Frankreich – Elsass und Straßburg – Mai 2025

Von Melli bekam ich die Info, das Straßburg toll sei und ich doch auch mal dorthin sollte. Die Stadt alleine wäre mir nichts, in einer Kombination mit Wandern und Stadtbesichtigung an einem verlängerten Wochenende könnte schon eher Meins sein.

Da bot sich in 2025 der 1. Mai mit einem Donnerstag gut als Einstieg an. 


01. Mai

Die Fahrt in den Elsass war entspannt. Gar nicht so viel Verkehr und gar kein Stau. Mit einer kurzen Pause kam ich vor Mittag in Saverne an. Außerhalb des Ortes erreichte ich das Chateau du Haut-Barr. Eine Burgruine auf und an Sandsteinfelsen. 

An diesem Tag war dort eine Ausstellung und zudem noch ein Imbissverkauf. Zuerst erkundete ich die Ruine, die sich über mehrere Felsen erstreckt. Begehbar ist jedoch nur ein Teil davon. Zudem geht es auf den oberen Teil immer über Metalltreppen am Fels entlang. Leichtes Entdeckerfeeling. 😀

Nun war es kurz vor Mittag und ich hatte Hunger. Also ab zum Imbiss und erst einmal grübel, was es gibt und wie ich etwas bestellen kann. Eine Cola und Merguez in einem Baguetteteil mit scharfem Senf wurde es. Bei der Bestellung stellte sich am Ende heraus, das ich diese auch in Deutsch hätte vornehmen können. Mit dem Senf hatte die andere Person etwas Probleme mir die Unterschiede mit zu teilen, da sie kein Deutsch und nur marginal Englisch konnte – ich wiederum kein Französisch. Spicy hatte sie dann zum Glück verstanden. Neue Erkenntnis war dann noch, das Coca in Frankreich eine Cola ist und Cola nur mit verständnislosem Ausdruck beantwortete wird. In Peru hätte ich bei Coca was anderes bekommen. 😂

Die Wanderung war als Burgentour beschrieben. Es als Ruinentour auszuweisen wäre wohl richtiger. Von der Ruine Haut-Barr lief ich über den Parkplatz zum Einstieg und war wenige Meter danach schon am alten Telegraphenturm. Ein nicht allzu hoher Sandsteinturm, der leider nicht besichtigt werden konnte. Weiter kam ich dann zum Chateau Grand Gerolseck. Dort waren Ritter und Mittelalterstände sowie ein Imbiss in der Ruine verteilt. Aber nicht nur das, sondern ganz viele Menschen, die ihre Decken ausgebreitet hatten und picknickten. Ein geselliges Treiben.

Die nächste Ruine war die Petit-Gerolseck. Eine kleinere Ruine. Es folgte ein längeres Stück bis zu Le Brotschberg. Eine Lichtung mit einem Aussichtsturm von 16 Metern Höhe, der über die Steinwendeltreppe selbstverständlich erklommen wurde. Ein schöner Ausblick bot sich auf die Lichtung auf der der Turm steht, den Wald und sogar weit darüber hinaus.

Wieder ein längeres Stück brachte mit zur Grotte du Brotsch. Diese erreichte ich oberhalb und musste daher den Wanderweg in Serpentinen nach unten laufen. Die offene Höhle und der Fels darum sind eine beliebte Kletterlokation. Daher war an diesem sonnigen Tag dort einiges los.

Langsam führte der Weg weiter nach unten zu einem Schäferplatz. Dieser entpuppte sich als Lichtung mit einem Gebäude. Hier gab es nichts wirklich interessantes. Daher lief ich direkt weiter. Ein Pfad an einem Hang im Wald brachte mich langsam nach oben. Oben, folgte ich dem Wanderweg so um die Burgruinen Petit-Gerolseck und Grande Gerolseck, das es kaum einen Höhenunterschied gab. Im Gegensatz zum Beginn der Tour. Jede Ruine und auch de Aussichtsturm waren auf einem Hügel und immer ging es dazu hoch.

Am Ausgangspunkt angekommen lief ich wieder zu dem Imbiss. Einen Kaffee und ein Stück Kuchen bestellte ich – diesmal in Deutsch, da ich ja nun wusste das ich verstanden werde.

Zufrieden mit dem bisherigen Tag machte ich mich auf zum Campingplatz in Dossenheim – Camping Au Pays de Hanau. Gelegen am Ortsrand von Dossenheim ist es dort sehr ruhig. Die Anmeldung machte kurz vor 16:00 Uhr auf. Ein Pärchen wartete bereits und nach mir kam auch noch jemand. All zu lange mussten wir nicht warten. Die Rezeption öffnete früher. Das Pärchen und ich hatten unsere Anmeldung schnell erledigt und sind nacheinander zum Bereich für die Zelte. 

Während des Zeltaufbaus wurde ich von meiner Nachbarin (dem Pärchen) mit einem Bier begrüßt. Nachdem ich das Zelt aufgebaut und alles eingerichtet hatte gesellte ich mich zu Ihnen. Bei einem Bier unterhielten wir uns darüber wie bzw. warum wir hier waren. Für mich war es ein verlängertes Wochenende für die Beiden ein Halt am Anfang einer mehrmonatigen Fahrradtour, die bis in die Türkei gehen soll.

Wanderung: 9,6 Kilometer, ~360 Höhenmeter


02. Mai

Die Fahrt nach La Petite-Pierre war spaßig. Eine kleine, kurvenreiche Straßen – wie gemacht für Svarta. 😀

Für diesen Tag stand eine längere Wanderung an. Vom Parkplatz vor der Altstadt und der Burg Lützelstein lief ich in entgegengesetzte Richtung. Durch eine schmale Gasse kam ich auf einen Wirtschaftsweg an vielen Gärten vorbei. 

Der Weg ging in einen schönen Wanderpfad im Wald über. Hoch, eher runter kam ich zum Rabenfelsen mit einer freien Sicht über das bewaldete Tal. In Serpentinen ging es bergab und noch länger den weiteren Pfad bergab bis nach Kohltal. Kurz vorher gab es nochmals Serpentinen bevor es für ein kurzes Stück auf einem schmalen Pfad neben der Straße entlang ging. 

Nicht all zu lange später bog ich nach rechts, vorbei an einem großen Teich. Nach den Teichen ging es wieder in den Wald auf einen Pfad. Vom Startpunkt ging es leicht bergauf, dann gut 140 Höhenmeter nach unten und nun zum nächsten Hügel wieder gut 140 Höhenmeter nach oben, nur um dann gut 150 Höhenmeter wieder runter zu laufen. Allerdings das alles auf einem schönen Wanderpfad bis ich das Rehbachtal erreichte. Von dort folgte ich der einfachen Straße dem Tal entlang bis nach Graufthal, das ungefähr fünf Minuten später erreicht wurde.

