Norwegen – Südnorwegen – Juni/Juli 2018

Norwegen, mein bis dato Lieblingsurlaubsland. Kennengelernt habe ich es zum ersten Mal kurz nach der Jahrtausendwende und war seit dem schon oft dort. Nur in den Jahren nach 2008 nicht mehr so oft. So ist dies nach 2011 (Lofoten) und 2015 (Jotunheimen) das dritte Mal nach 2010.

Die erste große Reise zusammen mit Melli, die Norwegen überhaupt noch nicht kannte. So wurde die Reise als Rundreise durch Südnorwegen geplant. Die bekannten Highlights wie Preikestolen und Besseggen durften ebenso wenig fehlen wie die viele Wasserfälle und bekannte Städte, einschließlich der Hauptstadt Oslo. Es wurde eine Planung, auf der auch ein paar Touren und Orte waren, die ich noch nicht besucht hatte oder erneut gespannt war wieder dort zu sein. Ein Beispiel für Neues war die Moschusochsen-Safari.

Melli brauchte noch einiges an Ausrüstung und auch ich kaufte noch ein neues Zelt, da sich bei meinem Alten die Versiegelung der Nähte auflöste und es undicht wurde. Bis Ende Juni hatten wir so weit alles, sodass es losgehen konnte.

Was nicht zu unserem Wunsch gehörte, war das Tief, das sich längere Zeit vor unserem Urlaub im Süden von Norwegen festgesetzt hat und auch noch in Ausläufern zum Reisebeginn vorhanden war.


18.06.2018 – Anreise

Uns stand eine sehr lange Autofahrt bis Hirtshalts bevor. Die Strecke bis zur Fähre am nördlichen Ende von Dänemark betrug 999 Kilometer. Wir sind daher zeitig los, um genügend Puffer zu haben und um mehrere Pausen einlegen zu können. Bis auf ein wenig stockenden Verkehr durch den Elbtunnel verlief alles reibungslos.

Das Einzige das uns Sorgen machte, war die Windstärke von 12 Beaufort (starker Sturm) bei Hirtshalts am Morgen. Während des Tages flaute es zum Glück ab und bei unserer Ankunft war es nur noch ein laues Lüftchen.

Nach dem Check-In und Bezug der Kabine machten wir noch einen kleinen Rundgang im Schiff. Gegessen hatten wir schon in Dänemark und sind so bald nach der Abfahrt ins Bett.

Die Fahrt von Abends (20:00 Uhr) verlief langsam und ruhig bis zu unserer Ankunft am frühen Morgen (6:30 Uhr) in Stavanger.


19.06.2018 – Ankunft in Norwegen – Preikestolen

Da waren wir also in Norwegen und hungrig, da wir bewusst nichts auf der Fähre gefrühstückt hatten. Unser Wunsch war, in einem Café in Stavanger zu frühstücken. Das taten wir dann auch im Starbucks, das war nämlich das Einzige, das in der Innenstadt schon offen hatte. 

Von Stavanger fuhren wir an diesem Morgen an den Lysefjord, zur Preikestolen Fjellstue. Ziemlich dunkle Wolken hingen am Himmel und wir nahmen zuerst einen Kaffee in der Fjellstue, um zu sehen, ob das Wetter sich noch ändert. Wird schon!

So sind wir zu unserer ersten Wanderung in Norwegen zu einem der beliebtesten Highlights Südnorwegens los. Das Wetter hatte immerhin den Vorteil, dass nur sehr wenige an diesem Tag hier unterwegs waren. Vom Preikestolen hat man einen freien Blick, 600 Meter nach unten und einen tollen Fernblick. So kenne ich es auch aus meinen bisherigen Urlauben. Nur heute eben nicht. 😂

Auf dem Rückweg fing es dann leider doch noch an zu regnen. Durchnässt kamen wir an der Fjellstue an und tranken zum Aufwärmen etwas Warmes.

Von hier fuhren wir Richtung Norden, an das Ende des Tysdalsvatnet. Direkt am Zufluss des Sees ist der Tysdal Campingplatz. Eigentlich wollten wir hier unsere Zelte aufschlagen. Nur durch den Regen waren unsere Klamotten noch feucht und ein wenig kalt war uns auch. So entschlossen wir uns eine der kleinen Hütten zu nehmen.


20.06.2018

An diesem Tag wollten wir eigentlich zur Trolltunga wandern, um dort in der Nähe im Fjell zu übernachten. Eigentlich! Das Tief, das immer noch in Ausläufern über Norwegen hing, sorgte für Minusgrade in der Nacht im Fjell. Da Melli nicht für solche Temperaturen ausgerüstet war, haben wir uns kurzfristig umentschieden und sind ein paar Kilometer weiter gefahren.

Der Lofthus Campingplatz war somit unser Zuhause für zwei Nächte. Auch hier mieteten wir wieder eine der kleinen Hütten, die am Rand des Platzes steht. Der Campingplatz liegt oberhalb der Hardanger Fjordes, mitten in den Obstplantagen. Sogar auf dem Campingplatz sind eine ganze Menge Obstbäume, hauptsächlich Kirschbäume. Den Tipp zu diesem Campingplatz erhielt ich von einem Freund aus einem MINI Forum. 

Ohne die Tour zur Trolltunga an diesem Tag hatten wir Zeit für einige Stopps und Exkursionen an diesem Tag. So bogen wir auf eine Seitenstraße ab, um zum Sandsfossen zu kommen, an dem eine ausgefallene Brücke die Überquerung zu Fuß interessant machte. Direkt an der Landstraße auf unserem Weg kamen wir am bekannten Låtefossen vorbei und stoppten auch hier. Eine so große Wassermasse ist hier nicht immer zu sehen. Da hatte zumindest das Tief für einen tollen Wasserfall gesorgt. Ebenso lag eine Stabkirche auf dem Weg und diese besichtigten wir, da diese für Melli neu waren.


21.06.2018 – Trolltunga

Da es nichts wurde mit der geteilten Wanderung über zwei Tage zur Trolltunga, sind wir an diesem Tag früh los, um hoffentlich einen freien Platz auf dem oberen Parkplatz des Startpunktes zu bekommen. Die Tour an einem Tag ist schon fordernd und vom oberen Parkplatz ist es zumindest etwas einfacher. So früh wir auch da waren, der obere Parkplatz war leider schon voll. So hieß es die ersten fast 4 Kilometer auf einer geteerten Serpentinenstraße den Berg hoch laufen. Wenig attraktiv, aber die einzige Möglichkeit. 

Oben angekommen ging es dann auf einem typischen Wanderweg in das Fjell und lange oberhalb eines Sees entlang. Sogar ein Schneefeld mussten wir passieren. Der Frühling war hier oben tatsächlich noch nicht so ganz angekommen. Auf dem Weg und an der Trolltunga waren nur wenige andere mit uns unterwegs. Das war unser Glück und so mussten wir nicht allzu lange warten, um auf die Spitze zu gelangen. Etwas verzögert wurde es durch einen, der vor uns dort war und nacheinander verschiedene Flaggen für Bilder auspackte. Bei der dritten Flagge sorgte es aber auch für Belustigung – wie viele werden denn noch kommen? 😅 Es war dann nur noch eine.

Die Bewölkung variierte während des Tages und so liefen wir unter dichter Wolkendecke, wie auch im strahlenden Sonnenschein. 

Anschließend hieß es, den Weg dann wieder zurück laufen. Fast 29 Kilometer und sehr viele Höhenmeter lagen am Ende hinter uns und so fuhren wir ausgepowert zum Campingplatz zurück.

Das jedoch nicht so direkt, denn wir wurden zu einem Stopp gezwungen. Für Bauarbeiten war die Straße am Fjord kurzzeitig gesperrt und wir mussten so lange ausharren bis sie wieder freigegeben wurde. Ein Umfahren hätte nur fünf Minuten Zeitersparnis gebracht und war damit keine wirkliche Option.

Am Campingplatz bereiteten wir unser Abendessen vor und nach dem Essen fielen wir erschöpft – aber auch zufrieden – in die Betten.


22.06.2018 – Fahrt nach Jotunheimen

Welchen Weg nehmen wir für die nächsten Tage – zum Geiranger Fjord oder in das Dovrefjell? Diese Frage stellte sich uns an diesem Tag, denn die weitere Reise nach Norden wird in einer Schleife verlaufen und heute hatten wir die Wahl in welcher Richtung. Der Wetterbericht sagte mäßiges Wetter für das Inland und gutes für die Küste voraus. Nach den letzten nicht ganz so sommerlichen Tagen beschlossen wir daher, unsere Reise in Richtung Küste fortzusetzen.

Zuerst hieß es noch am Hardanger Fjord entlangfahren bis zur Hardanger Brua, über die wir den Fjord überquerten. Um auf die Brücke zu gelangen, geht es in einen Tunnel und über einen Kreisel im Tunnel zur Brücke. Auf der anderen Seite des Fjordes folgten wir der Straße nach Norden zum Aurlandsfjord.

Unser nächster Halt war am Skjærdalsfossen. Beine vertreten und auf die Toilette gehen.  Von letzterer hatten wir nicht viel erwartet, waren dann aber sehr überrascht über deren Stil mit großem Fensterblick.

Am Aurlandsfjord angelangt, machten wir erneut einen Stopp. Das Otternes Bygdetun, eine Ansammlung alter Bauerngebäude, lockte uns und war eine willkommene Gelegenheit, die Beine zu vertreten. Das Wetter wurde an diesem Fjord auch schon angenehmer.

Noch am Aurelandsfjord erwartete uns das nächste Highlight. Stegastein, eine Aussichtsplattform über dem Fjord, die am Ende mit einer Glasplatte abschließt und so freien Blick auf den Fjord gewährt. Tolle Aussicht bei reichlich Wind.

Der Aurelandsfjord geht in den größten Fjord Norwegens, dem Sognefjord über. Ab hier fuhren wir östlich in das Lærdal, in dem wir übernachteten.

Am Campingplatz Maristova im Tal gab es leider keine Hütte und so packten wir trotz kühler Temperatur unsere Zelte aus. Ich fand es schon sehr kühl über Nacht, Melli verzog sich mitten in der Nacht zuerst in Svarta und dann später in den gewärmten Aufenthaltsraum. Da wir die Einzigen hier waren, war dort mit keinen Überraschungen zu rechnen.


23.06.2018 – Valdresflya, Jotunheimen

Leicht verfroren frühstückten wir im Aufenthaltsraum, der zumindest etwas wärmte. Zelte abbauen und weiter….

Wir fuhren noch weiter im Lærdal bis wir zu einer Kreuzung gelangten, auf der wir abbogen zur Valdresflya, einer Hochebene. Hier lag sogar noch reichlich Schnee und es war merklich kühler.

Nördlich der Valdresflya kamen wir an unserem Tagesziel an. Jotunheimen, das Reich der Riesen, lag vor uns. 

