Meine erste Reise in den Himalaya sollte nach Bhutan gehen. Warum Bhutan? Von diesem Land hatte ich einiges gehört, was die Kultur und die Landschaft angeht und mich fasziniert. So ist Bhutan das einzige Land mit einem Bruttosozialglück. Im Gegensatz zu anderen Ländern steht hier nicht die Wirtschaft (Demokratien) oder Politik (Sozialistische Staaten) an ersten Stelle, sondern das Wohlbefinden der Einwohner. Aus Sicht des Umweltschutzes fällt das Land ebenfalls positiv auf, ist es doch das einzige Land mit einer negativen CO₂-Bilanz.
Unter den ganzen Angeboten, hatte ich mich für „Genussvolle Wander- und Kulturtage im buddhistischen Königreich“ des DAV entschieden, da es mir eine angenehme Mischung zwischen Aktivität und Kultur darstellte. Eine zweite Tour mit einer Kombination aus Nepal und Bhutan bot mir zu wenig Bhutan, war ansonsten dennoch interessant von der Beschreibung. Eine Gruppenreise sollte es sein, da ich nicht alleine in diesem Land mit einem Guide unterwegs sein wollte.
Ein Urlaub in Bhutan ist nicht unbedingt günstig. Zum einen muss ein Urlaub über eine offizielle Agentur erfolgen, ein bhutanesischer Guide ist Pflicht und dann gibt es noch eine Tagespauschale. 200 $ – 250 $ pro Tag je nach Saison sind abzuführen, dürfen aber u. a. mit den Übernachtungen verrechnet werden. Hierzu brauchte ich mir jedoch durch die Buchung beim DAV keine Gedanken zu machen.
Dass nach Bhutan nur eine bestimmte Anzahl an Touristen pro Jahr einreisen dürfen, kommt aus der Anfangszeit des Tourismus in Bhutan (1970). Dies wurde 1994 aufgehoben. Die Tagespauschale jedoch gibt es seit 1970 und hat noch immer Bestand. Die Besucherzahlen aus den 70ern sind nicht so ohne weiteres mit den heutigen zu vergleichen, da die Grundlage der Zählung eine andere ist. U. a. werden auch inländische Touristen mitgezählt.
Wie auch immer in 2017 war ich eine von 673 Besuchern aus Deutschland und eine von insgesamt fast 240.000 Besuchern. Der März erschien mir eine gute Reisezeit. Die Hauptsaison geht nicht ohne Grund von Februar bis Mai. Auch wenn die 240.000 Besucher in diesem Jahr einen neuen Höchststand bildete, so hatte ich dennoch nie das Gefühl in einer Region mit einer großen Zahl von Touristen zu sein.
Wie immer bei Fernreisen, buche ich schon Monate im Voraus und hatte somit reichlich Zeit mich noch intensiver mit Bhutan zu beschäftigen bis es losgehen sollte. So war auch mehr als genügend Zeit vorab ein Visum für Nepal zu beantragen, um es nicht bei der Einreise noch machen zu müssen. Das Visum für Bhutan, erfolgte durch den Reiseanbieter.
26.03.2017 – Anreisetag
Meine knallig gelbe Tasche, die ich mir zur Patagonienreise kaufte, nutzte ich für diesen Urlaub. Eigentlich ein wenig zu groß, aber nicht weiter schlimm, da diese mit Riemen komprimiert werden kann. Die knallige Farbe macht es mir auf Flügen und beim Campen einfacher, da sie immer auffällt.
So bin ich Nachmittags zum Flughafen nach Frankfurt. Dort checkte ich mich ein und bin so nur noch mit meinem Tagesrucksack langsam zu den Gates. Da noch sehr viel Zeit bis zum Abflug war, suchte ich mir ein Café in der Nähe des Gates und dort einen gemütlichen Platz auf einer gepolsterten Bank, um meinen Latte Macchiato zu trinken. Während ich dort saß, setzte sich zwei Mädels neben mich. Ich hatte ein paar Worte mitbekommen und von der Kleidung könnten sie dasselbe Ziel haben.
Es war Zeit, zum Gate zu gehen. Der erste Flug brachte mich nach Abu Dhabi, wie bei allen Flügen von Etihad. Für den weiteren Flug musste ich durch das gesamte Gebäude und dabei durch eine Kontrolle. Hinter der Kontrolle wurde ich angesprochen. Da hatte jemand den Eindruck, wir könnten dasselbe Ziel haben. Ja, hatten wir. So wurde gefühlt das Warten auf den Anschlussflug kürzer, da wir uns schon einiges zu erzählen hatten. Die fast vier Stunden in Abu Dhabi waren um, und es folgte der Weiterflug nach Kathmandu.
27.03.2017 – Kathmandu
Der Flug in Frankfurt startete um 21:45 Uhr und in Kathmandu kamen wir am nächsten Tag um 16:20 Uhr (lokale Zeit) an. Vor dem Flughafen waren einige mit Schildern der Reiseanbieter und warteten auf Ihre Gäste. Derjenige mit dem DAV-Schild war schnell ausfindig gemacht und stellte sich als Kazi vor. Wir wurden dann zu einem Kleinbus gebracht und ja, die zwei Mädels aus Frankfurt waren auch dabei.
Durch das wuselige Kathmandu mit seinem chaotischen Verkehr brachte uns der Fahrer zum Hotel Annapurna. Einchecken und dann ab auf das Zimmer. Für heute stand nur noch ein gemeinsames Abendessen mit Kennenlernen der Gruppe an.
Zuvor wollte ich mir noch die Beine vertreten, es war jedoch schon dunkel und so bin ich nur im Hotelhof bis zur Straße. Dort waren mehrere Personen im Halbdunkel, da nichts wirklich besonders gut beleuchtet war. Also lieber zurück. So ganz geheuer war mir das nicht.
Abends trafen wir uns dann im Hotel zum gemeinsamen Abendessen. Es waren ein paar vom selben Flug, ein paar aus München und drei, die schon etwas vorher angereist waren.
So ging der erste Tag in Nepal nach nur wenigen Stunden zu Ende, ohne wirklich etwas von Nepal gesehen zu haben. Nicht so tragisch, das Ziel war ja auch Bhutan.
