Belgien – Ardennen – Juni 2023

Ein Augenproblem im März hatte meine Urlaubsideen für 2023 fallen lassen. Wichtiger war es, dass das Auge ausheilt. Als im Mai der Arzt, der operierte, sagte, dass so weit alles gut verlaufen ist und ich noch ein paar Wochen/Monate bis zur völligen Ausheilung Geduld haben soll, war auch klar, dass ich wieder auf Reisen gehen könnte.

Meine Ideenkiste hatte da so einiges zu bieten. In Belgien war ich mit einer Freundin ein Jahr zuvor – Gent, Brügge und die Küste. Für dieses Jahr stand daher der Osten mit dem höchsten Berg Belgiens an. Berg ist da eher relativ zu sehen, und mit seinen 694 Meter nicht wirklich ein Berg. 

Belgien ohne Fritten und Bier geht gar nicht. Wie praktisch, dass die Brauerei Peak Beer im selben Ort wie der gewählte Campingplatz ist und auch noch ein Restaurant angeschlossen ist. 😀

Vorab wird wie immer die Campingausrüstung zusammengestellt und auch was für die Mahlzeiten während des Campens nötig ist.


02. Juni

Ohne Wecker, wurde ich durch meinen natürlichen Wecker (Wellensittich) wach. Keine Hast, gemütlich frühstücken und noch den Urlaub für 2024 (Ostern; Peru; Anden) buchen.

Gepackt hatte ich alles bereits am Tag zuvor und so stand nur noch das Verstauen in Svarta an, bevor es auf die Reise gehen sollte. So weit ist Belgien gar nicht entfernt! Nach rund drei Stunden war ich schon am Campingplatz. Die Anmeldung am Camping des Charmilles war unkompliziert und ich bekam einen Platz, der am weitesten vom Hauptgebäude und den danebenliegenden Sanitärcontainern lag. Damit sollte ich nicht geärgert werden, sondern es war Rücksichtnahme. Das Dach des Hauptgebäudes wurde erneuert und so war ich am weitesten vom Baulärm (der nicht so stark war) entfernt.

Svarta stellte ich auf dem zugewiesenen Platz ab und begab mich zum Restaurant des Campingplatzes. Es war Mittag und ich hatte Hunger. Eine Tagessuppe wurde es. Nicht viel, aber ausreichend und es stand ja noch der Aufbau des Zeltes an.

Das Zelt stand und es war Nachmittag und somit genug Zeit für eine erste Tour. Vom Campingplatz ging es zum höchsten Berg Belgiens. 694 Meter – eigentlich. 700 Meter, da auf dem höchsten Punkt ein Hügel aufgeschüttet und darauf ein Türmchen gesetzt wurde. Eine Menge Aufwand und doch ist der höchste Punkt damit immer noch niedriger als der des Nachbarn Niederlande. Nun ja, zum Signal de Botrange ging es vom Campingplatz bergauf(!) und über einen großen Kreis wieder zurück. Die Landschaft bis zum Signal de Botrange war durch Wald geprägt und weite Moorflächen sah ich nicht wirklich. Was deutlich war, war das sehr viel abgeholzt wurde. Zum Teil aber auch schon wieder aufgeforstet.

Als ich zum Campingplatz zurückkam, hatten sich am Platz neben mir Nachbarn eingefunden. Zwei Niederländer, die für das Wochenende nach Wallonien gekommen sind.

Zum Abendessen machte ich mir am Zelt Gnocchi mit Tomaten und Käse. Einfach und lecker, mit frischen Tomaten und Käse.

Tour: 13 Kilometer


03. Juni

Das erste Frühstück auf dem Campingplatz und ich stellte fest, dass mein Zeltplatz morgens noch im Schatten der dahinter stehenden Bäume liegt. Somit habe ich meine Decke, auf der ich es mir zum Essen gemütlich machte, etwas weiter weg vom Zelt in einen Sonnenfleck gelegt und konnte so beim Frühstück die aufgehende und wärmende Sonne genießen.

