Camping Font de Ferrosins

Andorra – Vall d’Incles
Camping Font de Ferrosins – http://www.campingandorra.com
Empfehlung – Für Naturliebhaber. (Sanitärbereich ist etwas für Robuste)
Juli 2022

#camping #andorra #valdincles #campingfontdeferrosins


Die Campingsaison in Andorra ist ziemlich kurz, dennoch gibt es für die Größe des Landes eine Menge an Campingplätzen. Leider liegen fast alle an eine Hauptverkehrsader.

Mit Zelt an einer viel befahrenen Straße macht keinen Spaß für eine Woche. Daher fiel die Wahl bewusst auf den Campingplatz Font de Ferrosins im Vall d’Incles. Dass das Vall d’Incles eines der schönsten Täler des Landes ist, erfuhr ich erst vor Ort.

Der Campingplatz liegt zwar direkt an der schmalen Straße, die jedoch tagsüber für den normalen Verkehr gesperrt ist. Nur mit Ausnahmegenehmigung kommt man an der Schranke vorbei. Diese Ausnahmegenehmigung gibt es am Campingplatz. Auf der anderen Seite bedeutet das, dass eine Anreise erst ab 18:00 Uhr möglich ist.

Es gibt keine Parzellen, sondern Terrassen, die über Naturwege miteinander verbunden sind. Der gesamte Campingbereich zieht sich vom Bach als untersten Punkt über die Straße einige Felder nach oben hinaus. Das zentrale Gebäude liegt dabei an der Straße und damit in der Mitte des Campingbereiches.

Nicht weit vom Campingplatz, direkt an der Straße, gibt es einen Brunnen mit Quellwasser. Dort haben wir unser Wasser für das Essen und die Trinkblasen geholt.


Das Hauptgebäude (und einziges Gebäude) hat zwei Ebenen. Oben, auf Straßenebene ist der Zugang zum Hauptraum für die Anmeldung inkl. Café. Lebensmittel oder Campingbedarf wird nur in kleinem Maß verkauft.

In diesem Raum stehen mehrere Tische und in einer Ecke ist ein Herd sowie ein Kühlschrank zur allgemeinen Benutzung. Sehr gut, da bei nicht so gutem Wetter hier die Möglichkeit der Essenszubereitung und des Essens gegeben ist.

Im unteren Gebäudeteil mit einem eigenen Zugang befinden sich die Sanitäranlage. Diese ist leider in einem renovierungsbedürftigen Zustand (Juli 2022). Es gibt zwei Flügel, jedoch keine Trennung der Geschlechter! Pro Flügel gibt es Waschbecken, Toiletten und Duschen sowie ein paar Becken zum Reinigen des Geschirrs.

In den Toiletten (je 4) und Duschen (je 2) hängen Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel. In den Toiletten gibt es Papier, bei den Waschbecken jedoch weder Seife noch etwas zum Trocknen der Hände.

Bei den Duschen sind zwar ausreichend Haken zum Aufhängen vorhanden, bedauerlicherweise aber kein Vorraum zur Ablage von Kleidung und anderem. Die Mitnahme eines wasserdichten bzw. wasserabweisenden Sackes hat sich hier als vorteilhaft herausgestellt.

Der schmale Verbindungsflur der Flügel hat am Ende noch eine Waschmaschine und einen Trockner, welche mit Marken gefüttert werden möchten.

Dadurch, dass der Campingplatz auf Wiesen und im Juli 2022 auf trockenen, verstaubten Wegen liegt, sah der Boden immer ziemlich schmutzig aus. Das hätte jedoch nur mit stündlicher Reinigung besser aussehen können und störte nicht so sehr.


Am Wochenende war eine Gruppe Jugendlicher mit Begleitung auf dem Campingplatz. Dementsprechend sahen an diesen Tagen die Toiletten und Duschen aus. 😕

Italien – Nördliche Gardaseeberge – Juni 2022

Mein vierter Versuch zu einer Südafrikareise wurde im April vom Anbieter storniert. Ich war die Einzige und somit war die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht. Nächster Versuch ist dann im Oktober. So gar nichts im Juni geht nun aber auch nicht. So pickte ich mir von meiner Liste möglicher Ziele Italien heraus. Den Gardasee hatte ich in den letzten beidem Jahren bereits bereist. Einmal im Südosten und im Jahr darauf im Südwesten. Offen war somit noch der Norden und die Berge dort. 

Zelt und alles andere ist vorhanden und machte es mir einfacher bei der zeitlichen Wahl. Einer Freundin bot ich die Mitreise an, welche freudig angenommen wurde. Am Sonntag, den 12. Juni, sollte die Abreise sein. Sonntag bis Sonntag, um den üblichen Samstag bis Samstag Reiseverkehr zu entgehen. Arbeitsbedingt wurde es dann doch von Samstag bis Samstag. 🙃

In den zwei Wochen vor Abreise stellte ich eine Essensliste zusammen mit drei neuen Rezepten. Einige Zutaten für die Mahlzeiten kauften wir schon Zuhause ein, sofern wir es nicht schon hatten. Somit waren nur noch wenige Zutaten vor Ort in Italien zu kaufen.


11. Juni – Los geht’s

Der Anreisetag war endlich erreicht. Am Vortag packte ich von mir alles bis auf den Tagesrucksack in Svarta. An diesem noch sehr frühen Samstag kam dann das Gepäck von Melli hinzu, sowie die Lebensmittel, die sie für uns schon eingekauft hatte.

Um 6:00 Uhr sind wir dann losgefahren. So früh, da wir zusätzliche Zeit für Pausen und Stau mitbedacht hatten und dennoch am Nachmittag an unserem Ziel ankommen wollten. In Österreich auf der A12 gab es den ersten Stau und das Navi meine es gut und zeigte uns einen Weg über Landstraßen zur Brennerautobahn. Bis Axams verlief es gut und da wir an einem Supermarkt mit Café vorbeikamen, nutzten wir dies für eine Mittagspause. Das war auch gut so, denn hinter Axams wartete die Polizei und ließ nur Einheimische durch die Sperre. Für uns war dieser Weg versperrt und wir suchten einen Weg zurück zur A12. Auf der Brennerautobahn war es dann zum Glück nur stockender Verkehr bis zum Brennerpass, an dem wir eine weitere Pause einlegten. Die Mautstation auf der Brennerautobahn konnten wir sehr bequem über die Spur mit vorheriger Registrierung passieren und war für uns damit nur ein langsames Durchfahren.

In Italien war die Brennerautobahn ebenfalls mit viel stockendem Verkehr verbunden. Zum einen Baustellen, zum anderen waren an der ersten Mautstelle nur drei Durchfahrten geöffnet. Deutlich später als ursprünglich gedacht kamen wir in Riva del Garda an. Zuerst sind wir in einen Markt, um Kleinigkeiten und vor allem Wasser zu kaufen. Damit steuerten wir den ersten Campingplatz im Ort an. Leider voll. Der zweite Campingplatz und auch der Dritte waren bereits voll. Eine Einzelübernachtung wäre möglich, eine ganze Woche auf keinem dieser Campingplätze. 

Nun, ich hatte schon vorher ein paar Campingplätze als Option gesehen und kurz gecheckt, ob an dem einen am Ledrosee noch eine Parzelle verfügbar ist. Lt. Internet ja. So sind wir an den Ledrosee gefahren und steuerten Camping al Sole, direkt am See liegend an. Ja!!! 😀 Hier gab es zwei freie Plätze. Diese schauten wir uns an, da der für die ganze Woche an den Pool anschloss und viel feste Erde aufwies, wollten wir dann doch noch einen Campingplatz am anderen Ende vom Ledrosee aufsuchen. Hier war es nicht besser. Die Parzelle war ebenfalls eher erdig. Schnell beim Camping al Sole angerufen und zurück, denn dort gefielen uns u. a. die Sanitäranlagen besser.

Die Campingplätze am Gardasee und am Ledrosee sind eher für Vans, Wohnmobile usw. gedacht und zum Zelten sind die Plätze nicht ganz so toll, da der Boden fest und mit wenig Wiese versehen ist. Das Aufbauen der Zelte war ohne Probleme möglich, nachdem wir einen Hammer, von einem Camper nebenan für die Heringe bekamen. Ich hatte meinen leider Zuhause liegen gelassen. 😖

Nun war es schon so spät, dass wir uns direkt an das Abendessen machten. Mie-Nudeln mit Gemüse.

Die Sanitäranlagen auf dem Campingplatz wurden in diesem Jahr erst erneuert und sahen super aus. Reichlich Toilette, Duschen und Waschbecken. Selbst in den Duschen gab es im Vorbericht ein kleines Waschbecken. Bei den Waschbecken waren sehr viele, große Spiegel und eine Menge an Föhns. 

Dieser Platz war zwar nicht den, den wir uns vorab ausgesucht haben, aber vom Personal und allem drumherum super. Es gibt auch ein paar Wiesenplätze, die waren nur bedauerlicherweise schon belegt und umziehen nach zwei Tagen wollten wir jedoch auch nicht.


12. Juni – Monto Baldo

Der erste Morgen am Ledrosee begrüßte uns mit gutem Wetter. So konnten wir unser gewohntes Frühstück auf einer Decke zwischen den Zelten zu uns nehmen. Kaffee und Tee mit Porridge, gepimpt mit einem Apfel und einer Banane. 

Vor unserer Abfahrt zur ersten Wanderung machte ich noch eine Runde zum See- schauen wie es hier am Morgen aussieht. Wir scheinen wohl doch ein wirklich schönes Eckchen ausgesucht zu haben. 😊

Dadurch, dass wir nun oberhalb von Riva del Garda unsere Zelte aufgeschlagen haben, war klar, dass dieser Weg die nächsten Tage der Anfang der Strecke zu einer Wanderung sein wird. Also los. Zuerst runter nach Riva del Garda und dort weiter zur Ostküste nach Malcesine. Die Wandertour beginnt ab der Bergstation und mit den Regeln (FFP2-Maske) wollten wir nur den oberen Part der Gondel auf den Berg nehmen.

Dass die Fahrt zur Mittelstation interessant sein wird, hatten wir vorab schon auf der Karte erahnen können. Tatsächlich wurde es noch interessanter. Kleine, schmale Straßen durch den Ort. So schmal an einer Passage das der Verkehr mittels einer Ampel geregelt wird. Auf dem letzten Kilometer ist es dann fast schon ein geteerter Feldweg und waren wir noch auf dem richtigen Weg? Ja. Nach einer letzten Kurve stand das Schild zum Parkplatz und fast direkt darauf, war dieser auch zu sehen. 

Der Kauf der Karten für zwei Personen hoch und wieder runter verlief mehr oder weniger über Zeichensprache. Einfach und in diesem Fall völlig ausreichend. Beim Zutritt wurden die Karten geprüft und auch ob wir Masken dabei haben. Während wir auf die Gondel warteten, war das Tragen noch nicht Pflicht, erst in der Gondel.

Aus der Bergstation kommend nahmen wir direkt wahr, dass es hier gefühlt mindestens zehn Grad kühler war. Gut so. Für Wanderungen muss es nicht so heiß sein und uns wird bestimmt durch die Bewegung noch ausreichend warm. Kurze Hosen und T-Shirt gingen ja schon.

Die Tour sollte zum Monte Altissimo di Nago auf über 2000 Metern gehen. Ob wir direkt zum Einstieg bereits die über 1000 Höhenmeter schaffen werden? Von der Bergstation liefen wir zuerst zu einem Aussichtspunkt oberhalb dieser und erhaschten dort einen Blick auf den Gardasee. Dabei hieß es auch anderen den Vortritt lassen, vor allem wenn diese Hörner besitzen. 😅

Der Wanderweg beginnt an der Bergstation in Form eines breiten, geschotterten Weges. Einfaches, bequemes Laufen mit großer Weitsicht, da hier keine Bäume sind. So liefen wir eine Weile leicht bergab und dann etwas steiler um den Berg und diesen herab in eine Senke. Uns war klar, dass es auf der anderen Seite wieder nach oben gehen sollte. 

Der Weg in der Senke war leider auf einer schmalen Straße. Dieser sind wir nur bis zum Rifugio Bocca di Novene gefolgt. Die Straße ist beliebt bei Motorradfahrern und so war der kleine Parkplatz beim Rifugio fast komplett mit Motorrädern voll. Weiter auf der Straße wollten wir nicht und in der Karte war ab hier ein kleiner Pfad eingezeichnet. Nur wo? An der Ecke des Parkplatzes zur Straße war er. Die ersten paar Meter sehr steil und kaum zu sehen, danach zeigte er sich zum Glück deutlicher. Viele sind hier scheinbar nicht unterwegs und uns ist hier keiner begegnet. Schade, denn der Weg war angenehm.

Dieser Pfad führt uns sogar zu unserem eigentlichen Tourenweg uns zwar so, dass wir durch die leichte Steigung eine Serpentinenphase umgangen sind. Auf dem weiteren Tourenweg war dennoch eine Serpentinenstrecke, hauptsächlich im Wald vor uns. Hier gab es an den Wendepunkten immer wieder kleine Stichwege zu Aussichtsplätzen, die selbstverständlich mitgenommen wurden. Aus dem Wald heraus war es eher ein gerader Weg, der dem Berg folgt.

Unseren Berggipfel hatten wir, wie wir aus dem Wald herauskamen, fast immer im Blick. Vielleicht waren wir zu schnell, vielleicht lag es am Wetter oder was auch immer – Melli hatte mit dem Kreislauf zu kämpfen und so entschlossen wir uns, an einem schönen Fleck eine größere Pause mit Aussicht auf den Gardasee zu machen. 

So langsam ging es ihr wieder besser, wir entschlossen uns dennoch dazu, den Rückweg anzutreten. Dieses Mal nahmen wir jedoch alle Serpentinen bis zur Straße herunter mit. Von dort ging es an der Straße entlang und am bekannten Rifugio vorbei. Wir hatten einen weiteren Pfad hinter dem Rifugio entdeckt, auf den wir abbogen. Langsam, im Wald bergauf bis wir zu einem Wanderparkplatz kamen, den wir schon am Vormittag passierten. 

Dieser führte dann wieder auf den geschotterten Weg und uns bis zur Bergstation – unserem Ausgangspunkt.

Da wir es nicht eilig hatten, kehrten wir in der Skywalk Bar an der Bergstation ein. Unsere erste Tour am Monte Baldo war beendet und so gab es Zucker (Trinken) und ein Sandwich. Im Hintergrund lief Rockmusik und die Bedienung war gut drauf und wagte Tanzeinlagen. 😀 Das hebte die Stimmung deutlich. Nicht das wir mies drauf waren, nur eben recht ruhig die letzten Kilometer.

Dann war es doch an der Zeit, die Gondel zur Mittelstation zu nehmen. Während der Fahrt dreht diese sich einmal um die eigene Achse. Es ist somit unerheblich wo man steht wenn man einsteigt. Einmal wird man den Blick in Richtung Gardasee haben. Unten angekommen hieß es im Restaurant neben der Mittelstation das Parkticket auslösen bevor wir runter nach Malcesine fahren konnten.

Auf der Fahrt am Morgen hatten wir bereits einige kleinere Buchten am See gesehen und so schauten wir, ob wir in der Nähe von solchen Buchten einen Parkplatz finden können. Oberhalb von Navene war dann ein Parkplatz direkt an der Gardasena Orientale mit einem freien Platz. Wir sind noch ein wenig an der Strandpromenade entlang gelaufen ehe wir uns eine Bucht aussuchten. Das Wasser war sehr erfrischend. Melli wagte sich sogar ganz in den See. 

Von der Sonne trocknen lassen und ausruhen. ☺️ Nicht weit von der Gardasena entfernt und doch hatte man von ihr nichts mehr wahrgenommen. 

Genug gefaulenzt! Uns war nach Gelato. So sind wir der Gardasena nach Torbole am Nord-Östlichen Ende des Gardasees gefolgt. Ich hatte auf der Karte einen Panoramaparkplatz oberhalb gesehen, den wir durch die Innenstadt ansteuerten. Die Parkplätze am Hafen waren wie vermutete alle belegt und das war im Nachhinein auch gut so. Sonst hätten wir diesen schönen Parkplatz mit seinen Parkflächen unter Olivenbäumen gar nicht kennen gelernt.

Durch einen Zugangsweg zur Innenstadt war es zur Gelateria La Bottega del Gelato an der Hauptstraße nicht weit und unser erstes Gelato in diesem Urlaub war bald in unseren Händen gewesen. Zum Schlecken des Eises haben wir uns auf eine Bank am gegenüberliegen Hafen gesetzt. Sehr lecker das Gelato.

Voll mit Eindrücken nahmen wir den Rückweg zum Campingplatz an. 

Für diesen Nachmittag und Abend wurde uns vorher gesagt, dass an der Bar eine Party sein wird. Die Musik war bei unserer Ankunft an der Parzelle nicht zu überhören. Unser Abendessen, Chili mit Süßkartoffeln, bereiteten wir daher bei guter Hintergrundmusik zu. Lecker war das Chili an der frischen Luft.

Zur Party selbst sind wir nicht. Das war uns in dem Moment zu viel Gedränge. Ein Bier hatte ich mir später dennoch dort geholt und am Zelt getrunken. Gegen 21:00 Uhr war die Party zu Ende. Wir konnten daher, als wir später in die Schlafsäcke sind, ruhig schlafen. Zuvor aber habe ich noch nach einer Wandertour für den nächsten Tag gesucht. Die ursprünglich angedachten Touren waren mit reichlich Höhenmeter verbunden und für den nächsten Tag wollten wir lieber etwas langsamer machen und weniger Höhenmeter angehen.

Tour: 10,4 Kilometer, 850 Höhenmeter


13. Juni – Canale de Tenno

Regen war angekündigt und hat sich über Nacht auch eingestellt. Es war nur ein ganz leichter Regen, der am Morgen deutlich im Zelt zu spüren war. Also umgedreht und noch eine Runde geschlafen. So sind wir beide fast zeitgleich eine halbe Stunde später aus den Zelten gekrochen. Geregnet hat es nicht mehr und der Boden war fast vollständig trocken. Wie immer hat sich der Regen im Zelt stärker angehört als er dann war.

Der Himmel war zwar noch bewölkt, das hat uns allerdings nicht davon abgehalten, wieder die Decke zwischen den Zelten auszubreiten und dort zu frühstücken. 

Molino Pellegrini – diese Mühle, inmitten von Riva del Garda hatte ich Zuhause bereits entdeckt. Es gäbe dort lokale Pasta und Seife. Für zwei Gerichte hatten wir bewusst keine Pasta dabei, da wir diese dort kaufen wollten. Somit sind wir nach Riva del Garda und an einem Platz an einer schmalen Straße fanden wir die Mühle mit ihrem kleinen Verkaufsladen.

Die Auswahl an Mehlsorten ist reichlich, die an Pasta, zumindest der lokalen, eher übersichtlich. Hier hatten wir wohl zu viel erwartet. Fündig sind wir dennoch geworden, bei Pasta, Keksen und Seife. Durch den Glaseinsatz in einer Tür konnte ich beim Verlassen des Ladens noch einen Blick in den Verarbeitungsraum werfen. Dort wurde gerade Mehl portioniert und verpackt.

Praktisch war, dass die Mühle in einem Viertel von Riva del Garda liegt, durch das wir zu unserer Wandertour ohnehin fahren mussten. So war dies nur ein marginaler Abstecher. Canale di Tenno war wenig später erreicht und der Parkplatz an der Straße noch fast leer. In einem Bogen sind wir dann in das Örtchen gelaufen. Es wurde mir zuvor als Ausflugsziel empfohlen und sollte somit nicht nur Startpunkt der Wanderung sein.

Schöne Gassen und Durchgänge erwarteten uns dort, bis wir auf der anderen Seite in einen neueren Teil des Ortes gelangten. Hier waren wir am Supermarkt, den wir für den Einkauf von Brötchen und Käse für die Wanderung aufsuchten. 

Mit Proviant versorgt folgten wir der Hauptstraße um vor Ortsende rechts in eine Gasse abzubiegen, die in einen Feldweg überging. Dieser Feldweg brachte uns von Canale di Tenno nach Tenno. Nicht wie in der Routenplanung unten durch das Tal, sondern etwas erhöht war unser eingeschlagener Weg und bot uns so immer wieder schöne Blick in das Tal.

War es in den Gassen von Canale die Tenno noch angenehm kühl, so wurde es nun immer drückender. Das hielt uns nicht ab, weiter zu gehen und durch Tenno über einen alten, steilen und gepflasterten Weg zu einem Dörfchen zwischen Canale die Tenno und Tenno. 

Im Dorf angekommen, trafen wir auf einen Platz mit einem Brunnen. Dort tauchten wir zur Abkühlung unsere Arme in das Wasser. Sehr angenehm und es brachte die gewünschte Erfrischung. Auch hier fanden wir, wie in Tenno und Canale di Tenno auch, wieder kleine Gassen und versteckte Winkel.

Wir waren in diesem Dorf noch nicht am höchsten Punkt angekommen. Der weitere Weg führte über einen Pfad zu einer Landstraße. Bereits auf dem Pfad hörte ich schon ein Grollen – zu sehen war jedoch noch nichts, da wir hauptsächlich in einem Wald unterwegs waren. Oben angekommen zeigte sich ein sehr dunkler Himmel vor uns. Wir aßen je einen Müsliriegel und nahmen dann mit der Landstraße und einem anschließenden Pfad den kürzesten und schnellsten Weg zurück nach Canale die Tenno. Vor dem Dorf trafen wir tatsächlich auf den ursprünglichen Wanderweg. Im Dorf suchten wir im ersten nicht abfälligen Durchgang Schutz. Es war der Durchgang, den wir morgens als erstes durchschritten (Bild oben!). Wir waren gerade noch rechtzeitig mit ein paar anderen im Dorf angekommen, als das Gewitter seinen Regen ablud.

Am Anfang des Durchgangs war ein Absatz, auf dem wir es uns gemütlich machten und da wir nichts anderes machen konnten als den Regen abzuwarten, legten wir unsere Pause somit auf das Tourende. Die Brötchen und den Käse aßen wir also in dem Dorf, in dem wir es gekauft hatten. 

Kaum waren wir mit unserer Pause fertig, hörte auch der Regen auf und die Sonne zeigte sich wieder.

Mit Sonnenschein ging es somit zurück zum Campingplatz. Auch hier hatte es geregnet. Ein paar Pfützen auf den Wegen waren noch vorhanden und unsere Zelten sahen unten herum sehr verdreckt aus. Die staubige Erde wurde durch den Regen gegen die Zelte geschleudert und hinterließ viele braune Spuren. Auf unserer Parzelle war zu unserem Eintreffen schon alles wieder trocken. Der Regenschauer war hier wohl genauso kurz. 

Geduscht und umgezogen sind wir am frühen Nachmittag nach Cecina gefahren. Dort war ich im letzten Herbst eine Woche und so zeigte ich Melli bewusst den Weg, den das Navi als direkten Weg vorgibt. Sehr schmale Straßen und Melli dachte gelegentlich, dass wir da nicht weiterkommen werden. Sind wir schon – ich kenne das Dörfchen ja. Beim Ristorante Cavallino 10 kehrten wir auf einen Kaffee ein. Die Besitzerin Paola erkannte mich sofort und begrüßt mich herzlich. 

Abendessen? Kein Problem, wenn das Wetter gut bleibt, denn dann wird im Freien gegessen.

Bis zum Abendessen (ab 19:00 Uhr) war es noch lange. Bei der Fahrt nach Toscolano Moderna kamen wir am Cavallino 10 vorbei und die Tür zur Küche war offen und ich erkannte Andrea, den Koch. Da nichts los war, hielt ich direkt vor der Tür und Andrea schaute gleich heraus. Auch er begrüßt mich sehr herzlich.  

In Toscolano Moderna verbrachten wir den weiteren Nachmittag. Zum einen ein wenig shoppen und eine Briefmarke kaufen, zum anderen hatten wir heute noch kein Gelato. Das gab es am Hafen vor einer Ortsrunde.

Abendessen in Cecina. 

Wir waren mit die ersten, die nach der Essensbestellung den Gruß aus der Küche bekamen. Ob ich da wohl ein VIP-Status habe? 😀 Melli und ich entschieden uns für Pastagerichte mit selbstgemachter Pasta. Den Abschluss bildete ein leckeres Dessert.

Während des Essens drehte Paola ihre Runden und sorgte dafür, dass es allen gut geht. Bezahlt haben wir, wie in dieser Gegend üblich, drinnen bei Paola. Beim verabschieden rief sie kurz Andrea, der sich aus der Küche meldete. Auf die Frage, wann ich wieder käme, meinte ich im nächsten Jahr. Im Hinterkopf hatte ich dabei die angedachte Reise nach Cinque Terre und auf der An- oder Abreise hier einen Stopp einzulegen. Das war ja mein Ziel in 2020, zu dem es nicht kam und mich damals zum ersten Mal dann an den Gardasee nach Bardolino verschug.