Da die Reise nach Bhutan mit zwei Tagen Kathmandu verband, trennt sich die Beschreibung hier.
Am späteren Nachmittag sind wir mit dem Bus vom Hotel zum Flughafen gebracht worden. Dort bekamen wir vor dem Eingang von Kazi Schals zum Abschied umgehängt. Ab hier waren wir auf uns gestellt.
Einchecken für einen Flug ist nichts Neues und verlief ohne Probleme. Lediglich der rote Aufkleber mit der Aufschrift „Hot Transfer“ machte etwas stutzig. Der Grund war die Umsteigezeit in Abu Dhabi. Dort sind wir aus dem Flugzeug, zügig durch den Flughafen zum Gate für den Anschlussflug, der nicht lange auf sich warten ließ.
Um 21:00 Uhr in Kathmandu gestartet, kam ich um kurz nach 7:00 Uhr in Frankfurt an. Mein Gepäck hatte es in den Anschlussflieger geschafft und war bei den ersten, die auf dem Gepäckband landeten. Mit dem Gepäck hieß es noch zum Auto zu kommen und nach Hause zu fahren. Am frühen Vormittag war ich damit nach zwei erlebnisreichen Wochen wieder Zuhause.
Resümee
Die Entscheidung gegen die kombinierte Reise mit Nepal und Bhutan und damit für die Reise nur nach Bhutan war ich im Nachhinein sehr zufrieden. In der Kombination wären es mir vermutlich zu wenige Tage in Bhutan gewesen.
Mal abgesehen von dem Durchfall mit Übergeben und dem damit verbundenen Tag im Ressort, war das Essen immer gut. Die Versorgung mit Wasser im Bus war ebenfalls gut und erleichterte die Organisation von Wasser für die Touren.
Wer viel trinkt, muss auch regelmäßig auf Toilette. In den Ressorts und Restaurants waren dies normale Toiletten. Unterwegs, in Schulen, Klosteranlagen usw. waren es oft nur längliche Keramikvertiefungen. Anfangs mit einem Na ja, hat sich herausgestellt, dass dies sehr angenehm ist, da man so am wenigsten Körperkontakt mit der Toilette hat. Kam jemand von uns von der Toilette mit dem Kommentar „Basic“, so war uns klar, was gemeint war.
In den ländlichen Regionen, wie auch in der Hauptstadt Bhutans trugen fast alle traditionelle Kleidung und bewahrten somit ein Flair, dass die westliche Kultur diese vor Ort noch nicht überrannt hat. Im Gegenteil war es sogar so, dass Bhutanesen andere aus dem Land eher abschätzig würdigten.
Kathmandu war dagegen ein Kontrast, der nicht stärker hätte sein können. Laut, hektisch und vom Verkehr einfach irre. Die religiösen Stätten und Plätze um diese waren wie eine Oase. Nicht ganz so laut, keine Hektik und meist kein Verkehr in der Nähe.
Lektüre
Zur Einstimmung, Vorbereitung und auch aus Interesse an Land und Kultur hatte ich mich nach der Buchung der Reise auf die Suche nach einem Buch zu Bhutan begeben, das Informationen zu Land und Kultur bietet. Viele Bücher dazu gab es nicht. So hatte ich mir einige angesehen in einem Buchladen, die in die Auswahl fielen.
Titel: Bhutan Ausgabe: 12. Auflage von 2015 ISBN 978-3-86108-810-3 Autorin: Françoise Pommaret Verlag: Edition Temmen
Raus aus dem Bett und packen. Der Kleinbus wartete bereits vor dem Hotel Annapurna in Kathmandu auf uns. Vorher gab es vom Hotel noch ein Frühstückspaket für jeden. So sind wir früh morgens durch Kathmandu an den Flughafen gefahren worden.
Unser Flieger der Drukair sollte um 9:30 Uhr abfliegen. Wir waren sehr früh im Flughafen und durch die erste Kontrolle. Bei dieser Reise des DAV’s war zum ersten Mal ein nepalesischer Guide dabei. Kazi, ein Sherpa war unser erfahrener Guide und freute sich genauso wie wir auf die Reise. Es war sein erster Besuch in Bhutan und das, obwohl er mit einer Bhutanesin verheiratet ist, wie er uns verriet.
Kazi erhielt sogar ein Ticket für die erste Klasse und kam damit direkt zu mir und bot an, mit mir zu tauschen. Das nahm ich gerne an, würde ich so doch mehr Platz für meine Beine haben.
Jetzt hieß es für uns vor der Sicherheitskontrolle im Wartebereich unser Frühstück zu uns zu nehmen. Es war mehr wie genug in den Frühstückspaketen. Dennoch war ich neugierig und bin in den Wartebereich für die erste Klasse und hatte mir dort einen Kaffee genommen. Mit diesem bin ich zurück, da ich es nicht gut fand in diesem Bereich, abseits der Gruppe zu warten.
Hm, in meiner Trinkflasche war Wasser und mir war klar, dass ich sie nicht leer trinken würde. Vor der Sicherheitsprüfung war gerade keiner und so nahm ich die Gelegenheit wahr und bin dort hingelaufen und hatte gefragt, ob es ein Problem darstellen würde, wenn noch etwas Wasser in der Trinkflasche wäre. Nein, kein Problem. Allerdings wollten die Damen noch ein Foto zusammen mit mir. Haben Sie bekommen. Es kommt nicht oft vor, dass eine Frau über 2 Meter vorbeikommt. 😊
Als wir mit dem Frühstück fertig waren, sind wir zur Sicherheitskontrolle und dann weiter zum Gate. Ich hatte einen Platz in der ersten Reihe und auch noch alleine auf dieser Seite. Vor mir war soviel Platz, dass ich bequem meinen Rucksack dort vor mir abstellen konnte. Kurz nach dem Start bekamen wir eine Kleinigkeit zu trinken und ein gut gewürztes Sandwich.
Wir hatten während des Fluges bestes Wetter und eine tolle Sicht auf die Berge des Himalayas. Nur waren die hohen Berge auf der anderen Seite! Dort saß ein Bhutanese in traditioneller Kleidung und fotografierte mit seinem Smartphone. Er erkannte, dass ich gerne von seiner Seite ein paar Bilder machen möchte und bot mir den Platz vor sich an. Sehr freundlich.
