2018 nahm ich an der Trier Reloaded Ausfahrt teil. Eine privat organisierte MINI-Ausfahrt um Trier, bei der ich die Mosel und die Saarschleife kennenlernte. Beim nächsten Mal könnte ich das doch mit einer Verlängerung und ein paar Wanderungen kombinieren. Dirk, der Organisator, machte mich auf die nahe gelegene luxemburgische Schweiz aufmerksam.
So kam es, dass ich die luxemburgische Schweiz im Mai des Folgejahres für ein verlängertes Wochenende besuchte. Das Müllerthal im Nordosten von Luxemburg ist die Gegend, die auch luxemburgische Schweiz genannt wird.
30. Mai – Anreise + Müllerthal
Am 30. Mai 2019 war Christi Himmelfahrt und mein Anreisetag. Viel Verkehr war nicht und so kam ich gut bis Luxemburg durch. Nur in Luxemburg war es nicht so einfach nach Berdorf zu gelangen. Ein Erdrutsch im Jahr zuvor, nach sehr starkem Regen hatte einige Straßen in Mitleidenschaft gezogen bzw. zerstört. So kam ich nur über einen Bogen nach Berdorf.
Vorab hatte ich in Berdorf einen Campingplatz entdeckt, den ich ansteuerte. Dieser war jedoch komplett belegt. Da es in Berdorf noch einen zweiten Campingplatz gibt, fuhr ich dorthin. Bei Camping Belle-Vue 2000 war eigentlich auch alles schon belegt. Eigentlich! Bis auf eine Wiese, die noch in der Vorbereitung war und an diesem Wochenende dennoch verwendet wurde. Dort konnte ich mein Zelt aufschlagen. Wie ich lernte ist das Wochenende um Christi Himmelfahrt in Luxemburg das erste Wochenende, an dem fast alles auf einen Campingplatz macht. Nochmal Glück gehabt, dass ich einen Platz bekommen habe.
Noch an diesem Nachmittag unternahm ich eine Tour durch das Müllerthal mit seinen Felsen. Ich war nicht lange unterwegs, als mich der Weg durch bzw. an mehreren Felsen vorbei führte. Ein wenig kamen hier die Erinnerungen an die Sächsische Schweiz im Herbst des vorherigen Jahres auf. Schmale Durchgänge zwischen hohen Felsen und entlang hoher Felswände, an denen sich Kletterer versuchten, waren Teil der Wanderstrecke.
Für den ersten Tag war das ein schöner Einstieg in das Müllerthal und machte mich neugierig auf die noch bevorstehenden Touren.
31. Mai – Müllerthal
Als ich morgens aus dem Zelt kroch, war alles ziemlich neblig. So machte ich mich noch vor dem Frühstück mit der Kamera auf und auf die benachbarte Wiese. Noch bevor ich Berdorf für die Wanderung verließ, besuchte ich den sehr markanten Aquatower am Ortsrand.
Durch ein schönes Tal fuhr ich nach Müllerthal, eher eine Ansammlung von Häusern, den einem Ort.
Die Wanderung führte in einer großen Schleife über Consdorf zurück nach Müllerthal. Auch auf dieser Wanderung ging es wieder an Felsen entlang und sogar durch einen kurzen Tunnel. Highlight der Tour war der Schießentümpel, ein Wasserfall unter einer Brücke, über die der Wanderweg führte. Da die Brücke relativ einfach mit dem Auto erreichbar ist, waren dort einige zum Fotografieren um den Wasserfall aktiv.
Nach dem Wasserfall wurde es dann auch wieder viel ruhiger, bis ich zurück nach Müllerthal kam.
Während meines Norwegen Urlaubes 2015 in Jotunheimen hatte ich ein Paar aus Luxemburg kennengelernt. Wir standen noch immer in lockerem Kontakt und so nahm ich mir vor, diese am Nachmittag zu besuchen. Die Fahrt nach Senningen erfolgte über Landstraßen, da es nicht so weit weg war.
Da ich mich vorab angekündigt hatte, gab es sogar Kuchen zum Nachmittagskaffee auf der Terrasse. Es war schön, die beiden wiederzusehen.
Tour: ~14 Kilometer
01. Juni – Beaufort
An diesem Tag fuhr ich in das nicht allzu weit entfernte Beaufort. Unterhalb der Burg fand ich einen Parkplatz, von dem die Tour startete. Am Parkplatz kam mir noch eine Gruppe mit alten Fiat 500 entgegen, die auf einer Ausfahrt waren – zumindest ließen die Aufkleber dies vermuten.
Die Wanderung, hauptsächlich durch den Wald auf breiten Wegen, war angenehm, bis auf das letzte Stück allerdings nicht besonders herausragend. Am Ende lief der Weg an einem Bach entlang, der noch naturbelassen war und den Weg bis zum Parkplatz auflockerte.
Nach der Wanderung folgte die Besichtigung der Burg. Diese ist schön restauriert und lohnt einen Besuch.
Für den späteren Nachmittag und Abend hatte ich mich mit Marion und Dirk in Trier verabredet. Die beiden kannte ich u. a. von der MINI-Ausfahrt in und um Trier. So bin ich zuerst mit Dirk von Trier in einem alten MG mitgefahren und in der zweiten Hälfte des nicht so direkten Weges zum Landgasthaus Lenerz in Lorich für das Abendessen bei Marion in einem MINI Cabrio.
Wickie hatte dabei wieder seine Geschwister, Caramba und Brünhilde getroffen. Die drei hatten sich schon länger nicht mehr gesehen und viel zu reden gehabt, während wir aßen.
Tour: ~12 Kilometer
02. Juni – Echternach
Die Wanderung des letzten Tages fiel eher unter den Punkt Kultur. Über die Innenstadt von Echternach lief ich zum Lac d’Echternach und wieder zurück. Bei wieder gutem Wetter ein angenehmer Weg, um Echternach und dessen Umgebung zu erleben.
In Echternach waren schon die ersten Eisdielen offen und an einer konnte ich nicht einfach vorbeigehen. Lecker. 😊
Tour: ~14 Kilometer
03. Juni – Heimreise
Ausgeschlafen und nach dem Frühstück packte ich das Zelt und alles andere und begab mich auf die Heimreise nach diesem verlängerten Wochenende.
Resümee
Für einen Kurztrip ist das Müllerthal immer gut. Es bietet neben vielen Wanderwegen reichlich Kultur und ältere Städte zu Abwechslung. Die Landschaft ähnelt in gewisser Weise an manchen Stellen der Sächsischen Schweiz mit ihren Felsformationen. Nicht ganz so imposant, aber dennoch mit ihren Spalten und Pfaden an den Wänden schön.
Ohne Notizen gestaltete sich die Beschreibung nicht so einfach und ist daher kompakter als andere Reisebeschreibungen von mir.
Für das erste Septemberwochenende stand ein MINI-Treffen mit Ausfahrt in Dresden an. Eine Stadtführung am Sonntagmorgen inklusive. Wenn man schon in Dresden ist, bietet es sich an das Wochenende um ein paar Tage zu verlängern und in die Sächsische Schweiz vor den Toren Dresdens zu fahren.
So hatte ich es dann auch geplant und umgesetzt. Anreise zum MINI-Treffen war am Freitag, die Ausfahrt am Samstag leider im Regen und Sonntag die Stadtführung. Am Sonntagmittag verabschiedeten wir uns und die meisten fuhren nach Hause und ich in die Sächsische Schweiz.
Vorab gebuchte hatte ich einen Platz für ein Zelt auf dem Campingplatz Berg Oase in Sebnitz. Der Campingplatz liegt am Ortsrand und danach kommt nur noch Naturschutzgebiet – also freie Sicht auf die Sächsische Schweiz. Der Campingplatz selbst ist über drei Terrassen verteilt und recht locker geführt. So gab es eine handvoll Duschmarken und abgerechnet wurde erst am Ende. Mein Zelt baute ich auf der mittleren Wiese neben einem Obstbäumchen auf.
Die Touren für die nächsten Tage suchte ich mir vorab im Internet über Outdoorseiten heraus. Die vier gewählten Touren bieten einen guten Überblick über die Vielfalt des Nationalparks.
03. September – Aussichtsreiche Stiegentour
Am ersten Tag fuhr ich nach Schmilka, kurz vor der tschechischen Grenze. Ein großer Parkplatz war an der Elbe gleich zu sehen. Schmilka selbst ist so klein und urig, dass es dort keine Parkmöglichkeiten gibt und daher ist der Parkplatz am Ortsrand am besten zu wählen.
Der Wanderweg führte mich zuerst an der Elbe entlang zu der Aussicht „Kleine Bastei“, von dort über einen längeren geschlängelten Weg zur Affenwand. ok, so einfach war es dann doch nicht. Ich gelangte in einen Einschnitt, der an einer Felswand endete. Da hoch? Ja, es ist die starke Stiege und oben konnte ich noch ein Pärchen auf den letzten Metern erkennen. Der Aufstieg hoch war schnell gefunden und die spärlich gesetzten Eisenringe zeigten den Weg.
Über den Weg im Wald, der öfters sandig war, hatte ich an ausgesetzten Stellen einen schönen Blick über die Landschaft. Viel später kam ich zur Häntzelstiege. Ohne Stiegausrüstung war mir diese dann doch nicht ganz geheuer. Da auf einem Schild zuvor auf eine Klettersteigausrüstung hingewiesen wurde, lies ich es sein. So bin ich dann über einen Bogen und durch eine Schlucht auf einem anderen Weg oberhalb der Häntzschelstiege herausgekommen und weiter zum Carolafelsen gelangt.
Von hier bin ich dann nach Schmilka zurück und habe dabei die Heilige Stiege von oben herab genommen. Sehr schön – von oben. Von unten gefühlt eine Treppe ohne Ende.
In ungefähr der Mitte macht die Treppe einen Bogen um einen großen Felsen. Dort kamen mir zwei Mädels entgegen. Kaum an dem Felsen vorbei, hörte ich einen Schrei. 😂 Noch mehr Stufen!
Mein Weg war da so viel einfacher! In Schmilka kam ich am oberen Ortsende an und folgte der Straße nach unten zur Elbe. Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes stoppte ich für ein Bild an der alten Bäckerei. Hier hatte ich am morgen etwas für meine Pause gekauft. Sehr empfehlenswert.
Nach dem Abendessen am Campingplatz endete der Tag mit einem tollen Sonnenuntergang.
Tour: 17,6 Kilometer mit Klettereinlage
04. September – kleines Raubschloss
Der Ausgangspunkt für die Wanderung liegt an einer Straße parallel zum Campingplatz im Kirnitzschtal. Um dorthin zu gelangen, musste ich jedoch einen großen Bogen fahren. Das Kirnitzschtal ist u. a. wegen seiner dort fahrenden Straßenbahn bekannt. Der Wanderparkplatz befindet sich bei der Neumannmühle, die einsam in einer Lichtung an der Straße liegt.
Der Wanderweg führte mich nach Süden in Richtung der tschechischen Grenze durch den Wald. Die meiste Zeit ist es ein breiter Forstweg bis fast zum ersten Highlight der Tour. Hier bog ich ab auf einen schmaleren Weg, um zum Winterstein zu kommen. Oben auf dem Winterstein sind die Überreste des Raubschlosses noch zu erkennen. Um dorthin zu gelangen, hieß es durch schmale Felsspalten und auf Eisentreppen hoch zu laufen. Bei Entgegenkommenden war ein Ausweichen nicht so einfach. Dies geht nur an den Stellen, an denen es ein wenig breiter ist. Von oben hatte ich dann eine tolle Aussicht über die Sächsische Schweiz.
Weiter ging es dann wieder größtenteils über Forstwege zu einem alten Zeughaus, das mittlerweile ein beliebtes Ausflugsgasthaus im Wald ist. Bis dorthin kam ich auch an einer Grotte vorbei, an den Bärenfangwänden und auf schmalen sandigen Pfaden in ein Tal.
Wirklich schön war es, dort unterwegs zu sein. Bilder hatte ich auf dieser Strecke kaum welche gemacht, hätte man doch fast nur Bäume gesehen. Felsformationen, wie die Bärenfangwände, stehen immer wieder aus dem Wald heraus und sind typisch für die Region. Dort wo sie etwas höher sind, kann es durchaus sein, dass Kletterer unterwegs sind. Sandige schmale Pfade durch den Wald laden abschnittsweise zu einem meditativen Laufen ein. Kopf frei und einfach nur laufen.
Am Campingplatz kam ich mit einer mir gegenüber campenden Familie ins Gespräch. Ein großer umgebauten Unimog war deren Zuhause. Sehr interessant, da vieles auch selbst umgebaut wurde. Ich, mit meinem kleinen Zelt, war daneben ein deutlicher Kontrast.😅
Nach dem Abendessen verbrachte ich noch ein wenig Zeit am großen Baum vor dem Campingplatz in der Abendsonne und mit der Sicht auf die Sächsische Schweiz.
Tour: 16 Kilometer
05. September – Basteiaussicht
Zur Bastei kamen wir bereits während der MINI-Ausfahrt. Nur leider im Regen und ohne große Aussicht. Da die Bastei eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist, gehört sie einfach für eine Tour dort dazu. Die ausgesuchte Wanderung startet dazu am Parkplatz zur Bastei.
Am Rand des Parkplatzes ging es dann jedoch nicht zur Bastei, sondern seitlich ab zu den bereits dort ausgeschilderten Schwedenlöchern. Ein breiter Weg durch den Wald, der ab den Schwedenlöchern deutlich stärker bergab geht. Bei den Schwedenlöchern gibt es ein paar Engstellen zu durchlaufen, die diese Strecke interessant machen. Zusammen mit dem Sonnenlicht war es ein schöner Weg bis zum langstrestreckten Amselsee.
Am See führte mich ein gut ausgebauter Weg bis nach Rathen. Da Rathen ein Kurort ist, ist der Weg am See ein beliebter Spaziergang und entsprechend gepflegt, während der Woche zum Glück auch nicht völlig überlaufen.
In Rathen angekommen, sah ich eine Eisdiele und konnte nicht widerstehen. 😊
Nun ging es zuerst die Straße zum See zurück, um dann vor dem See die Abzweigung zum Basteiweg zu nehmen. Dieser ist breit und gut ausgebaut, geht jedoch stetig bergauf. Nix mit gemütlichen Spaziergang. 😁
Noch vor der Bastei kam ich an den Überresten des Neurather Schlosses vorbei. Das wurde von mir erkundet und auf die Brücke dort bin ich selbstverständlich auch.
Eine schöne Anlage, die nicht so überlaufen ist, wie die Bastei. Es gibt auch hier ein paar tolle Aussichten, jedoch mit nicht ganz so weitem Blick wie von der Bastei.
Die Bastei war dann nicht mehr weit und dort bin ich ebenfalls über die gemauerte Basteibrücke. Am Samstag zuvor war es bei Regen kein besonderer Ausblick, heute mit strahlendem Wetter war die Sicht sehr weit über die Sächsische Schweiz.
Tour: ~7,5 Kilometer
06. September – Heimreise
Ausgeschlafen kroch ich aus meinem Zelt und frühstückte. Danach folgte das übliche packen. Vor der Abfahrt zahlte ich meinen Platz und die genutzten Duschmarken.
Sodann ging es auf die Fahrt nach Hause.
Resümee
An das MINI-Treffen noch ein paar Tage anzuhängen und daraus einen Kurzurlaub zu machen, war eine gute Idee. Für den September waren die Temperaturen noch sehr angenehm – auch über Nacht.
Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Wandergebiet. Innerhalb der Sächsischen Schweiz verläuft sich das und nur an wenigen Punkten waren mir größere Menschenmengen begegnet. Ausnahme hiervon ist die Tour an der Bastei, da dies mit eines der Hauptattraktionen ist und oberhalb eines Kurorts liegt. Aber auch hier hielt sich das an dem Tag, an dem ich dort war, in Grenzen. Es empfiehlt sich oft solche Hotspots eher während der Woche zu besuchen und bewahrheitete sich hier wieder.
Die Wege in der Sächsischen Schweiz boten alles, von normalen Waldwegen, festen Schotterwegen bis zu kleinen schmalen und sandigen Wegen nahe einer Felsenkante. Es wurde so nie langweilig auf den Wegen. Die Stiege und Wege durch Felsformationen taten ihr Übriges dazu.
Von oben betrachtet liegen die meisten Wege im Wald und dennoch bieten sich immer wieder tolle Aussichten über die Region. 😊
Wieder nach Norwegen. 😀 Zuletzt war ich in 2011 in Norwegen und endlich, vier Jahre später geht es wieder nach Norwegen. Jotunheimen hatte ich mir als Zielregion für diesen Urlaub ausgesucht. Mit dabei war eine Tour über einen Gletscher auf den höchsten Berg Skandinaviens, dem Galdhøppigen geplant.
Der Herbst war bewusst gewählt worden, in der Hoffnung, einen Indian Summer in den Bergen erleben zu können. Da dadurch aber mit kühleren Temperaturen über Nacht zu rechnen ist, hatte ich mir für die Woche dort ein Hotel ausgesucht. Das Hindsæter ist auf aktive Urlauber ausgerichtet. Für aktive Gäste gibt es im Sommer Wandertouren und im Winter Schneetouren/Loipen um das Berghotel.
Gebuchte wurde das Hotel und die Fährrückfahrt nach Deutschland über ein Reisebüro in Deutschland.
12. August – Reise nach Norwegen
Mitten in der Nacht war ich Zuhause losgefahren. Mitten in der Nacht, da die Fähre am Nachmittag in Hirtshals ablegen sollte und es bis dorthin rund 1000 Kilometer sind. Mit mehreren Stopps kam ich früh genug in Hirtshals an, so dass es dort nicht in Hektik ausarten musste.
Die Fähre legte pünktlich um 12:15 Uhr ab und war um 15:30 Uhr in Kristiansand. So war ich schon am Anreisetag in Norwegen. 😊 Von hier nahm ich die Landstraße RV9, die von Kristiansand nach Norden geht. Zwei Stunden später hielt ich an einem Campingplatz, um dort zu übernachten.
12. August – Fahrt nach Jotunheim
Weiter ging es am zweiten Tag nördlich, bis zum Ende der RV9 in Haukeli. Von dort dann westlich um die Hardanger Vidda. So kam ich über Edda bis zum Hardanger Fjord und später zum Sognefjord.
Alleine auf dieser Strecke war alles, von sonnig und warm bis kühl und Schneefelder in der näheren Umgebung. Auf diesem Weg kam ich wieder einmal am Låtefossen vorbei, der von den ersten Regentagen des Herbstes reichlich Wasser hatte.
Den Sognefjord überquerte ich mit einer Fähre und folgte der Landstraße RV53. Hier ging es nach oben und es wurde deutlich kühler. Kein Wunder, lag doch schon Schnee im Fjell.