Die Fahrt zum Campingplatz erfolgte über die Gardasena. Zwischen zwei Tunnel ergab sich die Möglichkeit für einen Halt und einen Blick in der Abenddämmerung über den See.

Tour ~6,5 Kilometer, 405 Höhenmeter 


14. Juni – Monte Brione

Wir sind an diesem Tag zum Hafen von Riva del Garda gefahren, nach dem Frühstück und dem üblichen Abwasch. Wer schon am Gardasee war, kennt bestimmt die markante Erhebung, die Riva del Garda zum östlichen Nachbarort Torbole trennt. Der höchste Punkt dieser Erhebung ist der Monte Brione. 

Am Hafen sind wir zuerst entgegengesetzt zum nächsten Strand gelaufen, um zu sehen wie dieser beschaffen ist. Wie üblich ein Kieselstrand mit großen und kleinen Kieseln. Früh am Morgen noch völlig leer, wird er sich vermutlich bald füllen.

Über den Jachthafen zurück war am anderen Ende eine Bastion und dort der Einstieg zur Tour. In dieser Richtung führt der Weg am Kamm entlang langsam nach oben. Oft über Treppen und am Anfang mit vielen Aussichtsbuchten. 

Wir waren im Gegensatz zu den letzten Tagen nicht so alleine auf diesem Weg unterwegs. Von den Aussichtsbuchten hatten wir einen Ausblick auf den Gardasee und auf Torbole. Riva del Garda war durch Bäume meist verdeckt. Melli nahm die Stufen mit Begeisterung zur Kenntnis. Für sie passten diese zu ihrem Fitnesstraining und waren daher für sie weniger anstrengend. Ich selbst finde Stufen immer eher zwiespältig. Es geht schnell nach oben, jedoch sind diese meist nicht in dem Abstand, der für mich mit meiner Schrittlänge angenehm ist. Da wir so ziemlich jeden Aussichtspunkt mitnahmen, kam ich Melli gut hinterher.

Vor Torbole sahen wir sehr viele Windsurfer mit ihren Boards schon früh auf dem See. Dadurch war der See dort mit vielen bunten Punkten gesprenkelt.

Je weiter wir kamen, desto flacher wurde der Weg. Wobei flach jetzt nicht unbedingt mit gerade zu verwechseln ist. Es ging immer noch leicht nach oben bis zur Batteria di Mezzo. Eine alte Militäranlage, von der sich ein guter Blick auf Riva del Garda ermöglichte. Da die Bastion nah am Kamm ist, war Torbole ebenfalls gut zu überblicken.

Der Weg danach bis zum höchsten Punkt war unterhalb des Kamms im Wald und die Sicht in keine der beiden Städte möglich. Erst am Monte Brione öffnete sich der Blick in das Tal nördlich des Gardasees.

Vom Monte Brione liefen wir über schmalere Weg zu den Überresten einer weiteren Bastion und von dort dann bergab.

In einem Waldstück, an dem mehrere Wege zusammen liefen, waren uns nicht ganz klar, welcher Weg der richtige ist. Wir haben natürlich nicht den richtigen genommen, sondern einen, der uns in einer Schleife wieder hierher brachte. 😅 

Das war dann auch ein Weg herunter, der nicht dem aus dem Wanderführer entsprach. So sind wir an weiteren alten Militärgebäuden oder Resten davon vorbeigekommen. Eines stach heraus, da der eigentlich zugemauerte Eingang wieder halb offen war. Vorsichtig hatten wir es hinein gewagt und der größere Raum dahinter war voll mit Graffiti. Wandern mit Entdeckerexkursion. 😀

Als wir aus dem Wald herauskamen, folgten wir einem breiteren und gepflasterten Weg durch Olivenhaine und kamen am Nordende von Riva del Garda heraus. 

Der Weg durch Riva del Garda war nicht so spannend, aber irgendwie musste wir ja wieder zum Hafen kommen.

An der Hauptstraße, die wir kreuzten, liefen wir einen Extrabogen, um zu sehen, ob es ein Bistro für eine Pause dort gibt. Leider wurden wir nicht fündig zwischen den Restaurants und Eisdielen. In ein Restaurant wollten wir nicht, da unser Hunger nicht so groß war. Am Hafen sind wir dann in der Sailing Bar eingekehrt.

Direkt am See gibt es keine Frage nach einer Wanderung bei warmen Wetter – ab in’s Wasser. Dazu konnten wir uns in der Toilette der Bar umziehen und alles was wir nicht brauchten anschließend in Svarta lassen. Wir liefen jedoch nicht zu dem Strand an dem wir morgens waren, sondern über den Weg direkt am See nach Torbole und zu dem Strand vor den dortigen Campingplätzen. Hier ist der Strand breit und die Menge an Personen verteilt sich mehr. Nur bei den Schwänen und Enten mussten wir aufpassen.

Geschwommen und ausgiebig gefaulenzt, fehlte noch ein Gelato zum Abschluss.

Der Strand teilt sich in zwei Bereiche, getrennt durch einen Fluss. Diesen sind wir zur Hauptstraße gefolgt und kurze Zeit später waren wir an der Gelateria Capriccio und hatten unser Eis. 😀

Nach all diesen Erlebnissen an diesem Tag traten wir den Weg zum Campingplatz an. Vor dem Abendessen gönnte ich mir noch einen Latte Macchiato im Restaurant am Campingplatz während ich für den nächsten Tag eine Tour suchte.

Unser Abendessen, wie üblich mit Hintergrundmusik der Kinderdisco 😅 war Spaghetti mit Tomaten und Oliven. 

Tour ~8,9 Kilometer, 313 Höhenmeter, ~4 Kilometer Spaziergang zum Strand, Gelateria und zurück


15. Juni – Lago di Ledro

Wie eingangs erwähnt, war der Ledrosee nicht unser ursprüngliches Ziel zum Campen. Da wir nun hier waren und mit dem Campingplatz einen guten Platz hatten, entschlossen wir uns, eine Wandertour am See zu unternehmen. Am vorherigen Tag sah ich ein paar Touren, die umgebenden Berge hoch und einen um den See. Die Wege hoch waren jedoch alle mit sehr vielen Höhenmetern verbunden und aufgrund des warmen Wetter sollte es etwas chilliger sein. Ergo fiel die Wahl auf die Tour um den Ledrosee.

Das Wetter beim Frühstück ließ auf einen sonnigen und warmen Tag schließen. Auf dem See waren auch schon die erste Angler zu sehen. Vom angekündigten Nebel der Wettervorhersage war indes nichts zu sehen – gut so.

Noch im Schatten erstrahlte der Ledrosee in seiner eher türkisen als der blauen Farbe. Wir entschieden uns für die Runde um den See im Uhrzeigersinnn. Vom Campingplatz durch das Tor auf den Uferweg und diesem folgend nach Molina di Ledro. Vor dem Ort am See sind ein Restaurant und ein Hotel, welche wir passierten um dann um das Museum mit seiner Außenanlage zu laufen.

Hier wurden Überreste von Pfahlbauten entdeckt und ein paar Pfahlbauten für die Verdeutlichung am Museum rekonstruktiert wieder aufgebaut. Diese Funde sind auch der Grund, weshalb diese Gegend zum UNESCO Weltnaturerbe auserkoren wurde.

Danach folgte noch ein Straßenzug des Ortes, bevor es auf die Landstraße ging. Diese war nicht besonders breit, aber auch nicht die Hauptverkehrsstraße. Nun waren wir im Wald unterwegs.

So ganz gefiel es uns nicht auf der Straße zu laufen, obwohl so gut wie kein Verkehr war. In der Karte erkannten wir einen Weg, der etwas oberhalb verlaufen sollte. An der nächsten Biegung stand auch schon ein Schild. Steil, mehrere Meter nach oben, flachte der Pfad ab und schlängelte sich am Bergverlauf durch den Wald. Das war auf alle Fälle der schönere Weg zum nächsten Ort. Uns kamen mehrmals Personen u. a. mit Hund auf ihrer morgendlichen Runde entgegen.

In Val Maria Pur kamen wir durch diesen Pfad nicht am Ufer des Orts heraus, sondern deutlich oberhalb davon. Der Weg zurück zum Ufer war bei den wenigen Straßen schnell gefunden. Beim Verlassen des Pfades zum Ort, konnten wir auch lesen, auf welchem Pfad wir da gerade unterwegs waren, es ist der low und medium Ledro Trek.

Keinen dieser beiden Wege hatte ich gestern bewusst bei der Suche gesehen. Vielleicht aufgrund der Bezeichnung Trek nicht. Nun das hinter uns liegende Wegstück ist zumindest für beide Touren identisch. Beim späteren Nachlesen hat sich aufgetan, dass beide Treks ebenfalls um den See führen, nur eben nicht direkt am Ufer entlang.

Kaum wieder am See, erblickten wir einen Surfer auf einer Übungsstrecke. Gezogen von einem Seil versuchte er sich sich immer wieder an Sprüngen und bekam auch einige Drehungen hin während wir zusahen.

Eine Biegung weiter und wir waren an der Wiese zum Strand von Val Maria Pur. Wenige waren um diese Zeit hier und somit alles schön ruhig. Der Blick über den See mit seinen Farben begeisterte erneut.

Von Val Maria Pur bis zum nächsten Ort, Pieve di Ledro erfolgte über die schmale Landstraße, die, je näher wir Pieve kamen, zu einer Schotterstraße wurde. Wenige Autos waren hier unterwegs. Auf diesem Stück kamen wir an einigen Ferienhäusern, die unterhalb des Weges liegen, vorbei. Oben am Weg gibt es Parkplätze zu den Ferienhäusern und einen Weg hinunter. Ruhig und im Grünen liegen diese Ferienhäuser. 

In Pieve verläuft der Weg, den wir genommen haben, zwischen den beiden Campingplätzen und dem See entlang. An der anderen Ortsseite angekommen befanden wir uns in einem kleinen Park und einer Strandgegend. Wir suchten und fanden eine Bank für eine Rast. Obwohl es immer noch bewölkt war, liefen wir bereits seit längerem im Sonnenschein und auch die Rast war in der Sonne, die heute nicht ganz so stark war.

Was macht man nach einer Rast? Weiterlaufen zum nächsten Café, das nur ein paar Minuten entfernt lag. Nachtisch mit Kaffee. 😀 Es gab einen Cheesecake Pistacchi mit einem Latte im Hotel Ristorante Da Franco e Adriana.

Von Pieve bis Molina schlängelt sich die Hauptstraße des Tals dem Verlauf des Sees entlang und dazwischen ein gut ausgebauter Weg für Fußgänger und Radfahrer. In der Mitte der beiden Orte liegt Mezzolago. Bis wir dort ankamen, wurde die Sonne stärker und die Wolken weniger. Wie schnell es doch in den Bergen gehen kann.

Bei Mezzolago geht der Weg in einer Schleife durch den Ort. Das fanden wir erst einmal komisch. Warum den nicht weiter am See entlang? Den Grund erkannten wir schon beim zweiten Haus, an dem wir vorbei kamen. Die alte Hauptstraße ist heraus geputzt und fast an allen Häusern ist ein Wandbild. Beim ersten ist das Fischernetz sogar tatsächlich ein Netz und nicht gemalt.

Am Ende der alten Hauptstraße geht diese in einen neueren Weg über, der durch Wiesen verläuft und in einem Bogen zur Hauptstraße durchs Tal führt. Ein Zebrastreifen machte es einfach über die Straße zum Weg am See bis Molina zu kommen. Es ging nochmals vorbei an Buchten und einem kleinen Hafen mit wenigen Boten. Je näher wir unserem Campingplatz kamen, umso mehr Personen kamen uns entgegen. Die vielen kleinen Buchten wurde genutzt um ins Wasser zu kommen und dennoch nicht an einem Strand mit vielen Personen zu sein. Zumal hier bis fast zum Wasser Bäume Schutz vor der Sonne boten.

Zurück am Campingplatz zogen wir uns um und sind in den See. Eine angenehme Abkühlung direkt am Campingplatz. 😊

Für das Abendessen hatten wir uns ein zweites Mal für etwas lokales entschieden und bewusst für diesen Tag. Es sollte nach der Wettervorhersage regnen und so sah es am späteren Nachmittag auch aus, als würde es tatsächlich regnen. Nun, wir duschten und auch wenn es noch früh war, liefen wir los Richtung Molina. Die Pizzeria Ristorante Bar Al Lago di Spagnolli Mirko liegt vom Campingplatz aus gesehen am anderen Seeufer der großen Bucht. Ein gemütlicher Spaziergang, um dann zu erkennen, dass erst ab 18:00 Uhr geöffnet ist. 

Auf dem Weg sind wir an zwei Cafés vorbeigekommen und eines davon steuerten wir nun an. Gerade noch rechtzeitig. Kaum waren wir unter dem Vordach, setzte der Regen ein. Ein Nachtisch und einen Kaffee bestellten wir und warteten ewig. Hauptsache im Trockenen, aber eben auch der Grund warum wir uns gegen ein Abendessen hier entschieden.

Der Regen ließ nach und wir konnten nun wieder zurück, zumal es kurz nach 18:00 Uhr war. Ich wollte noch etwas am See laufen, Melli meinte es wäre besser direkt zur Pizzeria zu laufen, bevor eine lange Schlange am Eingang stehen wird. Wird schon nicht, war meine Meinung. Dennoch sind wir direkt zur Pizzeria. Ein Platz war schnell gefunden und noch während wir bestellten, stellte sich tatsächlich eine Schlange am Eingang ein. OK, Melli hatte mit ihrer Vermutung definitiv richtig gelegen.

Zu trinken haben wir uns zwei Aperol-Spritz bestellt und die Pizzen kamen auch kurz nach den Getränken. Melli hatte eine Pizza mit Büffelmozzarella gewählt und ich eine Calzopizza. Halb Calzone, halb Pizza. Die Pizzen waren sehr lecker. Gut gesättigt kehrten wir zum Campingplatz zurück. 

An diesem Abend hatten wir Lust und besuchten noch die Bar. Während wir dort waren lief die Kinderdisco. So konnten wir das Spektakel auch einmal sehen und nicht nur hören. Melli war fast die ganze Zeit am Grinsen. 😀

Tour ~12,7 Kilometer, ~100 Höhenmeter


16. Juni – Rifugio G. Chierego

Heute sollte es wieder eine Tour am Monte Baldo sein. Die Beschreibung des Weges zum Wanderparkplatz versprach schon eine interessante Anfahrt. Der Weg bis Prada Basse, ein zu Prada gehörender Ortsteil, war noch verhältnismäßig normal für die Straßen, die wir bisher am Gardasee erlebt haben. Danach jedoch wurde es ein sehr kurvenreicher und einspuriger Weg dessen Fahrbahn Risse und Schlaglöcher aufwieß. Kurz vor dem Wanderparkplatz wurde der Weg zu einem geschotterten Feldweg und endete auf einem großen festen Naturparkplatz. Irritiert waren wir Anfangs von den Pferden, die in der Mitte des Parkplatzes standen bzw. liefen.

Vorsichtig fuhren wir auf den Parkplatz und suchten uns einen Stellplatz. Neugierde hatten wir bei den Pferden scheinbar geweckt, kamen diese doch langsam auf uns zu. Einen Schuh konnte ich noch anziehen, bevor ich von einem Pferd am Kopf beschnuppert wurde. Also bin ich um Svarta geflüchtet um in Ruhe den anderen Wanderschuh anziehen zu können. Die Turnschuhe flux in den Kofferraum und den Rucksack heraus. Melli hatte bereits alles und wartet mit Abstand. 

Der Weg vom Parkplatz war zuerst geteert. Noch vor der ersten Kreuzung wurde ein geschotterter Weg daraus. Hier sind wir rechts herum um in einer Schleife hoch auf den Grat bzw. um unterhalb des Grates zu gelangen. Dass der Weg bis hierher in einem Wald verlief gefiel uns. Nicht die ganze Zeit in der Sonne zu laufen war angenehm.

Durch den Wald konnten wir jedoch nur hin und wieder einen Blick auf den Gardasee erhaschen. Erst als der Wald endete und der Weg durch eine Wiesenlandschaft führte war ein freier Blick möglich. Auch unser Ziel, das Rifugio G. Chierego war zu sehen. Das Rifugio verschwand allerdings immer wieder in einer Nebelwolke. Je näher wir kamen, umso deutlich wurde der Nebel, der von der anderen Bergseite hoch kam. Erinnerungen an eine frühere Allgäu-Tour kamen hoch.

Bis fast zum Rifugio stieg der Weg so langsam, sodass wir keine Stöcke verwendeten. Erst auf dem letzten halben Kilometer verwendeten wir die Stöcke, da der Weg deutlich steiler und unwegsamer wurde. Oben angekommen war es leicht windig. Das Rifugio bot zum Glück ein paar windgeschützte Plätze für eine Rast. 

Mittagszeit und wir hatten Hunger. Am Rifugio wählten wir daher etwas warmes – Spinatspätzle mit Speck. Wir dachten, dass es sich um Spätzle mit Spinat und Speck handeln würde. Weit gefehlt. Der Spinat war im Spätzleteig. Lecker und durch die Käsesoße sehr sättigend. Der Ausblick beim Essen war zudem grandios.

Der Weg zurück zum Parkplatz verlief tiefer am Berg. Herab vom Rifugio, durch Weidegebiete. An einem Teich waren einige Kühe zu sehen und weit von uns entfernt. Auf ihre Hinterlassenschaften mussten wir allerdings schon aufpassen. Eine zweite Herde machte es sich direkt auf dem Wanderpfad bequem. Hm.. Hindurch oder im Bogen herum. Vermutlich würden die Kühe weichen, uns erschien es dennoch besser um sie herum zu gehen.

WIr kamen daraufhin an einer Zwischenstation einer Seilbahnen an. Die Route zeigte einen Weg genau durch diese hindurch. Die Station war zwar wegen Bauarbeiten gesperrt, ein Weg hindurch war aber schon möglich, nur um daraufhin festzustellen das der eigentliche Weg oberhalb der Station verläuft. 😅 Der Weg wurde wieder schmaler und verlor sich. 🙃 An einer Art Kreuzung wählten wir den Weg, der uns erschien als könne er auf den geplanten Weg führen. Dies tat er dann auch.

Von hier bis zur Kreuzung vom Anfang war es wieder ein breiter Feld-/Waldweg. Was uns langsam ziemlich auf die Nerven ging, waren die Fliegen, die uns schon von Anfang an begleiteten. Nur am Rifugio und in dessen Nähe war es ihnen wohl zu windig und der Grund dafür, dass sie uns dort in Ruhe ließen.

Da der Himmel hinter uns immer bewölkter und dunkler wurde, beschleunigten wir unsere Schritte. Vereinzelte Tropfen bekamen wir ab, mehr zum Glück nicht.

Wer wartete auf dem Parkplatz auf uns? Richtig – Svarta und die Pferde.

Am und um das Rifugio trafen wir andere Wanderer, ansonsten waren wir auf dem gesamten Weg fast immer alleine. Auch wenn sich der Parkplatz gefüllt hatte, so hatte es auf dem Weg für uns keine Auswirkung gehabt.

Schuhe umziehen und den spannenden Weg wieder nach unten fahren. Ein paar Mal hielt ich an, um Bilder davon zu machen.

Auf der Fahrt am Morgen hatten wir bereits einige Olivenölgeschäfte an der Gardasena gesehen und eines das Luftmatratzen verkaufte. Bei dem Geschäft mit den Luftmatratzen hielten wir zuerst. Melli wollte eine ganz Spezielle. Die gab es nur nicht und so ist sie ohne eine Luftmatratze zurück gekommen. 

Im selben Ort war dann auch ein Ölivenölgeschäft das uns einen guten Eindruck von außen vermittelte. Ein Parkplatz direkt davor machte es uns einfach. Wie sich herausstellte gab es nicht nur Olivenöl mit und ohne Verfeinerung sondern noch einiges mehr zu entdecken wie Oliven, Pasta, Marmelade und Seife.

Wie gut, dass unser Weg uns durch Torbole führte. Wir steuerten wieder den Parkplatz unter den Olivenbäumen an und ebenso die Gelateria für ein Eis.

Was wir bei unserem ersten Besuch in Torbole schon gesehen hatten, war der Strand und zu diesem liefen wir, nachdem wir unser Eis verputzt hatten. Badesachen hatten wir am Parkplatz bereits angezogen.

Nach zwei Hüpfer in das kühle Nass und dem trocken werden sind wir langsam zu Svarta zurück. 

Am Campingplatz hatten wir für unser Abendessen Reis nach Thai-Art gewählt.

Bevor wir in die Schlafsäcke sind, wurde noch die Postkarte von Wickie an Kristina, Wickies Mama, geschrieben.

Tour ~13,4 Kilometer, ~630 Höhenmeter


17. Juni – Cima SAT

Melli hatte irgendwie dann doch noch Interesse an dem Olivenöl mit Pepperonccini. Das gab es auch im Laden des Campingplatzes und ich fand noch lokale Seife dort. Die musste natürlich auch mit. 😊

In Riva del Garda hatten wir uns zuerst in der Einfahrt zu einem Parkhaus geirrt und die Einfahrt zu einem Eingang für ein Hotel genommen. War gar nicht so einfach wieder herauszukommen mit dem Verkehr auf der Straße. Eine Runde über zwei Kreisel und wir hatten den richtigen Eingang gefunden.

Die Tour beginnt lt. Wanderführer nur wenige Meter vom Parkhaus entfernt und führte uns zuerst über einen gepflasterte Weg in Serpentinen nach oben. In den Spitzkehren gab es Verweilplätze, aber auch zwei Zugänge zu Häusern. Das eine eher am zerfallen, war das Andere gut gepflegt. Ob die immer über diesen Weg zu ihrem Haus kommen? Es gibt bestimmt noch eine Alternative, die wir jedoch nicht gesehen haben.

Am Ende des gepflasterten Weges folgten wir der Beschilderung Bastione nach links. Der Weg war nun ein Naturweg der uns sicher zur Bastion brachte. Die Bastion ist eine Ruine mit einem angeschlossenen Café. Die Aussicht von der Terrasse und aus der Ruine auf Riva del Garda waren toll.

Ein älteres Paar, das wir trafen, war recht flott unterwegs und das ohne Stöcke, die wir hinter der Bastion auspackten. Des Rätsels Lösung verrieten sie uns. Sie wollten wie die meisten zur Capella di Santa Barbara. Für uns war dies lediglich ein zweiter Anlaufpunkt auf dem weiteren Weg mit vielen Höhenmetern. Auf dem dritten Bild ist die Kapelle von einer Hütte bei der wir eine kurze Rast einlegten am Berg zu sehen.

Nicht weit hinter der Kapelle trafen wir auf eine Kreuzung und zwei Männer mit Klettersteigausrüstung. Sie waren wieder auf dem Rückweg, obwohl sie noch nicht weit auf dem Klettersteig vorangekommen waren. Einer hat mit der Hitze gesundheitliche Problem und so war es eine gute Entscheidung für die Beiden den Rückweg anzugehen. Uns konnten sie von der Leiter erzählen, auf die wir laut dem Wanderführer stoßen werden.

Ab der Leiter wird der Weg zu einem Klettersteig. Bis auf die Leiter, die auch durchaus ohne Ausrüstung zu bezwingen war, wurde der Weg danach lediglich schmal und oft direkt an einem Abgrund bis zum Ende des Klettersteiges.

Cima S.A.T wiederum ist nur mit Klettersteigausrüstung zu begehen. Für uns war am Fuß des letzten Felsens das Ende. Den höchsten Punkt der Tour hatten wir da schon hinter uns. Ein paar sind vom Gipfel herunter gekommen mit Ausrüstung, während wir unten unsere Pause machten.

Der Weg nach unten war mehr dem Tal und nicht dem See zugewendet. Es war ein schöner Wanderweg, der fast komplett im Wald war und uns so Schatten spendete. Bei 30 Grad sehr angenehm nicht nur in der Sonne zu laufen.

Die letzten zwei oder drei Kilometer verliefen allerdings auf einem oft sehr abschüssigen betonierten Weg. Das war nicht so schön, nach der Tour bis zu diesem Punkt. Wir kamen dann am oberen Ende der Serpentinenstrecke an und sind diese herunter und zu Svarta gelaufen.

Ohne Wanderrucksäcke nahmen wie den kürzesten Weg zu einer Gelateria in der Altstadt. Ein letztes Eis am Gardasse für diesen Urlaub auf der breiten Fußgängerzone am Rande der Altstadt war wohlverdient.