Es kam der Anflug auf Paro und die Anschnallpflicht. Paro liegt auf rund 2200 Meter, der Anflug erfolgt jedoch durch ein Tal, vorbei an Bergen, die bis zu 5500 Meter hoch sind. Im Flugzeug fühlte sich das relativ normal an, lediglich die Schwenks, um dem Tal zu folgen waren deutlicher. Gerade aus den Fenstern hatte man teilweise das Gefühl, direkt auf derselben Ebene in die Wohnungen schauen zu können. Zum Schluss folgte noch eine rechts, links Kombination bevor es runter zur Landebahn ging.
Angekommen auf der Halteposition kamen direkt zwei Bhutanesen in schlichter Tracht und wollten dem Bhutanesen vorne die Tasche abnehmen. Die wollte diese jedoch selbst tragen. So sind die drei vorneweg und wir mussten alle warten bis sie unten waren. Danach kam ich und sah von oben schon einen roten Teppich. Auf Nachfrage bei einem Bhutanesen auf dem Flugfeld wurde mir gesagt, dass es ein Minister sei.
Der Flughafen ist überschaubar und so waren wir mit unserem Gepäck bald vor dem Gebäude. Dort wartete unser bhutanesicher Guide und ein Fahrer auf uns. Zur Begrüßung bekamen wir einen Schal (Khata). Uns wurde erklärt, dass dieser Glück bringt, wenn er allen fünf Elementen begegnet. Die meisten ergeben sich von alleine, lediglich Wasser nicht, da es nicht regnete. So war es sozusagen Pflicht den Schal umgehängt zu lassen bis wir den ersten Fluss überquerten.
Paro Dzong
Unsere Unterkunft, das Paro Kichu Ressort liegt etwas außerhalb und auf dem Weg dorthin überquerten wir einen Fluss und begegneten somit dem letzen Element. Auf der Fahrt konnten wir bereits einen Blick auf das Paro Dzong (Kloster) erhaschen.
Im Ressort bezogen wir unsere Zimmer und machten uns fertig für eine erste Tour um das Dorf. Wir liefen auf einfachen, größtenteils fest getretenen Böden durch das Dorf und die angrenzenden Felder. Alles erschien so einfach und friedlich.
Ein kleiner Platz diente den Bhutanesen für eine einfach Variante des Nationalsports. Nicht mit Pfeil und Bogen, sondern mit Wurfpfeilen. Das war gar nicht so einfach, wie wir selbst testen konnten.
Auf dem Rundweg kamen wir auch an einem Platz vorbei, an dem der Nationalsport ausgeübt wurde. Zwei Gruppen mit Bögen versuchten abwechselnd die Zielscheibe der Gegner zu treffen. Dabei wurde vor jedem Schuss von den Gegnern ein Spruch in einer Art Gesang mit Tanzbewegung vorgetragen.
Wir durften sogar dorthin und wenn wir auf der gegnerischen Seite waren, natürlich hinter eine Mauer. Unglaublich, dass immer wieder die Zielscheibe getroffen wurde. Diese ist traditionell in einer Distanz von 145 Meter entfernt. Zum Vergleich bei internationalen Wettkämpfen sind die Zielscheiben zwischen 18 und 70 Meter entfernt.
Kurz vor dem Ressort begegneten wir noch einer Gruppe von Schülerinnen auf dem Heimweg. Was uns auf dieser Rund schon aufgefallen ist, ist das fast alle traditionell gekleidet waren. (Abgesehen von den Schuhen)
Im Ressort angekommen wurden wir mit Tee begrüßt, dazu wurde uns starker schwarzer Tee und Milch gereicht. So unterhielten wir uns noch einige Zeit im Freien, bevor wir nach und nach in unsere Zimmer verschwanden.
Am Abend gab es ein gemeinsames Essen im Ressort, in dem nur wenige andere Gäste außer uns waren. Ganz alleine waren wir nicht und fanden uns nach dem Essen in der Lobby auf den Sofas und Sessel wieder. Der alte Inhaber der Agentur, über die die Reise vor Ort organisiert war, kam im Ressort vorbei und wir hatten die Gelegenheit uns mit ihm zu unterhalten. So bekamen wir einen angenehmen Einblick zum Land aus seiner Sicht.
29.03.2017 – Taktsang
Beim Frühstück waren wir alle schon gespannt auf die Tour des Tages. Ziel war mit das bekannteste Kloster Bhutans – Taktsang, im deutschen Tigernest genannt. Nach dem Frühstück packten wir unsere Tagesruckksäcke und wurden dann fast an das Ende des Paro Tals gefahren.
Es war ein größerer Parkplatz, der zum Glück noch sehr leer war, an dem wir hielten. Von hier ging es durch eine Gasse mit Läden auf beiden Seite. Nur wenige Meter lang, jedoch der Hauptweg zum Startpunkt der Wanderung. Auf einer Karte findet man diesen Punkt unter der Bezeichnung „Taktsang Trail Starting Point“. Der Startpunkt ist eher eine Fläche mit vielen kleinen Wegen, die zu einem Hauptweg führen. Ähnlich einem Flussdelta.
Vom Startpunkt sind wir kurz danach in einen Wald und bald auf ein erstes Gebäude an einem Bachlauf gestoßen. Es befand sich eine Gebetstrommel im Inneren, welche durch den Bach in Bewegung gehalten wurde. Der Weg führte stetig in Serpentinen nach oben. Zweimal konnten wir dabei in der Ferne unser Ziel schon sehen. Immer wieder gab es Stellen, an denen Gebetsmühlen standen, meist aber auch nur Gebetsfahnen, die sich im Wind bewegten.
So ging es weiter und weiter, bis wir fast auf derselben Höhe wie das Kloster waren. Zum Greifen nahe, und dennoch weit entfernt, da uns ein Bergeinschnitt trennte. Diesem Einschnitt folgend führte der Weg uns wieder nach unten, bis es am Ende des Einschnittes wieder nach oben zum Kloster ging.
Am Fuß des Klosters hieß es alle Sachen ablegen bzw. denen geben, die dort blieben. Unserem Fahrer z. B. In das Kloster darf man nur ohne Fotoapparat, Videokamera oder Smartphone. Bilder der heiligen Stätte würden etwas von seiner Energie nehmen und das wolle man verhindern.
