Deutschland/Österreich – Allgäu/Tirol – Juli 2021

Im Juni 2021 kamen eine Freundin und ich auf die Idee, auf die Färöer zu reisen. Gesagt, getan. Kurz nach dem Färöerurlaub wurde ich von einer anderen Freundin gefragt, ob ich Lust hätte, mit ins Allgäu zu kommen. Die Ferienwohnung ist bereits gebucht und zwei Zweit macht es mehr Spaß. Na klar, komme ich mit. 😀

In der kurzen Zeit bis zum Urlaub hatten wir uns schon überlegt, was wir während der Woche essen möchten und entsprechend nicht verderbliche Zutaten vorab eingekauft.

Zur Ferienwohnung hatte ich zuvor ein paar Bilder gesehen. Einfach aber ausreichend und der Möglichkeit auch davor im Freien sitzen zu können.

Los geht’s…


21. August – Anreise

Gepackt hatten wir bereits am Vortag alles, sodass wir heute früh loskonnten. Zuerst habe ich noch alles ins Auto gepackt und dann bei Melli Ihr Gepäck dazu. Unsere Idee war es früh loszufahren und dadurch zum einen den Stau im Allgäu zu umgehen, zum anderen um eine erste Tour zu gehen bevor wir die Ferienwohnung beziehen.

Unser Ziel war daher der Grüntensee bei Wertach. Genauer der Parkplatz beim Buron Kinderpark. Von hier ging es zu Fuß stetig bergauf bis zu einer Stelle mit einem tollen Blick über den Grüntensee, und die unter uns liegende Buron Hütte. Hier machten wir Rast.

Nun ging der Weg durch ein Wald- und Wiesengebiet bis zur Alp Obere Reuterwanne. Kurz danach wechselten wir die Richtung und liefen in einem weiten Bogen wieder zurück, bis wir auf die Landstraße trafen, die wir schon kannten. Eigentlich geht die Rundtour von hier weiter bis zum Grüntensee und in Ufernähe bis zum Buron Kinderpark. Eigentlich. Wir nahmen jedoch den Fußgängerweg parallel zur Landstraße und kürzten somit etwas ab. Der Grund hierfür war, dass wir langsam unterwegs waren und nicht zu spät bei der Ferienwohnung ankommen wollten. Für die Einstiegswanderung jedoch auch so eine schöne Tour bei bestem Wetter.

Zurück am Auto fuhren wir bis Oy-Mittelberg, was nicht weit weg vom Grüntensee liegt. Dort über ein paar Nebenstraßen zum Ortsrand, wo wie Ferienwohnung im Souterrain lag. Da das Haus an einem leichten Hang steht, war die Wohnung zwar im Keller, aber ebenerdig zu betreten und mit Blick auf die Allgäuer Berge. Die Vermieterin begrüßte uns herzlich und zeigte uns alles. Selbst Liegestühle für den Garten waren vorhanden. Die Frage, ob wir einen Kaffee möchten beantworteten wir mit Ja und kurze Zeit später war Kaffee, sowie Kuchen auf dem Tisch vor der Wohnung. 😄

Während des beziehen der Wohnung und auch noch später entdeckten wir kleine Gesten wie etwas zu Naschen auf dem Tisch zur Couch, einem kleine Gläschen selbstgemachte Marmelade (Obst aus dem eigenen Garten) oder den Betthupferln und Obst in einer Schale.

Für das erste Abendessen hatten wir alles dabei und mussten somit nicht nochmal für einen Einkauf weg.

Tour: ~650 Höhenmeter, ~11,5 Kilometer


22. August

Heute ging es zum Attlesee und so fuhren wir bis nach Nesselwang zum Alpenseehof. Vom Parkplatz war der Attlesee schon zu sehen, leider aber auch reichlich dunkle Wolken. Dies hielt uns dennoch nicht ab, loszugehen.

Zuerst ging es zum See und dort dann links herum und anschließend durch Wiesen und Wäldchen bis zum Kögelweiher.

Der weitere Weg in östliche Richtung führte uns mehrere Kilometer lang weiter über Wiesen und durch Wälder im regelmäßigen Wechsel. Kurz hinter Schweinegg am Waldrand legten wir eine erste Rast ein.