Nachmittags erreicht ich dann das Bøverdalen Vandrerhjem, welches direkt an der RV53 liegt. Hier gibt es Gästezimmer und auch einen angeschlossenen Campingplatz. Für zwei Übernachtungen buchte ich einen Platz, um mein Zelt aufzubauen.
Das Bøverdalen Vandrerhjem liegt am westlichen Rand von Jotunheim und nicht ganz so hoch. Hier lag noch kein Schnee und die Temperaturen waren angenehm für die Jahreszeit.
Was ich ebenfalls hier buchte, war eine geführte Tour über einen Gletscher zum Gipfel von Skandinaviens höchstem Berg. Bis zur Bergstation, ab der die Tour beginnen sollte, führt eine Privatstraße (Maut) und es wurde empfohlen schon am Abend das Auto hinter der Mautschranke zu parken. Gesagt, getan.
15. August – Galdhøppigen
Für das Frühstück hatte ich mir das Buffett im Vandrerhjem gebucht. Fand ich einfacher, da wir uns danach alle vor dem Vandrerhjem für die Tour treffen sollten. Es wurde die Tour, mit der Überquerung des Gletschers und worauf zu achten ist erklärt. Zuerst in Norwegisch und dann in Englisch, für die paar, die dabei waren und nicht Norwegisch konnten. Die norwegische Erklärung war für mich an diesem Morgen verständlich genug.
Wir fuhren anschließen die Privatstraße bis zur Bergstation, der Galdhøppigen Sommerskistation. Hier bekamen wir einen Gurt und los ging es, dem Bergführer hinterher durch eine Geröllwüste bis zum Rand des Gletschers. Dort zogen wir den Gurt an und es wurde nochmals erklärt, dass wir alle an einem Seil mit einigem Abstand hintereinander dem Bergführer über den Gletscher zu folgen haben. In der Nähe machten sich noch andere Gruppen ebenfalls auf den Weg über den Gletscher.
Verbunden mit dem Seil liefen wir in einer Reihe über den Gletscher bis zum gegenüberliegenden Felsgrat. Das Laufen über den Gletscher war wie laufen auf festem Schnee. Nichts so besonderes. Da sich aber immer wieder Spalten öffnen oder Stellen einsacken, ist es gut, geführt über den Gletscher zu laufen. Auf dem Felsgrat angekommen, konnten wir uns wieder vom Seil lösen und einzeln nach oben laufen. Von hier sah der Gletscher zur Seite auch wesentlich spektakulärer aus, mit großen Rissen und Einbuchtungen.
Über den Grat ging es nach oben und dann das letzte Stück über ein Schneefeld. In der Mittagssonne war die Schneefläche oberhalb leicht angetaut und daher rutschig. Also drei Schritte vorwärts und gefühlt zwei zurück gerutscht. Sehr mühsam! Oben angekommen, wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt.
Wir waren der Seile wegen in zwei Gruppen aufgeteilt gewesen. Insgesamt sind es mit anderen Gruppen vielleicht 6 oder 8 Gruppen von je bis zu 20 Personen gewesen. Entsprechend groß ist die Menge auf dem Schneefeld gewesen. Davor und auf dem Gipfel verteilt sich das so, dass es sich nicht wie eine größere Menschenmenge anfühlt. Bemerkbar machte es sich aber beim schlechten Mobilfunkempfang. War aber kein Problem, der WIFI-Empfang der Gipfelhütte war super und kostenfrei. In der Gipfelhütte gab es für jeden Geschmack zu Essen und Trinken (auch warm).
Einige Zeit später hieß es dann in der Gruppe wieder zurück zu laufen. Wir lösten uns danach am Ausgangspunkt der Tour auf und ich fuhr wieder zurück zum Vandrerhjem.
16. August – Veostigen
Heute hieß es Abschied nehmen vom Vandrerhjem und zum Berghotel Hindsæter fahren. Dies ist auf der gegenüberliegenden Seite von Jotunheim und somit stand eine Umfahrung des Gebirges über den Norden an. Dichte Wolken prägten den frühen Morgen und verzogen sich nach und nach.
Die Fahrt dauerte nicht lange, obwohl ich mich nicht beeilte und auch noch Zwischenstopps einlegte. Gegen Mittag war ich im Berghotel und konnte sogar direkt einchecken. Mein feuchtes Zelt durfte ich mit Nachfrage auf einer Wiese zum Trocknen aufbauen. Die Sonne und der leichte Wind trockneten es im Nu.
Vom Hotel aus beginnen ein paar Wanderwege und den Veostigen nahm ich für diesen Nachmittag. Eine leichte Tour mit mäßigem Anstieg und einem Nadelwald. Im Wald duftete es herrlich und dahinter gab es einen freien Blick über die Landschaft bis zu den Bergspitzen.
11 Kilometer für einen tollen Blick in diese herrliche Landschaft und gerade im Wald waren die Herbstfarben und die leuchtenden Flechten fantastisch. 😀
Da vor dem Abendessen genug Zeit war, unternahm ich einen Spaziergang zu einem in der Nähe befindlichen Wasserfall.
Das Berghotel ist ein umgebauter Berghof. Dies sieht man nicht nur von außen, sondern auch im Inneren. Es macht es gemütlich, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Für Gruppen gibt es hinter dem Hauptgebäude noch weitere Hütten. Besonders hervorzuheben ist das abendliche drei Gänge Menü, das ich an diesem Tag zum ersten Mal erleben durfte.
Alle warteten in der Eingangshalle auf das Zeichen zum Betreten des Essensraumes. Dort wurde uns zuerst mitgeteilt, was es an diesem Abend zu essen geben wird. Zusätzlich wurde es beim Reichen der Speisen nochmals erwähnt. Die Speisen sind meist aus der Region und es wird u. a. erwähnt, woher sie kommen.
Meine Tischnachbarn waren ein junges Pärchen aus Luxemburg und so konnten wir uns zum Glück in Deutsch unterhalten. Macht es doch etwas einfacher. Nach dem Essen verzogen wir uns noch in die Lobby, in die Nähe des offenen Kamins, in dem ein kleines Holzfeuer für die gemütliche Stimmung prasselte.
17.08. – Hulderstigen
Das Frühstück im Berghotel fand in der alten Stube statt. Im Zwischenbereich des Raumes, in dem das Abendessen war und der alten Stube war ein üppiges Büfett aufgebaut. Gemütlich gefrühstückt und danach noch mein Matpakke zusammengestellt. Das Matpakke ist ein Pausenbrot und dazu durfte man sich vom Büfett nehmen, was man wollte, mit Ausnahme dessen, was auf dem Spezialitätentisch war. Finde ich gut, da so selbst bestimmt werden kann, was und wieviel man möchte. Der Spezialitätentisch ist mit Leckereien der Region gefüllt. Diese sind wohl etwas teurer und daher nicht für das Matpakke gedacht. Butterbrotpapier und Tüten zum Packen liegen selbstverständlich auch bereit.
Für diesen Tag nahm ich mir die kurze Wanderung Hulderstigen vor. Der Wanderweg liegt ein paar Kilometer südlich und geht von einem Wanderparkplatz an der Straße ab. Die rund 6 Kilometer sind keine große Herausforderung, zumal die Strecke relativ eben ist. So hatte ich mit dieser Wanderung einen Teil des Tals, in dem das Berghotel liegt, erkunden können.
Am Nachmittag habe ich noch eine Tour vom Hotel zum Hügel auf der anderen Talseite unternommen und später den Whirlpool im Keller genutzt. Das Hintergrundbild auf dieser Seite mit den Holzbalken wurde übrigens auf dieser Tour aufgenommen.
Ein insgesamt ruhiger Tag, nach den anstrengenderen Tagen zuvor.
18. August – Peer Gynt Hytta
Der Rondane Nationalpark liegt östlich von Jotunheimen und ist eher durch sanfte Hügel, den durch Berge geprägt. Am Høvringsvatne (See) in Rondane liegt eine Fjellstue und das war mein Ausgangspunkt an diesem Tag. Entlang in flachen und weiten Tälern bin ich durch das Rondanefjell bis zu einem Fluss gewandert. Dieser wurde überquert und kurz danach kam ich zu meinem Ziel, der Peer Gynt Hytta.
Die Peer Gynt Hytta ist eine im Sommer bewirtschaftete Hütte, die mit anderen einfachen Hütten ein Ensemble bildet. Wie ich dort ankam, war sie leider geschlossen. Es war Herbst und kein Sommer! In einer geschützten Kuhle widmete ich mich meinem heutigen Matpakke. 😊
Mit einem leichten Bogen und durch ein anderes Tal ging es danach wieder zurück zur Fjellstue.
Eine sehr schöne Tour, die sich völlig von den Touren der Vortage in Jotunheim unterschied. Keine wirklichen Berge und eine Vegetation, die eher aus niedrigem Gestrüpp bestand. Bäume sucht man hier vergebens.
Das leckere Abendessen war wieder mit meinen Tischnachbarn vom Vortag und wir unterhielt uns danach noch in der Lodge bei einem Getränk und ließen den Tag dabei ausklingen.
19. August – Besseggen
Für diesen Tag stand das zweite Highlight des Urlaubes an – die Besseggen Tour. Der Besseggen ist eine Engstelle zwischen zwei Seen, die jedoch einen deutlichen Höhenunterschied haben. Einige gehen die Wanderung von Gjendesheim, dem Seeende an, die meisten jedoch ab der Seemitte von Memurubu.
Ich entschied mich ebenfalls die Tour ab Memurubu anzugehen. Dazu nahm ich die Fähre ab Gjendesheim über den Gjende See nach Memurubu. So gibt es keinen Zeitdruck, um noch die Fähre zurückzubekommen. Die zwei Optionen wären dann in Memurubu zu übernachten oder am See entlang zurück zu laufen.
Mit die erste Fähre war meine, da ich las, dass die Fähren später durchaus sehr voll sein können und vielleicht sogar zu voll um mitzukommen. So früh morgens war es noch etwas kühl auf der Fähre, im Schutz vor dem Fahrtwind ließ es sich jedoch gut ertragen.
In Memurubu nahm ich die Gelegenheit wahr, auf eine der dort stehenden Toiletten zu gehen, bevor es auf die Tour geht. Sicher ist sicher und schont so auch ein wenig die Umwelt. Ab Memurubu geht der Weg eine ganze Zeit lang Bergauf, bis man auf dem Weg oberhalb des Gjende Sees gelangt, der diesem bis Gjendesheim folgt. Es ist ein stetiges leichtes auf und ab bis zum Besseggen, an dem ich eine Pause einlegte.
Anstrengend wurde es danach, da es dann deutlich steiler Bergauf geht und gelegentlich auch die Hände zum Einsatz kommen. Hier und da ist es gut keine Höhenangst zu haben, hat man doch an gewissen Stellen einen freien und steilen Blick mehrere hundert Meter nach unten.
Hat man es nach oben geschafft, so ist man wie so oft in den Bergen nicht wirklich oben, sondern sieht nur besser, dass es noch höher geht. Ab hier dann allerdings nur noch mit einer ganz leichten Steigung. Der Gipfel ist ein großer Steinhaufen in einer Geröllebene, der ohne den Steinhaufen gar nicht als Gipfel auffallen würde.
Anschließend geht es genauso lange leicht bergab, bis zum letzten, dann steileren Abstieg nach Gjendesheim.
Eine wirklich schöne Tour, auf der sich die Menge der Wandernden gut verteilt.
Abends gab es zur Belohnung wieder ein super Essen.
21. August – Leirungsdalen
In der Früh konnte ich vor dem Frühstück von meinem Zimmer den Morgennebel im Tal betrachten. Alles so friedlich und ruhig. Nach dem Frühstück war vom Morgennebel nichts mehr zu sehen. Das Tal war klar und es schien ein schöner Tag zu werden.
Die Tour über den Besseggen ist durchaus anstrengend und so entschied ich mich für eine leichte Tour an diesem Tag. Das Leirungstal ist ein Tal südlich des Gjende Sees und durch einen langezogenen Bergrücken von diesem getrennt.
Zuerst ging es in das weite Tal, einem Wanderpfad bis zum Berg, der das Tal zum Gjende See trennt, entlang. Diesem eigentlich steil nach oben und auf dem Bergrücken bis zu einem Einschnitt. Auf dem Stück nach oben war der Wind jedoch schon so stark, dass andere, die mit mir an dieser Stelle waren, genauso wie ich entschieden, diesen Weg nicht zu gehen. Es wäre vermutlich schon möglich gewesen nach oben zu kommen, nur im starken Wind auf einem Bergrücken entlangzulaufen macht keinen Spaß.
So sind wir alle in einigem Abstand dann im Tal selbst weitergelaufen bis zum zuvor genannten Einschnitt. Der Einschnitt ist nicht besonders hoch vom Tal aus und war schnell erklommen. Diese Stelle mit einem weiten Blick über den Gjende See hatte ich dann auch für meine Mittagspause gewählt.
Auf demselben Weg ging es dann zurück zum Wanderparkplatz auf den schmalen Pfaden im Tal.
22. August – Hindflyin
Eine leichte Bergtour suchte ich mir für den letzten Tag in Jotunheim aus. Hindflyin nennt sich die Tour und beginnt ebenfalls am Berghotel. Auf dieser Tour begleitete ich einen Bergbach in Richtung seiner Quelle nach oben. Danach war über den nächsten zwei Erhebungen jedoch kein weiterer Weg mehr zu erkennen und ich kehrte nach einer Pause um.
Für den Rückweg wählte ich einen Bogen, um auf den Veostigen vom ersten Tag zu gelangen. Über diesen ging es dann wieder durch den Wald mit seinem mit Flechten übersäten Boden zum Berghotel.
Den Nachmittag verbrachte ich zum Packen und für einen Spaziergang in der Nähe des Hotels.
23. August – Jotunheim – Oslo
Bye, bye hieß es an diesem Morgen nach dem Frühstück zum Berghotel Hindsæter und zu Jotunheimen zu sagen.
Am Nachmittag erreichte ich den Ekeberg Campingplatz in Oslo und baute mein Zelt dort auf. Der Campingplatz mitten in Oslo ist beliebt und war entsprechend voll. Für mich, mit einem kleinen Zelt, fand sich zum Glück noch ein Flecken.
Um die Beine nach der langen Fahrt zu vertreten, bin ich den Ekeberg runter und über die Oper zur Innenstadt gelaufen. Nichts Besonderes, einfach so um mich noch ein wenig zu bewegen.
Die Bilder entstanden in den Zwischenbereichen des Barcodes, einer Häuserreihe in der Nähe der Oper, die durch ihre völlig unterschiedlichen Gestaltungen auffallen.
24. August – Oslo
Ein ganzer Tag um Oslo zu erkunden stand vor mir. Ein ganzer Tag für ganz Oslo ist natürlich viel zu wenig, aber ausreichend für das, was ich mir vorgenommen hatte.
Zuerst herab vom Ekeberg, vorbei an der Oper und der alten Festung erreichte ich Aker Brygge durch dieses Viertel kam ich an dessem Ende auf die angrenzende Insel Tjuveholmen mit dem Astrid Fearnley Museum. Das Museum selbst war gar nicht so mein Ziel, sondern das durchaus interessant gestaltete Museumsgebäude, welches die Insel mit dem Festland verbindet. Am südlichsten Ende der Insel befindet sich dann sogar neben dem Museum eine kleine Bucht, in der Baden möglich ist und auch wahrgenommen wurde.
Aker Brygge, sobald es erwacht ist ebenso ein Viertel, das einiges zu bieten hat. Neben Geschäften, gibt es u. a. ganz viele Caféterien und Restaurants.
Von hier bin ich anschließend über das Schloss in der Stadtmitte zum Vigelandpark gelaufen. Dieser Park ist immer ein Besuch wert. So viele Figuren des Künstlers gibt es zu entdecken, dass es jedesmal wieder Neues zu erkunden gibt.
Die zunehmende Wolkendecke empfand ich für die Fotos spannend, bis es langsam windiger wurde und ich den Rückweg zum Campingplatz antrat. Leider nicht früh oder schnell genug. 🙃 Kurz nachdem ich an der Oper vorbei war und am Barcode entlang lief, erwischte mich der Schauer. Durchnässt kam ich an meinem Zelt an und zog mich gleich um.
Auf dem Campingplatz gibt es Räume zum Kochen und Reinigen des Geschirrs. Das war dann auch der Ort, an dem ich an diesem Abend mein Essen zubereitet. Diese Räume haben kein Fenster, dafür ist man im Trockenen beim Kochen und Abwaschen.
25. August – Oslo – Heimreise
Am Morgen packte ich alles zusammen und fuhr zum Terminal, an dem die Fähre Mittags nach Kiel ablegt. Nach dem Check-In parkte ich dort und lief in der letzten halbwegs sauberen Hose, die für das Wetter viel zu lang war, in die Innenstadt. Mein Ziel war ein Outdoorladen, an dem ich am Vortag schon vorbei kam. Eine 3/4 Hose war schnell gefunden und wurde auch gleich anbehalten.
Mit frischer Hose ging es erneut nach Aker Brygge und dort zu einem Café. Ein Latte Macchiato und ein Kanelboller (Zimtschnecke) waren meine Wahl. Die Frage, ob ich den Kanelboller warm möchte, bejahte ich. Hmmm, der warme duftende Zimt und der Latte waren toll.
Nun war es Zeit, langsam zum Fährterminal neben Akker Brygge zurück zu laufen. Bald danach konnte ich auf die Fähre und los ging die Fahrt nach Kiel, um dort am frühen Morgen anzukommen. Das Frühstück erfolgte auf der Fahrt nach Hause an einer Raststätte.
Voll mit neuen Erfahrungen war ich am späten Nachmittag dann Zuhause.
Resümee
Die Herbstfarben waren zwar nicht so intensiv, wie ich sie mir erhofft hatte, dennoch hatte die Woche in Jotunheim seinen Reiz. Das Wetter war die ganze Woche dort gut und tagsüber so angenehm, dass ich auch hin und wieder nur im T-Shirt unterwegs war.
Durch die kühleren Nächte war die Wahl des Berghotels gut gewesen und mit dem Berghotel Hindsæter war es eine sehr gute Wahl. Man fühlt sich dort heimelig und gut aufgehoben. Die Küche dort ist sehr zu empfehlenswert.
Norwegen, mein bis dato Lieblingsurlaubsland. Kennengelernt habe ich es zum ersten Mal kurz nach der Jahrtausendwende und war seit dem schon oft dort. Nur in den Jahren nach 2008 nicht mehr so oft. So ist dies nach 2011 (Lofoten) und 2015 (Jotunheimen) das dritte Mal nach 2010.