Das Kloster selbst verteilt sich über mehrere Ebenen und die Gebäudeteile verbinden sich über Höfe und kleine Wege. Teils auch durch Gebäude hindurch. Die Menge an Touristen hielt sich in Grenzen und es verteilte sich über das Kloster.
Zurück ging es denselben Weg, den wir zum Kloster gingen. Auf halber Strecke machten wir halt und kehrten in eine Alm zum Mittagessen ein. Ein größeres Buffet war in der Mitte des Raumes und bot reichlich Auswahl an.
Auf dem weiteren Weg kamen wir auch wieder an der großen Gebetsmühle mit den Fahnen vorbei. Kazi ließ es sich nicht nehmen und nahm dort für ein Bild Platz.
Zurück am Ressort, wurden wir wieder mit Tee begrüßt.
Da es noch lange bis zum Abendessen war, sind Miri und ich noch eine kleine Runde in der Nähe des Ressorts gelaufen.
Das Abendessen war wieder lecker und reichlich. Der bhutanesiche Guide und der Fahrer hatten uns bis zum Ressort gebracht und wie am Vortag waren sie danach verschwunden. Kazi jedoch kennt das europäische Verhalten und aß mit uns zu Abend. Das war auch gut, konnten wir so einige Fragen zum Land und zur Kultur stellen, die sich aus den Gegebenheiten des Tages ergaben.
Gute Nacht hieß es danach…
30.03.2017 – Paro – Klöster und Burg
Die Nacht war nicht erfreulich. 😖 Mitten in der Nacht bin ich mit Übelkeit aufgewacht und kurz danach war ich im Bad. Durchfall und Erbrechen. Die Tabletten, die ich nahm, zeigten zumindest am Morgen ihre Wirkung und so konnte ich zum Frühstück in das Haupthaus – allerdings deutlich geschwächt. Ein paar hatten nur mit Übelkeit zu kämpfen, ein paar aus der Gruppe irgendwo zwischen diesen und mir. Vermutlich war es das Mittagessen auf der Alm – zumindest waren wir alle dieser Meinung.
Das Frühstück bestand bei mir aus einem Tee und einer Scheibe Toast. Mehr ging nicht. Daher entschloss ich mich an diesem Tag im Ressort zu bleiben. Bevor alle anderen zur Erkundung von Paro und dem dortigen Dzong loszogen, organisierte Kazi für mich noch ein Tablett mit Bananen und eine Kanne Tee.
Ein oder zwei Stunden später kam einer aus der Gruppe früher zurück. Ihm war nicht gut und er wollte daher ebenfalls den Rest des Tages im Ressort bleiben. Gegen Mittag hatte ich mich auf die Terrasse vor dem Zimmer gesetzt und es mir in der Sonne gemütlich gemacht. Die Übelkeit war weg und so langsam erholte ich mich. Die Elektrolyte, die ich von einer Mitreisenden bekam, haben bestimmt dazu beigetragen.
Zum Tee am Nachmittag kam ich zur Runde dazu und das Abendessen war ebenfalls kein Problem mehr. Von den anderen bekam ich während des Tees am Nachmittag und auch Abends zumindest erzählt wie der Tag in Paro war.
Die folgende Nacht war ruhig und erholsam.
31.03.2017 – Haa Tal
Der Wechsel zur nächsten Unterkunft stand an. Mir ging es bereits besser und das Abendessen sowie das Frühstück haben mich gestärkt. Alles war gepackt und die Taschen brauchten wir nur vor die Zimmer zu stellen. Die Guides und Angestellten des Ressorts trugen diese zum Kleinbus. Auf dem Dach befand sich der Fahrer, der die Taschen dort gut sicherte und anschließend mit einer Plane abdeckte.
Wir fuhren nicht weit, genau genommen nur bis zum naheliegenden nächsten Ort. Dort ist ein Kloster, an dem Miri und ich bei unserem Spaziergang vor zwei Tagen bereits vorbei kamen und das unser heutiges erstes Ziel ist. In der Früh war es sehr friedlich hier. Zwei ältere Menschen liefen um das Kloster und drehten dabei die Gebetsmühlen.
Die Straße, die Anfangs noch geteert war, wechselte zu einer Schotterstraße je höher wir fuhren und je näher wir dem Chele La kamen – dem Chele Pass auf 3780 Metern. Auf unserer Fahrt bergauf stoppten wir an einer Stelle mit vielen Fahnen, an der wir eine Pause machten. Der Platz mit den Fahnen ist ein Friedhof. Begraben in der Erde wird hier keiner, es ist symbolisch. Traditionell ist die Himmelsbestattung in Bhutan
Bei der weiteren Fahrt kamen an einer Yak Herde vorbei und hielten dort. Ein Kamerateam einer lokalen Fernsehstation interviewte zwei Herren, die in einem Zusammenhang mit der Yak Herde standen. Die Yaks sollten geschlachtet werden und wurden durch abgekauft gerettet und dürfen nun ihr Leben bis zu einem natürlichen Tot in den Bergen verbringen.
Der Chele La ist der höchste befahrbare Punkt in Bhutan mit 3988 Meter. Genau hier ließ uns der Fahrer mit unseren Tagesrucksäcken für eine Wanderung aus dem Bus. Wir sind zuerst entgegen des Wanderweges auf den nahe gelegenen Hügel, an dem sehr viele Gebetsfahnen wehten und der den Gipfel darstellte. Hier waren wir somit auf über 4000 Metern. Bei recht gutem Wetter hatten wir eine schöne Weitsicht auf den Himalaya.
Für die Wanderung mussten wir zuerst zurück zum Pass und danach auf einem schmalen Pfad leicht bergab. In den Nächten zuvor hatte es geschneit bzw. war Frost hier oben. Auf den offenen Flächen war kein Schnee mehr zu sehen, in einem Wald aus Magnolienbäumen mussten wir allerdings aufpassen das wir auf dem Schnee nicht ausrutschten. Dadurch, das es noch nicht so warm war, waren an den Magnolienbäumen nur Knospen und noch keine offenen Blüten zu sehen. Das muss toll sein, wenn hier alles blüht.
