Italien – Lombardei (Gardasee) – Oktober 2021

Südafrika. Ja, richtig gelesen. Im Oktober 2021 stand mein dritter Versuch für eine Südafrikatour an. Gebucht, bezahlt und die Bedingungen vor Ort sahen gut aus. Doch leider zu früh gefreut. Mangels der erforderlichen Mindestteilnehmerzahl wurde die Reise vom Veranstalter abgesagt.

So beginnt bereits der Bericht zur Reise nach Madeira. Doch auch hier passt es, denn die ursprüngliche Reise wäre über zwei Wochen gegangen. Der Ersatz Madeira war eine 10 Tage Reise und somit hatte ich noch ein paar Tage Urlaub zur freien Verfügung. Mit einem weiteren Tag wurde daraus eine Woche Lombardei im Oktober.

Das südliche Ende des Gardasees ist im Vergleich zu Frankfurt im Oktober wärmer und die Zeit von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang ist etwas länger – gefühlt deutlich länger! Dennoch hatte ich mich gegen das Zelt und für eine feste Unterkunft entschieden. Durch die frühe Dunkelheit ab ca. 18:00 Uhr, war es mir so lieber.

Aber wo? Im Oktober 2020 war ich im Süd-Osten des Gardasees, genauer gesagt in Bardolino. Daher ging es diesmal in den Süd-Westen. Meine Suche führte mich zu einem kleinen Hotel etwas oberhalb des Sees in Cecina, welches nahe Toscolano Moderna liegt. Dies ist ein kleines Bergdorf und das Hotel verfügt nur über ein paar Zimmer. Schon mal gute Voraussetzungen um den möglichen Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Zusätzlich gehört ein gut bewertetes Restaurant zu dem Hotel. Somit buchte ich die Woche direkt über die Webseite des Hotels Albergo Cavallino 10. Daraufhin erfolgten noch ein paar E-Mails zur Klärung von Einzelheiten. So war meine geplante Anreise an einem Tag, an dem das Restaurant geschlossen hat und keine weiteren Gäste im Hotel waren. Wir vereinbarten eine Uhrzeit und tauschten die Telefonnummern aus, für den Fall das etwas dazwischen kommt.

Der Kauf der Vignette für Österreich erfolgte Online. Für die zusätzliche Mautgebühr, die für die Überquerung des Brennerpasses fällig wird, hatte ich mich schon im Jahr zuvor in Österreich angemeldet. So kann man einfach durch die Mautstelle fahren und es wird kurz danach automatisch abgebucht. Zur Bestätigung gibt es eine E-Mail.


Tag 1

Der 19. Oktober kam und nach einem morgendlichen Kaffee ging es dann sehr früh los Richtung Süden. Die Fahrt war lang aber zum Glück wenig Ereignisreich. Am nördlichen Ende des Gardasees angekommen stellte sich schon ein Urlaubsgefühl ein, war die Landschaft eine andere und die Sonne grüßte. Von dort ging es an der Via Gardasena immer dem Gardasee am westlichen Ufer entlang. Bis ich Gargnano erreicht. Hier meinte das Navi man solle rechts abbiegen, was ich tat. Danach ging es durch Gargnano und die Straße wurde immer schmaler bis sie nur noch so breit war wie für ein Auto. Lt. Beschilderung nur noch für Fahrzeuge bis 2 Meter Breite. Hoffentlich kommt keiner entgegen! Zwei andere folgten mir auf der schmalen Straße, welche sich schön durch das Gebiet zwischen den Orten schlängelte. Und dann kam doch noch jemand entgegen. Nach einem Hinweis des entgegenkommenden Fahrers sind wir drei dann alle rückwärts bis zu einer Einfahrt gefahren. Dort sind dann die beiden uns entgegenkommenden hinein gefahren, so das wir wieder freie Bahn hatten.

In Cecina angekommen stand ich an einer Kreuzung und das Navi zeigte geradeaus. Da war eine sehr schmale, auf beiden Seiten von hohen Mauern eingefasste Kopfsteinstraße. Zuerst hieß es warten und die beiden Fußgänger, die entgegenkamen abwarten. Nun weiter durch die schmale Straße, welche nach kurzer Zeit wieder breiter wurde und zu einer Y-Kreuzung führte. Dort entschied ich mich für rechts, da die Angabe des Navis nicht ganz eindeutig war. Nun wurde die Straße im Ort wieder schmaler und führte durch den alten Ortskern von Cecina. Kurz vor dem Hotel geht es rechts eine kurze Straße hoch zu einem Parkplatz. Puh, geschafft. (Anmerkung: Wie ich an einem anderen Tag feststellte ist ein Teil der gefahrenen Straße nur für Autos bis 1,8 Meter frei gegeben. Geht auch mit einem MINI mit 1,92 Meter breite 😅)

Vom Parkplatz waren es wenige Meter bis zum Hotel, wo ich bereits erwartet wurde. Zuerst erfolgten die Formalitäten wie die Überprüfung der Impfung. Für das Hotel war diese zwar nicht notwendig, für das Restaurant jedoch schon. Hierbei stellte sich schon heraus das nicht alle im Hotel/Restaurant Englisch, geschweige denn Deutsch sprechen.

Nun wurde ich zu meinem Zimmer über dem Eingangsbereich geführt. Klein, sauber und für mich völlig ausreichend. Kurz darauf stellte ich fest, dass beide Lampen neben dem Bett nicht funktionierten. Wie sollte ich das jetzt mitteilen? So erschien es mir sinnvoll ein Bild einer der Lampen mit dem Smartphone zu machen. Damit ging ich zur Rezeption und meinte in einfachen Worten, dass sie nicht funktionieren. Die Dame war fleißig am Reden – in Italienisch – kam mit mir nach oben und organisierte nach eigener Prüfung neue Birnen für die Lampen. Dass ich kein Italienisch kann, hat sie nicht davon abgehalten meist italienisch mit mir reden zu wollen. 😂

Nach einem Spaziergang runter nach Toscolano Modena und zurück bin ich in das gegenüber liegende Ristorante Pizzeria La Macina. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Pizzen und der Steinofen ist von fast allen Plätzen zu sehen. Recht schnell hatte ich meine Pizza und war zufrieden für diesen Tag.


Tag 2

Zum Frühstück, welches im Restaurant serviert wird, war ich alleine. Dazu gibt es eine kleine Auswahl von verschiedenen Arten, unter denen man eine auswählt. Dies und der Kaffee wird einem an den Tisch gebracht. Vielleicht etwas ungewohnt gab es zuerst immer eine warme Brioche (Croissant). Dazu das Frühstück, was man gewählt hatte.

Die erste Wanderung begann etwas nördlich, oberhalb des Gardasees in Muslone. Durch Muslone hindurch und dann immer Bergauf, einem alten Karrenweg entlang. So erreicht man nach einiger Zeit den Gipfel des Berges, von dem es dann nach unten in das nächste Dorf Piovere ging. Vom fast höchsten Punkt aus führt ein kleiner Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick über den Gardasee hat und wenn wie bei mir nichts los ist auch ein guter Punkt für eine Rast ist. Bis hierher war es jedoch leicht diesig. Im Aufstieg, der zum großen Teil im Wald verläuft, fiel dies nicht so auf, hier am Aussichtspunkt dann doch. Wie es nach unten, nach Piovere, ging, wurde es klarer und sonniger. Zurück führte der Weg relativ gerade (eben) von Piovere nach Muslone. Auf diesem Teilstück war es dann sonnig und ich hatte einen schönen Blick den Hang herunter und über den See. Hier zeigten sich zum ersten Mal für mich in diesem Urlaub die Herbstfarben der Natur.

Nach dieser Wanderung fuhr ich nicht direkt zurück zum Hotel, sondern nach Toscolano Moderna, um etwas zum Trinken und Essen für die nächsten Tage einzukaufen. Über eine Seitenstraße ging es dann in Toscolano Moderna den Berg hoch und über eine weitere Seitenstraße nach Cecina. Dies ist die offizielle Umleitung gewesen, da die Hauptstraße von der Gardasena nach Cecina wegen Bauarbeiten gesperrt war. Diese Zufahrt ist zwar auch an einer Stelle etwas enger, aber bei weitem nicht so wie die Zufahrt von der anderen Seite am Anreisetag.

Im Hotel gab es einen Kaffee bevor es unter die Dusche ging. Ausgeruht ging ich Abends in das angeschlossene Ristorante Cavallino 10. An diesen Abend entschied ich mich für Fisch – Fritto misto di lago e verdure. Frittierten Fisch aus dem See. Etwas mühselig durch die Gräten! Zum Abschluss gab es noch etwas Dulce, also süßes.

Um direkt ins Bett zu gehen war es noch zu früh und so entschloss ich mich dazu einen Spaziergang durch das Örtchen zu machen. Ruhig, sehr ruhig und verschlafen ist es hier am Abend. Auf dem Weg entdeckte ich noch ein größeres Hotel, das, wie es schien, nur zu einem Bruchteil belegt war.


Tag 3

Nach einer ruhigen Nacht zeigte sich der Morgen Wolken verhangen und die Wettervorhersage deutete auf keine wirklich Verbesserung während des Tages hin. Also erst einmal in Ruhe und ausgiebig Frühstücken.

Für mögliche Regentage hatte ich mir im Vorfeld bereits etwas überlegt und dies an diesem Tag umgesetzt. Es ging nach Gardone Riviera, was südlich von Toscolano Moderna liegt. Ich hatte den Tipp zum Giardino Botanico, bekannt als Heller Garden vor Reiseantritt bekommen. Dies ist ein botanischer Garten gestaltet von einem Künstler, weshalb der Garten auch einige Kunstobjekte aufweist. Aber auch von der Gestaltung und Anordnung merkt man, dass es nicht der typische Botanische Garten ist, der einem Wissen über die Pflanzenwelt vermitteln möchte. Nass war es noch, dennoch hatte es seinen Reiz dort.

Von hier aus ging es dann zurück und durch Toscolano Moderna in ein dahinterliegendes Tal – dem Papiermühlental. Tief hingen die Wolken und anfangs regnete es kurzzeitig, sodass kaum jemand hier unterwegs war. Die Fahrt in das Tal geht am Ende in einen geschotterten Weg über, der durch mehrere kurze Tunnel führt. Hinter dem letzten Tunnel ist ein Parkplatz und kurz danach das alte Papiermühlenwerk, von dem aus ein Wanderweg startet. Das Papiermühlenwerk und das Bistro dort waren leider geschlossen. So ging es direkt auf die Tour unten im Tal am Fluss entlang. Weiter hinten im Tal gelangte ich über einen Weg dann hoch in das Dorf Gaino. Ein kurzer Abschnitt führt durch das Dorf und da ein paar Straßen gesperrt waren musste ich mir eine alternative Route dort suchen bis zum eigentlichen Weg, der am Dorfrand mit einem Blick über das Tal weiter ging. An einer Stelle am Ortsrand geht es lt. Wanderführer rechts herum in das Tal zurück. Der Weg allerdings ist hier mittlerweile zugewuchert und so musste hier ebenfalls eine Alternative gefunden werden. Dazu führte der eigentliche Weg mich noch eine Zeitlang oberhalb des Tals entlang und dann in einem großen Bogen zurück, sodass ich wieder auf den mir bekannten Weg im Tal, am Fluss gelangte. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt zurück.

Am Abend ging es wieder in die Pizzeria, mit einem anschließenden größeren Spaziergang durch Cecina.


Tag 4

Dieser Tag begann wieder mit freundlicherem Wetter. Heute war ich mutig und bestellte das Full English Breakfast. Kann man essen, ist aber immer noch nicht meines. 😅 Die Wanderung sollte heute von Capovalle, einem Bergdorf über den Monte Stino und wieder zurückführen. Capovalle liegt in den westlichen Gardaseebergen und somit war eine längere Anfahrt wie in den Tagen zuvor nötig. Die Straße führte auch an einem langen Stausee entlang, mit einer sehr kurvenreichen Strecke. Wie geschaffen für einen MINI und morgens noch so schön leer. 😊

Am Ortseingang vor Capovalle gibt es einen Parkplatz den ich ansteuerte. Es gibt zwar noch einen oberhalb, dennoch war mir dieser lieber, da ich dadurch durch das Örtchen gehen musste und es mir ansehen konnte. Die Wanderung beginnt oberhalb und führt dort nach rechts – wenn den die Absperrung nicht wäre. Auf der Landkarte konnte ich erkennen, dass es einen weiteren Weg, mehr oder weniger parallel weiter oben gibt. Dazu hieß es die Straße zurück zulaufen und einen kleinen, unscheinbaren Trampelpfad bergauf gehen. Dieser ging dann tatsächlich wieder nach rechts und führt mich in die richtige Richtung. Der erste Teilabschnitt bis zum Refugio Monte Stino ist eine Bergstraße, auf die ich wieder gestoßen bin. Hier war nichts von einer Baustelle zu sehen und so bin ich weiter.

Nach einer Stunde kam ich an ein paar Fahrzeugen vorbei und da war sie dann, die Baustelle. Hier wurde ein Kabel verlegt und somit die schmale Straße für Autos nicht mehr nutzbar. Die Bauarbeiter waren nett und ließen mich passieren. So konnte ich den Weg wie geplant weiter gehen. (Auf der Landkarte ist ein Wanderweg fast parallel eingezeichnet und wäre eine Ausweichroute gewesen). Am Rifugio Monte Stino war ich alleine. Die Straße war gesperrt und somit konnte kaum einer hierher kommen. Abgesehen von Ausnahmen wie einem Mountain Biker oder mich. Hier machte ich Rast, bot der Außenbereich des Rifugios doch einige Sitzplätze.

Nun ging es auf den folgenden Kultur-Abschnitt. Hier oben in den Bergen war einmal die Grenze zwischen Österreich und Italien. Daher gibt es hier alte Schützengräben und Hinweistafeln bis zum Monte Stino und einer Gedenkstätte in der Nähe. Der Monte Stino entpuppte sich als ein Grashügel unter mehreren, umgeben von Schützengräben und das Gefühl auf einem Gipfel zu sein kommt hier nicht auf. Von der Gedenkstätten führt ein kleiner Stieg auf eine Aussichtsplattform. Von hier hat man einen tollen Blick über den Lago d’Idro – den Idrosee. Eine Rast bei der die Sonne und die Aussicht genossen werden konnte.

Der Weg weiter führt nun südlich am Berg entlang des Idrosees bis zu einer Stelle an der man über einen Pass zurück nach Capovalle gelangt.

Eine schöne und in der Sonne nach dem gestrigen Regentag wieder aufmunternde Tour. Zurück ging es über dieselbe Straße zum Hotel und einem Cappuccino am Nachmittag.

Für das Abendessen entschied ich mich an diesem Tag für das zum Hotel gehörende Ristorante. Meine Wahl fiel auf das Risotto mit Pilzen. Lecker. Hier hätte ich mich reinsetzen können. Und was wird es danach gegeben haben? Richtig, ein abendlicher Spaziergang durch Cecina.


Tag 5

Die Sonne grüßt und die Fahrt zum Ausgangspunkt für heute ist fast ähnlich zum Vortag. Ausgangspunkt ist jedoch nicht Capovalle, sondern das Rifugio Cima Rest in der Nähe von Magasa. Dazu fährt man vom Gardasee aus in die westliche Bergwelt, ausgeschildert nach Magasa. An einer Kreuzung kurz vor Magasa gibt es die Möglichkeit nach Magasa oder in die Richtung des Rifugios zu fahren. Am Rifugio war am frühen Morgen wenig los und der Parkplatz davor fast leer.

Kurz noch zum Rifugio und einen Blick auf den höchsten Punkt der Tour geworfen und einen Espresso genossen. Von hier heißt es fast 1000 Höhenmeter nach oben. Die ersten Meter an der Straße entlang und dann auf einem Seitenweg an ein paar Häusern vorbei, begann der Wanderweg. Den Großteil der Steigung läuft man an bzw. durch einen Buchenwald. Jetzt, im Herbst zeigt sich dieser in seinen schönsten Farben. 😀 Nachdem ich die Baumgrenze hinter mir gelassen hatte, kam ich auf ein Gelände mit Almwiesen und hat wieder einen direkten Blick auf den Monte Caplone. Von hier ist es nicht mehr so weit. An der Kreuzung vor dem Monte Caplone zeigt ein Schild zum Gipfel und die ersten Meter sind sehr gut zu erkennen. Dann allerdings heißt es konzentriert sein. Der weitere, teils steile Weg zum Gipfel ist nicht immer so einfach zu erkennen.

Oben angekommen hatte ich vom höchsten Gipfel der westlichen Gardaseeberge eine tolle Aussicht. Hier oben ist nicht viel Platz, aber ein Plätzchen für eine Rast war dennoch schnell gefunden.

Nun ging es erst einmal wieder denselben Weg zurück. Jedoch nicht über die Almwiesen bergab, sondern eine Zeitlang unterhalb des Berggrades nach Westen. Dieser Weg ist ein alter Militärweg, breit und geschottert. Mountain Biker sind oft auf diesem Weg zu sehen. Angekommen am Bocca die Cablone zweigte ich ab in das Tal zum Rifugio. Dieser Schotterweg führt in vielen Serpentinen langsam herunter bis an eine Kurve an der ich zu einem älteren, verlassenen Gebäude abbog. An diesem vorbei und über Wiesen teils weglos kam ich letztlich wieder oberhalb der Häuser vom Anfang heraus. Von hier ab ist es der befestigte und bekannte Weg zurück zum Rifugio. Die Tour schloß ich dort mit einer kleinen Belohnung in der Sonne ab.

Hiernach ging es nach Toscolano Moderna, um für Wickie eine Postkarte zu kaufen. Wie praktisch, dass es am Rand des Hafens einen Eisstand gibt. Dort holte ich mir noch ein Eis um aß es mit Blick auf den See.


Tag 6

Ein neuer sonniger Tag wartete darauf eine Tour mit Sicht auf den Gardasee zu füllen. Pieve ist der Ausgangsort und normalerweise durch eine Fahrt durch die schöne Brassaschlucht zu erreichen. Normalerweise! Eine Sperrung aufgrund von Bauarbeiten ließ dies jedoch nicht zu und so musste der nicht minder erlebnisreiche Weg über Limone Sul Garda und kleinen Bergstraßen erfolgen. Am Ortseingang von Pieve gibt es einen großen Parkplatz der genutzt wurde. Die Wanderung führte zuerst durch den Ort, bis zu einer Aussichtsplattform neben einem Ristorante. Von hier hat man einen tollen Blick über den Gardasee. Die Aussichtsplattform ist auf dem dritten Bild oben bei den Gebäuden zu erahnen.

An der Aussichtsplattform geht am Rand ein kleiner Weg in Serpentinen nach unten und erreicht dann die alte Straße entlang des Gardasees. Hier könnte man weiter nach unten zur jetzigen Gardesana gehen. Der eigentliche Weg führt jedoch nach Süden auf der alten Straße entlang. An einigen Kurven stehen Bänke, die zu einer Rast mit toller Aussicht einladen. Auch kommt man so durch ein paar alte Tunnel. Eine Taschenlampe ist jedoch nicht nötig. Die Straße endet in Campione. Dort konnte ich den Windsurfern zusehen und einen Espresso genießen.

Der nächste Abschnitt führt durch eine Schlucht mit schmalen Wegen und an Wasserläufen nach oben. Pregasio als nächstes Ziel liegt etwas über 400 Meter höher und jede Stelle mit freier Sicht auf den Gardasee ist immer wieder schön. Ab dem höchsten Punkt geht es mehr oder weniger auf einer Höhe zum Ausgangsort Pieve zurück. Achtung, nicht immer ist der Weg direkt erkennbar.

Da dies nur eine kurze Tour war, war Zeit Cecina einmal bei Tage zu erkunden.

Abends gab es Bigoli mit Fisch aus dem See und gesalzener Zabajione. Ein Gedicht. 😀 Vor dem zu Bett gehen war noch der übliche Rundgang durch Cecina.


Tag 7

Der letzte Wandertag brach an und zeigte sich leicht bewölkt. Die Anfahrt war ähnlich wie am Vortag und führte nach Vesio. Von hier hieß es einen alten geteerten Weg hoch zum Passa Nota zu laufen. Gemütlich ging es zuerst an einem Fluss entlang langsam aufwärts bis zu einem letzten Parkplatz. Ab hier ging es in vielen Kehren hoch und das letzte feste Teilstück war eine Steinstraße. Kurz vor dem Pass erreichte ich das Rifugio degli Alpini (Guardia di Finanza). Ein guter Punkt für eine Rast. Da das Rifugio im Oktober schon zu war, hatte ich dort meine Ruhe. Zum Glück waren die Tische und Bänke noch aufgestellt und so konnte dort eine Pause an einem Tisch einlegen. Nach der Pause ging es noch ein Stück weiter und am Pass selbst nach links. Es folgte eine wegloser Anstieg zur Malga Bestana mit einer wunderbaren Aussicht über die Berge und mit Blick auf den Ledrosee. Zurück ging es denselben Weg bis zum Rifugio und dort dann einen breiten Höhenweg entlang in Richtung Gardasee. Bevor der Weg in mehreren Kehren nach unten geht, durchquerte ich noch einige kurze Tunnel, die die Strecke mit ihrer Sicht über das Tal zusätzlich würzten.

Nach dieser doch recht langen Tour ging es direkt zurück in das Hotel.

Das letzte Abendessen sollten wieder Nudeln werden. Tagliatelle mit Wildschein. Wie die Bigoli am Vortag selbst gemacht und so wie sie sein sollten – bissfest.


Tag 8

Heute war wieder Dienstag und das Restaurant geschlossen. Da ich zudem die einzige im Hotel war, gab es das Frühstück diesmal in der Eingangsbar direkt von Andrea dem Koch. Bezahlt hatte ich am Vorabend bereits alles, sodass es nach dem Frühstück gleich losgehen konnte mit der Heimfahrt. Ohne große Vorkommnisse bin ich dann Abends Zuhause angekommen und habe noch alles ausgepackten können.


Resümee

Auch das zweite Mal im Herbst am Gardasee war eine schöne Zeit. Der Herbst am Gardasee zeigte sich in diesem Jahr meist sonnig und warm. Die Hänge am See und die Berge im Hinterland waren von der Pflanzenwelt in schöne bunte Herbstfarben gesetzt.

Meist habe ich bei Ankunft im Hotel den Weg zur Bar genommen und mir einen Cappuccino oder Kaffee gegönnt. Dabei kam ich fast jedes Mal mit den Angestellten ins Gespräch. Nicht immer einfach, wenn ich kein Italienisch kann und die andern nur wenig Deutsch oder Englisch. Hat aber letztlich immer irgendwie geklappt und machte es auf seine eigene Weise sympathisch.😊


Karte des Gebietes


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Dänemark – Färöer – Juli 2021

Im Juni stellten Onni und Wickie fest, dass Miri und ich noch ein paar Tage Urlaub haben, der noch nicht verplant war. Die Zelte müssten auch mal wieder raus an die frische Luft. Ein paar Kurzmitteilungen später war ein Zeitraum im Juli gefunden an dem es weg gehen könnte.

Nur wohin? Durch die Pandemie war nicht jedes Urlaubsziel ohne Einschränkung vor Ort oder nach der Rückreise in die Auswahl gekommen. Da wir jedoch genügen Ideen für Reiseziele hatten und immer noch haben, hat sich auch ein Ziel schnell gefunden. Die Färöer, hoch im Norden sollten es werden. Das Hauptland Dänemark war bereisbar und die Färöer ebenfalls. Lediglich bei Einreise ist ein PCR-Test Pflicht gewesen.

Es gibt viele die bei den Färöern an den Walfang denken, aber die Inselgruppe hat noch so viel mehr zu bieten. Zumal als Tourist vom Walfang nicht unbedingt etwas mit zu bekommen ist, wenn es nicht durch Zufall genau an dem Küstenabschnitt stattfindet an dem man selbst gerade ist. Ach ja, die Färöer sind eine autonome Region Dänemarks und gehören nicht der EU an. Daher ist der Walfang dort erlaubt. Es gelten aber auch die nicht EU Zollvorschriften. Auf Dauer wird sich das Thema Walfang von selbst erledigen durch die hohe Konzentration an Schadstoffen in den Tieren und die damit einhergehende gesundheitliche Belastung der Menschen.

Kommen wir wieder zu erfreulicherem….

Erfreulich war, dass die Suche nach möglichen Wander- und Ausflugstouren genauso wie nach Campingplätzen sich ziemlich einfach gestaltete. Auch das Buchen von Flug und zum Teil der Unterkünfte war schnell erledigt. Achtung: Die Mietwagenpreise haben es in sich!

So hieß es dann nur noch Warten auf den Reisebeginn.


22. Juli – Anreise

An diesem Tag sollte es also los gehen in den Norden. Wir trafen uns dazu am Flughafen in Frankfurt. Nach dem Einchecken gönnten wir uns erst einmal einen Latte Macchiato und eine Kleinigkeit zum Frühstück. Bis zum Abflug war ja noch genügend Zeit.

Der Flug führte uns mit einem Zwischenaufenthalt in Kopenhagen von Frankfurt auf die Färöer. Dort angekommen hieß es erst einmal das Gepäck in Empfang nehmen. Danach kam man zwar aus dem Flughafen heraus jedoch durch eine Absperrung geführt direkt zu einem Zelt für die PCR-Tests. Alles war vorbereitet und durch die vorherige Anmeldung und Bezahlung war nur noch die Identifikation nötig um den Abstrich vornehmen zu lassen. Ruckzuck waren wir wieder aus dem Zelt und auf uns gestellt.

Jetzt hieß es den Schlüssel zum Mietwagen zu holen. Dazu muss man in das Nebengebäude und dort im Eingangsbereich zu einem großen blauen Kasten. Hier eine Taste drücken und anschließen einen Button in der e-mail der auf eine Webseite mit einem Button führt. Vor dem Kasten hatte ich dann aber kein WLAN mehr! Zuerst bin ich in das Gebäude um zu schauen ob es noch einen Schalter gibt – Fehlanzeige. Also raus aus dem Gebäude, denn dort war WLAN Empfang vorhanden. Die Webseite geöffnet und langsam wieder in den Vorraum Richtung Schlüsselkasten. Mit dem letzten Strich der WLAN-Verbindung dann den Button auf der Webseite gedrückt. Danach öffnete sich an dem blauen Kasten ein kleines Türchen, hinter dem sich der Schlüssel und eine Mini-Anleitung zum Standort des Autos auf dem Parkplatz befand. Glück gehabt, ist Roaming hier doch recht teuer. Da wir den Mietwagen mit WLAN geordert hatten, brauchten wir keine lokale SIM-Karte und hatten dennoch einen Internetzugang.

Nun folgte eine kurze Fahrt zu unserer Lodge in Sørvágur. Für die erste Nacht haben wir uns eine feste Unterkunft ausgesucht, da man bis zum Erhalten des PCR-Testergebnisses in eine Quarantäne muss. Die Lodges waren neu, direkt am Wasser und über einen Steg der gleichzeitig eine Terrasse darstellte zu erreichen. An der Seite der ersten Lodge waren vier Kästchen mit Codes wie man sie z. B. von Fahrradschlössern kennt. Lodge vier sollte unsere sein und den Code dafür hatten wir per e-mail mitgeteilt bekommen. Also schön die Rädchen gedreht und … kein Schlüssel. Dafür ein Zettelchen in deutlichem Grün. Uns wurde mitgeteilt, dass das Schloss von Lodge 4 defekt ist und wir daher Lodge 2 bekommen. Der Code dafür ist XXXX. Also den Code beim zweiten Kästchen eingegeben und … ein Schlüssel. 😀 Damit ging es dann zur Lodge und in die Quarantäne. Die Lodge war richtige neu, alles roch noch deutlich nach Holz.

In unserem Gepäck befand sich ein wenig Proviant, sodass wir uns nachmittags ohne Probleme einen Kaffee machten und auf der Terrasse/Steg in der Sonne genießen konnten. Am späten Nachmittag bin ich zum Dorfladen etwas für das Abendessen und das nächste Frühstück einkaufen. Da ich bereits geimpft war, war dies trotz Quarantäne gestattet. Im Dorfladen hatte ich nur ganz kurz die Maske benutzt. Hier war eine andere Welt! Desinfektionsmittel stand bereit, aber Abstand oder Maske waren auf den Färöern nicht bekannt.

Was wir uns die ganze Zeit fragten ist, wie die Bezahlung der Ladge abläuft. Das Rätsel löste sich gegen 21:00 Uhr als die Besitzerin mit einem Kartenlesegerät vorbei kam.

Über Nacht kam dann die SMS, dass alle im Flugzeug negativ getestet wurden. Somit war die Quarantäne offiziell beendet.


23. Juli

Die Nacht über hatte ich gut geschlafen und nach dem Wachwerden festgestellt, dass Miri nicht da ist. Sie hatte sich bereits angezogen und saß im Freien vor der Lodge die Seeluft genießen. Nachdem wir nun beide wach waren, machten wir uns ein reichliches Frühstück bevor es an das Packen ging. Ursprünglich wollten wir zwei Tage in der Lodge verbringen, aufgrund einer Überbuchung war dann nur ein Tag möglich.

Die Taschen kamen ins Auto und dann ging es zu Fuß zu einem kleinen Laden, eine Gaskartusche für den Campingkocher kaufen. Nun folgte eine Fahrt in nördlicher Richtung. Nicht allzu weit weg war unser Ausgangspunkt für die erste Tour. Kurz vor dem Beginn eines Tunnels suchten wir dazu einen Parkplatz und sind dann zuerst entgegen der eigentlichen Wanderroute auf die andere Straßenseite – waren dort doch einige Hochlandrinder zu sehen.

Nun aber ging es los zur Wanderung. Richtung Küste, den grasbewachsenen Hügel hoch und an der Küste entlang. Auf diesem Abschnitt hatten wir direkt Blick auf die Nachbarinsel Mykines, auf die es an einem anderen Tag noch gehen sollte. Sie war immer zur Hälfte in Wolken getaucht. So ging es weiter, bis wir zum höchsten Punkt kamen, von dem wir unser Ziel das Dörfchen Gásadalur und den bekannten Wasserfall davor sahen. Von hier an ging es hinab zum Wasserfall Múlafossur.

Im Dörfchen Gásadalur haben wir das einzige Café für eine Pause aufgesucht. Schlicht, aber dennoch gemütlich eingerichtet genossen, wir unseren Kaffee. Im Café ist an der Decke eine nicht zu übersehende Stange an der Decke, die an einem Ende eine Seilwinde mit einem großen Haken hat. Nach Rückfrage bei den Mädels, die uns bedienten, wurde klar, dass dies hier nicht das ganze Jahr ein Café ist. Zum einen werden hier Video-Abende veranstaltet und dafür ist eine große Leinwand vorhanden. Es wird aber auch, und dazu ist die Stange da, als Schlachthaus verwendet.

Auf dem selben Weg, den wir nach Gásadalur gegangen sind, ging es wieder zurück.

Die anschießende Autofahrt brachte uns zu unserem ersten Campingplatz. Dies war ein kleiner Abschnitt, der zum Hostel Giljanes gehört. Praktisch ist, dass man hier die Räume des Hotels, vor allem den Aufenthaltsraum, mit nutzen darf. Es gibt hier keine Rezeption. stattdessen steht im Eingangsflur auf einem Tisch ein Telefon, über das Christian, der Besitzer, zu erreichen ist. Er sagt einem dann, wo man das Zelt aufbauen soll. So haben wir es dann auch gemacht. Das Essen zum Abend hatten wir im Freien bei den Zelten zubereitet und gegessen. Später sind wir zu einem Tee in den gemütlichen Aufenthaltsraum. Am Abend kam dann auch Christian vorbei. Hielt hier und da ein Schwätzchen und kassierte nebenbei die Neuen wie uns ab. Völlig relaxt.