Sodann ging es durch den Wald und weiter, bis wir zu zwei alten Burgruinen kamen. Zuerst sind wir zur Burgruine Eisenberg und dann zur Burgruine Hohenfreyberg gelaufen. Beide Burgruinen liegen in sichtbarem Abstand voneinander und sind auch ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb hier wesentlich mehr andere Personen unterwegs waren.

Nun, vom östlichsten Punkt der Wanderung erfolgte der Rückweg, zuerst noch eine Zeitlang durch einen Wald, die meiste Zeit jedoch auf Wegen durch Wiesenlandschaft. An einer einladenden Bank machten wir auf diesem Wegabschnitt eine zweite Pause und schauten Schafen am Horizont zu.

Zurück zu Svarta, fuhren wir bis nach Oy-Mittelberg und dort in die Nähe des Dorfplatzes. Hier hatten wir zuvor schon ein Café gesehen und dies war unser Ziel für einen Kuchen und einen Latte Macchiato.

Tour: 370 Höhenmeter, 16 Kilometer


23. August

Bei aufgehender Sonne frühstückten wir, bevor es nach Füssen ging. Noch strahlte die Sonne und am Rand von Füssen überquerten wir die Lech am Lechfall. Auf der anderen Flussseite liefen wir kurz an der Hauptstraße entlang, um dann dem Auwaldpfad zu folgen. Dieser liegt unterhalb der Landstraße zur Lech. Ein schöner Pfad, der immer wieder zu Erkundungen einlädt. Z. B. mit einer kurzen Floßfahrt. Direkt neben dem Walderlebnispfad und somit ganz kurz vor der österreichischen Grenze kamen wir wieder an die Landstraße heraus und überquerten diese. Nun ging es langsam im Wald bergauf.

Der Weg führte lange durch Wald eine Zeitlang oberhalb des Schwansees, den wir links neben uns meist nur erahnen konnten und rechts dem Alpsee, den wir nach einigen Kilometern erreichten. Dort machten wir einen Abstecher zu einer Aussichtsplattform und hatten einen ersten Blick auf Hohenschwangau und Schloß Neuschwanstein über den See.

Wir folgten dem nun leicht voller werdenden Weg bis Hohenschwangau und suchten uns dort am See einen Platz für eine Pause.

Nach der Pause ging es für uns zügig durch das volle Hohenschwangau bis ungefähr zur Mitte des Ortes. Dort geht der Weg ab, dem wir in den Wald folgten. Am Ende kamen wir oberhalb von Schloss Neuschwanstein heraus. Hier war auch der Abzweig zur Marienbrücke und dem Pöllatfall. Leider war dieser Weg aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt. Wir folgten somit dem Hauptweg noch eine kurze Weile bis zum Schloss und machten vor diesem eine weitere Pause. Danach ging es auf den befestigten Weg um das Schloss und von diesem herab. Wir folgten nur kurz dem Hauptweg nach dem Verlassen des Schlossgeländes, um dann in einen Waldweg abzubiegen. Hier wurde es wieder merklich ruhiger.

Der Pfad durch den Wald führte uns zu einem großen Parkplatz an einer Zugangsstraße zu Hohenschwangau. Von hier gingen wir die Hauptstraße Richtung Alpsee und zwar wieder bis zur Ortsmitte. Nur dieses Mal bogen wir in die andere Richtung ab. Einige Meter oberhalb der Hauptstraße erreichten wir Schloss Hohenschwangau. Dort hieß es für ein kurzes Stück die Maske aufsetzen, da es durch den Schlossgarten ging. Nach dem Schlossgarten führte der Weg durch den Wald und zurück auf den Weg, den wir schon nach Hohenschwangau gegangen waren. An diesem Weg angekommen, ging es jedoch gleich wieder nach rechts ab und in Serpentinen bergab. Wir kamen dadurch an das östliche Ende des Schwansees und folgten diesem am östlichen Ufer bis zum nordöstlichen Ende. Auf ungefähr halber Höhe machten wir auf einem Steg eine Rast, während die Sonne sich wieder etwas zeigte.

Vom See ging es weiter durch den Wald. Wir kamen am Ende des Waldes in der Nähe der Lechbrücke in Füssen heraus und folgten der Straße zur Brücke und über diese nach Füssen hinein. In Füssen ging es an der Lech entlang und zwischen Hohes Schloß und einem Park Richtung Innenstadt. Wir bogen dann jedoch nach links ab und liefen somit parallel zur Lech. Es war nur noch eine kurze Strecke bis zum Parkplatz gewesen.