In Graufthal lief ich direkt zu den Felsenhäusern, da diese über Mittag nicht zugänglich sind und ich doch hineinschauen wollte. Von vorne sehen die Gebäude fast wie normale (alte) Häuser am Berg aus. Jedoch ist nur die Vorderseite und ein Teil des Daches ein normales Haus. Gebaut in einen Felsüberhang ist der Rest eben genau dies – Fels. Daher sind die Räume reichlich uneben. Da es Sandstein ist, ist es in den Häusern, die Restauriert und als Museum zugänglich sind leicht feucht. Kaum zu glauben, das die letzte Bewohnerin ihr ganzes Leben bis zu ihrem Tod 1958 dort ohne Strom und fliesendem Wasser verbrachte.

Im Ort fand ich ein Café an der Hauptstraße und dort eine leckere Süßigkeit sowie einen Cappuccino. 

Zurück zum Startpunkt folgte ich dem Wirtschaftsweg durch zwei Täler. Anfangs kam ich dabei an vielen Fischteichen vorbei. Diese gehörten wohl einem Angelverein und sehr vielen Privatleuten. Oft mit einer Hütte oder einem kleinen Haus auf dem Grundstück. 

Nur die ungefähr letzten drei Kilometer waren dann wider fast komplett auf einem Wanderpfad. Dort wo der Wanderpfad beginnt, beginnt der Weg wieder deutlich anzusteigen um zur Burg zu gelangen. 

Vor der Burg, die ich von hinten erreichte, folgte ich der Ausschilderung zu einer Zisterne. Ganz nett aber soviel sieht man dort ohne richtig gute Beleuchtung außer dem Loch nach oben zur Altstadt nicht.

Ergo wieder zurück und über einen Zugang zur Altstadt. Heraus kam ich neben dem Zugang zur Burg. Dort gab es im Hof und einem kleinen hübschen Garten nicht viel zu sehen. Ein Laden mit Infos und allerlei Waren gab es noch um sich kundig zu machen bzw. regionale Produkte zu erwerben.

Durch die Altstadt mit ihrer Handvoll an Straßen kam ich wieder auf den Parkplatz und zu Svarta. 

Ohne Rucksack lief ich zu einem Stand mit Eis 😀 am Rand des Parkplatzes. Eine Waffel mit je einer Kugel Zitronen- und Himbeereis wurden es. Bis hierher war ich ungefähr 18 Kilometer gelaufen, da geht auf alle Fälle ein Eis. 😊

Über die selbe spaßige Straße kam ich zurück zum Campingplatz. 

Nach einer ausgiebigen Dusche, es war schon ganz schön heiß unterwegs gewesen, machte ich es mir auf einer Decke vor dem Zelt gemütlich. Im Café in Graufthal hatte ich eine Art Rosinenbrötchen in Gugelhupfform gekauft und dies nun mit einem Kaffee genossen.

Vor dem Abendessen erfolgte ein kurzer Spaziergang im Dorf.

Nach dem Abendessen holte ich mir an der Bar des Campingplatzes ein Bier. Da nicht viel los war, bekam ich es ausnahmsweise im Glas. Sonst gibt es das nur in der Flasche, wenn man es zum Zelt mitnehmen möchte. Weit kam ich nur nicht. Mit ein paar Einheimischen, die an einem Tisch vor der Bar saßen kam ich ins Gespräch und erst ein Dreiviertel Glas später bin ich zum Zelt. Vor dem Schlafen brachte ich natürlich das Glas zurück.

Wanderung: ~18,5 Kilometer, ~650 Höhenmeter


03. Mai – Strasbourg / Straßburg

Beim Aufwachen am frühen morgen regnete es. Also umgedreht und weitergeschlafen. Eine Stunde später wurde ich wieder wach und es regnete immer noch. Daher packte ich alles notwendige für das Frühstück und begab mich vor die Rezeption und Bar. Dort ist ein großer überdachter Bereich mit reichlich Tischen und Bänken. Während meines Frühstücks kam zum einen mein Campingnachbar um Brot, Butter und Marmelade für das Frühstück zu holen. Ein anderer Niederländer kam später, um ebenfalls im überdachten Bereich zu frühstücken. Er erzählte das er die Hügellandschaft des Elsass mit dem Rad auf Gravelwegen überqueren möchte – rund 500 Kilometer.

Während des Frühstücks hörte der Regen auf. So musste ich wenigsten beim Zusammenpacken nicht im Regen hin und her laufen. Das Zelt wurde zwangsweise nass zusammengepackt.

Es folgte ein Fahrt nach Straßburg. Der dortige Campingplatz war leider komplett belegt. So musste ich mir ad hoc eine andere Unterkunft suchen. Das Logis Hôtel Restaurant Au Cerf d’Or wurde es. Somit musste ich noch ein paar Kilometer durch Straßburg fahren. Die gebührenpflichtigen Parkplätze vor dem Hotel waren mir zu teuer (35€ für 3 Stunden). Zwei Straßen weiter fand ich ein akzeptables Parkhaus.

Von dort machte ich mich zu Fuß in die Innenstadt. Im Grunde war ich nach fünf Minuten schon im Trubel. Sehr viele Touristen und zusätzlich war noch Trödelmarkt. Um mich zu orientieren und an den Trubel zu gewöhnen suchte ich das erste Café auf, das ich sah. Einen Cappuccino mit einem Croissant bestellte ich. 

Quer durch die ganzen Straßen, Gassen und Wege am Fluss entlang verbrachte ich viel Zeit in der Stadt. Dabei sah ich verteilt reichlich alte Gebäude, Kirchen und besonders die Kathedrale Notre Dame de Strasbourg, welche über 200 Jahre lang das höchste Gebäude (147 Meter) der Menschheit war. Zwischendurch legte ich bei der Brasserie Bar Le Cintra eine Mittagspause ein. Galettes (zwei Kartoffelpfannkuchen) mit Räucherlachs und Salat war das Mittagessen. 

Unterwegs sah ich viele Patisserien. Sind wohl sehr für das leckere Süße die Elsässer. 😊

Am späteren Nachmittag steuerte ich das Hotel an. Dort konnte ich direkt einchecken. Auf dem Zimmer machte ich es mir gemütlich, war mir die Sonne am Nachmittag mit der drückenden Hitze doch etwas zu viel. 

Nochmals machte ich mich auf, um die Innenstadt zu erkunden, Das Ende dieser zweiten, kleineren Runde war das Parkhaus. Svarta parkte ich dann fast gegenüber dem Hotel. Die Parkplätze dort sind ab 19:00 Uhr kostenfrei und Sonntags den ganzen Tag.

