Churfranken ist nicht besonders weit von meinem Zuhause entfernt und für einen Wochenendtrip eine schöne Wahl. Im September 2023 war ich bereits für ein Wochenende dort und so sollte es im Oktober 2023 erneut dorthin gehen.
Die zwei ausgesuchten Touren fand ich in einem Wanderführer und zum Einlaufen der neuen Trailrunningschuhe hatten diese eine passende Distanz.
07. Oktober
Trübe war es Zuhause. Die Wettervorhersage für Churfranken zeigte etwas Ähnliches an. Eigentlich wollte ich bereits am Wochenende zuvor nach Churfranken und alles war gepackt gewesen. Eine fiese Erkältung hielt mich dann doch Zuhause fest. Ausgepackt hatte ich aber nichts und so war alles schon so weit, dass ich es nur noch in Svarta packen musste.
Bis Amorbach hielt sich die Bewölkung fast durchgehend. Am Campingplatz angekommen, schaute die Sonne dann doch noch raus. 😊 Der Campingplatz sah zwar im Eingangsbereich aus, wie ein Lagerplatz, aber das wird schon dachte ich mir. Und siehe da, weiter hinten sah es schon deutlicher nach einem Campingplatz aus. Ohne Parzellierung hatte ich die freie Wahl für einen Platz für das Zelt.
Nachdem das Zelt aufgebaut war, machte ich mich auf zur Wanderung nach Miltenberg. Quer durch Armorbach hieß es am anderen Ende des Ortes bergauf gehen. Oben am Hügel angekommen, stand ich vor der Gotthardsruine. Ein altes Kloster, das auf den Resten einer Burg aufgebaut war und schon seit jahrhunderten verlassen war. Übrig geblieben sind eine Kirchenruine und ein paar Grundmauern. Auf einen Kirchturm konnte ich über die alte Wendeltreppe aus Sandstein gelangen. Einen wirklich schönen Ausblick hatte ich von dort oben.
Für eine Pause habe ich Chilikäse und eine Laugenstange an einer Bank unterhalb der Kirchruine ausgepackt. Oben war es mir dann doch zu windig für die Rast.
Durch den Wald kam ich über Wirtschaftswege nach Reuenthal. Ein kleines, verschlafenes Dorf. Nach dem Wanderführer und dem GPX-Track sollte es in der Mitte des Dorfes auf einem Weg den Hügel hochgehen. Nur da, wo der Weg sein sollte, war kein Weg, nur ein Hof. Just zu dem Zeitpunkt, an dem ich dort war, war das Paar, das dort wohnt, im Hof tätig. Die Frage nach dem Weg ergab, dass dieser bereits seit über zwölf Jahren nicht mehr existierte. Ein Erdrutsch machte ihn unpassierbar. Sie empfahlen mir den Nibelungensteig bis zum nächsten Ort zu folgen.
Gesagt, getan. Ein Waldweg, folgte erst einem Bach und zweigte später ab, um den Hügel hochzugehen. Oben angekommen, wurde ich von einer größeren Menge an Kühen begrüßt. Das Muhen hallte an dieser Stelle sehr deutlich.
Mit dem Ende des Waldes kam ich in Monbrunn an. Ein auf den ersten Blick verwirrender Ort. Um mehrere Gehöfte fügten sich ein paar Häuser. Nun ist es jedoch so, dass zwischen diesen Siedlungsinseln bewirtschaftete Felder liegen und dennoch ist alles zusammen ein Ort. Der Hauptstraße(!) folgend durchquerte ich den Ort.
Es folgte nun der letzte Waldabschnitt bis Miltenberg. Breite Wege, um einen Hügel ein Wanderpfad und erst die letzten siebenhundert Meter bis Miltenberg wurden wieder sehr abwechslungsreich. An einem Felsenmeer vorbei lief ich einer Art Schlucht nach unten Richtung Miltenberg.
Ein fester Pfad führte mich durch das Schnatterlochtor nach Miltenberg hinein. Nun hieß es nur noch die Gasse bis zum historischen Marktplatz der Altstadt hinab laufen.
In Miltenberg lief ich durch die Innenstadt, die überraschenderweise gut gefüllt war bis zur Bushaltestelle. Noch über eine Stunde, bis mein Bus abfahren würde. Genug Zeit um wieder in die Altstadt zu einem Café zu laufen. Ein Valentino wurde es. Mal wieder was Neues ausprobieren. Weißer Schokomus, Espresso, Milch und Tonka (Gewürzbohne) sind die Zutaten. Schmeckte gut. 😊
Der Bus brachte mich später zurück nach Amorbach.
In Amorbach am Abend etwas zu Essen zu finden, war gar nicht so einfach. Lokales Essen war mein Wunsch, griechisches Essen wurde es, denn der Grieche war der Einzige, bei dem ich noch einen Tisch bekam.
Tour: ~14,6 Kilometer, ~460 Höhenmeter
08. Oktober
Wie ich wach wurde, war es noch trüb. Kurz auf die Toilette und nochmal in den Schlafsack. 😉 Eine Stunde später war es dann schon heller und ich stand auf, um das Frühstück zuzubereiten. Es folgte ein Packen aller Sachen, das Zelt selbst blieb jedoch noch stehen.
Nur mit der Kamera in der Hand spazierte ich an diesem Sonntagmorgen durch Amorbach. Alles noch ruhig und verschlafen. Fast! Eine kleine Gruppe war ebenfalls für eine Ortsbesichtigung unterwegs. Amorbach hat in seiner Altstadt ein paar kleine Gassen und viel Kopfsteinpflaster. Überragt wird alles von der fürstlichen Abtei und der Klosterkirche.
Zurück am Campingplatz baute ich das Zelt ab und machte mich auf den Weg nach Mainbullau. Ein kleiner Ort, der über eine Straße mit ein paar Spitzkehren zu erreichen ist. Ein Parkplatz im Zentrum zu finden, war einfach. Die Schuhe noch gewechselt und los auf die Wanderung. Es war immer noch bewölkt, jedoch so das es immer heller wurde. Aus Mainbullau heraus lief ich auf einem Weg zwischen Feldern mit Büschen bis zum nächsten Wald. Auf diesen Feldern werden die verschiedensten Beeren angebaut, die im Oktober bereits alle geerntet waren.
Eine längere Strecke im Wald folgte. Langsam und dann immer deutlicher bergab ging es. Der Pfad führte mich auch direkt an zwei Heunesäulen vorbei. Mit einem Abstecher kam ich zu mehreren, größeren Heunesäulen. Die Sonne kam während dessen hinter den Wolken hervor, sodass der erste Blick auf Rüdenau im Sonnenschein war. Unterwegs konnte ich zwischen den Bäumen hindurch auch Großheubach sehen. Mit Rüdenau war dann der erste Abschnitt des Waldweges hinter mir.
Am Ortseingang stand ich vor der Destillerie St. Kilian. Die Destillerie ist schon etwas größer und bietet Führungen und Tastings an. Nur halt nicht an einem Sonntagmorgen. Also weiter bis zur Ortsmitte und der dortigen Kirche. Hinter der Kirche fand ich einen kleinen gemütlichen Platz in der Sonne für eine Rast.
Gestärkt lief ich weiter durch den Ort, um am Ende des Orts wieder bergan zu laufen. War ja klar, irgendwann musste es wieder nach oben gehen, um nach Mainbullau zu kommen. Es folgte ein langer Abschnitt bis fast nach Mainbullau durch den Wald. Meist größere Wege, nur gelegentlich kleinere. Im Wald kam ich an der Lauseiche vorbei und da dort Bänke stehen, bot sich eine weitere kleine Pause an.
In Mainbullau angekommen war es angenehm sonnig und für die Jahreszeit warm. Da es dort kein Café oder ähnliches gibt, fuhr ich direkt los. Ich fuhr allerdings nicht gleich nach Hause, sondern machte noch einen Abstecher nach Klingenberg. Das Main Café, war mein Ziel. Dort war ich bereits beim letzten Trip nach Churfranken. Eines der letzten Stücke Kuchen und ein Latte Macchiato bekam ich. Es herrschte ein ziemlicher Andrang und fast alle Sitzplätze waren belegt. Aber nur fast. Den letzten freien Platz konnte ich mir noch ergattern. 😊
Zum Abschluss lief ich noch kurz durch die Altstadt von Klingenberg, in der an diesem Tag Herbstmarkt war. Da es bereits später Nachmittag war, war nicht mehr viel los und einige Stände wurden bereits abgebaut. So fuhr ich nach diesem kurzen Spaziergang nach Hause.
Tour: ~15,4 Kilometer, ~380 Höhenmeter
Resümee
Churfranken geht eigentlich immer. Es finden sich genügend Wanderwege und die Orte bieten ebenfalls interessantes zum Erkunden. Quer durch Churfranken verläuft der Niebelungensteig, auf dem ich stellenweise unterwegs war. Zu finden sind auf solchen Weitwanderwegen immer andere zu treffen, sodass man selten ganz alleine unterwegs ist.
Mit dem Angebot des NatourBus lassen sich Wanderungen, die keine Rundwege sind, gut angehen. Einzig auf die Fahrtzeiten sollte vorher ein Blick geworfen werden. Der NatourBus von Miltenberg nach Amorbach fuhr z. B. nur alle zwei Stunden.
An beiden Tagen hatte ich Eichhörnchen gesehen. Ich mag diese kleinen, putzigen Gesellen. 😀
Anmerkung
Den Verlag des Wanderführers habe ich informiert, dass der Weg bei Reuenthal selbst in der aktuellen Ausgabe (2022) falsch angegeben ist.
In 2010 war ich in Patagonien und konnte damals die südlichen Ausläufer der Anden erlebt. Was ich noch gerne unternehmen würde, ist eine Tour in den Höhenlagen der Anden.
Während der Pandemie von 2020 bis 2023 war nicht viel möglich in diese Richtung. Südamerika war im Verlauf der Pandemie deutlich hinter Europa. So war es erst in 2023 wieder möglich vernünftig dorthin zu reisen. Jedoch konnte der Anbieter, den ich mir ausgesucht hatte, über sein Kontingent keinen Flug bekommen. Ein normaler Flug hätte die Reise deutlich verteuert und so wurde das Vorhaben Anden auf ein anderes Jahr verschoben.
So weit in die Zukunft ist des dann zum Glück nicht verschoben worden. Lediglich ein Jahr und in 2024, über Ostern ist es soweit.
Die Reise ist bewußt eine, die über keine Ländergrenze hinweg geht. Es gibt einige sehr interessante Touren z. B. von Bolivien nach Peru, das ist mir dort, noch nicht so sicher. Wie bereits erwähnt, ist der Verlauf der Pandemie in Südamerika zeitlich versetzt verlaufen.
Nach einigen Urlauben mit weniger Komfort, habe ich mich für die Perureise für eine mit Komfort entschieden. Lodge-Trekking also und eine, bei der in einer der höchsten Lodges weltweit übernachtet wird. 😀
Der höchste Punkt der Reise, ist ein Pass auf 5500 Metern. D. h. über Winter wird fleißig auf dem Rollentrainer Rad gefahren um eine gewisse Grundkondition zu haben.
Das dritte Wochenende in 2023 in Folge, an dem es weggehen sollte. Nach Nordhessen und dem Spessart folgte der Odenwald. Aus einem Wanderführer waren schnell ein paar interessante Touren gefunden und zwei davon für das Wochenende eingeplant.
Die Wettervorhersage zeigte an, dass es sich um ein schönes Wochenende handeln wird. Sonne pur. Meteorologisch war es schon Herbst und somit mit kühleren Temperaturen am Abend und frühen Morgen zu rechnen, besonders kühl sollte es jedoch nicht werden.
