Deutschland – Odenwald – September 2023

Das dritte Wochenende in 2023 in Folge, an dem es weggehen sollte. Nach Nordhessen und dem Spessart folgte der Odenwald. Aus einem Wanderführer waren schnell ein paar interessante Touren gefunden und zwei davon für das Wochenende eingeplant.

Die Wettervorhersage zeigte an, dass es sich um ein schönes Wochenende handeln wird. Sonne pur. Meteorologisch war es schon Herbst und somit mit kühleren Temperaturen am Abend und frühen Morgen zu rechnen, besonders kühl sollte es jedoch nicht werden.


08. September

Ein weiteres Wochenende und dieses Mal mit Begleitung. So hieß es morgens erst Melli abholen und dann die Fahrt in den Odenwald nach Neckargerach antreten. Bis Miltenberg war es derselbe Weg wie für die Tour nach Churfranken. Bei Miltenberg bogen wir ab, um über Armorbach unser Ziel zu erreichen. Leider war die Ortsdurchfahrt Armorbach wegen Bauarbeiten gesperrt und es musste eine Alternative gefunden werden. Hat es dann auch.

Zur Mittagszeit kamen wir am Campingplatz Odenwald River Camp an. Die Anmeldung war unkompliziert und wir machten uns auf, um die Zelte aufzubauen. Nach Rückfrage, konnten wir unsere Zelte an einer geschützten Stelle aufstellen. Es war keine Hauptsaison und das Betreiberpärchen war sehr entspannt und entgegenkommend dabei. Geschützt bezieht sich in diesem Fall auf die Lage zur nahen Landstraße, dem wirklich einzigen Nachteil am Campingplatz, der ansonsten sehr gepflegt war.

Wie nicht unüblich, bleibt gelegentlich etwas zu Hause. 😅 Dieses Mal war es die Gaskartusche. So sind wir mit einem Hinweis zu einem Bootshaus einige Orte weiter gefahren, das auch Campingzubehör verkauft. Die Gaskartuschen dort waren jedoch nicht die, die wir brauchten. Es fehlte das Schraubgewinde. Auf dem Rückweg hielten wir an einem Baumarkt und dieser hatte verschiedene Gaskartuschen. Um nicht suchen zu müssen, fragten wir einen Mitarbeiter, ob und wo die Gaskartuschen wären. Am Ende hatten wir die Unterstützung von drei Mitarbeitenden des Baumarktes und eine passende Gaakartusche. 😊

Nun waren wir mit Gas versorgt und konnten endlich unsere erste Tour für dieses Wochenende angehen. Vom Campingplatz aus liefen wir kurz an der Neckar entlang bis zu einer Unterführung, durch diese unter der Landstraße hindurch und danach durch Neckargerach bis zum Bahnhof, wo die Tourbeschreibung startet. 

Ein kleiner Weg zeigte uns den Weg durch den Ort, um auf eine breitere Schneise im Berghang zu gelangen. Ein Weg mit Aussicht, der uns bis zur Magarethenschlucht führte. Dort angekommen, waren wir schon einmal durchgeschwitzt. Die Schwüle und eine unnachgiebige Sonne auf dem Weg bis zur Schlucht zeigten ihre Wirkung.

So empfanden wir es als sehr angenehm in der Margarethenschlucht, in der wir vor der Sonne geschützt waren und es deutlich angenehmer, kühler war.

Die Margarethenschlucht sollte nur begangen werden, wenn man trittsicher ist und über eine entsprechende Kondition verfügt. Das mit der Kondition ist ernst zu nehmen, wenn auch nicht übertrieben. Es gab einen Felsabsatz, der mind. 60 cm hoch war und eine Stelle, an der es sehr eng an einem Felsüberhang vorbeiging. Die Tage zuvor waren sehr trocken und so war auch der Weg in der Schlucht trocken und gefahrloser. Leider war der Bach, der sich in mehreren Kaskaden durch die Schlucht nach unten bahnt, durch den fehlenden Regen nur noch ein Rinnsal. So wirklich Wasserfall war nicht.

Am oberen Ende der Magarethenschlucht machten wir auf einer Bank mit Tisch Pause und aßen die Brötchen und den Käse, die ich am frühen Morgen eingekauft hatte.

Der übliche Weg wäre nun in einem Bogen oberhalb des Berges zurück nach Neckargerach zu laufen. Wir jedoch folgten dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. So kamen wir durch den Wald langsam herunter zum Fluss und dort beim Stauwehr Guttenbach heraus. Auf dem Stauwehr gibt es einen Fußweg, den wir nahmen, um auf die andere Flussseite zu gelangen.

Über eine Schleife kamen wir auf einen Forstweg oberhalb des Neckars und diesem folgend bis nach Guttenbach. An der Kirche vorbei erreichten wir die Brücke über den Neckar und waren auf der anderen Seite schon wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Campingplatz.

So eine erste Tour verlangt nach Belohnung und die gab es in Form von Kaffee, Tee und zwei Stückchen vor den Zelten. 😀

Ein wenig relaxen, den alten VW Bus auf dem Campingplatz genauer unter die Lupe nehmen und schon war es Zeit für das Abendessen. Kritharaki mit Gemüse (Paprika und Zucchini) kochten wir uns.


Tour: ~10,5 Kilometer, ~800 Höhenmeter


09. September

Die Zelte und die Wiese waren nass. Die Decke vom Vortag war leider auch noch sehr feucht. So bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu und liefen mit diesem zu einem Unterstand mit einer Bücherwand. Auf der trockenen Bank, unter einem Dach, nahmen wir in Ruhe unser Frühstück zu uns.

Unsere Tour für diesen Tag ist eine Rundtour, die zwar in Zwingenberg startet, aber auch über Neckargerach führt. So sind wir wie am Tag zuvor unter einer Durchführung unter der Landstraße in den Ort gelangt. Direkt hinter dieser Unterführung war ein Supermarkt, der von uns gleich gestürmt wurde. Es fanden sich Brot, Käse und ein paar Knacker für eine, zwei Pausen.

Wieder durch Neckargerach, dieses Mal auf anderen Straßen, gelangten wir zu einem Waldwirtschaftsweg oberhalb des Neckars. In der Morgensonne ein schönes Lichtspiel mit den Sonnenflecken auf dem Waldboden. Ein paar Abbiegungen im Wald, an einer Lichtung und schon waren wir in Zwingenberg. Die Straße führte uns dort direkt zum Bahnhof und von dort kamen wir über eine schmalere Straße zur Burg Zwingenberg.

Das gute Wetter und die schöne Aussicht bewogen uns zu einer ersten Rast. Mangels Sitzmöglichkeit machten wir es uns dabei auf einer Mauer gemütlich.

Hinter der Burg Zwingenberg wurde es dann wieder richtig interessant. Die Wolfsschlucht lag vor uns. Im Wald und wildromantisch, mit einem kleinen Bach. 😀

Am Ende der Wolfsschlucht kamen wir in dem Weiler Oberdielbach-Post heraus. Der Ursprung des Weilers war eine alte Zollstation und ein moderneres Überbleibsel ist noch vorhanden.

Nun waren wir nicht mehr im Wald, sondern auf offener Fläche unterwegs. Die Sonne war zur Mittagszeit wieder deutlich zu spüren.

Am Wegesrand stehen viele Apfelbäume und unter einem Baum fanden wir eine Bank im Schatten. Super für eine Mittagspause. Wir packten Brot, Käse und Knacker aus, aßen und erfreuten uns an der Aussicht.

Bald waren wir wieder im Wald und auf Wirtschaftswegen unterwegs. Einige Kilometer wurden so zurückgelegt und gelegentlich kamen wir an alten Mühlen vorbei. Ein kürzerer Weg nach Neckargerach hätte es auch getan, dachten wir uns zwischenzeitlich. Den wirklich aufregendes bis Neckargerach gab es nicht mehr.

Zumindest ein Pfad als Verbindung zweier Wirtschaftsweg lockerte es kurzzeitig auf. In Neckargerach liefen wir über den Bahnhof wieder durch den Ort zu Unterführung. Dort fand sich dann kurz vorm Abschluss der Tour eine Überraschung. Eine Schlange auf einem Stein im Bach.

Am frühen Morgen entdeckte ich, dass die Campingplatzbetreiber an den Wochenenden hausgemachte Kuchen anbieten. Zwei Stück reservierte ich morgens und so beendeten wir unsere Tour, die drei Kilometer länger war, wie im Wanderführer beschrieben, mit Kaffee und Kuchen (Kirsch-Quark- und Karottenkuchen).

An diesem Tag sind wir zum Abendessen zum Landgasthaus Wiesengrund in Schwarzach gefahren. Einmal lokales Essen ist Pflicht auf Reisen!

U. a. am Campingplatz hingen Plakate aus, die auf eine Feier am Bootshaus des Kanuclubs hinwiesen. Wo aber ist das Bootshaus? Auf Nachfrage wurde auf das Zelt am gegenüberliegenden Ufer der Neckar verwiesen.

So sind wir nach unserem Abendessen zu Fuß über die Brücke zum Bootshaus gelaufen. Musik und Getränke sollte es geben. Ein Bierchen und etwas Musik zum Ausklang des Tages sollten doch gehen. 😀 Am Ende hatten wir einige nette Unterhaltungen und sogar eine Mitreisende meiner Madeira Reise trafen wir.

Einige Bierchen später liefen wir zurück und verkrochen uns um die Mitternachtszeit in unsere Zelte.

Tour: ~21,5 Kilometer, ~700 Höhenmeter


10. September

Wie am Tag zuvor bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu. Wir nahmen dann alles mit und frühstückten an einem der Tische vor der Rezeption. Es war witzig, während des Frühstücks zuzusehen, wie aus allen Richtungen Personen kamen für die Morgentoilette.

Die Feuchtigkeit machte sich bei dem Abbau der Zelte an diesen deutlich bemerkbar. Sie waren sehr nass. Zusammengefaltet und in den Kompressionssack gestopft war es für uns kein Problem den Rest trocken zu halten.

Wir hatten uns schon zuvor entschlossen, keine weitere Wanderung zu unternehmen, sondern eine Stadttour. Dazu fuhren wir in die nächste größere Stadt – Heidelberg.

Heidelberg am Morgen war nicht überfüllt und das sollte sich während des Tages nicht groß ändern. Für eine Stadttour toll, wenn man nicht durch Gassen geschoben wird.

Wir liefen durch die Innenstadt zum Stadttor und der alten Brücke. Ein paar Fotos und ab in das nächstgelegene Café.

Weiter ging es am Fluss, durch ein paar Gassen bis zur Universitätsbibliothek und weiter bis zur unteren Station der Bergbahn. Bergbahn fahren, wenn es auch eine Treppe zum Schloss hochgeht? Tja, nicht mit uns! Wir sind selbstverständlich die Treppe nach oben gelaufen. 😀

Die Treppe endet vor dem Zugang zum Schloss. Wir sind zuerst nach links, in einen Garten mit Blick über Heidelberg.

Im Schloss erworben wir Eintrittskarten, um in das Innere des Schlosses zu gelangen. Dort erkundeten wir viele Winkel und Wege. Wir sahen das große Fass und waren im Apothekenmuseum.

Das Schöne am Schloss ist, dass es sehr viele Möglichkeiten für eine Sicht auf die Stadt bietet. Der Park hinter dem Schloss hatte etwas Beruhigendes und über diesen kamen wir vorbei an den Hauptgebäuden zur Bergbahn. Ja, Bahn herunterfahren geht – schont die Gelenke. 😉

Soviel zu sehen, macht hungrig und da gibt es eine gute Lösung – Essen. In der Innenstadt fanden wir ein Lokal und konnten dabei dem Treiben in der Fußgängerzone zusehen.

Es war Zeit, aufzubrechen und die Fahrt nach Hause anzutreten. Am späteren Nachmittag waren wir Zuhause und konnten beide unsere nassen Zelte ausbreiten, damit diese trockneten.

Stadttour: ~7 Kilometer, ~200 Höhenmeter


Resümee

Wieder ein Wochenende, bei dem das Ziel schnell erreicht war und das uns mit zwei schönen Wanderungen vom Alltag abschalten ließ.

Einzig die Lage des Campingplatzes neben der Landstraße trübte ein ganz klein wenig die ansonsten gute Lage des gepflegten Campingplatzes. Das Fest des Kanuclubs war ein netter Abend. Ruhig Feste mitnehmen, wenn diese so einfach wie an diesem Wochenende erreichbar sind.

Die Innenstadt von Heidelberg ist eigentlich immer ziemlich voll. An unserem Sonntag war schon einiges los, jedoch bei weitem nicht so viel wie in der Hauptsaison. Damit ließ sich die Erkundung der Innenstadt und des Schlosses entspannt angehen.

Was uns in Heidelberg nicht auffiel, sondern mir erst bei der Nachbearbeitung der Bilder, war ein Akrobat in der Innenstadt auf einem Seil in luftiger Höhe.


#deutschland #badenwürttemberg #neckar #neckargerach #margarethenschlucht #wolfsschlucht #zwingenberg #heidelberg #guttenbach #canon #canonr #canonrf35 #35mm

Camping Kreuzhof

Deutschland – Baden-Württemberg- Schwarzwald – Lenzkirch
Camping Kreuzhof – http://www.camping-kreuzhof.de
Empfehlung – Ja
Juli/August 2023

#camping #deutschland #bw #schwarzwald


Ein paar Tage im Schwarzwald; natürlich mit Camping! 😀 Zuerst schaute ich mir die Campingplätze an den Seen Kirnbergsee, Titisee und Schluchsee virtuell an. Letztlich fiel meine Wahl auch aufgrund des Wetters auf einen Campingplatz abseits der Seen und das war kein Fehler.

Der Campingplatz Kreuzhof hat reichlich zu bieten. Neben dem üblichen wie Sanitärgebäude, Parzellen und Zeltwiese gibt es deutlich mehr. Zum einen wären da die zwei Campingfässer, zum anderen im Sanitärgebäude zwei Räume für’s Schlechtwetter mit Fernseher, Spielsachen für die Kleinen, einer Tischtennisplatte und einem Kicker.

Auf dem Campingplatz befindet sich schön gelegtes Naturfreibad mit großer Wiese, ein toller und gut besuchter Kinderspielplatz, sowie ein Hallenbad. Alles im Preis inbegriffen, wie auch erfreulicherweise die Duschen.

Ein Raum für Wellness ist ebenfalls vorhanden. Gebucht darf dies immer mind. einen Tag vorher. Wer Saunieren möchte, kommt genauso zu seinem vergnügen.

Der Markt auf dem Campingplatz ist gut sortiert und bei Bestellung gibt es am nächsten Morgen frische Brötchen. Selbstverständlich gibt es dort auch verschiedene, leckere Biere, denn die Betreiberfamilie ist gleichzeitig Eigentümer der Brauerei, über die man zum Campingplatz gelangt.