Über einen kleinen Umweg fuhren wir zurück zur Ferienwohnung. Der Umweg war dem Besuch eines Käseladens in Oy-Mittelberg geschuldet. Hausmann’s Käse Wein – eine ordentliche Auswahl bot sich uns und wir fanden auch etwas für die nächsten Wanderungen.

Tour: ~500 Höhenmeter, ~18 Kilometer


24. August

Ein neuer Tag im Allgäu und leider kein Sonnenschein. Wir hatten ausgiebig gefrühstückt und uns dabei Zeit gelassen. Danach fuhren wir nach Schwangau. Vom Ortsrand ging es einmal quer durch den Ort in den Kurpark und durch diesen durch. Am Ende des Kurparks kamen wir bei der Königlichen Kristall-Therme heraus. Hier folgten wir dem festen Weg in den nächsten Ort. Durch diesen hindurch gelangten wir an die Auen der Lech. Dies war bereits der Übergang der Lech in den Forggensee. Dem Forggensee folgten wir am östlichen Ufer, an Waltenhofen vorbei bis zu einer Spitze mit einem Campingplatz. Um diese Landzunge herumkamen wir an Brunnen vorbei zu einem zweiten Fluss in den See. Dies war ein guter Punkt für eine Rast.

Von dieser Flussmündung ging es lange am Fluss entlang durch eine Wiesenlandschaft. Dabei querten wir die Landstraße nach Schwangau und verließen den Weg am Fluss hinter dem Zeltplatz Falkencamp. Von hier war Schwangau bereits zu sehen und mit einem Wechsel der zwei fast parallel laufenden Wege gelangten wir wieder zum Ausgangspunkt zurück. Auf diesem Abschnitt hatten wir einen Ausblick auf unser gestriges Ziel gehabt – Schloss Neuschwanstein.

Auf der Rückfahrt machten wir bei einem Bäcker halt und kauften Stückchen, die es in der Ferienwohnung mit einem Kaffee gab.

Tour: < 100 Höhenmeter, ~13 Kilometer


25. August

Das Wetter war heute immer noch nicht von Sonnenschein überzeugt. Na ja, wird schon. Ins Tannheimer Tal sind wir gefahren, und zwar nach Schattwald. Es ging auf eine Tour mit einer Gratwanderung.

Anfangs liefen wir durch Felder und stetig bergauf. Hier war es nur leicht bewölkt und die Sonne zeigte sich immer wieder. Je näher wir dem Gipfel des Bschießer kamen, desto steiler und nebliger wurde es. Oben am Gipfel angekommen, zeigte sich, dass wir nicht die Einzigen hier waren, die an diesen Tag hier unterwegs waren. Für eine Rast suchten wir uns daher einen ruhigeren Platz unterhalb des Gipfels.

Von hier ging es auf einem Grat bis zum Ponten und dann weiter bis zur Rohnenspitze. Also zumindest nach dem Text der Tourenbeschreibung. Sehen konnten wir nicht wirklich viel. Am Ponten machten wir eine ganz kurze Pause im Nebel. Bei der Rohnenspitze klarte es kurzeitig auf und wie einige andere nutzten wir diesen Punkt für eine weitere kurze Rast. Durch den Nebel konnten wir immer nur wenige Meter im Umfeld sehen, dennoch hatte es etwas auch ohne eine Aussicht.

Nach der Rast folgte der lange Abstieg. Kaum losgegangen, zog auch schon wieder der Nebel auf und so ging es mehrere Kilometer im Nebel bergab. Ab der halben Strecke wurde es wieder klarer und wir konnten in der Ferne unseren Ausgangspunkt schon erahnen. Mehrere Kilometer später waren wir dann am Ausgangspunkt zurück.

Neben dem Parkplatz ist ein Restaurant/Café, das wir, nachdem wir die Schuhe gewechselt hatten, aufsuchten. Im geschützten Außenbereich gab es eine Belohnung.

Tour: 1170 Höhenmeter, ~14 Kilometer


26. August

An unserem letzten Tag begrüßte uns morgens die Sonne. 🌞 Die Starzlachklamm bei Winkel hatten wir uns für diesen Tag ausgesucht. Am Ende von Winkel gibt es dazu einen Parkplatz, der nicht so groß ist und je nach Uhrzeit auch reichlich voll. Über eine kleine Zugangsstraße sind wir dort hingelangt und hatten Glück und direkt einen Parkplatz gefunden.