Wieder im Hotel begab ich mich später in das Restaurant des Hotels. Ein bequemer, kurzer Weg. Das Restaurant ist gut bewertet und das bewahrheitete sich dann. Eine Terrine de Baeckeoffe mit salade verte bestellte ich. Aus der Küche gab es zuvor ein kleines Stück Lachs als Gruß, bevor der Eintopf kam. Dieser kam in einem eigenen Topf und die erste Portion wurde mir am Tisch aus dem Topf auf den Teller gereicht. Ein Kartoffeleintopf mit Karotte und Fleischstücken von drei verschiedenen Tieren. Ein typisches Gericht für den Elsass. Im Nachtischmagen war danach noch Platz für einen Rhabarberkuchen mit Baiser. 😀

So voll konnte ich nicht direkt ins Bett, sondern machte mich auf zu einem weiteren Spaziergang. Diesmal im Dunkeln. Einige Bereiche waren schön beleuchtet. Im Hintergrund waren immer wieder Blitze zu sehen, die den Nachthimmel erhellten. Erst als diese gefühlt fast über mir waren machte ich mich auf zum Hotel. Vorher erreichte ich erneut die Kathedrale. Dieses Mal schön beleuchtet. Ein Bild und dann ging auch schon die Beleuchtung aus. Um 22:00 Uhr, wie bereits Mittags um 12:00 Uhr läuteten die Glocken der Kathedrale sehr lange.

Kaum im Hotel gab es einen kleinen Weltuntergang in Form von starkem Regen. Dieser war jedoch nicht von lange Dauer. Zumindest soweit ich es mitbekommen habe bis ich einschlief.

Spaziergänge: ~18,5 Kilometer


04. Mai

Die zwei Fenster des Hotelzimmers zeigten in einen kleinen Innenhof. Da es Abends nicht in das Zimmer regnete lies ich das eine Fenster über Nacht leicht offen. Rein regnete es zwar nicht, aber am Morgen hörte ich beim Wachwerden das Plätschern von Regen. Bis zum Frühstück war noch sehr viel Zeit. Daher drehte ich mich noch einmal um. Kurz nach 7:00 Uhr wurde ich erneut wach. Diesmal stand ich auf. Neben den üblichen Aktionen morgens kam noch das Packen der Tasche. Dann war ich gespannt, was das Frühstücksbuffet so zu bieten hat. Es hatte reichlich zu bieten. 😀 Was für mich neu war, waren die Eier, die roh in einem Glas aufgeschichtet waren. Es gab Halterungen, mit denen man dann ein Ei in einen Behälter mit kochendem Wasser stecken konnte. Frischer geht ein gekochtes Ei bei einem Buffet nicht.

Beim Frühstück lies ich mir Zeit, es regnete ja noch leicht.

Nach dem Check-Out unternahm ich erneut einen Spaziergang. Mit Regenschirm! So langsam lies der Regen nach. Damit konnte der Regenschirm wieder weg. Die Regenjacke genügte für den Spaziergang. Ungefähr eine Stunde war ich unterwegs. Vom Hotel zum Petite France (die Inselgruppe im Westen, wo früher die Gerber waren) und in einem Bogen zurück. 

In der Nähe des Hotels kaufte ich in einer Bäckerei ein kleines Brot und eine kleinere Leckerei (Mürbeteig mit Vanillepudding gefüllt) für Zuhause.

Die Fahrt nach Hause war leicht nervig. Durch den leichten Nieselregen trauten sich viele nicht die Spur zu wechseln und selbst links war oft weniger wie 100 Km/h möglich. Damit dauerte die Fahrt länger und war anstrengender da immer wieder gebremst wurde. 

Am frühen Nachmittag war ich Zuhause. Es war trocken und sollte nicht mehr regnen. Daher konnte ich das Zelt im Garten aufbauen und trocknen lassen.


Resümee

Die Wanderungen haben mir gut gefallen. Der Elsass oberhalb von Straßburg ist auf alle Fälle toll. Selbst das Pärchen hat auf ihrer langen Radtour (sie wollen von den Niederlanden bis in die Türkei) einen ungeplanten längeren Aufenthalt eingelegt.

Straßburg selbst kann in ein zwei Tagen besichtigt werden – je nachdem ob noch die Orangerie, Museen oder Sonstiges eingeplant werden. 

Was auffällt, sind viele deutsche Bezeichnungen von Straßen, Orten, Burgen usw. Kein Wunder, war die Gegen doch in früheren Zeiten ein Teil Deutschlands. Daher können auch heute noch viele dort Deutsch und das machte es mir ohne Französischkenntnisse leichter.

Die Gegend unterhalb von Straßburg und Colmar könnte ich mir für einen weiteren Trip gut vorstellen.


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Andorra – Juli 2022

Die Idee einer Reise nach Andorra kam mir bereits 2020. Ich suchte mir damals zwei Campingplätze für die An- und Abreise in Frankreich und einen für den Aufenthalt in Andorra heraus. Nur wurde dann leider in 2020 und 2021 nichts aus dieser Reise aufgrund verschiedenster Bestimmungen.

2022 jedoch war alles gegeben, um die Reise nach Andorra zu unternehmen. Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Planung für eine Alleinreise änderte sich die An- und Abreise, da ich nun nicht mehr alleine unterwegs war. Miri und Micha starteten bereits zwei Tage früher und waren damit einen Tag länger in Frankreich auf dem von mir ausgewählten Campingplatz und einen Tag früher in Andorra. Der Campingplatz war nach Angabe von Miri toll, mit seinen Parzellen und den Details an den Gebäuden usw. Die Wahl des Campingplatzes war somit gut gewesen.

Melli und ich änderten kurzfristig die Unterkunft der Anreise und wählten ein Hostel in Sète anstatt des Campingplatzes. Der Grund dazu war für uns etwas mehr vom Mittelmeer zu erleben.

Der Campingplatz für die Rückreise wurde gestrichen. Die Betreiber hatten aufgehört und den Platz der Gemeinde übergeben. Diese reagierte leider nicht auf Anfragen von uns. Somit suchten wir eine Alternative. Diese war zwar teurer, aber definitiv eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Mehr dazu später.


Anreise

18. Juli – Anreise – Sète

Für eine Anreise stehe ich gerne etwas früher auf, um u. a. einem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen. Wenn dann der Wecker sich deutlich vor 4:00 Uhr meldet, bin ich schon am Grübeln, ob es wirklich eine gute Idee ist. Bis Sète sind es nach dem Routenplaner über 1000 Kilometer und daher ist es schon gut so früh los zu fahren.