Wie sollte es auch anders sein – wir nahmen abermals eine Hütte. Der Mauranger Campingplatz liegt an der Landstraße, getrennt von einem wilden Fluss. Eine sehr schöne Hütte mit Küche und Terrasse am Rand des Campingplatzes, inmitten eines Birkenwaldes war unsere.

Da wir früh ankamen, nahmen wir uns eine kurze Wanderung im flacheren Teil von Jotunheimen vor. Der Hulderstigen etwas nördlich des Campingplatzes war es. In der Sonne war es hier schon sehr viel angenehmer als im Lærdal tags zuvor.


24.06.2018 – Jotunheimen 

Ganz gemütlich begann der Tag. Nur eine knapp 10 Kilometer-Wanderung stand an. Abermals im selben Tal, um die Region um das Berghotel Hindsæter zu erkunden. Mit Veostigen ist der Weg bezeichnet und war nicht besonders anspruchsvoll, dafür von der Vegetation um so abwechslungsreicher.

Start- und Endpunkt war am Berghotel und nach der Wanderung buchten wir dort ein Zimmer für die übernächste Nacht inkl. Abendessen. Ich war in diesem Berghotel schon einmal für eine Woche zu Gast und es war sozusagen Pflicht eine Übernachtung mit Essen hier einzuplanen.


25.06.2018 – Jotunheimen – Besseggen

Mit die bekannteste Tour und eine, die jeder Norweger einmal gegangen sein sollte, war unsere heutige. Früh sind wir dazu aufgestanden und zum naheliegenden See Gjende gefahren. Mit der ersten Fähre sind wir dann bis nach Memurubu, das nicht ganz in der Mitte des lang gestreckten Sees Gjende liegt. 

Hier waren wir nun mit einigen anderen Frühaufstehern, um den bekannten Besseggen zu bewandern. 

Über 16 Kilometer standen vor uns und zuerst einmal hieß es bergauf, wie fast über die gesamte Strecke, mit Sicht auf den Gjende.

Bekannt ist diese Tour durch eine Erzählung von Henrik Ibsens – Peer Gynt. Nach einem Anstieg führt der Wanderweg fast auf einer gleichbleibenden Höhe bis zu einem Grat. Dieser trennt zwei Seen und ist an seiner schmalsten Stelle nur 50 Meter breit. Jedoch liegen zwischen den Seen mehrere hundert Höhenmeter!

Kurz danach kommt das steilste Stück mit großen Steinblöcken. Hier braucht man dann manchmal auch die Hände, um weiter zu kommen. Am Anfang des Abstiegs stießen wir auf ein Schneefeld in der Nähe des Wanderweges, auf dem ein paar Rentiere Zuflucht vor der Wärme gesucht hatten.

Nach dieser tollen, aber auch anstrengenden, Tour fuhren wir zum Berghotel Hindsæter.

Beim Weg von der Rezeption zu unserem Zimmer lief uns ein Koch über den Weg. Es war derselbe wie vor drei Jahren! Ein kurzer Plausch und nach dem Bezug des Zimmers genossen wir die Sonne auf der Terrasse mit einem Kuchen und Kaffee.

Der Essensraum wurde, so wie ich es noch aus Erinnerungen kannte, kurz vor dem Abendessen geschlossen. Alles versammelte sich in der großen Eingangshalle, bis wir freundlich zum Abendessen gebeten wurden. Ein Drei-Gänge-Menü mit Spezialitäten der Region, bereichert durch die internationale Küche. Seeeehr lecker.


26.06.2018 – Reisetag

Das Frühstück findet in der alten Stube des Gebäudes statt. Gemütlich, mit seiner Einrichtung und so verteilt, dass es ruhig ist.

Wir verabschiedeten uns vom Hotel und fuhren weiter nach Norden zum Geiranger Fjord. Auf dem Weg machten wir Halt in Lom, um die Stabkirche zu besuchen. Viele Kilometer weiter in Billingen stoppten wir erneut für eine Pause mit einem Spaziergang zum Vertreten der Füße.

Und dann kamen wir vom Fjell herab zum Geiranger Fjord, mit strahlendem Wetter und bester Aussicht.

Am Anfang des Ortes machten wir Halt und unternahmen die Wanderung zum Storsæterfossen, einem Wasserfall, hinter den man auch gehen kann, was wir auch taten.

Außerhalb vom Ort Geiranger, unterhalb der Serpentinenstraße „Adlerschwingen“ liegen zwei Campingplätze. Der erste war ausgebucht, auf dem zweiten (Grande Hytteutleige og Camping)  haben wir noch ein Plätzchen für unsere zwei Zelte in der Nähe des Wassers bekommen.


27.06.2018 – Geiranger

In der Nähe der Zelte, am Wasser, standen ein paar Holztische in einer Vertiefung. Dort breiteten wir uns für das Frühstück aus. Während wir frühstückten und der Fjord noch im Nebel lag, huschte ein Eichhörnchen hinter uns, keine zwei Meter entfernt, vorbei. 😊

Nach dem Frühstück fuhren wir auf die gegenüberliegende Fjordseite für eine Wanderung zu einer alten Alm. Dazu ging es an den Felsen und immer mit Blick auf den Fjord, an diesem entlang. Die Alm ist auch per Boot erreichbar und auf dem Weg sind nur wenige andere unterwegs gewesen. An der Alm war es ebenfalls ruhig und nur ein paar weitere Personen außer uns dort. Ein Ausflug an einem sonnigen Tag, der nicht allzu anstrengend war.

Von der Alm aus kann man, wie auf dem letzten Bild zu sehen, die Wasserfälle der sieben Schwestern gut sehen, die ein weiteres Wahrzeichen des Geiranger Fjordes sind.


28.06.2018 – Trollstigen

Los geht’s. Wieder ein Fahrtag. Diesmal nach Westen, in das Landesinnere, in das Dovrefjell. So sind wir die Serpentinenstraße nach oben gefahren und haben natürlich noch einen letzten Blick auf den Fjord vom Aussichtspunkt geworfen. Bye Geiranger.

Über den Berg und weiter zum nächsten Grat, der uns mit Nebel erwartete. Von dort ging es die bekannte Serpentinenstraße Trollstigen herunter.

Unten im Tal angekommen, folgten wir dem Tal nach Åndalsnes. Im nächsten Tal bogen wir jedoch in die entgegengesetzte Richtung ab und in diesem Tal nach Westen. Am späteren Nachmittag kamen wir dann im Dovrefjell an. Hier war es wieder kühler und daher nahmen wir abermals eine feste Unterkunft. Die Hütten waren hier eher kleine Häuser und zu groß für uns oder klein und schon belegt. Jedoch gab es ein paar Apartments in einem langgestreckten Anbau mit jeweils eigener Eingangsterrasse und ein solches bezogen wir dann.

Das Furuhaugli liegt mitten im Nichts, nördlich von Dombäs. Gewählt hatten wir es, da hier Moschusochsensafaris angeboten werden. Der Guide kam auch gerade von einer Tour zurück, während wir bei der Anmeldung für das Apartment waren. Die Gelegenheit nutzten wir und buchten die Safari für den nächsten Tag.

Einen Ausblick auf einen Moschusochsen hatten wir bereits im Apartment, und zwar in voller Wandgröße am Ende des Bettes. Das wird bestimmt toll.


29.06.2018 – Muschusochsen-Safari

Am Morgen warteten wir zum vereinbarten Zeitpunkt auf den Guide. Er teilte uns mit, dass nur wir beide für diesen Tag gemeldet sind. Wir hatten somit eine Privatsafari. Der Guide, ein ausgewanderter Deutscher fuhr mit uns ein paar Kilometer die Landstraße entlang, bis er in einen Weg abbogen. Einige Zeit später waren wir am Ausgangspunkt für die Safari. 

Da er uns für fit einstufte, liefen wir keine gemütlichen, flach ansteigenden Wege in das Fjell, sondern eher den kurzen steileren Weg. Im Fjell, das im Dovrefjell eher eine Hügellandschaft gleicht, dauerte es eine Weile bis wir nach mehreren Hügeln endlich Moschusochsen sahen. Eine kleine Gruppe mit zwei Jungtieren. Langsam trollten sie sich um einen Hügel.

Ihnen zu folgen bzw. den Weg abzuschneiden, ohne sie in Panik zu versetzen war gar nicht so einfach. Unser Guide wusste aber wie und so hatten wir dann nach einer Anhöhe die Moschusochsen wieder vor uns. In geduckter Haltung liefen wir zu einem großen Felsblock, der einsam im Fjell lag. Dieser gab uns Schutz, denn wir waren nicht mehr sehr weit von den Moschusochsen entfernt. So nah heran geht er nur bei ganz kleinen Gruppen.

Wie man an den Bildern erkennen kann, war es an diesem Tag im Fjell windig. Mit der entsprechenden Bekleidung kein Problem und für die Safari super, da das Fell der Moschusochsen dann schön im Wind wog.

Am Nachmittag bekam ich dann etwas typisch Norwegisches. Waffeln 😀 Mit jeweils einem warmen Kakao und einem großen Teller mit einer Waffel saßen wir im Freien vor der Rezeption. Danach machten wir es uns noch eine Weile auf einer Decke im Gras gemütlich und sonnten uns. Ja, im Windschatten war es sogar richtig warm. 😀

Zu späterer Stunde, nach dem Abendessen, sind wir noch nach Norden gefahren zu einem Spaziergang zum Snøhetta Viewpoint. Der Weg vom Parkplatz lag schon im Schatten und es wurde merklich kühler. Im Viewpoint dagegen war es angenehm warm, mit einem tollen Blick über das Tal auf den Snøhetta.


30.06.2018 – Lillehammer

Ein weiterer Fahrtag stand an. Wir fuhren nach Süden, nach Lillehammer. Vom Dovrefjell viele Kilometer entfernt, jedoch auf einer Hauptverbindungsstraße war die Fahrt bald hinter uns gelassen. Das Wetter war gut und unsere Zelte wurden wieder ausgepackt. Lillehammer Camping liegt am Ufer des Mjøsa-Sees und unsere Zelte standen nicht weit vom Ufer entfernt.

Lillehammer wollten wir mit Kultur verbinden. Maihaugen, oberhalb von Lillehammer, ist ein Freilichtmuseum. Hier stehen Gebäude aus den verschiedensten Epochen und Regionen Norwegens. Alle so eingerichtet wie es zur jeweiligen Zeit üblich war. Hier und da waren auch Angestellte des Museums in traditioneller Kleidung, um Gebäude, Funktionen oder Lebensweise zu erklären. Die letzten Gebäude sind aus den 70’ern und 80’ern und somit mit ihrer Einrichtung das, was wir aus unserer Kindheit oder der Erzählung unserer Eltern noch kennen.