24. Juli

Die erste Zeltnacht lag hinter uns, mit einem erholsamen Schlaf. Das Frühstück (Porridge und Kaffee) gab es im Freien an einer Bank vor den Zelten. Die Übernachtung bei Giljanes war eingeschoben, da wie bereits erwähnt, die Lodge überbucht war und wir deshalb eine Ausweichmöglichkeit für die zweite Nacht benötigten. Das hieß aber auch, dass wir an diesem Tag nach dem Ausflug bereits zum Campingplatz in die Inselhauptstadt Torshavn wechselten. Somit mussten wir die Zelte wieder abbauen. Das geht bei unseren Zelten ja fix.

Die Fahrt heute führte uns an den Hafen von Sørvágur. Zuvor hatten wir online die Fähre sowie die Wanderpermits geordert und bezahlt. Nach der Wettervorhersage sollte es sonnig mit blauem Himmel und einem lauen Lüftchen werden. Ähm, ja….

Zu Beginn der Fährfahrt war es bewölkt und zwischendurch kam manchmal die Sonne hervor. Wir näherten uns Mykines, unserem Ziel das fast völlig in den Wolken lag. Es wurde auch windiger. Somit ist die Ankunft am kleinen Hafen von Mykines durch den Wellengang interessant geworden. Von hier geht es erst einmal den Berg hoch und bis zum einzigen Ort der Insel und kurz davor weiter den Berghang hoch bis fast zur Klippe.

Wettervorhersagen, war uns nun klar, sind etwas, das nicht unbedingt auf den Färöern so genau zu nehmen ist. Stark bewölkt, neblig und starker böiger Wind – fast Sturm war die Realität. Was soll’s, wenn man schon da ist! So ging es in der Nähe der Klippe an dieser entlang bis kurz vor einer Erhöhung, auf der man kaum noch gerade laufen konnte und wir daher hier kehrt machten. Die Westküste, welche mit einer Brücke zu erreichen war, lag somit außerhalb dessen wir gehen konnten. Pech oder auch nicht: Die Brücke war zu dieser Zeit gesperrt und viel weiter hätten wir nicht gehen können. Damit war aber eigentlich auch unser Wanderpermit für Mykines überflüssig geworden. Dennoch haben wir auf dem Weg an der Klippe einige Papageientaucher gesehen und auch fotografieren können.

Ein wenig Schutz suchend, sind wir anschließend in das Dörfchen gegangen und haben uns mit fast allen Anderen, die mit der Fähre kamen, im einzigsten Café getroffen. Eng und gesellig. Es gab warmen Kakao und da es Mittagszeit war auch eine hausgemachte Fischsuppe, die zu empfehlen ist.

Bis zur Fähre zurück war noch reichlich Zeit, weshalb wir eine kleine Wanderung in die entgegensetzte Richtung wie zuvor unternommen haben, um nochmals für einen Kakao einzukehren, bis es dann Zeit war, um zum Hafen zu gehen. Oberhalb der Bucht, in der der Hafen ist, sind in den Felsen viele verschiedene Seevögel zu sehen, womit das Warten auf die Fähre kurzweilig wird.

Zurück auf Sørvagár, fuhren wir dann östlich zur nächsten Insel, auf der Torshavn liegt, um den Campingplatz aufzusuchen. Dieser liegt etwas außerhalb der Stadt, direkt am Meer, jedoch etwas oberhalb. Da wir diesen vorab gebucht und bezahlt hatten, war die Anmeldung schnell erledigt. Die Zelte bauten wir auf der Zeltwiese hinter dem Hauptgebäude auf, welches ein wenig Schutz vor der Straße bot. Das Abendessen machten wir uns auf einer Bank mit Blick auf das Meer.


25. Juli

Morgens, früh wach geworden, breiteten wir uns auf einer Tisch-Bank-Kombinationen aus, um dort zu frühstücken. Gestärkt ging es dann mit dem Auto in den Norden der Insel. Der höchste Berg der Färöer war unser heutiges Ziel – der Slættardindur. Dazu fährt man auf einer kleinen kurvigen Straße schon einige Höhenmeter nach oben. Am Wanderparkplatz hat man morgens auch noch freie Wahl. Hier war es klar, während unter uns Nebel umherzog und das Plateau des Berges ebenfalls im Nebel lag.

Je höher wir auf dem Anfangs gut sichtbaren Weg wanderten, desto nebliger wurde es. Zum Teil war der Weg nur noch zu erahnen. Am Fuße des Plateaus wurde es dann wieder klar, was uns bei der Suche nach dem letzten Wegstück auf das Plateau gelegen kam. Oben angekommen, war nur eine kleine Gruppe dort, die Rast machte. So genossen wir zuerst den Ausblick von oben. Da die andere Gruppe sich gerade aufmachte für den Weg zurück, hatten wir für unsere Rast das Plateau nun ganz alleine. 😀

Wie wir uns bereit machten für den Abstieg, kam eine neue Gruppe herauf. Allerdings zog nun auch Nebel auf dem Plateau auf und ließ es langsam im Nebel verschwinden. Auf dem Weg runter sind uns einige Wanderer entgegengekommen. Am Auto angekommen, war der Parkplatz voll. Hier jedoch war wieder alles klar und teils sonnig. Wir hatten somit wohl die beste Zeit für unsere Tour gehabt.

Da die Wanderung nicht besonders lang war, hatten wir uns überlegt, in das nahe gelegene Dörfchen Gjogv zu fahren. Gesagt, getan. Dort war es sonnig und das vermutlich ganze Dorf traf sich an zwei Seen eines Bachlaufes im Ort zum Sonnen und Baden. Wir sind weiter bis zum alten Hafen, um dort ein paar Bilder zu machen, aber auch da es dort ein kleines Café gab. Zum Kaffee haben wir uns eine Waffel mit typischer regionaler Rhabarbermarmelade gegönnt und im T-Shirt in der Sonne gebadet.

Danach sind wir nach Westen zur nächsten Insel in die alte Siedlung Saksun gefahren, um uns diese an zu sehen. Für eine Wanderung bot sich kein vernünftiger Weg an, der zeitlich gepasst hätte. So sind wir dort um die Häuser gelaufen und haben die Aussicht genossen. Die Rückfahrt zum Campingplatz war ebenfalls sonnig und somit eine Sightseeing fahrt gewesen.

Das Abendessen war wieder an der frischen Luft und danach sind wir noch für eine kurze Zeit in den Aufenthaltsraum, bevor wir uns in die Zelte verkrochen. Nachts kam dann noch eine Gruppe Motorradfahrer was eigentlich kein Problem ist, wenn nicht einer unbedingt mit seinem Motorrad über die Zeltwiese gefahren wäre. 😖


26. Juli

Heute sollte es sehr entspannt werden, auch da wir wieder den Campingplatz wechselten und am neuen Campingplatz keine Reservierungen für die kleine Zeltwiese möglich war (ist). Was bedeutet, dass man früh dort sein sollte.

So haben wir nach dem Frühstück alles gepackt und in das Auto gelegt, das dann auf dem Campingplatz in Torshavn blieb. Wir sind zu Fuß in die Innenstadt und von dort gemütlich durch zwei Gebiete des alten Torshavn geschlendert. Im ersten und größeren Gebiet gibt es viele der ursprünglichen schwarzen Gebäude. Dieser Bereich nennt sich Gamla Stan, also Altstadt. Von dort ging es direkt über nach Tinganes. Hier wurde früher Recht gesprochen und selbst heute sind dort noch hoheitliche Ämter in den Gebäuden untergebracht. Man erkennt diesen Bereich sofort an den roten Gebäuden, das dies ein eigenständiger Ortsbereich ist.

Da es nun schon Mittag war, entschlossen wir uns zu einer Pause am Hafen, um etwas zu essen und zu trinken.

Von hier sind wir gemütlich zum Campingplatz zurück und dann weiter mit dem Auto zur nächsten Insel. Es gibt zwar in der Nähe von Torshavn einen Tunnel zur Nachbarinsel, wir entschieden uns jedoch den längeren Weg über eine nördlich gelegene Brücke zu nehmen, um so noch ein wenig mehr von den Färöern sehen zu können.

In Saltangará machten wir halt um Nahrungs-mittel für die nächsten Tage einzukaufen. Es war früher Nachmittag und wir hatten Zeit weshalb wir auf einen Latte Macchiato in ein Café sind bevor es weiter ging.

Von dort war es nicht mehr so weit bis zum Campingplatz in Æduvik. Der Campingplatz liegt am Ende von Æduvik und damit am Ende der Straße – gefühlt am Ende der Welt. Hier angekommen, wussten wir erst gar nicht, wo wir uns anmelden können. Die einzige erkennbare Zeltwiese ist hinter dem Hauptgebäude und es war nur ein Zelt dort. Wir entschlossen uns unsere Zelte in einer Ecke aufzubauen. Später wurde uns dann von einem Herrn auf Nachfrage erklärt, wie das mit der Anmeldung und dem Bezahlen vor sich geht. Ganz einfach! Im Aufenthaltsraum gibt es einen Briefkasten und darauf sind Briefumschläge. Hier schreibt man das Kennzeichen des Autos und die Anzahl der Zelte und der Nächte auf. Das Geld dazu in den Umschlag und rein in den Briefkasten. Fertig.

Das Abendessen hatten wir später dann an einem leicht baufälligen Tisch im Freien zubereitet und gegessen. Als es dunkel wurde, sind wir dann doch noch in den Aufenthaltsraum. Kurz vorher hatten wir schon mit dem Pärchen aus Frankreich gesprochen, deren Zelt alleine bei unserer Ankunft auf der Wiese stand. Während wir uns unterhielten, bereiteten diese ihr Essen vor. Den Teig für die Pizza hatten sie am Morgen vorbereitet und in der Küche auf eine Schrank gestellt, damit er gehen kann. Alles für die Pizza, auch die Soße, wurde frisch gemacht. Essen wie Gott in Frankreich – da war hier nachvollziehbar, woher der Spruch kommt. Abgesehen davon, waren es sehr nette Gesprächspartner.


27. Juli

Der Nordosten war das Ziel für eine Tour an diesem Tag. Sämtliche Wettervorhersagen zeigten kein besonders gutes Wetter für die Region an. Dennoch sind wir los nach Vidoy, hatten wir doch schon die Erfahrung gemacht, dass der Wettervorhersage nur bedingt zu trauen ist. Auf dem Weg wurde es nicht wirklich besser und blieb gleichmäßig bewölkt. Solange es nicht regnet, würde uns das nicht von einer Wanderung abhalten.

Hinter Klaksvik fuhren wir zuerst an der Küste entlang und dann bei Anirnar nach Osten Richtung Norotoftir, um auf die Ostseite der Insel Bordoy zu gelangen. Auf der Landkarte ist dies eine Straße mit zwei längeren geraden Tunneln. Tunnel sind hier ja nichts ungewöhnliches. Aber dann… Kurz nach dem Abbiegen, standen wir an einer Ampel vor dem ersten Tunnel. Wie sich hier zeigte, ist der Tunnel nur einspurig. Als es grün wurde, ging es dann los in den Tunnel. So angespannt gefahren bin ich seltenst wie auf dem folgenden Abschnitt. Die Fahrspur war nur etwas breiter wie der Mietwagen und auf beiden Seiten mit Pfosten begrenzt. Dadurch das der Tunnel komplett aus Naturstein ist schluckt dieser fast das gesamte Licht des Autos und die Straße, welche in Wellen verlief machte es zusätzlich nicht einfacher. Da der Tunnel länger ist dauerte es bis das Licht am Ende des Tunnels zu erkennen war. Ein Aufatmen, war doch das Ende dieses anstrengenden Teils zu sehen. Raus ging es aus dem Tunnel und in eine Linkskurve, nur um dann in einen zweiten ähnlichen Tunnel zu fahren. Puh. Irgendwann waren wir dann auf der Ostseite der Insel und kurz darauf auf der nächsten Insel am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Leider war es hier nicht nur bewölkt, sondern auch sehr nebelig weshalb wir beschlossen, die Wanderung nicht anzugehen.

So ging es dann bis Klaksvik wieder zurück und somit wieder durch die beiden Tunnel. Nun waren wir die ersten im Tunnel und mit Fernlicht war es schon entspannter und so langsam stellte sich auch eine entspanntere Fahrweise ein.

In Klaksvik war es zwar ebenfalls nebelig, jedoch nicht so sehr und daher beschlossen wir, dort eine Wanderung auf den Aussichtsberg Klakkur anzugehen. Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung führt am Ende des Ortes auf eine Schotterpiste und diese eigentlich ein gutes Stück bergauf. Aufgrund der Fahrrinnen und Löcher beschlossen wir, den Mietwagen und unsere Nerven zu schonen und haben uns einen Parkplatz am Rand der Schotterpiste gesucht, bevor der Weg nach oben ging. Von hier liefen wir zuerst den Schotterweg entlang bis zu einem kleinen See mit einer Staumauer. Ab diesem Punkt ging es dann auf einem schmalen, nicht immer eindeutig zu erkennenden, Weg hoch zum höchsten Punkt des Berges, um dort die Aussicht(!) im Nebel zu genießen. Von hier sieht man die Nachbarinsel ,getrennt durch das Meer, als würde man an einem Fluss stehen – zumindest wenn es nicht neblig ist. Wir konnten nicht mal 100 Meter weit sehen. Geschweige denn das Meer oder eines der beiden Ufer.

Nach dieser kurzen Wanderung ging es mit dem Auto wieder ein Stück zurück Richtung Campingplatz und somit auf die Insel Eysturoy. Der Weg zur nächsten Insel, nicht mehr verwunderlich, führte durch einen Tunnel. Auf Eysturoy angekommen, ging es jedoch zuerst nach Norden in das Örtchen Fuglafjørdur, um zu schauen, ob dort noch eine Wanderung möglich ist und da wir langsam Hunger bekamen, hofften wir dort was essen zu können.

Im Ort parkten wir etwas oberhalb in der Nähe des Sportplatzes. Von hier kann man an einem kleinen Bachlauf nach oben in das Hinterland laufen. Ein paar Meter sind wir gegangen, da aber abzusehen war, dass der Nebel sich nicht lichten wird, drehten wir um. Unten im Ort hatten wir im einzigen offenen Restaurant gegessen und sind dann zurück zum Auto.

Es war noch früher Nachmittag und so schauten wir, was wir noch unternehmen könnten. Miri sah in der Karte etwas von einem Festplatz an einem Sandstrand in Sydrugøta. Festplatz klang etwas merk-würdig, aber einen Sandstrand auf den Färöern – das konnten wir uns nicht entgehen lassen und es lag auch noch auf dem Weg zum Campingplatz. Also hin. Ein kleines Dorf, an dessen Rand wir parkten und das zuerst unscheinbar wirkte. Wie wir in Richtung Dorfzentrum liefen, erblickten wir schon den Sandstrand, den wir direkt ansteuerten. Das Schöne dort ist, dass in der Mitte vier Hängematten sind. Da es stark bewölkt war, war kaum einer dort und wir hatten damit die Hängematten für uns alleine. War schon irgendwie witzig. Vor allem als Miri meinte, sie hat da eine Idee….

Das war dann die Idee – Barfuß in’s Wasser. Geht, ist aber seeehr kalt.
Nach einiger Zeit sind wir dann weiter Richtung Süden zum Campingplatz. Vorher jedoch in Runavik in einem Café eingekehrt. Kurz hinter Runavik liegt ein See, an dem wir nun schon mehrmals vorbei sind und es uns dieses Mal nicht haben nehmen lassen, dort zu stoppen. So sind wir die Seerund gelaufen. Diese ist nicht besonders lang, jedoch sind hier sehr viele Vögel zu sehen und machen die Runde zu einem Erlebnis.

Nach der Seerund war es eine kurze Fahrt und wir waren wieder an unserem Campingplatz im Süden der Insel – gefühlt am Ende der Welt.

Durch das doch kühlere und feuchtere Wetter bereiteten wir unser Abendessen heute in der Küche zu.


28. Juli

Es stand heute wieder ein Wechsel des Campingplatzes an. So haben wir nach dem Frühstück im Freien alles gepackt und sind los nach Vagar. Das ist die Insel, auf der der Flugplatz liegt. Unser Ziel war Giljanes, wo wir schon für eine Nacht am Anfang der Reise waren. Auf dem Weg dorthin haben wir die Fahrt als Sightseeing Tour genossen und einen Abstecher zum Wasserfall Fossa genommen. Dieser mehrstufige Wasserfall ist nach Regenfällen oder einer Schneeschmelze imposant. Wir sahen ihn nur als schmalen Wasserfall. Von der Straße gibt es einen kleinen, nicht wirklich sichtbaren Wanderpfad zur höheren Ebene. Hier ist Trittsicherheit gefordert!

Die ständigen Begleiter auf der Insel – Schafe – haben wir selbstredend jederzeit erleben können. Auch als Hindernis auf der Straße.

Bei Giljanes angekommen,, riefen wir bei Christian an um uns zu vergewissern, wo wir unsere Zelte aufbauen können. Dies war fast wieder an der selbe Stelle wie beim ersten Mal. Nach dem Aufbau der Zelte kam Christian kurz vorbei um am Campingplatz und Hostel nach dem Rechten zu sehen. Er kam in Tracht, denn heute war der Vortag des Nationalfeiertages und alles ist in Tracht zur Hauptstadt. Uns war dies jedoch zu viel Trubel, gerade auch im Hinblick auf die Pandemie.

So machten wir uns anschließend auf eine beliebte Wanderung in der Nähe des Campingplatzes. Sie führt am Ufer des Sees Sørvagsvatn entlang bis zur Küste. Dort endet der See und geht in einen kleinen Fluß über, der kurz darauf in einem Wasserfall ins Meer endet.

Der Weg führt vom Parkplatz zu einem Häuschen an dem der eigentliche Wanderweg beginnt. Hier bekommt man, wenn gewünscht, einige Infos. Vor allem ist hier der Obulus für die Tour zu zahlen. Der Wanderweg danach geht ,etwas vom See entfernt, in Richtung Küste und dort einige Zeit an der Steilküste entlang. Zurück haben wir den Weg am See genommen. Irgendwann kommt dort eine kleine Hütte, hinter der es nach rechts geht. Wir sind natürlich erst einmal dort gerade vorbei und weiter am See entlang, bis es nicht mehr möglich war. Also wieder zurück. Wie wir den Weg dann an der Hütte entdeckten, sind wir diesem gefolgt. Letztlich kommt man in der Nähe der Eingangshütte wieder heraus. Bis dahin galt es jedoch aufzupassen. Von weitem hatten wir schon ein paar Highland Rinder gesehen. Wie sollte es auch anders sein, waren sie dann genau auf unserem Weg. Hier hieß es: Langsam und immer sichtbar sein. Zum Glück bewegten sich die Rinder vom Weg weg. So hatten wir dann freie Bahn für den Rest der Wanderung.

Da wir auf dem Weg zurück an einem Supermarkt vorbei kamen, hielten wir dort, um noch ein paar Vorräte einzukaufen. Wir wunderten uns schon, dass der Parkplatz so leer war. Er war leer, da der Supermarkt bereits geschlossen hatte. Die Geschäfte schließen am Vortag des Nationaltages schon zur Mittagszeit wie wir nun lernten.

Wir wollten auf alle Fälle einmal Essen gehen und sind deshalb, und da wir nicht einkaufen konnten, anschließend in das Nachbarörtchen des Campingplatzes gefahren, um nach der Speisekarte und den Öffnungszeiten des dortigen Restaurants zu sehen. Tja, auch das hatte zu und nicht vor, in den nächsten beiden Tagen zu öffnen.

Abends kochten wir uns etwas an den Zelten und sind wie es dunkler und kälter wurde auf einen Tee noch in den Gemeinschaftsraum des Hostels.


29. Juli

Wie sollte es auch anders sein als nebelig. Der Nebel zog am Vorabend auf und hat sich leider über Nacht gehalten. Es sah auch insgesamt etwas trüb aus. Christian kam an diesem Morgen früh vorbei und auch er gab keine Hoffnung auf wesentlich besseres Wetter. Was soll’s. Die Rucksäcke gepackt und auf in das Inselinnere zu einer Wanderung entlang des Fjallavatn. Dort ging es im mehr oder weniger dichten Nebel entlang der Nordseite des Sees bis zu einem Fluß. Da dieser jedoch zu tief war, um mit den Wanderschuhen trocken durchqueren zu können und wir keine Handtücher o. ä. zum trocknen der Füße dabei hatten, haben wir uns gegen eine Durchquerung entschieden und sind denselben Weg wieder zurück.

Mit den letzten Restbeständen haben wir uns ein Mittagessen gezaubert und vor dem Hostel in der Sonne gegessen. Währenddessen kam eine Nachricht bei mir ein. Es kam die Erinnerung zur Abgabe des Mietwagens, da diese schon überfällig war. Überfällig? Wir werden doch erst am nächsten Tag abreisen. Erste Überlegungen und Hektik das Nötigste zusammen zu packen, um den Mietwagen gleich abgeben zu können. Dann rief ich doch noch bei dem Mietwagenunternehmen an und erklärte, dass ich mich bei der Abgabe um einen Tag vertan habe. Es wurde sich für die Info bedankt und nach Rücksprache konnten wir den Mietwagen zu den normalen Konditionen einen weiteren Tag nutzen. Puh, Glück gehabt.

Den Nachmittag haben wir gemütlich gestaltet. Für das Abendessen und Frühstück brauchten wir jedoch noch etwas und sind so an die Tankstelle in der Nähe gefahren. Die Hoffnung war ,dass es dort einen Shop gibt, was sich zum Glück bestätigte. Groß war die Auswahl nicht, das Nötigste haben wir jedoch noch bekommen.

Es gab auch etwas Süßes und so war unser Nachmittagskaffee gerettet. Bevor es an den Nachmittagskaffee ging, hatten wir schon grob unser Gepäck für die Abreise vorbereitet und dazu kurzzeitig alles vor den Zelten ausgebreitet. Während des Kaffees haben Onni und Wickie dann eine Postkarte an ihre Mama nach Österreich geschrieben. So wie in jedem Urlaub.

Beim Abendessen haben wir ein wenig improvisieren müssen, indem wir das, was in der Hostelküche vorhanden war, mit dem Eingekauften kombiniert haben. Nun war es noch zu früh am Tag um im Zelt zu verschwinden und sind daher noch auf eine Rundfahrt unterwegs gewesen.

Zum Aufwärmen gab es danach einen Tee im Hostel. Wer immer wieder in den Aufenthaltsraum reinschaute, war der Hostelkater. Er hat seine eigenen Schälchen für Wasser und Futter in der Küche und wird von allen dort versorgt.


30. Juli – Abreise

Ein sonniger letzter Morgen begrüßte uns. Ein letztes Packen stand an, um anschließend nach Sørvagur zum Frühstück zu fahren. Direkt an der Tankstelle ist ein kleiner Shop mit Café. Dort frühstückten wir nach dem Tanken des Mietwagens.

Nun ging es langsam zum nahegelegenen Flughafen. Zuerst stand das Abgeben des Mietwagens an. Das Prozedere ist ähnlich wie bei der Abholung und vermutlich wird man dabei den Schlüssel in das Kästchen packen, das sich dann öffnet. Da wir jedoch um einen Tag verlängerten hat das nicht funktioniert mit dem Link über die e-Mail. Es gibt unter den zwei Kästen mit den Schlüsselfächern noch einen Schlitz zum Einwerfen von Schlüsseln. Den haben wir dann genutzt.

Von hier aus waren es nur noch wenige Meter bis in das Flughafengebäude und der Check In war schnell erledigt. Im Transitbereich hatten wir dann die Möglichkeit, gemütlich bei einem Kaffee und einem belegten Brötchen bis zum Abflug zu warten.

Also fast. An diesem Tag wollten wir eigentlich die Postkarte in einen Briefkasten werfen. Nur hatten wir keinen gesehen und daher war unsere Hoffnung das sich vielleicht einer am Flughafen befindet. Vor dem Check In hatten wir dann durch die Schlüsselabgabe nicht mehr daran gedacht und im Transitbereich gibt es keinen Briefkasten. Was nun? Ich fragte schließlich eine Bedienung des Bistros ob sie die frankierte Postkarte für uns in einen Briefkasten einwerfen könnte. Sie hatte damit kein Problem und die Postkarte entgegen genommen.

Der Rückflug ging wieder über Koppenhagen und verlief völlig ereignislos. 😊


Resümee

Färöer geht! 😊 Geht auch recht kurzfristig geplant. Die Infos zu den Wanderungen gibt es bei den offiziellen Stellen und der Webseite des Färöer Tourismus. Hier und da steht etwas von einer Abgabe zu Wanderwegen, eine Mautstelle haben wir allerdings nur einmal erlebt. Die Aussage „Man kann alle Jahreszeiten an einem Tag erleben“ können wir, abgesehen vom Schnee, mehrfach bestätigen. Also durchaus auch was kurzes mitnehmen. Für abends und morgens ist was warmes aber meist schon noch nötig.

Camping und Färöer geht auch. 😊 Wir hatten Drei-Jahreszeitschlafsäcke mit und lange Schlafwäsche. Die aber nur in der ersten Nacht an und danach auf kurze Sachen gewechselt. Es waren in den Zelten Nachts im Schlafsack angenehme Temperaturen und somit immer gut geschlafen. Man kann wie wir einen Kocher, Essgeschirr und ein wenig Nahrungsmittel mitnehmen, kommt aber auch durch die Küchen auf den Campingplätzen ohne aus. Die Nahrungsmittel waren abgepackte Portionen, da wir ein Wegwerfen von Nahrungsmittel vermeiden wollten. Letztlich kann man aber auch ohne Bedenken Mehl, Reis und anderes kaufen und stellt dann den Rest in den “Free for use”-Schrank der Küchen auf den Campingplätzen bzw. bedient sich dort.

Für uns war es auch eine große Auszeit von der Pandemie. Eine Maskevorgabe oder Abstandsregeln gab es nicht. So konnten wir uns in den Tagen dort frei bewegen – wie in der Zeit vor der Pandemie, mit dem Unterschied, dass durch die Pandemie deutlich weniger Personen dort Urlaub machten.

Uns wird dieser Urlaub sicherlich durch die kleinen Anekdoten und durch die Flexibilität, die dort nötig war, lange in Erinnerung bleiben.


Die Postkarte kam einige Zeit später auch tatsächlich an. 😊


#färöer #faroe #faroye #torshavn #giljanes #camping #papageientaucher #canon #canonR6 #tamron #tamronsp2470 #canonef70300

Portugal – Madeira – November 2021

Südafrika. Ja, richtig gelesen. Im Oktober 2021 stand mein dritter Versuch für eine Südafrikatour an. Gebucht, bezahlt und die Bedingungen vor Ort sahen gut aus. Doch leider zu früh gefreut. Mangels der erforderlichen Mindestteilnehmerzahl wurde die Reise vom Veranstalter abgesagt.

Zuhause bleiben war jedoch für mich keine Alternative, sah ich doch, dass der Veranstalter für November eine Reise auf Madeira anbot. Madeira war bereits für einen Weihnachtstrip angedacht und einige Überlegungen dazu vorhanden. Zum Teil deckten sich die Touren, die ich mir ausgesucht habe, mit denen des Reiseveranstalters. So war die Entscheidung recht schnell getroffen. „Madeira – Levadas, Lorbeer, Lavafelsen“ heißt die Tour, welche von Hauser Exkursionen angeboten wird. I bis II Stiefel versprachen eine nicht allzu anstrengende Zeit auf der Insel.

Am 12. November 2021 ging es dann recht früh mit dem Flieger von Frankfurt über Lissabon nach Funchal auf Madeira. Da der Check-In derzeit etwas zeitaufwendiger ist, hat sich in Frankfurt bereits ein kleiner Teil der Reisegruppe während des Wartens erkannt. So wurde die verbleibende Zeit in Frankfurt wie auch die Aufenthaltsdauer in Lissabon kurzweiliger. Durch den Zwischenaufenthalt in Lissabon erfolgte trotz des frühen Abfluges die Ankunft auf Madeira im Dunkeln. Im Flughafen von Funchal wurden wir ein erstes Mal kontrolliert bzgl. der Einreisebestimmungen. Kurz nach dem Verlassen des Gebäudes wurde noch ein zweites Mal kontrolliert. Von dort aus war bereits unsere Reiseleiterin für die nächsten Tage zu sehen und bald erreicht.

Ein Hallo und schon ging es mit einer kurzen Fahrt nach Machico zu unserem Hotel für die ersten Tage. Dort angekommen wurde eingecheckt und bald darauf trafen wir uns in einem Restaurant gegenüber für eine kurze Info zum nächsten Tag. Zum Abschluss bekam jeder noch eine Flasche Wasser für die bevorstehende Wanderung am nächsten Tag.


13.11.21 – Tag 1

Am ersten Tag ging es nach dem Frühstück los zur Wanderung am Ostkap. Beim Restaurant vom Vortag erhielten wir dazu ein Essenspaket. Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung war nicht allzu lang und da wir hier früh los sind waren erst wenige andere vor uns schon dort. Raus aus dem Bus und los ging es auf die Tour. Das Ostkap haben bestimmt viele schon in sattem grün auf Bildern gesehen. Wir jedoch waren im Herbst hier und so erwartete uns eine ausgedörrte hügelige Grasfläche. Kurz vor dem Ende des Ostkaps gibt es ein Café welches in dieser Trockenheit einer Oase glich. Das Bild oben gibt die Aussicht vom östlichsten Punkt auf die kleine vorgelagerte Insel wider. Ein wenig die Strecke zurück haben wir es uns in einer windgeschützten Kuhle für eine Pause gemütlich gemacht. Susanne, unsere Reiseleiterin hatte dazu für uns einige Spezialitäten wie Bollo de Mel, Käse usw. mitgenommen und verteilt. Genüsslich war unsere Pause in der Sonne mit den vielen Leckereien. Dennoch langsam mußten wir los, den der Bus sollte uns am Ausgangspunkt der Tour wieder abholen. Auf dem Rückweg kamen uns einige entgegen. Teils Einzeln teils in Gruppen. Zurück am Ausgangspunk war dieser nun vollgeparkt. Früh los zu gehen war gut um mehr Ruhe zu haben.

Am frühen Nachmittag zurück im Hotel hatten wir einen freien Nachmittag. Dieser wurde mit zwei anderen aus der Gruppe für einen Spaziergang durch Machico, eine Kaffeepause und einen Einkauf genutzt. Der Nachmittag klang bei einem kleinen Bier an einem der wenigen Sandstrände Madeiras aus. Am Abend trafen sich dann alle im Restaurant Mercado Velho. Ein paar Abendessen wie dieses gehörten zur Reise und so gab es ein Menü mit vielen typischen madeirensischen Spezialitäten wie z. B. Degenfisch mit Banane.


