Nepal – Trekking in Solo Khumbu und Kathmandu – März 2019

No Mountain To High. So zumindest der Titel eines Fotobuches von Miri, die mit mir in den Himalaya mochte. Dort ist das uns allerdings dann doch zu ambitioniert, denn der Mount Everest (oben im Bild hinter der Wolke) ist nichts für eine Urlaubs-/Trekkingreise.

Nach dem Vergleich einiger Reisen in die Solo Khumbu Region in Nepal haben wir uns für ein Angebot des DAV Summit entschieden – Everest Summit Lodges – Komfort-Trekking ins Ama Dablam Basecamp. Das Ama Dablam Basecamp war nach dem Titel zwar das Hauptziel, der höchste Punkt der Reise jedoch war ein Pass etwas oberhalb. Höhenluft auf 5000 Metern schnuppern. 😀

Diese Reise hatte uns am besten gefallen in Bezug auf die Höhenanpassung und dass es mit den ausgewählten Lodges etwas komfortabler ist. Da wir getrennt buchten und in unterschiedlichen Städten wohnen, hatten wir uns einen Zeitpunkt ausgesucht und dann per Chat die Buchungen zum zeitgleich ausgeführt. Das hat problemlos geklappt. Für mich hieß es nun nach Darmstadt zum Generalkonsulat fahren und ein Visum beantragen. Dort war ich zwei Jahre zuvor schon für eine Reise nach Bhutan über Nepal. Es ist zwar möglich das Visum am Flughafen von Kathmandu bei der Ankunft zu beantragen, wenn man es vorher macht ist es entspannter.

Gebucht hatten wir Anfang September und bis Mitte März war noch reichlich Zeit. Das war auch gut so, da ich meine Ausrüstung noch erweiterte um z. B. Trekkingstöcke. Ich hatte die Zeit auch für ein Beintraining genutzt und dazu alle zwei Tage früher Feierabend gemacht, um im Hauptgebäude meines Arbeitgebers die acht Stockwerke mehrmals hoch zu laufen. Jede Stufe bewusst einzeln.

Der März näherte sich und bald war es Zeit für die Reise nach Asien.


15./16.03.2019 – Anreise und Kathmandu

Wir vereinbarten uns am Flughafen in Frankfurt zu treffen und dann ab dort die Reise gemeinsam zu unternehmen. Durch die Bahnverbindung war ich etwas früher am Frankfurter Flugplatz und wartete in Terminal 1 auf Miri. Dabei fiel mir ein Pärchen auf, das DAV Taschen hatte und sich auch auf denselben Schalter konzentrierten und dann auch tatsächlich dorthin liefen. Ob die auch diese Reise gebucht haben?

Miri meldete sich in dem Moment, dass sie gleich ankommt. Ich bin somit mit den beiden zum Check-in und habe sie auch angesprochen und gefragt, wo es hingehen soll. Und siehe da, wir hatten dasselbe Ziel und erkannten, dass wir in derselben Reisegruppe sein werden. Kurz darauf kam dann auch schon Miri zu uns in die Schlange am Schalter.

Wir gaben unser Gepäck ab und sind mit den Bordkarten in die Mitte des Terminals 1 gelaufen. Dort ist ein großer Bereich mit Geschäften, Kiosken und Restaurants. In der Mitte ist ein Stand mit Getränken und Essen, den wir ansteuerten für einen Kaffee und um zu Quatschen.

Der Flug startet pünktlich um 21:00 Uhr in Frankfurt nach Abu Dhabi. Dort hieß es für uns quer durch den kompletten Flughafen, einer Kontrolle und weiter zum Gate für den Weiterflug nach Kathmandu. Das kannten wir schon und sind so zielstrebig, ohne zu trödeln durch den Flughafen, da der Anschlussflug dies nicht zuließ.

In Kathmandu kamen wir am späteren Nachmittag an. Durch die Einreisekontrolle ging es recht flüssig, da wir unsere Visa bereits in Deutschland haben erstellen lassen. Innerhalb des Flughafens wechselten wir noch Geld an einem Stand, an dem fast nur Einheimische waren. Ist schon etwas abenteuerlich vom Ablauf für uns gewesen. Man hält das Bargeld unter einem Brett in den Laden (kann es aber die ganze Zeit sehen). So machten das alle, die gerade ganz vorne waren. Es zeigten also ganz viele Hände ihre Scheine in die Wechselstube. Dann wurde das Geld genommen, gezählt und mit einem Taschenrechner umgerechnet und anschließend gezeigt was ich bekommen würden. War ok und so bekam ich die angegebenen nepalesischen Rupien. Dasselbe dann noch für Miri.

Vor dem Flughafen warteten ganz viele Guides auf ihre Teilnehmer und wir erblickten schnell unseren und liefen zu ihm. Ein weiterer brachte uns und noch ein paar andere als Teilgruppe zum Transporter. Als wir alle im Transporter waren, ging es durch die abenteuerlichen Straßen von Kathmandu bis zur Durban Road, zum Hotel Annapurna. Abenteuerlich, durch das Gehupe und die freie Auslegung der Fahrspuren. Da wurden dann z. B. aus zwei schon mal vier Spuren gemacht. 🙃

Das Hotel ist schon älter und strahlte eine gewisse Eleganz im Eingangsbereich aus. Das die Eingangstür von einem Pförtner aufgemacht wird, um einzutreten, unterstrich dies. Eingecheckt war schnell, da alles gut vorbereitet war und so konnten wir auf das Zimmer.

Die Zeit bis zum Abendessen hatten wir u. a. mit umpacken genutzt. Gepäck, das wir für das Trekking nicht brauchten, kam in eine eigene Tasche, um sie in Kathmandu zu lassen. Dann wurden die Tasche für das Trekking und der Tagesrucksack gepackt. Für den Inlandsflug durften wir 15 Kg Gepäck mitnehmen. Allerdings aufgeteilt auf 10 Kg in einer Tasche und 5 Kg im Rucksack. D. h. Trekkingstiefel und zwei Bekleidungsschichten wurden für den nächsten Tag zum Anziehen zur Seite gelegt.

Vor dem Abendessen sind wir ein paar Meter die Durbar Marg hoch und runtergelaufen. Dann war es Zeit für das Abendessen. Das Abendessen ist zum ersten Kennenlernen der Gruppe in lockerer Atmosphäre gedacht und es sind keine Guides dabei gewesen, die sonst vielleicht zu viel zu den nächsten Tagen erzählt hätten. Nicht das das schlecht ist, es hätte vermutlich vom Kennenlernen abgehalten. Zu Essen gab es das traditionelle Dal Bhat mit viel verschiedenem Gemüse und Fleisch.


Die Reise bestand aus zwei Teilen. Die Hauptunternehmung war das Trekking im Himalaya. Danach kam die Erkundung von Kathmandu. Die Tage in Kathmandu können auch kürzer ausfallen, wenn der Flug zurück aus dem Gebirge nicht wie geplant stattfinden kann. Bei uns verlief die Reise wie geplant.


Resümee

Aus den zur Auswahl stehenden Trekkingtouren im Himalaya war die ausgesuchte genau die Richtige für uns. Die Mehrkosten für das Komforttrekking war nicht so extrem, da wir uns u. a. ein Zimmer teilten. Ein Einzelzimmer hätte fast 900 € mehr gekostet!

Die Reise von Mitte bis Ende März war ebenso genau richtig. Der Hauptansturm auf dieser Route erfolgt erst ab April und so waren wir fast immer die einzige Gruppe auf dem Weg. Lediglich am Anfang eine und an den letzten beiden Tagen in der ersten Stunde ein paar, die bergauf sind.

Nur ein kurzer Regenschauer und sonst meist Sonne. Der Schnee an den beiden Rückreisetagen machte es dann sogar noch zu etwas Besonderem für uns. Vom Wetter somit sehr gut gewesen. 😊

Die einfache Lebensart, die Freundlichkeit und die Fähigkeit, mit einfachsten Mitteln sehr schmackhafte Essen zuzubereiten, waren immer wieder aufs Neue faszinierend.

Genauso faszinierend wie die Natur. Berge, mehrere tausend Meter höher und das, obwohl wir schon mehrere tausend Meter über dem Meeresspiegel waren. Klare Luft und tolle Sicht. 😀

Kathmandu hat uns beiden dieses Mal gut gefallen. Dass wir mit der aufwachenden Stadt diese erkundeten, machte den Wechsel vom Trekking zur Stadt sehr angenehm.

Gerne wieder. Mustang wäre da mein Favorit für das nächste Mal.


Karten

Die Touren wurden mit einem Smartphone aufgezeichnet und daher ist die Genauigkeit schwankend. Zum Zeigen der Strecken finde ich sie ausreichend.

Die Kartendarstellungen basieren auf der Anzeige in Trailrunner Mini mit OpenStreetMaps.


Lektüre

Völlig unvorbereitet bin ich seltenst unterwegs. So hatte ich mir für Nepal ebenfalls ein Buch zugelegt.

Titel: Nepal
Auflage: 3. Auflage, 2016
ISBN: 978-3-89794-356-8
Autor: Ray Hartung
Verlag: Trescher Verlag


Die Bilder im Bericht sind von mir (Canon 6D Mk2) und von Miri (Fuji X-T1).


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Belgien – Gent, Brügge und die Küste – April 2022

Seit Anfang des Jahres nicht mehr weg gewesen, so geht das aber nicht weiter in diesem Jahr! Ostern bot sich mit den Feiertagen geradezu an, für ein paar Tage zu verreisen. An eine Küste, Seeluft schnuppern war die Vorstellung von uns – einer Freundin und mir. Nach Norddeutschland an die Nord- oder Ostsee wäre eine Option. Nun waren wir beide im letzten Jahr schon in Schleswig Holstein an der Nordsee und ich sogar auch schon an der Ostsee bei Lübeck. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass von Frankfurt aus eine andere Nordseeküste näher liegt.

Wieso also nicht nach Belgien? Wir waren uns schnell einig, dass das unser Ziel sein sollte. Wenn man schon in Belgien an der Küste ist, liegt Brügge für einen Tagesausflug nicht fern. Ein Ex-Kollege von mir, welcher aus Gent kam, pries mir Gent also schöne Alternative zu Brügge an. Gent liegt von uns aus näher und wir könnten somit die Anreise verkürzen. Da wir uns für keine der beiden Städte entscheiden konnten, planten wir beide in die Reise ein.

Diese Reise fällt von den letzten heraus, da es keine große geplante Wanderung gab und wir uns einfach treiben lassen wollten. Eine kurze Flucht vor dem Alltag, die am Mittwoch vor Ostern starten sollte. OK, ein wenig geplant haben wir schon. Die meisten Übernachtungen waren Zeltübernachtungen und die Planung bezog sich auf das Frühstück und Abendessen. Fast alles hierzu kauften wir vorab ein, um vor Ort nicht noch groß Zeit mit Einkaufen verbringen zu müssen.

Der Mittwoch kam näher, immer näher. 😀


13. April – Gent

Es sollte ein relaxter Urlaub werden. Daher war die Abreise erst für 8:00 Uhr angesetzt. Nachdem Svarta gepackt war, fuhren wir entspannt und ohne Hektik los. Vor Köln war eine Pause angedacht und ein Schild auf der Autobahn kündigte uns die nächste Raststätte an. Ja, die nehmen wir. Nun, hätten wir, wenn wir die Ausfahrt vor lauter LKW’s gesehen hätten. Die nächste halt. Wir näherten uns Köln und kamen jedoch in einen stockenden Verkehr, der uns um Köln begleitete. Die erste Raststätte auf der Autobahn nach Aachen war dann unsere.

Groß gefrühstückt hatten wir beide vor der Abfahrt nicht und diese Pause war somit unsere Frühstückspause. Melli hatte dazu ein paar Brote geschmiert. Einen Kaffee dazu kauften wir in der Raststätte. Das Frühstück draußen in der Sonne war angenehm.

Weiter auf der Autobahn nach Belgien. An den Schildern im Navi konnten wir schon die Grenze erahnen. Da kamen auch schon die ersten realen Schilder und wir waren in den Niederlanden! Die Navi-Route führte uns über einen Schlenker durch die Niederlande und dann nach Belgien. Um Brüssel wurde es wieder ein stockender Verkehr. Danach, bis Gent, war die Fahrt entspannt.

In Gent wäre unser Weg zum Hotel nicht so kompliziert, wenn die Baustelle, auf die wir trafen, nicht gewesen wäre. Die Straße, in der das Hotel liegt, war zum großen eine Baustelle bis kurz vor dem Hotel und für den Verkehr nicht nutzbar. Somit mussten wir uns dann für die letzten Straßen bis zum Hotel einen Weg nach Gefühl suchen. Wir parkten kurz in einer Seitenstraße und liefen zum Hotel, um uns zu anzumelden. Den kostenpflichtigen Parkplatz in der Tiefgarage nutzten wir, um so unser Gepäck nicht durch Gent tragen zu müssen. Im Vergleich zum nächstgelegenen Parkhaus waren es auch nur 2 € Unterschied. Dass wir direkt einchecken konnten, lag auch an dem stockenden Verkehr bei Köln und Brüssel. So wurde die leicht längere Anreise dann sogar zu unserem Vorteil. Das Zimmer war klein, für uns aber ausreichend und für den Preis am Rand der Altstadt ok. Ach ja, es war das IBIS Gent Centrum Opera.

Wir brachten also unser Gepäck aufs Zimmer, machten uns kurz frisch und los ging es in die Altstadt, die kurz hinter dem Hotel beginnt. Hier sind wir erst geradeaus und dann bei der ersten Brücke über die Leie, den Fluss der durch Gent geht und sich in viele Kanäle teilt. Auf der anderen Flussseite folgten wir dem Weg bis zur nächsten Brücke und zurück in die Altstadt. Dort gelangten wir zum Korenmarkt, einem der zentralen Plätze, an dem sich die alte Kirche Sint Niklaskerk anschließt. An der Kirche vorbei, über den Platz und am Ende des Platzes sind wir die erste Gasse nach links, hatte Melli doch etwas gesehen.

Es war der frühe Nachmittag und wir beide hatten Hunger. Was Melli gesehen hatte, war Frituur frans Hooiaard. Das, was bei uns die Bratwurst am Stand ist, sind in Belgien die Frieten, meist mit Sauce. Genau das war dann auch, was wir bestellten. Wobei das mit der Sauce gar nicht so einfach war, es gab reichlich verschiedene und die sagten uns bis auf zwei alle nichts. Wir waren erst einmal glücklich, hatten wir doch was typisch belgisches zum Essen und dann sogar noch einen der wenigen Sitzplätze ergattern können.

Gestärkt waren wir nun für weitere Erkundungen von Gent. Wir folgten erst der Gasse, in der wir waren zum Fluss, überquerten diesen und zwei Brücken später sind wir wieder zurück. Dabei kamen wir an einer Wasserburg vorbei, die wir auf unserer Schleife danach erneut, nur von der anderen Seite aus wieder erreichten. Von hier sind wir über ein paar Seitengassen dann wieder zur Leie gelangt und über eine Brücke auf die andere Seite. Kurz danach erreichten wir den Vrijdagmarkt. Ein riesiger Platz, auf dem auch ein Wochenmarkt an manchen Tag stattfindet. An diesem Mittwoch jedoch nicht.

Von dort sind wir quer durch die Innenstadt bis zur Kathedrale St. Bavo. Hier noch ein wenig hin und her und dann in einer Seitengasse hinter der Kathedrale und dem anschließend Platz abgebogen. Dort befindet sich das Café Koffeine. Ein Café mit sehr vielen verschiedenen Kaffeesorten und wie wir erkennen konnten ein beliebter Ort für einige zum Arbeiten und/oder Lernen. Wir machten hier eine Pause und tranken etwas. Dabei überlegten wir, wo wir als Nächstes hingehen könnten. Auf der Karte entdeckte ich einen Park mit angrenzenden Ruinen. Dort sind wir dann auch hingelaufen. Es ist der Coyendanspark. Die Ruine ist der Rest einer alten Kirche und die Bäume/Sträucher des anschließenden Parks sind so gepflanzt, dass die Mauern der ehemaligen Kirche abgebildet sind. Dies kann man auf einer Landkarte sehr gut erkennen – vor Ort nicht so direkt. Auf alle Fälle war es hier außerhalb der Altstadt deutlich ruhiger und bot einen angenehmen Kontrast.

So langsam sind wir nun wieder in die Altstadt und über eine Schleife auf der anderen Seite des Platzes zur Kathetedrale St. Bavo gelangt. Ziel war jedoch nicht der Platz, sondern das Hawaiian Poke Bowl. Wir hatten nämlich Hunger.

Pappsatt sind wir ziemlich direkt zurück zum Hotel.

Ungefähr eine Stunde später, die Dunkelheit brach gerade an, machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt zum Het Waterhuis aan de Bierkant. Wir waren in Belgien und da gehört ein Bierchen doch zur Pflicht. OK, es waren dann jeweils drei für jede von uns. Beim Preis sollte man eher die Augen zu machen – sechs Bierchen waren rund 33 €! Aber was für Bierchen! Wir hatten auf der Bierkarte die Auswahl aus 180 Bieren und wie uns auf Nachfrage gesagt wurde, gibt es dazu 150 verschiedene Biergläser. D. h. Fast jedes Bier hat sein eigenes geformtes, bedrucktes Glas!

Nach diesem Erlebnisreichen Tag sind wir in das Hotel zurück und in die Betten gefallen.

Worauf man bei einem Gang durch Gent achten muss, sind die Radfahrer. Fiets, das entsprechende Wort in Flandern dazu. Sehr, sehr viele gibt es hier davon und sogar viele Singelspeed Räder. Das sind mit die puristischsten, mit nur einem Gang und alles was nicht nötig ist, wird weggelassen. So wie ich eines habe. 😀


14. April – Gent und Küste

Nachdem es spät ins Bett gegangen war, sind wir nicht allzu früh aus selbigen wieder aufgestanden. Melli hatte gut geschlafen, ich nur mäßig, da das Bett mir zu kurz und zu weich war.

Für das Frühstück hatten wir uns bewusst gegen das Buffet im Hotel entschieden. Ein paar Häuser weiter liegt das Luv l’Oeuf. Dieses ist u. a. für sein Frühstück gut bewertet und so sind wir dorthin gelaufen. Vor Ort stellte sich aber heraus, dass das dort angebotene Frühstück nicht dem entsprach, was wir erwarteten. Es gibt eine kleine, feine Auswahl, aber eben nicht zu unserer Vorstellung passend.

Somit verliesen wir das Luv l’Oeuf und liefen in die Altstadt um dort ein Café zu suchen. Kaum hinter der ersten Brücke zur Altstadt sah Melli in der ersten Seitenstraße ein „Café“, das ich nicht direkt als solches erkannt hatte. Hier gibt es ein All-You-Can-Eat-Frühstück und damit eigentlich keine Auswahl. Wir sind das Experiment eingegangen und fanden uns in dem einzigen Innenraum des Olé Pistolet wieder. Ein paar Tische unterschiedlichster Art mit genauso verschiedenen Stühlen prägten das minimalistische Bild des Raumes. Der Betreiber begrüßte uns und meinte, er käme gleich, da er noch zwei Frühstücke zubereiten müsse. Einen Kaffee bekamen wir jedoch schon kurz danach.
Als er dann Zeit hatte, ein paar Minuten später, kam er nicht nur mit der kurzen Speise- und Getränkekarte, sondern erklärte zusätzlich noch alles. Wir entschieden uns für das Frühstück ohne zusätzliche Eier o. ä. Was wir dann bekamen, war ein Tablett mit vielen verschiedenem süßen und herzhaften und ein Körbchen mit Brot, Brötchen und Croissants. Das war genau das, was wir für diesen Tag von einem Frühstück erwartet hatten. 😀 Während wir frühstückten erkundigte er sich zwischendurch, ob alles passt oder wir noch etwas benötigen. Die Menge war für uns so schon ausreichend.

Gesättigt hatten wir noch kurz überlegt, ob wir zum Belfort oder der Kirche laufen und dort auf den Turm, um über Gent zu schauen. Wir entschieden uns jedoch dagegen und sind in das Hotel zurück. Nachdem alles gepackt und ausgecheckt war, traten wir die weitere Reise an die Küste an, die von Gent nicht so weit entfernt ist.

Ausgesucht hatten wir uns vorab den Campingplatz Esmeralda in Wenduine. Wobei dieser und zwei weitere Anlagen nicht an Wenduine, sondern an Blankenberge angrenzen. Wir kamen in der Mittagspause an und konnten somit erst einmal nicht einchecken. Daher nutzen wir die Zeit und hatten uns die Sanitäranlagen angesehen. Sah einfach aus und uns viel direkt auf, dass die Toiletten kein Papier hatten. Hm, das kennen wir so nicht. Wir überlegten und fuhren daher zu einem Campingplatz in Blankenberge, den wir als Alternative herausgepickt hatten. Auch hier war kein Toilettenpapier vorhanden und die Sanitäranlage machte ansonsten einen ähnlich sauberen Eindruck. Da dieser Campingplatz jedoch weiter weg liegt vom Strand sind wir zurück und kauften unterwegs – na was? Richtig, Toilettenpapier. Einen dritten Campingplatz hatten wir auch noch aufgesucht und ebenfalls hier dasselbe Bild der Sanitäranlage erhalten. Somit gab es für uns keinen Unterschied in Bezug auf die Sanitäranlagen und wir sind zurück zu unserem eigentlich gewählten Campingplatz Esmeralda.

Die Anmeldung war nun auch direkt möglich. Wir wählten die zusätzliche und kostenpflichtige Karte für die Schranke, um mit Svarta auf den Campingplatz fahren zu dürfen. Die freundliche Dame an der Rezeption erklärte uns nach der Anmeldung vor dem Gebäude noch wo wir was finden und zeigte uns auch den Weg zur Zeltwiese.

Wir hatten sogar Glück und konnten direkt an der Zeltwiese parken. Das hatten wir gehofft, da einige Lebensmittel im Auto bleiben sollten. Das Aufbauen der Zelte, auf der leeren Zeltwiese, war schnell erledigt.

Nicht ohne Grund hatten wir die Nähe zum Meer gesucht und schon beim Aufbau der Zelte spürten wir die salzige Seeluft. Nachdem die Zelte gestanden hatten, sind wir die 500 Meter bis zur Brücke gelaufen. Diese Brücke über die Landstraße und der daneben liegenden Straßenbahnlinie fällt architektonisch heraus. Die seitlichen Holzbalken sind auf den ersten Blick wirr miteinander verbunden. Wichtig für uns, ist, dass wir somit sicher in die Dünen kommen konnten und mit dem weiterführenden Holzweg über diese hinweg. Am Ende des Holzweges, noch in den Dünen, wechselte ich die Schuhe. Melli hatte die Barfußschuhe bereits am Campingplatz angezogen, ich nun oben in den Dünen. Vor uns lag der Strand und ungefähr 6 Meter durch weichen Sand die Düne herab hatten wir diesen erreicht. Meer, Salzluft! 😀

Wir sind im unteren, von Ebbe und Flut gekennzeichneten Bereich nach links, nach Wenduine gelaufen. Dieser untere Bereich ist zum laufen angenehmer, da hier der Sand fest ist. Durch die Priele mussten wir aufpassen, das wir nicht plötzlich am Ende auf einer Sandbank, umgeben vom Meer landen. Dadurch, das der Strand hier fast gerade verläuft, ließ sich das gut im Voraus erkennen, wenn wir wieder etwas mehr zu den Dünen gehen sollten.

Die ersten Gebäude von Wenduine waren nach etwas über einem Kilometer Strandspaziergang erreicht. Wobei das wirklich erste Gebäude war eine Surferschule mit zugehörigem Café/Restaurant im entsprechend lockeren Stil. Das Surfing Elephant wurde dann auch direkt von uns angesteuert. So am Nachmittag geht schon ein Kaffee, ein Kakao mit Waffel. Bei dem angenehmen Sonnenschein natürlich im Freien. Ja, so passt das mit Meer, Sonne und was zum Genießen. 😀

Von hier sind wir zum nebenan verlaufenden Wellenbrecher und auf diesem bis zum Ende gelaufen und somit vom Meer umgeben gewesen. Wir sind dann noch weiter, bis zum anderen Ende von Wnduine, bevor es zurück ging.

Nun traten wir den Weg über die Promenade bis zur Surferschule zurück an. Von dort kamen wir auf den ausgewiesenen Weg auf der Dünenseite zum Landesinneren, welcher auf halber Höhe bis zur Brücke verläuft. Eigentlich ganz nett, da es hier nicht so windig war. Eigentlich, da wir immer wieder durch Schwärme von kleinen Mücken kamen. 😒 Über die Brücke und ein paar Minuten später waren wir wieder bei unseren Zelten.

Das Laufen in den Barfußschuhen am Strand ist sehr angenehm. Luftig und leicht und dennoch kommt man gut voran. Auf dem harten Boden des Rückweges waren sie ok, aber nicht mehr ganz so lässig. So zumindest mein erster Eindruck.

An diesem Abend stand unser erstes Campingabendessen bevor. Griechische Reisnudeln mit Paprika und Tomaten. One Pot, einfach zuzubereiten und an der frischen Luft lecker. Dazu hatten wir eine Decke zwischen den Zelten ausgebreitet und uns dick eingepackt. Mit der untergehenden Sonne wurde es kühler und ein leichter Wind blies auf dem Campingplatz.

Zufrieden sind wir Abends in die Zelte und Schlafsäcke.

Tour: ~7 Kilometer


15. April – Brügge und Küste

Guten Morgen. Unser übliches Campingfrühstück, Porridge mit Apfel und Banane war schnell gemacht. Ein wenig frisch war es an diesem Morgen und die Wiese sowie die Zelte von Außen leicht feucht. Das hielt uns jedoch nicht ab, im Freien zu frühstücken.

Wir packten alles für den Tagesausflug nach Brügge. Der Parkplatz am Rand der Altstadt von Brügge liegt gerade einmal 30 Minuten vom Campingplatz entfernt. Entsprechend schnell waren wir dort. Die Sonne begrüßte uns an diesem Vormittag in Brügge. Da der Begijnhof nicht weit vom Parkplatz entfernt liegt, war dies unsere erste Anlaufstelle. Der Begijnhof ist einer von 26 Höfen der Beginen in Flandern – den Angehörigen eines Laienordens und dieser Begijnhof existiert seit 1230. Ein friedliches Ensemble, mitten in der Stadt.

Vom Begijnhof folgten wir einer Straße und stießen am Ende auf eine der Flaniermeilen zur Altstadt. Auf dieser und auch zuvor schon sind wir an einigen Chocolate Geschäften vorbeigekommen. Hier stoppten wir an einem und wagten den Schritt hinein. Uns erwartete ein großes Angebot und am Ende des Verkaufsraumes konnten wir sogar der Herstellung zusehen. Wir entschieden uns für eine Kleinigkeit zur Probe, die wir direkt davor vernaschten.

Die Altstadt war mit dem Überqueren des Kanals erreicht. Hier liefen wir wieder frei Nase über verschiedene Gassen bis zum zentralen Marktplatz und erreichten so auch den Belfort.

Hier überlegten wir auf den Belfort hochzugehen. An der Kasse war eine Schlange und daher schauten wir zuerst Online nach. Siehe da, die Tickets kann man auch Online kaufen. Leider muss dazu zuerst ein Zeitraum ausgewählt werden. Der nächste mögliche Zeitraum war jedoch erst Nachmittags und da wir uns durch die Stadt fliesen lassen wollten, passte ein fixer Termin nicht so wirklich. Auch mit dem Hintergrund, dass bis hierher schon mehr Menschen in der Stadt unterwegs waren, als dass wir es entspannt nennen konnten. Einen Blick konnten wir noch auf den Kassenautomaten werfen, bevor es weiterging. Die Anzeige dort war identisch mit der auf der Webseite.

Vom Marktplatz liefen wir eine Straße entlang um kurz danach auf den großen Platz an der sich die Stadthalle und eine Basilika befinden zu gelangen. Hier gerade weiter und über einen Rechtsschlenker führte uns eine Gasse über einen Kanal. Diesem sind wir gefolgt und waren bald darauf wieder an der Stadthalle. Dieses Mal nur von der anderen Seite.

Ein Zickzack am Kanal entlang und einer Straße nach rechts folgend waren wir wieder am Marktplatz.

Wir gingen jetzt die Steenstraat, eine Haupteinkaufsstraße vom Markt weg. So langsam war uns nach etwas zu Essen. Auf dieser Straße und einem kleineren Platz an der Straße gab es jedoch nichts Kleines und so sind wir über Seitenstraßen zur Sint-Amandsstraat gekommen. Eine schön gepflasterte Straße mit Restaurants, die uns zum Marktplatz geführt hätte. Hätte, den gleich im zweiten Gebäude war die Potato Bar. Richtig, hier gibt es Frieten mit einer sehr großen Auswahl an Saucen und Toppings. Wir bestellten zwei mittlere Frieten und zwei unterschiedliche Saucen, die wir gemeinsam verwendeten.

Nach dem Snack liefen wir mehr oder weniger direkt zurück zum Parkplatz. Obwohl wir gefühlt weniger Fahrräder (Fiets) gesehen hatten, gibt es dennoch in der Innenstadt ein eigenes Fahrradparkhaus!

Somit waren wir am frühen Nachmittag wieder am Campingplatz und ich bereitete mir einen Kaffee zu. Gut das wir erst Gent und dann Brügge besucht haben. In umgekehrter Reihenfolge hätten wir Gent bestimmt ausgelassen. Es war uns dann doch etwas zu viel in Brügge los, als dass wir noch gerne länger dort geblieben wären.

Wir hatten nun reichlich Zeit bis zum Abendessen und nutzten dies für einen weiteren Spaziergang am Strand. Dieses Mal direkt vom Campingplatz aus mit den Barfußschuhen. Der Weg zum Strand war uns bekannt und im Gegensatz zum Vortag sind wir am Strand nach rechts gelaufen. Ganz gemütlich. Im nahen Blankenberge wird der Strand von einem großen Kanal unterbrochen. Zum Glück fährt hier ein Boot mit Außenbordmotor als Fähre. Für einen Euro pro Person auch nicht wirklich teuer und unser Rüberkommen auf die andere Seite des Kanals.

Auf dem Holzweg am Rand des Kanals sind wir bis zum Ende gelaufen. Dort ist der Steg stark verbreitert und es befindet sich sogar ein Restaurant dort. Abgesehen davon hat man hier einen guten Blick auf die Gebäudefront, die Blankenberge zum Strand hin abgrenzt. Zurück am Strand trafen wir auf ein paar Schaukeln und einem Spielplatz. Da die Schaukeln frei waren haben wir es uns nicht nehmen lassen diese zu nutzen. 😀

Wir sind am Strand weiter und nach einer Strandbar vom Strand weg in die Stadt abgebogen. Durch die Häuserfront hindurch kamen wir an einem Park vorbei und stießen direkt auf die Hauptstraße. Diese überquerten wir, um zum Azur zu kommen. Nein, keine Frieten und auch keine Waffeln gibt es hier. Es ist ein Fischgeschäft, in dem wir ein Fischfilet und ein paar Gambas kauften.

Mit unserer Beute sind wir dann an der Hauptstraße bzw. oberhalb des Jachhafens entlang gelaufen, um wieder zum Strand zu kommen. Der weitere Weg bis zum Campingplatz war am Strand entlang, über die Brücke und zum Campingplatz.

Kurz nach unserer Ankunft haben wir dann mit den Vorbereitungen zu unserem Abendessen begonnen. Eine Fischsuppe mit Gambas und viel Gemüse.

Tour: Am Strand – ~7 Kilometer


16. April – Strand

An diesem morgen war ich relativ früh wach und beschloss daher mir einen Kaffee zu machen und mich damit in mein Zelt bzw. Schlafsack zurückzuziehen und die digitale Tageszeitung zu lesen. Melli schlief noch und ich wollte sie noch schlafen lassen.

Einige Zeit später hörte ich erste Töne aus dem Nachbarzelt und kurz darauf schaute Melli noch leicht verschlafen aus dem Zelt. Während sie sich zu den Sanitäranlagen aufmachte, bereitete ich langsam alles für das Frühstück vor den Zelten vor. Die Sonne kam und ich hatte Zeit unsere Campingplatzbesucher zu fotografieren. Enten und Krähen waren oft auf der Zeltwiese zu sehen. Ein Zeichen dafür, wie ruhig es noch war im April auf dem Campingplatz.

Es sollte eine Strandwanderung werden an diesem Tag und so sind wir nach dem Frühstück den uns bekannten Weg zum Strand gelaufen. Am Strand nahmen wir den Weg Richtung Frankreich. Frankreich war nun nicht wirklich unser Ziel, wir wollten einfach so lange laufen, wie wir Lust hatten.