Den Weg zum Freilichtmuseum und zurück zum Campingplatz sind wir selbstverständlich zu Fuß gelaufen. So konnten wir das heutige Lillehammer gleich mit erleben. Auf der Hauptfußgängerzone war schon einiges los, war es doch Wochenende und alles draußen bei dem guten Wetter.

Es war Wochenende und auf dem Campingplatz fanden sich am Nachmittag noch Grüppchen in Feierlaune ein. Ein Campingplatz muss also nicht immer ruhig und beschaulich sein. 🙃


01.07.2018 – Lillehammer

Die Wanderung, auf die wir uns nach dem Frühstück begaben, war auf der gegenüberliegenden Seeseite. So hatten wir oft einen schönen Blick über den See und auf Lillehammer. Von der nahen Stadt war hier nichts zu hören und nur wenige waren mit uns auf diesem Weg unterwegs. So ging es durch Felder und einem Wald. Ein Kontrast zum Dovrefjell, das fast nur mit niedrigen Pflanzen bewachsen ist.

Nachmittag sind wir durch Lillehammer gefahren, und zwar zur Skisprungschanze. Dort kann man zwischen den Skisprungschanzen auf einer Treppe nach oben laufen oder wie wir den danebenliegenden Sessellift nehmen. 😊

Die Aussicht von oben ist toll. Wahnsinn, denkt man sich, wenn man oben auf der Skisprungschanze steht und nach unten schaut. Da fahren die freiwillig runter? 

So schnell wollten wir nun nicht runter und sind die Treppe nach einem Spaziergang im Wald oberhalb der Skisprungschanzen nach unten gelaufen.

Am Campingplatz machten wir es uns für den Rest des Nachmittags gemütlich bis zum Abendessen. Nach diesem sind wir für einen Spaziergang über die alte Brücke über den See gelaufen.


02.07.2018 – Oslo

Der wirklich letzte Fahrtag in Norwegen brachte uns von Lillehammer nach Oslo. Unsere Zelte schlugen wir auf dem sehr wenig besuchten Ekeberg Campingplatz auf. Ich kenne diesen Campingplatz auch ganz anders, nämlich so voll, dass sich nur noch hier und da ein Plätzchen für ein Zelt findet. Das schlechte Wetter zu Beginn unserer Reise hat wohl viele abgehalten. 

Der Ekeberg Campingplatz liegt auf einem Berg (Ekeberg) innerhalb von Oslo und grenzt an einen Park an. Über diesen erreicht man in 15 Minuten die bekannte Osloer Oper, welche einem im Fjord liegenden Eisblock nachempfunden ist.

Also lag es nah, den Rest des Tages mit einem ersten Stadtrundgang zu verbringen. Hinunter zur Oper und von dieser über die Innenstadt (Karl Johans Gate), am Schloss vorbei und am Fjord zurück, um zur alten Festung von Oslo zu kommen. Akershus Festningen kann zum Großteil betreten werden und ist gleichzeitig ein Park am Meer. 

Mehr haben wir an diesem Tag nicht erkundet. 😅 Es stand doch noch ein Einkauf für das Abendessen auf dem Rückweg an.


03.07.2018 – Oslo

Ein Besuch im Vigelandpark ist Pflicht, wenn man in Oslo ist. Wir sind jedoch nicht den kürzesten Weg dorthin gelaufen. Zuerst bogen wir am Hauptbahnhof auf einen Fußweg am Akers Elv entlang ab. Diesen liefen wir einige Zeit und sahen so das Oslo abseits der Hauptattraktionen.

Zurück am anderen Flussufer kamen wir wieder auf die Flaniermeile, auf der wir auch schon am Tag zuvor waren. In einer Seitenstraße kaufte ich mir noch eine kurze Hose, hatte ich doch keine saubere mehr dabei und es sollte ein schöner Tag werden.

Um das Schloss und einige Straßen weiter kamen wir zum Eingang des Vigelandparkes. Der Bildhauer Gustav Vigeland hat über sehr viele Jahre alle Skulpturen in diesem Park selbst angefertigt. Die Skulpturen stellen den Lebenslauf der Menschen in seinen einzelnen Phasen dar. Hauptattraktion im Park ist ein Monolith. 

Es war so angenehm an diesem Tag, dass wir uns sogar ein Eis kauften. Ich hatte mich natürlich gleich bekleckert – kein Wunder, dass ich keine saubere kurze Hose dabei hatte. 😅


04.07.2018 – Heimreise

Da war er, unser letzter Morgen in Norwegen in diesem Urlaub. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, packten wir alles in Svarta und fuhren zum Terminal für die Fähre von Oslo nach Kiel. Check-In für die Fähre war um 12:00 Uhr und noch sehr viel Zeit bis dahin. Wir waren mit bei den ersten am Terminal und konnten Svarta nach dem Check-In auf den Parkplatz abstellen. 

Von dort sind wir in einem Bogen nach Aker Brygge. Hier waren einmal die Umschlaggebäude für Waren und es ist mittlerweile ein Bezirk mit Restaurants, Geschäften, Büros und Wohnungen. Vom östlichen Rand Aker Brygges hat man einen guten Blick auf das Rathaus von Oslo. Wir suchten uns ein Café, um gemütlich Frühstücken zu können und fanden eines im inneren Bereich von Aker Brygge. 

Gesättigt sind wir zurück zum Parkplatz und konnten gleich los und Svarta in die Fähre fahren. Norwegen verabschiedeten wir mit der Fahrt durch den Oslofjord an einem sonnigen Tag.


05.07.2018 – Heimreise 

Am frühen Morgen erreichten wir ein bewölktes Kiel. So sind wir gleich von der Fähre und haben die Heimfahrt angetreten. Auf dem Weg nach Hause hielten wir an einer Raststätte und frühstückten dort bei klarem Himmel und Sonnenschein. 

Viele Stunden später waren wir wieder Zuhause von diesem Trip durch Südnorwegen.


Resümee

Norwegen, ein Land, das ich oft schon bereist habe und mich wieder erneut begeisterte. Wir waren „nur“ in Südnorwegen unterwegs und dennoch ist die gebotene Vielfalt von den Bergen (Fjell), den Fjorden und allgemein der Landschaft so groß, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. 

Moschusochsen leben in Europa nur im Dovrefjell noch wild. Es ist toll, diese mächtigen Tiere in Freiheit erleben zu dürfen. 

Wo auch immer wir auf Wanderungen unterwegs waren, waren wir oft sehr alleine unterwegs. Oder, wie bei der Wanderung zur Trolltunga oder über den Besseggen, mit vielen anderen unterwegs und waren auch dort nicht in einem Gedränge und konnten die Natur genießen.

Wetter – ja, da zeigt sich der Norden von allen Seiten. Soviel Regen, das wir durchnässt waren und auch Sonne mit kurzer Kleidung. Alles war dabei. Also immer schön gemischt einpacken.


Infos

Die Kartendarstellungen basieren auf der Anzeige in Trailrunner Mini mit OpenStreetMaps.


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Norwegen – Jotunheimen – August 2015

Wieder nach Norwegen. 😀 Zuletzt war ich in 2011 in Norwegen und endlich, vier Jahre später geht es wieder nach Norwegen. Jotunheimen hatte ich mir als Zielregion für diesen Urlaub ausgesucht. Mit dabei war eine Tour über einen Gletscher auf den höchsten Berg Skandinaviens, dem Galdhøppigen geplant. 

Der Herbst war bewusst gewählt worden, in der Hoffnung, einen Indian Summer in den Bergen erleben zu können. Da dadurch aber mit kühleren Temperaturen über Nacht zu rechnen ist, hatte ich mir für die Woche dort ein Hotel ausgesucht. Das Hindsæter ist auf aktive Urlauber ausgerichtet. Für aktive Gäste gibt es im Sommer Wandertouren und im Winter Schneetouren/Loipen um das Berghotel.

Gebuchte wurde das Hotel und die Fährrückfahrt nach Deutschland über ein Reisebüro in Deutschland.


12. August – Reise nach Norwegen 

Mitten in der Nacht war ich Zuhause losgefahren. Mitten in der Nacht, da die Fähre am Nachmittag in Hirtshals ablegen sollte und es bis dorthin rund 1000 Kilometer sind. Mit mehreren Stopps kam ich früh genug in Hirtshals an, so dass es dort nicht in Hektik ausarten musste.

Die Fähre legte  pünktlich um 12:15 Uhr ab und war um 15:30 Uhr in Kristiansand. So war ich schon am Anreisetag in Norwegen. 😊 Von hier nahm ich die Landstraße RV9, die von Kristiansand nach Norden geht. Zwei Stunden später hielt ich an einem Campingplatz, um dort zu übernachten.


12. August – Fahrt nach Jotunheim

Weiter ging es am zweiten Tag nördlich, bis zum Ende der RV9 in Haukeli. Von dort dann westlich um die Hardanger Vidda. So kam ich über Edda bis zum Hardanger Fjord und später zum Sognefjord.

Alleine auf dieser Strecke war alles, von sonnig und warm bis kühl und Schneefelder in der näheren Umgebung. Auf diesem Weg kam ich wieder einmal am Låtefossen vorbei, der von den ersten Regentagen des Herbstes reichlich Wasser hatte.

Den Sognefjord überquerte ich mit einer Fähre und folgte der Landstraße RV53. Hier ging es nach oben und es wurde deutlich kühler. Kein Wunder, lag doch schon Schnee im Fjell.

Nachmittags erreicht ich dann das Bøverdalen Vandrerhjem, welches direkt an der RV53 liegt. Hier gibt es Gästezimmer und auch einen angeschlossenen Campingplatz. Für zwei Übernachtungen buchte ich einen Platz, um mein Zelt aufzubauen.

Das Bøverdalen Vandrerhjem liegt am westlichen Rand von Jotunheim und nicht ganz so hoch. Hier lag noch kein Schnee und die Temperaturen waren angenehm für die Jahreszeit.

Was ich ebenfalls hier buchte, war eine geführte Tour über einen Gletscher zum Gipfel von Skandinaviens höchstem Berg. Bis zur Bergstation, ab der die Tour beginnen sollte, führt eine Privatstraße (Maut) und es wurde empfohlen schon am Abend das Auto hinter der Mautschranke zu parken. Gesagt, getan.


15. August – Galdhøppigen

Für das Frühstück hatte ich mir das Buffett im Vandrerhjem gebucht. Fand ich einfacher, da wir uns danach alle vor dem Vandrerhjem für die Tour treffen sollten. Es wurde die Tour, mit der Überquerung des Gletschers und worauf zu achten ist erklärt. Zuerst in Norwegisch und dann in Englisch, für die paar, die dabei waren und nicht Norwegisch konnten. Die norwegische Erklärung war für mich an diesem Morgen verständlich genug.

