MINI Mountain Days 2020 – End Season Tour

September 2020 – Österreich, Tirol, Sölden.

#MINI #MMD #MMD20 #TIROL #SÖLDEN #CARLINGER

Im September 2020 war es wieder so weit für ein MINI Mountain Days Wochenende. Das erste für mich. Berichtet wurde mir zuvor schon von viel Spaß und guter Unterhaltung. So war es dann auch.

Angekommen an einem sonnigen Tag und mit Glück einen Parkplatz vor dem Hotel ergattert.

Nach dem Einchecken kam man recht schnell mit anderen Begeisterten in Kontakt. Am späteren Nachmittag wurden die Pakete verteilt. So gab es nicht nur etwas Leckeres zum Knabbern und Bonbons, sondern auch ein T-Shirt und vorallem Aufkleber mit einer Teilnehmernummer. Der restliche Abend ging mit einem guten Essen zu Ende.

Am nächsten ging es früh nach dem Frühstück los zur Mautstation Timmeljoch. 66 MINI’s und zwei weitere Fahrzeuge.

Kurz vor der Abfahrt sieht es noch recht geordnet aus. Als es losging, fuhr jeder langsam los und reihte sich ohne große Aufregung in die sich bildende Schlange ein. 👍 Hinter der Mautstation gab es noch einen kurzen Stop und von dort ging es in kleinen Gruppen bis nach Meran und wieder zurück.

Die letzte Rast der Tour war wieder am Timmelsjoch wo sich alles nach und nach einfand.

Für unser leibliches Wohl gab es im Hotel an jedem Abend leckeres zu Essen.

So neigte sich der Samstag dem Ende bei Gesprächen um die MINI’s, aber auch um viele weitere Themen.

Den Abschluss des gemeinsamen Wochenendes bildete eine kurze Fahrt zu einem großen Parkplatz für ein gemeinsames Abschlußbild. Anschließend ginge es für die, die wollten noch hoch auf die Festkogel Hütte.

Um das Wochenende ruhig ausgehen zu lassen, folgte noch eine Übernachtung auf dem Ötztaler Naturcampingplatz. Der mag auf den ersten Blick von außen nicht so einladend aussehen, dennoch zu empfehlen. Die Parzellen sind ausreichend groß und die Sanitäranlagen sind zum Teil so, dass sich da ein ***-Hotel was abschauen könnte.


Nepal – Kathmandu – März 2019

29.03.2019 – Kathmandu – Thamel

Frisch gekleidet und mit bequemen Schuhen für die Stadt sind wir aus dem Hotel Annapurna auf die Durbar Marg und an der nächsten, nördlich gelegenen Kreuzung nach links auf die Tridevi Sadak bis zu einer Kreuzung mit der Thamel Marg. Wir waren somit ungefähr in der Mitte von Thamel, dem bekanntesten Ortsteil von Kathmandu, angekommen.

Wie wir schon auf dem Weg bis hierher feststellten, ist Kathmandu gerade erst am Erwachen. Beste Voraussetzung für uns nach dem Trekking, um in eine wuselige Millionenstadt zu kommen. Das Gegenteil hatten wir bereits zwei Jahre zuvor erlebt. Aus dem beschaulichen Bhutan kamen wir damals in eine sehr lebendige und volle Stadt. 

Für den heutigen Tag hatten wir uns in Thamel ein paar als religiös gekennzeichnete Orte und ein paar Plätze auf einer Karte herausgepickt. So sind wir nun die Thamel Marg nach Süden gelaufen. In der Mitte zum nächsten Platz machten wir noch einen Abstecher über kleine Seitengassen. Viele der Geschäfte auf unserem Weg machten gerade erst auf oder waren sogar noch geschlossen. Angekommen am Platz, der auch das Ende der Thamel Marg ist, war prominent in der Mitte die Stupa zu sehen, die wir uns auf der Karte als einen Anlaufpunkt ausgesucht hatten.

Die Dharmadhaatu Stupa war herausgeputzt und strahlte über den Platz. Um die Stupa waren schon ein paar Stände aufgebaut, an denen hauptsächlich Lebensmittel dargeboten wurden. Stände können in Kathmandu auch bedeuten, dass die Waren in Körben o. ä. ausgebreitet angeboten werden.

Von hier sind wir über zwei Straßen nach Südwesten zum nächsten Platz. Shree Gha. Wieder eine Stupa in der Mitte, diesmal jedoch von vielen kleineren Säulen umgeben. Am Rande des Platzes liegt zudem ein Kloster und eine Schule. Es schien gerade Pause zu sein, denn einige Schüler befanden sich vor der Schule auf dem Platz. Ein paar Mönche, vermutlich aus dem Kloster, liefen um die Stupa.

Weiter nach Süden kamen wir an einen kleinen Platz mit Schreinen, die von Gittern umgeben waren. Klein und unscheinbar war hier alles. Weiter zum nächsten Platz, mit einem Schrein auf einem gestuften Podest. Es war die Kreuzung der Chandraman Maskey Marg, die wir liefen, mit der Chittadhar Marg.

So langsam wurde es voller auf den Straßen in Thamel. 

Über die „Hauptstraße“, die Chandraman Maskey Marg sind wir weiter bis zum nächsten Platz und dann über große und sehr kleine Gassen nach Westen. Vorbei kamen wir dabei an einem weiteren religiösen Ort, der nur aus einem Schrein in einer Vertiefung einer Hauswand bestand. Der davor betende lies sich durch die Menschenmenge nicht beirren und alle liefen mit gebührendem Abstand um ihre herum.

Wir trafen auf die Gangalal Marg, welche vereinfacht dargestellt eine westlich gelegene Parallelstraße zu der bisher gelaufenen Straße ist. Auch diese war bereits voll von Menschen. Wo ist der Platz, den wir auf der Karte gesehen haben? Wir liefen hin und her, bis wir eine kleine Gasse als unseren Weg zum Platz erkannten.

Yetakha Baha entpuppte sich als Stupa auf einem riesigen, fast leeren Platz. Hinter der Stupa sahen wir dann noch Ganesh Mandir, ein Hindu Tempel. Dieser Platz war kein relativ einfach gestaltet und die umgebenden Häuser wiesen teilweise deutliche Schäden, vermutlich vom Erdbeben in 2015 auf.

Der nächste Tempel war ebenfalls ein Hindu Tempel, der Akash Bhairab. Dazu mussten wir nun wieder nordwärts gehen. Der Tempel liegt an einer viel befahrenen Straßen und nur wenige Schritte vom vorherigen Platz entfernt.

Faszinierend war der Mönch, der die ganze Zeit regungslos in der Mitte stand. Dieser Tempel war offen und wir haben die Chance genutzt und betraten ihn. Im Tempel war alles ganz ruhig und abgedunkelt.

Als wir wieder auf dem Platz waren, sind wir eine kleine Gasse von dort nach Westen gelaufen. Wo führt sie uns wohl hin?

Wir kamen auf einem langgezogenen Platz heraus. Auf diesem in der Mitte und an den Rändern waren Heiligtümer. Einige Betende waren zu sehen. Hier war es wieder ruhig und friedlich.

So langsam hatten wir Hunger bekommen und schauten uns auf der Karte an, wo das Restaurant ist, das ich am Morgen im Hotel auf der Karte gesehen hatte. Es ist das Helena’s Kitchen in der Chaksibari Marg. Dort haben wir es uns auf der Dachterrasse für ein Mittagessen gemütlich gemacht. Von oben war alles Gewusel auf der Straße gefühlt weit weg und nichts störte beim Essen.

Aus dem Restaurant heraus sind wir nach rechts und waren an der nächsten Kreuzung schon wieder in der Mitte von Thamel angekommen. Dort ebenfalls nach rechts und schon erreichten wir die Kreuzung zur Thamel Marg und schlossen so den gegangenen Kreis durch Thamel.

Der weitere Weg bis zum Hotel war identisch wie am Morgen. Jedoch machten wir in der Mitte der Straße zur Durbar Marg an der das Hotel liegt einen Abstecher. Auf der linken Seite ist eine hohe und lange Backsteinmauer. An dieser sind wir am Morgen schon vorbeigelaufen. In der Mitte ist ein Durchgang, den wir nun nahmen, um direkt wieder vor einer Mauer zu stehen. Um diese geht es zu beiden Seiten herum und an beiden Seiten waren Wasserläufe über Stufen, die bereits ein anderes Klima erzeugten. Auf der anderen Seite der Mauer waren wir dann im Garden Of Dreams.

Der Garden Of Dreams ist ein Park, umgeben von einer hohen Mauer und bildet einen Kontrast zur staubigen Innenstadt. Alles war grün oder blühte in tollen Farben und von der Stadt war kein Geräusch wahrzunehmen. Eine Oase in der Stadt, die von vielen jungen Pärchen genutzt wurde.

In diesem Park gibt es mehrere kleine Cafés und bei einem stoppten wir. Umgeben von Grün und im Schatten, bestellten wir uns einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen.

Von hier war es nun wirklich nicht mehr weit bis zum Hotel. Dort checkten wir ein und nahmen unsere Taschen aus dem Taschenberg in der Lobby und bezogen unser Zimmer. 

Kathmandu liegt in einem Tal und hat sehr viele staubige Straßen. Das merkt man, wenn man einen Tag in der Stadt unterwegs ist. Daher duschten wir und relaxten bis es Zeit war in die Lobby zu gehen. Einige aus der Gruppe warteten dort bereits.

Schumi hatte uns einen Tipp für das Abendessen gegeben. Das One Tree liegt ebenfalls in der Durban Marg und keine fünf Minuten vom Hotel entfernt. Von der Straße aus sieht man eigentlich nicht viel vom Restaurant außer einem längeren Gang. Dieser Gang führte uns zu einem Raum, in dessen Mitte ein dicker Stamm war und von diesem Raum aus es über eine Treppe nach oben geht. Dort waren wir im ersten Stock im Freien und doch nicht im Freien. Der Baum überdachte mit seiner Krone das gesamte Restaurant nach oben. 

Der Baum hat das Restaurant vor den Geräuschen der Straße und der staubigen Luft abgeschirmt und bot frische Luft. Wir suchten uns einen Tisch aus, der groß genug für uns alle war.

Die Speisekarten kamen recht schnell und die Getränkebestellung lief noch unkompliziert ab. Etwas komplizierter war die Essensbestellungen bei denen, die abweichende Wünsche hatten. Warum es nicht so einfach war? Es lag nicht an der Sprache, sondern an der Besonderheit des One Tree. Hier arbeiten fast ausschließlich Taube, Stumme oder zumindest im Hören eingeschränkte Personen. Nur ganz wenige können auch Hören und Sprechen. 

Wir bekamen unsere Getränke, unser Essen und den Nachtisch. Alle waren sehr freundlich und das One Tree kann man ohne Bedenken weiterempfehlen. Während des Essens tauschten wir unsere Erlebnisse des Tages aus. Manche waren wie wir unterwegs, manche machten sich einfach einen gemütlichen Tag am Pool.

Karte


30.03.2019 – Kathmandu

Die Nacht im Hotel war erholsam und vom Verkehr der Straße war so gut wie nichts zu hören. Wir hatten zwar ein Zimmer mit Fenster zum Innenhof und damit indirekt zur Straße, aber dennoch war es von der Straße abgeschirmt gewesen.

Das Frühstück gibt es in einem Raum, der mit sehr großzügigen Scheiben versehen ist, im Nachbargebäude. Dazu mussten wir aus dem Hotel heraus und über den Innenhof gehen. Am Eingang war ein Koch, der Eier in den verschiedensten Varianten, Speck und Würstchen auf Wunsch zubereitete.

Wir sind erstmal an ihm vorbei und suchten uns einen Platz zum Frühstücken. Das Buffet war reichhaltig und nach dem ersten Toast, war mir nach Ei. So suchte ich den Koch auf, der mir direkt die gewünschten Rühreier mit Kräutern zubereitete. 

Für diesen zweiten Tag in Kathmandu bot uns Schumi eine geführte Tour an, der wir alle zusagten. So trafen wir uns nach dem Frühstück zum ausgemachten Zeitpunkt in der Lobby. Ein Kleinbus brachte uns zunächst in den Ortsteil Lalitpur. Wir wurden zur Patandhoka Road gebracht. Im Hotel war es noch sonnig, auf dem Weg nach Lalitpur fing es jedoch an leicht zu regnen.

Wir hatten Glück und der Regen ließ bald nach und hörte dann ganz auf, noch bevor wir den ersten Platz erreichten. Über mehrere Straßen und Plätze auf denen Waren angeboten wurden, gelangten wir zum Hiranya Varna Mahavihar, auch Goldener Tempel genannt. Von der Straße aus durch einen unscheinbaren Zugang zu erreichen, bot sich uns ein Kleinod an. 

Der Tempel selbst ist um einen Innenhof mit einem zentralen Schrein gebaut worden. Es waren viele Hindus hier, die beteten oder anderen Zeremonien nachgingen.

Dieses Kleinod verließen wir und folgten Schumi durch einige Straßen bis zu einem Geschäft. Von außen und im Innenraum nicht sehr groß, bot es viele verschiedene, hauptsächlich religiöse Gegenstände und Klangschalen. Wegen letzteren waren wir hier und der führende Name des Geschäfts – Tibetan Singing Bowl Center. Für eine Präsentation wurden wir in den Keller geführt. Dieser Raum erschien deutlich größer. Vielleicht dadurch, dass er nicht so voll war mit Regalen und Tischen. Um einen zentralen Punkt waren mehrere Bänke, auf die wir uns setzten. Ein Meister erklärte und die Herstellung und Verwendung der Klangschalen. Dies wurde zu den Erklärungen demonstriert. 

Eine größere z. B. über den Kopf hilft bei Kopfschmerzen und Verspannungen. Dazu wurde diese mit einem Klöppel dreimal geschlagen. Ein anderes Beispiel war mit sehr großen Klangschalen. Ich stellte mich ohne Schuhe in die Schale. Mit drei kräftigen Schlägen wurde die Schale in Bewegung versetzt. Die Vibrationen gingen über die Füße, die Beine bis in den Oberkörper und entspannten dadurch den gesamten Körper.

Miri kaufte sich eine kleine Klangschale, ich eine leicht größere. Dazu gab es einen Klöppel, einen Stab sowie ein Zertifikat inkl. einiger Anleitungen der Nutzung. Da die Schalen aus massivem Metall bestehen, haben selbst die kleinen Klangschalen ein ordentliches Gewicht. Hauptbestandteil ist mit 77 % Kupfer. Meine Schale mit Zubehör wiegt fast ein Kilo, mit reichlich Papier umwickelt waren nun etwas über ein Kilo den restlichen Tag zu tragen.

Mit unserer Beute zogen wir weiter und waren bald am Patan Durbar Square angekommen. Dieser sehr touristisch geprägte Ort war am Morgen noch nicht überfüllt. Miri und mir fiel sofort auf, dass in den zwei Jahren seit unserem letzten Besuch hier viel am Wiederaufbau getan wurde. Durch das Erdbeben 2015 sind mehrere der Backsteinbauten zusammengefallen oder standen kurz davor. Noch war nicht alles so wie zuvor, jedoch schon sehr viel davon.

Wir schlenderten verstreut über den Platz und durch die Gebäude. Ausgemacht wurde zuvor eine Uhrzeit und ein Treffpunkt an einer Kreuzung zum Durbar Square.

Unser Kleinbus pickte uns auf und fuhr einmal quer durch Kathmandu nach Bodnath. Wir brauchten wenige Meter zum Gang, der zum Platz mit der bekanntesten Stupa führt. Die Boudhanath Stupa ist eine der größten Stupas in der Welt und die größte in Nepal. Um die Stupa liefen Buddhisten und Hindus, da sie aus beiden Religionen als Heiligtum angesehen wird. 

Wir sind zuerst in ein Gebäude am Rand geführt worden. Dort in einem oberen Stockwerk werden Mandalas von Hand gemalt. Uns wurde die Entstehung und die Bedeutung der Mandalas erklärt, während im selben Raum mehrere Schüler Mandalas erstellten. Wir erfuhren so, dass nur die Meister die Mandalas mit Gold bemalen dürfen. Um ein Meister zu werden, ist man fast ein Jahrzehnt Schüler.

So langsam wurden wir hungrig und besuchten eines der Restaurants in den Gebäuden um die Stupa. Die meisten, wie auch das welches wir wählten haben eine Dachterrasse. Der Himmel war zwar immer noch bewölkt, löst sich jedoch langsam auf. So ließ sich beim Essen in der Sonne das Treiben unten gut beobachten.

Abermals machten wir eine Uhrzeit und einen Treffpunkt aus. Bis dahin hatten wir reichlich Zeit, um um und auf die Stupa zu gehen.

Der Fahrer holte uns in der Nähe ab und fuhr uns zu einem anderen Stadtteil im Westen. Swayambhunath, auch Affentempel genannt, liegt auf einem Hügel. Der Fahrer ließ uns am Fuß des Hügels heraus und bot uns so die Gelegenheit, die lange Treppe nach oben zu laufen.

Die Affen, die hier leben, begründen den Beinamen Affentempel und haben sich an die Menschen gewöhnt. Dennoch sollte man aufpassen. Vor allem, wenn diese sich streiten.

Oben angekommen liefen wir um die Stupa und hatten genug Zeit, die Nebengebäude anzusehen. Ein Sadhu tauchte auf und verdeckte sein Gesicht. Erst als er Geld bekam, um mit dem Spender fotografiert zu werden, ließ er die Deckung kurz fallen.

Die gesamte Anlage erstreckt sich dahinter noch über einen weiteren Hügel, zu dem wir liefen. Auf mittlerer Höhe des zweiten Hügels wartete unser Fahrer, der uns zurück zum Hotel brachte.

Im Hotel war eine weitere Reisegruppe angekommen und mit ihrem Guide am anderen Ende der Lobby. Wir erkannten den Guide, es war Kazi. 😀 Selbstverständlich sind wir sofort hin und haben ihn begrüßt. Er erkannte uns ebenfalls direkt, waren wir doch bei seiner ersten Reise nach Bhutan zwei Jahre zuvor dabei. Dass wir bei ihm Zuhause waren und seine Frau kennengelernt hatten, hatte er bereits erfahren. Da er mit seiner Reisegruppe beschäftigt war, konnten wir uns nicht sehr lange mit ihm unterhalten, dennoch war es wieder sehr angenehm.

Die Zeit bis zum Treffen für das Abendessen nutzten wir, um so weit wie möglich unsere Taschen für die Abreise vorzubereiten. Hatten wir die Wäsche noch in Beutel nach sauberer und schmutziger Wäsche getrennt, so landete alles schmutzig und das war fast alles direkt in der Tasche. So konnten die Klangschalen und anderes mit genügend Kleidung umgebend geschützt werden. Die Taschen wurden dann gleich geschlossen, da es, na ja gebrauchte Wäsche war. 😅

Für das Abendessen sind wir in das Decheling Garden Restaurant, das neben dem Garden Of Dreams in einer Seitenstraße liegt. Gartenrestaurant ist in diesem Falle sehr zutreffend, da sich die Tische außen zwischen den Pflanzen im Grünen befanden. Für uns war allerdings ein Raum reserviert. Das Abschiedsabendessen war ein geselliges – ein Sherpa Hot Pot.


31.03./01.04.2019 – Rückreise

Das Frühstück nahmen wir wieder früh ein. Einer aus der Reisegruppe erzählte etwas von einem Teeladen und machte uns neugierig. Zuerst mussten wir jedoch auschecken. Unsere Taschen wurden wieder in der Lobby unter einem großen Netz gesammelt. 

Edgar, das war derjenige, zeigte uns führend den Weg zum Teeladen, der in nördliche Richtung vom Hotel liegt. (Lazimapat Road, kurz nach der Kumari Mai Marg)

Der Verkäufer war sehr freundlich und viel am lachen. Wir bekamen Tees zum probieren und fast alle sind mit Tee und Miri auch mit Seife aus dem Laden.

Die nächste Station war ein Marktplatz südlich unseres Hotels. Dazu sind wir zum Hotel zurück, daran vorbei und an der nächsten großen Kreuzung nach rechts gelaufen. Zwei Kreuzungen weiter waren wir am Platz mit dem Markt. Hier ist der Annapurna Ajima Temple und drumherum auf dem Platz ist Markt gewesen. Genauso wie in den angrenzenden Straßen.

Bei den angebotenen Speisen waren wir skeptisch und haben für das Mittagessen doch lieber wieder das One Tree aufgesucht. Unsere leibgewordenen Momos wurden bestellt und eine zweite Portion Dumplings. Geschmacklich identisch. Der Unterschied ist lediglich die Art, wie die Teigtaschen verschlossen werden.

Im Hotel fischten wir aus unseren Taschen die Beutel mit der letzten frischen Wäsche und verschwanden zu den Umkleiden am Pool. Dort bekamen wir Handtücher und konnten so vor der Abfahrt zum Flughafen noch Duschen.

Bevor es dann los ging zum Flughafen bekam jeder noch einen Khata.

Kazi kam extra wegen Miri und mir und so bekamen wir von ihm einen weiteren Schal zum Abschied, und nicht nur das, er begleitete uns sogar noch zum Flughafen.

Der Flug wollte pünktlich starten und so war sogar der Flieger schon an der Position zum Starten als das Flugzeug langsam wieder zum Flughafengebäude zurückfuhr. Was war? Uns wurde mitgeteilt, dass ein Gewitter auf Kathmandu zukommt und wir dieses abwarten müssen. Freundlicherweise wurde während der Wartezeit die Videofunktion im Flugzeug aktiviert. Raus aus dem Flieger durften wir leider nicht mehr. Insgesamt warteten wir fast zwei Stunden, bis es dann endlich losging. 

In Abu Dhabi verringerte sich dadurch der Zwischenaufenthalt. Es war genügend Zeit um zum Abflug Gate zu kommen und sogar um dort noch etwa zu trinken. Der weitere Flug nach Frankfurt verlief nach Plan und wir erreichten Frankfurt morgens um kurz vor 7:00 Uhr.


Graffiti

In Kathmandu sahen wir einige Graffitis, die nicht nur einfach Schriftzüge waren. Hier ein Auszug davon.

Nepal – Trekking in Solo Khumbu – März 2019

17.03.2019 – Lukla

Früh weckte uns der Wecker. Alles war schon am Vortag gepackt und so waren wir bald in der Lobby des Hotels. Das Gepäck, das in Kathmandu bleiben soll, gaben wir ab. Die Taschen für das Trekking kamen in den Bus und wir sind danach mit den Tagesrucksäcken ebenfalls in den Bus. Die Fahrt zum Flughafen war gefühlt ruhiger als am Tag zuvor. So früh schlafen noch einige.

Am Flughafen fuhren wir zum Nebengebäude für die Inlandsflüge. Mit dem Guide vorneweg, sind wir in die Eingangshalle. Diese ist an einer Front mit Schaltern und Gepäckwaagen im Wechsel versehen. Hier sind wir mit unserem Gepäck über eine Waage in eine dahinter liegende Halle. Auf die Idee über eine Waage in den nächsten Raum zu gehen wäre ich allein nicht gekommen. Hier warteten wir, während unser Guide zu einem Schalter lief. Kurz danach kam er wieder und wir folgten ihm zum Schalter. Alle Taschen inkl. Rucksäcke wurden zusammen auf eine Waage getürmt und gewogen. Und wir machten uns am Tag davor noch Gedanken über die Gewichtsaufteilung. 😂

Nun sind wir an den Rand zu einem Förderband. Dort wurden wir gebeten, unsere Taschen zu öffnen, damit diese kontrolliert werden können. Die Taschen sind danach auf dem Förderband weiter und wir nur noch mit unseren Tagesrucksäcken in die Abflughalle.

So lange mussten wir gar nicht warten, bis unser Flug aufgerufen wurde. Mit einem Bus fuhren wir gefühlt einmal über den kompletten Flugplatz zum Flugzeug. Im Gepäckteil vor dem Cockpit wurde unser Gepäck eingeladen, während wir hinten über eine Treppe mit wenigen Stufen in das Flugzeug sind. Ein schmaler Gang und links und rechts davon je ein Sitzplatz. Ich hatte netterweise den Platz direkt hinter dem Piloten bekommen. Zwischen Pilot, Co-Pilot und uns war zwar eine Wand, jedoch in der Mitte offen. So hatte ich einen guten Blick ins Cockpit und das Geschehen von Pilot und Co-Pilot.

Der Flug war nicht besonders lang und brachte uns von dem auf rund 1300 Meter liegenden Kathmandu nach Lukla auf über 2800 Meter. Vor Lukla überquerte die Maschine noch einen Bergkamm, um dahinter etwas abzusinken. In der Ferne war ganz klein Lukla zu erkennen, das schnell näher kam.

So spektakulär die Landungen in Lukla aussehen auf Videos, so unspektakulär sind diese aus dem Flugzeug. Das Flugzeug setzte auf, bremste und fuhr mit einer gefühlt hohen Geschwindigkeit auf eine Mauer zu. Kurz davor bog der Pilot ohne zu bremsen nach rechts ab und erreicht nur wenig später seine Parkposition direkt vor dem Flughafengebäude. Bei laufendem Rotor wurde das Gepäck entladen, während wir wurden um das Flugzeug zum Gebäude gelotst wurden. Nur wenige Schritten waren es bis wir im Gebäude waren um unser Gepäck zu erhalten.

Gegenüber des Flughafengebäudes wurden wir in einen schmalen Gang geführt und waren auch schon in der Everest Summit Lodge in Lukla angekommen. Zwischen den Gebäudeeingängen waren es vielleicht zwei Minuten Fußweg und doch war es eine Lodge mit eigenem Garten und ruhig. Hier konnten wir uns umsehen, bis es Zeit war für das Mittagessen.

In der Lodge haben wir den jungen Sherpa Passang Sherpa kennengelernt, der uns während des Trekkings begleitet und den Guide Suman „Schumi“ Pant unterstützen wird.

Am Nachmittag war eine Akklimatisationstour zu einer Alm. Auf diesem Weg sind wir bereits über unsere erste Hängebrücke für diesen Urlaub. Strahlend sonniges Wetter begleitete uns an diesem Tag. Die Alm Nangbu Kharka liegt auf 3100 Meter und somit fast 300 Meter höher wie unsere Unterkunft, was für die Höhenanpassung eine gute Basis war.

Zurück an der Lodge sind wir in kleinen Gruppen zur Erkundung von Lukla losgezogen. Groß ist Lukla nicht und besteht eigentlich nur aus einer Straße mit ein paar abzweigenden Wegen. Am Ortsende drehten wir um und suchen Schutz vor dem Regenschauer der einsetzte. Dieser war nur von kurzer Dauer und so ging es bald weiter.

Die eine Frau auf dem ersten Bild hielt demonstrativ etwas vor ihr Gesicht, da sie nicht fotografiert werden wollte. Mir ging es aber auch eher um die „Hauptstraße“ und die Geschäfte. 