14.11.21 – Tag 2

Für den zweiten Tag war die erste Wanderung an einer Levada vorgesehen. Eine Levada ist ein Kanalsystem das nur eine geringe Höhendifferenz hat um Wasser über weite Strecken fließen zu lassen. D. h. Aber auch das diese allen Biegungen und Kerben folgt die die Berge haben. Nun es ging also eine zeitlang an einer Levada entlang. Selbig ist nicht unbedingt so spektakulär aber die Aussicht während des Verlaufes wechselt regelmäßig und das ergibt den Reiz der Levadawanderungen. Vor allem bedeutete es das wir heute und auch die nächsten Tage im Grünen unterwegs waren. Nach knapp 1 1/2 Stunden bogen wir von der Levada ab um in ein Tal hinein zu wandern an deren Ende wir dann über einen Einschnitt, den Boca do Risco, an die nördliche Steilküste gelangten. Von dort ging es an der Küste entlang bis Porto da Cruz.

In Porto da Cruz konnten wir in die alte Zuckerrohrfabrik schauen und zum Teil auch betreten. Alte Maschinen zur Verarbeitung die immer noch genutzt werden waren zu sehen. Hier wird nach der Ernte aus dem Zuckerrohr der Rohstoff für den Zuckerrohrschnapps. Wird kein Zuckerrohr verarbeitet so dient dies hier als eine Art Museum.

Zurück zum Hotel ging es mit dem Bus und Abends dann wieder in das bekannte Restaurant vom Vortag.


15.11.21 – Tag 3

Für diesen Tag war keine Wanderung sondern ein Ausflug nach Funchal, der Hauptstadt Madeiras vorgesehen. Zuerst ging es oberhalb der Stadt in den schönen botanischen Garten – Jardim Botânico da Madeira-Engº Rui Vieira. Dieser ist auf alle Fälle ein Besuch wert, zumal von hier aus auch ein Blick über Funchal möglich ist.

Eine kurze Busfahrt brachte uns in die Innenstadt. Zuerst gingen wir in die Markthalle um anschließend im alten Kern von Funchal zu schlendern und ein Restaurant für das Mittagessen zu suchen. Unweigerlich kommt man dabei an all den bemalten Türen vorbei die auf Projecto artE pORtas abErtas zurück zu führen sind.

Anschließend trafen wir uns wieder an der Markthalle von der es zu einer Führung bei Blandy’s Weinlodge ging. Dort lernte wir das der maderensische Wein nicht im Keller sondern in oberen Stockwerke reift. Je älter je höher war das Stockwerk in dem das Faß ruht. Durch diesen Reifungsprozess oxidiert der Wein bereits und daher ist nach der Abfüllung in die Flaschen mit keiner geschmacklichen Veränderung zu rechnen. Man kann sogar die geöffnete Flasche wieder verschließen und später erneut öffnen ohne das es einen geschmacklichen Unterschied gibt. Am Ende der Führung war eine kleine Weinprobe mit zwei Weinen. Lecker. 😊


16.11.21 – Tag 4

Vom dritthöchsten Berg Madeiras zum höchsten Berg sollte es gehen – von Pico do Arieiro zum Pico Ruivo. Die Tour begann bei Sonnenschein und gefühlt über die Wolken – immerhin waren wie auf rund 1800 Metern. In die Wolken führte uns die Tour, so das wir am Pico Ruivo dann völlig im Nebel waren. Dennoch war es eine schöne Tour durch das Wolken- und Nebelspiel anfangs und der Ruhe im Nebel im späteren verlauf. Was beim Abschnitt mit den Überresten des Waldbrandes vor ein paar Jahren mystisch erschien.

Mit dieser Tour wechselten wir das Hotel. Unser neues Hotel erreichten wir nach einem Stopp zu einem Kaffee in São Vincente an der Nordküste.

Hier gab es an diesem wie auch am folgenden Tag das Abendessen in Form eines Menüs im Hotel. Hauser hatte sogar etwas mehr gezahlt damit wir das Menü an die beiden Tische bekamen und nicht zum Buffett gehen mussten. 👍 So sollte es gemütlicher und etwas hygienischer sein. OK, für den Nachtisch ging es dann doch ans Buffett. 😊 Leider muß man sagen das diese zwei Tage die mit dem bescheidensten Abendessen waren. Nicht das es schlecht war, richtig warm war es jedoch auch nicht.


17.11.21 – Tag 5

Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus über den Encumeada-Pass zur Hochebene Paul da Serra. Durch den Lorbeerwald von Rabacal führte uns die Wanderung über zwei Levadas. Dabei kamen wir auch an einem schönen Wasserfall über mehrere Ebenen vorbei. Ein leichter Regenschauer während der Wanderung hielt uns jedoch nicht ab weiter zu gehen. Ziemlich am Anfang ging es für uns zum ersten Mal durch einen Levada Tunnel. Moosbewachsene Wände zeigten den Eingang. Ohne eigenes Licht wäre es allerdings nicht möglich gewesen komplett durch zu gehen.

Nach der Wanderung folgte eine Busfahrt nach Porto Moniz. Dort konnte, wer Lust hatte in den Naturbecken schwimmen gehen. Das Schwimmbad im Zentrum mit weiteren Naturbecken war jedoch aufgrund des Wellenganges geschlossen. Ich hatte es mir daher gemütlich gemacht und den Wellen zugeschaut.


18.11.21 – Tag 6

Es war Regen angesagt worden für diesen Tag. Auf der anderen Seite stand eine Tour durch São Vincente an in dem unser Hotel lag. Also hatten wir uns gewappnet und gingen bei bewölktem Himmel los zum Kirchturm von São Vincente der auf einem Hügel gut sichtbar über dem Ort thront. Tja, auf dem Rückweg zeigte sich das die Wettervorhersage recht hatte und es begann zu regnen. Daher war der Gang durch die Altstadt etwas zügiger. Letztlich kamen wir dann zu einer weiteren kleinen Weinprobe im Porto de abrigo an. Ein Weinlokal in einem alten urigen Gebäude. Die Weine waren lecker und zur Aufwärmung gab es danach noch Punchas – ebenfalls typisch für die Insel. Vereinfacht ein Fruchtsaft aus frischen Orangen, Limetten, Tangerinen oder Ananas bzw. der Regional aus Orange und Limette. Aufgefüllt und hier nicht gerade sparsam wird mit Zuckerrohrschnapps. 😀🤪

Das Abendessen war an diesem Abend nicht eingeplant vom Veranstalter. Die Gruppe teilte sich aufgrund der unterschiedlichen Uhrzeit für ein Abendessen in zwei Teile. So lief ich mit der ersten Gruppe los. Unser Ziel war das Restaurant Taberna de São Vincente. Ein eher typisch eInheimisches Restaurant wie es in südlichen Ländern üblich ist mit einem großen Raum und reichlich Tischen darin.

Kaum dort angekommen wurden von den Mitarbeitern schnell einige Tische zu einem großen zusammengestellt. Als wir saßen kam auch die zweite Gruppe, ohne das das Restaurant abgesprochen war. Wir waren somit wieder alle zum Essen zusammen. Nach der Getränkebestellung ging es an die Wahl des Essens. Leider war nicht alles verfügbar. Anstatt uns alleine zu lassen hat sich die Wirtin dann zu uns auf die Bank gesetzt und Hilfe gegeben bei der Auswahl. Genauso kam dann der Vorschlag von Ihr ob sie mehrere Teller mit Gemüse, Salat und Kartoffeln in die Mitte stellen soll. Das wurde direkt angenommen und so wurde dieses Abendessen zu einem sehr geselligen.


19.11.21 – Tag 7

Regen wurde für den Inselteil angesagt an dem die nächste geplante Tour anstehen sollte. Da es an der Südküste besser aussah wurden dieser Tag mit dem Nächsten getauscht. Es führte uns somit zur Südküste in das Tal Ribeira Brava. Hier startete die Wanderung im Ort durch Straßen an denen immer wieder Bananenplantegen zwischen den Häusern waren und dann zeigte der Weg immer weiter nach oben. Je höher wir kamen umso mehr änderte sich der Anbau. Nun waren es Kartoffeln und Gemüse. Die erste Etappe führte uns in das kleine Dorf Eira do Mourao und bis kurz danach zu einer Kurve. Dort gab es eine kleine Pause mit Überraschung. Ein fahrender Bäcker kam vorbei und hielt spontan. Erst hatten wir nicht verstanden was er wollte, dann jedoch hatten fast alle die Gelegenheit wahr genommen einen Muffin oder Bollo (kleines Brot) zu kaufen.

An dieser Kurve war nun unser Einstieg für die Tour immer entlang der Levada Norte, immer entlang der Südküste. Der Weg selbst war einfach, die Aussicht wechselte vom Blick über die Südküste, durch bewirtschaftete Felder, an Eukaplytusbäumen vorbei, durch Wälder und Orte. Bei einem Ort nach ungefähr einem drittel der Strecke machten wir an einem Café halt. Auf der sonnigen Dachterrasse mit bester Aussicht war die Pause sehr angenehm. Hier trafen wir die, die nicht die gesamte Strecke laufen wollten. Weiter ging es an der Levada Norte, entlang der Südküste. Nach weiteren zwei Stunden machten wir unsere größere Pause an der Levada mit ebenso schönem sonnigen Ausblick wie bisher an diesem Tag. Weiter ging es dann bis Cabo Girão um dort die Levada zu verlassen und den kleinen Anstieg zum Skywalk zu nehmen. Diesen erreichten wir nach fast 17 Kilometern bei bestem Wetter.

Angekommen am Skywalk Cabo Girão bot sich ein Blick über Funchal und direkt vom Skywalk der Blick 580 Meter nach unten von Europas höchster Steilklippe.

Nach dieser langen und erlebnisreichen Wanderung ging es entspannt mit dem Bus zurück an die Nordseite zum Hotel. Für diesen Abend stand nur noch das Essen im Hotel an. Wir alle waren froh, die zwei letzen Tage getauscht zu haben und so einen sonnigen Südküstentag erlebt zu haben.


20.11.21 – Tag 8

Durch den Tausch stand heute die letzte Gipfeltour an. Wir fuhren zuerst an die Südküste um oberhalb eines Dorfes am Miradouro Boca da Corrida die Wanderung in Angriff zu nehmen. Bevor es los ging genossen wir noch den Blick hinab in das Nonnental, in dem unser Ziel für die heutige Tour war. Also los, leicht bergauf um dann relativ eben bis zum Sattel Boca de Cerro zu gelangen. Hier wurde eine Pause eingelegt schließlich kam nun der steilere und vor allem ausgesetztere Teil zum Gipfel des Pico Grande.

Je höher wir kamen um so nebeliger wurde es. Am Gipfel bot sich dann nur noch hin und wieder ein wenig Aussicht. Obwohl die letzten Meter mit Klettern verbunden sind, sind wir dennoch fast alle ganz oben gewesen.

Pause. Am Fuß des Gipfels legten wir unsere große Pause ein bevor es an den Weg zurück zum Sattel Boca de Cerro ging. Von Dort führte ein langer Weg hinunter in das Nonnental. Kurz vor dem Sattel und bis in das Nonnental hinunter war es an diesem Tag auch ein Teil des MIUT (Madeira Island Ultra Trail). Die Läufer, die hier auf ihrer 115 Kilometer langen und über 8000 Höhenmeter umfassenden Strecke unterwegs waren wurden immer von uns alle angefeuert.

Unten im Nonnental angekommen zeigte der Weg in das Dörfchen Curral Das Freitas. Direkt eines der ersten Häuser war unser Ziel für das frühe Abendessen. Auf der einen Straßenseite ein Restaurant mit Gemischtwarenladen und auf der anderen Seite ein Platz mit Tischen und Stühlen sowie einem Gebäude mit einem großen Raum. Nach der Gipfeltor gab es erst einmal ein gepflegtes Zielbierchen. 😀 Als das Essen fertig war zum Servieren ging es in das Gebäude. Dort war ein langer Tisch mit Bänken schon vorbereitet worden. Wein in Tonkrügen, Wasser sowie Brot und Butter waren neben Tellern und Besteck schon dort. Heute gab es ein types Essen für Madeira. Espetadas – Fleischspieße gegrillt an Lorbeerstöcken. Dazu reichlich Gemüse und Salat. Zum Nachtisch noch Maronenkuchen und einen selbstgemachten Kirschlikör.

Auf der Heimfahrt hatten wir die Idee für einen Trunk in das Weinlokal einzukehren. Dazu brachte uns der Busfahrer sogar bis direkt vor die Tür. Das ist Service! 😀 Dort griffen wir zu unserem Lieblingsgetränk – Punchas.

Wie die ersten zum Hotel gehen wollten fiel Ihnen eine Ankündigung für diesen Abend auf. Ein Fado Abend mit einer Sängerin wurde beworben. Daher entschieden ein paar später wieder zu kommen. Ein paar und wie ich blieben und genossen noch einen Puncha. 😀


Der Fado Abend

Fado ist ein musikalischer “Vortrag” aus Portugal. Gesungen wird über das täglich Leben, begleitet mit wenigen Instrumenten – so wie an diesem Abend. Eine Sängerin war mit zwei Gitarristen angekündigt. Bei Fado ist normalerweise immer eine zwölfsaitige Gitarre dabei und fällt daher mit der unüblichen Anzahl der Saiten und ihrem Klang hervor.

Die Sängerin war jedoch nicht alleine an diesem Abend. Es gab immer wieder kleine Pausen und oft wurde dann einer der anderen drei Sänger vorgestellt. In der ersten Pause unterhielt ich mich mit dem Musiker der zwölfsaitigen Gitarre, welcher begeistert von Fado berichtete. Um was es inhaltlich in den Gesängen geht und und wie sie vorgetragen werden.

21.11.21 – Rückreise

Sehr früh an diesem Tag gab es das Frühstück. So früh, das dies extra für uns vorbereitet wurde. Danach folgte die Fahrt zum Flughafen um uns dort von der Reiseleitern und dreien aus der Gruppe zu verabschieden. Diese blieben noch ein paar Tag länger auf Madeira.


Für alle andere folgte der Flug nach Lissabon und dann nach Frankfurt, Düsseldorf oder Wien über München.


Resümee

Ungeplante Reisen können gerade mit Reiseveranstaltern auch zu einem besonderen Erlebnis werden. Bei einer so einfach eingestuften Reise nicht unbedingt üblich hat es dennoch bei uns von der Gruppe her gut zusammengepasst.

Klar sieht man in Prospekten oder Social Media häufig eher die farbigen Bilder vom Frühjahr oder Sommer. Das sollte einen dennoch nicht abhalten im Herbst oder Winter nach Madeira zu reisen. Der Herbst zeigt hier ebenfalls sein Farbenspiel. Netter Nebeneffekt im Herbst ist das dann weniger los ist.



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Nepal – Kathmandu – März 2019

29.03.2019 – Kathmandu – Thamel

Frisch gekleidet und mit bequemen Schuhen für die Stadt sind wir aus dem Hotel Annapurna auf die Durbar Marg und an der nächsten, nördlich gelegenen Kreuzung nach links auf die Tridevi Sadak bis zu einer Kreuzung mit der Thamel Marg. Wir waren somit ungefähr in der Mitte von Thamel, dem bekanntesten Ortsteil von Kathmandu, angekommen.

Wie wir schon auf dem Weg bis hierher feststellten, ist Kathmandu gerade erst am Erwachen. Beste Voraussetzung für uns nach dem Trekking, um in eine wuselige Millionenstadt zu kommen. Das Gegenteil hatten wir bereits zwei Jahre zuvor erlebt. Aus dem beschaulichen Bhutan kamen wir damals in eine sehr lebendige und volle Stadt. 

Für den heutigen Tag hatten wir uns in Thamel ein paar als religiös gekennzeichnete Orte und ein paar Plätze auf einer Karte herausgepickt. So sind wir nun die Thamel Marg nach Süden gelaufen. In der Mitte zum nächsten Platz machten wir noch einen Abstecher über kleine Seitengassen. Viele der Geschäfte auf unserem Weg machten gerade erst auf oder waren sogar noch geschlossen. Angekommen am Platz, der auch das Ende der Thamel Marg ist, war prominent in der Mitte die Stupa zu sehen, die wir uns auf der Karte als einen Anlaufpunkt ausgesucht hatten.

Die Dharmadhaatu Stupa war herausgeputzt und strahlte über den Platz. Um die Stupa waren schon ein paar Stände aufgebaut, an denen hauptsächlich Lebensmittel dargeboten wurden. Stände können in Kathmandu auch bedeuten, dass die Waren in Körben o. ä. ausgebreitet angeboten werden.

Von hier sind wir über zwei Straßen nach Südwesten zum nächsten Platz. Shree Gha. Wieder eine Stupa in der Mitte, diesmal jedoch von vielen kleineren Säulen umgeben. Am Rande des Platzes liegt zudem ein Kloster und eine Schule. Es schien gerade Pause zu sein, denn einige Schüler befanden sich vor der Schule auf dem Platz. Ein paar Mönche, vermutlich aus dem Kloster, liefen um die Stupa.

Weiter nach Süden kamen wir an einen kleinen Platz mit Schreinen, die von Gittern umgeben waren. Klein und unscheinbar war hier alles. Weiter zum nächsten Platz, mit einem Schrein auf einem gestuften Podest. Es war die Kreuzung der Chandraman Maskey Marg, die wir liefen, mit der Chittadhar Marg.

So langsam wurde es voller auf den Straßen in Thamel. 

Über die „Hauptstraße“, die Chandraman Maskey Marg sind wir weiter bis zum nächsten Platz und dann über große und sehr kleine Gassen nach Westen. Vorbei kamen wir dabei an einem weiteren religiösen Ort, der nur aus einem Schrein in einer Vertiefung einer Hauswand bestand. Der davor betende lies sich durch die Menschenmenge nicht beirren und alle liefen mit gebührendem Abstand um ihre herum.

Wir trafen auf die Gangalal Marg, welche vereinfacht dargestellt eine westlich gelegene Parallelstraße zu der bisher gelaufenen Straße ist. Auch diese war bereits voll von Menschen. Wo ist der Platz, den wir auf der Karte gesehen haben? Wir liefen hin und her, bis wir eine kleine Gasse als unseren Weg zum Platz erkannten.

Yetakha Baha entpuppte sich als Stupa auf einem riesigen, fast leeren Platz. Hinter der Stupa sahen wir dann noch Ganesh Mandir, ein Hindu Tempel. Dieser Platz war kein relativ einfach gestaltet und die umgebenden Häuser wiesen teilweise deutliche Schäden, vermutlich vom Erdbeben in 2015 auf.

Der nächste Tempel war ebenfalls ein Hindu Tempel, der Akash Bhairab. Dazu mussten wir nun wieder nordwärts gehen. Der Tempel liegt an einer viel befahrenen Straßen und nur wenige Schritte vom vorherigen Platz entfernt.

Faszinierend war der Mönch, der die ganze Zeit regungslos in der Mitte stand. Dieser Tempel war offen und wir haben die Chance genutzt und betraten ihn. Im Tempel war alles ganz ruhig und abgedunkelt.

Als wir wieder auf dem Platz waren, sind wir eine kleine Gasse von dort nach Westen gelaufen. Wo führt sie uns wohl hin?

Wir kamen auf einem langgezogenen Platz heraus. Auf diesem in der Mitte und an den Rändern waren Heiligtümer. Einige Betende waren zu sehen. Hier war es wieder ruhig und friedlich.

So langsam hatten wir Hunger bekommen und schauten uns auf der Karte an, wo das Restaurant ist, das ich am Morgen im Hotel auf der Karte gesehen hatte. Es ist das Helena’s Kitchen in der Chaksibari Marg. Dort haben wir es uns auf der Dachterrasse für ein Mittagessen gemütlich gemacht. Von oben war alles Gewusel auf der Straße gefühlt weit weg und nichts störte beim Essen.

Aus dem Restaurant heraus sind wir nach rechts und waren an der nächsten Kreuzung schon wieder in der Mitte von Thamel angekommen. Dort ebenfalls nach rechts und schon erreichten wir die Kreuzung zur Thamel Marg und schlossen so den gegangenen Kreis durch Thamel.

Der weitere Weg bis zum Hotel war identisch wie am Morgen. Jedoch machten wir in der Mitte der Straße zur Durbar Marg an der das Hotel liegt einen Abstecher. Auf der linken Seite ist eine hohe und lange Backsteinmauer. An dieser sind wir am Morgen schon vorbeigelaufen. In der Mitte ist ein Durchgang, den wir nun nahmen, um direkt wieder vor einer Mauer zu stehen. Um diese geht es zu beiden Seiten herum und an beiden Seiten waren Wasserläufe über Stufen, die bereits ein anderes Klima erzeugten. Auf der anderen Seite der Mauer waren wir dann im Garden Of Dreams.

Der Garden Of Dreams ist ein Park, umgeben von einer hohen Mauer und bildet einen Kontrast zur staubigen Innenstadt. Alles war grün oder blühte in tollen Farben und von der Stadt war kein Geräusch wahrzunehmen. Eine Oase in der Stadt, die von vielen jungen Pärchen genutzt wurde.

In diesem Park gibt es mehrere kleine Cafés und bei einem stoppten wir. Umgeben von Grün und im Schatten, bestellten wir uns einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen.

Von hier war es nun wirklich nicht mehr weit bis zum Hotel. Dort checkten wir ein und nahmen unsere Taschen aus dem Taschenberg in der Lobby und bezogen unser Zimmer. 

Kathmandu liegt in einem Tal und hat sehr viele staubige Straßen. Das merkt man, wenn man einen Tag in der Stadt unterwegs ist. Daher duschten wir und relaxten bis es Zeit war in die Lobby zu gehen. Einige aus der Gruppe warteten dort bereits.

Schumi hatte uns einen Tipp für das Abendessen gegeben. Das One Tree liegt ebenfalls in der Durban Marg und keine fünf Minuten vom Hotel entfernt. Von der Straße aus sieht man eigentlich nicht viel vom Restaurant außer einem längeren Gang. Dieser Gang führte uns zu einem Raum, in dessen Mitte ein dicker Stamm war und von diesem Raum aus es über eine Treppe nach oben geht. Dort waren wir im ersten Stock im Freien und doch nicht im Freien. Der Baum überdachte mit seiner Krone das gesamte Restaurant nach oben. 

Der Baum hat das Restaurant vor den Geräuschen der Straße und der staubigen Luft abgeschirmt und bot frische Luft. Wir suchten uns einen Tisch aus, der groß genug für uns alle war.

Die Speisekarten kamen recht schnell und die Getränkebestellung lief noch unkompliziert ab. Etwas komplizierter war die Essensbestellungen bei denen, die abweichende Wünsche hatten. Warum es nicht so einfach war? Es lag nicht an der Sprache, sondern an der Besonderheit des One Tree. Hier arbeiten fast ausschließlich Taube, Stumme oder zumindest im Hören eingeschränkte Personen. Nur ganz wenige können auch Hören und Sprechen. 

Wir bekamen unsere Getränke, unser Essen und den Nachtisch. Alle waren sehr freundlich und das One Tree kann man ohne Bedenken weiterempfehlen. Während des Essens tauschten wir unsere Erlebnisse des Tages aus. Manche waren wie wir unterwegs, manche machten sich einfach einen gemütlichen Tag am Pool.

Karte


30.03.2019 – Kathmandu

Die Nacht im Hotel war erholsam und vom Verkehr der Straße war so gut wie nichts zu hören. Wir hatten zwar ein Zimmer mit Fenster zum Innenhof und damit indirekt zur Straße, aber dennoch war es von der Straße abgeschirmt gewesen.

Das Frühstück gibt es in einem Raum, der mit sehr großzügigen Scheiben versehen ist, im Nachbargebäude. Dazu mussten wir aus dem Hotel heraus und über den Innenhof gehen. Am Eingang war ein Koch, der Eier in den verschiedensten Varianten, Speck und Würstchen auf Wunsch zubereitete.

Wir sind erstmal an ihm vorbei und suchten uns einen Platz zum Frühstücken. Das Buffet war reichhaltig und nach dem ersten Toast, war mir nach Ei. So suchte ich den Koch auf, der mir direkt die gewünschten Rühreier mit Kräutern zubereitete. 

Für diesen zweiten Tag in Kathmandu bot uns Schumi eine geführte Tour an, der wir alle zusagten. So trafen wir uns nach dem Frühstück zum ausgemachten Zeitpunkt in der Lobby. Ein Kleinbus brachte uns zunächst in den Ortsteil Lalitpur. Wir wurden zur Patandhoka Road gebracht. Im Hotel war es noch sonnig, auf dem Weg nach Lalitpur fing es jedoch an leicht zu regnen.

Wir hatten Glück und der Regen ließ bald nach und hörte dann ganz auf, noch bevor wir den ersten Platz erreichten. Über mehrere Straßen und Plätze auf denen Waren angeboten wurden, gelangten wir zum Hiranya Varna Mahavihar, auch Goldener Tempel genannt. Von der Straße aus durch einen unscheinbaren Zugang zu erreichen, bot sich uns ein Kleinod an. 

Der Tempel selbst ist um einen Innenhof mit einem zentralen Schrein gebaut worden. Es waren viele Hindus hier, die beteten oder anderen Zeremonien nachgingen.

Dieses Kleinod verließen wir und folgten Schumi durch einige Straßen bis zu einem Geschäft. Von außen und im Innenraum nicht sehr groß, bot es viele verschiedene, hauptsächlich religiöse Gegenstände und Klangschalen. Wegen letzteren waren wir hier und der führende Name des Geschäfts – Tibetan Singing Bowl Center. Für eine Präsentation wurden wir in den Keller geführt. Dieser Raum erschien deutlich größer. Vielleicht dadurch, dass er nicht so voll war mit Regalen und Tischen. Um einen zentralen Punkt waren mehrere Bänke, auf die wir uns setzten. Ein Meister erklärte und die Herstellung und Verwendung der Klangschalen. Dies wurde zu den Erklärungen demonstriert. 

Eine größere z. B. über den Kopf hilft bei Kopfschmerzen und Verspannungen. Dazu wurde diese mit einem Klöppel dreimal geschlagen. Ein anderes Beispiel war mit sehr großen Klangschalen. Ich stellte mich ohne Schuhe in die Schale. Mit drei kräftigen Schlägen wurde die Schale in Bewegung versetzt. Die Vibrationen gingen über die Füße, die Beine bis in den Oberkörper und entspannten dadurch den gesamten Körper.

Miri kaufte sich eine kleine Klangschale, ich eine leicht größere. Dazu gab es einen Klöppel, einen Stab sowie ein Zertifikat inkl. einiger Anleitungen der Nutzung. Da die Schalen aus massivem Metall bestehen, haben selbst die kleinen Klangschalen ein ordentliches Gewicht. Hauptbestandteil ist mit 77 % Kupfer. Meine Schale mit Zubehör wiegt fast ein Kilo, mit reichlich Papier umwickelt waren nun etwas über ein Kilo den restlichen Tag zu tragen.

Mit unserer Beute zogen wir weiter und waren bald am Patan Durbar Square angekommen. Dieser sehr touristisch geprägte Ort war am Morgen noch nicht überfüllt. Miri und mir fiel sofort auf, dass in den zwei Jahren seit unserem letzten Besuch hier viel am Wiederaufbau getan wurde. Durch das Erdbeben 2015 sind mehrere der Backsteinbauten zusammengefallen oder standen kurz davor. Noch war nicht alles so wie zuvor, jedoch schon sehr viel davon.

Wir schlenderten verstreut über den Platz und durch die Gebäude. Ausgemacht wurde zuvor eine Uhrzeit und ein Treffpunkt an einer Kreuzung zum Durbar Square.

Unser Kleinbus pickte uns auf und fuhr einmal quer durch Kathmandu nach Bodnath. Wir brauchten wenige Meter zum Gang, der zum Platz mit der bekanntesten Stupa führt. Die Boudhanath Stupa ist eine der größten Stupas in der Welt und die größte in Nepal. Um die Stupa liefen Buddhisten und Hindus, da sie aus beiden Religionen als Heiligtum angesehen wird. 

Wir sind zuerst in ein Gebäude am Rand geführt worden. Dort in einem oberen Stockwerk werden Mandalas von Hand gemalt. Uns wurde die Entstehung und die Bedeutung der Mandalas erklärt, während im selben Raum mehrere Schüler Mandalas erstellten. Wir erfuhren so, dass nur die Meister die Mandalas mit Gold bemalen dürfen. Um ein Meister zu werden, ist man fast ein Jahrzehnt Schüler.

So langsam wurden wir hungrig und besuchten eines der Restaurants in den Gebäuden um die Stupa. Die meisten, wie auch das welches wir wählten haben eine Dachterrasse. Der Himmel war zwar immer noch bewölkt, löst sich jedoch langsam auf. So ließ sich beim Essen in der Sonne das Treiben unten gut beobachten.

Abermals machten wir eine Uhrzeit und einen Treffpunkt aus. Bis dahin hatten wir reichlich Zeit, um um und auf die Stupa zu gehen.

Der Fahrer holte uns in der Nähe ab und fuhr uns zu einem anderen Stadtteil im Westen. Swayambhunath, auch Affentempel genannt, liegt auf einem Hügel. Der Fahrer ließ uns am Fuß des Hügels heraus und bot uns so die Gelegenheit, die lange Treppe nach oben zu laufen.

Die Affen, die hier leben, begründen den Beinamen Affentempel und haben sich an die Menschen gewöhnt. Dennoch sollte man aufpassen. Vor allem, wenn diese sich streiten.

Oben angekommen liefen wir um die Stupa und hatten genug Zeit, die Nebengebäude anzusehen. Ein Sadhu tauchte auf und verdeckte sein Gesicht. Erst als er Geld bekam, um mit dem Spender fotografiert zu werden, ließ er die Deckung kurz fallen.

Die gesamte Anlage erstreckt sich dahinter noch über einen weiteren Hügel, zu dem wir liefen. Auf mittlerer Höhe des zweiten Hügels wartete unser Fahrer, der uns zurück zum Hotel brachte.

Im Hotel war eine weitere Reisegruppe angekommen und mit ihrem Guide am anderen Ende der Lobby. Wir erkannten den Guide, es war Kazi. 😀 Selbstverständlich sind wir sofort hin und haben ihn begrüßt. Er erkannte uns ebenfalls direkt, waren wir doch bei seiner ersten Reise nach Bhutan zwei Jahre zuvor dabei. Dass wir bei ihm Zuhause waren und seine Frau kennengelernt hatten, hatte er bereits erfahren. Da er mit seiner Reisegruppe beschäftigt war, konnten wir uns nicht sehr lange mit ihm unterhalten, dennoch war es wieder sehr angenehm.

Die Zeit bis zum Treffen für das Abendessen nutzten wir, um so weit wie möglich unsere Taschen für die Abreise vorzubereiten. Hatten wir die Wäsche noch in Beutel nach sauberer und schmutziger Wäsche getrennt, so landete alles schmutzig und das war fast alles direkt in der Tasche. So konnten die Klangschalen und anderes mit genügend Kleidung umgebend geschützt werden. Die Taschen wurden dann gleich geschlossen, da es, na ja gebrauchte Wäsche war. 😅

Für das Abendessen sind wir in das Decheling Garden Restaurant, das neben dem Garden Of Dreams in einer Seitenstraße liegt. Gartenrestaurant ist in diesem Falle sehr zutreffend, da sich die Tische außen zwischen den Pflanzen im Grünen befanden. Für uns war allerdings ein Raum reserviert. Das Abschiedsabendessen war ein geselliges – ein Sherpa Hot Pot.


31.03./01.04.2019 – Rückreise

Das Frühstück nahmen wir wieder früh ein. Einer aus der Reisegruppe erzählte etwas von einem Teeladen und machte uns neugierig. Zuerst mussten wir jedoch auschecken. Unsere Taschen wurden wieder in der Lobby unter einem großen Netz gesammelt. 

