamtes vorbei. Oben endete die Wendeltreppe in einem ziemlich leeren Raum. Dieser Raum hatte noch eine Tür und durch diese kam ich auf den äußeren Ring um den Turm. Bei dem klaren Wetter mit blauen Himmel hatte ich eine gute Weitsicht.

Danach fuhr ich zuerst wieder den bekannten Weg nach Obernhof. Von dort ging es über eine MINI-süchtige Straße mit einigen Serpentinen nach oben. 😀 So früh am Morgen war kaum jemand auf dieser Strecke unterwegs und vor allem keine Motorradfahrer. Bald war Ergeshausen erreicht. Dort gleich die erste Straße ab war der Weg zum Wanderparkplatz.

Die Wanderung sollte wie am Vortag einige Kilometer haben, jedoch ohne viele Höhenmeter. Sollte! Ab dem Wanderparkplatz ging es schon gleich bergauf. An einer Weide vorbei, kam ich in den Wald und so führte mich der Forstweg über den Hügel bis zum nächsten Tal. Ab hier wurde es deutlich ruhiger. Es waren bis auf Flugzeuge keine Geräusche der Zivilisation zu hören. So lief ich auf dem am Grundbach entlang führenden Forstweg, der zunehmen verwachsener wurde. In diesem Tal war der Weg fast komplett im Freien. Vom Grundbach war nur selten etwas zu sehen, zu hören war er fast immer.

Am Ende des Tals ging es kurz in den Wald um an der nächsten Kreuzung den Weg nach Niedertiefenbach zu nehmen. Durch den Ort kam ich zum nächsten Tal, dem Hasental, in dem der Hasenbach fließt. Ab hier war der Wanderweg bis zum Ende ein Weg von Mühle zu Mühle. Im Hasental kam dann bald der Abschnitt mit einem Pfad. Ab der Uhus Mühle bis zum Talende (ca. 2,5 Kilometer) war der Pfad leider ziemlich zugewachsen. An der Uhus Mühle weißt ein Schild “auf eigene Gefahr” hin. Gefahr war, das der zugewachsene Pfad die nächsten zwei Kilometer durch große Brennnesselfelder verlief. Mit kurzer Kleidung kein wirklicher Spaß. Dadurch wurde das Erlebnis in diesem ansonsten schönen Tal deutlich geschmälert. 

Am Ende des Tales, wie sollte es auch sein, ging es in das nächste Tal. Endlich wieder ein Forstweg. 😀 Dieser wurde zu einem Wanderweg und manchmal zu einem Pfad. Schön in der Nähe des Baches, der durch dieses Tal fließt. So geht das wesentlich angenehmer.

Kurz nach der Neuwagenmühle bog ich auf den Dörsbach Mühlenwanderweg ab. Dieser war ein schmaler im und am Fels verlaufender Pfad mit ein paar Haltegriffen. Schön abwechslungsreich ging es so einige Zeit weiter. Mal unten am Bach, Mal deutlich oberhalb. Die unterschiedlichen Blickwinkel und die immer wieder erscheinenden Felsformationen ließen mich an meine Tour im Schwarzwald erinnern.

Nach 14 Mühlen war ich wieder am Wanderparkplatz. Es waren dann doch deutlich mehr Höhenmeter wie im Wanderführer angegeben. 🙃

Die Mühlen waren fast alle gut erhalten, gemahlen wird in diesen Mühlen allerdings nichts mehr. Dafür dienen sie als Gasthäuser, Veranstaltungsorten, Pferdehof und einige werden einfach nur bewohnt.

Nach Hause! Aber doch nicht so schnell, es fehlt noch was Süßes. Ein Schild “Kuchen erreicht Stellen, da kommt Motivation gar nicht hin!” war ein deutlich Hinweis hier die vierte Mahlzeit (Kuchen) zu mir zu nehmen. So gestärkt konnte ich beruhigt den weiteren Heimweg antreten. 

Wanderung: ~20 Kilometer, ~600 Höhenmeter 


Resümee

Das Wochenende im Taunus war toll. Der Campingplatz war noch fast ganz leer. So teilten nur vier Französinnen mit Ihren beiden Zelten für einen Tag die große Zeltwiese mit mir. 

Die Wanderung am zweiten Tag auf dem Lahn Wanderweg gefiel mir von den drei Touren am Besten, auch wenn es die fordernste war. So darf es gerne noch ein paar Mal in den Taunus gehen.


#germany #deutschland #rheinlandpfalz #taunus #nassau #obernhof #balduinstein #canonr #on1 #opentopomap #trailrunnermini

Deutschland – Unterfranken – Juli 2024

Ein weiterer Wanderführer hat den Weg zu mir gefunden. Aus diesem Wanderführer zu Unterfranken suchte ich mir zwei einfache, der als mystischen Pfade bezeichneten Touren heraus. Den Freitagnachmittag verbrachte ich bis in die späte Nacht auf einem Betriebsfest. So verlief mein Samstagmorgen ruhig.  😁


05. Juli – Sailauf

Gegen Mittag fuhr ich an diesem Samstag nach Sailauf zur ersten Wanderung. Während der Fahrt regnete es, kurz vor Sailauf hörte es auf.  

Unterhalb der Kirche, welche auf einem Hügel thront, lief ich los. Auf Seitenstraßen bergauf erreichte ich einen Spielplatz. Von dort folgte ich einen Wirtschaftsweg durch den Wald. Durch den Regen war alles nass. Die Luft war tropisch und von den Bäumen tröpfelte es. Dadurch fühlte es sich anstrengender an, als es war.

Deutlich oberhalb des Dorfes kaum ich aus dem Wald heraus. Die Aussicht war trotz des bewölkten Himmels gut. Durch Wiesen und an einem Wäldchen vorbei war der breite Weg gut zu gehen. So gelangte ich zu einem Punkt oberhalb einer Abbaugrube. Abgebaut wird hartes Gestein für verschiedenste Zwecke. 

Ein Querweg brachte mich nach Sailauf. Ein paar Straßen durch den Ort und ich war wieder am Startpunkt.

In der direkten Nähe fand ich keinen Campingplatz, auf dem ich noch nicht war. Der nächstgelegene, der mir interessant erschien, erforderte eine längere Anfahrt. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass die Rezeption wohl nur gelegentlich geöffnet ist. Just in dem Moment eben nicht. Ein Stück zurück der Strecke kam ich auf einem Campingplatz an einem Badesee unter.

Wanderung: ~6,4 Kilometer 


06. Juli – Heigenbrücken

Die dunkle Wolkendecke hatte sich über Nacht verzogen. Strahlende Sonne, blauer Himmel mit leichter Bewölkung erblickte ich, als ich aus dem Zelt kroch. Wunderbar um das Frühstück im Freien zu mir zu nehmen. 

Mit meinen Zeltnachbarn, ein Pärchen, das mit Fahrrädern unterwegs war, kam ich ins Gespräch. Sie waren auf dem Main-Radweg unterwegs und werden es noch einige Tage sein. Wir packten fast zeitgleich alles zusammen und fuhren unserer Wege. 

Mein Weg war der nach Heigenbrücken. Dort angekommen, folgte ich einem Schotterweg, der in einen festen Waldweg überging. Dabei kam ich an einem Wildgehege vorbei. Wildschweine und Damwild gab es zu sehen und teilweise zu füttern. Nach den Gehegen kam ein großer Spielplatz, ein paar Kioske und eine Wildparkhalle – eine einseitig offene Holzhalle. Dort war am frühen Morgen schon einiges los und eine Blaskapelle spielte. 

Zu früh für einen Halt und so zog ich weiter. Durch den Wald und über Wiesen wanderte ich. Ein paar vereinzelte Wanderer und Radfahrer traf ich unterwegs. Über einen großen Bogen gelangte ich zurück nach Heigenbrücken. Nun hieß es noch fast durch den gesamten Ort zu laufen, um meinen Startpunkt wieder zu erreichen.

Nach dieser angenehmen Tour fuhr ich vom Parkplatz an den Sportanlagen vorbei bis zum Wildpark. Der KSC Einigkeit Heigenbrücken (ein Kegelverein) feierte dort sein 100jähriges Bestehen. Zur Mittagszeit wunderbar, um dort etwas zu essen und zu trinken.

Gestärkt trat ich den Heimweg an. Nicht ganz. In Langendiebach, ein Ortsteil von Erlensee, stoppte ich. Dort war an diesem Wochenende das Hof- und Gassenfest. Freunde wohnen dort und machten bei dem Fest mit. Wunderbar um diese wieder einmal zu besuchen und nebenbei konnte ich dort noch ein somalisches Gericht kaufen, das mein Abendessen wurde.

Wanderung: ~13 Kilometer 


Resümee

Zwei Tage unterwegs wahren angenehm nach den letzten Arbeitstagen. Schade war nur, dass sich kein Campingplatz in der direkten Umgebung fand. Nach diesen zwei Wanderungen scheinen die Touren in dem neuen Wanderführer sehr unterschiedlicher Natur von der Anforderung und der Art der Tour zu sein. Es wird sich noch zeigen müssen, ob sich dies bei den anderen Wandertouren genauso verhält.


#germany #deutschland #bayern #spessart #unterfranken #kahlammain #sailauf #heigenbrücken #canonr #canonrf40 #canonrf100500 #on1 #on1photoraw #opentopomap #trailrunnermini

Deutschland – Heidelberg – Mammutmarsch – Juni 2024

Ich probiere doch immer wieder was aus. Beim Marsch zum Meer war ich da ersten Mal bei einem Wanderevent für eine längere Strecke dabei. 38 Kilometer waren es für die Umrundung von Föhr bei gutem Wetter. Des hatte mir gut gefallen und daher hatte ich dies in den Folgejahren wiederholt.

Nun sollte es zur Abwechslung eine andere Strecke werden. Bei Mammutmarsch fand ich die Tour, die in und um Heidelberg geht. Es sind mit 42 Kilometer nur 4 Kilometer mehr, dafür jedoch mit rund 850 Höhenmeter eine andere Herausforderung (Föhr: ~100 Höhenmeter).


14. Juni

Am Morgen fuhr ich mit dem Trekkingrucksack nach Frankfurt zur Arbeit. Nachmittags nahm ich dann den ICE, der mich nach Heidelberg brachte. Dort war es ein Fußweg bis zur Altstadt zum Hemingways. Eigentlich eine Bar. In den oberen Stockwerken werden allerdings einige Zimmer als Hostel geführt und eines davon hatte ich im Vorfeld gebucht.