Abends wurden wir wieder mit leckerem Essen versorgt. Hier füllte ich meine Thermoskanne, in die ich zuvor ein paar Stücke Ingwer gegeben hatte, mit heißem Wasser. Nachdem das Wasser so weit abgekühlt war, dass ich es umfüllen konnte, kam in der Trinkblase.

Satt und voller Spannung auf die nächsten Tage sind wir in unsere Zimmer.

Karte

Der Start und das Ende der Aufzeichnungen sind leider nicht immer genau und war abhängig vom GPS-Empfang des Smartphones. Für die Nachvollziehbarkeit aber besser als gar keine Aufzeichnung, wie ich finde.


18.03.2019 – Lukla → Monjo

Ein ausgiebiges Frühstück und dann packen für unseren ersten Trekkingtag. Die Taschen wurden im Vorraum gesammelt und von Schumi und Passang zu unserem Gepäcktransporteur nach draußen gebracht. Dort packte dieser immer zwei Taschen in einen Beutel, verzurrte die Beute und verteilte disee auf seine beiden Lastentiere. 

Für uns hieß es nun die Trekkingstiefel anziehen und vor der Lodge sammeln. Bevor wir losliefen, gab es noch zwei einfache Regeln.

  1. Laufen oder Fotografieren. Niemals beides zusammen.
  2. Immer bergauf warten. Besonders, wenn Lastentiere entgegenkommen.

Durch die Hauptstraße liefen wir zum westlichen Ortsende und dort weiter. Nepali flach! Also immer wieder hoch und runter sollte es gehen. Zunächst nordwestlich und bergab zum Fluss Dudh Kosi. Auf dem Weg kamen uns einige Kinder auf ihrem Weg zur Schule nach Lukla entgegen. Hier gibt es keine Straßen in der Art, wie wir sie kennen. Alles geht zu Fuß oder mit Tieren.

Wie nicht anders zu erwarten, gab es wieder eine Hängebrücke zu überqueren. Heute hieß es jedoch warten um die Lastentiere vorbeizulassen.

Gegen Mittag machten wir halt in einem kleinen Ort. Kurz vorher hatte es angefangen zu regnen und da kam uns die Pause gerade recht. Die Getränkewünsche wurden aufgenommen und einfache Speisekarten verteilt. Miri und ich entschieden uns für Momos – gefüllte Teigtaschen. Die Getränke, für uns Tee, kamen schnell, das Essen dauerte einige Zeit. Nicht das sie hier langsam waren, nein, alles wurde frisch zubereitet. Auf Nachfrage gab es vom Guide das OK für hier und für die restliche Tour auch in die Küchen schauen zu dürfen.

Wir hatten uns bewusst für ein kleines Mittagessen entschieden. Zum einen hatten wir noch Musliriegel dabei, vor allem wollten wir für die weitere Tour fit bleiben. Es ging nämlich, wie nicht anders zu erwarten, erst einmal nach Oben. Der Regen war nur von kurzer Dauer und nach unserem Mittagessen zum Glück schon wieder vorbei.

Auf dem Weg kamen wir immer wieder an Manisteinen und kleineren Stupas sowie einmal an einer Gebetsmühle vorbei. Immer links herum! 

Bisher liefen wir rechts vom Fluss, der übersetzt Milchfluss heißt und durch seine Farbe ein wenig an Milch erinnert. Vor Phakding überquerten wir den Fluss. Nur noch durch Phakding und einer weiteren Siedlung führte der Weg bis Monjo, unserem Tagesziel. Die Lodge ist am Hauptweg durch den Ort und wir wurden am Eingang bereits erwartet.

Wie es sich in Nepal gehört, zogen wir die Schuhe aus und wurden in den Hauptraum geführt. Dort gab es Tee, Kaffee und Kuchen. Während wir uns dort erholten von der Tour, kam auch unser Gepäck schon.

Insgesamt waren es nur rund 10 Kilometer, die Beschaffenheit des Weges und die Höhe, obwohl erst auf ungefähr 2800 Meter waren zu spüren. 

Bis hierher sind uns außer Einheimischen nur ein paar vereinzelte Touristen begegnet. Unsere Hoffnung, dass vor April noch nicht soviel los sein wird im Solo Khumbu hat sich zumindest bisher bewahrheitet. Ab April geht der große Run auf das Everest Base Camp los und da soll es hier sehr voll sein. Wir mussten lediglich an den Hängebrücken die entgegenkommenden Lastentiere abwarten, was nie lange dauerte.

Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung und wir bezogen unsere Zimmer und ruhten uns aus.

Das Abendessen gab es im Hauptraum. Dal Bhat mit viel Gemüse und Fleisch. Während des Essens und auch danach sprachen wir über den Tag, wie wir diesen selbst wahrgenommen hatten. Schön war es für uns, dass Schumi und Passang bei den Frühstücken und Abendessen immer dabei waren. So konnten wir diese fragen bzw. bekamen zusätzliche Infos.

Karte


19.03.2019 – Akklimatisation

Akklimatisation. Bei dem Wort muss ich mich immer konzentrieren. Höhenanpassung finde ich viel angenehmer. Wie auch immer, das ist der Grund, weshalb wir in Monjo für zwei Übernachtungen geblieben sind. So hieß es nach dem Frühstück nur den Tagesrucksack packen. 

Ein sonniger Tag um von ~2850 Meter hoch auf fast 3600 Meter zu laufen. Wir sind dazu von der Lodge aus nach Osten durch einen Nadelwald bergauf bis zu einer Alm und sogar noch weiter. Der Weg nach der Alm war allerdings nicht mehr befestigt und sehr steil. Als es kaum noch eine gute Möglichkeit zum Weiterlaufen gab, machten wir Pause und aßen, was wir in unseren Picknickpakten mitbekommen hatten.

Auf unserem Weg zurück nach Monjo sind wir einer älteren Frau, geschätzt über 70 Jahre alt begegnet. Diese hatte Holz für den Ofen dabei. Beachtlich, in dieser Höhe und noch so aktiv.

Zurück in der Lodge gab es wieder Tee, Kaffee und Kuchen. 😀

Da der Ausflug nicht allzu lange war, war noch genug Zeit den Ort vor dem Abendessen zu erkunden. Dabei entdeckten wir, wie auf einem Platz neben der Hauptstraße Metall verflüssigt und in Form gegossen wurde. An diesem Platz war einiges los und die Töpfe scheinbar begehrt.

Im ersten Bild ist die „Hauptstraße“ zu sehen, mit einem der typischen Träger. Lastentiere haben nur die Wohlhabenderen, alle anderen tragen die Lasten auf dem Rücken. Die Stapel auf den Rücken sind zum Teil beachtliche Türme und ließen uns immer wieder staunen.

Den Tag schloss ein leckeres Abendessen und eine Dusche ab, bevor es ins Bett ging. Da wir nicht direkt einschlafen konnte, starteten wir mit einem Hörbuch, das Miri dabei hatte. Mit Timer, da klar war, dass wir irgendwann automatisch einschlafen würden.

Karte


20.03.2019 – Monjo -> Namche Bazar -> Mende

Es sollte weitergehen und so packten wir schon einmal alles so weit und gingen dann zum Haupthaus um zu frühstücken. Die Lodge teilt sich in zwei Gebäude und die Zimmer sind in einem zweiten dahinter liegenden Gebäude.

Nach dem Frühstück, noch einmal auf die Toilette und alles fertig packen. Die Taschen wurden vor dem Gebäude gesammelt, damit unser Träger diese dort holen kann. Während wir darauf warteten, dass sich alle einfinden, kam ein Hubschrauber und landete neben der Lodge. Wer wird dort wohl aussteigen? Das Geheimnis lüftete sich einige Minuten später – es war ein buddhistischer Abt. Was sein Ziel war, hatten wir nicht mehr erfahren können.

Wir waren nicht die einzigen, die früh morgens auf dem Gelände der Lodge unterwegs waren. Ein kleiner Jung spielte zwischen den Häusern.

Es hieß nun loszugehen. Am Ortsende von Monjo waren an einer Mauer viele Trägergestelle mit Waren aufgereiht. Hier war wohl ein Frühstückshalt.

Den nächsten Ort, den wir erreichten, war Jorsale. Am Ende des ersten Ortsteils war der Zugang zum Sagamartha Nationalpark. Während Schumi die Permits bezahlte warteten wir, den ohne geht es nicht weiter. Der Zugang zum Sagarmatha Nationalpark führt durch einen überdachten Bereich, an dessen Seiten Gebetsmühlen waren und dessen Wände wie auch die Decke bemalt waren.

Hiernach geht es zunächst bergab, um über eine Brücke auf die andere Seite des Milchflusses und damit zur zweiten Ortshälfte von Jorsale zu kommen.

Jorsale sagte den anderen nichts, Miri und mir jedoch schon. 2017 waren wir in Bhutan und unser damaliger Guide Kazi Sherpa, kommt aus Jorsale. Zusammen mit seiner bhutanesischen Frau betreibt er die Nirvana Lodge, in der wir in Jorsale vorbeikamen. Kazi hatte uns zuvor jedoch schon mitgeteilt, dass er mit einer anderen Gruppe im Himalaya unterwegs sein wird. Zum Einkehren war es ebenfalls zu früh und so sind wir weiter am Milchfluß (Dudh Kosi) gelaufen.

Das nächste Highlight war die Hillary Bridge, über die alle gehen, die aus Nepal zum Mount Everest möchten. Durch die heftigen Erdbeben 2015 war die ursprüngliche Brücke mitsamt eines Felsblockes eingestürzt. Wir konnten noch den Ansatz der alten Brücke am anderen Ufer erkennen.

Apropo Hängebrücke. In Europa gibt es ebenfalls einige Hängebrücken und teils weisen diese auf den Nepalesischen oder Tibetischen Stil hin. Wer einmal über die Geierlay Brücke oder die Highline 179 gegangen ist, kann die Konstruktion der Brücken nachvollziehen. Die Brücken in Nepal, über die wir sind, hatte immer einen geschlossenen Boden, damit die Tiere diese überqueren. Die Seiten hatten immer oben ein stabiles Stahlseil, seitlich zum Boden jedoch oft nur einen dünnen Gitterzaun. Was sie nicht haben, sind die vielen seitlichen Streben der europäischen Hängeseilbrücken. D. h. diese Hängeseilbrücken schwanken schön. 😀

Auf die nächsten 3 Kilometer kamen fast 400 Höhenmeter. Von etwa 2950 Meter hoch bis auf 3350 Meter. Angekommen waren wir nun am Ortseingang von Namche Bazar, der Sherpa Hauptstadt. Diese erstreckt sich an einem Berghang über eine größere Fläche. 

Neben diesem Ortseingang verläuft ein Fluss in einem gefassten Becken und dieser Bereich wurde just in dem Moment, in dem wir kamen, von einigen zum Waschen der Kleidung genutzt. Bis in die Mitte von Namche Bazar geht der weitere Weg an einer großen Stupa und mehreren großen, vom Wasser angetriebenen Gebetsmühlen vorbei.

Die Hauptstraße in der Ortsmitte, ist nicht besonders breit, dennoch kommt hier alles durch – auch die Lastentiere!

Es war Mittagszeit und wir hatten Hunger. Schumi führte uns dazu zum Hotel Namche am Ende der Hauptstraße. Vom Essensraum hatten wir einen tollen Blick über Namche Bazar.

Gut gegessen und viel getrunken hieß es anschließend Namche Bazar nach Nordwesten und nach oben zu verlassen. Einige Meter oberhalb hatten wir dann noch eine tolle Aussicht auf Namche Bazar, bevor es um eine Ecke ging und die Stadt für uns verschwand. Auf dem weiteren Weg passierten wir eine kleine Siedlung und vor Mende verlief der Weg herunter in eine Senke. Auf der anderen Seite waren 300 Höhenmeter auf einer steileren Passage hinter uns zu bringen. Dabei schwächelte ich ein wenig und Passang trug meinen Rucksack die letzten Meter bis zur Lodge. Oben angekommen, auf einem Plateau, waren wir an unserer Lodge. Der Ort Mende selbst ist eine verstreute Häusersiedlung dahinter und das Zuhause von Passang, unserem Sherpa.

Im Eingangsbereich der Lodge waren wieder die Schuhe auszuziehen. Nach rechts kamen wir in den Gastraum, in dem Kaffee/Tee und frischer Kuchen auf uns wartete.

Unser Gepäck kam während dessen an und so konnten wir die Zimmer für die folgenden zwei Nächte beziehen. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir mit dem Erkunden der näheren Umgebung. Vor dem Abendessen traf sich wieder alles im Gästeraum und war gespannt auf das Abendessen. Zuvor gab es aber noch ein Bild von Wickie, den die Mädels dort toll fanden.

Karte


21.03.2019 – Akklimatisation

Wie eingangs erwähnt, hatten wir uns diese Tour ausgesucht, da sie mehrere Tage zur Höhenanpassung beinhaltete. An diesem Tag war es wieder so weit. Ein Tagesausflug zum Thame Kloster.

Der Weg von Mende bis Thame verlief relativ flach und erst bei der halben Umrundung von Thame zum Kloster ging es nach oben. Nicht so, dass es eine große Herausforderung war, aber schon merklich. Für diesen Ausflug wurden wir morgens schon mit bestem Wetter begrüßt und dies hielt sich den ganzen Tag. Zwischen 3700 Metern und 4000 Metern bei klarem, sonnigen Wetter zu laufen und doch noch von deutlich höheren Bergen umgeben zu sein war beeindruckend. 😀

Auf dem Bergrücken zum Kloster kamen wir an einer größeren Stupa vorbei und folgten einer längeren Manimauer bis zum Kloster. Wir erreichten das Kolster, welches am Berghang liegt und hatten nun noch einige Schritte auf der Treppe zum Eingang. Das Kloster selbst ist schlicht, wie wir es von den buddhistischen Klöstern kennen. Einzig der Gebetsraum fällt immer heraus.

Vom Kloster ging es zunächst herunter nach Thame, um dort zu Mittag zu essen und um wieder reichlich zu trinken. Um Thame konnten wir einige bei den ersten Tätigkeiten des Jahres auf den Feldern beobachten und Nutztiere, außer Yaks gab es auch.

Die Küchenbilder geben die Herstellung unserer geliebten Momos wieder.

Von Thame sind wir über einen Bogen wieder auf unseren Weg gekommen, der uns zurück nach Mende brachte. Ja, es gab wieder Kaffee, Tee und Kuchen bei der Ankunft. 😀

Damit wir es schön warm haben, wurden die Haupträume in den Lodges immer geheizt. In dieser Lodge hatte ich schon beim ersten Betreten einen leichten Geruch wahrgenommen, nur war ich mir nicht ganz sicher, wo dieser herkam. Das wurde an diesem Nachmittag dann klar.

Getrocknete Yak-Fladen wurden für den Ofen verwendet. Daher kam also der Geruch. Diese Lodge lag zwar in einem Waldgebiet und die Notwendigkeit, mit Yak-Fladen zu heißen ist nicht unbedingt nötig, aber wenn sie schon da sind, so ist dies wohl einfacher als Holz zu schlagen.

An diesem Abend gab es nach dem Abendessen (Sherpa Hot Pot) noch ein Kulturabend. Dazu wurde alles im Hauptraum zur Seite gestellt und die Angestellten sowie ein paar weitere Einheimische spielten traditionelle Musik und tanzen dazu. Nett, hätte aber auch nicht sein müssen. Die Stimmung war zwar locker, aber man merkte schon, dass dies nur für uns war und daher irgendwie das lockere von einem Fest o. ä. fehlte.

Karte


22.03.2019 – Mende -> Khumjung -> Tashinga

Early Bird – also für Miri und mich mehr als early. Allgemein sind wir früh raus und hatten unsere Touren nach dem Frühstück zum Großteil am Vormittag hinter uns gebracht. Das war auch gut so, da morgens das Wetter immer gut war und erst am Nachmittag Wolken aufzogen.

Heute jedoch hatten wir uns den Wecker eine Stunde früher gestellt. Wir wollten vor dem Frühstück eine Runde um die Lodge drehen und die aufgehende Sonne begrüßen. So sind wir also früh aufgestanden und raus aus der Lodge. Alles war noch ruhig und der Himmel zeigte, dass die Sonne bald hervorkommen wird. An der Lodge waren Eiszapfen am Dach und der Boden ringsum war ebenfalls leicht gefrostet. Kalt war es, aber darauf waren wir eingestellt. Durch die Kälte waren wir von einer sehr klaren Luft umgeben.

Da es hier keine eindeutigen Wege gibt, hatten wir uns frei Nase im Bereich um die Lodge bewegt. Wie wir zurück zur Lodge kamen, hörten wir das Tropfen des schmelzenden Eises vom Dach. 

Beim Frühstück hatten wir davon den anderen berichtet und waren selbst froh so früh aufgestanden zu sein, um den Sonnenaufgang draußen im Himalaya zu erleben.

Auf Wiedersehen Mende. Unser Weg führte grob fast wieder zurück nach Nasche Bazar. Bevor wir Namche Bazar erreicht hätten wechselten wir die Richtung nach Osten und dann nach Nordosten um nach Khumjung zu gelangen. Ein Ort auf rund 3900 Metern und damit leicht höher gelegen wie die Lodge der letzten beiden Tage. Bevor wir Khumjung erreichten, kamen wir an einem Aussichtshügel vorbei. Von hier hatten wir das erste Mal freie Sicht auf den Mount Everest. Ok, nicht ganz frei. Wie oft war die Spitze auch an diesem Tag mit Wolken verhüllt. Der Blick auf die umgebenden 6000’er mit ihren schneebedeckten Flanken war dafür umso schöner.

Am Ortseingang von Khumjung passierten wir die Edmund Hillary School. Ein großes, gefördertes Schulgelände, was in dieser Region, in dieser Größe nicht üblich ist. Wir schauten uns dort um und folgten dem Hauptweg fast ganz durch Khumjung bis zu einem Restaurant. Es war zwar kühl aber sonnig und daher entschieden wir uns alle im Freien zu Essen. Dick eingehüllt saßen wir auf einfachen Stühlen an Tischen umgeben von einer großartigen Landschaft. Nebenan, getrennt durch eine Steinmauer waren einige der Lastentiere, die wir auf unseren Wegen regelmäßig sahen.

Die Toilette hier war in einem einfachen Verschlag abseits. Ein Loch im Holzboden war die Toilette, umgeben von Yakfladen innerhalb des Verschlags. Der Geruch der Yakfladen verdrängte den Geruch aus der Gruppe und war dennoch nicht unangenehm.

Der weitere Weg führte uns weiter nach Nordwesten Richtung Tashinga. Dazu mussten wir in einer Schleife nochmals durch Khumjung und erreichten dabei ein Kloster. In diesem Kloster war es uns ausnahmsweise erlaubt im inneren zu fotografieren, was für buddhistische Klöster völlig unüblich ist. 

Auf unseren Wegen kamen Lastentiergruppen mit den verschiedensten Waren entgegen. Wenn, wie man im Bild sieht, diese mit Gasflaschen entlang trotteten, sah dies leicht aus. Genau das war ein Grund für die Regel Uphill wait. Diese Lastentiere mit ihrem Gepäck würden es vermutlich nicht mal spüren, wenn sie einen durch die normalen Wankbewegungen herunterschubsen würden.

Als wir in Tashinga unsere Lodge erreichten, zog sich der Himmel bereits zu. Wir waren daher froh, im Warmen mit Kaffee/Tee und Gebäck begrüßt worden zu sein.

Nach und nach verschwanden alle in ihre Zimmer, um sich frisch zu machen und zu duschen. Weit vor dem Abendessen traf sich alles wieder im Hauptraum und versammelte sich um den Ofen, war es doch die einzige dauerhafte Wärmequelle und nach dem Duschen in den kühlen Zimmern zu kühl. So saßen wir, tranken Tee und quatschten, bis zum Abendessen geladen wurde.

Karte


23.03.2019 – Tashinga -> Kloster Tengpoche -> Pangpoche

Frühstück und wieder packen. Wie meist machten wir uns kurz vor unserem Gepäckträger mit seinen zwei Lastentieren auf den Weg zu unserer nächsten Lodge, der höchstgelegenen für diesen Trip. 

Zuerst liefen wir einen schmalen Weg hinunter zum Hauptweg und von dort stetig bergauf bis Tengpoche. Es waren rund 500 Höhenmeter auf nicht einmal 4 Kilometer. Wir liefen allerdings an diesem Tag in einem gemächlicheren Tempo und so war es fast Mittagszeit bei unserer Ankunft in Tengpoche. 

Wir besichtigten zuerst noch das Kloster in Tengpoche und schauten uns in der kleinen Siedlung um, bevor es an das Mittagessen ging.

Eine andere vom DAV angebotene Trekkingtour hätte hier ihren höchsten Punkt und es hieße dann wieder zurück nach Lukla. Miri und ich waren froh, nachdem wir nun hier waren diese Tour nicht gewählt zu haben. Klar es wäre weniger anstrengend, aber wir hatten beide das Gefühl, dass es schade wäre hier um zudrehen.

Für uns hieß somit Tengpoche weiter bergauf zu verlassen. Na ja, erst einmal ging es wieder etwas nach unten, aber tendenziell nach oben. Immer wieder hatten wir auf dem Weg einen Blick auf „unseren“ Berg. Die Ama Dablam ist mit ihrem Profil sehr gut erkennbar.

Einige Stunden später erreichten wir unsere Lodge in Pangpoche, direkt an de „Hauptstraße“. Das Schild neben dem Eingang wies auf die Höhe hin – 3998 Meter. Unsere Zimmer und der Hauptraum waren auf der Höhe des Hauptweges. Im Aufenthaltsraum im ersten Stock war man somit auf 4000 Meter und hatte von dort einen Blick von oben auf die „Hauptstraße“.

Auch hier gab es zur Begrüßung wieder etwas zu trinken und zu essen. Komfort Trekking! 😀

Bis zum Abendessen hatten wieder reichlich Zeit und nutzten diese zur Erkundung von Pangpoche. Direkt vor der Lodge gabelte sich der Hauptweg und Wickie wollte unbedingt ein Bild mit sich an dieser Stelle.

Auf der Höhe der Baumgrenze, wird wesentlich mehr mit Yakdung geheizt, der an mehreren Stellen im Ort gestapelt wurde. Auf den Feldern werden im Sommer hauptsächlich Kartoffeln angebaut, die sich zur Einlagerung unter den vielen Erdhügeln befinden. Bis zum Abendessen dösten wir ein wenig im oberen Aufenthaltsraum in der wärmenden Sonne.

Während des Abendessens wurde uns mitgeteilt, dass über Nacht mit Minustemperaturen zu rechnen ist und daher die Wasserleitung im Ort abgedreht wird, damit keine Leitungen einfrieren. Hier kam der Luxus des Komforttrekking zu tragen. Wir wurden gefragt, ob wir eine Wärmflasche später mit auf die Zimmer nehmen möchten. Das wurde von allen dankend angenommen.

Kaum waren wir auf unserem Zimmer, klopfte es. Ein Angestellter brachte uns zwei 10 Liter Eimer mit heißem Wasser. Wir hatten nun genügend Wasser zum Waschen und für die Toilette. 😀

Wir hatten beide ein Inlett dabei, mit dem wir uns mitsamt der Wärmflasche ein die Betten verzogen. 

Karte


24.03.2019 – Akklimatisation nach Dengpoche

Dieser Morgen begrüßte uns mit einer beschlagenen, leicht gefrosteten Fensterscheibe. Es klopfte. So früh am Morgen hatten wir nicht erwartet, dass jemand an der Tür klopfte. Es war ein Angestellter mit zwei weiteren 10 Liter Eimern voll heißem Wasser. Da Miri noch in ihrem Schlafzeug war, schaute der Angestellte ganz verlegen auf den Boden. 😅

Das Frühstück gab uns Kraft für unsere letzte Tour zur Akklimatisation. Dazu liefen wir den Hauptweg von Pangpoche nach Dengpoche. Wir ließen damit rund 400 Höhenmeter bis Dengpoche hinter uns. Dies ist der Weg, den alle gehen, die zum Mount Everest Base Camp wollen. Für uns jedoch war es nur eine Tagestour bis Dengpoche und zurück nach Pangpoche.

Vor Dengpoche verließen wir den Hauptweg, um über einen kurzen Umweg um auf einen Aussichtshügel zu gelangen. Vom Aussichtshügel liefen wir nach Dengpoche und dort in ein einfaches Restaurant zum Mittagessen.

Kurz vor der Ankunft in unserer Lodge in Pangpoche war ich kurzzeitig unkonzentriert und stolperte. Ich kam mit einem Knie auf den Boden auf. Das war es auch schon. Eigentlich nichts Tragisches nur hatte ich mir dazu einen der frischen Yakhaufen ausgesucht. 😂 In der Lodge versuchte ich die Hose am Knie so gut wie möglich zu reinigen und wechselte zur Ersatzhose. Der Geruch war doch sehr intensiv.

An diesem Nachmittag trafen eine Trekkinggruppe auf Ihrem Rückweg und eine kleine Erkundungsmanschaft in der Lodge ein. Mit einigen Mädels aus der Trekkinggruppe unterhielten wir uns im oberen Aufenthaltsraum. Diese kamen von der großen Tour über das Mount Everest Basecamp und dem Gipfel des Kala Pattar. Die letzte Nacht im Zelt war so kalt, dass ihnen das Wasser in den Trinkbeuteln gefroren war. So wie sie berichteten, werden sie sicherlich noch lange an diese Trekkingtour denken. 👍

Mit der Hauptperson der Erkundungsmanschaft unterhielten wir uns später im Hauptraum. Es war ein Veranstalter für Touren zur Besteigung der Ama Dablam. Er war hier, um die Änderungen zu erkunden und die Planungen für die nächsten Touren anzupassen.

Vor dem Abendessen legten wir abermals eine Ortsrunde ein.

Beim Abendessen dreht sich fast alles um den nächsten Tag, unseren „Gipfel“-Tag. Wir bekamen auch an diesem Tag eine Wärmflasche mit auf die Zimmer. Einer aus der Gruppe meinte das wäre doch zu warm, wir antworteten fast alle ohne zu zögern mit NEIN. 😅 Die beiden Wassereimer bekamen wir auch wieder.

Karte


25.03.2019 – Ama Dablam Basecamp und Pass Sherkim Peak

Da war er, unser „Gipfeltag“. Wir folgten zuerst dem Weg wie am Vortag nach Dengboche, allerdings nicht sehr lange. Nach nicht einmal einem Kilometer bogen wir rechts ab, hinunter zum Fluss Imja Kola und dort über eine Brücke. Von hier an hieß es nun immer nach oben. Rückwärtsgewandt hatten wir einen guten Blick auf den Weg nach Dengboche und die dahinterliegenden Berge. 