Der Weg verlief tendenziell bergab, vor der Keyla Gompa, unserem Wanderziel allerdings wieder bergauf. Hier brauchte ich ein paar kurze Pausen. Ich war wohl doch noch ein bisschen geschwächt vom Vortag.
Die Keyla Gompa ist ein Nonnenkloster, das an einem Berghang vor einer Steilwand gebaut wurde. Im Klosterhof legten wir eine Pause ein und hatte so die Möglichkeit einzeln oder in kleinen Grüppchen das Kloster zu erkunden.
Vom Kloster liefen wir nicht lange und erreichten unseren Bus, der wartete. Es folgte eine fahrt auf einer abenteuerlichen Piste zur Straße hinunter in das Haa Tal.
Im Tal angekommen machten wir einen Stopp im ersten Ort um uns dort umzusehen und die Beine zu vertreten. Da es Mittagszeit war, war es ebenso der Stopp für das Mittagsessen.
Die weißen Bällchen auf dem ersten Bild sind getrocknete Yak Käse.
Ein weitere, kurze Fahrt brachte uns in den letzten Ort im Haa Tal und dort in die Nähe der Lechuna Heritage Lodge – ein altes umgebautes Bauerngehöft. Dieses liegt an einem schmalen Weg und so waren die letzten Meter von der Straße zu Fuß zurück zu legen. Das Gepäck wurde uns in den Eingangsraum der Lodge gebracht, während wir mit einem Tee begrüßt wurden.
Ein Spaziergang im Ort nach dem Abendessen führte Miri und mich zu einem Bachlauf und einer vom Wasser angetriebenen Gebetsmühle. Das Wasser und die Gebetsmühle in der Dämmerung hatten eine beruhigende Wirkung.
01.04.2017 – Haa Tal
Es hatte über Nacht geregnet und noch immer hingen die Wolken ziemlich tief im Haa Tal. Dennoch hielt uns das nicht ab an diesem Tag bei leichtem Nieselregen eine Wanderung zu wagen.
So packten wir unsere Tagesrucksäcke und wurden zuerst durch das Dorf geführt. Unser bhutanesicher Guide kommt aus diesem Dorf und so führte er uns auch an seinem Haus vorbei. Hier und da hörte man Handwerker, auf der Straße konnten wir zusehen, wie Frauen die gemolkene Milch in große Kannen für den weiteren Transport umfüllten. Auf kleinen Zwischenwegen begegneten wir Frauen, die etwas in Säcken transportierten und diese Art des Transportes als völlig normal ansahen.
Bei dem Bau eines Hauses wurden die Balken auch vor Ort gesägt. Kazi fand das sehr interessant und fragte ob er auch mal dürfe. (Im Hintergrund ist unser bhutanischer Guide zu sehen.)
Das hier noch ein Landleben stattfindet, war gut zu sehen. Holz für den Winter wurde gestapelt und bildete gleichzeitig eine Mauer. Vor und um Gebäude waren Felder für den Ackerbau. So früh im Jahr, noch karg, vereinzelt waren immerhin schon erste Arbeiten auf den Felder zu erkennen.
Wir kamen zum Ortsrand und folgten einem Pfad, der uns zu einer Hängebrücke über den Fluss führte. Über diese liefen wir und kamen so zu einer Schule. Es war Pause und die Schüler*innen vertrieben sich die Zeit im Freien. Bei dem trostlosen Wetter waren wir für diese wohl eine willkommene abwechseln. Der Zaun um das Gelände soll Wildtiere abhalten, die in dieser entlegenen Gegend auch in die Dörfer kommen.
Von hier führte uns der Guide zu einem Kloster, an dem wir unseren Fahrer trafen, der sich netterweise für ein Bild zur Verfügung stellte. Er kam mit dem Bus und brachte uns nach der Klosterbesichtigung zurück zur Lodge.
Ea war noch früh am Tag und nach dem Mittagessen experimentierte ich mit der Kamera im Haus und außerhalb. Das alte Bauernhaus hatte für jeden ein Zimmer; das Bad war ein Gemeinschaftsbad. Die Holzböden knarrten hier und da und die Räume waren alle im Halbdunkel. Der Essensraum war in einem gegenüberliegenden Gebäudeteil und durch einen Hof mit Wiese getrennt. Irgendwie heimelig und so fühlte wir uns sehr wohl.
Es regnete am Vormittag immer wieder leicht und so war die Frage, was mit dem restlichen Nachmittag zu machen ist. Eine kleine Gruppe mit Kazi entschloß sich dennoch noch einmal los zu ziehen. Klar war ich dabei. 🙂
Über schmale Wege brachte uns Kazi zum Ortsrand und von dort immer am Fluß entlang aufwärts. Die Wege waren zwar aufgeweicht, uns störte dies jedoch nicht. Wir schauten immer wieder, wie wir auf die andere Flussseite gelangen könnten um dort zurück zu laufen. Da entdeckten wir eine “Brücke”. Wir waren ziemlich skeptisch. Kazi prüfte die Brücke und lief mit einem aufgespannten Schirm in einer Hand über diese. Auf der andern Seite angelangt meiner er, wir sollten in der Mitte etwas schneller laufen. So liefen wir einzeln über die Brücke und in der Mitte schneller. Das war nötig, da sich die Bretter nach unten bogen und somit im Wasser verschwanden. Wir kamen alle trocken auf der andern Seite an. 😀
Die „Brücke“
Auf dieser Flussseite war anfangs noch ein Weg zu erkennen, der sich dann im Flussbett verlief. Wie weiter? Wir folgten abermals Kazi quer durch das Gestrüpp einen Hang hinauf. Von oben kam von ihm die Aussage hier wäre eine Autobahn. Die Autobahn entpuppte sich als ein schmaler Pfad. Immerhin, ein Pfad. Dieser brachte uns zum Ort und über eine Schleife zur Lodge.
In der Lodge duschte ich mich und gesellte mich anschließend zu denen, die in einem Zwischenraum schon saßen und Tee tranken. So unterhielten wir uns über das erlebte auf dieser und auf anderen Reisen und warteten bis zum Abendessen.
Es gab Gemüse im Sud mit Reis. Dazu bekamen wir noch Fleisch, soweit gewünscht wurde.