Die haben mich wohl echt lieb und mir im vierten Stock ein Zimmer gegeben. Da es ein Altbau ist, gibt es keinen Aufzug. Es wird damit spannend, wie ich nach dem Mammmutmarsch am nächsten Tag dort hochkomme. 😂 Im Hostel gibt es ein gemeinsames Bad pro Stockwerk – also ein Bad für drei Zimmer.

Zuerst hatte ich alles ausgepackt und ein Kaffee mit Stückchen zur mir genommen. Da noch viel Zeit bis zum Abendessen war, unternahm ich einen Spaziergang. Über den Neckar und dann den Philosophenweg nach oben. Von dort hatte ich einen schönen Blick über Heidelberg.

Wieder zum Neckar kam ich an einer Staustufe an, über die es ging. Eine kleine anschließende Runde in der Altstadt unternahm ich noch, bis ich zum Essen einkehrte. Im Kulturbrauhaus gab es lecker Bier und Sauerbraten. 😊 Ein Dank an Marc für den Tipp.


15. Juni – Mammutmarsch

Früh raus aus den Federn! Ich hatte mich für den zweiten Startblock eingetragen und wollte vorher noch eine Kleinigkeit frühstücken. Auf der anderen Neckarseite gibt es einen Bäcker, der bereits ab 6:00 Uhr geöffnet hat. Das lag eh in meine Richtung nach Dossenheim. Ein Kaffee und ein Stückchen vor Ort nahm ich zu mir, während es draußen weiter regnete.

Um zum Startpunkt des Mammutmarsches zu kommen, nahm ich die Straßenbahn. So kam ich schnell und trockener nach Dossenheim. Letztlich war ich um kurz nach 7:00 Uhr am Startplatz. Genug Zeit für die Anmeldeformalitäten, um pünktlich um 7:50 Uhr starten zu können. Im Regen starten, machte zwar nicht allzu große Laune, es war aber nun mal so. Es sollte nur noch die ersten zwei Stunden nach Start regnen. Am Start/Ziel nieselte es immerhin nur noch ganz leicht. 

Es gab am Start eine kleine Ansprache und dann liefen wir im Pulk der Startgruppe 2 los. Auf Wirtschaftswegen sind wir in einem Bogen bis zum Neckar. Diesem folgten wir, passierten den Zoo, bis wir zur Brücke kamen, über die wir zum Bismarckplatz kamen. Mittlerweile hatte der Nieselregen komplett aufgehört. 

Quer durch Heidelberg bis zu einer schmalen Treppe lief es gut. Ab der Treppe bis zu deren Ende liefen wir zwangsweise hintereinander. Das Ende der ersten und längsten bergan Strecke hatte sein Ende am Königsstuhl mit einer tollen Aussicht. Dort war der zweite von vielen Versorgungspunkten. Ich packte ein paar Riegel, etwas zu knabbern und was Süßes ein. Da es windig war und ich durchgeschwitzt, bin ich gleich weiter, um mich nicht zu erkälten.

Es folgte ein langes Stück im Wald bis wir Waldhilsbach erreichten. Durch den Ort kamen wir auf der anderen Seite am Sportplatz an. Dort war der Mittags-Verpflegungspunkt, an dem es u.a. Hot Dogs gab.

Wieder durch den Wald kam ich nach reichlich Kilometern oberhalb des Schlosses aus dem Wald. Jemand hatte dort seinen Spaß mit dem Spruch „Kein Berg ist auch keine Lösung“. Für mich lagen dort bereits über 31 Kilometer und um die 1000 Höhenmeter hinter mir.

Über eine längere Treppe und einigen Straßen kam ich zur Hauptmeile der Altstadt. Ein paar Meter diese entlang und gleich die erste Möglichkeit diese zu verlassen war der Weg. Entlang einer längeren Gasse (eigentlich mehrere hintereinander) erreichte ich das Stauwehr, über das ich am Tag zuvor bereits gelaufen war.

Am Stauwehr ging es über den Neckar und gleich wieder bergan. So kam ich auf den oberen Philosophenweg. Dieser bietet viel weniger Aussicht als der untere, ist als Wanderweg jedoch schöner, da er schmaler und naturbelassener ist. Durch den Wald und einem Ort kam ich wieder nach Dossenheim. Eine Schleife dort und der Sportplatz war erreicht.

Am Ziel warteten ganz viele des Mammutmarsch-Teams und beglückwünschten uns, die wir das Ziel erreichten. Dahinter gab es die obligatorische Medaille 🥇. Zum Abschluss nahm ich mir ein Radler im Tausch des Bändchens der Teilnahme.

Mit der Straßenbahn fuhr ich zurück. Die Dusche im Hostel tat sehr gut.

Ich suchte anschließend noch drei Geschäfte auf: Eines mit Barfußschuhen, das leider an diesem Tag früher wie üblich schließen wollte; einem Geschäft bei dem ich selbstproduzierte Seife bekam und zuletzt noch ein Teegeschäft.

Viel mehr wie das Essen im Restaurant beim Hostel hatte ich nicht mehr hinbekommen. Der Marsch zeigte seine Wirkung in den Beinen.

Tour: ~42 Kilometer, ~1200 Höhenmeter nach der Garmin Nachberechnung (Kartengrundlage?); >1400 Höhenmeter zeigte mir die Garmin Instinct an. Die Differenz lässt sich für mich mittlerweile erklären. Je nach Wetterlage ist die Höheneitermessung durch das eingebaute Barometer ungenau und solch eine Wetterlage herrschte an diesem Tag.

Zeit: 7 Stunden, 40 Minuten (ohne Pausen)


16. Juni

Am Abend zuvor war ich früh im Bett. Die zügige Wanderung hatte mich geschafft. Dadurch war ich an diesem Tag schon früh wach. Doof nur, dass die meisten Cafés in Heidelberg sonntags erst um 10:00 Uhr öffnen. Selbst das Hemingways bietet erst ab dieser Uhrzeit ein Frühstück an.

Ein Café auf der anderen Neckarseite soll ab 8:00 Uhr aufhaben. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Bäckerei ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Auf Nachfrage hieß es, das Café öffnet um 9:00 Uhr. Also nochmal zurück zum Hostel. Dort packte ich alles und machte mich um kurz vor 9:00 Uhr zu einem anderen Café auf.

Ich kam um etwa 9:15 Uhr am Nomad an und konnte noch den letzten Platz innen ergattern. Hatte nicht gedacht, dass es um diese Uhrzeit schon so voll sein würde. Ok, außen gibt es noch Plätze, die mir um diese Uhrzeit zu ungemütlich erschienen. Ich entschied mich für das Bircher Müsli. Super lecker und eine wirklich ausreichende Portion, um in den Tag zu starten.

Bis 11:00 Uhr musste ich mein Zimmer im Hostel verlassen. Der ICE war für 12:46 Uhr gebucht, was noch genügend Zeit für einen kleinen Spaziergang bot. Der Spaziergang am Morgen zu dem Bäcker und zum Nomand gingen trotz der Anstrengung des Vortages ganz gut. Da ich den Trekkingrucksack im Restaurant zum Hostel deponieren konnte, machte ich mich mit einem kleinen Packsack auf den Weg. Am Neckar entlang kam ich zur Alten Brücke und über diese zum unteren Einstieg des Schlangenweges. Ein schmaler und schöner Weg bergauf zum Philosophenweg. Den Philosophenweg entlang kam ich wieder zum Hostel.

Mit Trekkingrucksack nahm ich den Weg zum Bahnhof.  Als ich im ICE saß, hatte ich dann doch schon wieder 15k Schritte hinter mir. 🙃

In Frankfurt war ein Umstieg in die Regionalbahn nötig um bald darauf Zuhause zu sein.


Resümee

Der Mammutmarsch war schon schön von der Strecke und die Versorgungspunkte boten genügend an. Es gab von Müsliriegel, Kuchen und Bananen bis Gurken reichlich. Mittags dann sogar Hot Dogs mit normalen oder veganen Würstchen.

Nach der bereitgestellten GPX-Datei sollten es 852 Höhenmeter sein. Dass es in Wirklichkeit dann fast 1200 Höhenmeter waren, spürte ich deutlich, zumal ich ohne Stöcke und zügig unterwegs war. Während der Wanderung kam ich mit einigen anderen ins Gespräch. Auch alleine, läuft man nicht die gesamte Strecke wirklich alleine. Falls nochmal ein Mammutmarsch kommt, dann wird der kürzer oder mit deutlich weniger Höhenmeter sein.

Heidelberg selbst war mir eigentlich zu voll. Am Freitag ging es noch, der späte Samstagnachmittag war nix für mich. Zumindest der Sonntag war morgens relaxter. Gesehen hatte ich bei Spaziergängen und während der Wanderung einiges von Heidelberg. Da ich im letzten Jahr schon kurz in Heidelberg war, kannte ich das Schloss bereits. Ansonsten wäre ein Besuch dort noch Pflicht gewesen.


#germany #deutschland #heidelberg #mammutmarsch #finisher #iphone14pro #on1

Deutschland – Spessart – Mai 2024/2

Eine Woche nach meinem letzten Ausflug in den Spessart bei Wiesen ist es wieder so weit. Das durch Pfingsten verlängerte Wochenende bietet einen weiteren kurzen Ausflug in den Spessart. Ein wenig südlicher geht es dieses Mal. In Lohr am Main ist der ausgewählte Campingplatz, der direkt am Main liegt. 

Zwei Touren können vom Campingplatz aus angegangen werden, die dritte liegt ein paar Kilometer östlich und bietet sich für den Rückreisetag an.

Die Woche über zeigte die Wettervorhersage bewölktes und regnerisches Wetter an. Während der Woche regnete es in und um Frankfurt sowie im Spessart und weiteren Gebieten Deutschlands. Scheinbar hat sich dadurch die Wetterlage zeitlich nach vorne geschoben, so das das Wochenende nun nicht mehr wirklich nach Regen aussieht. Ein paar Tropfen sollen es noch sein; es wird sich zeigen. 


18. Mai – Lohr am Main

Am Vormittag machte ich mich nach dem Frühstück auf den Weg in den Spessart. Zuerst folgte noch ein Abstecher, um Seife zu kaufen. Nicht weit von Lohr am Main gibt es eine kleine Seifenmanufaktur und diese vertreibt ihre Seifen nur in wenigen Geschäften in Franken. Leider war das nicht so erfolgreich, den der Laden hatte aus privaten Gründen ausnahmsweise an diesem Tag geschlossen. 