So liefen wir über Wege, die nicht so ausgetreten waren wie bisher. Wir erreichten nach einiger Zeit einen Aussichtshügel, an dem wir eine Rast einlegten. Von hier bot sich uns ein tolles Bild auf die Ama Dablam.

Nicht lange nach diesem Rastpunkt gelangten wir in ein Sandfeld, das einem Dünengebiet an einer Küste nicht unähnlich war. Geologisch ist es erklärbar, vor Ort dann aber doch erstaunlich.

Hinter dem Sandgebiet erreichten wir einen kleinen, schmalen Bach, dem wir bis zum Ama Dablam Base Camp folgten – auf Karten gerne mit ABC abgekürzt. Die fast komplett ebene Fläche, auf der sich im Sommer das Basecamp befindet, war leer. Im März finden keine Touren auf die Ama Dablam statt und so waren wir hier völlig alleine auf 4600 Meter.

Wir überquerten die Ebene und steuerten aus unserer Perspektive einen Kamm an der rechten Seite an. Am Rande der Ebene wurde es anstrengend, da wir nun den Hang hoch auf den Kamm durch ein Schneefeld mussten. Es waren nicht sehr viele Höhenmeter, aber die Stöcke waren nur bedingt nutzbar durch den Schnee. Oben angekommen folgten wir dem schneefreien Kamm bis zum Shrekim Peak. Der Sherkim Peak ist eher ein Pass, den ein Gipfel auf dem Weg vom Ama Dablam Base Camp zum nächsten Camp. Für uns war es der höchste Punkt der Reise – 5000 Meter. 😀

Hier auf 5000 Meter machten wir Rast für unsere Mittagspause. Dazu hatten unsere Guides Tee und Lunchpakete dabei. 

Das Panoramabild am Anfang dieses Reiseberichtes ist oberhalb des Ama Dablam Base Camp und etwas unterhalb der 5000 Metern aufgenommen worden. Umgeben von niedrigen Wacholdersträuchern, die einen intensiven Duft von sich gaben.

Der Weg zurück, war der Kamm, den wir hoch gelaufen waren. Den Nebel, den wir aufziehen sahen, erreichte uns ungefähr auf Höhe des Basecamps. Ungefähr, da wir auf dem Rückweg einen Bogen liefen und damit am Basecamp vorbei, einen anderen Weg durch das Sandgebiet.

Mit dem Nebel wurde es merklich kühler.

Wie man auf der Karte sehen kann, war der Bogen nur um das Basecamp, durch die Dünen. Ab dem Aussichtspunkt liefen wir denselben Weg zurück, auf dem wir am Vormittag hoch liefen.

Rund 1000 Höhenmeter Unterschied waren hinter uns, als wir wieder an der Lodge ankamen. Tatsächlich waren es natürlich etwas mehr, durch die vielen kleinen Senken, durch die wir liefen.

Erschöpft und zufrieden genossen wir unseren Tee und den Kuchen, der auf uns wartete.

Noch vor dem Abendessen wurde es trüb draußen und es fing an zu schneien. Während des Abendessens hatten wir bereits einen Blick auf eine leicht schneebedeckte Landschaft um uns herum.

Wir bekamen auch an diesem Abend wieder eine Wärmflasche und jede von uns einen Eimer voll heißem Wasser auf das Zimmer. 

Wie wird es morgen früh wohl aussehen?

Karte


26.03.2019 – Pangboche -> Kloster Tengpoche -> Tashinga 

Es hatte über Nacht weiter geschneit und wir merkten schon beim Aufstehen, dass es zum vorherigen Morgen etwas wärmer war. Klopf, Klopf. Ah ja, da kamen auch wieder unsere zwei Eimer mit heißem Wasser.

Heute war unser erster Tag, der Rückreise nach Lukla, weshalb wir nach dem Frühstück unsere Taschen packten und im Vorraum der Lodge sammelten. Wir warteten im Inneren der Lodge und einige Außen, bis sich alle eingefunden hatten. Unser Marsch begann in einer weißen Winterlandschaft. Es war ein trockener Schnee und es ließ sich sehr gut darauf laufen.

So ganz anders kam uns die Landschaft an diesem Morgen auf dem Weg vor.

Einige hundert Meter vor dem Kloster Tengboche machten wir eine kurze Rast, um hauptsächlich zu trinken. Dazu hatten wir alle Tee dabei. Wickie gefiel es sichtlich in der weißen Landschaft.

Das Schild bei Tengboche, das den Weg nach Namche Bazar zeigt, war noch halb verschneit. Je weiter wir nach Tashinga liefen, desto weniger wurde der Schnee.

Schon einige Zeit vor Erreichen der Lodge in Tashinga war kaum noch Schnee um uns herum. Nur die Spitzen der Berge behielten ihre weißen Kappen, die sie schon seit unserer Ankunft im Himalaya hatten. 

Auf den Tee und das Gebäck freuten wir uns heute Nachmittag ebenso wie auf den wärmenden Ofen in der Lodge. Unser Gepäck war heute früher als wir angekommen und die beiden Lastentiere ruhten auf einer Fläche neben der Lodge.

Schumi hatte schon bemerkt, dass einige von uns die Momos gerne essen und vor ein paar Tagen etwas vorgeschlagen: Wie wäre es, wenn wir selbst unsere Momos für ein Abendessen zubereiten? Das Angebot wurde freudig aufgenommen und so trafen sich alle vor dem Abendessen im oberen Küchenbereich. Der eigentliche Kochbereich in dieser Lodge ist ein paar Stufen niedriger und hinter dem oberen Küchenteil. Dort wurde zuvor die Gemüsefüllung vorbereitet.

Ein Angestellter rollte den Teig zu kleinen Teigfladen vor dem Fenster. Dazu bewegte er mit der rechten Hand den Metallstab in einer konstanten Bewegung nach vorne und zurück. Mit der linken Hand legte er die Teigkugeln dann so vor den Metallstab und drehte diese, dass Ruck Zuck aus einer Teigkugel ein Teigfladen wurde.

Diese Teigfladen nahmen wir in die Hand, gaben einen Teelöffel vom Gemüsebrei in die Mitte darauf. Nun folgte der schwierigere Part. Das Kunstvolle zusammenfalten des Teigfladens. Schumi zeigte uns dies in langsamen Schritten. Die Momos legten wir dann in einen Korb für das spätere Dämpfen.

Unsere Momos waren zwar nicht alle so perfekt von ihrer Form, aber es war unsere selbstgemachte Vorspeise. 😀

Es war ein sehr geselliges Abendessen und was die Mannschaft der Lodge zubereitete war reichlich und sehr lecker.

Diese Lodge hat zwar keinen direkten Stromanschluss, verfügt aber über einen Generator, der Abends für zwei Stunden lief. So waren unsere Betten in den Zimmern wieder schön vorgewärmt als wir uns in die Zimmer zurückzogen.

Karte


27.03.2019 – Tashinga -> Namche Bazar -> Monjo

Erneut hatte es über Nacht geschneit und so war wieder alles um uns herum weiß. 😊

Es hieß auch wieder die Taschen packen, da es weiter zur nächsten Lodge gehen sollte.

Von der Lodge aus liefen wir in einem Bogen über einen schmalen Pfad durch den Schnee, bis wir den Hauptweg nach Namche Bazar erreichten. Wie am Vortag war der Weg anfangs wieder deutlich mit Schnee bedeckt. In Namche Bazar war jedoch kaum noch was vom Schnee zu sehen und hinter Namche Bazar nur noch an den feuchten Wegen zu erkennen.

In Namche Bazar kehrten wir zur Mittagszeit wieder im Hotel Namche zum Essen ein.

Der Weg ab Namche Bazar war wieder etwas steiler, bergab jedoch nicht so anstrengend. 😁 Wie bereits erwähnt, anfangs noch etwas feucht und mit kleineren Pfützen gesät. 

Etwas über 4 Kilometer waren wir gelaufen, als wir Jorsale erreichten. Von Namche Bazar kommend liegt die Nirvana Lodge am Anfang von Jorsale auf der rechten Seite. Eigentlich waren wir vom Mittagessen noch satt, zu einem gemeinsamen Teller Kaiserschmarren konnten alle dennoch überredet werden. So sind wir zur Nirvana Lodge abgebogen und haben dort die Frau von Kazi begrüßt. Wir setzten uns an einen großen Tisch vor dem Eingang und erhielten zuerst zwei Kannen Ingwertee und nicht lange danach zwei Teller mit Kaiserschmarren, die in die Tischmitte kamen. Jeder bekam eine Gabel und so hatten wir einen leckeren Nachtisch bekommen. 😃

Anschließend gab es noch eine Führung auf dem Gelände. Die beiden bauen auf ihrem Land viel Gemüse und Obst an. Im hinteren Ecke war dann ein Gehege für zwei Tiere, die neugierig auf uns zukamen.

Nach dieser sehr angenehmen Pause wollten wir zahlen. Kazis Frau hatte mittlerweile mitbekommen, dass Miri und ich Kazi kennen. Er selbst war ja gerade auf einem Trekking und nicht vor Ort. Als Freunde von Kazi wollte sie von uns nichts für den Kaiserschmarren und den Tee in Rechnung stellen. Wir alle steckten dafür einen Schein Nepalesischer Rupien in die Tip-Box.

Monjo, unser Tagesziel ist der nächste Ort hinter Jorsale und war bald erreicht. Wir wurden wieder begrüßt und zum Tee und Kaffee geladen.

Wir verbrachten den Nachmittag mit einer kleinen Erkundungstour im Ort, bis es später zum Abendessen ging.

Karte


28.03.2019 – Monjo -> Lukla

Unser letzter Trekkingtag brach an. Man merkte es bereits ein bisschen am Abend und am heutigen Tag an der Stimmung. So anstrengend wie die Tage waren, so waren sie doch mit vielen tollen Phasen gefüllt gewesen.

Die Tour an diesem Tag war wie fast alle Tage wieder mit Sonnenschein, der uns begleitete. Auf dem Weg nach Lukla machten wir Mittags wieder in dem Restaurant halt, in dem wir auch zu Beginn des Trekkings stoppten.

Auf dem weiteren Weg machten wir in einem Ort einen kleinen Umweg und liefen damit an einer Schule vorbei. Es war gerade Pause und einige der Schülerinnen kamen zu uns an den Zaun. Fragt sich, wer nun neugieriger war. 🙃

In Lukla bezogen wir unsere Zimmer wieder in derselben Lodge, gegenüber dem Flughafen. Den Tee und Kaffee gab es zur Begrüßung im Garten der Lodge.

Auch hier waren Miri und ich wieder Nachmittags im Ort unterwegs. Einige andere aus unserer Gruppe ebenfalls und so liefen wir uns gelegentlich über den Weg.

Das Beachtliche an dem Turm mit dem Gerüst ist, dass wir dort zu Beginn des Trekkings in Lukla durchliefen und auf dem Turm damals Konturzeichnungen aufgemalt wurden. Nun, am Ende des Trekkings war der obere Teil bereits kunstvoll bemalt. 

Den Flughafen beobachteten wir eine Zeit lang von oberhalb und sahen so auch Flugzeuge landen und starten. 

Vor dem Abendessen trafen wir uns alle, ohne Schumi und Passang um Umschläge für die Trinkgelder vorzubereiten. Wir waren uns mit der Geldmenge nicht sicher, klar war uns jedoch die Hierarchie und damit die Verteilung des Geldes.

An diesem Tag war unser letztes Abendessen im Solo Khumbu. Dazu wurde wieder reichlich aufgetischt. Zum Nachtisch gab es noch einen frisch zubereiteten Kuchen. Ist schon irre, was die hier alles nur in Töpfen zubereiten. 

Vor dem Nachtisch baten wir, dass der Träger noch zu uns in die Stube kommt. Nun wurden die Umschläge mit dem Trinkgeld verteilt und natürlich mit entsprechenden Kommentaren für die gute Unterstützung begleitet.

An diesem Abend hieß es noch das Gepäck für den morgigen Rückflug vorbereiten, um es am nächsten Tag entspannter angehen zu können.

Eine ruhige und erholsame Nacht erwartete uns.

Karte


29.03.2019 – Rückflug nach Kathmandu

Früh, sehr früh morgens sind wir aus den Betten und zum Frühstück.

Zum Abschied vom Solo Khumbu und vom Trekking bekamen wir weiße Khatas, wie es üblich ist. Danach verabschiedeten wir uns von Passang, der zurück nach Mende, nach Hause lief. Er wird die Strecke innerhalb eines Tages laufen, wo wir mehrere Tage unterwegs waren. Eine Höhenanpassung ist bei ihm nicht nötig.

Wir nahmen mit Schumi den kurzen Weg zum Tenzing-Hillary-Airport. Das Einchecken war easy und so hieß es im Warteraum auf den Flieger warten. Witzig hier ist, dass es zwei Türen gibt, mit der Beschriftung Gate 1 und Gate 2. Die Türen liegen nicht mal zwei Meter auseinander und führen auf denselben schmalen Weg vor das Gebäude.

Da kam auch schon unsere Maschine. Bei laufendem Motor wurde diese entladen und beladen. Zuerst sind die Fluggäste nach Lukla ausgestiegen und wir wurden ein paar Minuten später zum Flugzeug gelotst. 

Der Rückflug an sich war ruhig und bot eine tolle Sicht auf den Himalaya. Uns wurde gesagt, das an diesem Tag die letzten Direktflüge von und nach Kathmandu sein sollen. In Zukunft soll ein Flug immer über einen dritten Flugplatz gehen.

In Kathmandu angekommen, wartete unser Fahrer bereits. Die Fahrt in das Hotel verlief schnell, noch war in Kathmandu nicht viel los. 

Wir kamen zur Frühstückszeit im Hotel an. D. h. wir konnten noch nicht auf die Zimmer. Unser Gepäck wurde daher im Eingangsbereich gestapelt und mit einem Netz versehen. Wir bekamen hier unser in Kathmandu gelassenes Gepäck und Miri und ich sind damit nach hinten zum Pool. Dort in den Umkleiden hatten wir uns umgezogen, um Kathmandu mit frischer Kleidung zu erkunden.

Hier endete unser Trekking und es folgten zweieinhalb Tage Kathmandu.


Akklimatisation

Für die Höhenanpassung ist es wichtig, viel zu trinken. Daher habe ich mir, wenn wir zu einer Lodge kamen, nachmittags eine Thermoskanne (1L), in der ich etwas Ingwer hatte, mit heißem Wasser füllen lassen. Die Thermoskanne ließ ich zum Abkühlen offen im Zimmer stehen. Abends füllte ich das Ingwerwasser in den Trinkbeutel und ließ die Thermoskanne nochmals mit heißem Wasser füllen. Das warme Ingwerwasser wurde dann am morgen ebenfalls in den Trinkbeutel gefüllt.

Während der Mittagspausen bestellten Miri und ich uns eine große Kanne Ingwer-Honig-Tee. Dazu kamen noch der Kaffee am Morgen und Nachmittag sowie das, was wir zum Abendessen tranken.

Somit kam ich im Durchschnitt auf rund 3 Liter Flüssigkeit pro Tag, was ausreichte.

Probleme in Bezug auf eine Höhenkrankheit hatte ich nicht.
Das lag vermutlich auch an der Tour. Entweder war die Höhendifferenz zwischen den Übernachtungen nicht zu groß oder es war danach mindestens ein Anpassungstag auf dieser Lodge.

Norwegen – Südnorwegen – Juni/Juli 2018

Norwegen, mein bis dato Lieblingsurlaubsland. Kennengelernt habe ich es zum ersten Mal kurz nach der Jahrtausendwende und war seit dem schon oft dort. Nur in den Jahren nach 2008 nicht mehr so oft. So ist dies nach 2011 (Lofoten) und 2015 (Jotunheimen) das dritte Mal nach 2010.

Die erste große Reise zusammen mit Melli, die Norwegen überhaupt noch nicht kannte. So wurde die Reise als Rundreise durch Südnorwegen geplant. Die bekannten Highlights wie Preikestolen und Besseggen durften ebenso wenig fehlen wie die viele Wasserfälle und bekannte Städte, einschließlich der Hauptstadt Oslo. Es wurde eine Planung, auf der auch ein paar Touren und Orte waren, die ich noch nicht besucht hatte oder erneut gespannt war wieder dort zu sein. Ein Beispiel für Neues war die Moschusochsen-Safari.

Melli brauchte noch einiges an Ausrüstung und auch ich kaufte noch ein neues Zelt, da sich bei meinem Alten die Versiegelung der Nähte auflöste und es undicht wurde. Bis Ende Juni hatten wir so weit alles, sodass es losgehen konnte.

Was nicht zu unserem Wunsch gehörte, war das Tief, das sich längere Zeit vor unserem Urlaub im Süden von Norwegen festgesetzt hat und auch noch in Ausläufern zum Reisebeginn vorhanden war.


18.06.2018 – Anreise

Uns stand eine sehr lange Autofahrt bis Hirtshalts bevor. Die Strecke bis zur Fähre am nördlichen Ende von Dänemark betrug 999 Kilometer. Wir sind daher zeitig los, um genügend Puffer zu haben und um mehrere Pausen einlegen zu können. Bis auf ein wenig stockenden Verkehr durch den Elbtunnel verlief alles reibungslos.

Das Einzige das uns Sorgen machte, war die Windstärke von 12 Beaufort (starker Sturm) bei Hirtshalts am Morgen. Während des Tages flaute es zum Glück ab und bei unserer Ankunft war es nur noch ein laues Lüftchen.

Nach dem Check-In und Bezug der Kabine machten wir noch einen kleinen Rundgang im Schiff. Gegessen hatten wir schon in Dänemark und sind so bald nach der Abfahrt ins Bett.

Die Fahrt von Abends (20:00 Uhr) verlief langsam und ruhig bis zu unserer Ankunft am frühen Morgen (6:30 Uhr) in Stavanger.


19.06.2018 – Ankunft in Norwegen – Preikestolen

Da waren wir also in Norwegen und hungrig, da wir bewusst nichts auf der Fähre gefrühstückt hatten. Unser Wunsch war, in einem Café in Stavanger zu frühstücken. Das taten wir dann auch im Starbucks, das war nämlich das Einzige, das in der Innenstadt schon offen hatte. 

Von Stavanger fuhren wir an diesem Morgen an den Lysefjord, zur Preikestolen Fjellstue. Ziemlich dunkle Wolken hingen am Himmel und wir nahmen zuerst einen Kaffee in der Fjellstue, um zu sehen, ob das Wetter sich noch ändert. Wird schon!

So sind wir zu unserer ersten Wanderung in Norwegen zu einem der beliebtesten Highlights Südnorwegens los. Das Wetter hatte immerhin den Vorteil, dass nur sehr wenige an diesem Tag hier unterwegs waren. Vom Preikestolen hat man einen freien Blick, 600 Meter nach unten und einen tollen Fernblick. So kenne ich es auch aus meinen bisherigen Urlauben. Nur heute eben nicht. 😂

Auf dem Rückweg fing es dann leider doch noch an zu regnen. Durchnässt kamen wir an der Fjellstue an und tranken zum Aufwärmen etwas Warmes.

Von hier fuhren wir Richtung Norden, an das Ende des Tysdalsvatnet. Direkt am Zufluss des Sees ist der Tysdal Campingplatz. Eigentlich wollten wir hier unsere Zelte aufschlagen. Nur durch den Regen waren unsere Klamotten noch feucht und ein wenig kalt war uns auch. So entschlossen wir uns eine der kleinen Hütten zu nehmen.


20.06.2018

An diesem Tag wollten wir eigentlich zur Trolltunga wandern, um dort in der Nähe im Fjell zu übernachten. Eigentlich! Das Tief, das immer noch in Ausläufern über Norwegen hing, sorgte für Minusgrade in der Nacht im Fjell. Da Melli nicht für solche Temperaturen ausgerüstet war, haben wir uns kurzfristig umentschieden und sind ein paar Kilometer weiter gefahren.

Der Lofthus Campingplatz war somit unser Zuhause für zwei Nächte. Auch hier mieteten wir wieder eine der kleinen Hütten, die am Rand des Platzes steht. Der Campingplatz liegt oberhalb der Hardanger Fjordes, mitten in den Obstplantagen. Sogar auf dem Campingplatz sind eine ganze Menge Obstbäume, hauptsächlich Kirschbäume. Den Tipp zu diesem Campingplatz erhielt ich von einem Freund aus einem MINI Forum. 

Ohne die Tour zur Trolltunga an diesem Tag hatten wir Zeit für einige Stopps und Exkursionen an diesem Tag. So bogen wir auf eine Seitenstraße ab, um zum Sandsfossen zu kommen, an dem eine ausgefallene Brücke die Überquerung zu Fuß interessant machte. Direkt an der Landstraße auf unserem Weg kamen wir am bekannten Låtefossen vorbei und stoppten auch hier. Eine so große Wassermasse ist hier nicht immer zu sehen. Da hatte zumindest das Tief für einen tollen Wasserfall gesorgt. Ebenso lag eine Stabkirche auf dem Weg und diese besichtigten wir, da diese für Melli neu waren.


21.06.2018 – Trolltunga

Da es nichts wurde mit der geteilten Wanderung über zwei Tage zur Trolltunga, sind wir an diesem Tag früh los, um hoffentlich einen freien Platz auf dem oberen Parkplatz des Startpunktes zu bekommen. Die Tour an einem Tag ist schon fordernd und vom oberen Parkplatz ist es zumindest etwas einfacher. So früh wir auch da waren, der obere Parkplatz war leider schon voll. So hieß es die ersten fast 4 Kilometer auf einer geteerten Serpentinenstraße den Berg hoch laufen. Wenig attraktiv, aber die einzige Möglichkeit. 

Oben angekommen ging es dann auf einem typischen Wanderweg in das Fjell und lange oberhalb eines Sees entlang. Sogar ein Schneefeld mussten wir passieren. Der Frühling war hier oben tatsächlich noch nicht so ganz angekommen. Auf dem Weg und an der Trolltunga waren nur wenige andere mit uns unterwegs. Das war unser Glück und so mussten wir nicht allzu lange warten, um auf die Spitze zu gelangen. Etwas verzögert wurde es durch einen, der vor uns dort war und nacheinander verschiedene Flaggen für Bilder auspackte. Bei der dritten Flagge sorgte es aber auch für Belustigung – wie viele werden denn noch kommen? 😅 Es war dann nur noch eine.

Die Bewölkung variierte während des Tages und so liefen wir unter dichter Wolkendecke, wie auch im strahlenden Sonnenschein. 

Anschließend hieß es, den Weg dann wieder zurück laufen. Fast 29 Kilometer und sehr viele Höhenmeter lagen am Ende hinter uns und so fuhren wir ausgepowert zum Campingplatz zurück.

Das jedoch nicht so direkt, denn wir wurden zu einem Stopp gezwungen. Für Bauarbeiten war die Straße am Fjord kurzzeitig gesperrt und wir mussten so lange ausharren bis sie wieder freigegeben wurde. Ein Umfahren hätte nur fünf Minuten Zeitersparnis gebracht und war damit keine wirkliche Option.

Am Campingplatz bereiteten wir unser Abendessen vor und nach dem Essen fielen wir erschöpft – aber auch zufrieden – in die Betten.


22.06.2018 – Fahrt nach Jotunheimen

Welchen Weg nehmen wir für die nächsten Tage – zum Geiranger Fjord oder in das Dovrefjell? Diese Frage stellte sich uns an diesem Tag, denn die weitere Reise nach Norden wird in einer Schleife verlaufen und heute hatten wir die Wahl in welcher Richtung. Der Wetterbericht sagte mäßiges Wetter für das Inland und gutes für die Küste voraus. Nach den letzten nicht ganz so sommerlichen Tagen beschlossen wir daher, unsere Reise in Richtung Küste fortzusetzen.

Zuerst hieß es noch am Hardanger Fjord entlangfahren bis zur Hardanger Brua, über die wir den Fjord überquerten. Um auf die Brücke zu gelangen, geht es in einen Tunnel und über einen Kreisel im Tunnel zur Brücke. Auf der anderen Seite des Fjordes folgten wir der Straße nach Norden zum Aurlandsfjord.

Unser nächster Halt war am Skjærdalsfossen. Beine vertreten und auf die Toilette gehen.  Von letzterer hatten wir nicht viel erwartet, waren dann aber sehr überrascht über deren Stil mit großem Fensterblick.

Am Aurlandsfjord angelangt, machten wir erneut einen Stopp. Das Otternes Bygdetun, eine Ansammlung alter Bauerngebäude, lockte uns und war eine willkommene Gelegenheit, die Beine zu vertreten. Das Wetter wurde an diesem Fjord auch schon angenehmer.

Noch am Aurelandsfjord erwartete uns das nächste Highlight. Stegastein, eine Aussichtsplattform über dem Fjord, die am Ende mit einer Glasplatte abschließt und so freien Blick auf den Fjord gewährt. Tolle Aussicht bei reichlich Wind.

Der Aurelandsfjord geht in den größten Fjord Norwegens, dem Sognefjord über. Ab hier fuhren wir östlich in das Lærdal, in dem wir übernachteten.

Am Campingplatz Maristova im Tal gab es leider keine Hütte und so packten wir trotz kühler Temperatur unsere Zelte aus. Ich fand es schon sehr kühl über Nacht, Melli verzog sich mitten in der Nacht zuerst in Svarta und dann später in den gewärmten Aufenthaltsraum. Da wir die Einzigen hier waren, war dort mit keinen Überraschungen zu rechnen.


23.06.2018 – Valdresflya, Jotunheimen

Leicht verfroren frühstückten wir im Aufenthaltsraum, der zumindest etwas wärmte. Zelte abbauen und weiter….

Wir fuhren noch weiter im Lærdal bis wir zu einer Kreuzung gelangten, auf der wir abbogen zur Valdresflya, einer Hochebene. Hier lag sogar noch reichlich Schnee und es war merklich kühler.

Nördlich der Valdresflya kamen wir an unserem Tagesziel an. Jotunheimen, das Reich der Riesen, lag vor uns. 

Wie sollte es auch anders sein – wir nahmen abermals eine Hütte. Der Mauranger Campingplatz liegt an der Landstraße, getrennt von einem wilden Fluss. Eine sehr schöne Hütte mit Küche und Terrasse am Rand des Campingplatzes, inmitten eines Birkenwaldes war unsere.

Da wir früh ankamen, nahmen wir uns eine kurze Wanderung im flacheren Teil von Jotunheimen vor. Der Hulderstigen etwas nördlich des Campingplatzes war es. In der Sonne war es hier schon sehr viel angenehmer als im Lærdal tags zuvor.


24.06.2018 – Jotunheimen 

Ganz gemütlich begann der Tag. Nur eine knapp 10 Kilometer-Wanderung stand an. Abermals im selben Tal, um die Region um das Berghotel Hindsæter zu erkunden. Mit Veostigen ist der Weg bezeichnet und war nicht besonders anspruchsvoll, dafür von der Vegetation um so abwechslungsreicher.

