Italien – Cinque Terre – September 2023

Die Idee für eine Reise nach Cinque Terre war schon lange vorhanden und es sollte im Oktober 2020 dorthin gehen. Dann kam so eine Pandemie und machte dies zunichte. Aber das heißt ja nicht, dass die Idee damit für immer verloren war. Warten auf einen guten Zeitpunkt war nötig und der stand dann in 2023 an. Den August oder September peilte ich an und in Absprache fand sich dann der September.

Eine Ferienwohnung in Levanto war gefunden und gebucht. Nun ist Levanto für eine Fahrt an einem Tag von der Frankfurter Region eigentlich zu weit entfernt. Klar, es wäre möglich, entspannter jedoch wird es mit einer Zwischenübernachtung.

In einem Tag gut erreichbar ist der Gardasee und im vorigen Jahr wurde ich von Andrea, dem Koch des Albergo Cavallinio 10 gefragt, ob ich im Folgejahr wieder vorbeikommen würde. Somit war klar, wo die Übernachtung mit Abendessen sein sollte. 

Für die Buchung im Albergo Cavallinio 10 in Cecina schrieb ich Paola über die Webseite des Albergo direkt an und erwähnte auch gleich, dass wir Abends dort essen möchte. Paola konnte sich noch an mich erinnern und meinte das Andrea uns bestimmt etwas Leckeres zubereiten wird. 😊

Wie das mit der Übernachtung für die Rückreise aussieht und was wir uns in der Ferienwohnung kochen werden ist, im Mai 2023 noch offen und wird sich bis September schon finden. 

Wir, heißt bei dieser Reise mein Bruder und ich.


14. September

Früh, so richtig früh machte sich der Wecker bemerkbar. War das wirklich eine gute Idee, so früh losfahren zu wollen? Was soll’s. Einen Kaffee gemacht, die letzte Sachen gepackt und dann trat ich die Reise an. Zuerst zu meinem Bruder, um ihn abzuholen. Wir hatten vereinbart um 6:00 Uhr bei ihm zu starten und hatten es dann auch gemacht.

Noch war alles dunkel. Während der Fahrt wurde es heller und beim ersten Stopp schon Tag. Der Stopp war zum Nachtanken – Benzin für Svarta und Kaffee für mich. Wobei für mich gab es auch noch einen Schokomuffin. 😀

Viele Kilometer weiter in Österreich machten wir am Rastplatz mit der Aussicht auf die Zugspitze erneut halt. Die Aussicht war an diesem Tag allerdings sehr übersichtlich. 🤣 Da wir zur Mittagszeit dort ankamen, bestellte ich mir eine Gulaschsuppe. Lecker.

Weiter ging es in Österreich über den Fernpass und den Brenner. Bis zur Mautstation Brenner lief bis dahin alles gut. Bis dahin! Schon vor der Mautstation staute sich einiges an. Selbst an den Fahrstreifen mit automatisierter Erkennung, die ich schon immer nehme, ging es nur schleppend voran. Ein Polizeiauto und ein Krankenwagen passierten uns. Da war wohl ein Unfall. Gesehen hatten wir nichts auf dem Weg zum Brenner.

In Italien lief es gut und am nördlichen Ende des Gardasees machten wir einen Abstecher nach Torbole. Wie im letzten Jahr parkte ich auf dem Parkplatz unter Olivenbäumen und unten im Ort gab es dann ein Eis. 😀

Ungefähr 12 Stunden nach der Abfahrt bei meinem Bruder kamen wir in Cecina an. Natürlich wurde ich von Paola und Andrea vom Cavallino 10, herzlich begrüßt. Ich bekam sogar das Zimmer, das ich dort 2010 hatte.

Ein Spaziergang durch Cecina vor dem Abendessen war Pflicht. Zum einen um meinem Bruder das Bergdörfchen zu zeigen, zum anderen um nach der langen Fahrt die Beine zu bewegen.

Später sind wir in das Restaurant. Mein Bruder entschied sich für Fisch, ich für das Special des Tages (Pasta mit Fisch und Tomaten – sehr fruchtig). Davor teilten wir uns eine Vorspeise und ich bestellte mir zum Abschluss noch einen Nachtisch. Der regionale Wein passte super zum Essen. Gesättigt, unternahm ich am späteren Abend noch eine Spaziergangrunde im Dorf.


15. September – Levanto

Da es selbst morgens schon schön warm war, konnten wir im Freien frühstücken.
Nach dem Bezahlen hieß es Abschied nehmen. Wir fuhren bis Toscolano Maderna, um zu tanken und einzukaufen, damit wir in Levanto nicht noch hektisch schauen müssen, wo ein Markt ist und wie die Öffnungszeiten sind.

Die Fahrt über mehrere Autobahnen war bis auf eine Abfahrt relaxt. Die eine Abfahrt war wegen Bauarbeiten gesperrt, das Navi hatte schnell eine Alternative für uns gefunden. Bei Levanto sind wir von der Autobahn herunter und ab da wurde es kurvig 😀 bis hinunter nach Levanto.

Das Apartment war gar nicht so einfach zu finden. In Google Maps ist es zwar markiert, die Markierung stimmt nur nicht mit der Wirklichkeit an. Barbara, unsere Vermieterin, hatte sich morgens schon per Textmeldung gemeldet und um die Ankunftszeit gefragt. Die hatte sie bekommen und ich hatte dadurch auch ihre Nummer. Das war gut, denn sonst hätten wir das Apartment viel länger gesucht. Freundlich wurden wir empfangen. Es wurde alles gezeigt und erklärt.

Wir bezogen anschließend das Apartment, indem wir zuerst nur alles abstellten. Im Markt am Morgen hatten wir uns Stückchen gekauft und diese nun mit einem Kaffee vor dem Apartment genossen. So geht ankommen!

Da wir am frühen Nachmittag ankamen, hatten wir noch viel Zeit bis es dunkel werden würde. So sind wir gleich los auf einen Spaziergang durch Levanto und zum Strand. Am Strand sahen wir Absperrungen und Vorbereitungen für ein Feuerwerk, nur keine Angabe zu einem Datum oder einer Uhrzeit.

Über eine Schleife sind wir zurück zum Apartment.

Zum Abendessen gab es Linguine mit Tomaten und cremigen Auberginen. Während wir am Tisch vor dem Apartment aßen, kam Barbara vorbei. Wir sprachen sie auf das Feuerwerk an und sie sagte, dass es um 22:30 Uhr an diesem Abend sei, da am nächsten Tag das Wetter schlechter werden würde. Ergo sind wir später wieder zum Strand herunter und dort waren schon sehr viele oben auf der Strandpromenade. Wir gesellten uns dazu und warteten darauf, dass es losgeht. Nicht ganz pünktlich wurde mit drei Böllern der Beginn verkündet. Dadurch aufgeschreckte Vögel flogen über uns weg und verschwanden im Dunkel der Nacht. Dann begann das Feuerwerk und wollte und wollte nicht enden. Fast eine halbe Stunde lang wurde uns ein tolles Spektakel in der Bucht von Levanto geboten.

Spaziergang: ~7,5 Kilometer


16. September – Levanto bis Framura

Beim ersten Aufwachen hörte ich es leicht regnen. Es war vorausgesagt, dass es morgens regnen würde und erst am Nachmittag wieder. Dann sollte es sogar gewittern. Aufgrund dieser Vorhersage waren Wege und insbesondere die von Levante über Monterosso al Mare bis Vernazza gesperrt.

Wir frühstückten zuerst und packten danach alles für die erste Tour. Wir hatten uns am Vortag bereits eine Alternative ausgesucht und das war eine Wanderung von Levanto über Bonassola nach Framura. Eine Wanderung nach Norden, entgegengesetzt der ursprünglichen Idee.

Es war sonnig und wurde immer wärmer. Durch den Regen am frühen Morgen wurde es damit schwül und die Treppen des ersten Anstieges waren dadurch schweißtreibend. Mit einem Auf und Ab kamen wir ungefähr ein Dreiviertel Stunden später in Bonassola an. Es fand sich unterhalb der Strandpromenade eine Strandbar und für uns was zu trinken.

Zwei Gassen sind wir danach durch Bonassola gelaufen und anschließend auf den Wanderpfad nach Framura. Auch dieser hatte wieder ein Auf und Ab. Dieser Abschnitt war mit mehr Bäumen und schöneren Pfaden gespickt und gefiel deutlich besser.

In Framura beschäftigten wir uns am Bahnhof mit dem italienischen Zugsystem, um Karten für die Fahrt zurück nach Levanto zu kaufen. Über eine halbe Stunde Zeit hatten wir bis zur angegebenen Abfahrt. Zeit genug, um zu einer Strandbar auf der anderen Seite des Bahnhofs für ein Getränk zu laufen.

Die Bahn ist genauso zuverlässig wie in Deutschland – will heißen, sie kam mehrere Minuten zu spät. Für uns nicht wirklich relevant und die kurze Fahrt bis Levanto war schnell hinter uns. In Levnto sind wir auf dem Heimweg in den Supermarkt um Lebensmittel einzukaufen. Gnocchi’s, Fladenbrot und zwei Stückchen. Die Stückchen mit Kaffee gab es dann auch gleich nach der Ankunft am Apartment.

Abendessen: Kichererbsen Curry mit Fladenbrot.

Tour: ~12,5 Kilometer, ~620 Höhenmeter


17. September – Isla Palmaria

Wir frühstückten früh, um früh die Bahn nach La Spezia zu nehmen. Wie das mit den Tickets geht, haben wir am Vortag schon geübt, sodass es an diesem Tag schneller vonstattenging. Die Tickets sind immer für eine bestimmte Zugverbindung und die war nur eine Minute später. Es hat dennoch alles super geklappt.

Von Cinque Terre sieht man während der Bahnfahrt relativ wenig. Der Zug fährt fast die gesamte Strecke in Tunnels und nur die Bahnhöfe liegen im Freien.

In La Spezia angekommen liefen wir durch die Innenstadt, welche noch halb verschlafen war. Die Innenstadt und der Hafen sind durch einen Park getrennt und wir waren vom Park getrennt. Fast der gesamte Park war abgesperrt. Kaum waren wir im Park, ertönte der Startschuss zu einem Rennen. Aha, daher die Absperrung.

Wir erreichten den Hafen und fanden gleich unser Schiff. Die Tickets gab es an einem Schalter vor dem Zugang zum Schiff. Langsam fuhr das Schiff aus dem Hafen und der großen Bucht. Erst weit draußen wurde die Fähre schneller. Kurz vor der Isla Palmaria macht die Fähre einen Bogen und wir konnten Portovenere mit seinen bunten Häusern sehen.

Fast alle, so auch wir, verließen die Fähre nach dem Anlegen an Isla Palmaria. Zuvor bekam ich von einer Einheimischen noch den Tipp, die letzte Fähre (18:20 Uhr) zurückzunehmen. Diese fährt nämlich nicht direkt nach La Spezia, sondern umrundet vorher noch die Insel Palmaria.

Wir alle liefen in einem Pulk am Strand entlang. In der Mitte einer langen Mauer nach dem Hafen bogen die meisten dort ab. Das waren die, die mit Strandtasche usw. zum Baden auf die Insel fuhren. Wenige wie wir liefen weiter.

Anfangs war es noch gemütlich am Ufer entlang, bis es dann nach oben ging. Im Grunde immer noch am Ufer, nur dass es nun eine Steilküste war. Ziemlich anstrengend war es, die fast 160 Höhenmeter zurückzulegen. Es hatte nachts leicht geregnet, inzwischen kam die Sonne heraus und es wurde schwül. Alles nicht ohne bei einer durchschnittlichen Steigung von 13 %. Jedoch wurden wir immer wieder mit tollen Ausblicken belohnt.

Oben angekommen, fanden wir einige Bänke. Mein Bruder blieb dort und ich lief ein Stück einen anderen Weg entlang. Ein Fort war ausgeschildert. Das ist schon so alt, dass nur noch spärliche Überreste zu erkennen waren. Lohnte sich also nicht wirklich. Zurück schloss ich mich der Pause an.

Nach bergauf kommt bergab. Wir liefen einen langen Weg bergab bis zu einer Bucht, die wir von oben sehen konnten. Hier trennten sich unsere Wege. Ich lief über Schotter und Steine durch zwei Grotten, wobei die Durchquerung der zweiten schon reichlich abenteuerlich war. Ein Stein rutschte herunter und das Auftreffen auf das Wasser dauerte sehr lange. Lieber langsam und weiter von dem dunklen Loch entlang laufen!

Auf der anderen Seite trafen wir uns am Strand wieder und machten eine weitere Pause. Nur wenige Meter und zwei Biegungen weiter liefen wir an einem Strandrestaurant vorbei. Da hätten wir wohl vorher auf die Karte sehen sollen. 🤣

Daran vorbei, führte der Weg in das Inselinnere und natürlich wieder nach oben. Oben angekommen, dieses Mal nicht ganz so weit oben, liefen wir relativ eben um den Berg und hatten immer wieder schöne Aussichten. Dabei bemerkten wir, dass die Anzahl der Boote um die Insel deutlich zugenommen hat. Sonntag und sonniges Wetter luden viele zu einem Ausflug ein.

Wir kamen eine Viertelstunde vor Abfahrt der nächsten Fähre am Hafen an. Fast vier Stunden auf die letzte Fähre warten oder die gleich kommende nehmen? Wir entschieden uns für letzteres.

In La Spezia wollten wir in eine Cafeteria. Das scheint sonntags Nachmittags nicht der beste Einfall zu sein. Alle hatten geschlossen. Wir sind dann in der Innenstadt in einen Laden der leckere Focaccias anboten.

Zurück sind wir wieder mit dem Zug und da ohne längeres warten.

Auf dem Weg zum Apartment kauften wir ein paar Lebensmittel ein für die nächsten Tage. Zum Essen sind wir später in die Innenstadt von Levanto gegangen. In der Taverne Garibaldi fanden wir beide uns ansprechende Pizzen. Zum Nachtisch gab es bei mir noch Affogato al Kaffee.

Tour: ~6,9 Kilometer, ~350 Höhenmeter
Den abweichenden Pfad am südlichen Ende sollten nur trittsichere und schwindelfrei nehmen.


18. September – Stairs

Ich wurde wie meist früh wach und machte mir einen Kaffee, den ich vor dem Apartment zu mir nahm. Meine Tasse war leer und mein Bruder wurde auch wach. Wie praktisch, dann kann der zweite Kaffee direkt mit dem Frühstück verbunden werden.

Heute trennten wir uns. Da ich etwas fitter bin, entschloss ich mich zu einer Dörfer-Tour. Am Bahnhof von Levanto kaufte ich die Cinque Terre Card. Mit dieser kann man einen Tag lang die Bahn und Busse so oft nutzen, wie man möchte.

Den Beginn machte das südlichste Dorf – Riomaggiore. Echt hübsch, wenn es nicht ganz so überlaufen ist. In der Bahn bekam ich ein Gespräch einer Führerin mit, die meinte, dass es derzeit ruhig wäre. Am Bahnhof fühlte sich das allerdings noch sehr überlaufen an. Im Ort, nahm ich die erste Treppe und verabschiedete mich damit vom Gewimmel. Sehr ruhig war es auf der Treppe, bis hoch zum Friedhof. Da lagen dann schon die ersten zehn Stockwerke lt. App hinter mir. Von dort oben hatte ich einen schönen Blick auf Riomaggiore.

Über ein paar größere, hauptsächlich jedoch kleinere Wege und Treppen erkundete ich den Ort. Bei einigen Häusern standen die Türen offen. Wie sich herausstellte, sind das zum Teil Durchgänge und verbinden die Wege. Innerhalb des Gebäudes geht es zu den Wohnungen.

Auf den Steinen, die die Hafenbucht abschirmen, kann man klettern. Das machte ich bis zu einem Punkt, an dem der Wall die Richtung ändert. Ganz nette Kletterei. Einen besseren oder besonderen Blick in die Bucht ergab sich dadurch nicht.

Gegen Mittag kehrte ich in einer Bar, am Hafen ein. Ein Focaccia, O-Saft und danach noch einen Espresso. So war ich gestärkt für eine weitere Entdeckungsrunde in Riomaggiore.

Als ich weiter wollte, entdeckte ich einen Fußweg von Riomaggiore bis Manarola. Wie sich herausstellte, hatte er jedoch Mittagspause. Der Weg ist tatsächlich von 13:00 – 15:00 Uhr gesperrt! Abgesehen davon stellte sich noch heraus, dass der Weg noch nicht durchgängig bis Manarola begehbar ist. D. h. ich nahm die Bahn.

In Manarola staute sich alles am einzigen Ausgang vom Bahnsteig. Einerseits wurden Tickets geprüft, andererseits ist der Zugang zum Ort sehr schmal. Unter der Bahn durch und einen langen Tunnel später war ich in Manarola und mein Bruder stand in der Nähe des Tunnelausgangs. Er hatte sich kurz vorher angekündigt.

Wir liefen gemeinsam los. Zuerst machten wir Stopp, damit ich mir ein Eis kaufen konnte, einige Meter später, damit er sich was zum Mittagessen kaufen konnte. Nicht lange und ich entdeckte eine Treppe, die mich reizte. Hier trennten sich wieder unsere Wege. Die Treppe hoch brachte mich zu einem Panoramaweg mit Aussichtspunkt auf Manarola.

Über einen anderen Weg kam ich dann zum Hafenbecken und bin auf der anderen Seite über Treppen wieder hoch. Oben traf ich meinen Bruder erneut. Ein paar Treppen und Gänge später war ich am Bahnhof. Die Treppen und Gänge sind ähnlich wie in Riomaggiore. Manche sind so verbaut, dass es dunkel werden kann für einige Meter.