Vor der Brauerei und dahinter befinden sich zwei Restaurants. Es ist somit für alles gesorgt.

Bei der Anmeldung bekam ich eine Gästekarte, mit der der regionale öffentliche Verkehr kostenfrei genutzt werden kann.


Die Sanitäranlage

Im Erdgeschoss befinden sich die Toiletten und ein Raum zur Reinigung des Geschirrs. Im Keller erreicht man die Duschen und Waschbecken. Hiervon sind einige vor den Duschen und ein paar in kleinen abgetrennten Bereichen gegenüber den Duschen.

Die Räume waren jederzeit in einem sauberen Zustand-


Vor dem Eingang in den Sanitärbereich befindet sich ein überdachter Zugang mit einer Sitzmöglichkeit. Das ist leider auch der einzige Platz, an dem bei schlechtem Wetter die Möglichkeit der Essenszubereitung besteht. Aber immerhin.


Das sich hier die Betreiberfamilie selbst um alles kümmert merkt man schnell. Eine freundliche Begrüßung bei der Anmeldung, hilfreich, auch wenn der Markt eigentlich nicht geöffnet hat und überall blüht es. 👍

Vom Freibad (bis auf eines), dem Hallenschwimmbad und vom Kinderspielplatz gibt’s hier keine Bilder, da diese immer gut besucht waren.


Camping les Charmilles

Belgien – Wallonien – Ardennen
Camping les Charmilles – keine Webseite!
Empfehlung – Ja
Juni 2023

#camping #belgien #ardennen #campinglescharmilles


Für Wanderungen in den Ardennen, und zwar in der Umgebung des Parc Naturel Hautes Fagnes-Eifel suchte ich mir wie üblich einen Campingplatz, der nicht so weit von den einzelnen Wanderungen entfernt liegen sollte. Meine Wahl fiel auf Camping les Charmilles in Ovifat. Vor Ort stellte sich dann sogar heraus, dass es der Ort mit de einzigen Alpinskigebiet in Belgien ist. Wobei die zwei Abfahrtspisten sehr übersichtlich sind.

Zum Campingplatz gehört noch ein Restaurant, das gut besucht wird. Bei der Ankunft also nicht erschrecken lassen, wenn davor sehr viele Autos stehen. Die Rezeption befindet sich seitlich des Gebäudes. In der Rezeption ist ein kleiner Lebensmittelladen mit zum Teil regionalen Produkten.

Kurz nach dem Eintreten kam auch direkt jemand zum Anmelden. U. U. kann es etwas dauern, wenn im Restaurant viel los ist.

Die Hälfte des Campingplatzes ist ausgewiesen für Dauercamper und die andere für vorübergehende Camper. Anfang Juni waren fast keine Dauercamper vor Ort und im restlichen Bereich relativ wenige und wenn es einmal voller wurde, dann auch nur über eine Nacht. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass dieser Campingplatz gerne für Durchreisen genutzt wird.

Bleibt man, wie ich, eine Woche, so stellt sich der Campingplatz als ruhiger Ort heraus. Eine eigene Zeltwiese gibt es nicht, jedoch ist der Preis für ein Zelt geringer, wie mit einem Van oder Wohnmobil.

Bei Google finden sich einige negative Beurteilungen in Bezug auf die Sanitäranlagen. Das mag in der Vergangenheit vielleicht zugetroffen haben. Zu Juni 2023 gab es zwei Container mit vier einzelnen Bädern, die sauber und in einem ordentlichen Zustand waren. Lediglich Toilettenpapier war sehr sparsam ausgelegt worden. Gut, wenn man eigenes dabei hat.

Zu beachten ist, dass es keine Ablage für Kleidung gibt. Gestört hat mich dies nicht, da die zwei Haken an der Wand ausreichend waren.

Für das Geschirr war am alten Sanitärgebäude eine einfache Möglichkeit gegeben.

Sollte der Campingplatz voll sein, dürfte es mit den vier Bädern und dem einen Waschplatz eng werden, während meines Aufenthaltes war es jedoch nie ein Problem.

Was zu vermissen ist, ist ein überdachter Aufenthaltsbereich. Auf der Wiese gibt es eine kleine Hütte, die wohl dafür gedacht sein könnte, aber innen noch nicht ausgebaut war. Möglicherweise kommt aber auch etwas an die Stelle des alten Sanitärgebäudes.

Während meines Aufenthaltes wurde das Dach des Hauptgebäudes erneuert und ich bekam daher extra einen Platz, der am weitesten vom Hauptgebäude entfernt war, damit ich von den Bauarbeiten nicht so sehr gestört werde. D. h. es wird schon auf Zelter und auf die Aufenthaltsdauer Rücksicht genommen. 👍


Wie bereits erwähnt, gibt es im Hauptgebäude ein Restaurant. Sehr gemütlich eingerichtet, kann dort Zeit verbracht werden. Die Speisekarte ist übersichtlich auf zwei Tafeln geschrieben bzw. im Innenbereich auf den zwei großen Tafeln an der Wand.

Die Getränke- und Speisekarte gibt es nur in Französisch! Wallonien liegt im französisch sprechenden Teil Belgiens und mit anderen Sprachen tut man sich dort schwer. Vereinzelt wird Englisch und Deutsch verstanden.

Luxemburg – Luxemburgische Schweiz/Müllerthal – Mai 2019

2018 nahm ich an der Trier Reloaded Ausfahrt teil. Eine privat organisierte MINI-Ausfahrt um Trier, bei der ich die Mosel und die Saarschleife kennenlernte. Beim nächsten Mal könnte ich das doch mit einer Verlängerung und ein paar Wanderungen kombinieren. Dirk, der Organisator, machte mich auf die nahe gelegene luxemburgische Schweiz aufmerksam.

So kam es, dass ich die luxemburgische Schweiz im Mai des Folgejahres für ein verlängertes Wochenende besuchte. Das Müllerthal im Nordosten von Luxemburg ist die Gegend, die auch luxemburgische Schweiz genannt wird. 


30. Mai – Anreise + Müllerthal

Am 30. Mai 2019 war Christi Himmelfahrt und mein Anreisetag. Viel Verkehr war nicht und so kam ich gut bis Luxemburg durch. Nur in Luxemburg war es nicht so einfach nach Berdorf zu gelangen. Ein Erdrutsch im Jahr zuvor, nach sehr starkem Regen hatte einige Straßen in Mitleidenschaft gezogen bzw. zerstört. So kam ich nur über einen Bogen nach Berdorf.

Vorab hatte ich in Berdorf einen Campingplatz entdeckt, den ich ansteuerte. Dieser war jedoch komplett belegt. Da es in Berdorf noch einen zweiten Campingplatz gibt, fuhr ich dorthin. Bei Camping Belle-Vue 2000 war eigentlich auch alles schon belegt. Eigentlich! Bis auf eine Wiese, die noch in der Vorbereitung war und an diesem Wochenende dennoch verwendet wurde. Dort konnte ich mein Zelt aufschlagen. Wie ich lernte ist das Wochenende um Christi Himmelfahrt in Luxemburg das erste Wochenende, an dem fast alles auf einen Campingplatz macht. Nochmal Glück gehabt, dass ich einen Platz bekommen habe.

Noch an diesem Nachmittag unternahm ich eine Tour durch das Müllerthal mit seinen Felsen. Ich war nicht lange unterwegs, als mich der Weg durch bzw. an mehreren Felsen vorbei führte. Ein wenig kamen hier die Erinnerungen an die Sächsische Schweiz im Herbst des vorherigen Jahres auf. Schmale Durchgänge zwischen hohen Felsen und entlang hoher Felswände, an denen sich Kletterer versuchten, waren Teil der Wanderstrecke.

Für den ersten Tag war das ein schöner Einstieg in das Müllerthal und machte mich neugierig auf die noch bevorstehenden Touren.


31. Mai – Müllerthal

Als ich morgens aus dem Zelt kroch, war alles ziemlich neblig. So machte ich mich noch vor dem Frühstück mit der Kamera auf und auf die benachbarte Wiese. Noch bevor ich Berdorf für die Wanderung verließ, besuchte ich den sehr markanten Aquatower am Ortsrand.

Durch ein schönes Tal fuhr ich nach Müllerthal, eher eine Ansammlung von Häusern, den einem Ort. 

Die Wanderung führte in einer großen Schleife über Consdorf zurück nach Müllerthal. Auch auf dieser Wanderung ging es wieder an Felsen entlang und sogar durch einen kurzen Tunnel. Highlight der Tour war der Schießentümpel, ein Wasserfall unter einer Brücke, über die der Wanderweg führte. Da die Brücke relativ einfach mit dem Auto erreichbar ist, waren dort einige zum Fotografieren um den Wasserfall aktiv.

Nach dem Wasserfall wurde es dann auch wieder viel ruhiger, bis ich zurück nach Müllerthal kam.

Während meines Norwegen Urlaubes 2015 in Jotunheimen hatte ich ein Paar aus Luxemburg kennengelernt. Wir standen noch immer in lockerem Kontakt und so nahm ich mir vor, diese am Nachmittag zu besuchen.  Die Fahrt nach Senningen erfolgte über Landstraßen, da es nicht so weit weg war.

Da ich mich vorab angekündigt hatte, gab es sogar Kuchen zum Nachmittagskaffee auf der Terrasse. Es war schön, die beiden wiederzusehen.

Tour:  ~14 Kilometer


01. Juni – Beaufort

An diesem Tag fuhr ich in das nicht allzu weit entfernte Beaufort. Unterhalb der Burg fand ich einen Parkplatz, von dem die Tour startete. Am Parkplatz kam mir noch eine Gruppe mit alten Fiat 500 entgegen, die auf einer Ausfahrt waren – zumindest ließen die Aufkleber dies vermuten.

Die Wanderung, hauptsächlich durch den Wald auf breiten Wegen, war angenehm, bis auf das letzte Stück allerdings nicht besonders herausragend. Am Ende lief der Weg an einem Bach entlang, der noch naturbelassen war und den Weg bis zum Parkplatz auflockerte.

Nach der Wanderung folgte die Besichtigung der Burg. Diese ist schön restauriert und lohnt einen Besuch.

Für den späteren Nachmittag und Abend hatte ich mich mit Marion und Dirk in Trier verabredet. Die beiden kannte ich u. a. von der MINI-Ausfahrt in und um Trier. So bin ich zuerst mit Dirk von Trier in einem alten MG mitgefahren und in der zweiten Hälfte des nicht so direkten Weges zum Landgasthaus Lenerz in Lorich für das Abendessen bei Marion in einem MINI Cabrio. 

Wickie hatte dabei wieder seine Geschwister, Caramba und Brünhilde getroffen. Die drei hatten sich schon länger nicht mehr gesehen und viel zu reden gehabt, während wir aßen.

Tour: ~12 Kilometer


02. Juni – Echternach

Die Wanderung des letzten Tages fiel eher unter den Punkt Kultur. Über die Innenstadt von Echternach lief ich zum Lac d’Echternach und wieder zurück. Bei wieder gutem Wetter ein angenehmer Weg, um Echternach und dessen Umgebung zu erleben.

In Echternach waren schon die ersten Eisdielen offen und an einer konnte ich nicht einfach vorbeigehen. Lecker. 😊

Tour: ~14 Kilometer


03. Juni – Heimreise

Ausgeschlafen und nach dem Frühstück packte ich das Zelt und alles andere und begab mich auf die Heimreise nach diesem verlängerten Wochenende.


Resümee

Für einen Kurztrip ist das Müllerthal immer gut. Es bietet neben vielen Wanderwegen reichlich Kultur und ältere Städte zu Abwechslung. Die Landschaft ähnelt in gewisser Weise an manchen Stellen der Sächsischen Schweiz mit ihren Felsformationen. Nicht ganz so imposant, aber dennoch mit ihren Spalten und Pfaden an den Wänden schön. 


Ohne Notizen gestaltete sich die Beschreibung nicht so einfach und ist daher kompakter als andere Reisebeschreibungen von mir.


Buch

Dumont – Luxemburg Direkt



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Deutschland – Sächsische Schweiz – September 2018

Für das erste Septemberwochenende stand ein MINI-Treffen mit Ausfahrt in Dresden an. Eine Stadtführung am Sonntagmorgen inklusive. Wenn man schon in Dresden ist, bietet es sich an das Wochenende um ein paar Tage zu verlängern und in die Sächsische Schweiz vor den Toren Dresdens zu fahren. 

So hatte ich es dann auch geplant und umgesetzt. Anreise zum MINI-Treffen war am Freitag, die Ausfahrt am Samstag leider im Regen und Sonntag die Stadtführung. Am Sonntagmittag verabschiedeten wir uns und die meisten fuhren nach Hause und ich in die Sächsische Schweiz.

Vorab gebuchte hatte ich einen Platz für ein Zelt auf dem Campingplatz Berg Oase in Sebnitz. Der Campingplatz liegt am Ortsrand und danach kommt nur noch Naturschutzgebiet – also freie Sicht auf die Sächsische Schweiz. Der Campingplatz selbst ist über drei Terrassen verteilt und recht locker geführt. So gab es eine handvoll Duschmarken und abgerechnet wurde erst am Ende. Mein Zelt baute ich auf der mittleren Wiese neben einem Obstbäumchen auf.

Die Touren für die nächsten Tage suchte ich mir vorab im Internet über Outdoorseiten heraus. Die vier gewählten Touren bieten einen guten Überblick über die Vielfalt des Nationalparks.


03. September – Aussichtsreiche Stiegentour

Am ersten Tag fuhr ich nach Schmilka, kurz vor der tschechischen Grenze. Ein großer Parkplatz war an der Elbe gleich zu sehen. Schmilka selbst ist so klein und urig, dass es dort keine Parkmöglichkeiten gibt und daher ist der Parkplatz am Ortsrand am besten zu wählen.

Der Wanderweg führte mich zuerst an der Elbe entlang zu der Aussicht „Kleine Bastei“, von dort über einen längeren geschlängelten Weg zur Affenwand. ok, so einfach war es dann doch nicht. Ich gelangte in einen Einschnitt, der an einer Felswand endete. Da hoch? Ja, es ist die starke Stiege und oben konnte ich noch ein Pärchen auf den letzten Metern erkennen. Der Aufstieg hoch war schnell gefunden und die spärlich gesetzten Eisenringe zeigten den Weg.

Über den Weg im Wald, der öfters sandig war, hatte ich an ausgesetzten Stellen einen schönen Blick über die Landschaft. Viel später kam ich zur Häntzelstiege. Ohne Stiegausrüstung war mir diese dann doch nicht ganz geheuer. Da auf einem Schild zuvor auf eine Klettersteigausrüstung hingewiesen wurde, lies ich es sein. So bin ich dann über einen Bogen und durch eine Schlucht auf einem anderen Weg oberhalb der Häntzschelstiege herausgekommen und weiter zum Carolafelsen gelangt.