Wir fuhren anschließen die Privatstraße bis zur Bergstation, der Galdhøppigen Sommerskistation. Hier bekamen wir einen Gurt und los ging es, dem Bergführer hinterher durch eine Geröllwüste bis zum Rand des Gletschers. Dort zogen wir den Gurt an und es wurde nochmals erklärt, dass wir alle an einem Seil mit einigem Abstand hintereinander dem Bergführer über den Gletscher zu folgen haben. In der Nähe machten sich noch andere Gruppen ebenfalls auf den Weg über den Gletscher.

Verbunden mit dem Seil liefen wir in einer Reihe über den Gletscher bis zum gegenüberliegenden Felsgrat. Das Laufen über den Gletscher war wie laufen auf festem Schnee. Nichts so besonderes. Da sich aber immer wieder Spalten öffnen oder Stellen einsacken, ist es gut, geführt über den Gletscher zu laufen. Auf dem Felsgrat angekommen, konnten wir uns wieder vom Seil lösen und einzeln nach oben laufen. Von hier sah der Gletscher zur Seite auch wesentlich spektakulärer aus, mit großen Rissen und Einbuchtungen. 

Über den Grat ging es nach oben und dann das letzte Stück über ein Schneefeld. In der Mittagssonne war die Schneefläche oberhalb leicht angetaut und daher rutschig. Also drei Schritte vorwärts und gefühlt zwei zurück gerutscht. Sehr mühsam! Oben angekommen, wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt.

Wir waren der Seile wegen in zwei Gruppen aufgeteilt gewesen. Insgesamt sind es mit anderen Gruppen vielleicht 6 oder 8 Gruppen von je bis zu 20 Personen gewesen. Entsprechend groß ist die Menge auf dem Schneefeld gewesen. Davor und auf dem Gipfel verteilt sich das so, dass es sich nicht wie eine größere Menschenmenge anfühlt. Bemerkbar machte es sich aber beim schlechten Mobilfunkempfang. War aber kein Problem, der WIFI-Empfang der Gipfelhütte war super und kostenfrei. In der Gipfelhütte gab es für jeden Geschmack zu Essen und Trinken (auch warm). 

Einige Zeit später hieß es dann in der Gruppe wieder zurück zu laufen. Wir lösten uns danach am Ausgangspunkt der Tour auf und ich fuhr wieder zurück zum Vandrerhjem. 


16. August – Veostigen

Heute hieß es Abschied nehmen vom Vandrerhjem und zum Berghotel Hindsæter fahren. Dies ist auf der gegenüberliegenden Seite von Jotunheim und somit stand eine Umfahrung des Gebirges über den Norden an. Dichte Wolken prägten den frühen Morgen und verzogen sich nach und nach.

Die Fahrt dauerte nicht lange, obwohl ich mich nicht beeilte und auch noch Zwischenstopps einlegte. Gegen Mittag war ich im Berghotel und konnte sogar direkt einchecken. Mein feuchtes Zelt durfte ich mit Nachfrage auf einer Wiese zum Trocknen aufbauen. Die Sonne und der leichte Wind trockneten es im Nu. 

Vom Hotel aus beginnen ein paar Wanderwege und den Veostigen nahm ich für diesen Nachmittag. Eine leichte Tour mit mäßigem Anstieg und einem Nadelwald. Im Wald duftete es herrlich und dahinter gab es einen freien Blick über die Landschaft bis zu den Bergspitzen.

11 Kilometer für einen tollen Blick in diese herrliche Landschaft und gerade im Wald waren die Herbstfarben und die leuchtenden Flechten fantastisch. 😀

Da vor dem Abendessen genug Zeit war, unternahm ich einen Spaziergang zu einem in der Nähe befindlichen Wasserfall.

Das Berghotel ist ein umgebauter Berghof. Dies sieht man nicht nur von außen, sondern auch im Inneren. Es macht es gemütlich, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Für Gruppen gibt es hinter dem Hauptgebäude noch weitere Hütten. Besonders hervorzuheben ist das abendliche drei Gänge Menü, das ich an diesem Tag zum ersten Mal erleben durfte. 

Alle warteten in der Eingangshalle auf das Zeichen zum Betreten des Essensraumes. Dort wurde uns zuerst mitgeteilt, was es an diesem Abend zu essen geben wird. Zusätzlich wurde es beim Reichen der Speisen nochmals erwähnt. Die Speisen sind meist aus der Region und es wird u. a. erwähnt, woher sie kommen. 

Meine Tischnachbarn waren ein junges Pärchen aus Luxemburg und so konnten wir uns zum Glück in Deutsch unterhalten. Macht es doch etwas einfacher. Nach dem Essen verzogen wir uns noch in die Lobby, in die Nähe des offenen Kamins, in dem ein kleines Holzfeuer für die gemütliche Stimmung prasselte.


17.08. – Hulderstigen

Das Frühstück im Berghotel fand in der alten Stube statt. Im Zwischenbereich des Raumes, in dem das Abendessen war und der alten Stube war ein üppiges Büfett aufgebaut. Gemütlich gefrühstückt und danach noch mein Matpakke zusammengestellt. Das Matpakke ist ein Pausenbrot und dazu durfte man sich vom Büfett nehmen, was man wollte, mit Ausnahme dessen, was auf dem Spezialitätentisch war. Finde ich gut, da so selbst bestimmt werden kann, was und wieviel man möchte. Der Spezialitätentisch ist mit Leckereien der Region gefüllt. Diese sind wohl etwas teurer und daher nicht für das Matpakke gedacht. Butterbrotpapier und Tüten zum Packen liegen selbstverständlich auch bereit.

Für diesen Tag nahm ich mir die kurze Wanderung Hulderstigen vor. Der Wanderweg liegt ein paar Kilometer südlich und geht von einem Wanderparkplatz an der Straße ab. Die rund 6 Kilometer sind keine große Herausforderung, zumal die Strecke relativ eben ist. So hatte ich mit dieser Wanderung einen Teil des Tals, in dem das Berghotel liegt, erkunden können. 

Am Nachmittag habe ich noch eine Tour vom Hotel zum Hügel auf der anderen Talseite unternommen und später den Whirlpool im Keller genutzt. Das Hintergrundbild auf dieser Seite mit den Holzbalken wurde übrigens auf dieser Tour aufgenommen.

Ein insgesamt ruhiger Tag, nach den anstrengenderen Tagen zuvor.


18. August – Peer Gynt Hytta

Der Rondane Nationalpark liegt östlich von Jotunheimen und ist eher durch sanfte Hügel, den durch Berge geprägt. Am Høvringsvatne (See) in Rondane liegt eine Fjellstue und das war mein Ausgangspunkt an diesem Tag. Entlang in flachen und weiten Tälern bin ich durch das Rondanefjell bis zu einem Fluss gewandert. Dieser wurde überquert und kurz danach kam ich zu meinem Ziel, der Peer Gynt Hytta.

Die Peer Gynt Hytta ist eine im Sommer bewirtschaftete Hütte, die mit anderen einfachen Hütten ein Ensemble bildet. Wie ich dort ankam, war sie leider geschlossen. Es war Herbst und kein Sommer! In einer geschützten Kuhle widmete ich mich meinem heutigen Matpakke. 😊

Mit einem leichten Bogen und durch ein anderes Tal ging es danach wieder zurück zur Fjellstue.

Eine sehr schöne Tour, die sich völlig von den Touren der Vortage in Jotunheim unterschied. Keine wirklichen Berge und eine Vegetation, die eher aus niedrigem Gestrüpp bestand. Bäume sucht man hier vergebens. 

Das leckere Abendessen war wieder mit meinen Tischnachbarn vom Vortag und wir unterhielt uns danach noch in der Lodge bei einem Getränk und ließen den Tag dabei ausklingen.


19. August – Besseggen

Für diesen Tag stand das zweite Highlight des Urlaubes an – die Besseggen Tour. Der Besseggen ist eine Engstelle zwischen zwei Seen, die jedoch einen deutlichen Höhenunterschied haben. Einige gehen die Wanderung von Gjendesheim, dem Seeende an, die meisten jedoch ab der Seemitte von Memurubu. 

Ich entschied mich ebenfalls die Tour ab Memurubu anzugehen. Dazu nahm ich die Fähre ab Gjendesheim über den Gjende See nach Memurubu. So gibt es keinen Zeitdruck, um noch die Fähre zurückzubekommen. Die zwei Optionen wären dann in Memurubu zu übernachten oder am See entlang zurück zu laufen.

Mit die erste Fähre war meine, da ich las, dass die Fähren später durchaus sehr voll sein können und vielleicht sogar zu voll um mitzukommen. So früh morgens war es noch etwas kühl auf der Fähre, im Schutz vor dem Fahrtwind ließ es sich jedoch gut ertragen.

In Memurubu nahm ich die Gelegenheit wahr, auf eine der dort stehenden Toiletten zu gehen, bevor es auf die Tour geht. Sicher ist sicher und schont so auch ein wenig die Umwelt. Ab Memurubu geht der Weg eine ganze Zeit lang Bergauf, bis man auf dem Weg oberhalb des Gjende Sees gelangt, der diesem bis Gjendesheim folgt. Es ist ein stetiges leichtes auf und ab bis zum Besseggen, an dem ich eine Pause einlegte.

Anstrengend wurde es danach, da es dann deutlich steiler Bergauf geht und gelegentlich auch die Hände zum Einsatz kommen. Hier und da ist es gut keine Höhenangst zu haben, hat man doch an gewissen Stellen einen freien und steilen Blick mehrere hundert Meter nach unten.

Hat man es nach oben geschafft, so ist man wie so oft in den Bergen nicht wirklich oben, sondern sieht nur besser, dass es noch höher geht. Ab hier dann allerdings nur noch mit einer ganz leichten Steigung. Der Gipfel ist ein großer Steinhaufen in einer Geröllebene, der ohne den Steinhaufen gar nicht als Gipfel auffallen würde. 

Anschließend geht es genauso lange leicht bergab, bis zum letzten, dann steileren Abstieg nach Gjendesheim.

Eine wirklich schöne Tour, auf der sich die Menge der Wandernden gut verteilt.

Abends gab es zur Belohnung wieder ein super Essen.


21. August – Leirungsdalen

In der Früh konnte ich vor dem Frühstück von meinem Zimmer den Morgennebel im Tal betrachten. Alles so friedlich und ruhig. Nach dem Frühstück war vom Morgennebel nichts mehr zu sehen. Das Tal war klar und es schien ein schöner Tag zu werden.

Die Tour über den Besseggen ist durchaus anstrengend und so entschied ich mich für eine leichte Tour an diesem Tag. Das Leirungstal ist ein Tal südlich des Gjende Sees und durch einen langezogenen Bergrücken von diesem getrennt.