Somit folgten wir dem Strand bis Wenduine und kamen am Surfing Elephant vorbei. Es war zu früh, um jetzt schon hier eine Pause zu machen und so sind wir weiter an Wenduine vorbei. Zwischen Wenduine und dem nächsten Ort De Haan waren am Morgen nur wenige unterwegs.

Noch vor De Haan suchten wir die Düne für eine Snackpause auf. Im weichen Sand mit Ausblick auf die Küste eine sehr angenehmer Pausenort.

In De Haan machten wir eine Trinkpause und sind dazu zur Catalaya Beach Bar gelaufen. Hier bestellten wir einen Kakao. Es war teils schon deutlicher Wind unterwegs gewesen. Vor der Bar jedoch saßen wir geschützt vor dem Wind in der Sonne. Diese Beach Bar ist im Gegensatz zum Surfing Elephant eine reine Beach Bar und hat nicht das lockere Surfer-Feeling, sondern eher etwas in Richtung gesehen werden.

Nach dem Kakao sind wir hoch zur Promenade, um zu schauen, was es hier in De Haan so gibt. Die Promenade ist wie in Blankenberge und Wenduine mit hohen Gebäuden vom restlichen Ort abgegrenzt. Für Urlauber mit Zimmer zum Meer bestimmt schön, ansonsten eher nicht. An einem Stand an der Promenade haben wir uns brav angestellt und je ein Eis gekauft. Melli schickte darauf ein Foto vom Eis einer Freundin. Zurück kam die Frage, ob wir in De Haan seien. Wie? Woher weiß sie das? Die Antwort kam mit der nächsten Textzeile. Das Gebäude im Hintergrund des Bildes hatte sie erkannt als das, in welchem sie für einige Zeit gewohnt hatte. So klein ist doch die Welt.

Am Ende der Promenade kamen wir wieder zum Strand. Ab hier war der Weg etwas mühsamer. Die Flut hatte ihren Höchststand und daher gab es nur einen kleinen Saum mit festem Sand. Somit mussten wir immer wieder in den weichen Sand ausweichen und das Laufen dort ist schon anstrengender.

Ungefähr in der Mitte zwischen De Haan und Bredene wurden wir von einem Bauarbeiter gestoppt. Er erklärte uns, dass im folgenden Abschnitt Bauarbeiten wegen Treibsand sind und wir daher auf die Dünen ausweichen sollen. Gesagt, getan. Wir folgten wie ein paar andere nun einem Weg an der Dünenkante zum Strand für einige Zeit, bis wir eine Pause einlegten. Nach der Pause nahmen wir einen in der Mitte der Dünen verlaufenden Weg und sind, nachdem wir an einigen Sonnenanbetern vorbeigekommen waren, zurück zum Strand. Es war zwar noch nicht das Ende der Baustelle, aber direkt am Rand zu den Dünen konnten wir bis zum Ende der Baustelle ohne Probleme laufen.

Kaum waren wir hinter der Baustelle, sind wir direkt zum Wasser herunter. War es doch viel angenehmer hier zu laufen. Bei Bredene trafen wir wieder auf eine Strandbar. Diese entpuppte sich jedoch als ziemlich voll und es war kein freier Tisch zu sehen.

Von hier führt ein Weg durch die Dünen und unter der Straßenbahn durch in die Innenstadt, welchen wir nahmen. Wir hofften in der Straße weiter in den Ort hinein ein Café zu finden. Die, die wir gesehen hatten, waren jedoch alle überfüllt.

Am letzten Café haben wir dann noch ein paar Menschen in Kostümen für den Osterumzug gesehen. In ihren farbenfrohen Kostümen auch nicht wirklich zu übersehen. Für uns hieß es nun aber wieder Richtung Strand zu laufen. An der Hauptstraße, welche parallel zum Meer verläuft, liefen wir einige Zeit, bis wir das Tearoom De Golf erreichten. Ein kurzes Studium der Karte zeigte uns, dass wir hier genau richtig sind. Also rein und einen Tisch am Fenster genommen. Wir bestellten uns je einen Latte Macchiato und eine Waffel als Abschluss der letzten Tour für diesen Kurztrip.

Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle, die wir zuvor schon vom Strand zur Stadt passierten, kauften wir Feta für das Abendessen ein. Am Kartenautomaten waren wir etwas irritiert. Eine Karte für eine bestimmte Strecke gab es nicht. Wir konnten nur eine Pauschalkarte ziehen für 2,50 €. Da es keine Option gab, kauften wir diese Karten. In der Straßenbahn wird diese registriert und ist dann, wie wir erfahren haben, für eine bestimmte Zeit gültig. Für unsere Fahrt bis Wenduine war diese völlig ausreichend.

Unsere Fahrt auf der längsten Straßenbahnlinie der Welt war bei den ersten Haltestellen ziemlich ruppig, so stark wurde gebremst. Da hatten es wohl einige nicht so eilig, über die Gleise zu kommen. Bei einer Station ist der Straßenbahnführer sogar außen bis nach hinten gelaufen und wieder zurück. Anschließend gab es eine sehr energische Ansage, dass Rauchen, Essen und Trinken in der Straßenbahn verboten sind. Bei der deutlichen Ansage war zu vermuten, dass im zutreffenden Fall Fahrgäste auch heraus gebeten werden würden. Wie auch immer, ab dieser Ansage war die Fahrt bis Wenduine eine normale Straßenbahnfahrt gewesen.

Der Campingplatz liegt genau zwischen dem letzten Halt in Wenduine und dem ersten in Blankenberge. Wir nahmen die letzte Station in Wenduine und kamen beim Surfing Elephant heraus. An diesem vorbei sind wir am Strand und dann über die Brücke zum Campingplatz gelaufen.

Das heutige Abendessen bereiteten wir früher, wie an den Tagen zuvor zu. Es gab eine griechische Nudelpfanne – Nudeln mit Aubergine, Zucchini und Feta. Wir hatten am Tag zuvor schon gesehen, dass andere sich beim Campingplatzrestaurant Biere holen und so ist Melli losgezogen und kam mit zwei großen Gläsern frisch gezapften Bier zurück. So macht das Kochen doch gleich noch mehr Spaß. 😀

Wir waren mit Essen und Spülen fertig, als die Sonne sich langsam mit einem roten Himmel verabschieden wollte. Wir machten uns gleich zügig auf den Weg zum Strand, um unseren letzten Sonnenuntergang für uns an der Küste in den Dünen zu verbringen.

Tour: ~15 Kilometer.

Da die Straßenbahn die gesamte Küste entlang fährt, kann man diese jederzeit für den Rückweg nehmen und muss sich daher keine Gedanken machen, ab welchem Punkt man umkehren sollte.


17. April – Heimreise

An diesem Morgen sind wir verhältnismäßig spät aus den Schlafsäcken gekrochen. Wir frühstückten in der Morgensonne gemütlich und fingen danach an alles ohne Hektik abzubauen und zu packen.

Die Zeltnummernschilder und die Karte für die Schranke hieß es noch abzugeben. Daher sind wir zuerst aus dem Campingplatz gefahren, was nur mit Karte geht und Melli hat dann die Schilder und die Karte abgegeben während ich das Navi fütterte.

Bei der Abgabe wurde Melli sogar mit Vornamen angesprochen und gefragt, ob alles ok war. War es. Die 30 € Pfand gab es ohne weitere Nachfrage zurück.

Die Heimfahrt war fast identisch mit der Anfahrt. Da es Ostersonntag war, war auf den Autobahnen nicht allzu viel los. Die Mittagspause inkl. Tanken war hinter Brüssel. Von den wenigen Sitzplätzen des Restaurants konnten wir uns einen ergattern und aßen die gekauften Wraps in der Sonne.

Eine zweite Pause, bei der wir etwas naschten, vor allem aber die Beine vertraten, war bereits auf der A45 im Sauerland. Die restliche Fahrt bis nach Hause verlief relaxt und wir beide hatten noch ein wenig von der Nachmittagssonne zu Hause.


Resümee

Die Tage über Ostern waren eine schöne Auszeit für uns beide. Über die Reihenfolge der Stadttouren waren wir im Nachhinein ebenfalls glücklich, sie so getroffen zu haben. Umgekehrt wäre Gent für uns noch immer unbekannt. Dass zwischen den Stadttouren und am Nachmittag nach dem Ausflug nach Brügge ein Strandspaziergang an der frischen Seeluft möglich war, hat uns gut getan.

Sehr entspannt fanden und finden wir die Möglichkeit, die Straßenbahn an der Küste zu nutzen, die fast die gesamte Küste von Belgien abdeckt. Dass die drei größeren Küstenorte Blankenberge, Wenduine und De Haan, die wir kennengelernt haben, mit einer hohen Häuserfront zum Meer enden, hat von weitem etwas surreales und könnte aus einem Post-Apokalyptischen Film sein. Diese Fronten sind zum Glück nicht besonders lange und der Strand, die Dünen sowie das Meer dominierten unsere Strandspaziergänge.

Der gewählte Campingplatz war einer der wenigen, mit Zeltwiese und einer kurzen Entfernung zum Strand. D. h. aber auch, das es Morgens und Abends windig sein kann. Daran hatten wir beim Aufstellen der Zelte nicht gedacht, sondern eher an die Entfernung zum Parkplatz bzgl. der Nahrungsmittel im Auto. Mit entsprechender Kleidung war es jedoch nicht so tragisch.

Typisch Belgien – Frieten, Waffeln, Bier und Schokolade. Alles davon hatten wir und Frieten sowie Waffeln bewusst mehr wie einmal. 😀

Sonnencreme. Tja, die hatten wir dabei und auch unsere Nasen und das Gesicht eingecremt. Was wir beide vergaßen, waren die Hände. Durch den Wind am Strand waren wir gut eingepackt und die Sonne erschien dadurch nicht so intensiv wie sie war. Das ist nicht das erste Mal und wird vermutlich auch nicht das letzte Mal sein. 😂 Wir sind zwar lernfähig, aber auch vergesslich. 😅

Die Preise in Belgien lagen höher als wir sie aus Deutschland kennen. Dennoch haben wir uns nicht eingeschränkt und einen Bierabend gegönnt oder Frieten gekauft bzw. Café und Waffeln. Alles zusammen hat uns der Urlaub im Verhältnis nicht so viel gekostet. Das Campen und die Eigenverpflegung auf dem Campingplatz trugen ihren deutlichen Anteil daran. Wobei Campen und das Kochen für uns auch zu einem Erholungsurlaub gehört und keine Sparmaßnahme darstellt.


Die 1152 Kilometer Fahrtstrecke ist relaxt gewesen und hatten sich mit den entspannten Tagen in Belgien gelohnt.


Karten


#belgien #gent #brügge #wenduine #blankenberge #dehaan #bredene #kusttram #frieten #waffel #fiets #canon #canonr #caononef70300 #canonr16 #tamron #tamronsp35 #35mm

Italien – Venezien – Gardasee und Venedig – Oktober 2020

Ende 2019 hatte ich mich mit den Kosten und dem Design eines neuen Bades beschäftigt. Als alles stand war es gar nicht so einfach noch Handwerker zu finden. Entweder viel zu teuer oder „Wir verbauen nur, was wir bereitstellen“. Letztere wäre ja ok, wenn sie genau dazu in der Lage wäre. Es hat sich dann jedoch noch ein Unternehmen gefunden und das konnte mir dann auch tatsächlich noch für 2020 einen Termin nennen. Ende September sollte es losgehen.

Zuerst dachte ich, es wäre vielleicht nicht schlecht, genau während dieser Zeit in den Urlaub zu verschwinden. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass eine tägliche Kontrolle mehr als gut war. Da kann man am Anfang alles erzählen, Zeichnungen vorlegen und es wird dann doch nicht so gemacht. 😖 Daher durften die Handwerker gelegentlich mehr machen, bis es so stimmte, wie ich es wünschte.

Wie absehbar war, dass nur noch die Endmontage der Armaturen fehlten, schaute ich nach einem Urlaubsziel. Die Duschabtrennung (Glaswand) und Schiebetür sollten eh später kommen (Lieferzeiten).

Fast drei Wochen ohne eigenes Bad!

Schon länger hatte ich ein Auge auf Cinque Terre in Italien geworfen. Eine Vorstellung der Touren hatte ich auch. Für diesen Trip hatte ich mir eine feste Unterkunft in Levanto ausgesucht. Auf der Anreise sollte es eine Zeltübernachtung am Gardasse geben und auf der Rückreise in Südtirol.

Ohne Stopp wollte ich Tirol passieren, war es doch im Oktober zum Risikogebiet erklärt worden (Pandemie). Die Mautgebühr zahlte ich daher Online und für die Mautstationen registrierte ich mich mit Svarta beim ASFINAG.

Am 15. Oktober packte ich Svarta, sodass alles für den 16. Oktober, für die Abreise vorbereitet ist.


16. Oktober – Anreise Gardasee

Der frühe Vogel….
Für eine Fahrt ohne Hektik, stand ich früh auf, um genügend Zeit für Pausen auf der Fahrt zu haben. Beim morgendlichen Kaffee meldet sich direkt nach dem Einschalten auch gleich eine Freundin. „Ab morgen wird Cinque Terre zum Risikogebiet“. Neeee.

Unabhängig von meiner Einstufung war es ein No-Go durch eine Vorgabe meines Arbeitgebers. 14 Tage Gehaltsverzicht bei bewusster Reise in ein Risikogebiet. Was nun? Bei einem weiteren Kaffee prüfte ich die Lage und Venezien sowie Südtirol waren und sollten kein Risikogebiet werden. Hm, am Gardasee wollte ich ursprünglich eine Zwischenübernachtung einlegen. Wieso nicht einfach einige Tage dort verbringen. Die Zwischenübernachtung war am nördlichen Ende gedacht, für ein paar Tage dort dachte ich mir, dass das Südufer besser wäre. In Bardolino fand ich einen Campingplatz, der mir zusagte.

Also Gardasee. Ich packte noch mein Notebook ein und los ging es. Während der ersten Pause schrieb ich den Vermieter in Levanto an und erkläre, warum ich nicht kommen könnte. Während der Fahrt kam auch schon eine Antwort. Bei der nächsten Pause las ich sie. Die Buchung wurde ohne weitere storniert. Wenn ich später alleine nach Cinque Terre kommen werde, wird das sicherlich mit einer Übernachtung bei A’Taversa sein.

Kurz vor der österreichischen Grenze stoppte ich ein weiteres Mal. Die Fahrt bis hierher war hauptsächlich im Nieselregen. Nicht so pralle. Durch Tirol ging es ohne Stopp. Hier regnete es zwar nicht, dafür lag am Fernpass links und rechts schon Schnee. Gut, dass ich schon die Winterreifen montiert hatte. Durch die vorherige Registrierung konnte ich die Mautstation vorm Brenner ohne anzuhalten passieren. Kurz darauf kam eine Info E-Mail mit der Bestätigung und der Abbuchungsinformation zur Maut. Sehr angenehm diese Variante mit der Registrierung.

Kaum über den Brenner wurde es sonnig und deutlich wärmer. Es stellte sich direkt ein Urlaubsgefühl ein. 😀

Das war meine erste Italienreise mit dem eigenen Auto und der Nutzung von Autobahnen. Wie wird hier die Maut funktionieren? Eine vorherige Registrierung war leider nicht möglich. Vom Brenner ging es noch lange durch das dahinter liegende Tal, bis ich dann auf die erste Mautstation traf. Hier zieht man ein Ticket. Aha, so geht das hier.

Bei Affi (Gardasee Süd) verließ ich die Autobahn über einen großen Kreis und kam auf der anderen Seite der Autobahn an der Mautstation an. Ticket rein und dann artig bezahlen. Etwas fummelig ist es, das Rückgeld aus der Schale zu holen.

Nun ging es über Landstraßen über den unteren Ausläufer des Baldo direkt nach Bardolino. In Bardolino nach Norden und kurz nach dem Ortsende war dann auch schon der Campingplatz. Unterwegs hatte ich mir überlegt, ob ich die ganze Zeit zelten oder doch lieber eine feste Unterkunft nehmen möchte. Ich entschied mich für eines der Appartements mit eigenem Bad. Ein eigenes Bad nach fast drei Wochen – was Neues. 😀

Das Appartement war im oberen Stockwerk und der Zugang erfolgte über eine eigene außen liegende Treppe zu einem kurzen Flur zu den drei Appartements. Meines war rechts der Treppe und hatte zwei Fenster mit Seeblick. 😊 Nachdem ich alles in das Apartment gebracht hatte, bin ich eine Runde gelaufen, um mich dann dem Abendessen zu widmen.

Nach dem Abendessen schnappte ich mir das Notebook und suchte nach Wanderführern für den Gardasee, und zwar als E-Book. Bei Rother wurde ich fündig, kaufte diesen Wanderführer und lud ihn herunter. Nun konnte ich nachsehen, was es so um Bardolino für mögliche Touren gibt und hatte dann vier für die kommenden Tage herausgesucht.

Ein langer Tag und wenn man bedenkt, wo ich eigentlich hin wollte, mit deutlicher Änderung. Jedoch hatte ich seit dem Brennerpass ein gutes Gefühl, das Richtige gemacht zu haben und schlief beruhigt ein.


17. Oktober

Ein sonniger Tag begrüßte mich an meinem ersten Morgen am Gardasee. Die ausgesuchte Tour startet in Brenzone Sul Garda. Der Parkplatz ist oberhalb der Altstadt und das Navi zeigte mir dazu einen abenteuerlichen Weg durch Brenzone. Von der Hauptstraße bog ich dazu in eine sehr schmale und steile Straße ab. Am Ende der Straße trifft man auf die parallel zum See verlaufende Straße oberhalb von Brenzone. Der Parkplatz war nun nicht mehr weit.

Durch den Ort, über kleine Straßen, gelangte ich zu einem alten Mauleselweg (Mulattiere). Ein gepflasterter Weg, der nur eine Richtung kennt – nach oben. Nicht lange und ich entledigte mich einer Bekleidungsschicht. Die Fleecejacke war doch zu viel. Mit der Sonne und der Anstrengung war mir auch so warm genug.

Auf dem Weg kam ich an einzelnen Gebäuden vorbei. Sommerhäuschen und/oder Schutzhütten. Je höher ich kam, desto mehr führte der Weg durch den Wald. Der Weg endete an einer Kreuzung, an der es für mich nach links und somit weiter bergauf ging. Von hier allerdings nicht mehr so lange und ich kam aus dem Wald heraus und zu einigen Gebäuden. Hier war auch die Landstraße durch die Berge. An einer Bank machte ich Rast. Dazu packte ich mich wieder wärmer ein. Hier oben auf 1000 Höhenmeter im Val di Flies war es kühler und auch nebelig.

Das Ziel lt. Wanderführer ist eine Speckhütte auf der anderen Seite des Tals. Diesen kleinen Abstecher habe ich nicht genommen, sondern bin direkt wieder denselben Weg zurück bis zur Kreuzung gelaufen. Hier nun jedoch geradeaus weiter. Dieser Weg führt über sehr viele Serpentinen hinunter nach Casteletto. Den Ort streifte ich nur, um jetzt auf einem flacheren Weg nach Brenzone zu kommen. Auf einem Stückchen führte der Weg durch ein Gehege und ein paar Esel waren ziemlich neugierig und sind direkt zu mir gekommen. Einer stupste mich sogar ganz leicht mit seiner Schnauze. 😊

Vor Brenzone nahmen die Felder mit Olivenbäumen zu und bald waren diese auf beiden Seiten des Weges. Einige Bauern waren auf einem Hain fleißig bei der Ernte.

Durch Brenzone ging es über die Altstadt hinunter an den Gardasee. Die Altstadt ist nur über schmalen Gassen begehbar und liegt schön am Berg. Am Hafen fand sich ein Café und ein Platz in der Sonne.

Jetzt hieß es wieder durch die Altstadt zum Parkplatz zu laufen. In der Nähe des Parkplatzes geht eine Straße in die Berge ab. Das große Schild an der Kreuzung macht reichlich Einschränkungen in Bezug auf Geschwindigkeit aber auch welche Fahrzeuge hier durch dürfen. Das machte mich neugierig und so bin ich diese Straße in die Berge gefahren. Je höher ich kam, desto mehr nahm wieder der Nebel zu. Die Straße selbst war kurvig und schön schmal – genau das Richtige für einen MINI. Oben kam ich an der Landstraße heraus, die ich schon von der Wanderung kannte. Über diese bin ich dann nach Bardolino zum Campingplatz zurück.

Im Appartment kochte ich mir einen Kaffee und lief mit diesem in einem Thermobecher durch den Campingplatz zum See. Fast genau gegenüber dem Ausgang des Campingplatzes war ein Steg und dieser war mein Ziel. Hier machte ich es mir in der Nachmittagssonne gemütlich und trank den Kaffee (Titelbild!).

Ein erster schöner Tag, der mir zeigte, dass die Herbstsonne am Gardasee toll sein kann.

Bevor ich mich jedoch schlafen legte, drehte ich noch eine Runde an der Strandpromenade.

Tour: ~13,5 Kilometer, ~1000 Höhenmeter


18. Oktober

Tori del Benaco liegt nahe bei Bardolino und war damit schnell erreicht. Der Parkplatz in einer Parallelstraße zur Gardasena, der Hauptstraße um den See, war auch nicht so abenteuerlich zu erreichen wie am Tag zuvor.

Vom Parkplatz lief ich zuerst nördlich und dann in einer Schleife nach Süden durch den Ort. Der weitere, meist breite Weg führte parallel zum See bis zu einer Landspitze. Die Aussicht bis hier über Olivenhaine und Waldstücke auf den See war toll. An der Landspitze war es ein Zickzack hinunter zur Gardasena und dort über diese hinüber. Auf dem äußersten Ende liegt San Vigilo – Baia delle Sirene, so der alternative Name, der Villa und der dortigen Kirche.

Wer dort eine Übernachtung gebucht hat, kann sich innerhalb der Mauern der Villa und zum Badestrand bewegen. Alle anderen und damit auch ich, haben nur den Zufahrtsweg und einen Gang, der zum kleinen Hafenbecken führt. Am Hafenbecken befindet sich ein beliebtes Restaurant und einige Gäste kommen auch mit Booten. Während ich dort saß und etwas zu mir nahm, kam sogar ein Hubschrauber und brachte Gäste.

Über fast denselben Weg ging es danach zurück nach Tori del Benaco. Fast, da ich nach der Straßenüberquerung dieses Mal einen Linksbogen wählte, um auf den oberen Weg zu kommen. Es geht hier an einer alten Festungsmauer vorbei. So wirklich sehen, was dahinter ist, konnte ich auch durch das Eingangstor nicht.

In Tori del Benaco angekommen lief ich zum Hafen, um das Örtchen kennenzulernen. Direkt neben dem Hafen gibt es eine alte Festungsanlage, von deren Türme man einen guten Blick über die Stadt und den Gardasee hat. Ebenso kann man hier von oben auf den Limonengarten schauen, durch den auch ein Weg führt.

Auf dem Weg zu Svarta kam ich an einer Gelateria vorbei. Es war sonnig und ich dachte mir, ein Eis geht. 😀 Lecker Zitrone!

Meine Nachbarin schickte mir einen Zeitungsbericht und fragte, ob ich Kekse mitbringen könnte, wenn ich sie sehe. Gemeint sind die Nutella Biskuits, die es zu diesem Zeitpunkt ausschließlich in Italien gab. Der Run darauf war so groß, dass selbst Italien anfangs nicht ausreichend beliefert werden konnte. Also mal sehen wie das im Supermarkt aussieht, zumal ich noch was zum Trinken und Nudelmehl kaufen wollte.

Der Supermarkt hatte mehr als genug von den Keksen und so waren es mehrere Packungen, die ich einkaufte. Bei Nudelmehl war es nicht so einfach. Das Regal mit Mehl hatte volle Höhe und war ungefähr vier Meter breit, mit sehr vielen Mehlsorten. Hab’ dann aber doch die richtige Sorte gefunden und ein paar Packungen mitgenommen. Der erfolgreiche Einkauf wurde mit einem Bild an meine Nachbarin dokumentierte, die sich auf die Kekse und das Mehl freute.

Am Campingplatz erfolgte wie am Vortag das Brühen eines Kaffees mit anschließend Gang zum Steg. Hier wurden die Kekse sofort geprüft. Lecker. 😀

Nachdem etwas früheren Abendessen unternahm ich einen Spaziergang am See entlang bis nach Bardolino und zurück. An der Promenade war doch einiges los. Hatte ich so nicht erwartet.

Tour: ~18 Kilometer


19. Oktober

An diesem Tag war keine Anfahrt nötig, da es vom Campingplatz nach Norden losging. Der nächste Ort ist Garda und war nach ungefähr 1,5 Kilometer erreicht. An diesem Morgen war noch nicht soviel los an der Strandpromenade, was mir gefiel. In Garda ging es quer durch die Stadt und dann nach oben zum Aussichtspunkt Rocco di Garda. La Rocca, der Berg über Garda ist oben leicht hügelig und war von dem Aussichtspunkt bald erreicht. Hier lohnt es sich einmal den Weg, um den Berg zu gehen.

Von hier geht es zuerst durch schmalere Waldwege und anschließend auf einem Wirtschaftsweg vom See weg. Dabei kam ich zum Eremo di San Giorgio. Es war jedoch geschlossen an diesem Tag und so ging ich weiter über Wirtschaftswege bis nach Sem-Rocca, das oberhalb von Bardolino liegt. Ein leicht verschlafenes Örtchen, von dem mich ein Weg nach Bardolino brachte. Ungefähr auf Höhe des Campingplatzes.

Ich lief die Straße jedoch weiter und gelange so an eine Querstraße, die mich zu einem der Kreisel in der Mitte von Bardolino brachte. Hier nun über die Straße und durch kleine Gassen nach Süden. Irgendwann gelangte ich wieder an die Hauptstraße, bog nach rechts ab und lief bis zum See, um dort die Promenade zurückzunehmen. Auf dem Weg zum Campingplatz machte ich an einem Café eine Pause.

Nach dem Abendessen packte ich das Notebook aus und recherchierte. Ich hatte eine Idee und nachdem ich ein günstiges Hotel gefunden hatte, buchte ich dieses und einen Platz für Svarta in einem Parkhaus für zwei Tage. Übermorgen sollte es daher einen Standortwechsel geben.

Tour: ~15 Kilometer


20. Oktober

Die Wanderung an diesem Tag war auf der Ostseite des Baldos. Ein alter Pilgerweg mit sehr, sehr vielen Stufen hoch zum Santuario Basilika Madonna della Corona.

Der Weg von Bardolino nach Brentino führt zuerst zur Autobahn, über diese hinweg und ein paar Kilometer parallel, um dann wieder die Autobahn zu queren. Brentino ist ein kleines, ruhiges Örtchen. Es sind scheinbar nicht mehr so viele, die den alten Pilgerweg nehmen. Die meisten kürzen ab, indem sie von einem naheliegenden Parkplatz zur Basilika laufen.

Für mich stand fest, den längeren und interessanteren Weg zu gehen. Stufen begrüßen einem am Anfang des Weges im Ort und begleiten einen immer wieder auf dem Weg nach oben. Es waren tatsächlich kaum andere mit mir auf diesem Weg unterwegs zu Basilika.

Das Santuario schmiegt sich an den Berg und mir kamen dabei Erinnerung an Paro Taktsang (Tigernest) in Bhutan. Auch dieses Kloster schmiegt sich malerisch an den Felsen.

Auf dem Klostergelände wurde es wieder voller. Die Enge der Verbindungswege verstärke den Eindruck zusätzlich. Am rechten Rand, vor der Kirche fand ich ein Eckchen, an dem ich unbelästigt eine Pause machen konnte.

Der Weg, durch den Wald hier hoch, war nun mein Weg wieder zurück nach Brentino.

Nach der Wanderung bin ich ein letztes Mal mit einem Kaffee auf den Steg gelaufen. Noch vor dem Abendessen zog ein Nebel über den See und verhüllte diesen.

Nach dem Abendessen packte ich meine Sachen, so weit wie möglich, um es am nächsten Morgen einfacher zu haben.

Tour: ~7 Kilometer, ~600 Höhenmeter


21. Oktober – Auf Wiedersehen Gardasee, Willkommen Venedig

Am Abend zuvor wurde es nebelig und heute Morgen scheint wieder die Sonne, als wäre nichts gewesen.

Nach dem Frühstück wurde der Rest gepackt und anschließend das Appartement sauber gemacht. An der Rezeption war nicht nur das Abgeben des Schlüssels, sondern auch noch das Zahlen nötig. Zuvor wurde jedoch jemand zur Kontrolle zum Appartement geschickt, ob alles sauber ist. Das OK, kam kurz darauf.

Nun startete die Reise nach Osten, nach Venedig. Über den südlichen Ausläufer des Baldos kam ich wieder zur Autobahn und von dieser zur nächsten, die bis Venedig führt. Je näher ich jedoch Venedig kam, desto nebliger wurde es. Aha, hier ist also der Nebel von gestern abgeblieben.

Auf der Zufahrtsstraße zur Hauptinsel Venedigs war es dann so neblig, dass ich nur wenig über Hundert Meter sehen konnte. In Venedig folgte ich der Straße zu den Parkhäusern. Am ersten vorbei und am zweiten, der Garage San Marco bin ich auf die linke Spur. Die ist für die, die vorab reserviert haben und rechts soll sich meist eine lange Schlange bilden. An diesem Tag jedoch nicht. An der Einfahrt wurde mir das Stockwerk genannt, in welches ich fahren sollte. Dort wurde mir dann ein Platz zugewiesen. Das besondere hier am Parkhaus ist, dass der Schlüssel im Auto bleibt, so dass die Angestellten die Autos, welche in zwei Reihen parken umparken können. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl beim Verlassen des Parkhauses, da das aber für alle gilt und es 24 Stunden bewacht wird, wird das schon gehen.

Mit meinem Gepäck hieß es nun zum Hotel laufen. Nach der Karte ist es nicht weit, aber durch die Brücken und verschlungenen Wege ist die Orientierung anfangs nicht so einfach. Ich war so früh am Hotel, dass ich das Zimmer noch nicht beziehen konnte. Das Gepäck konnte ich zur Aufbewahrung im Hotel lassen.

Mein erster Eindruck von Venedig – nebelig.

Vom Hotel Canal, am Canale Grande, in der Nähe des Bahnhofs bin ich gegen den Uhrzeiger zum Kanal San Giorgio und dort am Kanal entlang bis zur Punta Della Dogana und somit dem Inselende. Von hier dann zurück bis zu einer Brücke (Ponte del Academia) um auf die andere Seite des Canale Grande zu kommen. Die kleinen Gassen waren sehr interessant und eine, hinter einem Gitter sogar richtig grün.

Nun ging es zur Piaza San Marco (Markusplatz). Auf der Karte sieht der Weg so einfach aus. Durch die kleinen Gassen, die gerne auch in einer Sackgasse enden und über Treppen hoch und runter ist das dann in der Realität verwirrender. Gefunden habe ich den Platz dann doch. Riesig und gefühlt nur 50 Personen dort. Da während der Pandemie keine Kreuzfahrtschiffe anlegen dürfen und auch sonst wenig Touristen in Venedig unterwegs sind, ist die Erkundung der Stadt sehr relaxt.

Auf dem Markusplatz selbst war kaum noch etwas von dem Nebel zu merken, sobald ich mich jedoch dem Kanal näherte wurde es wieder nebelig. Von San Marco bin ich am breiter werden Kanal bis zum östlichen Ende, bis Sant’ Elena gelaufen. An diesem Ende ist es fast wie in einer Kleinstadt. Ruhig, mit Hinterhöfen und Parks. Es ging denselben Weg bis ungefähr zur Hälfte nach San Marco zurück und dann nach rechts quer durch die Insel an das andere Ufer.

Am Ufer nun wieder in westliche Richtung und dann ging es nicht weiter, da hier keine Brücke über den Kanal war. Also nach links in das Inselinnere an dem Kanal entlang, der mir das Weiterkommen versperrte. Über ein Zickzack kam ich zu einer Brücke und konnte damit diesen Kanal überqueren. So ging es am nächsten Kanal weiter und weiter. An einer Brücke kam ich an einer Eisdiele vorbei. So einfach vorbei ging natürlich nicht. Eine Pause mit einem Eis hat schon was. 😀

Nach weiteren Straßen, Gassen und Kanälen gelangte ich auf eine breite Straße, die mich direkt zum Canale Grande in der Nähe des Bahnhofs führte. Über die Brücke und schon war ich fast bei meinem Hotel.

Am Hotel angekommen, konnte ich nun auch einchecken. Das Zimmer war ausreichend groß, das Bad dafür winzig. Dennoch haben es die Gestalter für nötig erachtet, noch ein BD in ein nicht einmal 4 qm Bad einzubauen. Naja, Hauptsache sauber. Das Haus selbst hat schon einige Jahrhunderte hinter sich und das merkt man an den Zimmern wie auch an den Fluren und Treppen. Alles in allem für den günstigen Preis ok.

