Spanien – Lanzarote – Dezember 2020

Das erste Pandemiejahr neigte sich dem Ende zu. Reisen in 2020 war nicht einfach, unmöglich jedoch auch nicht. Für das Ende des Jahres hatte ich mir was Sonniges vorgestellt. Meine Entscheidung fiel auf die Kanaren und dort auf Lanzarote. Zum einen, weil ich dort noch nicht war und zum anderen, weil die Insel sehr niedrige Inzidenzwerte hatte und auch nicht übermäßig viele Urlauber anlockte.

Die Pauschalreisen (Flug und Hotel), die ich fand, waren alle in größeren Hotels. Größere Menschenansammlungen, also größere Hotels, wollte ich jedoch vermeiden. Somit schieden die Pauschalangebote aus. Bei meiner Suche entdeckte ich ein kleines Hotel in einem kleinen Fischerdorf an der Ostküste. Das Hotelito del Golfo in El Golfo. Gerade einmal acht Zimmer! Gebuchte hatte ich dann Anfang Dezember.

Den Flug buchte ich bewusst erst eine Woche vor Abreise, um zur Not die Reise auch nicht durchzuführen, sollten die Bedingungen gegen eine Reise sprechen.

Die Wandertouren, die ich mir vorab herausgesucht hatte, waren über die Insel verstreut. Der öffentliche Busverkehr stellte sich als nicht so optimal heraus und somit war ein Mietwagen meine Wahl. Dieser war schnell gefunden und gebucht.

Jetzt hieß es noch ein paar Tage warten, bis kurz vor Abreise. Voraussetzung für die Einreise war ein negativer PCR-Test, welcher nicht älter als 72 Stunden sein durfte. Der Flug sollte am 23. Dezember gehen und am 19. Dezember am sehr späten Nachmittag bin ich daher an den Frankfurter Flughafen gefahren, um den PCR-Test vornehmen zu lassen. Dies hatte ich dort machen lassen, da der Nachweis der Person (Ausweisnummer) von den Kanaren gefordert war. Am Folgetag kam dann per E-Mail die Benachrichtigung, dass das Testergebnis vorliegt. Negativ war es. Praktisch war es, dass es von einem Portal in einer Vielzahl von Sprachen heruntergeladen werden konnte. Dies tat ich einmal auf Spanisch und einmal auf Englisch.

Nun konnte die Tasche gepackt und auf den 23. Dezember gewartet werden.


23. Dezember

Der Tag der Abreise war gekommen. Von der Abflugzeit wäre es problemlos möglich gewesen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Der Rückflug jedoch war für Abends angesetzt und da war es fraglich, ob ich den letzten Zug nach Hause noch bekommen würde. Ich entschloss mich daher mit dem Auto nach Frankfurt zu fahren. Von dort brachte mich die S-Bahn zum Flughafen. Das Einchecken war jedoch mit kleiner Diskussion verbunden. Eigentlich sollte man sich vorher online registrieren. Dabei hatte die Webseite jedoch auch nach mehreren Versuchen ein Problem. Abgesehen davon konnte man eine Angabe nicht wieder ändern, wenn man sich z. B. vertippt hat. Die Idee mit der Registrierung ist nachvollziehbar, die Umsetzung mehr als mangelhaft gewesen. Ich bekam daher mit meiner Boarding-Karte das Anmeldeformular in Papierform, um es auf Lanzarote abgeben zu können.

Es war genügend Zeit um nun noch in der Mitte des Frankfurter Flughafens zu einem Bistro zu gehen und dort etwas zu Trinken und Essen. Der Abflug war wie geplant und die Ankunft verzögerte sich nur um einige Minuten, da der Flug etwas länger brauchte. Am Flughafen gelangten wir in eine Schlange, die fast bis zu den Gepäckbändern, eine Etage tiefer ging. Die Anmeldung wurde auf der unteren Etage entgegengenommen und anschließend wie bei allen noch die Temperatur gemessen. Erst danach war der Weg frei zum Gepäckband.

Nach dem Erhalt der Tasche hieß es den Mietwagen entgegennehmen. Da der Mietwagen reserviert war, waren es nur noch die üblichen Formalitäten und raus aus dem Flughafen zum Parkdeck. Dort dann regelmäßig auf die Fernbedienung gedrückt, um zu sehen, welches mein Auto ist. Da war es, ein weißer VW Polo.