Reichlich ausgepowert durch die Hitze nahmen wir nach unserer Fahrt zum Campingplatz im Ledrosee ein Bad und relaxten. 

Frisch geduscht wagte ich mich in das Restaurant des Campingplatzes um mir dort einen Latte Macchiato zu bestellen. In der Abendsonne schrieb ich meine Tagesnotizen beim Genießen des Latte Macchiatos.

Das Abendessen, Spaghetti mit Tomaten (One Pot) mit vielen Gewürzen und Oliven war lecker. 

Noch nicht ganz Müde, schnappte ich mir mein Buch und bestellte einen Hugo um an einem der Tische der Bar zu lesen. An diesem Abend war es ruhig und so funktionierte das mit dem Lesen gut.

Tour ~13,8 Kilometer, ~1285 Höhenmeter


18. Juni – Heimreise

Es war abzusehen, dass dieser Tag kommen würde. Abreise. Gemütlich und ausgiebig gefrühstückt stand das Packen an. Zelte abbauen und alles in Svarta verstauen. Wir sind an diesem Tag bewusst früh aus den Schlafsäcken, um früh die Reise anzutreten.

Während ich in der Rezeption unseren Aufenthalt zahlte, verschwand Melli im Kiosk. Brötchen und Käse sollten für die Reise gekauft werden. 

In Riva del Garda steuerten wir die erste Tankstelle an, die auf unserem Weg lag. Svarta hatte Durst. 😅 Während des Tankens kam eine Gruppe Schweizer mit sehr ausgefallenen Fahrzeugen, um ebenfalls zu tanken. 

Der Weg bis zum Brenner war mit Baustellen und leider mit reichlich stockendem Verkehr verbunden. Am Brenner machten wir daher schon eine Pause und aßen die Brötchen mit dem Käse.

Auf der österreichischen Seite der Autobahn war es jedoch nicht besser und ein Ausweichen nicht möglich. Die Polizei sperrte die Abfahrten und schickte jeden wieder zurück. Dies wurde bereits am Brenner deutlich mitgeteilt. Nervig, allerdings dann doch nicht ganz so schlimm wie wir vermutete hatten nach der Angabe.

Das Navi meinte uns eine Alternative für den Heimweg bieten zu müssen und entschied sich für einen Weg über Garmisch Partenkirchen. Doofe Idee. Im Umkreis war sehr viel Polizei unterwegs und wir kamen auch durch eine Kontrollstelle. Dort konnten wir zum Glück ohne zu Halten weiterfahren. Was wir nicht auf dem Schirm hatten war, dass in der Folgewoche der G7-Gipfel in Garmisch Partenkirchen stattfinden wird und zuvor schon alles abgeriegelt und kontrolliert wird. 

Nach eine langen Fahrt sind wir dann gegen 20:00 Uhr Abends bei Melli angekommen. Auf dem Weg von Ihr zu mir habe ich noch meinen Wocheneinkauf erledigt und mir einen Döner zum Abendessen geholt.


Resümee

Die Berge im Norden des Gardasees sind oft mit reichlich Höhenmeter verbunden. Im Sommer muss damit gerechnet werden, dass die Weitsicht durch die Wärme und Luftfeuchtigkeit eingeschränkt ist. Dennoch sind die Touren abwechslungsreich – Weitsicht ist eben nicht alles!

Ob der Sommer eine gute Idee war? So ganz sicher bin ich mir nicht. Die Wärme fordert ihren Tribut bei den Touren. Reichlich Wasser sollte daher immer dabei sein, ebenso wie eine Kopfbedeckung. Eine anschließende Kühlung mit einem Bad im See ist, im Gegensatz zum Oktober, eine sehr angenehme Sache.

Gelato hingegen geht immer. 😊



#italien #italy #gardasee #lagodigarda #ledrosee #lagodiledro #rivadelgarda #malcesine #cecina #montebaldo #canon #canonr #canonrf16 #tamron #tamronsp35 #35mm

Ötztal Camping

Österreich – Tirol – Ötztal
Ötztal Camping – https://www.camping-oetztal.com/en/
Empfehlung – Ja
Juni/Juli 2022

#camping #österreich #tirol #ötztal #längenfeld #ötztalcamping


Für eine entspannte An- und Abreise zu den MINI Mountain Days entschied ich mich für jeweils eine Nacht auf einem nahe gelegenen Campingplatz.

Ötztal Camping ist über eine Seitenstraße zu erreichen. Die Straße führt, an einem Freibad vorbei, direkt zum Campingplatz. Noch vor der Schranke ist die Anmeldung. In dem großen Raum ist auch ein kleiner Shop integriert. Wer möchte, kann hier u. a. seine Frühstücksbrötchen kaufen.

Das Gebäude mit der Anmeldung geht in ein Restaurant über. Der Eingang dazu ist hinter der Schranke. Hauptgerichte sind Pizzen, die oft von Campingplatzbesuchern geholt wurden. Aber auch sonst gibt es eine gute Auswahl an weiteren Gerichten.

Der Campingplatz selbst hat keine Zeltwiese, sondern ausschließlich Parzellen und feste Unterkünfte. Bei den Parzellen, die Basic Parzelle bietet Platz für mehrere kleine Zelte, sollte man, sofern die Auswahl besteht, diese zuvor besichtigen. Einige habe größere graslose Flecken. Das geht zum Zelten auch, auf einer Wiese ist es dennoch angenehmer.


Das Sanitärgebäude

Eintritt nur mit Chipkarte! Die entsprechende Zugangskarte erhält man bei der Anmeldung. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes sehen die Toiletten und Duschen relativ normal für Campingplätze aus. Sauber sind sie, ihr Alter zeigt aber auch Spuren.

Aber, und jetzt kommt es – auf in den zweiten Stock zum neuen Sanitärbereich.

Ja, das ist auf dem Campingplatz. Im Preis für die Parzelle ist das Wasser bereits inbegriffen und Duschmarken sind daher nicht nötig.

Die Räume waren immer sauber. Wie oft gereinigt wird, habe ich jedoch nicht festgestellt.

Für die Pflege der Kleinsten gibt es ein extra Zimmer, das vom Zugangsflur zu erreichen ist und somit jedem Geschlecht zugänglich. 😉


Im oberen Stockwerk ist im Flur ein Tisch mit zwei Stühlen in einer Ecke. Gegenüber und somit vor den Sanitärräumen ist ein wirklich großer Aufenthaltsraum. In einer Ecke des Raumes befindet sich ein Waschbecken und ein Backofen. Super, falls schlechtes Wetter ist. 👍


Erdgeschossräume

Wie bereits erwähnt sind hier die alten Sanitärräume, die wie die oberen nur mit einer Zugangskarte zu erreichen sind. Von hier geht es über eine Treppe in einen Wellnessbereich.

Mehrere Räume, die ohne Zugangskarte zugänglich sind, befinden sich mit je einer Außentür im Erdgeschoss. Dies sind:

  • Waschraum für das Geschirr, inkl. kostenpflichtiger Spülmaschine
  • Waschraum für Kleidung mit Waschmaschinen und einem angeschlossenen Trockenraum
  • Ein kleiner Raum mit zwei Kühlschränken und einer Gefriertruhe
  • Ein Entsorgungsraum für Chemietoiletten
  • Ein Raum für körperlich eingeschränkte Personen

Um das Sanitärgebäude sind Bänke und Schaukeln zum Ausruhen. Für die hübschere Gestaltung mit reichlich Grünpflanzen und Blumen umgeben. Eine Abgrenzung ist sogar mit Erdbeerpflanzen besetzt zur freien Bedingung.


Fast an jeder zweiten oder dritten Parzelle ist ein Wasseranschluss und genauso oft eine Lampe für die Abendbeleuchtung. Die Lampen sind niedrig und beleuchten gerade so die Wege. Gut so, denn die Beleuchtung ist im Zelt so gut wie gar nicht zu bemerkten.


Als Goodie bekommt man bei der Anmeldung ein Armbändchen. Das ist nicht für den Campingplatz, sondern berechtigt zum freien Eintritt des Freibades vor dem Campingplatz.


Camping a Sole

Italien – Trentino – Ledrosee
Camping a Sole – https://www.campingalsole.it/de
Empfehlung – Ja
Juni 2022

#camping #italien #trentino #ledrosee #campingasole


Gesucht war ein Campingplatz am nördlichen Ende des Gardasees. Um flexibel zu bleiben, war nichts gebucht. Nicht bedacht, war das es sich um die Pfingstwoche handelt und viele aus Deutschland ebenfalls an den Gardasee fahren werden. So waren die Campingplätze in Riva del Garda alle voll belegt.

Zuvor hatte ich mir schon als Ausweichmöglichkeit zwei Campingplätze am Ledrosee gemerkt. Der Campingplatz Camping a Sole wurde es und es war gut so.

Allgemein sind die mir bekannten Campingplätze am Gardasee und Ledrosee eher für Vans, Wohnmobile usw. ausgelegt. D. h. hauptsächlich oder nur Parzellen und auf diesen wenig Gras und viel staubige Erde. Zum Zelten nicht ganz so optimal, aber auch nicht unmöglich. Auf alle Fälle sollte ein Hammer für die Heringe im Gepäck sein.

Bei Camping a Sole gibt es einen schmalen Streifen Wiese für Zelte. Diese war zu unserer Ankunft jedoch komplett belegt und wir bekamen den einzigen freien Platz für eine Woche. Angrenzend war die Rückwand zum Sanitärgebäude/Lagerräume des Poolbereichs. Der Campingplatz ist auf Familien mit Kindern ausgelegt und so war jeden Abend Kinderdisco.

Sehr positiv hat uns die Sanitäranlage gefallen. Kein Wunder, wurde sie in diesem Jahr doch saniert und das sehr komfortabel. So gibt es im Haupteingang mit automatischen Glasschiebetüren einen Block mit gekühlten Schließfächern.

Über diesen Eingang und über zwei Seitentüren gelangt man in den Bereich der Toiletten, Waschbecken und dahinter der Toiletten. Links Frauen, rechts Herren. Alles sehr stylish und sauber. Morgens und Nachmittags hatte ich Putzfrauen gesehen. Es wird also mind. zweimal am Tag sauber gemacht.

Im Duschbereich sind zusätzliche Waschbecken und dort auch Föhns vorhanden. Teilweise auch nur Ablagebretter mit Spiegel und Föhns gegenüber der Duschkabinen.

Jede Duschkabine hat einen Vorbereich mit Ablagebank UND ein kleines Waschbecken mit Spiegel.

Da im Preis die Benutzung der Sanitäranlage inbegriffen ist, sind keine Duschautomaten o. ä. vorhanden. Die Armaturen an den Waschbecken und in den Duschen haben einen kleinen Hebel für die Temperatur. Das Wasser wird überall mittels Sensoren angestellt. In der Dusche einfach die Hand für den Sensor halten für an oder aus.

Warum im hintersten Duschbereich die Wand zu den Waschbecken und den gegenüberliegenden Toiletten grün sind, ist nicht bekannt.

Familiencamping. Es wurde sogar an die Kleinen und Kleinsten gedacht. Ein Raum mit einem Wickeltisch und dort ist eine kleinere Toilette mit einem kleinen und niedriger angebrachten Waschbecken.


Auf der rechten Seite des Sanitärgebäudes ist ein zweiter Eingang. Dieser führt zu einem Raum mit vielen Spülen zum Waschen. Dort befinden sich sogar abgetrennt zwei Spülmaschinen. Ebenfalls abgetrennt sind einige Waschmaschinen und Trockener vorhanden. Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner sind mit Marken zu füttern.


Im ersten Stock des Sanitärgebäudes ist der Wellnessbereich, in dem ich nicht war.

Wie bereits erwähnt gibt es einen Pool und dort zusätzliche Toiletten. Zum Campingplatz gehörend, jedoch außerhalb, ist eine Bar.

In der Einfahrt zum Campingplatz ist die Rezeption (auch deutschsprachig), ein Mini-Markt sowie ein Restaurant.

Zum See ist der Campingplatz mit einem Zaun abgegrenzt, die Öffnungscodes für die beiden Türen bekommt man bei der Anmeldung. So ist man vom Zelt in nur wenigen Schritten am Seeufer.

Einzig, was leider vergessen wurde, ist ein Aufenthaltsraum für Regentage. So ist man z. B. mit einem Zelt auf das Kochen aus dem Zelt heraus angewiesen.



Der Pool und die Bar mit dem Ledrosee im Hintergrund.

Nepal – Trekking in Solo Khumbu und Kathmandu – März 2019

No Mountain To High. So zumindest der Titel eines Fotobuches von Miri, die mit mir in den Himalaya mochte. Dort ist das uns allerdings dann doch zu ambitioniert, denn der Mount Everest (oben im Bild hinter der Wolke) ist nichts für eine Urlaubs-/Trekkingreise.

Nach dem Vergleich einiger Reisen in die Solo Khumbu Region in Nepal haben wir uns für ein Angebot des DAV Summit entschieden – Everest Summit Lodges – Komfort-Trekking ins Ama Dablam Basecamp. Das Ama Dablam Basecamp war nach dem Titel zwar das Hauptziel, der höchste Punkt der Reise jedoch war ein Pass etwas oberhalb. Höhenluft auf 5000 Metern schnuppern. 😀

Diese Reise hatte uns am besten gefallen in Bezug auf die Höhenanpassung und dass es mit den ausgewählten Lodges etwas komfortabler ist. Da wir getrennt buchten und in unterschiedlichen Städten wohnen, hatten wir uns einen Zeitpunkt ausgesucht und dann per Chat die Buchungen zum zeitgleich ausgeführt. Das hat problemlos geklappt. Für mich hieß es nun nach Darmstadt zum Generalkonsulat fahren und ein Visum beantragen. Dort war ich zwei Jahre zuvor schon für eine Reise nach Bhutan über Nepal. Es ist zwar möglich das Visum am Flughafen von Kathmandu bei der Ankunft zu beantragen, wenn man es vorher macht ist es entspannter.

Gebucht hatten wir Anfang September und bis Mitte März war noch reichlich Zeit. Das war auch gut so, da ich meine Ausrüstung noch erweiterte um z. B. Trekkingstöcke. Ich hatte die Zeit auch für ein Beintraining genutzt und dazu alle zwei Tage früher Feierabend gemacht, um im Hauptgebäude meines Arbeitgebers die acht Stockwerke mehrmals hoch zu laufen. Jede Stufe bewusst einzeln.

Der März näherte sich und bald war es Zeit für die Reise nach Asien.


15./16.03.2019 – Anreise und Kathmandu

Wir vereinbarten uns am Flughafen in Frankfurt zu treffen und dann ab dort die Reise gemeinsam zu unternehmen. Durch die Bahnverbindung war ich etwas früher am Frankfurter Flugplatz und wartete in Terminal 1 auf Miri. Dabei fiel mir ein Pärchen auf, das DAV Taschen hatte und sich auch auf denselben Schalter konzentrierten und dann auch tatsächlich dorthin liefen. Ob die auch diese Reise gebucht haben?

Miri meldete sich in dem Moment, dass sie gleich ankommt. Ich bin somit mit den beiden zum Check-in und habe sie auch angesprochen und gefragt, wo es hingehen soll. Und siehe da, wir hatten dasselbe Ziel und erkannten, dass wir in derselben Reisegruppe sein werden. Kurz darauf kam dann auch schon Miri zu uns in die Schlange am Schalter.

Wir gaben unser Gepäck ab und sind mit den Bordkarten in die Mitte des Terminals 1 gelaufen. Dort ist ein großer Bereich mit Geschäften, Kiosken und Restaurants. In der Mitte ist ein Stand mit Getränken und Essen, den wir ansteuerten für einen Kaffee und um zu Quatschen.

Der Flug startet pünktlich um 21:00 Uhr in Frankfurt nach Abu Dhabi. Dort hieß es für uns quer durch den kompletten Flughafen, einer Kontrolle und weiter zum Gate für den Weiterflug nach Kathmandu. Das kannten wir schon und sind so zielstrebig, ohne zu trödeln durch den Flughafen, da der Anschlussflug dies nicht zuließ.

In Kathmandu kamen wir am späteren Nachmittag an. Durch die Einreisekontrolle ging es recht flüssig, da wir unsere Visa bereits in Deutschland haben erstellen lassen. Innerhalb des Flughafens wechselten wir noch Geld an einem Stand, an dem fast nur Einheimische waren. Ist schon etwas abenteuerlich vom Ablauf für uns gewesen. Man hält das Bargeld unter einem Brett in den Laden (kann es aber die ganze Zeit sehen). So machten das alle, die gerade ganz vorne waren. Es zeigten also ganz viele Hände ihre Scheine in die Wechselstube. Dann wurde das Geld genommen, gezählt und mit einem Taschenrechner umgerechnet und anschließend gezeigt was ich bekommen würden. War ok und so bekam ich die angegebenen nepalesischen Rupien. Dasselbe dann noch für Miri.

Vor dem Flughafen warteten ganz viele Guides auf ihre Teilnehmer und wir erblickten schnell unseren und liefen zu ihm. Ein weiterer brachte uns und noch ein paar andere als Teilgruppe zum Transporter. Als wir alle im Transporter waren, ging es durch die abenteuerlichen Straßen von Kathmandu bis zur Durban Road, zum Hotel Annapurna. Abenteuerlich, durch das Gehupe und die freie Auslegung der Fahrspuren. Da wurden dann z. B. aus zwei schon mal vier Spuren gemacht. 🙃

Das Hotel ist schon älter und strahlte eine gewisse Eleganz im Eingangsbereich aus. Das die Eingangstür von einem Pförtner aufgemacht wird, um einzutreten, unterstrich dies. Eingecheckt war schnell, da alles gut vorbereitet war und so konnten wir auf das Zimmer.

Die Zeit bis zum Abendessen hatten wir u. a. mit umpacken genutzt. Gepäck, das wir für das Trekking nicht brauchten, kam in eine eigene Tasche, um sie in Kathmandu zu lassen. Dann wurden die Tasche für das Trekking und der Tagesrucksack gepackt. Für den Inlandsflug durften wir 15 Kg Gepäck mitnehmen. Allerdings aufgeteilt auf 10 Kg in einer Tasche und 5 Kg im Rucksack. D. h. Trekkingstiefel und zwei Bekleidungsschichten wurden für den nächsten Tag zum Anziehen zur Seite gelegt.

Vor dem Abendessen sind wir ein paar Meter die Durbar Marg hoch und runtergelaufen. Dann war es Zeit für das Abendessen. Das Abendessen ist zum ersten Kennenlernen der Gruppe in lockerer Atmosphäre gedacht und es sind keine Guides dabei gewesen, die sonst vielleicht zu viel zu den nächsten Tagen erzählt hätten. Nicht das das schlecht ist, es hätte vermutlich vom Kennenlernen abgehalten. Zu Essen gab es das traditionelle Dal Bhat mit viel verschiedenem Gemüse und Fleisch.


Die Reise bestand aus zwei Teilen. Die Hauptunternehmung war das Trekking im Himalaya. Danach kam die Erkundung von Kathmandu. Die Tage in Kathmandu können auch kürzer ausfallen, wenn der Flug zurück aus dem Gebirge nicht wie geplant stattfinden kann. Bei uns verlief die Reise wie geplant.


Resümee

Aus den zur Auswahl stehenden Trekkingtouren im Himalaya war die ausgesuchte genau die Richtige für uns. Die Mehrkosten für das Komforttrekking war nicht so extrem, da wir uns u. a. ein Zimmer teilten. Ein Einzelzimmer hätte fast 900 € mehr gekostet!

Die Reise von Mitte bis Ende März war ebenso genau richtig. Der Hauptansturm auf dieser Route erfolgt erst ab April und so waren wir fast immer die einzige Gruppe auf dem Weg. Lediglich am Anfang eine und an den letzten beiden Tagen in der ersten Stunde ein paar, die bergauf sind.

Nur ein kurzer Regenschauer und sonst meist Sonne. Der Schnee an den beiden Rückreisetagen machte es dann sogar noch zu etwas Besonderem für uns. Vom Wetter somit sehr gut gewesen. 😊

Die einfache Lebensart, die Freundlichkeit und die Fähigkeit, mit einfachsten Mitteln sehr schmackhafte Essen zuzubereiten, waren immer wieder aufs Neue faszinierend.

Genauso faszinierend wie die Natur. Berge, mehrere tausend Meter höher und das, obwohl wir schon mehrere tausend Meter über dem Meeresspiegel waren. Klare Luft und tolle Sicht. 😀

Kathmandu hat uns beiden dieses Mal gut gefallen. Dass wir mit der aufwachenden Stadt diese erkundeten, machte den Wechsel vom Trekking zur Stadt sehr angenehm.

Gerne wieder. Mustang wäre da mein Favorit für das nächste Mal.


Karten

Die Touren wurden mit einem Smartphone aufgezeichnet und daher ist die Genauigkeit schwankend. Zum Zeigen der Strecken finde ich sie ausreichend.

Die Kartendarstellungen basieren auf der Anzeige in Trailrunner Mini mit OpenStreetMaps.


Lektüre

Völlig unvorbereitet bin ich seltenst unterwegs. So hatte ich mir für Nepal ebenfalls ein Buch zugelegt.

Titel: Nepal
Auflage: 3. Auflage, 2016
ISBN: 978-3-89794-356-8
Autor: Ray Hartung
Verlag: Trescher Verlag


Die Bilder im Bericht sind von mir (Canon 6D Mk2) und von Miri (Fuji X-T1).


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Belgien – Gent, Brügge und die Küste – April 2022

Seit Anfang des Jahres nicht mehr weg gewesen, so geht das aber nicht weiter in diesem Jahr! Ostern bot sich mit den Feiertagen geradezu an, für ein paar Tage zu verreisen. An eine Küste, Seeluft schnuppern war die Vorstellung von uns – einer Freundin und mir. Nach Norddeutschland an die Nord- oder Ostsee wäre eine Option. Nun waren wir beide im letzten Jahr schon in Schleswig Holstein an der Nordsee und ich sogar auch schon an der Ostsee bei Lübeck. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass von Frankfurt aus eine andere Nordseeküste näher liegt.

Wieso also nicht nach Belgien? Wir waren uns schnell einig, dass das unser Ziel sein sollte. Wenn man schon in Belgien an der Küste ist, liegt Brügge für einen Tagesausflug nicht fern. Ein Ex-Kollege von mir, welcher aus Gent kam, pries mir Gent also schöne Alternative zu Brügge an. Gent liegt von uns aus näher und wir könnten somit die Anreise verkürzen. Da wir uns für keine der beiden Städte entscheiden konnten, planten wir beide in die Reise ein.

Diese Reise fällt von den letzten heraus, da es keine große geplante Wanderung gab und wir uns einfach treiben lassen wollten. Eine kurze Flucht vor dem Alltag, die am Mittwoch vor Ostern starten sollte. OK, ein wenig geplant haben wir schon. Die meisten Übernachtungen waren Zeltübernachtungen und die Planung bezog sich auf das Frühstück und Abendessen. Fast alles hierzu kauften wir vorab ein, um vor Ort nicht noch groß Zeit mit Einkaufen verbringen zu müssen.

Der Mittwoch kam näher, immer näher. 😀


13. April – Gent

Es sollte ein relaxter Urlaub werden. Daher war die Abreise erst für 8:00 Uhr angesetzt. Nachdem Svarta gepackt war, fuhren wir entspannt und ohne Hektik los. Vor Köln war eine Pause angedacht und ein Schild auf der Autobahn kündigte uns die nächste Raststätte an. Ja, die nehmen wir. Nun, hätten wir, wenn wir die Ausfahrt vor lauter LKW’s gesehen hätten. Die nächste halt. Wir näherten uns Köln und kamen jedoch in einen stockenden Verkehr, der uns um Köln begleitete. Die erste Raststätte auf der Autobahn nach Aachen war dann unsere.

Groß gefrühstückt hatten wir beide vor der Abfahrt nicht und diese Pause war somit unsere Frühstückspause. Melli hatte dazu ein paar Brote geschmiert. Einen Kaffee dazu kauften wir in der Raststätte. Das Frühstück draußen in der Sonne war angenehm.

Weiter auf der Autobahn nach Belgien. An den Schildern im Navi konnten wir schon die Grenze erahnen. Da kamen auch schon die ersten realen Schilder und wir waren in den Niederlanden! Die Navi-Route führte uns über einen Schlenker durch die Niederlande und dann nach Belgien. Um Brüssel wurde es wieder ein stockender Verkehr. Danach, bis Gent, war die Fahrt entspannt.