08. September
Ein weiteres Wochenende und dieses Mal mit Begleitung. So hieß es morgens erst Melli abholen und dann die Fahrt in den Odenwald nach Neckargerach antreten. Bis Miltenberg war es derselbe Weg wie für die Tour nach Churfranken. Bei Miltenberg bogen wir ab, um über Armorbach unser Ziel zu erreichen. Leider war die Ortsdurchfahrt Armorbach wegen Bauarbeiten gesperrt und es musste eine Alternative gefunden werden. Hat es dann auch.
Zur Mittagszeit kamen wir am Campingplatz Odenwald River Camp an. Die Anmeldung war unkompliziert und wir machten uns auf, um die Zelte aufzubauen. Nach Rückfrage, konnten wir unsere Zelte an einer geschützten Stelle aufstellen. Es war keine Hauptsaison und das Betreiberpärchen war sehr entspannt und entgegenkommend dabei. Geschützt bezieht sich in diesem Fall auf die Lage zur nahen Landstraße, dem wirklich einzigen Nachteil am Campingplatz, der ansonsten sehr gepflegt war.
Wie nicht unüblich, bleibt gelegentlich etwas zu Hause. 😅 Dieses Mal war es die Gaskartusche. So sind wir mit einem Hinweis zu einem Bootshaus einige Orte weiter gefahren, das auch Campingzubehör verkauft. Die Gaskartuschen dort waren jedoch nicht die, die wir brauchten. Es fehlte das Schraubgewinde. Auf dem Rückweg hielten wir an einem Baumarkt und dieser hatte verschiedene Gaskartuschen. Um nicht suchen zu müssen, fragten wir einen Mitarbeiter, ob und wo die Gaskartuschen wären. Am Ende hatten wir die Unterstützung von drei Mitarbeitenden des Baumarktes und eine passende Gaakartusche. 😊
Nun waren wir mit Gas versorgt und konnten endlich unsere erste Tour für dieses Wochenende angehen. Vom Campingplatz aus liefen wir kurz an der Neckar entlang bis zu einer Unterführung, durch diese unter der Landstraße hindurch und danach durch Neckargerach bis zum Bahnhof, wo die Tourbeschreibung startet.
Ein kleiner Weg zeigte uns den Weg durch den Ort, um auf eine breitere Schneise im Berghang zu gelangen. Ein Weg mit Aussicht, der uns bis zur Magarethenschlucht führte. Dort angekommen, waren wir schon einmal durchgeschwitzt. Die Schwüle und eine unnachgiebige Sonne auf dem Weg bis zur Schlucht zeigten ihre Wirkung.
So empfanden wir es als sehr angenehm in der Margarethenschlucht, in der wir vor der Sonne geschützt waren und es deutlich angenehmer, kühler war.
Die Margarethenschlucht sollte nur begangen werden, wenn man trittsicher ist und über eine entsprechende Kondition verfügt. Das mit der Kondition ist ernst zu nehmen, wenn auch nicht übertrieben. Es gab einen Felsabsatz, der mind. 60 cm hoch war und eine Stelle, an der es sehr eng an einem Felsüberhang vorbeiging. Die Tage zuvor waren sehr trocken und so war auch der Weg in der Schlucht trocken und gefahrloser. Leider war der Bach, der sich in mehreren Kaskaden durch die Schlucht nach unten bahnt, durch den fehlenden Regen nur noch ein Rinnsal. So wirklich Wasserfall war nicht.
Am oberen Ende der Magarethenschlucht machten wir auf einer Bank mit Tisch Pause und aßen die Brötchen und den Käse, die ich am frühen Morgen eingekauft hatte.
Der übliche Weg wäre nun in einem Bogen oberhalb des Berges zurück nach Neckargerach zu laufen. Wir jedoch folgten dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. So kamen wir durch den Wald langsam herunter zum Fluss und dort beim Stauwehr Guttenbach heraus. Auf dem Stauwehr gibt es einen Fußweg, den wir nahmen, um auf die andere Flussseite zu gelangen.
Über eine Schleife kamen wir auf einen Forstweg oberhalb des Neckars und diesem folgend bis nach Guttenbach. An der Kirche vorbei erreichten wir die Brücke über den Neckar und waren auf der anderen Seite schon wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Campingplatz.
So eine erste Tour verlangt nach Belohnung und die gab es in Form von Kaffee, Tee und zwei Stückchen vor den Zelten. 😀
Ein wenig relaxen, den alten VW Bus auf dem Campingplatz genauer unter die Lupe nehmen und schon war es Zeit für das Abendessen. Kritharaki mit Gemüse (Paprika und Zucchini) kochten wir uns.
Tour: ~10,5 Kilometer, ~800 Höhenmeter
09. September
Die Zelte und die Wiese waren nass. Die Decke vom Vortag war leider auch noch sehr feucht. So bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu und liefen mit diesem zu einem Unterstand mit einer Bücherwand. Auf der trockenen Bank, unter einem Dach, nahmen wir in Ruhe unser Frühstück zu uns.
Unsere Tour für diesen Tag ist eine Rundtour, die zwar in Zwingenberg startet, aber auch über Neckargerach führt. So sind wir wie am Tag zuvor unter einer Durchführung unter der Landstraße in den Ort gelangt. Direkt hinter dieser Unterführung war ein Supermarkt, der von uns gleich gestürmt wurde. Es fanden sich Brot, Käse und ein paar Knacker für eine, zwei Pausen.
Wieder durch Neckargerach, dieses Mal auf anderen Straßen, gelangten wir zu einem Waldwirtschaftsweg oberhalb des Neckars. In der Morgensonne ein schönes Lichtspiel mit den Sonnenflecken auf dem Waldboden. Ein paar Abbiegungen im Wald, an einer Lichtung und schon waren wir in Zwingenberg. Die Straße führte uns dort direkt zum Bahnhof und von dort kamen wir über eine schmalere Straße zur Burg Zwingenberg.
Das gute Wetter und die schöne Aussicht bewogen uns zu einer ersten Rast. Mangels Sitzmöglichkeit machten wir es uns dabei auf einer Mauer gemütlich.
Hinter der Burg Zwingenberg wurde es dann wieder richtig interessant. Die Wolfsschlucht lag vor uns. Im Wald und wildromantisch, mit einem kleinen Bach. 😀
Am Ende der Wolfsschlucht kamen wir in dem Weiler Oberdielbach-Post heraus. Der Ursprung des Weilers war eine alte Zollstation und ein moderneres Überbleibsel ist noch vorhanden.
Nun waren wir nicht mehr im Wald, sondern auf offener Fläche unterwegs. Die Sonne war zur Mittagszeit wieder deutlich zu spüren.
Am Wegesrand stehen viele Apfelbäume und unter einem Baum fanden wir eine Bank im Schatten. Super für eine Mittagspause. Wir packten Brot, Käse und Knacker aus, aßen und erfreuten uns an der Aussicht.
Bald waren wir wieder im Wald und auf Wirtschaftswegen unterwegs. Einige Kilometer wurden so zurückgelegt und gelegentlich kamen wir an alten Mühlen vorbei. Ein kürzerer Weg nach Neckargerach hätte es auch getan, dachten wir uns zwischenzeitlich. Den wirklich aufregendes bis Neckargerach gab es nicht mehr.
Zumindest ein Pfad als Verbindung zweier Wirtschaftsweg lockerte es kurzzeitig auf. In Neckargerach liefen wir über den Bahnhof wieder durch den Ort zu Unterführung. Dort fand sich dann kurz vorm Abschluss der Tour eine Überraschung. Eine Schlange auf einem Stein im Bach.
Am frühen Morgen entdeckte ich, dass die Campingplatzbetreiber an den Wochenenden hausgemachte Kuchen anbieten. Zwei Stück reservierte ich morgens und so beendeten wir unsere Tour, die drei Kilometer länger war, wie im Wanderführer beschrieben, mit Kaffee und Kuchen (Kirsch-Quark- und Karottenkuchen).
An diesem Tag sind wir zum Abendessen zum Landgasthaus Wiesengrund in Schwarzach gefahren. Einmal lokales Essen ist Pflicht auf Reisen!
U. a. am Campingplatz hingen Plakate aus, die auf eine Feier am Bootshaus des Kanuclubs hinwiesen. Wo aber ist das Bootshaus? Auf Nachfrage wurde auf das Zelt am gegenüberliegenden Ufer der Neckar verwiesen.
So sind wir nach unserem Abendessen zu Fuß über die Brücke zum Bootshaus gelaufen. Musik und Getränke sollte es geben. Ein Bierchen und etwas Musik zum Ausklang des Tages sollten doch gehen. 😀 Am Ende hatten wir einige nette Unterhaltungen und sogar eine Mitreisende meiner Madeira Reise trafen wir.
Einige Bierchen später liefen wir zurück und verkrochen uns um die Mitternachtszeit in unsere Zelte.
Tour: ~21,5 Kilometer, ~700 Höhenmeter
10. September
Wie am Tag zuvor bereiteten wir unser Frühstück vor den Zelten zu. Wir nahmen dann alles mit und frühstückten an einem der Tische vor der Rezeption. Es war witzig, während des Frühstücks zuzusehen, wie aus allen Richtungen Personen kamen für die Morgentoilette.
Die Feuchtigkeit machte sich bei dem Abbau der Zelte an diesen deutlich bemerkbar. Sie waren sehr nass. Zusammengefaltet und in den Kompressionssack gestopft war es für uns kein Problem den Rest trocken zu halten.
Wir hatten uns schon zuvor entschlossen, keine weitere Wanderung zu unternehmen, sondern eine Stadttour. Dazu fuhren wir in die nächste größere Stadt – Heidelberg.
Heidelberg am Morgen war nicht überfüllt und das sollte sich während des Tages nicht groß ändern. Für eine Stadttour toll, wenn man nicht durch Gassen geschoben wird.
Wir liefen durch die Innenstadt zum Stadttor und der alten Brücke. Ein paar Fotos und ab in das nächstgelegene Café.
Weiter ging es am Fluss, durch ein paar Gassen bis zur Universitätsbibliothek und weiter bis zur unteren Station der Bergbahn. Bergbahn fahren, wenn es auch eine Treppe zum Schloss hochgeht? Tja, nicht mit uns! Wir sind selbstverständlich die Treppe nach oben gelaufen. 😀
Die Treppe endet vor dem Zugang zum Schloss. Wir sind zuerst nach links, in einen Garten mit Blick über Heidelberg.
Im Schloss erworben wir Eintrittskarten, um in das Innere des Schlosses zu gelangen. Dort erkundeten wir viele Winkel und Wege. Wir sahen das große Fass und waren im Apothekenmuseum.
Das Schöne am Schloss ist, dass es sehr viele Möglichkeiten für eine Sicht auf die Stadt bietet. Der Park hinter dem Schloss hatte etwas Beruhigendes und über diesen kamen wir vorbei an den Hauptgebäuden zur Bergbahn. Ja, Bahn herunterfahren geht – schont die Gelenke. 😉
Soviel zu sehen, macht hungrig und da gibt es eine gute Lösung – Essen. In der Innenstadt fanden wir ein Lokal und konnten dabei dem Treiben in der Fußgängerzone zusehen.
Es war Zeit, aufzubrechen und die Fahrt nach Hause anzutreten. Am späteren Nachmittag waren wir Zuhause und konnten beide unsere nassen Zelte ausbreiten, damit diese trockneten.
Stadttour: ~7 Kilometer, ~200 Höhenmeter
Resümee
Wieder ein Wochenende, bei dem das Ziel schnell erreicht war und das uns mit zwei schönen Wanderungen vom Alltag abschalten ließ.