Weiter bin ich mit der Bahn zum dritten Ort, nach Corniglia. Hier war ebenfalls Kondition gefragt. Klar, es gibt einen kleinen Bus, der vom Bahnhof zum Ort führt, oder eben auch die Treppe mit rund 400 Stufen. Gezählt hatte ich die Stufen nicht. Von fast ganz oben hatte ich einen guten Blick über die Treppe nach unten. War schon lustig zu sehen, wie alle, wie die Lemminge im Zickzack die Treppe hoch liefen.

So groß ist Corniglia nicht und die eine Ortshälfte war schnell erkundet. In einer kleinen Bar/Café stoppte ich, bestellte einen Cappuccino und ein Stück Kuchen. Die Bedienung hatte mir schon einen Platz im Freien (innen gibt es keine!) ausgesucht. Unter der Markise, war ich geschützt vor dem leichten Nieselregen, der nun anfing. Macht nichts, habe ja meinen Kuchen und was zu trinken.

Es nieselte zwar immer noch, das machte mir nur nicht wirklich etwas aus, ich war auch so schon verschwitzt. 🤣

Zeit für den anderen Teil von Corniglia. Wieder kleine Gassen und ein paar Treppen. Hier sind es allerdings wirklich nur ein paar und nicht besonders lange Treppen. Corniglia liegt oberhalb und ist anders als die restlichen Dörfer von Cinque Terre vom Hafen getrennt.

Ein wenig versteckt entdeckte ich ein offenes Tor. Dahinter war ein großer Raum und es wurden Trauben vom Rest für Wein getrennt.

Zum Bahnhof hieß es dann die ganzen 400 Stufen nach unten laufen. Die Bahn ließ zum Glück nicht lange auf sich warten und bald war ich in Vernazza.

Vernazza ist nicht mehr so in ausgeprägt in die Hügel eingezwängt. Hier konnte ich dennoch ein paar interessante Gassen und Treppen entdecken. Sogar hoch bis zur alten Burg mit Blick über den Ort hatte ich es geschafft.

Noch ein letzter Ort fehlte und so fuhr ich nach Monterosso al Mar. Heraus aus dem Bahnhof und ich stand auf der Strandpromenade. Das Bahnhofsgebäude hinter mir sah eher wie ein Wohnhaus aus. Auch die Gebäude daneben scheinen die Bahn teils zu umbauen.

In Monterosso bin ich aus dem Bahnhof und nach rechts gelaufen. So kam ich über die Strandpromenade bis an das zugängliche Ende. Hier war eine Statue, die Statua del Gigante zu sehen. Gros und beeindruckend.

Der Ort Monterosso jedoch ist kein Ort, wie die anderen gewesen. Normale Straßen und eine Strandpromenade. Aha, das war der neue Ortsteil.

Die Strandpromenade lief ich anschließend in die andere Richtung entlang. Vorbei am Bahnhof ging es leicht bergauf bis zu einem Tunnel. Durch diesen bin ich jedoch nicht, sondern den Weg um den Hügel zu einer alten Burg. Hier machte ich kehrt. Dahinter verbirgt sich zwar lt. Karte der alte Ort Monterosso, aber es wurde dunkler und so lief ich zum Bahnhof, um die Bahn nach Levanto zu nehmen.

Am Apartment angekommen, begrüßte ich mein Bruder. Nach der Dusche wurde das Abendessen angegangen. Es gab Gnocchis mit Gemüse und Mozzarella.

Tour: Spaziergänge in den Orten. Schweißtreibend durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Getrackt hatte ich nichts, die App meiner Uhr meinte am Ende des Tages 121 Stockwerke anzuzeigen.


19. September – Levanto bis Vernazza

Wieder gemütlich gefrühstückt und den Tag begrüßt. Abends hatte es noch leicht geregnet, an diesem Morgen war davon nichts mehr zu merken. Die Wettervorhersage bescheinigte gutes Wetter für den ganzen Tag.

Am Bahnhof kauften wir die Cinque Terre Card für zwei Tage. Das war mit reichlich Zeit verbunden, da sich an diesem Morgen eine lange Schlange vor dem einzigen Schalter bildete. Wir sahen zwar, dass es die Karte auch Digital gibt, die Seite zum Kaufprozess ist jedoch komplett in Italienisch und wir waren daher unsicher. So schlimm war das Warten dann nun auch nicht, um es blind zu riskieren, mit der digitalen Karte.

In Levanto sind wir über die Altstadt zur Strandpromenade. In einer Panaderia kauften wir noch eine Focaccia für eine Pause ein.

An der Strandpromenade ging es nur ein Stück entlang, bis der Weg auf eine Treppe zwischen die Häuser führte. So liefen wir einige Treppen und Steigungen bergauf. Bergab und wieder bergauf. Anfangs waren ein paar mit uns auf dem Weg nach Monterosso, das verlief sich dann nach und nach.

Abgesehen von den Steigungen und Treppen war es ein einfacher Weg bis Monterosso, der immer wieder schöne Ausblicke über die Küste und auf das Meer bot. Vor Monterosso wurde es dann mehr, mit anderen Wanderern und Spaziergängern.

In Monterosso wurden wir an der Strandpromenade von einer größeren Menschenmasse überrascht. Am Vortag war kaum was los und an diesem Tag war die Strandpromenade voll. Nicht weit vom Bahnhof machten wir halt, um etwas zu trinken. Es fand sich noch ein Sitzplatz mit Schirm für ein bisschen Schatten, denn die Sonne zeigte sich mittlerweile von ihrer besten Seite.

Weiter entlang an der Strandpromenade kamen wir zum alten Monterosso, das ich am Vortrag nicht besuchte. Auch hier waren die Straßen wieder sehr voll. Dennoch wagten wir uns hinein und es zeigte sich zum Glück auch die ein oder andere ruhigere Ecke. Ich fand auch eine Gelateria und war mit meinem Eis glücklich. Die Gelateria durfte ich erst nach einem Bild mit der Verkäuferin verlassen. Die Verkäuferin war recht klein und ich bin nun mal das Gegenteil davon. Sowas kenne ich ja und habe damit keine Probleme.

Nach Monterosso wurde der Wanderweg schmaler und interessanter. So liefen wir mit deutlich mehr anderen diesen Weg bis zu einem Punkt rund 500 Meter nach dem letzten Gebäude, einem Hotel. Dort erwartet uns eine kleine Hütte, an der die Cinque Terre Card geprüft wurde. Wir hatten die Karte und konnten somit ohne Probleme passieren.

Auch dieser Weg ist eher durch seine Steigungen und Treppen, eine ist seeehr lang, anfordernd. Festes Schuhwerk wird dennoch empfohlen. Dieser Wanderweg bis Vernazza bietet mehr Aussichten, jedoch auch mehr Personen. Da der Weg oft schmal ist, ist regelmäßiges Warten und vorbeilassen angesagt gewesen. Es ist eine der schönsten Wanderstrecken in Cinque Terre und das machte sich an der Menge an Personen bemerkbar, auch wenn Nebensaison war.

In Vernazza erwartet uns wieder ein völlig überfülltes Dorf. Einmal rein und durch die Hauptstraße und eine Nebengasse kamen wir zum Hafen. Wir suchten ein Café und fanden leider keines. Was wir fanden, war Gianni Franzi Deck. Deck, da es eine Terrasse mit super Ausblick war. Es gab nur keinen Kaffee. Wir begnügen(!) uns mit Bier und einem Cocktail (Cocktail Vernazza: Limoncello, Prosecco, Soda). 🤣

Kurz vor dem Gehen hatten wir uns noch mit einem Schweizer Paar unterhalten, das wir am Vortag schon getroffen hatten. Für sie war es der letzte Tag in der Region.

Mit der Bahn ging es zurück nach Levanto. Eine Dusche, die definitiv nötig war, folgte, um danach in die Innenstadt zum Essen zu gehen. Es war nicht einfach, etwas ohne Reservierung zu finden. Im Ristorante Trattoria Cavour Levanto fanden wir einen Platz, leckeres Essen und einen lokalen Wein.

Tour: ~15 Kilometer, ~640 Höhenmeter


20. September – Vernazza bis Riomaggiore

Die Cinque Terre Card war am Vortag bereits für zwei Tage gekauft, so konnten wir nach dem Frühstück zum Bahnhof und direkt zum Gleis. Wir fuhren bis Vernazza, unserem gestrigen Endpunkt. In Vernazza war weniger los, wie am Tag zuvor. Lag es an der Uhrzeit oder dem bewölkten Wetter? Für uns zumindest nicht so relevant, da wir nur ein paar Meter die breite Straße Richtung Hafen liefen, um in die erste kleine Gasse mit Treppenstufen auf der linken Seite abzubiegen.

Über Treppen im Dorf und danach über Treppen aus Gesteinsbrocken liefen wir nach oben, immer weiter…. Bis zu einem Kontrollpunkt, an dem wir unsere Karten zeigen durften. Auch dieser Weg von Vernazza bis Corniglia ist gebührenpflichtig. Ein, meist schmaler Weg, immer wieder mit Treppen und einer ziemlichen langen Treppe war mit einem Höhenweg kombiniert. Es ist wieder ein beliebter Weg gewesen und somit waren einige dort anzutreffen gewesen. Will heißen: Gelegentlich mussten wir an Engstellen warten, um weiterzukommen.

In Corniglia machten wir dort Stopp, wo ich zwei Tage zuvor einen Kaffee und Kuchen aß. Aus dem Kuchen wurde dieses Mal ein Focaccia. 😊 Die Verkäuferin erkannte mich wieder und ich wurde entsprechend begrüßt.

Wir liefen ein paar Gassen durch Corniglia, kauften eine weitere Focaccia für später und verließen das Dorf für den nächsten Abschnitt nach Riomaggiore. Wieder war es ein schmaler Pfad. Etwas weniger Leute waren dort unterwegs, aber doch noch einige.

Vor dem Bergdorf Volostra ändert sich der Weg deutlich. Wir liefen nun durch ein Weinanbaugebiet. Die Hänge sind in Terrassen aufgeteilt und mit verschiedenen Rebsorten bepflanzt. Immer wieder hingen an den Pfählen Schilder mit den Angaben zur angebauten Rebsorte.

In Volostra kamen wir an eine Kirche heraus. Auf deren Vorplatz mehrere Bänke stehen und wir noch die letzte freie ergattern konnten. Es war Zeit für die gekaufte Focaccia.

Nächster Abschnitt: Volostra nach Groppo. Diese zwei Bergdörfer liegen nicht weit voneinander entfernt. Der Wanderweg führt dabei durch ein Tal, das ebenfalls mit Terrassen aufwartete. Anfangs waren dort Obstbäume zu sehen, danach fast nur noch Olivenbäume. Vorsicht war angesagt, hatte es doch beim Verlassen von Volostra angefangen leicht zu regnen. Die schmalen Treppen, die nun nass waren, nahmen wir daher vorsichtig.

So richtig hinein in Volostra und Groppo kamen wir nicht, der Wanderweg führt bei beiden Dörfern am Rand vorbei. Ab Groppe dann wieder durch Terrassen mit Weinreben. Netterweise ließ der Regen wieder nach.

Zu früh gefreut. Es tröpfelte auf dem weiteren Weg bis Riomaggiore immer wieder. Der Wanderweg führte uns zu einer Aussichtsplattform, weit oberhalb von Riomaggiore. Von dort konnten wir den Bahnhof und den neueren Ortsteil sehen. Wenig spannend.

Nun hieß es die Naturtreppen zum Ort hinunter zu laufen. Vorbei an zweien, die gerade Kisten mit frisch geernteten Trauben auf eine Behelfsbahn luden. Viel über die Treppen nach untern gibt es nicht zu berichten, außer dass dieser Abschnitt eine durchschnittliche Steigung von 27 % aufweist. Also reichlich steil.

In Riomaggiore war die Idee, am Hafen einzukehren. Nur standen wir vor einem geschlossenen Laden, wo ich hinwollte. Also durch die Ortsmitte nach oben. Wir fanden an der Hauptstraße ein Café, einen Kaffee und Gebäck. 😀

Über eine Balustrade kamen wir zum Bahnhof und mit mehreren längeren Aufenthalten des Zuges nach Levanto. Die Bahn hatte irgendein technisches Problem.

Auf unserem Weg zum Apartment kauften wir noch Getränke ein.

Abendessen: Schakachuka

Tour: ~14 Kilometer, ~890 Höhenmeter


21. September – Campiglia nach Portovenere

Über Nacht hatte es geregnet und der Himmel war noch wolkenverhangen. Da die Stühle und der Tisch vor dem Apartment nass waren, frühstückten wir innen.

Alles gepackt liefen wir zum Bahnhof, um den Zug nach La Spezia zu nehmen und von dort dann den Bus 20 nach Campiglia. Campiglia ist ein Bergdorf und so wurde sogar die Fahrt in dem kleinen Bus interessant, nachdem wir La Spezia verlassen hatten. Wir waren auf einer schmalen, serpentinenreichen Straße unterwegs bis zum Endhaltepunkt.

In dem Bergdorf gibt es nicht viel. Am zentralen Platz ist immerhin ein kleiner Bäcker, Ristorante, alles Mögliche! Dort erstanden wir kleine Minipizzen und ich noch einen Espresso. 😊

Ein Pfad ab dem Platz, an der Kirche vorbei sparte uns den Weg an der Straße. Schön eben, durch einen Wald starteten wir. So ganz ohne Straße ging es dann doch nicht. Allerdings war es nur ein kurzer Abschnitt, bis der Wanderweg die Straße wieder verließ und noch oben geht. Nach oben? Lt. Beschreibung ist es ein Wanderweg an der Küste bergab. 🙃

Das mit dem Bergab kam dann auch bald. Wir erreichten nochmals die Straße und in der nächsten Kurve standen wir vor der Entscheidung einen der zwei möglichen Wege zu gehen. Es war trocken und so entschieden wir uns für den Pfad, der an manchen Stellen ausgesetzt und steinig ist.

Trittsicher und schwindelfrei steht im Wanderführer und das ist auch angebracht. Dafür wurden wir mit einem schönen, urwüchsigen Pfad belohnt. Immer wieder boten sich Blicke auf das Meer und als es deutlicher bergab ging, sogar bis zu den zwei südlich gelegenen Inseln.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke machten wir an einem tollen Aussichtspunkt eine Pause und aßen die Minipizzen. 😀

Bis kurz vor Portovenere ging es auf dem Pfad weiter. Dann folgte ein Waldweg und wieder ein Pfad. Zwischendurch nieselte es kurz ganz leicht. Das war auch gut so, denn das letzte Stück ist steinig und hätte sonst rutschig werden können.

Wir kamen in Portovenere oberhalb der Burg an und folgten der Treppe an der Burg bis zu einem Platz im Ort. Hier endete die Wanderung und es folgte ein Spaziergang durch eine geschäftige Gasse bis zur vorgelagerten Halbinsel mit einer historischen Kirche und mehreren Grotten.

Zurück war es derselbe Weg bis zu einer Focacceria. Mittagessen!

Während unserer Mahlzeit fing es dann richtig an zu regnen. Ich war gut gewappnet mit meinem Poncho und die Bushaltestelle war nicht so weit entfernt.

Mit dem Bus nach La Spezia und der Bahn nach Levanto, erreichten wir am späteren Nachmittag unser Apartment. In der Focacceria hatte ich mir ein Cannolo mit Schoko mitgenommen und nun mit einem Kaffee genossen.

Abendessen: Spaghetti mit Meeresfrüchten und Tiramisu in der Trattoria Pizzeria Le Due Lune in Levanto. Bei den Spaghetti sei erwähnt, dass die verschiedenen Muscheln, die Krebsscherbe und Garnele noch mit Schale und Gehäuse kamen.

Tour: ~5,5 Kilometer, Höhenmeter: ~100 hoch, ~460 runter


22. September – Sestri Levante

Am Abend des Vortages hatte es schon angefangen zu regnen und über Nacht immer wieder. Am frühen Morgen wurde daraus ein Sturm und Gewitter. Ein kurzes Öffnen der Tür des Apartments hatte zur Folge, dass ich eine Böe mit Regen abbekam. Gleich die Tür wieder zu und lieber erst einmal einen Kaffee.

Später beruhigte sich das Wetter und wir liefen zum Bahnhof, um den Zug nach Sestri Levante zu nehmen. Kaum waren wir aus dem Bahnhof in Sestri Levante herausgekommen, tröpfelte es und ging sehr schnell in ein Gewitter mit starken Windböen über. Zum Glück fand sich gleich ein Unterstand.

Hier nun warten, bis sich wieder alles beruhigt? Nein! Gegenüber sah ich ein Café und eine Art Metzgerei nebenan. Schnell über die Straße und dorthin. Wir hatten noch Glück und einen Platz gefunden. Eine Focaccia zur Mittagszeit geht schon. 😀

Wir waren fertig mit Essen und Trinken und das Wetter beruhigte sich. Die Sonne kam sogar wieder heraus. Wir liefen zum Strand und an der Promenade entlang zur Halbinsel, auf die der Ort sich weiter zieht. Die zwei Strände von Sestri Levante, die jeder gesehen haben sollte, sahen nach dem Sturm verwüstet und nicht wirklich einladend aus. Da waren wir wohl nicht zum idealen Zeitpunkt dort. Auf der anderen Seite war der Strand schön leer. 🤣

Nach der kleinen Stadttour starteten wir unsere Wanderung zum Torre de Punta Manara, südlich von Sestri Levante. Auf dem Weg dorthin und von dort ergaben sich schöne Blicke auf die Stadt. Mit einer Schleife und dem Erreichen des Monte Castello kamen wir wieder in die Stadt und zum Bahnhof.