So bin ich dann weiter nach Lohr am Main zum Campingplatz, der am Main liegt. Ich kam deutlich vor Mittag dort an, was bei der Anmeldung zum Glück keinen Unterschied machte. Bis Montag sind es zwei Übernachtungen und genau diese plus ein Bier für das Abendessen hatte ich zu zahlen.

Gemütlich baute ich mein Zelt auf der Zeltwiese auf. Es war zwar reichlich bewölkt, nach Regen sah es jedoch nicht aus. Alles wurde eingerichtet und dann aß ich ein Brötchen mit Käse, es war ja Mittag. 

Ab 13:00 Uhr ist Mittagsruhe und genau zu dieser Zeit machte ich mich auf, zu meiner ersten Wanderung an diesem Wochenende. Vom Campingplatz lief ich zu einer Mainbrücke um auf die andere Flussseite zu gelangen. Lt. Wanderführer hätte ich dann die zehn Meter von der Brücke auf einen Weg am Main herunter springen sollen. 😕 Ich zog es vor, weiter über die Brücke zu laufen und am Ende dann mit einem Bogen auf den Weg am Main zu gelangen. 

Bis zum nächsten Ort lief ich auf dem Radweg entlang, als es leicht zu tröpfeln begann. Im nächsten Ort angekommen hörte es auch schon wieder auf. Ein kleiner Ort, der schnell hinter mir lag und ich mich auf einem Pfad entlang des Buchenbaches befand. 😀 Aufpassen war gelegentlich angesagt, den durch den Regen in den Tagen zuvor war es manchmal ziemlich matschig und rutschig.

So folgte ich dem Pfad bis zur Buchenmühle. Dort waren ein paar Bänke und so entschied ich eine Pause zu machen. Ein zweites Brötchen und der restliche Käse waren es, die ich mit Tee zu mir nahm. Von der Bank hatte ich einen guten Blick auf die Buchenmühle und auf die auf dem Berg thronende Kirche des Klosters Mariabuchen.

Nach der Pause ging es über Treppen hoch zum Kloster. Die Türen der Kirche waren offen und es war eine Predigt zu hören, was zu Pfingsten nicht überraschte. Lieber nicht stören dachte ich mir und bin ohne in die Kirche zu schauen gleich weiter. Weiter hieß in diesem Fall weitere Treppen bis zum höchsten Punkt des Berges laufen. Durch den Wald war es ein angenehm zu laufender Wallfahrtsweg bis zum nächsten Ort. Ich erreichte den Sportplatz. Um den Sportplatz und den angrenzenden Hundeplatz herum kam ich wieder auf einen Waldweg. Angenehm zu laufen war auch dieser. Ab dem Waldrand ging es auf einem angenehmen Weg am Hang entlang durch Wiesen bis ich die ersten Häuser erreichte. 

Durch ein paar Gassen gelangte ich zurück auf den Radweg am Main und zur alten Mainbrücke. Dort war eine längere Treppe, über die ich auf die Brücke gelangte. Über die Brücke weiter und schon war ich wenige Minuten später in der Altstadt von Lohr. 

Ein paar der alten Gassen lief ich entlang, bis ich den Kreisel erreichte und bald danach zum Campingplatz kam.

Es war reichlich Zeit bis zum Abendessen, daher beschloss ich einen zweiten Versuch um Seifen zu kaufen zu unternehmen. Ich fuhr zu einem Kloster, das einen Klosterladen hat. Dort fand ich die Seifen und zusätzlich Schokolade. 😀 Mit meiner Beute machte ich mich auf den Rückweg zum Campingplatz.

Zuerst gab es einen Kaffee. Später machte ich mir mein Chili con Carne und genoss dabei das lokale Bier.

Tour ~13 Kilometer, ~250 Höhenmeter


19. Mai – Lohr am Main

Früh war ich wach geworden durch die Kanadagänse, die in den Buchten des Mains am Campingplatz die Nächte verbringen und sich morgens deutlich bemerkbar machten. Da ich nun wach war, machte ich mir mein übliches Camping-Frühstück mit Porridge und Kaffee.

Bereits um halb Acht war ich soweit mich auf die Wanderung zu begeben. Es sollte wieder eine längere Tour werden und wenn alles gut gehen würde, wäre ich vor dem vorhergesagten Regen wieder in Lohr am Main.

Die Innenstadt war fast verlassen. Nur vor den Bäckereien bildeten sich Schlangen für die Brötchen des Sonntagsfrühstücks. Hinter der Altstadt lief ich bergauf zur Valentinus Kapelle. Neben der Straße war dazu ein alter Weg, mit gelegentlichen Treppenstufen aus Sandstein. Sandstein ist das in dieser Gegend oft verwendete Baumaterial in früheren Zeiten gewesen.

Die Kapelle liegt in einer kleinen Lichtung und wurde von mir nicht weiter betrachtet. Über einen Feldweg gelangte ich zurück zur Straße, welche mich bis zum Waldrand brachte. 

Im Wald lief ich auf Waldwege, Waldpfaden und gelegentlich auf größeren Forstwegen. Am interessantesten waren die Pfad, die sich durch den Laubwald schlängelten. Um die Schanzkopfhütte führte mich der Weg weiter durch den Wald bergauf. An einer Kreuzung waren viele größere Holzstapel, die auf ihren Abtransport warteten. Der Duft des feuchten Holzes war toll. 😊

Von einem größeren Forstweg leitete mich der vorgegebene Weg auf einen Pfad und somit am Steinernen Haus vorbei. Einige große Steinblöcke mit einem riesigen Steinblock obendrauf bilden einen Unterschlupf, der Schutz bietet. Später kam ich wieder auf den vorherigen Forstweg und lief diesen bis Rechtenbach. 

Rechtenbach liegt im Tal und so war es ein Weg runter in das Tal und auf der anderen Seite wieder bergauf um in den Wald auf der anderen Talseite zu gelangen. Über Rechtenbach gibt es nicht wirklich etwas zu berichten. Ein Sonntag Morgen und alles war wohl noch am Schlafen, so wenig war auf den Straßen und Gassen los.

Im Wald gelangte ich irgendwann an eine größere Kreuzung, das Neustädter Tor befindet sich hier, ebenso wie eine zu einer Seite offenen Hütte. Diese war ideal um eine Rast einzulegen.

Bis zum Margarethenhof lief ich meist auf einem Waldpfad. Bisher war es den ganzen Morgen bewölkt, nun jedoch lies sich sogar die Sonne blicken. 😀 Auch kam ich auf diesem Pfad an einem Nadelwald vorbei. Es war wieder ein deutlicher Unterschied der Gerüche wahr zu nehmen. Wie unterschiedlich die Wälder doch riechen können!

Der Margaretenhhof machte auf mich im ersten Moment den Eindruck eines verlassenen Hofes. Das Wohngebäude sah gepflegter aus und es hingen Vorhänge an den Fenstern. Wohl doch nicht ganz so verlassen. Der Hof lieg in einer großen Lichtung des Waldes und mit der Sonne hatte es eine tolle Stimmung.

Zurück im Wald folgte eine längere Strecke, die erst oberhalb von Lohr wieder aus dem Wald heraus führte. Dort war es ein Weg an der Lohrer Alm vorbei in die Stadt.

Kurz vor der Altstadt fing es ganz leicht an zu nieseln. Das war so leicht, das ich nicht gleich zur Regenjacke griff. Statt dessen lief ich ein wenig schneller, den die Altstadt mit den Bäckereien war nah. Die angestrebte Bäckerei hatte leider schon geschlossen. An Sonn-  und Feiertagen nur bis 10:30 Uhr und es war bereits kurz nach 12:00 Uhr. 

Am Rand der Altstadt fand sich noch eine Bäckerei, in der ich einkehrte. Einen Latte Macchiato sowie etwas zu Essen gab es dort und ein Stückchen nahm ich noch mit für den Nachmittagskaffee.

Bald danach war ich am Campingplatz. Im Zelt packte ich alles für eine Dusche, lief ich die Tour doch recht schnell und war leicht verschwitzt. Es fing erneut an zu nieseln, weshalb ich die Dusche verschob und den Regen abwartet, der leicht und kurz war.

Den Nachmittag verbrachte ich mit Kaffee, dem Stückchen und Tee im Zelt. Nach dieser Tour wollte ich keine größere Unternehmung mehr an diesem Tag angehen und es nieselte zwischendurch immer wieder kurz. Die Regenpausen waren dankenswerter Weise lang genug um Wasser für Kaffee und Tee zu kochen.

Für das Abendessen hatte ich mich wie so oft für etwas lokales entschieden. In der Altstadt gibt es unweit des Schlosses die Keiler Brauerei mit Gasthaus. Ein Bier dieser Brauerei gab es am Vortag zum Abendessen und das wiederholte sich bei gut bürgerlichem Essen – einem Sudhausbraten (Schweinekammbrazen mit Biersoße, Blaukraut und Klöße).

Auf dem Weg zur Brauerei und nach dem Essen schlenderte ich durch die Gasen der Altstadt und am Main entlang.

Am späteren Abend regnete es für kurze Zeit. Im Zelt war ich im Trockenen und es prasselte friedlich während ich in meinem Buch las, bevor ich mich schlafen legte .

Tour: ~23 Kilometer, ~630 Höhenmeter


20. Mai – Gemünden am Main

Am frühen Morgen lag durch den nächtlichen Regen alles im Nebel. Eine ruhige Stimmung herrschte am Main.

Es war der Abreisetag. Frühstücken und fast alles packen stand an. Das Zelt lies ich stehen und machte mich auf zu einem Bäcker in der Stadt. Ein Latte Macchiato vor Ort, ein Brot und was Süßes für die Wanderung wurden gekauft. Zurück am Campingplatz  baute ich das Zelt ab um anschließend alles in Svarta zu packen.

Eine kurze Fahrt am Main entlang und ich war in Gemünden am Main. Auf zur letzten Wanderung des Wochenendes.

Leider war wieder die GPX-Tour sehr ungenau. Ab dem Gemünden gegenüberliegenden Mainufer passte sie, nur bis dahin hieß es den Weg auf die Brücke über den Main suchen. Hat ja geklappt und von der Brücke gab es eine gute Sicht auf eine Stadt und Landschaft im morgendlichen Nebel. 