Start- und Endpunkt war am Berghotel und nach der Wanderung buchten wir dort ein Zimmer für die übernächste Nacht inkl. Abendessen. Ich war in diesem Berghotel schon einmal für eine Woche zu Gast und es war sozusagen Pflicht eine Übernachtung mit Essen hier einzuplanen.


25.06.2018 – Jotunheimen – Besseggen

Mit die bekannteste Tour und eine, die jeder Norweger einmal gegangen sein sollte, war unsere heutige. Früh sind wir dazu aufgestanden und zum naheliegenden See Gjende gefahren. Mit der ersten Fähre sind wir dann bis nach Memurubu, das nicht ganz in der Mitte des lang gestreckten Sees Gjende liegt. 

Hier waren wir nun mit einigen anderen Frühaufstehern, um den bekannten Besseggen zu bewandern. 

Über 16 Kilometer standen vor uns und zuerst einmal hieß es bergauf, wie fast über die gesamte Strecke, mit Sicht auf den Gjende.

Bekannt ist diese Tour durch eine Erzählung von Henrik Ibsens – Peer Gynt. Nach einem Anstieg führt der Wanderweg fast auf einer gleichbleibenden Höhe bis zu einem Grat. Dieser trennt zwei Seen und ist an seiner schmalsten Stelle nur 50 Meter breit. Jedoch liegen zwischen den Seen mehrere hundert Höhenmeter!

Kurz danach kommt das steilste Stück mit großen Steinblöcken. Hier braucht man dann manchmal auch die Hände, um weiter zu kommen. Am Anfang des Abstiegs stießen wir auf ein Schneefeld in der Nähe des Wanderweges, auf dem ein paar Rentiere Zuflucht vor der Wärme gesucht hatten.

Nach dieser tollen, aber auch anstrengenden, Tour fuhren wir zum Berghotel Hindsæter.

Beim Weg von der Rezeption zu unserem Zimmer lief uns ein Koch über den Weg. Es war derselbe wie vor drei Jahren! Ein kurzer Plausch und nach dem Bezug des Zimmers genossen wir die Sonne auf der Terrasse mit einem Kuchen und Kaffee.

Der Essensraum wurde, so wie ich es noch aus Erinnerungen kannte, kurz vor dem Abendessen geschlossen. Alles versammelte sich in der großen Eingangshalle, bis wir freundlich zum Abendessen gebeten wurden. Ein Drei-Gänge-Menü mit Spezialitäten der Region, bereichert durch die internationale Küche. Seeeehr lecker.


26.06.2018 – Reisetag

Das Frühstück findet in der alten Stube des Gebäudes statt. Gemütlich, mit seiner Einrichtung und so verteilt, dass es ruhig ist.

Wir verabschiedeten uns vom Hotel und fuhren weiter nach Norden zum Geiranger Fjord. Auf dem Weg machten wir Halt in Lom, um die Stabkirche zu besuchen. Viele Kilometer weiter in Billingen stoppten wir erneut für eine Pause mit einem Spaziergang zum Vertreten der Füße.

Und dann kamen wir vom Fjell herab zum Geiranger Fjord, mit strahlendem Wetter und bester Aussicht.

Am Anfang des Ortes machten wir Halt und unternahmen die Wanderung zum Storsæterfossen, einem Wasserfall, hinter den man auch gehen kann, was wir auch taten.

Außerhalb vom Ort Geiranger, unterhalb der Serpentinenstraße „Adlerschwingen“ liegen zwei Campingplätze. Der erste war ausgebucht, auf dem zweiten (Grande Hytteutleige og Camping)  haben wir noch ein Plätzchen für unsere zwei Zelte in der Nähe des Wassers bekommen.


27.06.2018 – Geiranger

In der Nähe der Zelte, am Wasser, standen ein paar Holztische in einer Vertiefung. Dort breiteten wir uns für das Frühstück aus. Während wir frühstückten und der Fjord noch im Nebel lag, huschte ein Eichhörnchen hinter uns, keine zwei Meter entfernt, vorbei. 😊

Nach dem Frühstück fuhren wir auf die gegenüberliegende Fjordseite für eine Wanderung zu einer alten Alm. Dazu ging es an den Felsen und immer mit Blick auf den Fjord, an diesem entlang. Die Alm ist auch per Boot erreichbar und auf dem Weg sind nur wenige andere unterwegs gewesen. An der Alm war es ebenfalls ruhig und nur ein paar weitere Personen außer uns dort. Ein Ausflug an einem sonnigen Tag, der nicht allzu anstrengend war.

Von der Alm aus kann man, wie auf dem letzten Bild zu sehen, die Wasserfälle der sieben Schwestern gut sehen, die ein weiteres Wahrzeichen des Geiranger Fjordes sind.


28.06.2018 – Trollstigen

Los geht’s. Wieder ein Fahrtag. Diesmal nach Westen, in das Landesinnere, in das Dovrefjell. So sind wir die Serpentinenstraße nach oben gefahren und haben natürlich noch einen letzten Blick auf den Fjord vom Aussichtspunkt geworfen. Bye Geiranger.

Über den Berg und weiter zum nächsten Grat, der uns mit Nebel erwartete. Von dort ging es die bekannte Serpentinenstraße Trollstigen herunter.

Unten im Tal angekommen, folgten wir dem Tal nach Åndalsnes. Im nächsten Tal bogen wir jedoch in die entgegengesetzte Richtung ab und in diesem Tal nach Westen. Am späteren Nachmittag kamen wir dann im Dovrefjell an. Hier war es wieder kühler und daher nahmen wir abermals eine feste Unterkunft. Die Hütten waren hier eher kleine Häuser und zu groß für uns oder klein und schon belegt. Jedoch gab es ein paar Apartments in einem langgestreckten Anbau mit jeweils eigener Eingangsterrasse und ein solches bezogen wir dann.

Das Furuhaugli liegt mitten im Nichts, nördlich von Dombäs. Gewählt hatten wir es, da hier Moschusochsensafaris angeboten werden. Der Guide kam auch gerade von einer Tour zurück, während wir bei der Anmeldung für das Apartment waren. Die Gelegenheit nutzten wir und buchten die Safari für den nächsten Tag.

Einen Ausblick auf einen Moschusochsen hatten wir bereits im Apartment, und zwar in voller Wandgröße am Ende des Bettes. Das wird bestimmt toll.


29.06.2018 – Muschusochsen-Safari

Am Morgen warteten wir zum vereinbarten Zeitpunkt auf den Guide. Er teilte uns mit, dass nur wir beide für diesen Tag gemeldet sind. Wir hatten somit eine Privatsafari. Der Guide, ein ausgewanderter Deutscher fuhr mit uns ein paar Kilometer die Landstraße entlang, bis er in einen Weg abbogen. Einige Zeit später waren wir am Ausgangspunkt für die Safari. 

Da er uns für fit einstufte, liefen wir keine gemütlichen, flach ansteigenden Wege in das Fjell, sondern eher den kurzen steileren Weg. Im Fjell, das im Dovrefjell eher eine Hügellandschaft gleicht, dauerte es eine Weile bis wir nach mehreren Hügeln endlich Moschusochsen sahen. Eine kleine Gruppe mit zwei Jungtieren. Langsam trollten sie sich um einen Hügel.

Ihnen zu folgen bzw. den Weg abzuschneiden, ohne sie in Panik zu versetzen war gar nicht so einfach. Unser Guide wusste aber wie und so hatten wir dann nach einer Anhöhe die Moschusochsen wieder vor uns. In geduckter Haltung liefen wir zu einem großen Felsblock, der einsam im Fjell lag. Dieser gab uns Schutz, denn wir waren nicht mehr sehr weit von den Moschusochsen entfernt. So nah heran geht er nur bei ganz kleinen Gruppen.

Wie man an den Bildern erkennen kann, war es an diesem Tag im Fjell windig. Mit der entsprechenden Bekleidung kein Problem und für die Safari super, da das Fell der Moschusochsen dann schön im Wind wog.

Am Nachmittag bekam ich dann etwas typisch Norwegisches. Waffeln 😀 Mit jeweils einem warmen Kakao und einem großen Teller mit einer Waffel saßen wir im Freien vor der Rezeption. Danach machten wir es uns noch eine Weile auf einer Decke im Gras gemütlich und sonnten uns. Ja, im Windschatten war es sogar richtig warm. 😀

Zu späterer Stunde, nach dem Abendessen, sind wir noch nach Norden gefahren zu einem Spaziergang zum Snøhetta Viewpoint. Der Weg vom Parkplatz lag schon im Schatten und es wurde merklich kühler. Im Viewpoint dagegen war es angenehm warm, mit einem tollen Blick über das Tal auf den Snøhetta.


30.06.2018 – Lillehammer

Ein weiterer Fahrtag stand an. Wir fuhren nach Süden, nach Lillehammer. Vom Dovrefjell viele Kilometer entfernt, jedoch auf einer Hauptverbindungsstraße war die Fahrt bald hinter uns gelassen. Das Wetter war gut und unsere Zelte wurden wieder ausgepackt. Lillehammer Camping liegt am Ufer des Mjøsa-Sees und unsere Zelte standen nicht weit vom Ufer entfernt.

Lillehammer wollten wir mit Kultur verbinden. Maihaugen, oberhalb von Lillehammer, ist ein Freilichtmuseum. Hier stehen Gebäude aus den verschiedensten Epochen und Regionen Norwegens. Alle so eingerichtet wie es zur jeweiligen Zeit üblich war. Hier und da waren auch Angestellte des Museums in traditioneller Kleidung, um Gebäude, Funktionen oder Lebensweise zu erklären. Die letzten Gebäude sind aus den 70’ern und 80’ern und somit mit ihrer Einrichtung das, was wir aus unserer Kindheit oder der Erzählung unserer Eltern noch kennen.

Den Weg zum Freilichtmuseum und zurück zum Campingplatz sind wir selbstverständlich zu Fuß gelaufen. So konnten wir das heutige Lillehammer gleich mit erleben. Auf der Hauptfußgängerzone war schon einiges los, war es doch Wochenende und alles draußen bei dem guten Wetter.

Es war Wochenende und auf dem Campingplatz fanden sich am Nachmittag noch Grüppchen in Feierlaune ein. Ein Campingplatz muss also nicht immer ruhig und beschaulich sein. 🙃


01.07.2018 – Lillehammer

Die Wanderung, auf die wir uns nach dem Frühstück begaben, war auf der gegenüberliegenden Seeseite. So hatten wir oft einen schönen Blick über den See und auf Lillehammer. Von der nahen Stadt war hier nichts zu hören und nur wenige waren mit uns auf diesem Weg unterwegs. So ging es durch Felder und einem Wald. Ein Kontrast zum Dovrefjell, das fast nur mit niedrigen Pflanzen bewachsen ist.

Nachmittag sind wir durch Lillehammer gefahren, und zwar zur Skisprungschanze. Dort kann man zwischen den Skisprungschanzen auf einer Treppe nach oben laufen oder wie wir den danebenliegenden Sessellift nehmen. 😊

Die Aussicht von oben ist toll. Wahnsinn, denkt man sich, wenn man oben auf der Skisprungschanze steht und nach unten schaut. Da fahren die freiwillig runter? 

So schnell wollten wir nun nicht runter und sind die Treppe nach einem Spaziergang im Wald oberhalb der Skisprungschanzen nach unten gelaufen.

Am Campingplatz machten wir es uns für den Rest des Nachmittags gemütlich bis zum Abendessen. Nach diesem sind wir für einen Spaziergang über die alte Brücke über den See gelaufen.


02.07.2018 – Oslo

Der wirklich letzte Fahrtag in Norwegen brachte uns von Lillehammer nach Oslo. Unsere Zelte schlugen wir auf dem sehr wenig besuchten Ekeberg Campingplatz auf. Ich kenne diesen Campingplatz auch ganz anders, nämlich so voll, dass sich nur noch hier und da ein Plätzchen für ein Zelt findet. Das schlechte Wetter zu Beginn unserer Reise hat wohl viele abgehalten. 

Der Ekeberg Campingplatz liegt auf einem Berg (Ekeberg) innerhalb von Oslo und grenzt an einen Park an. Über diesen erreicht man in 15 Minuten die bekannte Osloer Oper, welche einem im Fjord liegenden Eisblock nachempfunden ist.

Also lag es nah, den Rest des Tages mit einem ersten Stadtrundgang zu verbringen. Hinunter zur Oper und von dieser über die Innenstadt (Karl Johans Gate), am Schloss vorbei und am Fjord zurück, um zur alten Festung von Oslo zu kommen. Akershus Festningen kann zum Großteil betreten werden und ist gleichzeitig ein Park am Meer. 

Mehr haben wir an diesem Tag nicht erkundet. 😅 Es stand doch noch ein Einkauf für das Abendessen auf dem Rückweg an.


03.07.2018 – Oslo

Ein Besuch im Vigelandpark ist Pflicht, wenn man in Oslo ist. Wir sind jedoch nicht den kürzesten Weg dorthin gelaufen. Zuerst bogen wir am Hauptbahnhof auf einen Fußweg am Akers Elv entlang ab. Diesen liefen wir einige Zeit und sahen so das Oslo abseits der Hauptattraktionen.

Zurück am anderen Flussufer kamen wir wieder auf die Flaniermeile, auf der wir auch schon am Tag zuvor waren. In einer Seitenstraße kaufte ich mir noch eine kurze Hose, hatte ich doch keine saubere mehr dabei und es sollte ein schöner Tag werden.

Um das Schloss und einige Straßen weiter kamen wir zum Eingang des Vigelandparkes. Der Bildhauer Gustav Vigeland hat über sehr viele Jahre alle Skulpturen in diesem Park selbst angefertigt. Die Skulpturen stellen den Lebenslauf der Menschen in seinen einzelnen Phasen dar. Hauptattraktion im Park ist ein Monolith. 

Es war so angenehm an diesem Tag, dass wir uns sogar ein Eis kauften. Ich hatte mich natürlich gleich bekleckert – kein Wunder, dass ich keine saubere kurze Hose dabei hatte. 😅


04.07.2018 – Heimreise

Da war er, unser letzter Morgen in Norwegen in diesem Urlaub. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, packten wir alles in Svarta und fuhren zum Terminal für die Fähre von Oslo nach Kiel. Check-In für die Fähre war um 12:00 Uhr und noch sehr viel Zeit bis dahin. Wir waren mit bei den ersten am Terminal und konnten Svarta nach dem Check-In auf den Parkplatz abstellen. 

Von dort sind wir in einem Bogen nach Aker Brygge. Hier waren einmal die Umschlaggebäude für Waren und es ist mittlerweile ein Bezirk mit Restaurants, Geschäften, Büros und Wohnungen. Vom östlichen Rand Aker Brygges hat man einen guten Blick auf das Rathaus von Oslo. Wir suchten uns ein Café, um gemütlich Frühstücken zu können und fanden eines im inneren Bereich von Aker Brygge. 

Gesättigt sind wir zurück zum Parkplatz und konnten gleich los und Svarta in die Fähre fahren. Norwegen verabschiedeten wir mit der Fahrt durch den Oslofjord an einem sonnigen Tag.


05.07.2018 – Heimreise 

Am frühen Morgen erreichten wir ein bewölktes Kiel. So sind wir gleich von der Fähre und haben die Heimfahrt angetreten. Auf dem Weg nach Hause hielten wir an einer Raststätte und frühstückten dort bei klarem Himmel und Sonnenschein. 

Viele Stunden später waren wir wieder Zuhause von diesem Trip durch Südnorwegen.


Resümee

Norwegen, ein Land, das ich oft schon bereist habe und mich wieder erneut begeisterte. Wir waren „nur“ in Südnorwegen unterwegs und dennoch ist die gebotene Vielfalt von den Bergen (Fjell), den Fjorden und allgemein der Landschaft so groß, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. 

Moschusochsen leben in Europa nur im Dovrefjell noch wild. Es ist toll, diese mächtigen Tiere in Freiheit erleben zu dürfen. 

Wo auch immer wir auf Wanderungen unterwegs waren, waren wir oft sehr alleine unterwegs. Oder, wie bei der Wanderung zur Trolltunga oder über den Besseggen, mit vielen anderen unterwegs und waren auch dort nicht in einem Gedränge und konnten die Natur genießen.

Wetter – ja, da zeigt sich der Norden von allen Seiten. Soviel Regen, das wir durchnässt waren und auch Sonne mit kurzer Kleidung. Alles war dabei. Also immer schön gemischt einpacken.


Infos

Die Kartendarstellungen basieren auf der Anzeige in Trailrunner Mini mit OpenStreetMaps.


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Bhutan und Kathmandu (Nepal) – März 2017

Meine erste Reise in den Himalaya sollte nach Bhutan gehen. Warum Bhutan? Von diesem Land hatte ich einiges gehört, was die Kultur und die Landschaft angeht und mich fasziniert. So ist Bhutan das einzige Land mit einem Bruttosozialglück. Im Gegensatz zu anderen Ländern steht hier nicht die Wirtschaft (Demokratien) oder Politik (Sozialistische Staaten) an ersten Stelle, sondern das Wohlbefinden der Einwohner. Aus Sicht des Umweltschutzes fällt das Land ebenfalls positiv auf, ist es doch das einzige Land mit einer negativen CO₂-Bilanz.

Unter den ganzen Angeboten, hatte ich mich für „Genussvolle Wander- und Kulturtage im buddhistischen Königreich“ des DAV entschieden, da es mir eine angenehme Mischung zwischen Aktivität und Kultur darstellte. Eine zweite Tour mit einer Kombination aus Nepal und Bhutan bot mir zu wenig Bhutan, war ansonsten dennoch interessant von der Beschreibung. Eine Gruppenreise sollte es sein, da ich nicht alleine in diesem Land mit einem Guide unterwegs sein wollte.

Ein Urlaub in Bhutan ist nicht unbedingt günstig. Zum einen muss ein Urlaub über eine offizielle Agentur erfolgen, ein bhutanesischer Guide ist Pflicht und dann gibt es noch eine Tagespauschale. 200 $ – 250 $ pro Tag je nach Saison sind abzuführen, dürfen aber u. a. mit den Übernachtungen verrechnet werden. Hierzu brauchte ich mir jedoch durch die Buchung beim DAV keine Gedanken zu machen. 

Dass nach Bhutan nur eine bestimmte Anzahl an Touristen pro Jahr einreisen dürfen, kommt aus der Anfangszeit des Tourismus in Bhutan (1970). Dies wurde 1994 aufgehoben. Die Tagespauschale jedoch gibt es seit 1970 und hat noch immer Bestand. Die Besucherzahlen aus den 70ern sind nicht so ohne weiteres mit den heutigen zu vergleichen, da die Grundlage der Zählung eine andere ist. U. a. werden auch inländische Touristen mitgezählt. 

Wie auch immer in 2017 war ich eine von 673 Besuchern aus Deutschland und eine von insgesamt fast 240.000 Besuchern. Der März erschien mir eine gute Reisezeit. Die Hauptsaison geht nicht ohne Grund von Februar bis Mai. Auch wenn die 240.000 Besucher in diesem Jahr einen neuen Höchststand bildete, so hatte ich dennoch nie das Gefühl in einer Region mit einer großen Zahl von Touristen zu sein. 

Wie immer bei Fernreisen, buche ich schon Monate im Voraus und hatte somit reichlich Zeit mich noch intensiver mit Bhutan zu beschäftigen bis es losgehen sollte. So war auch mehr als genügend Zeit vorab ein Visum für Nepal zu beantragen, um es nicht bei der Einreise noch machen zu müssen. Das Visum für Bhutan, erfolgte durch den Reiseanbieter.


26.03.2017 – Anreisetag

Meine knallig gelbe Tasche, die ich mir zur Patagonienreise kaufte, nutzte ich für diesen Urlaub. Eigentlich ein wenig zu groß, aber nicht weiter schlimm, da diese mit Riemen komprimiert werden kann. Die knallige Farbe macht es mir auf Flügen und beim Campen einfacher, da sie immer auffällt. 

So bin ich Nachmittags zum Flughafen nach Frankfurt. Dort checkte ich mich ein und bin so nur noch mit meinem Tagesrucksack langsam zu den Gates. Da noch sehr viel Zeit bis zum Abflug war, suchte ich mir ein Café in der Nähe des Gates und dort einen gemütlichen Platz auf einer gepolsterten Bank, um meinen Latte Macchiato zu trinken. Während ich dort saß, setzte sich zwei Mädels neben mich. Ich hatte ein paar Worte mitbekommen und von der Kleidung könnten sie dasselbe Ziel haben.

Es war Zeit, zum Gate zu gehen. Der erste Flug brachte mich nach Abu Dhabi, wie bei allen Flügen von Etihad. Für den weiteren Flug musste ich durch das gesamte Gebäude und dabei durch eine Kontrolle. Hinter der Kontrolle wurde ich angesprochen. Da hatte jemand den Eindruck, wir könnten dasselbe Ziel haben. Ja, hatten wir. So wurde gefühlt das Warten auf den Anschlussflug kürzer, da wir uns schon einiges zu erzählen hatten. Die fast vier Stunden in Abu Dhabi waren um, und es folgte der Weiterflug nach Kathmandu.


27.03.2017 – Kathmandu

Der Flug in Frankfurt startete um 21:45 Uhr und in Kathmandu kamen wir am nächsten Tag um 16:20 Uhr (lokale Zeit) an. Vor dem Flughafen waren einige mit Schildern der Reiseanbieter und warteten auf Ihre Gäste. Derjenige mit dem DAV-Schild war schnell ausfindig gemacht und stellte sich als Kazi vor. Wir wurden dann zu einem Kleinbus gebracht und ja, die zwei Mädels aus Frankfurt waren auch dabei.

Durch das wuselige Kathmandu mit seinem chaotischen Verkehr brachte uns der Fahrer zum Hotel Annapurna. Einchecken und dann ab auf das Zimmer. Für heute stand nur noch ein gemeinsames Abendessen mit Kennenlernen der Gruppe an. 

Zuvor wollte ich mir noch die Beine vertreten, es war jedoch schon dunkel und so bin ich nur im Hotelhof bis zur Straße. Dort waren mehrere Personen im Halbdunkel, da nichts wirklich besonders gut beleuchtet war. Also lieber zurück. So ganz geheuer war mir das nicht.

Abends trafen wir uns dann im Hotel zum gemeinsamen Abendessen. Es waren ein paar vom selben Flug, ein paar aus München und drei, die schon etwas vorher angereist waren.

So ging der erste Tag in Nepal nach nur wenigen Stunden zu Ende, ohne wirklich etwas von Nepal gesehen zu haben. Nicht so tragisch, das Ziel war ja auch Bhutan.


Da die Reise nach Bhutan mit zwei Tagen Kathmandu verband, trennt sich die Beschreibung hier.


07.04. – 08.04.2017 – Heimreise

Am späteren Nachmittag sind wir mit dem Bus vom Hotel zum Flughafen gebracht worden. Dort bekamen wir vor dem Eingang von Kazi Schals zum Abschied umgehängt. Ab hier waren wir auf uns gestellt. 

Einchecken für einen Flug ist nichts Neues und verlief ohne Probleme. Lediglich der rote Aufkleber mit der Aufschrift „Hot Transfer“ machte etwas stutzig. Der Grund war die Umsteigezeit in Abu Dhabi. Dort sind wir aus dem Flugzeug, zügig durch den Flughafen zum Gate für den Anschlussflug, der nicht lange auf sich warten ließ.

Um 21:00 Uhr in Kathmandu gestartet, kam ich um kurz nach 7:00 Uhr in Frankfurt an. Mein Gepäck hatte es in den Anschlussflieger geschafft und war bei den ersten, die auf dem Gepäckband landeten. Mit dem Gepäck hieß es noch zum Auto zu kommen und nach Hause zu fahren. Am frühen Vormittag war ich damit nach zwei erlebnisreichen Wochen wieder Zuhause.


Resümee

Die Entscheidung gegen die kombinierte Reise mit Nepal und Bhutan und damit für die Reise nur nach Bhutan war ich im Nachhinein sehr zufrieden. In der Kombination wären es mir vermutlich zu wenige Tage in Bhutan gewesen.

Mal abgesehen von dem Durchfall mit Übergeben und dem damit verbundenen Tag im Ressort, war das Essen immer gut. Die Versorgung mit Wasser im Bus war ebenfalls gut und erleichterte die Organisation von Wasser für die Touren. 

Wer viel trinkt, muss auch regelmäßig auf Toilette. In den Ressorts und Restaurants waren dies normale Toiletten. Unterwegs, in Schulen, Klosteranlagen usw. waren es oft nur längliche Keramikvertiefungen. Anfangs mit einem Na ja, hat sich herausgestellt, dass dies sehr angenehm ist, da man so am wenigsten Körperkontakt mit der Toilette hat. Kam jemand von uns von der Toilette mit dem Kommentar „Basic“, so war uns klar, was gemeint war.

In den ländlichen Regionen, wie auch in der Hauptstadt Bhutans trugen fast alle traditionelle Kleidung und bewahrten somit ein Flair, dass die westliche Kultur diese vor Ort noch nicht überrannt hat. Im Gegenteil war es sogar so, dass Bhutanesen andere aus dem Land eher abschätzig würdigten.

Kathmandu war dagegen ein Kontrast, der nicht stärker hätte sein können. Laut, hektisch und vom Verkehr einfach irre. Die religiösen Stätten und Plätze um diese waren wie eine Oase. Nicht ganz so laut, keine Hektik und meist kein Verkehr in der Nähe.


Lektüre

Zur Einstimmung, Vorbereitung und auch aus Interesse an Land und Kultur hatte ich mich nach der Buchung der Reise auf die Suche nach einem Buch zu Bhutan begeben, das Informationen zu Land und Kultur bietet. Viele Bücher dazu gab es nicht. So hatte ich mir einige angesehen in einem Buchladen, die in die Auswahl fielen.

Titel: Bhutan
Ausgabe: 12. Auflage von 2015
ISBN 978-3-86108-810-3
Autorin: Françoise Pommaret
Verlag: Edition Temmen


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Kathmandu – Nepal – März 2017

06.04.2017 – Kathmandu

Der Flug von Paro (Bhutan) nach Kathmandu (Nepal) war kurz und ruhig. In Kathmandu liefen wir zur Gepäckausgabe und ich wartete auf meine knallig gelbe Tasche. Dann kam eine gelbe Tasche wie meine, nur nicht ganz so abgenutzt. Und noch eine und noch eine und noch eine und ……  Da war eine Reisegruppe mit uns angekommen und alle hatten dieselbe gelbe Tasche wie ich. 🙃 Kam mir bis zu diesem Tag noch nie vor! Meine Tasche war mitten unter den vielen gelben und für mich zum Glück eindeutig zu erkennen, da sie im Gegensatz zu den anderen bereits Streifen und Schrammen hatte.

Mit dem Gepäck folgten wir Kazi aus dem Flughafen zu einem Kleinbus, der uns zum Hotel Annapurna bringen sollte. Wie laut und wuselig war es hier! Nach den ruhigen Tagen in Bhutan war alles wie ein wildes Durcheinander und hektisch unterwegs. Das mehr oder weniger häufige Hupen machte es nicht besser.