Einzig die Lage des Campingplatzes neben der Landstraße trübte ein ganz klein wenig die ansonsten gute Lage des gepflegten Campingplatzes. Das Fest des Kanuclubs war ein netter Abend. Ruhig Feste mitnehmen, wenn diese so einfach wie an diesem Wochenende erreichbar sind.
Die Innenstadt von Heidelberg ist eigentlich immer ziemlich voll. An unserem Sonntag war schon einiges los, jedoch bei weitem nicht so viel wie in der Hauptsaison. Damit ließ sich die Erkundung der Innenstadt und des Schlosses entspannt angehen.
Was uns in Heidelberg nicht auffiel, sondern mir erst bei der Nachbearbeitung der Bilder, war ein Akrobat in der Innenstadt auf einem Seil in luftiger Höhe.
In einer großen deutschen Tageszeitung las ich einen Artikel zu einer interessanten Tour in der Rubrik Reise. Churfranken ist nicht weit entfernt und somit eine Variante für ein Wochenende. Eine zweite Tour fand ich in einem roten Wanderführer.
Ursprünglich dachte ich mir, die Tour aus der Zeitung mit einer bei Miltenberg zu kombinieren und auf dem Campingplatz in Miltenberg zu übernachten. Ein Arbeitskollege erwähnte jedoch, dass derzeit der Michaelismesse in Miltenberg sei. Damit war Miltenberg keine Option mehr, da durch das Volksfest der Campingplatz und alles andere weit im Voraus ausgebucht ist.
2. September – Bürgstadt
Die Fahrt nach Bürgstadt am Vormittag war gemütlich, da nicht allzu viel auf der Straße los war. Bei der Fahrt durch Miltenberg war der Trubel um die Michaelismesse bereits am Vormittag zu sehen. Bürgstadt, das nahtlos an Miltenberg grenzt, war wesentlich ruhiger. Auf dem Parkplatz an der alten Tabakhalle war bei meiner Ankunft noch reichlich platz.
Zu Hause war es bewölkt und nebelig, kaum 50 Kilometer südlich und es schien die Sonne am blauen Himmel. Ein paar letzte Nebelschwaden waren an Berghängen oberhalb Miltenbergs noch zu sehen. Die Wandertour führte mich allerdings zum Ortsende und dort in die Weinberge, fernab von Miltenberg. Ich folgte zuerst dem fränkischen Rotweinwanderweg durch die Weinberge. Schön gemacht, da Schilder auf die angebauten Rebsorten hinweisen und erklären.
Am Ende des Weinberges, dort wo der Wald beginnt, verließ ich den fränkischen Rotweinwanderweg und folgte dem nächsten Zeichen, dem fränkischen Marienweg, durch den Wald. Oft auf Waldwirtschaftswegen, genauso oft auch auf kleineren Wanderpfaden wie dem Höllgrabenweg.
Die feuchte, durch die Sonne erwärmte Luft zeigte in den Weinbergen ihre Wirkung und ich krempelte meine Hose bald nach oben. Im Wald war es kühler, dafür duftete es oft herrlich nach frischem Wald. 😊
Auf einer lichten Wegkreuzung stand wie für mich gemacht eine Bank mit Tisch. Wunderbar für eine Pause hatte ich doch morgens extra ein Brötchen und Käse eingepackt.
Nach der Pause führte die Route zu einem “Berggipfel” und noch zu einem teilweise rekonstruierten Ringwall.
Auf den Resten des Ringwalles, zumindest manchmal erkennbar, ging es weiter. Der Weg war mit Schildern und Skulpturen gespickt. Von diesem Weg führten gelegentlich kurze Abstecher zu Heunefässer (Steinsäulen) oder auch Rohlingen für Mühlsteine.
Am Ende der Tour, bevor ich Bürgstadt wieder erreichte, kam ich erneut durch das Weinanbaugebiet. dieses Mal von einer anderen Seite. Über ein paar Straßen im Ort erreichte ich die Tabakhalle, dem Ausgangspunkt meiner Wanderung.
In Bürgstadt suchte ich eine Bäckerei, um ein Stückchen für den Nachmittagskaffee zu kaufen. Fehlanzeige. Am Samstagnachmittag hatte der Bäcker bereits geschlossen. Nun, dann weiter nach Großheubach zum Campingplatz. Auf dem Weg dorthin kam ich an einem anderen Bäcker vorbei und wurde fündig.
Der Campingplatz (Camping am Leinritt), direkt am Main war schnell gefunden, die Einfahrt dann nicht direkt möglich. Online war erstes Gebot. Es gibt zwar eine Rezeption, die Plätze sollten jedoch Online gebucht werden. Dies machte ich vor der Einfahrt und bestätigte auf der Webseite gleich noch mein ankommen.
Die Plätze sind mit einem Pflasterstein, auf dem eine Nummer steht, markiert. War nicht so einfach den Platz an sich zu finden, da an der Stelle, an der ich den Platz buchte, waren keine Wege, die die Parzellen trennt. Erschwerend kam hinzu, dass die Pflastersteine in der großen, mit Bäumen besetzten Wiese schlecht zu sehen waren. Nach Nachfrage von dort schon campenden hab ich den Platz gefunden und konnte mein Zelt aufbauen.
Flugs noch Wasser für den Kaffee geholt und auf einer Decke vor dem Zelt in der Sonne den Kaffee mit der Mohnschnecke zu mir genommen. Faulenz war dann angesagt. Schön warm, in der Sonne. 😀
Am späteren Nachmittag packte ich die Decke weg und machte mich auf zu den Duschen.
Anschließend übertrug ich noch einen Teil des Textes vom vorigen Wochenende in das Sauerland in den Blog, bevor ich mich bereit machte zum Essen.
In Großheubach gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten und ich entschied mich für das Gasthaus zur Krone. Klingt gut bürgerlich und war es auch. Ohne Reservierung hatte ich Glück und noch einen Tisch bekommen, der kurz zuvor frei wurde. Das Essen ist wirklich sehr gut und das Gasthaus findet sich daher auch im Michelin Guide. Rehkeule mit Rotkraut und Spätzle. Ein Gedicht – das Fleisch war zart, das Gemüse bissfest und die Spätzle wie sie sein sollten. Der Rotwein dazu, aus den Weinberge um Großheubach passte bestens. Zum Nachtisch wählte die Dreierlei Sorbet auf frischen Früchten. 😊 Zum Personal sei gesagt, dass dies sehr freundlich und kompetent ist.
Zurück am Campingplatz übertrug ich noch den zweiten Teil des Textes in meinen Blog, bevor ich mich mit einem Krimi in das Zelt zurück zog.
Tour: 13,5 Kilometer, ~600 Höhenmeter
3. September – Klingenberg
Selbst in der Nacht schlugen die Glocken der nicht weit entfernten Kirche regelmäßig. Und warum muss sonntags morgens um 6:00 Uhr zum Gebet geläutet werden? Die Kirchenaustritte nehmen seit Jahren zu und ist dies ein letzter, verzweifelter Versuch der Kirche auf sich aufmerksam zu machen?
Zumindest führte es dazu, dass ich wach wurde. Kurz raus auf die Toilette und wieder zurück in den Schlafsack. Es war noch sehr dunkel und äußerst nebelig. Zwei Stunden später stand ich dann wirklich auf.
Das Zelt baute ich nach dem Frühstück ab und fuhr über einen zweiten Weg vom Campinglatz. So musste ich nicht quer durch den Campingplatz fahren und war schneller an der nächsten Straße. Klingenberg, mein Ziel liegt nur zwei Orte weiter von Großheubach und war dementsprechend schnell erreicht. Ich entschied mich Svarta auf dem großen Parkplatz neben dem zentralen Kreisel der Stadt zu parken.
Die Wanderung führte erst durch die Altstadt von Klingenberg, die sonntags morgens noch im Dämmerschlaf war. Am Ende der Hauptstraße, bevor sie in die nächste Straße übergeht, lief ich in einen schmalen Durchgang. Ein paar Meter geradeaus, rechts, links und wieder rechts erreichte ich den Weg durch den Weinberg zur Ruine Clingenburg. Die Clingenburg thront über Klingenberg und so waren ab dem schmalen Durchgang reichlich Treppenstufen zurückzulegen.
Von der Ruine Clingenburg hatte ich einen guten Blick auf die Altstadt. In der Ruine finden regelmäßig Events wie Theateraufführungen oder Musicals statt. Daher standen an der Zufahrt auf der anderen Seite der Ruine einige Sanitärwagen und ein überdachter Zugangsbereich.
Die Wegbeschreibung zeigte jedoch auf einen anderen Weg, und zwar auf den Esskastanienlehrpfad. Noch bevor ich ihn erreichte, querte ein Eichhörnchen mit einer Nuss meinen Weg und verschwand im Wald. Dem Esskastanienweg folgte ich entsprechend der Routenbeschreibung zum Teil. Zum Teil war es wohl auch eine Art Abkürzung und wie die so sind am Berg, war auch diese ziemlich steil. Dafür gelangte ich relativ zügig nach oben. Ein weiterer Pfad, ziemlich eben, brachte mich zum Aussichtsturm am Wanderheim.
Der Aussichtsturm wird Nachmittags geschlossen und Morgens wieder geöffnet. Ich stand allerdings vor einer verschlossenen Tür. Hm. Ich entschloß mich in der Gaststätte des Wanderheimes nachzufragen und bekam direkt den Schlüssel. So konnte ich doch noch auf den Aussichtsturm für eine übersichtliche Aussicht an diesem Morgen.
Die weiteren Wege, fast komplett im Wald, wechselten zwischen Wirtschaftswegen und Pfaden. Manche Wirtschaftswege wurden allerdings selten genutzt und waren kaum zu erkennen. Viele Brombeersträucher und Brennnesseln versperrten manchmal den Weg. Durch die lange Hose bekam ich nur manchmal ein paar Nesseln ab. Es fördert die Durchblutung 😉 und das Gefühl ließ bald nach. Was immer wieder zu hören war, waren Spechte. Erblickt hatte ich im Wald jedoch keinen einzigen. Zu versteckt in den Bäumen waren diese unterwegs auf Nahrungssuche.
Rund 3,5 Kilometer lief ich durch den Wald, bis ich wieder auf Felder traf und dort auf die Paradeismühle. In dieser befindet sich ein Hotel und Restaurant und dahinter ein Rotwildgehege. Um die Paradeismühle kam ich auf einen dahinter entlangführenden Radweg, um später wieder in den Wald zurückzukehren.
Viele Kilometer später kam ich am alten Tonwerk, außerhalb von Klingenberg an. Von hier bis nach Klingenberg lief ich durch die Seltenbachschlucht. Eine Schlucht, in der es Feuersalamander geben soll. Soll, denn gesehen habe ich keine. Der Weg war auch ohne Feuersalamander ein schöner Abschluss der Wanderung, denn der Pfad durch die Schlucht endet an einer Straße, die in die Hauptverkehrsstraße von Klingenberg mündet.
Am Parkplatz angekommen, wechselte ich die Schuhe und begab mich ein paar Meter zurück. Am Rand des Parkplatzes liegt das alte Schloss mit seinem Schlossgarten. In diesem war an diesem Wochenende eine Häckewirtschaft. Ein Flammkuchen mit Birne, Hirtenkäse und Rosmarin war mein Mittagessen.
Wirklich schön gemacht im Schlossgarten. 👍
Einen Latte Macchiato vor der Heimfahrt gab es am Main Café. Das ist ein kleiner Wagen auf der Parkanlage zwischen Main und Straße am Kreisel. Mit dem Latte machte ich es mir auf einem Liegestuhl bequem und genoss die Sonne.