Auf der anderen Seite angekommen, war ich nach wenigen Metern im Wald. Ein Pfad, der der Landstraße folgt lag vor mir. Vor dem nächsten Ort musste ich auf den Radweg wechseln, da es im Wald nicht mehr weiter ging. Ich befand mich mal wieder auf dem Marienweg und daher kam ich im Ort selbstverständlich an der Kirche vorbei. 

Außerhalb gelangte ich wieder in den Wald. Der Weg brachte mich zur Ruine Schönrain. Dies Ruine war erst ein Kloster und später ein Schloss, bevor es zerfiel. Daher sind nur einige Mauern und ein Turm übrig. Den Turm bin ich nach oben gelaufen, um dort festzustellen, das dieser ein Dach hat und keine Aussicht bietet.

Weiter im Wald war nun ein schmaler Pfad bergauf, der öfter ziemlich matschig war. Bevor ich den Wald verließ, huschten zwei Rehe über den Weg und verschwanden im Dickicht.

Der nächste Abzweig war bald erreicht. Hier bot sich eine Bank für eine Pause an. Es gab einen weiten Blick über Wiesen und vor allem einer sehr großen Blumenwiese. Der Weg zur Bank und weitere schmale Wege in der Blumenwiese luden zum schlendern ein. Ein angenehmer Duft der Wildblumen paarte sich mit dem Summen unzähliger Bienen. 😀

Durch den Wald folgte ein längerer Pfad bergab, um dann über die Brücke über den Main zurück nach Gemünden zu kommen.

In Gemünden wechselte ich die Schuhe für einen Spaziergang durch die Altstadt. Natürlich war ich in der Ruine Scherenburg, die über dem Ort thront. Nicht viel ist von der Burg übrig geblieben. Immerhin dient sie für Veranstaltung als Open Air Gelände.

In Gemünden fand ich ein Lokal für eine kleine Mahlzeit. Ein Cheesburger Spezial ist es geworden.

Es stand dann nur noch die Heimfahrt und das übliche Prozedere nach einer Tour an.

Tour: ~14 Kilometer, ~300 Höhenmeter


Resümee

Wieder ein verlängertes Wochenende mit einer Tour, die erneut über 20 Kilometer lang war. Alle Touren versuchte ich etwas zügiger zu laufen, um dies als Training für einen Mammutmarsch im Juni um und in Heidelberg zu nutzen.

Das Wochenende war reichlich bewölkt, was mich jedoch nicht davon abhielt meine Touren zu laufen. Richtig geregnet hatte es nur nach der Tour am Sonntag.

Wieder zeigte der Spessart seine Wälder mit frischen Grün auf den Touren.



Maps: TrailRunner Mini, OpenStreetMap

#vacation #deutschland #bayern #lohrammain #gemündenammain #lohr #gemünden #camping

Deutschland – Spessart – Mai 2024

Das durch den Christi Himmelfahrt Feiertag verlängerte Wochenende stand bevor. So weit weg wollte ich nicht fahren und schaute daher nach Touren in der weiteren Umgebung. Der Spessart und der Odenwald liegen südlich und sind schnell erreichbar. Für das kommende Wochenende wählte ich den Spessart. 

Der Campingplatz bei Wiesen hatte ich schon Anfang des Jahres entdeckt, bei der Suche nach Campingplätzen die ganzjährig geöffnet haben. Im Mai haben bereits viele weitere Campingplätze geöffnet, zu diesem wollte ich dennoch.


09. Mai

Vor dem Mittag, nach einem ausgiebigen Frühstück fuhr ich in den Spessart. Knapp eine Stunde später war ich schon am Camping Resort im Spessart, das direkt neben dem Wiesbüttsee liegt. Die Westseite des Wiesbüttsees ist gleichzeitig die Grenze zwischen Bayern und Hessen.

Allerdings liegt der Campingplatz an einer Kreisstraße, die Freude am MINI-Fahren bereitet und genauso beliebt bei Motorradfahrern ist. Der Platzwart meinte, das Abends und Nachts nur wenig Verkehr auf der Straße sei. Der Check-In war kurz, da er sich zur Mittagszeit um die Handwerker kümmern musste, die selbst an diesem Feiertag arbeiteten.

Mein Zelt stellte ich auf der zugewiesenen Rasenfläche auf, bevor es auf die erste Tour gehen sollte. Diese startet lt. Wanderführer in Bieber, ich entschied mich jedoch an dem fast südlichsten Punkt der Tour zu starten, Damit verkürzte sich die Fahrtstrecke bis zur Wanderung deutlich.

Vom Parkplatz den ich fand geht lt. Karte ein Weg zum Schwarzbach, an dem die Wanderstrecke bis Bieber entlang läuft. Ich hatte es zumindest versucht! Die Tour im Wanderführer ist wohl schon etwas älter, den am Schwarzbach geht kein wirklicher Weg entlang. Somit beschloss ich auf einen höher liegenden Weg auszuweichen. Damit kam ich zwar nicht an der Eisenschmelze vorbei, aber dafür sicher nach Bieber. 

In Bieber stehen viele Schilder, die alte Zugänge zu Bergwerkstunnel markieren. In früheren Zeiten wurden durch die niedrigen Tunnel von Kleinwüchsigen und Kindern Erze zu Tage gefördert. Das hatte die Gebrüder Grimm angeregt und wer kennt nicht Schneewittchen und die sieben Zwerge? 

Durch Bieber hindurch gelangte ich am anderen Ende des Ortes auf einen nach oben führenden Weg. In der Sonne ging es am Waldrand entlang und nach einiger Zeit in den Wald. Es erwartete mich die erste und einzige deutliche Steigung der Tour. Im Wald lief ich fast auf dem Bergrücken um Bieber und gelangte nach Röhrich, einem Ortsteil von Bieber. Halt. Zuvor kam ich im Wald an einer großen Kreuzung an, an der auf einer angrenzenden Lichtung Tische und Bänke standen. Ein guter Ort für eine Pause.

Röhrich streifte ich im Grunde nur, um auf der anderen Seite wieder bergauf in den Wald zu kommen. Der Weg nach oben war im Grunde einfach und dennoch an diesem Tag leicht mühsam. Die Sonne schien bis ich den Wald erreicht und strahlte eine deutliche wärme aus. Im Wald zuvor und immer wenn die Sonne von Wolken verdeckt wurde, wurde es merklich kühler. Ein Wetter also, bei dem entweder Zuviel angezogen wird oder eine Erkältung drohen kann.

Oben im Wald lief ich an der Mauritius-Kapelle vorbei. Durch den Wald kam ich zu einem Stausee.Von diesem führt ein Bach bis zur Lochmühle und ein Weg oberhalb brachte mich genau dorthin. Nun folgte noch ein kleines Stück und ich war wieder am Ausgangspunkt meiner Wanderung.

Was sich so einfach anhört, hätte mit der GPS-Route aus dem Wanderführer auch sein können. Nur sind nicht alle Wege wirklich begehbar gewesen und an einer Stelle fand ich eine wesentlich interessantere Strecke. Somit war die Route aus dem Wanderführer eher eine Orientierung.

Am Campingplatz gab ich dem Platzwart den Zettel mit meinen Daten und zahlte für den Platz. Danach unterhielten wir uns noch angeregt über die Bauarbeiten und als eine Dauercamperin vorbei kam über vieles weitere mehr.

Es gab noch einen Kaffee, bevor ich mich an das Abendessen machte, ein Auberginen-Kichererbsen-Curry machte.

Tour: ~15,5 Kilometer, ~370 Höhenmeter


10. Mai

Früh morgens wurde ich von dem Gezwitscher der Vögel wach. Wie der Platzwart es sagte, war es gegen Abend immer weniger Verkehr geworden und hörte mit Einbruch der Dunkelheit fast vollständig auf.

Es war kühl und vor allem feucht. Das Zelt war von außen mit einem feinen Wasserfilm versehen und die Füße wurden beim Gang durch die Wiese zur Toilette leicht nass. Zurück am Zelt machte ich es mir gemütlich und bereitete mein Frühstück mit Kaffee und Porridge zu. Während ich aß kam langsam die Sonne soweit über die Bäume, das ich im Zelt nicht mehr im Schatten saß.

Nach Partenstein sollte es gehen. Eigentlich ganz einfach: die Kreisstraße vom Campingplatz bis zur nächsten Landstraße und dann immer gerade aus. Nur stellte sich an der Kreuzung heraus, das die Landstraße gesperrt ist. Also der Umleitung nach. Das war ganz lustig, da morgens kaum Verkehr war und die Straßen MINI-Spaßfaktor haben. 😀 

In Partenstein einen Parkplatz zu finden war schwieriger wie erhofft. An einer großen Mauer war ein Parkplatz frei und den schnappte ich mir. Von dort lief ich in den Supermarkt, da dieser der einzige Bäcker im Ort zu sein schien. Etwas für die Tour und zum Kaffee am Nachmittag hatte ich bei der kleinen Auswahl für mich gefunden.

Zurück bei Svarta wechselte ich die Schuhe und schon ging es los auf die Wanderung. Durch den Ort lief ich nur kurz bis ich den Ortsrand erreichte. Ein Weg neben einem kleinen Bach folgte ich zum Wald. Im Wald hieß es bergauf nach oben auf den Lohrberg laufen. Der Wanderführer schlug dazu den direkten, also steilsten Weg vor. Einige Höhenmeter weiter oben, kam ich am “Gipfel” des Lohrbergs vorbei. Der Gipfel selbst ist eine unscheinbare Stelle im Wald. 

Weiter ging es auf verschiedenen Wegen im Wald bis zu einem lang gezogenen Naturschutzgebiet in einem Tal. Die große offene Grasfläche bot einen schönen Kontrast zum Wald. Das i-Tüpfelchen machte ein rotes Eichhörnchen, das sich kurz blicken lies. 😀 Am Ende des Natuschutzgebietes fanden sich mehrere Bänke in der Sonne mit einer guten Aussicht in das Tal. Nach etwas über 11 Kilometer machte ich hier meine Rast.