Von hier bin ich dann nach Schmilka zurück und habe dabei die Heilige Stiege von oben herab genommen. Sehr schön – von oben. Von unten gefühlt eine Treppe ohne Ende.

In ungefähr der Mitte macht die Treppe einen Bogen um einen großen Felsen. Dort kamen mir zwei Mädels entgegen. Kaum an dem Felsen vorbei, hörte ich einen Schrei. 😂 Noch mehr Stufen!

Mein Weg war da so viel einfacher! In Schmilka kam ich am oberen Ortsende an und folgte der Straße nach unten zur Elbe. Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes stoppte ich für ein Bild an der alten Bäckerei. Hier hatte ich am morgen etwas für meine Pause gekauft. Sehr empfehlenswert.

Nach dem Abendessen am Campingplatz endete der Tag mit einem tollen Sonnenuntergang.

Tour: 17,6 Kilometer mit Klettereinlage


04. September – kleines Raubschloss

Der Ausgangspunkt für die Wanderung liegt an einer Straße parallel zum Campingplatz im Kirnitzschtal. Um dorthin zu gelangen, musste ich jedoch einen großen Bogen fahren. Das Kirnitzschtal ist u. a. wegen seiner dort fahrenden Straßenbahn bekannt. Der Wanderparkplatz befindet sich bei der Neumannmühle, die einsam in einer Lichtung an der Straße liegt.

Der Wanderweg führte mich nach Süden in Richtung der tschechischen Grenze durch den Wald. Die meiste Zeit ist es ein breiter Forstweg bis fast zum ersten Highlight der Tour. Hier bog ich ab auf einen schmaleren Weg, um zum Winterstein zu kommen. Oben auf dem Winterstein sind die Überreste des Raubschlosses noch zu erkennen. Um dorthin zu gelangen, hieß es durch schmale Felsspalten und auf Eisentreppen hoch zu laufen. Bei Entgegenkommenden war ein Ausweichen nicht so einfach. Dies geht nur an den Stellen, an denen es ein wenig breiter ist. Von oben hatte ich dann eine tolle Aussicht über die Sächsische Schweiz.

Weiter ging es dann wieder größtenteils über Forstwege zu einem alten Zeughaus, das mittlerweile ein beliebtes Ausflugsgasthaus im Wald ist. Bis dorthin kam ich auch an einer Grotte vorbei, an den Bärenfangwänden und auf schmalen sandigen Pfaden in ein Tal. 

Wirklich schön war es, dort unterwegs zu sein. Bilder hatte ich auf dieser Strecke kaum welche gemacht, hätte man doch fast nur Bäume gesehen. Felsformationen, wie die Bärenfangwände, stehen immer wieder aus dem Wald heraus und sind typisch für die Region. Dort wo sie etwas höher sind, kann es durchaus sein, dass Kletterer unterwegs sind. Sandige schmale Pfade durch den Wald laden abschnittsweise zu einem meditativen Laufen ein. Kopf frei und einfach nur laufen.

Am Campingplatz kam ich mit einer mir gegenüber campenden Familie ins Gespräch. Ein großer umgebauten Unimog war deren Zuhause. Sehr interessant, da vieles auch selbst umgebaut wurde. Ich, mit meinem kleinen Zelt, war daneben ein deutlicher Kontrast.😅

Nach dem Abendessen verbrachte ich noch ein wenig Zeit am großen Baum vor dem Campingplatz in der Abendsonne und mit der Sicht auf die Sächsische Schweiz.

Tour: 16 Kilometer


05. September – Basteiaussicht

Zur Bastei kamen wir bereits während der MINI-Ausfahrt. Nur leider im Regen und ohne große Aussicht. Da die Bastei eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist, gehört sie einfach für eine Tour dort dazu. Die ausgesuchte Wanderung startet dazu am Parkplatz zur Bastei.

Am Rand des Parkplatzes ging es dann jedoch nicht zur Bastei, sondern seitlich ab zu den bereits dort ausgeschilderten Schwedenlöchern. Ein breiter Weg durch den Wald, der ab den Schwedenlöchern deutlich stärker bergab geht. Bei den Schwedenlöchern gibt es ein paar Engstellen zu durchlaufen, die diese Strecke interessant machen. Zusammen mit dem Sonnenlicht war es ein schöner Weg bis zum langstrestreckten Amselsee.

Am See führte mich ein gut ausgebauter Weg bis nach Rathen. Da Rathen ein Kurort ist, ist der Weg am See ein beliebter Spaziergang und entsprechend gepflegt, während der Woche zum Glück auch nicht völlig überlaufen.

In Rathen angekommen, sah ich eine Eisdiele und konnte nicht widerstehen. 😊

Nun ging es zuerst die Straße zum See zurück, um dann vor dem See die Abzweigung zum Basteiweg zu nehmen. Dieser ist breit und gut ausgebaut, geht jedoch stetig bergauf. Nix mit gemütlichen Spaziergang. 😁

Noch vor der Bastei kam ich an den Überresten des Neurather Schlosses vorbei. Das wurde von mir erkundet und auf die Brücke dort bin ich selbstverständlich auch.

Eine schöne Anlage, die nicht so überlaufen ist, wie die Bastei. Es gibt auch hier ein paar tolle Aussichten, jedoch mit nicht ganz so weitem Blick wie von der Bastei. 

Die Bastei war dann nicht mehr weit und dort bin ich ebenfalls über die gemauerte Basteibrücke. Am Samstag zuvor war es bei Regen kein besonderer Ausblick, heute mit strahlendem Wetter war die Sicht sehr weit über die Sächsische Schweiz. 

Tour: ~7,5 Kilometer


06. September – Heimreise

Ausgeschlafen kroch ich aus meinem Zelt und frühstückte. Danach folgte das übliche packen. Vor der Abfahrt zahlte ich meinen Platz und die genutzten Duschmarken. 

Sodann ging es auf die Fahrt nach Hause.


Resümee

An das MINI-Treffen noch ein paar Tage anzuhängen und daraus einen Kurzurlaub zu machen, war eine gute Idee. Für den September waren die Temperaturen noch sehr angenehm – auch über Nacht. 

Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Wandergebiet. Innerhalb der Sächsischen Schweiz verläuft sich das und nur an wenigen Punkten waren mir größere Menschenmengen begegnet. Ausnahme hiervon ist die Tour an der Bastei, da dies mit eines der Hauptattraktionen ist und oberhalb eines Kurorts liegt. Aber auch hier hielt sich das an dem Tag, an dem ich dort war, in Grenzen. Es empfiehlt sich oft solche Hotspots eher während der Woche zu besuchen und bewahrheitete sich hier wieder.

Die Wege in der Sächsischen Schweiz boten alles, von normalen Waldwegen, festen Schotterwegen bis zu kleinen schmalen und sandigen Wegen nahe einer Felsenkante. Es wurde so nie langweilig auf den Wegen. Die Stiege und Wege durch Felsformationen taten ihr Übriges dazu.

Von oben betrachtet liegen die meisten Wege im Wald und dennoch bieten sich immer wieder tolle Aussichten über die Region. 😊



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Andorra – Juli 2022

Die Idee einer Reise nach Andorra kam mir bereits 2020. Ich suchte mir damals zwei Campingplätze für die An- und Abreise in Frankreich und einen für den Aufenthalt in Andorra heraus. Nur wurde dann leider in 2020 und 2021 nichts aus dieser Reise aufgrund verschiedenster Bestimmungen.

2022 jedoch war alles gegeben, um die Reise nach Andorra zu unternehmen. Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Planung für eine Alleinreise änderte sich die An- und Abreise, da ich nun nicht mehr alleine unterwegs war. Miri und Micha starteten bereits zwei Tage früher und waren damit einen Tag länger in Frankreich auf dem von mir ausgewählten Campingplatz und einen Tag früher in Andorra. Der Campingplatz war nach Angabe von Miri toll, mit seinen Parzellen und den Details an den Gebäuden usw. Die Wahl des Campingplatzes war somit gut gewesen.

Melli und ich änderten kurzfristig die Unterkunft der Anreise und wählten ein Hostel in Sète anstatt des Campingplatzes. Der Grund dazu war für uns etwas mehr vom Mittelmeer zu erleben.

Der Campingplatz für die Rückreise wurde gestrichen. Die Betreiber hatten aufgehört und den Platz der Gemeinde übergeben. Diese reagierte leider nicht auf Anfragen von uns. Somit suchten wir eine Alternative. Diese war zwar teurer, aber definitiv eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Mehr dazu später.


Anreise

18. Juli – Anreise – Sète

Für eine Anreise stehe ich gerne etwas früher auf, um u. a. einem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen. Wenn dann der Wecker sich deutlich vor 4:00 Uhr meldet, bin ich schon am Grübeln, ob es wirklich eine gute Idee ist. Bis Sète sind es nach dem Routenplaner über 1000 Kilometer und daher ist es schon gut so früh los zu fahren.

Bis Lyon verlief alles ohne Problem, ab Lyon bis Orange jedoch wurde es merklich mehr Verkehr und immer wieder kamen Staus oder stockender Verkehr, sobald wir eine größeren Stadt passierten. Auf der Fahrt legten wir regelmäßig Pausen ein, für die Melli belegte Brötchen und Sandwiches eingepackt hatte. Kurz nach Lyon stieg das Thermometer in Svarta an und zeigte eine Außentemperatur bis zu 41,5 Grad. Wirklich Pause? Ja! Zum Glück gab es schattige Plätze unter Bäumen, die uns vor der direkten Sonne schützten.

In Sète angekommen, waren es dort am Mittelmeer um 19:00 Uhr immer noch 29 Grad. Vom Parkplatz zum Hostel Georges mussten wir zwei Brücken überqueren und einem Kanal einige Meter folgen. Ein bisschen Venedig Feeling. Im Hostel war der Eingangsbereich und sogar unser Doppelzimmer angenehm gekühlt. 😊

Kurz frisch gemacht und schon waren wir auf der Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Auf einem Platz passierten wir eine Bühne mit Live-Musik und vor einigen Restaurants waren ebenfalls Musiker am Spielen oder an der Vorbereitung dazu. Der Grund war, wie sich herausstellte, das Jazz-Festival, das in dieser Woche in Sète war. 

Zu Essen haben wir ein Restaurant an einem Kanal gefunden. Dabei konnten wir Ruderer beim Training beobachten und uns über mangelnde Englischkenntnisse der Bedienung amüsieren. Bestellt hatten wir neben Wasser je eine Sprite. Erhalten hatten wir Aperol Spritz. Na ja, wenn’s denn schon da ist. 😊

Gleich zurück in das Hostel wollten wir nach dem Essen noch nicht und sind daher ein wenig durch Sète bis zum äußeren Kai gelaufen. Sehr angenehm an den Kanälen und mit dem Jazz-Festival bestimmt auch eine Reise mit mehr wie einem Tag Aufenthalt wert.


19. Juli – Anreise – Mittelmeer und Pyrenäen

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausreichenden Frühstück im Hostel machten wir uns auf die weitere Reise. Zunächst bis Saint-Pierre-la-Mer, nordwestlich von Narbole. Ein Fischerdorf mit einem riesigen Strand. Das Navi in Svarta führte uns dabei über sehr eigenwillige Straßen, die in Deutschland eher als Promilleweg durchgehen würden. Immer wieder spannend, wo einen das Navi des MINI’s hinführt. 

In Saint-Pierre-la-Mer verbrachten wir ein paar Stunden am und im Meer. Am Strand war mehr wie genügend Platz und das Wasser des Mittelmeers angenehm warm.

Bevor wir weiter fuhren, kauften wir noch ein paar frische Waren für das Abendessen und die nächsten Frühstücke ein. Auch reichlich belegte kleine Fladenbrote fanden den Weg zu uns.

So ging es über die Autobahn Richtung Barcelona und bei Perpignan in das Landesinnere auf die Schnellstraße N116 – auf in die Pyrenäen. Zunächst noch mehrspurig, wurde die Straße später nur noch einspurig. Kurz davor machten wir eine Pause und aßen unsere Fladenbrote. 

Die anschließende Strecke wurde zunehmend kurviger 😀 und brachte uns immer höher bis über einen Pass kurz vor Andorra. Nach der Grenze zu Andorra entschieden wir uns für den kostenpflichtigen Tunnel, da wir bereits länger unterwegs waren und erwartet wurden.

In Andorra kam nach Soldeu die Abfahrt in das Tal d’incles, die gesperrt war. Wir hatten jedoch von Miri zuvor die Info erhalten, die Sperrungen zu ignorieren. Auch konnten wir an der Schranke in das Tal hinein durchfahren, da es bereits nach 18:00 Uhr war. Die einspurige Straße in das Tal ist nämlich von Morgens bis Abends nur mit Sondergenehmigung befahrbar. Am Campingplatz Camping Font de Ferrosins bekamen wir mit der Anmeldung einen Zettel, der uns die nächsten Tage die Zufahrt sicherte.

Während des Aufbaus unserer Zelte kamen Miri und Micha von einer Wanderung zurück. Nach der Begrüßung bauten wir unsere Zelte fertig auf und begannen anschließend mit dem Kochen des gemeinsamen Abendessens – Mie-Nudeln mit frischem Gemüse aus Frankreich.


Andorra

20. Juli – Estany de l’Estanyo

Der erste Wandertag in den Pyrenäen begann mit noch kühlem Wetter am frühen Morgen. Kaum war die Sonne zu uns in das Tal vorgedrungen, wurde es merklich wärmer. 

Die Anfahrt sollte nach Navi nicht kompliziert sein. Sollte! Micha, der vorneweg fuhr, bog in einem Ort plötzlich ab. Wohin will er denn? Wir sind dann hinterher und kamen so auf eine kurvige Straße zu einem Pass mit einer Aussichtsplattform. Eine schöne Alternative zur Hauptstraße. Danach ging es noch über eine kurvenreiche Straße bis kurz hinter El Serrat. An einer Mautstation zahlten wir die Gebühr, um auf den Parkplatz für unsere Tour zu gelangen.

Diese erste Tour in Andorra war eine von den Anforderungen her leichte Tour. Vom Parkplatz folgten wir einem breiten Schotterweg, den wir für einen Schlenker direkt an einem Bach entlang verließen. Dieser Bach im Naturpark Sorteny war unser ständiger Begleiter. Wie erwähnt, anfangs an einem Schotterweg, später an einem schönen Wanderweg. Die Steigung war verhältnismäßig gleichmäßig auf die rund vier Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Bergsee Estany de l’Estanyo verteilt.

Während des Aufstieges begegneten uns sehr wenige andere Wanderer. Am Bergsee waren dann jedoch gleich zwei größere Gruppen zu sehen. Die eine zog bald weiter und die zweite war hinter einer Biegung des Sees kaum zu sehen und so hatten wir das Gefühlte nur mit wenigen anderen verteilt, um den See dort zu sein.