Nun hieß es noch durch die halbe Insel bis zum Hotel zu fahren. Zwischendurch hielt ich kurz an einem Supermarkt, um Wasser für die Woche einzukaufen.

Die Sonne ging während der Fahrt unter und ich kam im Dunkeln am Hotelito an. Per E-Mail hatte ich zuvor erfahren, wo mein Zimmer ist und dass die Tür offen sei. Vom Parkplatz ein paar Treppenstufen hoch, nach rechts, dann am Pool vorbei und zur ersten Terrasse links. Die Tür war tatsächlich offen und so bezog ich das Zimmer.

So langsam stellte sich Hunger ein. Hier im Fischerdorf sollte es mehrere Restaurants geben. Dazu bin ich die Hauptstraße entlang gelaufen und habe das erste Restaurant gewählt, das offen hatte und mir zusagte. Fisch gab es zur Einstimmung. Danach noch ein kleiner Ortsspaziergang und zurück zum Hotel.


24. Dezember

Das Frühstück gibt es erst ab 8:00 Uhr und ich war schon deutlich früher wach. Da die Sonne sich bereits zeigte, konnte ich so die Zeit bis zum Frühstück mit einer kleinen Erkundung vertreiben.

Bei der Beschreibung des Hotels und den Rezessionen wurde das Frühstück immer besonders herausgestellt. Ich war gespannt, ob sich das bestätigen wird. Ein Tisch an den fast bodenhohen Fenstern suchte ich mir aus und dann wurde der Tische mit vielen leckeren Köstlichkeiten gefüllt und einen Kaffee gab es direkt aus der großen Kaffeemaschine. Hier gab es kein Buffet. Alles wurde immer an den Tisch gebracht. Lecker und sehr reichlich.

Meine erste Wanderung sollte im Nordwesten von Lanzarote sein. Startpunkt war ein Wanderparkplatz in der Nähe von Máguez. Bei sonnigem Wetter ging es so die kurze Strecke bis zur Kante des Famarakliffs und von diesem in Serpentinen herab. Unten angekommen war es ein fast flacher Weg bis zu einem Strand und von dort nicht weit entfernt zu alten Salzfeldern (Salinas del Rio). Hier wird kein Salz mehr gewonnen, die Felder selbst sind jedoch noch zu erkennen.

Von den Salzfeldern zurück war ich alleine an diesem Strand und genoss das Wetter und die Aussicht auf das Meer und die Nachbarinsel La Graciosa bei einer Rast.

Der Weg von hier zurück zum Parkplatz ist derselbe wie hierher.

Eine schöne Wanderung für den ersten Tag und danach ging es gemütlich zurück zum Hotel. Der Fischerort El Golfo, in dem das Hotel lag, konnte ich so noch bei Tageslicht erkunde, bevor es in eines der Restaurants zum Abendessen ging.


25. Dezember

Ausgeschlafen, geht es morgens zum Frühstück. Gut gesättigt geht es nach Femés, einem Bergdorf im Süden von Lanzarote. Hier beginnen einige Touren durch das Ajaches-Massiv. Eine davon war meine heutige. Angekommen in Femés fand sich direkt vor der Kirche ein Parkplatz. Die Tour startete hier und führte nach Westen in die Berge hoch. Wobei hoch, nur um die 100 Höhenmeter in diesem Fall bedeutete. Oben angekommen hat man einen weiten Blick in ein Tal bis zur Westküste. Durch Calima war dieser leicht eingeschränkt, aber immer noch sehr weit. Nun wurde aus dem breiten Weg, der auch Zufahrtsstraße zu den Stallungen hier oben ist, ein schmaler Wanderweg am Rand des Talendes entlang, sodass man immer in das Tal Valle de la Higuera hineinsehen konnte. Dieser Weg führt bis kurz vor den Pico de la Aceituna. An diesem Bergkegel ging es jedoch nicht hoch, sondern in einem Bogen rechts herum. Somit kam ich auf die andere Seite des Bergrückens und hatte jetzt eine Aussicht bis zur Süd- und Ostküste von Lanzarote.