Bis Lyon verlief alles ohne Problem, ab Lyon bis Orange jedoch wurde es merklich mehr Verkehr und immer wieder kamen Staus oder stockender Verkehr, sobald wir eine größeren Stadt passierten. Auf der Fahrt legten wir regelmäßig Pausen ein, für die Melli belegte Brötchen und Sandwiches eingepackt hatte. Kurz nach Lyon stieg das Thermometer in Svarta an und zeigte eine Außentemperatur bis zu 41,5 Grad. Wirklich Pause? Ja! Zum Glück gab es schattige Plätze unter Bäumen, die uns vor der direkten Sonne schützten.

In Sète angekommen, waren es dort am Mittelmeer um 19:00 Uhr immer noch 29 Grad. Vom Parkplatz zum Hostel Georges mussten wir zwei Brücken überqueren und einem Kanal einige Meter folgen. Ein bisschen Venedig Feeling. Im Hostel war der Eingangsbereich und sogar unser Doppelzimmer angenehm gekühlt. 😊

Kurz frisch gemacht und schon waren wir auf der Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Auf einem Platz passierten wir eine Bühne mit Live-Musik und vor einigen Restaurants waren ebenfalls Musiker am Spielen oder an der Vorbereitung dazu. Der Grund war, wie sich herausstellte, das Jazz-Festival, das in dieser Woche in Sète war. 

Zu Essen haben wir ein Restaurant an einem Kanal gefunden. Dabei konnten wir Ruderer beim Training beobachten und uns über mangelnde Englischkenntnisse der Bedienung amüsieren. Bestellt hatten wir neben Wasser je eine Sprite. Erhalten hatten wir Aperol Spritz. Na ja, wenn’s denn schon da ist. 😊

Gleich zurück in das Hostel wollten wir nach dem Essen noch nicht und sind daher ein wenig durch Sète bis zum äußeren Kai gelaufen. Sehr angenehm an den Kanälen und mit dem Jazz-Festival bestimmt auch eine Reise mit mehr wie einem Tag Aufenthalt wert.


19. Juli – Anreise – Mittelmeer und Pyrenäen

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausreichenden Frühstück im Hostel machten wir uns auf die weitere Reise. Zunächst bis Saint-Pierre-la-Mer, nordwestlich von Narbole. Ein Fischerdorf mit einem riesigen Strand. Das Navi in Svarta führte uns dabei über sehr eigenwillige Straßen, die in Deutschland eher als Promilleweg durchgehen würden. Immer wieder spannend, wo einen das Navi des MINI’s hinführt. 

In Saint-Pierre-la-Mer verbrachten wir ein paar Stunden am und im Meer. Am Strand war mehr wie genügend Platz und das Wasser des Mittelmeers angenehm warm.

Bevor wir weiter fuhren, kauften wir noch ein paar frische Waren für das Abendessen und die nächsten Frühstücke ein. Auch reichlich belegte kleine Fladenbrote fanden den Weg zu uns.

So ging es über die Autobahn Richtung Barcelona und bei Perpignan in das Landesinnere auf die Schnellstraße N116 – auf in die Pyrenäen. Zunächst noch mehrspurig, wurde die Straße später nur noch einspurig. Kurz davor machten wir eine Pause und aßen unsere Fladenbrote. 

Die anschließende Strecke wurde zunehmend kurviger 😀 und brachte uns immer höher bis über einen Pass kurz vor Andorra. Nach der Grenze zu Andorra entschieden wir uns für den kostenpflichtigen Tunnel, da wir bereits länger unterwegs waren und erwartet wurden.

In Andorra kam nach Soldeu die Abfahrt in das Tal d’incles, die gesperrt war. Wir hatten jedoch von Miri zuvor die Info erhalten, die Sperrungen zu ignorieren. Auch konnten wir an der Schranke in das Tal hinein durchfahren, da es bereits nach 18:00 Uhr war. Die einspurige Straße in das Tal ist nämlich von Morgens bis Abends nur mit Sondergenehmigung befahrbar. Am Campingplatz Camping Font de Ferrosins bekamen wir mit der Anmeldung einen Zettel, der uns die nächsten Tage die Zufahrt sicherte.

Während des Aufbaus unserer Zelte kamen Miri und Micha von einer Wanderung zurück. Nach der Begrüßung bauten wir unsere Zelte fertig auf und begannen anschließend mit dem Kochen des gemeinsamen Abendessens – Mie-Nudeln mit frischem Gemüse aus Frankreich.


Andorra

20. Juli – Estany de l’Estanyo

Der erste Wandertag in den Pyrenäen begann mit noch kühlem Wetter am frühen Morgen. Kaum war die Sonne zu uns in das Tal vorgedrungen, wurde es merklich wärmer. 

Die Anfahrt sollte nach Navi nicht kompliziert sein. Sollte! Micha, der vorneweg fuhr, bog in einem Ort plötzlich ab. Wohin will er denn? Wir sind dann hinterher und kamen so auf eine kurvige Straße zu einem Pass mit einer Aussichtsplattform. Eine schöne Alternative zur Hauptstraße. Danach ging es noch über eine kurvenreiche Straße bis kurz hinter El Serrat. An einer Mautstation zahlten wir die Gebühr, um auf den Parkplatz für unsere Tour zu gelangen.

Diese erste Tour in Andorra war eine von den Anforderungen her leichte Tour. Vom Parkplatz folgten wir einem breiten Schotterweg, den wir für einen Schlenker direkt an einem Bach entlang verließen. Dieser Bach im Naturpark Sorteny war unser ständiger Begleiter. Wie erwähnt, anfangs an einem Schotterweg, später an einem schönen Wanderweg. Die Steigung war verhältnismäßig gleichmäßig auf die rund vier Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Bergsee Estany de l’Estanyo verteilt.

Während des Aufstieges begegneten uns sehr wenige andere Wanderer. Am Bergsee waren dann jedoch gleich zwei größere Gruppen zu sehen. Die eine zog bald weiter und die zweite war hinter einer Biegung des Sees kaum zu sehen und so hatten wir das Gefühlte nur mit wenigen anderen verteilt, um den See dort zu sein.

Müsliriegel und Mangostücke waren unsere Verpflegung bei der Rast am See. Danach hieß es fast denselben Weg wieder zurückzugehen. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke bogen wir zum Refugio  Bord de Sorteny ab, das wir auf der anderen Talseite schon am Morgen gesehen hatte. 

Am Refugio kehrten wir für eine Rast ein. Es gab Gegrilltes, eine kalte Tomatensuppe und einen Käsekuchen – je nach Lust der jeweiligen Person. Eigentlich war uns dabei nach Schatten, da die Sonne schon den ganzen Tag schien, am Refugio war allerdings auch immer wieder ein böiger Wind, der das Aufspannen der Sonnenschirme nicht zuließ und wir so auf der schönen Terrasse in der Sonne saßen.