Müsliriegel und Mangostücke waren unsere Verpflegung bei der Rast am See. Danach hieß es fast denselben Weg wieder zurückzugehen. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke bogen wir zum Refugio  Bord de Sorteny ab, das wir auf der anderen Talseite schon am Morgen gesehen hatte. 

Am Refugio kehrten wir für eine Rast ein. Es gab Gegrilltes, eine kalte Tomatensuppe und einen Käsekuchen – je nach Lust der jeweiligen Person. Eigentlich war uns dabei nach Schatten, da die Sonne schon den ganzen Tag schien, am Refugio war allerdings auch immer wieder ein böiger Wind, der das Aufspannen der Sonnenschirme nicht zuließ und wir so auf der schönen Terrasse in der Sonne saßen.

Gesättigt traten wir den Rest des Weges bis zum Parkplatz auf einem breiten Weg an. Von diesem wichen wir für einen alternativen kleinen Pfad bis zum Parkplatz ab. Eine schöne Extraschleife, die kurz vorm Parkplatz dann noch mit Höhenmetern belohnt wurde. 😅

Auf dem Rückweg zum Campingplatz legten wir einen Einkaufsstopp ein, um Verpflegung für die nächsten Touren und frisches Gemüse für das Abendessen, ein Gemüsecurry mit Couscous einzukaufen.

Tour: 9 Kilometer, 732 Höhenmeter


21. Juli – Pic de Gargantillar 

Für diesen Tag stand nur eine kurze Anfahrt vor uns. In nicht einmal 15 Minuten waren wir schon auf dem Parkplatz zu mehreren Sesselliftstationen. Alles war fast leer und machte einen verlassenen Eindruck. Klar, die Hauptaktivität hier erfordert Schnee, der weit und breit nicht zu sehen war.

Auf dem ersten Kilometer liefen wir auf einem Zugangsweg bzw. auf einem Teil einer Skischneise durch den Wald. Breit, staubig, kahl und nicht im Geringsten attraktiv im Sommer. Das änderte sich, als wir auf einem kleinen Pfad durch den Wald nach oben abbogen. Am Ende des Pfades erreichte wir den ersten See des Tages.

Die gelben Punkte meist ohne Smiley 😊 waren unsere Wegmarkierung. Diesen Markierungen und Wanderschildern an Kreuzungspunkten folgten wir dem Weg vorbei an insgesamt sieben Seen und weiteren, die wir nicht direkt passierten, gemütlich bis unterhalb eines Passes. Ab hier wurde es deutlich steiler und der Weg führte uns in Serpentinen hoch zum Pass. Am Pass nach links, über einen Grad, hieß es auf einer großen Wiese bis zum Rand und damit zum Gipfel zu laufen. Auf über 2800 Meter waren wir und hatten eine super Aussicht. 😀

Unsere Pause legten wir danach an einer windgeschützten Stelle zwischen Gipfel und Pass auf dem Rückweg ein.

Eine Reisegruppe, die an diesem Tag ebenfalls hier unterwegs war, lief nur bis zum obersten der größeren Seen um dort eine Rast mit Baden im See zu verbringen. Danach war es für uns deutlich ruhiger und auch beim Abstieg auf demselben Weg zurück zum ersten See begegneten wir keiner Gruppe mehr.

Am Restaurant, welches am ersten See lag kehrten wir ein um anschließend die letzten Meter dann auf der Skipiste bis zum Parkplatz zu laufen.

Mir ging auf der Tour die Sonnencreme aus, so das ich nach dem Duschen am Campingplatz mit Melli noch eine Shoppingtour einlegte. Wir waren in insgesamt drei Märkten, um Zutaten für unser Abendessen zu besorgen und in einer Pharmacia für die Sonnencreme. Merke, Gemüse ist in Andorra außerhalb der Hauptstadt nicht so einfach zu bekommen.

Das Abendessen waren Gnocchis mit Tomaten und Feta.

Tour: 12,8 Kilometer, 758 Höhenmeter


22. Juli – Estanys de Juclar

Über 900 Höhenmeter wird die Tour an diesem Tag nach dem Wanderführer haben. Daher sind wir zeitig aus den Zelten, hatten gefrühstückt um früh die schmale Straße bis zum Ende des Tales zu fahren. Der Wanderparkplatz war noch fast leer und das Tal in diesem Bereich noch im Schatten und kühl. So kühl, das wir mit Fleecejacken los liefen. 

Wir folgten einem breiten Weg an einem Bachlauf langsam und gleichmäßig nach oben bis wir zu einer alten, gemauerten Brücke kamen. Hier war auf der anderen Seite ein Rastplatz mit mehreren Feuerstellen und in der Mitte eine Quelle. Für uns noch viel zu früh für eine Pause. Immerhin ist uns bis zu diesem Punkt schon so warm geworden, das wir die Fleecejacken zwischenzeitlich ausgezogen und eingepackt hatten.

Ab dieser Brücke liefen wir auf einem schmalen Wanderpfad weiter bergauf, immer der Sonne entgegen. Der Weg war nun nicht mehr gleichmäßig ansteigend sondern variierte. Von fast flach bis leicht bergauf durch Wiesen bis steinig und steil war alles dabei. Den Bach überquerten wir dabei mehrmals bis wir zu dessen Ursprung, einem aufgestauten See gelangten.

Rund 500 Höhenmeter hatten wir nun schon hinter uns und es war Zeit für eine Pause am See. Das Refugio in Seenähe verbarg sich von unserem Rastpunkt hinter einer Kuppe, für unsere Pause suchten wir bewußt einen schönen Platz direkt am Wasser auf.

Danach ging es oberhalb des Sees bis kurz vor dem dahinterliegende See, um zwischen den Seen hindurch zu gehen. Auf der anderen Seite führte der Weg über eine steilere Bergwiese und mehrere kleinere Senken bis zu einem Pass. Von diesem Pass sahen wir in das nächste Tal, welches schon in Frankreich liegt.

Der Pass war der Punkt zum Richtungswechsel. Der Weg nach rechts bergauf wurde immer undeutlicher und führte uns in ein Feld großer und kleiner Felsbrocken, welches Anfangs noch durch einige Grasflächen abwechslungsreich war. Ein eindeutiger Weg war, nachdem die Grasflächen aufhörten nicht mehr zu erkennen. Die gelben Punkte zur Markierung fehlten und Steinhäufchen zur Markierung gab es so viele, das es nicht eindeutig war und manche uns auch in Sackgassen führten. So beschlossen wir dann den letzten Kilometer bis zum Pic d’Escobes nicht weiter zu suchen und wieder zurück zu gehen. 

Auf dem Rückweg legten wir am hinteren See eine längere Rast ein. Es war auf einer Wiese, die flache zum See führte und wir waren nicht die Einzigen hier. Bevor wir uns unserem Brot und dem Käse widmeten, kühlten wir uns mit den Füßen im See ab. Sehr erfrischend.

Nach dem Snack und einem Sonnenbad hieß es weiter gehen. So weit war unser nächster Anlaufpunkt gar nicht entfernt. Am größeren See entlang kamen wir bald am Refugio de Juclar an. Ein kühles Getränk auf den gemütlichen Sitzplätze tat gut. 

Vom Refugio liefen wir den identischen Weg zurück in das Tal. Eigentlich nichts, was besonders zu erwähnen wäre, wäre uns nicht die Truppe “Jazz Voyager” entgegen gekommen. Fünf Personen in zwei Gruppen liefen mit ihren Instrumenten bergauf. Vermutlich bis zum Refugio. Beachtlich dadurch, das sie die Instrumente auf dem Rücken trugen, aber auch da die Sonne mittlerweile sehr deutlich zeigte, das sie zu wärmen im Stande ist.

Am Campingplatz gönnte ich mir nach dem Duschen einen Kaffee und unterhielt mich dabei mit Danny, der, wie sich herausstellte, der Campingplatzbetreiber ist.

Unser heutiges Abendessen war ein Kichererbsencurry mit Reis.

Tour:  12,8 Kilometer, 841 Höhenmeter


23. Juli – Andorra la Valle

Der heutige Tag sollte ein Ausgleichstag für die Wandertouren werden und eher dem Sightseeing dienen. So schliefen wir an diesem Tag länger. Ich war die Erste die aus dem Zelt kam und bereitete die Unterlage aus um einen Kaffee zu kochen. Nach und nach kamen Melli und Miri dazu. Bei Kaffee und Tee unterhielten wir uns einige Zeit, bis Micha aus dem Zelt kroch und wir mit dem Frühstück langsam begannen.

Andorra la Vella wollten wir uns ansehen. Die höchstgelegene Hauptstadt Europas auf über 1000 Metern liegend.

Wer mich kennt, weiß das ich vor einer Reise immer schaue ob es in der Nähe eine lokale Seifenherstellung gib. Die gibt es es auch in Andorra, in einem Vorort der Hauptstadt. Wir entschieden uns zuerst dorthin zu fahren. 

Hm, ein Wohngebiet in Sispony und hier soll das Geschäft sein? Ich hielt an einer Straße, in der Nähe der Adresse und fast zeitgleich kam aus der Wohnung daneben ein Mann. Ohje! Er erkläre mir freundlich, wo der eigentliche Besucherparkplatz für das Wohngebiet ist.

Da er hier wohnt, müsste er das Geschäft ja kennen und ich fragte ihn danach. Nein, ist ihm nicht bekannt und das ist ja ein Wohngebiet. Er lies es sich allerdings nicht nehmen und rief die notierte Telefonnummer an. Danach erklärte er mir, das es nur eine offizielle Adresse und kein Geschäft ist. Die Betreiberin sei jedoch an diesem Tag auf einem Markt in der Nähe. Nun versuchte er mir den Weg zu erklären. Nicht so einfach in Englisch, gemischtem mit Katalan bzw. Spanisch. Ich bat Miri dazu zukommen, da sie Spanisch ein wenig beherrscht. Der Mann faltete die Hände und dankte, das er in Spanisch den Weg erklären konnte. 😅 Zuvor und auch nun nochmal bot er an uns zum Markt zu führen. Er lies sich gar nicht davon abhalten. So fuhr er vorneweg und wir ihm hinterher zum Markt. Dort bedankte ich mich nochmals bei ihm. Er kündigte uns telefonisch noch bei der Seifenherstellerin an und fuhr dann wieder zurück.

Verrückt – zuerst dachte ich, ich bekomme eine Predigt, da ich an der Straße hielt und zum Schluss bekamen wir einen Geleitservice bis zu einem Markt. 😀

So waren wir nun am Parc Gran del Cola Jardi Botanic in La Massana, in dem der Markt war. Viele verschiedene Stände von Künstlern, lokalen Herstellern von Waren und Essensständen waren aufgebaut. Und ja, auch von Luna. Wir begrüßten Sie, mit dem Hinweis das wir angekündigt wurden. Es kam ein interessantes Gespräch zustande und uns wurden die einzelnen Seifen und Öle soweit erklärt, wie es der Sprachschatz zuließ. Fündig, sind wir alle geworden. Nicht nur bei der Seife, auch später beim Mittagessen auf dem Markt.

Nach dem Marktbesuch und dem Mittagessen fuhren wir nach Andorra la Vella um uns dort die Altstadt anzusehen. Kurz gefasst: Kann man machen, muss es aber nicht. Ein paar enge Gassen mit vereinzelt alten Gebäuden, hauptsächlich aber neuere hohe Gebäude. 

Zumindest sind wir in der Nähe des Parkplatzes in einem Supermarkt fündig geworden. Hier gab es frisches Obst und Gemüse in reichlicher Auswahl und so haben wir zugelangt. Kurz vor dem Parkplatz hatte ich mir an einem Eisstand noch ein Eis gekauft. 😊

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz hielt ich in unserem Tal, dem Valle d’Incles bei einem Restaurant, das von der Straße nicht unbedingt als solches zu erkennen ist. Am Vormittag hatte ich mich mit Danny unterhalten und gesagt, das wir dort an diesem Abend essen gehen möchte. Er sagte mir, das er auf seinem Weg am Mittag dort halt machen und für uns reservieren wird. Nun wollte ich dies bestätigt wissen. Leider gab es keine Reservierung im Espai Gastronomic Art_Etxe und auch keine Plätze mehr. Wie sich herausstellte war Danny zwar dort, der Mann der Betreiberin hatte die Reservierung nur nicht weitergegeben. Schade, das Essen soll sehr gut sein und das Ambient sieht vor Ort wirklich so aus, wie auf den Bildern auf Instagram.

Wir suchten dann am Campingplatz nach einer Alternative und beschlossen das Restaurant am Ende des Tals auszuprobieren.

Es war früher Nachmittag und noch viel Zeit. Während alle anderen Faulenzen wollten, machte ich mich auf zu einer Tour durch das Valle d’Incles, das uns auf dem Markt am Morgen als eines der schönsten in Andorra angepriesen wurde. Zuerst die Straße bis zum Talanfang und dann auf der anderen Bachseite einen Wanderpfad bis fast zum Talende. Den letzten Kilometer bin ich dann auf der Straße bis zum Restaurant, welches am Wanderparkplatz vom Vortag liegt. Es war geschlossen, ich erreichte jedoch eine Dame und fragte nach einer Reservierung für vier. Es war möglich und so reservierte ich für uns. Vermerkt wurde die Reservierung für Andrea.

Die Reservierung war ab 20:00 Uhr im Restaurant lOvella Negra. 20:00 Uhr, da erst ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Begrüßt wurde ich von der selben Dame, bei der ich reservierte hatte mit Namen. Sie erklärte uns die Gerichte auf der übersichtlichen Speisekarte. Nach der Bestellung der Getränke bei der Bedienung erfolgte die Bestellung der Speisen. Alle dort waren sehr aufmerksam und freundlich. Wir verbrachten so einen sehr genußreichen Abend am Ende des Tales in einem tollen Ambiente.

Wer früh genug bucht, bekommt sicherlich einen Platz im Inneren, wir hatten einen Tisch im freien unter einem Dach und damit einen freien Blick in das schöne Tal.

Tour:  Hauptstadt Andorra la Vella und Valle d’Incles ( 6,1 Kilometer, 144 Höhenmeter)


24. Juli – Circ de Tristania

Auch an diesem Tag sind wir später los. U. a. da wir Baguettes am Campingplatz bestellt hatten und diese erst ab 8:30 Uhr abholen konnten. Die heutige Tour lag an der Straße, hinter der des ersten Tages. So sind wir den selben Weg und auch bewusst wieder über den Pass mit dem Aussichtspunkt gefahren. Bewusst, da wir dort einen Halt eingeplant hatten. Auf dem Weg zum Pass hoch und auch auf der anderen Seite herunter sind uns sehr viele Radfahrer entgegengekommen. Die meisten von ihnen mit einer Startnummer eines Rennens.