Um den Berggipfel herum gelangte ich auf der anderen Seite wieder in das Tal. Nun ging es jedoch leicht bergab auf einem Sattel, nur um dann wieder etwas nach oben zu laufen. Der Pico Redondo war schon zu sehen und ab diesem Punkt war der Abstieg in das Tal. Auf der anderen Talseite ging es wieder hoch und zu einem Abstecher. Ein Aussichtspunkt auf dem Morro de la Loma. Vom Abstecher zurück führte der Weg in die Mitte des Tales Valle de la Higuera. Von unten ging es auf einem längeren Weg hoch zu der Stelle, an der ich das erste Mal das Tal erblickte. Die Stallungen waren eine deutliche Markierung zur Orientierung. Von hier folgte ich dem breiten Weg hinunter nach Femés zur Kirche und zum Ende dieser Tour.

Diese Wanderung wird im Wanderführer als extrem karg bezeichnet und das ist sie auch. Hier kann man abschalten und in einen meditativen Trott kommen, ohne von einer Vegetation abgelenkt zu werden.

Weiter ging es von hier mit dem Auto nach Mancha Blanca. Also nicht ganz. Vor dem Ort ist eine Straße in das Vulkangebiet, die zu einem Parkplatz führt. Auf dem Weg dorthin finden sich auch vorher schon einige kleine Buchten zum Parken. Ich hatte Glück und hatte einen Parkplatz am Ende gefunden. Fast dort, wo der Wanderweg beginnt.

Dieser Wanderweg führt zur Caldera Blanca. Dies ist ein Vulkankegel, der sich durch seine helle Farbe von der dunklen Vulkangegend abhebt. Zuerst läuft man recht lange auf einem Weg durch ein riesiges Lavafeld. Hier gibt es bis zum Montaneta Caldereta keine Abzweigung. Dort angekommen geht es einen Weg etwas den Berg herauf und nach links. In einem Bogen führt der Weg nun zum Fuß der Caldera Blanca. Hier ist Teils staubiger Boden vorhanden und gelegentlich kann man auch Pflanzen zu erblicken.

Vom Fuß der Caldera Blanca geht ein schmaler Weg nach oben an den Kraterrand und auf diesem um die Caldera. Kurz bevor die Caldera einmal komplett umrundet ist, führt ein Pfad an der Nordseite vom Kraterrand nach außen und unten. Unten angekommen ist es ein breiter, auch von Fahrtzeugen genutzter Weg. Zumindest waren Fahrspuren und Reifenabdrücke zu sehen. Eine halbe Stunde später gelangte ich an eine Kreuzung und von dieser auf demselben Weg wie am Anfang durch das Lavafeld zum Parkplatz zurück.

Ein Tag mit zwei Wanderungen durch karge und unwirklich erscheinende Gebiete neigte sich langsam dem Ende. Von Mancha Blanca fuhr ich am Rande des Timanfaya Nationalparks entlang Richtung El Golfo. Am Eingang des Nationalparkes machte ich allerdings einen kurzen Stopp, auch um mich nach Touren durch den Nationalpark zu informieren, da nur geführte Touren in diesem Gebiet erlaubt sind. Leider waren dies nur geführte Bustouren und auf die Enge eines Busses verspürte ich keine Lust aufgrund der Pandemie. So fuhr ich direkt zum Hotel weiter.

Nach dem Duschen und Umziehen ging es zum Essen. Heute jedoch nicht in El Golfo, sondern im nahe gelegenen La Hoya. Die Straße dazu führt durch ein Vulkangebiet und am Meer entlang. Nach La Hoya öffnet sich dann eine große Bucht, mit vielen Salzfeldern. Am nördlichen Ende ist das Restaurant Mirador de Las Salinas. Hier kann man gut Essen und dabei den Sonnenuntergang mit Blick über die Salzfelder genießen.

Der QR-Code im Restaurant war mir neu. Das ist der Zugang zur Speisekarte gewesen. Eine gute Idee, wie ich finde.


26. Dezember

Das heutige Frühstück im Hotel ließ ich ausfallen, wollte ich doch auf die kleine Nachbarinsel La Graciosa. Die Fähre dorthin geht in Órzola ab. Von El Golfo ist das am entgegengesetzten Ende von Lanzarote und daher der Grund für meinen frühen Aufbruch. Die Fahrt einmal quer über die Insel dauerte knapp eine Stunde und die letzten 20 Minuten wurde es doch tatsächlich zum Teil Grün.

In Órzola gibt es ein paar kostenpflichtige Parkplätze, der richtige war zum Glück schnell gefunden. Der Weg vom Parkplatz bis zur Fähre war nicht lang und die Abfahrt begann in Kürze. Bevor es auf die Fähre ging, wurde die Temperatur gemessen und jeder bekam einen Spritzer Desinfektionsmittel auf die Hand.