Tour: ~12 Kilometer, ~600 Höhenmeter
Resümee
Nur zwei Tage und doch viel gesehen. Reichlich Nebel leitete die Tage ein und so wurde es an beiden Tagen zu schweißtreibenden Touren, infolgedessen die Sonne herauskam. Die längeren Abschnitte im Wald waren dadurch eine Wohltat.
Graffiti in einer Unterführung in Klingenberg:
Sehr schön gemacht. Der Boden und die Wände sind kunstvoll und farbenfroh gestaltet worden.
Reichlich plus auf meinem Zeitkonto hatte ich und eine Auszeit für ein verlängertes Wochenende wäre doch was. In einem Bericht hatte ich gelesen, dass bei Willingen eine neue Hängebrücke gebaut und diesen Sommer geöffnet werden sollte. Die zu diesem Zeitpunkt längste Fußgängerhängerbrücke der Welt.
Na, das wäre doch ein Ziel für ein Wochenende und ein paar Wanderungen in der Gegend werden sich schon finden. Und so war es auch.
25. August
Viel zu packen war für das Wochenende nicht und die Campingsachen liegen eh immer bereit für einen Ausflug. Zuerst frühstückte ich gemütlich und am späteren Nachmittag machte ich mich auf die Reise nach Heringhausen an den Diemelsee.
Ich kam genau in der Mittagspause des Campingplatzes an. Auf der Webseite steht nur, dass bei Reservierungen ab 14:00 Uhr der Platz zur Verfügung stehen wird. Wie die sonstigen Öffnungszeiten der Rezeption sind, war nicht zu erfahren. Nun, von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr ist Mittagspause und die Angabe „14:00 Uhr – nach Bedarf“ ließ mich nur einen Spaziergang am See machen, um die Zeit bis 14:00 Uhr zu überbrücken.
Ich bekam einen der wenigen noch grünen Plätze unter zwei Bäumen zugewiesen. Das Zelt wurde sofort aufgebaut, um die Regenpause zu nutzen. Hat fast geklappt. Ich war noch am Aufbauen, als es anfing zu regnen. Erst leicht und dann immer stärker werdend. Das Zelt mit Außenzelt stand und im Zelt konnte ich gemütlich die Tasche, geschützt, vorm Regen auspacken und das Zelt „einrichten“.
So wirklich aufhören wollte der Regen nicht. Dennoch eine Runde um den See wagen? Ja! Es war nicht wirklich kalt und gegen den Regen gibt es einen Regenponcho. Also Rucksack gepackt, Poncho übergezogen und durch den Campingplatz zum See, auf die Runde um den See. Der leichte Regen, ohne Wind, war nicht weiter schlimm auf den ersten Kilometern.
Nach knapp einem Kilometer erreichte ich die Brücke über den See und kaum einen weiteren Kilometer später hörte der Regen fast ganz auf. Nur noch gelegentlich kurze Phasen ließen mich den Poncho weiter anlassen.
Der Weg am See entlang verläuft meist nur ein paar Meter über dem Wasserspiegel und ist befestigt. Insgesamt dennoch sehr abwechslungsreich, durch die unterschiedlichsten Umgebungen. Über eine Brücke, an Campingplätzen oder kleinen Siedlungen vorbei.
Ab Kotthausen, was von meinem Startpunkt der entfernteste Ort am See ist, war es wie erwähnt ein Weg am See. Ab Kotthausen ging es an einem Bauernhof vorbei nach oben. Von hier bis fast zur Staumauer, gut einem Drittel der Tour, führte mich der Weg oberhalb durch Wiesen und einem Wald mit Blick auf den See.
Nun kam auch die Sonne wieder heraus und es wurde merklich wärmer.
An der Staumauer gab es zwei Möglichkeiten auf die andere Seite zu gelangen. Die einfach wäre über die Staumauer, die andere, die ich wählte, war der Weg hinter der Staumauer herunter zum Wasserkraftwerk und auf der anderen Seite wieder rauf. Das Wasserkraftwerk ist schon etwas älter und lässt sich alleine betrachtet gar nicht mal als Kraftwerk identifizieren. Hübsch angelegt, mit einem Garten herum.
Nach weiteren knapp vier Kilometern kam ich wieder am Campingplatz an.
Der Weg am See bei Heringhausen ist mit einem schönen Pflaster gelegt und sehr beliebt. Ende August war dieser jedoch nicht allzu überbevölkert.
Für den Abend war nochmals Regen angesagt und so entschloss ich mich in der Gaststätte Seeblick, die vor dem Campingplatz liegt zu Abend zu essen. Ohne Reservierung hatte ich Glück noch einen Platz an der Theke zu bekommen. Die Portionen sind hier, sind gut und reichlich.
Tour ~14 Kilometer
26. August
Wach wurde ich von alleine und wenn nicht, wäre dies durch die Kirchenglocken geschehen, die pünktlich um 7:00 Uhr vom Kirchturm nebenan zu hören waren. Leichter Wind mit gelegentlichen Böen und fast wolkenloser Himmel begrüßten der Morgen. Durch den Regen des Vortages war es nicht mehr ganz so warm und ich frühstückte daher im Zelt. Den Gaskocher in der Apside aufgestellt, Wasser für den Kaffee gekocht und danach mein Porridge zubereitet, war es ein angenehmer Morgen, zumal die Sonne direkt in das Zelt schien.
Meine Tour für diesen Tag war so geplant, dass ich über den Sky Walk bei Willingen kommen würde. Die Brücke ist normalerweise ab 9:00 Uhr geöffnet. Je nach Wetter kann dies aber auch abweichen. Ein Blick auf die Homepage zeigte, dass die Hängebrücke geschlossen ist. War wohl auf der Brücke zu windig. Vielleicht ändert sich das noch und wenn nicht, gibt es eine Alternative, um das Tal zu durchqueren, um die geplante Wanderung durchführen zu können.
Zuerst hieß es zu einem Wanderparkplatz nahe der Graf Stolberg Hütte zu fahren. Das war gar nicht so einfach. Im ersten Dorf nach Heringhausen kam ich an einem Bäcker vorbei, bei dem ich spontan ein Stückchen für eine Rast kaufte. Bis hier war noch alles ok. Die erste Abfahrt nach Titmaringhausen war gesperrt und so fuhr ich geradeaus weiter. Im nächsten Ort war die Abfahrt ebenfalls gesperrt. Erst im dritten Dorf gab es über eine Seitenstraße einen Weg nach Titmaringhausen. Einspurig, kurvig und ziemlich abgelegen. Eher das, was man als Promileweg bezeichnen würde. Zumindest war die Aussicht schön, den der Weg führt über einen Hügel mit Weitsicht. In Titmaringhausen ging es über ein paar Straßen wieder auf eine ebenso schmale Straße in einen Wald. Richtig hier? Wird schon! Nach einiger Zeit kam ich an einem Wanderparkplatz an, auf dem nur ein einziges Auto parkte. Da ist doch noch Platz für Svarta und schon parkte ich dort.
Über einen Verbindungspfad ging es einen Hügel hoch zur Graf Stolberg Hütte. Reichlich Tische und Stühle standen draußen und eine Tür war offen. Gut, eine Option für eine Einkehr nach der Wanderung wäre gegeben.
Von hier lief ich auf Wirtschaftswegen durch den Wald und erreichte nach drei Kilometern den Sky Walk. Ein Blick auf die Brücke und ich erspähte schon ein paar Personen auf der Brücke – sie ist also offen.
Mit einer Frau kam ich ins Gespräch und sie bestätigte, dass die Hängebrücke an diesem Morgen erst um 9:20 Uhr geöffnet wurde. D. h. sie war gut 20 Minuten zuvor geöffnet worden und das erklärte auch, warum noch so wenige auf und an der Brücke zu sehen waren.
Über einen QR-Code am Zugang kam ich auf eine Webseite und über die erhielt ich mein Ticket. Das war der einfache Part. Dass der Strichcodeleser nicht direkt reagierte, der eher ärgerliche Part. Es dauerte ein paar Versuche, bis der Ton zur Erkennung ertönte.
Für die Überquerung konnte ich mir Zeit lassen, da, wie beschrieben, noch nicht viel los war. In der Mitte der Brücke war ich froh, noch meinen Windbreaker angehabt zu haben. Es war ziemlich windig und mit der übergezogenen Kapuze viel angenehmer.
Der Sky Walk wird vom Baustil mit der Geyerlay Brücke und der Highline 179 verglichen und das kann ich bestätigen, da ich auf diesen auch schon unterwegs war. Diese Hängebrücken bewegen sich ein ganz klein wenig und haben einen Gitterrostboden. In Nepal und Bhutan sind die Hängebrücken, über die ich lief, wesentlich flexibler; ergo bewegen sich deutlich mehr und sie haben einen Boden, der nicht zu durchblicken ist. Das hat praktische Gründe, da sonst die Lastentiere sich weigern würden über die Brücken zu laufen. Vom grundsätzlichen Stil sind sie sich dennoch ähnlich.
Zurück zu Deutschland und dem Sky Walk. Angekommen am anderen Ende der Hängebrücke befand ich mich neben der Skisprungschanze von Willingen, hier standen einige Tische und Bänke und ein Pärchen verkaufte Kaffee und Kuchen. Einen Kaffee kaufte ich mir und aß das Stückchen vom Bäcker etwas abseits, dennoch mit Blick auf den Sky Walk.
Nach der Pause folgte ein Anstieg auf einem Waldwirtschaftsweg und über diesen, mit einer kurzen Phase eines Wanderpfades gelangte ich zum Wasserbecken in der Nähe der oberen Gondelbahn von Willingen. Einmal drumherum und schon war ich am Hochheideturm des Wasserbeckens, dessen Aussichtsplattform ich bequem per Lift erreichte. Schon beim Umlaufen des Wasserbeckens ergaben sich tolle Weitsichten und noch ein Stück weiter dann von der Aussichtsplattform.
An der K1 Hütte neben der Ettelsberg Seilbahn war reichlich betrieb. Vor allem die Seilbahn mit den Sesselliften war bei den Mountainbikern sehr beliebt. Den Berg hoch hingen die Räder hinten an den Sesseln.
Mein Weg führte mich an der K1 Hütte vorbei um den Ettelsberg. Anfangs durch Heide und danach auf Waldwirtschaftswegen zurück zur Graf Stolberg Hütte. Um den Ettelsberg hieß es jedoch aufpassen. Mit Schildern wurde deutlich auf die Querung der Downhill Strecken hingewiesen.
Die ruhige und einsam liegende Graf Stolberg Hütte war, wie ich dort wieder ankam nicht mehr so einsam und ruhig. Reichlich wanderndes und Rad fahrendes Volk hatte sich eingefunden. So viele, dass ich im Außenbereich gar keinen Sitzplatz gefunden hatte und gerade so noch einen in der Hütte.
Ein Snack zur späteren Mittagszeit sollte meine Wanderung an diesem Tag abschließen.
Der fast leere Wanderparkplatz war danach dann wie zu erwarten fast voll.
Gerade als ich losfahren wollte, kam ein Krankenwagen mit Blaulicht auf dem Single Track entgegen. Ich hatte ihn schon so früh gesehen, dass ich die 50 Meter zurückfahren konnte, ohne dass der Krankenwagen seine Geschwindigkeit ändern musste. Danach war der Weg frei und die Straße führte mich bis nach Usseln, einem Ortsteil von Willingen. Die Hauptstraße erreicht ich an der Straßenkreuzung, an der das Milchmuseum zu finden ist.