Die erste große Reise zusammen mit Melli, die Norwegen überhaupt noch nicht kannte. So wurde die Reise als Rundreise durch Südnorwegen geplant. Die bekannten Highlights wie Preikestolen und Besseggen durften ebenso wenig fehlen wie die viele Wasserfälle und bekannte Städte, einschließlich der Hauptstadt Oslo. Es wurde eine Planung, auf der auch ein paar Touren und Orte waren, die ich noch nicht besucht hatte oder erneut gespannt war wieder dort zu sein. Ein Beispiel für Neues war die Moschusochsen-Safari.
Melli brauchte noch einiges an Ausrüstung und auch ich kaufte noch ein neues Zelt, da sich bei meinem Alten die Versiegelung der Nähte auflöste und es undicht wurde. Bis Ende Juni hatten wir so weit alles, sodass es losgehen konnte.
Was nicht zu unserem Wunsch gehörte, war das Tief, das sich längere Zeit vor unserem Urlaub im Süden von Norwegen festgesetzt hat und auch noch in Ausläufern zum Reisebeginn vorhanden war.
18.06.2018 – Anreise
Uns stand eine sehr lange Autofahrt bis Hirtshalts bevor. Die Strecke bis zur Fähre am nördlichen Ende von Dänemark betrug 999 Kilometer. Wir sind daher zeitig los, um genügend Puffer zu haben und um mehrere Pausen einlegen zu können. Bis auf ein wenig stockenden Verkehr durch den Elbtunnel verlief alles reibungslos.
Das Einzige das uns Sorgen machte, war die Windstärke von 12 Beaufort (starker Sturm) bei Hirtshalts am Morgen. Während des Tages flaute es zum Glück ab und bei unserer Ankunft war es nur noch ein laues Lüftchen.
Nach dem Check-In und Bezug der Kabine machten wir noch einen kleinen Rundgang im Schiff. Gegessen hatten wir schon in Dänemark und sind so bald nach der Abfahrt ins Bett.
Die Fahrt von Abends (20:00 Uhr) verlief langsam und ruhig bis zu unserer Ankunft am frühen Morgen (6:30 Uhr) in Stavanger.
19.06.2018 – Ankunft in Norwegen – Preikestolen
Da waren wir also in Norwegen und hungrig, da wir bewusst nichts auf der Fähre gefrühstückt hatten. Unser Wunsch war, in einem Café in Stavanger zu frühstücken. Das taten wir dann auch im Starbucks, das war nämlich das Einzige, das in der Innenstadt schon offen hatte.
Von Stavanger fuhren wir an diesem Morgen an den Lysefjord, zur Preikestolen Fjellstue. Ziemlich dunkle Wolken hingen am Himmel und wir nahmen zuerst einen Kaffee in der Fjellstue, um zu sehen, ob das Wetter sich noch ändert. Wird schon!
So sind wir zu unserer ersten Wanderung in Norwegen zu einem der beliebtesten Highlights Südnorwegens los. Das Wetter hatte immerhin den Vorteil, dass nur sehr wenige an diesem Tag hier unterwegs waren. Vom Preikestolen hat man einen freien Blick, 600 Meter nach unten und einen tollen Fernblick. So kenne ich es auch aus meinen bisherigen Urlauben. Nur heute eben nicht. 😂
Auf dem Rückweg fing es dann leider doch noch an zu regnen. Durchnässt kamen wir an der Fjellstue an und tranken zum Aufwärmen etwas Warmes.
Von hier fuhren wir Richtung Norden, an das Ende des Tysdalsvatnet. Direkt am Zufluss des Sees ist der Tysdal Campingplatz. Eigentlich wollten wir hier unsere Zelte aufschlagen. Nur durch den Regen waren unsere Klamotten noch feucht und ein wenig kalt war uns auch. So entschlossen wir uns eine der kleinen Hütten zu nehmen.
20.06.2018
An diesem Tag wollten wir eigentlich zur Trolltunga wandern, um dort in der Nähe im Fjell zu übernachten. Eigentlich! Das Tief, das immer noch in Ausläufern über Norwegen hing, sorgte für Minusgrade in der Nacht im Fjell. Da Melli nicht für solche Temperaturen ausgerüstet war, haben wir uns kurzfristig umentschieden und sind ein paar Kilometer weiter gefahren.
Der Lofthus Campingplatz war somit unser Zuhause für zwei Nächte. Auch hier mieteten wir wieder eine der kleinen Hütten, die am Rand des Platzes steht. Der Campingplatz liegt oberhalb der Hardanger Fjordes, mitten in den Obstplantagen. Sogar auf dem Campingplatz sind eine ganze Menge Obstbäume, hauptsächlich Kirschbäume. Den Tipp zu diesem Campingplatz erhielt ich von einem Freund aus einem MINI Forum.
Ohne die Tour zur Trolltunga an diesem Tag hatten wir Zeit für einige Stopps und Exkursionen an diesem Tag. So bogen wir auf eine Seitenstraße ab, um zum Sandsfossen zu kommen, an dem eine ausgefallene Brücke die Überquerung zu Fuß interessant machte. Direkt an der Landstraße auf unserem Weg kamen wir am bekannten Låtefossen vorbei und stoppten auch hier. Eine so große Wassermasse ist hier nicht immer zu sehen. Da hatte zumindest das Tief für einen tollen Wasserfall gesorgt. Ebenso lag eine Stabkirche auf dem Weg und diese besichtigten wir, da diese für Melli neu waren.
21.06.2018 – Trolltunga
Da es nichts wurde mit der geteilten Wanderung über zwei Tage zur Trolltunga, sind wir an diesem Tag früh los, um hoffentlich einen freien Platz auf dem oberen Parkplatz des Startpunktes zu bekommen. Die Tour an einem Tag ist schon fordernd und vom oberen Parkplatz ist es zumindest etwas einfacher. So früh wir auch da waren, der obere Parkplatz war leider schon voll. So hieß es die ersten fast 4 Kilometer auf einer geteerten Serpentinenstraße den Berg hoch laufen. Wenig attraktiv, aber die einzige Möglichkeit.
Oben angekommen ging es dann auf einem typischen Wanderweg in das Fjell und lange oberhalb eines Sees entlang. Sogar ein Schneefeld mussten wir passieren. Der Frühling war hier oben tatsächlich noch nicht so ganz angekommen. Auf dem Weg und an der Trolltunga waren nur wenige andere mit uns unterwegs. Das war unser Glück und so mussten wir nicht allzu lange warten, um auf die Spitze zu gelangen. Etwas verzögert wurde es durch einen, der vor uns dort war und nacheinander verschiedene Flaggen für Bilder auspackte. Bei der dritten Flagge sorgte es aber auch für Belustigung – wie viele werden denn noch kommen? 😅 Es war dann nur noch eine.
Die Bewölkung variierte während des Tages und so liefen wir unter dichter Wolkendecke, wie auch im strahlenden Sonnenschein.
Anschließend hieß es, den Weg dann wieder zurück laufen. Fast 29 Kilometer und sehr viele Höhenmeter lagen am Ende hinter uns und so fuhren wir ausgepowert zum Campingplatz zurück.
Das jedoch nicht so direkt, denn wir wurden zu einem Stopp gezwungen. Für Bauarbeiten war die Straße am Fjord kurzzeitig gesperrt und wir mussten so lange ausharren bis sie wieder freigegeben wurde. Ein Umfahren hätte nur fünf Minuten Zeitersparnis gebracht und war damit keine wirkliche Option.
Am Campingplatz bereiteten wir unser Abendessen vor und nach dem Essen fielen wir erschöpft – aber auch zufrieden – in die Betten.
22.06.2018 – Fahrt nach Jotunheimen
Welchen Weg nehmen wir für die nächsten Tage – zum Geiranger Fjord oder in das Dovrefjell? Diese Frage stellte sich uns an diesem Tag, denn die weitere Reise nach Norden wird in einer Schleife verlaufen und heute hatten wir die Wahl in welcher Richtung. Der Wetterbericht sagte mäßiges Wetter für das Inland und gutes für die Küste voraus. Nach den letzten nicht ganz so sommerlichen Tagen beschlossen wir daher, unsere Reise in Richtung Küste fortzusetzen.
Zuerst hieß es noch am Hardanger Fjord entlangfahren bis zur Hardanger Brua, über die wir den Fjord überquerten. Um auf die Brücke zu gelangen, geht es in einen Tunnel und über einen Kreisel im Tunnel zur Brücke. Auf der anderen Seite des Fjordes folgten wir der Straße nach Norden zum Aurlandsfjord.
Unser nächster Halt war am Skjærdalsfossen. Beine vertreten und auf die Toilette gehen. Von letzterer hatten wir nicht viel erwartet, waren dann aber sehr überrascht über deren Stil mit großem Fensterblick.
Am Aurlandsfjord angelangt, machten wir erneut einen Stopp. Das Otternes Bygdetun, eine Ansammlung alter Bauerngebäude, lockte uns und war eine willkommene Gelegenheit, die Beine zu vertreten. Das Wetter wurde an diesem Fjord auch schon angenehmer.
Noch am Aurelandsfjord erwartete uns das nächste Highlight. Stegastein, eine Aussichtsplattform über dem Fjord, die am Ende mit einer Glasplatte abschließt und so freien Blick auf den Fjord gewährt. Tolle Aussicht bei reichlich Wind.
Der Aurelandsfjord geht in den größten Fjord Norwegens, dem Sognefjord über. Ab hier fuhren wir östlich in das Lærdal, in dem wir übernachteten.
Am Campingplatz Maristova im Tal gab es leider keine Hütte und so packten wir trotz kühler Temperatur unsere Zelte aus. Ich fand es schon sehr kühl über Nacht, Melli verzog sich mitten in der Nacht zuerst in Svarta und dann später in den gewärmten Aufenthaltsraum. Da wir die Einzigen hier waren, war dort mit keinen Überraschungen zu rechnen.
23.06.2018 – Valdresflya, Jotunheimen
Leicht verfroren frühstückten wir im Aufenthaltsraum, der zumindest etwas wärmte. Zelte abbauen und weiter….
Wir fuhren noch weiter im Lærdal bis wir zu einer Kreuzung gelangten, auf der wir abbogen zur Valdresflya, einer Hochebene. Hier lag sogar noch reichlich Schnee und es war merklich kühler.
Nördlich der Valdresflya kamen wir an unserem Tagesziel an. Jotunheimen, das Reich der Riesen, lag vor uns.
Wie sollte es auch anders sein – wir nahmen abermals eine Hütte. Der Mauranger Campingplatz liegt an der Landstraße, getrennt von einem wilden Fluss. Eine sehr schöne Hütte mit Küche und Terrasse am Rand des Campingplatzes, inmitten eines Birkenwaldes war unsere.
Da wir früh ankamen, nahmen wir uns eine kurze Wanderung im flacheren Teil von Jotunheimen vor. Der Hulderstigen etwas nördlich des Campingplatzes war es. In der Sonne war es hier schon sehr viel angenehmer als im Lærdal tags zuvor.
24.06.2018 – Jotunheimen
Ganz gemütlich begann der Tag. Nur eine knapp 10 Kilometer-Wanderung stand an. Abermals im selben Tal, um die Region um das Berghotel Hindsæter zu erkunden. Mit Veostigen ist der Weg bezeichnet und war nicht besonders anspruchsvoll, dafür von der Vegetation um so abwechslungsreicher.
Start- und Endpunkt war am Berghotel und nach der Wanderung buchten wir dort ein Zimmer für die übernächste Nacht inkl. Abendessen. Ich war in diesem Berghotel schon einmal für eine Woche zu Gast und es war sozusagen Pflicht eine Übernachtung mit Essen hier einzuplanen.
25.06.2018 – Jotunheimen – Besseggen
Mit die bekannteste Tour und eine, die jeder Norweger einmal gegangen sein sollte, war unsere heutige. Früh sind wir dazu aufgestanden und zum naheliegenden See Gjende gefahren. Mit der ersten Fähre sind wir dann bis nach Memurubu, das nicht ganz in der Mitte des lang gestreckten Sees Gjende liegt.
Hier waren wir nun mit einigen anderen Frühaufstehern, um den bekannten Besseggen zu bewandern.
Über 16 Kilometer standen vor uns und zuerst einmal hieß es bergauf, wie fast über die gesamte Strecke, mit Sicht auf den Gjende.
Bekannt ist diese Tour durch eine Erzählung von Henrik Ibsens – Peer Gynt. Nach einem Anstieg führt der Wanderweg fast auf einer gleichbleibenden Höhe bis zu einem Grat. Dieser trennt zwei Seen und ist an seiner schmalsten Stelle nur 50 Meter breit. Jedoch liegen zwischen den Seen mehrere hundert Höhenmeter!
Kurz danach kommt das steilste Stück mit großen Steinblöcken. Hier braucht man dann manchmal auch die Hände, um weiter zu kommen. Am Anfang des Abstiegs stießen wir auf ein Schneefeld in der Nähe des Wanderweges, auf dem ein paar Rentiere Zuflucht vor der Wärme gesucht hatten.
Nach dieser tollen, aber auch anstrengenden, Tour fuhren wir zum Berghotel Hindsæter.
Beim Weg von der Rezeption zu unserem Zimmer lief uns ein Koch über den Weg. Es war derselbe wie vor drei Jahren! Ein kurzer Plausch und nach dem Bezug des Zimmers genossen wir die Sonne auf der Terrasse mit einem Kuchen und Kaffee.
Der Essensraum wurde, so wie ich es noch aus Erinnerungen kannte, kurz vor dem Abendessen geschlossen. Alles versammelte sich in der großen Eingangshalle, bis wir freundlich zum Abendessen gebeten wurden. Ein Drei-Gänge-Menü mit Spezialitäten der Region, bereichert durch die internationale Küche. Seeeehr lecker.
26.06.2018 – Reisetag
Das Frühstück findet in der alten Stube des Gebäudes statt. Gemütlich, mit seiner Einrichtung und so verteilt, dass es ruhig ist.
Wir verabschiedeten uns vom Hotel und fuhren weiter nach Norden zum Geiranger Fjord. Auf dem Weg machten wir Halt in Lom, um die Stabkirche zu besuchen. Viele Kilometer weiter in Billingen stoppten wir erneut für eine Pause mit einem Spaziergang zum Vertreten der Füße.
Und dann kamen wir vom Fjell herab zum Geiranger Fjord, mit strahlendem Wetter und bester Aussicht.
Am Anfang des Ortes machten wir Halt und unternahmen die Wanderung zum Storsæterfossen, einem Wasserfall, hinter den man auch gehen kann, was wir auch taten.
Außerhalb vom Ort Geiranger, unterhalb der Serpentinenstraße „Adlerschwingen“ liegen zwei Campingplätze. Der erste war ausgebucht, auf dem zweiten (Grande Hytteutleige og Camping) haben wir noch ein Plätzchen für unsere zwei Zelte in der Nähe des Wassers bekommen.
27.06.2018 – Geiranger
In der Nähe der Zelte, am Wasser, standen ein paar Holztische in einer Vertiefung. Dort breiteten wir uns für das Frühstück aus. Während wir frühstückten und der Fjord noch im Nebel lag, huschte ein Eichhörnchen hinter uns, keine zwei Meter entfernt, vorbei. 😊
Nach dem Frühstück fuhren wir auf die gegenüberliegende Fjordseite für eine Wanderung zu einer alten Alm. Dazu ging es an den Felsen und immer mit Blick auf den Fjord, an diesem entlang. Die Alm ist auch per Boot erreichbar und auf dem Weg sind nur wenige andere unterwegs gewesen. An der Alm war es ebenfalls ruhig und nur ein paar weitere Personen außer uns dort. Ein Ausflug an einem sonnigen Tag, der nicht allzu anstrengend war.
Von der Alm aus kann man, wie auf dem letzten Bild zu sehen, die Wasserfälle der sieben Schwestern gut sehen, die ein weiteres Wahrzeichen des Geiranger Fjordes sind.
28.06.2018 – Trollstigen
Los geht’s. Wieder ein Fahrtag. Diesmal nach Westen, in das Landesinnere, in das Dovrefjell. So sind wir die Serpentinenstraße nach oben gefahren und haben natürlich noch einen letzten Blick auf den Fjord vom Aussichtspunkt geworfen. Bye Geiranger.
Über den Berg und weiter zum nächsten Grat, der uns mit Nebel erwartete. Von dort ging es die bekannte Serpentinenstraße Trollstigen herunter.
Unten im Tal angekommen, folgten wir dem Tal nach Åndalsnes. Im nächsten Tal bogen wir jedoch in die entgegengesetzte Richtung ab und in diesem Tal nach Westen. Am späteren Nachmittag kamen wir dann im Dovrefjell an. Hier war es wieder kühler und daher nahmen wir abermals eine feste Unterkunft. Die Hütten waren hier eher kleine Häuser und zu groß für uns oder klein und schon belegt. Jedoch gab es ein paar Apartments in einem langgestreckten Anbau mit jeweils eigener Eingangsterrasse und ein solches bezogen wir dann.
Das Furuhaugli liegt mitten im Nichts, nördlich von Dombäs. Gewählt hatten wir es, da hier Moschusochsensafaris angeboten werden. Der Guide kam auch gerade von einer Tour zurück, während wir bei der Anmeldung für das Apartment waren. Die Gelegenheit nutzten wir und buchten die Safari für den nächsten Tag.
Einen Ausblick auf einen Moschusochsen hatten wir bereits im Apartment, und zwar in voller Wandgröße am Ende des Bettes. Das wird bestimmt toll.
29.06.2018 – Muschusochsen-Safari
Am Morgen warteten wir zum vereinbarten Zeitpunkt auf den Guide. Er teilte uns mit, dass nur wir beide für diesen Tag gemeldet sind. Wir hatten somit eine Privatsafari. Der Guide, ein ausgewanderter Deutscher fuhr mit uns ein paar Kilometer die Landstraße entlang, bis er in einen Weg abbogen. Einige Zeit später waren wir am Ausgangspunkt für die Safari.
Da er uns für fit einstufte, liefen wir keine gemütlichen, flach ansteigenden Wege in das Fjell, sondern eher den kurzen steileren Weg. Im Fjell, das im Dovrefjell eher eine Hügellandschaft gleicht, dauerte es eine Weile bis wir nach mehreren Hügeln endlich Moschusochsen sahen. Eine kleine Gruppe mit zwei Jungtieren. Langsam trollten sie sich um einen Hügel.
Ihnen zu folgen bzw. den Weg abzuschneiden, ohne sie in Panik zu versetzen war gar nicht so einfach. Unser Guide wusste aber wie und so hatten wir dann nach einer Anhöhe die Moschusochsen wieder vor uns. In geduckter Haltung liefen wir zu einem großen Felsblock, der einsam im Fjell lag. Dieser gab uns Schutz, denn wir waren nicht mehr sehr weit von den Moschusochsen entfernt. So nah heran geht er nur bei ganz kleinen Gruppen.