Auf La Graciosa kommt man im Hauptort der Insel an. Hier gibt es nur im Bereich um den Hafen feste Plätze und Straßen. Alle anderen Straßen sind fest gedrückte Sandwege. Soweit bin ich jedoch zuerst gar nicht gegangen. Von der Fähre lief ich nach Links. Am Rand des Hafens ist eine Panaderia, die sich großer Beliebtheit erfreute. Brav stellte ich mich an der Schlange an. Meine Wahl fiel auf etwas Süßes. Im Café nebenan bekam ich noch einen Kaffee und so frühstückte ich auf der Hafenmauer.

Die Wandertour geht vom Hafen an der Küste entlang in nördlicher Richtung. Zuerst durch eine breite Seitenstraße und am Ende dieser auf einem markierten Weg durch die Dünen, immer in Küstennähe. Sehr windig war es an diesem Morgen und der Windbreaker mit Kapuze leistete gute Dienste. Nach einiger Zeit endete das Dünengebiet und geht in eine schroffe Felsenküste über. Hier hieß es an einigen Stelle langsam und vorsichtig gehen, war doch der Weg an einer Klippe. Schmal und teilweise sogar abgebrochen Stellen hieß es zu überwinden. Nachdem dieses Stück hinter mir war stellte sich wieder eine Dünenlandschaft ein und eine Siedlung von Ferienhäusern kam näher.

Die Siedlung wurde über die einzige Straße durchquert und am Ende ging es nach Westen und nicht mehr direkt am Meer entlang. Die Strecke hier war anfangs durch ein flaches Feld mit vielen Steinen und ging dann über in ein sehr weitläufiges Dünengebiet. Dünen, so weit ich sehen konnte. Am nordwestlichen Wendepunkt der Tour ging es ab in die Dünen zu einem Aussichtspunkt (Château). Hier ist ein felsiger Einschnitt mit einer natürlichen Brücke, unter der sich die Wellen des Meeres brechen. Zeit für eine Pause im Sand.

Zurück auf dem Hauptweg, führt dieser nach Süden. Nach einiger Zeit wurde der Sand immer weniger und ging in eine rötliche Staubebene über. Am Horizont, immer näher kommend, war der Montana Bermeja zu sehen. Zuerst ging es um den Berg herum, um dann von der Südseite diesen hochzugehen. Wobei Hoch relativ ist – 152 Meter. Dennoch hat man von hier aus eine tolle Aussicht, da doch alles andere deutlich flacher ist. Auch das nächste Zwischenziel war schon auf dem Weg nach oben zu erkennen und von hier oben noch deutlich zu sehen. Der Strand Playa de las Conchas. Somit ging es wieder auf demselben Weg vom Berg herunter und zum Strand. Kurz vor dem Strand kommt man an einen kleinen Parkplatz. Für die, die nicht hierherlaufen möchten. Ich bin daran vorbei und zum Strand.

Ein ganz feiner und tiefer Sand erwartete mich am Strand. Das Laufen hier ist ein wenig anstrengend durch den feinen Sand. Nach einer Weile fand ich ein windgeschütztes Plätzchen für eine Rast. An Baden ist an diesem Strand nicht zu denken. Die Wellen sind wie an diesem Tag meist ausgeprägt und die Strömung würde einen sofort wegreisen.

Vom Strand ging es zuerst zum kleinen Parkplatz, an dem auch einige Jeeps standen, die mit Fahrer für Ausfahrten gemietet werden können. Ich bin dann die geschotterte Straße quer über die Insel zum Ausgangsort der Wanderung gelaufen. Dieser Streckenabschnitt ist gerade im Inselinneren sehr staubig und entsprechend wendete ich mich bei vorbeifahrenden Autos ab um nicht alles ins Gesicht zu bekommen.

In Caleta del Sebo angekommen ging es bis zum Hafen und damit zum Ende der Tour. In Hafennähe sucht ich mir ein Restaurant in einer Nebenstraße, um etwas zu essen. Anschließend ging es wieder zum Hafen und dort zum Café des frühen Vormittags für einen Cappuccino.

Die Fähre am späteren Nachmittag fuhr in einem Bogen nach Lanzarote, sodass ich das Famarakliff, an dem ich meine erste Wanderung hatte, in der Nachmittagssonne bestaunen konnte.