Zuerst ging es in das weite Tal, einem Wanderpfad bis zum Berg, der das Tal zum Gjende See trennt, entlang. Diesem eigentlich steil nach oben und auf dem Bergrücken bis zu einem Einschnitt. Auf dem Stück nach oben war der Wind jedoch schon so stark, dass andere, die mit mir an dieser Stelle waren, genauso wie ich entschieden, diesen Weg nicht zu gehen. Es wäre vermutlich schon möglich gewesen nach oben zu kommen, nur im starken Wind auf einem Bergrücken entlangzulaufen macht keinen Spaß.

So sind wir alle in einigem Abstand dann im Tal selbst weitergelaufen bis zum zuvor genannten Einschnitt. Der Einschnitt ist nicht besonders hoch vom Tal aus und war schnell erklommen. Diese Stelle mit einem weiten Blick über den Gjende See hatte ich dann auch für meine Mittagspause gewählt.

Auf demselben Weg ging es dann zurück zum Wanderparkplatz auf den schmalen Pfaden im Tal.


22. AugustHindflyin

Eine leichte Bergtour suchte ich mir für den letzten Tag in Jotunheim aus. Hindflyin nennt sich die Tour und beginnt ebenfalls am Berghotel. Auf dieser Tour begleitete ich einen Bergbach in Richtung seiner Quelle nach oben. Danach war über den nächsten zwei Erhebungen jedoch kein weiterer Weg mehr zu erkennen und ich kehrte nach einer Pause um.

Für den Rückweg wählte ich einen Bogen, um auf den Veostigen vom ersten Tag zu gelangen. Über diesen ging es dann wieder durch den Wald mit seinem mit Flechten übersäten Boden zum Berghotel.

Den Nachmittag verbrachte ich zum Packen und für einen Spaziergang in der Nähe des Hotels.


23. AugustJotunheimOslo

Bye, bye hieß es an diesem Morgen nach dem Frühstück zum Berghotel Hindsæter und zu Jotunheimen zu sagen.

Am Nachmittag erreichte ich den Ekeberg Campingplatz in Oslo und baute mein Zelt dort auf. Der Campingplatz mitten in Oslo ist beliebt und war entsprechend voll. Für mich, mit einem kleinen Zelt, fand sich zum Glück noch ein Flecken.

Um die Beine nach der langen Fahrt zu vertreten, bin ich den Ekeberg runter und über die Oper zur Innenstadt gelaufen. Nichts Besonderes, einfach so um mich noch ein wenig zu bewegen.

Die Bilder entstanden in den Zwischenbereichen des Barcodes, einer Häuserreihe in der Nähe der Oper, die durch ihre völlig unterschiedlichen Gestaltungen auffallen.


24. AugustOslo

Ein ganzer Tag um Oslo zu erkunden stand vor mir. Ein ganzer Tag für ganz Oslo ist natürlich viel zu wenig, aber ausreichend für das, was ich mir vorgenommen hatte.

Zuerst herab vom Ekeberg, vorbei an der Oper und der alten Festung erreichte ich Aker Brygge durch dieses Viertel kam ich an dessem Ende auf die angrenzende Insel Tjuveholmen mit dem Astrid Fearnley Museum. Das Museum selbst war gar nicht so mein Ziel, sondern das durchaus interessant gestaltete Museumsgebäude, welches die Insel mit dem Festland verbindet. Am südlichsten Ende der Insel befindet sich dann sogar neben dem Museum eine kleine Bucht, in der Baden möglich ist und auch wahrgenommen wurde.

Aker Brygge, sobald es erwacht ist ebenso ein Viertel, das einiges zu bieten hat. Neben Geschäften, gibt es u. a. ganz viele Caféterien und Restaurants.

Von hier bin ich anschließend über das Schloss in der Stadtmitte zum Vigelandpark gelaufen. Dieser Park ist immer ein Besuch wert. So viele Figuren des Künstlers gibt es zu entdecken, dass es jedesmal wieder Neues zu erkunden gibt.

Die zunehmende Wolkendecke empfand ich für die Fotos spannend, bis es langsam windiger wurde und ich den Rückweg zum Campingplatz antrat. Leider nicht früh oder schnell genug. 🙃 Kurz nachdem ich an der Oper vorbei war und am Barcode entlang lief, erwischte mich der Schauer. Durchnässt kam ich an meinem Zelt an und zog mich gleich um. 

Auf dem Campingplatz gibt es Räume zum Kochen und Reinigen des Geschirrs. Das war dann auch der Ort, an dem ich an diesem Abend mein Essen zubereitet. Diese Räume haben kein Fenster, dafür ist man im Trockenen beim Kochen und Abwaschen.


25. AugustOsloHeimreise

Am Morgen packte ich alles zusammen und fuhr zum Terminal, an dem die Fähre Mittags nach Kiel ablegt. Nach dem Check-In parkte ich dort und lief in der letzten halbwegs sauberen Hose, die für das Wetter viel zu lang war, in die Innenstadt. Mein Ziel war ein Outdoorladen, an dem ich am Vortag schon vorbei kam. Eine 3/4 Hose war schnell gefunden und wurde auch gleich anbehalten.

Mit frischer Hose ging es erneut nach Aker Brygge und dort zu einem Café. Ein Latte Macchiato und ein Kanelboller (Zimtschnecke) waren meine Wahl. Die Frage, ob ich den Kanelboller warm möchte, bejahte ich. Hmmm, der warme duftende Zimt und der Latte waren toll.

Nun war es Zeit, langsam zum Fährterminal neben Akker Brygge zurück zu laufen. Bald danach konnte ich auf die Fähre und los ging die Fahrt nach Kiel, um dort am frühen Morgen anzukommen. Das Frühstück erfolgte auf der Fahrt nach Hause an einer Raststätte.

Voll mit neuen Erfahrungen war ich am späten Nachmittag dann Zuhause.


Resümee

Die Herbstfarben waren zwar nicht so intensiv, wie ich sie mir erhofft hatte, dennoch hatte die Woche in Jotunheim seinen Reiz. Das Wetter war die ganze Woche dort gut und tagsüber so angenehm, dass ich auch hin und wieder nur im T-Shirt unterwegs war. 

Durch die kühleren Nächte war die Wahl des Berghotels gut gewesen und mit dem Berghotel Hindsæter war es eine sehr gute Wahl. Man fühlt sich dort heimelig und gut aufgehoben. Die Küche dort ist sehr zu empfehlenswert.


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Norwegen – Lofoten – Juli/August 2011

Ein Rückblick, 12 Jahre nach der Reise. Es wird spannend, was in meinem Gedächtnis hängen geblieben ist. 🙃

Norwegen, zum ersten Mal in 2000 bereist, hatte es mir sehr angetan und war anschließen für viele Jahre immer bereist worden. Geographisch war das in diesen Jahren immer im Süden Norwegens! Südnorgen geht bis Trondheim und das liegt so weit im Norden, dass es schon knapp nördlich der Färöer liegt. Erst danach fängt Mittelnorwegen an und viel weiter nördlich, kurz vor den Lofoten, das Ziel dieser Reise, beginnt Nordnorwegen. Wer so weit in Norwegen nach Norden gekommen ist, hat damit den Nordpolarkreis überschritten.

2008 bei einer Reise in den Norden war das für mich das erste Mal. Damals fuhr ich so weit nach Norden, um eine Freundin zu besuchen. Die Lofoten und Sonja ließ ich dabei links liegen. Für 2011 war dies anders angedacht gewesen.

Meine Idee ist, 2026 und somit 15 Jahre später noch einmal auf die Lofoten zu reisen. In 2011 war es mehr Sight Seeing mit ein paar leichten und mittleren Wanderungen. In 2026 wird sich das eher Richtung Wandern orientieren. Dafür soll es nicht wie damals noch nördlicher gehen. Denn ich machte einen Ausflug zu einer Freundin über die Vesterålen bis zum Kvænangsbotn, der zwischen Tromsø und Alta liegt. Auf dem Rückweg zu den Lofoten war noch ein Abstecher über Sonja dabei.

Was sich schon deutlich geändert hat, kann schnell über Satellitenbilder, vor allem aber Instagram festgestellt werden. Ein Campingplatz mit einer kleinen Rezeptionshütte ist deutlich gewachsen. Der Platz auf Senja an dem ich wild campte, mitten in der Hochsaison, ist mittlerweile selbst in der Nebensaison fast schon ein Campingplatz, so viele Zelte stehen dort, wie mir eine Freundin berichtete.

Der Urlaub war für ungefähr vier Wochen angesetzt und so stellte ich meinen Urlaubsantrag auf der Arbeit. Mein damaliger Chef rief mich daraufhin an und meinte, dass vier Wochen am Stück schon ziemlich lang sind. Mein Hinweis, dass es doch die Hälfte der Zeit meines letzten Urlaubs sei, hatte keine weitere Reaktion zur Folge und ich meinen Urlaub. 😁 Und wer sich fragt, was man so in acht Wochen machen kann: Es war Weihnachten, im neuen Jahr vier Wochen Patagonien und noch eine Woche wieder ankommen.

Wie war das mit dem Gedächtnis? Ich weiß noch, dass Sankt Hans bereits vorbei war, als ich auf den Lofoten ankam. Sankt Hans? Wem das nichts sagt, sei erwähnt, das ist der längste Tag des Jahres – Mitternachtssonne.


9. Juli – Erster Reisetag

Sehr früh am Morgen fuhr ich los Richtung Norden. Vor der dänischen Grenze wurde ein letztes Mal haltgemacht in Deutschland. Eine Pause und Nachtanken für die weitere Fahrt. Hoch bis Holding, die erste Großstadt in Dänemark. Von dieser Stadt aus fuhr ich nach Osten. Zuerst die Brücke über den Kleinen Belt und dann noch über den Großen Belt. So gelangte ich auf Seeland, die dänische Insel, auf der Kopenhagen liegt. Am südlichen Rand von Kopenhagen entlang gelangte ich auf die Öresundbrücke. Kurz vor dem Brückenende, unter mir schon das schwedische Festland, wurde die Maut in dänischen Kronen beglichen.

Angekommen in Malmö, überlegte ich mir, ob ich dort in der Nähe übernachten sollte. Vorab ausgesucht hatte ich mir eine alternative Unterkunft. Alternativ in dem Sinne, dass es alte Eisenbahnwaggons sind, die ein Hostel bilden. Nun, irgendwie hatte ich noch nicht die Lust zur Übernachtung und fuhr daher an der schwedischen Küste die Straße nach Norwegen weiter. Kaum war ich über die Grenze und in Norwegen angekommen, erreichte ich eine Mautstation. Tatsächlich noch eine, die mit Münzen gefüttert werden wollte. Gut, dass ich vom letzten Norwegenurlaub noch einige norwegische Kronen bei mir hatte.

Die nächste Ausfahrt war danach meine. Nach Osten, in den Ort Halden. Der Campingplatz Fredriksen Camping war einfach zu finden und es war reichlich Platz frei. Wie so oft in Norwegen konnte ich mir ein beliebiges Plätzchen für mein Zelt wählen. Dieses wurde flugs aufgebaut, um mich sofort meinem Abendessen zu widmen.