Wie man an den Bildern erkennen kann, war es an diesem Tag im Fjell windig. Mit der entsprechenden Bekleidung kein Problem und für die Safari super, da das Fell der Moschusochsen dann schön im Wind wog.
Am Nachmittag bekam ich dann etwas typisch Norwegisches. Waffeln 😀 Mit jeweils einem warmen Kakao und einem großen Teller mit einer Waffel saßen wir im Freien vor der Rezeption. Danach machten wir es uns noch eine Weile auf einer Decke im Gras gemütlich und sonnten uns. Ja, im Windschatten war es sogar richtig warm. 😀
Zu späterer Stunde, nach dem Abendessen, sind wir noch nach Norden gefahren zu einem Spaziergang zum Snøhetta Viewpoint. Der Weg vom Parkplatz lag schon im Schatten und es wurde merklich kühler. Im Viewpoint dagegen war es angenehm warm, mit einem tollen Blick über das Tal auf den Snøhetta.
30.06.2018 – Lillehammer
Ein weiterer Fahrtag stand an. Wir fuhren nach Süden, nach Lillehammer. Vom Dovrefjell viele Kilometer entfernt, jedoch auf einer Hauptverbindungsstraße war die Fahrt bald hinter uns gelassen. Das Wetter war gut und unsere Zelte wurden wieder ausgepackt. Lillehammer Camping liegt am Ufer des Mjøsa-Sees und unsere Zelte standen nicht weit vom Ufer entfernt.
Lillehammer wollten wir mit Kultur verbinden. Maihaugen, oberhalb von Lillehammer, ist ein Freilichtmuseum. Hier stehen Gebäude aus den verschiedensten Epochen und Regionen Norwegens. Alle so eingerichtet wie es zur jeweiligen Zeit üblich war. Hier und da waren auch Angestellte des Museums in traditioneller Kleidung, um Gebäude, Funktionen oder Lebensweise zu erklären. Die letzten Gebäude sind aus den 70’ern und 80’ern und somit mit ihrer Einrichtung das, was wir aus unserer Kindheit oder der Erzählung unserer Eltern noch kennen.
Den Weg zum Freilichtmuseum und zurück zum Campingplatz sind wir selbstverständlich zu Fuß gelaufen. So konnten wir das heutige Lillehammer gleich mit erleben. Auf der Hauptfußgängerzone war schon einiges los, war es doch Wochenende und alles draußen bei dem guten Wetter.
Es war Wochenende und auf dem Campingplatz fanden sich am Nachmittag noch Grüppchen in Feierlaune ein. Ein Campingplatz muss also nicht immer ruhig und beschaulich sein. 🙃
01.07.2018 – Lillehammer
Die Wanderung, auf die wir uns nach dem Frühstück begaben, war auf der gegenüberliegenden Seeseite. So hatten wir oft einen schönen Blick über den See und auf Lillehammer. Von der nahen Stadt war hier nichts zu hören und nur wenige waren mit uns auf diesem Weg unterwegs. So ging es durch Felder und einem Wald. Ein Kontrast zum Dovrefjell, das fast nur mit niedrigen Pflanzen bewachsen ist.
Nachmittag sind wir durch Lillehammer gefahren, und zwar zur Skisprungschanze. Dort kann man zwischen den Skisprungschanzen auf einer Treppe nach oben laufen oder wie wir den danebenliegenden Sessellift nehmen. 😊
Die Aussicht von oben ist toll. Wahnsinn, denkt man sich, wenn man oben auf der Skisprungschanze steht und nach unten schaut. Da fahren die freiwillig runter?
So schnell wollten wir nun nicht runter und sind die Treppe nach einem Spaziergang im Wald oberhalb der Skisprungschanzen nach unten gelaufen.
Am Campingplatz machten wir es uns für den Rest des Nachmittags gemütlich bis zum Abendessen. Nach diesem sind wir für einen Spaziergang über die alte Brücke über den See gelaufen.
02.07.2018 – Oslo
Der wirklich letzte Fahrtag in Norwegen brachte uns von Lillehammer nach Oslo. Unsere Zelte schlugen wir auf dem sehr wenig besuchten Ekeberg Campingplatz auf. Ich kenne diesen Campingplatz auch ganz anders, nämlich so voll, dass sich nur noch hier und da ein Plätzchen für ein Zelt findet. Das schlechte Wetter zu Beginn unserer Reise hat wohl viele abgehalten.
Der Ekeberg Campingplatz liegt auf einem Berg (Ekeberg) innerhalb von Oslo und grenzt an einen Park an. Über diesen erreicht man in 15 Minuten die bekannte Osloer Oper, welche einem im Fjord liegenden Eisblock nachempfunden ist.
Also lag es nah, den Rest des Tages mit einem ersten Stadtrundgang zu verbringen. Hinunter zur Oper und von dieser über die Innenstadt (Karl Johans Gate), am Schloss vorbei und am Fjord zurück, um zur alten Festung von Oslo zu kommen. Akershus Festningen kann zum Großteil betreten werden und ist gleichzeitig ein Park am Meer.
Mehr haben wir an diesem Tag nicht erkundet. 😅 Es stand doch noch ein Einkauf für das Abendessen auf dem Rückweg an.
03.07.2018 – Oslo
Ein Besuch im Vigelandpark ist Pflicht, wenn man in Oslo ist. Wir sind jedoch nicht den kürzesten Weg dorthin gelaufen. Zuerst bogen wir am Hauptbahnhof auf einen Fußweg am Akers Elv entlang ab. Diesen liefen wir einige Zeit und sahen so das Oslo abseits der Hauptattraktionen.
Zurück am anderen Flussufer kamen wir wieder auf die Flaniermeile, auf der wir auch schon am Tag zuvor waren. In einer Seitenstraße kaufte ich mir noch eine kurze Hose, hatte ich doch keine saubere mehr dabei und es sollte ein schöner Tag werden.
Um das Schloss und einige Straßen weiter kamen wir zum Eingang des Vigelandparkes. Der Bildhauer Gustav Vigeland hat über sehr viele Jahre alle Skulpturen in diesem Park selbst angefertigt. Die Skulpturen stellen den Lebenslauf der Menschen in seinen einzelnen Phasen dar. Hauptattraktion im Park ist ein Monolith.
Es war so angenehm an diesem Tag, dass wir uns sogar ein Eis kauften. Ich hatte mich natürlich gleich bekleckert – kein Wunder, dass ich keine saubere kurze Hose dabei hatte. 😅
04.07.2018 – Heimreise
Da war er, unser letzter Morgen in Norwegen in diesem Urlaub. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, packten wir alles in Svarta und fuhren zum Terminal für die Fähre von Oslo nach Kiel. Check-In für die Fähre war um 12:00 Uhr und noch sehr viel Zeit bis dahin. Wir waren mit bei den ersten am Terminal und konnten Svarta nach dem Check-In auf den Parkplatz abstellen.
Von dort sind wir in einem Bogen nach Aker Brygge. Hier waren einmal die Umschlaggebäude für Waren und es ist mittlerweile ein Bezirk mit Restaurants, Geschäften, Büros und Wohnungen. Vom östlichen Rand Aker Brygges hat man einen guten Blick auf das Rathaus von Oslo. Wir suchten uns ein Café, um gemütlich Frühstücken zu können und fanden eines im inneren Bereich von Aker Brygge.
Gesättigt sind wir zurück zum Parkplatz und konnten gleich los und Svarta in die Fähre fahren. Norwegen verabschiedeten wir mit der Fahrt durch den Oslofjord an einem sonnigen Tag.
05.07.2018 – Heimreise
Am frühen Morgen erreichten wir ein bewölktes Kiel. So sind wir gleich von der Fähre und haben die Heimfahrt angetreten. Auf dem Weg nach Hause hielten wir an einer Raststätte und frühstückten dort bei klarem Himmel und Sonnenschein.
Viele Stunden später waren wir wieder Zuhause von diesem Trip durch Südnorwegen.
Resümee
Norwegen, ein Land, das ich oft schon bereist habe und mich wieder erneut begeisterte. Wir waren „nur“ in Südnorwegen unterwegs und dennoch ist die gebotene Vielfalt von den Bergen (Fjell), den Fjorden und allgemein der Landschaft so groß, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.
Moschusochsen leben in Europa nur im Dovrefjell noch wild. Es ist toll, diese mächtigen Tiere in Freiheit erleben zu dürfen.
Wo auch immer wir auf Wanderungen unterwegs waren, waren wir oft sehr alleine unterwegs. Oder, wie bei der Wanderung zur Trolltunga oder über den Besseggen, mit vielen anderen unterwegs und waren auch dort nicht in einem Gedränge und konnten die Natur genießen.
Wetter – ja, da zeigt sich der Norden von allen Seiten. Soviel Regen, das wir durchnässt waren und auch Sonne mit kurzer Kleidung. Alles war dabei. Also immer schön gemischt einpacken.
Infos
Die Kartendarstellungen basieren auf der Anzeige in Trailrunner Mini mit OpenStreetMaps.
Die Idee einer Reise nach Andorra kam mir bereits 2020. Ich suchte mir damals zwei Campingplätze für die An- und Abreise in Frankreich und einen für den Aufenthalt in Andorra heraus. Nur wurde dann leider in 2020 und 2021 nichts aus dieser Reise aufgrund verschiedenster Bestimmungen.
2022 jedoch war alles gegeben, um die Reise nach Andorra zu unternehmen. Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Planung für eine Alleinreise änderte sich die An- und Abreise, da ich nun nicht mehr alleine unterwegs war. Miri und Micha starteten bereits zwei Tage früher und waren damit einen Tag länger in Frankreich auf dem von mir ausgewählten Campingplatz und einen Tag früher in Andorra. Der Campingplatz war nach Angabe von Miri toll, mit seinen Parzellen und den Details an den Gebäuden usw. Die Wahl des Campingplatzes war somit gut gewesen.
Melli und ich änderten kurzfristig die Unterkunft der Anreise und wählten ein Hostel in Sète anstatt des Campingplatzes. Der Grund dazu war für uns etwas mehr vom Mittelmeer zu erleben.
Der Campingplatz für die Rückreise wurde gestrichen. Die Betreiber hatten aufgehört und den Platz der Gemeinde übergeben. Diese reagierte leider nicht auf Anfragen von uns. Somit suchten wir eine Alternative. Diese war zwar teurer, aber definitiv eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Mehr dazu später.
Anreise
18. Juli – Anreise – Sète
Für eine Anreise stehe ich gerne etwas früher auf, um u. a. einem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen. Wenn dann der Wecker sich deutlich vor 4:00 Uhr meldet, bin ich schon am Grübeln, ob es wirklich eine gute Idee ist. Bis Sète sind es nach dem Routenplaner über 1000 Kilometer und daher ist es schon gut so früh los zu fahren.
Bis Lyon verlief alles ohne Problem, ab Lyon bis Orange jedoch wurde es merklich mehr Verkehr und immer wieder kamen Staus oder stockender Verkehr, sobald wir eine größeren Stadt passierten. Auf der Fahrt legten wir regelmäßig Pausen ein, für die Melli belegte Brötchen und Sandwiches eingepackt hatte. Kurz nach Lyon stieg das Thermometer in Svarta an und zeigte eine Außentemperatur bis zu 41,5 Grad. Wirklich Pause? Ja! Zum Glück gab es schattige Plätze unter Bäumen, die uns vor der direkten Sonne schützten.
In Sète angekommen, waren es dort am Mittelmeer um 19:00 Uhr immer noch 29 Grad. Vom Parkplatz zum Hostel Georges mussten wir zwei Brücken überqueren und einem Kanal einige Meter folgen. Ein bisschen Venedig Feeling. Im Hostel war der Eingangsbereich und sogar unser Doppelzimmer angenehm gekühlt. 😊
Kurz frisch gemacht und schon waren wir auf der Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Auf einem Platz passierten wir eine Bühne mit Live-Musik und vor einigen Restaurants waren ebenfalls Musiker am Spielen oder an der Vorbereitung dazu. Der Grund war, wie sich herausstellte, das Jazz-Festival, das in dieser Woche in Sète war.
Zu Essen haben wir ein Restaurant an einem Kanal gefunden. Dabei konnten wir Ruderer beim Training beobachten und uns über mangelnde Englischkenntnisse der Bedienung amüsieren. Bestellt hatten wir neben Wasser je eine Sprite. Erhalten hatten wir Aperol Spritz. Na ja, wenn’s denn schon da ist. 😊
Gleich zurück in das Hostel wollten wir nach dem Essen noch nicht und sind daher ein wenig durch Sète bis zum äußeren Kai gelaufen. Sehr angenehm an den Kanälen und mit dem Jazz-Festival bestimmt auch eine Reise mit mehr wie einem Tag Aufenthalt wert.
19. Juli – Anreise – Mittelmeer und Pyrenäen
Nach einer erholsamen Nacht und einem ausreichenden Frühstück im Hostel machten wir uns auf die weitere Reise. Zunächst bis Saint-Pierre-la-Mer, nordwestlich von Narbole. Ein Fischerdorf mit einem riesigen Strand. Das Navi in Svarta führte uns dabei über sehr eigenwillige Straßen, die in Deutschland eher als Promilleweg durchgehen würden. Immer wieder spannend, wo einen das Navi des MINI’s hinführt.
In Saint-Pierre-la-Mer verbrachten wir ein paar Stunden am und im Meer. Am Strand war mehr wie genügend Platz und das Wasser des Mittelmeers angenehm warm.
Bevor wir weiter fuhren, kauften wir noch ein paar frische Waren für das Abendessen und die nächsten Frühstücke ein. Auch reichlich belegte kleine Fladenbrote fanden den Weg zu uns.
So ging es über die Autobahn Richtung Barcelona und bei Perpignan in das Landesinnere auf die Schnellstraße N116 – auf in die Pyrenäen. Zunächst noch mehrspurig, wurde die Straße später nur noch einspurig. Kurz davor machten wir eine Pause und aßen unsere Fladenbrote.
Die anschließende Strecke wurde zunehmend kurviger 😀 und brachte uns immer höher bis über einen Pass kurz vor Andorra. Nach der Grenze zu Andorra entschieden wir uns für den kostenpflichtigen Tunnel, da wir bereits länger unterwegs waren und erwartet wurden.
In Andorra kam nach Soldeu die Abfahrt in das Tal d’incles, die gesperrt war. Wir hatten jedoch von Miri zuvor die Info erhalten, die Sperrungen zu ignorieren. Auch konnten wir an der Schranke in das Tal hinein durchfahren, da es bereits nach 18:00 Uhr war. Die einspurige Straße in das Tal ist nämlich von Morgens bis Abends nur mit Sondergenehmigung befahrbar. Am Campingplatz Camping Font de Ferrosins bekamen wir mit der Anmeldung einen Zettel, der uns die nächsten Tage die Zufahrt sicherte.
Während des Aufbaus unserer Zelte kamen Miri und Micha von einer Wanderung zurück. Nach der Begrüßung bauten wir unsere Zelte fertig auf und begannen anschließend mit dem Kochen des gemeinsamen Abendessens – Mie-Nudeln mit frischem Gemüse aus Frankreich.
Andorra
20. Juli – Estany de l’Estanyo
Der erste Wandertag in den Pyrenäen begann mit noch kühlem Wetter am frühen Morgen. Kaum war die Sonne zu uns in das Tal vorgedrungen, wurde es merklich wärmer.
Die Anfahrt sollte nach Navi nicht kompliziert sein. Sollte! Micha, der vorneweg fuhr, bog in einem Ort plötzlich ab. Wohin will er denn? Wir sind dann hinterher und kamen so auf eine kurvige Straße zu einem Pass mit einer Aussichtsplattform. Eine schöne Alternative zur Hauptstraße. Danach ging es noch über eine kurvenreiche Straße bis kurz hinter El Serrat. An einer Mautstation zahlten wir die Gebühr, um auf den Parkplatz für unsere Tour zu gelangen.
Diese erste Tour in Andorra war eine von den Anforderungen her leichte Tour. Vom Parkplatz folgten wir einem breiten Schotterweg, den wir für einen Schlenker direkt an einem Bach entlang verließen. Dieser Bach im Naturpark Sorteny war unser ständiger Begleiter. Wie erwähnt, anfangs an einem Schotterweg, später an einem schönen Wanderweg. Die Steigung war verhältnismäßig gleichmäßig auf die rund vier Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Bergsee Estany de l’Estanyo verteilt.
Während des Aufstieges begegneten uns sehr wenige andere Wanderer. Am Bergsee waren dann jedoch gleich zwei größere Gruppen zu sehen. Die eine zog bald weiter und die zweite war hinter einer Biegung des Sees kaum zu sehen und so hatten wir das Gefühlte nur mit wenigen anderen verteilt, um den See dort zu sein.
Müsliriegel und Mangostücke waren unsere Verpflegung bei der Rast am See. Danach hieß es fast denselben Weg wieder zurückzugehen. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke bogen wir zum Refugio Bord de Sorteny ab, das wir auf der anderen Talseite schon am Morgen gesehen hatte.
Am Refugio kehrten wir für eine Rast ein. Es gab Gegrilltes, eine kalte Tomatensuppe und einen Käsekuchen – je nach Lust der jeweiligen Person. Eigentlich war uns dabei nach Schatten, da die Sonne schon den ganzen Tag schien, am Refugio war allerdings auch immer wieder ein böiger Wind, der das Aufspannen der Sonnenschirme nicht zuließ und wir so auf der schönen Terrasse in der Sonne saßen.
Gesättigt traten wir den Rest des Weges bis zum Parkplatz auf einem breiten Weg an. Von diesem wichen wir für einen alternativen kleinen Pfad bis zum Parkplatz ab. Eine schöne Extraschleife, die kurz vorm Parkplatz dann noch mit Höhenmetern belohnt wurde. 😅
Auf dem Rückweg zum Campingplatz legten wir einen Einkaufsstopp ein, um Verpflegung für die nächsten Touren und frisches Gemüse für das Abendessen, ein Gemüsecurry mit Couscous einzukaufen.
Tour: 9 Kilometer, 732 Höhenmeter
21. Juli – Pic de Gargantillar
Für diesen Tag stand nur eine kurze Anfahrt vor uns. In nicht einmal 15 Minuten waren wir schon auf dem Parkplatz zu mehreren Sesselliftstationen. Alles war fast leer und machte einen verlassenen Eindruck. Klar, die Hauptaktivität hier erfordert Schnee, der weit und breit nicht zu sehen war.
Auf dem ersten Kilometer liefen wir auf einem Zugangsweg bzw. auf einem Teil einer Skischneise durch den Wald. Breit, staubig, kahl und nicht im Geringsten attraktiv im Sommer. Das änderte sich, als wir auf einem kleinen Pfad durch den Wald nach oben abbogen. Am Ende des Pfades erreichte wir den ersten See des Tages.