Nach dem Frühstück unterhielt ich mich mit meinen Zeltnachbarn. Wie erwähnt, zwei Niederländer, die neben ihren Zelten auch Fahrräder dabei hatten und eines davon war ungewöhnlich. Das Rad hatte keine Dämpfer, dafür jedoch eine vom Üblichen abweichende Gabel und größere Reifen. Jones Bikes – ein Radhersteller mit einer anderen Philosophie, was die Dämpfung von Rädern angeht und für größere Menschen aufgrund des längeren Rahmens ein Blick wert.

Meine Wandertour an diesem Tag sollte eine Wanderung durch das Venn an der Grenze zu Deutschland sein. Sollte, den rote Fahnen machten deutlich, dass die Wege ins Venn gesperrt waren. So suchte ich mir in der Landkarte (digital) eine alternative Route, für die Abschnitte, die gesperrt waren. Das war nicht ganz so einfach und führte dadurch am Ende leider eine Zeit lang an der Landstraße entlang.

Schön war der Rundkurs dennoch. So fand sich ein angenehmer Weg durch einen Wald und ein Weg um das Venn. Seitlich der Landstraße war zumindest für die erste Hälfte ein mehr oder weniger parallel verlaufender Pfad. Manchmal völlig weiß von den Pollen der Bäume. Auf meinem Weg fand sich immer wieder ein Blick auf die Wege durch das Venn mit den Holzwegen, auf die ich nicht durfte. 

Wie ich danach erfuhr, brannte es im Venn einen Tag vor meiner Anreise und war u. a. der Grund der Sperrung. Es ist wohl häufiger im Sommer, dass die Wege durch das Venn wegen Brandgefahr gesperrt sind.

Auf der Fahrt zum Wanderparkplatz kam ich durch Ortsteile von Monschau und Monschau selbst war nicht weit weg und so mein Ziel für den Nachmittag. Vor sehr, sehr vielen Jahren war ich schon einmal durch Monschau gelaufen. Das war während einer Abschlusswanderung eines norwegisch Kurses, den ich zu dieser Zeit in Düsseldorf besuchte. Damals, im Herbst, war es in Monschau sehr voll. Sobald wir Monschau hinter uns gelassen hatten und im Venn waren, wurde es ruhig. An diesem Tag war es ähnlich. Auf den Straßen am Fluss entlang war viel los und ruhiger wurde es, sobald ich die Straßen und Wege etwas abseits erkundete. Dort finden sich gepflegte, alte Gebäude und weiter oben eine Aussicht über Monschau im Grünen.

Für den Nachmittagskaffee fand sich was bei einer Bäckerei. Im Freien war eigentlich kein Platz mehr. Eigentlich! Ich setzte mich daher auf die Mauer der Brücke, die gegenüber des Bäckers ist. 

Nach diesem ersten Tag mit Wanderung und Stadtbesichtigung kehrte ich zum Campingplatz mit vielen neuen Eindrücken zurück. Mit einem Kaffee machte ich es mir auf meiner Decke gemütlich in der Sonne.

Meine beiden Nachbarn erzählten, dass sie nochmal auf eine Tour möchten, die an einem alten Bahnhof beginnt und dort noch Altes von der Bahn stehen würde. Einige Zeit nach Ihnen bin ich ebenfalls dorthin gefahren, um mir das alte Bahngelände anzusehen. An dem Gelände war ich an diesem Tag schon vorbeigekommen, ohne es als solches wahrzunehmen. Das Bahnhofsgebäude in dem Ortsteil von Sourbrodt wird mittlerweile als Wohngebäude genutzt und von den Gleisen ist nur noch wenig zu sehen. Ein paar Gleise, Signalanlagen und zwei alte Waggons ragen heraus. 