Gesättigt traten wir den Rest des Weges bis zum Parkplatz auf einem breiten Weg an. Von diesem wichen wir für einen alternativen kleinen Pfad bis zum Parkplatz ab. Eine schöne Extraschleife, die kurz vorm Parkplatz dann noch mit Höhenmetern belohnt wurde. 😅

Auf dem Rückweg zum Campingplatz legten wir einen Einkaufsstopp ein, um Verpflegung für die nächsten Touren und frisches Gemüse für das Abendessen, ein Gemüsecurry mit Couscous einzukaufen.

Tour: 9 Kilometer, 732 Höhenmeter


21. Juli – Pic de Gargantillar 

Für diesen Tag stand nur eine kurze Anfahrt vor uns. In nicht einmal 15 Minuten waren wir schon auf dem Parkplatz zu mehreren Sesselliftstationen. Alles war fast leer und machte einen verlassenen Eindruck. Klar, die Hauptaktivität hier erfordert Schnee, der weit und breit nicht zu sehen war.

Auf dem ersten Kilometer liefen wir auf einem Zugangsweg bzw. auf einem Teil einer Skischneise durch den Wald. Breit, staubig, kahl und nicht im Geringsten attraktiv im Sommer. Das änderte sich, als wir auf einem kleinen Pfad durch den Wald nach oben abbogen. Am Ende des Pfades erreichte wir den ersten See des Tages.

Die gelben Punkte meist ohne Smiley 😊 waren unsere Wegmarkierung. Diesen Markierungen und Wanderschildern an Kreuzungspunkten folgten wir dem Weg vorbei an insgesamt sieben Seen und weiteren, die wir nicht direkt passierten, gemütlich bis unterhalb eines Passes. Ab hier wurde es deutlich steiler und der Weg führte uns in Serpentinen hoch zum Pass. Am Pass nach links, über einen Grad, hieß es auf einer großen Wiese bis zum Rand und damit zum Gipfel zu laufen. Auf über 2800 Meter waren wir und hatten eine super Aussicht. 😀

Unsere Pause legten wir danach an einer windgeschützten Stelle zwischen Gipfel und Pass auf dem Rückweg ein.

Eine Reisegruppe, die an diesem Tag ebenfalls hier unterwegs war, lief nur bis zum obersten der größeren Seen um dort eine Rast mit Baden im See zu verbringen. Danach war es für uns deutlich ruhiger und auch beim Abstieg auf demselben Weg zurück zum ersten See begegneten wir keiner Gruppe mehr.

Am Restaurant, welches am ersten See lag kehrten wir ein um anschließend die letzten Meter dann auf der Skipiste bis zum Parkplatz zu laufen.

Mir ging auf der Tour die Sonnencreme aus, so das ich nach dem Duschen am Campingplatz mit Melli noch eine Shoppingtour einlegte. Wir waren in insgesamt drei Märkten, um Zutaten für unser Abendessen zu besorgen und in einer Pharmacia für die Sonnencreme. Merke, Gemüse ist in Andorra außerhalb der Hauptstadt nicht so einfach zu bekommen.

Das Abendessen waren Gnocchis mit Tomaten und Feta.

Tour: 12,8 Kilometer, 758 Höhenmeter


22. Juli – Estanys de Juclar

Über 900 Höhenmeter wird die Tour an diesem Tag nach dem Wanderführer haben. Daher sind wir zeitig aus den Zelten, hatten gefrühstückt um früh die schmale Straße bis zum Ende des Tales zu fahren. Der Wanderparkplatz war noch fast leer und das Tal in diesem Bereich noch im Schatten und kühl. So kühl, das wir mit Fleecejacken los liefen. 

Wir folgten einem breiten Weg an einem Bachlauf langsam und gleichmäßig nach oben bis wir zu einer alten, gemauerten Brücke kamen. Hier war auf der anderen Seite ein Rastplatz mit mehreren Feuerstellen und in der Mitte eine Quelle. Für uns noch viel zu früh für eine Pause. Immerhin ist uns bis zu diesem Punkt schon so warm geworden, das wir die Fleecejacken zwischenzeitlich ausgezogen und eingepackt hatten.

Ab dieser Brücke liefen wir auf einem schmalen Wanderpfad weiter bergauf, immer der Sonne entgegen. Der Weg war nun nicht mehr gleichmäßig ansteigend sondern variierte. Von fast flach bis leicht bergauf durch Wiesen bis steinig und steil war alles dabei. Den Bach überquerten wir dabei mehrmals bis wir zu dessen Ursprung, einem aufgestauten See gelangten.

Rund 500 Höhenmeter hatten wir nun schon hinter uns und es war Zeit für eine Pause am See. Das Refugio in Seenähe verbarg sich von unserem Rastpunkt hinter einer Kuppe, für unsere Pause suchten wir bewußt einen schönen Platz direkt am Wasser auf.

Danach ging es oberhalb des Sees bis kurz vor dem dahinterliegende See, um zwischen den Seen hindurch zu gehen. Auf der anderen Seite führte der Weg über eine steilere Bergwiese und mehrere kleinere Senken bis zu einem Pass. Von diesem Pass sahen wir in das nächste Tal, welches schon in Frankreich liegt.

Der Pass war der Punkt zum Richtungswechsel. Der Weg nach rechts bergauf wurde immer undeutlicher und führte uns in ein Feld großer und kleiner Felsbrocken, welches Anfangs noch durch einige Grasflächen abwechslungsreich war. Ein eindeutiger Weg war, nachdem die Grasflächen aufhörten nicht mehr zu erkennen. Die gelben Punkte zur Markierung fehlten und Steinhäufchen zur Markierung gab es so viele, das es nicht eindeutig war und manche uns auch in Sackgassen führten. So beschlossen wir dann den letzten Kilometer bis zum Pic d’Escobes nicht weiter zu suchen und wieder zurück zu gehen. 

Auf dem Rückweg legten wir am hinteren See eine längere Rast ein. Es war auf einer Wiese, die flache zum See führte und wir waren nicht die Einzigen hier. Bevor wir uns unserem Brot und dem Käse widmeten, kühlten wir uns mit den Füßen im See ab. Sehr erfrischend.

Nach dem Snack und einem Sonnenbad hieß es weiter gehen. So weit war unser nächster Anlaufpunkt gar nicht entfernt. Am größeren See entlang kamen wir bald am Refugio de Juclar an. Ein kühles Getränk auf den gemütlichen Sitzplätze tat gut. 