02.04.2017 – Punakha
Der Tag begrüßt uns mit Sonne und so saßen wir fröhlich gelaunt beim Frühstück zusammen. Heute war es wieder soweit weiter zu ziehen. Also Stand nach dem Frühstück das packen an. 190 Kilometer Busfahrt bis zur ehemaligen Hauptstadt Punakha und noch ein Stückchen weiter sollten es sein.
Die Fahrt wurde unterbrochen am Hauptkreuzungspunkt, an dem die Straße aus dem Haa Tal, aus dem wir kamen und der Straße von Paro auf die Straße nach Thimphu treffen. Die Beine vertreten….
Bhutan ist zwar mittlerweile keine Monarchie mehr, das Königspaar wird jedoch immer noch sehr verehrt, wie an dem Plakat zu erkennen ist. Bis zur Hauptstadt Thimphu waren es noch reichlich Kilometer von hier. Nun auf einer gut ausgebauten Straße und somit schneller zurückgelegt.
Mitten in Thimphu ist ein Kreisel mit einer Verkehrsrefelung.
Die ist die einzige Kreuzung in Bhutan mit einer Verkehrsregelung. Eine Ampel gibt es im ganzen Land nicht!
In Thimphu waren wir zur Mittagszeit angekommen und so waren wir hier in einer Seitenstraße in einem Restaurant. Von der Straße war nur ein Schild und ein unscheinbarer Eingang tz sehen. Das Restaurant selbst war im ersten Stock. Ein langer Tisch, an dem wir alle Platz hatten war bereits gedeckt. Wir waren auf über 2300 Meter und die Sonne brachte eine angenehme Wärme. Beim Essen war die leichte Kühlung durch die Klimaanlage dennoch angenehm.
Mehr als angenehm, denn ich war so wagemutig und hatte bei dem Buffet Ema Datshi gesehen und mir einen Löffel voll auf den Teller genommen. Ema Datshi ist das Nationalgericht aus einer Yak Käse-Sahnesoße mit Chillis. 🔥 Es waren in der Soße seeeeehr viele grüne Chillis – Chilli ist in Bhutan eher ein Gemüse, daher die Menge. Der Löffel voll zusammen mit Reis hat dann auch mehr als genügt. Die Soße alleine hatte einen interessanten Geschmack, durch die Schärfe mit den Chillis war das an der Grenze dessen, was ich vertrage. Selbst Kazi, der scharfes Essen gewohnt ist, meinte das es scharf wäre.
Um Punakha zu erreichen mussten wir von Thimphu über einen Pass, den Dochu La. Das besondere an diesem Pass sind die 108 Chörten, die nicht zu übersehen sind. Apropos sehen. Von hier gab es eine wolkenverhangene Sicht auf die Himalayaberge wie den Gangkar Pusum mit 7550 Meter Höhe. Ein Spaziergang auf den Hügel neben dem Pass brachte Erholung vom langen Sitzen und die frische Luft war ebenso angenehm.
Mit dem Fahrer der Royal Enfield unterhielt wir uns etwas. Die Royal Enfield, ursprünglich aus England wird immer noch in Indien gebaut und verkauft. Dies war ein solches Modell und daher so gut erhalten.
Bis Phunaka war die Straße gut ausgebaut. Unser Ressort für die nächsten Tage, lag jedoch in einem Tal oberhalb von Punakha und je mehr wir uns Wangdue näherten, je einfacher wurden die Straßen. In Wangdue waren es nur noch feste Lehmwege. So trostlos unser Aussteigspunkt aus dem Bus zum Ressort aussah, so überrascht waren wir vom Ressort, das sich als kleine Oase am Fluss zeigte.
Ja, natürlich wurden wir im Garten unter einer großen Laube mit Tee begrüßt. 😊
Vor dem Abendessen im Kichu Ressort Wangdue vertraten Miri und ich unsere Beine auf einem Spaziergang. Dazu wählten wir einen Seitenweg, mit sehr wenig Verkehr in das weiter nach hinten führende Tal und zurück.
Das Abendessen im Ressort und die bisherigen in Bhutan waren lecker. Ja, ich hatte Durchfall, das Essen am Tag vor dieser Nacht war dennoch gut gewesen.
03.04.2017 – Punakha Dzong
Das Ressort hat mehrere Wohngebäude und die meisten von uns hatten ein Zimmer mit Balkon zum Fluss. Sehr angenehm. 😊 Vom Garten des Ressort gabe es ebenfalls einen Abschnitt mit Zugang zum Fluss.
Unser Fahrer brachte uns an diesem Morgen sicher in das Shengana-Tal. Auf der Fahrt waren schon die Reisfelder des Tals gut zu sehen gewesen.
Die Wanderung, von der Länge eher ein Spaziergang, führte von einer Talseite zur anderen und wieder zurück. Dabei kamen wir durch drei Dörfer und an bewirtschafteten Feldern dazwischen vorbei. Der Kehrtpunkt auf der anderen Talseite war, wie sollte es auch anders sein ein Klster. Im Gebetsraum lagen noch Kissen, Decken und Instrumente von einer Zeremonie, die an diesem Morgen statt fand. Ein Instrument fiel mir besonders auf. Auf Nachfrage bei einem Arzt aus unserer Gruppe bekam ich die Bestätigung, das dieses Instrument aus dem Oberschenkelknochen eines Menschen ist. (Es ist eine besondere Würdigung, wenn die Knochen eines Toten verwendet werden.)
Vor einem Dorf waren mehrere Händler mit ihren Zelten die u. a. Mandalas und Gemälde mit buddhistischen Motiven verkauften.
Wieder im Ausgangsdorf Sopsokha war es Zeit für das Mittagsessen in der Chimi Lakhang Cafeteriea. Dies liegt am Hang und bietet eine schöne Aussicht über das Tal während des Essens.
Von Sopsokha brachte der Bus uns nach Punakha, der Punakha Dzong wollte besucht werden. Vor erreichen machten wir einen Fotostopp. Sehr schöne liegt der Dzong am Fluss und strahlte mit seinen weißen Wänden in der Sonne.