Eine Zugfahrt nach Levante, Duschen und ab zum Abendessen in die Innenstadt. Für das Abendessen wählten wir das Antico Borgo. Der Innenraum, in dem wir einen Platz bekamen, ist angenehm gestaltet und beim Essen waren wir vom Essen am Schwärmen. Stockfisch zur Vorspeise, Hase als Hauptgericht und ich hatte ein Tiramisu mit Mandeln und Pistazien zum Nachtisch. 😊

Tour: ~6,5 Kilometer, ~300 Höhenmeter


23. September – Heimfahrt, erster Teil

Das übliche. Yes! 😊 Frühstück.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, packten wir alles und brachten den sortierten Müll zu den entsprechenden Mülltonnen. Alles noch in Svarta verstaut, fuhren wir zur lokalen Tankstelle, um vollzutanken. Um die Ecke ist ein Supermarkt, der noch besucht wurde, bevor wir dann tatsächlich die erste Etappe nach Hause antraten.

Ein sonniges Levanto verliesen wir und es wurde während der Fahrt nach Norden heller und wärmer. An den Gardaseebergen hatte es ebenfalls schönes, sonniges Wetter. Die Alpenkette, sobald wir sie sahen, trug eine helle Wolkenmütze.

Bei Bozen bogen wir ab und fuhren nach Meran, um von dort durch das schöne Passeiertal zu fahren. Wir nahmen die Passstraße über das Timmelsjoch und je höher wir kamen, desto näher kamen wir der Wolkendecke. Nachdem wir durch den vorletzten Tunnel vor der Mautstation gekommen waren, befanden wir uns in einer Nebelwolke. Gemütlich ging es bis zur Mautstation weiter. Die Fahrt durch das Tal und über den Pass erinnerte mich wieder an die Erlebnisse bei den MINI Mountain Days. 😀

Im Crosspoint hinter der Mautstation kehrten wir ein. Ein Kaiserschmarren und einen Latte Macchiato. Im Crosspoint war es verhältnismäßig leer und daher ruhig. Die Wärme dort war auch angenehm, hatte es doch draußen um die 0 Grad. Auf den Gipfeln lag Schnee und gelegentlich sogar in der Nähe der Passstraße.

Hinunter nach Sölden war es entspannt, da kein Nebel mehr vorhanden war und wenig Verkehr. In Sölden fanden wir schnell unsere Unterkunft.

Trotz der 6 Grad, die sich viel kälter anfühlten, wagte ich einen Spaziergang von einer Dreiviertelstunde. Ein wenig Bewegung nach der langen Fahrt musste einfach sein.

Für das Abendessen bekamen wir ein paar Tipps. Die Sommersaison war zu Ende und die Wintersaison hatte noch nicht angefangen. So war vieles in Sölden geschlossen. Wir waren letztlich in der Werkstatt – für mich gab es einen Burger und ein Eis mit heißen Himbeeren zum Nachtisch.


24. September – Heimfahrt, zweiter Teil

Erfrischende 4 Grad waren es morgens um 7:00 Uhr in Sölden. Im Frühstücksraum lief ein Fernseher mit Bildern von Webcams der Gegend. Oben auf den Bergen war schon alles weiß.

Bevor wir Sölden verließen, wurden noch voll getankt. Sodann ging es in den sonntags Heimreiseverkehr. Für Heimreisen gibt es bestimmt bessere Tage, lies sich nur diesmal nicht anders machen. Mit mehreren Stopps kamen wir am späteren Nachmittag bei meinem Bruder Zuhause an. Für mich ging es noch weiter und eine Dreiviertelstunde später war ich ebenfalls Zuhause.

Da ich keine Lust zum Kochen hatte, ging es zum Italiener im Ort. 😂 Eine Pizza zum Abschluss eines Italien Urlaubes.


Resümee

In den Wochen vor unserem Urlaub war es heiß und sonnig in Cinque Terre. Für die Woche nach unserem Urlaub war es ebenfalls angekündigt. Wir hatten genau die Woche mit dem wechselhaften Wetter dazwischen. Dadurch war es meist relativ schwül und wir kamen bei den Touren schnell ins Schwitzen. Auf der anderen Seite war das unstetige Wetter und gerade am Tag an dem ich die Dörfer von Cinque Terre erkundete, von Vorteil, da so weniger los war. Wir kamen bei unseren Wanderungen an den sonnigen Tagen durch einzelne Dörfer und waren überrascht, wie viel dort los war, obwohl es Nebensaison war. Wie das in der Hauptsaison ist, möchte ich gar nicht wissen. 😱

Die Wanderungen sind für fitte kein Problem. Da es an einer Küste oft bergauf und bergab geht, kommt einiges an Höhenmeter auf einen zu. Entschleunigt wurden wir auf den zwei beliebtesten Strecken, da diese eng sind und einige dort unterwegs waren. Im Großen und Ganzen war es von der Menschenmenge ok auf diesen Wanderwegen.

Viele der Berghänge in Cinque Terre sind in Terrassen angelegt. Dort wachsen meist Olivenbäume und Weinreben. Hier und da auch anderes Obst. Die Wanderwege, auf denen wir unterwegs waren, führten immer wieder an solchen Terrassen vorbei. Limonenbäume sahen wir ebenfalls reichlich in den Gärten.

Mauereidechen (Braun und Grün) sind uns sehr viele begegnet. Kaum sieht man sie, schwupp sind sie schon wieder weg, die Kleinen flinken. 😊

Für alle unsere Unternehmungen waren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut bedient. Züge fahren sehr oft zwischen Levanto und La Spezia, sodass Svarta Pause hat. Bei den Bussen musste ein wenig mehr Recherche getrieben werden – ATC nennt sich der Betreiber. Die Preise für den Zug sind überschaubar und für die Busse sogar recht günstig (60 Minuten, 1,50 €).


Für die Statistik

2249 Kilometer haben wir mit Svarta bei einem Durchschnittsverbrauch von 5,6 L/100 KM zurückgelegt.


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Italien – Nördliche Gardaseeberge – Juni 2022

Mein vierter Versuch zu einer Südafrikareise wurde im April vom Anbieter storniert. Ich war die Einzige und somit war die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht. Nächster Versuch ist dann im Oktober. So gar nichts im Juni geht nun aber auch nicht. So pickte ich mir von meiner Liste möglicher Ziele Italien heraus. Den Gardasee hatte ich in den letzten beidem Jahren bereits bereist. Einmal im Südosten und im Jahr darauf im Südwesten. Offen war somit noch der Norden und die Berge dort. 

Zelt und alles andere ist vorhanden und machte es mir einfacher bei der zeitlichen Wahl. Einer Freundin bot ich die Mitreise an, welche freudig angenommen wurde. Am Sonntag, den 12. Juni, sollte die Abreise sein. Sonntag bis Sonntag, um den üblichen Samstag bis Samstag Reiseverkehr zu entgehen. Arbeitsbedingt wurde es dann doch von Samstag bis Samstag. 🙃

In den zwei Wochen vor Abreise stellte ich eine Essensliste zusammen mit drei neuen Rezepten. Einige Zutaten für die Mahlzeiten kauften wir schon Zuhause ein, sofern wir es nicht schon hatten. Somit waren nur noch wenige Zutaten vor Ort in Italien zu kaufen.


11. Juni – Los geht’s

Der Anreisetag war endlich erreicht. Am Vortag packte ich von mir alles bis auf den Tagesrucksack in Svarta. An diesem noch sehr frühen Samstag kam dann das Gepäck von Melli hinzu, sowie die Lebensmittel, die sie für uns schon eingekauft hatte.

Um 6:00 Uhr sind wir dann losgefahren. So früh, da wir zusätzliche Zeit für Pausen und Stau mitbedacht hatten und dennoch am Nachmittag an unserem Ziel ankommen wollten. In Österreich auf der A12 gab es den ersten Stau und das Navi meine es gut und zeigte uns einen Weg über Landstraßen zur Brennerautobahn. Bis Axams verlief es gut und da wir an einem Supermarkt mit Café vorbeikamen, nutzten wir dies für eine Mittagspause. Das war auch gut so, denn hinter Axams wartete die Polizei und ließ nur Einheimische durch die Sperre. Für uns war dieser Weg versperrt und wir suchten einen Weg zurück zur A12. Auf der Brennerautobahn war es dann zum Glück nur stockender Verkehr bis zum Brennerpass, an dem wir eine weitere Pause einlegten. Die Mautstation auf der Brennerautobahn konnten wir sehr bequem über die Spur mit vorheriger Registrierung passieren und war für uns damit nur ein langsames Durchfahren.

In Italien war die Brennerautobahn ebenfalls mit viel stockendem Verkehr verbunden. Zum einen Baustellen, zum anderen waren an der ersten Mautstelle nur drei Durchfahrten geöffnet. Deutlich später als ursprünglich gedacht kamen wir in Riva del Garda an. Zuerst sind wir in einen Markt, um Kleinigkeiten und vor allem Wasser zu kaufen. Damit steuerten wir den ersten Campingplatz im Ort an. Leider voll. Der zweite Campingplatz und auch der Dritte waren bereits voll. Eine Einzelübernachtung wäre möglich, eine ganze Woche auf keinem dieser Campingplätze. 

Nun, ich hatte schon vorher ein paar Campingplätze als Option gesehen und kurz gecheckt, ob an dem einen am Ledrosee noch eine Parzelle verfügbar ist. Lt. Internet ja. So sind wir an den Ledrosee gefahren und steuerten Camping al Sole, direkt am See liegend an. Ja!!! 😀 Hier gab es zwei freie Plätze. Diese schauten wir uns an, da der für die ganze Woche an den Pool anschloss und viel feste Erde aufwies, wollten wir dann doch noch einen Campingplatz am anderen Ende vom Ledrosee aufsuchen. Hier war es nicht besser. Die Parzelle war ebenfalls eher erdig. Schnell beim Camping al Sole angerufen und zurück, denn dort gefielen uns u. a. die Sanitäranlagen besser.

Die Campingplätze am Gardasee und am Ledrosee sind eher für Vans, Wohnmobile usw. gedacht und zum Zelten sind die Plätze nicht ganz so toll, da der Boden fest und mit wenig Wiese versehen ist. Das Aufbauen der Zelte war ohne Probleme möglich, nachdem wir einen Hammer, von einem Camper nebenan für die Heringe bekamen. Ich hatte meinen leider Zuhause liegen gelassen. 😖

Nun war es schon so spät, dass wir uns direkt an das Abendessen machten. Mie-Nudeln mit Gemüse.

Die Sanitäranlagen auf dem Campingplatz wurden in diesem Jahr erst erneuert und sahen super aus. Reichlich Toilette, Duschen und Waschbecken. Selbst in den Duschen gab es im Vorbericht ein kleines Waschbecken. Bei den Waschbecken waren sehr viele, große Spiegel und eine Menge an Föhns. 

Dieser Platz war zwar nicht den, den wir uns vorab ausgesucht haben, aber vom Personal und allem drumherum super. Es gibt auch ein paar Wiesenplätze, die waren nur bedauerlicherweise schon belegt und umziehen nach zwei Tagen wollten wir jedoch auch nicht.


12. Juni – Monto Baldo

Der erste Morgen am Ledrosee begrüßte uns mit gutem Wetter. So konnten wir unser gewohntes Frühstück auf einer Decke zwischen den Zelten zu uns nehmen. Kaffee und Tee mit Porridge, gepimpt mit einem Apfel und einer Banane. 

Vor unserer Abfahrt zur ersten Wanderung machte ich noch eine Runde zum See- schauen wie es hier am Morgen aussieht. Wir scheinen wohl doch ein wirklich schönes Eckchen ausgesucht zu haben. 😊

Dadurch, dass wir nun oberhalb von Riva del Garda unsere Zelte aufgeschlagen haben, war klar, dass dieser Weg die nächsten Tage der Anfang der Strecke zu einer Wanderung sein wird. Also los. Zuerst runter nach Riva del Garda und dort weiter zur Ostküste nach Malcesine. Die Wandertour beginnt ab der Bergstation und mit den Regeln (FFP2-Maske) wollten wir nur den oberen Part der Gondel auf den Berg nehmen.

Dass die Fahrt zur Mittelstation interessant sein wird, hatten wir vorab schon auf der Karte erahnen können. Tatsächlich wurde es noch interessanter. Kleine, schmale Straßen durch den Ort. So schmal an einer Passage das der Verkehr mittels einer Ampel geregelt wird. Auf dem letzten Kilometer ist es dann fast schon ein geteerter Feldweg und waren wir noch auf dem richtigen Weg? Ja. Nach einer letzten Kurve stand das Schild zum Parkplatz und fast direkt darauf, war dieser auch zu sehen. 

Der Kauf der Karten für zwei Personen hoch und wieder runter verlief mehr oder weniger über Zeichensprache. Einfach und in diesem Fall völlig ausreichend. Beim Zutritt wurden die Karten geprüft und auch ob wir Masken dabei haben. Während wir auf die Gondel warteten, war das Tragen noch nicht Pflicht, erst in der Gondel.

Aus der Bergstation kommend nahmen wir direkt wahr, dass es hier gefühlt mindestens zehn Grad kühler war. Gut so. Für Wanderungen muss es nicht so heiß sein und uns wird bestimmt durch die Bewegung noch ausreichend warm. Kurze Hosen und T-Shirt gingen ja schon.

Die Tour sollte zum Monte Altissimo di Nago auf über 2000 Metern gehen. Ob wir direkt zum Einstieg bereits die über 1000 Höhenmeter schaffen werden? Von der Bergstation liefen wir zuerst zu einem Aussichtspunkt oberhalb dieser und erhaschten dort einen Blick auf den Gardasee. Dabei hieß es auch anderen den Vortritt lassen, vor allem wenn diese Hörner besitzen. 😅

Der Wanderweg beginnt an der Bergstation in Form eines breiten, geschotterten Weges. Einfaches, bequemes Laufen mit großer Weitsicht, da hier keine Bäume sind. So liefen wir eine Weile leicht bergab und dann etwas steiler um den Berg und diesen herab in eine Senke. Uns war klar, dass es auf der anderen Seite wieder nach oben gehen sollte. 

Der Weg in der Senke war leider auf einer schmalen Straße. Dieser sind wir nur bis zum Rifugio Bocca di Novene gefolgt. Die Straße ist beliebt bei Motorradfahrern und so war der kleine Parkplatz beim Rifugio fast komplett mit Motorrädern voll. Weiter auf der Straße wollten wir nicht und in der Karte war ab hier ein kleiner Pfad eingezeichnet. Nur wo? An der Ecke des Parkplatzes zur Straße war er. Die ersten paar Meter sehr steil und kaum zu sehen, danach zeigte er sich zum Glück deutlicher. Viele sind hier scheinbar nicht unterwegs und uns ist hier keiner begegnet. Schade, denn der Weg war angenehm.

Dieser Pfad führt uns sogar zu unserem eigentlichen Tourenweg uns zwar so, dass wir durch die leichte Steigung eine Serpentinenphase umgangen sind. Auf dem weiteren Tourenweg war dennoch eine Serpentinenstrecke, hauptsächlich im Wald vor uns. Hier gab es an den Wendepunkten immer wieder kleine Stichwege zu Aussichtsplätzen, die selbstverständlich mitgenommen wurden. Aus dem Wald heraus war es eher ein gerader Weg, der dem Berg folgt.

Unseren Berggipfel hatten wir, wie wir aus dem Wald herauskamen, fast immer im Blick. Vielleicht waren wir zu schnell, vielleicht lag es am Wetter oder was auch immer – Melli hatte mit dem Kreislauf zu kämpfen und so entschlossen wir uns, an einem schönen Fleck eine größere Pause mit Aussicht auf den Gardasee zu machen. 

So langsam ging es ihr wieder besser, wir entschlossen uns dennoch dazu, den Rückweg anzutreten. Dieses Mal nahmen wir jedoch alle Serpentinen bis zur Straße herunter mit. Von dort ging es an der Straße entlang und am bekannten Rifugio vorbei. Wir hatten einen weiteren Pfad hinter dem Rifugio entdeckt, auf den wir abbogen. Langsam, im Wald bergauf bis wir zu einem Wanderparkplatz kamen, den wir schon am Vormittag passierten. 

Dieser führte dann wieder auf den geschotterten Weg und uns bis zur Bergstation – unserem Ausgangspunkt.

Da wir es nicht eilig hatten, kehrten wir in der Skywalk Bar an der Bergstation ein. Unsere erste Tour am Monte Baldo war beendet und so gab es Zucker (Trinken) und ein Sandwich. Im Hintergrund lief Rockmusik und die Bedienung war gut drauf und wagte Tanzeinlagen. 😀 Das hebte die Stimmung deutlich. Nicht das wir mies drauf waren, nur eben recht ruhig die letzten Kilometer.

Dann war es doch an der Zeit, die Gondel zur Mittelstation zu nehmen. Während der Fahrt dreht diese sich einmal um die eigene Achse. Es ist somit unerheblich wo man steht wenn man einsteigt. Einmal wird man den Blick in Richtung Gardasee haben. Unten angekommen hieß es im Restaurant neben der Mittelstation das Parkticket auslösen bevor wir runter nach Malcesine fahren konnten.

Auf der Fahrt am Morgen hatten wir bereits einige kleinere Buchten am See gesehen und so schauten wir, ob wir in der Nähe von solchen Buchten einen Parkplatz finden können. Oberhalb von Navene war dann ein Parkplatz direkt an der Gardasena Orientale mit einem freien Platz. Wir sind noch ein wenig an der Strandpromenade entlang gelaufen ehe wir uns eine Bucht aussuchten. Das Wasser war sehr erfrischend. Melli wagte sich sogar ganz in den See. 

Von der Sonne trocknen lassen und ausruhen. ☺️ Nicht weit von der Gardasena entfernt und doch hatte man von ihr nichts mehr wahrgenommen. 