Für das Abendessen nahm ich den Weg in ein Restaurant in der Nähe (Osteria Leone Alato). Die Gassen warnen im Dunkeln nicht immer wirklich vertrauenerweckend, aber alles ok. Der Weg hat sich gelohnt. Das Ambiente ist angenehm und das Essen lecker.

Nach dem Abendessen bin ich nicht direkt zum Hotel, sondern an diesem vorbei und zur großen Einkaufsstraße auf der anderen Seite. Etwas zu trinken und die Kekse haben wieder zu mir gefunden. Am Canale Grande und der großen, belebten Straße war es auch wieder deutlich heller.


Tour: ~14,5 Kilometer.


22. Oktober

Wie das bei Hotels meist so ist, ist das Frühstück immer erst deutlich, nachdem ich wach bin. So bin ich dann vor dem Frühstück raus und begrüßte den immer noch vorhandenen Nebel. Aber gerade der Nebel machte das morgendliche treiben auf dem Kanal sehr interessant. Aus allen Richtungen kamen Boote mit Paketen, Nahrungsmittel oder sonstigem aus dem Nebel und verschwanden auch wieder in diesen.

Dann war es Zeit für das Frühstück. Zuerst musste man sagen wie viele Brötchen/Croissants man möchte und ob süß oder herzhaft Beilage. Am Buffet gab es nur Joghurtbecher. Das alles war der Pandemie geschuldet. Obwohl, den Kaffee hat sich jeder an einem Automaten selbst holen dürfen. Der Rest wurde an den Tisch gebracht.

Für heute standen zwei entferntere Inseln auf dem Plan. Somit hieß es eine „Bus“-Karte für den Tag kaufen. Der Busbahnhof ist direkt unterhalb des Bahnhofs und fast gegenüber dem Hotel. Von den angeblichen Schlangen vor den Kassen war zum Glück nichts zu sehen und die Karte schnell gekauft.

Mit dem Vaporetto, so heißen hier die Busse, welche Schiffe sind, ging es erst durch den Canale Grande und dann mit einem anderen Vaporetto nach Murano, der Glasinsel. Während der Fahrt konnte ich erleben, wie DHL hier die Pakete ausliefert – mit dem Boot, wie sonst.

Auf Murano angekommen, machten die Wege dort einen anderen Eindruck. Klar, Kanäle gibt es hier, wie auch die Gassen nur alles etwas breiter und luftiger. An einigen Geschäften mit Glasarbeiten bin ich vorbeigekommen. Eine Glasbläserei konnte sogar besucht werden. Nur wollte ich in kein Gebäude und eine Glasbläserei habe ich schon mehrmals an anderen Orten besucht. Daher hatten es mir mehr die Gassen und Plätze angetan.

Mit der nächsten Fähre kam ich nach Burano. Hier bin ich schon an der ersten Möglichkeit von Bord gegangen und somit über einen kurzen Weg nach Burano gelaufen.

Auf dem Weg war noch alles neblig und blass. In Burano angekommen, hatte ich das Gefühl, in einem Bonbonladen gelandet zu sein. Trotz Nebel strahlten die Häuser schön bunt und hoben die Stimmung sofort. 😀

Da gerade Mittagszeit war und die Restaurants nicht allzu voll, habe ich die Gunst der Stunde genutzt und mir eine Pizza bestellt. Nach dem Essen folgte noch eine weitere Runde Bonbonladen. 😊

Nun war es Zeit langsam wieder zur Hauptinsel mit dem Vaporetto zurückzukehren. Dort kam ich am nordöstlichen Ufer an und bin durch ein paar Straßen Richtung San Marco gelaufen, bis ich an ein Café kam. Danach ging es weiter zum Canale Grande und mit einem Vaporetto bis zum Hauptbahnhof.

Am Hotel angekommen hatte ich mich ausgeruht und frisch gemacht für das Abendessen. Dazu lief ich wieder über die große Brücke in der Nähe (Ponte degli Scalzi) und schräg gegenüber in eine ganz kleine Gasse zur Trattoria Alle Lance. Lokal Food! Das Schwarze ist Tintenfisch in eigener Tinte. Gewöhnungsbedürftig, um es vorsichtig auszudrücken.

Tour: ~12 Kilometer


23. Oktober – Heimreise

Ein letztes Frühstück in Venedig und dann kam der Weg mit Gepäck zum Parkhaus. Vom Hotel gab es noch einen Ermäßigung für das Parkhaus, sodass beides fast gleich viel gekostet hatte für die zwei Tage.

Gedacht war eine Heimreise mit einer Zwischenübernachtung. In Südtirol regnete es aber. Daher fuhr ich weiter und durch Tirol durch. Im Allgäu regnete es auch und so entschied ich mich den kompletten Weg bis nach Hause zu fahren.

Spät Abends kam ich dann Zuhause an und bin fast sofort ins Bett gefallen.


Resümee

Geplant war eine andere Reise und dennoch war es eine schöne Woche. Nach der Baustelle Zuhause war das genau der richtige Ausgleich. Am Gardasee, kaum war ich oberhalb der Orte, war kaum noch jemand anderes unterwegs und durch die Herbstsonne konnte ich sogar hin und wieder im T-Shirt laufen. 😀

Das nebelig Venedig hatte seinen ganz eigenen Charme. Innerhalb der Gassen und Plätze war vom Nebel nicht soviel zu merken, am Rand der Inseln war dieser dann sehr deutlich. Ich hatte teils das Gefühl, in einer Art Glocke unterwegs zu sein. Lediglich Pausen im Freien waren durch das kühlere Wetter nicht ganz so angenehm, wie sie an einem Sonnentage gewesen wären. Eine Fahrt mit einem Vaporetto sollte unbedingt mit eingeplant werden, sieht die Stadt aus dieser Perspektive doch nochmals anders aus.

Trotz Pandemie waren am Gardasee in den Orten direkt See einiges los. Es hielt sich aber noch in Grenzen. In Venedig hätte ich oft mit ausgebreiteten Armen durch die Gassen gehen können. Unvorstellbar, wenn man die üblichen Bilder von Venedig kennt. Hier machte sich deutlich bemerkbar, dass keine Kreuzfahrtschiffe die Stadt überfielen und auch sonst nicht soviel Touristen unterwegs waren.

Bei dieser Reise war Wickie mit dem Verbindungsengerl Lissi unterwegs. Lissi durfte mit Wickie drei Monate lang Deutschland und Europa erkunden. Diese Reise, war deren erste außerhalb Deutschlands und beide waren begeistert.


Karten



#italien #lagodigarda #gardasee #bardolino #madonnadellacorona #venezien #venedig #burano #canon #canoneos6dmk2 #caononef70300 #tamron #tamronsp35 #35mm

Malta – Gozo und Valetta – Dezember 2019

Am Ende des Jahres dem Nass-Grauen des Rhein-Main-Gebietes entkommen und Sonne genießen ist schon was Tolles. Für 2019 suchte ich mir dazu einen der sechs Kleinststaaten der EU heraus – Malta. Politisch gehört es zur EU, geographisch zu Afrika. Durch die Nähe zu Afrika ist auch im Winter mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen zu rechnen. Worauf man sich einstellen muss, ist jedoch, dass es auch sehr windig werden kann.

Malta ist ein Staat, der aus drei Inseln besteht – Malte, Gozo und dazwischen das kleine Comino. Während Malta (Insel) die höchste Bevölkerungsdichte in Europa aufweist ist, ist Comino unbewohnt und Gozo liegt dazwischen. Vor allem Gozo hat es mir nach den Beschreibungen angetan, da dort mehr Naturwanderungen möglich sein sollen. (Das Titelbild zeigt einen Blick von der Inselhauptstadt Victoria auf das nördliche Gozo)

Die Suche nach einem Hotel, das am Meer liegt oder zumindest in dessen Nähe zu bezahlbaren Preisen war schnell gefunden. Einen entsprechenden Flug dazu allerdings nicht. Am Ende buchte ich eine Pauschalreise – Flug mit Transfer zum Hotel und Hotel. Dies war im Paket günstiger als Einzelbuchungen.

Vorbereitend machte ich mir eine Liste der Wandertouren und Stadtbesichtigungen. Dabei stellte sich heraus, dass auf Gozo eine brauchbare Busverbindung existiert. Alle Buslinien führen in/von der Mitte der Insel, also über Victoria. Vorab konnte ich bereits eine Wochenkarte bestellen. Diese macht es wesentlich einfacher vor Ort und ein Mietwagen war dadurch nicht nötig. Die Buskarte nannte sich Explore Card – wie passend!


24. Dezember

Für einige ist es Weihnachten, für mich war es der Abreisetag. Diesen Tag konnte ich ziemlich relaxed angehen, der Flug war für Abends angesetzt.

Am späten Nachmittag machte ich mich daher mit dem Auto auf den Weg nach Frankfurt und von dort mit der Bahn zum Flughafen. Am Flughafen war das Einchecken problemlos und ohne allzu lange Warteschlange erledigt. Air Malta flog direkt und Abends mit nicht so vielen Passagieren.

In Malta angekommen, rief ich die mir mitgeteilte Nummer an. Ein Transfer zum Hotel gehörte nämlich zur Pauschalreise. Der Fahrer kam kurz darauf und brachte mich nach Ic-Cirkewwa. Das ist am westlichen Ende von Malta und dort geht die Fähre ab nach Gozo, was sie auch kurz nach meinem Eintreffen machte. Während der Fahrt rief ich die zweite Nummer an und teilte mit, wann die Fähre in Gozo ankommen wird. In Mgarr musste ich noch ein Weilchen warten, bis der Fahrer kam. Dieser brachte mich zum Hotel San Andreas in Xlendi. Kurz nach 1:00 Uhr in der Nacht war ich dann in meinem Zimmer und ziemlich k. o.

Gesehen hatte ich von Malta und Gozo während der Fahrt durch die Dunkelheit natürlich nicht wirklich etwas. Ich konnte mich aber schon einmal an die für mich komischen Ortsnamen gewöhnen. Xlendi, wo das Hotel direkt am Meer ist, spricht sich Schlendi aus. Damit wird das schon wesentlich angenehmer.

Ach ja, eines ist mir in der ersten Nacht gleich aufgefallen. Durch die Lage direkt am Meer und dem Wind ist es Nachts doch kühl. Wie in südlichen Ländern oft bestand auch hier die Bettdecke lediglich aus einem dünnen Tuch und einer Tagesdecke. Im Schrank fand ich zum Glück noch eine Wolldecke, um sie auf die dünne Decke zu legen.


25. Dezember

Ich gehöre der Fraktion „Früher Vogel“ an und war wie so oft bei Urlauben die Erste beim Frühstück. Das Frühstücksbuffet war im Restaurant aufgebaut und es fand sich was Süßes zum Frühstück für mich.

Draußen war es windig und daher blieb ich innen, allerdings direkt am Fenster und somit mit Blick auf die Bucht von Xlendi. Die Weihnachtsdeko am Fenster war ein Hinweis auf die Jahreszeit. Die aufgehende Sonne, der blaue Himmel und die vorausgesagten Temperaturen eher nicht – zumindest nicht, wenn man aus Deutschland kommt.

Die vorab ausgewählten Touren für die kommenden Tage waren meist an der Küste oder zumindest in der Nähe. Die Tour für diesen Tag sollte von Mgarr, also dort wo der Fährhafen ist, an der Küste entlang bis Xlendi gehen. Dazu nahm ich nach dem Frühstück den Bus, welcher in der Nähe des Hotels stoppte und nach Victoria fuhr. Die Endstation des Busses ist der Busbahnhof in Victoria und somit ziemlich genau in der Inselmitte. Hier wechselte ich in den nächsten Bus, der nach Mgarr ging. Die Haltestelle am Hafen war meine. So konnte ich den Hafen dann auch im Hellen sehen. Ein Hafen mit Fähren, Ausflugsboten und ein paar Fischerbooten.

Los ging es auf der ersten Tour ein paar Straßen durch Mgarr in südwestlicher Richtung bis zum Ortsende. Hier dann immer am Meer entlang an einer Küste mit wenig Bewuchs noch flach so, dass ich zum Meer gelangen konnte.

Je weiter ich kam, desto mehr wurde aus der Küste eine Steilküste. So gelangte ich an eine Bucht, die ich umgehen musste, indem ich zum Ende der Bucht hinunter an den Strand einem schmalen Pfad folgte.

Am Ende der Bucht war nicht nur ein kleiner Sandstrand, sondern auch eine Tauchschule. Einige Tauchschüler machten sich gerade für die Fahrt nach draußen bereit. Ich jedoch folgte weiter dem Pfad, um auf der anderen Seite der Bucht wieder nach oben zur Steilklippe zu gelangen. Diese wurde nun immer imposanter und höher.

Einige Zeit später kam ich an einer Stelle mit Bäumen vorbei, die Schatten spendeten, was bisher auf der Tour eine rare Sache war. Es war auch Zeit für eine Pause und so legte ich diese hier ein. Durch die Bäume hatte ich eine gute Sicht auf die Kirche von Ix-Xewkja während meiner Pause.

Nach der Pause endete der Weg an der Klippe des Ta’ Cent Cliffs und führte in das Inselinnere und durch Ta’ Sannat. Hinter Ta’ Sannat kam ich dann wieder an die Klippen. Nicht lange und es ging wieder über eine kleine Schleife ins Inselinnere, der Weg zurück an die Klippe war kurzzeitig sehr anstrengend. Es kam ein sehr starker Wind von der See, der das weitergehen, fast unmöglich machte. Hinter einer Biegung war es jedoch wieder nur windig und so konnte ich den Weg fortsetzten. Wie gut, dass ich den Windbreaker dabei hatte.

Weiter ging es, bis ich ungefähr auf der Höhe von Munxar war. Dies ist nicht weit von Xlendi entfernt. Hier war der Weg an der Klippe plötzlich gepflastert und ich traf einige Spaziergänger. Als der gepflasterte Weg aufhörte und es weiter auf einem Pfad an der Klippe entlang ging, waren keine Spaziergänger mehr zu sehen. Erst kurz bevor der Einschnitt zur Xlendi-Bucht begann, begegneten mir wieder Personen. Hier flachte sich die Steilklippe wieder ab und am Bogen zur Bucht konnte ich meine ersten Salzfelder auf Gozo betrachten.

Von hier waren auch schon die ersten Gebäude von Xlendi zu sehen. Am späteren Nachmittag erreicht ich dann Xlendi. Ich bin jedoch nicht direkt zum Hotel, sondern noch kurz an der Bucht entlang und über zwei, drei Seitenstraßen letztlich zum Hotel. Dabei entdeckte ich in einer kleinen Gasse ein für Malta typisches Fischerboot.

Die erste Tour am Meer hatte mir trotz Wind sehr gut gefallen, den die Sonne und die freie Sicht machten es sehr angenehm. Zur Belohnung gab es noch einen Kuchen. 😀

Da ich Halbpension gebucht hatte, war das Abendessen im Restaurant, in dem das Frühstück war, inbegriffen. Es gab ein paar wenige Menüs für die Woche und so wählte ich ein erstes für diesen Abend.

Noch nicht ganz müde, beschloss ich zum Sonnenuntergang einen Spaziergang zu unternehmen und somit den Tag abzuschließen.

Tour ~17 Kilometer


26. Dezember

Das Frühstück war auch an diesem Tag mit einem strahlenden Sonnenaufgang verbunden. Heute musste ich auch nicht darauf achten, den Bus nach Victoria zu bekommen. Die Tour startete direkt am Hotel. Es ging am Kai entlang und auf der westlichen Seite der Bucht den Berg zur Steilklippe nach oben. Allerdings sehr gemächlich, da ich mich immer wieder umdrehte und die Aussicht genoss.

Kaum über den Berggrat gekommen führte der Weg schon wieder in das Landesinnere auf einem Feldweg nach Santa Lucija. In Santa Lucija wechselte ich die Richtung wieder nach Nord-Westen bis nach Ta’ Kercem. Auf dem Weg kam ich an verlassenen Fahrzeugen und lustigen Straßenschildern vorbei. In den Orten führte der Weg durch kleine Gassen und breite Straßen. Morgens waren kaum Menschen auf den Feldern oder in den Orten zu sehen.

Hinter Ta’ Kercem führte der Weg nach Westen und einen Hügel hoch. Hier legte ich einen Abstecher zu Höhlen, in denen Funde menschlichen Lebens mit über 7000 Jahren entdeckt wurden. Die Höhlen befinden sich im Tafelberg Ghajn Abdul, wobei Berg relativ ist (146 Meter). Die Höhlen selbst waren gar nicht so spektakulär, der Ausblick jedoch entschädigte für den Umweg.

Nach diesem Abstecher nahm ich den Weg südwestlich, der mich fast an die südwestlichste Stelle der Küste führte. An der Küste ging es wieder an der Steilklippe entlang bis zum südwestlichsten Punkt Wardija Point. Kurz danach auf dem Weg nach Norden konnte ich schon Fungus Rock ein erstes Mal sehen. Bald kam ich an den Rand der Dwejra Bucht. Diese zu umrunden bedeutet in eine Senke herabzusteigen. In der Senke kam ich zum Dwejra Tower. Diesen bin ich nach oben und legte dort eine Pause ein, mit Blick über die Bucht und auf den Fungus Rock.

Nach der Pause lief ich an der Küste bis fast zu den Überresten des Azure Window. Hier war eine große natürliche Steinbrücke zu einem Felsen, bis 2017 alles nach einem Sturm einstürzte. Wer sehen möchte, wie es aussah, kann z. B. Game Of Thrones (Hochzeit von Daenerys und Kahl Drogo) schauen. Das Azure Window sieht man dort im Hintergrund.

Nicht weit hiervon befindet sich eine Kapelle und ein Restaurant sowie ein großer Parkplatz. Da es ein beliebter Ausflugspunkt ist, ist hier immer was los. Auf der anderen Seite war es ein guter Moment für eine kleine Mittagsmahlzeit.

Gestärkt lief ich an der Kapelle vorbei zum dahinter liegende Inland See. Dieser ist fast vom Meer getrennt. Fast, da es einen Tunnel als Verbindung zum Meer gibt. Vom Inland See bin ich zurück zum Azure Window und schaut dort einige Zeit der Brandung zu. Es war zwar gerade eine Busladung Touristen dort, aber diese verteilten sich zum Glück so, dass es nicht überfüllt war. Von hier machte der Weg einen Bogen und folgte dem Bergrücken an der Küste nach oben.

Nun hieß es einige Kilometer an der Steilküste entlang laufen. In Höhe des Ortes Gharb, noch vor dem nordöstlichen Ende der Insel lief ich in einer Schleife wieder etwas zurück, um nach Gharb zu gelangen. Der Weg der Schleife war insofern interessant, als ich an ausgehöhlten Hängen entlang lief.

Der Weg nach Gharb führte durch bewirtschaftete Hänge. In Gharb erwartete mich ein Dorf mit ruhigem Leben. An einem Platz mit einer Säule fanden sich einige Musiker ein. Scheinbar warteten sie auf etwas. Gespielt hatten sie zumindest nicht, während ich vorbei kam.

Bis zur unscheinbaren Bushaltestelle war es nicht weit. Dort angekommen, stellte ich fest, dass der nächste Bus erst in fast einer Stunde abfahren würde. Ein Blick auf die Landkarte zeigte mir, dass die Straße nach Victoria nicht allzu lange ist und so beschloss ich den Weg an der Straße nach Victoria zu gehen.

Dadurch kam ich in Victoria am Ortseingang zu einem Supermarkt. In diesem fand ich eine große Käsetheke und kaufte an diesem Tag dennoch nur ein Eis, welches ich auf dem Weg zum Busbahnhof aß. Vom Busbahnhof fuhr dann der Bus, der mich nach Xlendi brachte.

Wie am Vortag folgte nach dem Abendessen noch eine Runde an der Bucht und durch ein paar kleine Straßen.

Tour 24 Kilometer


27. Dezember

Victoria hatte ich in den letzten Tagen bereits mit den Busfahrten zum Teil gesehen und der Bereich um den Busbahnhof war mir nicht mehr fremd. Wie aber sieht der Rest der Inselhauptstadt aus? Das galt es an diesem Tag zu entdecken.

Nach dem üblichen Frühstück nahm ich daher den Bus nach Victoria. Heute aber nicht bis zum Busbahnhof, sondern bewusst nur bis zum Ortsanfang von Victoria. Hier hieß es nun durch ein paar Seitenstraßen zu einem Park zu laufen, den ich in genauer erkunden wollte. Der Villa Rundle Gardens liegt östlich vom Busbahnhof und ist hübsch angelegt. Auch jetzt noch nach Weihnachten war er entsprechend geschmückt.

Über die Hauptstraße nach Westen und ein paar zusätzlichen Seitenstraßen kam ich zur Zitadelle, die Victoria überragt. Am frühen Vormittag war es hier noch sehr leer und auch in den vielen kleinen Museen innerhalb der Zitadelle war kaum etwas los. So konnte ich viele Wege und Museen in der Zitadelle erkunden.

Die noch ruhigen Gassen waren auch so ruhig, weil viele Händler ihre Geschäfte noch nicht geöffnet hatten. Das ein oder andere merkte ich mir, um es später nochmal zu besuchen, wenn es geöffnet haben wird.

Südlich der Zitadelle, getrennt durch ein paar kleine Straßen und die Hauptstraße, liegt die Altstadt. Ein größerer Platz trennt die Hauptstraße von der Altstadt. Hier befanden sich viele Händler mit ihren Ständen. Touristisch geprägt, aber zum Teil auch Händler für den täglichen Bedarf wie z. B., Gemüse und Obst. Die Altstadt selbst hat im Kern einen großen Platz vor der St. Georgs Basilika. Hier finden sich einige Cafés und Restaurants. Ich bin jedoch weiter und durch die vielen kleinen Gassen der Altstadt gelaufen.

Um die Mittagszeit bin ich zum Platz vor der Basilika gelaufen und habe mir eines der Cafés ausgesucht für eine Mittagsmahlzeit. Auf meinem Weg durch die Altstadt bin ich zuvor fündig geworden bei der Suche nach einer Postkarte. Ich fand auch ein Geschäft mit einigen Seifen aus Malta. Als Seifenfan, konnte ich nicht einfach so daran vorbeigehen und kaufte drei Stück.

Das Essen wurde mit einem Espresso abgeschlossen, den ich beim Schreiben der Postkarte von Wickie nach Wien trank.

Die Zitadelle und die Altstadt hatte ich nun gesehen. So lief ich anschließend durch einige Straßen um die Altstadt und Ziitadelle. Diese Straßen waren in der Art, wie man sie in jeder anderen Stadt finden könnte. Auf meinem Weg gelangte ich auch wieder zu dem Supermarkt vom Vortag.

Diesmal sah ich mir die Käsetheke nicht nur an, sondern kaufte auch ein paar typische maltesische Käse. Es waren kleine runde Käse mit Salz oder Pfeffer. Ein Brötchen fand sich ebenfalls.

Anschließend bin ich noch eine halbe Stunde umhergegangen bis ich mir am Ortsrand der Straße nach Zeebug eine Pause gönnte. Hier aß ich das Brötchen und den Käse. Sehr lecker. 😀

Auf meinem Weg zurück zur Zitadelle kam ich an zwei Stellen, die etwas herausfielen.

Das Erste war ein buntes Fenster mit einem Weihnachtsbaum in einem Vorraum. Dies konnte ich sehen, da die Tür offen war. Es ist grundsätzlich ein öffentliches Gebäude und zumindest in den Vorraum darf jeder. Ob die Polizei es mag, dass der Vorraum der Polizeistation fotografiert wird, wollte ich jedoch nicht herausfinden. Daher bin ich nur kurz für ein Foto in den Vorraum und dann gleich wieder heraus.

Das Zweite war die Tankstelle. Bisher hatte ich keine einzige Tankstelle gesehen, da ich eine Tankstelle in der Art erwartete, wie sie in Europa meist üblich ist. Fehlanzeige. Die Tankstelle bestand aus Tanksäulen am Straßenrand – so geht es wohl auch.

Zurück an der Zitadelle erkundete ich diese ein weiteres Mal. Das Nachmittagslicht ließ vieles anders wirken wie am Vormittag. Innerhalb der Zitadelle gibt es ein Café, das ich später aufsuchte. Bei den Kuchen suchte ich mir einen aus und bestellte diesen mit einem Latte Macchiato ohne genau zu wissen, was es für ein Kuchen war. Es stellte sich heraus, dass es ein Möhrenkuchen war. Dass dieser mit einer Eiskugel serviert wird, war eine weitere Überraschung. Auf alle Fälle zu empfehlen.

Das Titelbild dieses Reiseberichtes ist übrigens in der Zitadelle aufgenommen worden und zeigt den nördlichen Inselabschnitt.

Ein weiteres Mal bin ich durch Seitenstraßen gelaufen. Überall war mehr oder wenig weihnachtlich geschmückt. Was ebenfalls oft zu sehen war, waren Fliesen mit christlichen Motiven an den Gebäuden.

So langsam wollte ich den Rückweg angehen. Die Abfahrt des nächsten Busses war jedoch noch lange hin. An der Ecke Hauptstraße, Straße zum Busbahnhof war ein Café, das mir die Tage zuvor schon auffiel. Hier kehrte ich auf einen Cafe Latte ein, um die Zeit bis zur Busabfahrt zu überbrücken.

Als die Zeit für die Abfahrt näher kam, bin ich den kurzen Weg zur Bushaltestelle gelaufen und konnte den Bus direkt nehmen.

Tour 13 Kilometer


28. Dezember

Am Tag zuvor hatte ich von der Zitadelle auf den nördlichen Teil von Gozo blicken können. Genau diese Gegend war auf einer heutigen Wanderung vorgesehen. Der Bus von Xlendi brachte mich nach Victoria zum Busbahnhof. Dort nahm ich den nächsten Bus nach Marsalforn an der Nordküste.

Durch Marsalaforn ging es zuerst nach Westen und aus dem Ort heraus. An einer Kreuzung kurz hinter dem Ortsende folgte ich dem Weg nach links in das Landesinnere. Von hier hatte ich stellenweise einen Blick auf den Tafelberg, der ein erstes Ziel der Tour war. Zuvor ging es jedoch in eine Wied, eine kleine Schlucht. Der Weg machte einen Knick und führte nun wieder nach Westen. So hatte ich den Tafelberg nördlich passiert. Kurz vor der Landstraße von Victoria nach Zeebug bog ich zum Tafelberg ab. Der Weg nach oben war mit etwas suchen verbunden, jedoch auch nicht völlig unsichtbar.

Auf dem Tafelberg hat man eine tolle Aussicht auf die Insel und ich hatte diesen einmal umrundet, was nicht immer einfach war. Es gibt zwar Wege, diese werden scheinbar nicht oft genutzt und waren zum Teil von Disteln und Kakteen überwuchert. Ein Weg herum hat sich allerdings immer gefunden.

Der Weg vom Tafelberg zur zuvor genannten Kreuzung war identisch mit dem Weg zum Tafelberg. Hier hieß es dann jedoch nach Westen und somit zu einem Ortsteil von Zeebug zu kommen. Unterhalb des Ortes hatte ich ein Gebäude von einer Mauer umringt entdeckt. Mir war nicht klar, was es ist. Wie ich dort ankam, erkannte ich, dass es ein Friedhof ist.

Zum Ort musste ich nun einen leicht steilen Pfad hochlaufen. Im Ort nach links und somit die westlichste Straße des Orts in nördlicher Richtung bis fast zum Ende, um dort wieder nach Westen den Ort zu verlassen. Über eine Senke kam ich zu einem alleine stehenden Haus und nach diesem hieß es nach Norden laufen.

So näherte ich mich immer mehr der Küste auf einem asphaltierten Weg. Hier war ich dennoch alleine. Kein Auto oder irgendetwas anderes begegnete mir. Kurz vor der Küste traf ich auf das Ende des Wied Il-Gnasi. Eine in den Fels eingelassene Treppe brachte mich zum unteren Ende des Wied.

Die hereinbrechenden Wellen gaben wieder ein tolles Schauspiel und dass ich hier nicht alleine war, zeigte, wie beliebt dieser Ort ist.

Zurück, oben auf dem Weg brachte dieser mich bald an die nördliche Steilküste und dort zu den ersten Salzfeldern. Diese werden hier noch für die Salzgewinnung genutzt und daher hieß es einen Bogen drumherum laufen. Der Steilküste folgte ich nach Osten. Wie sich zeigte, war nicht jeder bereit, zu laufen. Zum Glück kam dies nur zweimal vor, dass mir ein Geländewagen begegnete.

Einmal ging es für ein kleines Stück nicht an der Küste entlang. Hier kam ich an einem Steinkreis vorbei. Da hatte sich jemand einiges an Mühe gemacht, um die Steinhäufchen ordentlich im Kreis aufzubauen.

Danach kam ich wieder an die Küste und es folgten weitere Salzfelder. Je näher ich Marsalaforn kam, desto flacher wurde die Küste. Hier begegnete ich dann auch Spaziergängern aus Marsalaforn. Der Anfang von Marsalaforn war deutlich an der alten Verteidigungsanlage zu sehen (unteres Bild!).

Durch kleinere Pausen, während derer ich etwas aß, kam ich in Marsalaforn nicht ausgehungert an. Für einen Kuchen ist aber eigentlich immer Platz. 😊

Insgesamt war ich doch recht zügig unterwegs gewesen. Somit ergab sich die Frage ins Meer gehen oder weiter wandern. Zum Schwimmen ins Meer war es zu unruhig, somit bin ich dann einfach ein paar Kilometer an der Küste weiter gelaufen.

Am Hafenende kamen ein paar Häuser und dann hieß es auch schon einen geschotterten Weg nach oben laufen. Am Wegesanfang lief ich an einem Brett mit Steinen vorbei. Diese waren nummeriert, aber warum und welcher Sinn dahinter lag, ist mir nicht bekannt.

Der Küstenabschnitt hier ist keine Steilküste, er gleicht eher einer Bergflanke. Der Weg verlief meist in der mittleren Höhe. Hier war es völlig anders als auf dem Küstenweg zuvor. Zuvor war viel Stein, Geröll und kaum Bewuchs. Hier aber war es grün!

In ungefähr der Mitte des Weges war dieser nicht weiter passierbar. Er war von Geröll überdeckt. Etwas unterhalb sah ich jedoch schon einen weiteren Weg. Zu diesem musste ich mir nur einen Pfad nach unten suchen, was mir auch gelang. Weiter ging es auf diesem Weg wie zuvor.

Mein Ziel war der bekannteste Sandstrand auf Gozo – Ramla Bay. Am Wasser entlang bis zur Mitte des Strandes lief ich und dann zu den Dünen. Durch diese durch und dann wieder etwas nach links brachte mich der Weg nach oben in eine Höhle mit einem Blick auf den Strand.

Am hinteren Ende der Höhle kam ich durch einen schmalen Gang oberhalb der Höhle auf einer Ebene heraus. Da mich der weitere Weg jedoch nur über einen großen Bogen zu einer Bushaltestelle gebracht hätte, wählte ich nun wieder denselben Weg durch die Höhle zum Strand zurück. Von dort geht ein Weg ins Inselinnere und bald war ich an der Bushaltestelle. Auf den nächsten Bus nach Victoria musste ich gar nicht mehr so lange warten.

Als ich in Victoria ankam, setzte bereits die Dunkelheit ein und ich konnte den Ort zumindest vom Bus bis Victoria und dem nach Xlendi mit Beleuchtung erleben. Überstrahlt wird alles von der deutlich beleuchteten Zitadelle.

Im Hotel erwartete mich das Abendessen und heute kein Spaziergang danach.

Tour: ~19 Kilometer


29. Dezember

Der Staat Malta besteht aus drei Inseln. Die unterschiedlichen Seiten Gozo’s hatte ich die letzten Tage kennengelernt. Die kleinste der drei Inseln, Comino, ist beliebt für einen Badeausflug oder einer Rundwanderung. Damit war klar, dass ich nach dem Frühstück mal wieder den Bus nehmen würde. Mgarr war das Ziel der ersten Busfahrt des Urlaubs und heute wieder.

In Mgarr angekommen, war ich noch deutlich vor der ersten Fährabfahrt am Hafen. Die Ausflugsfähre geht gegenüber der großen Fähre von Malta im alten Hafen ab. Das Schild ist eigentlich nicht zu übersehen und als die Fähre zur ersten Fahrt des Tages kam, war auch deutlich auf ihr zu sehen, dass Comino das Hauptziel ist.