Bald erreichte ich Frammersbach, das an diesem Tag sehr verschlafen wirkte. Es war kaum etwas los. Auf meinem Weg entdeckte ich eine Verbindungstreppe zu zwei Straßen am Hang, die parallel zur Hauptstraße verlaufen. Ergo, bin ich die Treppe hoch und oben weitergelaufen, das war viel angenehmer wie an der Hauptstraße entlang zu laufen. Am Ende der Straße kam ich wieder auf den vorgegebenen Weg und gleichzeitig war es der Ortsausgang. Ein alter Fuhrmannsweg durch den Wald nach oben. Diese Fuhrmannswege waren früher die Verbindungen zu den Fernwegen für die Fuhrmänner, die Waren von A nach B brachten. Und da man früher sehr christlich war, befindet sich bis heute oben auf dem Berg die Kreuzkapelle, welche der Wendepunkt der Strecke war.

Von dieser war es noch ein langer Weg bis Partenstein. An einer Stelle wurde Abwechslung geboten. Der eingezeichnete Weg war nicht mehr wirklich zu erkennen. Dennoch versuchte ich ihm zu folgen, Zum Glück war es nur der Anfang, der so unscheinbar und verwachsen war.  Weiter wurde es sogar noch richtig interessant, da sich der Weg und der Untergrund immer wieder veränderte. Wobei das für die gesamte Wanderung zutrifft: Geteerte Straßen, Waldwege, die mal geschottert waren, mal natürlich und manche Wege waren breit, andere schmal. So macht es doch Spaß.

Kurz vor Partenstein kam ich am Schloßberg mit der Burgruine Bartenstein an. Dort bin ich hoch und durch die Ruine und einer Brücke zurück auf den Weg. Jetzt war es nur noch ein schmaler Pfad nach unten in den Ort. Ein paar Straßen weiter war ich wieder bei Svarta und am Ende der Wanderung.

Für den Rückweg zum Campingplatz wählte ich einen anderen Weg wie am Morgen. Auch dieser bereitete mit seinen vielen Kurven Freude beim Fahren. Am Campingplatz war nach der Dusche Zeit für einen Kaffee und das Stückchen vom Morgen. Herrlich in der Sonne mit dem Geruch des frisch gemähten Grases. Während ich meinen Kaffee trank kam der Platzwart auf einen Smalltalk vorbei. Da ich dabei war mir ein Restaurant für das Abendessen zu suchen, bekam ich so zusätzlich mehrere Tipps. Außerdem sagte er mir, nachdem ich ihm meinen Plan für den nächsten Tag sagte, das ich das Zelt solange stehen lassen kann und mich nicht beeilen muss. Super, so kann es dann trocknen bevor es abgebaut wird.

Das Abendessen. Eigentlich dachte ich, ich fahre nach Wiesen um dort gut bürgerlich zu Essen. Zwei Tipps ließen mich das überdenken. Wild oder eine ordentliche Portion Schnitzel? Es wurde das Schnitzel!

Puh, die haben im Gasthaus Stern in Flörsbach Portionen für hungrige. Ein paar ältere aus dem Dorf trafen nach und nach ein und unterhielten sich über die Geschehnisse der letzten Tage. Top-Thema war ein Brand in der vorherigen Nacht zu der Feuerwehren aus den umliegenden Orten kamen. Dorf-Talk halt.

Mehr wie satt, war mir nach einem kleinen Spaziergang. Neben dem Campingplatz liegt der Wiesbüttsee, ein Stausee errichtet vor mehreren Jahrhunderten um “…den Künsten zur Hebung der Grubenwasser im Lochborn, dem Kobaltpochwerk … dem  Lettenpochwerk sowie der Biederer Hütte und dem Hammerwerk genügend Aufschlagwasser zu liefern”. Mit anderen Worten, der Stausee hat mehrere Werke, die ihre Tätigkeiten mit Wasserkraft bedienten bedient. Zu lesen ist dies auf einem Schild am See.

Ich machte es mir danach im Zelt am früher Abend gemütlich, als ich Besuch bekam. Elke und Oliver sind an diesem Tag angereist und luden mich auf einen Wein ein. Es war ein kurzweiliger Abend an einem kleinen Lagerfeuer.

Tour: 22 Kilometer, ~560 Höhenmeter


11. Mai

Dem Frühstück folgte ein Packen aller Sachen im Zelt. Die Packsäcke lies ich im Zelt und das Zelt blieb stehen, da ich dies durfte. Auf zur Tour des Tages direkt vom Campingplatz aus. Eigentlich sollte die Tour am See entlanggehen. Ich entdeckte ziemlich am Anfang einen kleinen Pfad, dem ich folgte. Dieser war von der Beschaffenheit interessanter, auch wenn er etwas weiter vom See entfernt ist wie der breite Weg am See. 

Es folgte mehrere Waldwege, bis ich oberhalb von Wiesen aus dem Wald heraus kam. Die Wege bis hierhin waren angenehme Waldwege und kleinere Pfade. Kurz bevor es aus dem Wald ging, sah ich ein rotes Eichhörnchen über den Weg huschen. Hinunter nach Wiesen wurde der Weg zu einer Teerstraße, auf der es durch den Ort zur Hauptstraße ging. Entlang dieser Straße kam ich beim “Der Bäckerladen” vorbei. Wunderbar. Ein Brot für Zuhause und etwas Süßes fand sich. An einer Kreuzung später war “Der Dorfladen”. Ein paar Frischkäse sahen interessant aus, mit auf die restliche Wanderung wollte ich davon dann doch nichts nehmen, bei dem warmen Wetter.

Weiter durch Wiesen und an einer Seitenstraße ab führte mich der Weg hoch zur Kreuzkapelle. Am Waldrand und im Wald waren es noch einige Kilometer bis zum Campingplatz. Die restlichen Kilometer waren jedoch eher Schotterautobahn im Wald und nicht besonders schön zum Laufen. Bis kurz vor diesem Weg kam mir doch tatsächlich eine größere Wandergruppe entgegen. Die Erste und Einzige an diesem Wochenende.

Am Campingplatz angekommen packte ich ich alles in den Trekkingrucksack und verstaute dies in Svarta. Zuletzt wurde das Zelt abgebaut und verstaut. Nun widmete ich mich noch dem süßen Stück aus der Bäckerei. 😊

Ich verabschiedete mich von Elke und Oliver und fuhr anschließend nach Hause.

Tour: ~11,3 Kilometer, ~200 Höhenmeter


Resümee

Der Spessart liegt nah und ist damit ein willkommenes Ziel für (verlängerte) Wochenenden. Viele Wanderwege verlaufen im Wald und werden immer wieder von Wiesen und Naturschutzgebieten aufgelockert. In dieser Gegend sind genauso viele Wege für Fahrradtouren ausgeschildert.

Ein wenig verwundert war ich, da mir nur ganz selten andere zu Fuß oder auf dem Fahrrad entgegen kamen. Ich hatte doch etwas mehr dort erwartet, war aber auch nicht wirklich traurig darüber. Was mir deutlich am Campingplatz und auf den Touren auffiel, war das frische Grün des Frühlings und das Gezwitscher der vielen Vögel.

Das Hauptgebäude und die Sanitäranlagen des Campingplatzes werden derzeit umgebaut, weshalb der Campingplatz offiziell geschlossen hat. Für Dauercamper und bei Nachfrage ist ein campen dennoch möglich. Dadurch war es sehr friedlich auf dem Gelände.

In den Spessart geht es bald wieder…..



Maps: TrailRunner Mini, OpenStreetMap

#bayern #hessen #spessart #wiesen #partenstein #bieber #flörsbach #campingresortspessart

Deutschland – Churfranken – Oktober 2023

Churfranken ist nicht besonders weit von meinem Zuhause entfernt und für einen Wochenendtrip eine schöne Wahl. Im September 2023 war ich bereits für ein Wochenende dort und so sollte es im Oktober 2023 erneut dorthin gehen.

Die zwei ausgesuchten Touren fand ich in einem Wanderführer und zum Einlaufen der neuen Trailrunningschuhe hatten diese eine passende Distanz.


07. Oktober

Trübe war es Zuhause. Die Wettervorhersage für Churfranken zeigte etwas Ähnliches an. Eigentlich wollte ich bereits am Wochenende zuvor nach Churfranken und alles war gepackt gewesen. Eine fiese Erkältung hielt mich dann doch Zuhause fest. Ausgepackt hatte ich aber nichts und so war alles schon so weit, dass ich es nur noch in Svarta packen musste.

Bis Amorbach hielt sich die Bewölkung fast durchgehend. Am Campingplatz angekommen, schaute die Sonne dann doch noch raus. 😊 Der Campingplatz sah zwar im Eingangsbereich aus, wie ein Lagerplatz, aber das wird schon dachte ich mir. Und siehe da, weiter hinten sah es schon deutlicher nach einem Campingplatz aus. Ohne Parzellierung hatte ich die freie Wahl für einen Platz für das Zelt.

Nachdem das Zelt aufgebaut war, machte ich mich auf zur Wanderung nach Miltenberg. Quer durch Armorbach hieß es am anderen Ende des Ortes bergauf gehen. Oben am Hügel angekommen, stand ich vor der Gotthardsruine. Ein altes Kloster, das auf den Resten einer Burg aufgebaut war und schon seit jahrhunderten verlassen war. Übrig geblieben sind eine Kirchenruine und ein paar Grundmauern. Auf einen Kirchturm konnte ich über die alte Wendeltreppe aus Sandstein gelangen. Einen wirklich schönen Ausblick hatte ich von dort oben.

Für eine Pause habe ich Chilikäse und eine Laugenstange an einer Bank unterhalb der Kirchruine ausgepackt. Oben war es mir dann doch zu windig für die Rast.

Durch den Wald kam ich über Wirtschaftswege nach Reuenthal. Ein kleines, verschlafenes Dorf. Nach dem Wanderführer und dem GPX-Track sollte es in der Mitte des Dorfes auf einem Weg den Hügel hochgehen. Nur da, wo der Weg sein sollte, war kein Weg, nur ein Hof. Just zu dem Zeitpunkt, an dem ich dort war, war das Paar, das dort wohnt, im Hof tätig. Die Frage nach dem Weg ergab, dass dieser bereits seit über zwölf Jahren nicht mehr existierte. Ein Erdrutsch machte ihn unpassierbar. Sie empfahlen mir den Nibelungensteig bis zum nächsten Ort zu folgen.

Gesagt, getan. Ein Waldweg, folgte erst einem Bach und zweigte später ab, um den Hügel hochzugehen. Oben angekommen, wurde ich von einer größeren Menge an Kühen begrüßt. Das Muhen hallte an dieser Stelle sehr deutlich.