Genug gefaulenzt! Uns war nach Gelato. So sind wir der Gardasena nach Torbole am Nord-Östlichen Ende des Gardasees gefolgt. Ich hatte auf der Karte einen Panoramaparkplatz oberhalb gesehen, den wir durch die Innenstadt ansteuerten. Die Parkplätze am Hafen waren wie vermutete alle belegt und das war im Nachhinein auch gut so. Sonst hätten wir diesen schönen Parkplatz mit seinen Parkflächen unter Olivenbäumen gar nicht kennen gelernt.

Durch einen Zugangsweg zur Innenstadt war es zur Gelateria La Bottega del Gelato an der Hauptstraße nicht weit und unser erstes Gelato in diesem Urlaub war bald in unseren Händen gewesen. Zum Schlecken des Eises haben wir uns auf eine Bank am gegenüberliegen Hafen gesetzt. Sehr lecker das Gelato.

Voll mit Eindrücken nahmen wir den Rückweg zum Campingplatz an. 

Für diesen Nachmittag und Abend wurde uns vorher gesagt, dass an der Bar eine Party sein wird. Die Musik war bei unserer Ankunft an der Parzelle nicht zu überhören. Unser Abendessen, Chili mit Süßkartoffeln, bereiteten wir daher bei guter Hintergrundmusik zu. Lecker war das Chili an der frischen Luft.

Zur Party selbst sind wir nicht. Das war uns in dem Moment zu viel Gedränge. Ein Bier hatte ich mir später dennoch dort geholt und am Zelt getrunken. Gegen 21:00 Uhr war die Party zu Ende. Wir konnten daher, als wir später in die Schlafsäcke sind, ruhig schlafen. Zuvor aber habe ich noch nach einer Wandertour für den nächsten Tag gesucht. Die ursprünglich angedachten Touren waren mit reichlich Höhenmeter verbunden und für den nächsten Tag wollten wir lieber etwas langsamer machen und weniger Höhenmeter angehen.

Tour: 10,4 Kilometer, 850 Höhenmeter


13. Juni – Canale de Tenno

Regen war angekündigt und hat sich über Nacht auch eingestellt. Es war nur ein ganz leichter Regen, der am Morgen deutlich im Zelt zu spüren war. Also umgedreht und noch eine Runde geschlafen. So sind wir beide fast zeitgleich eine halbe Stunde später aus den Zelten gekrochen. Geregnet hat es nicht mehr und der Boden war fast vollständig trocken. Wie immer hat sich der Regen im Zelt stärker angehört als er dann war.

Der Himmel war zwar noch bewölkt, das hat uns allerdings nicht davon abgehalten, wieder die Decke zwischen den Zelten auszubreiten und dort zu frühstücken. 

Molino Pellegrini – diese Mühle, inmitten von Riva del Garda hatte ich Zuhause bereits entdeckt. Es gäbe dort lokale Pasta und Seife. Für zwei Gerichte hatten wir bewusst keine Pasta dabei, da wir diese dort kaufen wollten. Somit sind wir nach Riva del Garda und an einem Platz an einer schmalen Straße fanden wir die Mühle mit ihrem kleinen Verkaufsladen.

Die Auswahl an Mehlsorten ist reichlich, die an Pasta, zumindest der lokalen, eher übersichtlich. Hier hatten wir wohl zu viel erwartet. Fündig sind wir dennoch geworden, bei Pasta, Keksen und Seife. Durch den Glaseinsatz in einer Tür konnte ich beim Verlassen des Ladens noch einen Blick in den Verarbeitungsraum werfen. Dort wurde gerade Mehl portioniert und verpackt.

Praktisch war, dass die Mühle in einem Viertel von Riva del Garda liegt, durch das wir zu unserer Wandertour ohnehin fahren mussten. So war dies nur ein marginaler Abstecher. Canale di Tenno war wenig später erreicht und der Parkplatz an der Straße noch fast leer. In einem Bogen sind wir dann in das Örtchen gelaufen. Es wurde mir zuvor als Ausflugsziel empfohlen und sollte somit nicht nur Startpunkt der Wanderung sein.

Schöne Gassen und Durchgänge erwarteten uns dort, bis wir auf der anderen Seite in einen neueren Teil des Ortes gelangten. Hier waren wir am Supermarkt, den wir für den Einkauf von Brötchen und Käse für die Wanderung aufsuchten. 

Mit Proviant versorgt folgten wir der Hauptstraße um vor Ortsende rechts in eine Gasse abzubiegen, die in einen Feldweg überging. Dieser Feldweg brachte uns von Canale di Tenno nach Tenno. Nicht wie in der Routenplanung unten durch das Tal, sondern etwas erhöht war unser eingeschlagener Weg und bot uns so immer wieder schöne Blick in das Tal.

War es in den Gassen von Canale die Tenno noch angenehm kühl, so wurde es nun immer drückender. Das hielt uns nicht ab, weiter zu gehen und durch Tenno über einen alten, steilen und gepflasterten Weg zu einem Dörfchen zwischen Canale die Tenno und Tenno. 

Im Dorf angekommen, trafen wir auf einen Platz mit einem Brunnen. Dort tauchten wir zur Abkühlung unsere Arme in das Wasser. Sehr angenehm und es brachte die gewünschte Erfrischung. Auch hier fanden wir, wie in Tenno und Canale di Tenno auch, wieder kleine Gassen und versteckte Winkel.

Wir waren in diesem Dorf noch nicht am höchsten Punkt angekommen. Der weitere Weg führte über einen Pfad zu einer Landstraße. Bereits auf dem Pfad hörte ich schon ein Grollen – zu sehen war jedoch noch nichts, da wir hauptsächlich in einem Wald unterwegs waren. Oben angekommen zeigte sich ein sehr dunkler Himmel vor uns. Wir aßen je einen Müsliriegel und nahmen dann mit der Landstraße und einem anschließenden Pfad den kürzesten und schnellsten Weg zurück nach Canale die Tenno. Vor dem Dorf trafen wir tatsächlich auf den ursprünglichen Wanderweg. Im Dorf suchten wir im ersten nicht abfälligen Durchgang Schutz. Es war der Durchgang, den wir morgens als erstes durchschritten (Bild oben!). Wir waren gerade noch rechtzeitig mit ein paar anderen im Dorf angekommen, als das Gewitter seinen Regen ablud.

Am Anfang des Durchgangs war ein Absatz, auf dem wir es uns gemütlich machten und da wir nichts anderes machen konnten als den Regen abzuwarten, legten wir unsere Pause somit auf das Tourende. Die Brötchen und den Käse aßen wir also in dem Dorf, in dem wir es gekauft hatten. 

Kaum waren wir mit unserer Pause fertig, hörte auch der Regen auf und die Sonne zeigte sich wieder.

Mit Sonnenschein ging es somit zurück zum Campingplatz. Auch hier hatte es geregnet. Ein paar Pfützen auf den Wegen waren noch vorhanden und unsere Zelten sahen unten herum sehr verdreckt aus. Die staubige Erde wurde durch den Regen gegen die Zelte geschleudert und hinterließ viele braune Spuren. Auf unserer Parzelle war zu unserem Eintreffen schon alles wieder trocken. Der Regenschauer war hier wohl genauso kurz. 

Geduscht und umgezogen sind wir am frühen Nachmittag nach Cecina gefahren. Dort war ich im letzten Herbst eine Woche und so zeigte ich Melli bewusst den Weg, den das Navi als direkten Weg vorgibt. Sehr schmale Straßen und Melli dachte gelegentlich, dass wir da nicht weiterkommen werden. Sind wir schon – ich kenne das Dörfchen ja. Beim Ristorante Cavallino 10 kehrten wir auf einen Kaffee ein. Die Besitzerin Paola erkannte mich sofort und begrüßt mich herzlich. 

Abendessen? Kein Problem, wenn das Wetter gut bleibt, denn dann wird im Freien gegessen.

Bis zum Abendessen (ab 19:00 Uhr) war es noch lange. Bei der Fahrt nach Toscolano Moderna kamen wir am Cavallino 10 vorbei und die Tür zur Küche war offen und ich erkannte Andrea, den Koch. Da nichts los war, hielt ich direkt vor der Tür und Andrea schaute gleich heraus. Auch er begrüßt mich sehr herzlich.  

In Toscolano Moderna verbrachten wir den weiteren Nachmittag. Zum einen ein wenig shoppen und eine Briefmarke kaufen, zum anderen hatten wir heute noch kein Gelato. Das gab es am Hafen vor einer Ortsrunde.

Abendessen in Cecina. 

Wir waren mit die ersten, die nach der Essensbestellung den Gruß aus der Küche bekamen. Ob ich da wohl ein VIP-Status habe? 😀 Melli und ich entschieden uns für Pastagerichte mit selbstgemachter Pasta. Den Abschluss bildete ein leckeres Dessert.

Während des Essens drehte Paola ihre Runden und sorgte dafür, dass es allen gut geht. Bezahlt haben wir, wie in dieser Gegend üblich, drinnen bei Paola. Beim verabschieden rief sie kurz Andrea, der sich aus der Küche meldete. Auf die Frage, wann ich wieder käme, meinte ich im nächsten Jahr. Im Hinterkopf hatte ich dabei die angedachte Reise nach Cinque Terre und auf der An- oder Abreise hier einen Stopp einzulegen. Das war ja mein Ziel in 2020, zu dem es nicht kam und mich damals zum ersten Mal dann an den Gardasee nach Bardolino verschug.

Die Fahrt zum Campingplatz erfolgte über die Gardasena. Zwischen zwei Tunnel ergab sich die Möglichkeit für einen Halt und einen Blick in der Abenddämmerung über den See.

Tour ~6,5 Kilometer, 405 Höhenmeter 


14. Juni – Monte Brione

Wir sind an diesem Tag zum Hafen von Riva del Garda gefahren, nach dem Frühstück und dem üblichen Abwasch. Wer schon am Gardasee war, kennt bestimmt die markante Erhebung, die Riva del Garda zum östlichen Nachbarort Torbole trennt. Der höchste Punkt dieser Erhebung ist der Monte Brione. 

Am Hafen sind wir zuerst entgegengesetzt zum nächsten Strand gelaufen, um zu sehen wie dieser beschaffen ist. Wie üblich ein Kieselstrand mit großen und kleinen Kieseln. Früh am Morgen noch völlig leer, wird er sich vermutlich bald füllen.

Über den Jachthafen zurück war am anderen Ende eine Bastion und dort der Einstieg zur Tour. In dieser Richtung führt der Weg am Kamm entlang langsam nach oben. Oft über Treppen und am Anfang mit vielen Aussichtsbuchten. 

Wir waren im Gegensatz zu den letzten Tagen nicht so alleine auf diesem Weg unterwegs. Von den Aussichtsbuchten hatten wir einen Ausblick auf den Gardasee und auf Torbole. Riva del Garda war durch Bäume meist verdeckt. Melli nahm die Stufen mit Begeisterung zur Kenntnis. Für sie passten diese zu ihrem Fitnesstraining und waren daher für sie weniger anstrengend. Ich selbst finde Stufen immer eher zwiespältig. Es geht schnell nach oben, jedoch sind diese meist nicht in dem Abstand, der für mich mit meiner Schrittlänge angenehm ist. Da wir so ziemlich jeden Aussichtspunkt mitnahmen, kam ich Melli gut hinterher.

Vor Torbole sahen wir sehr viele Windsurfer mit ihren Boards schon früh auf dem See. Dadurch war der See dort mit vielen bunten Punkten gesprenkelt.

Je weiter wir kamen, desto flacher wurde der Weg. Wobei flach jetzt nicht unbedingt mit gerade zu verwechseln ist. Es ging immer noch leicht nach oben bis zur Batteria di Mezzo. Eine alte Militäranlage, von der sich ein guter Blick auf Riva del Garda ermöglichte. Da die Bastion nah am Kamm ist, war Torbole ebenfalls gut zu überblicken.

Der Weg danach bis zum höchsten Punkt war unterhalb des Kamms im Wald und die Sicht in keine der beiden Städte möglich. Erst am Monte Brione öffnete sich der Blick in das Tal nördlich des Gardasees.

Vom Monte Brione liefen wir über schmalere Weg zu den Überresten einer weiteren Bastion und von dort dann bergab.

In einem Waldstück, an dem mehrere Wege zusammen liefen, waren uns nicht ganz klar, welcher Weg der richtige ist. Wir haben natürlich nicht den richtigen genommen, sondern einen, der uns in einer Schleife wieder hierher brachte. 😅 

Das war dann auch ein Weg herunter, der nicht dem aus dem Wanderführer entsprach. So sind wir an weiteren alten Militärgebäuden oder Resten davon vorbeigekommen. Eines stach heraus, da der eigentlich zugemauerte Eingang wieder halb offen war. Vorsichtig hatten wir es hinein gewagt und der größere Raum dahinter war voll mit Graffiti. Wandern mit Entdeckerexkursion. 😀

Als wir aus dem Wald herauskamen, folgten wir einem breiteren und gepflasterten Weg durch Olivenhaine und kamen am Nordende von Riva del Garda heraus. 

Der Weg durch Riva del Garda war nicht so spannend, aber irgendwie musste wir ja wieder zum Hafen kommen.

An der Hauptstraße, die wir kreuzten, liefen wir einen Extrabogen, um zu sehen, ob es ein Bistro für eine Pause dort gibt. Leider wurden wir nicht fündig zwischen den Restaurants und Eisdielen. In ein Restaurant wollten wir nicht, da unser Hunger nicht so groß war. Am Hafen sind wir dann in der Sailing Bar eingekehrt.

Direkt am See gibt es keine Frage nach einer Wanderung bei warmen Wetter – ab in’s Wasser. Dazu konnten wir uns in der Toilette der Bar umziehen und alles was wir nicht brauchten anschließend in Svarta lassen. Wir liefen jedoch nicht zu dem Strand an dem wir morgens waren, sondern über den Weg direkt am See nach Torbole und zu dem Strand vor den dortigen Campingplätzen. Hier ist der Strand breit und die Menge an Personen verteilt sich mehr. Nur bei den Schwänen und Enten mussten wir aufpassen.

Geschwommen und ausgiebig gefaulenzt, fehlte noch ein Gelato zum Abschluss.

Der Strand teilt sich in zwei Bereiche, getrennt durch einen Fluss. Diesen sind wir zur Hauptstraße gefolgt und kurze Zeit später waren wir an der Gelateria Capriccio und hatten unser Eis. 😀

Nach all diesen Erlebnissen an diesem Tag traten wir den Weg zum Campingplatz an. Vor dem Abendessen gönnte ich mir noch einen Latte Macchiato im Restaurant am Campingplatz während ich für den nächsten Tag eine Tour suchte.

Unser Abendessen, wie üblich mit Hintergrundmusik der Kinderdisco 😅 war Spaghetti mit Tomaten und Oliven. 

Tour ~8,9 Kilometer, 313 Höhenmeter, ~4 Kilometer Spaziergang zum Strand, Gelateria und zurück


15. Juni – Lago di Ledro

Wie eingangs erwähnt, war der Ledrosee nicht unser ursprüngliches Ziel zum Campen. Da wir nun hier waren und mit dem Campingplatz einen guten Platz hatten, entschlossen wir uns, eine Wandertour am See zu unternehmen. Am vorherigen Tag sah ich ein paar Touren, die umgebenden Berge hoch und einen um den See. Die Wege hoch waren jedoch alle mit sehr vielen Höhenmetern verbunden und aufgrund des warmen Wetter sollte es etwas chilliger sein. Ergo fiel die Wahl auf die Tour um den Ledrosee.

Das Wetter beim Frühstück ließ auf einen sonnigen und warmen Tag schließen. Auf dem See waren auch schon die erste Angler zu sehen. Vom angekündigten Nebel der Wettervorhersage war indes nichts zu sehen – gut so.

Noch im Schatten erstrahlte der Ledrosee in seiner eher türkisen als der blauen Farbe. Wir entschieden uns für die Runde um den See im Uhrzeigersinnn. Vom Campingplatz durch das Tor auf den Uferweg und diesem folgend nach Molina di Ledro. Vor dem Ort am See sind ein Restaurant und ein Hotel, welche wir passierten um dann um das Museum mit seiner Außenanlage zu laufen.

Hier wurden Überreste von Pfahlbauten entdeckt und ein paar Pfahlbauten für die Verdeutlichung am Museum rekonstruktiert wieder aufgebaut. Diese Funde sind auch der Grund, weshalb diese Gegend zum UNESCO Weltnaturerbe auserkoren wurde.

Danach folgte noch ein Straßenzug des Ortes, bevor es auf die Landstraße ging. Diese war nicht besonders breit, aber auch nicht die Hauptverkehrsstraße. Nun waren wir im Wald unterwegs.

So ganz gefiel es uns nicht auf der Straße zu laufen, obwohl so gut wie kein Verkehr war. In der Karte erkannten wir einen Weg, der etwas oberhalb verlaufen sollte. An der nächsten Biegung stand auch schon ein Schild. Steil, mehrere Meter nach oben, flachte der Pfad ab und schlängelte sich am Bergverlauf durch den Wald. Das war auf alle Fälle der schönere Weg zum nächsten Ort. Uns kamen mehrmals Personen u. a. mit Hund auf ihrer morgendlichen Runde entgegen.

In Val Maria Pur kamen wir durch diesen Pfad nicht am Ufer des Orts heraus, sondern deutlich oberhalb davon. Der Weg zurück zum Ufer war bei den wenigen Straßen schnell gefunden. Beim Verlassen des Pfades zum Ort, konnten wir auch lesen, auf welchem Pfad wir da gerade unterwegs waren, es ist der low und medium Ledro Trek.

Keinen dieser beiden Wege hatte ich gestern bewusst bei der Suche gesehen. Vielleicht aufgrund der Bezeichnung Trek nicht. Nun das hinter uns liegende Wegstück ist zumindest für beide Touren identisch. Beim späteren Nachlesen hat sich aufgetan, dass beide Treks ebenfalls um den See führen, nur eben nicht direkt am Ufer entlang.