In Gent wäre unser Weg zum Hotel nicht so kompliziert, wenn die Baustelle, auf die wir trafen, nicht gewesen wäre. Die Straße, in der das Hotel liegt, war zum großen eine Baustelle bis kurz vor dem Hotel und für den Verkehr nicht nutzbar. Somit mussten wir uns dann für die letzten Straßen bis zum Hotel einen Weg nach Gefühl suchen. Wir parkten kurz in einer Seitenstraße und liefen zum Hotel, um uns zu anzumelden. Den kostenpflichtigen Parkplatz in der Tiefgarage nutzten wir, um so unser Gepäck nicht durch Gent tragen zu müssen. Im Vergleich zum nächstgelegenen Parkhaus waren es auch nur 2 € Unterschied. Dass wir direkt einchecken konnten, lag auch an dem stockenden Verkehr bei Köln und Brüssel. So wurde die leicht längere Anreise dann sogar zu unserem Vorteil. Das Zimmer war klein, für uns aber ausreichend und für den Preis am Rand der Altstadt ok. Ach ja, es war das IBIS Gent Centrum Opera.

Wir brachten also unser Gepäck aufs Zimmer, machten uns kurz frisch und los ging es in die Altstadt, die kurz hinter dem Hotel beginnt. Hier sind wir erst geradeaus und dann bei der ersten Brücke über die Leie, den Fluss der durch Gent geht und sich in viele Kanäle teilt. Auf der anderen Flussseite folgten wir dem Weg bis zur nächsten Brücke und zurück in die Altstadt. Dort gelangten wir zum Korenmarkt, einem der zentralen Plätze, an dem sich die alte Kirche Sint Niklaskerk anschließt. An der Kirche vorbei, über den Platz und am Ende des Platzes sind wir die erste Gasse nach links, hatte Melli doch etwas gesehen.

Es war der frühe Nachmittag und wir beide hatten Hunger. Was Melli gesehen hatte, war Frituur frans Hooiaard. Das, was bei uns die Bratwurst am Stand ist, sind in Belgien die Frieten, meist mit Sauce. Genau das war dann auch, was wir bestellten. Wobei das mit der Sauce gar nicht so einfach war, es gab reichlich verschiedene und die sagten uns bis auf zwei alle nichts. Wir waren erst einmal glücklich, hatten wir doch was typisch belgisches zum Essen und dann sogar noch einen der wenigen Sitzplätze ergattern können.

Gestärkt waren wir nun für weitere Erkundungen von Gent. Wir folgten erst der Gasse, in der wir waren zum Fluss, überquerten diesen und zwei Brücken später sind wir wieder zurück. Dabei kamen wir an einer Wasserburg vorbei, die wir auf unserer Schleife danach erneut, nur von der anderen Seite aus wieder erreichten. Von hier sind wir über ein paar Seitengassen dann wieder zur Leie gelangt und über eine Brücke auf die andere Seite. Kurz danach erreichten wir den Vrijdagmarkt. Ein riesiger Platz, auf dem auch ein Wochenmarkt an manchen Tag stattfindet. An diesem Mittwoch jedoch nicht.

Von dort sind wir quer durch die Innenstadt bis zur Kathedrale St. Bavo. Hier noch ein wenig hin und her und dann in einer Seitengasse hinter der Kathedrale und dem anschließend Platz abgebogen. Dort befindet sich das Café Koffeine. Ein Café mit sehr vielen verschiedenen Kaffeesorten und wie wir erkennen konnten ein beliebter Ort für einige zum Arbeiten und/oder Lernen. Wir machten hier eine Pause und tranken etwas. Dabei überlegten wir, wo wir als Nächstes hingehen könnten. Auf der Karte entdeckte ich einen Park mit angrenzenden Ruinen. Dort sind wir dann auch hingelaufen. Es ist der Coyendanspark. Die Ruine ist der Rest einer alten Kirche und die Bäume/Sträucher des anschließenden Parks sind so gepflanzt, dass die Mauern der ehemaligen Kirche abgebildet sind. Dies kann man auf einer Landkarte sehr gut erkennen – vor Ort nicht so direkt. Auf alle Fälle war es hier außerhalb der Altstadt deutlich ruhiger und bot einen angenehmen Kontrast.

So langsam sind wir nun wieder in die Altstadt und über eine Schleife auf der anderen Seite des Platzes zur Kathetedrale St. Bavo gelangt. Ziel war jedoch nicht der Platz, sondern das Hawaiian Poke Bowl. Wir hatten nämlich Hunger.

Pappsatt sind wir ziemlich direkt zurück zum Hotel.

Ungefähr eine Stunde später, die Dunkelheit brach gerade an, machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt zum Het Waterhuis aan de Bierkant. Wir waren in Belgien und da gehört ein Bierchen doch zur Pflicht. OK, es waren dann jeweils drei für jede von uns. Beim Preis sollte man eher die Augen zu machen – sechs Bierchen waren rund 33 €! Aber was für Bierchen! Wir hatten auf der Bierkarte die Auswahl aus 180 Bieren und wie uns auf Nachfrage gesagt wurde, gibt es dazu 150 verschiedene Biergläser. D. h. Fast jedes Bier hat sein eigenes geformtes, bedrucktes Glas!

Nach diesem Erlebnisreichen Tag sind wir in das Hotel zurück und in die Betten gefallen.

Worauf man bei einem Gang durch Gent achten muss, sind die Radfahrer. Fiets, das entsprechende Wort in Flandern dazu. Sehr, sehr viele gibt es hier davon und sogar viele Singelspeed Räder. Das sind mit die puristischsten, mit nur einem Gang und alles was nicht nötig ist, wird weggelassen. So wie ich eines habe. 😀


14. April – Gent und Küste

Nachdem es spät ins Bett gegangen war, sind wir nicht allzu früh aus selbigen wieder aufgestanden. Melli hatte gut geschlafen, ich nur mäßig, da das Bett mir zu kurz und zu weich war.

Für das Frühstück hatten wir uns bewusst gegen das Buffet im Hotel entschieden. Ein paar Häuser weiter liegt das Luv l’Oeuf. Dieses ist u. a. für sein Frühstück gut bewertet und so sind wir dorthin gelaufen. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass das dort angebotene Frühstück nicht dem entsprach, was wir erwarteten. Es gibt eine kleine, feine Auswahl, aber eben nicht zu unserer Vorstellung passend.

Somit verliesen wir das Luv l’Oeuf und liefen in die Altstadt um dort ein Café zu suchen. Kaum hinter der ersten Brücke zur Altstadt sah Melli in der ersten Seitenstraße ein „Café“, das ich nicht direkt als solches erkannt hatte. Hier gibt es ein All-You-Can-Eat-Frühstück und damit eigentlich keine Auswahl. Wir sind das Experiment eingegangen und fanden uns in dem einzigen Innenraum des Olé Pistolet wieder. Ein paar Tische unterschiedlichster Art mit genauso verschiedenen Stühlen prägten das minimalistische Bild des Raumes. Der Betreiber begrüßte uns und meinte, er käme gleich, da er noch zwei Frühstücke zubereiten müsse. Einen Kaffee bekamen wir jedoch schon kurz danach.
Als er dann Zeit hatte, ein paar Minuten später, kam er nicht nur mit der kurzen Speise- und Getränkekarte, sondern erklärte zusätzlich noch alles. Wir entschieden uns für das Frühstück ohne zusätzliche Eier o. ä. Was wir dann bekamen, war ein Tablett mit vielen verschiedenem süßen und herzhaften und ein Körbchen mit Brot, Brötchen und Croissants. Das war genau das, was wir für diesen Tag von einem Frühstück erwartet hatten. 😀 Während wir frühstückten erkundigte er sich zwischendurch, ob alles passt oder wir noch etwas benötigen. Die Menge war für uns so schon ausreichend.

Gesättigt hatten wir noch kurz überlegt, ob wir zum Belfort oder der Kirche laufen und dort auf den Turm, um über Gent zu schauen. Wir entschieden uns jedoch dagegen und sind in das Hotel zurück. Nachdem alles gepackt und ausgecheckt war, traten wir die weitere Reise an die Küste an, die von Gent nicht so weit entfernt ist.

Ausgesucht hatten wir uns vorab den Campingplatz Esmeralda in Wenduine. Wobei dieser und zwei weitere Anlagen nicht an Wenduine, sondern an Blankenberge angrenzen. Wir kamen in der Mittagspause an und konnten somit erst einmal nicht einchecken. Daher nutzen wir die Zeit und hatten uns die Sanitäranlagen angesehen. Sah einfach aus und uns viel direkt auf, dass die Toiletten kein Papier hatten. Hm, das kennen wir so nicht. Wir überlegten und fuhren daher zu einem Campingplatz in Blankenberge, den wir als Alternative herausgepickt hatten. Auch hier war kein Toilettenpapier vorhanden und die Sanitäranlage machte ansonsten einen ähnlich sauberen Eindruck. Da dieser Campingplatz jedoch weiter weg liegt vom Strand sind wir zurück und kauften unterwegs – na was? Richtig, Toilettenpapier. Einen dritten Campingplatz hatten wir auch noch aufgesucht und ebenfalls hier dasselbe Bild der Sanitäranlage erhalten. Somit gab es für uns keinen Unterschied in Bezug auf die Sanitäranlagen und wir sind zurück zu unserem eigentlich gewählten Campingplatz Esmeralda.

Die Anmeldung war nun auch direkt möglich. Wir wählten die zusätzliche und kostenpflichtige Karte für die Schranke, um mit Svarta auf den Campingplatz fahren zu dürfen. Die freundliche Dame an der Rezeption erklärte uns nach der Anmeldung vor dem Gebäude noch wo wir was finden und zeigte uns auch den Weg zur Zeltwiese.

Wir hatten sogar Glück und konnten direkt an der Zeltwiese parken. Das hatten wir gehofft, da einige Lebensmittel im Auto bleiben sollten. Das Aufbauen der Zelte, auf der leeren Zeltwiese, war schnell erledigt.

Nicht ohne Grund hatten wir die Nähe zum Meer gesucht und schon beim Aufbau der Zelte spürten wir die salzige Seeluft. Nachdem die Zelte gestanden hatten, sind wir die 500 Meter bis zur Brücke gelaufen. Diese Brücke über die Landstraße und der daneben liegenden Straßenbahnlinie fällt architektonisch heraus. Die seitlichen Holzbalken sind auf den ersten Blick wirr miteinander verbunden. Wichtig für uns, ist, dass wir somit sicher in die Dünen kommen konnten und mit dem weiterführenden Holzweg über diese hinweg. Am Ende des Holzweges, noch in den Dünen, wechselte ich die Schuhe. Melli hatte die Barfußschuhe bereits am Campingplatz angezogen, ich nun oben in den Dünen. Vor uns lag der Strand und ungefähr 6 Meter durch weichen Sand die Düne herab hatten wir diesen erreicht. Meer, Salzluft! 😀

Wir sind im unteren, von Ebbe und Flut gekennzeichneten Bereich nach links, nach Wenduine gelaufen. Dieser untere Bereich ist zum laufen angenehmer, da hier der Sand fest ist. Durch die Priele mussten wir aufpassen, das wir nicht plötzlich am Ende auf einer Sandbank, umgeben vom Meer landen. Dadurch, das der Strand hier fast gerade verläuft, ließ sich das gut im Voraus erkennen, wenn wir wieder etwas mehr zu den Dünen gehen sollten.

Die ersten Gebäude von Wenduine waren nach etwas über einem Kilometer Strandspaziergang erreicht. Wobei das wirklich erste Gebäude war eine Surferschule mit zugehörigem Café/Restaurant im entsprechend lockeren Stil. Das Surfing Elephant wurde dann auch direkt von uns angesteuert. So am Nachmittag geht schon ein Kaffee, ein Kakao mit Waffel. Bei dem angenehmen Sonnenschein natürlich im Freien. Ja, so passt das mit Meer, Sonne und was zum Genießen. 😀

Von hier sind wir zum nebenan verlaufenden Wellenbrecher und auf diesem bis zum Ende gelaufen und somit vom Meer umgeben gewesen. Wir sind dann noch weiter, bis zum anderen Ende von Wnduine, bevor es zurück ging.

Nun traten wir den Weg über die Promenade bis zur Surferschule zurück an. Von dort kamen wir auf den ausgewiesenen Weg auf der Dünenseite zum Landesinneren, welcher auf halber Höhe bis zur Brücke verläuft. Eigentlich ganz nett, da es hier nicht so windig war. Eigentlich, da wir immer wieder durch Schwärme von kleinen Mücken kamen. 😒 Über die Brücke und ein paar Minuten später waren wir wieder bei unseren Zelten.

Das Laufen in den Barfußschuhen am Strand ist sehr angenehm. Luftig und leicht und dennoch kommt man gut voran. Auf dem harten Boden des Rückweges waren sie ok, aber nicht mehr ganz so lässig. So zumindest mein erster Eindruck.

An diesem Abend stand unser erstes Campingabendessen bevor. Griechische Reisnudeln mit Paprika und Tomaten. One Pot, einfach zuzubereiten und an der frischen Luft lecker. Dazu hatten wir eine Decke zwischen den Zelten ausgebreitet und uns dick eingepackt. Mit der untergehenden Sonne wurde es kühler und ein leichter Wind blies auf dem Campingplatz.

Zufrieden sind wir Abends in die Zelte und Schlafsäcke.

Tour: ~7 Kilometer


15. April – Brügge und Küste

Guten Morgen. Unser übliches Campingfrühstück, Porridge mit Apfel und Banane war schnell gemacht. Ein wenig frisch war es an diesem Morgen und die Wiese sowie die Zelte von Außen leicht feucht. Das hielt uns jedoch nicht ab, im Freien zu frühstücken.

Wir packten alles für den Tagesausflug nach Brügge. Der Parkplatz am Rand der Altstadt von Brügge liegt gerade einmal 30 Minuten vom Campingplatz entfernt. Entsprechend schnell waren wir dort. Die Sonne begrüßte uns an diesem Vormittag in Brügge. Da der Begijnhof nicht weit vom Parkplatz entfernt liegt, war dies unsere erste Anlaufstelle. Der Begijnhof ist einer von 26 Höfen der Beginen in Flandern – den Angehörigen eines Laienordens und dieser Begijnhof existiert seit 1230. Ein friedliches Ensemble, mitten in der Stadt.

Vom Begijnhof folgten wir einer Straße und stießen am Ende auf eine der Flaniermeilen zur Altstadt. Auf dieser und auch zuvor schon sind wir an einigen Chocolate Geschäften vorbeigekommen. Hier stoppten wir an einem und wagten den Schritt hinein. Uns erwartete ein großes Angebot und am Ende des Verkaufsraumes konnten wir sogar der Herstellung zusehen. Wir entschieden uns für eine Kleinigkeit zur Probe, die wir direkt davor vernaschten.

Die Altstadt war mit dem Überqueren des Kanals erreicht. Hier liefen wir wieder frei Nase über verschiedene Gassen bis zum zentralen Marktplatz und erreichten so auch den Belfort.

Hier überlegten wir auf den Belfort hochzugehen. An der Kasse war eine Schlange und daher schauten wir zuerst Online nach. Siehe da, die Tickets kann man auch Online kaufen. Leider muss dazu zuerst ein Zeitraum ausgewählt werden. Der nächste mögliche Zeitraum war jedoch erst Nachmittags und da wir uns durch die Stadt fliesen lassen wollten, passte ein fixer Termin nicht so wirklich. Auch mit dem Hintergrund, dass bis hierher schon mehr Menschen in der Stadt unterwegs waren, als dass wir es entspannt nennen konnten. Einen Blick konnten wir noch auf den Kassenautomaten werfen, bevor es weiterging. Die Anzeige dort war identisch mit der auf der Webseite.

Vom Marktplatz liefen wir eine Straße entlang um kurz danach auf den großen Platz an der sich die Stadthalle und eine Basilika befinden zu gelangen. Hier gerade weiter und über einen Rechtsschlenker führte uns eine Gasse über einen Kanal. Diesem sind wir gefolgt und waren bald darauf wieder an der Stadthalle. Dieses Mal nur von der anderen Seite.

Ein Zickzack am Kanal entlang und einer Straße nach rechts folgend waren wir wieder am Marktplatz.

Wir gingen jetzt die Steenstraat, eine Haupteinkaufsstraße vom Markt weg. So langsam war uns nach etwas zu Essen. Auf dieser Straße und einem kleineren Platz an der Straße gab es jedoch nichts Kleines und so sind wir über Seitenstraßen zur Sint-Amandsstraat gekommen. Eine schön gepflasterte Straße mit Restaurants, die uns zum Marktplatz geführt hätte. Hätte, den gleich im zweiten Gebäude war die Potato Bar. Richtig, hier gibt es Frieten mit einer sehr großen Auswahl an Saucen und Toppings. Wir bestellten zwei mittlere Frieten und zwei unterschiedliche Saucen, die wir gemeinsam verwendeten.

Nach dem Snack liefen wir mehr oder weniger direkt zurück zum Parkplatz. Obwohl wir gefühlt weniger Fahrräder (Fiets) gesehen hatten, gibt es dennoch in der Innenstadt ein eigenes Fahrradparkhaus!

Somit waren wir am frühen Nachmittag wieder am Campingplatz und ich bereitete mir einen Kaffee zu. Gut das wir erst Gent und dann Brügge besucht haben. In umgekehrter Reihenfolge hätten wir Gent bestimmt ausgelassen. Es war uns dann doch etwas zu viel in Brügge los, als dass wir noch gerne länger dort geblieben wären.

Wir hatten nun reichlich Zeit bis zum Abendessen und nutzten dies für einen weiteren Spaziergang am Strand. Dieses Mal direkt vom Campingplatz aus mit den Barfußschuhen. Der Weg zum Strand war uns bekannt und im Gegensatz zum Vortag sind wir am Strand nach rechts gelaufen. Ganz gemütlich. Im nahen Blankenberge wird der Strand von einem großen Kanal unterbrochen. Zum Glück fährt hier ein Boot mit Außenbordmotor als Fähre. Für einen Euro pro Person auch nicht wirklich teuer und unser Rüberkommen auf die andere Seite des Kanals.

Auf dem Holzweg am Rand des Kanals sind wir bis zum Ende gelaufen. Dort ist der Steg stark verbreitert und es befindet sich sogar ein Restaurant dort. Abgesehen davon hat man hier einen guten Blick auf die Gebäudefront, die Blankenberge zum Strand hin abgrenzt. Zurück am Strand trafen wir auf ein paar Schaukeln und einem Spielplatz. Da die Schaukeln frei waren haben wir es uns nicht nehmen lassen diese zu nutzen. 😀

Wir sind am Strand weiter und nach einer Strandbar vom Strand weg in die Stadt abgebogen. Durch die Häuserfront hindurch kamen wir an einem Park vorbei und stießen direkt auf die Hauptstraße. Diese überquerten wir, um zum Azur zu kommen. Nein, keine Frieten und auch keine Waffeln gibt es hier. Es ist ein Fischgeschäft, in dem wir ein Fischfilet und ein paar Gambas kauften.

Mit unserer Beute sind wir dann an der Hauptstraße bzw. oberhalb des Jachhafens entlang gelaufen, um wieder zum Strand zu kommen. Der weitere Weg bis zum Campingplatz war am Strand entlang, über die Brücke und zum Campingplatz.

Kurz nach unserer Ankunft haben wir dann mit den Vorbereitungen zu unserem Abendessen begonnen. Eine Fischsuppe mit Gambas und viel Gemüse.

Tour: Am Strand – ~7 Kilometer


16. April – Strand

An diesem morgen war ich relativ früh wach und beschloss daher mir einen Kaffee zu machen und mich damit in mein Zelt bzw. Schlafsack zurückzuziehen und die digitale Tageszeitung zu lesen. Melli schlief noch und ich wollte sie noch schlafen lassen.

Einige Zeit später hörte ich erste Töne aus dem Nachbarzelt und kurz darauf schaute Melli noch leicht verschlafen aus dem Zelt. Während sie sich zu den Sanitäranlagen aufmachte, bereitete ich langsam alles für das Frühstück vor den Zelten vor. Die Sonne kam und ich hatte Zeit unsere Campingplatzbesucher zu fotografieren. Enten und Krähen waren oft auf der Zeltwiese zu sehen. Ein Zeichen dafür, wie ruhig es noch war im April auf dem Campingplatz.

Es sollte eine Strandwanderung werden an diesem Tag und so sind wir nach dem Frühstück den uns bekannten Weg zum Strand gelaufen. Am Strand nahmen wir den Weg Richtung Frankreich. Frankreich war nun nicht wirklich unser Ziel, wir wollten einfach so lange laufen, wie wir Lust hatten.

Somit folgten wir dem Strand bis Wenduine und kamen am Surfing Elephant vorbei. Es war zu früh, um jetzt schon hier eine Pause zu machen und so sind wir weiter an Wenduine vorbei. Zwischen Wenduine und dem nächsten Ort De Haan waren am Morgen nur wenige unterwegs.

Noch vor De Haan suchten wir die Düne für eine Snackpause auf. Im weichen Sand mit Ausblick auf die Küste eine sehr angenehmer Pausenort.

In De Haan machten wir eine Trinkpause und sind dazu zur Catalaya Beach Bar gelaufen. Hier bestellten wir einen Kakao. Es war teils schon deutlicher Wind unterwegs gewesen. Vor der Bar jedoch saßen wir geschützt vor dem Wind in der Sonne. Diese Beach Bar ist im Gegensatz zum Surfing Elephant eine reine Beach Bar und hat nicht das lockere Surfer-Feeling, sondern eher etwas in Richtung gesehen werden.

Nach dem Kakao sind wir hoch zur Promenade, um zu schauen, was es hier in De Haan so gibt. Die Promenade ist wie in Blankenberge und Wenduine mit hohen Gebäuden vom restlichen Ort abgegrenzt. Für Urlauber mit Zimmer zum Meer bestimmt schön, ansonsten eher nicht. An einem Stand an der Promenade haben wir uns brav angestellt und je ein Eis gekauft. Melli schickte darauf ein Foto vom Eis einer Freundin. Zurück kam die Frage, ob wir in De Haan seien. Wie? Woher weiß sie das? Die Antwort kam mit der nächsten Textzeile. Das Gebäude im Hintergrund des Bildes hatte sie erkannt als das, in welchem sie für einige Zeit gewohnt hatte. So klein ist doch die Welt.

Am Ende der Promenade kamen wir wieder zum Strand. Ab hier war der Weg etwas mühsamer. Die Flut hatte ihren Höchststand und daher gab es nur einen kleinen Saum mit festem Sand. Somit mussten wir immer wieder in den weichen Sand ausweichen und das Laufen dort ist schon anstrengender.

Ungefähr in der Mitte zwischen De Haan und Bredene wurden wir von einem Bauarbeiter gestoppt. Er erklärte uns, dass im folgenden Abschnitt Bauarbeiten wegen Treibsand sind und wir daher auf die Dünen ausweichen sollen. Gesagt, getan. Wir folgten wie ein paar andere nun einem Weg an der Dünenkante zum Strand für einige Zeit, bis wir eine Pause einlegten. Nach der Pause nahmen wir einen in der Mitte der Dünen verlaufenden Weg und sind, nachdem wir an einigen Sonnenanbetern vorbeigekommen waren, zurück zum Strand. Es war zwar noch nicht das Ende der Baustelle, aber direkt am Rand zu den Dünen konnten wir bis zum Ende der Baustelle ohne Probleme laufen.

Kaum waren wir hinter der Baustelle, sind wir direkt zum Wasser herunter. War es doch viel angenehmer hier zu laufen. Bei Bredene trafen wir wieder auf eine Strandbar. Diese entpuppte sich jedoch als ziemlich voll und es war kein freier Tisch zu sehen.

Von hier führt ein Weg durch die Dünen und unter der Straßenbahn durch in die Innenstadt, welchen wir nahmen. Wir hofften in der Straße weiter in den Ort hinein ein Café zu finden. Die, die wir gesehen hatten, waren jedoch alle überfüllt.

Am letzten Café haben wir dann noch ein paar Menschen in Kostümen für den Osterumzug gesehen. In ihren farbenfrohen Kostümen auch nicht wirklich zu übersehen. Für uns hieß es nun aber wieder Richtung Strand zu laufen. An der Hauptstraße, welche parallel zum Meer verläuft, liefen wir einige Zeit, bis wir das Tearoom De Golf erreichten. Ein kurzes Studium der Karte zeigte uns, dass wir hier genau richtig sind. Also rein und einen Tisch am Fenster genommen. Wir bestellten uns je einen Latte Macchiato und eine Waffel als Abschluss der letzten Tour für diesen Kurztrip.

Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle, die wir zuvor schon vom Strand zur Stadt passierten, kauften wir Feta für das Abendessen ein. Am Kartenautomaten waren wir etwas irritiert. Eine Karte für eine bestimmte Strecke gab es nicht. Wir konnten nur eine Pauschalkarte ziehen für 2,50 €. Da es keine Option gab, kauften wir diese Karten. In der Straßenbahn wird diese registriert und ist dann, wie wir erfahren haben, für eine bestimmte Zeit gültig. Für unsere Fahrt bis Wenduine war diese völlig ausreichend.

Unsere Fahrt auf der längsten Straßenbahnlinie der Welt war bei den ersten Haltestellen ziemlich ruppig, so stark wurde gebremst. Da hatten es wohl einige nicht so eilig, über die Gleise zu kommen. Bei einer Station ist der Straßenbahnführer sogar außen bis nach hinten gelaufen und wieder zurück. Anschließend gab es eine sehr energische Ansage, dass Rauchen, Essen und Trinken in der Straßenbahn verboten sind. Bei der deutlichen Ansage war zu vermuten, dass im zutreffenden Fall Fahrgäste auch heraus gebeten werden würden. Wie auch immer, ab dieser Ansage war die Fahrt bis Wenduine eine normale Straßenbahnfahrt gewesen.

Der Campingplatz liegt genau zwischen dem letzten Halt in Wenduine und dem ersten in Blankenberge. Wir nahmen die letzte Station in Wenduine und kamen beim Surfing Elephant heraus. An diesem vorbei sind wir am Strand und dann über die Brücke zum Campingplatz gelaufen.

Das heutige Abendessen bereiteten wir früher, wie an den Tagen zuvor zu. Es gab eine griechische Nudelpfanne – Nudeln mit Aubergine, Zucchini und Feta. Wir hatten am Tag zuvor schon gesehen, dass andere sich beim Campingplatzrestaurant Biere holen und so ist Melli losgezogen und kam mit zwei großen Gläsern frisch gezapften Bier zurück. So macht das Kochen doch gleich noch mehr Spaß. 😀

Wir waren mit Essen und Spülen fertig, als die Sonne sich langsam mit einem roten Himmel verabschieden wollte. Wir machten uns gleich zügig auf den Weg zum Strand, um unseren letzten Sonnenuntergang für uns an der Küste in den Dünen zu verbringen.

Tour: ~15 Kilometer.

Da die Straßenbahn die gesamte Küste entlang fährt, kann man diese jederzeit für den Rückweg nehmen und muss sich daher keine Gedanken machen, ab welchem Punkt man umkehren sollte.


17. April – Heimreise

An diesem Morgen sind wir verhältnismäßig spät aus den Schlafsäcken gekrochen. Wir frühstückten in der Morgensonne gemütlich und fingen danach an alles ohne Hektik abzubauen und zu packen.

Die Zeltnummernschilder und die Karte für die Schranke hieß es noch abzugeben. Daher sind wir zuerst aus dem Campingplatz gefahren, was nur mit Karte geht und Melli hat dann die Schilder und die Karte abgegeben während ich das Navi fütterte.

Bei der Abgabe wurde Melli sogar mit Vornamen angesprochen und gefragt, ob alles ok war. War es. Die 30 € Pfand gab es ohne weitere Nachfrage zurück.

Die Heimfahrt war fast identisch mit der Anfahrt. Da es Ostersonntag war, war auf den Autobahnen nicht allzu viel los. Die Mittagspause inkl. Tanken war hinter Brüssel. Von den wenigen Sitzplätzen des Restaurants konnten wir uns einen ergattern und aßen die gekauften Wraps in der Sonne.

Eine zweite Pause, bei der wir etwas naschten, vor allem aber die Beine vertraten, war bereits auf der A45 im Sauerland. Die restliche Fahrt bis nach Hause verlief relaxt und wir beide hatten noch ein wenig von der Nachmittagssonne zu Hause.


Resümee

Die Tage über Ostern waren eine schöne Auszeit für uns beide. Über die Reihenfolge der Stadttouren waren wir im Nachhinein ebenfalls glücklich, sie so getroffen zu haben. Umgekehrt wäre Gent für uns noch immer unbekannt. Dass zwischen den Stadttouren und am Nachmittag nach dem Ausflug nach Brügge ein Strandspaziergang an der frischen Seeluft möglich war, hat uns gut getan.

Sehr entspannt fanden und finden wir die Möglichkeit, die Straßenbahn an der Küste zu nutzen, die fast die gesamte Küste von Belgien abdeckt. Dass die drei größeren Küstenorte Blankenberge, Wenduine und De Haan, die wir kennengelernt haben, mit einer hohen Häuserfront zum Meer enden, hat von weitem etwas surreales und könnte aus einem Post-Apokalyptischen Film sein. Diese Fronten sind zum Glück nicht besonders lange und der Strand, die Dünen sowie das Meer dominierten unsere Strandspaziergänge.

Der gewählte Campingplatz war einer der wenigen, mit Zeltwiese und einer kurzen Entfernung zum Strand. D. h. aber auch, das es Morgens und Abends windig sein kann. Daran hatten wir beim Aufstellen der Zelte nicht gedacht, sondern eher an die Entfernung zum Parkplatz bzgl. der Nahrungsmittel im Auto. Mit entsprechender Kleidung war es jedoch nicht so tragisch.

Typisch Belgien – Frieten, Waffeln, Bier und Schokolade. Alles davon hatten wir und Frieten sowie Waffeln bewusst mehr wie einmal. 😀

Sonnencreme. Tja, die hatten wir dabei und auch unsere Nasen und das Gesicht eingecremt. Was wir beide vergaßen, waren die Hände. Durch den Wind am Strand waren wir gut eingepackt und die Sonne erschien dadurch nicht so intensiv wie sie war. Das ist nicht das erste Mal und wird vermutlich auch nicht das letzte Mal sein. 😂 Wir sind zwar lernfähig, aber auch vergesslich. 😅

Die Preise in Belgien lagen höher als wir sie aus Deutschland kennen. Dennoch haben wir uns nicht eingeschränkt und einen Bierabend gegönnt oder Frieten gekauft bzw. Café und Waffeln. Alles zusammen hat uns der Urlaub im Verhältnis nicht so viel gekostet. Das Campen und die Eigenverpflegung auf dem Campingplatz trugen ihren deutlichen Anteil daran. Wobei Campen und das Kochen für uns auch zu einem Erholungsurlaub gehört und keine Sparmaßnahme darstellt.


Die 1152 Kilometer Fahrtstrecke ist relaxt gewesen und hatten sich mit den entspannten Tagen in Belgien gelohnt.


Karten


#belgien #gent #brügge #wenduine #blankenberge #dehaan #bredene #kusttram #frieten #waffel #fiets #canon #canonr #caononef70300 #canonr16 #tamron #tamronsp35 #35mm

Camping Esmeralda

Belgien – Flandern – Wenduine
Camping Esmeralda – https://esmeralda-aan-zee.be/de/
Empfehlung – Ja – Toilettenpapier nicht vergessen!
April 2022

#camping #belgien #flandern #wenduine #dehaan #esmeralda


Für ein paar Tage an der belgische Küste, sollte es ein Campingplatz in der Nähe der Küste sein. Viele der dortigen Campingplaätze sind gefühlt zu nah an der Landstraße, welche die Küstenorte verbindet oder nicht für Zelte geeignet. U. a. auch wegen der Nähe zu Brügge viel die Wahl auf Camping Esmeralda in Wenduine.

Wobei Wenduine etwas irritierend ist, von der Ortsangabe. Dieser Campingplatz, wie auch ein weiterer sowie eine Campinganlage mit festen Hütten liegen am Ortsrand von Blankenberge. Camping Esmeralda liegt in der Mitte der verschiedenen Anlagen und ist daher, zumindest bezogen auf die Zeltwiese, etwas geschützt.

Zur Anmeldung parkt man vor dem Campingplatz. Während der Anmeldung kommt, dann die Frage, ob man eine Karte für die Schranke gegen eine tägliche Gebühr möchte. Mit Karte ist es möglich, das Auto in der Nähe der Zeltwiese zu parken. Ein Parken außerhalb ist kostenlos. Mit der Anmeldung erhält man ein Schild mit einer Nummer für das Zelt, sowie zwei Müllsäcke (Restmüll und Plastik).

Die Rezeption befindet sich rechts nach dem Campingplatzzugang. Dahinter ist ein kleiner Laden mit alltäglichem und frischen Backwaren. Hier ist auch ein kleiner Kiosk! Dahinter schließt sich ein Spielplatz für die Kleinen an.

Links vom Eingang geht ein Weg ab, an dessen Anfang die zwei Sanitärgebäude sind. Zwei, da die Duschen in einem, der Rest in einem anderen Gebäude ist.

Das linke Gebäude hat hinter dem Eingang in der Mitte einen großen Raum mit Becken und Ablagen für das Spülen des Geschirrs. Zu beiden Seiten befinden sich Durchgänge zu den Räumen mit den Waschbecken, getrennt nach Geschlecht. Pro Waschbecken ist eine Steckdose vorhanden. Am hinteren Ende des Hauptraumes sind noch zwei Sonderräume für Babys und Behinderte. Die Toiletten befinden sich links und rechts vom Gebäude und sind von außen zugänglich.

Achtung: Die Toiletten verfügen über kein Toilettenpapier. Dieses ist selbst mitzubringen. Bei den Armaturen zu den Waschbecken machte es keinen Unterschied, ob man den für Kalt- oder Heißwasser aufdrehte – es war immer kalt.

Insofern stellte sich die Frage, wie das mit den Duschen ist. Es gibt zwei Türen zu vermutlich zwei identischen Räumen mit den Duschkabinen. Im April ist es noch ruhig und so war die eine Tür immer verschlossen. Hinter der Tür, die außer Nachts immer offen ist, geht es durch eine Abtrennung in den Flur zu den Duschkabinen. Diese haben einen kleinen Vorraum und eine Stufe höher eine Duschtasse. Die Brause ist fest an der Wand montiert und für große Personen wie leider üblich zu niedrig. Immerhin lässt sich der Kopf etwas drehen. Zum Duschen werden Duschmarken benötigt, die man an der Anmeldung bekommt. Der Automat für die Dusche ist in dem kleinen Vorraum.

Wie war das mit dem heißen Wasser? Es gibt keine Armaturen in den Duschen. Das Wasser ist jedoch ordentlich warm und kommt mit reichlich Druck aus dem Duschkopf. Daher kommt man Abends gefühlt in eine Dampfsauna, wenn man den Duschraum betritt. Somit ist die Ablage der Kleidung nicht ganz einfach, da alles leicht feucht ist. In den Vorräumen gibt es zum Glück zwei Haken zum Hinhängen.

Morgens wird alles gereinigt. Ob es während des Tages nochmals gereinigt wird, ist nicht bekannt.


Die Zeltwiese

Eine Reservierung für die Zeltwiese ist nicht möglich, lt. Webseite findet sich jedoch immer ein Plätzchen. Bei unserer Ankunft war die Wiese komplett leer. Während unseres Aufenthaltes kamen immer wieder weiter Tagesgäste mit Zelten dazu. Die Wiese ist gepflegt und die Hering lassen, sich ohne Mühe in den Boden drücken. Ein Auto kann in der Nähe bzw. wenn man Glück hat direkt an der Zeltwiese geparkt werden.

Am Kiosk ist es möglich sich ein Bier zu kaufen und mit Glas auf die Zeltwiese zu gehen.

Es gibt auf dem Gelände noch ein weiteres Gebäude mit einer Bar in einem riesigen Raum. Dort sind mehrere Billardtische und soweit ich erkennen konnte ein paar Dartscheiben.

Was leider nicht vorhanden ist, ist ein Raum um bei schlechtem Wetter kochen und essen zu können.

Italien – Venezien – Gardasee und Venedig – Oktober 2020

Ende 2019 hatte ich mich mit den Kosten und dem Design eines neuen Bades beschäftigt. Als alles stand war es gar nicht so einfach noch Handwerker zu finden. Entweder viel zu teuer oder „Wir verbauen nur, was wir bereitstellen“. Letztere wäre ja ok, wenn sie genau dazu in der Lage wäre. Es hat sich dann jedoch noch ein Unternehmen gefunden und das konnte mir dann auch tatsächlich noch für 2020 einen Termin nennen. Ende September sollte es losgehen.

Zuerst dachte ich, es wäre vielleicht nicht schlecht, genau während dieser Zeit in den Urlaub zu verschwinden. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass eine tägliche Kontrolle mehr als gut war. Da kann man am Anfang alles erzählen, Zeichnungen vorlegen und es wird dann doch nicht so gemacht. 😖 Daher durften die Handwerker gelegentlich mehr machen, bis es so stimmte, wie ich es wünschte.

Wie absehbar war, dass nur noch die Endmontage der Armaturen fehlten, schaute ich nach einem Urlaubsziel. Die Duschabtrennung (Glaswand) und Schiebetür sollten eh später kommen (Lieferzeiten).

Fast drei Wochen ohne eigenes Bad!

Schon länger hatte ich ein Auge auf Cinque Terre in Italien geworfen. Eine Vorstellung der Touren hatte ich auch. Für diesen Trip hatte ich mir eine feste Unterkunft in Levanto ausgesucht. Auf der Anreise sollte es eine Zeltübernachtung am Gardasse geben und auf der Rückreise in Südtirol.

Ohne Stopp wollte ich Tirol passieren, war es doch im Oktober zum Risikogebiet erklärt worden (Pandemie). Die Mautgebühr zahlte ich daher Online und für die Mautstationen registrierte ich mich mit Svarta beim ASFINAG.

Am 15. Oktober packte ich Svarta, sodass alles für den 16. Oktober, für die Abreise vorbereitet ist.


16. Oktober – Anreise Gardasee

Der frühe Vogel….
Für eine Fahrt ohne Hektik, stand ich früh auf, um genügend Zeit für Pausen auf der Fahrt zu haben. Beim morgendlichen Kaffee meldet sich direkt nach dem Einschalten auch gleich eine Freundin. „Ab morgen wird Cinque Terre zum Risikogebiet“. Neeee.

Unabhängig von meiner Einstufung war es ein No-Go durch eine Vorgabe meines Arbeitgebers. 14 Tage Gehaltsverzicht bei bewusster Reise in ein Risikogebiet. Was nun? Bei einem weiteren Kaffee prüfte ich die Lage und Venezien sowie Südtirol waren und sollten kein Risikogebiet werden. Hm, am Gardasee wollte ich ursprünglich eine Zwischenübernachtung einlegen. Wieso nicht einfach einige Tage dort verbringen. Die Zwischenübernachtung war am nördlichen Ende gedacht, für ein paar Tage dort dachte ich mir, dass das Südufer besser wäre. In Bardolino fand ich einen Campingplatz, der mir zusagte.

Also Gardasee. Ich packte noch mein Notebook ein und los ging es. Während der ersten Pause schrieb ich den Vermieter in Levanto an und erkläre, warum ich nicht kommen könnte. Während der Fahrt kam auch schon eine Antwort. Bei der nächsten Pause las ich sie. Die Buchung wurde ohne weitere storniert. Wenn ich später alleine nach Cinque Terre kommen werde, wird das sicherlich mit einer Übernachtung bei A’Taversa sein.

Kurz vor der österreichischen Grenze stoppte ich ein weiteres Mal. Die Fahrt bis hierher war hauptsächlich im Nieselregen. Nicht so pralle. Durch Tirol ging es ohne Stopp. Hier regnete es zwar nicht, dafür lag am Fernpass links und rechts schon Schnee. Gut, dass ich schon die Winterreifen montiert hatte. Durch die vorherige Registrierung konnte ich die Mautstation vorm Brenner ohne anzuhalten passieren. Kurz darauf kam eine Info E-Mail mit der Bestätigung und der Abbuchungsinformation zur Maut. Sehr angenehm diese Variante mit der Registrierung.

Kaum über den Brenner wurde es sonnig und deutlich wärmer. Es stellte sich direkt ein Urlaubsgefühl ein. 😀

Das war meine erste Italienreise mit dem eigenen Auto und der Nutzung von Autobahnen. Wie wird hier die Maut funktionieren? Eine vorherige Registrierung war leider nicht möglich. Vom Brenner ging es noch lange durch das dahinter liegende Tal, bis ich dann auf die erste Mautstation traf. Hier zieht man ein Ticket. Aha, so geht das hier.

Bei Affi (Gardasee Süd) verließ ich die Autobahn über einen großen Kreis und kam auf der anderen Seite der Autobahn an der Mautstation an. Ticket rein und dann artig bezahlen. Etwas fummelig ist es, das Rückgeld aus der Schale zu holen.

Nun ging es über Landstraßen über den unteren Ausläufer des Baldo direkt nach Bardolino. In Bardolino nach Norden und kurz nach dem Ortsende war dann auch schon der Campingplatz. Unterwegs hatte ich mir überlegt, ob ich die ganze Zeit zelten oder doch lieber eine feste Unterkunft nehmen möchte. Ich entschied mich für eines der Appartements mit eigenem Bad. Ein eigenes Bad nach fast drei Wochen – was Neues. 😀

Das Appartement war im oberen Stockwerk und der Zugang erfolgte über eine eigene außen liegende Treppe zu einem kurzen Flur zu den drei Appartements. Meines war rechts der Treppe und hatte zwei Fenster mit Seeblick. 😊 Nachdem ich alles in das Apartment gebracht hatte, bin ich eine Runde gelaufen, um mich dann dem Abendessen zu widmen.

Nach dem Abendessen schnappte ich mir das Notebook und suchte nach Wanderführern für den Gardasee, und zwar als E-Book. Bei Rother wurde ich fündig, kaufte diesen Wanderführer und lud ihn herunter. Nun konnte ich nachsehen, was es so um Bardolino für mögliche Touren gibt und hatte dann vier für die kommenden Tage herausgesucht.

Ein langer Tag und wenn man bedenkt, wo ich eigentlich hin wollte, mit deutlicher Änderung. Jedoch hatte ich seit dem Brennerpass ein gutes Gefühl, das Richtige gemacht zu haben und schlief beruhigt ein.


17. Oktober

Ein sonniger Tag begrüßte mich an meinem ersten Morgen am Gardasee. Die ausgesuchte Tour startet in Brenzone Sul Garda. Der Parkplatz ist oberhalb der Altstadt und das Navi zeigte mir dazu einen abenteuerlichen Weg durch Brenzone. Von der Hauptstraße bog ich dazu in eine sehr schmale und steile Straße ab. Am Ende der Straße trifft man auf die parallel zum See verlaufende Straße oberhalb von Brenzone. Der Parkplatz war nun nicht mehr weit.

Durch den Ort, über kleine Straßen, gelangte ich zu einem alten Mauleselweg (Mulattiere). Ein gepflasterter Weg, der nur eine Richtung kennt – nach oben. Nicht lange und ich entledigte mich einer Bekleidungsschicht. Die Fleecejacke war doch zu viel. Mit der Sonne und der Anstrengung war mir auch so warm genug.

Auf dem Weg kam ich an einzelnen Gebäuden vorbei. Sommerhäuschen und/oder Schutzhütten. Je höher ich kam, desto mehr führte der Weg durch den Wald. Der Weg endete an einer Kreuzung, an der es für mich nach links und somit weiter bergauf ging. Von hier allerdings nicht mehr so lange und ich kam aus dem Wald heraus und zu einigen Gebäuden. Hier war auch die Landstraße durch die Berge. An einer Bank machte ich Rast. Dazu packte ich mich wieder wärmer ein. Hier oben auf 1000 Höhenmeter im Val di Flies war es kühler und auch nebelig.

Das Ziel lt. Wanderführer ist eine Speckhütte auf der anderen Seite des Tals. Diesen kleinen Abstecher habe ich nicht genommen, sondern bin direkt wieder denselben Weg zurück bis zur Kreuzung gelaufen. Hier nun jedoch geradeaus weiter. Dieser Weg führt über sehr viele Serpentinen hinunter nach Casteletto. Den Ort streifte ich nur, um jetzt auf einem flacheren Weg nach Brenzone zu kommen. Auf einem Stückchen führte der Weg durch ein Gehege und ein paar Esel waren ziemlich neugierig und sind direkt zu mir gekommen. Einer stupste mich sogar ganz leicht mit seiner Schnauze. 😊

Vor Brenzone nahmen die Felder mit Olivenbäumen zu und bald waren diese auf beiden Seiten des Weges. Einige Bauern waren auf einem Hain fleißig bei der Ernte.

Durch Brenzone ging es über die Altstadt hinunter an den Gardasee. Die Altstadt ist nur über schmalen Gassen begehbar und liegt schön am Berg. Am Hafen fand sich ein Café und ein Platz in der Sonne.

Jetzt hieß es wieder durch die Altstadt zum Parkplatz zu laufen. In der Nähe des Parkplatzes geht eine Straße in die Berge ab. Das große Schild an der Kreuzung macht reichlich Einschränkungen in Bezug auf Geschwindigkeit aber auch welche Fahrzeuge hier durch dürfen. Das machte mich neugierig und so bin ich diese Straße in die Berge gefahren. Je höher ich kam, desto mehr nahm wieder der Nebel zu. Die Straße selbst war kurvig und schön schmal – genau das Richtige für einen MINI. Oben kam ich an der Landstraße heraus, die ich schon von der Wanderung kannte. Über diese bin ich dann nach Bardolino zum Campingplatz zurück.

Im Appartment kochte ich mir einen Kaffee und lief mit diesem in einem Thermobecher durch den Campingplatz zum See. Fast genau gegenüber dem Ausgang des Campingplatzes war ein Steg und dieser war mein Ziel. Hier machte ich es mir in der Nachmittagssonne gemütlich und trank den Kaffee (Titelbild!).

Ein erster schöner Tag, der mir zeigte, dass die Herbstsonne am Gardasee toll sein kann.

Bevor ich mich jedoch schlafen legte, drehte ich noch eine Runde an der Strandpromenade.

Tour: ~13,5 Kilometer, ~1000 Höhenmeter


18. Oktober

Tori del Benaco liegt nahe bei Bardolino und war damit schnell erreicht. Der Parkplatz in einer Parallelstraße zur Gardasena, der Hauptstraße um den See, war auch nicht so abenteuerlich zu erreichen wie am Tag zuvor.

Vom Parkplatz lief ich zuerst nördlich und dann in einer Schleife nach Süden durch den Ort. Der weitere, meist breite Weg führte parallel zum See bis zu einer Landspitze. Die Aussicht bis hier über Olivenhaine und Waldstücke auf den See war toll. An der Landspitze war es ein Zickzack hinunter zur Gardasena und dort über diese hinüber. Auf dem äußersten Ende liegt San Vigilo – Baia delle Sirene, so der alternative Name, der Villa und der dortigen Kirche.

Wer dort eine Übernachtung gebucht hat, kann sich innerhalb der Mauern der Villa und zum Badestrand bewegen. Alle anderen und damit auch ich, haben nur den Zufahrtsweg und einen Gang, der zum kleinen Hafenbecken führt. Am Hafenbecken befindet sich ein beliebtes Restaurant und einige Gäste kommen auch mit Booten. Während ich dort saß und etwas zu mir nahm, kam sogar ein Hubschrauber und brachte Gäste.

Über fast denselben Weg ging es danach zurück nach Tori del Benaco. Fast, da ich nach der Straßenüberquerung dieses Mal einen Linksbogen wählte, um auf den oberen Weg zu kommen. Es geht hier an einer alten Festungsmauer vorbei. So wirklich sehen, was dahinter ist, konnte ich auch durch das Eingangstor nicht.

In Tori del Benaco angekommen lief ich zum Hafen, um das Örtchen kennenzulernen. Direkt neben dem Hafen gibt es eine alte Festungsanlage, von deren Türme man einen guten Blick über die Stadt und den Gardasee hat. Ebenso kann man hier von oben auf den Limonengarten schauen, durch den auch ein Weg führt.

Auf dem Weg zu Svarta kam ich an einer Gelateria vorbei. Es war sonnig und ich dachte mir, ein Eis geht. 😀 Lecker Zitrone!

Meine Nachbarin schickte mir einen Zeitungsbericht und fragte, ob ich Kekse mitbringen könnte, wenn ich sie sehe. Gemeint sind die Nutella Biskuits, die es zu diesem Zeitpunkt ausschließlich in Italien gab. Der Run darauf war so groß, dass selbst Italien anfangs nicht ausreichend beliefert werden konnte. Also mal sehen wie das im Supermarkt aussieht, zumal ich noch was zum Trinken und Nudelmehl kaufen wollte.