Edgar, das war derjenige, zeigte uns führend den Weg zum Teeladen, der in nördliche Richtung vom Hotel liegt. (Lazimapat Road, kurz nach der Kumari Mai Marg)

Der Verkäufer war sehr freundlich und viel am lachen. Wir bekamen Tees zum probieren und fast alle sind mit Tee und Miri auch mit Seife aus dem Laden.

Die nächste Station war ein Marktplatz südlich unseres Hotels. Dazu sind wir zum Hotel zurück, daran vorbei und an der nächsten großen Kreuzung nach rechts gelaufen. Zwei Kreuzungen weiter waren wir am Platz mit dem Markt. Hier ist der Annapurna Ajima Temple und drumherum auf dem Platz ist Markt gewesen. Genauso wie in den angrenzenden Straßen.

Bei den angebotenen Speisen waren wir skeptisch und haben für das Mittagessen doch lieber wieder das One Tree aufgesucht. Unsere leibgewordenen Momos wurden bestellt und eine zweite Portion Dumplings. Geschmacklich identisch. Der Unterschied ist lediglich die Art, wie die Teigtaschen verschlossen werden.

Im Hotel fischten wir aus unseren Taschen die Beutel mit der letzten frischen Wäsche und verschwanden zu den Umkleiden am Pool. Dort bekamen wir Handtücher und konnten so vor der Abfahrt zum Flughafen noch Duschen.

Bevor es dann los ging zum Flughafen bekam jeder noch einen Khata.

Kazi kam extra wegen Miri und mir und so bekamen wir von ihm einen weiteren Schal zum Abschied, und nicht nur das, er begleitete uns sogar noch zum Flughafen.

Der Flug wollte pünktlich starten und so war sogar der Flieger schon an der Position zum Starten als das Flugzeug langsam wieder zum Flughafengebäude zurückfuhr. Was war? Uns wurde mitgeteilt, dass ein Gewitter auf Kathmandu zukommt und wir dieses abwarten müssen. Freundlicherweise wurde während der Wartezeit die Videofunktion im Flugzeug aktiviert. Raus aus dem Flieger durften wir leider nicht mehr. Insgesamt warteten wir fast zwei Stunden, bis es dann endlich losging. 

In Abu Dhabi verringerte sich dadurch der Zwischenaufenthalt. Es war genügend Zeit um zum Abflug Gate zu kommen und sogar um dort noch etwa zu trinken. Der weitere Flug nach Frankfurt verlief nach Plan und wir erreichten Frankfurt morgens um kurz vor 7:00 Uhr.


Graffiti

In Kathmandu sahen wir einige Graffitis, die nicht nur einfach Schriftzüge waren. Hier ein Auszug davon.

Nepal – Trekking in Solo Khumbu – März 2019

17.03.2019 – Lukla

Früh weckte uns der Wecker. Alles war schon am Vortag gepackt und so waren wir bald in der Lobby des Hotels. Das Gepäck, das in Kathmandu bleiben soll, gaben wir ab. Die Taschen für das Trekking kamen in den Bus und wir sind danach mit den Tagesrucksäcken ebenfalls in den Bus. Die Fahrt zum Flughafen war gefühlt ruhiger als am Tag zuvor. So früh schlafen noch einige.

Am Flughafen fuhren wir zum Nebengebäude für die Inlandsflüge. Mit dem Guide vorneweg, sind wir in die Eingangshalle. Diese ist an einer Front mit Schaltern und Gepäckwaagen im Wechsel versehen. Hier sind wir mit unserem Gepäck über eine Waage in eine dahinter liegende Halle. Auf die Idee über eine Waage in den nächsten Raum zu gehen wäre ich allein nicht gekommen. Hier warteten wir, während unser Guide zu einem Schalter lief. Kurz danach kam er wieder und wir folgten ihm zum Schalter. Alle Taschen inkl. Rucksäcke wurden zusammen auf eine Waage getürmt und gewogen. Und wir machten uns am Tag davor noch Gedanken über die Gewichtsaufteilung. 😂

Nun sind wir an den Rand zu einem Förderband. Dort wurden wir gebeten, unsere Taschen zu öffnen, damit diese kontrolliert werden können. Die Taschen sind danach auf dem Förderband weiter und wir nur noch mit unseren Tagesrucksäcken in die Abflughalle.

So lange mussten wir gar nicht warten, bis unser Flug aufgerufen wurde. Mit einem Bus fuhren wir gefühlt einmal über den kompletten Flugplatz zum Flugzeug. Im Gepäckteil vor dem Cockpit wurde unser Gepäck eingeladen, während wir hinten über eine Treppe mit wenigen Stufen in das Flugzeug sind. Ein schmaler Gang und links und rechts davon je ein Sitzplatz. Ich hatte netterweise den Platz direkt hinter dem Piloten bekommen. Zwischen Pilot, Co-Pilot und uns war zwar eine Wand, jedoch in der Mitte offen. So hatte ich einen guten Blick ins Cockpit und das Geschehen von Pilot und Co-Pilot.

Der Flug war nicht besonders lang und brachte uns von dem auf rund 1300 Meter liegenden Kathmandu nach Lukla auf über 2800 Meter. Vor Lukla überquerte die Maschine noch einen Bergkamm, um dahinter etwas abzusinken. In der Ferne war ganz klein Lukla zu erkennen, das schnell näher kam.

So spektakulär die Landungen in Lukla aussehen auf Videos, so unspektakulär sind diese aus dem Flugzeug. Das Flugzeug setzte auf, bremste und fuhr mit einer gefühlt hohen Geschwindigkeit auf eine Mauer zu. Kurz davor bog der Pilot ohne zu bremsen nach rechts ab und erreicht nur wenig später seine Parkposition direkt vor dem Flughafengebäude. Bei laufendem Rotor wurde das Gepäck entladen, während wir wurden um das Flugzeug zum Gebäude gelotst wurden. Nur wenige Schritten waren es bis wir im Gebäude waren um unser Gepäck zu erhalten.

Gegenüber des Flughafengebäudes wurden wir in einen schmalen Gang geführt und waren auch schon in der Everest Summit Lodge in Lukla angekommen. Zwischen den Gebäudeeingängen waren es vielleicht zwei Minuten Fußweg und doch war es eine Lodge mit eigenem Garten und ruhig. Hier konnten wir uns umsehen, bis es Zeit war für das Mittagessen.

In der Lodge haben wir den jungen Sherpa Passang Sherpa kennengelernt, der uns während des Trekkings begleitet und den Guide Suman „Schumi“ Pant unterstützen wird.

Am Nachmittag war eine Akklimatisationstour zu einer Alm. Auf diesem Weg sind wir bereits über unsere erste Hängebrücke für diesen Urlaub. Strahlend sonniges Wetter begleitete uns an diesem Tag. Die Alm Nangbu Kharka liegt auf 3100 Meter und somit fast 300 Meter höher wie unsere Unterkunft, was für die Höhenanpassung eine gute Basis war.

Zurück an der Lodge sind wir in kleinen Gruppen zur Erkundung von Lukla losgezogen. Groß ist Lukla nicht und besteht eigentlich nur aus einer Straße mit ein paar abzweigenden Wegen. Am Ortsende drehten wir um und suchen Schutz vor dem Regenschauer der einsetzte. Dieser war nur von kurzer Dauer und so ging es bald weiter.

Die eine Frau auf dem ersten Bild hielt demonstrativ etwas vor ihr Gesicht, da sie nicht fotografiert werden wollte. Mir ging es aber auch eher um die „Hauptstraße“ und die Geschäfte. 

Abends wurden wir wieder mit leckerem Essen versorgt. Hier füllte ich meine Thermoskanne, in die ich zuvor ein paar Stücke Ingwer gegeben hatte, mit heißem Wasser. Nachdem das Wasser so weit abgekühlt war, dass ich es umfüllen konnte, kam in der Trinkblase.

Satt und voller Spannung auf die nächsten Tage sind wir in unsere Zimmer.

Karte

Der Start und das Ende der Aufzeichnungen sind leider nicht immer genau und war abhängig vom GPS-Empfang des Smartphones. Für die Nachvollziehbarkeit aber besser als gar keine Aufzeichnung, wie ich finde.


18.03.2019 – Lukla → Monjo

Ein ausgiebiges Frühstück und dann packen für unseren ersten Trekkingtag. Die Taschen wurden im Vorraum gesammelt und von Schumi und Passang zu unserem Gepäcktransporteur nach draußen gebracht. Dort packte dieser immer zwei Taschen in einen Beutel, verzurrte die Beute und verteilte disee auf seine beiden Lastentiere. 

Für uns hieß es nun die Trekkingstiefel anziehen und vor der Lodge sammeln. Bevor wir losliefen, gab es noch zwei einfache Regeln.

  1. Laufen oder Fotografieren. Niemals beides zusammen.
  2. Immer bergauf warten. Besonders, wenn Lastentiere entgegenkommen.

Durch die Hauptstraße liefen wir zum westlichen Ortsende und dort weiter. Nepali flach! Also immer wieder hoch und runter sollte es gehen. Zunächst nordwestlich und bergab zum Fluss Dudh Kosi. Auf dem Weg kamen uns einige Kinder auf ihrem Weg zur Schule nach Lukla entgegen. Hier gibt es keine Straßen in der Art, wie wir sie kennen. Alles geht zu Fuß oder mit Tieren.

Wie nicht anders zu erwarten, gab es wieder eine Hängebrücke zu überqueren. Heute hieß es jedoch warten um die Lastentiere vorbeizulassen.

Gegen Mittag machten wir halt in einem kleinen Ort. Kurz vorher hatte es angefangen zu regnen und da kam uns die Pause gerade recht. Die Getränkewünsche wurden aufgenommen und einfache Speisekarten verteilt. Miri und ich entschieden uns für Momos – gefüllte Teigtaschen. Die Getränke, für uns Tee, kamen schnell, das Essen dauerte einige Zeit. Nicht das sie hier langsam waren, nein, alles wurde frisch zubereitet. Auf Nachfrage gab es vom Guide das OK für hier und für die restliche Tour auch in die Küchen schauen zu dürfen.

Wir hatten uns bewusst für ein kleines Mittagessen entschieden. Zum einen hatten wir noch Musliriegel dabei, vor allem wollten wir für die weitere Tour fit bleiben. Es ging nämlich, wie nicht anders zu erwarten, erst einmal nach Oben. Der Regen war nur von kurzer Dauer und nach unserem Mittagessen zum Glück schon wieder vorbei.

Auf dem Weg kamen wir immer wieder an Manisteinen und kleineren Stupas sowie einmal an einer Gebetsmühle vorbei. Immer links herum! 

Bisher liefen wir rechts vom Fluss, der übersetzt Milchfluss heißt und durch seine Farbe ein wenig an Milch erinnert. Vor Phakding überquerten wir den Fluss. Nur noch durch Phakding und einer weiteren Siedlung führte der Weg bis Monjo, unserem Tagesziel. Die Lodge ist am Hauptweg durch den Ort und wir wurden am Eingang bereits erwartet.

Wie es sich in Nepal gehört, zogen wir die Schuhe aus und wurden in den Hauptraum geführt. Dort gab es Tee, Kaffee und Kuchen. Während wir uns dort erholten von der Tour, kam auch unser Gepäck schon.

Insgesamt waren es nur rund 10 Kilometer, die Beschaffenheit des Weges und die Höhe, obwohl erst auf ungefähr 2800 Meter waren zu spüren. 

Bis hierher sind uns außer Einheimischen nur ein paar vereinzelte Touristen begegnet. Unsere Hoffnung, dass vor April noch nicht soviel los sein wird im Solo Khumbu hat sich zumindest bisher bewahrheitet. Ab April geht der große Run auf das Everest Base Camp los und da soll es hier sehr voll sein. Wir mussten lediglich an den Hängebrücken die entgegenkommenden Lastentiere abwarten, was nie lange dauerte.

Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung und wir bezogen unsere Zimmer und ruhten uns aus.

Das Abendessen gab es im Hauptraum. Dal Bhat mit viel Gemüse und Fleisch. Während des Essens und auch danach sprachen wir über den Tag, wie wir diesen selbst wahrgenommen hatten. Schön war es für uns, dass Schumi und Passang bei den Frühstücken und Abendessen immer dabei waren. So konnten wir diese fragen bzw. bekamen zusätzliche Infos.

Karte


19.03.2019 – Akklimatisation

Akklimatisation. Bei dem Wort muss ich mich immer konzentrieren. Höhenanpassung finde ich viel angenehmer. Wie auch immer, das ist der Grund, weshalb wir in Monjo für zwei Übernachtungen geblieben sind. So hieß es nach dem Frühstück nur den Tagesrucksack packen. 

Ein sonniger Tag um von ~2850 Meter hoch auf fast 3600 Meter zu laufen. Wir sind dazu von der Lodge aus nach Osten durch einen Nadelwald bergauf bis zu einer Alm und sogar noch weiter. Der Weg nach der Alm war allerdings nicht mehr befestigt und sehr steil. Als es kaum noch eine gute Möglichkeit zum Weiterlaufen gab, machten wir Pause und aßen, was wir in unseren Picknickpakten mitbekommen hatten.

Auf unserem Weg zurück nach Monjo sind wir einer älteren Frau, geschätzt über 70 Jahre alt begegnet. Diese hatte Holz für den Ofen dabei. Beachtlich, in dieser Höhe und noch so aktiv.

Zurück in der Lodge gab es wieder Tee, Kaffee und Kuchen. 😀

Da der Ausflug nicht allzu lange war, war noch genug Zeit den Ort vor dem Abendessen zu erkunden. Dabei entdeckten wir, wie auf einem Platz neben der Hauptstraße Metall verflüssigt und in Form gegossen wurde. An diesem Platz war einiges los und die Töpfe scheinbar begehrt.

Im ersten Bild ist die „Hauptstraße“ zu sehen, mit einem der typischen Träger. Lastentiere haben nur die Wohlhabenderen, alle anderen tragen die Lasten auf dem Rücken. Die Stapel auf den Rücken sind zum Teil beachtliche Türme und ließen uns immer wieder staunen.

Den Tag schloss ein leckeres Abendessen und eine Dusche ab, bevor es ins Bett ging. Da wir nicht direkt einschlafen konnte, starteten wir mit einem Hörbuch, das Miri dabei hatte. Mit Timer, da klar war, dass wir irgendwann automatisch einschlafen würden.

Karte


20.03.2019 – Monjo -> Namche Bazar -> Mende

Es sollte weitergehen und so packten wir schon einmal alles so weit und gingen dann zum Haupthaus um zu frühstücken. Die Lodge teilt sich in zwei Gebäude und die Zimmer sind in einem zweiten dahinter liegenden Gebäude.

Nach dem Frühstück, noch einmal auf die Toilette und alles fertig packen. Die Taschen wurden vor dem Gebäude gesammelt, damit unser Träger diese dort holen kann. Während wir darauf warteten, dass sich alle einfinden, kam ein Hubschrauber und landete neben der Lodge. Wer wird dort wohl aussteigen? Das Geheimnis lüftete sich einige Minuten später – es war ein buddhistischer Abt. Was sein Ziel war, hatten wir nicht mehr erfahren können.

Wir waren nicht die einzigen, die früh morgens auf dem Gelände der Lodge unterwegs waren. Ein kleiner Jung spielte zwischen den Häusern.

Es hieß nun loszugehen. Am Ortsende von Monjo waren an einer Mauer viele Trägergestelle mit Waren aufgereiht. Hier war wohl ein Frühstückshalt.

Den nächsten Ort, den wir erreichten, war Jorsale. Am Ende des ersten Ortsteils war der Zugang zum Sagamartha Nationalpark. Während Schumi die Permits bezahlte warteten wir, den ohne geht es nicht weiter. Der Zugang zum Sagarmatha Nationalpark führt durch einen überdachten Bereich, an dessen Seiten Gebetsmühlen waren und dessen Wände wie auch die Decke bemalt waren.

Hiernach geht es zunächst bergab, um über eine Brücke auf die andere Seite des Milchflusses und damit zur zweiten Ortshälfte von Jorsale zu kommen.

Jorsale sagte den anderen nichts, Miri und mir jedoch schon. 2017 waren wir in Bhutan und unser damaliger Guide Kazi Sherpa, kommt aus Jorsale. Zusammen mit seiner bhutanesischen Frau betreibt er die Nirvana Lodge, in der wir in Jorsale vorbeikamen. Kazi hatte uns zuvor jedoch schon mitgeteilt, dass er mit einer anderen Gruppe im Himalaya unterwegs sein wird. Zum Einkehren war es ebenfalls zu früh und so sind wir weiter am Milchfluß (Dudh Kosi) gelaufen.

Das nächste Highlight war die Hillary Bridge, über die alle gehen, die aus Nepal zum Mount Everest möchten. Durch die heftigen Erdbeben 2015 war die ursprüngliche Brücke mitsamt eines Felsblockes eingestürzt. Wir konnten noch den Ansatz der alten Brücke am anderen Ufer erkennen.

Apropo Hängebrücke. In Europa gibt es ebenfalls einige Hängebrücken und teils weisen diese auf den Nepalesischen oder Tibetischen Stil hin. Wer einmal über die Geierlay Brücke oder die Highline 179 gegangen ist, kann die Konstruktion der Brücken nachvollziehen. Die Brücken in Nepal, über die wir sind, hatte immer einen geschlossenen Boden, damit die Tiere diese überqueren. Die Seiten hatten immer oben ein stabiles Stahlseil, seitlich zum Boden jedoch oft nur einen dünnen Gitterzaun. Was sie nicht haben, sind die vielen seitlichen Streben der europäischen Hängeseilbrücken. D. h. diese Hängeseilbrücken schwanken schön. 😀

Auf die nächsten 3 Kilometer kamen fast 400 Höhenmeter. Von etwa 2950 Meter hoch bis auf 3350 Meter. Angekommen waren wir nun am Ortseingang von Namche Bazar, der Sherpa Hauptstadt. Diese erstreckt sich an einem Berghang über eine größere Fläche. 

Neben diesem Ortseingang verläuft ein Fluss in einem gefassten Becken und dieser Bereich wurde just in dem Moment, in dem wir kamen, von einigen zum Waschen der Kleidung genutzt. Bis in die Mitte von Namche Bazar geht der weitere Weg an einer großen Stupa und mehreren großen, vom Wasser angetriebenen Gebetsmühlen vorbei.

Die Hauptstraße in der Ortsmitte, ist nicht besonders breit, dennoch kommt hier alles durch – auch die Lastentiere!

Es war Mittagszeit und wir hatten Hunger. Schumi führte uns dazu zum Hotel Namche am Ende der Hauptstraße. Vom Essensraum hatten wir einen tollen Blick über Namche Bazar.

Gut gegessen und viel getrunken hieß es anschließend Namche Bazar nach Nordwesten und nach oben zu verlassen. Einige Meter oberhalb hatten wir dann noch eine tolle Aussicht auf Namche Bazar, bevor es um eine Ecke ging und die Stadt für uns verschwand. Auf dem weiteren Weg passierten wir eine kleine Siedlung und vor Mende verlief der Weg herunter in eine Senke. Auf der anderen Seite waren 300 Höhenmeter auf einer steileren Passage hinter uns zu bringen. Dabei schwächelte ich ein wenig und Passang trug meinen Rucksack die letzten Meter bis zur Lodge. Oben angekommen, auf einem Plateau, waren wir an unserer Lodge. Der Ort Mende selbst ist eine verstreute Häusersiedlung dahinter und das Zuhause von Passang, unserem Sherpa.

Im Eingangsbereich der Lodge waren wieder die Schuhe auszuziehen. Nach rechts kamen wir in den Gastraum, in dem Kaffee/Tee und frischer Kuchen auf uns wartete.

Unser Gepäck kam während dessen an und so konnten wir die Zimmer für die folgenden zwei Nächte beziehen. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir mit dem Erkunden der näheren Umgebung. Vor dem Abendessen traf sich wieder alles im Gästeraum und war gespannt auf das Abendessen. Zuvor gab es aber noch ein Bild von Wickie, den die Mädels dort toll fanden.

Karte


21.03.2019 – Akklimatisation

Wie eingangs erwähnt, hatten wir uns diese Tour ausgesucht, da sie mehrere Tage zur Höhenanpassung beinhaltete. An diesem Tag war es wieder so weit. Ein Tagesausflug zum Thame Kloster.

Der Weg von Mende bis Thame verlief relativ flach und erst bei der halben Umrundung von Thame zum Kloster ging es nach oben. Nicht so, dass es eine große Herausforderung war, aber schon merklich. Für diesen Ausflug wurden wir morgens schon mit bestem Wetter begrüßt und dies hielt sich den ganzen Tag. Zwischen 3700 Metern und 4000 Metern bei klarem, sonnigen Wetter zu laufen und doch noch von deutlich höheren Bergen umgeben zu sein war beeindruckend. 😀

Auf dem Bergrücken zum Kloster kamen wir an einer größeren Stupa vorbei und folgten einer längeren Manimauer bis zum Kloster. Wir erreichten das Kolster, welches am Berghang liegt und hatten nun noch einige Schritte auf der Treppe zum Eingang. Das Kloster selbst ist schlicht, wie wir es von den buddhistischen Klöstern kennen. Einzig der Gebetsraum fällt immer heraus.

Vom Kloster ging es zunächst herunter nach Thame, um dort zu Mittag zu essen und um wieder reichlich zu trinken. Um Thame konnten wir einige bei den ersten Tätigkeiten des Jahres auf den Feldern beobachten und Nutztiere, außer Yaks gab es auch.

Die Küchenbilder geben die Herstellung unserer geliebten Momos wieder.

Von Thame sind wir über einen Bogen wieder auf unseren Weg gekommen, der uns zurück nach Mende brachte. Ja, es gab wieder Kaffee, Tee und Kuchen bei der Ankunft. 😀

Damit wir es schön warm haben, wurden die Haupträume in den Lodges immer geheizt. In dieser Lodge hatte ich schon beim ersten Betreten einen leichten Geruch wahrgenommen, nur war ich mir nicht ganz sicher, wo dieser herkam. Das wurde an diesem Nachmittag dann klar.

Getrocknete Yak-Fladen wurden für den Ofen verwendet. Daher kam also der Geruch. Diese Lodge lag zwar in einem Waldgebiet und die Notwendigkeit, mit Yak-Fladen zu heißen ist nicht unbedingt nötig, aber wenn sie schon da sind, so ist dies wohl einfacher als Holz zu schlagen.

An diesem Abend gab es nach dem Abendessen (Sherpa Hot Pot) noch ein Kulturabend. Dazu wurde alles im Hauptraum zur Seite gestellt und die Angestellten sowie ein paar weitere Einheimische spielten traditionelle Musik und tanzen dazu. Nett, hätte aber auch nicht sein müssen. Die Stimmung war zwar locker, aber man merkte schon, dass dies nur für uns war und daher irgendwie das lockere von einem Fest o. ä. fehlte.

Karte


22.03.2019 – Mende -> Khumjung -> Tashinga

Early Bird – also für Miri und mich mehr als early. Allgemein sind wir früh raus und hatten unsere Touren nach dem Frühstück zum Großteil am Vormittag hinter uns gebracht. Das war auch gut so, da morgens das Wetter immer gut war und erst am Nachmittag Wolken aufzogen.

Heute jedoch hatten wir uns den Wecker eine Stunde früher gestellt. Wir wollten vor dem Frühstück eine Runde um die Lodge drehen und die aufgehende Sonne begrüßen. So sind wir also früh aufgestanden und raus aus der Lodge. Alles war noch ruhig und der Himmel zeigte, dass die Sonne bald hervorkommen wird. An der Lodge waren Eiszapfen am Dach und der Boden ringsum war ebenfalls leicht gefrostet. Kalt war es, aber darauf waren wir eingestellt. Durch die Kälte waren wir von einer sehr klaren Luft umgeben.

Da es hier keine eindeutigen Wege gibt, hatten wir uns frei Nase im Bereich um die Lodge bewegt. Wie wir zurück zur Lodge kamen, hörten wir das Tropfen des schmelzenden Eises vom Dach. 

Beim Frühstück hatten wir davon den anderen berichtet und waren selbst froh so früh aufgestanden zu sein, um den Sonnenaufgang draußen im Himalaya zu erleben.

Auf Wiedersehen Mende. Unser Weg führte grob fast wieder zurück nach Nasche Bazar. Bevor wir Namche Bazar erreicht hätten wechselten wir die Richtung nach Osten und dann nach Nordosten um nach Khumjung zu gelangen. Ein Ort auf rund 3900 Metern und damit leicht höher gelegen wie die Lodge der letzten beiden Tage. Bevor wir Khumjung erreichten, kamen wir an einem Aussichtshügel vorbei. Von hier hatten wir das erste Mal freie Sicht auf den Mount Everest. Ok, nicht ganz frei. Wie oft war die Spitze auch an diesem Tag mit Wolken verhüllt. Der Blick auf die umgebenden 6000’er mit ihren schneebedeckten Flanken war dafür umso schöner.

Am Ortseingang von Khumjung passierten wir die Edmund Hillary School. Ein großes, gefördertes Schulgelände, was in dieser Region, in dieser Größe nicht üblich ist. Wir schauten uns dort um und folgten dem Hauptweg fast ganz durch Khumjung bis zu einem Restaurant. Es war zwar kühl aber sonnig und daher entschieden wir uns alle im Freien zu Essen. Dick eingehüllt saßen wir auf einfachen Stühlen an Tischen umgeben von einer großartigen Landschaft. Nebenan, getrennt durch eine Steinmauer waren einige der Lastentiere, die wir auf unseren Wegen regelmäßig sahen.

Die Toilette hier war in einem einfachen Verschlag abseits. Ein Loch im Holzboden war die Toilette, umgeben von Yakfladen innerhalb des Verschlags. Der Geruch der Yakfladen verdrängte den Geruch aus der Gruppe und war dennoch nicht unangenehm.

Der weitere Weg führte uns weiter nach Nordwesten Richtung Tashinga. Dazu mussten wir in einer Schleife nochmals durch Khumjung und erreichten dabei ein Kloster. In diesem Kloster war es uns ausnahmsweise erlaubt im inneren zu fotografieren, was für buddhistische Klöster völlig unüblich ist. 

Auf unseren Wegen kamen Lastentiergruppen mit den verschiedensten Waren entgegen. Wenn, wie man im Bild sieht, diese mit Gasflaschen entlang trotteten, sah dies leicht aus. Genau das war ein Grund für die Regel Uphill wait. Diese Lastentiere mit ihrem Gepäck würden es vermutlich nicht mal spüren, wenn sie einen durch die normalen Wankbewegungen herunterschubsen würden.

Als wir in Tashinga unsere Lodge erreichten, zog sich der Himmel bereits zu. Wir waren daher froh, im Warmen mit Kaffee/Tee und Gebäck begrüßt worden zu sein.

Nach und nach verschwanden alle in ihre Zimmer, um sich frisch zu machen und zu duschen. Weit vor dem Abendessen traf sich alles wieder im Hauptraum und versammelte sich um den Ofen, war es doch die einzige dauerhafte Wärmequelle und nach dem Duschen in den kühlen Zimmern zu kühl. So saßen wir, tranken Tee und quatschten, bis zum Abendessen geladen wurde.

Karte


23.03.2019 – Tashinga -> Kloster Tengpoche -> Pangpoche

Frühstück und wieder packen. Wie meist machten wir uns kurz vor unserem Gepäckträger mit seinen zwei Lastentieren auf den Weg zu unserer nächsten Lodge, der höchstgelegenen für diesen Trip. 

Zuerst liefen wir einen schmalen Weg hinunter zum Hauptweg und von dort stetig bergauf bis Tengpoche. Es waren rund 500 Höhenmeter auf nicht einmal 4 Kilometer. Wir liefen allerdings an diesem Tag in einem gemächlicheren Tempo und so war es fast Mittagszeit bei unserer Ankunft in Tengpoche. 

Wir besichtigten zuerst noch das Kloster in Tengpoche und schauten uns in der kleinen Siedlung um, bevor es an das Mittagessen ging.

Eine andere vom DAV angebotene Trekkingtour hätte hier ihren höchsten Punkt und es hieße dann wieder zurück nach Lukla. Miri und ich waren froh, nachdem wir nun hier waren diese Tour nicht gewählt zu haben. Klar es wäre weniger anstrengend, aber wir hatten beide das Gefühl, dass es schade wäre hier um zudrehen.

Für uns hieß somit Tengpoche weiter bergauf zu verlassen. Na ja, erst einmal ging es wieder etwas nach unten, aber tendenziell nach oben. Immer wieder hatten wir auf dem Weg einen Blick auf „unseren“ Berg. Die Ama Dablam ist mit ihrem Profil sehr gut erkennbar.

Einige Stunden später erreichten wir unsere Lodge in Pangpoche, direkt an de „Hauptstraße“. Das Schild neben dem Eingang wies auf die Höhe hin – 3998 Meter. Unsere Zimmer und der Hauptraum waren auf der Höhe des Hauptweges. Im Aufenthaltsraum im ersten Stock war man somit auf 4000 Meter und hatte von dort einen Blick von oben auf die „Hauptstraße“.

Auch hier gab es zur Begrüßung wieder etwas zu trinken und zu essen. Komfort Trekking! 😀

Bis zum Abendessen hatten wieder reichlich Zeit und nutzten diese zur Erkundung von Pangpoche. Direkt vor der Lodge gabelte sich der Hauptweg und Wickie wollte unbedingt ein Bild mit sich an dieser Stelle.

Auf der Höhe der Baumgrenze, wird wesentlich mehr mit Yakdung geheizt, der an mehreren Stellen im Ort gestapelt wurde. Auf den Feldern werden im Sommer hauptsächlich Kartoffeln angebaut, die sich zur Einlagerung unter den vielen Erdhügeln befinden. Bis zum Abendessen dösten wir ein wenig im oberen Aufenthaltsraum in der wärmenden Sonne.

Während des Abendessens wurde uns mitgeteilt, dass über Nacht mit Minustemperaturen zu rechnen ist und daher die Wasserleitung im Ort abgedreht wird, damit keine Leitungen einfrieren. Hier kam der Luxus des Komforttrekking zu tragen. Wir wurden gefragt, ob wir eine Wärmflasche später mit auf die Zimmer nehmen möchten. Das wurde von allen dankend angenommen.

Kaum waren wir auf unserem Zimmer, klopfte es. Ein Angestellter brachte uns zwei 10 Liter Eimer mit heißem Wasser. Wir hatten nun genügend Wasser zum Waschen und für die Toilette. 😀

Wir hatten beide ein Inlett dabei, mit dem wir uns mitsamt der Wärmflasche ein die Betten verzogen. 

Karte


24.03.2019 – Akklimatisation nach Dengpoche

Dieser Morgen begrüßte uns mit einer beschlagenen, leicht gefrosteten Fensterscheibe. Es klopfte. So früh am Morgen hatten wir nicht erwartet, dass jemand an der Tür klopfte. Es war ein Angestellter mit zwei weiteren 10 Liter Eimern voll heißem Wasser. Da Miri noch in ihrem Schlafzeug war, schaute der Angestellte ganz verlegen auf den Boden. 😅

Das Frühstück gab uns Kraft für unsere letzte Tour zur Akklimatisation. Dazu liefen wir den Hauptweg von Pangpoche nach Dengpoche. Wir ließen damit rund 400 Höhenmeter bis Dengpoche hinter uns. Dies ist der Weg, den alle gehen, die zum Mount Everest Base Camp wollen. Für uns jedoch war es nur eine Tagestour bis Dengpoche und zurück nach Pangpoche.