Kaum wieder am See, erblickten wir einen Surfer auf einer Übungsstrecke. Gezogen von einem Seil versuchte er sich sich immer wieder an Sprüngen und bekam auch einige Drehungen hin während wir zusahen.

Eine Biegung weiter und wir waren an der Wiese zum Strand von Val Maria Pur. Wenige waren um diese Zeit hier und somit alles schön ruhig. Der Blick über den See mit seinen Farben begeisterte erneut.

Von Val Maria Pur bis zum nächsten Ort, Pieve di Ledro erfolgte über die schmale Landstraße, die, je näher wir Pieve kamen, zu einer Schotterstraße wurde. Wenige Autos waren hier unterwegs. Auf diesem Stück kamen wir an einigen Ferienhäusern, die unterhalb des Weges liegen, vorbei. Oben am Weg gibt es Parkplätze zu den Ferienhäusern und einen Weg hinunter. Ruhig und im Grünen liegen diese Ferienhäuser. 

In Pieve verläuft der Weg, den wir genommen haben, zwischen den beiden Campingplätzen und dem See entlang. An der anderen Ortsseite angekommen befanden wir uns in einem kleinen Park und einer Strandgegend. Wir suchten und fanden eine Bank für eine Rast. Obwohl es immer noch bewölkt war, liefen wir bereits seit längerem im Sonnenschein und auch die Rast war in der Sonne, die heute nicht ganz so stark war.

Was macht man nach einer Rast? Weiterlaufen zum nächsten Café, das nur ein paar Minuten entfernt lag. Nachtisch mit Kaffee. 😀 Es gab einen Cheesecake Pistacchi mit einem Latte im Hotel Ristorante Da Franco e Adriana.

Von Pieve bis Molina schlängelt sich die Hauptstraße des Tals dem Verlauf des Sees entlang und dazwischen ein gut ausgebauter Weg für Fußgänger und Radfahrer. In der Mitte der beiden Orte liegt Mezzolago. Bis wir dort ankamen, wurde die Sonne stärker und die Wolken weniger. Wie schnell es doch in den Bergen gehen kann.

Bei Mezzolago geht der Weg in einer Schleife durch den Ort. Das fanden wir erst einmal komisch. Warum den nicht weiter am See entlang? Den Grund erkannten wir schon beim zweiten Haus, an dem wir vorbei kamen. Die alte Hauptstraße ist heraus geputzt und fast an allen Häusern ist ein Wandbild. Beim ersten ist das Fischernetz sogar tatsächlich ein Netz und nicht gemalt.

Am Ende der alten Hauptstraße geht diese in einen neueren Weg über, der durch Wiesen verläuft und in einem Bogen zur Hauptstraße durchs Tal führt. Ein Zebrastreifen machte es einfach über die Straße zum Weg am See bis Molina zu kommen. Es ging nochmals vorbei an Buchten und einem kleinen Hafen mit wenigen Boten. Je näher wir unserem Campingplatz kamen, umso mehr Personen kamen uns entgegen. Die vielen kleinen Buchten wurde genutzt um ins Wasser zu kommen und dennoch nicht an einem Strand mit vielen Personen zu sein. Zumal hier bis fast zum Wasser Bäume Schutz vor der Sonne boten.

Zurück am Campingplatz zogen wir uns um und sind in den See. Eine angenehme Abkühlung direkt am Campingplatz. 😊

Für das Abendessen hatten wir uns ein zweites Mal für etwas lokales entschieden und bewusst für diesen Tag. Es sollte nach der Wettervorhersage regnen und so sah es am späteren Nachmittag auch aus, als würde es tatsächlich regnen. Nun, wir duschten und auch wenn es noch früh war, liefen wir los Richtung Molina. Die Pizzeria Ristorante Bar Al Lago di Spagnolli Mirko liegt vom Campingplatz aus gesehen am anderen Seeufer der großen Bucht. Ein gemütlicher Spaziergang, um dann zu erkennen, dass erst ab 18:00 Uhr geöffnet ist. 

Auf dem Weg sind wir an zwei Cafés vorbeigekommen und eines davon steuerten wir nun an. Gerade noch rechtzeitig. Kaum waren wir unter dem Vordach, setzte der Regen ein. Ein Nachtisch und einen Kaffee bestellten wir und warteten ewig. Hauptsache im Trockenen, aber eben auch der Grund warum wir uns gegen ein Abendessen hier entschieden.

Der Regen ließ nach und wir konnten nun wieder zurück, zumal es kurz nach 18:00 Uhr war. Ich wollte noch etwas am See laufen, Melli meinte es wäre besser direkt zur Pizzeria zu laufen, bevor eine lange Schlange am Eingang stehen wird. Wird schon nicht, war meine Meinung. Dennoch sind wir direkt zur Pizzeria. Ein Platz war schnell gefunden und noch während wir bestellten, stellte sich tatsächlich eine Schlange am Eingang ein. OK, Melli hatte mit ihrer Vermutung definitiv richtig gelegen.

Zu trinken haben wir uns zwei Aperol-Spritz bestellt und die Pizzen kamen auch kurz nach den Getränken. Melli hatte eine Pizza mit Büffelmozzarella gewählt und ich eine Calzopizza. Halb Calzone, halb Pizza. Die Pizzen waren sehr lecker. Gut gesättigt kehrten wir zum Campingplatz zurück. 

An diesem Abend hatten wir Lust und besuchten noch die Bar. Während wir dort waren lief die Kinderdisco. So konnten wir das Spektakel auch einmal sehen und nicht nur hören. Melli war fast die ganze Zeit am Grinsen. 😀

Tour ~12,7 Kilometer, ~100 Höhenmeter


16. Juni – Rifugio G. Chierego

Heute sollte es wieder eine Tour am Monte Baldo sein. Die Beschreibung des Weges zum Wanderparkplatz versprach schon eine interessante Anfahrt. Der Weg bis Prada Basse, ein zu Prada gehörender Ortsteil, war noch verhältnismäßig normal für die Straßen, die wir bisher am Gardasee erlebt haben. Danach jedoch wurde es ein sehr kurvenreicher und einspuriger Weg dessen Fahrbahn Risse und Schlaglöcher aufwieß. Kurz vor dem Wanderparkplatz wurde der Weg zu einem geschotterten Feldweg und endete auf einem großen festen Naturparkplatz. Irritiert waren wir Anfangs von den Pferden, die in der Mitte des Parkplatzes standen bzw. liefen.

Vorsichtig fuhren wir auf den Parkplatz und suchten uns einen Stellplatz. Neugierde hatten wir bei den Pferden scheinbar geweckt, kamen diese doch langsam auf uns zu. Einen Schuh konnte ich noch anziehen, bevor ich von einem Pferd am Kopf beschnuppert wurde. Also bin ich um Svarta geflüchtet um in Ruhe den anderen Wanderschuh anziehen zu können. Die Turnschuhe flux in den Kofferraum und den Rucksack heraus. Melli hatte bereits alles und wartet mit Abstand. 

Der Weg vom Parkplatz war zuerst geteert. Noch vor der ersten Kreuzung wurde ein geschotterter Weg daraus. Hier sind wir rechts herum um in einer Schleife hoch auf den Grat bzw. um unterhalb des Grates zu gelangen. Dass der Weg bis hierher in einem Wald verlief gefiel uns. Nicht die ganze Zeit in der Sonne zu laufen war angenehm.

Durch den Wald konnten wir jedoch nur hin und wieder einen Blick auf den Gardasee erhaschen. Erst als der Wald endete und der Weg durch eine Wiesenlandschaft führte war ein freier Blick möglich. Auch unser Ziel, das Rifugio G. Chierego war zu sehen. Das Rifugio verschwand allerdings immer wieder in einer Nebelwolke. Je näher wir kamen, umso deutlich wurde der Nebel, der von der anderen Bergseite hoch kam. Erinnerungen an eine frühere Allgäu-Tour kamen hoch.

Bis fast zum Rifugio stieg der Weg so langsam, sodass wir keine Stöcke verwendeten. Erst auf dem letzten halben Kilometer verwendeten wir die Stöcke, da der Weg deutlich steiler und unwegsamer wurde. Oben angekommen war es leicht windig. Das Rifugio bot zum Glück ein paar windgeschützte Plätze für eine Rast. 

Mittagszeit und wir hatten Hunger. Am Rifugio wählten wir daher etwas warmes – Spinatspätzle mit Speck. Wir dachten, dass es sich um Spätzle mit Spinat und Speck handeln würde. Weit gefehlt. Der Spinat war im Spätzleteig. Lecker und durch die Käsesoße sehr sättigend. Der Ausblick beim Essen war zudem grandios.

Der Weg zurück zum Parkplatz verlief tiefer am Berg. Herab vom Rifugio, durch Weidegebiete. An einem Teich waren einige Kühe zu sehen und weit von uns entfernt. Auf ihre Hinterlassenschaften mussten wir allerdings schon aufpassen. Eine zweite Herde machte es sich direkt auf dem Wanderpfad bequem. Hm.. Hindurch oder im Bogen herum. Vermutlich würden die Kühe weichen, uns erschien es dennoch besser um sie herum zu gehen.

WIr kamen daraufhin an einer Zwischenstation einer Seilbahnen an. Die Route zeigte einen Weg genau durch diese hindurch. Die Station war zwar wegen Bauarbeiten gesperrt, ein Weg hindurch war aber schon möglich, nur um daraufhin festzustellen das der eigentliche Weg oberhalb der Station verläuft. 😅 Der Weg wurde wieder schmaler und verlor sich. 🙃 An einer Art Kreuzung wählten wir den Weg, der uns erschien als könne er auf den geplanten Weg führen. Dies tat er dann auch.

Von hier bis zur Kreuzung vom Anfang war es wieder ein breiter Feld-/Waldweg. Was uns langsam ziemlich auf die Nerven ging, waren die Fliegen, die uns schon von Anfang an begleiteten. Nur am Rifugio und in dessen Nähe war es ihnen wohl zu windig und der Grund dafür, dass sie uns dort in Ruhe ließen.

Da der Himmel hinter uns immer bewölkter und dunkler wurde, beschleunigten wir unsere Schritte. Vereinzelte Tropfen bekamen wir ab, mehr zum Glück nicht.

Wer wartete auf dem Parkplatz auf uns? Richtig – Svarta und die Pferde.

Am und um das Rifugio trafen wir andere Wanderer, ansonsten waren wir auf dem gesamten Weg fast immer alleine. Auch wenn sich der Parkplatz gefüllt hatte, so hatte es auf dem Weg für uns keine Auswirkung gehabt.

Schuhe umziehen und den spannenden Weg wieder nach unten fahren. Ein paar Mal hielt ich an, um Bilder davon zu machen.

Auf der Fahrt am Morgen hatten wir bereits einige Olivenölgeschäfte an der Gardasena gesehen und eines das Luftmatratzen verkaufte. Bei dem Geschäft mit den Luftmatratzen hielten wir zuerst. Melli wollte eine ganz Spezielle. Die gab es nur nicht und so ist sie ohne eine Luftmatratze zurück gekommen. 

Im selben Ort war dann auch ein Ölivenölgeschäft das uns einen guten Eindruck von außen vermittelte. Ein Parkplatz direkt davor machte es uns einfach. Wie sich herausstellte gab es nicht nur Olivenöl mit und ohne Verfeinerung sondern noch einiges mehr zu entdecken wie Oliven, Pasta, Marmelade und Seife.

Wie gut, dass unser Weg uns durch Torbole führte. Wir steuerten wieder den Parkplatz unter den Olivenbäumen an und ebenso die Gelateria für ein Eis.

Was wir bei unserem ersten Besuch in Torbole schon gesehen hatten, war der Strand und zu diesem liefen wir, nachdem wir unser Eis verputzt hatten. Badesachen hatten wir am Parkplatz bereits angezogen.

Nach zwei Hüpfer in das kühle Nass und dem trocken werden sind wir langsam zu Svarta zurück. 

Am Campingplatz hatten wir für unser Abendessen Reis nach Thai-Art gewählt.

Bevor wir in die Schlafsäcke sind, wurde noch die Postkarte von Wickie an Kristina, Wickies Mama, geschrieben.

Tour ~13,4 Kilometer, ~630 Höhenmeter


17. Juni – Cima SAT

Melli hatte irgendwie dann doch noch Interesse an dem Olivenöl mit Pepperonccini. Das gab es auch im Laden des Campingplatzes und ich fand noch lokale Seife dort. Die musste natürlich auch mit. 😊

In Riva del Garda hatten wir uns zuerst in der Einfahrt zu einem Parkhaus geirrt und die Einfahrt zu einem Eingang für ein Hotel genommen. War gar nicht so einfach wieder herauszukommen mit dem Verkehr auf der Straße. Eine Runde über zwei Kreisel und wir hatten den richtigen Eingang gefunden.

Die Tour beginnt lt. Wanderführer nur wenige Meter vom Parkhaus entfernt und führte uns zuerst über einen gepflasterte Weg in Serpentinen nach oben. In den Spitzkehren gab es Verweilplätze, aber auch zwei Zugänge zu Häusern. Das eine eher am zerfallen, war das Andere gut gepflegt. Ob die immer über diesen Weg zu ihrem Haus kommen? Es gibt bestimmt noch eine Alternative, die wir jedoch nicht gesehen haben.

Am Ende des gepflasterten Weges folgten wir der Beschilderung Bastione nach links. Der Weg war nun ein Naturweg der uns sicher zur Bastion brachte. Die Bastion ist eine Ruine mit einem angeschlossenen Café. Die Aussicht von der Terrasse und aus der Ruine auf Riva del Garda waren toll.

Ein älteres Paar, das wir trafen, war recht flott unterwegs und das ohne Stöcke, die wir hinter der Bastion auspackten. Des Rätsels Lösung verrieten sie uns. Sie wollten wie die meisten zur Capella di Santa Barbara. Für uns war dies lediglich ein zweiter Anlaufpunkt auf dem weiteren Weg mit vielen Höhenmetern. Auf dem dritten Bild ist die Kapelle von einer Hütte bei der wir eine kurze Rast einlegten am Berg zu sehen.

Nicht weit hinter der Kapelle trafen wir auf eine Kreuzung und zwei Männer mit Klettersteigausrüstung. Sie waren wieder auf dem Rückweg, obwohl sie noch nicht weit auf dem Klettersteig vorangekommen waren. Einer hat mit der Hitze gesundheitliche Problem und so war es eine gute Entscheidung für die Beiden den Rückweg anzugehen. Uns konnten sie von der Leiter erzählen, auf die wir laut dem Wanderführer stoßen werden.

Ab der Leiter wird der Weg zu einem Klettersteig. Bis auf die Leiter, die auch durchaus ohne Ausrüstung zu bezwingen war, wurde der Weg danach lediglich schmal und oft direkt an einem Abgrund bis zum Ende des Klettersteiges.

Cima S.A.T wiederum ist nur mit Klettersteigausrüstung zu begehen. Für uns war am Fuß des letzten Felsens das Ende. Den höchsten Punkt der Tour hatten wir da schon hinter uns. Ein paar sind vom Gipfel herunter gekommen mit Ausrüstung, während wir unten unsere Pause machten.

Der Weg nach unten war mehr dem Tal und nicht dem See zugewendet. Es war ein schöner Wanderweg, der fast komplett im Wald war und uns so Schatten spendete. Bei 30 Grad sehr angenehm nicht nur in der Sonne zu laufen.

Die letzten zwei oder drei Kilometer verliefen allerdings auf einem oft sehr abschüssigen betonierten Weg. Das war nicht so schön, nach der Tour bis zu diesem Punkt. Wir kamen dann am oberen Ende der Serpentinenstrecke an und sind diese herunter und zu Svarta gelaufen.

Ohne Wanderrucksäcke nahmen wie den kürzesten Weg zu einer Gelateria in der Altstadt. Ein letztes Eis am Gardasse für diesen Urlaub auf der breiten Fußgängerzone am Rande der Altstadt war wohlverdient.

Reichlich ausgepowert durch die Hitze nahmen wir nach unserer Fahrt zum Campingplatz im Ledrosee ein Bad und relaxten. 

Frisch geduscht wagte ich mich in das Restaurant des Campingplatzes um mir dort einen Latte Macchiato zu bestellen. In der Abendsonne schrieb ich meine Tagesnotizen beim Genießen des Latte Macchiatos.

Das Abendessen, Spaghetti mit Tomaten (One Pot) mit vielen Gewürzen und Oliven war lecker. 

Noch nicht ganz Müde, schnappte ich mir mein Buch und bestellte einen Hugo um an einem der Tische der Bar zu lesen. An diesem Abend war es ruhig und so funktionierte das mit dem Lesen gut.

Tour ~13,8 Kilometer, ~1285 Höhenmeter


18. Juni – Heimreise

Es war abzusehen, dass dieser Tag kommen würde. Abreise. Gemütlich und ausgiebig gefrühstückt stand das Packen an. Zelte abbauen und alles in Svarta verstauen. Wir sind an diesem Tag bewusst früh aus den Schlafsäcken, um früh die Reise anzutreten.

Während ich in der Rezeption unseren Aufenthalt zahlte, verschwand Melli im Kiosk. Brötchen und Käse sollten für die Reise gekauft werden. 

In Riva del Garda steuerten wir die erste Tankstelle an, die auf unserem Weg lag. Svarta hatte Durst. 😅 Während des Tankens kam eine Gruppe Schweizer mit sehr ausgefallenen Fahrzeugen, um ebenfalls zu tanken. 

Der Weg bis zum Brenner war mit Baustellen und leider mit reichlich stockendem Verkehr verbunden. Am Brenner machten wir daher schon eine Pause und aßen die Brötchen mit dem Käse.