Vom Refugio liefen wir den identischen Weg zurück in das Tal. Eigentlich nichts, was besonders zu erwähnen wäre, wäre uns nicht die Truppe “Jazz Voyager” entgegen gekommen. Fünf Personen in zwei Gruppen liefen mit ihren Instrumenten bergauf. Vermutlich bis zum Refugio. Beachtlich dadurch, das sie die Instrumente auf dem Rücken trugen, aber auch da die Sonne mittlerweile sehr deutlich zeigte, das sie zu wärmen im Stande ist.

Am Campingplatz gönnte ich mir nach dem Duschen einen Kaffee und unterhielt mich dabei mit Danny, der, wie sich herausstellte, der Campingplatzbetreiber ist.

Unser heutiges Abendessen war ein Kichererbsencurry mit Reis.

Tour:  12,8 Kilometer, 841 Höhenmeter


23. Juli – Andorra la Valle

Der heutige Tag sollte ein Ausgleichstag für die Wandertouren werden und eher dem Sightseeing dienen. So schliefen wir an diesem Tag länger. Ich war die Erste die aus dem Zelt kam und bereitete die Unterlage aus um einen Kaffee zu kochen. Nach und nach kamen Melli und Miri dazu. Bei Kaffee und Tee unterhielten wir uns einige Zeit, bis Micha aus dem Zelt kroch und wir mit dem Frühstück langsam begannen.

Andorra la Vella wollten wir uns ansehen. Die höchstgelegene Hauptstadt Europas auf über 1000 Metern liegend.

Wer mich kennt, weiß das ich vor einer Reise immer schaue ob es in der Nähe eine lokale Seifenherstellung gib. Die gibt es es auch in Andorra, in einem Vorort der Hauptstadt. Wir entschieden uns zuerst dorthin zu fahren. 

Hm, ein Wohngebiet in Sispony und hier soll das Geschäft sein? Ich hielt an einer Straße, in der Nähe der Adresse und fast zeitgleich kam aus der Wohnung daneben ein Mann. Ohje! Er erkläre mir freundlich, wo der eigentliche Besucherparkplatz für das Wohngebiet ist.

Da er hier wohnt, müsste er das Geschäft ja kennen und ich fragte ihn danach. Nein, ist ihm nicht bekannt und das ist ja ein Wohngebiet. Er lies es sich allerdings nicht nehmen und rief die notierte Telefonnummer an. Danach erklärte er mir, das es nur eine offizielle Adresse und kein Geschäft ist. Die Betreiberin sei jedoch an diesem Tag auf einem Markt in der Nähe. Nun versuchte er mir den Weg zu erklären. Nicht so einfach in Englisch, gemischtem mit Katalan bzw. Spanisch. Ich bat Miri dazu zukommen, da sie Spanisch ein wenig beherrscht. Der Mann faltete die Hände und dankte, das er in Spanisch den Weg erklären konnte. 😅 Zuvor und auch nun nochmal bot er an uns zum Markt zu führen. Er lies sich gar nicht davon abhalten. So fuhr er vorneweg und wir ihm hinterher zum Markt. Dort bedankte ich mich nochmals bei ihm. Er kündigte uns telefonisch noch bei der Seifenherstellerin an und fuhr dann wieder zurück.

Verrückt – zuerst dachte ich, ich bekomme eine Predigt, da ich an der Straße hielt und zum Schluss bekamen wir einen Geleitservice bis zu einem Markt. 😀

So waren wir nun am Parc Gran del Cola Jardi Botanic in La Massana, in dem der Markt war. Viele verschiedene Stände von Künstlern, lokalen Herstellern von Waren und Essensständen waren aufgebaut. Und ja, auch von Luna. Wir begrüßten Sie, mit dem Hinweis das wir angekündigt wurden. Es kam ein interessantes Gespräch zustande und uns wurden die einzelnen Seifen und Öle soweit erklärt, wie es der Sprachschatz zuließ. Fündig, sind wir alle geworden. Nicht nur bei der Seife, auch später beim Mittagessen auf dem Markt.

Nach dem Marktbesuch und dem Mittagessen fuhren wir nach Andorra la Vella um uns dort die Altstadt anzusehen. Kurz gefasst: Kann man machen, muss es aber nicht. Ein paar enge Gassen mit vereinzelt alten Gebäuden, hauptsächlich aber neuere hohe Gebäude. 

Zumindest sind wir in der Nähe des Parkplatzes in einem Supermarkt fündig geworden. Hier gab es frisches Obst und Gemüse in reichlicher Auswahl und so haben wir zugelangt. Kurz vor dem Parkplatz hatte ich mir an einem Eisstand noch ein Eis gekauft. 😊

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz hielt ich in unserem Tal, dem Valle d’Incles bei einem Restaurant, das von der Straße nicht unbedingt als solches zu erkennen ist. Am Vormittag hatte ich mich mit Danny unterhalten und gesagt, das wir dort an diesem Abend essen gehen möchte. Er sagte mir, das er auf seinem Weg am Mittag dort halt machen und für uns reservieren wird. Nun wollte ich dies bestätigt wissen. Leider gab es keine Reservierung im Espai Gastronomic Art_Etxe und auch keine Plätze mehr. Wie sich herausstellte war Danny zwar dort, der Mann der Betreiberin hatte die Reservierung nur nicht weitergegeben. Schade, das Essen soll sehr gut sein und das Ambient sieht vor Ort wirklich so aus, wie auf den Bildern auf Instagram.

Wir suchten dann am Campingplatz nach einer Alternative und beschlossen das Restaurant am Ende des Tals auszuprobieren.

Es war früher Nachmittag und noch viel Zeit. Während alle anderen Faulenzen wollten, machte ich mich auf zu einer Tour durch das Valle d’Incles, das uns auf dem Markt am Morgen als eines der schönsten in Andorra angepriesen wurde. Zuerst die Straße bis zum Talanfang und dann auf der anderen Bachseite einen Wanderpfad bis fast zum Talende. Den letzten Kilometer bin ich dann auf der Straße bis zum Restaurant, welches am Wanderparkplatz vom Vortag liegt. Es war geschlossen, ich erreichte jedoch eine Dame und fragte nach einer Reservierung für vier. Es war möglich und so reservierte ich für uns. Vermerkt wurde die Reservierung für Andrea.

Die Reservierung war ab 20:00 Uhr im Restaurant lOvella Negra. 20:00 Uhr, da erst ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Begrüßt wurde ich von der selben Dame, bei der ich reservierte hatte mit Namen. Sie erklärte uns die Gerichte auf der übersichtlichen Speisekarte. Nach der Bestellung der Getränke bei der Bedienung erfolgte die Bestellung der Speisen. Alle dort waren sehr aufmerksam und freundlich. Wir verbrachten so einen sehr genußreichen Abend am Ende des Tales in einem tollen Ambiente.