Der Halt hatte jedoch nichts mit dem Radrennen zu tun, sondern mit der Aussichtsplattform am Pass. Die Aussicht vom MIrador Roc del Quer in das Tal war toll. Es kostet zwar Eintritt um auf die Glasplattform zu dürfen, es lohnt sich jedoch. Von hier gibt es noch einen Weg zu einem größeren Baum und in der Nähe ist noch eine Hängebrücke. Wer möchte findet hier noch einiges zum Erkunden.

Bis zu unserem ausgesuchten Parkplatz für die Wandertour sind wir leider nicht gekommen. Hinter einer Gondelstation ist die Straße tagsüber gesperrt. Kurz entschlossen parkten wir an der Gondel und nahmen diese über den Berg in das nächste Tal und kamen damit fast am Ausgangspunkt unserer Wandertour an. 

Hier liefen wir gemütlich ein Tal nach unten um dann bergauf über einen kleinen Pass zum nächsten Tal zu laufen. An diesem Tag war auf dieser Tour schon deutlich mehr los, wie an den vorherigen Tagen. Lag bzw. liegt wohl auch an den geringen Anforderungen der Tour, wenn man diese nur um die Seen nimmt. Wir jedoch sind weiter und oberhalb des dritten Sees um diesen herum. Dieser Weg war dann für uns ganz alleine. 

Kurz vor unserer Pause kamen wir an einer frei laufenden Herde Pferde mit Glocken vorbei. Aufgrund des Tones der Glocken dachten wir, wir kämen an Kühen vorbei – falsch gedacht. Das ist auch das erste Mal gewesen, das ich das bei Pferden erlebt habe.

Ab der Pause verlief unser Pfad an einem steilen Hang auf einer Ebene um den See. Gelegentlich leicht hoch und runter, ansonsten fast gerade und durch mehrere Geröllfelder, was es abwechslungsreich machte. Am Ende kamen wir an einer Weggabelung des ersten Sees heraus und nahmen dort den Weg zur Gondelstation. An der Gondelstation kehrten wir für ein kühles Getränk in dem Restaurant La Coma ein bevor es mit der Gondel zurück ging.

Auf dieser Wanderung sahen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub blühende Rhododendren. Oft sind wir in den letzten Tagen an vielen Rhododendren- und Blaubeerbüschen vorbeigekommen. Allerdings waren alle schon verblüht.

Für die Rückfahrt nahmen wir die schnellere Strecke ohne die Passüberquerung zum Campingplatz. Dort liefen Melli und ich vor dem Duschen am Campingplatzgebäude vorbei zum Bach. Wir kühlten uns im seichten Bach die Füße an diesem sehr warmen Tag. Es war richtig angenehm. 😀

Später begannen wir mit dem Abendessen Thai Curry mit Reis. Ordentlich scharf! 😂 Manchmal sollte man vielleicht doch Reste nicht verwenden – insbesondere bei Currypaste!

Tour: 6,7 Kilometer, 479 Höhenmeter


25. Juli – Estanys de Vall l’Incles

Den letzten Tag wollten außer mir alle sehr gemütlich gestalten. So aß ich zu meinem Kaffee lediglich eine Banane und bereitete alles für eine Tour vor. Die Einzige, die dabei aus dem Zelt kam war Melli. 

Über die Straße am Campingplatz lief ich nicht ganz einen Kilometer bis es nach links den Berg hoch ging. Ein schöner Wanderpfad in den frühen Morgenstunden. Dieser führte mich durch einen Wald auf eine leicht hügelige Wiesenlandschaft mit Blick in das Tal d’Incles. Dem Weg folgte ich weiter bis zu dem See Estany de Cabana Sorda und einer dortigen Übernachtungshütte. Früh am morgen waren schon einige am See verteilt, die in der Hütte übernachteten und den Tag begannen.

Von diesem See führt ein Wanderpfad über drei weitere Seen bergab. Theoretisch bergab, wenn man vorher nicht auf die Höhenlinien in der Karte sieht. 😅 Praktisch hieß es zunächst rund 150 Höhenmeter nach oben zu laufen, mit freiem Blick auf den See zurück und die Berge voraus. Die nächsten Seen erreichte ich nacheinander über eine hügelige Wiesenlandschaft.

Am zweiten See, dem Salamander See (3. Bild), lief ich nicht einfach so vorbei, sondern legte eine längere Rast inkl. einer Schwimmrunde im See ein. Erfrischend und so ruhig hier oben, wenn keiner in der Nähe ist. 😊

Auf dem weiteren Weg, am letzten See und danach kamen mir zwei größere Gruppen entgegen. Bis zu diesem Zeitpunkt traf ich gelegentlich immer wieder nur vereinzelt andere Wandernde. Danach bog ich auf einen seltener begangenen Pfad ab und schon war ich wieder alleine. Der Pfad war wildwüchsiger und führte durch Wald und Wiese hinunter in das Tal. Das letzte Stück dann allerdings auf einem steilen geteerten Weg zur Straße und bald darauf war ich wieder am Campingplatz.

Zur Abkühlung ging es wieder kurz zum Bach und dann unter die Dusche. Aus der Dusche heraus und um das Gebäude traf ich die anderen, die von Ihrer Tour durch das Tal zurück gekehrt waren. Sie sind dann für einen Mittagssnack weiter die Straße zum Talausgang gelaufen.

Während ich am Campingplatz blieb, zum Teil schon für den nächsten Tag packte und mich dann bei einem Kaffee mit Danny unterhielt. 

Für Wickie und Onni hatten wir noch keine Postkarte gekauft. So sind Melli und ich am Nachmittag nach Soldeu um eben dies nachzuholen. Eine Briefmarke dazu gab es leider nicht. Dafür aber einen Spaziergang durch Soldeu, das abseits der Hauptstraße durchaus auch schöne Ecken zu bieten hat.

Das Abendessen bereiteten wir dieses Mal im Campingplatzgebäude zu und aßen dort auch unsere Nudeln mit Tomaten und Mozzarella. Das taten wir, da an diesem Abend ein kräftiger Wind durch das Tal blies und so das Kochen bei den Zelten sehr unangenehm gewesen wäre.

Tour: 9,1 Kilometer, 758 Höhenmeter


Heimreise

26. Juli – Heimreise – Le Boyer

Der Wecker an diesem Tag machte sich sehr früh bemerkbar. Nötig war dies, da wir Frühstücken wollten und alles packen mussten vor der Abreise. D. h. auch die Zelte abbauen usw. So packten wir es dann auch wie angepeilt um 8:00 Uhr in der Früh die Reise nach Frankreich zu unserer Zwischenübernachtung anzutreten.

Melli und ich sind vorgefahren und Miri und Micha einige Minuten später hinterher. Das Navi leitete uns durch den Tunnel Richtung Frankreich. Kaum aus dem Tunnel waren wir in einer Nebelwolke, im direkten Sonnengegenlicht. Alles was wir sahen war ein helles Weiß um uns herum. Die Straße war dadurch kaum zu erkennen. Faszinierend aber auch anstrengen zu fahren. Zum Glück wurde es nach zwei Kurven dunkler und nur noch normaler Nebel, der sich nach und nach auflöste, je weiter wir kamen. 

In Frankreich, auf der Autobahn holten uns die beiden anderen ein und kurz nach Orange legten wir auf einem Rastplatz unter Bäumen eine gemeinsame Pause ein. Um uns zirpte es nur so. Den Zikaden gefiel das sonnige und warme Wetter wohl. Die Zikaden hatten wir bereits auf unserer Anreise im südlichen Frankreich oft aus dem Auto gehört und nun direkt um uns.

Weiter ging es bis Lyon und dort folgte nochmals ein Stopp. Diesmal nur Melli und ich, da ich auch tanken musste. Die anderen beiden hatten bereits vorher einen Stopp zum Tanken eingelegt. Hinter Lyon verließen wir die Autobahn um zu unserer Unterkunft in Mantenay-Montlin zu kommen. Das Le Boyer Chambre d’hôtes liegt nicht im Ort, sondern mitten in den Feldern in der Nähe des Ortes. Der Weg dorthin ist zwar geteert, aber nur einspurig und eher für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt. Was haben wir den da bloß gebucht? Dann aber kamen wir an, an dem ehemaligen Bauerngehöft. 

Von der Dame des Hauses wurde ich mit Namen begrüßt. War wohl klar, das nur noch wir heute kommen werden. Uns wurde zuerst das Zimmer im Anbau und dann der Bauwagen gezeigt. Melli und ich wählten den Bauwagen für die Nacht. So bezogen wir unseren Bauwagen, die beiden anderen das Zimmer und trafen uns alle kurz danach im Pool. 😀

Für das Abendessen gab es auf Nachfrage ein paar Empfehlungen, von denen wir das La Cantine – Institut Du Burger wählten. Ein Burger Restaurant zu dem es wieder auf kleinen abenteuerlichen Straßen ging. Im Hinterland ist es mit Englisch tatsächlich auch heute noch schwer. Unsere Bestellung klappte nur mit Hilfe der Französischkenntnisse von Miri.

Gesättigt ging es zurück und in die Betten.


27. Juli – Heimreise

Die Frühstückstische im Freien gegenüber des Haupteinganges waren bereits gedeckt, als ich morgens dort erschien. Mein Erscheinen wurde bemerkt und schon füllte die Dame des Hauses den Tisch mit dem Frühstück. Melli kam dazu und kurz danach auch Miri und Micha, so das die Frage nach den Getränken direkt beantwortet werden konnte. Frühstück im Grünen mit Kaffee und warmen Kakao. 😀

Wir packten noch die paar Sachen im Bauwagen und verabschiedeten uns. Miri und Micha brauchten etwas länger und folgten uns einige Zeit später. Kurz nach der Überquerung der Grenze zu Deutschland machten wir eine Pause an einem Rastplatz. Siehe da, direkt vor uns bei der Bestellung des Kaffees waren Miri und Micha. Irgendwo müssen die uns wohl überholt haben. So konnten wir noch eine letzte gemeinsame Pause machen, bevor wir getrennt nach Hause fuhren.


Resümee

Andorra und die Pyrenäen sind noch nicht so überlaufen wie die Alpen und so waren wir oft alleine oder nur mit wenigen anderen auf den Wanderwegen unterwegs. Abgesehen von der Hauptstadt, welche auf rund 1000 Metern liegt waren wir im Norden des Landes zwischen ~1800 und ~2800 Metern unterwegs. Wir hatten in unserer Woche durchgehend gutes und sonniges Wetter. 

Die Wanderungen waren zum Teil in Bergregionen, in denen kein Wintertourismus statt findet, zum Teil aber schon. Hier muss einem klar sein, das Andorra eher auf Winterurlaub fixiert ist und dementsprechend Schneisen in den Bergen für die Pisten existieren. Auch sind die Orte oft für diese Urlaubsgruppe ausgerichtet mit ihren hohen Hotelgebäuden. Pistengebiete und die Hotelburgen kann man bei geschickter Planung jedoch gut vermeiden, wenn man möchte.

Es gibt in Andorra sehr viele Berge über 2000 Meter. Gefühlt gibt es mindestens genauso viele Bergseen. Sehr oft haben wir verblühte Rhododendrenbüsche gesehen. Teils sogar schon mit neuen Knospen. Es sieht bestimmt toll aus, wenn diese Rhododendrenbüsche in der gesehenen Menge eine Blütenteppich bilden. 

Für einen Aktivurlaub abseits der Massen ist Andorra auf alle Fälle zu empfehlen. Nur die Anreise ist entweder wie in unserem Fall lang oder mit Flug/Bahn sehr umständlich. 

Sollte ich nochmals in die Pyrenäen reisen, dann eher mit dem Flugzeug oder der Bahn und in Spanien oder Frankreich. Vermutlich westlich von Andorra. Aber wer weiß….

Zu Frankreich selbst wird das Essen immer so hervorgehoben. Das, was wir dort aßen, war eher Durchschnitt. OK, aber auch nichts wirklich besonderes. Den Kaffee hingegen kann man dort getrost vergessen, ist er doch immer sehr wässrig gewesen.



#andorra #campingFontdeFerrosins #fontdeferrosins #valldincles #canillo #soldeu #andorralavalle #sorteny #estany #bergsee #picdegargantillar #juclar #circadetristania #frankreich #hostel #georgeshostel #leboyer #saintpierrelamer #canon #canonr #canonrf50 #canonrf16 #tamron #tamronsp35 #35mm

Camping Font de Ferrosins

Andorra – Vall d’Incles
Camping Font de Ferrosins – http://www.campingandorra.com
Empfehlung – Für Naturliebhaber. (Sanitärbereich ist etwas für Robuste)
Juli 2022

#camping #andorra #valdincles #campingfontdeferrosins


Die Campingsaison in Andorra ist ziemlich kurz, dennoch gibt es für die Größe des Landes eine Menge an Campingplätzen. Leider liegen fast alle an eine Hauptverkehrsader.

Mit Zelt an einer viel befahrenen Straße macht keinen Spaß für eine Woche. Daher fiel die Wahl bewusst auf den Campingplatz Font de Ferrosins im Vall d’Incles. Dass das Vall d’Incles eines der schönsten Täler des Landes ist, erfuhr ich erst vor Ort.

Der Campingplatz liegt zwar direkt an der schmalen Straße, die jedoch tagsüber für den normalen Verkehr gesperrt ist. Nur mit Ausnahmegenehmigung kommt man an der Schranke vorbei. Diese Ausnahmegenehmigung gibt es am Campingplatz. Auf der anderen Seite bedeutet das, dass eine Anreise erst ab 18:00 Uhr möglich ist.

Es gibt keine Parzellen, sondern Terrassen, die über Naturwege miteinander verbunden sind. Der gesamte Campingbereich zieht sich vom Bach als untersten Punkt über die Straße einige Felder nach oben hinaus. Das zentrale Gebäude liegt dabei an der Straße und damit in der Mitte des Campingbereiches.

Nicht weit vom Campingplatz, direkt an der Straße, gibt es einen Brunnen mit Quellwasser. Dort haben wir unser Wasser für das Essen und die Trinkblasen geholt.


Das Hauptgebäude (und einziges Gebäude) hat zwei Ebenen. Oben, auf Straßenebene ist der Zugang zum Hauptraum für die Anmeldung inkl. Café. Lebensmittel oder Campingbedarf wird nur in kleinem Maß verkauft.

In diesem Raum stehen mehrere Tische und in einer Ecke ist ein Herd sowie ein Kühlschrank zur allgemeinen Benutzung. Sehr gut, da bei nicht so gutem Wetter hier die Möglichkeit der Essenszubereitung und des Essens gegeben ist.

