Deutschland – Sächsische Schweiz – September 2018

Für das erste Septemberwochenende stand ein MINI-Treffen mit Ausfahrt in Dresden an. Eine Stadtführung am Sonntagmorgen inklusive. Wenn man schon in Dresden ist, bietet es sich an das Wochenende um ein paar Tage zu verlängern und in die Sächsische Schweiz vor den Toren Dresdens zu fahren. 

So hatte ich es dann auch geplant und umgesetzt. Anreise zum MINI-Treffen war am Freitag, die Ausfahrt am Samstag leider im Regen und Sonntag die Stadtführung. Am Sonntagmittag verabschiedeten wir uns und die meisten fuhren nach Hause und ich in die Sächsische Schweiz.

Vorab gebuchte hatte ich einen Platz für ein Zelt auf dem Campingplatz Berg Oase in Sebnitz. Der Campingplatz liegt am Ortsrand und danach kommt nur noch Naturschutzgebiet – also freie Sicht auf die Sächsische Schweiz. Der Campingplatz selbst ist über drei Terrassen verteilt und recht locker geführt. So gab es eine handvoll Duschmarken und abgerechnet wurde erst am Ende. Mein Zelt baute ich auf der mittleren Wiese neben einem Obstbäumchen auf.

Die Touren für die nächsten Tage suchte ich mir vorab im Internet über Outdoorseiten heraus. Die vier gewählten Touren bieten einen guten Überblick über die Vielfalt des Nationalparks.


03. September – Aussichtsreiche Stiegentour

Am ersten Tag fuhr ich nach Schmilka, kurz vor der tschechischen Grenze. Ein großer Parkplatz war an der Elbe gleich zu sehen. Schmilka selbst ist so klein und urig, dass es dort keine Parkmöglichkeiten gibt und daher ist der Parkplatz am Ortsrand am besten zu wählen.

Der Wanderweg führte mich zuerst an der Elbe entlang zu der Aussicht „Kleine Bastei“, von dort über einen längeren geschlängelten Weg zur Affenwand. ok, so einfach war es dann doch nicht. Ich gelangte in einen Einschnitt, der an einer Felswand endete. Da hoch? Ja, es ist die starke Stiege und oben konnte ich noch ein Pärchen auf den letzten Metern erkennen. Der Aufstieg hoch war schnell gefunden und die spärlich gesetzten Eisenringe zeigten den Weg.

Über den Weg im Wald, der öfters sandig war, hatte ich an ausgesetzten Stellen einen schönen Blick über die Landschaft. Viel später kam ich zur Häntzelstiege. Ohne Stiegausrüstung war mir diese dann doch nicht ganz geheuer. Da auf einem Schild zuvor auf eine Klettersteigausrüstung hingewiesen wurde, lies ich es sein. So bin ich dann über einen Bogen und durch eine Schlucht auf einem anderen Weg oberhalb der Häntzschelstiege herausgekommen und weiter zum Carolafelsen gelangt.

Von hier bin ich dann nach Schmilka zurück und habe dabei die Heilige Stiege von oben herab genommen. Sehr schön – von oben. Von unten gefühlt eine Treppe ohne Ende.

In ungefähr der Mitte macht die Treppe einen Bogen um einen großen Felsen. Dort kamen mir zwei Mädels entgegen. Kaum an dem Felsen vorbei, hörte ich einen Schrei. 😂 Noch mehr Stufen!

Mein Weg war da so viel einfacher! In Schmilka kam ich am oberen Ortsende an und folgte der Straße nach unten zur Elbe. Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes stoppte ich für ein Bild an der alten Bäckerei. Hier hatte ich am morgen etwas für meine Pause gekauft. Sehr empfehlenswert.

Nach dem Abendessen am Campingplatz endete der Tag mit einem tollen Sonnenuntergang.

Tour: 17,6 Kilometer mit Klettereinlage


04. September – kleines Raubschloss

Der Ausgangspunkt für die Wanderung liegt an einer Straße parallel zum Campingplatz im Kirnitzschtal. Um dorthin zu gelangen, musste ich jedoch einen großen Bogen fahren. Das Kirnitzschtal ist u. a. wegen seiner dort fahrenden Straßenbahn bekannt. Der Wanderparkplatz befindet sich bei der Neumannmühle, die einsam in einer Lichtung an der Straße liegt.

Der Wanderweg führte mich nach Süden in Richtung der tschechischen Grenze durch den Wald. Die meiste Zeit ist es ein breiter Forstweg bis fast zum ersten Highlight der Tour. Hier bog ich ab auf einen schmaleren Weg, um zum Winterstein zu kommen. Oben auf dem Winterstein sind die Überreste des Raubschlosses noch zu erkennen. Um dorthin zu gelangen, hieß es durch schmale Felsspalten und auf Eisentreppen hoch zu laufen. Bei Entgegenkommenden war ein Ausweichen nicht so einfach. Dies geht nur an den Stellen, an denen es ein wenig breiter ist. Von oben hatte ich dann eine tolle Aussicht über die Sächsische Schweiz.