Vor Dengpoche verließen wir den Hauptweg, um über einen kurzen Umweg um auf einen Aussichtshügel zu gelangen. Vom Aussichtshügel liefen wir nach Dengpoche und dort in ein einfaches Restaurant zum Mittagessen.

Kurz vor der Ankunft in unserer Lodge in Pangpoche war ich kurzzeitig unkonzentriert und stolperte. Ich kam mit einem Knie auf den Boden auf. Das war es auch schon. Eigentlich nichts Tragisches nur hatte ich mir dazu einen der frischen Yakhaufen ausgesucht. 😂 In der Lodge versuchte ich die Hose am Knie so gut wie möglich zu reinigen und wechselte zur Ersatzhose. Der Geruch war doch sehr intensiv.

An diesem Nachmittag trafen eine Trekkinggruppe auf Ihrem Rückweg und eine kleine Erkundungsmanschaft in der Lodge ein. Mit einigen Mädels aus der Trekkinggruppe unterhielten wir uns im oberen Aufenthaltsraum. Diese kamen von der großen Tour über das Mount Everest Basecamp und dem Gipfel des Kala Pattar. Die letzte Nacht im Zelt war so kalt, dass ihnen das Wasser in den Trinkbeuteln gefroren war. So wie sie berichteten, werden sie sicherlich noch lange an diese Trekkingtour denken. 👍

Mit der Hauptperson der Erkundungsmanschaft unterhielten wir uns später im Hauptraum. Es war ein Veranstalter für Touren zur Besteigung der Ama Dablam. Er war hier, um die Änderungen zu erkunden und die Planungen für die nächsten Touren anzupassen.

Vor dem Abendessen legten wir abermals eine Ortsrunde ein.

Beim Abendessen dreht sich fast alles um den nächsten Tag, unseren „Gipfel“-Tag. Wir bekamen auch an diesem Tag eine Wärmflasche mit auf die Zimmer. Einer aus der Gruppe meinte das wäre doch zu warm, wir antworteten fast alle ohne zu zögern mit NEIN. 😅 Die beiden Wassereimer bekamen wir auch wieder.

Karte


25.03.2019 – Ama Dablam Basecamp und Pass Sherkim Peak

Da war er, unser „Gipfeltag“. Wir folgten zuerst dem Weg wie am Vortag nach Dengboche, allerdings nicht sehr lange. Nach nicht einmal einem Kilometer bogen wir rechts ab, hinunter zum Fluss Imja Kola und dort über eine Brücke. Von hier an hieß es nun immer nach oben. Rückwärtsgewandt hatten wir einen guten Blick auf den Weg nach Dengboche und die dahinterliegenden Berge. 

So liefen wir über Wege, die nicht so ausgetreten waren wie bisher. Wir erreichten nach einiger Zeit einen Aussichtshügel, an dem wir eine Rast einlegten. Von hier bot sich uns ein tolles Bild auf die Ama Dablam.

Nicht lange nach diesem Rastpunkt gelangten wir in ein Sandfeld, das einem Dünengebiet an einer Küste nicht unähnlich war. Geologisch ist es erklärbar, vor Ort dann aber doch erstaunlich.

Hinter dem Sandgebiet erreichten wir einen kleinen, schmalen Bach, dem wir bis zum Ama Dablam Base Camp folgten – auf Karten gerne mit ABC abgekürzt. Die fast komplett ebene Fläche, auf der sich im Sommer das Basecamp befindet, war leer. Im März finden keine Touren auf die Ama Dablam statt und so waren wir hier völlig alleine auf 4600 Meter.

Wir überquerten die Ebene und steuerten aus unserer Perspektive einen Kamm an der rechten Seite an. Am Rande der Ebene wurde es anstrengend, da wir nun den Hang hoch auf den Kamm durch ein Schneefeld mussten. Es waren nicht sehr viele Höhenmeter, aber die Stöcke waren nur bedingt nutzbar durch den Schnee. Oben angekommen folgten wir dem schneefreien Kamm bis zum Shrekim Peak. Der Sherkim Peak ist eher ein Pass, den ein Gipfel auf dem Weg vom Ama Dablam Base Camp zum nächsten Camp. Für uns war es der höchste Punkt der Reise – 5000 Meter. 😀

Hier auf 5000 Meter machten wir Rast für unsere Mittagspause. Dazu hatten unsere Guides Tee und Lunchpakete dabei. 

Das Panoramabild am Anfang dieses Reiseberichtes ist oberhalb des Ama Dablam Base Camp und etwas unterhalb der 5000 Metern aufgenommen worden. Umgeben von niedrigen Wacholdersträuchern, die einen intensiven Duft von sich gaben.

Der Weg zurück, war der Kamm, den wir hoch gelaufen waren. Den Nebel, den wir aufziehen sahen, erreichte uns ungefähr auf Höhe des Basecamps. Ungefähr, da wir auf dem Rückweg einen Bogen liefen und damit am Basecamp vorbei, einen anderen Weg durch das Sandgebiet.

Mit dem Nebel wurde es merklich kühler.

Wie man auf der Karte sehen kann, war der Bogen nur um das Basecamp, durch die Dünen. Ab dem Aussichtspunkt liefen wir denselben Weg zurück, auf dem wir am Vormittag hoch liefen.

Rund 1000 Höhenmeter Unterschied waren hinter uns, als wir wieder an der Lodge ankamen. Tatsächlich waren es natürlich etwas mehr, durch die vielen kleinen Senken, durch die wir liefen.

Erschöpft und zufrieden genossen wir unseren Tee und den Kuchen, der auf uns wartete.

Noch vor dem Abendessen wurde es trüb draußen und es fing an zu schneien. Während des Abendessens hatten wir bereits einen Blick auf eine leicht schneebedeckte Landschaft um uns herum.

Wir bekamen auch an diesem Abend wieder eine Wärmflasche und jede von uns einen Eimer voll heißem Wasser auf das Zimmer. 

Wie wird es morgen früh wohl aussehen?

Karte


26.03.2019 – Pangboche -> Kloster Tengpoche -> Tashinga 

Es hatte über Nacht weiter geschneit und wir merkten schon beim Aufstehen, dass es zum vorherigen Morgen etwas wärmer war. Klopf, Klopf. Ah ja, da kamen auch wieder unsere zwei Eimer mit heißem Wasser.

Heute war unser erster Tag, der Rückreise nach Lukla, weshalb wir nach dem Frühstück unsere Taschen packten und im Vorraum der Lodge sammelten. Wir warteten im Inneren der Lodge und einige Außen, bis sich alle eingefunden hatten. Unser Marsch begann in einer weißen Winterlandschaft. Es war ein trockener Schnee und es ließ sich sehr gut darauf laufen.

So ganz anders kam uns die Landschaft an diesem Morgen auf dem Weg vor.

Einige hundert Meter vor dem Kloster Tengboche machten wir eine kurze Rast, um hauptsächlich zu trinken. Dazu hatten wir alle Tee dabei. Wickie gefiel es sichtlich in der weißen Landschaft.

Das Schild bei Tengboche, das den Weg nach Namche Bazar zeigt, war noch halb verschneit. Je weiter wir nach Tashinga liefen, desto weniger wurde der Schnee.

Schon einige Zeit vor Erreichen der Lodge in Tashinga war kaum noch Schnee um uns herum. Nur die Spitzen der Berge behielten ihre weißen Kappen, die sie schon seit unserer Ankunft im Himalaya hatten. 

Auf den Tee und das Gebäck freuten wir uns heute Nachmittag ebenso wie auf den wärmenden Ofen in der Lodge. Unser Gepäck war heute früher als wir angekommen und die beiden Lastentiere ruhten auf einer Fläche neben der Lodge.

Schumi hatte schon bemerkt, dass einige von uns die Momos gerne essen und vor ein paar Tagen etwas vorgeschlagen: Wie wäre es, wenn wir selbst unsere Momos für ein Abendessen zubereiten? Das Angebot wurde freudig aufgenommen und so trafen sich alle vor dem Abendessen im oberen Küchenbereich. Der eigentliche Kochbereich in dieser Lodge ist ein paar Stufen niedriger und hinter dem oberen Küchenteil. Dort wurde zuvor die Gemüsefüllung vorbereitet.

Ein Angestellter rollte den Teig zu kleinen Teigfladen vor dem Fenster. Dazu bewegte er mit der rechten Hand den Metallstab in einer konstanten Bewegung nach vorne und zurück. Mit der linken Hand legte er die Teigkugeln dann so vor den Metallstab und drehte diese, dass Ruck Zuck aus einer Teigkugel ein Teigfladen wurde.

Diese Teigfladen nahmen wir in die Hand, gaben einen Teelöffel vom Gemüsebrei in die Mitte darauf. Nun folgte der schwierigere Part. Das Kunstvolle zusammenfalten des Teigfladens. Schumi zeigte uns dies in langsamen Schritten. Die Momos legten wir dann in einen Korb für das spätere Dämpfen.

Unsere Momos waren zwar nicht alle so perfekt von ihrer Form, aber es war unsere selbstgemachte Vorspeise. 😀

Es war ein sehr geselliges Abendessen und was die Mannschaft der Lodge zubereitete war reichlich und sehr lecker.

Diese Lodge hat zwar keinen direkten Stromanschluss, verfügt aber über einen Generator, der Abends für zwei Stunden lief. So waren unsere Betten in den Zimmern wieder schön vorgewärmt als wir uns in die Zimmer zurückzogen.

Karte


27.03.2019 – Tashinga -> Namche Bazar -> Monjo

Erneut hatte es über Nacht geschneit und so war wieder alles um uns herum weiß. 😊

Es hieß auch wieder die Taschen packen, da es weiter zur nächsten Lodge gehen sollte.

Von der Lodge aus liefen wir in einem Bogen über einen schmalen Pfad durch den Schnee, bis wir den Hauptweg nach Namche Bazar erreichten. Wie am Vortag war der Weg anfangs wieder deutlich mit Schnee bedeckt. In Namche Bazar war jedoch kaum noch was vom Schnee zu sehen und hinter Namche Bazar nur noch an den feuchten Wegen zu erkennen.

In Namche Bazar kehrten wir zur Mittagszeit wieder im Hotel Namche zum Essen ein.

Der Weg ab Namche Bazar war wieder etwas steiler, bergab jedoch nicht so anstrengend. 😁 Wie bereits erwähnt, anfangs noch etwas feucht und mit kleineren Pfützen gesät. 

Etwas über 4 Kilometer waren wir gelaufen, als wir Jorsale erreichten. Von Namche Bazar kommend liegt die Nirvana Lodge am Anfang von Jorsale auf der rechten Seite. Eigentlich waren wir vom Mittagessen noch satt, zu einem gemeinsamen Teller Kaiserschmarren konnten alle dennoch überredet werden. So sind wir zur Nirvana Lodge abgebogen und haben dort die Frau von Kazi begrüßt. Wir setzten uns an einen großen Tisch vor dem Eingang und erhielten zuerst zwei Kannen Ingwertee und nicht lange danach zwei Teller mit Kaiserschmarren, die in die Tischmitte kamen. Jeder bekam eine Gabel und so hatten wir einen leckeren Nachtisch bekommen. 😃

Anschließend gab es noch eine Führung auf dem Gelände. Die beiden bauen auf ihrem Land viel Gemüse und Obst an. Im hinteren Ecke war dann ein Gehege für zwei Tiere, die neugierig auf uns zukamen.

Nach dieser sehr angenehmen Pause wollten wir zahlen. Kazis Frau hatte mittlerweile mitbekommen, dass Miri und ich Kazi kennen. Er selbst war ja gerade auf einem Trekking und nicht vor Ort. Als Freunde von Kazi wollte sie von uns nichts für den Kaiserschmarren und den Tee in Rechnung stellen. Wir alle steckten dafür einen Schein Nepalesischer Rupien in die Tip-Box.

Monjo, unser Tagesziel ist der nächste Ort hinter Jorsale und war bald erreicht. Wir wurden wieder begrüßt und zum Tee und Kaffee geladen.

Wir verbrachten den Nachmittag mit einer kleinen Erkundungstour im Ort, bis es später zum Abendessen ging.

Karte


28.03.2019 – Monjo -> Lukla

Unser letzter Trekkingtag brach an. Man merkte es bereits ein bisschen am Abend und am heutigen Tag an der Stimmung. So anstrengend wie die Tage waren, so waren sie doch mit vielen tollen Phasen gefüllt gewesen.

Die Tour an diesem Tag war wie fast alle Tage wieder mit Sonnenschein, der uns begleitete. Auf dem Weg nach Lukla machten wir Mittags wieder in dem Restaurant halt, in dem wir auch zu Beginn des Trekkings stoppten.

Auf dem weiteren Weg machten wir in einem Ort einen kleinen Umweg und liefen damit an einer Schule vorbei. Es war gerade Pause und einige der Schülerinnen kamen zu uns an den Zaun. Fragt sich, wer nun neugieriger war. 🙃

In Lukla bezogen wir unsere Zimmer wieder in derselben Lodge, gegenüber dem Flughafen. Den Tee und Kaffee gab es zur Begrüßung im Garten der Lodge.

Auch hier waren Miri und ich wieder Nachmittags im Ort unterwegs. Einige andere aus unserer Gruppe ebenfalls und so liefen wir uns gelegentlich über den Weg.

Das Beachtliche an dem Turm mit dem Gerüst ist, dass wir dort zu Beginn des Trekkings in Lukla durchliefen und auf dem Turm damals Konturzeichnungen aufgemalt wurden. Nun, am Ende des Trekkings war der obere Teil bereits kunstvoll bemalt. 

Den Flughafen beobachteten wir eine Zeit lang von oberhalb und sahen so auch Flugzeuge landen und starten. 

Vor dem Abendessen trafen wir uns alle, ohne Schumi und Passang um Umschläge für die Trinkgelder vorzubereiten. Wir waren uns mit der Geldmenge nicht sicher, klar war uns jedoch die Hierarchie und damit die Verteilung des Geldes.

An diesem Tag war unser letztes Abendessen im Solo Khumbu. Dazu wurde wieder reichlich aufgetischt. Zum Nachtisch gab es noch einen frisch zubereiteten Kuchen. Ist schon irre, was die hier alles nur in Töpfen zubereiten. 

Vor dem Nachtisch baten wir, dass der Träger noch zu uns in die Stube kommt. Nun wurden die Umschläge mit dem Trinkgeld verteilt und natürlich mit entsprechenden Kommentaren für die gute Unterstützung begleitet.

An diesem Abend hieß es noch das Gepäck für den morgigen Rückflug vorbereiten, um es am nächsten Tag entspannter angehen zu können.

Eine ruhige und erholsame Nacht erwartete uns.

Karte


29.03.2019 – Rückflug nach Kathmandu

Früh, sehr früh morgens sind wir aus den Betten und zum Frühstück.

Zum Abschied vom Solo Khumbu und vom Trekking bekamen wir weiße Khatas, wie es üblich ist. Danach verabschiedeten wir uns von Passang, der zurück nach Mende, nach Hause lief. Er wird die Strecke innerhalb eines Tages laufen, wo wir mehrere Tage unterwegs waren. Eine Höhenanpassung ist bei ihm nicht nötig.

Wir nahmen mit Schumi den kurzen Weg zum Tenzing-Hillary-Airport. Das Einchecken war easy und so hieß es im Warteraum auf den Flieger warten. Witzig hier ist, dass es zwei Türen gibt, mit der Beschriftung Gate 1 und Gate 2. Die Türen liegen nicht mal zwei Meter auseinander und führen auf denselben schmalen Weg vor das Gebäude.

Da kam auch schon unsere Maschine. Bei laufendem Motor wurde diese entladen und beladen. Zuerst sind die Fluggäste nach Lukla ausgestiegen und wir wurden ein paar Minuten später zum Flugzeug gelotst. 

Der Rückflug an sich war ruhig und bot eine tolle Sicht auf den Himalaya. Uns wurde gesagt, das an diesem Tag die letzten Direktflüge von und nach Kathmandu sein sollen. In Zukunft soll ein Flug immer über einen dritten Flugplatz gehen.

In Kathmandu angekommen, wartete unser Fahrer bereits. Die Fahrt in das Hotel verlief schnell, noch war in Kathmandu nicht viel los. 

Wir kamen zur Frühstückszeit im Hotel an. D. h. wir konnten noch nicht auf die Zimmer. Unser Gepäck wurde daher im Eingangsbereich gestapelt und mit einem Netz versehen. Wir bekamen hier unser in Kathmandu gelassenes Gepäck und Miri und ich sind damit nach hinten zum Pool. Dort in den Umkleiden hatten wir uns umgezogen, um Kathmandu mit frischer Kleidung zu erkunden.

Hier endete unser Trekking und es folgten zweieinhalb Tage Kathmandu.


Akklimatisation

Für die Höhenanpassung ist es wichtig, viel zu trinken. Daher habe ich mir, wenn wir zu einer Lodge kamen, nachmittags eine Thermoskanne (1L), in der ich etwas Ingwer hatte, mit heißem Wasser füllen lassen. Die Thermoskanne ließ ich zum Abkühlen offen im Zimmer stehen. Abends füllte ich das Ingwerwasser in den Trinkbeutel und ließ die Thermoskanne nochmals mit heißem Wasser füllen. Das warme Ingwerwasser wurde dann am morgen ebenfalls in den Trinkbeutel gefüllt.

Während der Mittagspausen bestellten Miri und ich uns eine große Kanne Ingwer-Honig-Tee. Dazu kamen noch der Kaffee am Morgen und Nachmittag sowie das, was wir zum Abendessen tranken.

Somit kam ich im Durchschnitt auf rund 3 Liter Flüssigkeit pro Tag, was ausreichte.

Probleme in Bezug auf eine Höhenkrankheit hatte ich nicht.
Das lag vermutlich auch an der Tour. Entweder war die Höhendifferenz zwischen den Übernachtungen nicht zu groß oder es war danach mindestens ein Anpassungstag auf dieser Lodge.

Norwegen – Südnorwegen – Juni/Juli 2018

Norwegen, mein bis dato Lieblingsurlaubsland. Kennengelernt habe ich es zum ersten Mal kurz nach der Jahrtausendwende und war seit dem schon oft dort. Nur in den Jahren nach 2008 nicht mehr so oft. So ist dies nach 2011 (Lofoten) und 2015 (Jotunheimen) das dritte Mal nach 2010.

Die erste große Reise zusammen mit Melli, die Norwegen überhaupt noch nicht kannte. So wurde die Reise als Rundreise durch Südnorwegen geplant. Die bekannten Highlights wie Preikestolen und Besseggen durften ebenso wenig fehlen wie die viele Wasserfälle und bekannte Städte, einschließlich der Hauptstadt Oslo. Es wurde eine Planung, auf der auch ein paar Touren und Orte waren, die ich noch nicht besucht hatte oder erneut gespannt war wieder dort zu sein. Ein Beispiel für Neues war die Moschusochsen-Safari.

Melli brauchte noch einiges an Ausrüstung und auch ich kaufte noch ein neues Zelt, da sich bei meinem Alten die Versiegelung der Nähte auflöste und es undicht wurde. Bis Ende Juni hatten wir so weit alles, sodass es losgehen konnte.

Was nicht zu unserem Wunsch gehörte, war das Tief, das sich längere Zeit vor unserem Urlaub im Süden von Norwegen festgesetzt hat und auch noch in Ausläufern zum Reisebeginn vorhanden war.


18.06.2018 – Anreise

Uns stand eine sehr lange Autofahrt bis Hirtshalts bevor. Die Strecke bis zur Fähre am nördlichen Ende von Dänemark betrug 999 Kilometer. Wir sind daher zeitig los, um genügend Puffer zu haben und um mehrere Pausen einlegen zu können. Bis auf ein wenig stockenden Verkehr durch den Elbtunnel verlief alles reibungslos.

Das Einzige das uns Sorgen machte, war die Windstärke von 12 Beaufort (starker Sturm) bei Hirtshalts am Morgen. Während des Tages flaute es zum Glück ab und bei unserer Ankunft war es nur noch ein laues Lüftchen.

Nach dem Check-In und Bezug der Kabine machten wir noch einen kleinen Rundgang im Schiff. Gegessen hatten wir schon in Dänemark und sind so bald nach der Abfahrt ins Bett.

Die Fahrt von Abends (20:00 Uhr) verlief langsam und ruhig bis zu unserer Ankunft am frühen Morgen (6:30 Uhr) in Stavanger.


19.06.2018 – Ankunft in Norwegen – Preikestolen

Da waren wir also in Norwegen und hungrig, da wir bewusst nichts auf der Fähre gefrühstückt hatten. Unser Wunsch war, in einem Café in Stavanger zu frühstücken. Das taten wir dann auch im Starbucks, das war nämlich das Einzige, das in der Innenstadt schon offen hatte. 

Von Stavanger fuhren wir an diesem Morgen an den Lysefjord, zur Preikestolen Fjellstue. Ziemlich dunkle Wolken hingen am Himmel und wir nahmen zuerst einen Kaffee in der Fjellstue, um zu sehen, ob das Wetter sich noch ändert. Wird schon!

So sind wir zu unserer ersten Wanderung in Norwegen zu einem der beliebtesten Highlights Südnorwegens los. Das Wetter hatte immerhin den Vorteil, dass nur sehr wenige an diesem Tag hier unterwegs waren. Vom Preikestolen hat man einen freien Blick, 600 Meter nach unten und einen tollen Fernblick. So kenne ich es auch aus meinen bisherigen Urlauben. Nur heute eben nicht. 😂

Auf dem Rückweg fing es dann leider doch noch an zu regnen. Durchnässt kamen wir an der Fjellstue an und tranken zum Aufwärmen etwas Warmes.

Von hier fuhren wir Richtung Norden, an das Ende des Tysdalsvatnet. Direkt am Zufluss des Sees ist der Tysdal Campingplatz. Eigentlich wollten wir hier unsere Zelte aufschlagen. Nur durch den Regen waren unsere Klamotten noch feucht und ein wenig kalt war uns auch. So entschlossen wir uns eine der kleinen Hütten zu nehmen.


20.06.2018

An diesem Tag wollten wir eigentlich zur Trolltunga wandern, um dort in der Nähe im Fjell zu übernachten. Eigentlich! Das Tief, das immer noch in Ausläufern über Norwegen hing, sorgte für Minusgrade in der Nacht im Fjell. Da Melli nicht für solche Temperaturen ausgerüstet war, haben wir uns kurzfristig umentschieden und sind ein paar Kilometer weiter gefahren.

Der Lofthus Campingplatz war somit unser Zuhause für zwei Nächte. Auch hier mieteten wir wieder eine der kleinen Hütten, die am Rand des Platzes steht. Der Campingplatz liegt oberhalb der Hardanger Fjordes, mitten in den Obstplantagen. Sogar auf dem Campingplatz sind eine ganze Menge Obstbäume, hauptsächlich Kirschbäume. Den Tipp zu diesem Campingplatz erhielt ich von einem Freund aus einem MINI Forum. 

Ohne die Tour zur Trolltunga an diesem Tag hatten wir Zeit für einige Stopps und Exkursionen an diesem Tag. So bogen wir auf eine Seitenstraße ab, um zum Sandsfossen zu kommen, an dem eine ausgefallene Brücke die Überquerung zu Fuß interessant machte. Direkt an der Landstraße auf unserem Weg kamen wir am bekannten Låtefossen vorbei und stoppten auch hier. Eine so große Wassermasse ist hier nicht immer zu sehen. Da hatte zumindest das Tief für einen tollen Wasserfall gesorgt. Ebenso lag eine Stabkirche auf dem Weg und diese besichtigten wir, da diese für Melli neu waren.


21.06.2018 – Trolltunga

Da es nichts wurde mit der geteilten Wanderung über zwei Tage zur Trolltunga, sind wir an diesem Tag früh los, um hoffentlich einen freien Platz auf dem oberen Parkplatz des Startpunktes zu bekommen. Die Tour an einem Tag ist schon fordernd und vom oberen Parkplatz ist es zumindest etwas einfacher. So früh wir auch da waren, der obere Parkplatz war leider schon voll. So hieß es die ersten fast 4 Kilometer auf einer geteerten Serpentinenstraße den Berg hoch laufen. Wenig attraktiv, aber die einzige Möglichkeit. 

Oben angekommen ging es dann auf einem typischen Wanderweg in das Fjell und lange oberhalb eines Sees entlang. Sogar ein Schneefeld mussten wir passieren. Der Frühling war hier oben tatsächlich noch nicht so ganz angekommen. Auf dem Weg und an der Trolltunga waren nur wenige andere mit uns unterwegs. Das war unser Glück und so mussten wir nicht allzu lange warten, um auf die Spitze zu gelangen. Etwas verzögert wurde es durch einen, der vor uns dort war und nacheinander verschiedene Flaggen für Bilder auspackte. Bei der dritten Flagge sorgte es aber auch für Belustigung – wie viele werden denn noch kommen? 😅 Es war dann nur noch eine.

Die Bewölkung variierte während des Tages und so liefen wir unter dichter Wolkendecke, wie auch im strahlenden Sonnenschein. 

Anschließend hieß es, den Weg dann wieder zurück laufen. Fast 29 Kilometer und sehr viele Höhenmeter lagen am Ende hinter uns und so fuhren wir ausgepowert zum Campingplatz zurück.

Das jedoch nicht so direkt, denn wir wurden zu einem Stopp gezwungen. Für Bauarbeiten war die Straße am Fjord kurzzeitig gesperrt und wir mussten so lange ausharren bis sie wieder freigegeben wurde. Ein Umfahren hätte nur fünf Minuten Zeitersparnis gebracht und war damit keine wirkliche Option.

Am Campingplatz bereiteten wir unser Abendessen vor und nach dem Essen fielen wir erschöpft – aber auch zufrieden – in die Betten.


22.06.2018 – Fahrt nach Jotunheimen

Welchen Weg nehmen wir für die nächsten Tage – zum Geiranger Fjord oder in das Dovrefjell? Diese Frage stellte sich uns an diesem Tag, denn die weitere Reise nach Norden wird in einer Schleife verlaufen und heute hatten wir die Wahl in welcher Richtung. Der Wetterbericht sagte mäßiges Wetter für das Inland und gutes für die Küste voraus. Nach den letzten nicht ganz so sommerlichen Tagen beschlossen wir daher, unsere Reise in Richtung Küste fortzusetzen.

Zuerst hieß es noch am Hardanger Fjord entlangfahren bis zur Hardanger Brua, über die wir den Fjord überquerten. Um auf die Brücke zu gelangen, geht es in einen Tunnel und über einen Kreisel im Tunnel zur Brücke. Auf der anderen Seite des Fjordes folgten wir der Straße nach Norden zum Aurlandsfjord.

Unser nächster Halt war am Skjærdalsfossen. Beine vertreten und auf die Toilette gehen.  Von letzterer hatten wir nicht viel erwartet, waren dann aber sehr überrascht über deren Stil mit großem Fensterblick.

Am Aurlandsfjord angelangt, machten wir erneut einen Stopp. Das Otternes Bygdetun, eine Ansammlung alter Bauerngebäude, lockte uns und war eine willkommene Gelegenheit, die Beine zu vertreten. Das Wetter wurde an diesem Fjord auch schon angenehmer.

Noch am Aurelandsfjord erwartete uns das nächste Highlight. Stegastein, eine Aussichtsplattform über dem Fjord, die am Ende mit einer Glasplatte abschließt und so freien Blick auf den Fjord gewährt. Tolle Aussicht bei reichlich Wind.

Der Aurelandsfjord geht in den größten Fjord Norwegens, dem Sognefjord über. Ab hier fuhren wir östlich in das Lærdal, in dem wir übernachteten.

Am Campingplatz Maristova im Tal gab es leider keine Hütte und so packten wir trotz kühler Temperatur unsere Zelte aus. Ich fand es schon sehr kühl über Nacht, Melli verzog sich mitten in der Nacht zuerst in Svarta und dann später in den gewärmten Aufenthaltsraum. Da wir die Einzigen hier waren, war dort mit keinen Überraschungen zu rechnen.


23.06.2018 – Valdresflya, Jotunheimen

Leicht verfroren frühstückten wir im Aufenthaltsraum, der zumindest etwas wärmte. Zelte abbauen und weiter….

Wir fuhren noch weiter im Lærdal bis wir zu einer Kreuzung gelangten, auf der wir abbogen zur Valdresflya, einer Hochebene. Hier lag sogar noch reichlich Schnee und es war merklich kühler.

Nördlich der Valdresflya kamen wir an unserem Tagesziel an. Jotunheimen, das Reich der Riesen, lag vor uns. 

Wie sollte es auch anders sein – wir nahmen abermals eine Hütte. Der Mauranger Campingplatz liegt an der Landstraße, getrennt von einem wilden Fluss. Eine sehr schöne Hütte mit Küche und Terrasse am Rand des Campingplatzes, inmitten eines Birkenwaldes war unsere.

Da wir früh ankamen, nahmen wir uns eine kurze Wanderung im flacheren Teil von Jotunheimen vor. Der Hulderstigen etwas nördlich des Campingplatzes war es. In der Sonne war es hier schon sehr viel angenehmer als im Lærdal tags zuvor.


24.06.2018 – Jotunheimen 

Ganz gemütlich begann der Tag. Nur eine knapp 10 Kilometer-Wanderung stand an. Abermals im selben Tal, um die Region um das Berghotel Hindsæter zu erkunden. Mit Veostigen ist der Weg bezeichnet und war nicht besonders anspruchsvoll, dafür von der Vegetation um so abwechslungsreicher.

Start- und Endpunkt war am Berghotel und nach der Wanderung buchten wir dort ein Zimmer für die übernächste Nacht inkl. Abendessen. Ich war in diesem Berghotel schon einmal für eine Woche zu Gast und es war sozusagen Pflicht eine Übernachtung mit Essen hier einzuplanen.


25.06.2018 – Jotunheimen – Besseggen

Mit die bekannteste Tour und eine, die jeder Norweger einmal gegangen sein sollte, war unsere heutige. Früh sind wir dazu aufgestanden und zum naheliegenden See Gjende gefahren. Mit der ersten Fähre sind wir dann bis nach Memurubu, das nicht ganz in der Mitte des lang gestreckten Sees Gjende liegt. 

Hier waren wir nun mit einigen anderen Frühaufstehern, um den bekannten Besseggen zu bewandern. 

Über 16 Kilometer standen vor uns und zuerst einmal hieß es bergauf, wie fast über die gesamte Strecke, mit Sicht auf den Gjende.

Bekannt ist diese Tour durch eine Erzählung von Henrik Ibsens – Peer Gynt. Nach einem Anstieg führt der Wanderweg fast auf einer gleichbleibenden Höhe bis zu einem Grat. Dieser trennt zwei Seen und ist an seiner schmalsten Stelle nur 50 Meter breit. Jedoch liegen zwischen den Seen mehrere hundert Höhenmeter!

Kurz danach kommt das steilste Stück mit großen Steinblöcken. Hier braucht man dann manchmal auch die Hände, um weiter zu kommen. Am Anfang des Abstiegs stießen wir auf ein Schneefeld in der Nähe des Wanderweges, auf dem ein paar Rentiere Zuflucht vor der Wärme gesucht hatten.

Nach dieser tollen, aber auch anstrengenden, Tour fuhren wir zum Berghotel Hindsæter.