Mit dem Ende des Waldes kam ich in Monbrunn an. Ein auf den ersten Blick verwirrender Ort. Um mehrere Gehöfte fügten sich ein paar Häuser. Nun ist es jedoch so, dass zwischen diesen Siedlungsinseln bewirtschaftete Felder liegen und dennoch ist alles zusammen ein Ort. Der Hauptstraße(!) folgend durchquerte ich den Ort.

Es folgte nun der letzte Waldabschnitt bis Miltenberg. Breite Wege, um einen Hügel ein Wanderpfad und erst die letzten siebenhundert Meter bis Miltenberg wurden wieder sehr abwechslungsreich. An einem Felsenmeer vorbei lief ich einer Art Schlucht nach unten Richtung Miltenberg.

Ein fester Pfad führte mich durch das Schnatterlochtor nach Miltenberg hinein. Nun hieß es nur noch die Gasse bis zum historischen Marktplatz der Altstadt hinab laufen.

In Miltenberg lief ich durch die Innenstadt, die überraschenderweise gut gefüllt war bis zur Bushaltestelle. Noch über eine Stunde, bis mein Bus abfahren würde. Genug Zeit um wieder in die Altstadt zu einem Café zu laufen. Ein Valentino wurde es. Mal wieder was Neues ausprobieren. Weißer Schokomus, Espresso, Milch und Tonka (Gewürzbohne) sind die Zutaten. Schmeckte gut. 😊

Der Bus brachte mich später zurück nach Amorbach.

In Amorbach am Abend etwas zu Essen zu finden, war gar nicht so einfach. Lokales Essen war mein Wunsch, griechisches Essen wurde es, denn der Grieche war der Einzige, bei dem ich noch einen Tisch bekam.

Tour: ~14,6 Kilometer, ~460 Höhenmeter


08. Oktober

Wie ich wach wurde, war es noch trüb. Kurz auf die Toilette und nochmal in den Schlafsack. 😉 Eine Stunde später war es dann schon heller und ich stand auf, um das Frühstück zuzubereiten. Es folgte ein Packen aller Sachen, das Zelt selbst blieb jedoch noch stehen.

Nur mit der Kamera in der Hand spazierte ich an diesem Sonntagmorgen durch Amorbach. Alles noch ruhig und verschlafen. Fast! Eine kleine Gruppe war ebenfalls für eine Ortsbesichtigung unterwegs. Amorbach hat in seiner Altstadt ein paar kleine Gassen und viel Kopfsteinpflaster. Überragt wird alles von der fürstlichen Abtei und der Klosterkirche.

Zurück am Campingplatz baute ich das Zelt ab und machte mich auf den Weg nach Mainbullau. Ein kleiner Ort, der über eine Straße mit ein paar Spitzkehren zu erreichen ist. Ein Parkplatz im Zentrum zu finden, war einfach. Die Schuhe noch gewechselt und los auf die Wanderung. Es war immer noch bewölkt, jedoch so das es immer heller wurde. Aus Mainbullau heraus lief ich auf einem Weg zwischen Feldern mit Büschen bis zum nächsten Wald. Auf diesen Feldern werden die verschiedensten Beeren angebaut, die im Oktober bereits alle geerntet waren.

Eine längere Strecke im Wald folgte. Langsam und dann immer deutlicher bergab ging es. Der Pfad führte mich auch direkt an zwei Heunesäulen vorbei. Mit einem Abstecher kam ich zu mehreren, größeren Heunesäulen. Die Sonne kam während dessen hinter den Wolken hervor, sodass der erste Blick auf Rüdenau im Sonnenschein war. Unterwegs konnte ich zwischen den Bäumen hindurch auch Großheubach sehen. Mit Rüdenau war dann der erste Abschnitt des Waldweges hinter mir.

Am Ortseingang stand ich vor der Destillerie St. Kilian. Die Destillerie ist schon etwas größer und bietet Führungen und Tastings an. Nur halt nicht an einem Sonntagmorgen. Also weiter bis zur Ortsmitte und der dortigen Kirche. Hinter der Kirche fand ich einen kleinen gemütlichen Platz in der Sonne für eine Rast.

Gestärkt lief ich weiter durch den Ort, um am Ende des Orts wieder bergan zu laufen. War ja klar, irgendwann musste es wieder nach oben gehen, um nach Mainbullau zu kommen. Es folgte ein langer Abschnitt bis fast nach Mainbullau durch den Wald. Meist größere Wege, nur gelegentlich kleinere. Im Wald kam ich an der Lauseiche vorbei und da dort Bänke stehen, bot sich eine weitere kleine Pause an.

In Mainbullau angekommen war es angenehm sonnig und für die Jahreszeit warm. Da es dort kein Café oder ähnliches gibt, fuhr ich direkt los. Ich fuhr allerdings nicht gleich nach Hause, sondern machte noch einen Abstecher nach Klingenberg. Das Main Café, war mein Ziel. Dort war ich bereits beim letzten Trip nach Churfranken. Eines der letzten Stücke Kuchen und ein Latte Macchiato bekam ich. Es herrschte ein ziemlicher Andrang und fast alle Sitzplätze waren belegt. Aber nur fast. Den letzten freien Platz konnte ich mir noch ergattern. 😊

Zum Abschluss lief ich noch kurz durch die Altstadt von Klingenberg, in der an diesem Tag Herbstmarkt war. Da es bereits später Nachmittag war, war nicht mehr viel los und einige Stände wurden bereits abgebaut. So fuhr ich nach diesem kurzen Spaziergang nach Hause.

Tour: ~15,4 Kilometer, ~380 Höhenmeter


Resümee

Churfranken geht eigentlich immer. Es finden sich genügend Wanderwege und die Orte bieten ebenfalls interessantes zum Erkunden. Quer durch Churfranken verläuft der Niebelungensteig, auf dem ich stellenweise unterwegs war. Zu finden sind auf solchen Weitwanderwegen immer andere zu treffen, sodass man selten ganz alleine unterwegs ist.

Mit dem Angebot des NatourBus lassen sich Wanderungen, die keine Rundwege sind, gut angehen. Einzig auf die Fahrtzeiten sollte vorher ein Blick geworfen werden. Der NatourBus von Miltenberg nach Amorbach fuhr z. B. nur alle zwei Stunden.

An beiden Tagen hatte ich Eichhörnchen gesehen. Ich mag diese kleinen, putzigen Gesellen. 😀


Anmerkung

Den Verlag des Wanderführers habe ich informiert, dass der Weg bei Reuenthal selbst in der aktuellen Ausgabe (2022) falsch angegeben ist.



#deutschland #bayern #churfranken #amorbach #miltenberg #mainbullau #rüdenau #canon #canonr #canonrf35

Deutschland – Odenwald – September 2023

Das dritte Wochenende in 2023 in Folge, an dem es weggehen sollte. Nach Nordhessen und dem Spessart folgte der Odenwald. Aus einem Wanderführer waren schnell ein paar interessante Touren gefunden und zwei davon für das Wochenende eingeplant.

Die Wettervorhersage zeigte an, dass es sich um ein schönes Wochenende handeln wird. Sonne pur. Meteorologisch war es schon Herbst und somit mit kühleren Temperaturen am Abend und frühen Morgen zu rechnen, besonders kühl sollte es jedoch nicht werden.


08. September

Ein weiteres Wochenende und dieses Mal mit Begleitung. So hieß es morgens erst Melli abholen und dann die Fahrt in den Odenwald nach Neckargerach antreten. Bis Miltenberg war es derselbe Weg wie für die Tour nach Churfranken. Bei Miltenberg bogen wir ab, um über Armorbach unser Ziel zu erreichen. Leider war die Ortsdurchfahrt Armorbach wegen Bauarbeiten gesperrt und es musste eine Alternative gefunden werden. Hat es dann auch.

Zur Mittagszeit kamen wir am Campingplatz Odenwald River Camp an. Die Anmeldung war unkompliziert und wir machten uns auf, um die Zelte aufzubauen. Nach Rückfrage, konnten wir unsere Zelte an einer geschützten Stelle aufstellen. Es war keine Hauptsaison und das Betreiberpärchen war sehr entspannt und entgegenkommend dabei. Geschützt bezieht sich in diesem Fall auf die Lage zur nahen Landstraße, dem wirklich einzigen Nachteil am Campingplatz, der ansonsten sehr gepflegt war.

Wie nicht unüblich, bleibt gelegentlich etwas zu Hause. 😅 Dieses Mal war es die Gaskartusche. So sind wir mit einem Hinweis zu einem Bootshaus einige Orte weiter gefahren, das auch Campingzubehör verkauft. Die Gaskartuschen dort waren jedoch nicht die, die wir brauchten. Es fehlte das Schraubgewinde. Auf dem Rückweg hielten wir an einem Baumarkt und dieser hatte verschiedene Gaskartuschen. Um nicht suchen zu müssen, fragten wir einen Mitarbeiter, ob und wo die Gaskartuschen wären. Am Ende hatten wir die Unterstützung von drei Mitarbeitenden des Baumarktes und eine passende Gaakartusche. 😊

Nun waren wir mit Gas versorgt und konnten endlich unsere erste Tour für dieses Wochenende angehen. Vom Campingplatz aus liefen wir kurz an der Neckar entlang bis zu einer Unterführung, durch diese unter der Landstraße hindurch und danach durch Neckargerach bis zum Bahnhof, wo die Tourbeschreibung startet. 

Ein kleiner Weg zeigte uns den Weg durch den Ort, um auf eine breitere Schneise im Berghang zu gelangen. Ein Weg mit Aussicht, der uns bis zur Magarethenschlucht führte. Dort angekommen, waren wir schon einmal durchgeschwitzt. Die Schwüle und eine unnachgiebige Sonne auf dem Weg bis zur Schlucht zeigten ihre Wirkung.

So empfanden wir es als sehr angenehm in der Margarethenschlucht, in der wir vor der Sonne geschützt waren und es deutlich angenehmer, kühler war.

Die Margarethenschlucht sollte nur begangen werden, wenn man trittsicher ist und über eine entsprechende Kondition verfügt. Das mit der Kondition ist ernst zu nehmen, wenn auch nicht übertrieben. Es gab einen Felsabsatz, der mind. 60 cm hoch war und eine Stelle, an der es sehr eng an einem Felsüberhang vorbeiging. Die Tage zuvor waren sehr trocken und so war auch der Weg in der Schlucht trocken und gefahrloser. Leider war der Bach, der sich in mehreren Kaskaden durch die Schlucht nach unten bahnt, durch den fehlenden Regen nur noch ein Rinnsal. So wirklich Wasserfall war nicht.