Zuerst ging es auf einem breiteren Weg mehr oder weniger direkt an der Starzlach entlang durch den Wald bis zu einem Becken mit einem Wasserfall. Hier befindet sich der offizielle Eingang zur Starzlachklamm. An der Hütte oberhalb des Beckens haben wir für den Zugang gezahlt. Ab hier wurde der Weg wesentlich schmaler und die Starzlach wurde immer wilder. Es waren an diesem Tag auch einige Canyoning Gruppen unterwegs, die wir beobachten konnten.

Am oberen Ende der Klamm kamen wir auf einer Wiese heraus. Der Weg wurde nun wieder sehr viel breiter und führte zu einer nahegelegenen Alm. An der Alm war allerdings reichlich betrieb, und wir entschlossen uns daher direkt weiterzugehen. Dazu folgten wir einem schmalen Pfad über die Wiese hinter der Alm bergauf. Oben kamen wir an einem Waldweg heraus, den wir bergab nahmen. Die Straße bis zu einem Berggasthof war hauptsächlich geteert. Hinter dem Berggasthof bogen wir von der Straße nach links ab in einen Wanderweg durch Wald und über Wiesen. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, da der ursprünglich Weg nicht mehr ganz begehbar war. Mit einer Gruppe, die wir hier trafen, suchten und fanden wir einen alternativen Weg. Einige Zeit später kamen wir dann wieder auf den Weg aus der Tourenbeschreibung zurück. Letztlich gelangten wir so auf den Zugangsweg zur Klamm, ungefähr in der Mitte zwischen Parkplatz und Zugangshütte. Der Weg von hier zum Parkplatz war bekannt und schnell hinter uns gebracht.

Nun sind wir direkt nach Sonthofen, um die Zeit bis Nachmittags zu überbrücken. Zuerst schlenderten wir durch die Altstadt und kehrten dann ein. Ein Kaiserschmarren in den Bergen ist schon Pflicht und den gab es hier: ’s handwerk – craft food & beer. Ein sehr gemütlich eingerichteter Innenbereich, der zumal ziemlich leer war, lud uns zum Verweilen ein.

So gestärkt konnten wir nun zur Holzalpe am Rand von Sigishofen. Wie wir ankamen, war jedoch die Tür verschlossen. Allerdings hing dort ein Hinweis, dass man es über den Seitenzugang und der dortigen Klingel versuchen sollte. Das haben wir dann auch getan und ein älterer Herr begrüßte uns freundlich. Er führte uns durch die Werkstatt in den Verkaufsraum. Dort war ein langes Regal mit ganz vielen selbstgemachten Seifen, was der Grund für unseren Besuch hier war. Die Auswahl ist wirklich groß und es war gar nicht einfach sich zu entscheiden, welche Seife wir mitnehmen wollten.

Im oberen Stockwerk befindet sich zusätzlich ein großer Raum mit reichlich Holzschmuck, Frühstücksbretter usw. Schön, was hier zu sehen war. Für uns jedoch nichts, das uns gerade direkt ansprach. Mit jeweils einer größeren Menge an Seife aus Kuhmilch sind wir dann zurück zur Ferienwohnung gefahren.

Tour: 260 Höhenmeter, ~5 Kilometer


27. August – Abreise

Der Abreisetag begrüßte uns mit freundlichem Wetter. Nach dem Frühstück packten wir und reinigten die Wohnung. Nachdem wir uns von unserer Vermieterin verabschiedet hatten, hieß es nach Hause zu fahren.


Resümee

Die Woche war durchwachsen, was das Wetter angeht. Dennoch haben wir uns nicht klein kriegen lassen und waren jeden Tag unterwegs. Die Touren waren teils schon länger oder die letzte große Tour, mit reichlich Höhenmetern versehen, aber über alle hinweg waren wir in diesem Urlaub gemütlich unterwegs und haben eher mehrere kleine Pausen eingelegt.

Was wir in diesem Urlaub kennengelernt haben, sind Brötchen mit Salz und Pfeffer. 😋 Diese haben wir öfter gekauft und mit Käse für die Pausen mitgenommen.

In 2020 waren wir in Pfronten und nun in Oy-Mittelberg im Allgäu. Es wird sich zeigen, in welche Ecke des Allgäus es uns das nächste Mal treiben wird.


Karte der Touren


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