Beim Weg von der Rezeption zu unserem Zimmer lief uns ein Koch über den Weg. Es war derselbe wie vor drei Jahren! Ein kurzer Plausch und nach dem Bezug des Zimmers genossen wir die Sonne auf der Terrasse mit einem Kuchen und Kaffee.

Der Essensraum wurde, so wie ich es noch aus Erinnerungen kannte, kurz vor dem Abendessen geschlossen. Alles versammelte sich in der großen Eingangshalle, bis wir freundlich zum Abendessen gebeten wurden. Ein Drei-Gänge-Menü mit Spezialitäten der Region, bereichert durch die internationale Küche. Seeeehr lecker.


26.06.2018 – Reisetag

Das Frühstück findet in der alten Stube des Gebäudes statt. Gemütlich, mit seiner Einrichtung und so verteilt, dass es ruhig ist.

Wir verabschiedeten uns vom Hotel und fuhren weiter nach Norden zum Geiranger Fjord. Auf dem Weg machten wir Halt in Lom, um die Stabkirche zu besuchen. Viele Kilometer weiter in Billingen stoppten wir erneut für eine Pause mit einem Spaziergang zum Vertreten der Füße.

Und dann kamen wir vom Fjell herab zum Geiranger Fjord, mit strahlendem Wetter und bester Aussicht.

Am Anfang des Ortes machten wir Halt und unternahmen die Wanderung zum Storsæterfossen, einem Wasserfall, hinter den man auch gehen kann, was wir auch taten.

Außerhalb vom Ort Geiranger, unterhalb der Serpentinenstraße „Adlerschwingen“ liegen zwei Campingplätze. Der erste war ausgebucht, auf dem zweiten (Grande Hytteutleige og Camping)  haben wir noch ein Plätzchen für unsere zwei Zelte in der Nähe des Wassers bekommen.


27.06.2018 – Geiranger

In der Nähe der Zelte, am Wasser, standen ein paar Holztische in einer Vertiefung. Dort breiteten wir uns für das Frühstück aus. Während wir frühstückten und der Fjord noch im Nebel lag, huschte ein Eichhörnchen hinter uns, keine zwei Meter entfernt, vorbei. 😊

Nach dem Frühstück fuhren wir auf die gegenüberliegende Fjordseite für eine Wanderung zu einer alten Alm. Dazu ging es an den Felsen und immer mit Blick auf den Fjord, an diesem entlang. Die Alm ist auch per Boot erreichbar und auf dem Weg sind nur wenige andere unterwegs gewesen. An der Alm war es ebenfalls ruhig und nur ein paar weitere Personen außer uns dort. Ein Ausflug an einem sonnigen Tag, der nicht allzu anstrengend war.

Von der Alm aus kann man, wie auf dem letzten Bild zu sehen, die Wasserfälle der sieben Schwestern gut sehen, die ein weiteres Wahrzeichen des Geiranger Fjordes sind.


28.06.2018 – Trollstigen

Los geht’s. Wieder ein Fahrtag. Diesmal nach Westen, in das Landesinnere, in das Dovrefjell. So sind wir die Serpentinenstraße nach oben gefahren und haben natürlich noch einen letzten Blick auf den Fjord vom Aussichtspunkt geworfen. Bye Geiranger.

Über den Berg und weiter zum nächsten Grat, der uns mit Nebel erwartete. Von dort ging es die bekannte Serpentinenstraße Trollstigen herunter.

Unten im Tal angekommen, folgten wir dem Tal nach Åndalsnes. Im nächsten Tal bogen wir jedoch in die entgegengesetzte Richtung ab und in diesem Tal nach Westen. Am späteren Nachmittag kamen wir dann im Dovrefjell an. Hier war es wieder kühler und daher nahmen wir abermals eine feste Unterkunft. Die Hütten waren hier eher kleine Häuser und zu groß für uns oder klein und schon belegt. Jedoch gab es ein paar Apartments in einem langgestreckten Anbau mit jeweils eigener Eingangsterrasse und ein solches bezogen wir dann.

Das Furuhaugli liegt mitten im Nichts, nördlich von Dombäs. Gewählt hatten wir es, da hier Moschusochsensafaris angeboten werden. Der Guide kam auch gerade von einer Tour zurück, während wir bei der Anmeldung für das Apartment waren. Die Gelegenheit nutzten wir und buchten die Safari für den nächsten Tag.

Einen Ausblick auf einen Moschusochsen hatten wir bereits im Apartment, und zwar in voller Wandgröße am Ende des Bettes. Das wird bestimmt toll.


29.06.2018 – Muschusochsen-Safari

Am Morgen warteten wir zum vereinbarten Zeitpunkt auf den Guide. Er teilte uns mit, dass nur wir beide für diesen Tag gemeldet sind. Wir hatten somit eine Privatsafari. Der Guide, ein ausgewanderter Deutscher fuhr mit uns ein paar Kilometer die Landstraße entlang, bis er in einen Weg abbogen. Einige Zeit später waren wir am Ausgangspunkt für die Safari. 

Da er uns für fit einstufte, liefen wir keine gemütlichen, flach ansteigenden Wege in das Fjell, sondern eher den kurzen steileren Weg. Im Fjell, das im Dovrefjell eher eine Hügellandschaft gleicht, dauerte es eine Weile bis wir nach mehreren Hügeln endlich Moschusochsen sahen. Eine kleine Gruppe mit zwei Jungtieren. Langsam trollten sie sich um einen Hügel.

Ihnen zu folgen bzw. den Weg abzuschneiden, ohne sie in Panik zu versetzen war gar nicht so einfach. Unser Guide wusste aber wie und so hatten wir dann nach einer Anhöhe die Moschusochsen wieder vor uns. In geduckter Haltung liefen wir zu einem großen Felsblock, der einsam im Fjell lag. Dieser gab uns Schutz, denn wir waren nicht mehr sehr weit von den Moschusochsen entfernt. So nah heran geht er nur bei ganz kleinen Gruppen.

Wie man an den Bildern erkennen kann, war es an diesem Tag im Fjell windig. Mit der entsprechenden Bekleidung kein Problem und für die Safari super, da das Fell der Moschusochsen dann schön im Wind wog.

Am Nachmittag bekam ich dann etwas typisch Norwegisches. Waffeln 😀 Mit jeweils einem warmen Kakao und einem großen Teller mit einer Waffel saßen wir im Freien vor der Rezeption. Danach machten wir es uns noch eine Weile auf einer Decke im Gras gemütlich und sonnten uns. Ja, im Windschatten war es sogar richtig warm. 😀

Zu späterer Stunde, nach dem Abendessen, sind wir noch nach Norden gefahren zu einem Spaziergang zum Snøhetta Viewpoint. Der Weg vom Parkplatz lag schon im Schatten und es wurde merklich kühler. Im Viewpoint dagegen war es angenehm warm, mit einem tollen Blick über das Tal auf den Snøhetta.


30.06.2018 – Lillehammer

Ein weiterer Fahrtag stand an. Wir fuhren nach Süden, nach Lillehammer. Vom Dovrefjell viele Kilometer entfernt, jedoch auf einer Hauptverbindungsstraße war die Fahrt bald hinter uns gelassen. Das Wetter war gut und unsere Zelte wurden wieder ausgepackt. Lillehammer Camping liegt am Ufer des Mjøsa-Sees und unsere Zelte standen nicht weit vom Ufer entfernt.

Lillehammer wollten wir mit Kultur verbinden. Maihaugen, oberhalb von Lillehammer, ist ein Freilichtmuseum. Hier stehen Gebäude aus den verschiedensten Epochen und Regionen Norwegens. Alle so eingerichtet wie es zur jeweiligen Zeit üblich war. Hier und da waren auch Angestellte des Museums in traditioneller Kleidung, um Gebäude, Funktionen oder Lebensweise zu erklären. Die letzten Gebäude sind aus den 70’ern und 80’ern und somit mit ihrer Einrichtung das, was wir aus unserer Kindheit oder der Erzählung unserer Eltern noch kennen.

Den Weg zum Freilichtmuseum und zurück zum Campingplatz sind wir selbstverständlich zu Fuß gelaufen. So konnten wir das heutige Lillehammer gleich mit erleben. Auf der Hauptfußgängerzone war schon einiges los, war es doch Wochenende und alles draußen bei dem guten Wetter.

Es war Wochenende und auf dem Campingplatz fanden sich am Nachmittag noch Grüppchen in Feierlaune ein. Ein Campingplatz muss also nicht immer ruhig und beschaulich sein. 🙃


01.07.2018 – Lillehammer

Die Wanderung, auf die wir uns nach dem Frühstück begaben, war auf der gegenüberliegenden Seeseite. So hatten wir oft einen schönen Blick über den See und auf Lillehammer. Von der nahen Stadt war hier nichts zu hören und nur wenige waren mit uns auf diesem Weg unterwegs. So ging es durch Felder und einem Wald. Ein Kontrast zum Dovrefjell, das fast nur mit niedrigen Pflanzen bewachsen ist.

Nachmittag sind wir durch Lillehammer gefahren, und zwar zur Skisprungschanze. Dort kann man zwischen den Skisprungschanzen auf einer Treppe nach oben laufen oder wie wir den danebenliegenden Sessellift nehmen. 😊

Die Aussicht von oben ist toll. Wahnsinn, denkt man sich, wenn man oben auf der Skisprungschanze steht und nach unten schaut. Da fahren die freiwillig runter? 

So schnell wollten wir nun nicht runter und sind die Treppe nach einem Spaziergang im Wald oberhalb der Skisprungschanzen nach unten gelaufen.

Am Campingplatz machten wir es uns für den Rest des Nachmittags gemütlich bis zum Abendessen. Nach diesem sind wir für einen Spaziergang über die alte Brücke über den See gelaufen.


02.07.2018 – Oslo

Der wirklich letzte Fahrtag in Norwegen brachte uns von Lillehammer nach Oslo. Unsere Zelte schlugen wir auf dem sehr wenig besuchten Ekeberg Campingplatz auf. Ich kenne diesen Campingplatz auch ganz anders, nämlich so voll, dass sich nur noch hier und da ein Plätzchen für ein Zelt findet. Das schlechte Wetter zu Beginn unserer Reise hat wohl viele abgehalten. 

Der Ekeberg Campingplatz liegt auf einem Berg (Ekeberg) innerhalb von Oslo und grenzt an einen Park an. Über diesen erreicht man in 15 Minuten die bekannte Osloer Oper, welche einem im Fjord liegenden Eisblock nachempfunden ist.

Also lag es nah, den Rest des Tages mit einem ersten Stadtrundgang zu verbringen. Hinunter zur Oper und von dieser über die Innenstadt (Karl Johans Gate), am Schloss vorbei und am Fjord zurück, um zur alten Festung von Oslo zu kommen. Akershus Festningen kann zum Großteil betreten werden und ist gleichzeitig ein Park am Meer. 

Mehr haben wir an diesem Tag nicht erkundet. 😅 Es stand doch noch ein Einkauf für das Abendessen auf dem Rückweg an.


03.07.2018 – Oslo

Ein Besuch im Vigelandpark ist Pflicht, wenn man in Oslo ist. Wir sind jedoch nicht den kürzesten Weg dorthin gelaufen. Zuerst bogen wir am Hauptbahnhof auf einen Fußweg am Akers Elv entlang ab. Diesen liefen wir einige Zeit und sahen so das Oslo abseits der Hauptattraktionen.

Zurück am anderen Flussufer kamen wir wieder auf die Flaniermeile, auf der wir auch schon am Tag zuvor waren. In einer Seitenstraße kaufte ich mir noch eine kurze Hose, hatte ich doch keine saubere mehr dabei und es sollte ein schöner Tag werden.

Um das Schloss und einige Straßen weiter kamen wir zum Eingang des Vigelandparkes. Der Bildhauer Gustav Vigeland hat über sehr viele Jahre alle Skulpturen in diesem Park selbst angefertigt. Die Skulpturen stellen den Lebenslauf der Menschen in seinen einzelnen Phasen dar. Hauptattraktion im Park ist ein Monolith. 

Es war so angenehm an diesem Tag, dass wir uns sogar ein Eis kauften. Ich hatte mich natürlich gleich bekleckert – kein Wunder, dass ich keine saubere kurze Hose dabei hatte. 😅


04.07.2018 – Heimreise

Da war er, unser letzter Morgen in Norwegen in diesem Urlaub. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, packten wir alles in Svarta und fuhren zum Terminal für die Fähre von Oslo nach Kiel. Check-In für die Fähre war um 12:00 Uhr und noch sehr viel Zeit bis dahin. Wir waren mit bei den ersten am Terminal und konnten Svarta nach dem Check-In auf den Parkplatz abstellen. 

Von dort sind wir in einem Bogen nach Aker Brygge. Hier waren einmal die Umschlaggebäude für Waren und es ist mittlerweile ein Bezirk mit Restaurants, Geschäften, Büros und Wohnungen. Vom östlichen Rand Aker Brygges hat man einen guten Blick auf das Rathaus von Oslo. Wir suchten uns ein Café, um gemütlich Frühstücken zu können und fanden eines im inneren Bereich von Aker Brygge. 

Gesättigt sind wir zurück zum Parkplatz und konnten gleich los und Svarta in die Fähre fahren. Norwegen verabschiedeten wir mit der Fahrt durch den Oslofjord an einem sonnigen Tag.


05.07.2018 – Heimreise 

Am frühen Morgen erreichten wir ein bewölktes Kiel. So sind wir gleich von der Fähre und haben die Heimfahrt angetreten. Auf dem Weg nach Hause hielten wir an einer Raststätte und frühstückten dort bei klarem Himmel und Sonnenschein. 

Viele Stunden später waren wir wieder Zuhause von diesem Trip durch Südnorwegen.


Resümee

Norwegen, ein Land, das ich oft schon bereist habe und mich wieder erneut begeisterte. Wir waren „nur“ in Südnorwegen unterwegs und dennoch ist die gebotene Vielfalt von den Bergen (Fjell), den Fjorden und allgemein der Landschaft so groß, dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. 

Moschusochsen leben in Europa nur im Dovrefjell noch wild. Es ist toll, diese mächtigen Tiere in Freiheit erleben zu dürfen. 

Wo auch immer wir auf Wanderungen unterwegs waren, waren wir oft sehr alleine unterwegs. Oder, wie bei der Wanderung zur Trolltunga oder über den Besseggen, mit vielen anderen unterwegs und waren auch dort nicht in einem Gedränge und konnten die Natur genießen.

Wetter – ja, da zeigt sich der Norden von allen Seiten. Soviel Regen, das wir durchnässt waren und auch Sonne mit kurzer Kleidung. Alles war dabei. Also immer schön gemischt einpacken.


Infos

Die Kartendarstellungen basieren auf der Anzeige in Trailrunner Mini mit OpenStreetMaps.


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Bhutan und Kathmandu (Nepal) – März 2017

Meine erste Reise in den Himalaya sollte nach Bhutan gehen. Warum Bhutan? Von diesem Land hatte ich einiges gehört, was die Kultur und die Landschaft angeht und mich fasziniert. So ist Bhutan das einzige Land mit einem Bruttosozialglück. Im Gegensatz zu anderen Ländern steht hier nicht die Wirtschaft (Demokratien) oder Politik (Sozialistische Staaten) an ersten Stelle, sondern das Wohlbefinden der Einwohner. Aus Sicht des Umweltschutzes fällt das Land ebenfalls positiv auf, ist es doch das einzige Land mit einer negativen CO₂-Bilanz.

Unter den ganzen Angeboten, hatte ich mich für „Genussvolle Wander- und Kulturtage im buddhistischen Königreich“ des DAV entschieden, da es mir eine angenehme Mischung zwischen Aktivität und Kultur darstellte. Eine zweite Tour mit einer Kombination aus Nepal und Bhutan bot mir zu wenig Bhutan, war ansonsten dennoch interessant von der Beschreibung. Eine Gruppenreise sollte es sein, da ich nicht alleine in diesem Land mit einem Guide unterwegs sein wollte.

Ein Urlaub in Bhutan ist nicht unbedingt günstig. Zum einen muss ein Urlaub über eine offizielle Agentur erfolgen, ein bhutanesischer Guide ist Pflicht und dann gibt es noch eine Tagespauschale. 200 $ – 250 $ pro Tag je nach Saison sind abzuführen, dürfen aber u. a. mit den Übernachtungen verrechnet werden. Hierzu brauchte ich mir jedoch durch die Buchung beim DAV keine Gedanken zu machen. 

Dass nach Bhutan nur eine bestimmte Anzahl an Touristen pro Jahr einreisen dürfen, kommt aus der Anfangszeit des Tourismus in Bhutan (1970). Dies wurde 1994 aufgehoben. Die Tagespauschale jedoch gibt es seit 1970 und hat noch immer Bestand. Die Besucherzahlen aus den 70ern sind nicht so ohne weiteres mit den heutigen zu vergleichen, da die Grundlage der Zählung eine andere ist. U. a. werden auch inländische Touristen mitgezählt. 

Wie auch immer in 2017 war ich eine von 673 Besuchern aus Deutschland und eine von insgesamt fast 240.000 Besuchern. Der März erschien mir eine gute Reisezeit. Die Hauptsaison geht nicht ohne Grund von Februar bis Mai. Auch wenn die 240.000 Besucher in diesem Jahr einen neuen Höchststand bildete, so hatte ich dennoch nie das Gefühl in einer Region mit einer großen Zahl von Touristen zu sein. 

Wie immer bei Fernreisen, buche ich schon Monate im Voraus und hatte somit reichlich Zeit mich noch intensiver mit Bhutan zu beschäftigen bis es losgehen sollte. So war auch mehr als genügend Zeit vorab ein Visum für Nepal zu beantragen, um es nicht bei der Einreise noch machen zu müssen. Das Visum für Bhutan, erfolgte durch den Reiseanbieter.


26.03.2017 – Anreisetag

Meine knallig gelbe Tasche, die ich mir zur Patagonienreise kaufte, nutzte ich für diesen Urlaub. Eigentlich ein wenig zu groß, aber nicht weiter schlimm, da diese mit Riemen komprimiert werden kann. Die knallige Farbe macht es mir auf Flügen und beim Campen einfacher, da sie immer auffällt. 

So bin ich Nachmittags zum Flughafen nach Frankfurt. Dort checkte ich mich ein und bin so nur noch mit meinem Tagesrucksack langsam zu den Gates. Da noch sehr viel Zeit bis zum Abflug war, suchte ich mir ein Café in der Nähe des Gates und dort einen gemütlichen Platz auf einer gepolsterten Bank, um meinen Latte Macchiato zu trinken. Während ich dort saß, setzte sich zwei Mädels neben mich. Ich hatte ein paar Worte mitbekommen und von der Kleidung könnten sie dasselbe Ziel haben.

Es war Zeit, zum Gate zu gehen. Der erste Flug brachte mich nach Abu Dhabi, wie bei allen Flügen von Etihad. Für den weiteren Flug musste ich durch das gesamte Gebäude und dabei durch eine Kontrolle. Hinter der Kontrolle wurde ich angesprochen. Da hatte jemand den Eindruck, wir könnten dasselbe Ziel haben. Ja, hatten wir. So wurde gefühlt das Warten auf den Anschlussflug kürzer, da wir uns schon einiges zu erzählen hatten. Die fast vier Stunden in Abu Dhabi waren um, und es folgte der Weiterflug nach Kathmandu.


27.03.2017 – Kathmandu

Der Flug in Frankfurt startete um 21:45 Uhr und in Kathmandu kamen wir am nächsten Tag um 16:20 Uhr (lokale Zeit) an. Vor dem Flughafen waren einige mit Schildern der Reiseanbieter und warteten auf Ihre Gäste. Derjenige mit dem DAV-Schild war schnell ausfindig gemacht und stellte sich als Kazi vor. Wir wurden dann zu einem Kleinbus gebracht und ja, die zwei Mädels aus Frankfurt waren auch dabei.

Durch das wuselige Kathmandu mit seinem chaotischen Verkehr brachte uns der Fahrer zum Hotel Annapurna. Einchecken und dann ab auf das Zimmer. Für heute stand nur noch ein gemeinsames Abendessen mit Kennenlernen der Gruppe an. 

Zuvor wollte ich mir noch die Beine vertreten, es war jedoch schon dunkel und so bin ich nur im Hotelhof bis zur Straße. Dort waren mehrere Personen im Halbdunkel, da nichts wirklich besonders gut beleuchtet war. Also lieber zurück. So ganz geheuer war mir das nicht.

Abends trafen wir uns dann im Hotel zum gemeinsamen Abendessen. Es waren ein paar vom selben Flug, ein paar aus München und drei, die schon etwas vorher angereist waren.

So ging der erste Tag in Nepal nach nur wenigen Stunden zu Ende, ohne wirklich etwas von Nepal gesehen zu haben. Nicht so tragisch, das Ziel war ja auch Bhutan.


Da die Reise nach Bhutan mit zwei Tagen Kathmandu verband, trennt sich die Beschreibung hier.


07.04. – 08.04.2017 – Heimreise

Am späteren Nachmittag sind wir mit dem Bus vom Hotel zum Flughafen gebracht worden. Dort bekamen wir vor dem Eingang von Kazi Schals zum Abschied umgehängt. Ab hier waren wir auf uns gestellt. 

Einchecken für einen Flug ist nichts Neues und verlief ohne Probleme. Lediglich der rote Aufkleber mit der Aufschrift „Hot Transfer“ machte etwas stutzig. Der Grund war die Umsteigezeit in Abu Dhabi. Dort sind wir aus dem Flugzeug, zügig durch den Flughafen zum Gate für den Anschlussflug, der nicht lange auf sich warten ließ.

Um 21:00 Uhr in Kathmandu gestartet, kam ich um kurz nach 7:00 Uhr in Frankfurt an. Mein Gepäck hatte es in den Anschlussflieger geschafft und war bei den ersten, die auf dem Gepäckband landeten. Mit dem Gepäck hieß es noch zum Auto zu kommen und nach Hause zu fahren. Am frühen Vormittag war ich damit nach zwei erlebnisreichen Wochen wieder Zuhause.


Resümee

Die Entscheidung gegen die kombinierte Reise mit Nepal und Bhutan und damit für die Reise nur nach Bhutan war ich im Nachhinein sehr zufrieden. In der Kombination wären es mir vermutlich zu wenige Tage in Bhutan gewesen.

Mal abgesehen von dem Durchfall mit Übergeben und dem damit verbundenen Tag im Ressort, war das Essen immer gut. Die Versorgung mit Wasser im Bus war ebenfalls gut und erleichterte die Organisation von Wasser für die Touren. 

Wer viel trinkt, muss auch regelmäßig auf Toilette. In den Ressorts und Restaurants waren dies normale Toiletten. Unterwegs, in Schulen, Klosteranlagen usw. waren es oft nur längliche Keramikvertiefungen. Anfangs mit einem Na ja, hat sich herausgestellt, dass dies sehr angenehm ist, da man so am wenigsten Körperkontakt mit der Toilette hat. Kam jemand von uns von der Toilette mit dem Kommentar „Basic“, so war uns klar, was gemeint war.

In den ländlichen Regionen, wie auch in der Hauptstadt Bhutans trugen fast alle traditionelle Kleidung und bewahrten somit ein Flair, dass die westliche Kultur diese vor Ort noch nicht überrannt hat. Im Gegenteil war es sogar so, dass Bhutanesen andere aus dem Land eher abschätzig würdigten.

Kathmandu war dagegen ein Kontrast, der nicht stärker hätte sein können. Laut, hektisch und vom Verkehr einfach irre. Die religiösen Stätten und Plätze um diese waren wie eine Oase. Nicht ganz so laut, keine Hektik und meist kein Verkehr in der Nähe.


Lektüre

Zur Einstimmung, Vorbereitung und auch aus Interesse an Land und Kultur hatte ich mich nach der Buchung der Reise auf die Suche nach einem Buch zu Bhutan begeben, das Informationen zu Land und Kultur bietet. Viele Bücher dazu gab es nicht. So hatte ich mir einige angesehen in einem Buchladen, die in die Auswahl fielen.

Titel: Bhutan
Ausgabe: 12. Auflage von 2015
ISBN 978-3-86108-810-3
Autorin: Françoise Pommaret
Verlag: Edition Temmen


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Kathmandu – Nepal – März 2017

06.04.2017 – Kathmandu

Der Flug von Paro (Bhutan) nach Kathmandu (Nepal) war kurz und ruhig. In Kathmandu liefen wir zur Gepäckausgabe und ich wartete auf meine knallig gelbe Tasche. Dann kam eine gelbe Tasche wie meine, nur nicht ganz so abgenutzt. Und noch eine und noch eine und noch eine und ……  Da war eine Reisegruppe mit uns angekommen und alle hatten dieselbe gelbe Tasche wie ich. 🙃 Kam mir bis zu diesem Tag noch nie vor! Meine Tasche war mitten unter den vielen gelben und für mich zum Glück eindeutig zu erkennen, da sie im Gegensatz zu den anderen bereits Streifen und Schrammen hatte.

Mit dem Gepäck folgten wir Kazi aus dem Flughafen zu einem Kleinbus, der uns zum Hotel Annapurna bringen sollte. Wie laut und wuselig war es hier! Nach den ruhigen Tagen in Bhutan war alles wie ein wildes Durcheinander und hektisch unterwegs. Das mehr oder weniger häufige Hupen machte es nicht besser.

Im Hotel konnten wir direkt einchecken. Wir hatten Zeit uns frisch zu machen und da es Mittagszeit war, sollte es in das Dechenling Garden Restaurant gehen. Wir trafen dazu in der Lobby. Mit Kazi voran liefen wir die Straße bis zum nächsten Zebrastreifen. Eine vierspurige Straße mit dem chaotischen Verkehr Kathmandus und da sollte es rübergehen? Kazi erklärte uns dazu die Grundregel: Eine Lücke suchen und dann gleichmäßig, geradeaus ohne stocken einfach laufen. Wir waren sehr skeptisch, aber das funktioniert tatsächlich. Durch die gleichmäßige Geschwindigkeit weiß jeder, wie er uns einzuschätzen hat und reagiert entsprechend. Im Dechenling war es im Garten ruhig und grün. Die Pflanzen spendeten zudem etwas Schatten, vor allem auch Frischluft.

Mit Kazi als Guide fuhren wir nach dem Essen in einen anderen Ortsteil von Kathmandu und wurden an einer großen staubigen Straße herausgelassen. Hier soll eine Stupa sein? Kazi zeigte uns den Weg entlang der Straße, bis zu einer schmalen Seitenstraße. Ah, da geht’s lang. Ab hier wurde es ruhiger, bis nichts mehr vom Straßenlärm wahrzunehmen war. Wir waren angekommen und blickten auf die Boudhanath Stupa.

Eine wirklich große Menge an Gläubigen umrundete die Stupa auf mehreren Ebenen. Buddhisten und Hindus nebeneinander. 

Wir vereinbarten einen Treffpunkt und erkundeten unabhängig die Stupa und die Läden in den Gebäuden drumherum. Vor der Stupa war eine große Schale mit Weihräuchern und verteilte einen intensiven Geruch. An einer anderen Stelle saßen Mönche um einen großen Haufen von Gaben, beteten und spielten auf ihren Instrumenten.

Hier und da gab es Durchgänge an der Mauer der Stupa, die zu Treppen führten, um auf die zwei höher liegenden Ebenen zu gelangen. Das nutzte ich, um die Menge von oben zu betrachten und auch dort die Stupa zu umrunden.

So langsam hieß es zum Treffpunkt zu gehen. Dort warteten schon welche aus der Gruppe und schauten beim Händler, vor dem wir uns trafen, was dieser anbot. Gebetsfahnen wurden von mehreren dort als Andenken gekauft. Auch ich hatte hier welche gefunden.

Mit der gesamten Gruppe liefen wir drei Häuser weiter und zu einem Eingang mit dem Hinweis auf ein Restaurant. Das Restaurant befindet sich auf den zwei obersten Ebenen und mit dem Hauptbereich auf einer abgestuften Dachterrasse. Von oben hatte die kreisende Menge eine beruhigende Wirkung. 

Mit der hereinbrechenden Nacht wurden die Lichter eingeschaltet und erleuchteten die Stupa.

Zurück am Hotel bin ich dann noch eine kleine Runde die Durban Marg, die Straße vor dem Hotel gelaufen. Direkt auf das Zimmer wollte ich noch nicht und bin daher zum Pool, um zu sehen, ob sich dort jemand aus der Gruppe befindet. Ja, es waren einige dort und ich gesellte mich zu ihnen für einen Schlummertrunk, um den Tag abzuschließen. Everest Bier in ungewohnten 650ml Flaschen. Da macht sich immer noch der britische Einfluss aus der Kolonialzeit bemerkbar.


07.04.2017 – Kathmandu

Früh war ich an diesem Tag wach und hatte schon meine Sachen gepackt, soweit ich konnte. Bis zum Frühstück war es noch reichlich Zeit und ich entschloss mich daher zu einem Spaziergang in Hotelnähe. Auf der fast noch leeren Durban Marg kamen mir zwei freundliche Jogger entgegen. Ansonsten war alles noch sehr ruhig und die meisten Geschäfte waren noch geschlossen.

Im Nebengebäude des Hotels, in einem großen Raum mit hohen Fenstern, wurde gefrühstückt. Nach dem Frühstück wurden die letzten Sachen gepackt. Der Tag stand zu freien Verfügung, Kazi hatte uns für diesen Tag eine Stadttour angeboten, welche wir angenommen hatte. Daher checkte ich aus und brachte mein Gepäck zum Sammelpunkt in der Lobby.

Abermals trafen wir uns in der Lobby, um dann gemeinsam im Kleinbus in den Westen von Kathmandu zu fahren. Swayambhunath, der Affentempel, ist hier. Dazu wurden wir am Fuß des Berges, auf dem die Tempelanlage steht, herausgelassen.

Am Fuß des Berges geht es über Treppen auf mehrere kleinere und größere Ebenen. Schon hier waren Affen zu sehen. Kazi warnte uns zuvor, vor den Affen aufzupassen. Es sind wilde Tiere, an den Menschen gewöhnt, aber immer noch wild.

Es waren am frühen Morgen noch nicht so viele auf dem Weg zum Tempel und wir konnten uns in aller Ruhe umsehen und die nach den Plätzen kommende lange Treppe gemütlich nach oben laufen. Uns begegneten auf dem Weg nach oben Touristen, Einheimische in Alltagskleidung und manchmal auch herausgeputzte Personen.

Oben angekommen, standen wir vor der zentralen Stupa der Tempelanlage. Um diese herum gab es mehrere kleinere Stupas und andere religiöse Bauten. Durch das verheerende Erdbeben von 2015 waren einige Gebäude beschädigt worden und noch nicht wieder komplett aufgebaut gewesen. Daher lag hier und da noch Baumaterial oder Schutt.

Um die Stupa und den kleineren Plätzen herum waren auch Händler, die Waren feil boten.

Von diesem Hauptpunkt der Tempelanlage geht ein Weg über eine Senke zu einem weiteren, viel kleineren Platz, auf dem ebenfalls zentral eine Stupa steht. Hier waren Unmengen von Gebetsfahnen von dieser zu den umliegenden Bäumen gespannt. Schon auf dem Weg zu diesem Platz waren Gebetsfahnen über unseren Köpfen zwischen den Bäumen zu sehen gewesen.

Hinter dem zweiten Platz sind wir noch ein paar Treppen heruntergelaufen, um dann an einem Platz vom Kleinbus aufgesammelt zu werden. Wir fuhren nun in einen weiteren Ortsteil von Kathmandu, nach Paten.

