Es war einmal….
In diesem Fall war es vor über einem Jahrzehnt eine Reise nach Südamerika. Als Kind und Jugendliche hatte ich oft Natur- und Tiersendungen gesehen. Südamerika hatte für mich daher eine immer noch bestehende Faszination. Warum also nicht eine Reise dorthin unternehmen. Nun ist Patagonien ein sehr großes Gebiet, das ungefähr das untere drittel von Südamerika umfasst und dort auf zwei Länder, Argentinien und Chile verteilt ist. Wohin und wie lange sollte eine Reise dorthin aussehen?
Nach längerer Suche hatte ich einen kleinen Anbieter gefunden, der Kleingruppenreisen anbietet und eben auch eine durch Patagonien inkl. Feuerland. Vier Wochen! 😀
Ab 2010 gab es eine Vorgabe in Argentinien, dass bei einer geführten Reise immer ein lokaler Guide dabei sein muss. Nun hatte der Gründer des Reiseanbieters diese Reise selbst noch einmal durchführen wollen und so kam es, dass wir eine sehr kleine Gruppe waren (zu fünft) und ohne lokalen Guide. Spoiler: Wir wurden zu keiner Zeit bezüglich eines lokalen Guides angesprochen oder gar kontrolliert.
Die Übernachtungen waren in Hostels, meist jedoch im Zelt. 😀 Die Zelte wurden gestellt und vorab schon an uns verschickt, damit wir diese mitnehmen. Das Freigepäck bot die Möglichkeit und da die Zelte aus der Instandsetzung beim Hersteller zurückkamen, nahmen wir diese gerne in unser Gepäck.
Für die Reise wählte ich den Sommer in Südamerika, also unseren Winter. Da Patagonien wiederum so südlich liegt, war zu erwarten, dass bis auf Buenos Aires das Wetter eher frühlingshaft sein würde und in Feuerland durchaus mit kühleren Nächten gespickt sein könnte. D. h. reichlich Kleidung, die in ziebelmanier kombiniert werden kann. Beim Schlafsack hatte ich damals einen einfachen, der für Frühling und Herbst ausgelegt war, mitgenommen. Ob dies die richtige Wahl war, wird sich im Verlauf der Reise zeigen.
Die Reisebeschreibung gliedert sich in die folgenden Punkte:
Resümee
So einiges ist mir wieder eingefallen. Erinnerungen, jedoch keine Bilder, habe ich noch von einigen Übernachtungen in Hostels. Heute würde ich davon Bilder machen zur Erinnerung und für einen Bericht. Dass ich dazu übergegangen bin, mir von den Reisen Notizen zu machen, erleichtert es ebenfalls einen Bericht zu schreiben und ist mir hier deutlich aufgefallen. Dennoch war es angenehm, sich an die Reise dort auf dem schriftlichen Weg zu erinnern.
Dass wir in der ganz kleinen Gruppe unterwegs waren, hatte den Vorteil, dass wir freier waren und spontaner reagieren konnten. Die Reise verlief daher nicht ganz nach der Beschreibung, wie sie heute noch fast identisch beim Anbieter zu lesen ist – Polar Travel!
Auf der anderen Seite war ich mit deutlichem Abstand die Jüngste. Ein Gruppenmitglied war Anfang 50 und die anderen drei über 65 Jahre alt. Das hatte zur Folge, dass der Fitnesslevel sehr weit gespreizt war. Lustigerweise war es Jac, der Älteste und ich, die am meisten zu Fuß unternahmen. Insgesamt haben wir viel erlebt, jedoch waren mir die Wanderungen zu kurz und lahmen mir eher wie ausgedehnt Spaziergänge in der Natur vor.
Da in den Unterlagen nichts stand, hatte ich meine Kleidung und alles Weitere für vier Wochen ausgelegt. In der Mitte der Reise gab es jedoch die Möglichkeit, Kleidung über Nacht in eine Reinigung zu geben. Diese Info hätte es ein bisschen einfacher gemacht. Bei der Campingausrüstung ist der Schlafsack nicht so einfach. Er sollte einen Bereich von +20 bis -5 Grad für den Sommer abdecken. Mein damaliger Dreijahreszeiten-Schlafsack war etwas zu dünn für die letzte Übernachtung. Wie in Südafrika (2022) würde ich auch für Patagonien eher den Winterschlafsack nehmen und diesen am Anfang der Reise offen lassen.
Wir sollten Besteck und einen Teller mitnehmen. Ich entschied mich dabei für einen flachen Teller mit hohem Rand und für Besteck aus Titan. Schön leicht und kein Plastik. Einmal gab es Suppe und das ging mit dem hohen Rand, nur nicht mit der guten Leitfähigkeit von Titan. Der Teller wurde sehr schnell, sehr heiß. Email wäre eine gute Alternative.
Ein Lob darf an den Reiseleiter für die sehr abwechslungsreichen Mahlzeiten gehen. Trotz einfacher Campingküche wurde uns immer ein leckeres und ausreichendes Essen gemacht. Apropo Essen – wenn wir in einem Steakhouse essen waren, war dies immer ein Ratespiel. Bei einem Steak konnte immer gewählt werden von welchem Teil des Tieres und wie es zubereitet werden soll, die Größte war dann die jeweilige Überraschung und nicht mal ansatzweise vom Preis zu vermuten.
Vier Wochen am Stück für die gesamte Region sind schon ein muss. Alternativ würde sich eine Aufteilung auf mehrere Urlaube anbieten. Zu facettenreich ist die Region, um in zwei Wochen alles gesehen zu haben.
Dies und das…
Es gibt noch einiges, das mir bei dem Erstellen des Reiseberichtes einfiel, nur nicht unbedingt zu welchem Tag oder Gegebenheit.
Ein Beispiel: Wir begegneten einem Reisenden aus Deutschland mit seinem Wohnmobil und kamen mit ihm ins Gespräch. Was uns zuvor schon auffiel, war das der TüV schon Jahre abgelaufen war. Im Gespräch teilte er uns mit, dass der die Panamericana vom Anfang in Alaska bis zum Ende auf Feuerland befahren wollte. Alleine über den Panamakanal zu kommen, hatte mehrere Monate gedauert, bis sich eine Gelegenheit bot.
Auf einem längeren Trip in Patagonien kann man einige Abenteurer treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Ob diese mit einem Wohnmobil Jahre unterwegs sind, mit dem Rad oder Motorrad durch Patagonien fahren oder Trampen, freundlich waren alle.
Ganz anderes Thema – Toilette. Die Abwasserleitungen in Argentinien und Chile sind im Vergleich zu unseren eher klein. D. h. das Toilettenpapier kommt nie in die Toilette, sondern in den dazu zur Verfügung stehenden Eimer. In Hotels und Restaurants werden diese sehr regelmäßig geleert, auf Campingplätze nicht so oft und eine entsprechende Geruchskulisse kann daher dort manchmal vorherrschen. Das sollte jedoch nicht abschrecken, denn es gib in Patagonien so viel zu erleben.
Karte
Darstellung der Route durch Argentinien und Chile.
Die Strecke Buenos Aires nach San Carlos de Bariloche wurde per Flugzeug zurückgelegt, im Routenplaner ist jedoch keine alternative Fortbewegungsmöglichkeit für Teilstrecken möglich. Um dennoch alle Orte der Reise darzustellen, wählte ich diese Variation mit der Fahrt über Land.
Buch
Ich hatte mir vor der Reise „Argentinien“ von Lonely Planet in der ersten deutschen Ausgabe gekauft. Die war zwar aus 2006 und damit vier Jahre alt, eine neuere gab es jedoch nicht.
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