Im unteren Gebäudeteil mit einem eigenen Zugang befinden sich die Sanitäranlage. Diese ist leider in einem renovierungsbedürftigen Zustand (Juli 2022). Es gibt zwei Flügel, jedoch keine Trennung der Geschlechter! Pro Flügel gibt es Waschbecken, Toiletten und Duschen sowie ein paar Becken zum Reinigen des Geschirrs.

In den Toiletten (je 4) und Duschen (je 2) hängen Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel. In den Toiletten gibt es Papier, bei den Waschbecken jedoch weder Seife noch etwas zum Trocknen der Hände.

Bei den Duschen sind zwar ausreichend Haken zum Aufhängen vorhanden, bedauerlicherweise aber kein Vorraum zur Ablage von Kleidung und anderem. Die Mitnahme eines wasserdichten bzw. wasserabweisenden Sackes hat sich hier als vorteilhaft herausgestellt.

Der schmale Verbindungsflur der Flügel hat am Ende noch eine Waschmaschine und einen Trockner, welche mit Marken gefüttert werden möchten.

Dadurch, dass der Campingplatz auf Wiesen und im Juli 2022 auf trockenen, verstaubten Wegen liegt, sah der Boden immer ziemlich schmutzig aus. Das hätte jedoch nur mit stündlicher Reinigung besser aussehen können und störte nicht so sehr.


Am Wochenende war eine Gruppe Jugendlicher mit Begleitung auf dem Campingplatz. Dementsprechend sahen an diesen Tagen die Toiletten und Duschen aus. 😕

Ötztal Camping

Österreich – Tirol – Ötztal
Ötztal Camping – https://www.camping-oetztal.com/en/
Empfehlung – Ja
Juni/Juli 2022

#camping #österreich #tirol #ötztal #längenfeld #ötztalcamping


Für eine entspannte An- und Abreise zu den MINI Mountain Days entschied ich mich für jeweils eine Nacht auf einem nahe gelegenen Campingplatz.

Ötztal Camping ist über eine Seitenstraße zu erreichen. Die Straße führt, an einem Freibad vorbei, direkt zum Campingplatz. Noch vor der Schranke ist die Anmeldung. In dem großen Raum ist auch ein kleiner Shop integriert. Wer möchte, kann hier u. a. seine Frühstücksbrötchen kaufen.

Das Gebäude mit der Anmeldung geht in ein Restaurant über. Der Eingang dazu ist hinter der Schranke. Hauptgerichte sind Pizzen, die oft von Campingplatzbesuchern geholt wurden. Aber auch sonst gibt es eine gute Auswahl an weiteren Gerichten.

Der Campingplatz selbst hat keine Zeltwiese, sondern ausschließlich Parzellen und feste Unterkünfte. Bei den Parzellen, die Basic Parzelle bietet Platz für mehrere kleine Zelte, sollte man, sofern die Auswahl besteht, diese zuvor besichtigen. Einige habe größere graslose Flecken. Das geht zum Zelten auch, auf einer Wiese ist es dennoch angenehmer.


Das Sanitärgebäude

Eintritt nur mit Chipkarte! Die entsprechende Zugangskarte erhält man bei der Anmeldung. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes sehen die Toiletten und Duschen relativ normal für Campingplätze aus. Sauber sind sie, ihr Alter zeigt aber auch Spuren.

Aber, und jetzt kommt es – auf in den zweiten Stock zum neuen Sanitärbereich.

Ja, das ist auf dem Campingplatz. Im Preis für die Parzelle ist das Wasser bereits inbegriffen und Duschmarken sind daher nicht nötig.

Die Räume waren immer sauber. Wie oft gereinigt wird, habe ich jedoch nicht festgestellt.

Für die Pflege der Kleinsten gibt es ein extra Zimmer, das vom Zugangsflur zu erreichen ist und somit jedem Geschlecht zugänglich. 😉


Im oberen Stockwerk ist im Flur ein Tisch mit zwei Stühlen in einer Ecke. Gegenüber und somit vor den Sanitärräumen ist ein wirklich großer Aufenthaltsraum. In einer Ecke des Raumes befindet sich ein Waschbecken und ein Backofen. Super, falls schlechtes Wetter ist. 👍


Erdgeschossräume

Wie bereits erwähnt sind hier die alten Sanitärräume, die wie die oberen nur mit einer Zugangskarte zu erreichen sind. Von hier geht es über eine Treppe in einen Wellnessbereich.

Mehrere Räume, die ohne Zugangskarte zugänglich sind, befinden sich mit je einer Außentür im Erdgeschoss. Dies sind:

  • Waschraum für das Geschirr, inkl. kostenpflichtiger Spülmaschine
  • Waschraum für Kleidung mit Waschmaschinen und einem angeschlossenen Trockenraum
  • Ein kleiner Raum mit zwei Kühlschränken und einer Gefriertruhe
  • Ein Entsorgungsraum für Chemietoiletten
  • Ein Raum für körperlich eingeschränkte Personen

Um das Sanitärgebäude sind Bänke und Schaukeln zum Ausruhen. Für die hübschere Gestaltung mit reichlich Grünpflanzen und Blumen umgeben. Eine Abgrenzung ist sogar mit Erdbeerpflanzen besetzt zur freien Bedingung.


Fast an jeder zweiten oder dritten Parzelle ist ein Wasseranschluss und genauso oft eine Lampe für die Abendbeleuchtung. Die Lampen sind niedrig und beleuchten gerade so die Wege. Gut so, denn die Beleuchtung ist im Zelt so gut wie gar nicht zu bemerkten.


Als Goodie bekommt man bei der Anmeldung ein Armbändchen. Das ist nicht für den Campingplatz, sondern berechtigt zum freien Eintritt des Freibades vor dem Campingplatz.


Camping a Sole

Italien – Trentino – Ledrosee
Camping a Sole – https://www.campingalsole.it/de
Empfehlung – Ja
Juni 2022

#camping #italien #trentino #ledrosee #campingasole


Gesucht war ein Campingplatz am nördlichen Ende des Gardasees. Um flexibel zu bleiben, war nichts gebucht. Nicht bedacht, war das es sich um die Pfingstwoche handelt und viele aus Deutschland ebenfalls an den Gardasee fahren werden. So waren die Campingplätze in Riva del Garda alle voll belegt.

Zuvor hatte ich mir schon als Ausweichmöglichkeit zwei Campingplätze am Ledrosee gemerkt. Der Campingplatz Camping a Sole wurde es und es war gut so.

Allgemein sind die mir bekannten Campingplätze am Gardasee und Ledrosee eher für Vans, Wohnmobile usw. ausgelegt. D. h. hauptsächlich oder nur Parzellen und auf diesen wenig Gras und viel staubige Erde. Zum Zelten nicht ganz so optimal, aber auch nicht unmöglich. Auf alle Fälle sollte ein Hammer für die Heringe im Gepäck sein.

Bei Camping a Sole gibt es einen schmalen Streifen Wiese für Zelte. Diese war zu unserer Ankunft jedoch komplett belegt und wir bekamen den einzigen freien Platz für eine Woche. Angrenzend war die Rückwand zum Sanitärgebäude/Lagerräume des Poolbereichs. Der Campingplatz ist auf Familien mit Kindern ausgelegt und so war jeden Abend Kinderdisco.

Sehr positiv hat uns die Sanitäranlage gefallen. Kein Wunder, wurde sie in diesem Jahr doch saniert und das sehr komfortabel. So gibt es im Haupteingang mit automatischen Glasschiebetüren einen Block mit gekühlten Schließfächern.

Über diesen Eingang und über zwei Seitentüren gelangt man in den Bereich der Toiletten, Waschbecken und dahinter der Toiletten. Links Frauen, rechts Herren. Alles sehr stylish und sauber. Morgens und Nachmittags hatte ich Putzfrauen gesehen. Es wird also mind. zweimal am Tag sauber gemacht.

Im Duschbereich sind zusätzliche Waschbecken und dort auch Föhns vorhanden. Teilweise auch nur Ablagebretter mit Spiegel und Föhns gegenüber der Duschkabinen.

Jede Duschkabine hat einen Vorbereich mit Ablagebank UND ein kleines Waschbecken mit Spiegel.

Da im Preis die Benutzung der Sanitäranlage inbegriffen ist, sind keine Duschautomaten o. ä. vorhanden. Die Armaturen an den Waschbecken und in den Duschen haben einen kleinen Hebel für die Temperatur. Das Wasser wird überall mittels Sensoren angestellt. In der Dusche einfach die Hand für den Sensor halten für an oder aus.

Warum im hintersten Duschbereich die Wand zu den Waschbecken und den gegenüberliegenden Toiletten grün sind, ist nicht bekannt.

Familiencamping. Es wurde sogar an die Kleinen und Kleinsten gedacht. Ein Raum mit einem Wickeltisch und dort ist eine kleinere Toilette mit einem kleinen und niedriger angebrachten Waschbecken.


Auf der rechten Seite des Sanitärgebäudes ist ein zweiter Eingang. Dieser führt zu einem Raum mit vielen Spülen zum Waschen. Dort befinden sich sogar abgetrennt zwei Spülmaschinen. Ebenfalls abgetrennt sind einige Waschmaschinen und Trockener vorhanden. Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner sind mit Marken zu füttern.


Im ersten Stock des Sanitärgebäudes ist der Wellnessbereich, in dem ich nicht war.

Wie bereits erwähnt gibt es einen Pool und dort zusätzliche Toiletten. Zum Campingplatz gehörend, jedoch außerhalb, ist eine Bar.

In der Einfahrt zum Campingplatz ist die Rezeption (auch deutschsprachig), ein Mini-Markt sowie ein Restaurant.

Zum See ist der Campingplatz mit einem Zaun abgegrenzt, die Öffnungscodes für die beiden Türen bekommt man bei der Anmeldung. So ist man vom Zelt in nur wenigen Schritten am Seeufer.

Einzig, was leider vergessen wurde, ist ein Aufenthaltsraum für Regentage. So ist man z. B. mit einem Zelt auf das Kochen aus dem Zelt heraus angewiesen.



Der Pool und die Bar mit dem Ledrosee im Hintergrund.

Belgien – Gent, Brügge und die Küste – April 2022

Seit Anfang des Jahres nicht mehr weg gewesen, so geht das aber nicht weiter in diesem Jahr! Ostern bot sich mit den Feiertagen geradezu an, für ein paar Tage zu verreisen. An eine Küste, Seeluft schnuppern war die Vorstellung von uns – einer Freundin und mir. Nach Norddeutschland an die Nord- oder Ostsee wäre eine Option. Nun waren wir beide im letzten Jahr schon in Schleswig Holstein an der Nordsee und ich sogar auch schon an der Ostsee bei Lübeck. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass von Frankfurt aus eine andere Nordseeküste näher liegt.

Wieso also nicht nach Belgien? Wir waren uns schnell einig, dass das unser Ziel sein sollte. Wenn man schon in Belgien an der Küste ist, liegt Brügge für einen Tagesausflug nicht fern. Ein Ex-Kollege von mir, welcher aus Gent kam, pries mir Gent also schöne Alternative zu Brügge an. Gent liegt von uns aus näher und wir könnten somit die Anreise verkürzen. Da wir uns für keine der beiden Städte entscheiden konnten, planten wir beide in die Reise ein.

Diese Reise fällt von den letzten heraus, da es keine große geplante Wanderung gab und wir uns einfach treiben lassen wollten. Eine kurze Flucht vor dem Alltag, die am Mittwoch vor Ostern starten sollte. OK, ein wenig geplant haben wir schon. Die meisten Übernachtungen waren Zeltübernachtungen und die Planung bezog sich auf das Frühstück und Abendessen. Fast alles hierzu kauften wir vorab ein, um vor Ort nicht noch groß Zeit mit Einkaufen verbringen zu müssen.

Der Mittwoch kam näher, immer näher. 😀


13. April – Gent

Es sollte ein relaxter Urlaub werden. Daher war die Abreise erst für 8:00 Uhr angesetzt. Nachdem Svarta gepackt war, fuhren wir entspannt und ohne Hektik los. Vor Köln war eine Pause angedacht und ein Schild auf der Autobahn kündigte uns die nächste Raststätte an. Ja, die nehmen wir. Nun, hätten wir, wenn wir die Ausfahrt vor lauter LKW’s gesehen hätten. Die nächste halt. Wir näherten uns Köln und kamen jedoch in einen stockenden Verkehr, der uns um Köln begleitete. Die erste Raststätte auf der Autobahn nach Aachen war dann unsere.

Groß gefrühstückt hatten wir beide vor der Abfahrt nicht und diese Pause war somit unsere Frühstückspause. Melli hatte dazu ein paar Brote geschmiert. Einen Kaffee dazu kauften wir in der Raststätte. Das Frühstück draußen in der Sonne war angenehm.

Weiter auf der Autobahn nach Belgien. An den Schildern im Navi konnten wir schon die Grenze erahnen. Da kamen auch schon die ersten realen Schilder und wir waren in den Niederlanden! Die Navi-Route führte uns über einen Schlenker durch die Niederlande und dann nach Belgien. Um Brüssel wurde es wieder ein stockender Verkehr. Danach, bis Gent, war die Fahrt entspannt.

In Gent wäre unser Weg zum Hotel nicht so kompliziert, wenn die Baustelle, auf die wir trafen, nicht gewesen wäre. Die Straße, in der das Hotel liegt, war zum großen eine Baustelle bis kurz vor dem Hotel und für den Verkehr nicht nutzbar. Somit mussten wir uns dann für die letzten Straßen bis zum Hotel einen Weg nach Gefühl suchen. Wir parkten kurz in einer Seitenstraße und liefen zum Hotel, um uns zu anzumelden. Den kostenpflichtigen Parkplatz in der Tiefgarage nutzten wir, um so unser Gepäck nicht durch Gent tragen zu müssen. Im Vergleich zum nächstgelegenen Parkhaus waren es auch nur 2 € Unterschied. Dass wir direkt einchecken konnten, lag auch an dem stockenden Verkehr bei Köln und Brüssel. So wurde die leicht längere Anreise dann sogar zu unserem Vorteil. Das Zimmer war klein, für uns aber ausreichend und für den Preis am Rand der Altstadt ok. Ach ja, es war das IBIS Gent Centrum Opera.

Wir brachten also unser Gepäck aufs Zimmer, machten uns kurz frisch und los ging es in die Altstadt, die kurz hinter dem Hotel beginnt. Hier sind wir erst geradeaus und dann bei der ersten Brücke über die Leie, den Fluss der durch Gent geht und sich in viele Kanäle teilt. Auf der anderen Flussseite folgten wir dem Weg bis zur nächsten Brücke und zurück in die Altstadt. Dort gelangten wir zum Korenmarkt, einem der zentralen Plätze, an dem sich die alte Kirche Sint Niklaskerk anschließt. An der Kirche vorbei, über den Platz und am Ende des Platzes sind wir die erste Gasse nach links, hatte Melli doch etwas gesehen.