Anstatt auf die Hauptstraße zu biegen, nahm ich den Weg auf den Parkplatz zum Café und Museum für einen Zwischenstopp. Das Museum ist ganz nett gemacht und zeigt die Verarbeitungsarten der Milch. Im Laden, der leider schon geschlossen hatte, gibt es reichlich Milchprodukte zu kaufen, soweit ich das durch die Glastür sehen konnte. Im Café, das Teil des Museums ist, gönnte ich mir einen Cappuccino bevor es danach zurück zum Campingplatz ging.
Nach einer erfrischenden Dusche unternahm ich einen Spaziergang am See und machte es mir für den restlichen Nachmittag mit einem Kaffee auf einer Decke vor dem Zelt gemütlich. Später folgte noch ein zweiter Kaffee, den ich mitnahm und auf der längsten Holzbank Hessens (34,5 Meter lang), am See zu mir nahm, während ich in meinem Krimi weiter laß.
Für das Abendessen kam der Campingkocher zum Einsatz: One Pot Thunfisch mit Nudeln.
Tour: ~12,8 Kilometer, ~400 Höhenmeter
27. August
Da es an diesem Morgen ebenfalls kühl war, hatte ich es mir zum Frühstück wieder im Zelt gemütlich gemacht. Wie immer stand am Abreisetag der Abbau des Zeltes an. Außen war es trocken, nur innen war das Außenzelt nass und der Boden Footprints. So packte ich das Zelt wie schon so oft in einen Kompressionssack. Dadurch bleibt alles andere trocken in der Tasche.
Kurz vor 9:00 Uhr war ich mit allem fertig und genau passend zur Öffnungszeit der Rezeption. Der Aufenthalt auf dem Campingplatz wollte noch bezahlt werden.
Svarta durfte ich auf einem Parkplatz auf dem Campingplatz stehen lassen und den Schlüssel für den Sanitärbereich konnte ich ebenfalls behalten und sollte ihn nach der Wanderung in den Briefkasten werfen. Sehr entgegenkommend. 👍
Vom Campingplatz lief ich über den Weg am See zur Hauptstraße, folgte dieser kurz und bog in der Kurve am Ortsanfang ab. Dort ist ein Wanderparkplatz und für mich war es der Einstieg in die Heringhausen Panoramatour.
Irgendwie war es schon klar, dass Panorama mit Höhenmeter in Verbindung steht, und dass ein Pfad mit einem stärkeren Anstieg im Wald den Anfang machte, nicht verwunderlich. Hin und wieder zeigte sich sogar die Sonne am ansonsten wolkenbedeckten Himmel und zauberte Lichtflecken in den Wald.
Immer höher ging es im Wald. Der Route folgend nahm ich den Abstecher zu einem Aussichtspunkt und wurde an einer Hütte mit einem schönen Ausblick belohnt. Entgegen der Tour lief ich nicht wieder zurück, sondern folgte einem kleinen Pfad an der Kante des Hügels und entdeckte so zwei Bänke mit noch wesentlich besseren Ausblicken.
Über zwei Waldwirtschaftswege kam ich dann auf den eigentlichen Panoramaweg zurück und folgte diesem. Es gab noch zwei weitere Abstecher mit Ausblicken auf die Staumauer, die wohl eher in der Vergangenheit einen Ausblick gewährten. Mittlerweile sind diese Ausblicke so zugewachsen, dass der See zwar zu erkennen ist, aber nicht mehr so wie am ersten Aussichtspunkt.
Einige Kilometer später verließ der Weg den Wald und führte am Waldrand und durch Felder eine Schleife. An einem Abbiegepunkt am Waldrand steht eine Bank, die für mich der Punkt einer Rast war. Bis hierher hatte es immer wieder ganz kurz geregnet und danach nicht mehr.
Die weitere Schleife führte mich an einem Waldrand entlang, von dem aus Adorf zu sehen war. Weiter über Felder und dann wieder durch einen Wald kam ich oberhalb von Heringhausen heraus, mit einem letzten Blick von oben auf den Diemelsee.
Eine schöne, gute ausgeschilderte Tour ist der Panoramaweg und bietet mit Blick auf den Diemelsee und den Feldern im Hinterland viel Verschiedenes für das Auge.
Am Campingplatz gab ich den Schlüssel zurück und lief wieder zur Hauptstraße. Nicht weit vom Campingplatz ist das Fach Werk, ein Café zu finden. Eine recht junge und sehr freundliche Gruppe betreibt das Café. Eine Waffel und ein Latte Macchiato waren mein Abschiedsessen von Heringhausen.
Tour: ~13,8 Kilometer, ~450 Höhenmeter
Resümee
Der Diemelsee war in zwei Stunden erreicht und die Region bietet einiges, nicht nur für ein Wochenende. Der Campingplatz liegt zwar an der Hauptstraße, besonders viel Verkehr herrschte zum Glück nicht. Daher war ich mit dem Campingplatz an sich für die Tage, die ich dort verbracht hatte, zufrieden.
Beim Sky Walk spekulierte ich auf das Ferienende und auf das angekündigte durchwachsene Wetter. Erst im Juli 2023 geöffnet zieht der Sky Walk bereits viele an und ist damit im Sommer hoch frequentiert gewesen. Meine Spekulation ging auf und es war sehr relaxt am und auf dem Sky Walk.
The Georges Experience oder vielleicht doch eher The Weather Experience? Eine Woche vor meiner Reise in den Schwarzwald beendete der Sommer 2023 sein Dasein und es stellte sich eine regenreiche Periode ein. Wobei wirklich große Regenmengen waren es nicht, eher viele Schauer oder leichter Regen über den Tag verteilt. Das macht eine Planung natürlich etwas komplexer.
Was soll’s. Zelt und alles Weitere waren gepackt und auf ging es Ende Juli. Vorab hatte ich mir einen Campingplatz an einem See ausgesucht. Nur die letzten Beurteilungen gerade in Bezug auf die Sanitäranlage ließen mich die Wahl noch einmal überdenken. Gefunden hatte ich eine schöne Alternative. Kein See, dafür ein eigener Naturteich zum Baden, ein Hallenbad und vieles mehr – Camping Kreuzof.
30. Juli
Samstag oder Sonntag losfahren, das war die Frage. Das unbeständige Wetter ließ mich die Frage nur sehr kurzfristig beantworten. Der Samstag war mit durchgehendem Regen angekündigt, wohin der Sonntag und der Montag sehr freundlich vom Wetter her aussahen. Also am Samstag alles in Svarta verstaut und am Sonntag nach dem Frühstück losgefahren.
So früh los, um direkt eine Wanderung anzugehen, bevor es auf den Campingplatz geht. Für diesen Tag hatte ich mir den Genießerpfad 3-Schluchten-Tour vorgenommen. Über die Webseite des Hochschwarzwald-Tourismus bekam ich die GPX-Dateien für die Tour, um diese in meiner favorisierten App verwenden zu können. Sehr löblich, dies so zur Verfügung zu stellen.
Start- und Endpunkt der Wanderung war (ist) der Wanderparkplatz an der Drei-Schluchten-Halle in Bachheim, welcher einfach zu finden war. Von dort ging es bei sonnigem Wetter über einen Zugangsweg hinunter zur Wutachschlucht.
Am Waldrand, der nach dem Wanderparkplatz in wenigen Minuten erreicht war, liegt ein Spielplatz mit Grillmöglichkeiten. Ein paar Bänke und Liegebänke luden ein, dort ein Weilchen zu verbringen. Beim Bäcker hatte ich mir morgens etwas für die Mittagszeit gekauft und nun mit Blick auf eine Lichtung zu mir genommen.
Weiter auf dem Weg kam ich an einigen frisch gefällten Nadelbäumen vorbei. Durch die Nässe der letzten Tage und der wärmenden Sonne verströmten diese einen sehr angenehmen und intensiven Geruch. 😊 Je näher ich der Wutach kam, desto mehr wichen die Nadelbäume den Laubbäumen und die warme, feuchte Luft verlor an Schwüle je tiefer es ging. Aufpassen war auf dem Zugangsweg noch nicht sonderlich gefragt, auch wenn sich Rinnsale im Weg gebildet hatten.
In der Wutach- und später der Gauchachschlucht waren die Wege fast durchgehend trocken und nur hier und da waren Wasserlachen oder Schlammstellen, die ich umgehen oder überschreiten konnte. Die Wege waren schön verschlungen, immer in der Nähe des Flusses und öfter von Felswänden flankiert. So wie man sich ebene eine Schlucht mit Flusslauf vorstellt.
Diese Tour ist beliebt und dennoch machte es nicht den Eindruck eines Pilgerweges, auf den alle möchten. Vermutlich lag dies an den Regentagen zuvor, vermutlich auch an denen, die mit Turnschuhen unterwegs waren und merkten, dass dies nicht die beste Wahl war. Bevor es in die letzte der drei Schluchten, die Engeschlucht gehen sollte, kam ich an dem Gasthaus Burgmühle, an der Gauchach vorbei. Es war Nachmittag und das Gasthaus gut besucht.
Von hier gibt es einen Schlechtwetterweg zurück zum Ausgangspunkt – natürlich nicht für mich. 😁 Die Turnschuhfraktion sollte diesen Weg definitiv gehen! Rund 900 Meter an der Gauchach weiter kommt der Abzweig zu Engeschlucht und ab hier änderte sich der Weg deutlich. War er vorher so, dass bequem zwei Personen nebeneinander gehen konnten, so war es nun nur noch ein Single Trail – und was für einer!
Sehr schön gewunden, mit stetigem auf und ab der Schlucht nach oben folgend. Die Engeschlucht hat sehr viele kleine Quellen und ist immer feucht und selbst im wärmsten Sommer mit matschigen Stellen gespickt. Nach Regentagen ist es eher ein Pfad mit trockenen Stellen gespickt. 😅 Aber dennoch war es sehr schön in dieser Schlucht.
Am Ende der Schlucht gelangte ich aus dem Wald auf einen Feldweg. Am Waldrand entlang und dann quer durch die Felder auf einem befestigten Weg zum Ausgangspunkt. Der geteerte Weg ist auch der Schlechtwetterweg und war mit deutlich mehr Leuten gefüllt. Auf den Feldwegen zuvor hatte ich versucht, meine Trailrunningschuhe so weit wie möglich vom Schlamm zu befreien.
Trocken, aber mit immer noch deutlich schlammigen Schuhen, kam ich am Wanderparkplatz an.
Die Schuhe gewechselt und die letzten Kilometer für diesen Tag bis zum Campingplatz Kreuzhof zurückgelegt, war schnell getan. Da ich, wie oft nicht reserviert hatte, stand die Frage nach einem freien Platz an. Sieh Dir die Zeltwiese am Ende des Platzes an und entscheide dann, war die Aussage. Auf dem Rückweg von der Zeltwiese kam ich an zwei Campingfässern vorbei und daneben war eine leere Grasfläche. „Die Zeltwiese wäre ok, der Platz neben den Campingfässern würde mir auch genügen.“ war meine Antwort. Tja, dort durfte ich dann auch tatsächlich mein Zelt aufschlagen und hatte damit sehr kurze Wege zum Sanitärbereich, dem Hallenbad und dem Markt auf dem Campingplatz. 😊
Der Markt hat zwar sonntagnachmittags geschlossen, aber auf Nachfrage wurde kurz geöffnet. Zwei Bananen, um das Porridge zum Frühstück anzureichern und ein Landbier fürs Abendessen. Die Familie Rogg betreibt einen Campingplatz, aber auch eine alte Brauerei und ein Gasthaus. An beidem muss man vorbei, um auf den Campingplatz zu kommen.