Auf dem Weg nach Patan lief mitten auf einer mehrspurigen Straße eine Kuh. Alle, wirklich alle fuhren um diese Kuh mit Abstand, als wäre es das Normalste in der Welt. Kein Gehupe oder ähnliches. Chaotischer Verkehr und dann doch irgendwie koordiniert.

Direkt vor dem zentralen Platz von Paten, dem Patan Durbar Square wurden wir aus dem Bus gelassen. Kazi kaufte für uns die Tickets, wie schon am Affentempel. Wir vereinbarten einen Treffpunkt und zogen dann vereinzelt zur Erkundung los. Miri und ich sind gemütlich über den Hauptplatz und in Gebäude, Gebäudeanlagen am und um den Platz gelaufen. Hier waren ebenfalls noch größere Berge von Schutt und Backsteinen. Einerseits durch Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben, andererseits Baumaterial zum Wiederaufbau.

Der zentrale Platz von Paten ist der Religion gewidmet, was nicht zu übersehen ist. Auch hier wieder vieles aus beiden Hauptreligionen Nepals.

Vom Sammelpunkt sind wir über mehrere Seitenstraßen zu einer kurzen Sackgasse. Am Ende dieser Sackgasse ist der Eingang zum Hiranya Varna Mahavihar. Der goldene Tempel ist eindeutig als Hinduistischer Tempel zu erkennen. Der Tempel ist um einen Innenhof mit einem zentralen Gebäude. Wenn man es nicht weiß, würde man an diesem Tempel vorbeilaufen ohne zu registrieren, dass es ihn gibt, so versteckt ist er.

Der Abschluss unserer Erkundung von Kathmandu war ein zügiger Lauf durch die Freak Road (Titelbild) und deren Nebenstraßen. Kazi wollte zuerst nicht, hat auf unsere Bitte dann jedoch zugestimmt. Staubig ist es, mit den vielen zur Straße offenen Läden durchaus mit bunten Orten im grauen Gesamtbild.

Somit war unsere Tour durch Kathmandu zu Ende und es ging zurück in das Hotel.

Im Hotel hatte ich aus meiner Tasche die oben liegende Kleidung genommen und bin damit zu den Umkleiden am Pool. Dort konnte ich duschen und frische Kleidung für den Rückflug anziehen. Kathmandu ist, gerade an sonnigen Tagen, sehr trocken und staubig. Entsprechend sah meine Kleidung nach diesem Tag aus.

Geduscht und mit frischer Kleidung fühlte ich mich für den Heimflug wohler, zu dem es bald gehen sollte.


Impressionen

Ein paar Bilder, von dem, was wir auf unseren Wegen durch Kathmandu alles gesehen haben. Händler mit Bananen sahen wir sehr viele. Manche mit festen Ständen, manche auf Fahrrädern.

Ein paar Eindrücke vom Verkehr in Kathmandu.

Die Herausforderung stellt sich, sobald man eine Straße überqueren möchte. Zebrastreifen gibt es, es sind Markierungen, die nicht wirklich beachtet werden. Eine die Lücke im Verkehr suchen und dann gleichmäßig, ohne zu Stöcken über die Straße gehen. Durch das gleichmäßig Tempo ist man für andere einschätzbar und es wird ohne Murren gestoppt. Das funktionierte in der Gruppe, wie auch alleine bei meinen Spaziergängen.

Bhutan – Genussvolle Wander- und Kulturtage

28.03.2017 – Flug nach Bhutan 

Raus aus dem Bett und packen. Der Kleinbus wartete bereits vor dem Hotel Annapurna in Kathmandu auf uns. Vorher gab es vom Hotel noch ein Frühstückspaket für jeden. So sind wir früh morgens durch Kathmandu an den Flughafen gefahren worden.

Unser Flieger der Drukair sollte um 9:30 Uhr abfliegen. Wir waren sehr früh im Flughafen und durch die erste Kontrolle. Bei dieser Reise des DAV’s war zum ersten Mal ein nepalesischer Guide dabei. Kazi, ein Sherpa war unser erfahrener Guide und freute sich genauso wie wir auf die Reise. Es war sein erster Besuch in Bhutan und das, obwohl er mit einer Bhutanesin verheiratet ist, wie er uns verriet. 

Kazi erhielt sogar ein Ticket für die erste Klasse und kam damit direkt zu mir und bot an, mit mir zu tauschen. Das nahm ich gerne an, würde ich so doch mehr Platz für meine Beine haben.

Jetzt hieß es für uns vor der Sicherheitskontrolle im Wartebereich unser Frühstück zu uns zu nehmen. Es war mehr wie genug in den Frühstückspaketen. Dennoch war ich neugierig und bin in den Wartebereich für die erste Klasse und hatte mir dort einen Kaffee genommen. Mit diesem bin ich zurück, da ich es nicht gut fand in diesem Bereich, abseits der Gruppe zu warten. 

Hm, in meiner Trinkflasche war Wasser und mir war klar, dass ich sie nicht leer trinken würde. Vor der Sicherheitsprüfung war gerade keiner und so nahm ich die Gelegenheit wahr und bin dort hingelaufen und hatte gefragt, ob es ein Problem darstellen würde, wenn noch etwas Wasser in der Trinkflasche wäre. Nein, kein Problem. Allerdings wollten die Damen noch ein Foto zusammen mit mir. Haben Sie bekommen. Es kommt nicht oft vor, dass eine Frau über 2 Meter vorbeikommt. 😊

Als wir mit dem Frühstück fertig waren, sind wir zur Sicherheitskontrolle und dann weiter zum Gate. Ich hatte einen Platz in der ersten Reihe und auch noch alleine auf dieser Seite. Vor mir war soviel Platz, dass ich bequem meinen Rucksack dort vor mir abstellen konnte. Kurz nach dem Start bekamen wir eine Kleinigkeit zu trinken und ein gut gewürztes Sandwich. 

Wir hatten während des Fluges bestes Wetter und eine tolle Sicht auf die Berge des Himalayas. Nur waren die hohen Berge auf der anderen Seite! Dort saß ein Bhutanese in traditioneller Kleidung und fotografierte mit seinem Smartphone. Er erkannte, dass ich gerne von seiner Seite ein paar Bilder machen möchte und bot mir den Platz vor sich an. Sehr freundlich.

Es kam der Anflug auf Paro und die Anschnallpflicht. Paro liegt auf rund 2200 Meter, der Anflug erfolgt jedoch durch ein Tal, vorbei an Bergen, die bis zu 5500 Meter hoch sind. Im Flugzeug fühlte sich das relativ normal an, lediglich die Schwenks, um dem Tal zu folgen waren deutlicher. Gerade aus den Fenstern hatte man teilweise das Gefühl, direkt auf derselben Ebene in die Wohnungen schauen zu können. Zum Schluss folgte noch eine rechts, links Kombination bevor es runter zur Landebahn ging.

Angekommen auf der Halteposition kamen direkt zwei Bhutanesen in schlichter Tracht und wollten dem Bhutanesen vorne die Tasche abnehmen. Die wollte diese jedoch selbst tragen. So sind die drei vorneweg und wir mussten alle warten bis sie unten waren. Danach kam ich und sah von oben schon einen roten Teppich. Auf Nachfrage bei einem Bhutanesen auf dem Flugfeld wurde mir gesagt, dass es ein Minister sei.

Der Flughafen ist überschaubar und so waren wir mit unserem Gepäck bald vor dem Gebäude. Dort wartete unser bhutanesicher Guide und ein Fahrer auf uns. Zur Begrüßung bekamen wir einen Schal (Khata). Uns wurde erklärt, dass dieser Glück bringt, wenn er allen fünf Elementen begegnet. Die meisten ergeben sich von alleine, lediglich Wasser nicht, da es nicht regnete. So war es sozusagen Pflicht den Schal umgehängt zu lassen bis wir den ersten Fluss überquerten.

Unsere Unterkunft, das Paro Kichu Ressort liegt etwas außerhalb und auf dem Weg dorthin überquerten wir einen Fluss und begegneten somit dem letzen Element. Auf der Fahrt konnten wir bereits einen Blick auf das Paro Dzong (Kloster) erhaschen.

Im Ressort bezogen wir unsere Zimmer und machten uns fertig für eine erste Tour um das Dorf. Wir liefen auf einfachen, größtenteils fest getretenen Böden durch das Dorf und die angrenzenden Felder. Alles erschien so einfach und friedlich.

Ein kleiner Platz diente den Bhutanesen für eine einfach Variante des Nationalsports. Nicht mit Pfeil und Bogen, sondern mit Wurfpfeilen. Das war gar nicht so einfach, wie wir selbst testen konnten.

Auf dem Rundweg kamen wir auch an einem Platz vorbei, an dem der Nationalsport ausgeübt wurde. Zwei Gruppen mit Bögen versuchten abwechselnd die Zielscheibe der Gegner zu treffen. Dabei wurde vor jedem Schuss von den Gegnern ein Spruch in einer Art Gesang mit Tanzbewegung vorgetragen.

Wir durften sogar dorthin und wenn wir auf der gegnerischen Seite waren, natürlich hinter eine Mauer. Unglaublich, dass immer wieder die Zielscheibe getroffen wurde. Diese ist traditionell in einer Distanz von 145 Meter entfernt. Zum Vergleich bei internationalen Wettkämpfen sind die Zielscheiben zwischen 18 und 70 Meter entfernt.

Kurz vor dem Ressort begegneten wir noch einer Gruppe von Schülerinnen auf dem Heimweg. Was uns auf dieser Rund schon aufgefallen ist, ist das fast alle traditionell gekleidet waren. (Abgesehen von den Schuhen)

Im Ressort angekommen wurden wir mit Tee begrüßt, dazu wurde uns starker schwarzer Tee und Milch gereicht. So unterhielten wir uns noch einige Zeit im Freien, bevor wir nach und nach in unsere Zimmer verschwanden.

Am Abend gab es ein gemeinsames Essen im Ressort, in dem nur wenige andere Gäste außer uns waren. Ganz alleine waren wir nicht und fanden uns nach dem Essen in der Lobby auf den Sofas und Sessel wieder. Der alte Inhaber der Agentur, über die die Reise vor Ort organisiert war, kam im Ressort vorbei und wir hatten die Gelegenheit uns mit ihm zu unterhalten. So bekamen wir einen angenehmen Einblick zum Land aus seiner Sicht.


29.03.2017 – Taktsang

Beim Frühstück waren wir alle schon gespannt auf die Tour des Tages. Ziel war mit das bekannteste Kloster Bhutans – Taktsang, im deutschen Tigernest genannt. Nach dem Frühstück packten wir unsere Tagesruckksäcke und wurden dann fast an das Ende des Paro Tals gefahren. 

Es war ein größerer Parkplatz, der zum Glück noch sehr leer war, an dem wir hielten. Von hier ging es durch eine Gasse mit Läden auf beiden Seite. Nur wenige Meter lang, jedoch der Hauptweg zum Startpunkt der Wanderung. Auf einer Karte findet man diesen Punkt unter der Bezeichnung „Taktsang Trail Starting Point“. Der Startpunkt ist eher eine Fläche mit vielen kleinen Wegen, die zu einem Hauptweg führen. Ähnlich einem Flussdelta. 

Vom Startpunkt sind wir kurz danach in einen Wald und bald auf ein erstes Gebäude an einem Bachlauf gestoßen. Es befand sich eine Gebetstrommel im Inneren, welche durch den Bach in Bewegung gehalten wurde. Der Weg führte stetig in Serpentinen nach oben. Zweimal konnten wir dabei in der Ferne unser Ziel schon sehen. Immer wieder gab es Stellen, an denen Gebetsmühlen standen, meist aber auch nur Gebetsfahnen, die sich im Wind bewegten.

So ging es weiter und weiter, bis wir fast auf derselben Höhe wie das Kloster waren. Zum Greifen nahe, und dennoch weit entfernt, da uns ein Bergeinschnitt trennte. Diesem Einschnitt folgend führte der Weg uns wieder nach unten, bis es am Ende des Einschnittes wieder nach oben zum Kloster ging. 

Am Fuß des Klosters hieß es alle Sachen ablegen bzw. denen geben, die dort blieben. Unserem Fahrer z. B. In das Kloster darf man nur ohne Fotoapparat, Videokamera oder Smartphone. Bilder der heiligen Stätte würden etwas von seiner Energie nehmen und das wolle man verhindern.

Das Kloster selbst verteilt sich über mehrere Ebenen und die Gebäudeteile verbinden sich über Höfe und kleine Wege. Teils auch durch Gebäude hindurch. Die Menge an Touristen hielt sich in Grenzen und es verteilte sich über das Kloster.

Zurück ging es denselben Weg, den wir zum Kloster gingen. Auf halber Strecke machten wir halt und kehrten in eine Alm zum Mittagessen ein. Ein größeres Buffet war in der Mitte des Raumes und bot reichlich Auswahl an. 

Auf dem weiteren Weg kamen wir auch wieder an der großen Gebetsmühle mit den Fahnen vorbei. Kazi ließ es sich nicht nehmen und nahm dort für ein Bild Platz.

Zurück am Ressort, wurden wir wieder mit Tee begrüßt. 

Da es noch lange bis zum Abendessen war, sind Miri und ich noch eine kleine Runde in der Nähe des Ressorts gelaufen.

Das Abendessen war wieder lecker und reichlich. Der bhutanesiche Guide und der Fahrer hatten uns bis zum Ressort gebracht und wie am Vortag waren sie danach verschwunden. Kazi jedoch kennt das europäische Verhalten und aß mit uns zu Abend. Das war auch gut, konnten wir so einige Fragen zum Land und zur Kultur stellen, die sich aus den Gegebenheiten des Tages ergaben.

Gute Nacht hieß es danach…


30.03.2017 – Paro – Klöster und Burg

Die Nacht war nicht erfreulich. 😖 Mitten in der Nacht bin ich mit Übelkeit aufgewacht und kurz danach war ich im Bad. Durchfall und Erbrechen. Die Tabletten, die ich nahm, zeigten zumindest am Morgen ihre Wirkung und so konnte ich zum Frühstück in das Haupthaus – allerdings deutlich geschwächt. Ein paar hatten nur mit Übelkeit zu kämpfen, ein paar aus der Gruppe irgendwo zwischen diesen und mir. Vermutlich war es das Mittagessen auf der Alm – zumindest waren wir alle dieser Meinung.

Das Frühstück bestand bei mir aus einem Tee und einer Scheibe Toast. Mehr ging nicht. Daher entschloss ich mich an diesem Tag im Ressort zu bleiben. Bevor alle anderen zur Erkundung von Paro und dem dortigen Dzong loszogen, organisierte Kazi für mich noch ein Tablett mit Bananen und eine Kanne Tee.

Ein oder zwei Stunden später kam einer aus der Gruppe früher zurück. Ihm war nicht gut und er wollte daher ebenfalls den Rest des Tages im Ressort bleiben. Gegen Mittag hatte ich mich auf die Terrasse vor dem Zimmer gesetzt und es mir in der Sonne gemütlich gemacht. Die Übelkeit war weg und so langsam erholte ich mich. Die Elektrolyte, die ich von einer Mitreisenden bekam, haben bestimmt dazu beigetragen.

Zum Tee am Nachmittag kam ich zur Runde dazu und das Abendessen war ebenfalls kein Problem mehr. Von den anderen bekam ich während des Tees am Nachmittag und auch Abends zumindest erzählt wie der Tag in Paro war.

Die folgende Nacht war ruhig und erholsam.


31.03.2017 – Haa Tal

Der Wechsel zur nächsten Unterkunft stand an. Mir ging es bereits besser und das Abendessen sowie das Frühstück haben mich gestärkt. Alles war gepackt und die Taschen brauchten wir nur vor die Zimmer zu stellen. Die Guides und Angestellten des Ressorts trugen diese zum Kleinbus. Auf dem Dach befand sich der Fahrer, der die Taschen dort gut sicherte und anschließend mit einer Plane abdeckte.

Wir fuhren nicht weit, genau genommen nur bis zum naheliegenden nächsten Ort. Dort ist ein Kloster, an dem Miri und ich bei unserem Spaziergang vor zwei Tagen bereits vorbei kamen und das unser heutiges erstes Ziel ist. In der Früh war es sehr friedlich hier. Zwei ältere Menschen liefen um das Kloster und drehten dabei die Gebetsmühlen.

Die Straße, die Anfangs noch geteert war, wechselte zu einer Schotterstraße je höher wir fuhren und je näher wir dem Chele La kamen – dem Chele Pass auf 3780 Metern. Auf unserer Fahrt bergauf stoppten wir an einer Stelle mit vielen Fahnen, an der wir eine Pause machten. Der Platz mit den Fahnen ist ein Friedhof. Begraben in der Erde wird hier keiner, es ist symbolisch. Traditionell ist die Himmelsbestattung in Bhutan

Bei der weiteren Fahrt kamen an einer Yak Herde vorbei und hielten dort. Ein Kamerateam einer lokalen Fernsehstation interviewte zwei Herren, die in einem Zusammenhang mit der Yak Herde standen. Die Yaks sollten geschlachtet werden und wurden durch abgekauft gerettet und dürfen nun ihr Leben bis zu einem natürlichen Tot in den Bergen verbringen.

Der Chele La ist der höchste befahrbare Punkt in Bhutan mit 3988 Meter. Genau hier ließ uns der Fahrer mit unseren Tagesrucksäcken für eine Wanderung aus dem Bus. Wir sind zuerst entgegen des Wanderweges auf den nahe gelegenen Hügel, an dem sehr viele Gebetsfahnen wehten und der den Gipfel darstellte. Hier waren wir somit auf über 4000 Metern. Bei recht gutem Wetter hatten wir eine schöne Weitsicht auf den Himalaya.

Für die Wanderung mussten wir zuerst zurück zum Pass und danach auf einem schmalen Pfad leicht bergab. In den Nächten zuvor hatte es geschneit bzw. war Frost hier oben. Auf den offenen Flächen war kein Schnee mehr zu sehen, in einem Wald aus Magnolienbäumen mussten wir allerdings aufpassen das wir auf dem Schnee nicht ausrutschten. Dadurch, das es noch nicht so warm war, waren an den Magnolienbäumen nur Knospen und noch keine offenen Blüten zu sehen. Das muss toll sein, wenn hier alles blüht.

Der Weg verlief tendenziell bergab, vor der Keyla Gompa, unserem Wanderziel allerdings wieder bergauf. Hier brauchte ich ein paar kurze Pausen. Ich war wohl doch noch ein bisschen geschwächt vom Vortag.

Die Keyla Gompa ist ein Nonnenkloster, das an einem Berghang vor einer Steilwand gebaut wurde. Im Klosterhof legten wir eine Pause ein und hatte so die Möglichkeit einzeln oder in kleinen Grüppchen das Kloster zu erkunden.

Vom Kloster liefen wir nicht lange und erreichten unseren Bus, der wartete. Es folgte eine fahrt auf einer abenteuerlichen Piste zur Straße hinunter in das Haa Tal.

Im Tal angekommen machten wir einen Stopp im ersten Ort um uns dort umzusehen und die Beine zu vertreten. Da es Mittagszeit war, war es ebenso der Stopp für das Mittagsessen.

Die weißen Bällchen auf dem ersten Bild sind getrocknete Yak Käse.

Ein weitere, kurze Fahrt brachte uns in den letzten Ort im Haa Tal und dort in die Nähe der Lechuna Heritage Lodge – ein altes umgebautes Bauerngehöft. Dieses liegt an einem schmalen Weg und so waren die letzten Meter von der Straße zu Fuß zurück zu legen. Das Gepäck wurde uns in den Eingangsraum der Lodge gebracht, während wir mit einem Tee begrüßt wurden.

Ein Spaziergang im Ort nach dem Abendessen führte Miri und mich zu einem Bachlauf und einer vom Wasser angetriebenen Gebetsmühle. Das Wasser und die Gebetsmühle in der Dämmerung hatten eine beruhigende Wirkung.


01.04.2017 – Haa Tal

Es hatte über Nacht geregnet und noch immer hingen die Wolken ziemlich tief im Haa Tal. Dennoch hielt uns das nicht ab an diesem Tag bei leichtem Nieselregen eine Wanderung zu wagen.

So packten wir unsere Tagesrucksäcke und wurden zuerst durch das Dorf geführt. Unser bhutanesicher Guide kommt aus diesem Dorf und so führte er uns auch an seinem Haus vorbei. Hier und da hörte man Handwerker, auf der Straße konnten wir zusehen, wie Frauen die gemolkene Milch in große Kannen für den weiteren Transport umfüllten. Auf kleinen Zwischenwegen begegneten wir Frauen, die etwas in Säcken transportierten und diese Art des Transportes als völlig normal ansahen. 

Bei dem Bau eines Hauses wurden die Balken auch vor Ort gesägt. Kazi fand das sehr interessant und fragte ob er auch mal dürfe. (Im Hintergrund ist unser bhutanischer Guide zu sehen.)

Das hier noch ein Landleben stattfindet, war gut zu sehen. Holz für den Winter wurde gestapelt und bildete gleichzeitig eine Mauer. Vor und um Gebäude waren Felder für den Ackerbau. So früh im Jahr, noch karg, vereinzelt waren immerhin schon erste Arbeiten auf den Felder zu erkennen.

Wir kamen zum Ortsrand und folgten einem Pfad, der uns zu einer Hängebrücke über den Fluss führte. Über diese liefen wir und kamen so zu einer Schule. Es war Pause und die Schüler*innen vertrieben sich die Zeit im Freien. Bei dem trostlosen Wetter waren wir für diese wohl eine willkommene abwechseln. Der Zaun um das Gelände soll Wildtiere abhalten, die in dieser entlegenen Gegend auch in die Dörfer kommen.

Von hier führte uns der Guide zu einem Kloster, an dem wir unseren Fahrer trafen, der sich netterweise für ein Bild zur Verfügung stellte. Er kam mit dem Bus und brachte uns nach der Klosterbesichtigung zurück zur Lodge.

Ea war noch früh am Tag und nach dem Mittagessen experimentierte ich mit der Kamera im Haus und außerhalb. Das alte Bauernhaus hatte für jeden ein Zimmer; das Bad war ein Gemeinschaftsbad. Die Holzböden knarrten hier und da und die Räume waren alle im Halbdunkel. Der Essensraum war in einem gegenüberliegenden Gebäudeteil und durch einen Hof mit Wiese getrennt. Irgendwie heimelig und so fühlte wir uns sehr wohl.

Es regnete am Vormittag immer wieder leicht und so war die Frage, was mit dem restlichen Nachmittag zu machen ist. Eine kleine Gruppe mit Kazi entschloß sich dennoch noch einmal los zu ziehen. Klar war ich dabei. 🙂

Über schmale Wege brachte uns Kazi zum Ortsrand und von dort immer am Fluß entlang aufwärts. Die Wege waren zwar aufgeweicht, uns störte dies jedoch nicht. Wir schauten immer wieder, wie wir auf die andere Flussseite gelangen könnten um dort zurück zu laufen. Da entdeckten wir eine “Brücke”. Wir waren ziemlich skeptisch. Kazi prüfte die Brücke und lief mit einem aufgespannten Schirm in einer Hand über diese. Auf der andern Seite angelangt meiner er, wir sollten in der Mitte etwas schneller laufen. So liefen wir einzeln über die Brücke und in der Mitte schneller. Das war nötig, da sich die Bretter nach unten bogen und somit im Wasser verschwanden. Wir kamen alle trocken auf der andern Seite an. 😀

Auf dieser Flussseite war anfangs noch ein Weg zu erkennen, der sich dann im Flussbett verlief. Wie weiter? Wir folgten abermals Kazi quer durch das Gestrüpp einen Hang hinauf. Von oben kam von ihm die Aussage hier wäre eine Autobahn. Die Autobahn entpuppte sich als ein schmaler Pfad. Immerhin, ein Pfad. Dieser brachte uns zum Ort und über eine Schleife zur Lodge.

In der Lodge duschte ich mich und gesellte mich anschließend zu denen, die in einem Zwischenraum schon saßen und Tee tranken. So unterhielten wir uns über das erlebte auf dieser und auf anderen Reisen und warteten bis zum Abendessen.

Es gab Gemüse im Sud mit Reis. Dazu bekamen wir noch Fleisch, soweit gewünscht wurde.


02.04.2017 – Punakha

Der Tag begrüßt uns mit Sonne und so saßen wir fröhlich gelaunt beim Frühstück zusammen. Heute war es wieder soweit weiter zu ziehen. Also Stand nach dem Frühstück das packen an. 190 Kilometer Busfahrt bis zur ehemaligen Hauptstadt Punakha und noch ein Stückchen weiter sollten es sein.

Die Fahrt wurde unterbrochen am Hauptkreuzungspunkt, an dem die Straße aus dem Haa Tal, aus dem wir kamen und der Straße von Paro auf die Straße nach Thimphu treffen. Die Beine vertreten….

Bhutan ist zwar mittlerweile keine Monarchie mehr, das Königspaar wird jedoch immer noch sehr verehrt, wie an dem Plakat zu erkennen ist. Bis zur Hauptstadt Thimphu waren es noch reichlich Kilometer von hier. Nun auf einer gut ausgebauten Straße und somit schneller zurückgelegt. 

Mitten in Thimphu ist ein Kreisel mit einer Verkehrsrefelung.

Die ist die einzige Kreuzung in Bhutan mit einer Verkehrsregelung. Eine Ampel gibt es im ganzen Land nicht!

In Thimphu waren wir zur Mittagszeit angekommen und so waren wir hier in einer Seitenstraße in einem Restaurant. Von der Straße war nur ein Schild und ein unscheinbarer Eingang tz sehen. Das Restaurant selbst war im ersten Stock. Ein langer Tisch, an dem wir alle Platz hatten war bereits gedeckt. Wir waren auf über 2300 Meter und die Sonne brachte eine angenehme Wärme. Beim Essen war die leichte Kühlung durch die Klimaanlage dennoch angenehm.

Mehr als angenehm, denn ich war so wagemutig und hatte bei dem Buffet Ema Datshi gesehen und mir einen Löffel voll auf den Teller genommen. Ema Datshi ist das Nationalgericht aus einer Yak Käse-Sahnesoße mit Chillis. 🔥 Es waren in der Soße seeeeehr viele grüne Chillis – Chilli ist in Bhutan eher ein Gemüse, daher die Menge. Der Löffel voll zusammen mit Reis hat dann auch mehr als genügt. Die Soße alleine hatte einen interessanten Geschmack, durch die Schärfe mit den Chillis war das an der Grenze dessen, was ich vertrage. Selbst Kazi, der scharfes Essen gewohnt ist, meinte das es scharf wäre.

Um Punakha zu erreichen mussten wir von Thimphu über einen Pass, den Dochu La. Das besondere an diesem Pass sind die 108 Chörten, die nicht zu übersehen sind. Apropos sehen. Von hier gab es eine wolkenverhangene Sicht auf die Himalayaberge wie den Gangkar Pusum mit 7550 Meter Höhe. Ein Spaziergang auf den Hügel neben dem Pass brachte Erholung vom langen Sitzen und die frische Luft war ebenso angenehm.

Mit dem Fahrer der Royal Enfield unterhielt wir uns etwas. Die Royal Enfield, ursprünglich aus England wird immer noch in Indien gebaut und verkauft. Dies war ein solches Modell und daher so gut erhalten.

Bis  Phunaka war die Straße gut ausgebaut. Unser Ressort für die nächsten Tage, lag jedoch in einem Tal oberhalb von Punakha und je mehr wir uns Wangdue näherten, je einfacher wurden die Straßen. In Wangdue waren es nur noch feste Lehmwege. So trostlos unser Aussteigspunkt aus dem Bus zum Ressort aussah, so überrascht waren wir vom Ressort, das sich als kleine Oase am Fluss zeigte.

Ja, natürlich wurden wir im Garten unter einer großen Laube mit Tee begrüßt. 😊

Vor dem Abendessen im Kichu Ressort Wangdue vertraten Miri und ich unsere Beine auf einem Spaziergang. Dazu wählten wir einen Seitenweg, mit sehr wenig Verkehr in das weiter nach hinten führende Tal und zurück.

Das Abendessen im Ressort und die bisherigen in Bhutan waren lecker. Ja, ich hatte Durchfall, das Essen am Tag vor dieser Nacht war dennoch gut gewesen.


03.04.2017 – Punakha Dzong

Das Ressort hat mehrere Wohngebäude und die meisten von uns hatten ein Zimmer mit Balkon zum Fluss. Sehr angenehm. 😊 Vom Garten des Ressort gabe es ebenfalls einen Abschnitt mit Zugang zum Fluss.

Unser Fahrer brachte uns an diesem Morgen sicher in das Shengana-Tal. Auf der Fahrt waren schon die Reisfelder des Tals gut zu sehen gewesen.

Die Wanderung, von der Länge eher ein Spaziergang, führte von einer Talseite zur anderen und wieder zurück. Dabei kamen wir durch drei Dörfer und an bewirtschafteten Feldern dazwischen vorbei. Der Kehrtpunkt auf der anderen Talseite war, wie sollte es auch anders sein ein Klster. Im Gebetsraum lagen noch Kissen, Decken und Instrumente von einer Zeremonie, die an diesem Morgen statt fand. Ein Instrument fiel mir besonders auf. Auf Nachfrage bei einem Arzt aus unserer Gruppe bekam ich die Bestätigung, das dieses Instrument aus dem Oberschenkelknochen eines Menschen ist. (Es ist eine besondere Würdigung, wenn die Knochen eines Toten verwendet werden.)

Vor einem Dorf waren mehrere Händler mit ihren Zelten die u. a. Mandalas und Gemälde mit buddhistischen Motiven verkauften.

Wieder im Ausgangsdorf Sopsokha war es Zeit für das Mittagsessen in der Chimi Lakhang Cafeteriea. Dies liegt am Hang und bietet eine schöne Aussicht über das Tal während des Essens.

Von Sopsokha brachte der Bus uns nach Punakha, der Punakha Dzong wollte besucht werden. Vor erreichen machten wir einen Fotostopp. Sehr schöne liegt der Dzong am Fluss und strahlte mit seinen weißen Wänden in der Sonne.

Vor dem Punakha Dzong hielt der Bus uns lies uns heraus. Der Fahrer fuhr zu einem Parkplatz in der Nähe weiter. Zum Dzong hieß es über eine Brücke den Fluss zu überquere.

Der Eingang zum eigentlichen Kloster war eine Steintreppe, die in eine steile Holztreppe übergeht. Die Holztreppe ist jedoch so steil, das sie fast schon als Leiter durchgehen könnte.

Die schwarzen Gebilde an den Holzbalken oberhalb sind Waben von wilden Bienen, welche deutlich zu hören waren. In das Innere des Klosters führt ein reich verzierte Gang.

Das Innere des Klosters ist von mehreren gepflasterten Innenhöfen geprägt, um die sich Gebetsräume und Aufenthaltsräume befinden. Einige ebenerdig, einige über Treppen.

Zwischen den beiden Haupthöfen war ein goßes Gebäude, um welches Gänge herum führten.

Der größte Gebetsraum des Klosters war für uns an diesem Tag nicht zugänglich. Es gab eine Zeremonie bei der das Königspaar anwesend war. Gestoppt wurden wir von einem freundlichen Mönch vor dem bunten Vorhang. Security konnten wir keine entdecken.

Das es sich um ein normales Kloster und nicht nur um ein Ausstellungsstück handelt war gut zu erkennen. Mönche jeden Alters, auch solche die noch auf dem Weg dahin sind liefen uns über den Weg.