Vor dem Punakha Dzong hielt der Bus uns lies uns heraus. Der Fahrer fuhr zu einem Parkplatz in der Nähe weiter. Zum Dzong hieß es über eine Brücke den Fluss zu überquere.
Der Eingang zum eigentlichen Kloster war eine Steintreppe, die in eine steile Holztreppe übergeht. Die Holztreppe ist jedoch so steil, das sie fast schon als Leiter durchgehen könnte.
Die schwarzen Gebilde an den Holzbalken oberhalb sind Waben von wilden Bienen, welche deutlich zu hören waren. In das Innere des Klosters führt ein reich verzierte Gang.
Das Innere des Klosters ist von mehreren gepflasterten Innenhöfen geprägt, um die sich Gebetsräume und Aufenthaltsräume befinden. Einige ebenerdig, einige über Treppen.
Zwischen den beiden Haupthöfen war ein goßes Gebäude, um welches Gänge herum führten.
Der größte Gebetsraum des Klosters war für uns an diesem Tag nicht zugänglich. Es gab eine Zeremonie bei der das Königspaar anwesend war. Gestoppt wurden wir von einem freundlichen Mönch vor dem bunten Vorhang. Security konnten wir keine entdecken.
Das es sich um ein normales Kloster und nicht nur um ein Ausstellungsstück handelt war gut zu erkennen. Mönche jeden Alters, auch solche die noch auf dem Weg dahin sind liefen uns über den Weg.
Um den Dzong konnten wir an der Mauer entlang gehen, die sehr viele kleine Gebetsmühlen beherbergte.
Dieser sehr interessanten Besichtigung bei bestem Wetter folgte eine Fahrt zu einem weitern Dorf. Dieses Dorf ist bekannt für seine mit Fruchtbarkeitssymbolen bemalten Häuser. Ein Spaziergang durch das Dorf zeigte dies deutlich. Unser Spaziergang brachte uns auf schmalen Pfaden um das Dorf an Reisfeldern vorbei bzw. zwischen diesen durch. Die Felder wurden im einfachen Geräten und von Hand bearbeitet.
Ein kleines Kloster gibt es auch in diesem Dorf und wurde besichtigt. Der Markt mit seinen Ständen an der Hauptstraße war letztlich für mich doch interessanter wie die bemalten Gebäude und ein Besuch wert.
Sehr viele Eindrücke brachte dieser Tag mit sich und wurde bei einem Tee im Ressortgarten besprochen. Das Essen am Abend war wieder im Ressort.
04.04.2017 – Kloster und Schule
An diesem sonnigen Tag wurden wir in ein Dorf gebracht, zudem uns der Weg durch Punakha führte und von dort nach Osten in ein Tal. Die Wanderung sollte zu einem Kloster in den Bergen führen. Abgesetzt wurden wir gefühlt im nirgendwo an einer Kreuzung zweier Schotterwege.
Sehr lange waren wir nicht unterwegs bis wir die ersten Gebäude der Schule sahen, die wir ebenfalls auf dieser Tour besuchen wollten. Die Shengana Lower Secondary School. Kaum betraten wir das Schulgelände, stürmten Schüler*innen aus den Gebäuden. Es war Pause. Die Hunde, auf dem Schulhof interessierte das recht wenig und blieben einfach liegen. Mit einem Lehrer konnten wir uns unterhalten und bekamen so Einsicht in die Räume. Sogar einen Computerraum gibt es hier in dieser abgeschiedenen Gegend.
Von der Schule sind wir wieder zurück zum Weg und auf diesem in die Berge. Mäandernd, leicht steigend hatten wir immer wieder Sicht in die Täler. In diesen waren reichlich Reisfelder zu sehen.
Zum größten Teil lag dieser Weg im Wald, was angenehm war, denn die Sonne war deutlich zu spüren. Auf dem Weg kam uns ein einzelner Lastenträger mit einem riesigen Bündel entgegen.
Nach rund 3,5 Kilometern gemütlichen Laufens war das Kloster Dadar Rimpoche bereits zu sehen. Ein Gebäude am Weg, ohne das zu erkennen ist, das es hier einen besonderen Grund für diesen Platz zu geben scheint.
Der Eingang ist von dieser Sicht auf der rechten Seite und auf der Rückseite. Eine Treppe führt außen zum ersten Stock, zum Gebetsraum. Ab hier wieder ohne Kamera und ohne Schuhe wie es sich gehört. Es ist immer wieder beeindruckend wie die Gebetsräume aussehen. Seitlich oft verwinkelt und der Platz um den Schrein erscheint für Europäer immer etwas wie ein unordentliches Sammelsurium. Liegen hier doch dort die Gaben der Gläubigen. Das kann Geld sein, ist genauso oft auch abgepacktes Essen und Trinken.
Der Abt des Klosters bekam durch einen Mönch die Info, das eine Gruppe Europäer im Kloster ist. Der Mönch kam dann zu uns und bat uns freundlich zu einem Gebäude neben dem Kloster zu begleiten. Der Abt würde sich gerne mit uns unterhalten.
Da waren wir doch alle gespannt und folgten dem Mönch. Auf einer Wiese wurden ein paar einfach Stühle bereitgestellt und der Rest von uns setzte sich auf den Boden. Wir bekamen alle ein Getränk zur Begrüßung. Der Abt nahm auf einem Stuhl uns gegenüber platz. Wir unterhielten uns u. a. darüber, wie das Kloster finanziert wird. Spenden – dazu reist der Abt oft in das Ausland.
Der Abt war immer am lachen und sehr, sehr freundlich. Ich könnte gar nicht sagen wer mehr auf den anderen neugierig war – er oder wir.
Von hier war es derselbe Weg zum Bus zurück, den wir hierher gekommen waren. Gemütlich sind wir diesen zurück gelaufen, da für diesen Tag lt. Programm nichts mehr Anstand.
Beim nachmittäglichen Tee im Ressort kamen unsere Guides auf uns zu und teilten uns mit, das in der nähe ein Fest ist und ob wir Lust haben dorthin zu fahren. Ja, hatten wir.
Da das Fest auf einem Platz über 3000 Metern sein soll, war der Hinweis eine Fleecejacke mitzunehmen sehr gut. Im Ressort und auf der vorherigen Wanderung war es warm und ohne Hinweis hätte bestimmt kaum einer eine Jacke mitgenommen.