Zum Abendessen vor dem Zelt gab es One Pot Thunfisch mit genannten (Bio) Landbier. 😀
Tour: ~11,5 Kilometer, ~600 Höhenmeter
31. Juli
Das Wetter ließ es zu, dass ich am Zelt frühstücken konnte und auch die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich schon durch die Wolkendecke.
Eine One-Way-Tour basierend auf drei Touren des Hochschwarzwald-Tourismus hatte ich mir zusammengestellt. Über die Rötenbachschlucht sollte es zur Wutachschlucht gehen und diese bis nach Bachheim, also dort wo ich am Tag zuvor in die Wutachschlucht eingestiegen bin. Zum Nachvollziehen ist die Grundlage der Genießerpfad Rötenbachschlucht und die Etappen 2 und 3 des Schluchtensteiges gewesen.
Ich fuhr daher wieder zur Drei-Schluchten-Halle nach Bachheim, wie am Tag zuvor. Am frühen Morgen war noch nichts los auf den Straßen und so machte bereits die Anfahrt mit ihren vielen Kurven Freude. 😀
Vom Wanderparkplatz lief ich zum Bahnhof, der gut ausgeschildert ist. Die S-Bahn fährt einmal die Stunde zwischen Bachheim und Rötenbach. Im Voraus musste ich mich nur über die Fahrtzeiten informieren. Mit im Preis des Campingplatzes war eine Schwarzwald-Gästekarte, mit der alle öffentlichen Verkehrsmittel der Region kostenfrei nutzbar sind. Sehr praktisch! 😊
Vom Bahnhof in Rötenbach ging es durch den Ort und eine geteerte Straße führte mich in den Wald, wo die Straße zu einem Waldwirtschaftsweg wurde. Den Einstieg in die Rötenbachschlucht macht ein Ameisenpfad (so nennt er sich tatsächlich). Von einer Schlucht ist anfangs noch nichts zu merken. Der Rötenbach schlängelt sich meist flach durch das Tal. Meist, da der Rötenbach immer wieder aufgestaut wird durch fleißige Biber. Gesehen habe ich keine, dafür aber genug angeknabberte Baumstämme und Dämme im Bach.
Ameisen und Ameisenhügel sah ich vom Ameisenweg ebenfalls einige.
Und dann ging der Pfad in die Schlucht und wurde zu einer tollen Wanderung bis zur Mündung der Rötenbach in die Wutach. Ein Wanderpfad, gespickt um Unebenheiten wie Wurzeln und Steine. Es hieß somit darauf achten, wo der nächste Schritt zu setzten ist und immer nah am Rotenbach.
Kurz vor der Mündung in die Wutach hieß es auf den Weg durch die Wutachschlucht abzubiegen. Zuerst einen Hang hoch und dann auf einem Wirtschaftsweg entlang. Die Wutach sieht man auf diesem Abschnitt nur vereinzelt durch die Bäume, da der Weg nicht direkt neben der Wutach entlangführt. So ging es einige Zeit lang. An einem Staudamm vorbei, an einem Elektrizitätswerke vorbei bis zu einer größeren Brücke. Der Wanderweg, führte mich nicht über die Brücke, sondern weiterhin an der Wutach entlang und ab diesem Punkt wieder auf einem schmaleren Wanderweg.
Der Weg schlängelte sich am Berghang hoch oberhalb der Wutach entlang. Hier und da war sie noch zu sehen oder zumindest zu hören. Ganz oben, kam es vor, dass der Weg sogar am Waldrand entlang führte. Je näher ich der Schattenmühle kam, desto breiter wurde der Weg. Es kamen mir nun auch mehr Personen entgegen.
Für den Schluchtensteig ein schöner Weg und mir kamen an diesem Tag viele mit Trekkingrucksäcken entgegen. Vom Weg her könnte es jedoch auch ein x-beliebiger Weg an einem bewaldeten Berghang sein.
Die Schattenmühle ist ein beliebter Ausgangspunkt für Rundwanderungen und Ausflugsgasthaus. Schiefertafeln mit der Angabe frisch zubereiteter Kaiserschmarren lockten mich in das Gasthaus. Zumal, es war Mittag und ungefähr die Hälfte der Strecke lag bereits hinter mir.
Gestärkt ging ich eine Zusatzrunde durch die Lotenbachklamm und zurück über den Müllerweg an. Rund 3 Kilometer, die sich lohnten und ein ganz anderes Bild der Umgebung gaben.
Ab der Schattenmühle war ich wieder auf dem Wanderweg entlang der Wutach. Bis hierher war es ein trockener Weg. Bis hierher! Der Weg zwischen Schwattenmühle und der Wutachmühle (hinter Bachheim) ist der meist gegangene Weg an der Wutach und dementsprechend waren nun deutlich mehr auf dem Weg unterwegs.
Der Wanderweg führt nach der Schattenmühle größtenteils in Nähe oder direkt an der Wutach entlang und es kam dadurch und durch die aufsteigenden Felsen, die durch die Bäume zu sehen waren, wieder ein Schluchtengefühl auf. 😀 Die schlammigen Abschnitte hielten sich zum Glück in Grenzen.
Was auffällig war, waren die Pflanzen mit den sehr großen Blättern, die dominant vertreten waren. Pestwurz nennt sich die Pflanze. Mag zwar nicht immer so hübsch aussehen, ist jedoch für viele Tiere ein Zuhause (Vielfalt unter’m Blätterdach).
Der Dietfurter Wasserfall, fällt aus dem üblichen Erscheinungsbild von Wasserfällen heraus. Direkt am Wegesrand kommt der Wasserfall aus einem moosbewachsenen Felsen. Richtig toll, mit dem Lichtspiel am sonnigen Tag. Danach läuft das Wasser nur zum Teil in einem Rinnsal, das meiste Wasser sucht sich seinen Weg auf dem bergab führenden Weg.
Zurück am Wanderparkplatz lag wieder der Weg zum Campingplatz vor mir. Die Dusche nach der langen Tour, vor dem Abendessen, tat gut. Apropos Abendessen: Es gab Kichererbsen mit Mais und Tomaten.
Tour: 27 Kilometer, ~1300 Höhenmeter
01. August
Das war’s dann wohl mit dem Frühstücken im Freien vor dem Zelt. Es regnete, seit ich wach wurde und so suchte ich mir einen überdachten Bereich, um dort zu frühstücken. Zuerst sah ich eine Bank vor dem Hallenbad, die noch trocken war. Während das Wasser für den Kaffee zu kochen begann, begann es auch dort zu regnen, da der Wind sich leicht drehte. Also doch in den überdachten Bereich vor dem Sanitärgebaude ein paar Meter weiter aufsuchen.
Da es nach dem Frühstück immer noch weiter regnete, zog ich mich in Svarta zurück und schrieb den Eintrag zum Campingplatz Kreuzhof.
Was noch unternehmen, wenn es regnet? Meine Suche war erfolgreich und so fuhr ich los. Während der Fahrt hörte es auf zu regnen und ich kam in Löffingen beim Kerzenatelier Laufer an ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob ich nass werden würde. Kerzen, alle selbst hergestellt sind schon was Feines, ich war jedoch wegen der Seifen dort, die ebenfalls selbst hergestellt werden. Mit einer Handvoll Seifen verließ ich einige Zeit später den Laden. 😊 Nur Barzahlung hatte zur Folge, dass ich anschließend lediglich noch zwei Euro an Bargeld hatte.
Weiter bin ich zu einem Wanderparkplatz am Titisee gefahren, der keine 15 Minuten später erreicht war. Alles gepackt und den Regenponcho übergezogen, lief ich los. Da nach ein paar Tropfen es nicht mehr regnete, verschwand der Poncho bald in den Rucksack. Mir war es mir dann doch zu warm mit dem Poncho.
Immer bergauf, auf Wirtschaftswegen zum Aussichtspunkt Hochfirst sollte es gehen. Ok, fast. Nur das letzte Stück zum Hochfirst und danach waren schmale Wanderpfade. An diesem Tag empfand ich das durchaus als Vorteil, da ich so keine Schlammschlacht schlagen musste.
Nach einer Kreuzung im Wald kam ich an einem großen Wildhimbeerfeld vorbei. 😊 Auf dem Weg nach oben kreuzt dieser eine Start-/Landewiese, vermutlich für Gleitschirme u. ä. An diesem Tag war jedoch niemand dort.
Oben angekommen, hatte ich eine gute Aussicht auf den Titisee. Jedoch war es viel zu windig für eine längere Rast dort. Lt. Wetterbericht bis Windstärke 5! Die Berghütte war übrigens auch keine Alternative, da sie genau an diesem Tag ihren Ruhetag hatte.
Der Weg zurück war ebenfalls manchmal mit Himbeersträuchern gespickt und dann kam auch noch die Sonne heraus. Leicht feuchte und doch warme Himbeeren frisch vom Strauch. 😊
Noch früh am Nachmittag war ich wieder am Wanderparkplatz. Warum nicht nach Titisee-Neustadt fahren und einen Kuchen essen? Nebenbei könnte ich dort eine Bank finden, um Bargeld abzuheben.
Das Café Vollmer ist zwar nicht direkt am Seeufer, hat jedoch eine gute Bewertung und ist oberhalb einer Bank. Zwei Fliegen mit einer Klappe. 😀 Oder auch nicht! Durch Randalierer ist das Abheben von Geld dort leider nicht mehr möglich. Zumindest ist der Parkplatz davor auch für das Café gedacht. Alternativ bietet sich ein Parkplatz am Ortsrand an. Im Ort sind Parkplätze eher eine Rarität.
Wie auch immer. Ich bin zuerst in das Café für einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Es fand sich sogar ein Platz im Freien, in der Sonne.
Später fand ich einen Bankautomaten in der Flaniermeile zur Seepromenade. Ganz nett die Promenade, aber mir irgendwie zu viel los gewesen.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz hörte ich im Ort meinen Namen. War wirklich ich gemein? Ja, war ich. Auf der anderen Straßenseite entdeckte ich eine Bekannte, die mit ihrer Familie auch im Schwarzwald im Urlaub war.
Zurück am Campingplatz machte ich mich schlau, ab wann im Gasthaus gegessen werden kann. Wie sich herausstellte gar nicht, da Ruhetag!
Für das Abendessen, Gemüse asiatische Art mit Couscous, benötigte ich noch Gemüse und fuhr daher in die Ortsmitte zum Einkaufen. Frisches Gemüse gab es im Markt auf dem Campingplatz nicht. Dafür aber Libella Limonade, die in der Brauerei abgefüllt wird und ein paar Bananen für die nächsten Tage.
Vom Einkauf zurück schnappte ich mir meine Badesachen und lief direkt zum Hallenbad, ein paar Bahnen ziehen.
Anschließendes Duschen und das Abendessen rundeten den Tag ab.
Tour: ~9,5 Kilometer, ~400 Höhenmeter
02. August
Wieder hatte es über Nacht geregnet. Diesmal hatte ich Glück mit dem Platz auf der Bank vor dem Hallenbad und blieb während des Frühstücks trocken.
Den Genießerpfad – Viadukt und Schluchtentour hatte ich entdeckt und dachte zuerst, diesen wie vorgeschlagen im Nachbarort zu beginnen. Über die Rezeption bekam ich den Hinweis auf den Bähnle Radweg, der hinter dem Campingplatz verläuft und darüber zur Tour gelangen könnte. Es galt wie am Vortag das Regenende abzuwarten und den Weg auf der Karte genauer zu betrachten.