Im Hotel konnten wir direkt einchecken. Wir hatten Zeit uns frisch zu machen und da es Mittagszeit war, sollte es in das Dechenling Garden Restaurant gehen. Wir trafen dazu in der Lobby. Mit Kazi voran liefen wir die Straße bis zum nächsten Zebrastreifen. Eine vierspurige Straße mit dem chaotischen Verkehr Kathmandus und da sollte es rübergehen? Kazi erklärte uns dazu die Grundregel: Eine Lücke suchen und dann gleichmäßig, geradeaus ohne stocken einfach laufen. Wir waren sehr skeptisch, aber das funktioniert tatsächlich. Durch die gleichmäßige Geschwindigkeit weiß jeder, wie er uns einzuschätzen hat und reagiert entsprechend. Im Dechenling war es im Garten ruhig und grün. Die Pflanzen spendeten zudem etwas Schatten, vor allem auch Frischluft.

Mit Kazi als Guide fuhren wir nach dem Essen in einen anderen Ortsteil von Kathmandu und wurden an einer großen staubigen Straße herausgelassen. Hier soll eine Stupa sein? Kazi zeigte uns den Weg entlang der Straße, bis zu einer schmalen Seitenstraße. Ah, da geht’s lang. Ab hier wurde es ruhiger, bis nichts mehr vom Straßenlärm wahrzunehmen war. Wir waren angekommen und blickten auf die Boudhanath Stupa.

Eine wirklich große Menge an Gläubigen umrundete die Stupa auf mehreren Ebenen. Buddhisten und Hindus nebeneinander. 

Wir vereinbarten einen Treffpunkt und erkundeten unabhängig die Stupa und die Läden in den Gebäuden drumherum. Vor der Stupa war eine große Schale mit Weihräuchern und verteilte einen intensiven Geruch. An einer anderen Stelle saßen Mönche um einen großen Haufen von Gaben, beteten und spielten auf ihren Instrumenten.

Hier und da gab es Durchgänge an der Mauer der Stupa, die zu Treppen führten, um auf die zwei höher liegenden Ebenen zu gelangen. Das nutzte ich, um die Menge von oben zu betrachten und auch dort die Stupa zu umrunden.

So langsam hieß es zum Treffpunkt zu gehen. Dort warteten schon welche aus der Gruppe und schauten beim Händler, vor dem wir uns trafen, was dieser anbot. Gebetsfahnen wurden von mehreren dort als Andenken gekauft. Auch ich hatte hier welche gefunden.

Mit der gesamten Gruppe liefen wir drei Häuser weiter und zu einem Eingang mit dem Hinweis auf ein Restaurant. Das Restaurant befindet sich auf den zwei obersten Ebenen und mit dem Hauptbereich auf einer abgestuften Dachterrasse. Von oben hatte die kreisende Menge eine beruhigende Wirkung. 

Mit der hereinbrechenden Nacht wurden die Lichter eingeschaltet und erleuchteten die Stupa.

Zurück am Hotel bin ich dann noch eine kleine Runde die Durban Marg, die Straße vor dem Hotel gelaufen. Direkt auf das Zimmer wollte ich noch nicht und bin daher zum Pool, um zu sehen, ob sich dort jemand aus der Gruppe befindet. Ja, es waren einige dort und ich gesellte mich zu ihnen für einen Schlummertrunk, um den Tag abzuschließen. Everest Bier in ungewohnten 650ml Flaschen. Da macht sich immer noch der britische Einfluss aus der Kolonialzeit bemerkbar.


07.04.2017 – Kathmandu

Früh war ich an diesem Tag wach und hatte schon meine Sachen gepackt, soweit ich konnte. Bis zum Frühstück war es noch reichlich Zeit und ich entschloss mich daher zu einem Spaziergang in Hotelnähe. Auf der fast noch leeren Durban Marg kamen mir zwei freundliche Jogger entgegen. Ansonsten war alles noch sehr ruhig und die meisten Geschäfte waren noch geschlossen.

Im Nebengebäude des Hotels, in einem großen Raum mit hohen Fenstern, wurde gefrühstückt. Nach dem Frühstück wurden die letzten Sachen gepackt. Der Tag stand zu freien Verfügung, Kazi hatte uns für diesen Tag eine Stadttour angeboten, welche wir angenommen hatte. Daher checkte ich aus und brachte mein Gepäck zum Sammelpunkt in der Lobby.

Abermals trafen wir uns in der Lobby, um dann gemeinsam im Kleinbus in den Westen von Kathmandu zu fahren. Swayambhunath, der Affentempel, ist hier. Dazu wurden wir am Fuß des Berges, auf dem die Tempelanlage steht, herausgelassen.

Am Fuß des Berges geht es über Treppen auf mehrere kleinere und größere Ebenen. Schon hier waren Affen zu sehen. Kazi warnte uns zuvor, vor den Affen aufzupassen. Es sind wilde Tiere, an den Menschen gewöhnt, aber immer noch wild.

Es waren am frühen Morgen noch nicht so viele auf dem Weg zum Tempel und wir konnten uns in aller Ruhe umsehen und die nach den Plätzen kommende lange Treppe gemütlich nach oben laufen. Uns begegneten auf dem Weg nach oben Touristen, Einheimische in Alltagskleidung und manchmal auch herausgeputzte Personen.

Oben angekommen, standen wir vor der zentralen Stupa der Tempelanlage. Um diese herum gab es mehrere kleinere Stupas und andere religiöse Bauten. Durch das verheerende Erdbeben von 2015 waren einige Gebäude beschädigt worden und noch nicht wieder komplett aufgebaut gewesen. Daher lag hier und da noch Baumaterial oder Schutt.

Um die Stupa und den kleineren Plätzen herum waren auch Händler, die Waren feil boten.

Von diesem Hauptpunkt der Tempelanlage geht ein Weg über eine Senke zu einem weiteren, viel kleineren Platz, auf dem ebenfalls zentral eine Stupa steht. Hier waren Unmengen von Gebetsfahnen von dieser zu den umliegenden Bäumen gespannt. Schon auf dem Weg zu diesem Platz waren Gebetsfahnen über unseren Köpfen zwischen den Bäumen zu sehen gewesen.

Hinter dem zweiten Platz sind wir noch ein paar Treppen heruntergelaufen, um dann an einem Platz vom Kleinbus aufgesammelt zu werden. Wir fuhren nun in einen weiteren Ortsteil von Kathmandu, nach Paten.

Auf dem Weg nach Patan lief mitten auf einer mehrspurigen Straße eine Kuh. Alle, wirklich alle fuhren um diese Kuh mit Abstand, als wäre es das Normalste in der Welt. Kein Gehupe oder ähnliches. Chaotischer Verkehr und dann doch irgendwie koordiniert.

Direkt vor dem zentralen Platz von Paten, dem Patan Durbar Square wurden wir aus dem Bus gelassen. Kazi kaufte für uns die Tickets, wie schon am Affentempel. Wir vereinbarten einen Treffpunkt und zogen dann vereinzelt zur Erkundung los. Miri und ich sind gemütlich über den Hauptplatz und in Gebäude, Gebäudeanlagen am und um den Platz gelaufen. Hier waren ebenfalls noch größere Berge von Schutt und Backsteinen. Einerseits durch Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben, andererseits Baumaterial zum Wiederaufbau.

Der zentrale Platz von Paten ist der Religion gewidmet, was nicht zu übersehen ist. Auch hier wieder vieles aus beiden Hauptreligionen Nepals.

Vom Sammelpunkt sind wir über mehrere Seitenstraßen zu einer kurzen Sackgasse. Am Ende dieser Sackgasse ist der Eingang zum Hiranya Varna Mahavihar. Der goldene Tempel ist eindeutig als Hinduistischer Tempel zu erkennen. Der Tempel ist um einen Innenhof mit einem zentralen Gebäude. Wenn man es nicht weiß, würde man an diesem Tempel vorbeilaufen ohne zu registrieren, dass es ihn gibt, so versteckt ist er.

Der Abschluss unserer Erkundung von Kathmandu war ein zügiger Lauf durch die Freak Road (Titelbild) und deren Nebenstraßen. Kazi wollte zuerst nicht, hat auf unsere Bitte dann jedoch zugestimmt. Staubig ist es, mit den vielen zur Straße offenen Läden durchaus mit bunten Orten im grauen Gesamtbild.

Somit war unsere Tour durch Kathmandu zu Ende und es ging zurück in das Hotel.

Im Hotel hatte ich aus meiner Tasche die oben liegende Kleidung genommen und bin damit zu den Umkleiden am Pool. Dort konnte ich duschen und frische Kleidung für den Rückflug anziehen. Kathmandu ist, gerade an sonnigen Tagen, sehr trocken und staubig. Entsprechend sah meine Kleidung nach diesem Tag aus.

Geduscht und mit frischer Kleidung fühlte ich mich für den Heimflug wohler, zu dem es bald gehen sollte.


Impressionen

Ein paar Bilder, von dem, was wir auf unseren Wegen durch Kathmandu alles gesehen haben. Händler mit Bananen sahen wir sehr viele. Manche mit festen Ständen, manche auf Fahrrädern.

Ein paar Eindrücke vom Verkehr in Kathmandu.

Die Herausforderung stellt sich, sobald man eine Straße überqueren möchte. Zebrastreifen gibt es, es sind Markierungen, die nicht wirklich beachtet werden. Eine die Lücke im Verkehr suchen und dann gleichmäßig, ohne zu Stöcken über die Straße gehen. Durch das gleichmäßig Tempo ist man für andere einschätzbar und es wird ohne Murren gestoppt. Das funktionierte in der Gruppe, wie auch alleine bei meinen Spaziergängen.

Bhutan – Genussvolle Wander- und Kulturtage

28.03.2017 – Flug nach Bhutan 

Raus aus dem Bett und packen. Der Kleinbus wartete bereits vor dem Hotel Annapurna in Kathmandu auf uns. Vorher gab es vom Hotel noch ein Frühstückspaket für jeden. So sind wir früh morgens durch Kathmandu an den Flughafen gefahren worden.

Unser Flieger der Drukair sollte um 9:30 Uhr abfliegen. Wir waren sehr früh im Flughafen und durch die erste Kontrolle. Bei dieser Reise des DAV’s war zum ersten Mal ein nepalesischer Guide dabei. Kazi, ein Sherpa war unser erfahrener Guide und freute sich genauso wie wir auf die Reise. Es war sein erster Besuch in Bhutan und das, obwohl er mit einer Bhutanesin verheiratet ist, wie er uns verriet. 

Kazi erhielt sogar ein Ticket für die erste Klasse und kam damit direkt zu mir und bot an, mit mir zu tauschen. Das nahm ich gerne an, würde ich so doch mehr Platz für meine Beine haben.

Jetzt hieß es für uns vor der Sicherheitskontrolle im Wartebereich unser Frühstück zu uns zu nehmen. Es war mehr wie genug in den Frühstückspaketen. Dennoch war ich neugierig und bin in den Wartebereich für die erste Klasse und hatte mir dort einen Kaffee genommen. Mit diesem bin ich zurück, da ich es nicht gut fand in diesem Bereich, abseits der Gruppe zu warten. 

Hm, in meiner Trinkflasche war Wasser und mir war klar, dass ich sie nicht leer trinken würde. Vor der Sicherheitsprüfung war gerade keiner und so nahm ich die Gelegenheit wahr und bin dort hingelaufen und hatte gefragt, ob es ein Problem darstellen würde, wenn noch etwas Wasser in der Trinkflasche wäre. Nein, kein Problem. Allerdings wollten die Damen noch ein Foto zusammen mit mir. Haben Sie bekommen. Es kommt nicht oft vor, dass eine Frau über 2 Meter vorbeikommt. 😊

Als wir mit dem Frühstück fertig waren, sind wir zur Sicherheitskontrolle und dann weiter zum Gate. Ich hatte einen Platz in der ersten Reihe und auch noch alleine auf dieser Seite. Vor mir war soviel Platz, dass ich bequem meinen Rucksack dort vor mir abstellen konnte. Kurz nach dem Start bekamen wir eine Kleinigkeit zu trinken und ein gut gewürztes Sandwich. 

Wir hatten während des Fluges bestes Wetter und eine tolle Sicht auf die Berge des Himalayas. Nur waren die hohen Berge auf der anderen Seite! Dort saß ein Bhutanese in traditioneller Kleidung und fotografierte mit seinem Smartphone. Er erkannte, dass ich gerne von seiner Seite ein paar Bilder machen möchte und bot mir den Platz vor sich an. Sehr freundlich.

Es kam der Anflug auf Paro und die Anschnallpflicht. Paro liegt auf rund 2200 Meter, der Anflug erfolgt jedoch durch ein Tal, vorbei an Bergen, die bis zu 5500 Meter hoch sind. Im Flugzeug fühlte sich das relativ normal an, lediglich die Schwenks, um dem Tal zu folgen waren deutlicher. Gerade aus den Fenstern hatte man teilweise das Gefühl, direkt auf derselben Ebene in die Wohnungen schauen zu können. Zum Schluss folgte noch eine rechts, links Kombination bevor es runter zur Landebahn ging.

Angekommen auf der Halteposition kamen direkt zwei Bhutanesen in schlichter Tracht und wollten dem Bhutanesen vorne die Tasche abnehmen. Die wollte diese jedoch selbst tragen. So sind die drei vorneweg und wir mussten alle warten bis sie unten waren. Danach kam ich und sah von oben schon einen roten Teppich. Auf Nachfrage bei einem Bhutanesen auf dem Flugfeld wurde mir gesagt, dass es ein Minister sei.

Der Flughafen ist überschaubar und so waren wir mit unserem Gepäck bald vor dem Gebäude. Dort wartete unser bhutanesicher Guide und ein Fahrer auf uns. Zur Begrüßung bekamen wir einen Schal (Khata). Uns wurde erklärt, dass dieser Glück bringt, wenn er allen fünf Elementen begegnet. Die meisten ergeben sich von alleine, lediglich Wasser nicht, da es nicht regnete. So war es sozusagen Pflicht den Schal umgehängt zu lassen bis wir den ersten Fluss überquerten.

Unsere Unterkunft, das Paro Kichu Ressort liegt etwas außerhalb und auf dem Weg dorthin überquerten wir einen Fluss und begegneten somit dem letzen Element. Auf der Fahrt konnten wir bereits einen Blick auf das Paro Dzong (Kloster) erhaschen.

Im Ressort bezogen wir unsere Zimmer und machten uns fertig für eine erste Tour um das Dorf. Wir liefen auf einfachen, größtenteils fest getretenen Böden durch das Dorf und die angrenzenden Felder. Alles erschien so einfach und friedlich.

Ein kleiner Platz diente den Bhutanesen für eine einfach Variante des Nationalsports. Nicht mit Pfeil und Bogen, sondern mit Wurfpfeilen. Das war gar nicht so einfach, wie wir selbst testen konnten.

Auf dem Rundweg kamen wir auch an einem Platz vorbei, an dem der Nationalsport ausgeübt wurde. Zwei Gruppen mit Bögen versuchten abwechselnd die Zielscheibe der Gegner zu treffen. Dabei wurde vor jedem Schuss von den Gegnern ein Spruch in einer Art Gesang mit Tanzbewegung vorgetragen.

Wir durften sogar dorthin und wenn wir auf der gegnerischen Seite waren, natürlich hinter eine Mauer. Unglaublich, dass immer wieder die Zielscheibe getroffen wurde. Diese ist traditionell in einer Distanz von 145 Meter entfernt. Zum Vergleich bei internationalen Wettkämpfen sind die Zielscheiben zwischen 18 und 70 Meter entfernt.

Kurz vor dem Ressort begegneten wir noch einer Gruppe von Schülerinnen auf dem Heimweg. Was uns auf dieser Rund schon aufgefallen ist, ist das fast alle traditionell gekleidet waren. (Abgesehen von den Schuhen)

Im Ressort angekommen wurden wir mit Tee begrüßt, dazu wurde uns starker schwarzer Tee und Milch gereicht. So unterhielten wir uns noch einige Zeit im Freien, bevor wir nach und nach in unsere Zimmer verschwanden.

Am Abend gab es ein gemeinsames Essen im Ressort, in dem nur wenige andere Gäste außer uns waren. Ganz alleine waren wir nicht und fanden uns nach dem Essen in der Lobby auf den Sofas und Sessel wieder. Der alte Inhaber der Agentur, über die die Reise vor Ort organisiert war, kam im Ressort vorbei und wir hatten die Gelegenheit uns mit ihm zu unterhalten. So bekamen wir einen angenehmen Einblick zum Land aus seiner Sicht.


29.03.2017 – Taktsang

Beim Frühstück waren wir alle schon gespannt auf die Tour des Tages. Ziel war mit das bekannteste Kloster Bhutans – Taktsang, im deutschen Tigernest genannt. Nach dem Frühstück packten wir unsere Tagesruckksäcke und wurden dann fast an das Ende des Paro Tals gefahren. 

Es war ein größerer Parkplatz, der zum Glück noch sehr leer war, an dem wir hielten. Von hier ging es durch eine Gasse mit Läden auf beiden Seite. Nur wenige Meter lang, jedoch der Hauptweg zum Startpunkt der Wanderung. Auf einer Karte findet man diesen Punkt unter der Bezeichnung „Taktsang Trail Starting Point“. Der Startpunkt ist eher eine Fläche mit vielen kleinen Wegen, die zu einem Hauptweg führen. Ähnlich einem Flussdelta. 

Vom Startpunkt sind wir kurz danach in einen Wald und bald auf ein erstes Gebäude an einem Bachlauf gestoßen. Es befand sich eine Gebetstrommel im Inneren, welche durch den Bach in Bewegung gehalten wurde. Der Weg führte stetig in Serpentinen nach oben. Zweimal konnten wir dabei in der Ferne unser Ziel schon sehen. Immer wieder gab es Stellen, an denen Gebetsmühlen standen, meist aber auch nur Gebetsfahnen, die sich im Wind bewegten.

So ging es weiter und weiter, bis wir fast auf derselben Höhe wie das Kloster waren. Zum Greifen nahe, und dennoch weit entfernt, da uns ein Bergeinschnitt trennte. Diesem Einschnitt folgend führte der Weg uns wieder nach unten, bis es am Ende des Einschnittes wieder nach oben zum Kloster ging. 

Am Fuß des Klosters hieß es alle Sachen ablegen bzw. denen geben, die dort blieben. Unserem Fahrer z. B. In das Kloster darf man nur ohne Fotoapparat, Videokamera oder Smartphone. Bilder der heiligen Stätte würden etwas von seiner Energie nehmen und das wolle man verhindern.

Das Kloster selbst verteilt sich über mehrere Ebenen und die Gebäudeteile verbinden sich über Höfe und kleine Wege. Teils auch durch Gebäude hindurch. Die Menge an Touristen hielt sich in Grenzen und es verteilte sich über das Kloster.

Zurück ging es denselben Weg, den wir zum Kloster gingen. Auf halber Strecke machten wir halt und kehrten in eine Alm zum Mittagessen ein. Ein größeres Buffet war in der Mitte des Raumes und bot reichlich Auswahl an. 

Auf dem weiteren Weg kamen wir auch wieder an der großen Gebetsmühle mit den Fahnen vorbei. Kazi ließ es sich nicht nehmen und nahm dort für ein Bild Platz.

Zurück am Ressort, wurden wir wieder mit Tee begrüßt. 

Da es noch lange bis zum Abendessen war, sind Miri und ich noch eine kleine Runde in der Nähe des Ressorts gelaufen.

Das Abendessen war wieder lecker und reichlich. Der bhutanesiche Guide und der Fahrer hatten uns bis zum Ressort gebracht und wie am Vortag waren sie danach verschwunden. Kazi jedoch kennt das europäische Verhalten und aß mit uns zu Abend. Das war auch gut, konnten wir so einige Fragen zum Land und zur Kultur stellen, die sich aus den Gegebenheiten des Tages ergaben.

Gute Nacht hieß es danach…


30.03.2017 – Paro – Klöster und Burg

Die Nacht war nicht erfreulich. 😖 Mitten in der Nacht bin ich mit Übelkeit aufgewacht und kurz danach war ich im Bad. Durchfall und Erbrechen. Die Tabletten, die ich nahm, zeigten zumindest am Morgen ihre Wirkung und so konnte ich zum Frühstück in das Haupthaus – allerdings deutlich geschwächt. Ein paar hatten nur mit Übelkeit zu kämpfen, ein paar aus der Gruppe irgendwo zwischen diesen und mir. Vermutlich war es das Mittagessen auf der Alm – zumindest waren wir alle dieser Meinung.

Das Frühstück bestand bei mir aus einem Tee und einer Scheibe Toast. Mehr ging nicht. Daher entschloss ich mich an diesem Tag im Ressort zu bleiben. Bevor alle anderen zur Erkundung von Paro und dem dortigen Dzong loszogen, organisierte Kazi für mich noch ein Tablett mit Bananen und eine Kanne Tee.

Ein oder zwei Stunden später kam einer aus der Gruppe früher zurück. Ihm war nicht gut und er wollte daher ebenfalls den Rest des Tages im Ressort bleiben. Gegen Mittag hatte ich mich auf die Terrasse vor dem Zimmer gesetzt und es mir in der Sonne gemütlich gemacht. Die Übelkeit war weg und so langsam erholte ich mich. Die Elektrolyte, die ich von einer Mitreisenden bekam, haben bestimmt dazu beigetragen.

Zum Tee am Nachmittag kam ich zur Runde dazu und das Abendessen war ebenfalls kein Problem mehr. Von den anderen bekam ich während des Tees am Nachmittag und auch Abends zumindest erzählt wie der Tag in Paro war.

Die folgende Nacht war ruhig und erholsam.


31.03.2017 – Haa Tal

Der Wechsel zur nächsten Unterkunft stand an. Mir ging es bereits besser und das Abendessen sowie das Frühstück haben mich gestärkt. Alles war gepackt und die Taschen brauchten wir nur vor die Zimmer zu stellen. Die Guides und Angestellten des Ressorts trugen diese zum Kleinbus. Auf dem Dach befand sich der Fahrer, der die Taschen dort gut sicherte und anschließend mit einer Plane abdeckte.

Wir fuhren nicht weit, genau genommen nur bis zum naheliegenden nächsten Ort. Dort ist ein Kloster, an dem Miri und ich bei unserem Spaziergang vor zwei Tagen bereits vorbei kamen und das unser heutiges erstes Ziel ist. In der Früh war es sehr friedlich hier. Zwei ältere Menschen liefen um das Kloster und drehten dabei die Gebetsmühlen.

Die Straße, die Anfangs noch geteert war, wechselte zu einer Schotterstraße je höher wir fuhren und je näher wir dem Chele La kamen – dem Chele Pass auf 3780 Metern. Auf unserer Fahrt bergauf stoppten wir an einer Stelle mit vielen Fahnen, an der wir eine Pause machten. Der Platz mit den Fahnen ist ein Friedhof. Begraben in der Erde wird hier keiner, es ist symbolisch. Traditionell ist die Himmelsbestattung in Bhutan

Bei der weiteren Fahrt kamen an einer Yak Herde vorbei und hielten dort. Ein Kamerateam einer lokalen Fernsehstation interviewte zwei Herren, die in einem Zusammenhang mit der Yak Herde standen. Die Yaks sollten geschlachtet werden und wurden durch abgekauft gerettet und dürfen nun ihr Leben bis zu einem natürlichen Tot in den Bergen verbringen.

Der Chele La ist der höchste befahrbare Punkt in Bhutan mit 3988 Meter. Genau hier ließ uns der Fahrer mit unseren Tagesrucksäcken für eine Wanderung aus dem Bus. Wir sind zuerst entgegen des Wanderweges auf den nahe gelegenen Hügel, an dem sehr viele Gebetsfahnen wehten und der den Gipfel darstellte. Hier waren wir somit auf über 4000 Metern. Bei recht gutem Wetter hatten wir eine schöne Weitsicht auf den Himalaya.

Für die Wanderung mussten wir zuerst zurück zum Pass und danach auf einem schmalen Pfad leicht bergab. In den Nächten zuvor hatte es geschneit bzw. war Frost hier oben. Auf den offenen Flächen war kein Schnee mehr zu sehen, in einem Wald aus Magnolienbäumen mussten wir allerdings aufpassen das wir auf dem Schnee nicht ausrutschten. Dadurch, das es noch nicht so warm war, waren an den Magnolienbäumen nur Knospen und noch keine offenen Blüten zu sehen. Das muss toll sein, wenn hier alles blüht.

Der Weg verlief tendenziell bergab, vor der Keyla Gompa, unserem Wanderziel allerdings wieder bergauf. Hier brauchte ich ein paar kurze Pausen. Ich war wohl doch noch ein bisschen geschwächt vom Vortag.

Die Keyla Gompa ist ein Nonnenkloster, das an einem Berghang vor einer Steilwand gebaut wurde. Im Klosterhof legten wir eine Pause ein und hatte so die Möglichkeit einzeln oder in kleinen Grüppchen das Kloster zu erkunden.

Vom Kloster liefen wir nicht lange und erreichten unseren Bus, der wartete. Es folgte eine fahrt auf einer abenteuerlichen Piste zur Straße hinunter in das Haa Tal.

Im Tal angekommen machten wir einen Stopp im ersten Ort um uns dort umzusehen und die Beine zu vertreten. Da es Mittagszeit war, war es ebenso der Stopp für das Mittagsessen.

Die weißen Bällchen auf dem ersten Bild sind getrocknete Yak Käse.

Ein weitere, kurze Fahrt brachte uns in den letzten Ort im Haa Tal und dort in die Nähe der Lechuna Heritage Lodge – ein altes umgebautes Bauerngehöft. Dieses liegt an einem schmalen Weg und so waren die letzten Meter von der Straße zu Fuß zurück zu legen. Das Gepäck wurde uns in den Eingangsraum der Lodge gebracht, während wir mit einem Tee begrüßt wurden.

Ein Spaziergang im Ort nach dem Abendessen führte Miri und mich zu einem Bachlauf und einer vom Wasser angetriebenen Gebetsmühle. Das Wasser und die Gebetsmühle in der Dämmerung hatten eine beruhigende Wirkung.


01.04.2017 – Haa Tal

Es hatte über Nacht geregnet und noch immer hingen die Wolken ziemlich tief im Haa Tal. Dennoch hielt uns das nicht ab an diesem Tag bei leichtem Nieselregen eine Wanderung zu wagen.

So packten wir unsere Tagesrucksäcke und wurden zuerst durch das Dorf geführt. Unser bhutanesicher Guide kommt aus diesem Dorf und so führte er uns auch an seinem Haus vorbei. Hier und da hörte man Handwerker, auf der Straße konnten wir zusehen, wie Frauen die gemolkene Milch in große Kannen für den weiteren Transport umfüllten. Auf kleinen Zwischenwegen begegneten wir Frauen, die etwas in Säcken transportierten und diese Art des Transportes als völlig normal ansahen. 