Die gelben Punkte meist ohne Smiley 😊 waren unsere Wegmarkierung. Diesen Markierungen und Wanderschildern an Kreuzungspunkten folgten wir dem Weg vorbei an insgesamt sieben Seen und weiteren, die wir nicht direkt passierten, gemütlich bis unterhalb eines Passes. Ab hier wurde es deutlich steiler und der Weg führte uns in Serpentinen hoch zum Pass. Am Pass nach links, über einen Grad, hieß es auf einer großen Wiese bis zum Rand und damit zum Gipfel zu laufen. Auf über 2800 Meter waren wir und hatten eine super Aussicht. 😀
Unsere Pause legten wir danach an einer windgeschützten Stelle zwischen Gipfel und Pass auf dem Rückweg ein.
Eine Reisegruppe, die an diesem Tag ebenfalls hier unterwegs war, lief nur bis zum obersten der größeren Seen um dort eine Rast mit Baden im See zu verbringen. Danach war es für uns deutlich ruhiger und auch beim Abstieg auf demselben Weg zurück zum ersten See begegneten wir keiner Gruppe mehr.
Am Restaurant, welches am ersten See lag kehrten wir ein um anschließend die letzten Meter dann auf der Skipiste bis zum Parkplatz zu laufen.
Mir ging auf der Tour die Sonnencreme aus, so das ich nach dem Duschen am Campingplatz mit Melli noch eine Shoppingtour einlegte. Wir waren in insgesamt drei Märkten, um Zutaten für unser Abendessen zu besorgen und in einer Pharmacia für die Sonnencreme. Merke, Gemüse ist in Andorra außerhalb der Hauptstadt nicht so einfach zu bekommen.
Das Abendessen waren Gnocchis mit Tomaten und Feta.
Tour: 12,8 Kilometer, 758 Höhenmeter
22. Juli – Estanys de Juclar
Über 900 Höhenmeter wird die Tour an diesem Tag nach dem Wanderführer haben. Daher sind wir zeitig aus den Zelten, hatten gefrühstückt um früh die schmale Straße bis zum Ende des Tales zu fahren. Der Wanderparkplatz war noch fast leer und das Tal in diesem Bereich noch im Schatten und kühl. So kühl, das wir mit Fleecejacken los liefen.
Wir folgten einem breiten Weg an einem Bachlauf langsam und gleichmäßig nach oben bis wir zu einer alten, gemauerten Brücke kamen. Hier war auf der anderen Seite ein Rastplatz mit mehreren Feuerstellen und in der Mitte eine Quelle. Für uns noch viel zu früh für eine Pause. Immerhin ist uns bis zu diesem Punkt schon so warm geworden, das wir die Fleecejacken zwischenzeitlich ausgezogen und eingepackt hatten.
Ab dieser Brücke liefen wir auf einem schmalen Wanderpfad weiter bergauf, immer der Sonne entgegen. Der Weg war nun nicht mehr gleichmäßig ansteigend sondern variierte. Von fast flach bis leicht bergauf durch Wiesen bis steinig und steil war alles dabei. Den Bach überquerten wir dabei mehrmals bis wir zu dessen Ursprung, einem aufgestauten See gelangten.
Rund 500 Höhenmeter hatten wir nun schon hinter uns und es war Zeit für eine Pause am See. Das Refugio in Seenähe verbarg sich von unserem Rastpunkt hinter einer Kuppe, für unsere Pause suchten wir bewußt einen schönen Platz direkt am Wasser auf.
Danach ging es oberhalb des Sees bis kurz vor dem dahinterliegende See, um zwischen den Seen hindurch zu gehen. Auf der anderen Seite führte der Weg über eine steilere Bergwiese und mehrere kleinere Senken bis zu einem Pass. Von diesem Pass sahen wir in das nächste Tal, welches schon in Frankreich liegt.
Der Pass war der Punkt zum Richtungswechsel. Der Weg nach rechts bergauf wurde immer undeutlicher und führte uns in ein Feld großer und kleiner Felsbrocken, welches Anfangs noch durch einige Grasflächen abwechslungsreich war. Ein eindeutiger Weg war, nachdem die Grasflächen aufhörten nicht mehr zu erkennen. Die gelben Punkte zur Markierung fehlten und Steinhäufchen zur Markierung gab es so viele, das es nicht eindeutig war und manche uns auch in Sackgassen führten. So beschlossen wir dann den letzten Kilometer bis zum Pic d’Escobes nicht weiter zu suchen und wieder zurück zu gehen.
Auf dem Rückweg legten wir am hinteren See eine längere Rast ein. Es war auf einer Wiese, die flache zum See führte und wir waren nicht die Einzigen hier. Bevor wir uns unserem Brot und dem Käse widmeten, kühlten wir uns mit den Füßen im See ab. Sehr erfrischend.
Der markante Gipfel im Hintergrund wäre unser Ziel gewesen, wenn der Weg sich nicht verloren hätte.
Nach dem Snack und einem Sonnenbad hieß es weiter gehen. So weit war unser nächster Anlaufpunkt gar nicht entfernt. Am größeren See entlang kamen wir bald am Refugio de Juclar an. Ein kühles Getränk auf den gemütlichen Sitzplätze tat gut.
Vom Refugio liefen wir den identischen Weg zurück in das Tal. Eigentlich nichts, was besonders zu erwähnen wäre, wäre uns nicht die Truppe “Jazz Voyager” entgegen gekommen. Fünf Personen in zwei Gruppen liefen mit ihren Instrumenten bergauf. Vermutlich bis zum Refugio. Beachtlich dadurch, das sie die Instrumente auf dem Rücken trugen, aber auch da die Sonne mittlerweile sehr deutlich zeigte, das sie zu wärmen im Stande ist.
Am Campingplatz gönnte ich mir nach dem Duschen einen Kaffee und unterhielt mich dabei mit Danny, der, wie sich herausstellte, der Campingplatzbetreiber ist.
Unser heutiges Abendessen war ein Kichererbsencurry mit Reis.
Tour: 12,8 Kilometer, 841 Höhenmeter
23. Juli – Andorra la Valle
Der heutige Tag sollte ein Ausgleichstag für die Wandertouren werden und eher dem Sightseeing dienen. So schliefen wir an diesem Tag länger. Ich war die Erste die aus dem Zelt kam und bereitete die Unterlage aus um einen Kaffee zu kochen. Nach und nach kamen Melli und Miri dazu. Bei Kaffee und Tee unterhielten wir uns einige Zeit, bis Micha aus dem Zelt kroch und wir mit dem Frühstück langsam begannen.
Andorra la Vella wollten wir uns ansehen. Die höchstgelegene Hauptstadt Europas auf über 1000 Metern liegend.
Wer mich kennt, weiß das ich vor einer Reise immer schaue ob es in der Nähe eine lokale Seifenherstellung gib. Die gibt es es auch in Andorra, in einem Vorort der Hauptstadt. Wir entschieden uns zuerst dorthin zu fahren.
Hm, ein Wohngebiet in Sispony und hier soll das Geschäft sein? Ich hielt an einer Straße, in der Nähe der Adresse und fast zeitgleich kam aus der Wohnung daneben ein Mann. Ohje! Er erkläre mir freundlich, wo der eigentliche Besucherparkplatz für das Wohngebiet ist.
Da er hier wohnt, müsste er das Geschäft ja kennen und ich fragte ihn danach. Nein, ist ihm nicht bekannt und das ist ja ein Wohngebiet. Er lies es sich allerdings nicht nehmen und rief die notierte Telefonnummer an. Danach erklärte er mir, das es nur eine offizielle Adresse und kein Geschäft ist. Die Betreiberin sei jedoch an diesem Tag auf einem Markt in der Nähe. Nun versuchte er mir den Weg zu erklären. Nicht so einfach in Englisch, gemischtem mit Katalan bzw. Spanisch. Ich bat Miri dazu zukommen, da sie Spanisch ein wenig beherrscht. Der Mann faltete die Hände und dankte, das er in Spanisch den Weg erklären konnte. 😅 Zuvor und auch nun nochmal bot er an uns zum Markt zu führen. Er lies sich gar nicht davon abhalten. So fuhr er vorneweg und wir ihm hinterher zum Markt. Dort bedankte ich mich nochmals bei ihm. Er kündigte uns telefonisch noch bei der Seifenherstellerin an und fuhr dann wieder zurück.
Verrückt – zuerst dachte ich, ich bekomme eine Predigt, da ich an der Straße hielt und zum Schluss bekamen wir einen Geleitservice bis zu einem Markt. 😀
So waren wir nun am Parc Gran del Cola Jardi Botanic in La Massana, in dem der Markt war. Viele verschiedene Stände von Künstlern, lokalen Herstellern von Waren und Essensständen waren aufgebaut. Und ja, auch von Luna. Wir begrüßten Sie, mit dem Hinweis das wir angekündigt wurden. Es kam ein interessantes Gespräch zustande und uns wurden die einzelnen Seifen und Öle soweit erklärt, wie es der Sprachschatz zuließ. Fündig, sind wir alle geworden. Nicht nur bei der Seife, auch später beim Mittagessen auf dem Markt.
Nach dem Marktbesuch und dem Mittagessen fuhren wir nach Andorra la Vella um uns dort die Altstadt anzusehen. Kurz gefasst: Kann man machen, muss es aber nicht. Ein paar enge Gassen mit vereinzelt alten Gebäuden, hauptsächlich aber neuere hohe Gebäude.
Zumindest sind wir in der Nähe des Parkplatzes in einem Supermarkt fündig geworden. Hier gab es frisches Obst und Gemüse in reichlicher Auswahl und so haben wir zugelangt. Kurz vor dem Parkplatz hatte ich mir an einem Eisstand noch ein Eis gekauft. 😊
Auf der Rückfahrt zum Campingplatz hielt ich in unserem Tal, dem Valle d’Incles bei einem Restaurant, das von der Straße nicht unbedingt als solches zu erkennen ist. Am Vormittag hatte ich mich mit Danny unterhalten und gesagt, das wir dort an diesem Abend essen gehen möchte. Er sagte mir, das er auf seinem Weg am Mittag dort halt machen und für uns reservieren wird. Nun wollte ich dies bestätigt wissen. Leider gab es keine Reservierung im Espai Gastronomic Art_Etxe und auch keine Plätze mehr. Wie sich herausstellte war Danny zwar dort, der Mann der Betreiberin hatte die Reservierung nur nicht weitergegeben. Schade, das Essen soll sehr gut sein und das Ambient sieht vor Ort wirklich so aus, wie auf den Bildern auf Instagram.
Wir suchten dann am Campingplatz nach einer Alternative und beschlossen das Restaurant am Ende des Tals auszuprobieren.
Es war früher Nachmittag und noch viel Zeit. Während alle anderen Faulenzen wollten, machte ich mich auf zu einer Tour durch das Valle d’Incles, das uns auf dem Markt am Morgen als eines der schönsten in Andorra angepriesen wurde. Zuerst die Straße bis zum Talanfang und dann auf der anderen Bachseite einen Wanderpfad bis fast zum Talende. Den letzten Kilometer bin ich dann auf der Straße bis zum Restaurant, welches am Wanderparkplatz vom Vortag liegt. Es war geschlossen, ich erreichte jedoch eine Dame und fragte nach einer Reservierung für vier. Es war möglich und so reservierte ich für uns. Vermerkt wurde die Reservierung für Andrea.
Die Reservierung war ab 20:00 Uhr im Restaurant lOvella Negra. 20:00 Uhr, da erst ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Begrüßt wurde ich von der selben Dame, bei der ich reservierte hatte mit Namen. Sie erklärte uns die Gerichte auf der übersichtlichen Speisekarte. Nach der Bestellung der Getränke bei der Bedienung erfolgte die Bestellung der Speisen. Alle dort waren sehr aufmerksam und freundlich. Wir verbrachten so einen sehr genußreichen Abend am Ende des Tales in einem tollen Ambiente.
Wer früh genug bucht, bekommt sicherlich einen Platz im Inneren, wir hatten einen Tisch im freien unter einem Dach und damit einen freien Blick in das schöne Tal.
Tour: Hauptstadt Andorra la Vella und Valle d’Incles ( 6,1 Kilometer, 144 Höhenmeter)
24. Juli – Circ de Tristania
Auch an diesem Tag sind wir später los. U. a. da wir Baguettes am Campingplatz bestellt hatten und diese erst ab 8:30 Uhr abholen konnten. Die heutige Tour lag an der Straße, hinter der des ersten Tages. So sind wir den selben Weg und auch bewusst wieder über den Pass mit dem Aussichtspunkt gefahren. Bewusst, da wir dort einen Halt eingeplant hatten. Auf dem Weg zum Pass hoch und auch auf der anderen Seite herunter sind uns sehr viele Radfahrer entgegengekommen. Die meisten von ihnen mit einer Startnummer eines Rennens.
Der Halt hatte jedoch nichts mit dem Radrennen zu tun, sondern mit der Aussichtsplattform am Pass. Die Aussicht vom MIrador Roc del Quer in das Tal war toll. Es kostet zwar Eintritt um auf die Glasplattform zu dürfen, es lohnt sich jedoch. Von hier gibt es noch einen Weg zu einem größeren Baum und in der Nähe ist noch eine Hängebrücke. Wer möchte findet hier noch einiges zum Erkunden.
Bis zu unserem ausgesuchten Parkplatz für die Wandertour sind wir leider nicht gekommen. Hinter einer Gondelstation ist die Straße tagsüber gesperrt. Kurz entschlossen parkten wir an der Gondel und nahmen diese über den Berg in das nächste Tal und kamen damit fast am Ausgangspunkt unserer Wandertour an.
Hier liefen wir gemütlich ein Tal nach unten um dann bergauf über einen kleinen Pass zum nächsten Tal zu laufen. An diesem Tag war auf dieser Tour schon deutlich mehr los, wie an den vorherigen Tagen. Lag bzw. liegt wohl auch an den geringen Anforderungen der Tour, wenn man diese nur um die Seen nimmt. Wir jedoch sind weiter und oberhalb des dritten Sees um diesen herum. Dieser Weg war dann für uns ganz alleine.
Kurz vor unserer Pause kamen wir an einer frei laufenden Herde Pferde mit Glocken vorbei. Aufgrund des Tones der Glocken dachten wir, wir kämen an Kühen vorbei – falsch gedacht. Das ist auch das erste Mal gewesen, das ich das bei Pferden erlebt habe.
Ab der Pause verlief unser Pfad an einem steilen Hang auf einer Ebene um den See. Gelegentlich leicht hoch und runter, ansonsten fast gerade und durch mehrere Geröllfelder, was es abwechslungsreich machte. Am Ende kamen wir an einer Weggabelung des ersten Sees heraus und nahmen dort den Weg zur Gondelstation. An der Gondelstation kehrten wir für ein kühles Getränk in dem Restaurant La Coma ein bevor es mit der Gondel zurück ging.
Auf dieser Wanderung sahen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub blühende Rhododendren. Oft sind wir in den letzten Tagen an vielen Rhododendren- und Blaubeerbüschen vorbeigekommen. Allerdings waren alle schon verblüht.
Für die Rückfahrt nahmen wir die schnellere Strecke ohne die Passüberquerung zum Campingplatz. Dort liefen Melli und ich vor dem Duschen am Campingplatzgebäude vorbei zum Bach. Wir kühlten uns im seichten Bach die Füße an diesem sehr warmen Tag. Es war richtig angenehm. 😀
Später begannen wir mit dem Abendessen Thai Curry mit Reis. Ordentlich scharf! 😂 Manchmal sollte man vielleicht doch Reste nicht verwenden – insbesondere bei Currypaste!
Tour: 6,7 Kilometer, 479 Höhenmeter
25. Juli – Estanys de Vall l’Incles
Den letzten Tag wollten außer mir alle sehr gemütlich gestalten. So aß ich zu meinem Kaffee lediglich eine Banane und bereitete alles für eine Tour vor. Die Einzige, die dabei aus dem Zelt kam war Melli.
Über die Straße am Campingplatz lief ich nicht ganz einen Kilometer bis es nach links den Berg hoch ging. Ein schöner Wanderpfad in den frühen Morgenstunden. Dieser führte mich durch einen Wald auf eine leicht hügelige Wiesenlandschaft mit Blick in das Tal d’Incles. Dem Weg folgte ich weiter bis zu dem See Estany de Cabana Sorda und einer dortigen Übernachtungshütte. Früh am morgen waren schon einige am See verteilt, die in der Hütte übernachteten und den Tag begannen.
Von diesem See führt ein Wanderpfad über drei weitere Seen bergab. Theoretisch bergab, wenn man vorher nicht auf die Höhenlinien in der Karte sieht. 😅 Praktisch hieß es zunächst rund 150 Höhenmeter nach oben zu laufen, mit freiem Blick auf den See zurück und die Berge voraus. Die nächsten Seen erreichte ich nacheinander über eine hügelige Wiesenlandschaft.
Am zweiten See, dem Salamander See (3. Bild), lief ich nicht einfach so vorbei, sondern legte eine längere Rast inkl. einer Schwimmrunde im See ein. Erfrischend und so ruhig hier oben, wenn keiner in der Nähe ist. 😊
Auf dem weiteren Weg, am letzten See und danach kamen mir zwei größere Gruppen entgegen. Bis zu diesem Zeitpunkt traf ich gelegentlich immer wieder nur vereinzelt andere Wandernde. Danach bog ich auf einen seltener begangenen Pfad ab und schon war ich wieder alleine. Der Pfad war wildwüchsiger und führte durch Wald und Wiese hinunter in das Tal. Das letzte Stück dann allerdings auf einem steilen geteerten Weg zur Straße und bald darauf war ich wieder am Campingplatz.
Zur Abkühlung ging es wieder kurz zum Bach und dann unter die Dusche. Aus der Dusche heraus und um das Gebäude traf ich die anderen, die von Ihrer Tour durch das Tal zurück gekehrt waren. Sie sind dann für einen Mittagssnack weiter die Straße zum Talausgang gelaufen.
Während ich am Campingplatz blieb, zum Teil schon für den nächsten Tag packte und mich dann bei einem Kaffee mit Danny unterhielt.
Für Wickie und Onni hatten wir noch keine Postkarte gekauft. So sind Melli und ich am Nachmittag nach Soldeu um eben dies nachzuholen. Eine Briefmarke dazu gab es leider nicht. Dafür aber einen Spaziergang durch Soldeu, das abseits der Hauptstraße durchaus auch schöne Ecken zu bieten hat.
Das Abendessen bereiteten wir dieses Mal im Campingplatzgebäude zu und aßen dort auch unsere Nudeln mit Tomaten und Mozzarella. Das taten wir, da an diesem Abend ein kräftiger Wind durch das Tal blies und so das Kochen bei den Zelten sehr unangenehm gewesen wäre.