Als ich den Eindruck hatte, dass die Regenfront vorbeigezogen war, packte ich alles und lief los. Über einen Weg zwischen den hinteren Gebäuden kam ich zum Bähnle Radweg und über diesen zu einem Rastplatz. Genau an diesem Rastplatz verläuft nicht nur der Radweg, sondern auch der Wanderweg und dieser gleich in einem schmalen Pfad bergab, an einem Wasserfall, dem Roodbach-Waserfall entlang.
Es wurde wärmer und die Sonne zeigte sich, mit dem Verziehen der Regenwolken. Die feuchte und warme Luft förderte wieder einen intensiven Nadelbaumgerucht. 😀 Es wurde sogar so warm, dass ich den Windbreaker, den ich anhatte, auszog.
Über Felder und Wald kam ich zur Haslach und an dieser entlang durch die Haslachschlucht. Besonders auffällig war der Hölloch- und Rechenfelsen, durch den sich die Haslach zwängte und ich mich über den Felsen.
Der Wanderweg durch die Haslachschlucht endete am Zusammenfluß von Haslach und Gutach. Der Zusammenfluss ist einer der wenigen, wo der weitere Fluss einen neuen Namen bekommt. Ab diesem Punkt ist es die Wutach und somit war der weitere Weg an der Wutach, der durch die Wutachschlucht bis zur Mündung der Rötenbach in die Wutach.
An dieser Mündung war ich an meinen zweiten Tag im Schwarzwald bereits gewesen und da mir die Rötenbachschlucht so gefiel, legte ich spontan eine zusätzliche Schleife durch die Rötenbachschlucht ein. Dieses Mal bergauf.
Es hatte die letzten zwei Nächte geregnet und so floss am großen Rötenbach-Wasserfall mehr Wasser wie beim letzten Mal. Weiter ging es bis ungefähr zur Mitte der Schlucht und von dort über einen Pfad zu einem Wirtschaftsweg, der mich über den Bergkamm in das nächste Tal führte. Am Kamm bot sich auf bereitgestellten Liegebänken eine Pause an. Der Blick in das bewaldete Tal vpn dort war recht weit.
Die Jacke hatte ich für die Pause wieder angezogen. Durch die Lage am Kamm und den freien Blick war der Wind dort sehr stürmisch.
Hinab in das Tal lief ich wieder auf einem schmalen Pfad und begegnete sogar anderen, die ich zuvor an der Wutach getroffen hatte.
Weiter unten im Tal gelangte ich auf den ursprünglichen Genießerpfad zurück. Der Weg wurde breiter und lag ein paar Meter oberhalb der Bahnstrecke, sodass ich von der eingleisigen Bahnstrecke meist nur das obere Ende der Masten oder die Oberleitung sehen konnte. Auf diesem Abschnitt war dann auch ein Viadukt zu sehen, auf dem die Bahnstrecke verläuft.
Der Weg führte einige Kilometer später unter der Bahnstrecke hindurch und mich in das Gutachtal. Durch dieses hindurch und einem Wald gelangte ich an den Rand von Kappeln, wo der Genießerpfad eigentlich beginnt. Für mich hieß es nun den Weg weiter bis zum Kreuzen des Bähnle Radweges zu laufen.
Der Bähnle Radweg war anschließend mein Weg zurück zum Campingplatz.
Wenige Minuten nachdem ich wieder am Campingplatz eingetroffen war, fing es an leicht zu regnen. Ich hatte damit die Regenpause ideal ausgenutzt. 😀
Auch an diesem Tag bin ich wieder in das Hallenbad. Es war deutlich weniger los und ein paar Bahnen zu schwimmen war so deutlich angenehmer.
Heute aber! Am Vormittag hatte ich über die Rezeption einen Tisch für Abends im Gasthaus reservieren lassen. Das war auch gut so, da sich das Gasthaus nach und nach füllte. Wie bereits erwähnt, gehört zu dem Gasthaus auch eine eigene Brauerei und so war das „Pro Bierle“ Pflicht. Vier verschiedene Biere aus eigener Produktion zum Testen – von rechts: Pils, Hefeweizen, Dunkel und Naturtrüb. Zum Essen bestellte ich mir das Stammtisch Pfännle mit Salat. Lecker und mehr wie ausreichend.
Während des Essens regnete es und als ich das Gasthaus verließ, hatte es schon wieder aufgehört. So entschloss ich mich noch zu einem kleinen Spaziergang.
Es war warm und ich bekam während des Spazierganges nur ein paar Tropfen ab. Es wurde jedoch langsam windiger. Am Campingplatz zog ich mich daher zum Lesen in Svarta zurück. Der Wind wurde stärker und in Böen noch stärker. Vorhergesagt wurden Windstärken von 4 bis 7. Die Bäume bogen sich bei Böen deutlich. Mein Zelt war davon relativ unbeeindruckt. Es stand so geschützt, dass selbst die Böen nur als leichter Windstoß ankamen.
Tour: ~19,5 Kilometer, ~1000 Höhenmeter
03. August
Über Nacht hat es heftig gestürmt, jedoch kaum geregnet. Das Zelt war morgen schön trocken und zum Glück war es windstill, von vereinzelten leichten Böen abgesehen. Der Zeltabbau war daher unproblematisch.
Zum Schluss stand noch das Zahlen meines Aufenthaltes an.
Wenn im Gasthaus Gäste übernachten, gibt es auch für Camper die Möglichkeit dort zu Frühstücken. Nur waren keine Gäste dort über Nacht und ich fuhr daher in die Innenstadt von Lenzkirch zum Café Wiest zum Frühstücken.
Ein letzter, kurzer Spaziergang durch Lenzkirch folgte, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte.
Resümee
Obwohl die Wetterlage nicht unbedingt die Beste war, habe ich ein paar schöne Tage im Schwarzwald verbringen können. Die Wetterlage war vermutlich der Grund, weshalb gerade die Wutachschlucht nicht überfüllt war, ist sie doch ein beliebtes Ausflugsziel.
In den Schluchten waren viele Vögel und Insekten wahr zu nehmen. Vor allem waren reichlich Schmetterlinge unterwegs und schwirrten um einen herum.
Der Campingplatz selbst war eine gute Wahl und die Möglichkeit nach einer Wandertour noch in das Naturfreibad oder das Hallenbad zu gehen sehr angenehm.
Was mich überrascht hatte, war, dass verhältnismäßig viele mit Trekkingrucksack unterwegs waren. So wie es den Anschein hatte, einige mit vollem Gepäck inkl. Zelt, andere mit leichterem Gepäck und vermutlich festen Übernachtungen. Alle Achtung, wenn man die Gesamtdistanz und die einzelnen Etappen des Schluchtensteiges betrachtet.
Der Hochschwarzwald Tourismus bietet auf seiner Webseite viele Wandertouren an und die gelaufenen haben sich als schön erweisen. Da es noch ein paar reizvolle Tourenbeschreibungen gibt, werde ich sicherlich noch ein weiteres Mal den Schwarzwald besuchen.
Was auf alle Fälle wieder mitkommen wird, ist ein Buch. Der neuste Krimi mit Harry Hole hat mir die Abende kurz werden lassen.
Deutschland – Baden-Württemberg- Schwarzwald – Lenzkirch Camping Kreuzhof – http://www.camping-kreuzhof.de Empfehlung – Ja Juli/August 2023
#camping #deutschland #bw #schwarzwald
Ein paar Tage im Schwarzwald; natürlich mit Camping! 😀 Zuerst schaute ich mir die Campingplätze an den Seen Kirnbergsee, Titisee und Schluchsee virtuell an. Letztlich fiel meine Wahl auch aufgrund des Wetters auf einen Campingplatz abseits der Seen und das war kein Fehler.
Der Campingplatz Kreuzhof hat reichlich zu bieten. Neben dem üblichen wie Sanitärgebäude, Parzellen und Zeltwiese gibt es deutlich mehr. Zum einen wären da die zwei Campingfässer, zum anderen im Sanitärgebäude zwei Räume für’s Schlechtwetter mit Fernseher, Spielsachen für die Kleinen, einer Tischtennisplatte und einem Kicker.
Auf dem Campingplatz befindet sich schön gelegtes Naturfreibad mit großer Wiese, ein toller und gut besuchter Kinderspielplatz, sowie ein Hallenbad. Alles im Preis inbegriffen, wie auch erfreulicherweise die Duschen.
Ein Raum für Wellness ist ebenfalls vorhanden. Gebucht darf dies immer mind. einen Tag vorher. Wer Saunieren möchte, kommt genauso zu seinem vergnügen.
Der Markt auf dem Campingplatz ist gut sortiert und bei Bestellung gibt es am nächsten Morgen frische Brötchen. Selbstverständlich gibt es dort auch verschiedene, leckere Biere, denn die Betreiberfamilie ist gleichzeitig Eigentümer der Brauerei, über die man zum Campingplatz gelangt.
Vor der Brauerei und dahinter befinden sich zwei Restaurants. Es ist somit für alles gesorgt.
Bei der Anmeldung bekam ich eine Gästekarte, mit der der regionale öffentliche Verkehr kostenfrei genutzt werden kann.
Die Sanitäranlage
Im Erdgeschoss befinden sich die Toiletten und ein Raum zur Reinigung des Geschirrs. Im Keller erreicht man die Duschen und Waschbecken. Hiervon sind einige vor den Duschen und ein paar in kleinen abgetrennten Bereichen gegenüber den Duschen.
Die Räume waren jederzeit in einem sauberen Zustand-
Vor dem Eingang in den Sanitärbereich befindet sich ein überdachter Zugang mit einer Sitzmöglichkeit. Das ist leider auch der einzige Platz, an dem bei schlechtem Wetter die Möglichkeit der Essenszubereitung besteht. Aber immerhin.
Das sich hier die Betreiberfamilie selbst um alles kümmert merkt man schnell. Eine freundliche Begrüßung bei der Anmeldung, hilfreich, auch wenn der Markt eigentlich nicht geöffnet hat und überall blüht es. 👍
Vom Freibad (bis auf eines), dem Hallenschwimmbad und vom Kinderspielplatz gibt’s hier keine Bilder, da diese immer gut besucht waren.
Das MINI Mountain Days Wochenende stand bevor 😀 In diesem Jahr für mich im Juli und nicht wie in den Jahren zuvor im September. Vorab war mir schon von einigen anderen aus den letzten Jahren bekannt, dass sie auch wieder dabei sein werden.
Der Donnerstag
Die Anreise gestaltete sich wieder mit einer vorherigen Übernachtung. Ötztal Camping in Längenfeld war für 2022 meine Wahl und was für eine. Das Sanitärgebäude hatte noch ein paar alte Toiletten und Duschen, aber auch super moderne im ersten Stock.
Nach dem Aufbau meines Zeltes fuhr ich nach Sölden, das nur zwei Orte weiter ist und begrüßte die, die schon im Tyrolerhof waren.
Zur Abendessenszeit verabschiedeten wir uns und ich kehrte zurück. Mit meinem kleinen Campingkocher bereitete ich mir ein einfaches Abendessen zu.
Der Freitag
Frühstücken, alles abbauen und ab nach Sölden.
Im Tyrolerhof war das Einchecken schnell erledigt, da die Daten vom Vorjahr schon bekannt waren. Zur Mittagszeit gab es wieder Weißwürste und Brezen, wie im Jahr zuvor.
In der Willkommenstasche befand sich wieder ein T-Shirt (jedes Jahr eine andere Farbe), Mautkarten, Startnummer, usw. Die Startnummer wurde natürlich gleich aufgeklebt.
Im Laufe des Tages füllte sich der Parkplatz und die Terrasse, auf der sich alle immer wieder einfanden. In Grüppchen fuhren einige immer wieder auf kleine Runden los.