Wer früh genug bucht, bekommt sicherlich einen Platz im Inneren, wir hatten einen Tisch im freien unter einem Dach und damit einen freien Blick in das schöne Tal.

Tour:  Hauptstadt Andorra la Vella und Valle d’Incles ( 6,1 Kilometer, 144 Höhenmeter)


24. Juli – Circ de Tristania

Auch an diesem Tag sind wir später los. U. a. da wir Baguettes am Campingplatz bestellt hatten und diese erst ab 8:30 Uhr abholen konnten. Die heutige Tour lag an der Straße, hinter der des ersten Tages. So sind wir den selben Weg und auch bewusst wieder über den Pass mit dem Aussichtspunkt gefahren. Bewusst, da wir dort einen Halt eingeplant hatten. Auf dem Weg zum Pass hoch und auch auf der anderen Seite herunter sind uns sehr viele Radfahrer entgegengekommen. Die meisten von ihnen mit einer Startnummer eines Rennens.

Der Halt hatte jedoch nichts mit dem Radrennen zu tun, sondern mit der Aussichtsplattform am Pass. Die Aussicht vom MIrador Roc del Quer in das Tal war toll. Es kostet zwar Eintritt um auf die Glasplattform zu dürfen, es lohnt sich jedoch. Von hier gibt es noch einen Weg zu einem größeren Baum und in der Nähe ist noch eine Hängebrücke. Wer möchte findet hier noch einiges zum Erkunden.

Bis zu unserem ausgesuchten Parkplatz für die Wandertour sind wir leider nicht gekommen. Hinter einer Gondelstation ist die Straße tagsüber gesperrt. Kurz entschlossen parkten wir an der Gondel und nahmen diese über den Berg in das nächste Tal und kamen damit fast am Ausgangspunkt unserer Wandertour an. 

Hier liefen wir gemütlich ein Tal nach unten um dann bergauf über einen kleinen Pass zum nächsten Tal zu laufen. An diesem Tag war auf dieser Tour schon deutlich mehr los, wie an den vorherigen Tagen. Lag bzw. liegt wohl auch an den geringen Anforderungen der Tour, wenn man diese nur um die Seen nimmt. Wir jedoch sind weiter und oberhalb des dritten Sees um diesen herum. Dieser Weg war dann für uns ganz alleine. 

Kurz vor unserer Pause kamen wir an einer frei laufenden Herde Pferde mit Glocken vorbei. Aufgrund des Tones der Glocken dachten wir, wir kämen an Kühen vorbei – falsch gedacht. Das ist auch das erste Mal gewesen, das ich das bei Pferden erlebt habe.

Ab der Pause verlief unser Pfad an einem steilen Hang auf einer Ebene um den See. Gelegentlich leicht hoch und runter, ansonsten fast gerade und durch mehrere Geröllfelder, was es abwechslungsreich machte. Am Ende kamen wir an einer Weggabelung des ersten Sees heraus und nahmen dort den Weg zur Gondelstation. An der Gondelstation kehrten wir für ein kühles Getränk in dem Restaurant La Coma ein bevor es mit der Gondel zurück ging.

Auf dieser Wanderung sahen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub blühende Rhododendren. Oft sind wir in den letzten Tagen an vielen Rhododendren- und Blaubeerbüschen vorbeigekommen. Allerdings waren alle schon verblüht.

Für die Rückfahrt nahmen wir die schnellere Strecke ohne die Passüberquerung zum Campingplatz. Dort liefen Melli und ich vor dem Duschen am Campingplatzgebäude vorbei zum Bach. Wir kühlten uns im seichten Bach die Füße an diesem sehr warmen Tag. Es war richtig angenehm. 😀

Später begannen wir mit dem Abendessen Thai Curry mit Reis. Ordentlich scharf! 😂 Manchmal sollte man vielleicht doch Reste nicht verwenden – insbesondere bei Currypaste!

Tour: 6,7 Kilometer, 479 Höhenmeter


25. Juli – Estanys de Vall l’Incles

Den letzten Tag wollten außer mir alle sehr gemütlich gestalten. So aß ich zu meinem Kaffee lediglich eine Banane und bereitete alles für eine Tour vor. Die Einzige, die dabei aus dem Zelt kam war Melli. 

Über die Straße am Campingplatz lief ich nicht ganz einen Kilometer bis es nach links den Berg hoch ging. Ein schöner Wanderpfad in den frühen Morgenstunden. Dieser führte mich durch einen Wald auf eine leicht hügelige Wiesenlandschaft mit Blick in das Tal d’Incles. Dem Weg folgte ich weiter bis zu dem See Estany de Cabana Sorda und einer dortigen Übernachtungshütte. Früh am morgen waren schon einige am See verteilt, die in der Hütte übernachteten und den Tag begannen.

Von diesem See führt ein Wanderpfad über drei weitere Seen bergab. Theoretisch bergab, wenn man vorher nicht auf die Höhenlinien in der Karte sieht. 😅 Praktisch hieß es zunächst rund 150 Höhenmeter nach oben zu laufen, mit freiem Blick auf den See zurück und die Berge voraus. Die nächsten Seen erreichte ich nacheinander über eine hügelige Wiesenlandschaft.

Am zweiten See, dem Salamander See (3. Bild), lief ich nicht einfach so vorbei, sondern legte eine längere Rast inkl. einer Schwimmrunde im See ein. Erfrischend und so ruhig hier oben, wenn keiner in der Nähe ist. 😊

Auf dem weiteren Weg, am letzten See und danach kamen mir zwei größere Gruppen entgegen. Bis zu diesem Zeitpunkt traf ich gelegentlich immer wieder nur vereinzelt andere Wandernde. Danach bog ich auf einen seltener begangenen Pfad ab und schon war ich wieder alleine. Der Pfad war wildwüchsiger und führte durch Wald und Wiese hinunter in das Tal. Das letzte Stück dann allerdings auf einem steilen geteerten Weg zur Straße und bald darauf war ich wieder am Campingplatz.

Zur Abkühlung ging es wieder kurz zum Bach und dann unter die Dusche. Aus der Dusche heraus und um das Gebäude traf ich die anderen, die von Ihrer Tour durch das Tal zurück gekehrt waren. Sie sind dann für einen Mittagssnack weiter die Straße zum Talausgang gelaufen.

Während ich am Campingplatz blieb, zum Teil schon für den nächsten Tag packte und mich dann bei einem Kaffee mit Danny unterhielt. 