Auf der österreichischen Seite der Autobahn war es jedoch nicht besser und ein Ausweichen nicht möglich. Die Polizei sperrte die Abfahrten und schickte jeden wieder zurück. Dies wurde bereits am Brenner deutlich mitgeteilt. Nervig, allerdings dann doch nicht ganz so schlimm wie wir vermutete hatten nach der Angabe.

Das Navi meinte uns eine Alternative für den Heimweg bieten zu müssen und entschied sich für einen Weg über Garmisch Partenkirchen. Doofe Idee. Im Umkreis war sehr viel Polizei unterwegs und wir kamen auch durch eine Kontrollstelle. Dort konnten wir zum Glück ohne zu Halten weiterfahren. Was wir nicht auf dem Schirm hatten war, dass in der Folgewoche der G7-Gipfel in Garmisch Partenkirchen stattfinden wird und zuvor schon alles abgeriegelt und kontrolliert wird. 

Nach eine langen Fahrt sind wir dann gegen 20:00 Uhr Abends bei Melli angekommen. Auf dem Weg von Ihr zu mir habe ich noch meinen Wocheneinkauf erledigt und mir einen Döner zum Abendessen geholt.


Resümee

Die Berge im Norden des Gardasees sind oft mit reichlich Höhenmeter verbunden. Im Sommer muss damit gerechnet werden, dass die Weitsicht durch die Wärme und Luftfeuchtigkeit eingeschränkt ist. Dennoch sind die Touren abwechslungsreich – Weitsicht ist eben nicht alles!

Ob der Sommer eine gute Idee war? So ganz sicher bin ich mir nicht. Die Wärme fordert ihren Tribut bei den Touren. Reichlich Wasser sollte daher immer dabei sein, ebenso wie eine Kopfbedeckung. Eine anschließende Kühlung mit einem Bad im See ist, im Gegensatz zum Oktober, eine sehr angenehme Sache.

Gelato hingegen geht immer. 😊



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Italien – Venezien – Gardasee und Venedig – Oktober 2020

Ende 2019 hatte ich mich mit den Kosten und dem Design eines neuen Bades beschäftigt. Als alles stand war es gar nicht so einfach noch Handwerker zu finden. Entweder viel zu teuer oder „Wir verbauen nur, was wir bereitstellen“. Letztere wäre ja ok, wenn sie genau dazu in der Lage wäre. Es hat sich dann jedoch noch ein Unternehmen gefunden und das konnte mir dann auch tatsächlich noch für 2020 einen Termin nennen. Ende September sollte es losgehen.

Zuerst dachte ich, es wäre vielleicht nicht schlecht, genau während dieser Zeit in den Urlaub zu verschwinden. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass eine tägliche Kontrolle mehr als gut war. Da kann man am Anfang alles erzählen, Zeichnungen vorlegen und es wird dann doch nicht so gemacht. 😖 Daher durften die Handwerker gelegentlich mehr machen, bis es so stimmte, wie ich es wünschte.

Wie absehbar war, dass nur noch die Endmontage der Armaturen fehlten, schaute ich nach einem Urlaubsziel. Die Duschabtrennung (Glaswand) und Schiebetür sollten eh später kommen (Lieferzeiten).

Fast drei Wochen ohne eigenes Bad!

Schon länger hatte ich ein Auge auf Cinque Terre in Italien geworfen. Eine Vorstellung der Touren hatte ich auch. Für diesen Trip hatte ich mir eine feste Unterkunft in Levanto ausgesucht. Auf der Anreise sollte es eine Zeltübernachtung am Gardasse geben und auf der Rückreise in Südtirol.

Ohne Stopp wollte ich Tirol passieren, war es doch im Oktober zum Risikogebiet erklärt worden (Pandemie). Die Mautgebühr zahlte ich daher Online und für die Mautstationen registrierte ich mich mit Svarta beim ASFINAG.

Am 15. Oktober packte ich Svarta, sodass alles für den 16. Oktober, für die Abreise vorbereitet ist.


16. Oktober – Anreise Gardasee

Der frühe Vogel….
Für eine Fahrt ohne Hektik, stand ich früh auf, um genügend Zeit für Pausen auf der Fahrt zu haben. Beim morgendlichen Kaffee meldet sich direkt nach dem Einschalten auch gleich eine Freundin. „Ab morgen wird Cinque Terre zum Risikogebiet“. Neeee.

Unabhängig von meiner Einstufung war es ein No-Go durch eine Vorgabe meines Arbeitgebers. 14 Tage Gehaltsverzicht bei bewusster Reise in ein Risikogebiet. Was nun? Bei einem weiteren Kaffee prüfte ich die Lage und Venezien sowie Südtirol waren und sollten kein Risikogebiet werden. Hm, am Gardasee wollte ich ursprünglich eine Zwischenübernachtung einlegen. Wieso nicht einfach einige Tage dort verbringen. Die Zwischenübernachtung war am nördlichen Ende gedacht, für ein paar Tage dort dachte ich mir, dass das Südufer besser wäre. In Bardolino fand ich einen Campingplatz, der mir zusagte.

Also Gardasee. Ich packte noch mein Notebook ein und los ging es. Während der ersten Pause schrieb ich den Vermieter in Levanto an und erkläre, warum ich nicht kommen könnte. Während der Fahrt kam auch schon eine Antwort. Bei der nächsten Pause las ich sie. Die Buchung wurde ohne weitere storniert. Wenn ich später alleine nach Cinque Terre kommen werde, wird das sicherlich mit einer Übernachtung bei A’Taversa sein.

Kurz vor der österreichischen Grenze stoppte ich ein weiteres Mal. Die Fahrt bis hierher war hauptsächlich im Nieselregen. Nicht so pralle. Durch Tirol ging es ohne Stopp. Hier regnete es zwar nicht, dafür lag am Fernpass links und rechts schon Schnee. Gut, dass ich schon die Winterreifen montiert hatte. Durch die vorherige Registrierung konnte ich die Mautstation vorm Brenner ohne anzuhalten passieren. Kurz darauf kam eine Info E-Mail mit der Bestätigung und der Abbuchungsinformation zur Maut. Sehr angenehm diese Variante mit der Registrierung.

Kaum über den Brenner wurde es sonnig und deutlich wärmer. Es stellte sich direkt ein Urlaubsgefühl ein. 😀

Das war meine erste Italienreise mit dem eigenen Auto und der Nutzung von Autobahnen. Wie wird hier die Maut funktionieren? Eine vorherige Registrierung war leider nicht möglich. Vom Brenner ging es noch lange durch das dahinter liegende Tal, bis ich dann auf die erste Mautstation traf. Hier zieht man ein Ticket. Aha, so geht das hier.

Bei Affi (Gardasee Süd) verließ ich die Autobahn über einen großen Kreis und kam auf der anderen Seite der Autobahn an der Mautstation an. Ticket rein und dann artig bezahlen. Etwas fummelig ist es, das Rückgeld aus der Schale zu holen.

Nun ging es über Landstraßen über den unteren Ausläufer des Baldo direkt nach Bardolino. In Bardolino nach Norden und kurz nach dem Ortsende war dann auch schon der Campingplatz. Unterwegs hatte ich mir überlegt, ob ich die ganze Zeit zelten oder doch lieber eine feste Unterkunft nehmen möchte. Ich entschied mich für eines der Appartements mit eigenem Bad. Ein eigenes Bad nach fast drei Wochen – was Neues. 😀

Das Appartement war im oberen Stockwerk und der Zugang erfolgte über eine eigene außen liegende Treppe zu einem kurzen Flur zu den drei Appartements. Meines war rechts der Treppe und hatte zwei Fenster mit Seeblick. 😊 Nachdem ich alles in das Apartment gebracht hatte, bin ich eine Runde gelaufen, um mich dann dem Abendessen zu widmen.

Nach dem Abendessen schnappte ich mir das Notebook und suchte nach Wanderführern für den Gardasee, und zwar als E-Book. Bei Rother wurde ich fündig, kaufte diesen Wanderführer und lud ihn herunter. Nun konnte ich nachsehen, was es so um Bardolino für mögliche Touren gibt und hatte dann vier für die kommenden Tage herausgesucht.

Ein langer Tag und wenn man bedenkt, wo ich eigentlich hin wollte, mit deutlicher Änderung. Jedoch hatte ich seit dem Brennerpass ein gutes Gefühl, das Richtige gemacht zu haben und schlief beruhigt ein.


17. Oktober

Ein sonniger Tag begrüßte mich an meinem ersten Morgen am Gardasee. Die ausgesuchte Tour startet in Brenzone Sul Garda. Der Parkplatz ist oberhalb der Altstadt und das Navi zeigte mir dazu einen abenteuerlichen Weg durch Brenzone. Von der Hauptstraße bog ich dazu in eine sehr schmale und steile Straße ab. Am Ende der Straße trifft man auf die parallel zum See verlaufende Straße oberhalb von Brenzone. Der Parkplatz war nun nicht mehr weit.

Durch den Ort, über kleine Straßen, gelangte ich zu einem alten Mauleselweg (Mulattiere). Ein gepflasterter Weg, der nur eine Richtung kennt – nach oben. Nicht lange und ich entledigte mich einer Bekleidungsschicht. Die Fleecejacke war doch zu viel. Mit der Sonne und der Anstrengung war mir auch so warm genug.

Auf dem Weg kam ich an einzelnen Gebäuden vorbei. Sommerhäuschen und/oder Schutzhütten. Je höher ich kam, desto mehr führte der Weg durch den Wald. Der Weg endete an einer Kreuzung, an der es für mich nach links und somit weiter bergauf ging. Von hier allerdings nicht mehr so lange und ich kam aus dem Wald heraus und zu einigen Gebäuden. Hier war auch die Landstraße durch die Berge. An einer Bank machte ich Rast. Dazu packte ich mich wieder wärmer ein. Hier oben auf 1000 Höhenmeter im Val di Flies war es kühler und auch nebelig.

Das Ziel lt. Wanderführer ist eine Speckhütte auf der anderen Seite des Tals. Diesen kleinen Abstecher habe ich nicht genommen, sondern bin direkt wieder denselben Weg zurück bis zur Kreuzung gelaufen. Hier nun jedoch geradeaus weiter. Dieser Weg führt über sehr viele Serpentinen hinunter nach Casteletto. Den Ort streifte ich nur, um jetzt auf einem flacheren Weg nach Brenzone zu kommen. Auf einem Stückchen führte der Weg durch ein Gehege und ein paar Esel waren ziemlich neugierig und sind direkt zu mir gekommen. Einer stupste mich sogar ganz leicht mit seiner Schnauze. 😊

Vor Brenzone nahmen die Felder mit Olivenbäumen zu und bald waren diese auf beiden Seiten des Weges. Einige Bauern waren auf einem Hain fleißig bei der Ernte.

Durch Brenzone ging es über die Altstadt hinunter an den Gardasee. Die Altstadt ist nur über schmalen Gassen begehbar und liegt schön am Berg. Am Hafen fand sich ein Café und ein Platz in der Sonne.

Jetzt hieß es wieder durch die Altstadt zum Parkplatz zu laufen. In der Nähe des Parkplatzes geht eine Straße in die Berge ab. Das große Schild an der Kreuzung macht reichlich Einschränkungen in Bezug auf Geschwindigkeit aber auch welche Fahrzeuge hier durch dürfen. Das machte mich neugierig und so bin ich diese Straße in die Berge gefahren. Je höher ich kam, desto mehr nahm wieder der Nebel zu. Die Straße selbst war kurvig und schön schmal – genau das Richtige für einen MINI. Oben kam ich an der Landstraße heraus, die ich schon von der Wanderung kannte. Über diese bin ich dann nach Bardolino zum Campingplatz zurück.

Im Appartment kochte ich mir einen Kaffee und lief mit diesem in einem Thermobecher durch den Campingplatz zum See. Fast genau gegenüber dem Ausgang des Campingplatzes war ein Steg und dieser war mein Ziel. Hier machte ich es mir in der Nachmittagssonne gemütlich und trank den Kaffee (Titelbild!).

Ein erster schöner Tag, der mir zeigte, dass die Herbstsonne am Gardasee toll sein kann.

Bevor ich mich jedoch schlafen legte, drehte ich noch eine Runde an der Strandpromenade.

Tour: ~13,5 Kilometer, ~1000 Höhenmeter


18. Oktober

Tori del Benaco liegt nahe bei Bardolino und war damit schnell erreicht. Der Parkplatz in einer Parallelstraße zur Gardasena, der Hauptstraße um den See, war auch nicht so abenteuerlich zu erreichen wie am Tag zuvor.

Vom Parkplatz lief ich zuerst nördlich und dann in einer Schleife nach Süden durch den Ort. Der weitere, meist breite Weg führte parallel zum See bis zu einer Landspitze. Die Aussicht bis hier über Olivenhaine und Waldstücke auf den See war toll. An der Landspitze war es ein Zickzack hinunter zur Gardasena und dort über diese hinüber. Auf dem äußersten Ende liegt San Vigilo – Baia delle Sirene, so der alternative Name, der Villa und der dortigen Kirche.

Wer dort eine Übernachtung gebucht hat, kann sich innerhalb der Mauern der Villa und zum Badestrand bewegen. Alle anderen und damit auch ich, haben nur den Zufahrtsweg und einen Gang, der zum kleinen Hafenbecken führt. Am Hafenbecken befindet sich ein beliebtes Restaurant und einige Gäste kommen auch mit Booten. Während ich dort saß und etwas zu mir nahm, kam sogar ein Hubschrauber und brachte Gäste.

Über fast denselben Weg ging es danach zurück nach Tori del Benaco. Fast, da ich nach der Straßenüberquerung dieses Mal einen Linksbogen wählte, um auf den oberen Weg zu kommen. Es geht hier an einer alten Festungsmauer vorbei. So wirklich sehen, was dahinter ist, konnte ich auch durch das Eingangstor nicht.

In Tori del Benaco angekommen lief ich zum Hafen, um das Örtchen kennenzulernen. Direkt neben dem Hafen gibt es eine alte Festungsanlage, von deren Türme man einen guten Blick über die Stadt und den Gardasee hat. Ebenso kann man hier von oben auf den Limonengarten schauen, durch den auch ein Weg führt.

Auf dem Weg zu Svarta kam ich an einer Gelateria vorbei. Es war sonnig und ich dachte mir, ein Eis geht. 😀 Lecker Zitrone!

Meine Nachbarin schickte mir einen Zeitungsbericht und fragte, ob ich Kekse mitbringen könnte, wenn ich sie sehe. Gemeint sind die Nutella Biskuits, die es zu diesem Zeitpunkt ausschließlich in Italien gab. Der Run darauf war so groß, dass selbst Italien anfangs nicht ausreichend beliefert werden konnte. Also mal sehen wie das im Supermarkt aussieht, zumal ich noch was zum Trinken und Nudelmehl kaufen wollte.

Der Supermarkt hatte mehr als genug von den Keksen und so waren es mehrere Packungen, die ich einkaufte. Bei Nudelmehl war es nicht so einfach. Das Regal mit Mehl hatte volle Höhe und war ungefähr vier Meter breit, mit sehr vielen Mehlsorten. Hab’ dann aber doch die richtige Sorte gefunden und ein paar Packungen mitgenommen. Der erfolgreiche Einkauf wurde mit einem Bild an meine Nachbarin dokumentierte, die sich auf die Kekse und das Mehl freute.

Am Campingplatz erfolgte wie am Vortag das Brühen eines Kaffees mit anschließend Gang zum Steg. Hier wurden die Kekse sofort geprüft. Lecker. 😀

Nachdem etwas früheren Abendessen unternahm ich einen Spaziergang am See entlang bis nach Bardolino und zurück. An der Promenade war doch einiges los. Hatte ich so nicht erwartet.

Tour: ~18 Kilometer


19. Oktober

An diesem Tag war keine Anfahrt nötig, da es vom Campingplatz nach Norden losging. Der nächste Ort ist Garda und war nach ungefähr 1,5 Kilometer erreicht. An diesem Morgen war noch nicht soviel los an der Strandpromenade, was mir gefiel. In Garda ging es quer durch die Stadt und dann nach oben zum Aussichtspunkt Rocco di Garda. La Rocca, der Berg über Garda ist oben leicht hügelig und war von dem Aussichtspunkt bald erreicht. Hier lohnt es sich einmal den Weg, um den Berg zu gehen.

Von hier geht es zuerst durch schmalere Waldwege und anschließend auf einem Wirtschaftsweg vom See weg. Dabei kam ich zum Eremo di San Giorgio. Es war jedoch geschlossen an diesem Tag und so ging ich weiter über Wirtschaftswege bis nach Sem-Rocca, das oberhalb von Bardolino liegt. Ein leicht verschlafenes Örtchen, von dem mich ein Weg nach Bardolino brachte. Ungefähr auf Höhe des Campingplatzes.

Ich lief die Straße jedoch weiter und gelange so an eine Querstraße, die mich zu einem der Kreisel in der Mitte von Bardolino brachte. Hier nun über die Straße und durch kleine Gassen nach Süden. Irgendwann gelangte ich wieder an die Hauptstraße, bog nach rechts ab und lief bis zum See, um dort die Promenade zurückzunehmen. Auf dem Weg zum Campingplatz machte ich an einem Café eine Pause.

Nach dem Abendessen packte ich das Notebook aus und recherchierte. Ich hatte eine Idee und nachdem ich ein günstiges Hotel gefunden hatte, buchte ich dieses und einen Platz für Svarta in einem Parkhaus für zwei Tage. Übermorgen sollte es daher einen Standortwechsel geben.

Tour: ~15 Kilometer


20. Oktober

Die Wanderung an diesem Tag war auf der Ostseite des Baldos. Ein alter Pilgerweg mit sehr, sehr vielen Stufen hoch zum Santuario Basilika Madonna della Corona.