Aus dem Bahngelände wurde eine Erholungsfläche im Ort und eine reichlich genutzt Radstrecke führt ebenfalls durch das Gelände.

Einige Zeit später am Campingplatz duschte ich vor dem Abendessen und machte mir dann Mie-Nudeln mit reichlich Gemüse und Eiern.

In meinem Buch kam ich nicht weit, dem ich mich nach meinem Abendessen gewidmet hatte. Meine Nachbarn luden mich auf einen Tee ein. Ein netter Abend auf dem Campingplatz mit interessanten Gesprächen fand so langsam sein Ende und wir verschwanden nach und nach in unseren Zelten.

Tour ~ 10 Kilometer und Stadttour Monschau


04. Juni

Guten Morgen Schatten! Vom Vortag wusste ich ja, wo die Sonnenflecken sind und wie schnell die Sonne wandert. Also suchte ich mir zum Frühstück wieder einen Sonnenplatz, und zwar so, dass ich am Ende nicht im Schatten sitze.

Die angedachte Wanderung sollte ab dem Signal de Botrange losgehen. Dorthin war ich bereits am erste Tag gelaufen und so beschloss ich erneut den Weg dorthin zu lauen und den kurzen Weg nicht zu fahren. Vom Signal de Botrange über die Landstraße gelangte ich nach wenigen Minuten zu einer Plattform mit Blick über das Venn (Titelbild). Der Weg ab dort führt mich links entlange um das Venn, bis zu einer Stelle, ab der dann wieder gesperrt war, denn ab dort würde es in das Venn gehen. So folgte ich dem Hauptweg weiter um das Venn bis zum Baraque Michel, welches wie das Signal de Botrange an der Landstraße liegt. Der Hauptweg wurde bald schmaler und führte zumindest am Rand des Venns auch über Holzwege und an einem Wald vorbei.

Im Baraque Michel machte ich eine Rast. Die Tour aus dem Wanderführer wäre komplett östlich der Landstraße verlaufen. Durch die Sperrung musste ich mir eine Alternative suchen und fand einen Weg westlich der Landstraße. Zuerst durch ein Wäldchen ging es dann über eine Wanderautobahn zu einem schmaleren Weg doch noch durch ein Venn.

An einem Bach begann ein Holzweg und da ich diese Wege mag, folgte ich ihm, auch wenn es nicht ganz der Weg war, den ich mir zuvor überlegte. Auf der Suche nach einer Rastmöglichkeit fand ich diese an einer Abzweigung und aß dort meinen Snack.

Wieder zurück am Bach, denn der weitere Weg ab der Abzweigung sah mir sehr öde aus, bog ich ab und folgte dem Pfad am Bach durch den Wald. Sehr schön. 😀

Am Ende dieses Pfades gelangte ich auf eine geteerte Forststraße und von dort zu einer Landstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite befand ich mich nicht mehr weit vom Signal de Botrange und folgte den Wirtschaftswegen durch das Gebiet, das ich auch am ersten Tag schon gesehen hatte. Bewusst versuchte ich, so weit es möglich war, andere Wege wie zwei Tage zuvor zu gehen. Ab dem Punkt, an dem ich an Peak Beer vorbeikam, war es der bekannte Weg zum Campingplatz.

Am Campingplatz gönnte ich mir zum Nachmittag ein Crêpe mit Schokolade in der Bar à Bout des Charmilles. 😊

Bis zum Abendessen machte ich es mir auf der Decke vor dem Zelt gemütlich, bis ich langsam Hunger bekam. Frisch geduscht, begab ich mich zum Restaurant von Peak Beer. Am Nachmittag hatte ich bereits Online einen Tisch reserviert, wie es empfohlen wird. Es wurde dort auch tatsächlich danach gefragt. Kein Wunder, ist an sonnigen Tagen die Terrasse doch sehr beliebt. Ich wählte einen Platz innen in der Sonne. Durch die große Glasfront und der offenen Bauweise hat es auch Innen einen sehr luftigen Eindruck.