Für Wickie und Onni hatten wir noch keine Postkarte gekauft. So sind Melli und ich am Nachmittag nach Soldeu um eben dies nachzuholen. Eine Briefmarke dazu gab es leider nicht. Dafür aber einen Spaziergang durch Soldeu, das abseits der Hauptstraße durchaus auch schöne Ecken zu bieten hat.

Das Abendessen bereiteten wir dieses Mal im Campingplatzgebäude zu und aßen dort auch unsere Nudeln mit Tomaten und Mozzarella. Das taten wir, da an diesem Abend ein kräftiger Wind durch das Tal blies und so das Kochen bei den Zelten sehr unangenehm gewesen wäre.

Tour: 9,1 Kilometer, 758 Höhenmeter


Heimreise

26. Juli – Heimreise – Le Boyer

Der Wecker an diesem Tag machte sich sehr früh bemerkbar. Nötig war dies, da wir Frühstücken wollten und alles packen mussten vor der Abreise. D. h. auch die Zelte abbauen usw. So packten wir es dann auch wie angepeilt um 8:00 Uhr in der Früh die Reise nach Frankreich zu unserer Zwischenübernachtung anzutreten.

Melli und ich sind vorgefahren und Miri und Micha einige Minuten später hinterher. Das Navi leitete uns durch den Tunnel Richtung Frankreich. Kaum aus dem Tunnel waren wir in einer Nebelwolke, im direkten Sonnengegenlicht. Alles was wir sahen war ein helles Weiß um uns herum. Die Straße war dadurch kaum zu erkennen. Faszinierend aber auch anstrengen zu fahren. Zum Glück wurde es nach zwei Kurven dunkler und nur noch normaler Nebel, der sich nach und nach auflöste, je weiter wir kamen. 

In Frankreich, auf der Autobahn holten uns die beiden anderen ein und kurz nach Orange legten wir auf einem Rastplatz unter Bäumen eine gemeinsame Pause ein. Um uns zirpte es nur so. Den Zikaden gefiel das sonnige und warme Wetter wohl. Die Zikaden hatten wir bereits auf unserer Anreise im südlichen Frankreich oft aus dem Auto gehört und nun direkt um uns.

Weiter ging es bis Lyon und dort folgte nochmals ein Stopp. Diesmal nur Melli und ich, da ich auch tanken musste. Die anderen beiden hatten bereits vorher einen Stopp zum Tanken eingelegt. Hinter Lyon verließen wir die Autobahn um zu unserer Unterkunft in Mantenay-Montlin zu kommen. Das Le Boyer Chambre d’hôtes liegt nicht im Ort, sondern mitten in den Feldern in der Nähe des Ortes. Der Weg dorthin ist zwar geteert, aber nur einspurig und eher für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt. Was haben wir den da bloß gebucht? Dann aber kamen wir an, an dem ehemaligen Bauerngehöft. 

Von der Dame des Hauses wurde ich mit Namen begrüßt. War wohl klar, das nur noch wir heute kommen werden. Uns wurde zuerst das Zimmer im Anbau und dann der Bauwagen gezeigt. Melli und ich wählten den Bauwagen für die Nacht. So bezogen wir unseren Bauwagen, die beiden anderen das Zimmer und trafen uns alle kurz danach im Pool. 😀

Für das Abendessen gab es auf Nachfrage ein paar Empfehlungen, von denen wir das La Cantine – Institut Du Burger wählten. Ein Burger Restaurant zu dem es wieder auf kleinen abenteuerlichen Straßen ging. Im Hinterland ist es mit Englisch tatsächlich auch heute noch schwer. Unsere Bestellung klappte nur mit Hilfe der Französischkenntnisse von Miri.

Gesättigt ging es zurück und in die Betten.


27. Juli – Heimreise

Die Frühstückstische im Freien gegenüber des Haupteinganges waren bereits gedeckt, als ich morgens dort erschien. Mein Erscheinen wurde bemerkt und schon füllte die Dame des Hauses den Tisch mit dem Frühstück. Melli kam dazu und kurz danach auch Miri und Micha, so das die Frage nach den Getränken direkt beantwortet werden konnte. Frühstück im Grünen mit Kaffee und warmen Kakao. 😀

Wir packten noch die paar Sachen im Bauwagen und verabschiedeten uns. Miri und Micha brauchten etwas länger und folgten uns einige Zeit später. Kurz nach der Überquerung der Grenze zu Deutschland machten wir eine Pause an einem Rastplatz. Siehe da, direkt vor uns bei der Bestellung des Kaffees waren Miri und Micha. Irgendwo müssen die uns wohl überholt haben. So konnten wir noch eine letzte gemeinsame Pause machen, bevor wir getrennt nach Hause fuhren.


Resümee

Andorra und die Pyrenäen sind noch nicht so überlaufen wie die Alpen und so waren wir oft alleine oder nur mit wenigen anderen auf den Wanderwegen unterwegs. Abgesehen von der Hauptstadt, welche auf rund 1000 Metern liegt waren wir im Norden des Landes zwischen ~1800 und ~2800 Metern unterwegs. Wir hatten in unserer Woche durchgehend gutes und sonniges Wetter. 

Die Wanderungen waren zum Teil in Bergregionen, in denen kein Wintertourismus statt findet, zum Teil aber schon. Hier muss einem klar sein, das Andorra eher auf Winterurlaub fixiert ist und dementsprechend Schneisen in den Bergen für die Pisten existieren. Auch sind die Orte oft für diese Urlaubsgruppe ausgerichtet mit ihren hohen Hotelgebäuden. Pistengebiete und die Hotelburgen kann man bei geschickter Planung jedoch gut vermeiden, wenn man möchte.

Es gibt in Andorra sehr viele Berge über 2000 Meter. Gefühlt gibt es mindestens genauso viele Bergseen. Sehr oft haben wir verblühte Rhododendrenbüsche gesehen. Teils sogar schon mit neuen Knospen. Es sieht bestimmt toll aus, wenn diese Rhododendrenbüsche in der gesehenen Menge eine Blütenteppich bilden. 

Für einen Aktivurlaub abseits der Massen ist Andorra auf alle Fälle zu empfehlen. Nur die Anreise ist entweder wie in unserem Fall lang oder mit Flug/Bahn sehr umständlich. 

Sollte ich nochmals in die Pyrenäen reisen, dann eher mit dem Flugzeug oder der Bahn und in Spanien oder Frankreich. Vermutlich westlich von Andorra. Aber wer weiß….

Zu Frankreich selbst wird das Essen immer so hervorgehoben. Das, was wir dort aßen, war eher Durchschnitt. OK, aber auch nichts wirklich besonderes. Den Kaffee hingegen kann man dort getrost vergessen, ist er doch immer sehr wässrig gewesen.



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