In Órzola hieß es dann zum Parkplatz laufen, um anschließend nach EL Golfo zum Hotel zu fahren.

Danach saß ich noch einige Zeit auf der Mauer zum Zimmer und las. Bzw. ich unterhielt mich mit einer Engländerin, die wagemutig in den Pool ist. Ihrer Aussage nach sehr frisch. 😅


27. Dezember

Heute gab es wieder ein leckeres und ausgedehntes Frühstück. 😀

Für heute stand eine Wanderung an, die mich wieder in den Norden führte. Wie schon an einem anderen Tag durchfuhr ich dabei eine Weinanbauregion, die hier so völlig anders aussieht. Jeder Weinstock ist in seiner eigenen Mulde, vor dem Wind geschützt.

Der Ausgangspunkt der Wanderung war in Urbanización Famara. Ein Ort am südlichen Ende des Famarakliffs. Hier parkte ich in einer Seitenstraße, am Ortsrand, an dem der Rundweg der Wanderung begann.

Zuerst ging es langsam in ein Tal und leicht bergauf. Je mehr ich mich dem Talende näherte, desto grüner wurde es. Der Wanderweg wurde nun stellenweise etwas steiler. Vereinzelt kamen mir andere Wanderer entgegen. Zurückschauend wurde der Ort immer kleiner und zu einem weißen Fleck in der Landschaft. Oben am Talende kam ich auf einen breiten Schotterweg. Diesem folgte ich ein kurzes Stück nach links und damit entgegen der Wanderroute, um zu einem Aussichtspunkt abzubiegen. Der Weg führte auf ein Plateau des Famarakliffs mit einer tollen Aussicht auf die Küste.

Zurück zum Schotterweg und nun diesen in die andere Richtung folgend führt der Weg mit Sicht in das Tal, das mich hierherführte. So ging es hier am höchsten Berggipfel vorbei, auf dem eine Radarkuppel ist und somit auch nicht zugänglich war. An ein paar Stellen kommt man an alten Höhlen vorbei, zu denen es Pfade gibt. Für mich ging es jedoch auf dem Hauptweg weiter bis zu einer Kapelle, der Ermita de las Nieves. An dieser Stelle hat man wieder eine schöne Aussicht und sie bot sich für eine Pause an.

An der Kapelle ging der Schotterweg in einen geteerten Weg über. Diesem folgte ich kurz, bis es wieder auf einen Schotterweg ging, weiter es bis zum Pico de Maramajo. Vom Weg her war der Pico, also der Berg nur eine leichte Erhebung. An der Seite des Pico de Maramajo folgte ich dem schmalen Wanderweg nach unten. Auf der Ebene unten angekommen gelangte ich zur Schotterstraße, die nach Urbanización Famara führt. Dort war es noch eine Seitenstraße bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Nach der Dusche im Hotel machte ich noch einen Ausflug mit dem Auto an der Küste von El Golfo nach Süden entlang. Hier und da sind Buchten, die von der Straße aus zugänglich sind und meist ist in deren Nähe auch eine Parkbucht.

Noch ein wenig weiter an La Hoya mit den Salzfeldern vorbei, gelangt man an eine große Ebene mit Parkplätzen. Von hier kann man zu einzelnen Buchten laufen, die natürliche Becken zum Baden bieten. Das wollte ich doch unbedingt machen und ja, das Wasser im Winter ist seeehr erfrischend. Immerhin kurz im Meer gewesen. Zurück zum Hotel dachte ich mir, die Badesachen sind schon nass und da kann ich ja den Pool noch testen. Brrr. Meerwasserpool – Das bezieht sich auf das Wasser, aber auch auf die Temperatur. Die Engländer bekamen das vom Balkon oberhalb des Pools mit und fragten schelmisch, ob es kalt ist. 😅 Ja, aber einmal drinnen gewesen. Nun schnell unter die warme Dusche.

Für das Abendessen nahm ich den kurzen Weg auf die gegenüberliegende Straßenseite zum Restaurants Costa Azul.


28. Dezember

Ein neuer Tag und wieder ein sehr leckeres und üppiges Frühstück. 😀

Es folgte wieder eine Fahrt in den nördlichen Teil der Insel. Ein Rundweg, ausgehend von Haría. Angekündigt mit der Beschreibung „Tal der tausend Palmen“ stellte ich mir diese Tour relativ grün vor. Wo so viele Palmen sein sollen, muss doch Wasser sein und der Rest auch grün!