Am oberen Ende der Magarethenschlucht machten wir auf einer Bank mit Tisch Pause und aßen die Brötchen und den Käse, die ich am frühen Morgen eingekauft hatte.

Der übliche Weg wäre nun in einem Bogen oberhalb des Berges zurück nach Neckargerach zu laufen. Wir jedoch folgten dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. So kamen wir durch den Wald langsam herunter zum Fluss und dort beim Stauwehr Guttenbach heraus. Auf dem Stauwehr gibt es einen Fußweg, den wir nahmen, um auf die andere Flussseite zu gelangen.

Über eine Schleife kamen wir auf einen Forstweg oberhalb des Neckars und diesem folgend bis nach Guttenbach. An der Kirche vorbei erreichten wir die Brücke über den Neckar und waren auf der anderen Seite schon wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Campingplatz.

So eine erste Tour verlangt nach Belohnung und die gab es in Form von Kaffee, Tee und zwei Stückchen vor den Zelten. 😀

Ein wenig relaxen, den alten VW Bus auf dem Campingplatz genauer unter die Lupe nehmen und schon war es Zeit für das Abendessen. Kritharaki mit Gemüse (Paprika und Zucchini) kochten wir uns.


Tour: ~10,5 Kilometer, ~800 Höhenmeter


09. September

Die Zelte und die Wiese waren nass. Die Decke vom Vortag war leider auch noch sehr feucht. So bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu und liefen mit diesem zu einem Unterstand mit einer Bücherwand. Auf der trockenen Bank, unter einem Dach, nahmen wir in Ruhe unser Frühstück zu uns.

Unsere Tour für diesen Tag ist eine Rundtour, die zwar in Zwingenberg startet, aber auch über Neckargerach führt. So sind wir wie am Tag zuvor unter einer Durchführung unter der Landstraße in den Ort gelangt. Direkt hinter dieser Unterführung war ein Supermarkt, der von uns gleich gestürmt wurde. Es fanden sich Brot, Käse und ein paar Knacker für eine, zwei Pausen.

Wieder durch Neckargerach, dieses Mal auf anderen Straßen, gelangten wir zu einem Waldwirtschaftsweg oberhalb des Neckars. In der Morgensonne ein schönes Lichtspiel mit den Sonnenflecken auf dem Waldboden. Ein paar Abbiegungen im Wald, an einer Lichtung und schon waren wir in Zwingenberg. Die Straße führte uns dort direkt zum Bahnhof und von dort kamen wir über eine schmalere Straße zur Burg Zwingenberg.

Das gute Wetter und die schöne Aussicht bewogen uns zu einer ersten Rast. Mangels Sitzmöglichkeit machten wir es uns dabei auf einer Mauer gemütlich.

Hinter der Burg Zwingenberg wurde es dann wieder richtig interessant. Die Wolfsschlucht lag vor uns. Im Wald und wildromantisch, mit einem kleinen Bach. 😀

Am Ende der Wolfsschlucht kamen wir in dem Weiler Oberdielbach-Post heraus. Der Ursprung des Weilers war eine alte Zollstation und ein moderneres Überbleibsel ist noch vorhanden.

Nun waren wir nicht mehr im Wald, sondern auf offener Fläche unterwegs. Die Sonne war zur Mittagszeit wieder deutlich zu spüren.

Am Wegesrand stehen viele Apfelbäume und unter einem Baum fanden wir eine Bank im Schatten. Super für eine Mittagspause. Wir packten Brot, Käse und Knacker aus, aßen und erfreuten uns an der Aussicht.

Bald waren wir wieder im Wald und auf Wirtschaftswegen unterwegs. Einige Kilometer wurden so zurückgelegt und gelegentlich kamen wir an alten Mühlen vorbei. Ein kürzerer Weg nach Neckargerach hätte es auch getan, dachten wir uns zwischenzeitlich. Den wirklich aufregendes bis Neckargerach gab es nicht mehr.

Zumindest ein Pfad als Verbindung zweier Wirtschaftsweg lockerte es kurzzeitig auf. In Neckargerach liefen wir über den Bahnhof wieder durch den Ort zu Unterführung. Dort fand sich dann kurz vorm Abschluss der Tour eine Überraschung. Eine Schlange auf einem Stein im Bach.

Am frühen Morgen entdeckte ich, dass die Campingplatzbetreiber an den Wochenenden hausgemachte Kuchen anbieten. Zwei Stück reservierte ich morgens und so beendeten wir unsere Tour, die drei Kilometer länger war, wie im Wanderführer beschrieben, mit Kaffee und Kuchen (Kirsch-Quark- und Karottenkuchen).

An diesem Tag sind wir zum Abendessen zum Landgasthaus Wiesengrund in Schwarzach gefahren. Einmal lokales Essen ist Pflicht auf Reisen!

U. a. am Campingplatz hingen Plakate aus, die auf eine Feier am Bootshaus des Kanuclubs hinwiesen. Wo aber ist das Bootshaus? Auf Nachfrage wurde auf das Zelt am gegenüberliegenden Ufer der Neckar verwiesen.

So sind wir nach unserem Abendessen zu Fuß über die Brücke zum Bootshaus gelaufen. Musik und Getränke sollte es geben. Ein Bierchen und etwas Musik zum Ausklang des Tages sollten doch gehen. 😀 Am Ende hatten wir einige nette Unterhaltungen und sogar eine Mitreisende meiner Madeira Reise trafen wir.

Einige Bierchen später liefen wir zurück und verkrochen uns um die Mitternachtszeit in unsere Zelte.

Tour: ~21,5 Kilometer, ~700 Höhenmeter


10. September

Wie am Tag zuvor bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu. Wir nahmen dann alles mit und frühstückten an einem der Tische vor der Rezeption. Es war witzig, während des Frühstücks zuzusehen, wie aus allen Richtungen Personen kamen für die Morgentoilette.

Die Feuchtigkeit machte sich bei dem Abbau der Zelte an diesen deutlich bemerkbar. Sie waren sehr nass. Zusammengefaltet und in den Kompressionssack gestopft war es für uns kein Problem den Rest trocken zu halten.

Wir hatten uns schon zuvor entschlossen, keine weitere Wanderung zu unternehmen, sondern eine Stadttour. Dazu fuhren wir in die nächste größere Stadt – Heidelberg.

Heidelberg am Morgen war nicht überfüllt und das sollte sich während des Tages nicht groß ändern. Für eine Stadttour toll, wenn man nicht durch Gassen geschoben wird.

Wir liefen durch die Innenstadt zum Stadttor und der alten Brücke. Ein paar Fotos und ab in das nächstgelegene Café.

Weiter ging es am Fluss, durch ein paar Gassen bis zur Universitätsbibliothek und weiter bis zur unteren Station der Bergbahn. Bergbahn fahren, wenn es auch eine Treppe zum Schloss hochgeht? Tja, nicht mit uns! Wir sind selbstverständlich die Treppe nach oben gelaufen. 😀

Die Treppe endet vor dem Zugang zum Schloss. Wir sind zuerst nach links, in einen Garten mit Blick über Heidelberg.

Im Schloss erworben wir Eintrittskarten, um in das Innere des Schlosses zu gelangen. Dort erkundeten wir viele Winkel und Wege. Wir sahen das große Fass und waren im Apothekenmuseum.

Das Schöne am Schloss ist, dass es sehr viele Möglichkeiten für eine Sicht auf die Stadt bietet. Der Park hinter dem Schloss hatte etwas Beruhigendes und über diesen kamen wir vorbei an den Hauptgebäuden zur Bergbahn. Ja, Bahn herunterfahren geht – schont die Gelenke. 😉

Soviel zu sehen, macht hungrig und da gibt es eine gute Lösung – Essen. In der Innenstadt fanden wir ein Lokal und konnten dabei dem Treiben in der Fußgängerzone zusehen.

Es war Zeit, aufzubrechen und die Fahrt nach Hause anzutreten. Am späteren Nachmittag waren wir Zuhause und konnten beide unsere nassen Zelte ausbreiten, damit diese trockneten.

Stadttour: ~7 Kilometer, ~200 Höhenmeter


Resümee

Wieder ein Wochenende, bei dem das Ziel schnell erreicht war und das uns mit zwei schönen Wanderungen vom Alltag abschalten ließ.

Einzig die Lage des Campingplatzes neben der Landstraße trübte ein ganz klein wenig die ansonsten gute Lage des gepflegten Campingplatzes. Das Fest des Kanuclubs war ein netter Abend. Ruhig Feste mitnehmen, wenn diese so einfach wie an diesem Wochenende erreichbar sind.

Die Innenstadt von Heidelberg ist eigentlich immer ziemlich voll. An unserem Sonntag war schon einiges los, jedoch bei weitem nicht so viel wie in der Hauptsaison. Damit ließ sich die Erkundung der Innenstadt und des Schlosses entspannt angehen.

Was uns in Heidelberg nicht auffiel, sondern mir erst bei der Nachbearbeitung der Bilder, war ein Akrobat in der Innenstadt auf einem Seil in luftiger Höhe.


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Deutschland – Churfranken – September 2023

In einer großen deutschen Tageszeitung las ich einen Artikel zu einer interessanten Tour in der Rubrik Reise. Churfranken ist nicht weit entfernt und somit eine Variante für ein Wochenende. Eine zweite Tour fand ich in einem roten Wanderführer. 

Ursprünglich dachte ich mir, die Tour aus der Zeitung mit einer bei Miltenberg zu kombinieren und auf dem Campingplatz in Miltenberg zu übernachten. Ein Arbeitskollege erwähnte jedoch, dass derzeit der Michaelismesse in Miltenberg sei. Damit war Miltenberg keine Option mehr, da durch das Volksfest der Campingplatz und alles andere weit im Voraus ausgebucht ist.


2. September – Bürgstadt

Die Fahrt nach Bürgstadt am Vormittag war gemütlich, da nicht allzu viel auf der Straße los war. Bei der Fahrt durch Miltenberg war der Trubel um die Michaelismesse bereits am Vormittag zu sehen. Bürgstadt, das nahtlos an Miltenberg grenzt, war wesentlich ruhiger. Auf dem Parkplatz an der alten Tabakhalle war bei meiner Ankunft noch reichlich platz. 