Tour: 9,1 Kilometer, 758 Höhenmeter
Heimreise
26. Juli – Heimreise – Le Boyer
Der Wecker an diesem Tag machte sich sehr früh bemerkbar. Nötig war dies, da wir Frühstücken wollten und alles packen mussten vor der Abreise. D. h. auch die Zelte abbauen usw. So packten wir es dann auch wie angepeilt um 8:00 Uhr in der Früh die Reise nach Frankreich zu unserer Zwischenübernachtung anzutreten.
Melli und ich sind vorgefahren und Miri und Micha einige Minuten später hinterher. Das Navi leitete uns durch den Tunnel Richtung Frankreich. Kaum aus dem Tunnel waren wir in einer Nebelwolke, im direkten Sonnengegenlicht. Alles was wir sahen war ein helles Weiß um uns herum. Die Straße war dadurch kaum zu erkennen. Faszinierend aber auch anstrengen zu fahren. Zum Glück wurde es nach zwei Kurven dunkler und nur noch normaler Nebel, der sich nach und nach auflöste, je weiter wir kamen.
In Frankreich, auf der Autobahn holten uns die beiden anderen ein und kurz nach Orange legten wir auf einem Rastplatz unter Bäumen eine gemeinsame Pause ein. Um uns zirpte es nur so. Den Zikaden gefiel das sonnige und warme Wetter wohl. Die Zikaden hatten wir bereits auf unserer Anreise im südlichen Frankreich oft aus dem Auto gehört und nun direkt um uns.
Weiter ging es bis Lyon und dort folgte nochmals ein Stopp. Diesmal nur Melli und ich, da ich auch tanken musste. Die anderen beiden hatten bereits vorher einen Stopp zum Tanken eingelegt. Hinter Lyon verließen wir die Autobahn um zu unserer Unterkunft in Mantenay-Montlin zu kommen. Das Le Boyer Chambre d’hôtes liegt nicht im Ort, sondern mitten in den Feldern in der Nähe des Ortes. Der Weg dorthin ist zwar geteert, aber nur einspurig und eher für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt. Was haben wir den da bloß gebucht? Dann aber kamen wir an, an dem ehemaligen Bauerngehöft.
Von der Dame des Hauses wurde ich mit Namen begrüßt. War wohl klar, das nur noch wir heute kommen werden. Uns wurde zuerst das Zimmer im Anbau und dann der Bauwagen gezeigt. Melli und ich wählten den Bauwagen für die Nacht. So bezogen wir unseren Bauwagen, die beiden anderen das Zimmer und trafen uns alle kurz danach im Pool. 😀
Für das Abendessen gab es auf Nachfrage ein paar Empfehlungen, von denen wir das La Cantine – Institut Du Burger wählten. Ein Burger Restaurant zu dem es wieder auf kleinen abenteuerlichen Straßen ging. Im Hinterland ist es mit Englisch tatsächlich auch heute noch schwer. Unsere Bestellung klappte nur mit Hilfe der Französischkenntnisse von Miri.
Gesättigt ging es zurück und in die Betten.
27. Juli – Heimreise
Die Frühstückstische im Freien gegenüber des Haupteinganges waren bereits gedeckt, als ich morgens dort erschien. Mein Erscheinen wurde bemerkt und schon füllte die Dame des Hauses den Tisch mit dem Frühstück. Melli kam dazu und kurz danach auch Miri und Micha, so das die Frage nach den Getränken direkt beantwortet werden konnte. Frühstück im Grünen mit Kaffee und warmen Kakao. 😀
Wir packten noch die paar Sachen im Bauwagen und verabschiedeten uns. Miri und Micha brauchten etwas länger und folgten uns einige Zeit später. Kurz nach der Überquerung der Grenze zu Deutschland machten wir eine Pause an einem Rastplatz. Siehe da, direkt vor uns bei der Bestellung des Kaffees waren Miri und Micha. Irgendwo müssen die uns wohl überholt haben. So konnten wir noch eine letzte gemeinsame Pause machen, bevor wir getrennt nach Hause fuhren.
Resümee
Andorra und die Pyrenäen sind noch nicht so überlaufen wie die Alpen und so waren wir oft alleine oder nur mit wenigen anderen auf den Wanderwegen unterwegs. Abgesehen von der Hauptstadt, welche auf rund 1000 Metern liegt waren wir im Norden des Landes zwischen ~1800 und ~2800 Metern unterwegs. Wir hatten in unserer Woche durchgehend gutes und sonniges Wetter.
Die Wanderungen waren zum Teil in Bergregionen, in denen kein Wintertourismus statt findet, zum Teil aber schon. Hier muss einem klar sein, das Andorra eher auf Winterurlaub fixiert ist und dementsprechend Schneisen in den Bergen für die Pisten existieren. Auch sind die Orte oft für diese Urlaubsgruppe ausgerichtet mit ihren hohen Hotelgebäuden. Pistengebiete und die Hotelburgen kann man bei geschickter Planung jedoch gut vermeiden, wenn man möchte.
Es gibt in Andorra sehr viele Berge über 2000 Meter. Gefühlt gibt es mindestens genauso viele Bergseen. Sehr oft haben wir verblühte Rhododendrenbüsche gesehen. Teils sogar schon mit neuen Knospen. Es sieht bestimmt toll aus, wenn diese Rhododendrenbüsche in der gesehenen Menge eine Blütenteppich bilden.
Für einen Aktivurlaub abseits der Massen ist Andorra auf alle Fälle zu empfehlen. Nur die Anreise ist entweder wie in unserem Fall lang oder mit Flug/Bahn sehr umständlich.
Sollte ich nochmals in die Pyrenäen reisen, dann eher mit dem Flugzeug oder der Bahn und in Spanien oder Frankreich. Vermutlich westlich von Andorra. Aber wer weiß….
Zu Frankreich selbst wird das Essen immer so hervorgehoben. Das, was wir dort aßen, war eher Durchschnitt. OK, aber auch nichts wirklich besonderes. Den Kaffee hingegen kann man dort getrost vergessen, ist er doch immer sehr wässrig gewesen.
Andorra – Vall d’Incles Camping Font de Ferrosins – http://www.campingandorra.com Empfehlung – Für Naturliebhaber. (Sanitärbereich ist etwas für Robuste) Juli 2022
Die Campingsaison in Andorra ist ziemlich kurz, dennoch gibt es für die Größe des Landes eine Menge an Campingplätzen. Leider liegen fast alle an eine Hauptverkehrsader.
Mit Zelt an einer viel befahrenen Straße macht keinen Spaß für eine Woche. Daher fiel die Wahl bewusst auf den Campingplatz Font de Ferrosins im Vall d’Incles. Dass das Vall d’Incles eines der schönsten Täler des Landes ist, erfuhr ich erst vor Ort.
Der Campingplatz liegt zwar direkt an der schmalen Straße, die jedoch tagsüber für den normalen Verkehr gesperrt ist. Nur mit Ausnahmegenehmigung kommt man an der Schranke vorbei. Diese Ausnahmegenehmigung gibt es am Campingplatz. Auf der anderen Seite bedeutet das, dass eine Anreise erst ab 18:00 Uhr möglich ist.
Es gibt keine Parzellen, sondern Terrassen, die über Naturwege miteinander verbunden sind. Der gesamte Campingbereich zieht sich vom Bach als untersten Punkt über die Straße einige Felder nach oben hinaus. Das zentrale Gebäude liegt dabei an der Straße und damit in der Mitte des Campingbereiches.
Nicht weit vom Campingplatz, direkt an der Straße, gibt es einen Brunnen mit Quellwasser. Dort haben wir unser Wasser für das Essen und die Trinkblasen geholt.
Das Hauptgebäude (und einziges Gebäude) hat zwei Ebenen. Oben, auf Straßenebene ist der Zugang zum Hauptraum für die Anmeldung inkl. Café. Lebensmittel oder Campingbedarf wird nur in kleinem Maß verkauft.
In diesem Raum stehen mehrere Tische und in einer Ecke ist ein Herd sowie ein Kühlschrank zur allgemeinen Benutzung. Sehr gut, da bei nicht so gutem Wetter hier die Möglichkeit der Essenszubereitung und des Essens gegeben ist.
Im unteren Gebäudeteil mit einem eigenen Zugang befinden sich die Sanitäranlage. Diese ist leider in einem renovierungsbedürftigen Zustand (Juli 2022). Es gibt zwei Flügel, jedoch keine Trennung der Geschlechter! Pro Flügel gibt es Waschbecken, Toiletten und Duschen sowie ein paar Becken zum Reinigen des Geschirrs.
In den Toiletten (je 4) und Duschen (je 2) hängen Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel. In den Toiletten gibt es Papier, bei den Waschbecken jedoch weder Seife noch etwas zum Trocknen der Hände.
Bei den Duschen sind zwar ausreichend Haken zum Aufhängen vorhanden, bedauerlicherweise aber kein Vorraum zur Ablage von Kleidung und anderem. Die Mitnahme eines wasserdichten bzw. wasserabweisenden Sackes hat sich hier als vorteilhaft herausgestellt.
Der schmale Verbindungsflur der Flügel hat am Ende noch eine Waschmaschine und einen Trockner, welche mit Marken gefüttert werden möchten.
Dadurch, dass der Campingplatz auf Wiesen und im Juli 2022 auf trockenen, verstaubten Wegen liegt, sah der Boden immer ziemlich schmutzig aus. Das hätte jedoch nur mit stündlicher Reinigung besser aussehen können und störte nicht so sehr.
Am Wochenende war eine Gruppe Jugendlicher mit Begleitung auf dem Campingplatz. Dementsprechend sahen an diesen Tagen die Toiletten und Duschen aus. 😕
Für eine entspannte An- und Abreise zu den MINI Mountain Days entschied ich mich für jeweils eine Nacht auf einem nahe gelegenen Campingplatz.
Ötztal Camping ist über eine Seitenstraße zu erreichen. Die Straße führt, an einem Freibad vorbei, direkt zum Campingplatz. Noch vor der Schranke ist die Anmeldung. In dem großen Raum ist auch ein kleiner Shop integriert. Wer möchte, kann hier u. a. seine Frühstücksbrötchen kaufen.
Das Gebäude mit der Anmeldung geht in ein Restaurant über. Der Eingang dazu ist hinter der Schranke. Hauptgerichte sind Pizzen, die oft von Campingplatzbesuchern geholt wurden. Aber auch sonst gibt es eine gute Auswahl an weiteren Gerichten.
Der Campingplatz selbst hat keine Zeltwiese, sondern ausschließlich Parzellen und feste Unterkünfte. Bei den Parzellen, die Basic Parzelle bietet Platz für mehrere kleine Zelte, sollte man, sofern die Auswahl besteht, diese zuvor besichtigen. Einige habe größere graslose Flecken. Das geht zum Zelten auch, auf einer Wiese ist es dennoch angenehmer.
Das Sanitärgebäude
Eintritt nur mit Chipkarte! Die entsprechende Zugangskarte erhält man bei der Anmeldung. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes sehen die Toiletten und Duschen relativ normal für Campingplätze aus. Sauber sind sie, ihr Alter zeigt aber auch Spuren.
Aber, und jetzt kommt es – auf in den zweiten Stock zum neuen Sanitärbereich.
Ja, das ist auf dem Campingplatz. Im Preis für die Parzelle ist das Wasser bereits inbegriffen und Duschmarken sind daher nicht nötig.
Die Räume waren immer sauber. Wie oft gereinigt wird, habe ich jedoch nicht festgestellt.
Für die Pflege der Kleinsten gibt es ein extra Zimmer, das vom Zugangsflur zu erreichen ist und somit jedem Geschlecht zugänglich. 😉
Im oberen Stockwerk ist im Flur ein Tisch mit zwei Stühlen in einer Ecke. Gegenüber und somit vor den Sanitärräumen ist ein wirklich großer Aufenthaltsraum. In einer Ecke des Raumes befindet sich ein Waschbecken und ein Backofen. Super, falls schlechtes Wetter ist. 👍
Erdgeschossräume
Wie bereits erwähnt sind hier die alten Sanitärräume, die wie die oberen nur mit einer Zugangskarte zu erreichen sind. Von hier geht es über eine Treppe in einen Wellnessbereich.
Mehrere Räume, die ohne Zugangskarte zugänglich sind, befinden sich mit je einer Außentür im Erdgeschoss. Dies sind:
Waschraum für das Geschirr, inkl. kostenpflichtiger Spülmaschine
Waschraum für Kleidung mit Waschmaschinen und einem angeschlossenen Trockenraum
Ein kleiner Raum mit zwei Kühlschränken und einer Gefriertruhe
Ein Entsorgungsraum für Chemietoiletten
Ein Raum für körperlich eingeschränkte Personen
Um das Sanitärgebäude sind Bänke und Schaukeln zum Ausruhen. Für die hübschere Gestaltung mit reichlich Grünpflanzen und Blumen umgeben. Eine Abgrenzung ist sogar mit Erdbeerpflanzen besetzt zur freien Bedingung.
Fast an jeder zweiten oder dritten Parzelle ist ein Wasseranschluss und genauso oft eine Lampe für die Abendbeleuchtung. Die Lampen sind niedrig und beleuchten gerade so die Wege. Gut so, denn die Beleuchtung ist im Zelt so gut wie gar nicht zu bemerkten.
Als Goodie bekommt man bei der Anmeldung ein Armbändchen. Das ist nicht für den Campingplatz, sondern berechtigt zum freien Eintritt des Freibades vor dem Campingplatz.
Gesucht war ein Campingplatz am nördlichen Ende des Gardasees. Um flexibel zu bleiben, war nichts gebucht. Nicht bedacht, war das es sich um die Pfingstwoche handelt und viele aus Deutschland ebenfalls an den Gardasee fahren werden. So waren die Campingplätze in Riva del Garda alle voll belegt.
Zuvor hatte ich mir schon als Ausweichmöglichkeit zwei Campingplätze am Ledrosee gemerkt. Der Campingplatz Camping a Sole wurde es und es war gut so.
Allgemein sind die mir bekannten Campingplätze am Gardasee und Ledrosee eher für Vans, Wohnmobile usw. ausgelegt. D. h. hauptsächlich oder nur Parzellen und auf diesen wenig Gras und viel staubige Erde. Zum Zelten nicht ganz so optimal, aber auch nicht unmöglich. Auf alle Fälle sollte ein Hammer für die Heringe im Gepäck sein.
Bei Camping a Sole gibt es einen schmalen Streifen Wiese für Zelte. Diese war zu unserer Ankunft jedoch komplett belegt und wir bekamen den einzigen freien Platz für eine Woche. Angrenzend war die Rückwand zum Sanitärgebäude/Lagerräume des Poolbereichs. Der Campingplatz ist auf Familien mit Kindern ausgelegt und so war jeden Abend Kinderdisco.
Sehr positiv hat uns die Sanitäranlage gefallen. Kein Wunder, wurde sie in diesem Jahr doch saniert und das sehr komfortabel. So gibt es im Haupteingang mit automatischen Glasschiebetüren einen Block mit gekühlten Schließfächern.
Über diesen Eingang und über zwei Seitentüren gelangt man in den Bereich der Toiletten, Waschbecken und dahinter der Toiletten. Links Frauen, rechts Herren. Alles sehr stylish und sauber. Morgens und Nachmittags hatte ich Putzfrauen gesehen. Es wird also mind. zweimal am Tag sauber gemacht.
SeiteneingangToilettenbereich
Im Duschbereich sind zusätzliche Waschbecken und dort auch Föhns vorhanden. Teilweise auch nur Ablagebretter mit Spiegel und Föhns gegenüber der Duschkabinen.
Jede Duschkabine hat einen Vorbereich mit Ablagebank UND ein kleines Waschbecken mit Spiegel.
Da im Preis die Benutzung der Sanitäranlage inbegriffen ist, sind keine Duschautomaten o. ä. vorhanden. Die Armaturen an den Waschbecken und in den Duschen haben einen kleinen Hebel für die Temperatur. Das Wasser wird überall mittels Sensoren angestellt. In der Dusche einfach die Hand für den Sensor halten für an oder aus.
Warum im hintersten Duschbereich die Wand zu den Waschbecken und den gegenüberliegenden Toiletten grün sind, ist nicht bekannt.
Familiencamping. Es wurde sogar an die Kleinen und Kleinsten gedacht. Ein Raum mit einem Wickeltisch und dort ist eine kleinere Toilette mit einem kleinen und niedriger angebrachten Waschbecken.
Auf der rechten Seite des Sanitärgebäudes ist ein zweiter Eingang. Dieser führt zu einem Raum mit vielen Spülen zum Waschen. Dort befinden sich sogar abgetrennt zwei Spülmaschinen. Ebenfalls abgetrennt sind einige Waschmaschinen und Trockener vorhanden. Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner sind mit Marken zu füttern.
Im ersten Stock des Sanitärgebäudes ist der Wellnessbereich, in dem ich nicht war.
Wie bereits erwähnt gibt es einen Pool und dort zusätzliche Toiletten. Zum Campingplatz gehörend, jedoch außerhalb, ist eine Bar.
In der Einfahrt zum Campingplatz ist die Rezeption (auch deutschsprachig), ein Mini-Markt sowie ein Restaurant.
Zum See ist der Campingplatz mit einem Zaun abgegrenzt, die Öffnungscodes für die beiden Türen bekommt man bei der Anmeldung. So ist man vom Zelt in nur wenigen Schritten am Seeufer.
Einzig, was leider vergessen wurde, ist ein Aufenthaltsraum für Regentage. So ist man z. B. mit einem Zelt auf das Kochen aus dem Zelt heraus angewiesen.
Der Pool und die Bar mit dem Ledrosee im Hintergrund.
Seit Anfang des Jahres nicht mehr weg gewesen, so geht das aber nicht weiter in diesem Jahr! Ostern bot sich mit den Feiertagen geradezu an, für ein paar Tage zu verreisen. An eine Küste, Seeluft schnuppern war die Vorstellung von uns – einer Freundin und mir. Nach Norddeutschland an die Nord- oder Ostsee wäre eine Option. Nun waren wir beide im letzten Jahr schon in Schleswig Holstein an der Nordsee und ich sogar auch schon an der Ostsee bei Lübeck. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass von Frankfurt aus eine andere Nordseeküste näher liegt.
Wieso also nicht nach Belgien? Wir waren uns schnell einig, dass das unser Ziel sein sollte. Wenn man schon in Belgien an der Küste ist, liegt Brügge für einen Tagesausflug nicht fern. Ein Ex-Kollege von mir, welcher aus Gent kam, pries mir Gent also schöne Alternative zu Brügge an. Gent liegt von uns aus näher und wir könnten somit die Anreise verkürzen. Da wir uns für keine der beiden Städte entscheiden konnten, planten wir beide in die Reise ein.