Die Überfahrt dauerte nicht lange und endet in einer kleinen, geschützten Bucht – der Kristallbucht. Eigentlich legt die Fähre in der Blauen Lagune an. Bei Seegang dort wird wie an diesem Tag auf die Kristallbucht ausgewichen. Nur wenige waren mit mir auf dieser Fähre und kurz nach den ersten Metern war ich schon fast wieder alleine unterwegs. Die Insel wollte ich in umgekehrten Uhrzeigersinn umrunden und bin daher vom Anleger nach links losgelaufen.

Es ging über eine zerklüftete, steinige Küste los und keinen 3/4 Kilometer später kam ich an der Blauen Lagune an. Lt. Wanderführer gibt es hier reichlich Imbissbuden. Ok, das hat dann jemand geschrieben, der im Sommer hier war. Im Winter ist hier tote Hose. Aber das Meer der Blauen Lagune an diesem Tag ohne Menschenmenge hatte was.

Kurz hinter der blauen Lagune wurde es wieder deutlich steiniger. Im Vergleich zu den Tagen zuvor konnte ich hier aber fast auf Höhe des Meeres unterwegs sein. Über einen Bogen und einen ersten kurzen Abstecher in das Inselinnere kam ich zu einer Bucht mit einem Hotel. Die Hotelanlage mit ihren Bungalows war jedoch gerade geschlossen und befand sich in eine Umbauphase. Da hier Sitzplätze waren, bot sich eine erste Pause geradezu an.

Von hier ging es nicht direkt am Meer weiter, sondern etwas mehr in das Inselinnere. Einige Zeit später kam ich an der Kapelle „Our Lady’s Return From Egypt“ an. Hier bog ich nach links ab zur fast schon zu sehenden Santa Marija Bay. Hier waren nun auch tatsächlich ein paar Gebäude und es wurde zum Teil Grün. Von der Bucht aus machte ich noch einen Abstecher zu einer Steilklippe, um die Aussicht von dort zu erlangen. Nett, aber durch die Touren an den Steilklippen der letzten Tage nichts so Besonderes mehr.

Denselben Weg nahm ich zurück zur Kapelle. Hier kamen mir dann auch die ersten entgegen, die die Inseltour in die andere Richtung angegangen sind. Von der Kapelle aus hieß es nun direkt in das Inselinnere weiterzugehen. Hier waren Täler, nicht besonders ausgeprägt, dafür aber grün und zum Teil sogar bewirtschaftet. Im Inselinneren traf ich auf eine Kreuzung und folgte dem Weg nach Osten zur höchsten Erhebung von Comino. Imposante 75 Meter. 😅 An der nächsten Kreuzung, wechselte ich jedoch wieder die Richtung und bin nach Süd-Osten weitergelaufen. So kam ich zwar nicht auf die Erhebung, dafür allerdings direkt an eine alte, nicht mehr im Betrieb befindliche Schweinezuchtanlage. Das hatte mich aus photographischen Gründen gereizt (Lost Place!). Leider ist das gesamte Gelände gut eingezäunt. Also ging es direkt weiter zur Küste bergab. Bergab, da die Schweinezuchtanlage auf einem Hügel liegt.

An der Küste traf ich wieder auf den Rundweg. Hier machte ich ebenfalls einen Abstecher, um zu einer alten Wehranlage zu kommen, die ich schon von oben gesehen hatte. St. Mary’s Gun Battery nennt sich die Wehranlage, von der noch Reste erhalten sind.

Der Rundweg verlief nun fast geradewegs nach Westen, an die dortige Küste. Dabei entfernte ich mich langsam vom Meer, ohne es wirklich komplett aus den Augen zu verlieren. Der St. Mary’s Tower war schon von weitem zu sehen und zu diesem hieß es ganz langsam dem Weg nach oben zu folgen. Je mehr ich mich dem Turm näherte, desto spärlicher wurde wieder der Bewuchs um mich herum. Es war deutlich, dass ich mich wieder der kargen Seite der Insel näherte. Vom Turm bin ich noch ein kleines Stück weiter nach Westen, um ein Bild der Kristallbucht aufnehmen zu können. Sehr weit bin ich dazu nicht gegangen, da ich hier oben dem Wind schonungslos ausgesetzt war. Auf der ganzen Tour war kaum ein Lüftchen zu spüren und hier oben tobte der Wind.

Der Weg vom Turm zur Bucht und dort zum Anleger war nicht mehr weit. Er führte an der Steilküste um die Bucht und dort dann einen Pfad nach unten. Hier traf ich einige, die mit mir auf die Insel gekommen waren, wieder.

Am Anleger hieß es geduldig sein. Die erste Fähre, die anlegte, brachte weitere Besucher nach Comino, war jedoch nicht meine zurück. Meine wartete in der Bucht.

Normalerweise nimmt die Fähre dann noch ein paar Buchten und Höhlen mit, bevor es nach Gozo geht. Durch die See wurde diese Sightseeing Tour allerdings gekürzt – komplett gestrichen wurde sie jedoch nicht.

Zurück in Mgarr bin ich in Hafennähe auf die Suche nach einem Restaurant gewesen. Hatte ich doch Hunger nach der Inselumrundung. Im One80 Kitchen bin ich fündig geworden. Bot dies doch einen Platz im Freien mit Blick auf den Hafen an. Es liegt zwar direkt an der Hafenstraße, groß Verkehr war jedoch keiner. Mein Tisch war direkt neben der Tour in der Sonne. 😀

So gestärkt konnte ich eine zusätzliche Tour angehen. Diese begann am Ende des Parkplatzes, und somit am östlichen Ende von Mgarr. Der Küstenweg hier unterschied sich nicht große von dem auf der anderen Seite von Mgarr. Dennoch wirkte es anders durch die Nachmittagssonne.

So folgte ich dem Pfad bis zur nächsten Siedlung mit Strand – Hondog Ir-Rummien Bay. Die Zufahrtsstraße zu den Häusern nahm ich, um oberhalb nach Osten in einen Pfad abzubiegen. Dieser Pfad führt an der Siedlung vorbei zu einer Senke, zum Meer. An einer Stelle waren sogar ein paar Eisenstangen in den Fels getrieben, um die Überquerung eines großen Felsens zu erleichtern. Auf der anderen Seite ging es nun wieder am Meer entlang. An ein, zwei Stellen hieß es noch auf die Gischt aufpassen und das Passieren mit dem Wellengang abzustimmen.

Nicht lange und ich erreichte die in der Beschreibung des Wanderführers erwähnten Salzpfannen. Kurz dahinter war ein Stück, bei dem es unterhalb einer steilen Küste auf einer Schrägen zu gehen hieß. Bis zu einem gewissen Punkt hätte ich es mir zugetraut. Durch den Wellengang war ich mir allerdings nicht sicher, ob ich denn auch trocken und ohne Schwimmeinlage auf der anderen Seite ankommen würde.

Somit bin ich dann die wenigen Meter zu den Salzpfannen zurück und habe dem Schauspiel der Wellen bei einer Pause zugesehen.

Nicht weit von den Salzpfannen in westlicher Richtung gab es einen kleinen Pfad von der Küste weg. Diesen nahm ich und kam oberhalb der Küste an einer Straße heraus. Der Straße folgte ich bis Il-Qala. Von Il-Qala kam ich mit dem Bus zum Hotel nach Xlendi.

Touren ~10 Kilometer und ~7 Kilometer


30. Dezember

An diesem Tag brachte mich der Bus zum dritten Mal nach Mgarr. Diesmal war es jedoch die große Fähre nach Malta, die ich nahm.

In Ir-Cirkewwa angekommen, lief ich wie die meisten zum Busbahnhof. Es war mir nicht direkt ersichtlich, wo die Linie 41 losgehen soll. Auf Nachfrage wurde mir der Weg gezeigt. Den Bus erreicht ich noch rechtzeitig und einen Sitzplatz hatte ich auch noch bekommen. 😀

Nun folgte eine Fahrt von etwas über eine Stunde durch Malta, bis ich in Valetta, der Hauptstadt Maltas ankam. Der Busbahnhof in Valetta ist netterweise in der Nähe des Eingangstores zur Altstadt. Dazu muss man vom Bus lediglich über einen Platz gehen. Hier erwartete mich ein Rummel! Damit hatte ich indessen überhaupt nicht gerechnet.

Durch den Platz, in die Altstadt bin ich gleich nach Links und hoch zur Festungsmauer. An dieser Stelle liegt Hastings Gardens direkt an der Festungsmauer und trennt diese von der ersten Häuserzeile durch einen Park. Hier war es wieder ruhig. Der Rummel nach den letzten ruhigen Tagen auf Gozo war dann doch zu viel auf einmal. Über eine parallel verlaufende Straße zu den Hastings Gardens bin ich dann wieder zurück zur Hauptstraße, welche ungefähr in der Mitte der Altstadtinsel verläuft. So war das ankommen in der Stadt angenehmer. Das erinnerte mich an das Gewusel von Kathmandu nach vielen Tagen im beschaulichen Bhutan. Von Ruhe in ein Gewusel geschubst.

Die Gassen der Altstadt gefielen mir und Wickie erst recht. Nachdem er einen Kollegen gesehen hatte, wollte er doch unbedingt ein Bild von sich mit ihm. Für mich immer lustig, wie die Personen um mich herum reagieren. Wickie wurde bisher fast überall erkannt und mit einem Schmunzeln beantwortet. 😊

So lief ich weiter durch die verschiedensten Gasse, mit einem groben Plan im Kopf. Die typischen Erkerfenster waren oft zu sehen, auf meinem Weg zu den Upper Barracca Gardens, zur Kathedrale, dem Großmeistergebäude oder dem Weg zur alten Festung. Unterwegs sah ich sogar eine alte, typisch englische Telefonzelle und sogar einen MINI. 😀

Zur Mittagszeit suchte ich mir in der Nähe der Festungsanlage ein Restaurant. Ich hatte Glück und musste nur ein paar Minuten warten. Das Valletta St Paul’s AFT, ist nicht nur gut bewertet, sondern auch noch sehr beliebt. Insofern mehr als Glück einen Platz erhascht haben zu können.

Von hier war es nicht mehr weit zur Festungsanlage. Um die Festungsanlage geht außerhalb dieser ein Weg am Meer entlang. Dabei kam ich an einem Shooting vorbei. Mit der Umrundung wurde es aber nichts. Auf einem breiten gepflasterten Weg in der Nähe des nördlichen Zipfels kam mir bereits Wasser entgegen. Nicht hoch und daher vorerst kein Problem. Hinter der nächsten Ecke war dann jedoch kein Weiterkommen, ohne eine ordentliche Dusche abzubekommen.

Also wieder zurück und die Festung zur Altstadt hin passieren, um auf die andere Seite der Festung zu gelangen. Von dort über Seitenstraße kam ich zurück zur Mitte der Altstadt und einem Nachmittagskaffee.

So langsam wurde es Zeit, die Rückreise anzutreten, zumal sich der Himmel langsam verdunkelte. Dazu lief ich wieder zum Rummel, durch diesen zum Busbahnhof und fand diesmal meinem Bus nach il-Cirkewwa recht schnell.

Noch bevor der Bus losfuhr, fing es dann auch an zu regnen.

Für mich zeigte es sich wieder, dass es gut ist nicht unbedingt den üblichen Sightseeingweg zu nehmen, sondern nur einzelne Punkte herauszupicken und den Weg dorthin frei zu suchen. So habe ich bisher meist mehr von einer Stadt gesehen, wie nur die Seiten, die aus Medien bekannt sind.

Als die Fähre in Mgarr eintraf, war es bereits dunkel und die Stadt von der abendlichen Beleuchtung erfüllt. Bis zur Abfahrt des Busses hatte ich noch Zeit, um in Hafennähe herumzulaufen.

Tour: 8 Kilometer


31. Dezember

Der Heimreisetag war gekommen! Nach einem frühen Frühstück um dem Packen meiner Tasche hatte ich noch genügend Zeit für einen Ausflug zu einem Aussichtspunkt über die Bucht von Xlendi.

Um 10:45 Uhr sollte mein Fahrer mich am Hotel abholen. Einige Zeit vorher war ich schon in der Lobby und hatte bei einem Blick vom Eingang noch nichts sehen können. Beim Warten im Restaurant, das nach dem Frühstück eigentlich geschlossen hat, kam ich mit einer Angestellten ins Gespräch. Dabei presste sie frische Orangen für einen Saft und gab mir das Glas. Das hatte ich nicht bestellt, bedankte mich doch für die Geste. Genau in dem Moment kam allerdings der Fahrer. 🙃

Dieser brachte mich nach Mgarr zur Fähre und in Ic-Cirkewwa wartete der nächste Fahrer, der mich zum Flughafen brachte. Dort kam ich mehr als ausreichend früh an und konnte daher noch etwas Essen und einen Kaffee zu mir nehmen, bevor der Rückflug am späten Nachmittag startete.

Bis ich letztlich Zuhause ankam, war es schon nach 23:00 Uhr und ich ziemlich müde. Daher bin ich kurz danach ins Bett, nur um eine halbe Stunde von Geböller geweckt zu werden. Stimmt ja, ist ja Silvester! 😂


Resümee

Es war eine schöne Zeit auf Malta. Wie vorausgesagt ist es im Winter dort windig, aber mit der entsprechenden Kleidung kein Problem.

Am Nachmittag des ersten Tages kam eine Dame vom Reisebüro, um mir Vorschläge für die nächsten Tage und Angebote für Touren zu machen. Ich sagte ihr am Abend zuvor schon, dass das nicht nötig ist. Tja, nun halt nochmal. So ganz begeistert war sie nicht, da sie nur meinetwegen nach Xlendi kam, aber erwähnt hatte ich ihr ja das es nicht nötig ist. Ansonsten bot die Reise über den Veranstalter die Annehmlichkeiten der Transfers von und zum Hotel. Gerade für die Anreise in der Nacht sehr hilfreich.

Was mir in diesem Urlaub besonders auffiel, war das sehr viel weihnachtlich geschmückt war. Ob die Vergangenheit und der Bezug zum Malteserorden der Grund ist, ist mir nicht bekannt.


Karte


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Deutschland – Lübecker Bucht – Mai/Juni 2021

Wo kann man gerade unkompliziert Urlaub machen? Das war die Frage, die ich mir Anfang 2021 stellte. Zu Hause bleiben – äh, nö, eher nicht. Am unkompliziertesten wäre eine Reise innerhalb Deutschlands. Schleswig-Holstein war das erste Bundesland, das Urlaubsgäste wieder empfing. Mit Einschränkungen, aber immerhin.

Einen Test zur Anreise und danach alle drei Tage. Hm. Einen Test am Tag vor der Anreise und einen dazwischen genügt somit für fünf Tage Auszeit. An der Nordsee war ich schon öfter, weshalb ich mir für diesen Urlaub die Ostküste von Schleswig-Holstein aussuchte. Nach einiger Überlegung und Recherche entschied ich mich für die Lübecker Bucht, mit der Option im Hinterland Wanderungen in der Holsteinischen Schweiz unternehmen zu können.

Übernachtung im Zelt war keine Frage, sondern Wunsch. An der Küste der Lübecker Bucht gibt es mehrere Campingplätze. Nicht alle sind jedoch fürs Zelten geeignet und ich wollte schon recht nahe am Wasser sein. Letztlich hatte ich zwei in Frage kommende Campingplätze gefunden. Den Campingplatz Seepferdchen bei Scharbeutz und den Campingplatz Rettin bei Neustadt in Holstein. Es wurde der Campingplatz Rettin.

In der Woche vor dem Urlaub hatte ich schon einiges für meine Mahlzeiten beim Campen eingekauft und alles gepackt. Am Tag vor der Abreise bin ich bei mir im Ort im Testzentrum für einen Test gewesen. Das Resultat kam kurze Zeit später – negativ und somit alles ok für den Urlaub.


30. Mai

Der Anreisetag war gekommen und ich bin früh los, wollte ich doch einen möglichen Stau durch den Elbtunnel mit einer frühen Anreise umgehen. Am Elbtunnel hatte ich keinen Stau, sondern nur leicht stockenden Verkehr. Somit kam ich dann zur Mittagszeit am Campingplatz an. Gerade noch rechtzeitig vor der Mittagsruhe. Rechtzeitig, da während der Mittagsruhe die Rezeption geschlossen ist. Wie sich vor Ort herausstellte, ist der Platzplan im Internet nicht mehr aktuell gewesen. Die Wiese hinter der Anmeldung wurde von mehreren Vans belagert. Mir wurde auf einem neueren Plan die Lage der Zeltwiese gezeigt. Nachdem ich mich angemeldet und bezahlt hatte, bekam ich noch einen Schlüssel für die Zugangsschranke und für die Türen zum Sanitärgebäude. Nun hieß es langsam auf dem Schotterweg bis zur Zeltwiese rollen. Die Zeltwiese ist ein längliches Stück am Rand des Campingplatzes und leider nicht eben. Nach einigem hin und her hatte ich dann eine Stelle gefunden, die ziemlich eben war und dort auch geparkt.

Es war Mittagszeit, also Zeit was zu Essen und was ist das am Meer? Ein Fischbrötchen. Vor dem Campingplatz ist ein Gebäude mit einem kleinen Restaurant, einem Minimarkt und einer Fischbude. Dort kaufte ich ein Fischbrötchen, lief damit über die Düne und setzte mich vor dem Übergang zum Strand auf eine der dortigen Bänke. Fischbrötchen mit Meerblick und Sonne. 😀

So, nun hieß es das Zelt aufbauen. Das ist bei meinem schnell erledigt und auch das Aufblasen der Isomatte ging recht fix. Als Erstes machte ich es mir gemütlich und bereitete einen Kaffee zu.

Es war noch viel Zeit bis Abends und das Wetter war gut, weshalb ich mich auf eine erste Tour am Strand losmachte. Praktisch, wenn der Campingplatz direkt hinter der Düne liegt und man gleich am Strand ist. So ging es nordwärts der Küste entlang bis fast nach Bliesdorf Strand. Von dort bin ich dann den Weg oberhalb des Strandes, der Klippen zurückgelaufen.

Eine schöne Einstiegstour am Meer erfrischt und macht hungrig. So breitete ich meine Decke aus und machte mich an meines erstes Abendessen unter freiem Himmel.

Am Abend drehte ich noch eine kurze Runde über den Strand, bevor es in das Zelt ging.

Tour: ~6,5 Kilometer


31. Mai

Der „Felder und Seen Rundweg“ war für heute geplant. Ein Rundweg in der Holsteinischen Schweiz. Dazu bin ich nach Sielbeck gefahren. Oberhalb des Ortes im Wald liegt ein Parkplatz und der Start-/Endpunkt der Wanderung.

Von hier war der Weg zurück nach Sielbeck, zum Kellersee mein erstes Stückchen. Am Kellersee ging es dann lange in südlicher Richtung immer am See entlang bis nach Fissau. Dort verließ ich den See und folgte einem Fluss die kurze Strecke bis Eutin. Es ging jedoch nicht nach Eutin hinein, sondern in einem Bogen nördlich um Eutin herum zum großen Eutiner See. Am östlichen Ende von Eutin, zum See hin ist der Seepark und zu diesem lief ich. Hier quer durch und über eine Brücke an einer Engstelle des Sees auf die andere Seeseite.

Immer in Sichtweite des Sees ging es nun am nördlichen Ufer durch einen Wald bis fast zum Ende des Sees. Es folgte ein Weg durch Wald und Wiesen bis nach Sibbersdorf.

Durch Sibbersdorf durch und weiter nach Westen zum nächsten See. Den Sibbersdorfer See streifte ich nur kurz, um mich dann wieder nach Norden zu wenden. In einem Zickzack ging es nun weiter durch Wiesen und Wälder bis zum Ukleisee. Was mir auffiel, sind die im Vergleich deutlich größeren Felder wie Zuhause und auch die Pferdekoppeln sind viel weitläufiger.

Dort angekommen, legte ich erst einmal eine kurze Pause ein. Aber wirklich nur kurz. Der See ist von Wald umgeben und kleine fliegenden Plagegeister schienen nur auf mich gewartet zu haben. 😖 Den See umrundete ich zu fast 2/3, um diesen dann am westlichen Ende zu verlassen. Ich kam fast direkt am Parkplatz heraus.

Tour: ~20 Kilometer


01. Juni

Wenn man schon in der Lübecker Bucht ist, gehört ein Abstecher zu Timmendorf Strand einfach dazu. Ein Strandbummel oder Stadtbummel ist ja meist nicht so meins. Daher suchte ich mir eine Wandertour, die den Strand und das Hinterland verbindet. Es war nicht so schwierig, eine entsprechende Wandertour zu finden.

Aber zuvor hieß es noch eine Freundin zu besuchen. Sie und ihr Mann machten gerade Urlaub in Scharbeutz. Das ist der Küstenort nördlich von Timmendorf Strand und damit genau auf meinem Weg. Eine schöne Ferienwohnung hatten die beiden sich ausgesucht und nicht weit weg vom Strand. Mein Problem war nur, dass ich keine Parkgebühr am Parkplatz gezahlt hatte. Mein Portmonee war nämlich nicht zu finden. Von den beiden bekam ich etwas Kleingeld und bin schnell zurück, um noch ein Parkticket zu ziehen. Nun konnten wir uns beim Frühstück in Ruhe unterhalten.

Nach dem langen und unterhaltsamen Frühstück bin ich zum Parkplatz zurück und habe Svarta nochmal durchsucht. Siehe da, das Portmonee versteckte sich in einem Spalt zum Sitz. Puh, Glück gehabt. Kurz noch eine Nachricht an die Beiden geschrieben, dass alles wieder ok ist und los ging die Fahrt in den nächsten Ort.

Ungefähr in der Mitte von Timmendorf Strand war mein Start der Tour. Diese führt mich zuerst zum Strand und an der Strandpromenade entlang nach Norden. Noch vor dem Ortsende wechselte ich die Richtung und lief nun nach Westen, weg vom Meer. Es ging durch Timmendorf Strand und Klein Timmendorf.

Hinter Klein Timmendorf ging es über Felder, meist mit Getreide bis Hemmelsdorf am Hemmelsdorfer See. Durch den Ort durch kam ich an den See und dort an der Vogelplattform heraus. Der blaue Himmel hat sich auf dem Weg bis zum See immer mehr bewölkt, die Temperatur war aber noch angenehm. Am See gab es einige Sitzplätze und so machte ich eine Pause mit Blick auf den See.

Nun ging es in einem Bogen um den See. Nicht direkt am Ufer, meist jedoch in Sichtweite. Eine längere Strecke führte dabei durch ein Sumpfgebiet. Hier war der Weg auf einem Damm bzw. mit Holzbohlen gefestigt. Am westlichsten Punkt des Sees hieß es von ihm Abschied nehmen und kurz darauf war Niendorf erreicht. Durch Niendorf kam ich über ein paar Straßen bis zum Hafen. Dies war ein guter Platz für eine zweite Rast.

Nach der Rast ging es zuerst hinter der Düne und dann an der Strandpromenade entlang. In Niendorf bin ich an einer Stelle auf die Straße, welche parallel zur Strandpromenade verläuft, gewechselt. Zuvor hatte ich gesehen, dass es hier ein Seifengeschäft gibt – Meerseifen. Von Außen nicht unbedingt als solches zu erkennen habe ich es doch gefunden und bin auch fündig geworden bei den Seifen.

Zurück an der Strandpromenade führte diese mich bis Timmendorf Strand und dort bis zu einem Park. Über ein paar Straßen war ich dann auch schon wieder am Parkplatz.

Am Campingplatz war erste einmal duschen angesagt. Vor dem Abendessen machte ich mir es mit einem Kaffee auf meiner Decke vor dem Zelt gemütlich. Dabei kam ich mit einem Pärchen ins Gespräch, die neben mir die einzigen mit Zelt auf der Wiese waren. Alleine waren wir nicht, da noch drei VW Busse sich hinzugesellten.

Tour: 18 Kilometer


02. Juni

Wenn man schon in der Lübecker Bucht ist, sollte ein Ausflugstag nach Lübeck Pflicht sein. Dazu nahm ich den Tag, an dem ich für die nächsten Tage den nächsten Pflichttest machen musste. Morgens bin ich daher ohne Frühstück zuerst nach Neustadt in Holstein gefahren. Auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes war eine mobile Teststation. Früh morgens waren noch nicht soviel unterwegs und die Schlange bestand nur aus einer Handvoll Personen. Der Testabstrich war damit schnell erledigt und ich machte mich auf den Weg nach Lübeck. Unterwegs kam die E-Mail mit dem negativen Testresultat. Also alles fein für Lübeck.

Etwas außerhalb des Innenstadtbereiches, an der Bahnstrecke fand ich in der Katharinenstraße einen Parkplatz (kostenfrei). Es sind von hier nur wenige Minuten bis zum Holstentor und damit meinem Zugang in die Altstadt. Die Altstadt selbst liegt hinter dem Holstentor auf einer großen Insel.

Durch das Holstentor und geradeaus weiter bin ich zum Marktplatz gelaufen. Dort, am rechten Rand, liegt das Niederegger Arkadencafe. Es war noch sehr ruhig auf dem Platz und im Café nur ein paar vereinzelte Personen. Hier hieß es Lübeck, mit einem Frühstück, als Einstieg zu begrüßen.

Gestärkt konnte ich somit die Erkundung der Innenstadt angehen. Über die Breite Straße und damit die Hauptflanierstraße kam ich zum nächsten Platz und der dortigen Marienkirche. Interessent fand ich einen kleinen Beobachter der Kirche. 😁 Die Türgriffe zur Kirche waren keine normalen Türgriffe, sondern welche mit Figuren.

Nun bin ich über kleine Seitenstraßen nach Westen bis zu einer Parallelstraße zur Trage (der Fluss durch Lübeck!) und von dort einmal um die Innenstadtinsel. Mein Weg durch die Innenstadt führte mich durch große und kleine Straßen, aber auch durch kleine Verbindungswege, welche gelegentlich eigene Plätze hatte.

Sehr spannend fand ich die Verbindungswege. Nicht immer direkt als solche von den Straßen zu erkennen und manche Zugangstunnel durch Gebäude sind sehr niedrig. Die Tunnel sind jedoch nicht so lang, als dass sie einen abhalten sollten, durchzugehen. An diesen Verbindungswegen hat man öfter das Gefühl gar nicht in einer Großstadt zu sein, so anders ist die Gestaltung.

Mein Rundgang endete fast am Holstentor, vor der Trave bin ich jedoch nach links und dort, direkt an der Trave in ein Restaurant zum Mittagessen eingekehrt. Bzw. da es so sonnig und warm war, habe ich draußen an der Trave einen Tisch genommen, um dort zu essen.

Nach dem Mittagessen ging es nach Norden an der Trave entlang und danach durch ein paar Seitenstraßen quer durch die Innenstadt zur anderen Inselseite. Von dort dann wieder über kleine Gassen zurück. Mein Ziel war das Marzipanmuseum bzw. das Café dort für einen Abschluss meiner Lübeckerkundung.

Nach der Erkundung von Lübeck bin ich zur Hermannshöhe gefahren. Ich hatte den Tipp zum Brodtener Ufer mit seiner Klippe bekommen. Es war schönes, sonniges Wetter und noch genügend Zeit bis es dunkel werden würde und somit habe ich dies auf meinem Rückweg mitgenommen.

Der Zugangsweg zur Hermannshöhe ist schmal und lässt einen etwas zweifeln, ob man auf der richtigen Straße ist. Aber ja, ist man und vor der Hermannshöhe gibt es einen größeren, kostenpflichtigen Parkplatz. Von hier kommt man an einem Café vorbei direkt zur Klippe. Am Café war einiges los und daher bin ich direkt nach unten, ans Meer gegangen. Hier verläuft es sich und je weiter ich mich von der Hermannshöhe entfernte, umso leerer wurde es.

Den nächsten Ort, Niendorf konnte ich schon sehen, als ich die Böschung nach oben lief, um den Rückweg anzugehen. Aus der Klippe ist, je näher ich nach Niendorf kam, eine Böschung geworden. Oben an der Böschung, später wieder Klippe bin ich zur Hermannshöhe zurück.

Nach dem Abendessen am Campingplatz hatte ich eine Runde für diesen Tag über den Strand eingelegt und somit diesen abgeschlossen.

Tour: ~16 Kilometer in Lübeck, ~5 Kilometer am Meer


03. Juni

Wie die Tage zuvor begrüßte mich die Sonne beim Frühstück vor dem Zelt.
Die Fahrt an diesem Tag führte mich wieder in die Holsteinische Schweiz. Dersau am großen Plöner See. Die Tour nahm erst einen Weg durch Dersau und dann über Felder und durch den Nehmtener Forst bis nach Nehmten. Nehmten ist kein Dorf, wie zuerst angenommen, sondern ein großes Gehöft.

Von hier führte der Weg links (nach Norden) vorbei an einem alten Forsthaus und danach immer mehr oder weniger nah am Seeufer entlang bis nach Godau und über einen nördlichen Bogen nach Sepel. Der weitere Weg von Sepel nach Dersau ist erst ein südlicher Bogen und dann immer am See entlang. Auf diesem letzten Teilstück kamen mir einige Radfahrer entgegen. So alleine war ich nun nicht mehr auf dem Weg. Ein ruhiges Fleckchen für eine Pause hatte ich etwas abseits direkt am See gefunden.

Eine Tour ohne wirklich große Highlights, auf der anderen Seite durch die geringen Höhenunterschiede flüssig zu laufen. Gut geeignet den Kopf freizubekommen und durch die Abschnitte durch den Wald zum Waldbaden zu kommen.

Tour: ~16,5 KM


04. Juni

Der Abreisetag war gekommen. Nach dem Frühstück packte ich daher alles zusammen und baute das Zelt ab. Meine Campingnachbarn gegenüber sahen beim Frühstück vor ihrem Bus mir zu und waren überrascht wie schnell alles gepackt und verstaut war.

Zunächst fuhr ich nach Neustadt in Holstein. Am Hafen gibt es genügend Parkplätze und er Weg zur Haupteinkaufsstraße und zum Marktplatz ist nicht weit. An diesem Morgen war sogar Markt und der Marktplatz entsprechend gefüllt. Direkt am Marktplatz liegt die Kirche und da konnte Wickie nicht einfach so vorbei. Nicht wegen der Kirche, sondern der Gestaltung drumherum.

Meine Suche galt jedoch einem Schreibwarenladen. Ich fand einen am Rand des Marktplatzes. Wickie hatte doch noch gar keine Postkarte, die er nach Wien schicken konnte! Diese musste vor der Abreise noch gekauft werden. In einem Café am Hafen schrieb ich die Karte in der Morgensonne.

Auf dem Weg zu Svarta war ein Briefkasten und somit konnte ich die Postkarte direkt dort einwerfen.

Während der Heimreise, noch vor Hamburg, bekam ich eine SMS mit einer kurzen Info. Am nächsten Rastplatz bin ich von der Autobahn und machte eine Pause. Die SMS war das Signal für meinen Arbeitseinsatz. Dazu hatte ich das Notebook mitgenommen und konnte über einen mobilen Hotspot meine Tätigkeit in Frankfurt erledigen. Da es Mittagszeit war, nahm ich die Pause auch für das Mittagessen war.

Nun ging es ohne weitere Unterbrechung weiter bis nach Hause.


Resümee

Nicht ganz eine Woche war ich an der Lübecker Bucht und hatte die ganze Zeit Sonne. Eine Wohltat zusammen mit dem Meer in unmittelbarer Nähe des Zeltes.

Eine Abwechslung bot die Holsteinische Schweiz im Hinterland mit ihren weiten Feldern und Pferden oder Kühen auf großen Koppeln. Die Bezeichnung Schweiz ist eine reine Marketingerfindung aus dem zwanzigsten Jahrhundert und daher sollte man die Landschaft nicht mit der Schweiz in Verbindung setzen. Diese ist hier relativ flach.


Der Ausflug nach Lübeck war ein guter Kontrast zu den übrigen Tagen und durch die Pandemie war es dort nicht allzu voll.

Am Ende konnte ich durch die mobile Arbeitstätigkeit meinen Urlaub um einen Tag verlängern.


Lübecker Graffiti


Karte der Touren


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Deutschland/Österreich – Allgäu/Tirol – Juli 2021

Im Juni 2021 kamen eine Freundin und ich auf die Idee, auf die Färöer zu reisen. Gesagt, getan. Kurz nach dem Färöerurlaub wurde ich von einer anderen Freundin gefragt, ob ich Lust hätte, mit ins Allgäu zu kommen. Die Ferienwohnung ist bereits gebucht und zwei Zweit macht es mehr Spaß. Na klar, komme ich mit. 😀

In der kurzen Zeit bis zum Urlaub hatten wir uns schon überlegt, was wir während der Woche essen möchten und entsprechend nicht verderbliche Zutaten vorab eingekauft.