Der Supermarkt hatte mehr als genug von den Keksen und so waren es mehrere Packungen, die ich einkaufte. Bei Nudelmehl war es nicht so einfach. Das Regal mit Mehl hatte volle Höhe und war ungefähr vier Meter breit, mit sehr vielen Mehlsorten. Hab’ dann aber doch die richtige Sorte gefunden und ein paar Packungen mitgenommen. Der erfolgreiche Einkauf wurde mit einem Bild an meine Nachbarin dokumentierte, die sich auf die Kekse und das Mehl freute.

Am Campingplatz erfolgte wie am Vortag das Brühen eines Kaffees mit anschließend Gang zum Steg. Hier wurden die Kekse sofort geprüft. Lecker. 😀

Nachdem etwas früheren Abendessen unternahm ich einen Spaziergang am See entlang bis nach Bardolino und zurück. An der Promenade war doch einiges los. Hatte ich so nicht erwartet.

Tour: ~18 Kilometer


19. Oktober

An diesem Tag war keine Anfahrt nötig, da es vom Campingplatz nach Norden losging. Der nächste Ort ist Garda und war nach ungefähr 1,5 Kilometer erreicht. An diesem Morgen war noch nicht soviel los an der Strandpromenade, was mir gefiel. In Garda ging es quer durch die Stadt und dann nach oben zum Aussichtspunkt Rocco di Garda. La Rocca, der Berg über Garda ist oben leicht hügelig und war von dem Aussichtspunkt bald erreicht. Hier lohnt es sich einmal den Weg, um den Berg zu gehen.

Von hier geht es zuerst durch schmalere Waldwege und anschließend auf einem Wirtschaftsweg vom See weg. Dabei kam ich zum Eremo di San Giorgio. Es war jedoch geschlossen an diesem Tag und so ging ich weiter über Wirtschaftswege bis nach Sem-Rocca, das oberhalb von Bardolino liegt. Ein leicht verschlafenes Örtchen, von dem mich ein Weg nach Bardolino brachte. Ungefähr auf Höhe des Campingplatzes.

Ich lief die Straße jedoch weiter und gelange so an eine Querstraße, die mich zu einem der Kreisel in der Mitte von Bardolino brachte. Hier nun über die Straße und durch kleine Gassen nach Süden. Irgendwann gelangte ich wieder an die Hauptstraße, bog nach rechts ab und lief bis zum See, um dort die Promenade zurückzunehmen. Auf dem Weg zum Campingplatz machte ich an einem Café eine Pause.

Nach dem Abendessen packte ich das Notebook aus und recherchierte. Ich hatte eine Idee und nachdem ich ein günstiges Hotel gefunden hatte, buchte ich dieses und einen Platz für Svarta in einem Parkhaus für zwei Tage. Übermorgen sollte es daher einen Standortwechsel geben.

Tour: ~15 Kilometer


20. Oktober

Die Wanderung an diesem Tag war auf der Ostseite des Baldos. Ein alter Pilgerweg mit sehr, sehr vielen Stufen hoch zum Santuario Basilika Madonna della Corona.

Der Weg von Bardolino nach Brentino führt zuerst zur Autobahn, über diese hinweg und ein paar Kilometer parallel, um dann wieder die Autobahn zu queren. Brentino ist ein kleines, ruhiges Örtchen. Es sind scheinbar nicht mehr so viele, die den alten Pilgerweg nehmen. Die meisten kürzen ab, indem sie von einem naheliegenden Parkplatz zur Basilika laufen.

Für mich stand fest, den längeren und interessanteren Weg zu gehen. Stufen begrüßen einem am Anfang des Weges im Ort und begleiten einen immer wieder auf dem Weg nach oben. Es waren tatsächlich kaum andere mit mir auf diesem Weg unterwegs zu Basilika.

Das Santuario schmiegt sich an den Berg und mir kamen dabei Erinnerung an Paro Taktsang (Tigernest) in Bhutan. Auch dieses Kloster schmiegt sich malerisch an den Felsen.

Auf dem Klostergelände wurde es wieder voller. Die Enge der Verbindungswege verstärke den Eindruck zusätzlich. Am rechten Rand, vor der Kirche fand ich ein Eckchen, an dem ich unbelästigt eine Pause machen konnte.

Der Weg, durch den Wald hier hoch, war nun mein Weg wieder zurück nach Brentino.

Nach der Wanderung bin ich ein letztes Mal mit einem Kaffee auf den Steg gelaufen. Noch vor dem Abendessen zog ein Nebel über den See und verhüllte diesen.

Nach dem Abendessen packte ich meine Sachen, so weit wie möglich, um es am nächsten Morgen einfacher zu haben.

Tour: ~7 Kilometer, ~600 Höhenmeter


21. Oktober – Auf Wiedersehen Gardasee, Willkommen Venedig

Am Abend zuvor wurde es nebelig und heute Morgen scheint wieder die Sonne, als wäre nichts gewesen.

Nach dem Frühstück wurde der Rest gepackt und anschließend das Appartement sauber gemacht. An der Rezeption war nicht nur das Abgeben des Schlüssels, sondern auch noch das Zahlen nötig. Zuvor wurde jedoch jemand zur Kontrolle zum Appartement geschickt, ob alles sauber ist. Das OK, kam kurz darauf.

Nun startete die Reise nach Osten, nach Venedig. Über den südlichen Ausläufer des Baldos kam ich wieder zur Autobahn und von dieser zur nächsten, die bis Venedig führt. Je näher ich jedoch Venedig kam, desto nebliger wurde es. Aha, hier ist also der Nebel von gestern abgeblieben.

Auf der Zufahrtsstraße zur Hauptinsel Venedigs war es dann so neblig, dass ich nur wenig über Hundert Meter sehen konnte. In Venedig folgte ich der Straße zu den Parkhäusern. Am ersten vorbei und am zweiten, der Garage San Marco bin ich auf die linke Spur. Die ist für die, die vorab reserviert haben und rechts soll sich meist eine lange Schlange bilden. An diesem Tag jedoch nicht. An der Einfahrt wurde mir das Stockwerk genannt, in welches ich fahren sollte. Dort wurde mir dann ein Platz zugewiesen. Das besondere hier am Parkhaus ist, dass der Schlüssel im Auto bleibt, so dass die Angestellten die Autos, welche in zwei Reihen parken umparken können. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl beim Verlassen des Parkhauses, da das aber für alle gilt und es 24 Stunden bewacht wird, wird das schon gehen.

Mit meinem Gepäck hieß es nun zum Hotel laufen. Nach der Karte ist es nicht weit, aber durch die Brücken und verschlungenen Wege ist die Orientierung anfangs nicht so einfach. Ich war so früh am Hotel, dass ich das Zimmer noch nicht beziehen konnte. Das Gepäck konnte ich zur Aufbewahrung im Hotel lassen.

Mein erster Eindruck von Venedig – nebelig.

Vom Hotel Canal, am Canale Grande, in der Nähe des Bahnhofs bin ich gegen den Uhrzeiger zum Kanal San Giorgio und dort am Kanal entlang bis zur Punta Della Dogana und somit dem Inselende. Von hier dann zurück bis zu einer Brücke (Ponte del Academia) um auf die andere Seite des Canale Grande zu kommen. Die kleinen Gassen waren sehr interessant und eine, hinter einem Gitter sogar richtig grün.

Nun ging es zur Piaza San Marco (Markusplatz). Auf der Karte sieht der Weg so einfach aus. Durch die kleinen Gassen, die gerne auch in einer Sackgasse enden und über Treppen hoch und runter ist das dann in der Realität verwirrender. Gefunden habe ich den Platz dann doch. Riesig und gefühlt nur 50 Personen dort. Da während der Pandemie keine Kreuzfahrtschiffe anlegen dürfen und auch sonst wenig Touristen in Venedig unterwegs sind, ist die Erkundung der Stadt sehr relaxt.

Auf dem Markusplatz selbst war kaum noch etwas von dem Nebel zu merken, sobald ich mich jedoch dem Kanal näherte wurde es wieder nebelig. Von San Marco bin ich am breiter werden Kanal bis zum östlichen Ende, bis Sant’ Elena gelaufen. An diesem Ende ist es fast wie in einer Kleinstadt. Ruhig, mit Hinterhöfen und Parks. Es ging denselben Weg bis ungefähr zur Hälfte nach San Marco zurück und dann nach rechts quer durch die Insel an das andere Ufer.

Am Ufer nun wieder in westliche Richtung und dann ging es nicht weiter, da hier keine Brücke über den Kanal war. Also nach links in das Inselinnere an dem Kanal entlang, der mir das Weiterkommen versperrte. Über ein Zickzack kam ich zu einer Brücke und konnte damit diesen Kanal überqueren. So ging es am nächsten Kanal weiter und weiter. An einer Brücke kam ich an einer Eisdiele vorbei. So einfach vorbei ging natürlich nicht. Eine Pause mit einem Eis hat schon was. 😀

Nach weiteren Straßen, Gassen und Kanälen gelangte ich auf eine breite Straße, die mich direkt zum Canale Grande in der Nähe des Bahnhofs führte. Über die Brücke und schon war ich fast bei meinem Hotel.

Am Hotel angekommen, konnte ich nun auch einchecken. Das Zimmer war ausreichend groß, das Bad dafür winzig. Dennoch haben es die Gestalter für nötig erachtet, noch ein BD in ein nicht einmal 4 qm Bad einzubauen. Naja, Hauptsache sauber. Das Haus selbst hat schon einige Jahrhunderte hinter sich und das merkt man an den Zimmern wie auch an den Fluren und Treppen. Alles in allem für den günstigen Preis ok.

Für das Abendessen nahm ich den Weg in ein Restaurant in der Nähe (Osteria Leone Alato). Die Gassen warnen im Dunkeln nicht immer wirklich vertrauenerweckend, aber alles ok. Der Weg hat sich gelohnt. Das Ambiente ist angenehm und das Essen lecker.

Nach dem Abendessen bin ich nicht direkt zum Hotel, sondern an diesem vorbei und zur großen Einkaufsstraße auf der anderen Seite. Etwas zu trinken und die Kekse haben wieder zu mir gefunden. Am Canale Grande und der großen, belebten Straße war es auch wieder deutlich heller.


Tour: ~14,5 Kilometer.


22. Oktober

Wie das bei Hotels meist so ist, ist das Frühstück immer erst deutlich, nachdem ich wach bin. So bin ich dann vor dem Frühstück raus und begrüßte den immer noch vorhandenen Nebel. Aber gerade der Nebel machte das morgendliche treiben auf dem Kanal sehr interessant. Aus allen Richtungen kamen Boote mit Paketen, Nahrungsmittel oder sonstigem aus dem Nebel und verschwanden auch wieder in diesen.

Dann war es Zeit für das Frühstück. Zuerst musste man sagen wie viele Brötchen/Croissants man möchte und ob süß oder herzhaft Beilage. Am Buffet gab es nur Joghurtbecher. Das alles war der Pandemie geschuldet. Obwohl, den Kaffee hat sich jeder an einem Automaten selbst holen dürfen. Der Rest wurde an den Tisch gebracht.

Für heute standen zwei entferntere Inseln auf dem Plan. Somit hieß es eine „Bus“-Karte für den Tag kaufen. Der Busbahnhof ist direkt unterhalb des Bahnhofs und fast gegenüber dem Hotel. Von den angeblichen Schlangen vor den Kassen war zum Glück nichts zu sehen und die Karte schnell gekauft.

Mit dem Vaporetto, so heißen hier die Busse, welche Schiffe sind, ging es erst durch den Canale Grande und dann mit einem anderen Vaporetto nach Murano, der Glasinsel. Während der Fahrt konnte ich erleben, wie DHL hier die Pakete ausliefert – mit dem Boot, wie sonst.

Auf Murano angekommen, machten die Wege dort einen anderen Eindruck. Klar, Kanäle gibt es hier, wie auch die Gassen nur alles etwas breiter und luftiger. An einigen Geschäften mit Glasarbeiten bin ich vorbeigekommen. Eine Glasbläserei konnte sogar besucht werden. Nur wollte ich in kein Gebäude und eine Glasbläserei habe ich schon mehrmals an anderen Orten besucht. Daher hatten es mir mehr die Gassen und Plätze angetan.

Mit der nächsten Fähre kam ich nach Burano. Hier bin ich schon an der ersten Möglichkeit von Bord gegangen und somit über einen kurzen Weg nach Burano gelaufen.

Auf dem Weg war noch alles neblig und blass. In Burano angekommen, hatte ich das Gefühl, in einem Bonbonladen gelandet zu sein. Trotz Nebel strahlten die Häuser schön bunt und hoben die Stimmung sofort. 😀

Da gerade Mittagszeit war und die Restaurants nicht allzu voll, habe ich die Gunst der Stunde genutzt und mir eine Pizza bestellt. Nach dem Essen folgte noch eine weitere Runde Bonbonladen. 😊

Nun war es Zeit langsam wieder zur Hauptinsel mit dem Vaporetto zurückzukehren. Dort kam ich am nordöstlichen Ufer an und bin durch ein paar Straßen Richtung San Marco gelaufen, bis ich an ein Café kam. Danach ging es weiter zum Canale Grande und mit einem Vaporetto bis zum Hauptbahnhof.

Am Hotel angekommen hatte ich mich ausgeruht und frisch gemacht für das Abendessen. Dazu lief ich wieder über die große Brücke in der Nähe (Ponte degli Scalzi) und schräg gegenüber in eine ganz kleine Gasse zur Trattoria Alle Lance. Lokal Food! Das Schwarze ist Tintenfisch in eigener Tinte. Gewöhnungsbedürftig, um es vorsichtig auszudrücken.

Tour: ~12 Kilometer


23. Oktober – Heimreise

Ein letztes Frühstück in Venedig und dann kam der Weg mit Gepäck zum Parkhaus. Vom Hotel gab es noch einen Ermäßigung für das Parkhaus, sodass beides fast gleich viel gekostet hatte für die zwei Tage.

Gedacht war eine Heimreise mit einer Zwischenübernachtung. In Südtirol regnete es aber. Daher fuhr ich weiter und durch Tirol durch. Im Allgäu regnete es auch und so entschied ich mich den kompletten Weg bis nach Hause zu fahren.

Spät Abends kam ich dann Zuhause an und bin fast sofort ins Bett gefallen.


Resümee

Geplant war eine andere Reise und dennoch war es eine schöne Woche. Nach der Baustelle Zuhause war das genau der richtige Ausgleich. Am Gardasee, kaum war ich oberhalb der Orte, war kaum noch jemand anderes unterwegs und durch die Herbstsonne konnte ich sogar hin und wieder im T-Shirt laufen. 😀

Das nebelig Venedig hatte seinen ganz eigenen Charme. Innerhalb der Gassen und Plätze war vom Nebel nicht soviel zu merken, am Rand der Inseln war dieser dann sehr deutlich. Ich hatte teils das Gefühl, in einer Art Glocke unterwegs zu sein. Lediglich Pausen im Freien waren durch das kühlere Wetter nicht ganz so angenehm, wie sie an einem Sonnentage gewesen wären. Eine Fahrt mit einem Vaporetto sollte unbedingt mit eingeplant werden, sieht die Stadt aus dieser Perspektive doch nochmals anders aus.

Trotz Pandemie waren am Gardasee in den Orten direkt See einiges los. Es hielt sich aber noch in Grenzen. In Venedig hätte ich oft mit ausgebreiteten Armen durch die Gassen gehen können. Unvorstellbar, wenn man die üblichen Bilder von Venedig kennt. Hier machte sich deutlich bemerkbar, dass keine Kreuzfahrtschiffe die Stadt überfielen und auch sonst nicht soviel Touristen unterwegs waren.

Bei dieser Reise war Wickie mit dem Verbindungsengerl Lissi unterwegs. Lissi durfte mit Wickie drei Monate lang Deutschland und Europa erkunden. Diese Reise, war deren erste außerhalb Deutschlands und beide waren begeistert.


Karten



#italien #lagodigarda #gardasee #bardolino #madonnadellacorona #venezien #venedig #burano #canon #canoneos6dmk2 #caononef70300 #tamron #tamronsp35 #35mm

Malta – Gozo und Valetta – Dezember 2019

Am Ende des Jahres dem Nass-Grauen des Rhein-Main-Gebietes entkommen und Sonne genießen ist schon was Tolles. Für 2019 suchte ich mir dazu einen der sechs Kleinststaaten der EU heraus – Malta. Politisch gehört es zur EU, geographisch zu Afrika. Durch die Nähe zu Afrika ist auch im Winter mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen zu rechnen. Worauf man sich einstellen muss, ist jedoch, dass es auch sehr windig werden kann.

Malta ist ein Staat, der aus drei Inseln besteht – Malte, Gozo und dazwischen das kleine Comino. Während Malta (Insel) die höchste Bevölkerungsdichte in Europa aufweist ist, ist Comino unbewohnt und Gozo liegt dazwischen. Vor allem Gozo hat es mir nach den Beschreibungen angetan, da dort mehr Naturwanderungen möglich sein sollen. (Das Titelbild zeigt einen Blick von der Inselhauptstadt Victoria auf das nördliche Gozo)

Die Suche nach einem Hotel, das am Meer liegt oder zumindest in dessen Nähe zu bezahlbaren Preisen war schnell gefunden. Einen entsprechenden Flug dazu allerdings nicht. Am Ende buchte ich eine Pauschalreise – Flug mit Transfer zum Hotel und Hotel. Dies war im Paket günstiger als Einzelbuchungen.

Vorbereitend machte ich mir eine Liste der Wandertouren und Stadtbesichtigungen. Dabei stellte sich heraus, dass auf Gozo eine brauchbare Busverbindung existiert. Alle Buslinien führen in/von der Mitte der Insel, also über Victoria. Vorab konnte ich bereits eine Wochenkarte bestellen. Diese macht es wesentlich einfacher vor Ort und ein Mietwagen war dadurch nicht nötig. Die Buskarte nannte sich Explore Card – wie passend!


24. Dezember

Für einige ist es Weihnachten, für mich war es der Abreisetag. Diesen Tag konnte ich ziemlich relaxed angehen, der Flug war für Abends angesetzt.

Am späten Nachmittag machte ich mich daher mit dem Auto auf den Weg nach Frankfurt und von dort mit der Bahn zum Flughafen. Am Flughafen war das Einchecken problemlos und ohne allzu lange Warteschlange erledigt. Air Malta flog direkt und Abends mit nicht so vielen Passagieren.

In Malta angekommen, rief ich die mir mitgeteilte Nummer an. Ein Transfer zum Hotel gehörte nämlich zur Pauschalreise. Der Fahrer kam kurz darauf und brachte mich nach Ic-Cirkewwa. Das ist am westlichen Ende von Malta und dort geht die Fähre ab nach Gozo, was sie auch kurz nach meinem Eintreffen machte. Während der Fahrt rief ich die zweite Nummer an und teilte mit, wann die Fähre in Gozo ankommen wird. In Mgarr musste ich noch ein Weilchen warten, bis der Fahrer kam. Dieser brachte mich zum Hotel San Andreas in Xlendi. Kurz nach 1:00 Uhr in der Nacht war ich dann in meinem Zimmer und ziemlich k. o.

Gesehen hatte ich von Malta und Gozo während der Fahrt durch die Dunkelheit natürlich nicht wirklich etwas. Ich konnte mich aber schon einmal an die für mich komischen Ortsnamen gewöhnen. Xlendi, wo das Hotel direkt am Meer ist, spricht sich Schlendi aus. Damit wird das schon wesentlich angenehmer.

Ach ja, eines ist mir in der ersten Nacht gleich aufgefallen. Durch die Lage direkt am Meer und dem Wind ist es Nachts doch kühl. Wie in südlichen Ländern oft bestand auch hier die Bettdecke lediglich aus einem dünnen Tuch und einer Tagesdecke. Im Schrank fand ich zum Glück noch eine Wolldecke, um sie auf die dünne Decke zu legen.


25. Dezember

Ich gehöre der Fraktion „Früher Vogel“ an und war wie so oft bei Urlauben die Erste beim Frühstück. Das Frühstücksbuffet war im Restaurant aufgebaut und es fand sich was Süßes zum Frühstück für mich.

Draußen war es windig und daher blieb ich innen, allerdings direkt am Fenster und somit mit Blick auf die Bucht von Xlendi. Die Weihnachtsdeko am Fenster war ein Hinweis auf die Jahreszeit. Die aufgehende Sonne, der blaue Himmel und die vorausgesagten Temperaturen eher nicht – zumindest nicht, wenn man aus Deutschland kommt.

Die vorab ausgewählten Touren für die kommenden Tage waren meist an der Küste oder zumindest in der Nähe. Die Tour für diesen Tag sollte von Mgarr, also dort wo der Fährhafen ist, an der Küste entlang bis Xlendi gehen. Dazu nahm ich nach dem Frühstück den Bus, welcher in der Nähe des Hotels stoppte und nach Victoria fuhr. Die Endstation des Busses ist der Busbahnhof in Victoria und somit ziemlich genau in der Inselmitte. Hier wechselte ich in den nächsten Bus, der nach Mgarr ging. Die Haltestelle am Hafen war meine. So konnte ich den Hafen dann auch im Hellen sehen. Ein Hafen mit Fähren, Ausflugsboten und ein paar Fischerbooten.

Los ging es auf der ersten Tour ein paar Straßen durch Mgarr in südwestlicher Richtung bis zum Ortsende. Hier dann immer am Meer entlang an einer Küste mit wenig Bewuchs noch flach so, dass ich zum Meer gelangen konnte.

Je weiter ich kam, desto mehr wurde aus der Küste eine Steilküste. So gelangte ich an eine Bucht, die ich umgehen musste, indem ich zum Ende der Bucht hinunter an den Strand einem schmalen Pfad folgte.

Am Ende der Bucht war nicht nur ein kleiner Sandstrand, sondern auch eine Tauchschule. Einige Tauchschüler machten sich gerade für die Fahrt nach draußen bereit. Ich jedoch folgte weiter dem Pfad, um auf der anderen Seite der Bucht wieder nach oben zur Steilklippe zu gelangen. Diese wurde nun immer imposanter und höher.

Einige Zeit später kam ich an einer Stelle mit Bäumen vorbei, die Schatten spendeten, was bisher auf der Tour eine rare Sache war. Es war auch Zeit für eine Pause und so legte ich diese hier ein. Durch die Bäume hatte ich eine gute Sicht auf die Kirche von Ix-Xewkja während meiner Pause.

Nach der Pause endete der Weg an der Klippe des Ta’ Cent Cliffs und führte in das Inselinnere und durch Ta’ Sannat. Hinter Ta’ Sannat kam ich dann wieder an die Klippen. Nicht lange und es ging wieder über eine kleine Schleife ins Inselinnere, der Weg zurück an die Klippe war kurzzeitig sehr anstrengend. Es kam ein sehr starker Wind von der See, der das weitergehen, fast unmöglich machte. Hinter einer Biegung war es jedoch wieder nur windig und so konnte ich den Weg fortsetzten. Wie gut, dass ich den Windbreaker dabei hatte.

Weiter ging es, bis ich ungefähr auf der Höhe von Munxar war. Dies ist nicht weit von Xlendi entfernt. Hier war der Weg an der Klippe plötzlich gepflastert und ich traf einige Spaziergänger. Als der gepflasterte Weg aufhörte und es weiter auf einem Pfad an der Klippe entlang ging, waren keine Spaziergänger mehr zu sehen. Erst kurz bevor der Einschnitt zur Xlendi-Bucht begann, begegneten mir wieder Personen. Hier flachte sich die Steilklippe wieder ab und am Bogen zur Bucht konnte ich meine ersten Salzfelder auf Gozo betrachten.

Von hier waren auch schon die ersten Gebäude von Xlendi zu sehen. Am späteren Nachmittag erreicht ich dann Xlendi. Ich bin jedoch nicht direkt zum Hotel, sondern noch kurz an der Bucht entlang und über zwei, drei Seitenstraßen letztlich zum Hotel. Dabei entdeckte ich in einer kleinen Gasse ein für Malta typisches Fischerboot.

Die erste Tour am Meer hatte mir trotz Wind sehr gut gefallen, den die Sonne und die freie Sicht machten es sehr angenehm. Zur Belohnung gab es noch einen Kuchen. 😀

Da ich Halbpension gebucht hatte, war das Abendessen im Restaurant, in dem das Frühstück war, inbegriffen. Es gab ein paar wenige Menüs für die Woche und so wählte ich ein erstes für diesen Abend.

Noch nicht ganz müde, beschloss ich zum Sonnenuntergang einen Spaziergang zu unternehmen und somit den Tag abzuschließen.

Tour ~17 Kilometer


26. Dezember

Das Frühstück war auch an diesem Tag mit einem strahlenden Sonnenaufgang verbunden. Heute musste ich auch nicht darauf achten, den Bus nach Victoria zu bekommen. Die Tour startete direkt am Hotel. Es ging am Kai entlang und auf der westlichen Seite der Bucht den Berg zur Steilklippe nach oben. Allerdings sehr gemächlich, da ich mich immer wieder umdrehte und die Aussicht genoss.