Ein langer, sehr langer Fahrttag lag hinter mir und so war es nicht wirklich verwunderlich, dass ich, kaum im Schlafsack, gleich einschlief.


10. und 11. Juli – Norwegen

Frühstücken, Zelt abbauen und weiter nach Norden. Vorbei an Oslo gelangte ich nach Hamar am Mjøsa See. In Hamar bog ich von der E6, der Hauptroute nach Norden ab auf die nach Osten führende E25 und in Elverum dann auf die E3 nach Norden bis ich viel später wieder auf die E6 traf und bald Trondheim erreichte.

Auf dem Weg machte ich mehrere Pausen, u. a. in dem kleinen Ort Anna. Ein x-beliebiger kleiner Ort in Norwegen, an dem ich vorbeikam. Dort suchte ich ein Café für eine Pause und fand das Glopheim Kafe. Das Café schien schon in 2011 wie aus der Zeit gefallen zu sein. Für eine Pause ein nostalgischer Trip in die Vergangenheit.

In der Nähe von Trondheim stoppte ich für die Übernachtung an einem Campingplatz. Zelt aufbauen, Abendessen und eine Runde die Füße vertreten, bevor ich mich schlafen legte.

Am nächsten Tag fuhr ich die E6 weiter. Mit Trondheim hatte ich endlich Mittelnorwegen erreicht und bei meinen Stopps machte meist ein Gruppe-Motorradfahrer ebenfalls halt. Als wir wieder einmal eine gemeinsame Pause machten und es war der Halt vor dem Erreichen des Portals zu Norwegens, unterhielt ich mich mit Ihnen. Sie fuhren nicht zum ersten Mal nach Nordnorwegen mit den Motorrädern und hatten auch in diesem Jahr für die Reise zurück die Schifffahrt mit der Hurtigrute gewählt. Nach dem Kaffee fuhren wir nacheinander weiter auf der E6 nach Norden.

Viele Stunden später war der nördliche Polarkreis erreicht. Einfach zu erkennen, da an der E6 ein Infozentrum an dieser Stelle liegt – das Polarsirkeln oder Arctic Circle Centrum genannt.

Einige Zeit fuhr ich noch weiter, bis ich einen Campingplatz für die Nacht erreichte, nachdem ich Fauske passierte


12. Juli – Lofoten

Noch war ich nicht auf den Lofoten angekommen, immerhin war ich schon in der nördlichen Polarregion. Es stand somit ein weiterer Fahrtag vor mir. Da ich schon fast auf der Höhe des südlichsten Punktes der Lofoten war, war es abzusehen, dass an diesem Tag die Lofoten erreicht werden würden.

Die E6 brachte mich hoch bis nach Narvik. Auf diesem Abschnitt ist Norwegen mit am schmalsten und die schwedische Grenze gefühlt immer nur einen Steinwurf entfernt. In Narvik endet eine Bahnlinie, deren anderes Ende an der schwedischen Ostseeküste liegt. Gerade für den Erzabbau in und um Kiruna ist über diese Strecke ein Transport des Erzes zu einem immer eisfreien Hafen möglich. Dies prägt auch Narvik, das nicht besonders einladend erscheint. Eher trist und auf Funktion orientiert, hatte ich den Eindruck. Vielleicht lag es jedoch auch am Wetter und dem bewölkten Himmel.

Im zweiten Ort nach Narvik, in Bjerkvik verließ ich die E6 und bog Richtung Lofoten ab.
Die Fahrt ging weiter bis zu den Lofoten. Endlich war die Inselgruppe erreicht. 😀 Ich fuhr noch bis fast ganz an das südliche Ende. In Reine wurde ich auf ein Schild „rom ledig“ (Zimmer frei) aufmerksam. Ich rief an und wurde wenige Minuten später vor Ort begrüßt. Es waren keine Räume oder Zimmer, sondern Hütten bzw. Apartments, die vermietet wurden.

Ein bisschen groß für eine Person, der Preis für die nächsten drei Tage empfand ich als akzeptabel und sagte zu. Das Wetter erschien mir an diesem Tag und nach der Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht sehr freundlich und ein festes Dach, eine warme Unterkunft war mir daher lieber.


13. Juli – Reine

Von der Hütte, die ich bezogen hatte, hatte ich die, dem Meer abgewandte Seite. Jedoch ein paar Meter vor der Hütte war es die typische Lofoten Bilderbuchsicht. Die Hütten, zu der u. a. meine Unterkunft zählte und fast alle am gegenüberliegenden Ufer waren rot.

Trüb war es, was mich nicht aufhielt für eine erste Erkundung der näheren Umgebung um Reine mit kleineren Wanderungen.

Die Sonne kam zwar immer wieder kurz heraus, so ganz konnte sie sich allerdings nicht durchsetzen. Das Wetter auf den Lofoten ist zu jeder Jahreszeit abwechslungsreich. Ich mag mit dem Juli im kurzen Sommer dort gewesen sein, das bedeutet jedoch nicht, dass das Thermometer weit über 20 Grad gekommen ist.


14. Juli – Reine

Das Wetter hatte sich über Nacht nicht so wirklich geändert. Eine Fahrt an das südliche Ende unternahm ich u. a., da ich las, dass es dort eine historische Bäckerei geben soll, wo an bestimmten Tagen noch traditionell gebacken wird. Wie sich herausstellte, war es nicht an diesem Tag.

Ein Spaziergang durch Å war interessant. Å, die norwegische Stadt mit dem kürzesten Namen – kürzer geht wirklich nicht mehr. Die Bucht, an der Å liegt, ist umrandet von vielen kleinen roten Fischerhütten. Ein beliebtes Ausflugsziel für Mensch und Tier. Hauptsächlich Möwen, in großer Menge, waren zu sehen. Bei dem trüben Wetter waren wenige Menschen unterwegs, was auch angenehm sein kann. Wie viel los sein wird in Å, kann schon festgestellt werden, wenn das Auto auf dem Parkplatz am Ortsrand abgestellt wird. An diesem Tag sehr wenige!

Auf dem Rückweg war eine Besichtigung von Mosknes, das zwischen Å und Reine liegt, eine kurze Unterbrechung.

In Reine bot sich die Möglichkeit vom Steg bei der Unterkunft ein paar Bilder zu machen, bevor es wieder zu regnen anfing.


15. Juli – Lofoten – Nusfjord – Wikingermuseum

Bye, Bye Reine hieß es an diesem Tag. Der erste Halt, war schon im nächsten Ort, der fast nahtlos an Reine anschließt. Hamnøy bietet von der Hauptstraße einen schönen Blick auf den Fjord, der Bucht mit seinen Booten und dem Ort dahinter. Hier sollte man auf alle Fälle nicht einfach so vorbeifahren und das Örtchen ignorieren.

Auf der E10 fuhr ich weiter bis Ramberg auf Flakstadtøya. Somit war ich bereits auf einer weiteren Insel, der Lofoten. Ramberg verteilt sich um eine Bucht mit einem wirklich schönen Sandstrand.

Auf Flakstadtøya nahm ich ein weiteres beliebtes Ziel als nächsten Stopp vor. Dazu muss ich von der E10 auf eine kleine Zufahrtsstraße abbiegen und am Ende der Straße kam ich nach Nusfjord mit seinem historischen Hafen.

Über die Zufahrtsstraße erreichte ich wieder die E10, nur um sie am nächsten Ort, Vareid, wieder zu verlassen. Ich folgte einer schmaleren Straße nach Viten. Ein Strandspaziergang und man glaubt es kaum, bei strahlend blauem Himmel.

Über die E10 erreicht ich die dritte Insel an diesem Tag. Mitten auf Vestvågøy befindet sich der Ort Borg und außerhalb des Ortes ein Wikingermuseum. Dort wurden die Überreste eines Wikingerlanghauses gefunden und als Erlebnismuseum wurde das Langhaus in unmittelbarer Nähe rekonstruiert. Einige Angestellte in entsprechender historischer Kleidung erzählen, wie das Leben damals vor Ort war. Sehr interessant.

An diesem Tag fuhr ich nicht mehr sehr viel weiter. Ich übernachtete an einem grünen Fleckchen auf Vestvågøy. In 2011 war das noch wesentlich relaxter möglich, wie Jahre später.


16. Juli – Solvær

Ein neuer Tag für Entdeckungen brach an. Nach dem Frühstück machte ich mich auf nach Austvågøy. Dies ist mit die Hauptinsel der Lofoten, auf der sich die Lofoten-Hauptstadt Svolvær und ein Flughafen befindet. Zuerst fuhr ich an der südlichen Küste entlang. Hier ein halt, dort ein halt. Das Wetter war an diesem Tag deutlich freundlicher. Die Farben von Meer, Land und Himmel faszinierten immer wieder.

Am Rørvikstranda machte ich länger halt. In das Wasser wagte ich mich allerdings nicht. 😅

Ein paar Fahrminuten später war ich in Henningsvær. Ein altes Fischerdörfchen, das es zu entdecken galt.

Weiter ging es zur Lofoten-Hauptstat Svolvær. Bis auf den Hafen fand ich die Stadt nicht allzu interessant. Die Wanderung zum bekannten Aussichtsgipfel unternahm ich nicht, dafür fand ich ein Restaurant am Hafen. Ein Fischteller (kalt) mit Brot und Butter. Sehr lecker, mit den verschiedenen Fischsorten, Shrimps und sogar einem kleinen Stück geräucherten Wal. Nicht gleich aufschreien, bei Wal! In Norwegen darf nur auf Schweinswale (so groß wie Delphine) jagt gemacht werden und das auch nur begrenzt. Die Walpopulation ist dadurch nicht gefährdet, sondern nimmt leicht zu.

Die nächste Insel war Hinnøya. Schon vor dem Erreichen von Hinnøya verließ ich die Lofoten und erreichte die Vesterålen. Austvågøy und Hinnøya werden durch den Tengelfjord getrennt. Dieser Fjord ist breit und von der Brücke hatte ich einen tollen Blick auf den Fjord.

Auf Hinnøya übernachtete ich auf einem Campingplatz. Bis ich diesen im Norden erreichte, dauerte jedoch noch einige Zeit.


17. Juli – Vesterålen

Vor 2011 und noch eine Zeitlang danach war ich in dem Norwegenforum Trolljentas Verden aktiv, das es mittlerweile leider nicht mehr gibt. Aus diesem Forum ergab sich ein Kontakt zu einer ausgewanderten Familie, die es auf die Vesterålen verschlagen hatte. Mit diesen vereinbarte ich ein Treffen in dem kleinen Örtchen Klo.