Zur Ferienwohnung hatte ich zuvor ein paar Bilder gesehen. Einfach aber ausreichend und der Möglichkeit auch davor im Freien sitzen zu können.

Los geht’s…


21. August – Anreise

Gepackt hatten wir bereits am Vortag alles, sodass wir heute früh loskonnten. Zuerst habe ich noch alles ins Auto gepackt und dann bei Melli Ihr Gepäck dazu. Unsere Idee war es früh loszufahren und dadurch zum einen den Stau im Allgäu zu umgehen, zum anderen um eine erste Tour zu gehen bevor wir die Ferienwohnung beziehen.

Unser Ziel war daher der Grüntensee bei Wertach. Genauer der Parkplatz beim Buron Kinderpark. Von hier ging es zu Fuß stetig bergauf bis zu einer Stelle mit einem tollen Blick über den Grüntensee, und die unter uns liegende Buron Hütte. Hier machten wir Rast.

Nun ging der Weg durch ein Wald- und Wiesengebiet bis zur Alp Obere Reuterwanne. Kurz danach wechselten wir die Richtung und liefen in einem weiten Bogen wieder zurück, bis wir auf die Landstraße trafen, die wir schon kannten. Eigentlich geht die Rundtour von hier weiter bis zum Grüntensee und in Ufernähe bis zum Buron Kinderpark. Eigentlich. Wir nahmen jedoch den Fußgängerweg parallel zur Landstraße und kürzten somit etwas ab. Der Grund hierfür war, dass wir langsam unterwegs waren und nicht zu spät bei der Ferienwohnung ankommen wollten. Für die Einstiegswanderung jedoch auch so eine schöne Tour bei bestem Wetter.

Zurück am Auto fuhren wir bis Oy-Mittelberg, was nicht weit weg vom Grüntensee liegt. Dort über ein paar Nebenstraßen zum Ortsrand, wo wie Ferienwohnung im Souterrain lag. Da das Haus an einem leichten Hang steht, war die Wohnung zwar im Keller, aber ebenerdig zu betreten und mit Blick auf die Allgäuer Berge. Die Vermieterin begrüßte uns herzlich und zeigte uns alles. Selbst Liegestühle für den Garten waren vorhanden. Die Frage, ob wir einen Kaffee möchten beantworteten wir mit Ja und kurze Zeit später war Kaffee, sowie Kuchen auf dem Tisch vor der Wohnung. 😄

Während des beziehen der Wohnung und auch noch später entdeckten wir kleine Gesten wie etwas zu Naschen auf dem Tisch zur Couch, einem kleine Gläschen selbstgemachte Marmelade (Obst aus dem eigenen Garten) oder den Betthupferln und Obst in einer Schale.

Für das erste Abendessen hatten wir alles dabei und mussten somit nicht nochmal für einen Einkauf weg.

Tour: ~650 Höhenmeter, ~11,5 Kilometer


22. August

Heute ging es zum Attlesee und so fuhren wir bis nach Nesselwang zum Alpenseehof. Vom Parkplatz war der Attlesee schon zu sehen, leider aber auch reichlich dunkle Wolken. Dies hielt uns dennoch nicht ab, loszugehen.

Zuerst ging es zum See und dort dann links herum und anschließend durch Wiesen und Wäldchen bis zum Kögelweiher.

Der weitere Weg in östliche Richtung führte uns mehrere Kilometer lang weiter über Wiesen und durch Wälder im regelmäßigen Wechsel. Kurz hinter Schweinegg am Waldrand legten wir eine erste Rast ein.

Sodann ging es durch den Wald und weiter, bis wir zu zwei alten Burgruinen kamen. Zuerst sind wir zur Burgruine Eisenberg und dann zur Burgruine Hohenfreyberg gelaufen. Beide Burgruinen liegen in sichtbarem Abstand voneinander und sind auch ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb hier wesentlich mehr andere Personen unterwegs waren.

Nun, vom östlichsten Punkt der Wanderung erfolgte der Rückweg, zuerst noch eine Zeitlang durch einen Wald, die meiste Zeit jedoch auf Wegen durch Wiesenlandschaft. An einer einladenden Bank machten wir auf diesem Wegabschnitt eine zweite Pause und schauten Schafen am Horizont zu.

Zurück zu Svarta, fuhren wir bis nach Oy-Mittelberg und dort in die Nähe des Dorfplatzes. Hier hatten wir zuvor schon ein Café gesehen und dies war unser Ziel für einen Kuchen und einen Latte Macchiato.

Tour: 370 Höhenmeter, 16 Kilometer


23. August

Bei aufgehender Sonne frühstückten wir, bevor es nach Füssen ging. Noch strahlte die Sonne und am Rand von Füssen überquerten wir die Lech am Lechfall. Auf der anderen Flussseite liefen wir kurz an der Hauptstraße entlang, um dann dem Auwaldpfad zu folgen. Dieser liegt unterhalb der Landstraße zur Lech. Ein schöner Pfad, der immer wieder zu Erkundungen einlädt. Z. B. mit einer kurzen Floßfahrt. Direkt neben dem Walderlebnispfad und somit ganz kurz vor der österreichischen Grenze kamen wir wieder an die Landstraße heraus und überquerten diese. Nun ging es langsam im Wald bergauf.

Der Weg führte lange durch Wald eine Zeitlang oberhalb des Schwansees, den wir links neben uns meist nur erahnen konnten und rechts dem Alpsee, den wir nach einigen Kilometern erreichten. Dort machten wir einen Abstecher zu einer Aussichtsplattform und hatten einen ersten Blick auf Hohenschwangau und Schloß Neuschwanstein über den See.

Wir folgten dem nun leicht voller werdenden Weg bis Hohenschwangau und suchten uns dort am See einen Platz für eine Pause.

Nach der Pause ging es für uns zügig durch das volle Hohenschwangau bis ungefähr zur Mitte des Ortes. Dort geht der Weg ab, dem wir in den Wald folgten. Am Ende kamen wir oberhalb von Schloss Neuschwanstein heraus. Hier war auch der Abzweig zur Marienbrücke und dem Pöllatfall. Leider war dieser Weg aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt. Wir folgten somit dem Hauptweg noch eine kurze Weile bis zum Schloss und machten vor diesem eine weitere Pause. Danach ging es auf den befestigten Weg um das Schloss und von diesem herab. Wir folgten nur kurz dem Hauptweg nach dem Verlassen des Schlossgeländes, um dann in einen Waldweg abzubiegen. Hier wurde es wieder merklich ruhiger.

Der Pfad durch den Wald führte uns zu einem großen Parkplatz an einer Zugangsstraße zu Hohenschwangau. Von hier gingen wir die Hauptstraße Richtung Alpsee und zwar wieder bis zur Ortsmitte. Nur dieses Mal bogen wir in die andere Richtung ab. Einige Meter oberhalb der Hauptstraße erreichten wir Schloss Hohenschwangau. Dort hieß es für ein kurzes Stück die Maske aufsetzen, da es durch den Schlossgarten ging. Nach dem Schlossgarten führte der Weg durch den Wald und zurück auf den Weg, den wir schon nach Hohenschwangau gegangen waren. An diesem Weg angekommen, ging es jedoch gleich wieder nach rechts ab und in Serpentinen bergab. Wir kamen dadurch an das östliche Ende des Schwansees und folgten diesem am östlichen Ufer bis zum nordöstlichen Ende. Auf ungefähr halber Höhe machten wir auf einem Steg eine Rast, während die Sonne sich wieder etwas zeigte.

Vom See ging es weiter durch den Wald. Wir kamen am Ende des Waldes in der Nähe der Lechbrücke in Füssen heraus und folgten der Straße zur Brücke und über diese nach Füssen hinein. In Füssen ging es an der Lech entlang und zwischen Hohes Schloß und einem Park Richtung Innenstadt. Wir bogen dann jedoch nach links ab und liefen somit parallel zur Lech. Es war nur noch eine kurze Strecke bis zum Parkplatz gewesen.

Über einen kleinen Umweg fuhren wir zurück zur Ferienwohnung. Der Umweg war dem Besuch eines Käseladens in Oy-Mittelberg geschuldet. Hausmann’s Käse Wein – eine ordentliche Auswahl bot sich uns und wir fanden auch etwas für die nächsten Wanderungen.

Tour: ~500 Höhenmeter, ~18 Kilometer


24. August

Ein neuer Tag im Allgäu und leider kein Sonnenschein. Wir hatten ausgiebig gefrühstückt und uns dabei Zeit gelassen. Danach fuhren wir nach Schwangau. Vom Ortsrand ging es einmal quer durch den Ort in den Kurpark und durch diesen durch. Am Ende des Kurparks kamen wir bei der Königlichen Kristall-Therme heraus. Hier folgten wir dem festen Weg in den nächsten Ort. Durch diesen hindurch gelangten wir an die Auen der Lech. Dies war bereits der Übergang der Lech in den Forggensee. Dem Forggensee folgten wir am östlichen Ufer, an Waltenhofen vorbei bis zu einer Spitze mit einem Campingplatz. Um diese Landzunge herumkamen wir an Brunnen vorbei zu einem zweiten Fluss in den See. Dies war ein guter Punkt für eine Rast.

Von dieser Flussmündung ging es lange am Fluss entlang durch eine Wiesenlandschaft. Dabei querten wir die Landstraße nach Schwangau und verließen den Weg am Fluss hinter dem Zeltplatz Falkencamp. Von hier war Schwangau bereits zu sehen und mit einem Wechsel der zwei fast parallel laufenden Wege gelangten wir wieder zum Ausgangspunkt zurück. Auf diesem Abschnitt hatten wir einen Ausblick auf unser gestriges Ziel gehabt – Schloss Neuschwanstein.

Auf der Rückfahrt machten wir bei einem Bäcker halt und kauften Stückchen, die es in der Ferienwohnung mit einem Kaffee gab.

Tour: < 100 Höhenmeter, ~13 Kilometer


25. August

Das Wetter war heute immer noch nicht von Sonnenschein überzeugt. Na ja, wird schon. Ins Tannheimer Tal sind wir gefahren, und zwar nach Schattwald. Es ging auf eine Tour mit einer Gratwanderung.

Anfangs liefen wir durch Felder und stetig bergauf. Hier war es nur leicht bewölkt und die Sonne zeigte sich immer wieder. Je näher wir dem Gipfel des Bschießer kamen, desto steiler und nebliger wurde es. Oben am Gipfel angekommen, zeigte sich, dass wir nicht die Einzigen hier waren, die an diesen Tag hier unterwegs waren. Für eine Rast suchten wir uns daher einen ruhigeren Platz unterhalb des Gipfels.

Von hier ging es auf einem Grat bis zum Ponten und dann weiter bis zur Rohnenspitze. Also zumindest nach dem Text der Tourenbeschreibung. Sehen konnten wir nicht wirklich viel. Am Ponten machten wir eine ganz kurze Pause im Nebel. Bei der Rohnenspitze klarte es kurzeitig auf und wie einige andere nutzten wir diesen Punkt für eine weitere kurze Rast. Durch den Nebel konnten wir immer nur wenige Meter im Umfeld sehen, dennoch hatte es etwas auch ohne eine Aussicht.

Nach der Rast folgte der lange Abstieg. Kaum losgegangen, zog auch schon wieder der Nebel auf und so ging es mehrere Kilometer im Nebel bergab. Ab der halben Strecke wurde es wieder klarer und wir konnten in der Ferne unseren Ausgangspunkt schon erahnen. Mehrere Kilometer später waren wir dann am Ausgangspunkt zurück.

Neben dem Parkplatz ist ein Restaurant/Café, das wir, nachdem wir die Schuhe gewechselt hatten, aufsuchten. Im geschützten Außenbereich gab es eine Belohnung.

Tour: 1170 Höhenmeter, ~14 Kilometer


26. August

An unserem letzten Tag begrüßte uns morgens die Sonne. 🌞 Die Starzlachklamm bei Winkel hatten wir uns für diesen Tag ausgesucht. Am Ende von Winkel gibt es dazu einen Parkplatz, der nicht so groß ist und je nach Uhrzeit auch reichlich voll. Über eine kleine Zugangsstraße sind wir dort hingelangt und hatten Glück und direkt einen Parkplatz gefunden.

Zuerst ging es auf einem breiteren Weg mehr oder weniger direkt an der Starzlach entlang durch den Wald bis zu einem Becken mit einem Wasserfall. Hier befindet sich der offizielle Eingang zur Starzlachklamm. An der Hütte oberhalb des Beckens haben wir für den Zugang gezahlt. Ab hier wurde der Weg wesentlich schmaler und die Starzlach wurde immer wilder. Es waren an diesem Tag auch einige Canyoning Gruppen unterwegs, die wir beobachten konnten.

Am oberen Ende der Klamm kamen wir auf einer Wiese heraus. Der Weg wurde nun wieder sehr viel breiter und führte zu einer nahegelegenen Alm. An der Alm war allerdings reichlich betrieb, und wir entschlossen uns daher direkt weiterzugehen. Dazu folgten wir einem schmalen Pfad über die Wiese hinter der Alm bergauf. Oben kamen wir an einem Waldweg heraus, den wir bergab nahmen. Die Straße bis zu einem Berggasthof war hauptsächlich geteert. Hinter dem Berggasthof bogen wir von der Straße nach links ab in einen Wanderweg durch Wald und über Wiesen. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, da der ursprünglich Weg nicht mehr ganz begehbar war. Mit einer Gruppe, die wir hier trafen, suchten und fanden wir einen alternativen Weg. Einige Zeit später kamen wir dann wieder auf den Weg aus der Tourenbeschreibung zurück. Letztlich gelangten wir so auf den Zugangsweg zur Klamm, ungefähr in der Mitte zwischen Parkplatz und Zugangshütte. Der Weg von hier zum Parkplatz war bekannt und schnell hinter uns gebracht.

Nun sind wir direkt nach Sonthofen, um die Zeit bis Nachmittags zu überbrücken. Zuerst schlenderten wir durch die Altstadt und kehrten dann ein. Ein Kaiserschmarren in den Bergen ist schon Pflicht und den gab es hier: ’s handwerk – craft food & beer. Ein sehr gemütlich eingerichteter Innenbereich, der zumal ziemlich leer war, lud uns zum Verweilen ein.

So gestärkt konnten wir nun zur Holzalpe am Rand von Sigishofen. Wie wir ankamen, war jedoch die Tür verschlossen. Allerdings hing dort ein Hinweis, dass man es über den Seitenzugang und der dortigen Klingel versuchen sollte. Das haben wir dann auch getan und ein älterer Herr begrüßte uns freundlich. Er führte uns durch die Werkstatt in den Verkaufsraum. Dort war ein langes Regal mit ganz vielen selbstgemachten Seifen, was der Grund für unseren Besuch hier war. Die Auswahl ist wirklich groß und es war gar nicht einfach sich zu entscheiden, welche Seife wir mitnehmen wollten.

Im oberen Stockwerk befindet sich zusätzlich ein großer Raum mit reichlich Holzschmuck, Frühstücksbretter usw. Schön, was hier zu sehen war. Für uns jedoch nichts, das uns gerade direkt ansprach. Mit jeweils einer größeren Menge an Seife aus Kuhmilch sind wir dann zurück zur Ferienwohnung gefahren.

Tour: 260 Höhenmeter, ~5 Kilometer


27. August – Abreise

Der Abreisetag begrüßte uns mit freundlichem Wetter. Nach dem Frühstück packten wir und reinigten die Wohnung. Nachdem wir uns von unserer Vermieterin verabschiedet hatten, hieß es nach Hause zu fahren.


Resümee

Die Woche war durchwachsen, was das Wetter angeht. Dennoch haben wir uns nicht klein kriegen lassen und waren jeden Tag unterwegs. Die Touren waren teils schon länger oder die letzte große Tour, mit reichlich Höhenmetern versehen, aber über alle hinweg waren wir in diesem Urlaub gemütlich unterwegs und haben eher mehrere kleine Pausen eingelegt.

Was wir in diesem Urlaub kennengelernt haben, sind Brötchen mit Salz und Pfeffer. 😋 Diese haben wir öfter gekauft und mit Käse für die Pausen mitgenommen.

In 2020 waren wir in Pfronten und nun in Oy-Mittelberg im Allgäu. Es wird sich zeigen, in welche Ecke des Allgäus es uns das nächste Mal treiben wird.


Karte der Touren


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Deutschland/Österreich – Allgäu/Tirol – Juli 2020

Der erste größere Urlaub in der Pandemie und Unsicherheiten in Bezug auf die Regelungen haben uns dazu bewogen, mit Auto und Zelt auf die Reise zu gehen. Uns, das sind Miri, Melli und ich. Drei Mädels und ihre Zelte.

Nach einem verlängerten Wochenende im Juni in der Rhön entschieden wir uns für einen Urlaub in der Alpenregion. Die Suche nach einem geeigneten Campingplatz für drei kleine Zelte und einen MINI waren gar nicht so einfach. Der Boom der letzten Jahre zum Camping mit Van oder Wohnmobil hatte stark zugenommen und so musste ich einige Campingplätze anschreiben und nach einem Platz fragen. Meist kam die Absage recht schnell. Einige ließen sich jedoch auch viel Zeit dazu, mir zu antworten. Bei einem Campingplatz stand jedoch explizit, dass man anrufen sollte. Nun, da schon so viele Absagen vorhanden waren, rief ich an einem Montagmorgen dort an. Ein freundlicher Herr erklärte mir, dass der eigentliche Campingplatz bereits voll ist, sie in diesem Jahr aber eine davor liegende Wiese zur Verfügung haben. Ursprünglich eine Wiese für Weidetiere und damit keine festen Wege und Plätze, kleine Unebenheiten und ein etwas längerer Weg zu den Sanitäranlagen. Hm. Was wird uns da erwarten? Dennoch sagte ich zu. Kurz darauf bekam ich noch eine Antwort eines anderen Campingplatzes, mit dem Vorschlag einer großen Eckparzelle und dem Hinweis, dass dies für die drei Zelte ausreichend groß sein würde. Selbst ein Plan wurde mitgegeben und ja, es hätte gepasst. Da ich schon eine Reservierung hatte, habe ich dankend abgesagt.

Bis Juli waren es noch einige Wochen und so nutzten wir diese für Vorbereitungen.
Welche Touren wollen wir gehen? Am liebsten solche, die schön, aber nicht so überlaufen sind. Was wollen wir essen? Campingküche für drei und entsprechende Planung war nötig. Bewusst waren es im Voraus mehr Touren als Tage, um dann vor Ort flexibel entscheiden zu können, wenn eine vorgesehene Tour an dem Tag nicht möglich wäre.


Unsere Planung:

In der Woche vor dem Urlaub haben wir schon einiges an Lebensmittel eingekauft, um es in Pfronten einfacher zu haben. Melli und ich haben uns um Nudeln, Kritharaki usw. gekümmert, während Miri unsere Gewürz- und Kräuterexpertin war. Für das Frühstück einigten wir uns auf Porridge mit Mandelmilch. Mandelmilch, da diese nicht gekühlt werden muss und somit unproblematischer ist beim Campen. Das Porridge sollte immer mit frischem Obst gepimpt werden.

Am Tag vor der Abreise packte ich alles und verstaute dies bis auf den Tagesrucksack schon im MINI (Svarta).


18. Juli – Anreisetag

Der Wecker an diesem Samstagmorgen meldete sich früh. Noch einen Kaffee und die Lage auf der Straße sowie das Wetter checken. Passte alles. Nun los. Zuerst in einen anderen Ortsteil um Melli abzuholen. Das Gepäck stand schon bereit und das Einladen war schnell erledigt. Nächste Station war Stuttgart. Von uns aus fast 3 Stunden Fahrt, begleitet vom Sonnenaufgang. Zum Glück fand sich in der Nähe von Miri’s Wohnung ein Parkplatz.

Nach der Begrüßung ging es an das gemütliche Frühstück bei Miri auf dem Balkon. Dort teilten Miri und ich Melli mit, dass wir die Kosten für den Urlaub (Camping) für sie übernehmen. Ein Geschenk zur kurz vorher bestandenen Prüfung.

Zurück zu Svarta, hieß es das Gepäck von Miri noch unterbringen. Drei Personen mit Gepäck und Campingausrüstung für eine Woche in einem MINI. geht. 😀

Die Fahrt ins Allgäu war ohne größeren Stau. Zumindest bis kurz vorm Allgäu. Auf der A7 im Allgäu ging es dann langsamer voran. Nachmittags kamen wir am Campingplatz in Pfronten an. Die Anmeldung war schnell erledigt und wir hatten freie Wahl auf der Wiese vor dem eigentlichen Campingplatz. Wir entschieden uns für eine Ecke, um unsere drei Zelte im Halbkreis aufstellen zu können. Der Aufbau der Zelte, Aufblasen der Isomatten usw. ging schnell vonstatten. (Titelbild!).

Für die Zeit bis zum Abendessen hatte Miri eine kurze Tour in der Nähe ausgesucht. Auf der kurzen Fahrt dorthin sind wir über die Grenze und waren damit in Tirol. Hier ging es von einem Parkplatz am Ortsrand von Vils durch einen Wald auf einem breiten geschotterten Weg bergauf bis zum Alatsee. An diesem linksherum entlang und dann wieder leicht bergauf zur Salober Alm. Hier waren wir dann wieder im Allgäu. Eine kurze Rast und dann wieder zurück zum See auf dem bekannten Weg. Dort ging es nun nach links und somit einmal komplett um den See herum. An der Stelle, an der wir zum ersten Mal auf den See gestoßen sind, führte der Weg zurück zum Parkplatz.

Zurück von dieser ersten Tour war es Zeit, sich an das Abendessen zu machen. Angedacht waren griechische Reisnudeln.

Tour: ~400 Höhenmeter
Essen: Kritheraki mit Paprika und Tomaten in einem Topf.


19. Juli

Am frühen Morgen war die Wiese, auf der wir die Zelte aufgestellt haben, vom Nebel feucht. D. h. die Füße bekamen morgens auf dem Weg zu den Sanitäranlagen eine kleine Dusche.

Für das Frühstück breiteten wir wie auch abends eine Decke zwischen den Zelten aus, auf der wir uns einfanden. Zuerst wurde Wasser für den Kaffee gekocht und danach Porridge mit Mandelmilch. Nach dem Aufteilen auf die drei Schüsselchen bekam jede von uns noch Apfelstückchen und Bananenstückchen obendrauf. Eingemummt saßen wir auf der Decke und aßen unser Frühstück an der frischen Luft.

Die heutige Tour begann direkt am Campingplatz. Rechts neben diesem geht ein schmaler Weg Richtung Berge durch Wald und Wiese bis zum Einstieg in die Reichenbachklamm. Durch diese folgten wir dem Weg nach oben und kamen am Ende der Schlucht auf einen großen Schotterweg, welcher uns in weitläufigen Windungen bis zur Hochalphütte führte. An dieser vorbei, noch ein wenig höher fanden wir einen Platz zur Rast und konnten dabei den vielen Gleitschirmflieger zuschauen.

Nach der Rast sind wir wieder zurück zur Hochalphütte und dieses Mal dort eingekehrt. Einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen zum Nachtisch. 😀

Über einen deutlich ausgebauten Weg ging es in Serpentinen immer wieder unter den Gondeln der Breitenbergbahn durch. Der Weg endete fast an der Talstation der Bergbahn und somit nur einen Feldweg von unserem Campingplatz entfernt.

Den restlichen Nachmittag machten wir es uns am Campingplatz gemütlich, bevor wir uns abends an die Spaghetti mit Soße aus einem Topf machten.

Tour: ~860 Höhenmeter
Essen: Spaghetti, Cocktailtomaten, getrocknete Tomaten, Zwiebel, Knoblauch und reichlich Kräuter


20. Juli

Wieder ein einfaches, stärkendes Frühstück unter freiem Himmel. Heute ging es in das Tannheimer Tal. Dazu nahmen wir die Straße, die von Pfronten direkt in das Tannheimer Tal geht. Am Ortsanfang von Haldensee ist ein großer Supermarkt, an dem wir stoppten und uns Brötchen sowie Käse für die Wandertour kauften. Wir fuhren dann noch bis vor den Ortseingang von Nesselwängle auf einen ausgeschilderten Parkplatz.

Der Wanderweg ging erst durch Felder und Wald und wurde langsam aber stetig steiler. So folgten wir dem Weg bis zum Gimpelhaus und an diesem vorbei, immer mit Blick auf felsige Gipfel. Nach einiger Zeit erreichten wir die Baumgrenze und konnten unseren Gipfel sehen. Von hier geht der Weg über eine Senke hoch auf einen Pass. Dabei überquerten wir eine Stelle, an der irgendwann einmal ein Steinrutsch war. D. h. hier war der Weg durch mehr oder weniger große Steine und lockere Steine nicht ganz so einfach. Es hieß aufpassen. Oben am Pass angekommen, legten wir eine Rast mit fantastischem Ausblick ein.

Von unserem Rastplatz auf ungefähr 2000 Metern war unser Gipfelziel nicht mehr weit. Teils mussten wir auf den letzten Metern einige Passagen durch leichtes Klettern überwinden, aber nichts wirklich Schwieriges. Und dann waren wir auf unserem Gipfel, auf der Roten Flüh (2108 Meter). Hier war es dann doch recht voll, obwohl wir unterwegs gar nicht so vielen anderen Personen begegnet sind.

Von hier ging es wieder herunter zum Pass und weiter den Weg bis fast zur Baumgrenze, den wir hierher gekommen waren. An einer Kreuzung nach dem Geröllfeld nahmen wir nun jedoch einen Weg nach links und folgten so einem langen, aber nicht so steilen Weg nach Nesselwängle herunter. Der Weg führt sozusagen an das andere Ende des Ortes, macht jedoch vor diesem einen Knick. Dadurch liefen wir oberhalb von Nesselwängle im Wald bis zum Parkplatz zurück.

Zurück am Campingplatz breiteten wir unsere Decke zwischen den Zelten aus und ich gönnte mir vor der Dusche einen Kaffee. Die anderen beiden hatten noch so viel Energie, dass sie eine Yogaeinheit einlegten. Nachdem wir alle geduscht hatten, machten wir uns an das Abendessen. Nach dem Essen und dem obligatorischen Abwasch verschwanden wir nacheinander in unsere Zelte.

Tour: ~1130 Höhenmeter
Essen Gemüsecurry mit Couscous – Mangold, Süßkartoffel, Champions und Couscous.


21. Juli

Ein frühes Frühstück, denn heute war Melli’s Wunschtour geplant, wozu wir eine längere Anfahrt hatten. Zuerst hieß es daher von Pfronten bis nach Oberstdorf zu fahren. Der Parkplatz war einfach zu finden und der Weg zur Kasse ebenfalls. Dann hatten auch wir die Kasse erreicht, bezahlt und vor uns war die Breitachklamm.

Anfangs ein wilder Fluss in einem Tal, wie er oft zu sehen ist. Je weiter wir kamen, desto enger wurde das Tal und wilder der Fluss, da auch er weniger Platz hatte. So ging es an Felsen entlang auf schmalen Wegen, welche auch durch Brücken miteinander verbunden sind.

Mehrmals wechselten wir über Brücken die Seite des Tals, bis wir zum oberen Ende der offiziellen Tour kamen. Für uns war das natürlich nicht das Ende der heutigen Tour. Wir sind direkt der ersten Brücke auf die andere Seite gefolgt und dort noch eine Weile dem Fluss entlang. Der Fluss ist hier breiter und weniger reißerisch, hat dafür aber auch viele Steinbänke. An einer markanten Stelle sind auf zwei aneinander grenzenden Steinbänken sehr, sehr viele Steintürmchen.

Kurz danach verließen wir den Weg, den wir direkt am Fluss entlang gingen und bogen nach rechts ab. Über eine Kuppe kamen wir nun in das Nachbartal mit weniger dichtem Wald und mehr Wiesen. An der ersten Hütte in diesem Tal machten wir Rast bei schönstem Sonnenschein. Diesem Tal folgten wir anschließend einige Kilometer auf einem breiten Weg bis wir am Parkplatz herauskamen.

Zurück am Campingplatz duschten wir alle und ruhten aus, bis zum Abendessen.

Tour: 538 Höhenmeter
Essen: Mexikanische Avocadosuppe mit Carmague Reis, Ingwer, Knoblauch, Karotte, Lauch, Avocado und Limette


22. Juli

Heute war eine Tour auf einem Höhenweg angedacht. Dazu fuhren wir zuerst den uns bereits bekannten Weg in das Tannheimer Tal. Auch bei dem Supermarkt machten wir wieder halt, um uns für eine Rast einzudecken. Der Parkplatz für die heutige Tour ist außerhalb von Grän am Rand eines Waldes.

Hier ging es eine Zeit lang gemütlich auf einem Waldweg bergauf. Dieser wurde mit zunehmendem Verlauf immer steiler und endete für uns an der Bad Kissinger Alp. Abseits der Alp legten wir auf einer Bank eine Rast ein und genossen die Aussicht bei Brot und Käse.

Von hier hieß der nächste Abschnitt immer dem Gräner Höhenweg folgen, mit mehr oder weniger Aussicht. Nebel zog sich nämlich am Berg hoch und versteckte hier und da den Weg kurzzeitig.

Der Gräner Höhenweg endet an einer Bergstation und dem Bergrestaurant Sonnenalm. Hier kam ich endlich zu meinem Kaiserschmarrn. 😀 Natürlich wurde geteilt. Jede hatte eine Gabel und bei einem Latte Macchiato wurde dieser in der Sonne sitzend gegessen.

Der Weg von der Sonnenalm hinunter in das Tal führte uns an der Skipiste entlang. Der Weg selbst war wenig interessant, war er doch ein normaler Feldweg. Was deutlich zu sehen war, waren die Erosionen durch den Wintersport. Der Weg führte oberhalb von Grän vorbei und zurück zum Parkplatz.

Es folgte noch die Fahrt nach Pfronten, aber nicht direkt zum Campingplatz. Hatten wir doch die Tage zuvor an der Hauptstraße den kleinen Laden „Käsealp“ entdeckt. Dort war eine überschaubare Auswahl an lokalen Käsespezialitäten, bei denen wir zugeschlagen haben – zwei Käse für die Tour am nächsten Tag. Von der Käsealp waren es nur noch ein paar Minuten bis zum Campingplatz. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit liegen in der Sonne, lesen oder ähnlichem.

Einmal während dieser Woche wollten wir essen gehen und das war heute. So sind wir abends nach Pfronten gefahren und dort zum Gasthof Adler. Hier bekamen wir im überdachten Außenbereich einen Tisch. Melli und ich hatten heute die Möglichkeit wieder Fleisch zu essen. Nach längerem Aussuchen, entschieden wir uns für einen Salat mit drei verschiedenen Käsen (Miri), Käsespätzle (Melli) und einem großen Knödel mit Pilzsoße (Ich) – soviel zum Thema Fleisch. 😂

Tour: 1600 Höhenmeter


23. Juli

Nachts hatte es geregnet und auch gewittert. Melli und ich hatten es zwar wahrgenommen, ansonsten jedoch gut geschlafen. Nur Miri war durch das Gewitter etwas aufgeregt gewesen, war es doch ihre erste Nacht bei Gewitter in einem Zelt. Ergebnis ihrer Recherche über Nacht war, dass man besser nicht bei Gewitter campen sollte. Auch nicht in der Nähe von hohen Objekten wie Bäumen. Am Morgen, zum Frühstück war von dem Regen bzw. Gewitter nicht viel zu merken. Die Wiese war wie immer leicht feucht vom Nebel der Nacht, mehr aber auch nicht. Für unser Frühstücksritual hatte es zumindest keine Auswirkung.

Auch heute war wieder eine Tour im Tannheimer Tal vorgesehen. Am Vilsalpsee, der recht bekannt ist, war der Beginn der Tour. Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und ließ Gutes erwarten. Zuerst ging es ein kurzes Stück vom Parkplatz zum See und an diesem rechts entlang.

Am nordwestlichen Ende folgten wir dann jedoch nicht weiter dem Weg um den See, sondern liefen geradeaus und damit bergauf weiter. Von hier in westlicher Richtung liegt die Roßalpe und etwas höher ein Pass, der unser Ziel war. Ein gemütlicher, stetig steigender Weg. Oben angekommen machten wir eine Pause, bevor es wieder auf demselben Weg zurück zum See ging.

Am See folgten wir dem Weg entlang dem Ufer bis zum südlichen Ende und dort noch weiter in das Tal hinein zur Vilsalpe wo wir einkehrten.

So langsam zogen Wolken auf und es wurde windig. Daher machten wir uns nun zügig an auf den Rückweg. Ungefähr auf halber Strecke fing es an zu regnen und bis zum Auto sollte es leider nicht mehr aufhören. Dort angekommen, waren wir alle drei durchnässt.

Auf dem Campingplatz sind wir deshalb ziemlich schnell unter die warme Dusche verschwunden. Hier hatte es nicht geregnet und alles war trocken, weshalb das Abendessen im Freien wieder ohne Probleme möglich war.