Bei dem Bau eines Hauses wurden die Balken auch vor Ort gesägt. Kazi fand das sehr interessant und fragte ob er auch mal dürfe. (Im Hintergrund ist unser bhutanischer Guide zu sehen.)

Das hier noch ein Landleben stattfindet, war gut zu sehen. Holz für den Winter wurde gestapelt und bildete gleichzeitig eine Mauer. Vor und um Gebäude waren Felder für den Ackerbau. So früh im Jahr, noch karg, vereinzelt waren immerhin schon erste Arbeiten auf den Felder zu erkennen.

Wir kamen zum Ortsrand und folgten einem Pfad, der uns zu einer Hängebrücke über den Fluss führte. Über diese liefen wir und kamen so zu einer Schule. Es war Pause und die Schüler*innen vertrieben sich die Zeit im Freien. Bei dem trostlosen Wetter waren wir für diese wohl eine willkommene abwechseln. Der Zaun um das Gelände soll Wildtiere abhalten, die in dieser entlegenen Gegend auch in die Dörfer kommen.

Von hier führte uns der Guide zu einem Kloster, an dem wir unseren Fahrer trafen, der sich netterweise für ein Bild zur Verfügung stellte. Er kam mit dem Bus und brachte uns nach der Klosterbesichtigung zurück zur Lodge.

Ea war noch früh am Tag und nach dem Mittagessen experimentierte ich mit der Kamera im Haus und außerhalb. Das alte Bauernhaus hatte für jeden ein Zimmer; das Bad war ein Gemeinschaftsbad. Die Holzböden knarrten hier und da und die Räume waren alle im Halbdunkel. Der Essensraum war in einem gegenüberliegenden Gebäudeteil und durch einen Hof mit Wiese getrennt. Irgendwie heimelig und so fühlte wir uns sehr wohl.

Es regnete am Vormittag immer wieder leicht und so war die Frage, was mit dem restlichen Nachmittag zu machen ist. Eine kleine Gruppe mit Kazi entschloß sich dennoch noch einmal los zu ziehen. Klar war ich dabei. 🙂

Über schmale Wege brachte uns Kazi zum Ortsrand und von dort immer am Fluß entlang aufwärts. Die Wege waren zwar aufgeweicht, uns störte dies jedoch nicht. Wir schauten immer wieder, wie wir auf die andere Flussseite gelangen könnten um dort zurück zu laufen. Da entdeckten wir eine “Brücke”. Wir waren ziemlich skeptisch. Kazi prüfte die Brücke und lief mit einem aufgespannten Schirm in einer Hand über diese. Auf der andern Seite angelangt meiner er, wir sollten in der Mitte etwas schneller laufen. So liefen wir einzeln über die Brücke und in der Mitte schneller. Das war nötig, da sich die Bretter nach unten bogen und somit im Wasser verschwanden. Wir kamen alle trocken auf der andern Seite an. 😀

Auf dieser Flussseite war anfangs noch ein Weg zu erkennen, der sich dann im Flussbett verlief. Wie weiter? Wir folgten abermals Kazi quer durch das Gestrüpp einen Hang hinauf. Von oben kam von ihm die Aussage hier wäre eine Autobahn. Die Autobahn entpuppte sich als ein schmaler Pfad. Immerhin, ein Pfad. Dieser brachte uns zum Ort und über eine Schleife zur Lodge.

In der Lodge duschte ich mich und gesellte mich anschließend zu denen, die in einem Zwischenraum schon saßen und Tee tranken. So unterhielten wir uns über das erlebte auf dieser und auf anderen Reisen und warteten bis zum Abendessen.

Es gab Gemüse im Sud mit Reis. Dazu bekamen wir noch Fleisch, soweit gewünscht wurde.


02.04.2017 – Punakha

Der Tag begrüßt uns mit Sonne und so saßen wir fröhlich gelaunt beim Frühstück zusammen. Heute war es wieder soweit weiter zu ziehen. Also Stand nach dem Frühstück das packen an. 190 Kilometer Busfahrt bis zur ehemaligen Hauptstadt Punakha und noch ein Stückchen weiter sollten es sein.

Die Fahrt wurde unterbrochen am Hauptkreuzungspunkt, an dem die Straße aus dem Haa Tal, aus dem wir kamen und der Straße von Paro auf die Straße nach Thimphu treffen. Die Beine vertreten….

Bhutan ist zwar mittlerweile keine Monarchie mehr, das Königspaar wird jedoch immer noch sehr verehrt, wie an dem Plakat zu erkennen ist. Bis zur Hauptstadt Thimphu waren es noch reichlich Kilometer von hier. Nun auf einer gut ausgebauten Straße und somit schneller zurückgelegt. 

Mitten in Thimphu ist ein Kreisel mit einer Verkehrsrefelung.

Die ist die einzige Kreuzung in Bhutan mit einer Verkehrsregelung. Eine Ampel gibt es im ganzen Land nicht!

In Thimphu waren wir zur Mittagszeit angekommen und so waren wir hier in einer Seitenstraße in einem Restaurant. Von der Straße war nur ein Schild und ein unscheinbarer Eingang tz sehen. Das Restaurant selbst war im ersten Stock. Ein langer Tisch, an dem wir alle Platz hatten war bereits gedeckt. Wir waren auf über 2300 Meter und die Sonne brachte eine angenehme Wärme. Beim Essen war die leichte Kühlung durch die Klimaanlage dennoch angenehm.

Mehr als angenehm, denn ich war so wagemutig und hatte bei dem Buffet Ema Datshi gesehen und mir einen Löffel voll auf den Teller genommen. Ema Datshi ist das Nationalgericht aus einer Yak Käse-Sahnesoße mit Chillis. 🔥 Es waren in der Soße seeeeehr viele grüne Chillis – Chilli ist in Bhutan eher ein Gemüse, daher die Menge. Der Löffel voll zusammen mit Reis hat dann auch mehr als genügt. Die Soße alleine hatte einen interessanten Geschmack, durch die Schärfe mit den Chillis war das an der Grenze dessen, was ich vertrage. Selbst Kazi, der scharfes Essen gewohnt ist, meinte das es scharf wäre.

Um Punakha zu erreichen mussten wir von Thimphu über einen Pass, den Dochu La. Das besondere an diesem Pass sind die 108 Chörten, die nicht zu übersehen sind. Apropos sehen. Von hier gab es eine wolkenverhangene Sicht auf die Himalayaberge wie den Gangkar Pusum mit 7550 Meter Höhe. Ein Spaziergang auf den Hügel neben dem Pass brachte Erholung vom langen Sitzen und die frische Luft war ebenso angenehm.

Mit dem Fahrer der Royal Enfield unterhielt wir uns etwas. Die Royal Enfield, ursprünglich aus England wird immer noch in Indien gebaut und verkauft. Dies war ein solches Modell und daher so gut erhalten.

Bis  Phunaka war die Straße gut ausgebaut. Unser Ressort für die nächsten Tage, lag jedoch in einem Tal oberhalb von Punakha und je mehr wir uns Wangdue näherten, je einfacher wurden die Straßen. In Wangdue waren es nur noch feste Lehmwege. So trostlos unser Aussteigspunkt aus dem Bus zum Ressort aussah, so überrascht waren wir vom Ressort, das sich als kleine Oase am Fluss zeigte.

Ja, natürlich wurden wir im Garten unter einer großen Laube mit Tee begrüßt. 😊

Vor dem Abendessen im Kichu Ressort Wangdue vertraten Miri und ich unsere Beine auf einem Spaziergang. Dazu wählten wir einen Seitenweg, mit sehr wenig Verkehr in das weiter nach hinten führende Tal und zurück.

Das Abendessen im Ressort und die bisherigen in Bhutan waren lecker. Ja, ich hatte Durchfall, das Essen am Tag vor dieser Nacht war dennoch gut gewesen.


03.04.2017 – Punakha Dzong

Das Ressort hat mehrere Wohngebäude und die meisten von uns hatten ein Zimmer mit Balkon zum Fluss. Sehr angenehm. 😊 Vom Garten des Ressort gabe es ebenfalls einen Abschnitt mit Zugang zum Fluss.

Unser Fahrer brachte uns an diesem Morgen sicher in das Shengana-Tal. Auf der Fahrt waren schon die Reisfelder des Tals gut zu sehen gewesen.

Die Wanderung, von der Länge eher ein Spaziergang, führte von einer Talseite zur anderen und wieder zurück. Dabei kamen wir durch drei Dörfer und an bewirtschafteten Feldern dazwischen vorbei. Der Kehrtpunkt auf der anderen Talseite war, wie sollte es auch anders sein ein Klster. Im Gebetsraum lagen noch Kissen, Decken und Instrumente von einer Zeremonie, die an diesem Morgen statt fand. Ein Instrument fiel mir besonders auf. Auf Nachfrage bei einem Arzt aus unserer Gruppe bekam ich die Bestätigung, das dieses Instrument aus dem Oberschenkelknochen eines Menschen ist. (Es ist eine besondere Würdigung, wenn die Knochen eines Toten verwendet werden.)

Vor einem Dorf waren mehrere Händler mit ihren Zelten die u. a. Mandalas und Gemälde mit buddhistischen Motiven verkauften.

Wieder im Ausgangsdorf Sopsokha war es Zeit für das Mittagsessen in der Chimi Lakhang Cafeteriea. Dies liegt am Hang und bietet eine schöne Aussicht über das Tal während des Essens.

Von Sopsokha brachte der Bus uns nach Punakha, der Punakha Dzong wollte besucht werden. Vor erreichen machten wir einen Fotostopp. Sehr schöne liegt der Dzong am Fluss und strahlte mit seinen weißen Wänden in der Sonne.

Vor dem Punakha Dzong hielt der Bus uns lies uns heraus. Der Fahrer fuhr zu einem Parkplatz in der Nähe weiter. Zum Dzong hieß es über eine Brücke den Fluss zu überquere.

Der Eingang zum eigentlichen Kloster war eine Steintreppe, die in eine steile Holztreppe übergeht. Die Holztreppe ist jedoch so steil, das sie fast schon als Leiter durchgehen könnte.

Die schwarzen Gebilde an den Holzbalken oberhalb sind Waben von wilden Bienen, welche deutlich zu hören waren. In das Innere des Klosters führt ein reich verzierte Gang.

Das Innere des Klosters ist von mehreren gepflasterten Innenhöfen geprägt, um die sich Gebetsräume und Aufenthaltsräume befinden. Einige ebenerdig, einige über Treppen.

Zwischen den beiden Haupthöfen war ein goßes Gebäude, um welches Gänge herum führten.

Der größte Gebetsraum des Klosters war für uns an diesem Tag nicht zugänglich. Es gab eine Zeremonie bei der das Königspaar anwesend war. Gestoppt wurden wir von einem freundlichen Mönch vor dem bunten Vorhang. Security konnten wir keine entdecken.

Das es sich um ein normales Kloster und nicht nur um ein Ausstellungsstück handelt war gut zu erkennen. Mönche jeden Alters, auch solche die noch auf dem Weg dahin sind liefen uns über den Weg.

Um den Dzong konnten wir an der Mauer entlang gehen, die sehr viele kleine Gebetsmühlen beherbergte.

Dieser sehr interessanten Besichtigung bei bestem Wetter folgte eine Fahrt zu einem weitern Dorf. Dieses Dorf ist bekannt für seine mit Fruchtbarkeitssymbolen bemalten Häuser. Ein Spaziergang durch das Dorf zeigte dies deutlich. Unser Spaziergang brachte uns auf schmalen Pfaden um das Dorf an Reisfeldern vorbei bzw. zwischen diesen durch. Die Felder wurden im einfachen Geräten und von Hand bearbeitet.

Ein kleines Kloster gibt es auch in diesem Dorf und wurde besichtigt. Der Markt mit seinen Ständen an der Hauptstraße war letztlich für mich doch interessanter wie die bemalten Gebäude und ein Besuch wert.

Sehr viele Eindrücke brachte dieser Tag mit sich und wurde bei einem Tee im Ressortgarten besprochen. Das Essen am Abend war wieder im Ressort.


04.04.2017 – Kloster und Schule

An diesem sonnigen Tag wurden wir in ein Dorf gebracht, zudem uns der Weg durch Punakha führte und von dort nach Osten in ein Tal. Die Wanderung sollte zu einem Kloster in den Bergen führen. Abgesetzt wurden wir gefühlt im nirgendwo an einer Kreuzung zweier Schotterwege. 

Sehr lange waren wir nicht unterwegs bis wir die ersten Gebäude der Schule sahen, die wir ebenfalls auf dieser Tour besuchen wollten. Die Shengana Lower Secondary School. Kaum betraten wir das Schulgelände, stürmten Schüler*innen aus den Gebäuden. Es war Pause. Die Hunde, auf dem Schulhof interessierte das recht wenig und blieben einfach liegen. Mit einem Lehrer konnten wir uns unterhalten und bekamen so Einsicht in die Räume. Sogar einen Computerraum gibt es hier in dieser abgeschiedenen Gegend.

Von der Schule sind wir wieder zurück zum Weg und auf diesem in die Berge. Mäandernd, leicht steigend hatten wir immer wieder Sicht in die Täler. In diesen waren reichlich Reisfelder zu sehen.

Zum größten Teil lag dieser Weg im Wald, was angenehm war, denn die Sonne war deutlich zu spüren. Auf dem Weg kam uns ein einzelner Lastenträger mit einem riesigen Bündel entgegen. 

Nach rund 3,5 Kilometern gemütlichen Laufens war das Kloster Dadar Rimpoche bereits zu sehen. Ein Gebäude am Weg, ohne das zu erkennen ist, das es hier einen besonderen Grund für diesen Platz zu geben scheint.

Der Eingang ist von dieser Sicht auf der rechten Seite und auf der Rückseite. Eine Treppe führt außen zum ersten Stock, zum Gebetsraum. Ab hier wieder ohne Kamera und ohne Schuhe wie es sich gehört. Es ist immer wieder beeindruckend wie die Gebetsräume aussehen. Seitlich oft verwinkelt und der Platz um den Schrein erscheint für Europäer immer etwas wie ein unordentliches Sammelsurium. Liegen hier doch dort die Gaben der Gläubigen. Das kann Geld sein, ist genauso oft auch abgepacktes Essen und Trinken.

Der Abt des Klosters bekam durch einen Mönch die Info, das eine Gruppe Europäer im Kloster ist. Der Mönch kam dann zu uns und bat uns freundlich zu einem Gebäude neben dem Kloster zu begleiten. Der Abt würde sich gerne mit uns unterhalten. 

Da waren wir doch alle gespannt und folgten dem Mönch. Auf einer Wiese wurden ein paar einfach Stühle bereitgestellt und der Rest von uns setzte sich auf den Boden. Wir bekamen alle ein Getränk zur Begrüßung. Der Abt nahm auf einem Stuhl uns gegenüber platz. Wir unterhielten uns u. a. darüber, wie das Kloster finanziert wird. Spenden – dazu reist der Abt oft in das Ausland. 

Der Abt war immer am lachen und sehr, sehr freundlich. Ich könnte gar nicht sagen wer mehr auf den anderen neugierig war – er oder wir.

Von hier war es derselbe Weg zum Bus zurück, den wir hierher gekommen waren. Gemütlich sind wir diesen zurück gelaufen, da für diesen Tag lt. Programm nichts mehr Anstand. 

Beim nachmittäglichen Tee im Ressort kamen unsere Guides auf uns zu und teilten uns mit, das in der nähe ein Fest ist und ob wir Lust haben dorthin zu fahren. Ja, hatten wir. 

Da das Fest auf einem Platz über 3000 Metern sein soll, war der Hinweis eine Fleecejacke mitzunehmen sehr gut. Im Ressort und auf der vorherigen Wanderung war es warm und ohne Hinweis hätte bestimmt kaum einer eine Jacke mitgenommen.

Vor dem Festplatz waren einige Stände an denen Waren angeboten wurden. Das der Festplatz nicht weit entfernt sein kann, war schon hier zu hören.

Alle hatten sich herausgeputzt für dieses religiöse Fest. Aufgrund des religiösen Hintergrundes waren sehr viele Mönche zu sehen.

Um die Tänzer auf dem Festplatz mit ihren Trommeln waren mehrere “Aufpasser”. Diese wiesen die Tänzer auf ihr Verhalten auf oder feuerten diese an. Die Tänzer mit ihren Masken boten ein tolles Spektakel.

Der Klang und Rhythmus der Trommeln sind ungewohnt gewesen. Nach welcher Vorgabe die Tänzer sich bewegten und Trommelten war mir nicht bekannt. Das Schauspiel an sich war auch so sehr faszinierend.

Um den Platz gab es geschützte Plätze für gehobene Gäste, alle andere versammelte sich direkt um den Platz mit den Tänzern. Jung und Alt, sitzend oder stehend.

Ein wirklich tolles Erlebnis. Wir waren, soweit ich das gesehen habe die einzigen Touristen. Hier war nichts gestellt! Es war ein Fest, wie es sein sollte.

Beim Abendessen gab es viel zu erzählen, da wir einzeln oder in Grüppchen auf dem Fest unterwegs waren.


05.04.2017 – Thimpu 

Ein weiteres Mal sollte in Bhutan noch die Unterkunft gewechselt werden. So fuhren wir über Punakha und dem Dochu La in die Hauptstadt Thimphu. Immer wieder begegneten wir, wie in den Tagen zuvor LKW’s mit der großen Aufschrift BLOW HORN am Heck. Hupen. Einmal kurz gehupt war das Signal für das Überholen, unabhängig welches Fahrzeug. So wurde immer bereitwillig zur Seite gefahren. 

Am Dochu La war die Aussicht durch Wolken ein wenig getrübt. Um den Pass herum konnten wir mehrer kleinere Rhododendren sehen. Während der vergangenen Fahrten hatten wir diese oft in Baumgröße, voll mit Blüten gesehen. In Deutschland sind sie nur als Sträucher zu sehen, in Baumgröße wirken diese nochmals völlig unterschiedlich. Apropo – Weihnachtssterne hatten wir unterwegs ebenfalls gesehen; bis zu 2 Meter hoch!

Unser Weg in Thimphu führte uns zu einer Ausbildungsschule. Ausgebildet werden die Schüler*innen in den verschiedensten traditionellen Berufen, was wir in aller Ruhe verfolgen konnten.

So langsam wurde es Zeit für das Mittagessen und über einen Platz sowie ein, zwei Seitenstraßen kamen wir am gewünschten Restaurant zum Mittagessen an. Es mag zwar die Hauptstadt des Landes sein, von einem Großstadtleben in Thimphu hatten wir auf diesem Weg wenig gemerkt.

Der König-Wangchuck-Chörten entpuppte sich als großer Park mit einem Chörten in der Mitte heraus, den Gläubige unentwegt umrundeten. Abgeschirmt von hohen Mauern war der Park eine Oase in der Stadt.

Den Park verliesen wir um zu einem weitern Heiligtum gefahren zu werden. Die Buddha Dordenma Statue thron auf einem Berg oberhalb Thimphus. Die Statue hatten wir bereits bei unserer ersten Fahrt nach Thimphu gesehen. Mit 54 Metern Höhe auch nicht wirklich schwierig. Im Gebäude unterhalb der Statue ist ein großer Gebetsraum und viele kleinere Räume mit Erklärungen und Symbolen aus dem Buddhismus.

Das dritte Bild ist ein Spiegelbild auf einer bonzefarbenen Tür – daher die Farbe des Bildes.

Um die Gesamtgröße zu erfassen, ist es nötig deutlich von der Statue entfernt zu sein. Vor ihr kommt man sich richtig klein vor.

Die nächste Besichtigung war der Zoo am Rande von Thimphu. Es sind weitläufige Gehege und nur wenige Tiere, vor allem das Nationaltier Thakin, die zu sehen sind.

Vor dem Zoo war an der Seite eines Gebäudes ein Webstuhl mit einer Frau und einer kleinen Mauer aus gewebten Schals. Miri und ich sind dorthin und haben uns die Schals genauer angesehen. Einen habe ich zur Erinnerung gekauft.

Viel hatten wir von Thimphu gesehen an diesem Tag und nun war es Zeit das Hotel aufzusuchen. 

Da es genügend Zeit bis zum Abendessen war, bin ich für einen Spaziergang durch die Straßen in Hotelnähe gelaufen. Das Hotel liegt an einer Hauptverkehrsstraße, welche durch einen Tunnel zu unterqueren war. In einem Bogen bin ich nach fast 3 Kilometern wieder am Hotel gewesen.

Am Abend sind wir gemeinsam zu dem Restaurant gefahren, welches wir auf der Durchreise schon aufsuchten. Kazi konnte für das letzte Abendessen in Bhutan unseren bhutanesischen Guide und den Fahrer überreden mit zum Essen zu kommen.


06.04.2017 – Nepal – Kathmandu

An diesem Morgen wurde sehr gemütlich gefrühstückt. Es galt die Tasche zu packen und zum Flughafen zu fahren. Dort hatten wir zum Abschied nochmals einen Schal bekommen, der uns Glück bringen soll.

Am Bistro im Flughafen hatte ich mir einen Kaffee geholt und damit die Zeit bis zum Abflug nach Kathmandu verkürzt.

Weiter geht es mit der Erkundung zu Kathmandu, das wir während der Mittagszeit erreichten.


Bhutan

Damit wir immer zu Trinken hatten, gab es im Bus für jeden pro Tag eine Flasche Wasser. In den Unterkünften war ebenfalls genug zum Trinken vorhanden. Somit war es nicht nötig für eigenes Wasser zu sorgen und machte die Reise entspannter.

In der Hauptstadt war es etwas abweichend, ansonsten sind wir fast nur Bhutanesen begegnet, die in traditioneller Kleidung unterwegs waren. Es ist eher so, das westliche Kleidung nicht gerne gesehen wird.


Norwegen – Jotunheimen – August 2015

Wieder nach Norwegen. 😀 Zuletzt war ich in 2011 in Norwegen und endlich, vier Jahre später geht es wieder nach Norwegen. Jotunheimen hatte ich mir als Zielregion für diesen Urlaub ausgesucht. Mit dabei war eine Tour über einen Gletscher auf den höchsten Berg Skandinaviens, dem Galdhøppigen geplant. 

Der Herbst war bewusst gewählt worden, in der Hoffnung, einen Indian Summer in den Bergen erleben zu können. Da dadurch aber mit kühleren Temperaturen über Nacht zu rechnen ist, hatte ich mir für die Woche dort ein Hotel ausgesucht. Das Hindsæter ist auf aktive Urlauber ausgerichtet. Für aktive Gäste gibt es im Sommer Wandertouren und im Winter Schneetouren/Loipen um das Berghotel.

Gebuchte wurde das Hotel und die Fährrückfahrt nach Deutschland über ein Reisebüro in Deutschland.


12. August – Reise nach Norwegen 

Mitten in der Nacht war ich Zuhause losgefahren. Mitten in der Nacht, da die Fähre am Nachmittag in Hirtshals ablegen sollte und es bis dorthin rund 1000 Kilometer sind. Mit mehreren Stopps kam ich früh genug in Hirtshals an, so dass es dort nicht in Hektik ausarten musste.

Die Fähre legte  pünktlich um 12:15 Uhr ab und war um 15:30 Uhr in Kristiansand. So war ich schon am Anreisetag in Norwegen. 😊 Von hier nahm ich die Landstraße RV9, die von Kristiansand nach Norden geht. Zwei Stunden später hielt ich an einem Campingplatz, um dort zu übernachten.


12. August – Fahrt nach Jotunheim

Weiter ging es am zweiten Tag nördlich, bis zum Ende der RV9 in Haukeli. Von dort dann westlich um die Hardanger Vidda. So kam ich über Edda bis zum Hardanger Fjord und später zum Sognefjord.

Alleine auf dieser Strecke war alles, von sonnig und warm bis kühl und Schneefelder in der näheren Umgebung. Auf diesem Weg kam ich wieder einmal am Låtefossen vorbei, der von den ersten Regentagen des Herbstes reichlich Wasser hatte.

Den Sognefjord überquerte ich mit einer Fähre und folgte der Landstraße RV53. Hier ging es nach oben und es wurde deutlich kühler. Kein Wunder, lag doch schon Schnee im Fjell.

Nachmittags erreicht ich dann das Bøverdalen Vandrerhjem, welches direkt an der RV53 liegt. Hier gibt es Gästezimmer und auch einen angeschlossenen Campingplatz. Für zwei Übernachtungen buchte ich einen Platz, um mein Zelt aufzubauen.

Das Bøverdalen Vandrerhjem liegt am westlichen Rand von Jotunheim und nicht ganz so hoch. Hier lag noch kein Schnee und die Temperaturen waren angenehm für die Jahreszeit.

Was ich ebenfalls hier buchte, war eine geführte Tour über einen Gletscher zum Gipfel von Skandinaviens höchstem Berg. Bis zur Bergstation, ab der die Tour beginnen sollte, führt eine Privatstraße (Maut) und es wurde empfohlen schon am Abend das Auto hinter der Mautschranke zu parken. Gesagt, getan.


15. August – Galdhøppigen

Für das Frühstück hatte ich mir das Buffett im Vandrerhjem gebucht. Fand ich einfacher, da wir uns danach alle vor dem Vandrerhjem für die Tour treffen sollten. Es wurde die Tour, mit der Überquerung des Gletschers und worauf zu achten ist erklärt. Zuerst in Norwegisch und dann in Englisch, für die paar, die dabei waren und nicht Norwegisch konnten. Die norwegische Erklärung war für mich an diesem Morgen verständlich genug.

Wir fuhren anschließen die Privatstraße bis zur Bergstation, der Galdhøppigen Sommerskistation. Hier bekamen wir einen Gurt und los ging es, dem Bergführer hinterher durch eine Geröllwüste bis zum Rand des Gletschers. Dort zogen wir den Gurt an und es wurde nochmals erklärt, dass wir alle an einem Seil mit einigem Abstand hintereinander dem Bergführer über den Gletscher zu folgen haben. In der Nähe machten sich noch andere Gruppen ebenfalls auf den Weg über den Gletscher.

Verbunden mit dem Seil liefen wir in einer Reihe über den Gletscher bis zum gegenüberliegenden Felsgrat. Das Laufen über den Gletscher war wie laufen auf festem Schnee. Nichts so besonderes. Da sich aber immer wieder Spalten öffnen oder Stellen einsacken, ist es gut, geführt über den Gletscher zu laufen. Auf dem Felsgrat angekommen, konnten wir uns wieder vom Seil lösen und einzeln nach oben laufen. Von hier sah der Gletscher zur Seite auch wesentlich spektakulärer aus, mit großen Rissen und Einbuchtungen. 