Es war der frühe Nachmittag und wir beide hatten Hunger. Was Melli gesehen hatte, war Frituur frans Hooiaard. Das, was bei uns die Bratwurst am Stand ist, sind in Belgien die Frieten, meist mit Sauce. Genau das war dann auch, was wir bestellten. Wobei das mit der Sauce gar nicht so einfach war, es gab reichlich verschiedene und die sagten uns bis auf zwei alle nichts. Wir waren erst einmal glücklich, hatten wir doch was typisch belgisches zum Essen und dann sogar noch einen der wenigen Sitzplätze ergattern können.

Gestärkt waren wir nun für weitere Erkundungen von Gent. Wir folgten erst der Gasse, in der wir waren zum Fluss, überquerten diesen und zwei Brücken später sind wir wieder zurück. Dabei kamen wir an einer Wasserburg vorbei, die wir auf unserer Schleife danach erneut, nur von der anderen Seite aus wieder erreichten. Von hier sind wir über ein paar Seitengassen dann wieder zur Leie gelangt und über eine Brücke auf die andere Seite. Kurz danach erreichten wir den Vrijdagmarkt. Ein riesiger Platz, auf dem auch ein Wochenmarkt an manchen Tag stattfindet. An diesem Mittwoch jedoch nicht.

Von dort sind wir quer durch die Innenstadt bis zur Kathedrale St. Bavo. Hier noch ein wenig hin und her und dann in einer Seitengasse hinter der Kathedrale und dem anschließend Platz abgebogen. Dort befindet sich das Café Koffeine. Ein Café mit sehr vielen verschiedenen Kaffeesorten und wie wir erkennen konnten ein beliebter Ort für einige zum Arbeiten und/oder Lernen. Wir machten hier eine Pause und tranken etwas. Dabei überlegten wir, wo wir als Nächstes hingehen könnten. Auf der Karte entdeckte ich einen Park mit angrenzenden Ruinen. Dort sind wir dann auch hingelaufen. Es ist der Coyendanspark. Die Ruine ist der Rest einer alten Kirche und die Bäume/Sträucher des anschließenden Parks sind so gepflanzt, dass die Mauern der ehemaligen Kirche abgebildet sind. Dies kann man auf einer Landkarte sehr gut erkennen – vor Ort nicht so direkt. Auf alle Fälle war es hier außerhalb der Altstadt deutlich ruhiger und bot einen angenehmen Kontrast.

So langsam sind wir nun wieder in die Altstadt und über eine Schleife auf der anderen Seite des Platzes zur Kathetedrale St. Bavo gelangt. Ziel war jedoch nicht der Platz, sondern das Hawaiian Poke Bowl. Wir hatten nämlich Hunger.

Pappsatt sind wir ziemlich direkt zurück zum Hotel.

Ungefähr eine Stunde später, die Dunkelheit brach gerade an, machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt zum Het Waterhuis aan de Bierkant. Wir waren in Belgien und da gehört ein Bierchen doch zur Pflicht. OK, es waren dann jeweils drei für jede von uns. Beim Preis sollte man eher die Augen zu machen – sechs Bierchen waren rund 33 €! Aber was für Bierchen! Wir hatten auf der Bierkarte die Auswahl aus 180 Bieren und wie uns auf Nachfrage gesagt wurde, gibt es dazu 150 verschiedene Biergläser. D. h. Fast jedes Bier hat sein eigenes geformtes, bedrucktes Glas!

Nach diesem Erlebnisreichen Tag sind wir in das Hotel zurück und in die Betten gefallen.

Worauf man bei einem Gang durch Gent achten muss, sind die Radfahrer. Fiets, das entsprechende Wort in Flandern dazu. Sehr, sehr viele gibt es hier davon und sogar viele Singelspeed Räder. Das sind mit die puristischsten, mit nur einem Gang und alles was nicht nötig ist, wird weggelassen. So wie ich eines habe. 😀


14. April – Gent und Küste

Nachdem es spät ins Bett gegangen war, sind wir nicht allzu früh aus selbigen wieder aufgestanden. Melli hatte gut geschlafen, ich nur mäßig, da das Bett mir zu kurz und zu weich war.

Für das Frühstück hatten wir uns bewusst gegen das Buffet im Hotel entschieden. Ein paar Häuser weiter liegt das Luv l’Oeuf. Dieses ist u. a. für sein Frühstück gut bewertet und so sind wir dorthin gelaufen. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass das dort angebotene Frühstück nicht dem entsprach, was wir erwarteten. Es gibt eine kleine, feine Auswahl, aber eben nicht zu unserer Vorstellung passend.

Somit verliesen wir das Luv l’Oeuf und liefen in die Altstadt um dort ein Café zu suchen. Kaum hinter der ersten Brücke zur Altstadt sah Melli in der ersten Seitenstraße ein „Café“, das ich nicht direkt als solches erkannt hatte. Hier gibt es ein All-You-Can-Eat-Frühstück und damit eigentlich keine Auswahl. Wir sind das Experiment eingegangen und fanden uns in dem einzigen Innenraum des Olé Pistolet wieder. Ein paar Tische unterschiedlichster Art mit genauso verschiedenen Stühlen prägten das minimalistische Bild des Raumes. Der Betreiber begrüßte uns und meinte, er käme gleich, da er noch zwei Frühstücke zubereiten müsse. Einen Kaffee bekamen wir jedoch schon kurz danach.
Als er dann Zeit hatte, ein paar Minuten später, kam er nicht nur mit der kurzen Speise- und Getränkekarte, sondern erklärte zusätzlich noch alles. Wir entschieden uns für das Frühstück ohne zusätzliche Eier o. ä. Was wir dann bekamen, war ein Tablett mit vielen verschiedenem süßen und herzhaften und ein Körbchen mit Brot, Brötchen und Croissants. Das war genau das, was wir für diesen Tag von einem Frühstück erwartet hatten. 😀 Während wir frühstückten erkundigte er sich zwischendurch, ob alles passt oder wir noch etwas benötigen. Die Menge war für uns so schon ausreichend.

Gesättigt hatten wir noch kurz überlegt, ob wir zum Belfort oder der Kirche laufen und dort auf den Turm, um über Gent zu schauen. Wir entschieden uns jedoch dagegen und sind in das Hotel zurück. Nachdem alles gepackt und ausgecheckt war, traten wir die weitere Reise an die Küste an, die von Gent nicht so weit entfernt ist.

Ausgesucht hatten wir uns vorab den Campingplatz Esmeralda in Wenduine. Wobei dieser und zwei weitere Anlagen nicht an Wenduine, sondern an Blankenberge angrenzen. Wir kamen in der Mittagspause an und konnten somit erst einmal nicht einchecken. Daher nutzen wir die Zeit und hatten uns die Sanitäranlagen angesehen. Sah einfach aus und uns viel direkt auf, dass die Toiletten kein Papier hatten. Hm, das kennen wir so nicht. Wir überlegten und fuhren daher zu einem Campingplatz in Blankenberge, den wir als Alternative herausgepickt hatten. Auch hier war kein Toilettenpapier vorhanden und die Sanitäranlage machte ansonsten einen ähnlich sauberen Eindruck. Da dieser Campingplatz jedoch weiter weg liegt vom Strand sind wir zurück und kauften unterwegs – na was? Richtig, Toilettenpapier. Einen dritten Campingplatz hatten wir auch noch aufgesucht und ebenfalls hier dasselbe Bild der Sanitäranlage erhalten. Somit gab es für uns keinen Unterschied in Bezug auf die Sanitäranlagen und wir sind zurück zu unserem eigentlich gewählten Campingplatz Esmeralda.

Die Anmeldung war nun auch direkt möglich. Wir wählten die zusätzliche und kostenpflichtige Karte für die Schranke, um mit Svarta auf den Campingplatz fahren zu dürfen. Die freundliche Dame an der Rezeption erklärte uns nach der Anmeldung vor dem Gebäude noch wo wir was finden und zeigte uns auch den Weg zur Zeltwiese.

Wir hatten sogar Glück und konnten direkt an der Zeltwiese parken. Das hatten wir gehofft, da einige Lebensmittel im Auto bleiben sollten. Das Aufbauen der Zelte, auf der leeren Zeltwiese, war schnell erledigt.

Nicht ohne Grund hatten wir die Nähe zum Meer gesucht und schon beim Aufbau der Zelte spürten wir die salzige Seeluft. Nachdem die Zelte gestanden hatten, sind wir die 500 Meter bis zur Brücke gelaufen. Diese Brücke über die Landstraße und der daneben liegenden Straßenbahnlinie fällt architektonisch heraus. Die seitlichen Holzbalken sind auf den ersten Blick wirr miteinander verbunden. Wichtig für uns, ist, dass wir somit sicher in die Dünen kommen konnten und mit dem weiterführenden Holzweg über diese hinweg. Am Ende des Holzweges, noch in den Dünen, wechselte ich die Schuhe. Melli hatte die Barfußschuhe bereits am Campingplatz angezogen, ich nun oben in den Dünen. Vor uns lag der Strand und ungefähr 6 Meter durch weichen Sand die Düne herab hatten wir diesen erreicht. Meer, Salzluft! 😀

Wir sind im unteren, von Ebbe und Flut gekennzeichneten Bereich nach links, nach Wenduine gelaufen. Dieser untere Bereich ist zum laufen angenehmer, da hier der Sand fest ist. Durch die Priele mussten wir aufpassen, das wir nicht plötzlich am Ende auf einer Sandbank, umgeben vom Meer landen. Dadurch, das der Strand hier fast gerade verläuft, ließ sich das gut im Voraus erkennen, wenn wir wieder etwas mehr zu den Dünen gehen sollten.

Die ersten Gebäude von Wenduine waren nach etwas über einem Kilometer Strandspaziergang erreicht. Wobei das wirklich erste Gebäude war eine Surferschule mit zugehörigem Café/Restaurant im entsprechend lockeren Stil. Das Surfing Elephant wurde dann auch direkt von uns angesteuert. So am Nachmittag geht schon ein Kaffee, ein Kakao mit Waffel. Bei dem angenehmen Sonnenschein natürlich im Freien. Ja, so passt das mit Meer, Sonne und was zum Genießen. 😀

Von hier sind wir zum nebenan verlaufenden Wellenbrecher und auf diesem bis zum Ende gelaufen und somit vom Meer umgeben gewesen. Wir sind dann noch weiter, bis zum anderen Ende von Wnduine, bevor es zurück ging.

Nun traten wir den Weg über die Promenade bis zur Surferschule zurück an. Von dort kamen wir auf den ausgewiesenen Weg auf der Dünenseite zum Landesinneren, welcher auf halber Höhe bis zur Brücke verläuft. Eigentlich ganz nett, da es hier nicht so windig war. Eigentlich, da wir immer wieder durch Schwärme von kleinen Mücken kamen. 😒 Über die Brücke und ein paar Minuten später waren wir wieder bei unseren Zelten.

Das Laufen in den Barfußschuhen am Strand ist sehr angenehm. Luftig und leicht und dennoch kommt man gut voran. Auf dem harten Boden des Rückweges waren sie ok, aber nicht mehr ganz so lässig. So zumindest mein erster Eindruck.

An diesem Abend stand unser erstes Campingabendessen bevor. Griechische Reisnudeln mit Paprika und Tomaten. One Pot, einfach zuzubereiten und an der frischen Luft lecker. Dazu hatten wir eine Decke zwischen den Zelten ausgebreitet und uns dick eingepackt. Mit der untergehenden Sonne wurde es kühler und ein leichter Wind blies auf dem Campingplatz.

Zufrieden sind wir Abends in die Zelte und Schlafsäcke.

Tour: ~7 Kilometer


15. April – Brügge und Küste

Guten Morgen. Unser übliches Campingfrühstück, Porridge mit Apfel und Banane war schnell gemacht. Ein wenig frisch war es an diesem Morgen und die Wiese sowie die Zelte von Außen leicht feucht. Das hielt uns jedoch nicht ab, im Freien zu frühstücken.

Wir packten alles für den Tagesausflug nach Brügge. Der Parkplatz am Rand der Altstadt von Brügge liegt gerade einmal 30 Minuten vom Campingplatz entfernt. Entsprechend schnell waren wir dort. Die Sonne begrüßte uns an diesem Vormittag in Brügge. Da der Begijnhof nicht weit vom Parkplatz entfernt liegt, war dies unsere erste Anlaufstelle. Der Begijnhof ist einer von 26 Höfen der Beginen in Flandern – den Angehörigen eines Laienordens und dieser Begijnhof existiert seit 1230. Ein friedliches Ensemble, mitten in der Stadt.

Vom Begijnhof folgten wir einer Straße und stießen am Ende auf eine der Flaniermeilen zur Altstadt. Auf dieser und auch zuvor schon sind wir an einigen Chocolate Geschäften vorbeigekommen. Hier stoppten wir an einem und wagten den Schritt hinein. Uns erwartete ein großes Angebot und am Ende des Verkaufsraumes konnten wir sogar der Herstellung zusehen. Wir entschieden uns für eine Kleinigkeit zur Probe, die wir direkt davor vernaschten.

Die Altstadt war mit dem Überqueren des Kanals erreicht. Hier liefen wir wieder frei Nase über verschiedene Gassen bis zum zentralen Marktplatz und erreichten so auch den Belfort.

Hier überlegten wir auf den Belfort hochzugehen. An der Kasse war eine Schlange und daher schauten wir zuerst Online nach. Siehe da, die Tickets kann man auch Online kaufen. Leider muss dazu zuerst ein Zeitraum ausgewählt werden. Der nächste mögliche Zeitraum war jedoch erst Nachmittags und da wir uns durch die Stadt fliesen lassen wollten, passte ein fixer Termin nicht so wirklich. Auch mit dem Hintergrund, dass bis hierher schon mehr Menschen in der Stadt unterwegs waren, als dass wir es entspannt nennen konnten. Einen Blick konnten wir noch auf den Kassenautomaten werfen, bevor es weiterging. Die Anzeige dort war identisch mit der auf der Webseite.

Vom Marktplatz liefen wir eine Straße entlang um kurz danach auf den großen Platz an der sich die Stadthalle und eine Basilika befinden zu gelangen. Hier gerade weiter und über einen Rechtsschlenker führte uns eine Gasse über einen Kanal. Diesem sind wir gefolgt und waren bald darauf wieder an der Stadthalle. Dieses Mal nur von der anderen Seite.

Ein Zickzack am Kanal entlang und einer Straße nach rechts folgend waren wir wieder am Marktplatz.