Weiter ging es dann wieder größtenteils über Forstwege zu einem alten Zeughaus, das mittlerweile ein beliebtes Ausflugsgasthaus im Wald ist. Bis dorthin kam ich auch an einer Grotte vorbei, an den Bärenfangwänden und auf schmalen sandigen Pfaden in ein Tal. 

Wirklich schön war es, dort unterwegs zu sein. Bilder hatte ich auf dieser Strecke kaum welche gemacht, hätte man doch fast nur Bäume gesehen. Felsformationen, wie die Bärenfangwände, stehen immer wieder aus dem Wald heraus und sind typisch für die Region. Dort wo sie etwas höher sind, kann es durchaus sein, dass Kletterer unterwegs sind. Sandige schmale Pfade durch den Wald laden abschnittsweise zu einem meditativen Laufen ein. Kopf frei und einfach nur laufen.

Am Campingplatz kam ich mit einer mir gegenüber campenden Familie ins Gespräch. Ein großer umgebauten Unimog war deren Zuhause. Sehr interessant, da vieles auch selbst umgebaut wurde. Ich, mit meinem kleinen Zelt, war daneben ein deutlicher Kontrast.😅

Nach dem Abendessen verbrachte ich noch ein wenig Zeit am großen Baum vor dem Campingplatz in der Abendsonne und mit der Sicht auf die Sächsische Schweiz.

Tour: 16 Kilometer


05. September – Basteiaussicht

Zur Bastei kamen wir bereits während der MINI-Ausfahrt. Nur leider im Regen und ohne große Aussicht. Da die Bastei eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist, gehört sie einfach für eine Tour dort dazu. Die ausgesuchte Wanderung startet dazu am Parkplatz zur Bastei.

Am Rand des Parkplatzes ging es dann jedoch nicht zur Bastei, sondern seitlich ab zu den bereits dort ausgeschilderten Schwedenlöchern. Ein breiter Weg durch den Wald, der ab den Schwedenlöchern deutlich stärker bergab geht. Bei den Schwedenlöchern gibt es ein paar Engstellen zu durchlaufen, die diese Strecke interessant machen. Zusammen mit dem Sonnenlicht war es ein schöner Weg bis zum langstrestreckten Amselsee.

Am See führte mich ein gut ausgebauter Weg bis nach Rathen. Da Rathen ein Kurort ist, ist der Weg am See ein beliebter Spaziergang und entsprechend gepflegt, während der Woche zum Glück auch nicht völlig überlaufen.

In Rathen angekommen, sah ich eine Eisdiele und konnte nicht widerstehen. 😊

Nun ging es zuerst die Straße zum See zurück, um dann vor dem See die Abzweigung zum Basteiweg zu nehmen. Dieser ist breit und gut ausgebaut, geht jedoch stetig bergauf. Nix mit gemütlichen Spaziergang. 😁

Noch vor der Bastei kam ich an den Überresten des Neurather Schlosses vorbei. Das wurde von mir erkundet und auf die Brücke dort bin ich selbstverständlich auch.

Eine schöne Anlage, die nicht so überlaufen ist, wie die Bastei. Es gibt auch hier ein paar tolle Aussichten, jedoch mit nicht ganz so weitem Blick wie von der Bastei. 

Die Bastei war dann nicht mehr weit und dort bin ich ebenfalls über die gemauerte Basteibrücke. Am Samstag zuvor war es bei Regen kein besonderer Ausblick, heute mit strahlendem Wetter war die Sicht sehr weit über die Sächsische Schweiz. 

Tour: ~7,5 Kilometer


06. September – Heimreise

Ausgeschlafen kroch ich aus meinem Zelt und frühstückte. Danach folgte das übliche packen. Vor der Abfahrt zahlte ich meinen Platz und die genutzten Duschmarken. 

Sodann ging es auf die Fahrt nach Hause.


Resümee

An das MINI-Treffen noch ein paar Tage anzuhängen und daraus einen Kurzurlaub zu machen, war eine gute Idee. Für den September waren die Temperaturen noch sehr angenehm – auch über Nacht. 

Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Wandergebiet. Innerhalb der Sächsischen Schweiz verläuft sich das und nur an wenigen Punkten waren mir größere Menschenmengen begegnet. Ausnahme hiervon ist die Tour an der Bastei, da dies mit eines der Hauptattraktionen ist und oberhalb eines Kurorts liegt. Aber auch hier hielt sich das an dem Tag, an dem ich dort war, in Grenzen. Es empfiehlt sich oft solche Hotspots eher während der Woche zu besuchen und bewahrheitete sich hier wieder.

Die Wege in der Sächsischen Schweiz boten alles, von normalen Waldwegen, festen Schotterwegen bis zu kleinen schmalen und sandigen Wegen nahe einer Felsenkante. Es wurde so nie langweilig auf den Wegen. Die Stiege und Wege durch Felsformationen taten ihr Übriges dazu.

Von oben betrachtet liegen die meisten Wege im Wald und dennoch bieten sich immer wieder tolle Aussichten über die Region. 😊



#saechsischeschweiz #beroase # schmilka #raueberschloss #haentzschelstiege #stiege #steilestiege #schwedenloecher #bastei #neuratherschloss #rathen #canon #canoneos6dmk2 #canonef1740/4