In Haría fand sich in der Nähe des Ausgangspunktes der Wandertour ein Parkplatz. Es ging aber nicht direkt auf die Wanderung, denn ich war in Haría an einem Platz vorbeigefahren und hatte dort eine Weihnachtsgeschichte gesehen. Das wollte ich mir zuerst genauer ansehen. Ob man nun an Weihnachten im religiösen Sinne glaubt oder nicht, die hier gestaltete Geschichte mit Elementen der Insel wie Lava und Gebäude ist auf alle Fälle sehr schön gemacht.

Nun ging es los auf die Wanderung. Zuerst durch mehrere Gassen. Hier und da waren die kargen Bäume oder auch Kakteen weihnachtlich geschmückt. Am Ortsrand wurde die Gasse zu einem Schotterweg, der langsam nach oben zum Famarakliff führte. Ab dem Ortsrand kam ich an mehreren bewirtschafteten Feldern vorbei, die die Gegend tatsächlich etwas grün erscheinen ließen. Mit der Sonne in Laufrichtung jedoch ein wenig blass. Zurück geschaut nach Haría, mit der Sonne im Rücken war es schon wesentlich grüner. Der Weg machte an einer Mauer, direkt am Kliff, eine Kehre. Im Grunde bin ich hier einem Tal zu seinem hohen Ende gelaufen und jetzt auf der anderen Seite wieder zurück. Jedoch nicht ohne vorher noch einen Blick von der Mauer über das Kliff auf das Meer zu erhaschen. Etwas trübte Calima die Weitsicht, dennoch toll. Weiter führte der Weg raus aus dem Tal und parallel zur Küste nach Süden. An einer markierten Stelle hieß es dann den breiten, festen Weg verlassen und einer Schlucht nach oben folgen. Hier war ein wenig klettern über große Felsen und suchen eines Weges angesagt. Dieser Pfad scheint nicht so oft genutzt zu werden. Oben angekommen geht es auf einem gepflasterten Weg weiter nach Süden zum Mirador del Bosquecillo. Ein großer Platz mit vielen Sitzmöglichkeiten. Auch Grillstellen und ein kleiner Spielplatz befinden sich hier. Die Aussicht von der Kante ist wieder atemberaubend.

Der Weg von diesem Aussichtspunkt zurück nach Haría ging zuerst auf einem gepflasterten Weg. Dann verließ ich diesen und folgte einem staubigen Pfad durch einen ausgetrockneten Flusslauf – Barranco de Elvira Sánchez. Auf diesem Abschnitt säumten sehr viele Kakteen den Weg.

In Haría angekommen, lief ich wieder durch einige Gassen zurück zum Ausgangspunkt. In der Nähe ist ein Platz mit einigen Cafés und Restaurants. Dort gönnte ich mir vor der Heimfahrt noch einen Kaffee.

Zum Abendessen wählte ich wieder das Restaurant Mirador de Las Salinas, mit einem vorherigen Spaziergang dort und dem Besuch des „Werksverkaufs“ der Salzgewinnung.


29. Dezember

Die Sonne grüßte und während des Frühstücks kam ich wie an ein paar anderen Tagen mit weiteren Gästen ins Gespräch. Das Frühstück fiel heute etwas gemächlicher aus. Der Grund dafür war ein Besuch eines Geschäftes in Yaiza, das nur an wenigen Tagen und dann auch nur zwischen 10:00 und 14:00 Uhr geöffnet hat.

In Yaiza war das Geschäft schnell gefunden. Ein wenig unscheinbar von außen, aber nicht so verwunderlich. MAMA PEPA Jabonería artesanal war mein Ziel, bin ich doch Seifenfan und nutze diese seit einiger Zeit ausschließlich und kam somit von Duschgels weg. Mama Pepa gehört zu denen, die ihre Seifen selbst herstellen. Kurse werden ebenso angeboten und mit der Besitzerin hatte ich mich gut unterhalten. Im großen Innenraum, in dem die Kurse abgehalten werden, kann man durch ein großes Fenster in einen weiteren Raum sehen und dort bei der Herstellung, Verpackung usw. zusehen. Eigene Seifenherstellung ist bei Mama Pepa immer auch mit lokalen Zutaten verbunden. Mit Salz, Vulkanasche, Kamelmilch oder Kaktussaft. Einige Seifen haben mir zugesagt und wurden gekauft.