Das Navi im Auto kannte zwar die Major Roads Europe, die Anzeige einer Karte war in 2011 bei den üblichen Navis in Autos nicht weit verbreitet. So brachte mich die Fahrt leider auf eine Strecke, die auf der Hauptinsel der Vesterålen und nicht auf Langøya war.

Roaming in der EU war damals schon üblich, jedoch nicht in europäische Länder außerhalb der EU. Daher war ein Nachschauen über das Smartphone nicht möglich. Ein Anruf brachte die Erkenntnis, dass ich auf der falschen Seite des Fjordes war. Also zurück bis zur Brücke, über die ich dann auf Langøya kam. Noch einige Kilometer an der Küste entlang und ich kam in Klo an. Durch die kurvenreichen Straßen an der Küste entlang und meinem Umweg kam ich deutlich später wie gedacht an.

Kaffee und Kuchen standen bereit und sie waren über den Umweg und die Zeit, die damit verbunden war, nicht verwundert. Durch den Besuch erfuhr ich einiges über das Leben dort oben. Die Winter sind länger und dunkler als in der Mitte Deutschlands, sie empfanden es jedoch als eine Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Auch die strahlenden Häuser im Dunkeln mit der Weihnachtsdekoration sei toll.

Zum Abschied überreichte ich noch ein kleines Präsent. Ein Six-Pack Flensburger mit verschiedenen Bieren, das es so nur in und um Flensburg gab. Daran kam ich über einen ehemaligen Arbeitskollegen auf einem Projekt, der in der Nähe der Brauerei wohnte.

An diesem Tag fuhr ich noch weiter Richtung Tromsø. Den genauen Campingplatz für die Übernachtung habe ich nicht mehr in Erinnerung, glaube aber, dass es Bardu Camping war. Bei meiner Ankunft war ein Pärchen beim Ausfüllen der Formalitäten und mir wurde angeboten, dass ich mir einen Platz aussuchen könne und danach die Formalitäten vornehme. So tat ich es dann auch.

Der Abend und die Nacht waren kühl, um nicht zu sagen kalt. Auf der anderen Seite des Tals lag Schnee und mein damaliger Schlafsack war nicht ganz für diesen Temperaturbereich ausgelegt. Zum Glück hatte ich reichlich Fleecedecken dabei, die ich alle(!) aus dem Auto holte und mich darunter vergrub. 😂 Das Erste nach dem Urlaub war übrigens einen ordentlichen Schlafsack zu kaufen, der eine Wohlfühltemperatur bis knapp um den 0-Punkt hatte.


18. Juli – Kvænangsbotn

Auch am Morgen war es noch entsprechend kalt. Gefrühstückt hatte ich vor dem Zelt in reichlich Decken eingehüllt.

Alles eingepackt, ging die Reise nach Norden weiter. Der Kvænangsbotn war mein nördliches Ziel, um dort eine Freundin, die ein paar Jahre vorher auswanderte, zu besuchen.

Der erste Halt am Morgen war am Målselvfossen bei Bardufoss. Ein Wasserfall, der gerne als Halt für eine Reise in den Norden genommen wird. Viele Stunden später kam ich bei Djupvik vorbei (Bild mit der Hütte am Meer) und wußte, dass ich es nicht mehr so weit hatte.

Weniger als zwei Stunden später erreichte ich mein Ziel. Silke und Gejr hatten für mich bereits eine Hütte neben dem Haupthaus für die Nächte zurechtgemacht.

Abends sind wir zu den Nachbarn. Wobei hier zu erwähnen ist, dass die Nachbarn, unabhängig von der Richtung mind. zwei Kilometer entfernt wohnen. Es war ein unterhaltsamer Abend und es musste auch nicht oft für mich in das Englische gewechselt werden. Das meiste verstand ich so und manches vermittelte mir Silke auf Nachfrage.


19. Juli – Kvænangsbotn

Nach drei Jahren wieder bei Silke und Geijr zu sein, war schön. Silke war schon voll integriert im Kvænangsbotn und konnte so einiges erzählen.

Während Sie am Vormittag zur Arbeit fuhr, unternahm ich einen Ausflug Richtung Alta zu einem Gletscher. Am Nachmittag trafen wir uns wieder bei Ihnen Zuhause.

Nachmittags waren wir auf der Suche nach Multebeeren. Dazu fuhren wir ein Stück am Fjord entlang und bogen in einen Feldweg ab. Mir wurde vorher schon geraten, feste Schuhe zu nehmen. Das Warum stellte sich bald heraus. Die besten Multebeeren wachsen in Moorgebieten und in einem solchen waren wir. Mit entsprechender Kenntnis kamen wir mit trockenen Füßen und einer ordentlichen Menge an Multebeeren wieder zum Auto.

Der Hinweis, das es in der Gegend Braunbären gibt wäre ok gewesen, wenn es nicht gerade mitten im Moorgebiet gewesen wäre. 😅 Gesehen hatten wir an diesem Tag keinen. Am Abend wurde im lokalen Fernsehen berichtet, das ein Nachbarn der Beiden vor einem Braunbär auf das Dach einer Scheune geflüchtet war.

Am Abend nach dem Essen unternahmen Silke und ich noch einen Spaziergang zum Fjord.


20. Juli – Kvænangsbotn

Da Silke und Geijr arbeiten mussten, war mein Aufenthalt nur kurz und dies mein Tag für den Aufbruch.

Am südlichen Eingang in den Fjord oben im Kvænangsfjell stoppte ich am Gildetun für einen Blick über den Fjord. Die Aussicht von dort oben ist schon super.

Den restlichen Tag fuhr ich weiter nach Süden, bis ich am späteren Nachmittag einen Campingplatz für die Nacht aufsuchte.


21. Juli – Senja – Inselmitte

Weiter nach Süden, über den Kafjord, an dem ich bei einem Wasserfall einen Spaziergang unternahm, fuhr ich. Vorbei an Tromsø, gelangte ich nach Senja. Mit dem Auto erkundete ich die Inselmitte, die noch halb im Winter war. Kalt war es und so zog ich es vor, mir einen Campingplatz an der Ostküste der Insel für die Nacht zu suchen.


22. Juli – Senja

Die Sonne begrüßte mich am Morgen und das Meer strahlte in seinen schönsten Farben. 😀

Es ging wieder über die Inselmitte und nun auch bis zur Ostküste. Tungeneset, ein schöner angelegter Weg zum Meersaum mit einem tollen Blick lud zum Verweilen ein. Tungeneset ist einer der Ort des Nationalen Turistenweges, der durch gesamt Norwegen geht und an verschiedensten Stellen zum Halten animiert.

Für die Nacht pickte ich mir auf einer Karte einen Campingplatz an der Westküste heraus. Wie sich vor Ort herausstellte, war dieser allerdings nicht geeignet, um ein Zelt aufzustellen.

An diesem Tag kam ich am Ersfjord vorbei und dem dortigen Strand mit Dünengebiet. Die Straße führt mitten durch die Dünen und es standen bereits Zelte dort. So beschloss ich dorthin zurückzufahren und ebenfalls mein Zelt in den Dünen aufzubauen. Weit weg vom nächsten Ort, waren es mit meinem Zelt insgesamt vier Zelte, die sich auf dem breiten Strand bzw. Dünengebiet verteilten.

Ein Bild einer Freundin aus dem Jahr 2023 desselben Strandes, zeigte, dass dieser voll mit Zelten war. So ist das mit dem Wildcampen eigentlich nicht gedacht. In 2011 war ich in der Hauptsaison dort und es waren kaum Zelte am Ersfjord, in 2023 war es die Nebensaision und es war voll. Das zeigt, wie sich der Tourismus im hohen Norden in den 12 Jahren deutlich veränderte.


23. Juli – Senja

Ein klein wenig parkte ich das Auto zu weit abseits der Straße in den Dünen. 🙃 Es war nicht ganz unproblematisch wieder aus dem Sand herauszukommen, gelang mir dann am Ende zum Glück mit etwas Geschick doch noch alleine.

Nach diesem Schreck machte ich mich auf zu einem der nördlicheren Finger von Senja. Husøy ist eine vorgelagerte Insel mit einem Dorf darauf, das über einen Damm gut erreichbar ist. Eine Wanderung in der Nähe erweckte mein Interesse und so parkte ich deutlich außerhalb von Husøy und machte mich auf den Weg.

Die Bewölkung könnte abschreckend wirken, war sie aber nicht. Im Gegenteil war dadurch deutlich mehr von der türkisen Farbe des Wassers in diesem Fjord zu erkennen.

Nach der Wanderung begab ich mich wieder auf den Weg der Westküste folgend nach Süden. Vorbei an meinem Übernachtungsstrand erreichte ich die Bergsbotn Aussichtsplattform und anschließend erneut Tungeneset.

Senjatrollet war auf dem weiteren Weg ein Haltepunkt. Hier wurde sich zum Thema Troll ausgetobt. Begrüßt wurde ich von einem riesigen Troll am Eingang. Ganz witzig das Ganze, nur scheinbar seit einiger Zeit nicht mehr geöffnet.

Auf einem Campingplatz verbrachte ich eine weiter Nach auf Senja.


24. Juli – Senja, Lofoten

So ganz konnte ich mich von Senja noch nicht lösen und fuhr auch an diesem Tag nochmals zum Bergsbotn Aussichtspunkt und kam dabei wieder an Senjatrollet vorbei.

Danach hieß es dann endgültig Abschied von Senja nehmen und zurück auf die Lofoten fahren.


25. Juli – Lofoten, Flakstad – Lofoten Beach Camp

Die Fahrt zu den Lofoten über die Vesterålen ist lang und beanspruchte einen Großteil des Tages. Mystischer Nebel in Tälern und Seen halb im Nebel gaben ein tolles Schauspiel, das die Fahrt kürzer erschienen ließ, wie sie war.

Bis auf Flakstadt fuhr ich und baute mein Zelt auf dem Lofoten Beach Campingplatz in der Nähe von Ramberg auf. Eine kleine Hütte mit Rezeption, ein kleines Sanitärgebäude mit zwei Toiletten und zwei Duschen für alle (Unisex!) war alles. Die Plätze in den Dünen vor dem Strand waren super. In den „Tälern“ der Dünen waren die Plätze, sodass durch die Dünen ein Schutz vor möglichem Wind bestand und es war dadurch ruhiger. Nachdem was ich heute (2023) auf Satelittenbildern sah, ist der Campingplatz deutlich gewachsen.

Um Mitternacht wachte ich auf und unternahm einen Spaziergang am Strand. Die Mitternachtssonne ist schon ein besonderes Erlebnis, weshalb ich selbst um diese Zeit nicht alleine am Strand unterwegs war.


26. Juli – Lofoten – Reine

Am Morgen war Strandtag angesagt. Zuerst war ich am Strand vor dem Campingplatz und danach 2,5 Kilometer weiter am Strand von Ramberg. Deutlich war der Unterschied der Lichtverhältnisse zu merken. Es war leicht heller, vor allem war der gelbliche Schimmer der „Nacht“ am Tag verschwunden.