Vor dem Festplatz waren einige Stände an denen Waren angeboten wurden. Das der Festplatz nicht weit entfernt sein kann, war schon hier zu hören.
Alle hatten sich herausgeputzt für dieses religiöse Fest. Aufgrund des religiösen Hintergrundes waren sehr viele Mönche zu sehen.
Um die Tänzer auf dem Festplatz mit ihren Trommeln waren mehrere “Aufpasser”. Diese wiesen die Tänzer auf ihr Verhalten auf oder feuerten diese an. Die Tänzer mit ihren Masken boten ein tolles Spektakel.
Der Klang und Rhythmus der Trommeln sind ungewohnt gewesen. Nach welcher Vorgabe die Tänzer sich bewegten und Trommelten war mir nicht bekannt. Das Schauspiel an sich war auch so sehr faszinierend.
Um den Platz gab es geschützte Plätze für gehobene Gäste, alle andere versammelte sich direkt um den Platz mit den Tänzern. Jung und Alt, sitzend oder stehend.
Ein wirklich tolles Erlebnis. Wir waren, soweit ich das gesehen habe die einzigen Touristen. Hier war nichts gestellt! Es war ein Fest, wie es sein sollte.
Beim Abendessen gab es viel zu erzählen, da wir einzeln oder in Grüppchen auf dem Fest unterwegs waren.
05.04.2017 – Thimpu
Ein weiteres Mal sollte in Bhutan noch die Unterkunft gewechselt werden. So fuhren wir über Punakha und dem Dochu La in die Hauptstadt Thimphu. Immer wieder begegneten wir, wie in den Tagen zuvor LKW’s mit der großen Aufschrift BLOW HORN am Heck. Hupen. Einmal kurz gehupt war das Signal für das Überholen, unabhängig welches Fahrzeug. So wurde immer bereitwillig zur Seite gefahren.
Am Dochu La war die Aussicht durch Wolken ein wenig getrübt. Um den Pass herum konnten wir mehrer kleinere Rhododendren sehen. Während der vergangenen Fahrten hatten wir diese oft in Baumgröße, voll mit Blüten gesehen. In Deutschland sind sie nur als Sträucher zu sehen, in Baumgröße wirken diese nochmals völlig unterschiedlich. Apropo – Weihnachtssterne hatten wir unterwegs ebenfalls gesehen; bis zu 2 Meter hoch!
Unser Weg in Thimphu führte uns zu einer Ausbildungsschule. Ausgebildet werden die Schüler*innen in den verschiedensten traditionellen Berufen, was wir in aller Ruhe verfolgen konnten.
So langsam wurde es Zeit für das Mittagessen und über einen Platz sowie ein, zwei Seitenstraßen kamen wir am gewünschten Restaurant zum Mittagessen an. Es mag zwar die Hauptstadt des Landes sein, von einem Großstadtleben in Thimphu hatten wir auf diesem Weg wenig gemerkt.
Der König-Wangchuck-Chörten entpuppte sich als großer Park mit einem Chörten in der Mitte heraus, den Gläubige unentwegt umrundeten. Abgeschirmt von hohen Mauern war der Park eine Oase in der Stadt.
Den Park verliesen wir um zu einem weitern Heiligtum gefahren zu werden. Die Buddha Dordenma Statue thron auf einem Berg oberhalb Thimphus. Die Statue hatten wir bereits bei unserer ersten Fahrt nach Thimphu gesehen. Mit 54 Metern Höhe auch nicht wirklich schwierig. Im Gebäude unterhalb der Statue ist ein großer Gebetsraum und viele kleinere Räume mit Erklärungen und Symbolen aus dem Buddhismus.
Das dritte Bild ist ein Spiegelbild auf einer bonzefarbenen Tür – daher die Farbe des Bildes.
Um die Gesamtgröße zu erfassen, ist es nötig deutlich von der Statue entfernt zu sein. Vor ihr kommt man sich richtig klein vor.
Die nächste Besichtigung war der Zoo am Rande von Thimphu. Es sind weitläufige Gehege und nur wenige Tiere, vor allem das Nationaltier Thakin, die zu sehen sind.
Vor dem Zoo war an der Seite eines Gebäudes ein Webstuhl mit einer Frau und einer kleinen Mauer aus gewebten Schals. Miri und ich sind dorthin und haben uns die Schals genauer angesehen. Einen habe ich zur Erinnerung gekauft.
Viel hatten wir von Thimphu gesehen an diesem Tag und nun war es Zeit das Hotel aufzusuchen.
Da es genügend Zeit bis zum Abendessen war, bin ich für einen Spaziergang durch die Straßen in Hotelnähe gelaufen. Das Hotel liegt an einer Hauptverkehrsstraße, welche durch einen Tunnel zu unterqueren war. In einem Bogen bin ich nach fast 3 Kilometern wieder am Hotel gewesen.
Am Abend sind wir gemeinsam zu dem Restaurant gefahren, welches wir auf der Durchreise schon aufsuchten. Kazi konnte für das letzte Abendessen in Bhutan unseren bhutanesischen Guide und den Fahrer überreden mit zum Essen zu kommen.
06.04.2017 – Nepal – Kathmandu
An diesem Morgen wurde sehr gemütlich gefrühstückt. Es galt die Tasche zu packen und zum Flughafen zu fahren. Dort hatten wir zum Abschied nochmals einen Schal bekommen, der uns Glück bringen soll.
Am Bistro im Flughafen hatte ich mir einen Kaffee geholt und damit die Zeit bis zum Abflug nach Kathmandu verkürzt.
Weiter geht es mit der Erkundung zu Kathmandu, das wir während der Mittagszeit erreichten.
Bhutan
Damit wir immer zu Trinken hatten, gab es im Bus für jeden pro Tag eine Flasche Wasser. In den Unterkünften war ebenfalls genug zum Trinken vorhanden. Somit war es nicht nötig für eigenes Wasser zu sorgen und machte die Reise entspannter.
In der Hauptstadt war es etwas abweichend, ansonsten sind wir fast nur Bhutanesen begegnet, die in traditioneller Kleidung unterwegs waren. Es ist eher so, das westliche Kleidung nicht gerne gesehen wird.