Diese Reise fällt von den letzten heraus, da es keine große geplante Wanderung gab und wir uns einfach treiben lassen wollten. Eine kurze Flucht vor dem Alltag, die am Mittwoch vor Ostern starten sollte. OK, ein wenig geplant haben wir schon. Die meisten Übernachtungen waren Zeltübernachtungen und die Planung bezog sich auf das Frühstück und Abendessen. Fast alles hierzu kauften wir vorab ein, um vor Ort nicht noch groß Zeit mit Einkaufen verbringen zu müssen.
Es sollte ein relaxter Urlaub werden. Daher war die Abreise erst für 8:00 Uhr angesetzt. Nachdem Svarta gepackt war, fuhren wir entspannt und ohne Hektik los. Vor Köln war eine Pause angedacht und ein Schild auf der Autobahn kündigte uns die nächste Raststätte an. Ja, die nehmen wir. Nun, hätten wir, wenn wir die Ausfahrt vor lauter LKW’s gesehen hätten. Die nächste halt. Wir näherten uns Köln und kamen jedoch in einen stockenden Verkehr, der uns um Köln begleitete. Die erste Raststätte auf der Autobahn nach Aachen war dann unsere.
Groß gefrühstückt hatten wir beide vor der Abfahrt nicht und diese Pause war somit unsere Frühstückspause. Melli hatte dazu ein paar Brote geschmiert. Einen Kaffee dazu kauften wir in der Raststätte. Das Frühstück draußen in der Sonne war angenehm.
Weiter auf der Autobahn nach Belgien. An den Schildern im Navi konnten wir schon die Grenze erahnen. Da kamen auch schon die ersten realen Schilder und wir waren in den Niederlanden! Die Navi-Route führte uns über einen Schlenker durch die Niederlande und dann nach Belgien. Um Brüssel wurde es wieder ein stockender Verkehr. Danach, bis Gent, war die Fahrt entspannt.
In Gent wäre unser Weg zum Hotel nicht so kompliziert, wenn die Baustelle, auf die wir trafen, nicht gewesen wäre. Die Straße, in der das Hotel liegt, war zum großen eine Baustelle bis kurz vor dem Hotel und für den Verkehr nicht nutzbar. Somit mussten wir uns dann für die letzten Straßen bis zum Hotel einen Weg nach Gefühl suchen. Wir parkten kurz in einer Seitenstraße und liefen zum Hotel, um uns zu anzumelden. Den kostenpflichtigen Parkplatz in der Tiefgarage nutzten wir, um so unser Gepäck nicht durch Gent tragen zu müssen. Im Vergleich zum nächstgelegenen Parkhaus waren es auch nur 2 € Unterschied. Dass wir direkt einchecken konnten, lag auch an dem stockenden Verkehr bei Köln und Brüssel. So wurde die leicht längere Anreise dann sogar zu unserem Vorteil. Das Zimmer war klein, für uns aber ausreichend und für den Preis am Rand der Altstadt ok. Ach ja, es war das IBIS Gent Centrum Opera.
Wir brachten also unser Gepäck aufs Zimmer, machten uns kurz frisch und los ging es in die Altstadt, die kurz hinter dem Hotel beginnt. Hier sind wir erst geradeaus und dann bei der ersten Brücke über die Leie, den Fluss der durch Gent geht und sich in viele Kanäle teilt. Auf der anderen Flussseite folgten wir dem Weg bis zur nächsten Brücke und zurück in die Altstadt. Dort gelangten wir zum Korenmarkt, einem der zentralen Plätze, an dem sich die alte Kirche Sint Niklaskerk anschließt. An der Kirche vorbei, über den Platz und am Ende des Platzes sind wir die erste Gasse nach links, hatte Melli doch etwas gesehen.
Es war der frühe Nachmittag und wir beide hatten Hunger. Was Melli gesehen hatte, war Frituur frans Hooiaard. Das, was bei uns die Bratwurst am Stand ist, sind in Belgien die Frieten, meist mit Sauce. Genau das war dann auch, was wir bestellten. Wobei das mit der Sauce gar nicht so einfach war, es gab reichlich verschiedene und die sagten uns bis auf zwei alle nichts. Wir waren erst einmal glücklich, hatten wir doch was typisch belgisches zum Essen und dann sogar noch einen der wenigen Sitzplätze ergattern können.
Gestärkt waren wir nun für weitere Erkundungen von Gent. Wir folgten erst der Gasse, in der wir waren zum Fluss, überquerten diesen und zwei Brücken später sind wir wieder zurück. Dabei kamen wir an einer Wasserburg vorbei, die wir auf unserer Schleife danach erneut, nur von der anderen Seite aus wieder erreichten. Von hier sind wir über ein paar Seitengassen dann wieder zur Leie gelangt und über eine Brücke auf die andere Seite. Kurz danach erreichten wir den Vrijdagmarkt. Ein riesiger Platz, auf dem auch ein Wochenmarkt an manchen Tag stattfindet. An diesem Mittwoch jedoch nicht.
Von dort sind wir quer durch die Innenstadt bis zur Kathedrale St. Bavo. Hier noch ein wenig hin und her und dann in einer Seitengasse hinter der Kathedrale und dem anschließend Platz abgebogen. Dort befindet sich das Café Koffeine. Ein Café mit sehr vielen verschiedenen Kaffeesorten und wie wir erkennen konnten ein beliebter Ort für einige zum Arbeiten und/oder Lernen. Wir machten hier eine Pause und tranken etwas. Dabei überlegten wir, wo wir als Nächstes hingehen könnten. Auf der Karte entdeckte ich einen Park mit angrenzenden Ruinen. Dort sind wir dann auch hingelaufen. Es ist der Coyendanspark. Die Ruine ist der Rest einer alten Kirche und die Bäume/Sträucher des anschließenden Parks sind so gepflanzt, dass die Mauern der ehemaligen Kirche abgebildet sind. Dies kann man auf einer Landkarte sehr gut erkennen – vor Ort nicht so direkt. Auf alle Fälle war es hier außerhalb der Altstadt deutlich ruhiger und bot einen angenehmen Kontrast.
So langsam sind wir nun wieder in die Altstadt und über eine Schleife auf der anderen Seite des Platzes zur Kathetedrale St. Bavo gelangt. Ziel war jedoch nicht der Platz, sondern das Hawaiian Poke Bowl. Wir hatten nämlich Hunger.
Pappsatt sind wir ziemlich direkt zurück zum Hotel.
Ungefähr eine Stunde später, die Dunkelheit brach gerade an, machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt zum Het Waterhuis aan de Bierkant. Wir waren in Belgien und da gehört ein Bierchen doch zur Pflicht. OK, es waren dann jeweils drei für jede von uns. Beim Preis sollte man eher die Augen zu machen – sechs Bierchen waren rund 33 €! Aber was für Bierchen! Wir hatten auf der Bierkarte die Auswahl aus 180 Bieren und wie uns auf Nachfrage gesagt wurde, gibt es dazu 150 verschiedene Biergläser. D. h. Fast jedes Bier hat sein eigenes geformtes, bedrucktes Glas!
Nach diesem Erlebnisreichen Tag sind wir in das Hotel zurück und in die Betten gefallen.
Worauf man bei einem Gang durch Gent achten muss, sind die Radfahrer. Fiets, das entsprechende Wort in Flandern dazu. Sehr, sehr viele gibt es hier davon und sogar viele Singelspeed Räder. Das sind mit die puristischsten, mit nur einem Gang und alles was nicht nötig ist, wird weggelassen. So wie ich eines habe. 😀
14. April – Gent und Küste
Nachdem es spät ins Bett gegangen war, sind wir nicht allzu früh aus selbigen wieder aufgestanden. Melli hatte gut geschlafen, ich nur mäßig, da das Bett mir zu kurz und zu weich war.
Für das Frühstück hatten wir uns bewusst gegen das Buffet im Hotel entschieden. Ein paar Häuser weiter liegt das Luv l’Oeuf. Dieses ist u. a. für sein Frühstück gut bewertet und so sind wir dorthin gelaufen. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass das dort angebotene Frühstück nicht dem entsprach, was wir erwarteten. Es gibt eine kleine, feine Auswahl, aber eben nicht zu unserer Vorstellung passend.
Somit verliesen wir das Luv l’Oeuf und liefen in die Altstadt um dort ein Café zu suchen. Kaum hinter der ersten Brücke zur Altstadt sah Melli in der ersten Seitenstraße ein „Café“, das ich nicht direkt als solches erkannt hatte. Hier gibt es ein All-You-Can-Eat-Frühstück und damit eigentlich keine Auswahl. Wir sind das Experiment eingegangen und fanden uns in dem einzigen Innenraum des Olé Pistolet wieder. Ein paar Tische unterschiedlichster Art mit genauso verschiedenen Stühlen prägten das minimalistische Bild des Raumes. Der Betreiber begrüßte uns und meinte, er käme gleich, da er noch zwei Frühstücke zubereiten müsse. Einen Kaffee bekamen wir jedoch schon kurz danach. Als er dann Zeit hatte, ein paar Minuten später, kam er nicht nur mit der kurzen Speise- und Getränkekarte, sondern erklärte zusätzlich noch alles. Wir entschieden uns für das Frühstück ohne zusätzliche Eier o. ä. Was wir dann bekamen, war ein Tablett mit vielen verschiedenem süßen und herzhaften und ein Körbchen mit Brot, Brötchen und Croissants. Das war genau das, was wir für diesen Tag von einem Frühstück erwartet hatten. 😀 Während wir frühstückten erkundigte er sich zwischendurch, ob alles passt oder wir noch etwas benötigen. Die Menge war für uns so schon ausreichend.
Gesättigt hatten wir noch kurz überlegt, ob wir zum Belfort oder der Kirche laufen und dort auf den Turm, um über Gent zu schauen. Wir entschieden uns jedoch dagegen und sind in das Hotel zurück. Nachdem alles gepackt und ausgecheckt war, traten wir die weitere Reise an die Küste an, die von Gent nicht so weit entfernt ist.
Ausgesucht hatten wir uns vorab den Campingplatz Esmeralda in Wenduine. Wobei dieser und zwei weitere Anlagen nicht an Wenduine, sondern an Blankenberge angrenzen. Wir kamen in der Mittagspause an und konnten somit erst einmal nicht einchecken. Daher nutzen wir die Zeit und hatten uns die Sanitäranlagen angesehen. Sah einfach aus und uns viel direkt auf, dass die Toiletten kein Papier hatten. Hm, das kennen wir so nicht. Wir überlegten und fuhren daher zu einem Campingplatz in Blankenberge, den wir als Alternative herausgepickt hatten. Auch hier war kein Toilettenpapier vorhanden und die Sanitäranlage machte ansonsten einen ähnlich sauberen Eindruck. Da dieser Campingplatz jedoch weiter weg liegt vom Strand sind wir zurück und kauften unterwegs – na was? Richtig, Toilettenpapier. Einen dritten Campingplatz hatten wir auch noch aufgesucht und ebenfalls hier dasselbe Bild der Sanitäranlage erhalten. Somit gab es für uns keinen Unterschied in Bezug auf die Sanitäranlagen und wir sind zurück zu unserem eigentlich gewählten Campingplatz Esmeralda.
Die Anmeldung war nun auch direkt möglich. Wir wählten die zusätzliche und kostenpflichtige Karte für die Schranke, um mit Svarta auf den Campingplatz fahren zu dürfen. Die freundliche Dame an der Rezeption erklärte uns nach der Anmeldung vor dem Gebäude noch wo wir was finden und zeigte uns auch den Weg zur Zeltwiese.
Wir hatten sogar Glück und konnten direkt an der Zeltwiese parken. Das hatten wir gehofft, da einige Lebensmittel im Auto bleiben sollten. Das Aufbauen der Zelte, auf der leeren Zeltwiese, war schnell erledigt.
Nicht ohne Grund hatten wir die Nähe zum Meer gesucht und schon beim Aufbau der Zelte spürten wir die salzige Seeluft. Nachdem die Zelte gestanden hatten, sind wir die 500 Meter bis zur Brücke gelaufen. Diese Brücke über die Landstraße und der daneben liegenden Straßenbahnlinie fällt architektonisch heraus. Die seitlichen Holzbalken sind auf den ersten Blick wirr miteinander verbunden. Wichtig für uns, ist, dass wir somit sicher in die Dünen kommen konnten und mit dem weiterführenden Holzweg über diese hinweg. Am Ende des Holzweges, noch in den Dünen, wechselte ich die Schuhe. Melli hatte die Barfußschuhe bereits am Campingplatz angezogen, ich nun oben in den Dünen. Vor uns lag der Strand und ungefähr 6 Meter durch weichen Sand die Düne herab hatten wir diesen erreicht. Meer, Salzluft! 😀
Wir sind im unteren, von Ebbe und Flut gekennzeichneten Bereich nach links, nach Wenduine gelaufen. Dieser untere Bereich ist zum laufen angenehmer, da hier der Sand fest ist. Durch die Priele mussten wir aufpassen, das wir nicht plötzlich am Ende auf einer Sandbank, umgeben vom Meer landen. Dadurch, das der Strand hier fast gerade verläuft, ließ sich das gut im Voraus erkennen, wenn wir wieder etwas mehr zu den Dünen gehen sollten.
Die ersten Gebäude von Wenduine waren nach etwas über einem Kilometer Strandspaziergang erreicht. Wobei das wirklich erste Gebäude war eine Surferschule mit zugehörigem Café/Restaurant im entsprechend lockeren Stil. Das Surfing Elephant wurde dann auch direkt von uns angesteuert. So am Nachmittag geht schon ein Kaffee, ein Kakao mit Waffel. Bei dem angenehmen Sonnenschein natürlich im Freien. Ja, so passt das mit Meer, Sonne und was zum Genießen. 😀
Von hier sind wir zum nebenan verlaufenden Wellenbrecher und auf diesem bis zum Ende gelaufen und somit vom Meer umgeben gewesen. Wir sind dann noch weiter, bis zum anderen Ende von Wnduine, bevor es zurück ging.
Nun traten wir den Weg über die Promenade bis zur Surferschule zurück an. Von dort kamen wir auf den ausgewiesenen Weg auf der Dünenseite zum Landesinneren, welcher auf halber Höhe bis zur Brücke verläuft. Eigentlich ganz nett, da es hier nicht so windig war. Eigentlich, da wir immer wieder durch Schwärme von kleinen Mücken kamen. 😒 Über die Brücke und ein paar Minuten später waren wir wieder bei unseren Zelten.
Das Laufen in den Barfußschuhen am Strand ist sehr angenehm. Luftig und leicht und dennoch kommt man gut voran. Auf dem harten Boden des Rückweges waren sie ok, aber nicht mehr ganz so lässig. So zumindest mein erster Eindruck.
An diesem Abend stand unser erstes Campingabendessen bevor. Griechische Reisnudeln mit Paprika und Tomaten. One Pot, einfach zuzubereiten und an der frischen Luft lecker. Dazu hatten wir eine Decke zwischen den Zelten ausgebreitet und uns dick eingepackt. Mit der untergehenden Sonne wurde es kühler und ein leichter Wind blies auf dem Campingplatz.
Zufrieden sind wir Abends in die Zelte und Schlafsäcke.
Tour: ~7 Kilometer
15. April – Brügge und Küste
Guten Morgen. Unser übliches Campingfrühstück, Porridge mit Apfel und Banane war schnell gemacht. Ein wenig frisch war es an diesem Morgen und die Wiese sowie die Zelte von Außen leicht feucht. Das hielt uns jedoch nicht ab, im Freien zu frühstücken.
Wir packten alles für den Tagesausflug nach Brügge. Der Parkplatz am Rand der Altstadt von Brügge liegt gerade einmal 30 Minuten vom Campingplatz entfernt. Entsprechend schnell waren wir dort. Die Sonne begrüßte uns an diesem Vormittag in Brügge. Da der Begijnhof nicht weit vom Parkplatz entfernt liegt, war dies unsere erste Anlaufstelle. Der Begijnhof ist einer von 26 Höfen der Beginen in Flandern – den Angehörigen eines Laienordens und dieser Begijnhof existiert seit 1230. Ein friedliches Ensemble, mitten in der Stadt.
Vom Begijnhof folgten wir einer Straße und stießen am Ende auf eine der Flaniermeilen zur Altstadt. Auf dieser und auch zuvor schon sind wir an einigen Chocolate Geschäften vorbeigekommen. Hier stoppten wir an einem und wagten den Schritt hinein. Uns erwartete ein großes Angebot und am Ende des Verkaufsraumes konnten wir sogar der Herstellung zusehen. Wir entschieden uns für eine Kleinigkeit zur Probe, die wir direkt davor vernaschten.
Die Altstadt war mit dem Überqueren des Kanals erreicht. Hier liefen wir wieder frei Nase über verschiedene Gassen bis zum zentralen Marktplatz und erreichten so auch den Belfort.
Hier überlegten wir auf den Belfort hochzugehen. An der Kasse war eine Schlange und daher schauten wir zuerst Online nach. Siehe da, die Tickets kann man auch Online kaufen. Leider muss dazu zuerst ein Zeitraum ausgewählt werden. Der nächste mögliche Zeitraum war jedoch erst Nachmittags und da wir uns durch die Stadt fliesen lassen wollten, passte ein fixer Termin nicht so wirklich. Auch mit dem Hintergrund, dass bis hierher schon mehr Menschen in der Stadt unterwegs waren, als dass wir es entspannt nennen konnten. Einen Blick konnten wir noch auf den Kassenautomaten werfen, bevor es weiterging. Die Anzeige dort war identisch mit der auf der Webseite.
Vom Marktplatz liefen wir eine Straße entlang um kurz danach auf den großen Platz an der sich die Stadthalle und eine Basilika befinden zu gelangen. Hier gerade weiter und über einen Rechtsschlenker führte uns eine Gasse über einen Kanal. Diesem sind wir gefolgt und waren bald darauf wieder an der Stadthalle. Dieses Mal nur von der anderen Seite.
Ein Zickzack am Kanal entlang und einer Straße nach rechts folgend waren wir wieder am Marktplatz.
Wir gingen jetzt die Steenstraat, eine Haupteinkaufsstraße vom Markt weg. So langsam war uns nach etwas zu Essen. Auf dieser Straße und einem kleineren Platz an der Straße gab es jedoch nichts Kleines und so sind wir über Seitenstraßen zur Sint-Amandsstraat gekommen. Eine schön gepflasterte Straße mit Restaurants, die uns zum Marktplatz geführt hätte. Hätte, den gleich im zweiten Gebäude war die Potato Bar. Richtig, hier gibt es Frieten mit einer sehr großen Auswahl an Saucen und Toppings. Wir bestellten zwei mittlere Frieten und zwei unterschiedliche Saucen, die wir gemeinsam verwendeten.
Nach dem Snack liefen wir mehr oder weniger direkt zurück zum Parkplatz. Obwohl wir gefühlt weniger Fahrräder (Fiets) gesehen hatten, gibt es dennoch in der Innenstadt ein eigenes Fahrradparkhaus!