Eine aussichtsreiche Wanderung hatte ich mir für diesen Tag vorgenommen. Dazu fuhr ich zunächst in südliche Richtung. An Hamnøy konnte ich jedoch nicht so einfach vorbeifahren, ohne ein paar Bilder zu machen.

Die Hauptstraße weiter fuhr ich durch Reine und dem dahinter liegenden Tunnel. Direkt hinter dem Tunnel befand sich auf der Seite zum Meer ein Schotterparkplatz. Ein älteres Schweizer Pärchen machte sich ebenfalls bereit für die Tour zum Reinebringen.

Der Einstieg auf der gegenüberliegenden Straßenseite war nicht so einfach zu finden, gemeinsam hatten wir ihn dann doch entdeckt. Der Schweizer mit seinen 60 Jahren ist mir deutlich davongelaufen oder sollte ich sagen gekrabbelt? Ein steiler, oft sehr steifer Weg war es bis oben, sodass die Hände manchmal zum Einsatz kamen.

Die Tour ist gar nicht so lange, jedoch haben es die 400 Höhenmeter auf der kurzen Distanz in sich. Den Schweizer habe ich mir gemerkt, im Sinne von dran bleiben, fit bleiben und auch mit über 50/60 Jahren noch aktiv unterwegs zu sein.

Aber zurück zum Reinebringen. Den kennt vermutlich jeder, der schon Bilder zu den Lofoten gesehen hat. Es ist der Aussichtsberg von Reine mit einem wirklich super Ausblick.

Ja, das weiße Zeug auf dem zweiten Bild ist Schnee und der hielt sich bis zum Juli in diesem Jahr an manchen höheren Stellen.

In Reine mietete ich nochmals für zwei Nächte eine Unterkunft, wie zu Beginn. Dieses Mal bekam ich ein Apartment in einer Hütte mit Meerblick.

Vor dem Abendessen fuhr ich in den südlichsten Ort Å. Ein Spaziergang im Ort und noch eine Minitour vom Parkplatz aus in die Hügel südlich davon waren der letzte aktive Teil des Tages.


27. Juli – Kvalvika Strand

Ich war in Reine auf Mosknesøya und mein Fahrtziel war Fredfang, ebenfalls auf Mosknesøya. Wie das so auf den Lofoten ist, führt kein direkter Weg dorthin, sondern nur einer über die Nachbarinsel.

Hinter Fredfang parkte ich auf einem Wanderparkplatz und begab mich auf die Tour zum anderen Inselufer. Zunächst leicht bergauf und durch Hügel erreichte ich mein Ziel, den Kvalvika Strand von oben. Da dieser Strand nur zu Fuß oder dem Boot zu erreichen ist, war es sehr ruhig. Lag aber vielleicht auch an dem bewölkten Wetter.

Nach dem Abendessen in der Hütte unternahm einen Spaziergang in der Nähe, bevor es in das Bett ging.


28. Juli – Lofoten

So langsam wurde es Zeit für die Rückreis, die ich an diesem Tag antrat.

Da ich fast am südlichen Ende der Lofoten war, folgte zuerst die Fahrt nach Norden. Vorbei an Henningsvær, Rambergstranda, dem Lofotr Viking Museum und über Kabelvåg (Bild mit Blumenstrand!) sowie Svolvær auf das Festland.

Bei Bjervik erreichte ich die E6 und bog nach Süden ab, um bald Narvik zu erreichen.

Einige Stunden später suchte ich mir einen Campingplatz und übernachtete dort.


29. Juli – Nach Süden

Weiter sollte es nach Süden gehen. Erneut kam ich am Artic Circle Center vorbei, was immer eine gute Idee für einen Stopp ist.

Außerhalb von Mo i Rana, das weiter südlich liegt, bog ich von der E6 ab, da mich ein Schild neugierig machte. Die Grønligrotta und eine weitere Grotte sind dort zu besichtigen. Durch die Grønligrotta, die im Gegensatz zur Setergrotta beleuchtet ist, startete eine Führung, der ich mich anschloss.

Mo I Rana war danach in wenigen Minuten erreicht und eine weitere Pause wert.

Ich fuhr noch einige Stunden weiter, bis ich den Campingplatz am Torghatten erreichte.

Den Torghatten hatte ich einige Jahre zuvor von einem Schiff der Hurtigrute aus gesehen und dachte mir, das wäre doch ein Ort für eine Übernachtung. Der Campingplatz war nicht sehr voll und so hatte ich eine freie Wahl für den Platz, auf dem ich das Zelt aufbaute.


30. Juli – Torghatten

Am Torgahtten übernachten und dann nicht zu selbigen nach oben laufen geht gar nicht. Ergo packte ich nach dem Frühstück alles zusammen und machte mich auf den Weg nach oben. Der Durchbruch durch den Berg entstand durch das Wasser des Meeres. Ja, Meer! Die Insel lag durch das Gewicht des Festlandeises vor sehr langer Zeit tiefer und hob sich, nachdem das Eis geschmolzen war.

Im Durchbruch, der vor Ort größer wirkt, werden manchmal Konzerte abgehalten. Durch die Akustik des Durchbruchs bestimmt ein besonderes Erlebnis.

Der gesamte Tag war ein Fahrtag mit kleineren Pausen. So war es mir möglich an diesem Tag bis südlich von Trondheim zu kommen und einen Campingplatz für die Nacht aufzusuchen.

Den genauen Namen oder Ort weiß ich nicht mehr. Was ich noch weiß, ist das dieser an der E6 lag, was im ersten Moment abschreckend wirken mag, ist es doch mit die befahrenste Straße des Landes. Jedoch liegt die eigentliche Campingwiese in einer Senke dahinter, in die ein Fußballfeld passen würde. So war es trotz der Nähe zur E6 für die Übernachtung dort ruhig, zumal nur zwei andere Pärchen sich noch auf dem Campingplatz aufhielten.


31. Juli – Geiranger

Nächster Tag und weiter ging die Fahrt. Dombås, rund 200 Kilometer südlich von Trondheim, war erreicht und der Ort, an dem ich auf die Straße nach Åndalsnes abbog. Vor Åndalsnes bog ich erneut ab, um auf die Straße zum Trollstigen zu kommen.

Der Trollstigen war oben am Pass im Nebel, wie so oft, wenn ich dort war. Umso bezaubernder ist es jedes Mal aus dem Nebel in die Sonne zu kommen.

Über die Ørnesvingen, die Adlerschwingen Serpentinenstraße erreichte ich den Campingplatz im Geiranger Fjord.

Am späteren Abend unternahm ich einen Ausflug mit dem Auto auf den Dalsnibba. Ein Aussichtsberg, der gerne von Tagestouristen per Bus angesteuert wird. Abends jedoch hat man dort oben seine Ruhe und eine super Aussicht.


01. August – Oslo

Am frühen Morgen lag der Geiranger Fjord im Nebel. Meine Fahrt aus dem Fjord war somit eine Fahrt durch die Nebeldecke und oben ergab sich dann eines der typischen Bilder eines Tales voller Nebel. 😀

Die Landstraße 63 aus Geiranger heraus brachte mich auf die E15 bis nach Lom. Sonnig war es und in Lom ist es Pflicht der Stabkirche einen Besuch abzustatten. Abgesehen davon war es Mittag und ich hatte Hunger. 😊

Von Lom waren es unter fünf Stunden, bis der Campingplatz auf dem Ekeberg in Oslo erreicht war. Dies ist in Oslo mein Lieblingscampingplatz. Oben auf dem Berg, ist die Oper, der Bahnhof und die Innenstadt in kürzester Zeit erreichbar.

Je nach Saison kann es allerdings dort ziemlich voll sein und das war es dann auch. Einen Fleck für mein Zelt fand ich gar nicht so weit von den Sanitäranlagen und vom Weg zur Innenstadt.

Am späteren Abend unternahm ich dann auch einen Spaziergang zur Oper und zurück.


2. August – Oslo

Am Morgen wollte ich Frühstücken, jedoch entpuppte sich meine Milch als Quarkansatz. Somit lief ich zur Rezeption mit ihrer kleinen Nahrungsmittelecke und kaufte Milch für das Frühstück. Gefrühstückt wurde bei gutem Wetter vor dem Zelt.

Alles gemütlich zusammengepackt machte ich mich auf für die kurze Fahrt zum Hafen. Die Fähre von Oslo nach Kiel lief am Nachmittag aus und ab Mittag ist ein Boarden möglich. Der Parkplatz davor kann schon deutlich früher aufgesucht werden. Also früh dorthin, einchecken um auf den Parkplatz zu kommen und anschließend zu Fuß in die Innenstadt oder wie in meinem Fall nach Akersbrygge laufen.

Die Sonne am Nachmittag ließ die Zeit, die die Fähre für die Fahrt durch den Oslo Fjord benötigte, schnell vergehen. Bald war Abend, Essenszeit und das offene Meer erreicht.


3. August – Heimreise

In Kiel kamen wir am frühen Morgen an. Ich fuhr von der Fähre los und hielt später an einer Raststätte für ein Frühstück.

Am späteren Nachmittag war ich nach über drei Wochen wieder Zuhause.


Resümee

In der Einleitung erwähnte ich bereits, dass ich vorhabe eine erneute Reise auf die Lofoten zu unternehmen. Somit kann es im Grunde nur ein positives Resümee geben. Dennoch gibt es die Punkte An- und Abreise, die zu bedenken sind. Vermutlich werde ich wieder mit dem Auto nach Norden fahren, auch wenn dafür über eine Woche einzurechnen ist. Zum einen kann die An- und Abreise durchaus abwechslungsreich gestaltet werden und es besteht die Möglichkeit Fähren zu nutzen. Mit dem Flugzeug wäre es zwar möglich auf die Lofoten zu kommen, die Kosten für einen Mietwagen für zwei Wochen sind jedoch exorbitant.

Zurück zu dieser Reise, die mir einen Rückblick, einen Ausblick und Ideen für die nächste Reise geben sollte. Der Fokus in 2011 war weniger das Wandern, eher mehr das Erleben und Bereisen. Es war gut so, wie es damals war.

Ein paar Anekdoten und Aktivitäten habe ich noch in Erinnerung, die nicht erwähnte. U. a. hatte ich ein Rad mit dabei. Wann ich es nutzte, weiß ich jedoch nicht mehr.

Wer sich wundert, dass Oslo so kurz kam, dem sei mitgeteilt, dass ich zuvor schon öfter in Oslo war und es bei dieser Reise bewusst kurz fasste. In den Reisen in 2015 und 2018 wurde Oslo wieder mehr bedacht.

Die Idee mit den Nationalen Turistenwegen und besonderen Haltepunkten war und ist interessant und führte damals, wie auch danach zu schönen Stopps. So was wird wieder bedacht.



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