In diesem Jahr waren sogar mehrere aus dem Mini-F56-Forum dabei und so ergab es sich, dass sich eine kleine Engerlgruppe bei den MINI Mountain Days traf.
Am Abend erfolgte das übliche Ritual: Alles traf sich an der kleinen Bar und die Organisatoren begrüßten uns und teilten den Ablauf des Wochenendes mit. Danach begaben wir uns zum sehr üppigen Abendbuffet und einem Ausklang des Tages in der Grizzly-Bar.
Der Samstag
Rituale soll man pflegen. 😊 Frühstück, versammeln auf dem Parkplatz und los ging es wieder zur Mautstation Timmelsjoch, um sich hinter der Mautstation wieder zu sammeln.
In Gruppen fuhren wir dann die vorgegebene Strecke ab, die in diesem Jahr mit mehr Haltepunkte versehen war und so mehr für Gespräche und Treffen Zeit ließ.
Ja, wir waren nicht alleine auf der Straße und kreuzende Kühe waren geduldig abzuwarten. 😅
Wie geschrieben, war die Ausfahrt kürzer und so trafen wir uns auch früher wieder im Restaurant an der Mautstation. Neben einem leckeren Kaiserschmarren war genug Zeit, um durch das wiederaufgebaute Motorradmuseum zu schlendern und noch mit der Seilbahn hoch auf das Timmelsjoch selbst zu kommen.
Mit einem Grüppchen bin ich danach nicht direkt zum Hotel nach Sölden, sondern wir sind noch einen Abstecher nach Vent gefahren. Eine schöne Strecke und es entstand dabei ein Drohnenbild.
Am Abend gab es Essen und wie üblich ein geselliges Stell-Dich-Ein in der Grizzly-Bar und der Terrasse.
Der Sonntag
In 2022 gab es ein Gruppenbild am Rettenbach Gletscher, zu dem wir nach dem Frühstück fuhren.
Ein weiteres Gruppenbild gab es danach am Tiefenbach Gletscher, der durch einen Tunnel vom Rettenbach Gletscher erreichbar ist.
Das Ende war ebenfalls an einer anderen Alm, wie in den Jahren zuvor. Annemaries Hühnersteign bot uns ein angenehmes Ambiente für das MMD-Ende.
Das war für jedoch nicht das Ende des Wochenendes. Mit Britta und einer Freundin von Ihr sind wir nach Sölden und nahmen die Gondel nach oben. Von oben hatten wir eine tolle Aussicht, nur konnten wir nicht in das Restaurant. Dieses war komplett für eine Ferrari-Gruppe reserviert, die ebenfalls an diesem Wochenende auf einer Ausfahrt waren.
Was jedoch möglich war und auch unsere Absicht, war 007 Elements. Eine James Bond Erlebniswelt in einem eigens gebauten Gebäude. Sehr schön gemacht.
In das Gästebuch hatten wir uns am Ende natürlich mit dem Verweis auf MINI Mountain Days eingetragen.
Die Gondel nahmen wir anschließend wieder, um nach unten zu kommen. Auf der Mittelstation sind wir ausgestiegen, um ein letztes gemeinsames Essen einzunehmen. Alex hat es gewagt und ist von dort mit einem Kart nach unten. Ich nahm die Gondel, was mit mir dem Rucksack vernünftiger erschien. Spaßig sah es aber schon aus.
Die Nacht verbrachte ich wieder auf dem Ötztal Campingplatz, um montags entspannt nach Hause zur fahren.
September 2021, es war wieder so weit für ein MINI Mountain Days Wochenende. Nun schon das Zweite. Die Anreise erfolgte diesmal über eine Zwischenübernachtung in Stuttgart bei Freunden, die ebenfalls zu den MINI Mountain Days fuhren. Donnerstags Nachmittags bin ich dazu losgefahren und war pünktlich zur Essenszeit in Stuttgart. Wir bestellten uns was beim Indern und hatten einen gemütlichen Abend auf dem Balkon.
Der Freitag
Am Freitag fuhren wir Vormittags gemütlich los. Ok, fast gemütlich. Micha wollte zügig in Sölden sein und fuhr somit deutlich schneller als ich vorhatte. So ließ ich die beiden ziehen, wohlweislich zu wissen, dass wir uns spätestens in Sölden im Hotel Tyrolerhof wieder sehen würden.
Noch vor dem Einchecken wurde die schon anwesenden begrüßt, die ich aus dem vorherigen Jahr oder vom Rhein-Main-Stammtisch kannte.
Zur Mittagszeit gab es Weißwürste mit Brezel und so saßen wir alle bei schönstem Sonnenschein auf der Terrasse und quatschten und aßen.
Nach und nach holten wir unsere obligatorische Willkommenstasche, in der u. a. die Aufkleber mit den Startnummern war. Die MINI Mountain Days sind kein Rennen, aber mit den Startnummern wird die Gruppe als solche erkennbar.
Am Nachmittag fuhr ich mit einer kleinen Gruppe zu einer Alm oberhalb von Sölden. Die Rettenbachalm ist über eine kurvige, schmale Straße zu erreichen und für uns zum Einstieg für das Wochenende eine Freude gewesen.
Im Laufe des Freitags füllte sich der Parkplatz mit immer mehr MINI’s, bis dieser und fast das gesamte Parkhaus mit MINI’s voll war.
Kurz vor dem Abendessen war wieder das Treffen an der kleinen Bar angesagt. Von den Organisatoren wurden wir wieder auf lustige Weise begrüßt und in das Wochenende eingestimmt.
Der Tyrolerhof versorgte uns mit bestem Abendesse. In der Grizzly-Bar des Hotels ließen wir bei angeregten Gesprächen den Abend ausklingen.
Der Samstag
Gemütlich Frühstücken und dann ging es los. Ein Angestellter vom Hotel blockierte immer wieder die Hauptstraße, sodass größere Gruppen von uns vom Hof fahren konnten. Bis alle 80 aus dem Hof waren, dauerte es einige Zeit. Wir sammelten uns, wie im letzten Jahr hinter der Mautstation Timmelsjoch.
Von hier fuhren wir in kleineren Gruppen die vorgegebene Strecke durch die Alpen. Bestes Wetter bescherte uns eine super Aussicht.
Treffpunkt am späteren Nachmittag und damit fast das Ende der Ausfahrt war am Restaurant beim Timmelsjoch.
Wir aßen dort und hatten eine gemütliche Zeit.
Von hier fuhren wir zu einem Gletscher mit großem Parkplatz für das übliche Gruppenbild.
Im Hotel gab es Abends wieder ein leckeres Essen und einen angeregten Ausklang in der Grizzly-Bar.
Der Sonntag
Nach dem Frühstück fand eine kleine Ausfahrt statt und wir kamen alle in Gurgel an, um mit der Gondel hoch zu zur Festkogel Hütte zu gelangen. Es war wieder ein toller Abschluss.
Nach und nach wurde die Heimreise angetreten. Für mich hieß es wie im Jahr zuvor zu einem Zwischenstopp zu fahren. Dazu bin ich dieses Mal nicht über den Fernpass gefahren, sondern nahm einen westlich davon gelegenen Pass – das Hahntenjoch. In Reutte dann ein Stückchen zurück und schon war ich auf dem Wanderparkplatz zur Highline 179, welche mein Ziel für diesen Nachmittag war.
Mein Übernachtungspunkt, den Campingplatz in Pfronten kannte ich schon von einer Urlaubswoche und fand auch wieder einen Platz auf der davor liegenden Wiese.
Immer wieder schön, dort zurückzukehren. Das junge Betreiberpaar ist relaxt und macht den Aufenthalt angenehm.
Die Heimfahrt am Montag war ohne Vorkommnisse und so endete ein erlebnisreiches Wochenende.
Belgien – Wallonien – Ardennen Camping les Charmilles – keine Webseite! Empfehlung – Ja Juni 2023
#camping #belgien #ardennen #campinglescharmilles
Für Wanderungen in den Ardennen, und zwar in der Umgebung des Parc Naturel Hautes Fagnes-Eifel suchte ich mir wie üblich einen Campingplatz, der nicht so weit von den einzelnen Wanderungen entfernt liegen sollte. Meine Wahl fiel auf Camping les Charmilles in Ovifat. Vor Ort stellte sich dann sogar heraus, dass es der Ort mit de einzigen Alpinskigebiet in Belgien ist. Wobei die zwei Abfahrtspisten sehr übersichtlich sind.
Zum Campingplatz gehört noch ein Restaurant, das gut besucht wird. Bei der Ankunft also nicht erschrecken lassen, wenn davor sehr viele Autos stehen. Die Rezeption befindet sich seitlich des Gebäudes. In der Rezeption ist ein kleiner Lebensmittelladen mit zum Teil regionalen Produkten.
Kurz nach dem Eintreten kam auch direkt jemand zum Anmelden. U. U. kann es etwas dauern, wenn im Restaurant viel los ist.
Die Hälfte des Campingplatzes ist ausgewiesen für Dauercamper und die andere für vorübergehende Camper. Anfang Juni waren fast keine Dauercamper vor Ort und im restlichen Bereich relativ wenige und wenn es einmal voller wurde, dann auch nur über eine Nacht. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass dieser Campingplatz gerne für Durchreisen genutzt wird.
Bleibt man, wie ich, eine Woche, so stellt sich der Campingplatz als ruhiger Ort heraus. Eine eigene Zeltwiese gibt es nicht, jedoch ist der Preis für ein Zelt geringer, wie mit einem Van oder Wohnmobil.
Bei Google finden sich einige negative Beurteilungen in Bezug auf die Sanitäranlagen. Das mag in der Vergangenheit vielleicht zugetroffen haben. Zu Juni 2023 gab es zwei Container mit vier einzelnen Bädern, die sauber und in einem ordentlichen Zustand waren. Lediglich Toilettenpapier war sehr sparsam ausgelegt worden. Gut, wenn man eigenes dabei hat.
Zu beachten ist, dass es keine Ablage für Kleidung gibt. Gestört hat mich dies nicht, da die zwei Haken an der Wand ausreichend waren.
Für das Geschirr war am alten Sanitärgebäude eine einfache Möglichkeit gegeben.
Sollte der Campingplatz voll sein, dürfte es mit den vier Bädern und dem einen Waschplatz eng werden, während meines Aufenthaltes war es jedoch nie ein Problem.
Was zu vermissen ist, ist ein überdachter Aufenthaltsbereich. Auf der Wiese gibt es eine kleine Hütte, die wohl dafür gedacht sein könnte, aber innen noch nicht ausgebaut war. Möglicherweise kommt aber auch etwas an die Stelle des alten Sanitärgebäudes.
Während meines Aufenthaltes wurde das Dach des Hauptgebäudes erneuert und ich bekam daher extra einen Platz, der am weitesten vom Hauptgebäude entfernt war, damit ich von den Bauarbeiten nicht so sehr gestört werde. D. h. es wird schon auf Zelter und auf die Aufenthaltsdauer Rücksicht genommen. 👍
Wie bereits erwähnt, gibt es im Hauptgebäude ein Restaurant. Sehr gemütlich eingerichtet, kann dort Zeit verbracht werden. Die Speisekarte ist übersichtlich auf zwei Tafeln geschrieben bzw. im Innenbereich auf den zwei großen Tafeln an der Wand.
Die Getränke- und Speisekarte gibt es nur in Französisch! Wallonien liegt im französisch sprechenden Teil Belgiens und mit anderen Sprachen tut man sich dort schwer. Vereinzelt wird Englisch und Deutsch verstanden.