Mit dem Sonnenuntergang bot sich uns noch ein tolles farbiges Wolkenspiel zum Abschluss des Tages.

Tour: 700 Höhenmeter
Essen: Griechische Nudelpfanne mit Nudeln, Aubergine, Zucchini und Feta


24. Juli

Der Morgen begann wieder sonnig, jedoch etwas frisch. Eingepackt in Fleecedecken haben wir dennoch auf unserer Decke zwischen den Zelten gefrühstückt.

Der Weg zur heutigen Wanderung war uns vom Vortag schon bekannt. Es ging wieder an den Vilsalpsee. Dieses Mal jedoch auf der anderen Seeseite bis ungefähr zur Mitte des Sees. Ab dort folgten wir einem Wanderweg bergauf, am Traualpsee vorbei bis zur Landsberger Hütte in der wir kurz einkehrten. Während wir dort saßen und etwas tranken, konnten wir beobachten, wie eine Gruppe auf der anderen Talseite sich in einem Steig vorantastete.

Von der Landsberger Hütte hieß es für uns nach Süden weiter. Zuerst ein paar Meter nach unten, um dann auf einem Grat nach oben zu laufen. So gelangten wir bis zur Steinkarspitze.

Die Tour hätte uns eigentlich einmal um den Vilsalpsee geführt. Jedoch zogen immer dunklere Wolken im Norden auf und daher entschieden wir uns über die Steinkarscharte und damit etwas unterhalb des zuvor hoch gelaufenen Grates zurück zur Landsberger Hütte zu laufen.

Meine Idee war es, den Regen, der vermutlich kommen sollte, auf der Hütte auszusitzen. Miri bestand jedoch darauf, so schnell wie möglich nach unten zum Vilsalpsee zu gehen. Miri hatte gewonnen. 😊

So sind wir von hier zügig über den Traualpsee zurück zum Vilsalpsee. Auf halber Strecke zwischen Traualpsee und Vilsalpsee hatte es dann begonnen zu regnen. Daher stoppten wir kurz, um unser Regenzeug anzuziehen und weiter ging es, zurück zu Svarta.

Angekommen an Svarta hatten wir einiges an Regen abbekommen. Meine Hose ist zwar nur extrem Wasser- und Winddicht, hielt aber absolut trocken. Die Regenjacke hatte mich ebenso trocken gehalten. Daher war die Rückfahrt zum Campingplatz heute entspannter.

Da wir nun viel früher wieder am Campingplatz waren wie ursprünglich geplant, machten wir es uns im Aufenthaltsraum des Campingplatzes gemütlich und bestellen Kaffee und Kuchen. Der Kuchen war lecker. Wie wir erfuhren, wird jeden Tag neuer Kuchen von der Oma des Betreiberpärchens gebacken.

Am späteren Nachmittag kam dann Micha, Miris Freund. Leider konnte er keine Tage frei nehmen und auch nicht früher kommen. Zumindest zum letzten gemeinsamen Abendessen hat es immerhin geklappt. Und Svarta hatte mit Elmo nun ebenfalls Besuch bekommen.

Tour: 950 Höhenmeter
Essen: Kirchererbseneintopf mit Tomaten. Kichererbsen, gehackte Tomaten, Zwiebel, Knoblauch und Mais.


25. Juli – Heimreise

Der letzte Morgen für Melli und mich. Wir packten unsere Zelte und alles andere ein. Miri und Micha blieben noch einen Tag und wir verabschiedeten uns daher nun.

Melli und ich fuhren nach Pfronten zur Bäckerei und Café Tipp. Dort sind wir in den letzten Tagen immer wieder vorbeigefahren und heute wollten wir hier Frühstücken. Auf der Bank am Ende des Raumes machten wir es uns gemütlich und bestellten ein Frühstück für zwei. Da war alles dabei, von Süßem bis Herzhaften und zusätzlich hatten wir uns noch Eier bestellt.

Nach dem ausgiebigen Frühstück hieß es für uns dann aber wirklich Abschied nehmen von Pfronten und die Heimreise anzutreten.

Viele Stunden später sind wir nach einer erlebnisreichen Woche Zuhause angekommen.


Resümee

Campingplätze sind in den letzten Jahren schon beliebter geworden, die Pandemie hat es scheinbar noch verstärkt. Gemerkt haben wir das bei der Suche nach einem Platz für drei Zelte auf einem Campingplatz. Die Betreiber des Campingplatzes in Pfronten sind echt super. Haben sich um alles gekümmert, waren immer hilfsbereit und die Sanitäranlagen waren immer sauber. 👍

Die Woche Chill & Climb war zwar anstrengend, aber auch sehr schön. Miri hatte dazu tolle Touren ausgesucht, die nicht so geläufig sind und uns daher auf Pfade gebracht, auf denen nicht so viele andere unterwegs waren.

Allgäu und Tannheimer Tal – wir kommen gerne wieder.


Unsere Campingküche bestand aus zwei Kochern mit Töpfen und vielem frischen wie auch fertigem aus Dosen. Hier ein paar Impressionen dazu.


Karte mit den Touren


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Spanien – Lanzarote – Dezember 2020

Das erste Pandemiejahr neigte sich dem Ende zu. Reisen in 2020 war nicht einfach, unmöglich jedoch auch nicht. Für das Ende des Jahres hatte ich mir was Sonniges vorgestellt. Meine Entscheidung fiel auf die Kanaren und dort auf Lanzarote. Zum einen, weil ich dort noch nicht war und zum anderen, weil die Insel sehr niedrige Inzidenzwerte hatte und auch nicht übermäßig viele Urlauber anlockte.

Die Pauschalreisen (Flug und Hotel), die ich fand, waren alle in größeren Hotels. Größere Menschenansammlungen, also größere Hotels, wollte ich jedoch vermeiden. Somit schieden die Pauschalangebote aus. Bei meiner Suche entdeckte ich ein kleines Hotel in einem kleinen Fischerdorf an der Ostküste. Das Hotelito del Golfo in El Golfo. Gerade einmal acht Zimmer! Gebuchte hatte ich dann Anfang Dezember.

Den Flug buchte ich bewusst erst eine Woche vor Abreise, um zur Not die Reise auch nicht durchzuführen, sollten die Bedingungen gegen eine Reise sprechen.

Die Wandertouren, die ich mir vorab herausgesucht hatte, waren über die Insel verstreut. Der öffentliche Busverkehr stellte sich als nicht so optimal heraus und somit war ein Mietwagen meine Wahl. Dieser war schnell gefunden und gebucht.

Jetzt hieß es noch ein paar Tage warten, bis kurz vor Abreise. Voraussetzung für die Einreise war ein negativer PCR-Test, welcher nicht älter als 72 Stunden sein durfte. Der Flug sollte am 23. Dezember gehen und am 19. Dezember am sehr späten Nachmittag bin ich daher an den Frankfurter Flughafen gefahren, um den PCR-Test vornehmen zu lassen. Dies hatte ich dort machen lassen, da der Nachweis der Person (Ausweisnummer) von den Kanaren gefordert war. Am Folgetag kam dann per E-Mail die Benachrichtigung, dass das Testergebnis vorliegt. Negativ war es. Praktisch war es, dass es von einem Portal in einer Vielzahl von Sprachen heruntergeladen werden konnte. Dies tat ich einmal auf Spanisch und einmal auf Englisch.

Nun konnte die Tasche gepackt und auf den 23. Dezember gewartet werden.


23. Dezember

Der Tag der Abreise war gekommen. Von der Abflugzeit wäre es problemlos möglich gewesen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Der Rückflug jedoch war für Abends angesetzt und da war es fraglich, ob ich den letzten Zug nach Hause noch bekommen würde. Ich entschloss mich daher mit dem Auto nach Frankfurt zu fahren. Von dort brachte mich die S-Bahn zum Flughafen. Das Einchecken war jedoch mit kleiner Diskussion verbunden. Eigentlich sollte man sich vorher online registrieren. Dabei hatte die Webseite jedoch auch nach mehreren Versuchen ein Problem. Abgesehen davon konnte man eine Angabe nicht wieder ändern, wenn man sich z. B. vertippt hat. Die Idee mit der Registrierung ist nachvollziehbar, die Umsetzung mehr als mangelhaft gewesen. Ich bekam daher mit meiner Boarding-Karte das Anmeldeformular in Papierform, um es auf Lanzarote abgeben zu können.

Es war genügend Zeit um nun noch in der Mitte des Frankfurter Flughafens zu einem Bistro zu gehen und dort etwas zu Trinken und Essen. Der Abflug war wie geplant und die Ankunft verzögerte sich nur um einige Minuten, da der Flug etwas länger brauchte. Am Flughafen gelangten wir in eine Schlange, die fast bis zu den Gepäckbändern, eine Etage tiefer ging. Die Anmeldung wurde auf der unteren Etage entgegengenommen und anschließend wie bei allen noch die Temperatur gemessen. Erst danach war der Weg frei zum Gepäckband.

Nach dem Erhalt der Tasche hieß es den Mietwagen entgegennehmen. Da der Mietwagen reserviert war, waren es nur noch die üblichen Formalitäten und raus aus dem Flughafen zum Parkdeck. Dort dann regelmäßig auf die Fernbedienung gedrückt, um zu sehen, welches mein Auto ist. Da war es, ein weißer VW Polo.

Nun hieß es noch durch die halbe Insel bis zum Hotel zu fahren. Zwischendurch hielt ich kurz an einem Supermarkt, um Wasser für die Woche einzukaufen.

Die Sonne ging während der Fahrt unter und ich kam im Dunkeln am Hotelito an. Per E-Mail hatte ich zuvor erfahren, wo mein Zimmer ist und dass die Tür offen sei. Vom Parkplatz ein paar Treppenstufen hoch, nach rechts, dann am Pool vorbei und zur ersten Terrasse links. Die Tür war tatsächlich offen und so bezog ich das Zimmer.

So langsam stellte sich Hunger ein. Hier im Fischerdorf sollte es mehrere Restaurants geben. Dazu bin ich die Hauptstraße entlang gelaufen und habe das erste Restaurant gewählt, das offen hatte und mir zusagte. Fisch gab es zur Einstimmung. Danach noch ein kleiner Ortsspaziergang und zurück zum Hotel.


24. Dezember

Das Frühstück gibt es erst ab 8:00 Uhr und ich war schon deutlich früher wach. Da die Sonne sich bereits zeigte, konnte ich so die Zeit bis zum Frühstück mit einer kleinen Erkundung vertreiben.

Bei der Beschreibung des Hotels und den Rezessionen wurde das Frühstück immer besonders herausgestellt. Ich war gespannt, ob sich das bestätigen wird. Ein Tisch an den fast bodenhohen Fenstern suchte ich mir aus und dann wurde der Tische mit vielen leckeren Köstlichkeiten gefüllt und einen Kaffee gab es direkt aus der großen Kaffeemaschine. Hier gab es kein Buffet. Alles wurde immer an den Tisch gebracht. Lecker und sehr reichlich.

Meine erste Wanderung sollte im Nordwesten von Lanzarote sein. Startpunkt war ein Wanderparkplatz in der Nähe von Máguez. Bei sonnigem Wetter ging es so die kurze Strecke bis zur Kante des Famarakliffs und von diesem in Serpentinen herab. Unten angekommen war es ein fast flacher Weg bis zu einem Strand und von dort nicht weit entfernt zu alten Salzfeldern (Salinas del Rio). Hier wird kein Salz mehr gewonnen, die Felder selbst sind jedoch noch zu erkennen.

Von den Salzfeldern zurück war ich alleine an diesem Strand und genoss das Wetter und die Aussicht auf das Meer und die Nachbarinsel La Graciosa bei einer Rast.

Der Weg von hier zurück zum Parkplatz ist derselbe wie hierher.

Eine schöne Wanderung für den ersten Tag und danach ging es gemütlich zurück zum Hotel. Der Fischerort El Golfo, in dem das Hotel lag, konnte ich so noch bei Tageslicht erkunde, bevor es in eines der Restaurants zum Abendessen ging.


25. Dezember

Ausgeschlafen, geht es morgens zum Frühstück. Gut gesättigt geht es nach Femés, einem Bergdorf im Süden von Lanzarote. Hier beginnen einige Touren durch das Ajaches-Massiv. Eine davon war meine heutige. Angekommen in Femés fand sich direkt vor der Kirche ein Parkplatz. Die Tour startete hier und führte nach Westen in die Berge hoch. Wobei hoch, nur um die 100 Höhenmeter in diesem Fall bedeutete. Oben angekommen hat man einen weiten Blick in ein Tal bis zur Westküste. Durch Calima war dieser leicht eingeschränkt, aber immer noch sehr weit. Nun wurde aus dem breiten Weg, der auch Zufahrtsstraße zu den Stallungen hier oben ist, ein schmaler Wanderweg am Rand des Talendes entlang, sodass man immer in das Tal Valle de la Higuera hineinsehen konnte. Dieser Weg führt bis kurz vor den Pico de la Aceituna. An diesem Bergkegel ging es jedoch nicht hoch, sondern in einem Bogen rechts herum. Somit kam ich auf die andere Seite des Bergrückens und hatte jetzt eine Aussicht bis zur Süd- und Ostküste von Lanzarote.

Um den Berggipfel herum gelangte ich auf der anderen Seite wieder in das Tal. Nun ging es jedoch leicht bergab auf einem Sattel, nur um dann wieder etwas nach oben zu laufen. Der Pico Redondo war schon zu sehen und ab diesem Punkt war der Abstieg in das Tal. Auf der anderen Talseite ging es wieder hoch und zu einem Abstecher. Ein Aussichtspunkt auf dem Morro de la Loma. Vom Abstecher zurück führte der Weg in die Mitte des Tales Valle de la Higuera. Von unten ging es auf einem längeren Weg hoch zu der Stelle, an der ich das erste Mal das Tal erblickte. Die Stallungen waren eine deutliche Markierung zur Orientierung. Von hier folgte ich dem breiten Weg hinunter nach Femés zur Kirche und zum Ende dieser Tour.

Diese Wanderung wird im Wanderführer als extrem karg bezeichnet und das ist sie auch. Hier kann man abschalten und in einen meditativen Trott kommen, ohne von einer Vegetation abgelenkt zu werden.

Weiter ging es von hier mit dem Auto nach Mancha Blanca. Also nicht ganz. Vor dem Ort ist eine Straße in das Vulkangebiet, die zu einem Parkplatz führt. Auf dem Weg dorthin finden sich auch vorher schon einige kleine Buchten zum Parken. Ich hatte Glück und hatte einen Parkplatz am Ende gefunden. Fast dort, wo der Wanderweg beginnt.

Dieser Wanderweg führt zur Caldera Blanca. Dies ist ein Vulkankegel, der sich durch seine helle Farbe von der dunklen Vulkangegend abhebt. Zuerst läuft man recht lange auf einem Weg durch ein riesiges Lavafeld. Hier gibt es bis zum Montaneta Caldereta keine Abzweigung. Dort angekommen geht es einen Weg etwas den Berg herauf und nach links. In einem Bogen führt der Weg nun zum Fuß der Caldera Blanca. Hier ist Teils staubiger Boden vorhanden und gelegentlich kann man auch Pflanzen zu erblicken.

Vom Fuß der Caldera Blanca geht ein schmaler Weg nach oben an den Kraterrand und auf diesem um die Caldera. Kurz bevor die Caldera einmal komplett umrundet ist, führt ein Pfad an der Nordseite vom Kraterrand nach außen und unten. Unten angekommen ist es ein breiter, auch von Fahrtzeugen genutzter Weg. Zumindest waren Fahrspuren und Reifenabdrücke zu sehen. Eine halbe Stunde später gelangte ich an eine Kreuzung und von dieser auf demselben Weg wie am Anfang durch das Lavafeld zum Parkplatz zurück.

Ein Tag mit zwei Wanderungen durch karge und unwirklich erscheinende Gebiete neigte sich langsam dem Ende. Von Mancha Blanca fuhr ich am Rande des Timanfaya Nationalparks entlang Richtung El Golfo. Am Eingang des Nationalparkes machte ich allerdings einen kurzen Stopp, auch um mich nach Touren durch den Nationalpark zu informieren, da nur geführte Touren in diesem Gebiet erlaubt sind. Leider waren dies nur geführte Bustouren und auf die Enge eines Busses verspürte ich keine Lust aufgrund der Pandemie. So fuhr ich direkt zum Hotel weiter.

Nach dem Duschen und Umziehen ging es zum Essen. Heute jedoch nicht in El Golfo, sondern im nahe gelegenen La Hoya. Die Straße dazu führt durch ein Vulkangebiet und am Meer entlang. Nach La Hoya öffnet sich dann eine große Bucht, mit vielen Salzfeldern. Am nördlichen Ende ist das Restaurant Mirador de Las Salinas. Hier kann man gut Essen und dabei den Sonnenuntergang mit Blick über die Salzfelder genießen.

Der QR-Code im Restaurant war mir neu. Das ist der Zugang zur Speisekarte gewesen. Eine gute Idee, wie ich finde.


26. Dezember

Das heutige Frühstück im Hotel ließ ich ausfallen, wollte ich doch auf die kleine Nachbarinsel La Graciosa. Die Fähre dorthin geht in Órzola ab. Von El Golfo ist das am entgegengesetzten Ende von Lanzarote und daher der Grund für meinen frühen Aufbruch. Die Fahrt einmal quer über die Insel dauerte knapp eine Stunde und die letzten 20 Minuten wurde es doch tatsächlich zum Teil Grün.

In Órzola gibt es ein paar kostenpflichtige Parkplätze, der richtige war zum Glück schnell gefunden. Der Weg vom Parkplatz bis zur Fähre war nicht lang und die Abfahrt begann in Kürze. Bevor es auf die Fähre ging, wurde die Temperatur gemessen und jeder bekam einen Spritzer Desinfektionsmittel auf die Hand.

Auf La Graciosa kommt man im Hauptort der Insel an. Hier gibt es nur im Bereich um den Hafen feste Plätze und Straßen. Alle anderen Straßen sind fest gedrückte Sandwege. Soweit bin ich jedoch zuerst gar nicht gegangen. Von der Fähre lief ich nach Links. Am Rand des Hafens ist eine Panaderia, die sich großer Beliebtheit erfreute. Brav stellte ich mich an der Schlange an. Meine Wahl fiel auf etwas Süßes. Im Café nebenan bekam ich noch einen Kaffee und so frühstückte ich auf der Hafenmauer.

Die Wandertour geht vom Hafen an der Küste entlang in nördlicher Richtung. Zuerst durch eine breite Seitenstraße und am Ende dieser auf einem markierten Weg durch die Dünen, immer in Küstennähe. Sehr windig war es an diesem Morgen und der Windbreaker mit Kapuze leistete gute Dienste. Nach einiger Zeit endete das Dünengebiet und geht in eine schroffe Felsenküste über. Hier hieß es an einigen Stelle langsam und vorsichtig gehen, war doch der Weg an einer Klippe. Schmal und teilweise sogar abgebrochen Stellen hieß es zu überwinden. Nachdem dieses Stück hinter mir war stellte sich wieder eine Dünenlandschaft ein und eine Siedlung von Ferienhäusern kam näher.

Die Siedlung wurde über die einzige Straße durchquert und am Ende ging es nach Westen und nicht mehr direkt am Meer entlang. Die Strecke hier war anfangs durch ein flaches Feld mit vielen Steinen und ging dann über in ein sehr weitläufiges Dünengebiet. Dünen, so weit ich sehen konnte. Am nordwestlichen Wendepunkt der Tour ging es ab in die Dünen zu einem Aussichtspunkt (Château). Hier ist ein felsiger Einschnitt mit einer natürlichen Brücke, unter der sich die Wellen des Meeres brechen. Zeit für eine Pause im Sand.

Zurück auf dem Hauptweg, führt dieser nach Süden. Nach einiger Zeit wurde der Sand immer weniger und ging in eine rötliche Staubebene über. Am Horizont, immer näher kommend, war der Montana Bermeja zu sehen. Zuerst ging es um den Berg herum, um dann von der Südseite diesen hochzugehen. Wobei Hoch relativ ist – 152 Meter. Dennoch hat man von hier aus eine tolle Aussicht, da doch alles andere deutlich flacher ist. Auch das nächste Zwischenziel war schon auf dem Weg nach oben zu erkennen und von hier oben noch deutlich zu sehen. Der Strand Playa de las Conchas. Somit ging es wieder auf demselben Weg vom Berg herunter und zum Strand. Kurz vor dem Strand kommt man an einen kleinen Parkplatz. Für die, die nicht hierherlaufen möchten. Ich bin daran vorbei und zum Strand.

Ein ganz feiner und tiefer Sand erwartete mich am Strand. Das Laufen hier ist ein wenig anstrengend durch den feinen Sand. Nach einer Weile fand ich ein windgeschütztes Plätzchen für eine Rast. An Baden ist an diesem Strand nicht zu denken. Die Wellen sind wie an diesem Tag meist ausgeprägt und die Strömung würde einen sofort wegreisen.

Vom Strand ging es zuerst zum kleinen Parkplatz, an dem auch einige Jeeps standen, die mit Fahrer für Ausfahrten gemietet werden können. Ich bin dann die geschotterte Straße quer über die Insel zum Ausgangsort der Wanderung gelaufen. Dieser Streckenabschnitt ist gerade im Inselinneren sehr staubig und entsprechend wendete ich mich bei vorbeifahrenden Autos ab um nicht alles ins Gesicht zu bekommen.

In Caleta del Sebo angekommen ging es bis zum Hafen und damit zum Ende der Tour. In Hafennähe sucht ich mir ein Restaurant in einer Nebenstraße, um etwas zu essen. Anschließend ging es wieder zum Hafen und dort zum Café des frühen Vormittags für einen Cappuccino.

Die Fähre am späteren Nachmittag fuhr in einem Bogen nach Lanzarote, sodass ich das Famarakliff, an dem ich meine erste Wanderung hatte, in der Nachmittagssonne bestaunen konnte.

In Órzola hieß es dann zum Parkplatz laufen, um anschließend nach EL Golfo zum Hotel zu fahren.

Danach saß ich noch einige Zeit auf der Mauer zum Zimmer und las. Bzw. ich unterhielt mich mit einer Engländerin, die wagemutig in den Pool ist. Ihrer Aussage nach sehr frisch. 😅


27. Dezember

Heute gab es wieder ein leckeres und ausgedehntes Frühstück. 😀

Für heute stand eine Wanderung an, die mich wieder in den Norden führte. Wie schon an einem anderen Tag durchfuhr ich dabei eine Weinanbauregion, die hier so völlig anders aussieht. Jeder Weinstock ist in seiner eigenen Mulde, vor dem Wind geschützt.

Der Ausgangspunkt der Wanderung war in Urbanización Famara. Ein Ort am südlichen Ende des Famarakliffs. Hier parkte ich in einer Seitenstraße, am Ortsrand, an dem der Rundweg der Wanderung begann.

Zuerst ging es langsam in ein Tal und leicht bergauf. Je mehr ich mich dem Talende näherte, desto grüner wurde es. Der Wanderweg wurde nun stellenweise etwas steiler. Vereinzelt kamen mir andere Wanderer entgegen. Zurückschauend wurde der Ort immer kleiner und zu einem weißen Fleck in der Landschaft. Oben am Talende kam ich auf einen breiten Schotterweg. Diesem folgte ich ein kurzes Stück nach links und damit entgegen der Wanderroute, um zu einem Aussichtspunkt abzubiegen. Der Weg führte auf ein Plateau des Famarakliffs mit einer tollen Aussicht auf die Küste.

Zurück zum Schotterweg und nun diesen in die andere Richtung folgend führt der Weg mit Sicht in das Tal, das mich hierherführte. So ging es hier am höchsten Berggipfel vorbei, auf dem eine Radarkuppel ist und somit auch nicht zugänglich war. An ein paar Stellen kommt man an alten Höhlen vorbei, zu denen es Pfade gibt. Für mich ging es jedoch auf dem Hauptweg weiter bis zu einer Kapelle, der Ermita de las Nieves. An dieser Stelle hat man wieder eine schöne Aussicht und sie bot sich für eine Pause an.

An der Kapelle ging der Schotterweg in einen geteerten Weg über. Diesem folgte ich kurz, bis es wieder auf einen Schotterweg ging, weiter es bis zum Pico de Maramajo. Vom Weg her war der Pico, also der Berg nur eine leichte Erhebung. An der Seite des Pico de Maramajo folgte ich dem schmalen Wanderweg nach unten. Auf der Ebene unten angekommen gelangte ich zur Schotterstraße, die nach Urbanización Famara führt. Dort war es noch eine Seitenstraße bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Nach der Dusche im Hotel machte ich noch einen Ausflug mit dem Auto an der Küste von El Golfo nach Süden entlang. Hier und da sind Buchten, die von der Straße aus zugänglich sind und meist ist in deren Nähe auch eine Parkbucht.

Noch ein wenig weiter an La Hoya mit den Salzfeldern vorbei, gelangt man an eine große Ebene mit Parkplätzen. Von hier kann man zu einzelnen Buchten laufen, die natürliche Becken zum Baden bieten. Das wollte ich doch unbedingt machen und ja, das Wasser im Winter ist seeehr erfrischend. Immerhin kurz im Meer gewesen. Zurück zum Hotel dachte ich mir, die Badesachen sind schon nass und da kann ich ja den Pool noch testen. Brrr. Meerwasserpool – Das bezieht sich auf das Wasser, aber auch auf die Temperatur. Die Engländer bekamen das vom Balkon oberhalb des Pools mit und fragten schelmisch, ob es kalt ist. 😅 Ja, aber einmal drinnen gewesen. Nun schnell unter die warme Dusche.

Für das Abendessen nahm ich den kurzen Weg auf die gegenüberliegende Straßenseite zum Restaurants Costa Azul.


28. Dezember

Ein neuer Tag und wieder ein sehr leckeres und üppiges Frühstück. 😀

Es folgte wieder eine Fahrt in den nördlichen Teil der Insel. Ein Rundweg, ausgehend von Haría. Angekündigt mit der Beschreibung „Tal der tausend Palmen“ stellte ich mir diese Tour relativ grün vor. Wo so viele Palmen sein sollen, muss doch Wasser sein und der Rest auch grün!

In Haría fand sich in der Nähe des Ausgangspunktes der Wandertour ein Parkplatz. Es ging aber nicht direkt auf die Wanderung, denn ich war in Haría an einem Platz vorbeigefahren und hatte dort eine Weihnachtsgeschichte gesehen. Das wollte ich mir zuerst genauer ansehen. Ob man nun an Weihnachten im religiösen Sinne glaubt oder nicht, die hier gestaltete Geschichte mit Elementen der Insel wie Lava und Gebäude ist auf alle Fälle sehr schön gemacht.

Nun ging es los auf die Wanderung. Zuerst durch mehrere Gassen. Hier und da waren die kargen Bäume oder auch Kakteen weihnachtlich geschmückt. Am Ortsrand wurde die Gasse zu einem Schotterweg, der langsam nach oben zum Famarakliff führte. Ab dem Ortsrand kam ich an mehreren bewirtschafteten Feldern vorbei, die die Gegend tatsächlich etwas grün erscheinen ließen. Mit der Sonne in Laufrichtung jedoch ein wenig blass. Zurück geschaut nach Haría, mit der Sonne im Rücken war es schon wesentlich grüner. Der Weg machte an einer Mauer, direkt am Kliff, eine Kehre. Im Grunde bin ich hier einem Tal zu seinem hohen Ende gelaufen und jetzt auf der anderen Seite wieder zurück. Jedoch nicht ohne vorher noch einen Blick von der Mauer über das Kliff auf das Meer zu erhaschen. Etwas trübte Calima die Weitsicht, dennoch toll. Weiter führte der Weg raus aus dem Tal und parallel zur Küste nach Süden. An einer markierten Stelle hieß es dann den breiten, festen Weg verlassen und einer Schlucht nach oben folgen. Hier war ein wenig klettern über große Felsen und suchen eines Weges angesagt. Dieser Pfad scheint nicht so oft genutzt zu werden. Oben angekommen geht es auf einem gepflasterten Weg weiter nach Süden zum Mirador del Bosquecillo. Ein großer Platz mit vielen Sitzmöglichkeiten. Auch Grillstellen und ein kleiner Spielplatz befinden sich hier. Die Aussicht von der Kante ist wieder atemberaubend.

Der Weg von diesem Aussichtspunkt zurück nach Haría ging zuerst auf einem gepflasterten Weg. Dann verließ ich diesen und folgte einem staubigen Pfad durch einen ausgetrockneten Flusslauf – Barranco de Elvira Sánchez. Auf diesem Abschnitt säumten sehr viele Kakteen den Weg.

In Haría angekommen, lief ich wieder durch einige Gassen zurück zum Ausgangspunkt. In der Nähe ist ein Platz mit einigen Cafés und Restaurants. Dort gönnte ich mir vor der Heimfahrt noch einen Kaffee.

Zum Abendessen wählte ich wieder das Restaurant Mirador de Las Salinas, mit einem vorherigen Spaziergang dort und dem Besuch des „Werksverkaufs“ der Salzgewinnung.


29. Dezember

Die Sonne grüßte und während des Frühstücks kam ich wie an ein paar anderen Tagen mit weiteren Gästen ins Gespräch. Das Frühstück fiel heute etwas gemächlicher aus. Der Grund dafür war ein Besuch eines Geschäftes in Yaiza, das nur an wenigen Tagen und dann auch nur zwischen 10:00 und 14:00 Uhr geöffnet hat.

In Yaiza war das Geschäft schnell gefunden. Ein wenig unscheinbar von außen, aber nicht so verwunderlich. MAMA PEPA Jabonería artesanal war mein Ziel, bin ich doch Seifenfan und nutze diese seit einiger Zeit ausschließlich und kam somit von Duschgels weg. Mama Pepa gehört zu denen, die ihre Seifen selbst herstellen. Kurse werden ebenso angeboten und mit der Besitzerin hatte ich mich gut unterhalten. Im großen Innenraum, in dem die Kurse abgehalten werden, kann man durch ein großes Fenster in einen weiteren Raum sehen und dort bei der Herstellung, Verpackung usw. zusehen. Eigene Seifenherstellung ist bei Mama Pepa immer auch mit lokalen Zutaten verbunden. Mit Salz, Vulkanasche, Kamelmilch oder Kaktussaft. Einige Seifen haben mir zugesagt und wurden gekauft.

Nach dem erfolgreichen shoppen ging es nach Mancha Blanca. Dabei fuhr ich wieder die Landstraße wie an einem vorherigen Tag, die durch Weinfelder führt. Kurz vor Mancha Blanca bog ich auf einen Parkplatz ab.

Hier war der Anfangs- und Endpunkt einer fast flachen Tour durch ein Vulkangebiet mit viel Vulkangestein und einigen Vulkankegeln. Mit anderen Worten – Schatten Fehlanzeige! Zu Beginn ist der Weg breit und die Umgebung mit grobem Vulkangestein bedeckt. Um die Vulkankegel führte der Weg öfter durch feinen Vulkansand und die Kegel zeigten sich in verschiedenen Farben, je nach Sonnenstand.

Nach der Tour fuhr ich zuerst eines der Weingüter an, die an der Straße durch die Weinfelder liegen um etwas zu Trinken und zu Essen. Anschließend ging es zum Hotel.

Es war noch viel zu früh für das Abendessen und so entschloss ich mich zuerst vom Hotel zum Aussichtspunkt mit Blick auf den Lago Verde zu laufen und danach noch einen Spaziergang durch El Golfo anzuhängen. Am Ortende stoppte ich nicht, sondern lief noch etwas weiter. Die ganze Zeit die Brandung und den Sonnenuntergang im Blick.

Dann aber ging es tatsächlich zum letzten Abendessen und wieder in das Restaurant Costa Azul.


30. Dezember

Mit einem ausgiebigen Frühstück begann ich den Tag. Danach folgte das Packen der Tasche und dem anschließenden Zahlen der Unterkunft. Nachdem das Zimmer bezahlt war, gab es sogar noch eine Jutetasche mit Aufschrift des Hotelito del Golfo zur Abreise.

Der Heimflug war für den späten Nachmittag angesetzt und somit noch genügend Zeit für einen Ausflug in die alte Hauptstadt Teguise. Hier schlenderte ich durch den Ort, der am morgen noch verschlafen wirkte. Um die Mittagszeit kehrte ich in ein Restaurant in der Nähe der Kirche ein. Den Abschluss des Essens bildete ein Espresso.

Nur war es Zeit nach Arrecife zum Flughafen zu fahren. Kurz vor dem Flughafen tankte ich das Auto voll und am Flughafen war die Abgabe damit nur noch eine Formsache mit der Übergabe des Schlüssels.