Der Weg von Bardolino nach Brentino führt zuerst zur Autobahn, über diese hinweg und ein paar Kilometer parallel, um dann wieder die Autobahn zu queren. Brentino ist ein kleines, ruhiges Örtchen. Es sind scheinbar nicht mehr so viele, die den alten Pilgerweg nehmen. Die meisten kürzen ab, indem sie von einem naheliegenden Parkplatz zur Basilika laufen.

Für mich stand fest, den längeren und interessanteren Weg zu gehen. Stufen begrüßen einem am Anfang des Weges im Ort und begleiten einen immer wieder auf dem Weg nach oben. Es waren tatsächlich kaum andere mit mir auf diesem Weg unterwegs zu Basilika.

Das Santuario schmiegt sich an den Berg und mir kamen dabei Erinnerung an Paro Taktsang (Tigernest) in Bhutan. Auch dieses Kloster schmiegt sich malerisch an den Felsen.

Auf dem Klostergelände wurde es wieder voller. Die Enge der Verbindungswege verstärke den Eindruck zusätzlich. Am rechten Rand, vor der Kirche fand ich ein Eckchen, an dem ich unbelästigt eine Pause machen konnte.

Der Weg, durch den Wald hier hoch, war nun mein Weg wieder zurück nach Brentino.

Nach der Wanderung bin ich ein letztes Mal mit einem Kaffee auf den Steg gelaufen. Noch vor dem Abendessen zog ein Nebel über den See und verhüllte diesen.

Nach dem Abendessen packte ich meine Sachen, so weit wie möglich, um es am nächsten Morgen einfacher zu haben.

Tour: ~7 Kilometer, ~600 Höhenmeter


21. Oktober – Auf Wiedersehen Gardasee, Willkommen Venedig

Am Abend zuvor wurde es nebelig und heute Morgen scheint wieder die Sonne, als wäre nichts gewesen.

Nach dem Frühstück wurde der Rest gepackt und anschließend das Appartement sauber gemacht. An der Rezeption war nicht nur das Abgeben des Schlüssels, sondern auch noch das Zahlen nötig. Zuvor wurde jedoch jemand zur Kontrolle zum Appartement geschickt, ob alles sauber ist. Das OK, kam kurz darauf.

Nun startete die Reise nach Osten, nach Venedig. Über den südlichen Ausläufer des Baldos kam ich wieder zur Autobahn und von dieser zur nächsten, die bis Venedig führt. Je näher ich jedoch Venedig kam, desto nebliger wurde es. Aha, hier ist also der Nebel von gestern abgeblieben.

Auf der Zufahrtsstraße zur Hauptinsel Venedigs war es dann so neblig, dass ich nur wenig über Hundert Meter sehen konnte. In Venedig folgte ich der Straße zu den Parkhäusern. Am ersten vorbei und am zweiten, der Garage San Marco bin ich auf die linke Spur. Die ist für die, die vorab reserviert haben und rechts soll sich meist eine lange Schlange bilden. An diesem Tag jedoch nicht. An der Einfahrt wurde mir das Stockwerk genannt, in welches ich fahren sollte. Dort wurde mir dann ein Platz zugewiesen. Das besondere hier am Parkhaus ist, dass der Schlüssel im Auto bleibt, so dass die Angestellten die Autos, welche in zwei Reihen parken umparken können. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl beim Verlassen des Parkhauses, da das aber für alle gilt und es 24 Stunden bewacht wird, wird das schon gehen.

Mit meinem Gepäck hieß es nun zum Hotel laufen. Nach der Karte ist es nicht weit, aber durch die Brücken und verschlungenen Wege ist die Orientierung anfangs nicht so einfach. Ich war so früh am Hotel, dass ich das Zimmer noch nicht beziehen konnte. Das Gepäck konnte ich zur Aufbewahrung im Hotel lassen.

Mein erster Eindruck von Venedig – nebelig.

Vom Hotel Canal, am Canale Grande, in der Nähe des Bahnhofs bin ich gegen den Uhrzeiger zum Kanal San Giorgio und dort am Kanal entlang bis zur Punta Della Dogana und somit dem Inselende. Von hier dann zurück bis zu einer Brücke (Ponte del Academia) um auf die andere Seite des Canale Grande zu kommen. Die kleinen Gassen waren sehr interessant und eine, hinter einem Gitter sogar richtig grün.

Nun ging es zur Piaza San Marco (Markusplatz). Auf der Karte sieht der Weg so einfach aus. Durch die kleinen Gassen, die gerne auch in einer Sackgasse enden und über Treppen hoch und runter ist das dann in der Realität verwirrender. Gefunden habe ich den Platz dann doch. Riesig und gefühlt nur 50 Personen dort. Da während der Pandemie keine Kreuzfahrtschiffe anlegen dürfen und auch sonst wenig Touristen in Venedig unterwegs sind, ist die Erkundung der Stadt sehr relaxt.

Auf dem Markusplatz selbst war kaum noch etwas von dem Nebel zu merken, sobald ich mich jedoch dem Kanal näherte wurde es wieder nebelig. Von San Marco bin ich am breiter werden Kanal bis zum östlichen Ende, bis Sant’ Elena gelaufen. An diesem Ende ist es fast wie in einer Kleinstadt. Ruhig, mit Hinterhöfen und Parks. Es ging denselben Weg bis ungefähr zur Hälfte nach San Marco zurück und dann nach rechts quer durch die Insel an das andere Ufer.

Am Ufer nun wieder in westliche Richtung und dann ging es nicht weiter, da hier keine Brücke über den Kanal war. Also nach links in das Inselinnere an dem Kanal entlang, der mir das Weiterkommen versperrte. Über ein Zickzack kam ich zu einer Brücke und konnte damit diesen Kanal überqueren. So ging es am nächsten Kanal weiter und weiter. An einer Brücke kam ich an einer Eisdiele vorbei. So einfach vorbei ging natürlich nicht. Eine Pause mit einem Eis hat schon was. 😀

Nach weiteren Straßen, Gassen und Kanälen gelangte ich auf eine breite Straße, die mich direkt zum Canale Grande in der Nähe des Bahnhofs führte. Über die Brücke und schon war ich fast bei meinem Hotel.

Am Hotel angekommen, konnte ich nun auch einchecken. Das Zimmer war ausreichend groß, das Bad dafür winzig. Dennoch haben es die Gestalter für nötig erachtet, noch ein BD in ein nicht einmal 4 qm Bad einzubauen. Naja, Hauptsache sauber. Das Haus selbst hat schon einige Jahrhunderte hinter sich und das merkt man an den Zimmern wie auch an den Fluren und Treppen. Alles in allem für den günstigen Preis ok.

Für das Abendessen nahm ich den Weg in ein Restaurant in der Nähe (Osteria Leone Alato). Die Gassen warnen im Dunkeln nicht immer wirklich vertrauenerweckend, aber alles ok. Der Weg hat sich gelohnt. Das Ambiente ist angenehm und das Essen lecker.

Nach dem Abendessen bin ich nicht direkt zum Hotel, sondern an diesem vorbei und zur großen Einkaufsstraße auf der anderen Seite. Etwas zu trinken und die Kekse haben wieder zu mir gefunden. Am Canale Grande und der großen, belebten Straße war es auch wieder deutlich heller.


Tour: ~14,5 Kilometer.


22. Oktober

Wie das bei Hotels meist so ist, ist das Frühstück immer erst deutlich, nachdem ich wach bin. So bin ich dann vor dem Frühstück raus und begrüßte den immer noch vorhandenen Nebel. Aber gerade der Nebel machte das morgendliche treiben auf dem Kanal sehr interessant. Aus allen Richtungen kamen Boote mit Paketen, Nahrungsmittel oder sonstigem aus dem Nebel und verschwanden auch wieder in diesen.

Dann war es Zeit für das Frühstück. Zuerst musste man sagen wie viele Brötchen/Croissants man möchte und ob süß oder herzhaft Beilage. Am Buffet gab es nur Joghurtbecher. Das alles war der Pandemie geschuldet. Obwohl, den Kaffee hat sich jeder an einem Automaten selbst holen dürfen. Der Rest wurde an den Tisch gebracht.

Für heute standen zwei entferntere Inseln auf dem Plan. Somit hieß es eine „Bus“-Karte für den Tag kaufen. Der Busbahnhof ist direkt unterhalb des Bahnhofs und fast gegenüber dem Hotel. Von den angeblichen Schlangen vor den Kassen war zum Glück nichts zu sehen und die Karte schnell gekauft.

Mit dem Vaporetto, so heißen hier die Busse, welche Schiffe sind, ging es erst durch den Canale Grande und dann mit einem anderen Vaporetto nach Murano, der Glasinsel. Während der Fahrt konnte ich erleben, wie DHL hier die Pakete ausliefert – mit dem Boot, wie sonst.

Auf Murano angekommen, machten die Wege dort einen anderen Eindruck. Klar, Kanäle gibt es hier, wie auch die Gassen nur alles etwas breiter und luftiger. An einigen Geschäften mit Glasarbeiten bin ich vorbeigekommen. Eine Glasbläserei konnte sogar besucht werden. Nur wollte ich in kein Gebäude und eine Glasbläserei habe ich schon mehrmals an anderen Orten besucht. Daher hatten es mir mehr die Gassen und Plätze angetan.

Mit der nächsten Fähre kam ich nach Burano. Hier bin ich schon an der ersten Möglichkeit von Bord gegangen und somit über einen kurzen Weg nach Burano gelaufen.

Auf dem Weg war noch alles neblig und blass. In Burano angekommen, hatte ich das Gefühl, in einem Bonbonladen gelandet zu sein. Trotz Nebel strahlten die Häuser schön bunt und hoben die Stimmung sofort. 😀

Da gerade Mittagszeit war und die Restaurants nicht allzu voll, habe ich die Gunst der Stunde genutzt und mir eine Pizza bestellt. Nach dem Essen folgte noch eine weitere Runde Bonbonladen. 😊

Nun war es Zeit langsam wieder zur Hauptinsel mit dem Vaporetto zurückzukehren. Dort kam ich am nordöstlichen Ufer an und bin durch ein paar Straßen Richtung San Marco gelaufen, bis ich an ein Café kam. Danach ging es weiter zum Canale Grande und mit einem Vaporetto bis zum Hauptbahnhof.

Am Hotel angekommen hatte ich mich ausgeruht und frisch gemacht für das Abendessen. Dazu lief ich wieder über die große Brücke in der Nähe (Ponte degli Scalzi) und schräg gegenüber in eine ganz kleine Gasse zur Trattoria Alle Lance. Lokal Food! Das Schwarze ist Tintenfisch in eigener Tinte. Gewöhnungsbedürftig, um es vorsichtig auszudrücken.

Tour: ~12 Kilometer


23. Oktober – Heimreise

Ein letztes Frühstück in Venedig und dann kam der Weg mit Gepäck zum Parkhaus. Vom Hotel gab es noch einen Ermäßigung für das Parkhaus, sodass beides fast gleich viel gekostet hatte für die zwei Tage.

Gedacht war eine Heimreise mit einer Zwischenübernachtung. In Südtirol regnete es aber. Daher fuhr ich weiter und durch Tirol durch. Im Allgäu regnete es auch und so entschied ich mich den kompletten Weg bis nach Hause zu fahren.

Spät Abends kam ich dann Zuhause an und bin fast sofort ins Bett gefallen.


Resümee

Geplant war eine andere Reise und dennoch war es eine schöne Woche. Nach der Baustelle Zuhause war das genau der richtige Ausgleich. Am Gardasee, kaum war ich oberhalb der Orte, war kaum noch jemand anderes unterwegs und durch die Herbstsonne konnte ich sogar hin und wieder im T-Shirt laufen. 😀

Das nebelig Venedig hatte seinen ganz eigenen Charme. Innerhalb der Gassen und Plätze war vom Nebel nicht soviel zu merken, am Rand der Inseln war dieser dann sehr deutlich. Ich hatte teils das Gefühl, in einer Art Glocke unterwegs zu sein. Lediglich Pausen im Freien waren durch das kühlere Wetter nicht ganz so angenehm, wie sie an einem Sonnentage gewesen wären. Eine Fahrt mit einem Vaporetto sollte unbedingt mit eingeplant werden, sieht die Stadt aus dieser Perspektive doch nochmals anders aus.

Trotz Pandemie waren am Gardasee in den Orten direkt See einiges los. Es hielt sich aber noch in Grenzen. In Venedig hätte ich oft mit ausgebreiteten Armen durch die Gassen gehen können. Unvorstellbar, wenn man die üblichen Bilder von Venedig kennt. Hier machte sich deutlich bemerkbar, dass keine Kreuzfahrtschiffe die Stadt überfielen und auch sonst nicht soviel Touristen unterwegs waren.

Bei dieser Reise war Wickie mit dem Verbindungsengerl Lissi unterwegs. Lissi durfte mit Wickie drei Monate lang Deutschland und Europa erkunden. Diese Reise, war deren erste außerhalb Deutschlands und beide waren begeistert.


Karten



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Italien – Lombardei (Gardasee) – Oktober 2021

Südafrika. Ja, richtig gelesen. Im Oktober 2021 stand mein dritter Versuch für eine Südafrikatour an. Gebucht, bezahlt und die Bedingungen vor Ort sahen gut aus. Doch leider zu früh gefreut. Mangels der erforderlichen Mindestteilnehmerzahl wurde die Reise vom Veranstalter abgesagt.

So beginnt bereits der Bericht zur Reise nach Madeira. Doch auch hier passt es, denn die ursprüngliche Reise wäre über zwei Wochen gegangen. Der Ersatz Madeira war eine 10 Tage Reise und somit hatte ich noch ein paar Tage Urlaub zur freien Verfügung. Mit einem weiteren Tag wurde daraus eine Woche Lombardei im Oktober.

Das südliche Ende des Gardasees ist im Vergleich zu Frankfurt im Oktober wärmer und die Zeit von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang ist etwas länger – gefühlt deutlich länger! Dennoch hatte ich mich gegen das Zelt und für eine feste Unterkunft entschieden. Durch die frühe Dunkelheit ab ca. 18:00 Uhr, war es mir so lieber.

Aber wo? Im Oktober 2020 war ich im Süd-Osten des Gardasees, genauer gesagt in Bardolino. Daher ging es diesmal in den Süd-Westen. Meine Suche führte mich zu einem kleinen Hotel etwas oberhalb des Sees in Cecina, welches nahe Toscolano Moderna liegt. Dies ist ein kleines Bergdorf und das Hotel verfügt nur über ein paar Zimmer. Schon mal gute Voraussetzungen um den möglichen Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Zusätzlich gehört ein gut bewertetes Restaurant zu dem Hotel. Somit buchte ich die Woche direkt über die Webseite des Hotels Albergo Cavallino 10. Daraufhin erfolgten noch ein paar E-Mails zur Klärung von Einzelheiten. So war meine geplante Anreise an einem Tag, an dem das Restaurant geschlossen hat und keine weiteren Gäste im Hotel waren. Wir vereinbarten eine Uhrzeit und tauschten die Telefonnummern aus, für den Fall das etwas dazwischen kommt.

Der Kauf der Vignette für Österreich erfolgte Online. Für die zusätzliche Mautgebühr, die für die Überquerung des Brennerpasses fällig wird, hatte ich mich schon im Jahr zuvor in Österreich angemeldet. So kann man einfach durch die Mautstelle fahren und es wird kurz danach automatisch abgebucht. Zur Bestätigung gibt es eine E-Mail.


Tag 1

Der 19. Oktober kam und nach einem morgendlichen Kaffee ging es dann sehr früh los Richtung Süden. Die Fahrt war lang aber zum Glück wenig Ereignisreich. Am nördlichen Ende des Gardasees angekommen stellte sich schon ein Urlaubsgefühl ein, war die Landschaft eine andere und die Sonne grüßte. Von dort ging es an der Via Gardasena immer dem Gardasee am westlichen Ufer entlang. Bis ich Gargnano erreicht. Hier meinte das Navi man solle rechts abbiegen, was ich tat. Danach ging es durch Gargnano und die Straße wurde immer schmaler bis sie nur noch so breit war wie für ein Auto. Lt. Beschilderung nur noch für Fahrzeuge bis 2 Meter Breite. Hoffentlich kommt keiner entgegen! Zwei andere folgten mir auf der schmalen Straße, welche sich schön durch das Gebiet zwischen den Orten schlängelte. Und dann kam doch noch jemand entgegen. Nach einem Hinweis des entgegenkommenden Fahrers sind wir drei dann alle rückwärts bis zu einer Einfahrt gefahren. Dort sind dann die beiden uns entgegenkommenden hinein gefahren, so das wir wieder freie Bahn hatten.

In Cecina angekommen stand ich an einer Kreuzung und das Navi zeigte geradeaus. Da war eine sehr schmale, auf beiden Seiten von hohen Mauern eingefasste Kopfsteinstraße. Zuerst hieß es warten und die beiden Fußgänger, die entgegenkamen abwarten. Nun weiter durch die schmale Straße, welche nach kurzer Zeit wieder breiter wurde und zu einer Y-Kreuzung führte. Dort entschied ich mich für rechts, da die Angabe des Navis nicht ganz eindeutig war. Nun wurde die Straße im Ort wieder schmaler und führte durch den alten Ortskern von Cecina. Kurz vor dem Hotel geht es rechts eine kurze Straße hoch zu einem Parkplatz. Puh, geschafft. (Anmerkung: Wie ich an einem anderen Tag feststellte ist ein Teil der gefahrenen Straße nur für Autos bis 1,8 Meter frei gegeben. Geht auch mit einem MINI mit 1,92 Meter breite 😅)

Vom Parkplatz waren es wenige Meter bis zum Hotel, wo ich bereits erwartet wurde. Zuerst erfolgten die Formalitäten wie die Überprüfung der Impfung. Für das Hotel war diese zwar nicht notwendig, für das Restaurant jedoch schon. Hierbei stellte sich schon heraus das nicht alle im Hotel/Restaurant Englisch, geschweige denn Deutsch sprechen.