Um den Dzong konnten wir an der Mauer entlang gehen, die sehr viele kleine Gebetsmühlen beherbergte.

Dieser sehr interessanten Besichtigung bei bestem Wetter folgte eine Fahrt zu einem weitern Dorf. Dieses Dorf ist bekannt für seine mit Fruchtbarkeitssymbolen bemalten Häuser. Ein Spaziergang durch das Dorf zeigte dies deutlich. Unser Spaziergang brachte uns auf schmalen Pfaden um das Dorf an Reisfeldern vorbei bzw. zwischen diesen durch. Die Felder wurden im einfachen Geräten und von Hand bearbeitet.

Ein kleines Kloster gibt es auch in diesem Dorf und wurde besichtigt. Der Markt mit seinen Ständen an der Hauptstraße war letztlich für mich doch interessanter wie die bemalten Gebäude und ein Besuch wert.

Sehr viele Eindrücke brachte dieser Tag mit sich und wurde bei einem Tee im Ressortgarten besprochen. Das Essen am Abend war wieder im Ressort.


04.04.2017 – Kloster und Schule

An diesem sonnigen Tag wurden wir in ein Dorf gebracht, zudem uns der Weg durch Punakha führte und von dort nach Osten in ein Tal. Die Wanderung sollte zu einem Kloster in den Bergen führen. Abgesetzt wurden wir gefühlt im nirgendwo an einer Kreuzung zweier Schotterwege. 

Sehr lange waren wir nicht unterwegs bis wir die ersten Gebäude der Schule sahen, die wir ebenfalls auf dieser Tour besuchen wollten. Die Shengana Lower Secondary School. Kaum betraten wir das Schulgelände, stürmten Schüler*innen aus den Gebäuden. Es war Pause. Die Hunde, auf dem Schulhof interessierte das recht wenig und blieben einfach liegen. Mit einem Lehrer konnten wir uns unterhalten und bekamen so Einsicht in die Räume. Sogar einen Computerraum gibt es hier in dieser abgeschiedenen Gegend.

Von der Schule sind wir wieder zurück zum Weg und auf diesem in die Berge. Mäandernd, leicht steigend hatten wir immer wieder Sicht in die Täler. In diesen waren reichlich Reisfelder zu sehen.

Zum größten Teil lag dieser Weg im Wald, was angenehm war, denn die Sonne war deutlich zu spüren. Auf dem Weg kam uns ein einzelner Lastenträger mit einem riesigen Bündel entgegen. 

Nach rund 3,5 Kilometern gemütlichen Laufens war das Kloster Dadar Rimpoche bereits zu sehen. Ein Gebäude am Weg, ohne das zu erkennen ist, das es hier einen besonderen Grund für diesen Platz zu geben scheint.

Der Eingang ist von dieser Sicht auf der rechten Seite und auf der Rückseite. Eine Treppe führt außen zum ersten Stock, zum Gebetsraum. Ab hier wieder ohne Kamera und ohne Schuhe wie es sich gehört. Es ist immer wieder beeindruckend wie die Gebetsräume aussehen. Seitlich oft verwinkelt und der Platz um den Schrein erscheint für Europäer immer etwas wie ein unordentliches Sammelsurium. Liegen hier doch dort die Gaben der Gläubigen. Das kann Geld sein, ist genauso oft auch abgepacktes Essen und Trinken.

Der Abt des Klosters bekam durch einen Mönch die Info, das eine Gruppe Europäer im Kloster ist. Der Mönch kam dann zu uns und bat uns freundlich zu einem Gebäude neben dem Kloster zu begleiten. Der Abt würde sich gerne mit uns unterhalten. 

Da waren wir doch alle gespannt und folgten dem Mönch. Auf einer Wiese wurden ein paar einfach Stühle bereitgestellt und der Rest von uns setzte sich auf den Boden. Wir bekamen alle ein Getränk zur Begrüßung. Der Abt nahm auf einem Stuhl uns gegenüber platz. Wir unterhielten uns u. a. darüber, wie das Kloster finanziert wird. Spenden – dazu reist der Abt oft in das Ausland. 

Der Abt war immer am lachen und sehr, sehr freundlich. Ich könnte gar nicht sagen wer mehr auf den anderen neugierig war – er oder wir.

Von hier war es derselbe Weg zum Bus zurück, den wir hierher gekommen waren. Gemütlich sind wir diesen zurück gelaufen, da für diesen Tag lt. Programm nichts mehr Anstand. 

Beim nachmittäglichen Tee im Ressort kamen unsere Guides auf uns zu und teilten uns mit, das in der nähe ein Fest ist und ob wir Lust haben dorthin zu fahren. Ja, hatten wir. 

Da das Fest auf einem Platz über 3000 Metern sein soll, war der Hinweis eine Fleecejacke mitzunehmen sehr gut. Im Ressort und auf der vorherigen Wanderung war es warm und ohne Hinweis hätte bestimmt kaum einer eine Jacke mitgenommen.

Vor dem Festplatz waren einige Stände an denen Waren angeboten wurden. Das der Festplatz nicht weit entfernt sein kann, war schon hier zu hören.

Alle hatten sich herausgeputzt für dieses religiöse Fest. Aufgrund des religiösen Hintergrundes waren sehr viele Mönche zu sehen.

Um die Tänzer auf dem Festplatz mit ihren Trommeln waren mehrere “Aufpasser”. Diese wiesen die Tänzer auf ihr Verhalten auf oder feuerten diese an. Die Tänzer mit ihren Masken boten ein tolles Spektakel.

Der Klang und Rhythmus der Trommeln sind ungewohnt gewesen. Nach welcher Vorgabe die Tänzer sich bewegten und Trommelten war mir nicht bekannt. Das Schauspiel an sich war auch so sehr faszinierend.

Um den Platz gab es geschützte Plätze für gehobene Gäste, alle andere versammelte sich direkt um den Platz mit den Tänzern. Jung und Alt, sitzend oder stehend.

Ein wirklich tolles Erlebnis. Wir waren, soweit ich das gesehen habe die einzigen Touristen. Hier war nichts gestellt! Es war ein Fest, wie es sein sollte.

Beim Abendessen gab es viel zu erzählen, da wir einzeln oder in Grüppchen auf dem Fest unterwegs waren.


05.04.2017 – Thimpu 

Ein weiteres Mal sollte in Bhutan noch die Unterkunft gewechselt werden. So fuhren wir über Punakha und dem Dochu La in die Hauptstadt Thimphu. Immer wieder begegneten wir, wie in den Tagen zuvor LKW’s mit der großen Aufschrift BLOW HORN am Heck. Hupen. Einmal kurz gehupt war das Signal für das Überholen, unabhängig welches Fahrzeug. So wurde immer bereitwillig zur Seite gefahren. 

Am Dochu La war die Aussicht durch Wolken ein wenig getrübt. Um den Pass herum konnten wir mehrer kleinere Rhododendren sehen. Während der vergangenen Fahrten hatten wir diese oft in Baumgröße, voll mit Blüten gesehen. In Deutschland sind sie nur als Sträucher zu sehen, in Baumgröße wirken diese nochmals völlig unterschiedlich. Apropo – Weihnachtssterne hatten wir unterwegs ebenfalls gesehen; bis zu 2 Meter hoch!

Unser Weg in Thimphu führte uns zu einer Ausbildungsschule. Ausgebildet werden die Schüler*innen in den verschiedensten traditionellen Berufen, was wir in aller Ruhe verfolgen konnten.

So langsam wurde es Zeit für das Mittagessen und über einen Platz sowie ein, zwei Seitenstraßen kamen wir am gewünschten Restaurant zum Mittagessen an. Es mag zwar die Hauptstadt des Landes sein, von einem Großstadtleben in Thimphu hatten wir auf diesem Weg wenig gemerkt.

Der König-Wangchuck-Chörten entpuppte sich als großer Park mit einem Chörten in der Mitte heraus, den Gläubige unentwegt umrundeten. Abgeschirmt von hohen Mauern war der Park eine Oase in der Stadt.

Den Park verliesen wir um zu einem weitern Heiligtum gefahren zu werden. Die Buddha Dordenma Statue thron auf einem Berg oberhalb Thimphus. Die Statue hatten wir bereits bei unserer ersten Fahrt nach Thimphu gesehen. Mit 54 Metern Höhe auch nicht wirklich schwierig. Im Gebäude unterhalb der Statue ist ein großer Gebetsraum und viele kleinere Räume mit Erklärungen und Symbolen aus dem Buddhismus.

Das dritte Bild ist ein Spiegelbild auf einer bonzefarbenen Tür – daher die Farbe des Bildes.

Um die Gesamtgröße zu erfassen, ist es nötig deutlich von der Statue entfernt zu sein. Vor ihr kommt man sich richtig klein vor.

Die nächste Besichtigung war der Zoo am Rande von Thimphu. Es sind weitläufige Gehege und nur wenige Tiere, vor allem das Nationaltier Thakin, die zu sehen sind.

Vor dem Zoo war an der Seite eines Gebäudes ein Webstuhl mit einer Frau und einer kleinen Mauer aus gewebten Schals. Miri und ich sind dorthin und haben uns die Schals genauer angesehen. Einen habe ich zur Erinnerung gekauft.

Viel hatten wir von Thimphu gesehen an diesem Tag und nun war es Zeit das Hotel aufzusuchen. 

Da es genügend Zeit bis zum Abendessen war, bin ich für einen Spaziergang durch die Straßen in Hotelnähe gelaufen. Das Hotel liegt an einer Hauptverkehrsstraße, welche durch einen Tunnel zu unterqueren war. In einem Bogen bin ich nach fast 3 Kilometern wieder am Hotel gewesen.

Am Abend sind wir gemeinsam zu dem Restaurant gefahren, welches wir auf der Durchreise schon aufsuchten. Kazi konnte für das letzte Abendessen in Bhutan unseren bhutanesischen Guide und den Fahrer überreden mit zum Essen zu kommen.


06.04.2017 – Nepal – Kathmandu

An diesem Morgen wurde sehr gemütlich gefrühstückt. Es galt die Tasche zu packen und zum Flughafen zu fahren. Dort hatten wir zum Abschied nochmals einen Schal bekommen, der uns Glück bringen soll.

Am Bistro im Flughafen hatte ich mir einen Kaffee geholt und damit die Zeit bis zum Abflug nach Kathmandu verkürzt.

Weiter geht es mit der Erkundung zu Kathmandu, das wir während der Mittagszeit erreichten.


Bhutan

Damit wir immer zu Trinken hatten, gab es im Bus für jeden pro Tag eine Flasche Wasser. In den Unterkünften war ebenfalls genug zum Trinken vorhanden. Somit war es nicht nötig für eigenes Wasser zu sorgen und machte die Reise entspannter.

In der Hauptstadt war es etwas abweichend, ansonsten sind wir fast nur Bhutanesen begegnet, die in traditioneller Kleidung unterwegs waren. Es ist eher so, das westliche Kleidung nicht gerne gesehen wird.


Norwegen – Jotunheimen – August 2015

Wieder nach Norwegen. 😀 Zuletzt war ich in 2011 in Norwegen und endlich, vier Jahre später geht es wieder nach Norwegen. Jotunheimen hatte ich mir als Zielregion für diesen Urlaub ausgesucht. Mit dabei war eine Tour über einen Gletscher auf den höchsten Berg Skandinaviens, dem Galdhøppigen geplant. 

Der Herbst war bewusst gewählt worden, in der Hoffnung, einen Indian Summer in den Bergen erleben zu können. Da dadurch aber mit kühleren Temperaturen über Nacht zu rechnen ist, hatte ich mir für die Woche dort ein Hotel ausgesucht. Das Hindsæter ist auf aktive Urlauber ausgerichtet. Für aktive Gäste gibt es im Sommer Wandertouren und im Winter Schneetouren/Loipen um das Berghotel.

Gebuchte wurde das Hotel und die Fährrückfahrt nach Deutschland über ein Reisebüro in Deutschland.


12. August – Reise nach Norwegen 

Mitten in der Nacht war ich Zuhause losgefahren. Mitten in der Nacht, da die Fähre am Nachmittag in Hirtshals ablegen sollte und es bis dorthin rund 1000 Kilometer sind. Mit mehreren Stopps kam ich früh genug in Hirtshals an, so dass es dort nicht in Hektik ausarten musste.

Die Fähre legte  pünktlich um 12:15 Uhr ab und war um 15:30 Uhr in Kristiansand. So war ich schon am Anreisetag in Norwegen. 😊 Von hier nahm ich die Landstraße RV9, die von Kristiansand nach Norden geht. Zwei Stunden später hielt ich an einem Campingplatz, um dort zu übernachten.


12. August – Fahrt nach Jotunheim

Weiter ging es am zweiten Tag nördlich, bis zum Ende der RV9 in Haukeli. Von dort dann westlich um die Hardanger Vidda. So kam ich über Edda bis zum Hardanger Fjord und später zum Sognefjord.

Alleine auf dieser Strecke war alles, von sonnig und warm bis kühl und Schneefelder in der näheren Umgebung. Auf diesem Weg kam ich wieder einmal am Låtefossen vorbei, der von den ersten Regentagen des Herbstes reichlich Wasser hatte.

Den Sognefjord überquerte ich mit einer Fähre und folgte der Landstraße RV53. Hier ging es nach oben und es wurde deutlich kühler. Kein Wunder, lag doch schon Schnee im Fjell.

Nachmittags erreicht ich dann das Bøverdalen Vandrerhjem, welches direkt an der RV53 liegt. Hier gibt es Gästezimmer und auch einen angeschlossenen Campingplatz. Für zwei Übernachtungen buchte ich einen Platz, um mein Zelt aufzubauen.

Das Bøverdalen Vandrerhjem liegt am westlichen Rand von Jotunheim und nicht ganz so hoch. Hier lag noch kein Schnee und die Temperaturen waren angenehm für die Jahreszeit.

Was ich ebenfalls hier buchte, war eine geführte Tour über einen Gletscher zum Gipfel von Skandinaviens höchstem Berg. Bis zur Bergstation, ab der die Tour beginnen sollte, führt eine Privatstraße (Maut) und es wurde empfohlen schon am Abend das Auto hinter der Mautschranke zu parken. Gesagt, getan.


15. August – Galdhøppigen

Für das Frühstück hatte ich mir das Buffett im Vandrerhjem gebucht. Fand ich einfacher, da wir uns danach alle vor dem Vandrerhjem für die Tour treffen sollten. Es wurde die Tour, mit der Überquerung des Gletschers und worauf zu achten ist erklärt. Zuerst in Norwegisch und dann in Englisch, für die paar, die dabei waren und nicht Norwegisch konnten. Die norwegische Erklärung war für mich an diesem Morgen verständlich genug.

Wir fuhren anschließen die Privatstraße bis zur Bergstation, der Galdhøppigen Sommerskistation. Hier bekamen wir einen Gurt und los ging es, dem Bergführer hinterher durch eine Geröllwüste bis zum Rand des Gletschers. Dort zogen wir den Gurt an und es wurde nochmals erklärt, dass wir alle an einem Seil mit einigem Abstand hintereinander dem Bergführer über den Gletscher zu folgen haben. In der Nähe machten sich noch andere Gruppen ebenfalls auf den Weg über den Gletscher.

Verbunden mit dem Seil liefen wir in einer Reihe über den Gletscher bis zum gegenüberliegenden Felsgrat. Das Laufen über den Gletscher war wie laufen auf festem Schnee. Nichts so besonderes. Da sich aber immer wieder Spalten öffnen oder Stellen einsacken, ist es gut, geführt über den Gletscher zu laufen. Auf dem Felsgrat angekommen, konnten wir uns wieder vom Seil lösen und einzeln nach oben laufen. Von hier sah der Gletscher zur Seite auch wesentlich spektakulärer aus, mit großen Rissen und Einbuchtungen. 

Über den Grat ging es nach oben und dann das letzte Stück über ein Schneefeld. In der Mittagssonne war die Schneefläche oberhalb leicht angetaut und daher rutschig. Also drei Schritte vorwärts und gefühlt zwei zurück gerutscht. Sehr mühsam! Oben angekommen, wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt.

Wir waren der Seile wegen in zwei Gruppen aufgeteilt gewesen. Insgesamt sind es mit anderen Gruppen vielleicht 6 oder 8 Gruppen von je bis zu 20 Personen gewesen. Entsprechend groß ist die Menge auf dem Schneefeld gewesen. Davor und auf dem Gipfel verteilt sich das so, dass es sich nicht wie eine größere Menschenmenge anfühlt. Bemerkbar machte es sich aber beim schlechten Mobilfunkempfang. War aber kein Problem, der WIFI-Empfang der Gipfelhütte war super und kostenfrei. In der Gipfelhütte gab es für jeden Geschmack zu Essen und Trinken (auch warm). 

Einige Zeit später hieß es dann in der Gruppe wieder zurück zu laufen. Wir lösten uns danach am Ausgangspunkt der Tour auf und ich fuhr wieder zurück zum Vandrerhjem. 


16. August – Veostigen

Heute hieß es Abschied nehmen vom Vandrerhjem und zum Berghotel Hindsæter fahren. Dies ist auf der gegenüberliegenden Seite von Jotunheim und somit stand eine Umfahrung des Gebirges über den Norden an. Dichte Wolken prägten den frühen Morgen und verzogen sich nach und nach.

Die Fahrt dauerte nicht lange, obwohl ich mich nicht beeilte und auch noch Zwischenstopps einlegte. Gegen Mittag war ich im Berghotel und konnte sogar direkt einchecken. Mein feuchtes Zelt durfte ich mit Nachfrage auf einer Wiese zum Trocknen aufbauen. Die Sonne und der leichte Wind trockneten es im Nu. 

Vom Hotel aus beginnen ein paar Wanderwege und den Veostigen nahm ich für diesen Nachmittag. Eine leichte Tour mit mäßigem Anstieg und einem Nadelwald. Im Wald duftete es herrlich und dahinter gab es einen freien Blick über die Landschaft bis zu den Bergspitzen.

11 Kilometer für einen tollen Blick in diese herrliche Landschaft und gerade im Wald waren die Herbstfarben und die leuchtenden Flechten fantastisch. 😀

Da vor dem Abendessen genug Zeit war, unternahm ich einen Spaziergang zu einem in der Nähe befindlichen Wasserfall.

Das Berghotel ist ein umgebauter Berghof. Dies sieht man nicht nur von außen, sondern auch im Inneren. Es macht es gemütlich, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Für Gruppen gibt es hinter dem Hauptgebäude noch weitere Hütten. Besonders hervorzuheben ist das abendliche drei Gänge Menü, das ich an diesem Tag zum ersten Mal erleben durfte. 

Alle warteten in der Eingangshalle auf das Zeichen zum Betreten des Essensraumes. Dort wurde uns zuerst mitgeteilt, was es an diesem Abend zu essen geben wird. Zusätzlich wurde es beim Reichen der Speisen nochmals erwähnt. Die Speisen sind meist aus der Region und es wird u. a. erwähnt, woher sie kommen. 

Meine Tischnachbarn waren ein junges Pärchen aus Luxemburg und so konnten wir uns zum Glück in Deutsch unterhalten. Macht es doch etwas einfacher. Nach dem Essen verzogen wir uns noch in die Lobby, in die Nähe des offenen Kamins, in dem ein kleines Holzfeuer für die gemütliche Stimmung prasselte.


17.08. – Hulderstigen

Das Frühstück im Berghotel fand in der alten Stube statt. Im Zwischenbereich des Raumes, in dem das Abendessen war und der alten Stube war ein üppiges Büfett aufgebaut. Gemütlich gefrühstückt und danach noch mein Matpakke zusammengestellt. Das Matpakke ist ein Pausenbrot und dazu durfte man sich vom Büfett nehmen, was man wollte, mit Ausnahme dessen, was auf dem Spezialitätentisch war. Finde ich gut, da so selbst bestimmt werden kann, was und wieviel man möchte. Der Spezialitätentisch ist mit Leckereien der Region gefüllt. Diese sind wohl etwas teurer und daher nicht für das Matpakke gedacht. Butterbrotpapier und Tüten zum Packen liegen selbstverständlich auch bereit.

Für diesen Tag nahm ich mir die kurze Wanderung Hulderstigen vor. Der Wanderweg liegt ein paar Kilometer südlich und geht von einem Wanderparkplatz an der Straße ab. Die rund 6 Kilometer sind keine große Herausforderung, zumal die Strecke relativ eben ist. So hatte ich mit dieser Wanderung einen Teil des Tals, in dem das Berghotel liegt, erkunden können. 

Am Nachmittag habe ich noch eine Tour vom Hotel zum Hügel auf der anderen Talseite unternommen und später den Whirlpool im Keller genutzt. Das Hintergrundbild auf dieser Seite mit den Holzbalken wurde übrigens auf dieser Tour aufgenommen.

Ein insgesamt ruhiger Tag, nach den anstrengenderen Tagen zuvor.


18. August – Peer Gynt Hytta

Der Rondane Nationalpark liegt östlich von Jotunheimen und ist eher durch sanfte Hügel, den durch Berge geprägt. Am Høvringsvatne (See) in Rondane liegt eine Fjellstue und das war mein Ausgangspunkt an diesem Tag. Entlang in flachen und weiten Tälern bin ich durch das Rondanefjell bis zu einem Fluss gewandert. Dieser wurde überquert und kurz danach kam ich zu meinem Ziel, der Peer Gynt Hytta.

Die Peer Gynt Hytta ist eine im Sommer bewirtschaftete Hütte, die mit anderen einfachen Hütten ein Ensemble bildet. Wie ich dort ankam, war sie leider geschlossen. Es war Herbst und kein Sommer! In einer geschützten Kuhle widmete ich mich meinem heutigen Matpakke. 😊

Mit einem leichten Bogen und durch ein anderes Tal ging es danach wieder zurück zur Fjellstue.

Eine sehr schöne Tour, die sich völlig von den Touren der Vortage in Jotunheim unterschied. Keine wirklichen Berge und eine Vegetation, die eher aus niedrigem Gestrüpp bestand. Bäume sucht man hier vergebens. 

Das leckere Abendessen war wieder mit meinen Tischnachbarn vom Vortag und wir unterhielt uns danach noch in der Lodge bei einem Getränk und ließen den Tag dabei ausklingen.


19. August – Besseggen

Für diesen Tag stand das zweite Highlight des Urlaubes an – die Besseggen Tour. Der Besseggen ist eine Engstelle zwischen zwei Seen, die jedoch einen deutlichen Höhenunterschied haben. Einige gehen die Wanderung von Gjendesheim, dem Seeende an, die meisten jedoch ab der Seemitte von Memurubu. 

Ich entschied mich ebenfalls die Tour ab Memurubu anzugehen. Dazu nahm ich die Fähre ab Gjendesheim über den Gjende See nach Memurubu. So gibt es keinen Zeitdruck, um noch die Fähre zurückzubekommen. Die zwei Optionen wären dann in Memurubu zu übernachten oder am See entlang zurück zu laufen.

Mit die erste Fähre war meine, da ich las, dass die Fähren später durchaus sehr voll sein können und vielleicht sogar zu voll um mitzukommen. So früh morgens war es noch etwas kühl auf der Fähre, im Schutz vor dem Fahrtwind ließ es sich jedoch gut ertragen.

In Memurubu nahm ich die Gelegenheit wahr, auf eine der dort stehenden Toiletten zu gehen, bevor es auf die Tour geht. Sicher ist sicher und schont so auch ein wenig die Umwelt. Ab Memurubu geht der Weg eine ganze Zeit lang Bergauf, bis man auf dem Weg oberhalb des Gjende Sees gelangt, der diesem bis Gjendesheim folgt. Es ist ein stetiges leichtes auf und ab bis zum Besseggen, an dem ich eine Pause einlegte.

Anstrengend wurde es danach, da es dann deutlich steiler Bergauf geht und gelegentlich auch die Hände zum Einsatz kommen. Hier und da ist es gut keine Höhenangst zu haben, hat man doch an gewissen Stellen einen freien und steilen Blick mehrere hundert Meter nach unten.

Hat man es nach oben geschafft, so ist man wie so oft in den Bergen nicht wirklich oben, sondern sieht nur besser, dass es noch höher geht. Ab hier dann allerdings nur noch mit einer ganz leichten Steigung. Der Gipfel ist ein großer Steinhaufen in einer Geröllebene, der ohne den Steinhaufen gar nicht als Gipfel auffallen würde. 

Anschließend geht es genauso lange leicht bergab, bis zum letzten, dann steileren Abstieg nach Gjendesheim.

Eine wirklich schöne Tour, auf der sich die Menge der Wandernden gut verteilt.

Abends gab es zur Belohnung wieder ein super Essen.


21. August – Leirungsdalen

In der Früh konnte ich vor dem Frühstück von meinem Zimmer den Morgennebel im Tal betrachten. Alles so friedlich und ruhig. Nach dem Frühstück war vom Morgennebel nichts mehr zu sehen. Das Tal war klar und es schien ein schöner Tag zu werden.

Die Tour über den Besseggen ist durchaus anstrengend und so entschied ich mich für eine leichte Tour an diesem Tag. Das Leirungstal ist ein Tal südlich des Gjende Sees und durch einen langezogenen Bergrücken von diesem getrennt.

Zuerst ging es in das weite Tal, einem Wanderpfad bis zum Berg, der das Tal zum Gjende See trennt, entlang. Diesem eigentlich steil nach oben und auf dem Bergrücken bis zu einem Einschnitt. Auf dem Stück nach oben war der Wind jedoch schon so stark, dass andere, die mit mir an dieser Stelle waren, genauso wie ich entschieden, diesen Weg nicht zu gehen. Es wäre vermutlich schon möglich gewesen nach oben zu kommen, nur im starken Wind auf einem Bergrücken entlangzulaufen macht keinen Spaß.

So sind wir alle in einigem Abstand dann im Tal selbst weitergelaufen bis zum zuvor genannten Einschnitt. Der Einschnitt ist nicht besonders hoch vom Tal aus und war schnell erklommen. Diese Stelle mit einem weiten Blick über den Gjende See hatte ich dann auch für meine Mittagspause gewählt.

Auf demselben Weg ging es dann zurück zum Wanderparkplatz auf den schmalen Pfaden im Tal.


22. AugustHindflyin

Eine leichte Bergtour suchte ich mir für den letzten Tag in Jotunheim aus. Hindflyin nennt sich die Tour und beginnt ebenfalls am Berghotel. Auf dieser Tour begleitete ich einen Bergbach in Richtung seiner Quelle nach oben. Danach war über den nächsten zwei Erhebungen jedoch kein weiterer Weg mehr zu erkennen und ich kehrte nach einer Pause um.

Für den Rückweg wählte ich einen Bogen, um auf den Veostigen vom ersten Tag zu gelangen. Über diesen ging es dann wieder durch den Wald mit seinem mit Flechten übersäten Boden zum Berghotel.

Den Nachmittag verbrachte ich zum Packen und für einen Spaziergang in der Nähe des Hotels.


23. AugustJotunheimOslo

Bye, bye hieß es an diesem Morgen nach dem Frühstück zum Berghotel Hindsæter und zu Jotunheimen zu sagen.

Am Nachmittag erreichte ich den Ekeberg Campingplatz in Oslo und baute mein Zelt dort auf. Der Campingplatz mitten in Oslo ist beliebt und war entsprechend voll. Für mich, mit einem kleinen Zelt, fand sich zum Glück noch ein Flecken.

Um die Beine nach der langen Fahrt zu vertreten, bin ich den Ekeberg runter und über die Oper zur Innenstadt gelaufen. Nichts Besonderes, einfach so um mich noch ein wenig zu bewegen.

Die Bilder entstanden in den Zwischenbereichen des Barcodes, einer Häuserreihe in der Nähe der Oper, die durch ihre völlig unterschiedlichen Gestaltungen auffallen.


24. AugustOslo

Ein ganzer Tag um Oslo zu erkunden stand vor mir. Ein ganzer Tag für ganz Oslo ist natürlich viel zu wenig, aber ausreichend für das, was ich mir vorgenommen hatte.

Zuerst herab vom Ekeberg, vorbei an der Oper und der alten Festung erreichte ich Aker Brygge durch dieses Viertel kam ich an dessem Ende auf die angrenzende Insel Tjuveholmen mit dem Astrid Fearnley Museum. Das Museum selbst war gar nicht so mein Ziel, sondern das durchaus interessant gestaltete Museumsgebäude, welches die Insel mit dem Festland verbindet. Am südlichsten Ende der Insel befindet sich dann sogar neben dem Museum eine kleine Bucht, in der Baden möglich ist und auch wahrgenommen wurde.

Aker Brygge, sobald es erwacht ist ebenso ein Viertel, das einiges zu bieten hat. Neben Geschäften, gibt es u. a. ganz viele Caféterien und Restaurants.

Von hier bin ich anschließend über das Schloss in der Stadtmitte zum Vigelandpark gelaufen. Dieser Park ist immer ein Besuch wert. So viele Figuren des Künstlers gibt es zu entdecken, dass es jedesmal wieder Neues zu erkunden gibt.

Die zunehmende Wolkendecke empfand ich für die Fotos spannend, bis es langsam windiger wurde und ich den Rückweg zum Campingplatz antrat. Leider nicht früh oder schnell genug. 🙃 Kurz nachdem ich an der Oper vorbei war und am Barcode entlang lief, erwischte mich der Schauer. Durchnässt kam ich an meinem Zelt an und zog mich gleich um. 

Auf dem Campingplatz gibt es Räume zum Kochen und Reinigen des Geschirrs. Das war dann auch der Ort, an dem ich an diesem Abend mein Essen zubereitet. Diese Räume haben kein Fenster, dafür ist man im Trockenen beim Kochen und Abwaschen.


25. AugustOsloHeimreise

Am Morgen packte ich alles zusammen und fuhr zum Terminal, an dem die Fähre Mittags nach Kiel ablegt. Nach dem Check-In parkte ich dort und lief in der letzten halbwegs sauberen Hose, die für das Wetter viel zu lang war, in die Innenstadt. Mein Ziel war ein Outdoorladen, an dem ich am Vortag schon vorbei kam. Eine 3/4 Hose war schnell gefunden und wurde auch gleich anbehalten.

Mit frischer Hose ging es erneut nach Aker Brygge und dort zu einem Café. Ein Latte Macchiato und ein Kanelboller (Zimtschnecke) waren meine Wahl. Die Frage, ob ich den Kanelboller warm möchte, bejahte ich. Hmmm, der warme duftende Zimt und der Latte waren toll.

Nun war es Zeit, langsam zum Fährterminal neben Akker Brygge zurück zu laufen. Bald danach konnte ich auf die Fähre und los ging die Fahrt nach Kiel, um dort am frühen Morgen anzukommen. Das Frühstück erfolgte auf der Fahrt nach Hause an einer Raststätte.

Voll mit neuen Erfahrungen war ich am späten Nachmittag dann Zuhause.


Resümee

Die Herbstfarben waren zwar nicht so intensiv, wie ich sie mir erhofft hatte, dennoch hatte die Woche in Jotunheim seinen Reiz. Das Wetter war die ganze Woche dort gut und tagsüber so angenehm, dass ich auch hin und wieder nur im T-Shirt unterwegs war. 

Durch die kühleren Nächte war die Wahl des Berghotels gut gewesen und mit dem Berghotel Hindsæter war es eine sehr gute Wahl. Man fühlt sich dort heimelig und gut aufgehoben. Die Küche dort ist sehr zu empfehlenswert.


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