Vor dem Abflug hieß es noch, sich auf einreiseanmeldung.de anzumelden.
Der Flug von Arrecife nach Frankfurt verlief planmäßig. Mit dem Gepäck bin ich ohne weitere Kontrolle zum Regionalbahnhof im Flughafen gelaufen. Von dort mit der S-Bahn nach Frankfurt und mit dem Auto nach Hause. Den letzten Zug nach Hause hätte ich tatsächlich nicht mehr erreicht und daher war ich froh, dass das Auto in Frankfurt stand. Um kurz vor 24:00 Uhr fiel ich nach dem langen Tag ins Bett.


Resümee

Vor dem Urlaub stellten sich viele Fragezeichen ein, war es doch der erste Urlaub in der Pandemie mit Flug. Kaum angekommen auf Lanzarote war alles relaxt und das Urlaubsgefühl stellte sich schnell ein. Auch die Wahl des Hotelito del Golfo hat sich als sehr gut herausgestellt.

Die große Restaurantauswahl in El Golfo indes war zwar eingeschränkt, da einige Restaurants geschlossen hatten. Genügend Auswahl war dennoch vorhanden. El Golfo ist ein beliebtes Ausflugsziel auf Lanzarote, aber tagsüber war ich auf der Insel unterwegs und morgens bzw. Abends ist es ruhig gewesen. An der Westküste gelegen, gab es immer schöne Sonnenuntergänge und selbst danach war es noch warm genug um im Freien sitzen zu können.

Von den Regelungen aufgrund der Pandemie war nur wenig zu bemerken. Klar, die üblichen Desinfektionsspender waren an allen Eingängen, aber mehr auch nicht wirklich. Eine Maske war nur selten nötig. Einzig eine paar Örtlichkeiten wie den Timanfaya Naturpark, den Kaktusgarten oder die Lavagrotten Jameos del Agua habe ich um Menschenmengen zu vermeiden nicht besucht. Beim nächsten Urlaub werde ich dies sicherlich nachholen.


Karte mit den Touren


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Spanien – Fuerteventura – Dezember 2021

Der Winter naht. Im Rhein-Main-Gebiet seit Jahren ein Zeichen für dunkles und graues, nasses und kaltes Wetter. Zuhause Trübsal blasen und sich dem Winterblues hingeben mag manchen gefallen, mir nicht und so nehme ich mir seit einigen Jahren eine Auszeit kurz vor Jahresende.

Mir war mehr nach Wärme und daher suchte ich wie in den Jahren zuvor ein Ziel im Süden das dies versprach, ohne all zu weit weg zu sein. Im vorhergehenden Jahr war es Lanzarote und so entschied ich mich für Dezember 2021 für Fuerteventura. Beide Inseln warten mit einer großen Kargheit auf. Nicht jedermanns Sache aber durchaus ein Kontrast wenn man ansonsten im Jahr im Grünen unterwegs war.

Nach dem Kauf des gerade erst aktualisierten Wanderführers stellte ich fest, dass es vielleicht besser ist zweimal nach Fuerteventura zu kommen um von der Unterkunft nicht zu lange Fahrten zu den Wandertouren haben. Für die Ruhe und auch mit Blick auf die Pandemie entschied ich mich für eine kleine Unterkunft. Zwei Rurals, alte umgebaute Gebäude hatte ich entdeckt. Eines im Süden kurz vor der Halbinsel Janida und eines im Norden. Zum Zeitpunkt der Buchung war das Rural im Süden jedoch bereits ausgebucht und so buchte ich eine Woche im Hotel Rural Mahoh. Das Video auf der Webseite des Hotels versprach ein schönes Ambiente und mit wenigen Zimmer. Genau das was ich suchte. Einen Mietwagen buchte ich kurz danach, was wohl im Nachhinein eine gute Idee war. Die meisten Mietwagenunternehmen hatten auf den Kanaren ihre Flotte verkleinert und nun, da wieder mehr Urlauber kommen das Problem ihre Flotten zu vergrößern.


23. Dezember

Endlich war der Tag der Abreise gekommen. Der Flug war für den frühen Vormittag geplant und so hieß es sehr früh aufstehen, mit dem Auto nach Frankfurt fahren und von dort mit der S-Bahn zum Flughafen. Praktisch, wenn der Firmenparkplatz groß genug ist und rund um die Uhr ein Pförtner vor Ort ist.

Den Check-In hatte ich bereits am Vortag getätigt. Wie im November bei der Reise nach Madeira war es bei einer Reise nach Spanien ebenfalls Pflicht sich beim dortigen Gesundheitsamt anzumelden. Für die Anmeldung wird eine Sitzplatznummer benötigt und ohne diese gibt es keinen QR-Code, der für die Einreise nötig ist. Somit war man gezwungen, Online einzuchecken, da der QR-Code für die Gepäckabgabe vorzulegen war.

Somit brauchte ich nur noch mein Gepäck beim Drop-In abzugeben. Eigentlich! Die Schlange vor dem Schalter war etwas länger und ein paar haben wohl auch mit dem Angestellten am Schalter diskutiert. Jedenfalls ging es sehr, sehr langsam voran. So langsam, dass die für den Flug nach Fuerteventura bereits vom Personal an den Schaltern für Check-In und Drop-In aufgerufen wurden. Nach langer Wartezeit konnte ich dann mein Gepäck abgeben. Dabei wurde dann auch der QR-Code geprüft. Nun war es schon so spät, dass der Weg zum Gate so schnell wie möglich erfolgen sollte. Getan und an einer Stelle falsch abgebogen. 😕 Dadurch kam ich in eine Passkontrolle und noch einer weiteren. Ein Mitarbeiter des Flughafens war sehr hilfsbereit und schaute, ob ein boarden noch möglich war. Leider Fehlanzeige. 😡 Er sagte mir dann auch, dass es öfter vorkommt, dass Flüge aufgrund einer nicht ganz deutlichen Wegmarkierung verpassen werden. Er hat mir aber auch gleich den Tipp für einen Flug einer anderen Fluggesellschaft gegeben, die noch an diesem Vormittag fliegen sollte.

Somit bin ich erst einmal zurück zu Condor und habe dort erfahren, dass ich neu buchen müßte und der nächste Flug am Folgetag sein wird. Alternativ könnte das Gepäck umgeroutet werden. Daher habe ich mich in eine ruhige Ecke begeben und dort nach weiteren Flügen gesucht und den Flug von Eurowings zwei Stunden später gleich gebucht. Mit der Flugnummer konnte dann das Gepäck umgeroutet werden. Nächster Schritt war direkt zum Expressschalter von Eurowings zu gehen. Hier waren nur zwei weitere Personen vor mir und das Einchecken ging schnell, da ich ja kein Gepäck zum Aufgeben mehr hatte. Nun direkt zum Gate….. Dort angekommen hatte ich noch reichlich Zeit und bin ein kleines Stück den Weg zurück um mir einen Latte Macchiato und ein Croissant zu holen. Damit dann wieder zum Gate und gefrühstückt. So langsam beruhigte sich mein Puls wieder.

Am Gate nebenan war bereits der Flug nach Madeira ausgewiesen. Da war ich doch erst einen Monat vorher. 😀

Eine Ansage verkündete, dass sich das Boarding etwas verzögern wird, da es Probleme beim Tanken gab. Auf die 10 Minuten kam es mir nun auch nicht mehr drauf an. Obwohl der Check-In so spät war, hatte ich einen Platz am Notausgang bekommen. Für mich sehr angenehm, mit der größeren Freiheit dort. Wir rollten zur Startbahn und standen dann im Stau an der Stelle, an der die Flugzeuge gegen eine Vereisung besprüht wurden. Es wurde mitgeteilt, dass es eine allgemeine Verschiebung einiger Abflüge gab und es daher nicht gleich losgeht. Somit hatten wir letztlich rund 45 Minuten später wie geplant abgehoben. Hier darf ich Eurowings dennoch loben, die Begleiter und der Pilot waren immer freundlich und haben uns regelmäßig auf dem Laufenden gehalten. Es gab sogar eine Ansage beim Überfliegen der Alpen und welche Berge man gerade sehen kann!

In Fuerteventura angekommen hieß es den Weg zu den Gepäckbändern nehmen. Kurz vorher an einer Tür wurde kontrolliert, ob der QR-Code für die Einreise vorhanden ist. Ein paar Meter weiter ist man durch eine Schranke gelaufen, die die Temperatur misst und noch ein paar Meter weiter wurde der QR-Code inhaltlich geprüft. Dass dieser sich bei mir auf einen anderen Flug an diesem Tag bezog, war aber kein Problem. Nun zum Gepäckband und warten … warten … und warten. Ein paar andere und ich hatte vergeblich gewartet. Die Ground Force war daher unsere Anlaufstelle. Eine Gruppe aus fünf Personen von Oslo kommend hatte zuerst ihre Daten angegeben. Danach ich. Uns wurde mitgeteilt, dass nach dem Gepäck geforscht wird und es dann vermutlich am nächsten Tag zum Hotel gebracht wird. Auf dem Weg Richtung Ausgang ging die Dame von der Ground Force mit mir, da sie ebenfalls fast bis zum Ausgang musste. Wir gingen an einigen Gepäckbändern vorbei und auf einem, der nicht zu meinem Flug gehörte, lag eine orange Tasche. Mooooment! Schon auf dem Weg zur Tasche erkannte ich, dass es sich tatsächlich um meine handelte. Juhu. 😀 Die Dame von der Ground Force konnte somit das Formular direkt wieder entsorgen. Scheinbar wird das Gepäck auf einem Flug durchaus mitgenommen, auch wenn man selbst nicht im Flugzeug sitzt.

Das Mietwagenunternehmen hatte ich bereits in Frankfurt per e-mail informiert, dass ich später komme. Sie schrieben, dass sie die Info an das lokale Büro weitergeben. Mit dieser Info bin ich mit meinem Gepäck zur Mietwagenausgabe. Dort noch die üblichen Formalitäten wie Ausweis und Führerschein vorgelegt und dann den kurzen Weg zum Mietwagen genommen. Es war ein Opel Corsa mit Automatik. Im Gegensatz zu den Färöern hat diesmal die Buchung eines Kleinwagens auch tatsächlich zu einem Kleinwagen geführt. Auf Inseln sind mir die lieber, da dort mit engen Straßen zu rechnen ist und ein fremdes kleines Auto angenehmer ist.

Die anschließende Fahrt zum Hotel war unkompliziert. Am Hotel angekommen, war zunächst keine Rezeption, sondern nur der Eingang zum Restaurant zu erkennen. Ok, dort hinein. Wie sich herausstellte, ist die Rezeption ein kleiner Raum im Restaurant. Auch hier waren die Formalitäten schnell erledigt und ich wurde zu meinem Zimmer geführt. Zimmer Nummer 1 – Bayuyo.

Da es schon später Nachmittag war haben ich außer auspacken und Einkaufen im gegenüberliegenden Supermarkt nicht viel unternommen. Für das Abendessen hatte ich mich bereits beim Einchecken angemeldet. Nach dem reichlichen Abendessen ging es dann ins Bett. War ein langer und erlebnisreicher Tag.


24. Dezember

Der frühe morgen grüßte mit den ersten Sonnenstrahlen und um 8:00 Uhr war im Frühstücksbereich noch nichts los. Der Frühstücksbereich ist im hinteren Restaurant und im Freien. Für die kleine Anzahl an Gästen gibt es ein Frühstücksbuffet mit genug Auswahl für jede Geschmacksrichtung. Den Kaffee oder eine Kaffeevariation gibt es Immer frisch gemacht an einer großen Maschine mit gutem Kaffee.

Für den ersten Tag hatte ich mir die Tour auf der Nachbarinsel Isla Lobos vorgenommen. Die Fähre dorthin geht nur bei ruhiger See und so hätte ich dann noch einen weiteren Versuch in diesem Urlaub.

Die Anzahl der Personen auf Isla Lobos ist begrenzt, weshalb man sich zuvor selbst oder aber mit dem Fährticket dazu registrieren muss. Ich hatte das bereits am Abend zuvor selbst vorgenommen. Die Anmeldung ist im übrigen kostenfrei.

Nach dem Frühstück folgte somit die Fahrt nach Corralejo, im Nord-Osten von Fuerteventura. In der Nähe des Hafens gibt es einige Straßen mit Parkstreifen. Dort ist eigentlich immer was frei. Der Weg von dort, wo ich das Auto parkte, bis zum Hafen war kurz und direkt am Anfang des Hafens erblickte ich auch schon den kleinen Stand, an dem man die Fährtickets kaufen kann. Tja, die freundlich Frau sagte mir jedoch, dass heute und an den folgenden zwei Tagen aufgrund des Wellenganges keine Fähre gehen wird. Hm. Also Plan B.

Plan B war die für den nächsten Tag geplant Tour zu nehmen. Gedacht war diese mit einer Änderung als Rundtour ab Lajares im nördlichen Inselinneren. Da ich nun schon in Corralejo war, konnte ich diese auch so gehen wie sie vorgeschlagen wird, von Lajares nach Corralejo. Der Abfahrtspunkt des Busses, um nach Lajares zu kommen, liegt am anderen Ende der Stadt vom Hafen aus gesehen. So weit ist es dann allerdings auch nicht. Also los, durch die noch ruhige Stadt zur Bushaltestelle. Die Buslinie beginnt hier und so war der Bus noch leer. Während der Fahrt kamen auch nicht sehr viel weitere Fahrgäste hinzu, sodass genügend Platz war. Auch wenn man dem Busfahrer sagt, wo man hin möchte, hat das scheinbar nur Auswirkung auf den Preis. Er merkt sich wohl nichts und man muss auf alle Fälle rechtzeitig signalisieren, wenn man an der nächsten Haltestelle heraus möchte. Nicht so einfach, wenn man die Haltestellen nicht kennt. Auf der Fahrt kam ich sogar an meinem Hotel vorbei. In Lajares ging es in den Ort und am Ende über den Kreisel zurück. Mein Signal wurde nicht gleich erkannt und zum Glück hatten Fahrgäste in der Nähe des Fahrers diesen darauf aufmerksam gemacht, dass ich aussteigen möchte. So hielt er, etwas stärker bremsend am Ortsausgang hinter der Bushaltestelle und ließ mich raus.

Jetzt hatte ich ein zusätzliches Ortstürchen vor mir, den die Wanderung beginnt am anderen Ende. Auf dem Weg dorthin war deutlich zu erkennen, was in den Beschreibungen zu Lajares steht. Ein Surfer Ort. Mehrere kleine Restaurants, Cafés und Verkaufs- bzw. Reparaturläden für Surfer.

Am Ortsende ist ein kleiner Parkplatz, von dem der Wanderweg losgeht. Ziemlich breit und gefühlt eine Wanderautobahn. Die meisten gehen jedoch nur bis zum ersten oder zweiten Vulkankegel, danach wird es deutlich einsamer. Auf diesem Weg ist mir morgens auch eine Kamelkarawane entgegengekommen.

Am ersten Vulkankegel ging es vorbei und am zweiten Vulkankrater hoch auf eine Aussichtsplattform. Der Krater hat eine beachtliche Größe und andere Wanderer in der Ferne am Kraterrand sehen von hier aus wie winzige Ameisen. Weiter führt der Weg wieder vom Kraterrand herunter und Richtung Norden. Eine Zeitlang geht es über einen geschotterten und selten befahrenen Weg. Hier und da sind einsame Gebäude oder Gehöfte zu sehen. Der Abzweig zum Gipfel des Bayuyo ist etwas undeutlich. Von dort kommende Wanderer machten es mir allerdings einfacher, den Einstieg zu erkennen. Hier geht es durch eine Gerölllandschaft langsam nach oben bis auf den flachen Gipfel des Bayuyo von dem aus man eine gute Sicht auf Corralejo und die dahinter liegende Isla Lobos hat. Auch in der anderen Richtung kann man sehr weit über Fuerteventura sehen. Ein guter Punkt für eine Rast, zumal ich alleine war. Ähm, nicht lange. Da kam ein Trio, angeführt von einer farblich deutlich herausstechenden Person. Wie sie näher kamen, stellte er sich als Capitan Canarias vor. (Er kann für Touren gebucht werden.) Wickie hat es sich nicht nehmen lassen und wollte unbedingt ein Bild mit ihm. Klar, kein Problem. 😊

Der weitere Weg verlief ein Stück am Kamm entlang und dann bergab, um über eine große Schleife nach Corralejo zu führen. Die letzten Kilometer vor Corralejo wird der Weg eher uninteressant und geht am Ende die Hauptstraße entlang bis zur Bushaltestelle vom Anfang.

Noch früh am Tag entschloß ich mich noch einmal nach Lajares zu fahren, hatte ich dort doch eine Panaderia gesehen die auch gut bewertet ist. Es gab etwas Süßes und einen Latte Maccichato.

Wenn schon auf einer Insel sollte doch ein kurzer Abstecher zum Meer nicht fehlen. So ging es dann weiter nach El Cotillo. Ein Surferörtchen direkt am Meer mit größeren Stränden. Den Strand, den ich mir ausgesucht hatte, war und ist wohl sehr beliebt und daher waren viele dort. Ein wenig dort umhergelaufen, der Brandung zugeschaut und kurz mit den Beinen im Wasser gewesen war es ein entspannter Abschluss des Tages.

Für das Abendessen dachte ich mir wieder in das Restaurant, welches zum Hotel gehört zu gehen. Dort angekommen fragte ich nach einem Tisch für später, da es gerade voll war und um vorher Duschen zu können. Es gab nur keinen mehr, denn es war Weihnachten und so wurde mir gesagt das um 18:00 Uhr geschlossen wird, damit alle bei Ihren Familien den Abend verbringen können. Mit ein paar anderen Zimmern teilte ich mir eine Innenhofecke, in der ein Tisch mit Stühlen war. So kam ich auf die Idee zu fragen, ob ich etwas für dort haben könnte. Das ging und die Entscheidung für das Kaninchen war schnell gefallen. Nun führte mein Weg zu meinem Zimmer und einer schnellen Dusche. Kaum fertig, kam auch schon mein Essen. 😀


25. Dezember

Mein Teller vom Abendessen stand immer noch auf dem Tisch. Daher nahm ich diesen mit zum Frühstücksbereich, um ihn dort abzugeben. Das Frühstück war auch an diesem Tag wieder mit der aufgehenden Sonne verbunden.

Betancuria, die alte Hauptstadt, war der Ausgangspunkt der Tour für diesen Tag. Auf der Fahrt dorthin kam ich an einer Molina vorbei und hatte dort gehalten, um ein paar Bilder zu machen. Auf Fuerteventura gibt es zwei Arten von Mühlen, Molinas und Molinos. Also weibliche und männliche. Die Molinas sind flache Gebäude mit einem Windrad darauf und zeichnen sich durch eine höhere Mahlleistung aus. Die Molinos hingegen sind runde Türme, an deren Dach das Windrad befestigt ist. Bei den Molinos kann das Windrad mit Dach gedreht werden.

Weiter der Straße entlang bis zu einem Pass und kurz zuvor an einer Kreuzung nahm ich die Gelegenheit wahr zu einem Aussichtspunkt abzubiegen. Vom Morro de la Cruz hat man eine tolle Aussicht über weite Teile Fuerteventuras und früh morgens noch genügend Ruhe.

Die weitere Straße bis Betancuria war wie zum Pass hoch kurvig und wäre bestimmt spaßiger mit meinem MINI gewesen. An das Schwanken des Mietwagens musste ich mich noch gewöhnen. Der Parkplatz ist am südlichen Ortsrand von Betancuria. Ein schmaler Weg führt in die Ortsmitte, von hier aus und war mein Start der Wanderung. Es ging jedoch nicht in die Ortsmitte, sondern vorher ab in eine Seitenstraße, über die Hauptstraße und dann eine Straße den Berg hoch welche in einen Schotterweg überging. So führte der Weg das Tal bis zum Ende und dort auf einen Pass. Ziemlich windig war es hier und der nächste Abschnitt am Bergkamm hoch zum Gipfel war stürmisch. Am Pass und hier oben auf dem Gipfel hat man eine tolle Aussicht auf die Betancuria Berge. Der Weg auf der anderen Seite herunter war zumindest etwas geschützt. Am tiefsten Punkt, bevor es zum nächsten Gipfel hoch geht führt mich der Weg jedoch in das nächste Tal hinab. Hier sollte der einzige Wald Fuerteventuras sein. Sollte. Was ich sah, waren fast ausgetrocknete Bäume mit großen Abständen. Geregnet hat es hier wohl schon länger nicht mehr!

Der Weg senkt sich in das Tal herab zu einem großen Waldpicknickplatz. Aufgrund der Pandemie ist dieser geschlossen gewesen und war leer. Für mich jedoch ein guter Platz für eine Pause. Um den Picknickplatz sind die Bäume dann auch tatsächlich grün. 😊

Der Wanderweg führt von hier nicht die Schotterpiste vom Picknickplatz zur Landstraße entlang, sondern auf einem kleinen Pfad oberhalb, sodass man letztlich in das nächste Tal gelangt. Hier dann runter und auf einem festen Weg bis zur Landstraße. Im Gegensatz zum Wanderführer bin ich jedoch nicht nach Vega de Rio Palmas, sondern zurück nach Betancuria gelaufen. Eine alte sandig-staubige, geschotterte Piste führt dem Barranco (Flußbett) entlang und ende kurz vor dem Parkplatz an der Landstraße. Das Auto und damit das Ende der Tour waren kurz danach erreicht.

Die anschließende Fahrt bis nach Vega de las Palmas war kurz. Im Ort war es noch eine längere kleine Straße bis fast zum Ende. Dort liegt das Casa Naturaleza. Ein Restaurant mit einem grünen Garten und einem Teich. Kontrastreicher könnte es fast nicht gehen.

Nicht weit entfernt, gerade einmal ein paar Häuser weiter ist der Ortsrand und der Anfangspunkt der nächsten kurzen Tour zur Wallfahrtskapelle „Der Jungfrau de la Pena“. Breit und eben ist der Weg die meiste Zeit entlang des Barranco bis zu einem Stausee. Wobei Stausee nicht so wirklich zutrifft. Was sich mir bot, war eine größere ausgetrocknete Fläche, an deren Ende eine Staumauer zu sehen war. Angekommen an der Staumauer, änderte sich die Tour schlagartig. Die Staumauer war von der anderen Seite sehr hoch und so hieß es nun in Serpentinen nach unten gehen in eine Schlucht. Nicht ganz bis zum Boden, da dort tatsächlich ein Bach mit Wasser war. So ging es einige Zeit an der rechten Seite der Schlucht entlang und die Wallfahrtskapelle mit ihrem strahlenden Weiß war immer wieder zu erblicken. Kurz vor der Wallfahrtskapelle führt ein nicht so deutlicher Weg hinab zu ihr.

Viele dieser schwarzen Gesellen sind hier anzutreffen und zum Teil gar nicht so scheu.

Zurück auf dem Weg führte er mich bis an den Anfang der Schlucht und dort über einen Bogen hinab, fast bis zur Straße. Kurz vor der Straße geht ein Weg ab, der über den Bachlauf zum Weg auf der anderen Seite geht. Einzig der Beginn des Weges ist nicht wirklich gut zu erkennen. Dank Karte und GPS konnte ich dann die ersten Meter erahnen. Diese gegangen, war der weitere Weg dann erkennbar.

Auf der anderen Bachseite geht der Weg Mitten durch die Schlucht hoch zur Wallfahrtskapelle. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Der Weg hierhoch ist nicht markiert und geht über große Felsblöcke. Eine willkommene Abwechslung. An der Wallfahrtskapelle angekommen ist der bekannte Weg der, der zum Ausgangspunkt der Wanderung zu nehmen ist.

Auf der Fahrt zum Hotel erblickte ich oberhalb von Villaverde zwei Molinos und da es noch hell war habe ich vom Hotel einen Spaziergang dorthin unternommen. Zurück am Hotel kam ich auf die Idee den Pool noch zu testen. Brrrr. Also nur kurz rein, ein paar Züge und wieder raus. Die letzten Sonnenstrahlen begleiteten mich zum Zimmer und dann mit Kamera kurz wieder zurück.

Da ich Mittags schon warm gegessen hatte und keinen so großen Hunger hatte, entschied ich mich für einen Salat mit Shrimps und Mango. Lecker. 😀

Nach dem Abendessen machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch Villaverde. Die Gebäude im Ort liegen sehr verstreut und im Dunkeln kommt man leider nicht weit. Es gibt nur gelegentlich Bürgersteige und mit Straßenlaternen haben dies es dort auch nicht so sehr. Es war somit kein besonders langer Spaziergang.


26. Dezember

An diesem Morgen traute sich die Sonne nicht so recht durch die Wolkendecke zu schauen. Das Frühstück schmeckte dennoch. 😊 Während des Frühstücks informierte ich mich über das Wetter an der Westküste. Ich war auf einer Insel und mindestens eine Küstenwanderung sollte schon sein, finde ich. Die Wettervorhersage sah ganz gut für die Westküste aus und so entschied ich mich nach Puertito de los Molinos zu fahren.

Auf dem Weg wurde es teilweise noch bewölkter und ganz leichter Nieselregen stellte sich ein. Am Hafenörtchen war immerhin schon blauer Himmel über dem Meer zu sehen und die Sonne zeigte sich. Am Ortsanfang gibt es einen großen Schotterparkplatz, von dem ich startete. Der Wanderweg zweigt noch vor dem ersten Gebäude nach rechts ab. Dieser breite Schotterweg führt einen hoch über das Dörfchen und auf die Ebene darüber.

Ab hier geht der Weg immer entlang der Steilküste. Oft auf einem Weg, der von Autos genutzt wird. An einer Stelle parkte auch eines und zwei Personen waren am Angeln. Die Brandung zeigte heute ein tolles Schauspiel in jeder neuen Bucht 😀, während die Sonne immer stärker wurde. Mein Ziel war eine Bucht mit Sandstrand – Playa de Jarubio.

Die letzten Meter von der Hochebene hinunter zum Strand sind nicht so einfach zu finden, aber unmöglich nun auch wieder nicht. Am Strand war ich nicht alleine. Es gibt einen ausgewaschenen Weg über die Hochebene, über den ein paar Personen mit zwei Autos hierher gefunden hatten. Dennoch war es hier sehr ruhig. So konnte ich meinen Rucksack und die Schuhe am einen Ende lassen und den Strand im Wasser barfuß einmal hoch und runter laufen.

Nach einem Snack ging es dann denselben Weg wieder zurück. Eines der ersten Gebäude des Fischerörtchens ist ein Restaurant, welches ich für das Mittagessen ansteuerte. Hier hat man von der großen Terrasse aus eine super Aussicht auf das Meer. Die Küche ist einfach, aber lecker.

Nun folgte eine Fahrt in ein südlicheres Küstenörtchen. Playa de Valle. Dies ist eher eine Ansammlung von ein paar Gebäuden als ein eigener Ort. Am Kieselstrand sind ganz vorne zwei Gebäude und genau dazwischen ist ein kleiner Weg nach oben um auch hier wieder oben an der Steilküste entlangzulaufen. Zuvor jedoch ging ich noch direkt auf die Felsen an der Küste, um der Brandung zuzuschauen.

Auf diesem Wanderweg galt es jedoch mehrere Einschnitte zu umgehen bzw. große zu durchqueren. Bei den Durchquerungen der Einschnitte hat man oft die Möglichkeit bis ans Meer zu kommen. Dadurch gestaltete sich diese Tour deutlich anstrengender – auch da hier der Weg meist nicht klar erkennbar war. Diese Wanderung war wie die Erste an diesem Tag ein hin und wieder zurück Weg.

Auch an diesem Tag gab es Abends wieder einen leckeren Salat.


27. Dezember

Der Tag begrüßte mich mit Sonnenstrahlen. Es war in Villaverde schon viel freundlicher, als am Morgen zuvor. Während des Frühstücks schrieb ich eine E-Mail an das Fährunternehmen, um zu erfahren, ob die Fähre nach Isla Lobos heute fährt. Noch während des Frühstücks kam die Antwort – Ja. 😊 Somit war klar, wo die heutige Wanderung sein wird.

Den Weg nach Corralejo kannte ich bereits vom ersten Tag und es fand sich fast an derselben Stelle ein Parkplatz. Die Anmeldung für die Insel hatte ich bereits beim Frühstück erledigt und so benötigte ich nur noch die Fährkarte, welche ich diesmal am Tickethäuschen am Hafenrand tatsächlich bekam. Die Fähre ist von dort schnell erreicht. Bei strahlendem Wetter konnten wir so die Fahrt nach Isla Lobos genießen.

Die Anlegestelle auf der Insel ist ein betonierter hoher Klotz mit zwei Treppen an den Seiten. Zum Meer ist diese Stelle offen und mir war nun klar, warum die Fähre bei stärkerem Wellengang hier nicht anlegen kann. Heute war es ruhig und mit einem kleinen Hopp war man schon auf der Treppe der Anlegestelle.

Der Rundweg um bzw. durch die Insel kommt an der Anlegestelle vorbei und wie viele bin ich zuerst nach rechts gelaufen, um zum einzigen Dorf auf der Insel zu gelangen. Bereits das Wegstück dorthin zeigte die vulkanische Vergangenheit der Insel sehr deutlich.

Groß ist der Ort nicht. Eigentlich ist die Bezeichnung Ort schon übertrieben. Daher bin ich fast direkt weiter. Nun kommt man auf die östliche Seite der Insel. Hier wechseln sich größere Flächen mit Büschen und Dünen ab. Am nordöstlichen Ende nahm ich den Abstecher zum alten Leuchtturm. Dieser liegt mit einem verfallenen zweiten Gebäude auf einem Hügel. Die Aussicht von hier geht über die halbe Insel und lohnt sich.

Weiter auf dem Rundweg, bis zu einer Kreuzung kamen mir nun vereinzelt andere entgegen, die den Rundweg in umgekehrter Richtung gingen. An dieser Kreuzung nahm ich ebenfalls die Möglichkeit wahr und folgte dem Weg zum Montana de la Caldera. Ein steiniger und gerölliger Weg führt den Berg hoch. Am Ende des Weges ist eine Gipfelmarkierung und hier, gerade etwas über 1000 Meter über dem Meer bietet sich dennoch eine tolle Aussicht.

Zurück auf dem Hauptweg ging es gefühlt auf einer Autobahn bis zur Anlegestelle, so breit und eben war der Weg. Kurz vor der Anlegestelle kommt man an einer Bucht mit einem größeren Sandstrand vorbei. Dieser war mir jedoch zu voll.

Da bis zur Abfahrt der Fähre noch reichlich Zeit war, bin ich weiter zum Dörfchen. Dort versuchte ich etwas zu Essen zu bekommen, dies hätte aber zu lange gedauert und daher entschied ich mich lediglich für ein Getränk und machte mich zu einem Becken in der Nähe mit etwas Sandstrand. Aufgrund der Zeit bin ich hier nur durch das Wasser gelaufen. War aber mit den Fischen schon lustig.

Dann war es Zeit für die Fähre, die pünktlich kam. Es geht noch eine weitere zu einem späteren Zeitpunkt, aber 3 Stunden hier vor Ort waren mir zu langweilig und daher wollte ich diese nehmen. Die Fährfahrt war wieder entspannt und in Corralejo fand ich schnell ein Restaurant in Hafennähe für ein Mittagessen.

Unterhalb von Corralejo gibt es ein riesiges Dünengebiet mit einem ebenso großen Strand, welchen in nach dem Essen ansteuerte. Wie die meisten parkte ich an der Verbindungsstraße von Corralejo zum nächsten Ort. Es wurde bewölkter und etwas windiger, was einige jedoch mit Begeisterung aufnahmen. Zum Baden ist es hier, ohne Bucht, zu stürmisch gewesen.

Danach ging es wieder in die bekannt Panaderia für ein Stückchen Kuchen und etwas für Abends.


28. Dezember

Ein neuer sonniger Tag wartete darauf entdeckt zu werden. Wickie brauchte jedoch noch eine Postkarte und eine Briefmarke. Auf dem Weg nach Casillas del Ángel hielt ich daher in Antigua. Hier gibt es in einer Seitenstraße einen kleinen Schreibwarenladen. Eine Postkarte war schnell gefunden und ein Stift ebenso. Nur Briefmarken gab es nicht. Vom Verkäufer erfuhr ich wo die Post ist und dass ich dort Briefmarken bekommen könnte. Also einmal quer durch den Ort zur Post. Eine Briefmarke bekam ich dort. 😀 Zurück zum Auto ging es über andere Seitenstraßen. U. a. an einem Platz mit Weihnachtsdeko und einem Café vorbei. Hier traf sich scheinbar der halbe Ort zum morgendlichen Kaffee und Schnack. Dorfleben eben.