Nun wurde ich zu meinem Zimmer über dem Eingangsbereich geführt. Klein, sauber und für mich völlig ausreichend. Kurz darauf stellte ich fest, dass beide Lampen neben dem Bett nicht funktionierten. Wie sollte ich das jetzt mitteilen? So erschien es mir sinnvoll ein Bild einer der Lampen mit dem Smartphone zu machen. Damit ging ich zur Rezeption und meinte in einfachen Worten, dass sie nicht funktionieren. Die Dame war fleißig am Reden – in Italienisch – kam mit mir nach oben und organisierte nach eigener Prüfung neue Birnen für die Lampen. Dass ich kein Italienisch kann, hat sie nicht davon abgehalten meist italienisch mit mir reden zu wollen. 😂

Nach einem Spaziergang runter nach Toscolano Modena und zurück bin ich in das gegenüber liegende Ristorante Pizzeria La Macina. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Pizzen und der Steinofen ist von fast allen Plätzen zu sehen. Recht schnell hatte ich meine Pizza und war zufrieden für diesen Tag.


Tag 2

Zum Frühstück, welches im Restaurant serviert wird, war ich alleine. Dazu gibt es eine kleine Auswahl von verschiedenen Arten, unter denen man eine auswählt. Dies und der Kaffee wird einem an den Tisch gebracht. Vielleicht etwas ungewohnt gab es zuerst immer eine warme Brioche (Croissant). Dazu das Frühstück, was man gewählt hatte.

Die erste Wanderung begann etwas nördlich, oberhalb des Gardasees in Muslone. Durch Muslone hindurch und dann immer Bergauf, einem alten Karrenweg entlang. So erreicht man nach einiger Zeit den Gipfel des Berges, von dem es dann nach unten in das nächste Dorf Piovere ging. Vom fast höchsten Punkt aus führt ein kleiner Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick über den Gardasee hat und wenn wie bei mir nichts los ist auch ein guter Punkt für eine Rast ist. Bis hierher war es jedoch leicht diesig. Im Aufstieg, der zum großen Teil im Wald verläuft, fiel dies nicht so auf, hier am Aussichtspunkt dann doch. Wie es nach unten, nach Piovere, ging, wurde es klarer und sonniger. Zurück führte der Weg relativ gerade (eben) von Piovere nach Muslone. Auf diesem Teilstück war es dann sonnig und ich hatte einen schönen Blick den Hang herunter und über den See. Hier zeigten sich zum ersten Mal für mich in diesem Urlaub die Herbstfarben der Natur.

Nach dieser Wanderung fuhr ich nicht direkt zurück zum Hotel, sondern nach Toscolano Moderna, um etwas zum Trinken und Essen für die nächsten Tage einzukaufen. Über eine Seitenstraße ging es dann in Toscolano Moderna den Berg hoch und über eine weitere Seitenstraße nach Cecina. Dies ist die offizielle Umleitung gewesen, da die Hauptstraße von der Gardasena nach Cecina wegen Bauarbeiten gesperrt war. Diese Zufahrt ist zwar auch an einer Stelle etwas enger, aber bei weitem nicht so wie die Zufahrt von der anderen Seite am Anreisetag.

Im Hotel gab es einen Kaffee bevor es unter die Dusche ging. Ausgeruht ging ich Abends in das angeschlossene Ristorante Cavallino 10. An diesen Abend entschied ich mich für Fisch – Fritto misto di lago e verdure. Frittierten Fisch aus dem See. Etwas mühselig durch die Gräten! Zum Abschluss gab es noch etwas Dulce, also süßes.

Um direkt ins Bett zu gehen war es noch zu früh und so entschloss ich mich dazu einen Spaziergang durch das Örtchen zu machen. Ruhig, sehr ruhig und verschlafen ist es hier am Abend. Auf dem Weg entdeckte ich noch ein größeres Hotel, das, wie es schien, nur zu einem Bruchteil belegt war.


Tag 3

Nach einer ruhigen Nacht zeigte sich der Morgen Wolken verhangen und die Wettervorhersage deutete auf keine wirklich Verbesserung während des Tages hin. Also erst einmal in Ruhe und ausgiebig Frühstücken.

Für mögliche Regentage hatte ich mir im Vorfeld bereits etwas überlegt und dies an diesem Tag umgesetzt. Es ging nach Gardone Riviera, was südlich von Toscolano Moderna liegt. Ich hatte den Tipp zum Giardino Botanico, bekannt als Heller Garden vor Reiseantritt bekommen. Dies ist ein botanischer Garten gestaltet von einem Künstler, weshalb der Garten auch einige Kunstobjekte aufweist. Aber auch von der Gestaltung und Anordnung merkt man, dass es nicht der typische Botanische Garten ist, der einem Wissen über die Pflanzenwelt vermitteln möchte. Nass war es noch, dennoch hatte es seinen Reiz dort.

Von hier aus ging es dann zurück und durch Toscolano Moderna in ein dahinterliegendes Tal – dem Papiermühlental. Tief hingen die Wolken und anfangs regnete es kurzzeitig, sodass kaum jemand hier unterwegs war. Die Fahrt in das Tal geht am Ende in einen geschotterten Weg über, der durch mehrere kurze Tunnel führt. Hinter dem letzten Tunnel ist ein Parkplatz und kurz danach das alte Papiermühlenwerk, von dem aus ein Wanderweg startet. Das Papiermühlenwerk und das Bistro dort waren leider geschlossen. So ging es direkt auf die Tour unten im Tal am Fluss entlang. Weiter hinten im Tal gelangte ich über einen Weg dann hoch in das Dorf Gaino. Ein kurzer Abschnitt führt durch das Dorf und da ein paar Straßen gesperrt waren musste ich mir eine alternative Route dort suchen bis zum eigentlichen Weg, der am Dorfrand mit einem Blick über das Tal weiter ging. An einer Stelle am Ortsrand geht es lt. Wanderführer rechts herum in das Tal zurück. Der Weg allerdings ist hier mittlerweile zugewuchert und so musste hier ebenfalls eine Alternative gefunden werden. Dazu führte der eigentliche Weg mich noch eine Zeitlang oberhalb des Tals entlang und dann in einem großen Bogen zurück, sodass ich wieder auf den mir bekannten Weg im Tal, am Fluss gelangte. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt zurück.

Am Abend ging es wieder in die Pizzeria, mit einem anschließenden größeren Spaziergang durch Cecina.


Tag 4

Dieser Tag begann wieder mit freundlicherem Wetter. Heute war ich mutig und bestellte das Full English Breakfast. Kann man essen, ist aber immer noch nicht meines. 😅 Die Wanderung sollte heute von Capovalle, einem Bergdorf über den Monte Stino und wieder zurückführen. Capovalle liegt in den westlichen Gardaseebergen und somit war eine längere Anfahrt wie in den Tagen zuvor nötig. Die Straße führte auch an einem langen Stausee entlang, mit einer sehr kurvenreichen Strecke. Wie geschaffen für einen MINI und morgens noch so schön leer. 😊

Am Ortseingang vor Capovalle gibt es einen Parkplatz den ich ansteuerte. Es gibt zwar noch einen oberhalb, dennoch war mir dieser lieber, da ich dadurch durch das Örtchen gehen musste und es mir ansehen konnte. Die Wanderung beginnt oberhalb und führt dort nach rechts – wenn den die Absperrung nicht wäre. Auf der Landkarte konnte ich erkennen, dass es einen weiteren Weg, mehr oder weniger parallel weiter oben gibt. Dazu hieß es die Straße zurück zulaufen und einen kleinen, unscheinbaren Trampelpfad bergauf gehen. Dieser ging dann tatsächlich wieder nach rechts und führt mich in die richtige Richtung. Der erste Teilabschnitt bis zum Refugio Monte Stino ist eine Bergstraße, auf die ich wieder gestoßen bin. Hier war nichts von einer Baustelle zu sehen und so bin ich weiter.

Nach einer Stunde kam ich an ein paar Fahrzeugen vorbei und da war sie dann, die Baustelle. Hier wurde ein Kabel verlegt und somit die schmale Straße für Autos nicht mehr nutzbar. Die Bauarbeiter waren nett und ließen mich passieren. So konnte ich den Weg wie geplant weiter gehen. (Auf der Landkarte ist ein Wanderweg fast parallel eingezeichnet und wäre eine Ausweichroute gewesen). Am Rifugio Monte Stino war ich alleine. Die Straße war gesperrt und somit konnte kaum einer hierher kommen. Abgesehen von Ausnahmen wie einem Mountain Biker oder mich. Hier machte ich Rast, bot der Außenbereich des Rifugios doch einige Sitzplätze.

Nun ging es auf den folgenden Kultur-Abschnitt. Hier oben in den Bergen war einmal die Grenze zwischen Österreich und Italien. Daher gibt es hier alte Schützengräben und Hinweistafeln bis zum Monte Stino und einer Gedenkstätte in der Nähe. Der Monte Stino entpuppte sich als ein Grashügel unter mehreren, umgeben von Schützengräben und das Gefühl auf einem Gipfel zu sein kommt hier nicht auf. Von der Gedenkstätten führt ein kleiner Stieg auf eine Aussichtsplattform. Von hier hat man einen tollen Blick über den Lago d’Idro – den Idrosee. Eine Rast bei der die Sonne und die Aussicht genossen werden konnte.

Der Weg weiter führt nun südlich am Berg entlang des Idrosees bis zu einer Stelle an der man über einen Pass zurück nach Capovalle gelangt.

Eine schöne und in der Sonne nach dem gestrigen Regentag wieder aufmunternde Tour. Zurück ging es über dieselbe Straße zum Hotel und einem Cappuccino am Nachmittag.

Für das Abendessen entschied ich mich an diesem Tag für das zum Hotel gehörende Ristorante. Meine Wahl fiel auf das Risotto mit Pilzen. Lecker. Hier hätte ich mich reinsetzen können. Und was wird es danach gegeben haben? Richtig, ein abendlicher Spaziergang durch Cecina.


Tag 5

Die Sonne grüßt und die Fahrt zum Ausgangspunkt für heute ist fast ähnlich zum Vortag. Ausgangspunkt ist jedoch nicht Capovalle, sondern das Rifugio Cima Rest in der Nähe von Magasa. Dazu fährt man vom Gardasee aus in die westliche Bergwelt, ausgeschildert nach Magasa. An einer Kreuzung kurz vor Magasa gibt es die Möglichkeit nach Magasa oder in die Richtung des Rifugios zu fahren. Am Rifugio war am frühen Morgen wenig los und der Parkplatz davor fast leer.

Kurz noch zum Rifugio und einen Blick auf den höchsten Punkt der Tour geworfen und einen Espresso genossen. Von hier heißt es fast 1000 Höhenmeter nach oben. Die ersten Meter an der Straße entlang und dann auf einem Seitenweg an ein paar Häusern vorbei, begann der Wanderweg. Den Großteil der Steigung läuft man an bzw. durch einen Buchenwald. Jetzt, im Herbst zeigt sich dieser in seinen schönsten Farben. 😀 Nachdem ich die Baumgrenze hinter mir gelassen hatte, kam ich auf ein Gelände mit Almwiesen und hat wieder einen direkten Blick auf den Monte Caplone. Von hier ist es nicht mehr so weit. An der Kreuzung vor dem Monte Caplone zeigt ein Schild zum Gipfel und die ersten Meter sind sehr gut zu erkennen. Dann allerdings heißt es konzentriert sein. Der weitere, teils steile Weg zum Gipfel ist nicht immer so einfach zu erkennen.

Oben angekommen hatte ich vom höchsten Gipfel der westlichen Gardaseeberge eine tolle Aussicht. Hier oben ist nicht viel Platz, aber ein Plätzchen für eine Rast war dennoch schnell gefunden.

Nun ging es erst einmal wieder denselben Weg zurück. Jedoch nicht über die Almwiesen bergab, sondern eine Zeitlang unterhalb des Berggrades nach Westen. Dieser Weg ist ein alter Militärweg, breit und geschottert. Mountain Biker sind oft auf diesem Weg zu sehen. Angekommen am Bocca die Cablone zweigte ich ab in das Tal zum Rifugio. Dieser Schotterweg führt in vielen Serpentinen langsam herunter bis an eine Kurve an der ich zu einem älteren, verlassenen Gebäude abbog. An diesem vorbei und über Wiesen teils weglos kam ich letztlich wieder oberhalb der Häuser vom Anfang heraus. Von hier ab ist es der befestigte und bekannte Weg zurück zum Rifugio. Die Tour schloß ich dort mit einer kleinen Belohnung in der Sonne ab.

Hiernach ging es nach Toscolano Moderna, um für Wickie eine Postkarte zu kaufen. Wie praktisch, dass es am Rand des Hafens einen Eisstand gibt. Dort holte ich mir noch ein Eis um aß es mit Blick auf den See.


Tag 6

Ein neuer sonniger Tag wartete darauf eine Tour mit Sicht auf den Gardasee zu füllen. Pieve ist der Ausgangsort und normalerweise durch eine Fahrt durch die schöne Brassaschlucht zu erreichen. Normalerweise! Eine Sperrung aufgrund von Bauarbeiten ließ dies jedoch nicht zu und so musste der nicht minder erlebnisreiche Weg über Limone Sul Garda und kleinen Bergstraßen erfolgen. Am Ortseingang von Pieve gibt es einen großen Parkplatz der genutzt wurde. Die Wanderung führte zuerst durch den Ort, bis zu einer Aussichtsplattform neben einem Ristorante. Von hier hat man einen tollen Blick über den Gardasee. Die Aussichtsplattform ist auf dem dritten Bild oben bei den Gebäuden zu erahnen.

An der Aussichtsplattform geht am Rand ein kleiner Weg in Serpentinen nach unten und erreicht dann die alte Straße entlang des Gardasees. Hier könnte man weiter nach unten zur jetzigen Gardesana gehen. Der eigentliche Weg führt jedoch nach Süden auf der alten Straße entlang. An einigen Kurven stehen Bänke, die zu einer Rast mit toller Aussicht einladen. Auch kommt man so durch ein paar alte Tunnel. Eine Taschenlampe ist jedoch nicht nötig. Die Straße endet in Campione. Dort konnte ich den Windsurfern zusehen und einen Espresso genießen.

Der nächste Abschnitt führt durch eine Schlucht mit schmalen Wegen und an Wasserläufen nach oben. Pregasio als nächstes Ziel liegt etwas über 400 Meter höher und jede Stelle mit freier Sicht auf den Gardasee ist immer wieder schön. Ab dem höchsten Punkt geht es mehr oder weniger auf einer Höhe zum Ausgangsort Pieve zurück. Achtung, nicht immer ist der Weg direkt erkennbar.

Da dies nur eine kurze Tour war, war Zeit Cecina einmal bei Tage zu erkunden.

Abends gab es Bigoli mit Fisch aus dem See und gesalzener Zabajione. Ein Gedicht. 😀 Vor dem zu Bett gehen war noch der übliche Rundgang durch Cecina.


Tag 7

Der letzte Wandertag brach an und zeigte sich leicht bewölkt. Die Anfahrt war ähnlich wie am Vortag und führte nach Vesio. Von hier hieß es einen alten geteerten Weg hoch zum Passa Nota zu laufen. Gemütlich ging es zuerst an einem Fluss entlang langsam aufwärts bis zu einem letzten Parkplatz. Ab hier ging es in vielen Kehren hoch und das letzte feste Teilstück war eine Steinstraße. Kurz vor dem Pass erreichte ich das Rifugio degli Alpini (Guardia di Finanza). Ein guter Punkt für eine Rast. Da das Rifugio im Oktober schon zu war, hatte ich dort meine Ruhe. Zum Glück waren die Tische und Bänke noch aufgestellt und so konnte dort eine Pause an einem Tisch einlegen. Nach der Pause ging es noch ein Stück weiter und am Pass selbst nach links. Es folgte eine wegloser Anstieg zur Malga Bestana mit einer wunderbaren Aussicht über die Berge und mit Blick auf den Ledrosee. Zurück ging es denselben Weg bis zum Rifugio und dort dann einen breiten Höhenweg entlang in Richtung Gardasee. Bevor der Weg in mehreren Kehren nach unten geht, durchquerte ich noch einige kurze Tunnel, die die Strecke mit ihrer Sicht über das Tal zusätzlich würzten.

Nach dieser doch recht langen Tour ging es direkt zurück in das Hotel.

Das letzte Abendessen sollten wieder Nudeln werden. Tagliatelle mit Wildschein. Wie die Bigoli am Vortag selbst gemacht und so wie sie sein sollten – bissfest.


Tag 8

Heute war wieder Dienstag und das Restaurant geschlossen. Da ich zudem die einzige im Hotel war, gab es das Frühstück diesmal in der Eingangsbar direkt von Andrea dem Koch. Bezahlt hatte ich am Vorabend bereits alles, sodass es nach dem Frühstück gleich losgehen konnte mit der Heimfahrt. Ohne große Vorkommnisse bin ich dann Abends Zuhause angekommen und habe noch alles ausgepackten können.


Resümee

Auch das zweite Mal im Herbst am Gardasee war eine schöne Zeit. Der Herbst am Gardasee zeigte sich in diesem Jahr meist sonnig und warm. Die Hänge am See und die Berge im Hinterland waren von der Pflanzenwelt in schöne bunte Herbstfarben gesetzt.

Meist habe ich bei Ankunft im Hotel den Weg zur Bar genommen und mir einen Cappuccino oder Kaffee gegönnt. Dabei kam ich fast jedes Mal mit den Angestellten ins Gespräch. Nicht immer einfach, wenn ich kein Italienisch kann und die andern nur wenig Deutsch oder Englisch. Hat aber letztlich immer irgendwie geklappt und machte es auf seine eigene Weise sympathisch.😊


Karte des Gebietes


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