Kaum über den Berggrat gekommen führte der Weg schon wieder in das Landesinnere auf einem Feldweg nach Santa Lucija. In Santa Lucija wechselte ich die Richtung wieder nach Nord-Westen bis nach Ta’ Kercem. Auf dem Weg kam ich an verlassenen Fahrzeugen und lustigen Straßenschildern vorbei. In den Orten führte der Weg durch kleine Gassen und breite Straßen. Morgens waren kaum Menschen auf den Feldern oder in den Orten zu sehen.

Hinter Ta’ Kercem führte der Weg nach Westen und einen Hügel hoch. Hier legte ich einen Abstecher zu Höhlen, in denen Funde menschlichen Lebens mit über 7000 Jahren entdeckt wurden. Die Höhlen befinden sich im Tafelberg Ghajn Abdul, wobei Berg relativ ist (146 Meter). Die Höhlen selbst waren gar nicht so spektakulär, der Ausblick jedoch entschädigte für den Umweg.

Nach diesem Abstecher nahm ich den Weg südwestlich, der mich fast an die südwestlichste Stelle der Küste führte. An der Küste ging es wieder an der Steilklippe entlang bis zum südwestlichsten Punkt Wardija Point. Kurz danach auf dem Weg nach Norden konnte ich schon Fungus Rock ein erstes Mal sehen. Bald kam ich an den Rand der Dwejra Bucht. Diese zu umrunden bedeutet in eine Senke herabzusteigen. In der Senke kam ich zum Dwejra Tower. Diesen bin ich nach oben und legte dort eine Pause ein, mit Blick über die Bucht und auf den Fungus Rock.

Nach der Pause lief ich an der Küste bis fast zu den Überresten des Azure Window. Hier war eine große natürliche Steinbrücke zu einem Felsen, bis 2017 alles nach einem Sturm einstürzte. Wer sehen möchte, wie es aussah, kann z. B. Game Of Thrones (Hochzeit von Daenerys und Kahl Drogo) schauen. Das Azure Window sieht man dort im Hintergrund.

Nicht weit hiervon befindet sich eine Kapelle und ein Restaurant sowie ein großer Parkplatz. Da es ein beliebter Ausflugspunkt ist, ist hier immer was los. Auf der anderen Seite war es ein guter Moment für eine kleine Mittagsmahlzeit.

Gestärkt lief ich an der Kapelle vorbei zum dahinter liegende Inland See. Dieser ist fast vom Meer getrennt. Fast, da es einen Tunnel als Verbindung zum Meer gibt. Vom Inland See bin ich zurück zum Azure Window und schaut dort einige Zeit der Brandung zu. Es war zwar gerade eine Busladung Touristen dort, aber diese verteilten sich zum Glück so, dass es nicht überfüllt war. Von hier machte der Weg einen Bogen und folgte dem Bergrücken an der Küste nach oben.

Nun hieß es einige Kilometer an der Steilküste entlang laufen. In Höhe des Ortes Gharb, noch vor dem nordöstlichen Ende der Insel lief ich in einer Schleife wieder etwas zurück, um nach Gharb zu gelangen. Der Weg der Schleife war insofern interessant, als ich an ausgehöhlten Hängen entlang lief.

Der Weg nach Gharb führte durch bewirtschaftete Hänge. In Gharb erwartete mich ein Dorf mit ruhigem Leben. An einem Platz mit einer Säule fanden sich einige Musiker ein. Scheinbar warteten sie auf etwas. Gespielt hatten sie zumindest nicht, während ich vorbei kam.

Bis zur unscheinbaren Bushaltestelle war es nicht weit. Dort angekommen, stellte ich fest, dass der nächste Bus erst in fast einer Stunde abfahren würde. Ein Blick auf die Landkarte zeigte mir, dass die Straße nach Victoria nicht allzu lange ist und so beschloss ich den Weg an der Straße nach Victoria zu gehen.

Dadurch kam ich in Victoria am Ortseingang zu einem Supermarkt. In diesem fand ich eine große Käsetheke und kaufte an diesem Tag dennoch nur ein Eis, welches ich auf dem Weg zum Busbahnhof aß. Vom Busbahnhof fuhr dann der Bus, der mich nach Xlendi brachte.

Wie am Vortag folgte nach dem Abendessen noch eine Runde an der Bucht und durch ein paar kleine Straßen.

Tour 24 Kilometer


27. Dezember

Victoria hatte ich in den letzten Tagen bereits mit den Busfahrten zum Teil gesehen und der Bereich um den Busbahnhof war mir nicht mehr fremd. Wie aber sieht der Rest der Inselhauptstadt aus? Das galt es an diesem Tag zu entdecken.

Nach dem üblichen Frühstück nahm ich daher den Bus nach Victoria. Heute aber nicht bis zum Busbahnhof, sondern bewusst nur bis zum Ortsanfang von Victoria. Hier hieß es nun durch ein paar Seitenstraßen zu einem Park zu laufen, den ich in genauer erkunden wollte. Der Villa Rundle Gardens liegt östlich vom Busbahnhof und ist hübsch angelegt. Auch jetzt noch nach Weihnachten war er entsprechend geschmückt.

Über die Hauptstraße nach Westen und ein paar zusätzlichen Seitenstraßen kam ich zur Zitadelle, die Victoria überragt. Am frühen Vormittag war es hier noch sehr leer und auch in den vielen kleinen Museen innerhalb der Zitadelle war kaum etwas los. So konnte ich viele Wege und Museen in der Zitadelle erkunden.

Die noch ruhigen Gassen waren auch so ruhig, weil viele Händler ihre Geschäfte noch nicht geöffnet hatten. Das ein oder andere merkte ich mir, um es später nochmal zu besuchen, wenn es geöffnet haben wird.

Südlich der Zitadelle, getrennt durch ein paar kleine Straßen und die Hauptstraße, liegt die Altstadt. Ein größerer Platz trennt die Hauptstraße von der Altstadt. Hier befanden sich viele Händler mit ihren Ständen. Touristisch geprägt, aber zum Teil auch Händler für den täglichen Bedarf wie z. B., Gemüse und Obst. Die Altstadt selbst hat im Kern einen großen Platz vor der St. Georgs Basilika. Hier finden sich einige Cafés und Restaurants. Ich bin jedoch weiter und durch die vielen kleinen Gassen der Altstadt gelaufen.

Um die Mittagszeit bin ich zum Platz vor der Basilika gelaufen und habe mir eines der Cafés ausgesucht für eine Mittagsmahlzeit. Auf meinem Weg durch die Altstadt bin ich zuvor fündig geworden bei der Suche nach einer Postkarte. Ich fand auch ein Geschäft mit einigen Seifen aus Malta. Als Seifenfan, konnte ich nicht einfach so daran vorbeigehen und kaufte drei Stück.

Das Essen wurde mit einem Espresso abgeschlossen, den ich beim Schreiben der Postkarte von Wickie nach Wien trank.

Die Zitadelle und die Altstadt hatte ich nun gesehen. So lief ich anschließend durch einige Straßen um die Altstadt und Ziitadelle. Diese Straßen waren in der Art, wie man sie in jeder anderen Stadt finden könnte. Auf meinem Weg gelangte ich auch wieder zu dem Supermarkt vom Vortag.

Diesmal sah ich mir die Käsetheke nicht nur an, sondern kaufte auch ein paar typische maltesische Käse. Es waren kleine runde Käse mit Salz oder Pfeffer. Ein Brötchen fand sich ebenfalls.

Anschließend bin ich noch eine halbe Stunde umhergegangen bis ich mir am Ortsrand der Straße nach Zeebug eine Pause gönnte. Hier aß ich das Brötchen und den Käse. Sehr lecker. 😀

Auf meinem Weg zurück zur Zitadelle kam ich an zwei Stellen, die etwas herausfielen.

Das Erste war ein buntes Fenster mit einem Weihnachtsbaum in einem Vorraum. Dies konnte ich sehen, da die Tür offen war. Es ist grundsätzlich ein öffentliches Gebäude und zumindest in den Vorraum darf jeder. Ob die Polizei es mag, dass der Vorraum der Polizeistation fotografiert wird, wollte ich jedoch nicht herausfinden. Daher bin ich nur kurz für ein Foto in den Vorraum und dann gleich wieder heraus.

Das Zweite war die Tankstelle. Bisher hatte ich keine einzige Tankstelle gesehen, da ich eine Tankstelle in der Art erwartete, wie sie in Europa meist üblich ist. Fehlanzeige. Die Tankstelle bestand aus Tanksäulen am Straßenrand – so geht es wohl auch.

Zurück an der Zitadelle erkundete ich diese ein weiteres Mal. Das Nachmittagslicht ließ vieles anders wirken wie am Vormittag. Innerhalb der Zitadelle gibt es ein Café, das ich später aufsuchte. Bei den Kuchen suchte ich mir einen aus und bestellte diesen mit einem Latte Macchiato ohne genau zu wissen, was es für ein Kuchen war. Es stellte sich heraus, dass es ein Möhrenkuchen war. Dass dieser mit einer Eiskugel serviert wird, war eine weitere Überraschung. Auf alle Fälle zu empfehlen.

Das Titelbild dieses Reiseberichtes ist übrigens in der Zitadelle aufgenommen worden und zeigt den nördlichen Inselabschnitt.

Ein weiteres Mal bin ich durch Seitenstraßen gelaufen. Überall war mehr oder wenig weihnachtlich geschmückt. Was ebenfalls oft zu sehen war, waren Fliesen mit christlichen Motiven an den Gebäuden.

So langsam wollte ich den Rückweg angehen. Die Abfahrt des nächsten Busses war jedoch noch lange hin. An der Ecke Hauptstraße, Straße zum Busbahnhof war ein Café, das mir die Tage zuvor schon auffiel. Hier kehrte ich auf einen Cafe Latte ein, um die Zeit bis zur Busabfahrt zu überbrücken.

Als die Zeit für die Abfahrt näher kam, bin ich den kurzen Weg zur Bushaltestelle gelaufen und konnte den Bus direkt nehmen.

Tour 13 Kilometer


28. Dezember

Am Tag zuvor hatte ich von der Zitadelle auf den nördlichen Teil von Gozo blicken können. Genau diese Gegend war auf einer heutigen Wanderung vorgesehen. Der Bus von Xlendi brachte mich nach Victoria zum Busbahnhof. Dort nahm ich den nächsten Bus nach Marsalforn an der Nordküste.

Durch Marsalaforn ging es zuerst nach Westen und aus dem Ort heraus. An einer Kreuzung kurz hinter dem Ortsende folgte ich dem Weg nach links in das Landesinnere. Von hier hatte ich stellenweise einen Blick auf den Tafelberg, der ein erstes Ziel der Tour war. Zuvor ging es jedoch in eine Wied, eine kleine Schlucht. Der Weg machte einen Knick und führte nun wieder nach Westen. So hatte ich den Tafelberg nördlich passiert. Kurz vor der Landstraße von Victoria nach Zeebug bog ich zum Tafelberg ab. Der Weg nach oben war mit etwas suchen verbunden, jedoch auch nicht völlig unsichtbar.

Auf dem Tafelberg hat man eine tolle Aussicht auf die Insel und ich hatte diesen einmal umrundet, was nicht immer einfach war. Es gibt zwar Wege, diese werden scheinbar nicht oft genutzt und waren zum Teil von Disteln und Kakteen überwuchert. Ein Weg herum hat sich allerdings immer gefunden.

Der Weg vom Tafelberg zur zuvor genannten Kreuzung war identisch mit dem Weg zum Tafelberg. Hier hieß es dann jedoch nach Westen und somit zu einem Ortsteil von Zeebug zu kommen. Unterhalb des Ortes hatte ich ein Gebäude von einer Mauer umringt entdeckt. Mir war nicht klar, was es ist. Wie ich dort ankam, erkannte ich, dass es ein Friedhof ist.

Zum Ort musste ich nun einen leicht steilen Pfad hochlaufen. Im Ort nach links und somit die westlichste Straße des Orts in nördlicher Richtung bis fast zum Ende, um dort wieder nach Westen den Ort zu verlassen. Über eine Senke kam ich zu einem alleine stehenden Haus und nach diesem hieß es nach Norden laufen.

So näherte ich mich immer mehr der Küste auf einem asphaltierten Weg. Hier war ich dennoch alleine. Kein Auto oder irgendetwas anderes begegnete mir. Kurz vor der Küste traf ich auf das Ende des Wied Il-Gnasi. Eine in den Fels eingelassene Treppe brachte mich zum unteren Ende des Wied.

Die hereinbrechenden Wellen gaben wieder ein tolles Schauspiel und dass ich hier nicht alleine war, zeigte, wie beliebt dieser Ort ist.

Zurück, oben auf dem Weg brachte dieser mich bald an die nördliche Steilküste und dort zu den ersten Salzfeldern. Diese werden hier noch für die Salzgewinnung genutzt und daher hieß es einen Bogen drumherum laufen. Der Steilküste folgte ich nach Osten. Wie sich zeigte, war nicht jeder bereit, zu laufen. Zum Glück kam dies nur zweimal vor, dass mir ein Geländewagen begegnete.

Einmal ging es für ein kleines Stück nicht an der Küste entlang. Hier kam ich an einem Steinkreis vorbei. Da hatte sich jemand einiges an Mühe gemacht, um die Steinhäufchen ordentlich im Kreis aufzubauen.

Danach kam ich wieder an die Küste und es folgten weitere Salzfelder. Je näher ich Marsalaforn kam, desto flacher wurde die Küste. Hier begegnete ich dann auch Spaziergängern aus Marsalaforn. Der Anfang von Marsalaforn war deutlich an der alten Verteidigungsanlage zu sehen (unteres Bild!).

Durch kleinere Pausen, während derer ich etwas aß, kam ich in Marsalaforn nicht ausgehungert an. Für einen Kuchen ist aber eigentlich immer Platz. 😊

Insgesamt war ich doch recht zügig unterwegs gewesen. Somit ergab sich die Frage ins Meer gehen oder weiter wandern. Zum Schwimmen ins Meer war es zu unruhig, somit bin ich dann einfach ein paar Kilometer an der Küste weiter gelaufen.

Am Hafenende kamen ein paar Häuser und dann hieß es auch schon einen geschotterten Weg nach oben laufen. Am Wegesanfang lief ich an einem Brett mit Steinen vorbei. Diese waren nummeriert, aber warum und welcher Sinn dahinter lag, ist mir nicht bekannt.

Der Küstenabschnitt hier ist keine Steilküste, er gleicht eher einer Bergflanke. Der Weg verlief meist in der mittleren Höhe. Hier war es völlig anders als auf dem Küstenweg zuvor. Zuvor war viel Stein, Geröll und kaum Bewuchs. Hier aber war es grün!

In ungefähr der Mitte des Weges war dieser nicht weiter passierbar. Er war von Geröll überdeckt. Etwas unterhalb sah ich jedoch schon einen weiteren Weg. Zu diesem musste ich mir nur einen Pfad nach unten suchen, was mir auch gelang. Weiter ging es auf diesem Weg wie zuvor.

Mein Ziel war der bekannteste Sandstrand auf Gozo – Ramla Bay. Am Wasser entlang bis zur Mitte des Strandes lief ich und dann zu den Dünen. Durch diese durch und dann wieder etwas nach links brachte mich der Weg nach oben in eine Höhle mit einem Blick auf den Strand.

Am hinteren Ende der Höhle kam ich durch einen schmalen Gang oberhalb der Höhle auf einer Ebene heraus. Da mich der weitere Weg jedoch nur über einen großen Bogen zu einer Bushaltestelle gebracht hätte, wählte ich nun wieder denselben Weg durch die Höhle zum Strand zurück. Von dort geht ein Weg ins Inselinnere und bald war ich an der Bushaltestelle. Auf den nächsten Bus nach Victoria musste ich gar nicht mehr so lange warten.

Als ich in Victoria ankam, setzte bereits die Dunkelheit ein und ich konnte den Ort zumindest vom Bus bis Victoria und dem nach Xlendi mit Beleuchtung erleben. Überstrahlt wird alles von der deutlich beleuchteten Zitadelle.

Im Hotel erwartete mich das Abendessen und heute kein Spaziergang danach.

Tour: ~19 Kilometer


29. Dezember

Der Staat Malta besteht aus drei Inseln. Die unterschiedlichen Seiten Gozo’s hatte ich die letzten Tage kennengelernt. Die kleinste der drei Inseln, Comino, ist beliebt für einen Badeausflug oder einer Rundwanderung. Damit war klar, dass ich nach dem Frühstück mal wieder den Bus nehmen würde. Mgarr war das Ziel der ersten Busfahrt des Urlaubs und heute wieder.

In Mgarr angekommen, war ich noch deutlich vor der ersten Fährabfahrt am Hafen. Die Ausflugsfähre geht gegenüber der großen Fähre von Malta im alten Hafen ab. Das Schild ist eigentlich nicht zu übersehen und als die Fähre zur ersten Fahrt des Tages kam, war auch deutlich auf ihr zu sehen, dass Comino das Hauptziel ist.

Die Überfahrt dauerte nicht lange und endet in einer kleinen, geschützten Bucht – der Kristallbucht. Eigentlich legt die Fähre in der Blauen Lagune an. Bei Seegang dort wird wie an diesem Tag auf die Kristallbucht ausgewichen. Nur wenige waren mit mir auf dieser Fähre und kurz nach den ersten Metern war ich schon fast wieder alleine unterwegs. Die Insel wollte ich in umgekehrten Uhrzeigersinn umrunden und bin daher vom Anleger nach links losgelaufen.

Es ging über eine zerklüftete, steinige Küste los und keinen 3/4 Kilometer später kam ich an der Blauen Lagune an. Lt. Wanderführer gibt es hier reichlich Imbissbuden. Ok, das hat dann jemand geschrieben, der im Sommer hier war. Im Winter ist hier tote Hose. Aber das Meer der Blauen Lagune an diesem Tag ohne Menschenmenge hatte was.

Kurz hinter der blauen Lagune wurde es wieder deutlich steiniger. Im Vergleich zu den Tagen zuvor konnte ich hier aber fast auf Höhe des Meeres unterwegs sein. Über einen Bogen und einen ersten kurzen Abstecher in das Inselinnere kam ich zu einer Bucht mit einem Hotel. Die Hotelanlage mit ihren Bungalows war jedoch gerade geschlossen und befand sich in eine Umbauphase. Da hier Sitzplätze waren, bot sich eine erste Pause geradezu an.

Von hier ging es nicht direkt am Meer weiter, sondern etwas mehr in das Inselinnere. Einige Zeit später kam ich an der Kapelle „Our Lady’s Return From Egypt“ an. Hier bog ich nach links ab zur fast schon zu sehenden Santa Marija Bay. Hier waren nun auch tatsächlich ein paar Gebäude und es wurde zum Teil Grün. Von der Bucht aus machte ich noch einen Abstecher zu einer Steilklippe, um die Aussicht von dort zu erlangen. Nett, aber durch die Touren an den Steilklippen der letzten Tage nichts so Besonderes mehr.

Denselben Weg nahm ich zurück zur Kapelle. Hier kamen mir dann auch die ersten entgegen, die die Inseltour in die andere Richtung angegangen sind. Von der Kapelle aus hieß es nun direkt in das Inselinnere weiterzugehen. Hier waren Täler, nicht besonders ausgeprägt, dafür aber grün und zum Teil sogar bewirtschaftet. Im Inselinneren traf ich auf eine Kreuzung und folgte dem Weg nach Osten zur höchsten Erhebung von Comino. Imposante 75 Meter. 😅 An der nächsten Kreuzung, wechselte ich jedoch wieder die Richtung und bin nach Süd-Osten weitergelaufen. So kam ich zwar nicht auf die Erhebung, dafür allerdings direkt an eine alte, nicht mehr im Betrieb befindliche Schweinezuchtanlage. Das hatte mich aus photographischen Gründen gereizt (Lost Place!). Leider ist das gesamte Gelände gut eingezäunt. Also ging es direkt weiter zur Küste bergab. Bergab, da die Schweinezuchtanlage auf einem Hügel liegt.

An der Küste traf ich wieder auf den Rundweg. Hier machte ich ebenfalls einen Abstecher, um zu einer alten Wehranlage zu kommen, die ich schon von oben gesehen hatte. St. Mary’s Gun Battery nennt sich die Wehranlage, von der noch Reste erhalten sind.

Der Rundweg verlief nun fast geradewegs nach Westen, an die dortige Küste. Dabei entfernte ich mich langsam vom Meer, ohne es wirklich komplett aus den Augen zu verlieren. Der St. Mary’s Tower war schon von weitem zu sehen und zu diesem hieß es ganz langsam dem Weg nach oben zu folgen. Je mehr ich mich dem Turm näherte, desto spärlicher wurde wieder der Bewuchs um mich herum. Es war deutlich, dass ich mich wieder der kargen Seite der Insel näherte. Vom Turm bin ich noch ein kleines Stück weiter nach Westen, um ein Bild der Kristallbucht aufnehmen zu können. Sehr weit bin ich dazu nicht gegangen, da ich hier oben dem Wind schonungslos ausgesetzt war. Auf der ganzen Tour war kaum ein Lüftchen zu spüren und hier oben tobte der Wind.

Der Weg vom Turm zur Bucht und dort zum Anleger war nicht mehr weit. Er führte an der Steilküste um die Bucht und dort dann einen Pfad nach unten. Hier traf ich einige, die mit mir auf die Insel gekommen waren, wieder.

Am Anleger hieß es geduldig sein. Die erste Fähre, die anlegte, brachte weitere Besucher nach Comino, war jedoch nicht meine zurück. Meine wartete in der Bucht.

Normalerweise nimmt die Fähre dann noch ein paar Buchten und Höhlen mit, bevor es nach Gozo geht. Durch die See wurde diese Sightseeing Tour allerdings gekürzt – komplett gestrichen wurde sie jedoch nicht.

Zurück in Mgarr bin ich in Hafennähe auf die Suche nach einem Restaurant gewesen. Hatte ich doch Hunger nach der Inselumrundung. Im One80 Kitchen bin ich fündig geworden. Bot dies doch einen Platz im Freien mit Blick auf den Hafen an. Es liegt zwar direkt an der Hafenstraße, groß Verkehr war jedoch keiner. Mein Tisch war direkt neben der Tour in der Sonne. 😀

So gestärkt konnte ich eine zusätzliche Tour angehen. Diese begann am Ende des Parkplatzes, und somit am östlichen Ende von Mgarr. Der Küstenweg hier unterschied sich nicht große von dem auf der anderen Seite von Mgarr. Dennoch wirkte es anders durch die Nachmittagssonne.

So folgte ich dem Pfad bis zur nächsten Siedlung mit Strand – Hondog Ir-Rummien Bay. Die Zufahrtsstraße zu den Häusern nahm ich, um oberhalb nach Osten in einen Pfad abzubiegen. Dieser Pfad führt an der Siedlung vorbei zu einer Senke, zum Meer. An einer Stelle waren sogar ein paar Eisenstangen in den Fels getrieben, um die Überquerung eines großen Felsens zu erleichtern. Auf der anderen Seite ging es nun wieder am Meer entlang. An ein, zwei Stellen hieß es noch auf die Gischt aufpassen und das Passieren mit dem Wellengang abzustimmen.

Nicht lange und ich erreichte die in der Beschreibung des Wanderführers erwähnten Salzpfannen. Kurz dahinter war ein Stück, bei dem es unterhalb einer steilen Küste auf einer Schrägen zu gehen hieß. Bis zu einem gewissen Punkt hätte ich es mir zugetraut. Durch den Wellengang war ich mir allerdings nicht sicher, ob ich denn auch trocken und ohne Schwimmeinlage auf der anderen Seite ankommen würde.

Somit bin ich dann die wenigen Meter zu den Salzpfannen zurück und habe dem Schauspiel der Wellen bei einer Pause zugesehen.

Nicht weit von den Salzpfannen in westlicher Richtung gab es einen kleinen Pfad von der Küste weg. Diesen nahm ich und kam oberhalb der Küste an einer Straße heraus. Der Straße folgte ich bis Il-Qala. Von Il-Qala kam ich mit dem Bus zum Hotel nach Xlendi.

Touren ~10 Kilometer und ~7 Kilometer


30. Dezember

An diesem Tag brachte mich der Bus zum dritten Mal nach Mgarr. Diesmal war es jedoch die große Fähre nach Malta, die ich nahm.