Nach dem erfolgreichen shoppen ging es nach Mancha Blanca. Dabei fuhr ich wieder die Landstraße wie an einem vorherigen Tag, die durch Weinfelder führt. Kurz vor Mancha Blanca bog ich auf einen Parkplatz ab.

Hier war der Anfangs- und Endpunkt einer fast flachen Tour durch ein Vulkangebiet mit viel Vulkangestein und einigen Vulkankegeln. Mit anderen Worten – Schatten Fehlanzeige! Zu Beginn ist der Weg breit und die Umgebung mit grobem Vulkangestein bedeckt. Um die Vulkankegel führte der Weg öfter durch feinen Vulkansand und die Kegel zeigten sich in verschiedenen Farben, je nach Sonnenstand.

Nach der Tour fuhr ich zuerst eines der Weingüter an, die an der Straße durch die Weinfelder liegen um etwas zu Trinken und zu Essen. Anschließend ging es zum Hotel.

Es war noch viel zu früh für das Abendessen und so entschloss ich mich zuerst vom Hotel zum Aussichtspunkt mit Blick auf den Lago Verde zu laufen und danach noch einen Spaziergang durch El Golfo anzuhängen. Am Ortende stoppte ich nicht, sondern lief noch etwas weiter. Die ganze Zeit die Brandung und den Sonnenuntergang im Blick.

Dann aber ging es tatsächlich zum letzten Abendessen und wieder in das Restaurant Costa Azul.


30. Dezember

Mit einem ausgiebigen Frühstück begann ich den Tag. Danach folgte das Packen der Tasche und dem anschließenden Zahlen der Unterkunft. Nachdem das Zimmer bezahlt war, gab es sogar noch eine Jutetasche mit Aufschrift des Hotelito del Golfo zur Abreise.

Der Heimflug war für den späten Nachmittag angesetzt und somit noch genügend Zeit für einen Ausflug in die alte Hauptstadt Teguise. Hier schlenderte ich durch den Ort, der am morgen noch verschlafen wirkte. Um die Mittagszeit kehrte ich in ein Restaurant in der Nähe der Kirche ein. Den Abschluss des Essens bildete ein Espresso.

Nur war es Zeit nach Arrecife zum Flughafen zu fahren. Kurz vor dem Flughafen tankte ich das Auto voll und am Flughafen war die Abgabe damit nur noch eine Formsache mit der Übergabe des Schlüssels.

Vor dem Abflug hieß es noch, sich auf einreiseanmeldung.de anzumelden.
Der Flug von Arrecife nach Frankfurt verlief planmäßig. Mit dem Gepäck bin ich ohne weitere Kontrolle zum Regionalbahnhof im Flughafen gelaufen. Von dort mit der S-Bahn nach Frankfurt und mit dem Auto nach Hause. Den letzten Zug nach Hause hätte ich tatsächlich nicht mehr erreicht und daher war ich froh, dass das Auto in Frankfurt stand. Um kurz vor 24:00 Uhr fiel ich nach dem langen Tag ins Bett.


Resümee

Vor dem Urlaub stellten sich viele Fragezeichen ein, war es doch der erste Urlaub in der Pandemie mit Flug. Kaum angekommen auf Lanzarote war alles relaxt und das Urlaubsgefühl stellte sich schnell ein. Auch die Wahl des Hotelito del Golfo hat sich als sehr gut herausgestellt.

Die große Restaurantauswahl in El Golfo indes war zwar eingeschränkt, da einige Restaurants geschlossen hatten. Genügend Auswahl war dennoch vorhanden. El Golfo ist ein beliebtes Ausflugsziel auf Lanzarote, aber tagsüber war ich auf der Insel unterwegs und morgens bzw. Abends ist es ruhig gewesen. An der Westküste gelegen, gab es immer schöne Sonnenuntergänge und selbst danach war es noch warm genug um im Freien sitzen zu können.

Von den Regelungen aufgrund der Pandemie war nur wenig zu bemerken. Klar, die üblichen Desinfektionsspender waren an allen Eingängen, aber mehr auch nicht wirklich. Eine Maske war nur selten nötig. Einzig eine paar Örtlichkeiten wie den Timanfaya Naturpark, den Kaktusgarten oder die Lavagrotten Jameos del Agua habe ich um Menschenmengen zu vermeiden nicht besucht. Beim nächsten Urlaub werde ich dies sicherlich nachholen.


Karte mit den Touren


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