Über den Grat ging es nach oben und dann das letzte Stück über ein Schneefeld. In der Mittagssonne war die Schneefläche oberhalb leicht angetaut und daher rutschig. Also drei Schritte vorwärts und gefühlt zwei zurück gerutscht. Sehr mühsam! Oben angekommen, wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt.

Wir waren der Seile wegen in zwei Gruppen aufgeteilt gewesen. Insgesamt sind es mit anderen Gruppen vielleicht 6 oder 8 Gruppen von je bis zu 20 Personen gewesen. Entsprechend groß ist die Menge auf dem Schneefeld gewesen. Davor und auf dem Gipfel verteilt sich das so, dass es sich nicht wie eine größere Menschenmenge anfühlt. Bemerkbar machte es sich aber beim schlechten Mobilfunkempfang. War aber kein Problem, der WIFI-Empfang der Gipfelhütte war super und kostenfrei. In der Gipfelhütte gab es für jeden Geschmack zu Essen und Trinken (auch warm). 

Einige Zeit später hieß es dann in der Gruppe wieder zurück zu laufen. Wir lösten uns danach am Ausgangspunkt der Tour auf und ich fuhr wieder zurück zum Vandrerhjem. 


16. August – Veostigen

Heute hieß es Abschied nehmen vom Vandrerhjem und zum Berghotel Hindsæter fahren. Dies ist auf der gegenüberliegenden Seite von Jotunheim und somit stand eine Umfahrung des Gebirges über den Norden an. Dichte Wolken prägten den frühen Morgen und verzogen sich nach und nach.

Die Fahrt dauerte nicht lange, obwohl ich mich nicht beeilte und auch noch Zwischenstopps einlegte. Gegen Mittag war ich im Berghotel und konnte sogar direkt einchecken. Mein feuchtes Zelt durfte ich mit Nachfrage auf einer Wiese zum Trocknen aufbauen. Die Sonne und der leichte Wind trockneten es im Nu. 

Vom Hotel aus beginnen ein paar Wanderwege und den Veostigen nahm ich für diesen Nachmittag. Eine leichte Tour mit mäßigem Anstieg und einem Nadelwald. Im Wald duftete es herrlich und dahinter gab es einen freien Blick über die Landschaft bis zu den Bergspitzen.

11 Kilometer für einen tollen Blick in diese herrliche Landschaft und gerade im Wald waren die Herbstfarben und die leuchtenden Flechten fantastisch. 😀

Da vor dem Abendessen genug Zeit war, unternahm ich einen Spaziergang zu einem in der Nähe befindlichen Wasserfall.

Das Berghotel ist ein umgebauter Berghof. Dies sieht man nicht nur von außen, sondern auch im Inneren. Es macht es gemütlich, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Für Gruppen gibt es hinter dem Hauptgebäude noch weitere Hütten. Besonders hervorzuheben ist das abendliche drei Gänge Menü, das ich an diesem Tag zum ersten Mal erleben durfte. 

Alle warteten in der Eingangshalle auf das Zeichen zum Betreten des Essensraumes. Dort wurde uns zuerst mitgeteilt, was es an diesem Abend zu essen geben wird. Zusätzlich wurde es beim Reichen der Speisen nochmals erwähnt. Die Speisen sind meist aus der Region und es wird u. a. erwähnt, woher sie kommen. 

Meine Tischnachbarn waren ein junges Pärchen aus Luxemburg und so konnten wir uns zum Glück in Deutsch unterhalten. Macht es doch etwas einfacher. Nach dem Essen verzogen wir uns noch in die Lobby, in die Nähe des offenen Kamins, in dem ein kleines Holzfeuer für die gemütliche Stimmung prasselte.


17.08. – Hulderstigen

Das Frühstück im Berghotel fand in der alten Stube statt. Im Zwischenbereich des Raumes, in dem das Abendessen war und der alten Stube war ein üppiges Büfett aufgebaut. Gemütlich gefrühstückt und danach noch mein Matpakke zusammengestellt. Das Matpakke ist ein Pausenbrot und dazu durfte man sich vom Büfett nehmen, was man wollte, mit Ausnahme dessen, was auf dem Spezialitätentisch war. Finde ich gut, da so selbst bestimmt werden kann, was und wieviel man möchte. Der Spezialitätentisch ist mit Leckereien der Region gefüllt. Diese sind wohl etwas teurer und daher nicht für das Matpakke gedacht. Butterbrotpapier und Tüten zum Packen liegen selbstverständlich auch bereit.

Für diesen Tag nahm ich mir die kurze Wanderung Hulderstigen vor. Der Wanderweg liegt ein paar Kilometer südlich und geht von einem Wanderparkplatz an der Straße ab. Die rund 6 Kilometer sind keine große Herausforderung, zumal die Strecke relativ eben ist. So hatte ich mit dieser Wanderung einen Teil des Tals, in dem das Berghotel liegt, erkunden können. 

Am Nachmittag habe ich noch eine Tour vom Hotel zum Hügel auf der anderen Talseite unternommen und später den Whirlpool im Keller genutzt. Das Hintergrundbild auf dieser Seite mit den Holzbalken wurde übrigens auf dieser Tour aufgenommen.

Ein insgesamt ruhiger Tag, nach den anstrengenderen Tagen zuvor.


18. August – Peer Gynt Hytta

Der Rondane Nationalpark liegt östlich von Jotunheimen und ist eher durch sanfte Hügel, den durch Berge geprägt. Am Høvringsvatne (See) in Rondane liegt eine Fjellstue und das war mein Ausgangspunkt an diesem Tag. Entlang in flachen und weiten Tälern bin ich durch das Rondanefjell bis zu einem Fluss gewandert. Dieser wurde überquert und kurz danach kam ich zu meinem Ziel, der Peer Gynt Hytta.

Die Peer Gynt Hytta ist eine im Sommer bewirtschaftete Hütte, die mit anderen einfachen Hütten ein Ensemble bildet. Wie ich dort ankam, war sie leider geschlossen. Es war Herbst und kein Sommer! In einer geschützten Kuhle widmete ich mich meinem heutigen Matpakke. 😊

Mit einem leichten Bogen und durch ein anderes Tal ging es danach wieder zurück zur Fjellstue.

Eine sehr schöne Tour, die sich völlig von den Touren der Vortage in Jotunheim unterschied. Keine wirklichen Berge und eine Vegetation, die eher aus niedrigem Gestrüpp bestand. Bäume sucht man hier vergebens. 

Das leckere Abendessen war wieder mit meinen Tischnachbarn vom Vortag und wir unterhielt uns danach noch in der Lodge bei einem Getränk und ließen den Tag dabei ausklingen.


19. August – Besseggen

Für diesen Tag stand das zweite Highlight des Urlaubes an – die Besseggen Tour. Der Besseggen ist eine Engstelle zwischen zwei Seen, die jedoch einen deutlichen Höhenunterschied haben. Einige gehen die Wanderung von Gjendesheim, dem Seeende an, die meisten jedoch ab der Seemitte von Memurubu. 

Ich entschied mich ebenfalls die Tour ab Memurubu anzugehen. Dazu nahm ich die Fähre ab Gjendesheim über den Gjende See nach Memurubu. So gibt es keinen Zeitdruck, um noch die Fähre zurückzubekommen. Die zwei Optionen wären dann in Memurubu zu übernachten oder am See entlang zurück zu laufen.

Mit die erste Fähre war meine, da ich las, dass die Fähren später durchaus sehr voll sein können und vielleicht sogar zu voll um mitzukommen. So früh morgens war es noch etwas kühl auf der Fähre, im Schutz vor dem Fahrtwind ließ es sich jedoch gut ertragen.

In Memurubu nahm ich die Gelegenheit wahr, auf eine der dort stehenden Toiletten zu gehen, bevor es auf die Tour geht. Sicher ist sicher und schont so auch ein wenig die Umwelt. Ab Memurubu geht der Weg eine ganze Zeit lang Bergauf, bis man auf dem Weg oberhalb des Gjende Sees gelangt, der diesem bis Gjendesheim folgt. Es ist ein stetiges leichtes auf und ab bis zum Besseggen, an dem ich eine Pause einlegte.

Anstrengend wurde es danach, da es dann deutlich steiler Bergauf geht und gelegentlich auch die Hände zum Einsatz kommen. Hier und da ist es gut keine Höhenangst zu haben, hat man doch an gewissen Stellen einen freien und steilen Blick mehrere hundert Meter nach unten.

Hat man es nach oben geschafft, so ist man wie so oft in den Bergen nicht wirklich oben, sondern sieht nur besser, dass es noch höher geht. Ab hier dann allerdings nur noch mit einer ganz leichten Steigung. Der Gipfel ist ein großer Steinhaufen in einer Geröllebene, der ohne den Steinhaufen gar nicht als Gipfel auffallen würde. 

Anschließend geht es genauso lange leicht bergab, bis zum letzten, dann steileren Abstieg nach Gjendesheim.

Eine wirklich schöne Tour, auf der sich die Menge der Wandernden gut verteilt.

Abends gab es zur Belohnung wieder ein super Essen.


21. August – Leirungsdalen

In der Früh konnte ich vor dem Frühstück von meinem Zimmer den Morgennebel im Tal betrachten. Alles so friedlich und ruhig. Nach dem Frühstück war vom Morgennebel nichts mehr zu sehen. Das Tal war klar und es schien ein schöner Tag zu werden.

Die Tour über den Besseggen ist durchaus anstrengend und so entschied ich mich für eine leichte Tour an diesem Tag. Das Leirungstal ist ein Tal südlich des Gjende Sees und durch einen langezogenen Bergrücken von diesem getrennt.

Zuerst ging es in das weite Tal, einem Wanderpfad bis zum Berg, der das Tal zum Gjende See trennt, entlang. Diesem eigentlich steil nach oben und auf dem Bergrücken bis zu einem Einschnitt. Auf dem Stück nach oben war der Wind jedoch schon so stark, dass andere, die mit mir an dieser Stelle waren, genauso wie ich entschieden, diesen Weg nicht zu gehen. Es wäre vermutlich schon möglich gewesen nach oben zu kommen, nur im starken Wind auf einem Bergrücken entlangzulaufen macht keinen Spaß.

So sind wir alle in einigem Abstand dann im Tal selbst weitergelaufen bis zum zuvor genannten Einschnitt. Der Einschnitt ist nicht besonders hoch vom Tal aus und war schnell erklommen. Diese Stelle mit einem weiten Blick über den Gjende See hatte ich dann auch für meine Mittagspause gewählt.

Auf demselben Weg ging es dann zurück zum Wanderparkplatz auf den schmalen Pfaden im Tal.


22. AugustHindflyin

Eine leichte Bergtour suchte ich mir für den letzten Tag in Jotunheim aus. Hindflyin nennt sich die Tour und beginnt ebenfalls am Berghotel. Auf dieser Tour begleitete ich einen Bergbach in Richtung seiner Quelle nach oben. Danach war über den nächsten zwei Erhebungen jedoch kein weiterer Weg mehr zu erkennen und ich kehrte nach einer Pause um.

Für den Rückweg wählte ich einen Bogen, um auf den Veostigen vom ersten Tag zu gelangen. Über diesen ging es dann wieder durch den Wald mit seinem mit Flechten übersäten Boden zum Berghotel.

Den Nachmittag verbrachte ich zum Packen und für einen Spaziergang in der Nähe des Hotels.


23. AugustJotunheimOslo

Bye, bye hieß es an diesem Morgen nach dem Frühstück zum Berghotel Hindsæter und zu Jotunheimen zu sagen.

Am Nachmittag erreichte ich den Ekeberg Campingplatz in Oslo und baute mein Zelt dort auf. Der Campingplatz mitten in Oslo ist beliebt und war entsprechend voll. Für mich, mit einem kleinen Zelt, fand sich zum Glück noch ein Flecken.

Um die Beine nach der langen Fahrt zu vertreten, bin ich den Ekeberg runter und über die Oper zur Innenstadt gelaufen. Nichts Besonderes, einfach so um mich noch ein wenig zu bewegen.

Die Bilder entstanden in den Zwischenbereichen des Barcodes, einer Häuserreihe in der Nähe der Oper, die durch ihre völlig unterschiedlichen Gestaltungen auffallen.


24. AugustOslo

Ein ganzer Tag um Oslo zu erkunden stand vor mir. Ein ganzer Tag für ganz Oslo ist natürlich viel zu wenig, aber ausreichend für das, was ich mir vorgenommen hatte.

Zuerst herab vom Ekeberg, vorbei an der Oper und der alten Festung erreichte ich Aker Brygge durch dieses Viertel kam ich an dessem Ende auf die angrenzende Insel Tjuveholmen mit dem Astrid Fearnley Museum. Das Museum selbst war gar nicht so mein Ziel, sondern das durchaus interessant gestaltete Museumsgebäude, welches die Insel mit dem Festland verbindet. Am südlichsten Ende der Insel befindet sich dann sogar neben dem Museum eine kleine Bucht, in der Baden möglich ist und auch wahrgenommen wurde.

Aker Brygge, sobald es erwacht ist ebenso ein Viertel, das einiges zu bieten hat. Neben Geschäften, gibt es u. a. ganz viele Caféterien und Restaurants.

Von hier bin ich anschließend über das Schloss in der Stadtmitte zum Vigelandpark gelaufen. Dieser Park ist immer ein Besuch wert. So viele Figuren des Künstlers gibt es zu entdecken, dass es jedesmal wieder Neues zu erkunden gibt.

Die zunehmende Wolkendecke empfand ich für die Fotos spannend, bis es langsam windiger wurde und ich den Rückweg zum Campingplatz antrat. Leider nicht früh oder schnell genug. 🙃 Kurz nachdem ich an der Oper vorbei war und am Barcode entlang lief, erwischte mich der Schauer. Durchnässt kam ich an meinem Zelt an und zog mich gleich um. 

Auf dem Campingplatz gibt es Räume zum Kochen und Reinigen des Geschirrs. Das war dann auch der Ort, an dem ich an diesem Abend mein Essen zubereitet. Diese Räume haben kein Fenster, dafür ist man im Trockenen beim Kochen und Abwaschen.


25. AugustOsloHeimreise

Am Morgen packte ich alles zusammen und fuhr zum Terminal, an dem die Fähre Mittags nach Kiel ablegt. Nach dem Check-In parkte ich dort und lief in der letzten halbwegs sauberen Hose, die für das Wetter viel zu lang war, in die Innenstadt. Mein Ziel war ein Outdoorladen, an dem ich am Vortag schon vorbei kam. Eine 3/4 Hose war schnell gefunden und wurde auch gleich anbehalten.

Mit frischer Hose ging es erneut nach Aker Brygge und dort zu einem Café. Ein Latte Macchiato und ein Kanelboller (Zimtschnecke) waren meine Wahl. Die Frage, ob ich den Kanelboller warm möchte, bejahte ich. Hmmm, der warme duftende Zimt und der Latte waren toll.

Nun war es Zeit, langsam zum Fährterminal neben Akker Brygge zurück zu laufen. Bald danach konnte ich auf die Fähre und los ging die Fahrt nach Kiel, um dort am frühen Morgen anzukommen. Das Frühstück erfolgte auf der Fahrt nach Hause an einer Raststätte.

Voll mit neuen Erfahrungen war ich am späten Nachmittag dann Zuhause.


Resümee

Die Herbstfarben waren zwar nicht so intensiv, wie ich sie mir erhofft hatte, dennoch hatte die Woche in Jotunheim seinen Reiz. Das Wetter war die ganze Woche dort gut und tagsüber so angenehm, dass ich auch hin und wieder nur im T-Shirt unterwegs war. 

Durch die kühleren Nächte war die Wahl des Berghotels gut gewesen und mit dem Berghotel Hindsæter war es eine sehr gute Wahl. Man fühlt sich dort heimelig und gut aufgehoben. Die Küche dort ist sehr zu empfehlenswert.


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Norwegen – Lofoten – Juli/August 2011

Ein Rückblick, 12 Jahre nach der Reise. Es wird spannend, was in meinem Gedächtnis hängen geblieben ist. 🙃

Norwegen, zum ersten Mal in 2000 bereist, hatte es mir sehr angetan und war anschließen für viele Jahre immer bereist worden. Geographisch war das in diesen Jahren immer im Süden Norwegens! Südnorgen geht bis Trondheim und das liegt so weit im Norden, dass es schon knapp nördlich der Färöer liegt. Erst danach fängt Mittelnorwegen an und viel weiter nördlich, kurz vor den Lofoten, das Ziel dieser Reise, beginnt Nordnorwegen. Wer so weit in Norwegen nach Norden gekommen ist, hat damit den Nordpolarkreis überschritten.

2008 bei einer Reise in den Norden war das für mich das erste Mal. Damals fuhr ich so weit nach Norden, um eine Freundin zu besuchen. Die Lofoten und Sonja ließ ich dabei links liegen. Für 2011 war dies anders angedacht gewesen.

Meine Idee ist, 2026 und somit 15 Jahre später noch einmal auf die Lofoten zu reisen. In 2011 war es mehr Sight Seeing mit ein paar leichten und mittleren Wanderungen. In 2026 wird sich das eher Richtung Wandern orientieren. Dafür soll es nicht wie damals noch nördlicher gehen. Denn ich machte einen Ausflug zu einer Freundin über die Vesterålen bis zum Kvænangsbotn, der zwischen Tromsø und Alta liegt. Auf dem Rückweg zu den Lofoten war noch ein Abstecher über Sonja dabei.

Was sich schon deutlich geändert hat, kann schnell über Satellitenbilder, vor allem aber Instagram festgestellt werden. Ein Campingplatz mit einer kleinen Rezeptionshütte ist deutlich gewachsen. Der Platz auf Senja an dem ich wild campte, mitten in der Hochsaison, ist mittlerweile selbst in der Nebensaison fast schon ein Campingplatz, so viele Zelte stehen dort, wie mir eine Freundin berichtete.

Der Urlaub war für ungefähr vier Wochen angesetzt und so stellte ich meinen Urlaubsantrag auf der Arbeit. Mein damaliger Chef rief mich daraufhin an und meinte, dass vier Wochen am Stück schon ziemlich lang sind. Mein Hinweis, dass es doch die Hälfte der Zeit meines letzten Urlaubs sei, hatte keine weitere Reaktion zur Folge und ich meinen Urlaub. 😁 Und wer sich fragt, was man so in acht Wochen machen kann: Es war Weihnachten, im neuen Jahr vier Wochen Patagonien und noch eine Woche wieder ankommen.

Wie war das mit dem Gedächtnis? Ich weiß noch, dass Sankt Hans bereits vorbei war, als ich auf den Lofoten ankam. Sankt Hans? Wem das nichts sagt, sei erwähnt, das ist der längste Tag des Jahres – Mitternachtssonne.


9. Juli – Erster Reisetag

Sehr früh am Morgen fuhr ich los Richtung Norden. Vor der dänischen Grenze wurde ein letztes Mal haltgemacht in Deutschland. Eine Pause und Nachtanken für die weitere Fahrt. Hoch bis Holding, die erste Großstadt in Dänemark. Von dieser Stadt aus fuhr ich nach Osten. Zuerst die Brücke über den Kleinen Belt und dann noch über den Großen Belt. So gelangte ich auf Seeland, die dänische Insel, auf der Kopenhagen liegt. Am südlichen Rand von Kopenhagen entlang gelangte ich auf die Öresundbrücke. Kurz vor dem Brückenende, unter mir schon das schwedische Festland, wurde die Maut in dänischen Kronen beglichen.

Angekommen in Malmö, überlegte ich mir, ob ich dort in der Nähe übernachten sollte. Vorab ausgesucht hatte ich mir eine alternative Unterkunft. Alternativ in dem Sinne, dass es alte Eisenbahnwaggons sind, die ein Hostel bilden. Nun, irgendwie hatte ich noch nicht die Lust zur Übernachtung und fuhr daher an der schwedischen Küste die Straße nach Norwegen weiter. Kaum war ich über die Grenze und in Norwegen angekommen, erreichte ich eine Mautstation. Tatsächlich noch eine, die mit Münzen gefüttert werden wollte. Gut, dass ich vom letzten Norwegenurlaub noch einige norwegische Kronen bei mir hatte.

Die nächste Ausfahrt war danach meine. Nach Osten, in den Ort Halden. Der Campingplatz Fredriksen Camping war einfach zu finden und es war reichlich Platz frei. Wie so oft in Norwegen konnte ich mir ein beliebiges Plätzchen für mein Zelt wählen. Dieses wurde flugs aufgebaut, um mich sofort meinem Abendessen zu widmen.

Ein langer, sehr langer Fahrttag lag hinter mir und so war es nicht wirklich verwunderlich, dass ich, kaum im Schlafsack, gleich einschlief.


10. und 11. Juli – Norwegen

Frühstücken, Zelt abbauen und weiter nach Norden. Vorbei an Oslo gelangte ich nach Hamar am Mjøsa See. In Hamar bog ich von der E6, der Hauptroute nach Norden ab auf die nach Osten führende E25 und in Elverum dann auf die E3 nach Norden bis ich viel später wieder auf die E6 traf und bald Trondheim erreichte.

Auf dem Weg machte ich mehrere Pausen, u. a. in dem kleinen Ort Anna. Ein x-beliebiger kleiner Ort in Norwegen, an dem ich vorbeikam. Dort suchte ich ein Café für eine Pause und fand das Glopheim Kafe. Das Café schien schon in 2011 wie aus der Zeit gefallen zu sein. Für eine Pause ein nostalgischer Trip in die Vergangenheit.

In der Nähe von Trondheim stoppte ich für die Übernachtung an einem Campingplatz. Zelt aufbauen, Abendessen und eine Runde die Füße vertreten, bevor ich mich schlafen legte.

Am nächsten Tag fuhr ich die E6 weiter. Mit Trondheim hatte ich endlich Mittelnorwegen erreicht und bei meinen Stopps machte meist ein Gruppe-Motorradfahrer ebenfalls halt. Als wir wieder einmal eine gemeinsame Pause machten und es war der Halt vor dem Erreichen des Portals zu Norwegens, unterhielt ich mich mit Ihnen. Sie fuhren nicht zum ersten Mal nach Nordnorwegen mit den Motorrädern und hatten auch in diesem Jahr für die Reise zurück die Schifffahrt mit der Hurtigrute gewählt. Nach dem Kaffee fuhren wir nacheinander weiter auf der E6 nach Norden.

Viele Stunden später war der nördliche Polarkreis erreicht. Einfach zu erkennen, da an der E6 ein Infozentrum an dieser Stelle liegt – das Polarsirkeln oder Arctic Circle Centrum genannt.

Einige Zeit fuhr ich noch weiter, bis ich einen Campingplatz für die Nacht erreichte, nachdem ich Fauske passierte


12. Juli – Lofoten

Noch war ich nicht auf den Lofoten angekommen, immerhin war ich schon in der nördlichen Polarregion. Es stand somit ein weiterer Fahrtag vor mir. Da ich schon fast auf der Höhe des südlichsten Punktes der Lofoten war, war es abzusehen, dass an diesem Tag die Lofoten erreicht werden würden.

Die E6 brachte mich hoch bis nach Narvik. Auf diesem Abschnitt ist Norwegen mit am schmalsten und die schwedische Grenze gefühlt immer nur einen Steinwurf entfernt. In Narvik endet eine Bahnlinie, deren anderes Ende an der schwedischen Ostseeküste liegt. Gerade für den Erzabbau in und um Kiruna ist über diese Strecke ein Transport des Erzes zu einem immer eisfreien Hafen möglich. Dies prägt auch Narvik, das nicht besonders einladend erscheint. Eher trist und auf Funktion orientiert, hatte ich den Eindruck. Vielleicht lag es jedoch auch am Wetter und dem bewölkten Himmel.

Im zweiten Ort nach Narvik, in Bjerkvik verließ ich die E6 und bog Richtung Lofoten ab.
Die Fahrt ging weiter bis zu den Lofoten. Endlich war die Inselgruppe erreicht. 😀 Ich fuhr noch bis fast ganz an das südliche Ende. In Reine wurde ich auf ein Schild „rom ledig“ (Zimmer frei) aufmerksam. Ich rief an und wurde wenige Minuten später vor Ort begrüßt. Es waren keine Räume oder Zimmer, sondern Hütten bzw. Apartments, die vermietet wurden.

Ein bisschen groß für eine Person, der Preis für die nächsten drei Tage empfand ich als akzeptabel und sagte zu. Das Wetter erschien mir an diesem Tag und nach der Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht sehr freundlich und ein festes Dach, eine warme Unterkunft war mir daher lieber.


13. Juli – Reine

Von der Hütte, die ich bezogen hatte, hatte ich die, dem Meer abgewandte Seite. Jedoch ein paar Meter vor der Hütte war es die typische Lofoten Bilderbuchsicht. Die Hütten, zu der u. a. meine Unterkunft zählte und fast alle am gegenüberliegenden Ufer waren rot.

Trüb war es, was mich nicht aufhielt für eine erste Erkundung der näheren Umgebung um Reine mit kleineren Wanderungen.

Die Sonne kam zwar immer wieder kurz heraus, so ganz konnte sie sich allerdings nicht durchsetzen. Das Wetter auf den Lofoten ist zu jeder Jahreszeit abwechslungsreich. Ich mag mit dem Juli im kurzen Sommer dort gewesen sein, das bedeutet jedoch nicht, dass das Thermometer weit über 20 Grad gekommen ist.


14. Juli – Reine

Das Wetter hatte sich über Nacht nicht so wirklich geändert. Eine Fahrt an das südliche Ende unternahm ich u. a., da ich las, dass es dort eine historische Bäckerei geben soll, wo an bestimmten Tagen noch traditionell gebacken wird. Wie sich herausstellte, war es nicht an diesem Tag.

Ein Spaziergang durch Å war interessant. Å, die norwegische Stadt mit dem kürzesten Namen – kürzer geht wirklich nicht mehr. Die Bucht, an der Å liegt, ist umrandet von vielen kleinen roten Fischerhütten. Ein beliebtes Ausflugsziel für Mensch und Tier. Hauptsächlich Möwen, in großer Menge, waren zu sehen. Bei dem trüben Wetter waren wenige Menschen unterwegs, was auch angenehm sein kann. Wie viel los sein wird in Å, kann schon festgestellt werden, wenn das Auto auf dem Parkplatz am Ortsrand abgestellt wird. An diesem Tag sehr wenige!

Auf dem Rückweg war eine Besichtigung von Mosknes, das zwischen Å und Reine liegt, eine kurze Unterbrechung.

In Reine bot sich die Möglichkeit vom Steg bei der Unterkunft ein paar Bilder zu machen, bevor es wieder zu regnen anfing.


15. Juli – Lofoten – Nusfjord – Wikingermuseum

Bye, Bye Reine hieß es an diesem Tag. Der erste Halt, war schon im nächsten Ort, der fast nahtlos an Reine anschließt. Hamnøy bietet von der Hauptstraße einen schönen Blick auf den Fjord, der Bucht mit seinen Booten und dem Ort dahinter. Hier sollte man auf alle Fälle nicht einfach so vorbeifahren und das Örtchen ignorieren.