Wir gingen jetzt die Steenstraat, eine Haupteinkaufsstraße vom Markt weg. So langsam war uns nach etwas zu Essen. Auf dieser Straße und einem kleineren Platz an der Straße gab es jedoch nichts Kleines und so sind wir über Seitenstraßen zur Sint-Amandsstraat gekommen. Eine schön gepflasterte Straße mit Restaurants, die uns zum Marktplatz geführt hätte. Hätte, den gleich im zweiten Gebäude war die Potato Bar. Richtig, hier gibt es Frieten mit einer sehr großen Auswahl an Saucen und Toppings. Wir bestellten zwei mittlere Frieten und zwei unterschiedliche Saucen, die wir gemeinsam verwendeten.

Nach dem Snack liefen wir mehr oder weniger direkt zurück zum Parkplatz. Obwohl wir gefühlt weniger Fahrräder (Fiets) gesehen hatten, gibt es dennoch in der Innenstadt ein eigenes Fahrradparkhaus!

Somit waren wir am frühen Nachmittag wieder am Campingplatz und ich bereitete mir einen Kaffee zu. Gut das wir erst Gent und dann Brügge besucht haben. In umgekehrter Reihenfolge hätten wir Gent bestimmt ausgelassen. Es war uns dann doch etwas zu viel in Brügge los, als dass wir noch gerne länger dort geblieben wären.

Wir hatten nun reichlich Zeit bis zum Abendessen und nutzten dies für einen weiteren Spaziergang am Strand. Dieses Mal direkt vom Campingplatz aus mit den Barfußschuhen. Der Weg zum Strand war uns bekannt und im Gegensatz zum Vortag sind wir am Strand nach rechts gelaufen. Ganz gemütlich. Im nahen Blankenberge wird der Strand von einem großen Kanal unterbrochen. Zum Glück fährt hier ein Boot mit Außenbordmotor als Fähre. Für einen Euro pro Person auch nicht wirklich teuer und unser Rüberkommen auf die andere Seite des Kanals.

Auf dem Holzweg am Rand des Kanals sind wir bis zum Ende gelaufen. Dort ist der Steg stark verbreitert und es befindet sich sogar ein Restaurant dort. Abgesehen davon hat man hier einen guten Blick auf die Gebäudefront, die Blankenberge zum Strand hin abgrenzt. Zurück am Strand trafen wir auf ein paar Schaukeln und einem Spielplatz. Da die Schaukeln frei waren haben wir es uns nicht nehmen lassen diese zu nutzen. 😀

Wir sind am Strand weiter und nach einer Strandbar vom Strand weg in die Stadt abgebogen. Durch die Häuserfront hindurch kamen wir an einem Park vorbei und stießen direkt auf die Hauptstraße. Diese überquerten wir, um zum Azur zu kommen. Nein, keine Frieten und auch keine Waffeln gibt es hier. Es ist ein Fischgeschäft, in dem wir ein Fischfilet und ein paar Gambas kauften.

Mit unserer Beute sind wir dann an der Hauptstraße bzw. oberhalb des Jachhafens entlang gelaufen, um wieder zum Strand zu kommen. Der weitere Weg bis zum Campingplatz war am Strand entlang, über die Brücke und zum Campingplatz.

Kurz nach unserer Ankunft haben wir dann mit den Vorbereitungen zu unserem Abendessen begonnen. Eine Fischsuppe mit Gambas und viel Gemüse.

Tour: Am Strand – ~7 Kilometer


16. April – Strand

An diesem morgen war ich relativ früh wach und beschloss daher mir einen Kaffee zu machen und mich damit in mein Zelt bzw. Schlafsack zurückzuziehen und die digitale Tageszeitung zu lesen. Melli schlief noch und ich wollte sie noch schlafen lassen.

Einige Zeit später hörte ich erste Töne aus dem Nachbarzelt und kurz darauf schaute Melli noch leicht verschlafen aus dem Zelt. Während sie sich zu den Sanitäranlagen aufmachte, bereitete ich langsam alles für das Frühstück vor den Zelten vor. Die Sonne kam und ich hatte Zeit unsere Campingplatzbesucher zu fotografieren. Enten und Krähen waren oft auf der Zeltwiese zu sehen. Ein Zeichen dafür, wie ruhig es noch war im April auf dem Campingplatz.

Es sollte eine Strandwanderung werden an diesem Tag und so sind wir nach dem Frühstück den uns bekannten Weg zum Strand gelaufen. Am Strand nahmen wir den Weg Richtung Frankreich. Frankreich war nun nicht wirklich unser Ziel, wir wollten einfach so lange laufen, wie wir Lust hatten.

Somit folgten wir dem Strand bis Wenduine und kamen am Surfing Elephant vorbei. Es war zu früh, um jetzt schon hier eine Pause zu machen und so sind wir weiter an Wenduine vorbei. Zwischen Wenduine und dem nächsten Ort De Haan waren am Morgen nur wenige unterwegs.

Noch vor De Haan suchten wir die Düne für eine Snackpause auf. Im weichen Sand mit Ausblick auf die Küste eine sehr angenehmer Pausenort.

In De Haan machten wir eine Trinkpause und sind dazu zur Catalaya Beach Bar gelaufen. Hier bestellten wir einen Kakao. Es war teils schon deutlicher Wind unterwegs gewesen. Vor der Bar jedoch saßen wir geschützt vor dem Wind in der Sonne. Diese Beach Bar ist im Gegensatz zum Surfing Elephant eine reine Beach Bar und hat nicht das lockere Surfer-Feeling, sondern eher etwas in Richtung gesehen werden.

Nach dem Kakao sind wir hoch zur Promenade, um zu schauen, was es hier in De Haan so gibt. Die Promenade ist wie in Blankenberge und Wenduine mit hohen Gebäuden vom restlichen Ort abgegrenzt. Für Urlauber mit Zimmer zum Meer bestimmt schön, ansonsten eher nicht. An einem Stand an der Promenade haben wir uns brav angestellt und je ein Eis gekauft. Melli schickte darauf ein Foto vom Eis einer Freundin. Zurück kam die Frage, ob wir in De Haan seien. Wie? Woher weiß sie das? Die Antwort kam mit der nächsten Textzeile. Das Gebäude im Hintergrund des Bildes hatte sie erkannt als das, in welchem sie für einige Zeit gewohnt hatte. So klein ist doch die Welt.

Am Ende der Promenade kamen wir wieder zum Strand. Ab hier war der Weg etwas mühsamer. Die Flut hatte ihren Höchststand und daher gab es nur einen kleinen Saum mit festem Sand. Somit mussten wir immer wieder in den weichen Sand ausweichen und das Laufen dort ist schon anstrengender.

Ungefähr in der Mitte zwischen De Haan und Bredene wurden wir von einem Bauarbeiter gestoppt. Er erklärte uns, dass im folgenden Abschnitt Bauarbeiten wegen Treibsand sind und wir daher auf die Dünen ausweichen sollen. Gesagt, getan. Wir folgten wie ein paar andere nun einem Weg an der Dünenkante zum Strand für einige Zeit, bis wir eine Pause einlegten. Nach der Pause nahmen wir einen in der Mitte der Dünen verlaufenden Weg und sind, nachdem wir an einigen Sonnenanbetern vorbeigekommen waren, zurück zum Strand. Es war zwar noch nicht das Ende der Baustelle, aber direkt am Rand zu den Dünen konnten wir bis zum Ende der Baustelle ohne Probleme laufen.

Kaum waren wir hinter der Baustelle, sind wir direkt zum Wasser herunter. War es doch viel angenehmer hier zu laufen. Bei Bredene trafen wir wieder auf eine Strandbar. Diese entpuppte sich jedoch als ziemlich voll und es war kein freier Tisch zu sehen.

Von hier führt ein Weg durch die Dünen und unter der Straßenbahn durch in die Innenstadt, welchen wir nahmen. Wir hofften in der Straße weiter in den Ort hinein ein Café zu finden. Die, die wir gesehen hatten, waren jedoch alle überfüllt.

Am letzten Café haben wir dann noch ein paar Menschen in Kostümen für den Osterumzug gesehen. In ihren farbenfrohen Kostümen auch nicht wirklich zu übersehen. Für uns hieß es nun aber wieder Richtung Strand zu laufen. An der Hauptstraße, welche parallel zum Meer verläuft, liefen wir einige Zeit, bis wir das Tearoom De Golf erreichten. Ein kurzes Studium der Karte zeigte uns, dass wir hier genau richtig sind. Also rein und einen Tisch am Fenster genommen. Wir bestellten uns je einen Latte Macchiato und eine Waffel als Abschluss der letzten Tour für diesen Kurztrip.

Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle, die wir zuvor schon vom Strand zur Stadt passierten, kauften wir Feta für das Abendessen ein. Am Kartenautomaten waren wir etwas irritiert. Eine Karte für eine bestimmte Strecke gab es nicht. Wir konnten nur eine Pauschalkarte ziehen für 2,50 €. Da es keine Option gab, kauften wir diese Karten. In der Straßenbahn wird diese registriert und ist dann, wie wir erfahren haben, für eine bestimmte Zeit gültig. Für unsere Fahrt bis Wenduine war diese völlig ausreichend.

Unsere Fahrt auf der längsten Straßenbahnlinie der Welt war bei den ersten Haltestellen ziemlich ruppig, so stark wurde gebremst. Da hatten es wohl einige nicht so eilig, über die Gleise zu kommen. Bei einer Station ist der Straßenbahnführer sogar außen bis nach hinten gelaufen und wieder zurück. Anschließend gab es eine sehr energische Ansage, dass Rauchen, Essen und Trinken in der Straßenbahn verboten sind. Bei der deutlichen Ansage war zu vermuten, dass im zutreffenden Fall Fahrgäste auch heraus gebeten werden würden. Wie auch immer, ab dieser Ansage war die Fahrt bis Wenduine eine normale Straßenbahnfahrt gewesen.

Der Campingplatz liegt genau zwischen dem letzten Halt in Wenduine und dem ersten in Blankenberge. Wir nahmen die letzte Station in Wenduine und kamen beim Surfing Elephant heraus. An diesem vorbei sind wir am Strand und dann über die Brücke zum Campingplatz gelaufen.

Das heutige Abendessen bereiteten wir früher, wie an den Tagen zuvor zu. Es gab eine griechische Nudelpfanne – Nudeln mit Aubergine, Zucchini und Feta. Wir hatten am Tag zuvor schon gesehen, dass andere sich beim Campingplatzrestaurant Biere holen und so ist Melli losgezogen und kam mit zwei großen Gläsern frisch gezapften Bier zurück. So macht das Kochen doch gleich noch mehr Spaß. 😀

Wir waren mit Essen und Spülen fertig, als die Sonne sich langsam mit einem roten Himmel verabschieden wollte. Wir machten uns gleich zügig auf den Weg zum Strand, um unseren letzten Sonnenuntergang für uns an der Küste in den Dünen zu verbringen.

Tour: ~15 Kilometer.

Da die Straßenbahn die gesamte Küste entlang fährt, kann man diese jederzeit für den Rückweg nehmen und muss sich daher keine Gedanken machen, ab welchem Punkt man umkehren sollte.


17. April – Heimreise

An diesem Morgen sind wir verhältnismäßig spät aus den Schlafsäcken gekrochen. Wir frühstückten in der Morgensonne gemütlich und fingen danach an alles ohne Hektik abzubauen und zu packen.

Die Zeltnummernschilder und die Karte für die Schranke hieß es noch abzugeben. Daher sind wir zuerst aus dem Campingplatz gefahren, was nur mit Karte geht und Melli hat dann die Schilder und die Karte abgegeben während ich das Navi fütterte.

Bei der Abgabe wurde Melli sogar mit Vornamen angesprochen und gefragt, ob alles ok war. War es. Die 30 € Pfand gab es ohne weitere Nachfrage zurück.

Die Heimfahrt war fast identisch mit der Anfahrt. Da es Ostersonntag war, war auf den Autobahnen nicht allzu viel los. Die Mittagspause inkl. Tanken war hinter Brüssel. Von den wenigen Sitzplätzen des Restaurants konnten wir uns einen ergattern und aßen die gekauften Wraps in der Sonne.

Eine zweite Pause, bei der wir etwas naschten, vor allem aber die Beine vertraten, war bereits auf der A45 im Sauerland. Die restliche Fahrt bis nach Hause verlief relaxt und wir beide hatten noch ein wenig von der Nachmittagssonne zu Hause.


Resümee

Die Tage über Ostern waren eine schöne Auszeit für uns beide. Über die Reihenfolge der Stadttouren waren wir im Nachhinein ebenfalls glücklich, sie so getroffen zu haben. Umgekehrt wäre Gent für uns noch immer unbekannt. Dass zwischen den Stadttouren und am Nachmittag nach dem Ausflug nach Brügge ein Strandspaziergang an der frischen Seeluft möglich war, hat uns gut getan.

Sehr entspannt fanden und finden wir die Möglichkeit, die Straßenbahn an der Küste zu nutzen, die fast die gesamte Küste von Belgien abdeckt. Dass die drei größeren Küstenorte Blankenberge, Wenduine und De Haan, die wir kennengelernt haben, mit einer hohen Häuserfront zum Meer enden, hat von weitem etwas surreales und könnte aus einem Post-Apokalyptischen Film sein. Diese Fronten sind zum Glück nicht besonders lange und der Strand, die Dünen sowie das Meer dominierten unsere Strandspaziergänge.

Der gewählte Campingplatz war einer der wenigen, mit Zeltwiese und einer kurzen Entfernung zum Strand. D. h. aber auch, das es Morgens und Abends windig sein kann. Daran hatten wir beim Aufstellen der Zelte nicht gedacht, sondern eher an die Entfernung zum Parkplatz bzgl. der Nahrungsmittel im Auto. Mit entsprechender Kleidung war es jedoch nicht so tragisch.

Typisch Belgien – Frieten, Waffeln, Bier und Schokolade. Alles davon hatten wir und Frieten sowie Waffeln bewusst mehr wie einmal. 😀

Sonnencreme. Tja, die hatten wir dabei und auch unsere Nasen und das Gesicht eingecremt. Was wir beide vergaßen, waren die Hände. Durch den Wind am Strand waren wir gut eingepackt und die Sonne erschien dadurch nicht so intensiv wie sie war. Das ist nicht das erste Mal und wird vermutlich auch nicht das letzte Mal sein. 😂 Wir sind zwar lernfähig, aber auch vergesslich. 😅

Die Preise in Belgien lagen höher als wir sie aus Deutschland kennen. Dennoch haben wir uns nicht eingeschränkt und einen Bierabend gegönnt oder Frieten gekauft bzw. Café und Waffeln. Alles zusammen hat uns der Urlaub im Verhältnis nicht so viel gekostet. Das Campen und die Eigenverpflegung auf dem Campingplatz trugen ihren deutlichen Anteil daran. Wobei Campen und das Kochen für uns auch zu einem Erholungsurlaub gehört und keine Sparmaßnahme darstellt.


Die 1152 Kilometer Fahrtstrecke ist relaxt gewesen und hatten sich mit den entspannten Tagen in Belgien gelohnt.


Karten


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