Zu Hause war es bewölkt und nebelig, kaum 50 Kilometer südlich und es schien die Sonne am blauen Himmel. Ein paar letzte Nebelschwaden waren an Berghängen oberhalb Miltenbergs noch zu sehen. Die Wandertour führte mich allerdings zum Ortsende und dort in die Weinberge, fernab von Miltenberg. Ich folgte zuerst dem fränkischen Rotweinwanderweg durch die Weinberge. Schön gemacht, da Schilder auf die angebauten Rebsorten hinweisen und erklären.

Am Ende des Weinberges, dort wo der Wald beginnt, verließ ich den fränkischen Rotweinwanderweg und folgte dem nächsten Zeichen, dem fränkischen Marienweg, durch den Wald. Oft auf Waldwirtschaftswegen, genauso oft auch auf kleineren Wanderpfaden wie dem Höllgrabenweg.

Die feuchte, durch die Sonne erwärmte Luft zeigte in den Weinbergen ihre Wirkung und ich krempelte meine Hose bald nach oben. Im Wald war es kühler, dafür duftete es oft herrlich nach frischem Wald. 😊

Auf einer lichten Wegkreuzung stand wie für mich gemacht eine Bank mit Tisch. Wunderbar für eine Pause hatte ich doch morgens extra ein Brötchen und Käse eingepackt.

Nach der Pause führte die Route zu einem “Berggipfel” und noch zu einem teilweise rekonstruierten Ringwall.

Auf den Resten des Ringwalles, zumindest manchmal erkennbar, ging es weiter. Der Weg war mit Schildern und Skulpturen gespickt. Von diesem Weg führten gelegentlich kurze Abstecher zu Heunefässer (Steinsäulen) oder auch Rohlingen für Mühlsteine.

Am Ende der Tour, bevor ich Bürgstadt wieder erreichte, kam ich erneut durch das Weinanbaugebiet. dieses Mal von einer anderen Seite. Über ein paar Straßen im Ort erreichte ich die Tabakhalle, dem Ausgangspunkt meiner Wanderung.

In Bürgstadt suchte ich eine Bäckerei, um ein Stückchen für den Nachmittagskaffee zu kaufen. Fehlanzeige. Am Samstagnachmittag hatte der Bäcker bereits geschlossen. Nun, dann weiter nach Großheubach zum Campingplatz. Auf dem Weg dorthin kam ich an einem anderen Bäcker vorbei und wurde fündig.

Der Campingplatz (Camping am Leinritt), direkt am Main war schnell gefunden, die Einfahrt dann nicht direkt möglich. Online war erstes Gebot. Es gibt zwar eine Rezeption, die Plätze sollten jedoch Online gebucht werden. Dies machte ich vor der Einfahrt und bestätigte auf der Webseite gleich noch mein ankommen. 

Die Plätze sind mit einem Pflasterstein, auf dem eine Nummer steht, markiert. War nicht so einfach den Platz an sich zu finden, da an der Stelle, an der ich den Platz buchte, waren keine Wege, die die Parzellen trennt. Erschwerend kam hinzu, dass die Pflastersteine in der großen, mit Bäumen besetzten Wiese schlecht zu sehen waren. Nach Nachfrage von dort schon campenden hab ich den Platz gefunden und konnte mein Zelt aufbauen. 

Flugs noch Wasser für den Kaffee geholt und auf einer Decke vor dem Zelt in der Sonne den Kaffee mit der Mohnschnecke zu mir genommen. Faulenz war dann angesagt. Schön warm, in der Sonne. 😀

Am späteren Nachmittag packte ich die Decke weg und machte mich auf zu den Duschen. 

Anschließend übertrug ich noch einen Teil des Textes vom vorigen Wochenende in das Sauerland in den Blog, bevor ich mich bereit machte zum Essen.

In Großheubach gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten und ich entschied mich für das Gasthaus zur Krone. Klingt gut bürgerlich und war es auch. Ohne Reservierung hatte ich Glück und noch einen Tisch bekommen, der kurz zuvor frei wurde. Das Essen ist wirklich sehr gut und das Gasthaus findet sich daher auch im Michelin Guide. Rehkeule mit Rotkraut und Spätzle. Ein Gedicht – das Fleisch war zart, das Gemüse bissfest und die Spätzle wie sie sein sollten. Der Rotwein dazu, aus den Weinberge um Großheubach passte bestens. Zum Nachtisch wählte die Dreierlei Sorbet auf frischen Früchten. 😊 Zum Personal sei gesagt, dass dies sehr freundlich und kompetent ist.

Zurück am Campingplatz übertrug ich noch den zweiten Teil des Textes in meinen Blog, bevor ich mich mit einem Krimi in das Zelt zurück zog.

Tour: 13,5 Kilometer, ~600 Höhenmeter 


3. September – Klingenberg

Selbst in der Nacht schlugen die Glocken der nicht weit entfernten Kirche regelmäßig. Und warum muss sonntags morgens um 6:00 Uhr zum Gebet geläutet werden? Die Kirchenaustritte nehmen seit Jahren zu und ist dies ein letzter, verzweifelter Versuch der Kirche auf sich aufmerksam zu machen?

Zumindest führte es dazu, dass ich wach wurde. Kurz raus auf die Toilette und wieder zurück in den Schlafsack. Es war noch sehr dunkel und äußerst nebelig. Zwei Stunden später stand ich dann wirklich auf.

Das Zelt baute ich nach dem Frühstück ab und fuhr über einen zweiten Weg vom Campinglatz. So musste ich nicht quer durch den Campingplatz fahren und war schneller an der nächsten Straße. Klingenberg, mein Ziel liegt nur zwei Orte weiter von Großheubach und war dementsprechend schnell erreicht. Ich entschied mich Svarta auf dem großen Parkplatz neben dem zentralen Kreisel der Stadt zu parken.

Die Wanderung führte erst durch die Altstadt von Klingenberg, die sonntags morgens noch im Dämmerschlaf war. Am Ende der Hauptstraße, bevor sie in die nächste Straße übergeht, lief ich in einen schmalen Durchgang. Ein paar Meter geradeaus, rechts, links und wieder rechts erreichte ich den Weg durch den Weinberg zur Ruine Clingenburg. Die Clingenburg thront über Klingenberg und so waren ab dem schmalen Durchgang reichlich Treppenstufen zurückzulegen.

Von der Ruine Clingenburg hatte ich einen guten Blick auf die Altstadt. In der Ruine finden regelmäßig Events wie Theateraufführungen oder Musicals statt. Daher standen an der Zufahrt auf der anderen Seite der Ruine einige Sanitärwagen und ein überdachter Zugangsbereich.

Die Wegbeschreibung zeigte jedoch auf einen anderen Weg, und zwar auf den Esskastanienlehrpfad. Noch bevor ich ihn erreichte, querte ein Eichhörnchen mit einer Nuss meinen Weg und verschwand im Wald. Dem Esskastanienweg folgte ich entsprechend der Routenbeschreibung zum Teil. Zum Teil war es wohl auch eine Art Abkürzung und wie die so sind am Berg, war auch diese ziemlich steil. Dafür gelangte ich relativ zügig nach oben. Ein weiterer Pfad, ziemlich eben, brachte mich zum Aussichtsturm am Wanderheim.

Der Aussichtsturm wird Nachmittags geschlossen und Morgens wieder geöffnet. Ich stand allerdings vor einer verschlossenen Tür. Hm. Ich entschloß mich in der Gaststätte des Wanderheimes nachzufragen und bekam direkt den Schlüssel. So konnte ich doch noch auf den Aussichtsturm für eine übersichtliche Aussicht an diesem Morgen.

Die weiteren Wege, fast komplett im Wald, wechselten zwischen Wirtschaftswegen und Pfaden. Manche Wirtschaftswege wurden allerdings selten genutzt und waren kaum zu erkennen. Viele Brombeersträucher und Brennnesseln versperrten manchmal den Weg. Durch die lange Hose bekam ich nur manchmal ein paar Nesseln ab. Es fördert die Durchblutung 😉 und das Gefühl ließ bald nach. Was immer wieder zu hören war, waren Spechte. Erblickt hatte ich im Wald jedoch keinen einzigen. Zu versteckt in den Bäumen waren diese unterwegs auf Nahrungssuche.

Rund 3,5 Kilometer lief ich durch den Wald, bis ich wieder auf Felder traf und dort auf die Paradeismühle. In dieser befindet sich ein Hotel und Restaurant und dahinter ein Rotwildgehege. Um die Paradeismühle kam ich auf einen dahinter entlangführenden Radweg, um später wieder in den Wald zurückzukehren.

Viele Kilometer später kam ich am alten Tonwerk, außerhalb von Klingenberg an. Von hier bis nach Klingenberg lief ich durch die Seltenbachschlucht. Eine Schlucht, in der es Feuersalamander geben soll. Soll, denn gesehen habe ich keine. Der Weg war auch ohne Feuersalamander ein schöner Abschluss der Wanderung, denn der Pfad durch die Schlucht endet an einer Straße, die in die Hauptverkehrsstraße von Klingenberg mündet.

Am Parkplatz angekommen, wechselte ich die Schuhe und begab mich ein paar Meter zurück. Am Rand des Parkplatzes liegt das alte Schloss mit seinem Schlossgarten. In diesem war an diesem Wochenende eine Häckewirtschaft. Ein Flammkuchen mit Birne, Hirtenkäse und Rosmarin war mein Mittagessen.

Wirklich schön gemacht im Schlossgarten. 👍

Einen Latte Macchiato vor der Heimfahrt gab es am Main Café. Das ist ein kleiner Wagen auf der Parkanlage zwischen Main und Straße am Kreisel. Mit dem Latte machte ich es mir auf einem Liegestuhl bequem und genoss die Sonne.

Tour: ~12 Kilometer, ~600 Höhenmeter 


Resümee

Nur zwei Tage und doch viel gesehen. Reichlich Nebel leitete die Tage ein und so wurde es an beiden Tagen zu schweißtreibenden Touren, infolgedessen die Sonne herauskam. Die längeren Abschnitte im Wald waren dadurch eine Wohltat.


Graffiti in einer Unterführung in Klingenberg:

Sehr schön gemacht. Der Boden und die Wände sind kunstvoll und farbenfroh gestaltet worden.



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