Auf der E10 fuhr ich weiter bis Ramberg auf Flakstadtøya. Somit war ich bereits auf einer weiteren Insel, der Lofoten. Ramberg verteilt sich um eine Bucht mit einem wirklich schönen Sandstrand.

Auf Flakstadtøya nahm ich ein weiteres beliebtes Ziel als nächsten Stopp vor. Dazu muss ich von der E10 auf eine kleine Zufahrtsstraße abbiegen und am Ende der Straße kam ich nach Nusfjord mit seinem historischen Hafen.

Über die Zufahrtsstraße erreichte ich wieder die E10, nur um sie am nächsten Ort, Vareid, wieder zu verlassen. Ich folgte einer schmaleren Straße nach Viten. Ein Strandspaziergang und man glaubt es kaum, bei strahlend blauem Himmel.

Über die E10 erreicht ich die dritte Insel an diesem Tag. Mitten auf Vestvågøy befindet sich der Ort Borg und außerhalb des Ortes ein Wikingermuseum. Dort wurden die Überreste eines Wikingerlanghauses gefunden und als Erlebnismuseum wurde das Langhaus in unmittelbarer Nähe rekonstruiert. Einige Angestellte in entsprechender historischer Kleidung erzählen, wie das Leben damals vor Ort war. Sehr interessant.

An diesem Tag fuhr ich nicht mehr sehr viel weiter. Ich übernachtete an einem grünen Fleckchen auf Vestvågøy. In 2011 war das noch wesentlich relaxter möglich, wie Jahre später.


16. Juli – Solvær

Ein neuer Tag für Entdeckungen brach an. Nach dem Frühstück machte ich mich auf nach Austvågøy. Dies ist mit die Hauptinsel der Lofoten, auf der sich die Lofoten-Hauptstadt Svolvær und ein Flughafen befindet. Zuerst fuhr ich an der südlichen Küste entlang. Hier ein halt, dort ein halt. Das Wetter war an diesem Tag deutlich freundlicher. Die Farben von Meer, Land und Himmel faszinierten immer wieder.

Am Rørvikstranda machte ich länger halt. In das Wasser wagte ich mich allerdings nicht. 😅

Ein paar Fahrminuten später war ich in Henningsvær. Ein altes Fischerdörfchen, das es zu entdecken galt.

Weiter ging es zur Lofoten-Hauptstat Svolvær. Bis auf den Hafen fand ich die Stadt nicht allzu interessant. Die Wanderung zum bekannten Aussichtsgipfel unternahm ich nicht, dafür fand ich ein Restaurant am Hafen. Ein Fischteller (kalt) mit Brot und Butter. Sehr lecker, mit den verschiedenen Fischsorten, Shrimps und sogar einem kleinen Stück geräucherten Wal. Nicht gleich aufschreien, bei Wal! In Norwegen darf nur auf Schweinswale (so groß wie Delphine) jagt gemacht werden und das auch nur begrenzt. Die Walpopulation ist dadurch nicht gefährdet, sondern nimmt leicht zu.

Die nächste Insel war Hinnøya. Schon vor dem Erreichen von Hinnøya verließ ich die Lofoten und erreichte die Vesterålen. Austvågøy und Hinnøya werden durch den Tengelfjord getrennt. Dieser Fjord ist breit und von der Brücke hatte ich einen tollen Blick auf den Fjord.

Auf Hinnøya übernachtete ich auf einem Campingplatz. Bis ich diesen im Norden erreichte, dauerte jedoch noch einige Zeit.


17. Juli – Vesterålen

Vor 2011 und noch eine Zeitlang danach war ich in dem Norwegenforum Trolljentas Verden aktiv, das es mittlerweile leider nicht mehr gibt. Aus diesem Forum ergab sich ein Kontakt zu einer ausgewanderten Familie, die es auf die Vesterålen verschlagen hatte. Mit diesen vereinbarte ich ein Treffen in dem kleinen Örtchen Klo.

Das Navi im Auto kannte zwar die Major Roads Europe, die Anzeige einer Karte war in 2011 bei den üblichen Navis in Autos nicht weit verbreitet. So brachte mich die Fahrt leider auf eine Strecke, die auf der Hauptinsel der Vesterålen und nicht auf Langøya war.

Roaming in der EU war damals schon üblich, jedoch nicht in europäische Länder außerhalb der EU. Daher war ein Nachschauen über das Smartphone nicht möglich. Ein Anruf brachte die Erkenntnis, dass ich auf der falschen Seite des Fjordes war. Also zurück bis zur Brücke, über die ich dann auf Langøya kam. Noch einige Kilometer an der Küste entlang und ich kam in Klo an. Durch die kurvenreichen Straßen an der Küste entlang und meinem Umweg kam ich deutlich später wie gedacht an.

Kaffee und Kuchen standen bereit und sie waren über den Umweg und die Zeit, die damit verbunden war, nicht verwundert. Durch den Besuch erfuhr ich einiges über das Leben dort oben. Die Winter sind länger und dunkler als in der Mitte Deutschlands, sie empfanden es jedoch als eine Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Auch die strahlenden Häuser im Dunkeln mit der Weihnachtsdekoration sei toll.

Zum Abschied überreichte ich noch ein kleines Präsent. Ein Six-Pack Flensburger mit verschiedenen Bieren, das es so nur in und um Flensburg gab. Daran kam ich über einen ehemaligen Arbeitskollegen auf einem Projekt, der in der Nähe der Brauerei wohnte.

An diesem Tag fuhr ich noch weiter Richtung Tromsø. Den genauen Campingplatz für die Übernachtung habe ich nicht mehr in Erinnerung, glaube aber, dass es Bardu Camping war. Bei meiner Ankunft war ein Pärchen beim Ausfüllen der Formalitäten und mir wurde angeboten, dass ich mir einen Platz aussuchen könne und danach die Formalitäten vornehme. So tat ich es dann auch.

Der Abend und die Nacht waren kühl, um nicht zu sagen kalt. Auf der anderen Seite des Tals lag Schnee und mein damaliger Schlafsack war nicht ganz für diesen Temperaturbereich ausgelegt. Zum Glück hatte ich reichlich Fleecedecken dabei, die ich alle(!) aus dem Auto holte und mich darunter vergrub. 😂 Das Erste nach dem Urlaub war übrigens einen ordentlichen Schlafsack zu kaufen, der eine Wohlfühltemperatur bis knapp um den 0-Punkt hatte.


18. Juli – Kvænangsbotn

Auch am Morgen war es noch entsprechend kalt. Gefrühstückt hatte ich vor dem Zelt in reichlich Decken eingehüllt.

Alles eingepackt, ging die Reise nach Norden weiter. Der Kvænangsbotn war mein nördliches Ziel, um dort eine Freundin, die ein paar Jahre vorher auswanderte, zu besuchen.

Der erste Halt am Morgen war am Målselvfossen bei Bardufoss. Ein Wasserfall, der gerne als Halt für eine Reise in den Norden genommen wird. Viele Stunden später kam ich bei Djupvik vorbei (Bild mit der Hütte am Meer) und wußte, dass ich es nicht mehr so weit hatte.

Weniger als zwei Stunden später erreichte ich mein Ziel. Silke und Gejr hatten für mich bereits eine Hütte neben dem Haupthaus für die Nächte zurechtgemacht.

Abends sind wir zu den Nachbarn. Wobei hier zu erwähnen ist, dass die Nachbarn, unabhängig von der Richtung mind. zwei Kilometer entfernt wohnen. Es war ein unterhaltsamer Abend und es musste auch nicht oft für mich in das Englische gewechselt werden. Das meiste verstand ich so und manches vermittelte mir Silke auf Nachfrage.


19. Juli – Kvænangsbotn

Nach drei Jahren wieder bei Silke und Geijr zu sein, war schön. Silke war schon voll integriert im Kvænangsbotn und konnte so einiges erzählen.

Während Sie am Vormittag zur Arbeit fuhr, unternahm ich einen Ausflug Richtung Alta zu einem Gletscher. Am Nachmittag trafen wir uns wieder bei Ihnen Zuhause.

Nachmittags waren wir auf der Suche nach Multebeeren. Dazu fuhren wir ein Stück am Fjord entlang und bogen in einen Feldweg ab. Mir wurde vorher schon geraten, feste Schuhe zu nehmen. Das Warum stellte sich bald heraus. Die besten Multebeeren wachsen in Moorgebieten und in einem solchen waren wir. Mit entsprechender Kenntnis kamen wir mit trockenen Füßen und einer ordentlichen Menge an Multebeeren wieder zum Auto.

Der Hinweis, das es in der Gegend Braunbären gibt wäre ok gewesen, wenn es nicht gerade mitten im Moorgebiet gewesen wäre. 😅 Gesehen hatten wir an diesem Tag keinen. Am Abend wurde im lokalen Fernsehen berichtet, das ein Nachbarn der Beiden vor einem Braunbär auf das Dach einer Scheune geflüchtet war.

Am Abend nach dem Essen unternahmen Silke und ich noch einen Spaziergang zum Fjord.


20. Juli – Kvænangsbotn

Da Silke und Geijr arbeiten mussten, war mein Aufenthalt nur kurz und dies mein Tag für den Aufbruch.

Am südlichen Eingang in den Fjord oben im Kvænangsfjell stoppte ich am Gildetun für einen Blick über den Fjord. Die Aussicht von dort oben ist schon super.

Den restlichen Tag fuhr ich weiter nach Süden, bis ich am späteren Nachmittag einen Campingplatz für die Nacht aufsuchte.


21. Juli – Senja – Inselmitte

Weiter nach Süden, über den Kafjord, an dem ich bei einem Wasserfall einen Spaziergang unternahm, fuhr ich. Vorbei an Tromsø, gelangte ich nach Senja. Mit dem Auto erkundete ich die Inselmitte, die noch halb im Winter war. Kalt war es und so zog ich es vor, mir einen Campingplatz an der Ostküste der Insel für die Nacht zu suchen.


22. Juli – Senja

Die Sonne begrüßte mich am Morgen und das Meer strahlte in seinen schönsten Farben. 😀

Es ging wieder über die Inselmitte und nun auch bis zur Ostküste. Tungeneset, ein schöner angelegter Weg zum Meersaum mit einem tollen Blick lud zum Verweilen ein. Tungeneset ist einer der Ort des Nationalen Turistenweges, der durch gesamt Norwegen geht und an verschiedensten Stellen zum Halten animiert.

Für die Nacht pickte ich mir auf einer Karte einen Campingplatz an der Westküste heraus. Wie sich vor Ort herausstellte, war dieser allerdings nicht geeignet, um ein Zelt aufzustellen.

An diesem Tag kam ich am Ersfjord vorbei und dem dortigen Strand mit Dünengebiet. Die Straße führt mitten durch die Dünen und es standen bereits Zelte dort. So beschloss ich dorthin zurückzufahren und ebenfalls mein Zelt in den Dünen aufzubauen. Weit weg vom nächsten Ort, waren es mit meinem Zelt insgesamt vier Zelte, die sich auf dem breiten Strand bzw. Dünengebiet verteilten.

Ein Bild einer Freundin aus dem Jahr 2023 desselben Strandes, zeigte, dass dieser voll mit Zelten war. So ist das mit dem Wildcampen eigentlich nicht gedacht. In 2011 war ich in der Hauptsaison dort und es waren kaum Zelte am Ersfjord, in 2023 war es die Nebensaision und es war voll. Das zeigt, wie sich der Tourismus im hohen Norden in den 12 Jahren deutlich veränderte.


23. Juli – Senja

Ein klein wenig parkte ich das Auto zu weit abseits der Straße in den Dünen. 🙃 Es war nicht ganz unproblematisch wieder aus dem Sand herauszukommen, gelang mir dann am Ende zum Glück mit etwas Geschick doch noch alleine.

Nach diesem Schreck machte ich mich auf zu einem der nördlicheren Finger von Senja. Husøy ist eine vorgelagerte Insel mit einem Dorf darauf, das über einen Damm gut erreichbar ist. Eine Wanderung in der Nähe erweckte mein Interesse und so parkte ich deutlich außerhalb von Husøy und machte mich auf den Weg.

Die Bewölkung könnte abschreckend wirken, war sie aber nicht. Im Gegenteil war dadurch deutlich mehr von der türkisen Farbe des Wassers in diesem Fjord zu erkennen.

Nach der Wanderung begab ich mich wieder auf den Weg der Westküste folgend nach Süden. Vorbei an meinem Übernachtungsstrand erreichte ich die Bergsbotn Aussichtsplattform und anschließend erneut Tungeneset.

Senjatrollet war auf dem weiteren Weg ein Haltepunkt. Hier wurde sich zum Thema Troll ausgetobt. Begrüßt wurde ich von einem riesigen Troll am Eingang. Ganz witzig das Ganze, nur scheinbar seit einiger Zeit nicht mehr geöffnet.

Auf einem Campingplatz verbrachte ich eine weiter Nach auf Senja.


24. Juli – Senja, Lofoten

So ganz konnte ich mich von Senja noch nicht lösen und fuhr auch an diesem Tag nochmals zum Bergsbotn Aussichtspunkt und kam dabei wieder an Senjatrollet vorbei.

Danach hieß es dann endgültig Abschied von Senja nehmen und zurück auf die Lofoten fahren.


25. Juli – Lofoten, Flakstad – Lofoten Beach Camp

Die Fahrt zu den Lofoten über die Vesterålen ist lang und beanspruchte einen Großteil des Tages. Mystischer Nebel in Tälern und Seen halb im Nebel gaben ein tolles Schauspiel, das die Fahrt kürzer erschienen ließ, wie sie war.

Bis auf Flakstadt fuhr ich und baute mein Zelt auf dem Lofoten Beach Campingplatz in der Nähe von Ramberg auf. Eine kleine Hütte mit Rezeption, ein kleines Sanitärgebäude mit zwei Toiletten und zwei Duschen für alle (Unisex!) war alles. Die Plätze in den Dünen vor dem Strand waren super. In den „Tälern“ der Dünen waren die Plätze, sodass durch die Dünen ein Schutz vor möglichem Wind bestand und es war dadurch ruhiger. Nachdem was ich heute (2023) auf Satelittenbildern sah, ist der Campingplatz deutlich gewachsen.

Um Mitternacht wachte ich auf und unternahm einen Spaziergang am Strand. Die Mitternachtssonne ist schon ein besonderes Erlebnis, weshalb ich selbst um diese Zeit nicht alleine am Strand unterwegs war.


26. Juli – Lofoten – Reine

Am Morgen war Strandtag angesagt. Zuerst war ich am Strand vor dem Campingplatz und danach 2,5 Kilometer weiter am Strand von Ramberg. Deutlich war der Unterschied der Lichtverhältnisse zu merken. Es war leicht heller, vor allem war der gelbliche Schimmer der „Nacht“ am Tag verschwunden.

Eine aussichtsreiche Wanderung hatte ich mir für diesen Tag vorgenommen. Dazu fuhr ich zunächst in südliche Richtung. An Hamnøy konnte ich jedoch nicht so einfach vorbeifahren, ohne ein paar Bilder zu machen.

Die Hauptstraße weiter fuhr ich durch Reine und dem dahinter liegenden Tunnel. Direkt hinter dem Tunnel befand sich auf der Seite zum Meer ein Schotterparkplatz. Ein älteres Schweizer Pärchen machte sich ebenfalls bereit für die Tour zum Reinebringen.

Der Einstieg auf der gegenüberliegenden Straßenseite war nicht so einfach zu finden, gemeinsam hatten wir ihn dann doch entdeckt. Der Schweizer mit seinen 60 Jahren ist mir deutlich davongelaufen oder sollte ich sagen gekrabbelt? Ein steiler, oft sehr steifer Weg war es bis oben, sodass die Hände manchmal zum Einsatz kamen.

Die Tour ist gar nicht so lange, jedoch haben es die 400 Höhenmeter auf der kurzen Distanz in sich. Den Schweizer habe ich mir gemerkt, im Sinne von dran bleiben, fit bleiben und auch mit über 50/60 Jahren noch aktiv unterwegs zu sein.

Aber zurück zum Reinebringen. Den kennt vermutlich jeder, der schon Bilder zu den Lofoten gesehen hat. Es ist der Aussichtsberg von Reine mit einem wirklich super Ausblick.

Ja, das weiße Zeug auf dem zweiten Bild ist Schnee und der hielt sich bis zum Juli in diesem Jahr an manchen höheren Stellen.

In Reine mietete ich nochmals für zwei Nächte eine Unterkunft, wie zu Beginn. Dieses Mal bekam ich ein Apartment in einer Hütte mit Meerblick.

Vor dem Abendessen fuhr ich in den südlichsten Ort Å. Ein Spaziergang im Ort und noch eine Minitour vom Parkplatz aus in die Hügel südlich davon waren der letzte aktive Teil des Tages.


27. Juli – Kvalvika Strand

Ich war in Reine auf Mosknesøya und mein Fahrtziel war Fredfang, ebenfalls auf Mosknesøya. Wie das so auf den Lofoten ist, führt kein direkter Weg dorthin, sondern nur einer über die Nachbarinsel.

Hinter Fredfang parkte ich auf einem Wanderparkplatz und begab mich auf die Tour zum anderen Inselufer. Zunächst leicht bergauf und durch Hügel erreichte ich mein Ziel, den Kvalvika Strand von oben. Da dieser Strand nur zu Fuß oder dem Boot zu erreichen ist, war es sehr ruhig. Lag aber vielleicht auch an dem bewölkten Wetter.

Nach dem Abendessen in der Hütte unternahm einen Spaziergang in der Nähe, bevor es in das Bett ging.


28. Juli – Lofoten

So langsam wurde es Zeit für die Rückreis, die ich an diesem Tag antrat.

Da ich fast am südlichen Ende der Lofoten war, folgte zuerst die Fahrt nach Norden. Vorbei an Henningsvær, Rambergstranda, dem Lofotr Viking Museum und über Kabelvåg (Bild mit Blumenstrand!) sowie Svolvær auf das Festland.

Bei Bjervik erreichte ich die E6 und bog nach Süden ab, um bald Narvik zu erreichen.

Einige Stunden später suchte ich mir einen Campingplatz und übernachtete dort.


29. Juli – Nach Süden

Weiter sollte es nach Süden gehen. Erneut kam ich am Artic Circle Center vorbei, was immer eine gute Idee für einen Stopp ist.

Außerhalb von Mo i Rana, das weiter südlich liegt, bog ich von der E6 ab, da mich ein Schild neugierig machte. Die Grønligrotta und eine weitere Grotte sind dort zu besichtigen. Durch die Grønligrotta, die im Gegensatz zur Setergrotta beleuchtet ist, startete eine Führung, der ich mich anschloss.

Mo I Rana war danach in wenigen Minuten erreicht und eine weitere Pause wert.

Ich fuhr noch einige Stunden weiter, bis ich den Campingplatz am Torghatten erreichte.

Den Torghatten hatte ich einige Jahre zuvor von einem Schiff der Hurtigrute aus gesehen und dachte mir, das wäre doch ein Ort für eine Übernachtung. Der Campingplatz war nicht sehr voll und so hatte ich eine freie Wahl für den Platz, auf dem ich das Zelt aufbaute.


30. Juli – Torghatten

Am Torgahtten übernachten und dann nicht zu selbigen nach oben laufen geht gar nicht. Ergo packte ich nach dem Frühstück alles zusammen und machte mich auf den Weg nach oben. Der Durchbruch durch den Berg entstand durch das Wasser des Meeres. Ja, Meer! Die Insel lag durch das Gewicht des Festlandeises vor sehr langer Zeit tiefer und hob sich, nachdem das Eis geschmolzen war.

Im Durchbruch, der vor Ort größer wirkt, werden manchmal Konzerte abgehalten. Durch die Akustik des Durchbruchs bestimmt ein besonderes Erlebnis.

Der gesamte Tag war ein Fahrtag mit kleineren Pausen. So war es mir möglich an diesem Tag bis südlich von Trondheim zu kommen und einen Campingplatz für die Nacht aufzusuchen.

Den genauen Namen oder Ort weiß ich nicht mehr. Was ich noch weiß, ist das dieser an der E6 lag, was im ersten Moment abschreckend wirken mag, ist es doch mit die befahrenste Straße des Landes. Jedoch liegt die eigentliche Campingwiese in einer Senke dahinter, in die ein Fußballfeld passen würde. So war es trotz der Nähe zur E6 für die Übernachtung dort ruhig, zumal nur zwei andere Pärchen sich noch auf dem Campingplatz aufhielten.


31. Juli – Geiranger

Nächster Tag und weiter ging die Fahrt. Dombås, rund 200 Kilometer südlich von Trondheim, war erreicht und der Ort, an dem ich auf die Straße nach Åndalsnes abbog. Vor Åndalsnes bog ich erneut ab, um auf die Straße zum Trollstigen zu kommen.

Der Trollstigen war oben am Pass im Nebel, wie so oft, wenn ich dort war. Umso bezaubernder ist es jedes Mal aus dem Nebel in die Sonne zu kommen.

Über die Ørnesvingen, die Adlerschwingen Serpentinenstraße erreichte ich den Campingplatz im Geiranger Fjord.

Am späteren Abend unternahm ich einen Ausflug mit dem Auto auf den Dalsnibba. Ein Aussichtsberg, der gerne von Tagestouristen per Bus angesteuert wird. Abends jedoch hat man dort oben seine Ruhe und eine super Aussicht.


01. August – Oslo

Am frühen Morgen lag der Geiranger Fjord im Nebel. Meine Fahrt aus dem Fjord war somit eine Fahrt durch die Nebeldecke und oben ergab sich dann eines der typischen Bilder eines Tales voller Nebel. 😀

Die Landstraße 63 aus Geiranger heraus brachte mich auf die E15 bis nach Lom. Sonnig war es und in Lom ist es Pflicht der Stabkirche einen Besuch abzustatten. Abgesehen davon war es Mittag und ich hatte Hunger. 😊

Von Lom waren es unter fünf Stunden, bis der Campingplatz auf dem Ekeberg in Oslo erreicht war. Dies ist in Oslo mein Lieblingscampingplatz. Oben auf dem Berg, ist die Oper, der Bahnhof und die Innenstadt in kürzester Zeit erreichbar.

Je nach Saison kann es allerdings dort ziemlich voll sein und das war es dann auch. Einen Fleck für mein Zelt fand ich gar nicht so weit von den Sanitäranlagen und vom Weg zur Innenstadt.

Am späteren Abend unternahm ich dann auch einen Spaziergang zur Oper und zurück.


2. August – Oslo

Am Morgen wollte ich Frühstücken, jedoch entpuppte sich meine Milch als Quarkansatz. Somit lief ich zur Rezeption mit ihrer kleinen Nahrungsmittelecke und kaufte Milch für das Frühstück. Gefrühstückt wurde bei gutem Wetter vor dem Zelt.

Alles gemütlich zusammengepackt machte ich mich auf für die kurze Fahrt zum Hafen. Die Fähre von Oslo nach Kiel lief am Nachmittag aus und ab Mittag ist ein Boarden möglich. Der Parkplatz davor kann schon deutlich früher aufgesucht werden. Also früh dorthin, einchecken um auf den Parkplatz zu kommen und anschließend zu Fuß in die Innenstadt oder wie in meinem Fall nach Akersbrygge laufen.

Die Sonne am Nachmittag ließ die Zeit, die die Fähre für die Fahrt durch den Oslo Fjord benötigte, schnell vergehen. Bald war Abend, Essenszeit und das offene Meer erreicht.


3. August – Heimreise

In Kiel kamen wir am frühen Morgen an. Ich fuhr von der Fähre los und hielt später an einer Raststätte für ein Frühstück.

Am späteren Nachmittag war ich nach über drei Wochen wieder Zuhause.


Resümee

In der Einleitung erwähnte ich bereits, dass ich vorhabe eine erneute Reise auf die Lofoten zu unternehmen. Somit kann es im Grunde nur ein positives Resümee geben. Dennoch gibt es die Punkte An- und Abreise, die zu bedenken sind. Vermutlich werde ich wieder mit dem Auto nach Norden fahren, auch wenn dafür über eine Woche einzurechnen ist. Zum einen kann die An- und Abreise durchaus abwechslungsreich gestaltet werden und es besteht die Möglichkeit Fähren zu nutzen. Mit dem Flugzeug wäre es zwar möglich auf die Lofoten zu kommen, die Kosten für einen Mietwagen für zwei Wochen sind jedoch exorbitant.

Zurück zu dieser Reise, die mir einen Rückblick, einen Ausblick und Ideen für die nächste Reise geben sollte. Der Fokus in 2011 war weniger das Wandern, eher mehr das Erleben und Bereisen. Es war gut so, wie es damals war.

Ein paar Anekdoten und Aktivitäten habe ich noch in Erinnerung, die nicht erwähnte. U. a. hatte ich ein Rad mit dabei. Wann ich es nutzte, weiß ich jedoch nicht mehr.

Wer sich wundert, dass Oslo so kurz kam, dem sei mitgeteilt, dass ich zuvor schon öfter in Oslo war und es bei dieser Reise bewusst kurz fasste. In den Reisen in 2015 und 2018 wurde Oslo wieder mehr bedacht.

Die Idee mit den Nationalen Turistenwegen und besonderen Haltepunkten war und ist interessant und führte damals, wie auch danach zu schönen Stopps. So was wird wieder bedacht.



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Ausklang

04. Februar – Buenos Aires

Ein frühes Frühstück im Hostel um ab zum Flughafen per Taxi. Dort, wo wir gestern noch wanderten, war an diesem Morgen alles weiß. Über Nacht hatte es geschneit und oberhalb von Ushuaia ist der Schnee liegen geblieben. Eine weiße Haube für uns zum Abschied von diesem sehr südlich gelegenen Fleck der Erde.

In Buenos Aires sind wir wieder zum selben Hotel wie am Anfang unserer Reise. 

Für den Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang in einem Ortsteil, den wir noch nicht besucht hatte. Gemütlich einen Kaffee zwischendurch und zu Abend ging es dort in ein Restaurant.


05. + 06. Februar – Heimreise

Am frühen Morgen unternahm ich nach dem Frühstück einen Spaziergang zum Rio Darsena Sur, der vor seinem Übergang in den Atlantik einen Kanal bildet. Angenehm ruhig war es hier.

In einer Schleife über die Hauptstraße Avenida 9. de Julio bin ich wieder zum Hotel zurück. Die Hauptstraße ist schon erstaunlich, auf neun Spuren verteilt sich hier der Verkehr und in der Mitte über einen Kreisel. Aus dem Taxi am ersten Tag und am Vortag war dies schon erstaunlich und nun von der Seite erscheint es wie ein Wunder, dass der Verkehr hier flüssig läuft.

Der Flug ging über Nacht von Buenos Aires nach Rom und dort mit einer kleineren Maschine nach Frankfurt, nach Hause.

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