In Ir-Cirkewwa angekommen, lief ich wie die meisten zum Busbahnhof. Es war mir nicht direkt ersichtlich, wo die Linie 41 losgehen soll. Auf Nachfrage wurde mir der Weg gezeigt. Den Bus erreicht ich noch rechtzeitig und einen Sitzplatz hatte ich auch noch bekommen. 😀

Nun folgte eine Fahrt von etwas über eine Stunde durch Malta, bis ich in Valetta, der Hauptstadt Maltas ankam. Der Busbahnhof in Valetta ist netterweise in der Nähe des Eingangstores zur Altstadt. Dazu muss man vom Bus lediglich über einen Platz gehen. Hier erwartete mich ein Rummel! Damit hatte ich indessen überhaupt nicht gerechnet.

Durch den Platz, in die Altstadt bin ich gleich nach Links und hoch zur Festungsmauer. An dieser Stelle liegt Hastings Gardens direkt an der Festungsmauer und trennt diese von der ersten Häuserzeile durch einen Park. Hier war es wieder ruhig. Der Rummel nach den letzten ruhigen Tagen auf Gozo war dann doch zu viel auf einmal. Über eine parallel verlaufende Straße zu den Hastings Gardens bin ich dann wieder zurück zur Hauptstraße, welche ungefähr in der Mitte der Altstadtinsel verläuft. So war das ankommen in der Stadt angenehmer. Das erinnerte mich an das Gewusel von Kathmandu nach vielen Tagen im beschaulichen Bhutan. Von Ruhe in ein Gewusel geschubst.

Die Gassen der Altstadt gefielen mir und Wickie erst recht. Nachdem er einen Kollegen gesehen hatte, wollte er doch unbedingt ein Bild von sich mit ihm. Für mich immer lustig, wie die Personen um mich herum reagieren. Wickie wurde bisher fast überall erkannt und mit einem Schmunzeln beantwortet. 😊

So lief ich weiter durch die verschiedensten Gasse, mit einem groben Plan im Kopf. Die typischen Erkerfenster waren oft zu sehen, auf meinem Weg zu den Upper Barracca Gardens, zur Kathedrale, dem Großmeistergebäude oder dem Weg zur alten Festung. Unterwegs sah ich sogar eine alte, typisch englische Telefonzelle und sogar einen MINI. 😀

Zur Mittagszeit suchte ich mir in der Nähe der Festungsanlage ein Restaurant. Ich hatte Glück und musste nur ein paar Minuten warten. Das Valletta St Paul’s AFT, ist nicht nur gut bewertet, sondern auch noch sehr beliebt. Insofern mehr als Glück einen Platz erhascht haben zu können.

Von hier war es nicht mehr weit zur Festungsanlage. Um die Festungsanlage geht außerhalb dieser ein Weg am Meer entlang. Dabei kam ich an einem Shooting vorbei. Mit der Umrundung wurde es aber nichts. Auf einem breiten gepflasterten Weg in der Nähe des nördlichen Zipfels kam mir bereits Wasser entgegen. Nicht hoch und daher vorerst kein Problem. Hinter der nächsten Ecke war dann jedoch kein Weiterkommen, ohne eine ordentliche Dusche abzubekommen.

Also wieder zurück und die Festung zur Altstadt hin passieren, um auf die andere Seite der Festung zu gelangen. Von dort über Seitenstraße kam ich zurück zur Mitte der Altstadt und einem Nachmittagskaffee.

So langsam wurde es Zeit, die Rückreise anzutreten, zumal sich der Himmel langsam verdunkelte. Dazu lief ich wieder zum Rummel, durch diesen zum Busbahnhof und fand diesmal meinem Bus nach il-Cirkewwa recht schnell.

Noch bevor der Bus losfuhr, fing es dann auch an zu regnen.

Für mich zeigte es sich wieder, dass es gut ist nicht unbedingt den üblichen Sightseeingweg zu nehmen, sondern nur einzelne Punkte herauszupicken und den Weg dorthin frei zu suchen. So habe ich bisher meist mehr von einer Stadt gesehen, wie nur die Seiten, die aus Medien bekannt sind.

Als die Fähre in Mgarr eintraf, war es bereits dunkel und die Stadt von der abendlichen Beleuchtung erfüllt. Bis zur Abfahrt des Busses hatte ich noch Zeit, um in Hafennähe herumzulaufen.

Tour: 8 Kilometer


31. Dezember

Der Heimreisetag war gekommen! Nach einem frühen Frühstück um dem Packen meiner Tasche hatte ich noch genügend Zeit für einen Ausflug zu einem Aussichtspunkt über die Bucht von Xlendi.

Um 10:45 Uhr sollte mein Fahrer mich am Hotel abholen. Einige Zeit vorher war ich schon in der Lobby und hatte bei einem Blick vom Eingang noch nichts sehen können. Beim Warten im Restaurant, das nach dem Frühstück eigentlich geschlossen hat, kam ich mit einer Angestellten ins Gespräch. Dabei presste sie frische Orangen für einen Saft und gab mir das Glas. Das hatte ich nicht bestellt, bedankte mich doch für die Geste. Genau in dem Moment kam allerdings der Fahrer. 🙃

Dieser brachte mich nach Mgarr zur Fähre und in Ic-Cirkewwa wartete der nächste Fahrer, der mich zum Flughafen brachte. Dort kam ich mehr als ausreichend früh an und konnte daher noch etwas Essen und einen Kaffee zu mir nehmen, bevor der Rückflug am späten Nachmittag startete.

Bis ich letztlich Zuhause ankam, war es schon nach 23:00 Uhr und ich ziemlich müde. Daher bin ich kurz danach ins Bett, nur um eine halbe Stunde von Geböller geweckt zu werden. Stimmt ja, ist ja Silvester! 😂


Resümee

Es war eine schöne Zeit auf Malta. Wie vorausgesagt ist es im Winter dort windig, aber mit der entsprechenden Kleidung kein Problem.

Am Nachmittag des ersten Tages kam eine Dame vom Reisebüro, um mir Vorschläge für die nächsten Tage und Angebote für Touren zu machen. Ich sagte ihr am Abend zuvor schon, dass das nicht nötig ist. Tja, nun halt nochmal. So ganz begeistert war sie nicht, da sie nur meinetwegen nach Xlendi kam, aber erwähnt hatte ich ihr ja das es nicht nötig ist. Ansonsten bot die Reise über den Veranstalter die Annehmlichkeiten der Transfers von und zum Hotel. Gerade für die Anreise in der Nacht sehr hilfreich.

Was mir in diesem Urlaub besonders auffiel, war das sehr viel weihnachtlich geschmückt war. Ob die Vergangenheit und der Bezug zum Malteserorden der Grund ist, ist mir nicht bekannt.


Karte


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Deutschland – Lübecker Bucht – Mai/Juni 2021

Wo kann man gerade unkompliziert Urlaub machen? Das war die Frage, die ich mir Anfang 2021 stellte. Zu Hause bleiben – äh, nö, eher nicht. Am unkompliziertesten wäre eine Reise innerhalb Deutschlands. Schleswig-Holstein war das erste Bundesland, das Urlaubsgäste wieder empfing. Mit Einschränkungen, aber immerhin.

Einen Test zur Anreise und danach alle drei Tage. Hm. Einen Test am Tag vor der Anreise und einen dazwischen genügt somit für fünf Tage Auszeit. An der Nordsee war ich schon öfter, weshalb ich mir für diesen Urlaub die Ostküste von Schleswig-Holstein aussuchte. Nach einiger Überlegung und Recherche entschied ich mich für die Lübecker Bucht, mit der Option im Hinterland Wanderungen in der Holsteinischen Schweiz unternehmen zu können.

Übernachtung im Zelt war keine Frage, sondern Wunsch. An der Küste der Lübecker Bucht gibt es mehrere Campingplätze. Nicht alle sind jedoch fürs Zelten geeignet und ich wollte schon recht nahe am Wasser sein. Letztlich hatte ich zwei in Frage kommende Campingplätze gefunden. Den Campingplatz Seepferdchen bei Scharbeutz und den Campingplatz Rettin bei Neustadt in Holstein. Es wurde der Campingplatz Rettin.

In der Woche vor dem Urlaub hatte ich schon einiges für meine Mahlzeiten beim Campen eingekauft und alles gepackt. Am Tag vor der Abreise bin ich bei mir im Ort im Testzentrum für einen Test gewesen. Das Resultat kam kurze Zeit später – negativ und somit alles ok für den Urlaub.


30. Mai

Der Anreisetag war gekommen und ich bin früh los, wollte ich doch einen möglichen Stau durch den Elbtunnel mit einer frühen Anreise umgehen. Am Elbtunnel hatte ich keinen Stau, sondern nur leicht stockenden Verkehr. Somit kam ich dann zur Mittagszeit am Campingplatz an. Gerade noch rechtzeitig vor der Mittagsruhe. Rechtzeitig, da während der Mittagsruhe die Rezeption geschlossen ist. Wie sich vor Ort herausstellte, ist der Platzplan im Internet nicht mehr aktuell gewesen. Die Wiese hinter der Anmeldung wurde von mehreren Vans belagert. Mir wurde auf einem neueren Plan die Lage der Zeltwiese gezeigt. Nachdem ich mich angemeldet und bezahlt hatte, bekam ich noch einen Schlüssel für die Zugangsschranke und für die Türen zum Sanitärgebäude. Nun hieß es langsam auf dem Schotterweg bis zur Zeltwiese rollen. Die Zeltwiese ist ein längliches Stück am Rand des Campingplatzes und leider nicht eben. Nach einigem hin und her hatte ich dann eine Stelle gefunden, die ziemlich eben war und dort auch geparkt.

Es war Mittagszeit, also Zeit was zu Essen und was ist das am Meer? Ein Fischbrötchen. Vor dem Campingplatz ist ein Gebäude mit einem kleinen Restaurant, einem Minimarkt und einer Fischbude. Dort kaufte ich ein Fischbrötchen, lief damit über die Düne und setzte mich vor dem Übergang zum Strand auf eine der dortigen Bänke. Fischbrötchen mit Meerblick und Sonne. 😀

So, nun hieß es das Zelt aufbauen. Das ist bei meinem schnell erledigt und auch das Aufblasen der Isomatte ging recht fix. Als Erstes machte ich es mir gemütlich und bereitete einen Kaffee zu.

Es war noch viel Zeit bis Abends und das Wetter war gut, weshalb ich mich auf eine erste Tour am Strand losmachte. Praktisch, wenn der Campingplatz direkt hinter der Düne liegt und man gleich am Strand ist. So ging es nordwärts der Küste entlang bis fast nach Bliesdorf Strand. Von dort bin ich dann den Weg oberhalb des Strandes, der Klippen zurückgelaufen.

Eine schöne Einstiegstour am Meer erfrischt und macht hungrig. So breitete ich meine Decke aus und machte mich an meines erstes Abendessen unter freiem Himmel.

Am Abend drehte ich noch eine kurze Runde über den Strand, bevor es in das Zelt ging.

Tour: ~6,5 Kilometer


31. Mai

Der „Felder und Seen Rundweg“ war für heute geplant. Ein Rundweg in der Holsteinischen Schweiz. Dazu bin ich nach Sielbeck gefahren. Oberhalb des Ortes im Wald liegt ein Parkplatz und der Start-/Endpunkt der Wanderung.

Von hier war der Weg zurück nach Sielbeck, zum Kellersee mein erstes Stückchen. Am Kellersee ging es dann lange in südlicher Richtung immer am See entlang bis nach Fissau. Dort verließ ich den See und folgte einem Fluss die kurze Strecke bis Eutin. Es ging jedoch nicht nach Eutin hinein, sondern in einem Bogen nördlich um Eutin herum zum großen Eutiner See. Am östlichen Ende von Eutin, zum See hin ist der Seepark und zu diesem lief ich. Hier quer durch und über eine Brücke an einer Engstelle des Sees auf die andere Seeseite.

Immer in Sichtweite des Sees ging es nun am nördlichen Ufer durch einen Wald bis fast zum Ende des Sees. Es folgte ein Weg durch Wald und Wiesen bis nach Sibbersdorf.

Durch Sibbersdorf durch und weiter nach Westen zum nächsten See. Den Sibbersdorfer See streifte ich nur kurz, um mich dann wieder nach Norden zu wenden. In einem Zickzack ging es nun weiter durch Wiesen und Wälder bis zum Ukleisee. Was mir auffiel, sind die im Vergleich deutlich größeren Felder wie Zuhause und auch die Pferdekoppeln sind viel weitläufiger.

Dort angekommen, legte ich erst einmal eine kurze Pause ein. Aber wirklich nur kurz. Der See ist von Wald umgeben und kleine fliegenden Plagegeister schienen nur auf mich gewartet zu haben. 😖 Den See umrundete ich zu fast 2/3, um diesen dann am westlichen Ende zu verlassen. Ich kam fast direkt am Parkplatz heraus.

Tour: ~20 Kilometer


01. Juni

Wenn man schon in der Lübecker Bucht ist, gehört ein Abstecher zu Timmendorf Strand einfach dazu. Ein Strandbummel oder Stadtbummel ist ja meist nicht so meins. Daher suchte ich mir eine Wandertour, die den Strand und das Hinterland verbindet. Es war nicht so schwierig, eine entsprechende Wandertour zu finden.

Aber zuvor hieß es noch eine Freundin zu besuchen. Sie und ihr Mann machten gerade Urlaub in Scharbeutz. Das ist der Küstenort nördlich von Timmendorf Strand und damit genau auf meinem Weg. Eine schöne Ferienwohnung hatten die beiden sich ausgesucht und nicht weit weg vom Strand. Mein Problem war nur, dass ich keine Parkgebühr am Parkplatz gezahlt hatte. Mein Portmonee war nämlich nicht zu finden. Von den beiden bekam ich etwas Kleingeld und bin schnell zurück, um noch ein Parkticket zu ziehen. Nun konnten wir uns beim Frühstück in Ruhe unterhalten.

Nach dem langen und unterhaltsamen Frühstück bin ich zum Parkplatz zurück und habe Svarta nochmal durchsucht. Siehe da, das Portmonee versteckte sich in einem Spalt zum Sitz. Puh, Glück gehabt. Kurz noch eine Nachricht an die Beiden geschrieben, dass alles wieder ok ist und los ging die Fahrt in den nächsten Ort.

Ungefähr in der Mitte von Timmendorf Strand war mein Start der Tour. Diese führt mich zuerst zum Strand und an der Strandpromenade entlang nach Norden. Noch vor dem Ortsende wechselte ich die Richtung und lief nun nach Westen, weg vom Meer. Es ging durch Timmendorf Strand und Klein Timmendorf.

Hinter Klein Timmendorf ging es über Felder, meist mit Getreide bis Hemmelsdorf am Hemmelsdorfer See. Durch den Ort durch kam ich an den See und dort an der Vogelplattform heraus. Der blaue Himmel hat sich auf dem Weg bis zum See immer mehr bewölkt, die Temperatur war aber noch angenehm. Am See gab es einige Sitzplätze und so machte ich eine Pause mit Blick auf den See.

Nun ging es in einem Bogen um den See. Nicht direkt am Ufer, meist jedoch in Sichtweite. Eine längere Strecke führte dabei durch ein Sumpfgebiet. Hier war der Weg auf einem Damm bzw. mit Holzbohlen gefestigt. Am westlichsten Punkt des Sees hieß es von ihm Abschied nehmen und kurz darauf war Niendorf erreicht. Durch Niendorf kam ich über ein paar Straßen bis zum Hafen. Dies war ein guter Platz für eine zweite Rast.

Nach der Rast ging es zuerst hinter der Düne und dann an der Strandpromenade entlang. In Niendorf bin ich an einer Stelle auf die Straße, welche parallel zur Strandpromenade verläuft, gewechselt. Zuvor hatte ich gesehen, dass es hier ein Seifengeschäft gibt – Meerseifen. Von Außen nicht unbedingt als solches zu erkennen habe ich es doch gefunden und bin auch fündig geworden bei den Seifen.

Zurück an der Strandpromenade führte diese mich bis Timmendorf Strand und dort bis zu einem Park. Über ein paar Straßen war ich dann auch schon wieder am Parkplatz.

Am Campingplatz war erste einmal duschen angesagt. Vor dem Abendessen machte ich mir es mit einem Kaffee auf meiner Decke vor dem Zelt gemütlich. Dabei kam ich mit einem Pärchen ins Gespräch, die neben mir die einzigen mit Zelt auf der Wiese waren. Alleine waren wir nicht, da noch drei VW Busse sich hinzugesellten.

Tour: 18 Kilometer


02. Juni

Wenn man schon in der Lübecker Bucht ist, sollte ein Ausflugstag nach Lübeck Pflicht sein. Dazu nahm ich den Tag, an dem ich für die nächsten Tage den nächsten Pflichttest machen musste. Morgens bin ich daher ohne Frühstück zuerst nach Neustadt in Holstein gefahren. Auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes war eine mobile Teststation. Früh morgens waren noch nicht soviel unterwegs und die Schlange bestand nur aus einer Handvoll Personen. Der Testabstrich war damit schnell erledigt und ich machte mich auf den Weg nach Lübeck. Unterwegs kam die E-Mail mit dem negativen Testresultat. Also alles fein für Lübeck.

Etwas außerhalb des Innenstadtbereiches, an der Bahnstrecke fand ich in der Katharinenstraße einen Parkplatz (kostenfrei). Es sind von hier nur wenige Minuten bis zum Holstentor und damit meinem Zugang in die Altstadt. Die Altstadt selbst liegt hinter dem Holstentor auf einer großen Insel.

Durch das Holstentor und geradeaus weiter bin ich zum Marktplatz gelaufen. Dort, am rechten Rand, liegt das Niederegger Arkadencafe. Es war noch sehr ruhig auf dem Platz und im Café nur ein paar vereinzelte Personen. Hier hieß es Lübeck, mit einem Frühstück, als Einstieg zu begrüßen.

Gestärkt konnte ich somit die Erkundung der Innenstadt angehen. Über die Breite Straße und damit die Hauptflanierstraße kam ich zum nächsten Platz und der dortigen Marienkirche. Interessent fand ich einen kleinen Beobachter der Kirche. 😁 Die Türgriffe zur Kirche waren keine normalen Türgriffe, sondern welche mit Figuren.

Nun bin ich über kleine Seitenstraßen nach Westen bis zu einer Parallelstraße zur Trage (der Fluss durch Lübeck!) und von dort einmal um die Innenstadtinsel. Mein Weg durch die Innenstadt führte mich durch große und kleine Straßen, aber auch durch kleine Verbindungswege, welche gelegentlich eigene Plätze hatte.

Sehr spannend fand ich die Verbindungswege. Nicht immer direkt als solche von den Straßen zu erkennen und manche Zugangstunnel durch Gebäude sind sehr niedrig. Die Tunnel sind jedoch nicht so lang, als dass sie einen abhalten sollten, durchzugehen. An diesen Verbindungswegen hat man öfter das Gefühl gar nicht in einer Großstadt zu sein, so anders ist die Gestaltung.

Mein Rundgang endete fast am Holstentor, vor der Trave bin ich jedoch nach links und dort, direkt an der Trave in ein Restaurant zum Mittagessen eingekehrt. Bzw. da es so sonnig und warm war, habe ich draußen an der Trave einen Tisch genommen, um dort zu essen.

Nach dem Mittagessen ging es nach Norden an der Trave entlang und danach durch ein paar Seitenstraßen quer durch die Innenstadt zur anderen Inselseite. Von dort dann wieder über kleine Gassen zurück. Mein Ziel war das Marzipanmuseum bzw. das Café dort für einen Abschluss meiner Lübeckerkundung.

Nach der Erkundung von Lübeck bin ich zur Hermannshöhe gefahren. Ich hatte den Tipp zum Brodtener Ufer mit seiner Klippe bekommen. Es war schönes, sonniges Wetter und noch genügend Zeit bis es dunkel werden würde und somit habe ich dies auf meinem Rückweg mitgenommen.

Der Zugangsweg zur Hermannshöhe ist schmal und lässt einen etwas zweifeln, ob man auf der richtigen Straße ist. Aber ja, ist man und vor der Hermannshöhe gibt es einen größeren, kostenpflichtigen Parkplatz. Von hier kommt man an einem Café vorbei direkt zur Klippe. Am Café war einiges los und daher bin ich direkt nach unten, ans Meer gegangen. Hier verläuft es sich und je weiter ich mich von der Hermannshöhe entfernte, umso leerer wurde es.

Den nächsten Ort, Niendorf konnte ich schon sehen, als ich die Böschung nach oben lief, um den Rückweg anzugehen. Aus der Klippe ist, je näher ich nach Niendorf kam, eine Böschung geworden. Oben an der Böschung, später wieder Klippe bin ich zur Hermannshöhe zurück.

Nach dem Abendessen am Campingplatz hatte ich eine Runde für diesen Tag über den Strand eingelegt und somit diesen abgeschlossen.

Tour: ~16 Kilometer in Lübeck, ~5 Kilometer am Meer


03. Juni

Wie die Tage zuvor begrüßte mich die Sonne beim Frühstück vor dem Zelt.
Die Fahrt an diesem Tag führte mich wieder in die Holsteinische Schweiz. Dersau am großen Plöner See. Die Tour nahm erst einen Weg durch Dersau und dann über Felder und durch den Nehmtener Forst bis nach Nehmten. Nehmten ist kein Dorf, wie zuerst angenommen, sondern ein großes Gehöft.

Von hier führte der Weg links (nach Norden) vorbei an einem alten Forsthaus und danach immer mehr oder weniger nah am Seeufer entlang bis nach Godau und über einen nördlichen Bogen nach Sepel. Der weitere Weg von Sepel nach Dersau ist erst ein südlicher Bogen und dann immer am See entlang. Auf diesem letzten Teilstück kamen mir einige Radfahrer entgegen. So alleine war ich nun nicht mehr auf dem Weg. Ein ruhiges Fleckchen für eine Pause hatte ich etwas abseits direkt am See gefunden.

Eine Tour ohne wirklich große Highlights, auf der anderen Seite durch die geringen Höhenunterschiede flüssig zu laufen. Gut geeignet den Kopf freizubekommen und durch die Abschnitte durch den Wald zum Waldbaden zu kommen.

Tour: ~16,5 KM


04. Juni

Der Abreisetag war gekommen. Nach dem Frühstück packte ich daher alles zusammen und baute das Zelt ab. Meine Campingnachbarn gegenüber sahen beim Frühstück vor ihrem Bus mir zu und waren überrascht wie schnell alles gepackt und verstaut war.

Zunächst fuhr ich nach Neustadt in Holstein. Am Hafen gibt es genügend Parkplätze und er Weg zur Haupteinkaufsstraße und zum Marktplatz ist nicht weit. An diesem Morgen war sogar Markt und der Marktplatz entsprechend gefüllt. Direkt am Marktplatz liegt die Kirche und da konnte Wickie nicht einfach so vorbei. Nicht wegen der Kirche, sondern der Gestaltung drumherum.

Meine Suche galt jedoch einem Schreibwarenladen. Ich fand einen am Rand des Marktplatzes. Wickie hatte doch noch gar keine Postkarte, die er nach Wien schicken konnte! Diese musste vor der Abreise noch gekauft werden. In einem Café am Hafen schrieb ich die Karte in der Morgensonne.

Auf dem Weg zu Svarta war ein Briefkasten und somit konnte ich die Postkarte direkt dort einwerfen.

Während der Heimreise, noch vor Hamburg, bekam ich eine SMS mit einer kurzen Info. Am nächsten Rastplatz bin ich von der Autobahn und machte eine Pause. Die SMS war das Signal für meinen Arbeitseinsatz. Dazu hatte ich das Notebook mitgenommen und konnte über einen mobilen Hotspot meine Tätigkeit in Frankfurt erledigen. Da es Mittagszeit war, nahm ich die Pause auch für das Mittagessen war.

Nun ging es ohne weitere Unterbrechung weiter bis nach Hause.


Resümee

Nicht ganz eine Woche war ich an der Lübecker Bucht und hatte die ganze Zeit Sonne. Eine Wohltat zusammen mit dem Meer in unmittelbarer Nähe des Zeltes.

Eine Abwechslung bot die Holsteinische Schweiz im Hinterland mit ihren weiten Feldern und Pferden oder Kühen auf großen Koppeln. Die Bezeichnung Schweiz ist eine reine Marketingerfindung aus dem zwanzigsten Jahrhundert und daher sollte man die Landschaft nicht mit der Schweiz in Verbindung setzen. Diese ist hier relativ flach.


Der Ausflug nach Lübeck war ein guter Kontrast zu den übrigen Tagen und durch die Pandemie war es dort nicht allzu voll.

Am Ende konnte ich durch die mobile Arbeitstätigkeit meinen Urlaub um einen Tag verlängern.


Lübecker Graffiti


Karte der Touren


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