Nur ein paar Kilometer weiter war Casillas del Àngel erreicht. Ein Parkplatz fand sich in der Ortsmitte an einem großen Platz, welcher auch der Ausgangspunkt der Wandertour war. Von hier geht es eine schmale Straße entlang, die bald in einen Schotterweg überging, jedoch immer noch zu vereinzelten Häusern führte. In einem leichten Bogen ging es bergauf bis auf eine Anhöhe. Hier war es schon sehr windig und ich war froh meine Windbreaker Jacke dabei zu haben. Der Weg weiter führte dann zum Glück am Berg entlang und damit aus dem Freien und dem Wind heraus. Hier wurde es sofort angenehmer. Der Weg schlängelt sich am Berg entlang und geht anschließend hinunter nach Tefia. Durch diese große Schleife bin ich damit um die Berge herumgelaufen.

In Tefia geht es am Ortsrand entlang bis zur Kirche und an dieser wieder weg vom Ort in die Berge. Der geschotterte Weg steigt auf der Ebene vor den Bergen leicht an. Der Wind wurde hier wieder etwas stärke und es gab nichts das den Wind blockte. Am Fuß der Berge wurde es weniger windig, dafür ging der Weg nun in einen schmalen Pfad über, der deutlich steiler wurde. Der Weg windet sich entlang dem Berg bis zu einem Pass. Die letzten Meter am Pass zeigten nochmals deutlich, welche Winde heute unterwegs waren. Kaum den Pass überquert, war es fast windstill.

Es folgte ein langer gemächlich nach unten führender Weg in das breite Tal. Hier und da waren sogar Brücken an ausgewaschenen Einschnitten zur Überquerung. Nach einigen Kilometern kamen zwei auseinander liegende Gebäude und beim zweiten ging es rechts ab. Kurz danach verlor sich der Weg ein wenig. Der Anfang zum Aufstieg des nächsten Passes war jedoch gut von weitem zu sehen und schnell erreicht. Der Weg hoch war teils wie eine Steintreppe, die sich mit längeren Geraden und Kurven nach oben führt. Auch dieser Übergang ist wieder etwas stürmischer. Hier war es kurz nach der Überquerung des Passes wieder fast windstill und die Sonne zeigte sich deutlich, so dass es nun tatsächlich wieder so warm wurde, dass ich im T-Shirt laufen konnte. Der Weg zurück nach Casillas del Ángel geht am Fuß der Berg in einen breiten Schotterweg über, der direkt in den Ort führt und dort über zwei Straßen zum Parkplatz.

Nach der Tour ging es wieder in die bekannte Panaderia. Eine leckere Belohnung und einen Cappuccino gab es.

El Cotillo ist schon bekannt und es führt mich dieses Mal jedoch bis an das Ende, bis zum Leuchtturm Faro del Tostón. Hier gibt es reichlich Sanddünen, aber auch kleinere und größere Becken umgeben von Lavagestein. Ich suchte mir eine ruhige Stelle und zog mich um, wollte ich doch auch einmal im Meer schwimmen gehen. Anfangs war das Wasser schon kühl, sobald ich komplett im Wasser war und mich bewegte, war es angenehm. Danach verzog ich mich in eine der Steinkreise, die vor dem Wind, der nur ganz leicht wehte, schützten.

Das Abendessen war an diesem Tag im Azzuro. Ein Restaurant am Ende von El Cotillo in Richtung des Leuchtturms. Von meinem Badeplatz also schnell erreicht. Ich hatte nicht reserviert, bekam jedoch einen Tisch, der gerade frei wurde. Alles wurde vorher noch gereinigt, bevor ich mich setzen durfte. Das Essen hier ist gut und die Aussicht Abends ein Traum für einen Tagesabschluss.


29. Dezember

Der letzte Wandertag und wieder zeigte sich schon beim Frühstück die Sonne. 😊 Für diese Reise war nur der Norden und zum Teil die Mitte Fuerteventuras das Ziel. Der höchste Berg ist im Süden, der zweithöchste in der Mitte der Insel und genau der war das Ziel für diesen Tag. Der Gran Montana.

Tiscamanita nennt sich der Ort, an dem die Tour begann und ein Parkplatz in einer Seitenstraße war schnell gefunden. Zuerst entlang einer Straße bis zum Ortsrand und dann weiter zu den Bergen führte die Straße bis zu einem Rasthäuschen. Ab hier begann dann ein schmaler Wanderweg nach oben. Es ging stetig bergauf, jedoch nicht zu steil und so war der erste Pass bald erreicht. Von hier bog ich nach links ab und aufwärts, auf den Gran Montana. Die letzten Meter vor dem Gipfelplateau waren wie auch oben ziemlich windig. Eine tolle Aussicht bot sich hier. Die Suche nach einem windgeschützten Platz dauerte dafür etwas länger. Gefunden hatte ich aber dann doch einen für eine Rast.

Vom Gran Montana ging es wieder herunter zum Pass und danach ein wenig bergauf auf den Morro Jorado. Vom Morro Jorado bis zum Morro Rincon del Atajo ist der Weg auf einem Grat mit guter Aussicht zu beiden Seiten. Am Morro Rincon del Atajo angekommen, bog ich ab. Nun ging es langsam den Berg hinunter nach Agua de Bueyes. Dieser Ort besteht nur aus ein paar Häusern und es war nichts los.

Der letzte Abschnitt bis nach Tiscamanita war eine breite Schotterstraße parallel zur Hauptstraße. Die Schotterstraße endet am Parkplatz vor Tiscamanita und hier war es nur noch eine Seitenstraße hoch bis zum Auto. Von dort ging ich noch an die Hauptstraße zu einem kleinen Restaurant. Diese bot jedoch nur das Tagesmenü an, welches mir zu dem Zeitpunkt zu viel war. So trank ich dort nur etwas und machte mich danach auf zur weiteren Reise.

Ein letztes Mal bin ich von hier nach El Cotillo und an die Küste um den Leuchtturm gefahren. Es war schon spät und so machte ich dort noch einen Spaziergang und schaute den Wellen zu.

Das Abendessen war wieder im zum Hotel gehörenden Restaurant. Ein Steak mit leckerem Nachtisch. Da ich einen Tisch mit Blick auf den Grill hatte, konnte ich das Grillen des Steaks beobachten. Dieses wurde zuerst von einem großen Stück Fleisch abgetrennt und landete dann direkt auf dem Grill und kurze Zeit später bei mir auf dem Tisch. Zuvor allerdings noch eine Vorspeise – gegrillte Chorizo. Ich weiß, etwas fleischlastig an diesem Abend. 😅

Nach dem Essen zahlte ich die offene Rechnung der Essen und Getränke der Woche, um es am nächsten Morgen einfacher zu haben.


30. Dezember

Ein letztes Frühstück bei aufgehender Sonne im Hotel. Dann folgte das Packen der Tasche. Da der Flug erst für Nachmittags angesetzt war, hatte ich Zeit und konnte somit einen kleinen Umweg fahren. Über La Olivia hoch auf einen Parkplatz und zu einem Aussichtspunkt – Mirador de Vallebrón. Der Ausblick von hier auf die Ebene vor der Ostküste ist weit, obwohl der Aussichtspunkt nicht auf einem Berggipfel ist. Wer hier vorbeikommt, sollte den Abstecher machen.

Von dort fuhr ich nach Puerto del Rosario, die Hauptstadt von Fuerteventura. Einen Parkplatz zu finden war nicht schwer, es war der große, öffentliche am Hafen. Von hier unternahm ich einen Spaziergang durch die umliegenden Straßen und kehrte in einem Café mit Blick auf den Hafen ein.

Während meinem weiteren schlendern durch die Gassen hörte ich laute Musik. Weihnachtsmusik und Pop. Es musste etwas sein, das sich bewegte, da der Ursprung der Musik sich änderte. Und da war er, der Ursprung. Ein großer Bus mit reichlich Lautsprechern, der durch die Gassen fuhr. Verrückt.

Nun war es Zeit, zum Flughafen zu fahren. Die Abgabe des Autos war einfach und unkompliziert. Im Flughafen suchte ich dann zuerst die Schalter, um meine Tasche abgeben zu können und die Bordkarte zu erhalten. Auf der Tafel war jedoch mein Flug überhaupt nicht aufgelistet. Dafür gab es zwei andere zur selben Zeit. Hm. Lufthansa wollte scheinbar nicht. Am Infoschalter erfuhr ich, dass es der Eurowingsflug ist und sollte bei der Ground Force nachfragen, ob ich auch tatsächlich dafür gebucht war. Also an das andere Ende der Schalter zur Ground Force. Dort wurde bestätigt, dass der Lufthansa Flug von Eurowings übernommen wird und ich bekam gleich noch die Info an welchen Schalter ich gehen sollte. Ich hatte Zeit und somit Zeit für einen Cappuccino. Danach ging ich zum Schalter, an dem nur eine kurze Schlange war. Das Einchecken ging schnell und unkompliziert vonstatten. Die Anmeldung in Deutschland (Einreiseanmeldung) hatte ich schon während des Frühstücks erledigt.

Hinter den Schaltern geht es über reichlich Umwege zur Security und dann einen Stock höher in den Abflugbereich. Hier gibt es einige Bistros, von denen die Hälfte jedoch geschlossen waren. Das Bistro auf der Dachterrasse war offen und mein Ziel für ein Baguette und etwas zu trinken.

So verging die Zeit bis zum Abflug schnell. Der Flug selbst startet planmäßig und kam pünktlich in Frankfurt an. Hier war das Gepäck, diesmal ohne Probleme schnell auf dem Band und los ging es nach Hause.


Resümee

Es war nicht meine erste Reise am Jahresende in den Süden und auch diesmal wieder schön. Klar, Fuerteventura ist sehr karg, aber gerade das war wieder das reizvolle. Oder besser gesagt das nicht ablenkende. Die Reisen während des Jahres waren alle im Grünen oder im bunten Herbst. Hier war der Kontrast dazu.

Ich war nur im Norden und in der Mitte der Insel unterwegs. Der Süden kommt in 2022. Ja, es wird im Süden nicht viel grüner als das, was ich gesehen habe, aber die angedachten Reisen in 2022 bieten dazu die ausreichenden Kontraste.

Und – nicht gleich völlig aufgeben, wenn man einen Flug verpasst. Es gibt immer eine Alternative.


Karte mit den Touren.


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Italien – Lombardei (Gardasee) – Oktober 2021

Südafrika. Ja, richtig gelesen. Im Oktober 2021 stand mein dritter Versuch für eine Südafrikatour an. Gebucht, bezahlt und die Bedingungen vor Ort sahen gut aus. Doch leider zu früh gefreut. Mangels der erforderlichen Mindestteilnehmerzahl wurde die Reise vom Veranstalter abgesagt.

So beginnt bereits der Bericht zur Reise nach Madeira. Doch auch hier passt es, denn die ursprüngliche Reise wäre über zwei Wochen gegangen. Der Ersatz Madeira war eine 10 Tage Reise und somit hatte ich noch ein paar Tage Urlaub zur freien Verfügung. Mit einem weiteren Tag wurde daraus eine Woche Lombardei im Oktober.

Das südliche Ende des Gardasees ist im Vergleich zu Frankfurt im Oktober wärmer und die Zeit von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang ist etwas länger – gefühlt deutlich länger! Dennoch hatte ich mich gegen das Zelt und für eine feste Unterkunft entschieden. Durch die frühe Dunkelheit ab ca. 18:00 Uhr, war es mir so lieber.

Aber wo? Im Oktober 2020 war ich im Süd-Osten des Gardasees, genauer gesagt in Bardolino. Daher ging es diesmal in den Süd-Westen. Meine Suche führte mich zu einem kleinen Hotel etwas oberhalb des Sees in Cecina, welches nahe Toscolano Moderna liegt. Dies ist ein kleines Bergdorf und das Hotel verfügt nur über ein paar Zimmer. Schon mal gute Voraussetzungen um den möglichen Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Zusätzlich gehört ein gut bewertetes Restaurant zu dem Hotel. Somit buchte ich die Woche direkt über die Webseite des Hotels Albergo Cavallino 10. Daraufhin erfolgten noch ein paar E-Mails zur Klärung von Einzelheiten. So war meine geplante Anreise an einem Tag, an dem das Restaurant geschlossen hat und keine weiteren Gäste im Hotel waren. Wir vereinbarten eine Uhrzeit und tauschten die Telefonnummern aus, für den Fall das etwas dazwischen kommt.

Der Kauf der Vignette für Österreich erfolgte Online. Für die zusätzliche Mautgebühr, die für die Überquerung des Brennerpasses fällig wird, hatte ich mich schon im Jahr zuvor in Österreich angemeldet. So kann man einfach durch die Mautstelle fahren und es wird kurz danach automatisch abgebucht. Zur Bestätigung gibt es eine E-Mail.


Tag 1

Der 19. Oktober kam und nach einem morgendlichen Kaffee ging es dann sehr früh los Richtung Süden. Die Fahrt war lang aber zum Glück wenig Ereignisreich. Am nördlichen Ende des Gardasees angekommen stellte sich schon ein Urlaubsgefühl ein, war die Landschaft eine andere und die Sonne grüßte. Von dort ging es an der Via Gardasena immer dem Gardasee am westlichen Ufer entlang. Bis ich Gargnano erreicht. Hier meinte das Navi man solle rechts abbiegen, was ich tat. Danach ging es durch Gargnano und die Straße wurde immer schmaler bis sie nur noch so breit war wie für ein Auto. Lt. Beschilderung nur noch für Fahrzeuge bis 2 Meter Breite. Hoffentlich kommt keiner entgegen! Zwei andere folgten mir auf der schmalen Straße, welche sich schön durch das Gebiet zwischen den Orten schlängelte. Und dann kam doch noch jemand entgegen. Nach einem Hinweis des entgegenkommenden Fahrers sind wir drei dann alle rückwärts bis zu einer Einfahrt gefahren. Dort sind dann die beiden uns entgegenkommenden hinein gefahren, so das wir wieder freie Bahn hatten.

In Cecina angekommen stand ich an einer Kreuzung und das Navi zeigte geradeaus. Da war eine sehr schmale, auf beiden Seiten von hohen Mauern eingefasste Kopfsteinstraße. Zuerst hieß es warten und die beiden Fußgänger, die entgegenkamen abwarten. Nun weiter durch die schmale Straße, welche nach kurzer Zeit wieder breiter wurde und zu einer Y-Kreuzung führte. Dort entschied ich mich für rechts, da die Angabe des Navis nicht ganz eindeutig war. Nun wurde die Straße im Ort wieder schmaler und führte durch den alten Ortskern von Cecina. Kurz vor dem Hotel geht es rechts eine kurze Straße hoch zu einem Parkplatz. Puh, geschafft. (Anmerkung: Wie ich an einem anderen Tag feststellte ist ein Teil der gefahrenen Straße nur für Autos bis 1,8 Meter frei gegeben. Geht auch mit einem MINI mit 1,92 Meter breite 😅)

Vom Parkplatz waren es wenige Meter bis zum Hotel, wo ich bereits erwartet wurde. Zuerst erfolgten die Formalitäten wie die Überprüfung der Impfung. Für das Hotel war diese zwar nicht notwendig, für das Restaurant jedoch schon. Hierbei stellte sich schon heraus das nicht alle im Hotel/Restaurant Englisch, geschweige denn Deutsch sprechen.

Nun wurde ich zu meinem Zimmer über dem Eingangsbereich geführt. Klein, sauber und für mich völlig ausreichend. Kurz darauf stellte ich fest, dass beide Lampen neben dem Bett nicht funktionierten. Wie sollte ich das jetzt mitteilen? So erschien es mir sinnvoll ein Bild einer der Lampen mit dem Smartphone zu machen. Damit ging ich zur Rezeption und meinte in einfachen Worten, dass sie nicht funktionieren. Die Dame war fleißig am Reden – in Italienisch – kam mit mir nach oben und organisierte nach eigener Prüfung neue Birnen für die Lampen. Dass ich kein Italienisch kann, hat sie nicht davon abgehalten meist italienisch mit mir reden zu wollen. 😂

Nach einem Spaziergang runter nach Toscolano Modena und zurück bin ich in das gegenüber liegende Ristorante Pizzeria La Macina. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Pizzen und der Steinofen ist von fast allen Plätzen zu sehen. Recht schnell hatte ich meine Pizza und war zufrieden für diesen Tag.


Tag 2

Zum Frühstück, welches im Restaurant serviert wird, war ich alleine. Dazu gibt es eine kleine Auswahl von verschiedenen Arten, unter denen man eine auswählt. Dies und der Kaffee wird einem an den Tisch gebracht. Vielleicht etwas ungewohnt gab es zuerst immer eine warme Brioche (Croissant). Dazu das Frühstück, was man gewählt hatte.

Die erste Wanderung begann etwas nördlich, oberhalb des Gardasees in Muslone. Durch Muslone hindurch und dann immer Bergauf, einem alten Karrenweg entlang. So erreicht man nach einiger Zeit den Gipfel des Berges, von dem es dann nach unten in das nächste Dorf Piovere ging. Vom fast höchsten Punkt aus führt ein kleiner Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick über den Gardasee hat und wenn wie bei mir nichts los ist auch ein guter Punkt für eine Rast ist. Bis hierher war es jedoch leicht diesig. Im Aufstieg, der zum großen Teil im Wald verläuft, fiel dies nicht so auf, hier am Aussichtspunkt dann doch. Wie es nach unten, nach Piovere, ging, wurde es klarer und sonniger. Zurück führte der Weg relativ gerade (eben) von Piovere nach Muslone. Auf diesem Teilstück war es dann sonnig und ich hatte einen schönen Blick den Hang herunter und über den See. Hier zeigten sich zum ersten Mal für mich in diesem Urlaub die Herbstfarben der Natur.

Nach dieser Wanderung fuhr ich nicht direkt zurück zum Hotel, sondern nach Toscolano Moderna, um etwas zum Trinken und Essen für die nächsten Tage einzukaufen. Über eine Seitenstraße ging es dann in Toscolano Moderna den Berg hoch und über eine weitere Seitenstraße nach Cecina. Dies ist die offizielle Umleitung gewesen, da die Hauptstraße von der Gardasena nach Cecina wegen Bauarbeiten gesperrt war. Diese Zufahrt ist zwar auch an einer Stelle etwas enger, aber bei weitem nicht so wie die Zufahrt von der anderen Seite am Anreisetag.

Im Hotel gab es einen Kaffee bevor es unter die Dusche ging. Ausgeruht ging ich Abends in das angeschlossene Ristorante Cavallino 10. An diesen Abend entschied ich mich für Fisch – Fritto misto di lago e verdure. Frittierten Fisch aus dem See. Etwas mühselig durch die Gräten! Zum Abschluss gab es noch etwas Dulce, also süßes.

Um direkt ins Bett zu gehen war es noch zu früh und so entschloss ich mich dazu einen Spaziergang durch das Örtchen zu machen. Ruhig, sehr ruhig und verschlafen ist es hier am Abend. Auf dem Weg entdeckte ich noch ein größeres Hotel, das, wie es schien, nur zu einem Bruchteil belegt war.


Tag 3

Nach einer ruhigen Nacht zeigte sich der Morgen Wolken verhangen und die Wettervorhersage deutete auf keine wirklich Verbesserung während des Tages hin. Also erst einmal in Ruhe und ausgiebig Frühstücken.

Für mögliche Regentage hatte ich mir im Vorfeld bereits etwas überlegt und dies an diesem Tag umgesetzt. Es ging nach Gardone Riviera, was südlich von Toscolano Moderna liegt. Ich hatte den Tipp zum Giardino Botanico, bekannt als Heller Garden vor Reiseantritt bekommen. Dies ist ein botanischer Garten gestaltet von einem Künstler, weshalb der Garten auch einige Kunstobjekte aufweist. Aber auch von der Gestaltung und Anordnung merkt man, dass es nicht der typische Botanische Garten ist, der einem Wissen über die Pflanzenwelt vermitteln möchte. Nass war es noch, dennoch hatte es seinen Reiz dort.

Von hier aus ging es dann zurück und durch Toscolano Moderna in ein dahinterliegendes Tal – dem Papiermühlental. Tief hingen die Wolken und anfangs regnete es kurzzeitig, sodass kaum jemand hier unterwegs war. Die Fahrt in das Tal geht am Ende in einen geschotterten Weg über, der durch mehrere kurze Tunnel führt. Hinter dem letzten Tunnel ist ein Parkplatz und kurz danach das alte Papiermühlenwerk, von dem aus ein Wanderweg startet. Das Papiermühlenwerk und das Bistro dort waren leider geschlossen. So ging es direkt auf die Tour unten im Tal am Fluss entlang. Weiter hinten im Tal gelangte ich über einen Weg dann hoch in das Dorf Gaino. Ein kurzer Abschnitt führt durch das Dorf und da ein paar Straßen gesperrt waren musste ich mir eine alternative Route dort suchen bis zum eigentlichen Weg, der am Dorfrand mit einem Blick über das Tal weiter ging. An einer Stelle am Ortsrand geht es lt. Wanderführer rechts herum in das Tal zurück. Der Weg allerdings ist hier mittlerweile zugewuchert und so musste hier ebenfalls eine Alternative gefunden werden. Dazu führte der eigentliche Weg mich noch eine Zeitlang oberhalb des Tals entlang und dann in einem großen Bogen zurück, sodass ich wieder auf den mir bekannten Weg im Tal, am Fluss gelangte. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt zurück.

Am Abend ging es wieder in die Pizzeria, mit einem anschließenden größeren Spaziergang durch Cecina.


Tag 4

Dieser Tag begann wieder mit freundlicherem Wetter. Heute war ich mutig und bestellte das Full English Breakfast. Kann man essen, ist aber immer noch nicht meines. 😅 Die Wanderung sollte heute von Capovalle, einem Bergdorf über den Monte Stino und wieder zurückführen. Capovalle liegt in den westlichen Gardaseebergen und somit war eine längere Anfahrt wie in den Tagen zuvor nötig. Die Straße führte auch an einem langen Stausee entlang, mit einer sehr kurvenreichen Strecke. Wie geschaffen für einen MINI und morgens noch so schön leer. 😊

Am Ortseingang vor Capovalle gibt es einen Parkplatz den ich ansteuerte. Es gibt zwar noch einen oberhalb, dennoch war mir dieser lieber, da ich dadurch durch das Örtchen gehen musste und es mir ansehen konnte. Die Wanderung beginnt oberhalb und führt dort nach rechts – wenn den die Absperrung nicht wäre. Auf der Landkarte konnte ich erkennen, dass es einen weiteren Weg, mehr oder weniger parallel weiter oben gibt. Dazu hieß es die Straße zurück zulaufen und einen kleinen, unscheinbaren Trampelpfad bergauf gehen. Dieser ging dann tatsächlich wieder nach rechts und führt mich in die richtige Richtung. Der erste Teilabschnitt bis zum Refugio Monte Stino ist eine Bergstraße, auf die ich wieder gestoßen bin. Hier war nichts von einer Baustelle zu sehen und so bin ich weiter.

Nach einer Stunde kam ich an ein paar Fahrzeugen vorbei und da war sie dann, die Baustelle. Hier wurde ein Kabel verlegt und somit die schmale Straße für Autos nicht mehr nutzbar. Die Bauarbeiter waren nett und ließen mich passieren. So konnte ich den Weg wie geplant weiter gehen. (Auf der Landkarte ist ein Wanderweg fast parallel eingezeichnet und wäre eine Ausweichroute gewesen). Am Rifugio Monte Stino war ich alleine. Die Straße war gesperrt und somit konnte kaum einer hierher kommen. Abgesehen von Ausnahmen wie einem Mountain Biker oder mich. Hier machte ich Rast, bot der Außenbereich des Rifugios doch einige Sitzplätze.

Nun ging es auf den folgenden Kultur-Abschnitt. Hier oben in den Bergen war einmal die Grenze zwischen Österreich und Italien. Daher gibt es hier alte Schützengräben und Hinweistafeln bis zum Monte Stino und einer Gedenkstätte in der Nähe. Der Monte Stino entpuppte sich als ein Grashügel unter mehreren, umgeben von Schützengräben und das Gefühl auf einem Gipfel zu sein kommt hier nicht auf. Von der Gedenkstätten führt ein kleiner Stieg auf eine Aussichtsplattform. Von hier hat man einen tollen Blick über den Lago d’Idro – den Idrosee. Eine Rast bei der die Sonne und die Aussicht genossen werden konnte.

Der Weg weiter führt nun südlich am Berg entlang des Idrosees bis zu einer Stelle an der man über einen Pass zurück nach Capovalle gelangt.

Eine schöne und in der Sonne nach dem gestrigen Regentag wieder aufmunternde Tour. Zurück ging es über dieselbe Straße zum Hotel und einem Cappuccino am Nachmittag.

Für das Abendessen entschied ich mich an diesem Tag für das zum Hotel gehörende Ristorante. Meine Wahl fiel auf das Risotto mit Pilzen. Lecker. Hier hätte ich mich reinsetzen können. Und was wird es danach gegeben haben? Richtig, ein abendlicher Spaziergang durch Cecina.


Tag 5

Die Sonne grüßt und die Fahrt zum Ausgangspunkt für heute ist fast ähnlich zum Vortag. Ausgangspunkt ist jedoch nicht Capovalle, sondern das Rifugio Cima Rest in der Nähe von Magasa. Dazu fährt man vom Gardasee aus in die westliche Bergwelt, ausgeschildert nach Magasa. An einer Kreuzung kurz vor Magasa gibt es die Möglichkeit nach Magasa oder in die Richtung des Rifugios zu fahren. Am Rifugio war am frühen Morgen wenig los und der Parkplatz davor fast leer.

Kurz noch zum Rifugio und einen Blick auf den höchsten Punkt der Tour geworfen und einen Espresso genossen. Von hier heißt es fast 1000 Höhenmeter nach oben. Die ersten Meter an der Straße entlang und dann auf einem Seitenweg an ein paar Häusern vorbei, begann der Wanderweg. Den Großteil der Steigung läuft man an bzw. durch einen Buchenwald. Jetzt, im Herbst zeigt sich dieser in seinen schönsten Farben. 😀 Nachdem ich die Baumgrenze hinter mir gelassen hatte, kam ich auf ein Gelände mit Almwiesen und hat wieder einen direkten Blick auf den Monte Caplone. Von hier ist es nicht mehr so weit. An der Kreuzung vor dem Monte Caplone zeigt ein Schild zum Gipfel und die ersten Meter sind sehr gut zu erkennen. Dann allerdings heißt es konzentriert sein. Der weitere, teils steile Weg zum Gipfel ist nicht immer so einfach zu erkennen.

Oben angekommen hatte ich vom höchsten Gipfel der westlichen Gardaseeberge eine tolle Aussicht. Hier oben ist nicht viel Platz, aber ein Plätzchen für eine Rast war dennoch schnell gefunden.

Nun ging es erst einmal wieder denselben Weg zurück. Jedoch nicht über die Almwiesen bergab, sondern eine Zeitlang unterhalb des Berggrades nach Westen. Dieser Weg ist ein alter Militärweg, breit und geschottert. Mountain Biker sind oft auf diesem Weg zu sehen. Angekommen am Bocca die Cablone zweigte ich ab in das Tal zum Rifugio. Dieser Schotterweg führt in vielen Serpentinen langsam herunter bis an eine Kurve an der ich zu einem älteren, verlassenen Gebäude abbog. An diesem vorbei und über Wiesen teils weglos kam ich letztlich wieder oberhalb der Häuser vom Anfang heraus. Von hier ab ist es der befestigte und bekannte Weg zurück zum Rifugio. Die Tour schloß ich dort mit einer kleinen Belohnung in der Sonne ab.

Hiernach ging es nach Toscolano Moderna, um für Wickie eine Postkarte zu kaufen. Wie praktisch, dass es am Rand des Hafens einen Eisstand gibt. Dort holte ich mir noch ein Eis um aß es mit Blick auf den See.


Tag 6

Ein neuer sonniger Tag wartete darauf eine Tour mit Sicht auf den Gardasee zu füllen. Pieve ist der Ausgangsort und normalerweise durch eine Fahrt durch die schöne Brassaschlucht zu erreichen. Normalerweise! Eine Sperrung aufgrund von Bauarbeiten ließ dies jedoch nicht zu und so musste der nicht minder erlebnisreiche Weg über Limone Sul Garda und kleinen Bergstraßen erfolgen. Am Ortseingang von Pieve gibt es einen großen Parkplatz der genutzt wurde. Die Wanderung führte zuerst durch den Ort, bis zu einer Aussichtsplattform neben einem Ristorante. Von hier hat man einen tollen Blick über den Gardasee. Die Aussichtsplattform ist auf dem dritten Bild oben bei den Gebäuden zu erahnen.

An der Aussichtsplattform geht am Rand ein kleiner Weg in Serpentinen nach unten und erreicht dann die alte Straße entlang des Gardasees. Hier könnte man weiter nach unten zur jetzigen Gardesana gehen. Der eigentliche Weg führt jedoch nach Süden auf der alten Straße entlang. An einigen Kurven stehen Bänke, die zu einer Rast mit toller Aussicht einladen. Auch kommt man so durch ein paar alte Tunnel. Eine Taschenlampe ist jedoch nicht nötig. Die Straße endet in Campione. Dort konnte ich den Windsurfern zusehen und einen Espresso genießen.

Der nächste Abschnitt führt durch eine Schlucht mit schmalen Wegen und an Wasserläufen nach oben. Pregasio als nächstes Ziel liegt etwas über 400 Meter höher und jede Stelle mit freier Sicht auf den Gardasee ist immer wieder schön. Ab dem höchsten Punkt geht es mehr oder weniger auf einer Höhe zum Ausgangsort Pieve zurück. Achtung, nicht immer ist der Weg direkt erkennbar.

Da dies nur eine kurze Tour war, war Zeit Cecina einmal bei Tage zu erkunden.

Abends gab es Bigoli mit Fisch aus dem See und gesalzener Zabajione. Ein Gedicht. 😀 Vor dem zu Bett gehen war noch der übliche Rundgang durch Cecina.


Tag 7

Der letzte Wandertag brach an und zeigte sich leicht bewölkt. Die Anfahrt war ähnlich wie am Vortag und führte nach Vesio. Von hier hieß es einen alten geteerten Weg hoch zum Passa Nota zu laufen. Gemütlich ging es zuerst an einem Fluss entlang langsam aufwärts bis zu einem letzten Parkplatz. Ab hier ging es in vielen Kehren hoch und das letzte feste Teilstück war eine Steinstraße. Kurz vor dem Pass erreichte ich das Rifugio degli Alpini (Guardia di Finanza). Ein guter Punkt für eine Rast. Da das Rifugio im Oktober schon zu war, hatte ich dort meine Ruhe. Zum Glück waren die Tische und Bänke noch aufgestellt und so konnte dort eine Pause an einem Tisch einlegen. Nach der Pause ging es noch ein Stück weiter und am Pass selbst nach links. Es folgte eine wegloser Anstieg zur Malga Bestana mit einer wunderbaren Aussicht über die Berge und mit Blick auf den Ledrosee. Zurück ging es denselben Weg bis zum Rifugio und dort dann einen breiten Höhenweg entlang in Richtung Gardasee. Bevor der Weg in mehreren Kehren nach unten geht, durchquerte ich noch einige kurze Tunnel, die die Strecke mit ihrer Sicht über das Tal zusätzlich würzten.

Nach dieser doch recht langen Tour ging es direkt zurück in das Hotel.

Das letzte Abendessen sollten wieder Nudeln werden. Tagliatelle mit Wildschein. Wie die Bigoli am Vortag selbst gemacht und so wie sie sein sollten – bissfest.


Tag 8

Heute war wieder Dienstag und das Restaurant geschlossen. Da ich zudem die einzige im Hotel war, gab es das Frühstück diesmal in der Eingangsbar direkt von Andrea dem Koch. Bezahlt hatte ich am Vorabend bereits alles, sodass es nach dem Frühstück gleich losgehen konnte mit der Heimfahrt. Ohne große Vorkommnisse bin ich dann Abends Zuhause angekommen und habe noch alles ausgepackten können.


Resümee

Auch das zweite Mal im Herbst am Gardasee war eine schöne Zeit. Der Herbst am Gardasee zeigte sich in diesem Jahr meist sonnig und warm. Die Hänge am See und die Berge im Hinterland waren von der Pflanzenwelt in schöne bunte Herbstfarben gesetzt.

Meist habe ich bei Ankunft im Hotel den Weg zur Bar genommen und mir einen Cappuccino oder Kaffee gegönnt. Dabei kam ich fast jedes Mal mit den Angestellten ins Gespräch. Nicht immer einfach, wenn ich kein Italienisch kann und die andern nur wenig Deutsch oder Englisch. Hat aber letztlich immer irgendwie geklappt und machte es auf seine eigene Weise sympathisch.😊


Karte des Gebietes


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