Somit waren wir am frühen Nachmittag wieder am Campingplatz und ich bereitete mir einen Kaffee zu. Gut das wir erst Gent und dann Brügge besucht haben. In umgekehrter Reihenfolge hätten wir Gent bestimmt ausgelassen. Es war uns dann doch etwas zu viel in Brügge los, als dass wir noch gerne länger dort geblieben wären.
Wir hatten nun reichlich Zeit bis zum Abendessen und nutzten dies für einen weiteren Spaziergang am Strand. Dieses Mal direkt vom Campingplatz aus mit den Barfußschuhen. Der Weg zum Strand war uns bekannt und im Gegensatz zum Vortag sind wir am Strand nach rechts gelaufen. Ganz gemütlich. Im nahen Blankenberge wird der Strand von einem großen Kanal unterbrochen. Zum Glück fährt hier ein Boot mit Außenbordmotor als Fähre. Für einen Euro pro Person auch nicht wirklich teuer und unser Rüberkommen auf die andere Seite des Kanals.
Auf dem Holzweg am Rand des Kanals sind wir bis zum Ende gelaufen. Dort ist der Steg stark verbreitert und es befindet sich sogar ein Restaurant dort. Abgesehen davon hat man hier einen guten Blick auf die Gebäudefront, die Blankenberge zum Strand hin abgrenzt. Zurück am Strand trafen wir auf ein paar Schaukeln und einem Spielplatz. Da die Schaukeln frei waren haben wir es uns nicht nehmen lassen diese zu nutzen. 😀
Wir sind am Strand weiter und nach einer Strandbar vom Strand weg in die Stadt abgebogen. Durch die Häuserfront hindurch kamen wir an einem Park vorbei und stießen direkt auf die Hauptstraße. Diese überquerten wir, um zum Azur zu kommen. Nein, keine Frieten und auch keine Waffeln gibt es hier. Es ist ein Fischgeschäft, in dem wir ein Fischfilet und ein paar Gambas kauften.
Mit unserer Beute sind wir dann an der Hauptstraße bzw. oberhalb des Jachhafens entlang gelaufen, um wieder zum Strand zu kommen. Der weitere Weg bis zum Campingplatz war am Strand entlang, über die Brücke und zum Campingplatz.
Kurz nach unserer Ankunft haben wir dann mit den Vorbereitungen zu unserem Abendessen begonnen. Eine Fischsuppe mit Gambas und viel Gemüse.
Tour: Am Strand – ~7 Kilometer
16. April – Strand
An diesem morgen war ich relativ früh wach und beschloss daher mir einen Kaffee zu machen und mich damit in mein Zelt bzw. Schlafsack zurückzuziehen und die digitale Tageszeitung zu lesen. Melli schlief noch und ich wollte sie noch schlafen lassen.
Einige Zeit später hörte ich erste Töne aus dem Nachbarzelt und kurz darauf schaute Melli noch leicht verschlafen aus dem Zelt. Während sie sich zu den Sanitäranlagen aufmachte, bereitete ich langsam alles für das Frühstück vor den Zelten vor. Die Sonne kam und ich hatte Zeit unsere Campingplatzbesucher zu fotografieren. Enten und Krähen waren oft auf der Zeltwiese zu sehen. Ein Zeichen dafür, wie ruhig es noch war im April auf dem Campingplatz.
Es sollte eine Strandwanderung werden an diesem Tag und so sind wir nach dem Frühstück den uns bekannten Weg zum Strand gelaufen. Am Strand nahmen wir den Weg Richtung Frankreich. Frankreich war nun nicht wirklich unser Ziel, wir wollten einfach so lange laufen, wie wir Lust hatten.
Somit folgten wir dem Strand bis Wenduine und kamen am Surfing Elephant vorbei. Es war zu früh, um jetzt schon hier eine Pause zu machen und so sind wir weiter an Wenduine vorbei. Zwischen Wenduine und dem nächsten Ort De Haan waren am Morgen nur wenige unterwegs.
Noch vor De Haan suchten wir die Düne für eine Snackpause auf. Im weichen Sand mit Ausblick auf die Küste eine sehr angenehmer Pausenort.
In De Haan machten wir eine Trinkpause und sind dazu zur Catalaya Beach Bar gelaufen. Hier bestellten wir einen Kakao. Es war teils schon deutlicher Wind unterwegs gewesen. Vor der Bar jedoch saßen wir geschützt vor dem Wind in der Sonne. Diese Beach Bar ist im Gegensatz zum Surfing Elephant eine reine Beach Bar und hat nicht das lockere Surfer-Feeling, sondern eher etwas in Richtung gesehen werden.
Nach dem Kakao sind wir hoch zur Promenade, um zu schauen, was es hier in De Haan so gibt. Die Promenade ist wie in Blankenberge und Wenduine mit hohen Gebäuden vom restlichen Ort abgegrenzt. Für Urlauber mit Zimmer zum Meer bestimmt schön, ansonsten eher nicht. An einem Stand an der Promenade haben wir uns brav angestellt und je ein Eis gekauft. Melli schickte darauf ein Foto vom Eis einer Freundin. Zurück kam die Frage, ob wir in De Haan seien. Wie? Woher weiß sie das? Die Antwort kam mit der nächsten Textzeile. Das Gebäude im Hintergrund des Bildes hatte sie erkannt als das, in welchem sie für einige Zeit gewohnt hatte. So klein ist doch die Welt.
Am Ende der Promenade kamen wir wieder zum Strand. Ab hier war der Weg etwas mühsamer. Die Flut hatte ihren Höchststand und daher gab es nur einen kleinen Saum mit festem Sand. Somit mussten wir immer wieder in den weichen Sand ausweichen und das Laufen dort ist schon anstrengender.
Ungefähr in der Mitte zwischen De Haan und Bredene wurden wir von einem Bauarbeiter gestoppt. Er erklärte uns, dass im folgenden Abschnitt Bauarbeiten wegen Treibsand sind und wir daher auf die Dünen ausweichen sollen. Gesagt, getan. Wir folgten wie ein paar andere nun einem Weg an der Dünenkante zum Strand für einige Zeit, bis wir eine Pause einlegten. Nach der Pause nahmen wir einen in der Mitte der Dünen verlaufenden Weg und sind, nachdem wir an einigen Sonnenanbetern vorbeigekommen waren, zurück zum Strand. Es war zwar noch nicht das Ende der Baustelle, aber direkt am Rand zu den Dünen konnten wir bis zum Ende der Baustelle ohne Probleme laufen.
Kaum waren wir hinter der Baustelle, sind wir direkt zum Wasser herunter. War es doch viel angenehmer hier zu laufen. Bei Bredene trafen wir wieder auf eine Strandbar. Diese entpuppte sich jedoch als ziemlich voll und es war kein freier Tisch zu sehen.
Von hier führt ein Weg durch die Dünen und unter der Straßenbahn durch in die Innenstadt, welchen wir nahmen. Wir hofften in der Straße weiter in den Ort hinein ein Café zu finden. Die, die wir gesehen hatten, waren jedoch alle überfüllt.
Am letzten Café haben wir dann noch ein paar Menschen in Kostümen für den Osterumzug gesehen. In ihren farbenfrohen Kostümen auch nicht wirklich zu übersehen. Für uns hieß es nun aber wieder Richtung Strand zu laufen. An der Hauptstraße, welche parallel zum Meer verläuft, liefen wir einige Zeit, bis wir das Tearoom De Golf erreichten. Ein kurzes Studium der Karte zeigte uns, dass wir hier genau richtig sind. Also rein und einen Tisch am Fenster genommen. Wir bestellten uns je einen Latte Macchiato und eine Waffel als Abschluss der letzten Tour für diesen Kurztrip.
Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle, die wir zuvor schon vom Strand zur Stadt passierten, kauften wir Feta für das Abendessen ein. Am Kartenautomaten waren wir etwas irritiert. Eine Karte für eine bestimmte Strecke gab es nicht. Wir konnten nur eine Pauschalkarte ziehen für 2,50 €. Da es keine Option gab, kauften wir diese Karten. In der Straßenbahn wird diese registriert und ist dann, wie wir erfahren haben, für eine bestimmte Zeit gültig. Für unsere Fahrt bis Wenduine war diese völlig ausreichend.
Unsere Fahrt auf der längsten Straßenbahnlinie der Welt war bei den ersten Haltestellen ziemlich ruppig, so stark wurde gebremst. Da hatten es wohl einige nicht so eilig, über die Gleise zu kommen. Bei einer Station ist der Straßenbahnführer sogar außen bis nach hinten gelaufen und wieder zurück. Anschließend gab es eine sehr energische Ansage, dass Rauchen, Essen und Trinken in der Straßenbahn verboten sind. Bei der deutlichen Ansage war zu vermuten, dass im zutreffenden Fall Fahrgäste auch heraus gebeten werden würden. Wie auch immer, ab dieser Ansage war die Fahrt bis Wenduine eine normale Straßenbahnfahrt gewesen.
Der Campingplatz liegt genau zwischen dem letzten Halt in Wenduine und dem ersten in Blankenberge. Wir nahmen die letzte Station in Wenduine und kamen beim Surfing Elephant heraus. An diesem vorbei sind wir am Strand und dann über die Brücke zum Campingplatz gelaufen.
Das heutige Abendessen bereiteten wir früher, wie an den Tagen zuvor zu. Es gab eine griechische Nudelpfanne – Nudeln mit Aubergine, Zucchini und Feta. Wir hatten am Tag zuvor schon gesehen, dass andere sich beim Campingplatzrestaurant Biere holen und so ist Melli losgezogen und kam mit zwei großen Gläsern frisch gezapften Bier zurück. So macht das Kochen doch gleich noch mehr Spaß. 😀
Wir waren mit Essen und Spülen fertig, als die Sonne sich langsam mit einem roten Himmel verabschieden wollte. Wir machten uns gleich zügig auf den Weg zum Strand, um unseren letzten Sonnenuntergang für uns an der Küste in den Dünen zu verbringen.
Tour: ~15 Kilometer.
Da die Straßenbahn die gesamte Küste entlang fährt, kann man diese jederzeit für den Rückweg nehmen und muss sich daher keine Gedanken machen, ab welchem Punkt man umkehren sollte.
17. April – Heimreise
An diesem Morgen sind wir verhältnismäßig spät aus den Schlafsäcken gekrochen. Wir frühstückten in der Morgensonne gemütlich und fingen danach an alles ohne Hektik abzubauen und zu packen.
Die Zeltnummernschilder und die Karte für die Schranke hieß es noch abzugeben. Daher sind wir zuerst aus dem Campingplatz gefahren, was nur mit Karte geht und Melli hat dann die Schilder und die Karte abgegeben während ich das Navi fütterte.
Bei der Abgabe wurde Melli sogar mit Vornamen angesprochen und gefragt, ob alles ok war. War es. Die 30 € Pfand gab es ohne weitere Nachfrage zurück.
Die Heimfahrt war fast identisch mit der Anfahrt. Da es Ostersonntag war, war auf den Autobahnen nicht allzu viel los. Die Mittagspause inkl. Tanken war hinter Brüssel. Von den wenigen Sitzplätzen des Restaurants konnten wir uns einen ergattern und aßen die gekauften Wraps in der Sonne.
Eine zweite Pause, bei der wir etwas naschten, vor allem aber die Beine vertraten, war bereits auf der A45 im Sauerland. Die restliche Fahrt bis nach Hause verlief relaxt und wir beide hatten noch ein wenig von der Nachmittagssonne zu Hause.
Resümee
Die Tage über Ostern waren eine schöne Auszeit für uns beide. Über die Reihenfolge der Stadttouren waren wir im Nachhinein ebenfalls glücklich, sie so getroffen zu haben. Umgekehrt wäre Gent für uns noch immer unbekannt. Dass zwischen den Stadttouren und am Nachmittag nach dem Ausflug nach Brügge ein Strandspaziergang an der frischen Seeluft möglich war, hat uns gut getan.
Sehr entspannt fanden und finden wir die Möglichkeit, die Straßenbahn an der Küste zu nutzen, die fast die gesamte Küste von Belgien abdeckt. Dass die drei größeren Küstenorte Blankenberge, Wenduine und De Haan, die wir kennengelernt haben, mit einer hohen Häuserfront zum Meer enden, hat von weitem etwas surreales und könnte aus einem Post-Apokalyptischen Film sein. Diese Fronten sind zum Glück nicht besonders lange und der Strand, die Dünen sowie das Meer dominierten unsere Strandspaziergänge.
Der gewählte Campingplatz war einer der wenigen, mit Zeltwiese und einer kurzen Entfernung zum Strand. D. h. aber auch, das es Morgens und Abends windig sein kann. Daran hatten wir beim Aufstellen der Zelte nicht gedacht, sondern eher an die Entfernung zum Parkplatz bzgl. der Nahrungsmittel im Auto. Mit entsprechender Kleidung war es jedoch nicht so tragisch.
Typisch Belgien – Frieten, Waffeln, Bier und Schokolade. Alles davon hatten wir und Frieten sowie Waffeln bewusst mehr wie einmal. 😀
Sonnencreme. Tja, die hatten wir dabei und auch unsere Nasen und das Gesicht eingecremt. Was wir beide vergaßen, waren die Hände. Durch den Wind am Strand waren wir gut eingepackt und die Sonne erschien dadurch nicht so intensiv wie sie war. Das ist nicht das erste Mal und wird vermutlich auch nicht das letzte Mal sein. 😂 Wir sind zwar lernfähig, aber auch vergesslich. 😅
Die Preise in Belgien lagen höher als wir sie aus Deutschland kennen. Dennoch haben wir uns nicht eingeschränkt und einen Bierabend gegönnt oder Frieten gekauft bzw. Café und Waffeln. Alles zusammen hat uns der Urlaub im Verhältnis nicht so viel gekostet. Das Campen und die Eigenverpflegung auf dem Campingplatz trugen ihren deutlichen Anteil daran. Wobei Campen und das Kochen für uns auch zu einem Erholungsurlaub gehört und keine Sparmaßnahme darstellt.
Die 1152 Kilometer Fahrtstrecke ist relaxt gewesen und hatten sich mit den entspannten Tagen in Belgien gelohnt.
Für ein paar Tage an der belgische Küste, sollte es ein Campingplatz in der Nähe der Küste sein. Viele der dortigen Campingplaätze sind gefühlt zu nah an der Landstraße, welche die Küstenorte verbindet oder nicht für Zelte geeignet. U. a. auch wegen der Nähe zu Brügge viel die Wahl auf Camping Esmeralda in Wenduine.
Wobei Wenduine etwas irritierend ist, von der Ortsangabe. Dieser Campingplatz, wie auch ein weiterer sowie eine Campinganlage mit festen Hütten liegen am Ortsrand von Blankenberge. Camping Esmeralda liegt in der Mitte der verschiedenen Anlagen und ist daher, zumindest bezogen auf die Zeltwiese, etwas geschützt.
Zur Anmeldung parkt man vor dem Campingplatz. Während der Anmeldung kommt, dann die Frage, ob man eine Karte für die Schranke gegen eine tägliche Gebühr möchte. Mit Karte ist es möglich, das Auto in der Nähe der Zeltwiese zu parken. Ein Parken außerhalb ist kostenlos. Mit der Anmeldung erhält man ein Schild mit einer Nummer für das Zelt, sowie zwei Müllsäcke (Restmüll und Plastik).
Die Rezeption befindet sich rechts nach dem Campingplatzzugang. Dahinter ist ein kleiner Laden mit alltäglichem und frischen Backwaren. Hier ist auch ein kleiner Kiosk! Dahinter schließt sich ein Spielplatz für die Kleinen an.
Links vom Eingang geht ein Weg ab, an dessen Anfang die zwei Sanitärgebäude sind. Zwei, da die Duschen in einem, der Rest in einem anderen Gebäude ist.
Das linke Gebäude hat hinter dem Eingang in der Mitte einen großen Raum mit Becken und Ablagen für das Spülen des Geschirrs. Zu beiden Seiten befinden sich Durchgänge zu den Räumen mit den Waschbecken, getrennt nach Geschlecht. Pro Waschbecken ist eine Steckdose vorhanden. Am hinteren Ende des Hauptraumes sind noch zwei Sonderräume für Babys und Behinderte. Die Toiletten befinden sich links und rechts vom Gebäude und sind von außen zugänglich.
Achtung: Die Toiletten verfügen über kein Toilettenpapier. Dieses ist selbst mitzubringen. Bei den Armaturen zu den Waschbecken machte es keinen Unterschied, ob man den für Kalt- oder Heißwasser aufdrehte – es war immer kalt.
Insofern stellte sich die Frage, wie das mit den Duschen ist. Es gibt zwei Türen zu vermutlich zwei identischen Räumen mit den Duschkabinen. Im April ist es noch ruhig und so war die eine Tür immer verschlossen. Hinter der Tür, die außer Nachts immer offen ist, geht es durch eine Abtrennung in den Flur zu den Duschkabinen. Diese haben einen kleinen Vorraum und eine Stufe höher eine Duschtasse. Die Brause ist fest an der Wand montiert und für große Personen wie leider üblich zu niedrig. Immerhin lässt sich der Kopf etwas drehen. Zum Duschen werden Duschmarken benötigt, die man an der Anmeldung bekommt. Der Automat für die Dusche ist in dem kleinen Vorraum.
Wie war das mit dem heißen Wasser? Es gibt keine Armaturen in den Duschen. Das Wasser ist jedoch ordentlich warm und kommt mit reichlich Druck aus dem Duschkopf. Daher kommt man Abends gefühlt in eine Dampfsauna, wenn man den Duschraum betritt. Somit ist die Ablage der Kleidung nicht ganz einfach, da alles leicht feucht ist. In den Vorräumen gibt es zum Glück zwei Haken zum Hinhängen.
Morgens wird alles gereinigt. Ob es während des Tages nochmals gereinigt wird, ist nicht bekannt.
Die Zeltwiese
Eine Reservierung für die Zeltwiese ist nicht möglich, lt. Webseite findet sich jedoch immer ein Plätzchen. Bei unserer Ankunft war die Wiese komplett leer. Während unseres Aufenthaltes kamen immer wieder weiter Tagesgäste mit Zelten dazu. Die Wiese ist gepflegt und die Hering lassen, sich ohne Mühe in den Boden drücken. Ein Auto kann in der Nähe bzw. wenn man Glück hat direkt an der Zeltwiese geparkt werden.
Am Kiosk ist es möglich sich ein Bier zu kaufen und mit Glas auf die Zeltwiese zu gehen.
Es gibt auf dem Gelände noch ein weiteres Gebäude mit einer Bar in einem riesigen Raum. Dort sind mehrere Billardtische und soweit ich erkennen konnte ein paar Dartscheiben.
Was leider nicht vorhanden ist, ist ein Raum um bei schlechtem Wetter kochen und essen zu können.