Die Bestellung war eine Herausforderung. Da ich kein Französisch spreche, Wallonien aber der französisch sprechende Landteil Belgiens ist, ist improvisieren angesagt gewesen. Die Eigenschaft der Franzosen, alle anderen Sprachen zu vermeiden, ist hier leider auch öfter anzutreffen. Zum Glück war die Speise- und Getränkekarte mehrsprachig. So fand ich ein kleines Bierchen zur Probe und bestellte mein Essen. Während des Essens orderte ich ein Sommerbier – diesmal in der normalen Größe. Ich mag die Bierauswahl in Belgien und die Möglichkeit, mit kleineren Gläsern zu probieren.

Ach ja, das Essen. Duo de Boulettes à la sauce Peak, Frites et Salad – was nichts anderes als zwei Fleischbällchen in einer Biersoße (super lecker) mit Fritten und einem Salat war. War mir aber schon bei der Bestellung bewusst. Eine gute Portion, um nach einem Wandertag satt zu werden. Zum Nachtisch gab es Nougat glacé coules fruits rouges mit einem Espresso. 😀 Jetzt einige Tage danach beim Schreiben, bekomme ich direkt wieder Hunger darauf. 😅

Der Rückweg zum Campingplatz war gefühlt deutlich länger. Belgische Biere haben es in sich. 😁

Tour ~20,5 Kilometer


05. Juni

Das nun schon gewohnte Frühstücksritual – Sonnenfleck suchen und frühstücken – war der Einstieg in den Tag.

Das Tal von Ninglinspo unweit von Spa entfernt, wird gerühmt für seine Schönheit. Solche Aussagen machen doch neugierig und nach der Karte ist der Großteil der Wanderung im Wald. Da die letzten Tage sonnig und warm waren und dieser auch wieder so werden sollte (und wurde), empfand ich eine Wanderung im kühlenden Wald durchaus ansprechend. 

Der Wanderparkplatz liegt am Bach, der durch das Tal führt und kurz hinter dem Parkplatz in den Fluss mündet, der Aywille umfließt. Nur ein paar Autos und ein Bus standen bereits auf dem Parkplatz. Ich schaute mich kurz um, bevor ich dem Weg in das Tal hinein folgte. Es dauerte nicht lange und ich hörte bereits die Gruppe, die mit dem Bus anreiste. Beim Näherkommen stellte sich heraus, dass es eine Schülergruppe auf einem Ausflug war. Ich lief etwas zügiger dem Weg am Bach folgend, um die Gruppe hinter mir zu lassen.

Einige Zeit später zeigte die Ausschilderung vom bisher breiten Weg ab auf eine Brücke und einen deutlich schmaleren Pfad danach. Aha, ab hier wird es wohl interessanter. 

Am oberen Ende des Pfades wechselte ich zu einem zweiten Tal und dort ebenfalls einem Bachlauf nach oben. Etwas versteckt war der Weg zum zweiten Tal und genauso versteckt der Abzweig aus diesem Tal in den Wald.

Wobei Wald relativ ist. Der Weg führt an einer schnurgeraden Lichtung fast 1,4 Kilometer lang. Die Lichtung selbst geht noch um einiges weiter.

So klar der Abzweig in der Karte war und die Beschreibung auf zwei Buchen verwiesen, fand ich ihn nicht direkt. Dabei sollten zwei Buchen bei den Nadelbäumen doch deutlich auffallen. Ein Stück zurück und ich fand eine Abzweigung, die mir passend schien. Die in der Karte angegebene Abzweigung gibt es, wie sich herausstellte, gar nicht. Mit der eingeschlagenen Richtung lag ich jedoch gut und kam später auf den geplanten Weg zurück.

Mit zunehmender Entfernung von der Lichtung wurde aus dem Nadelwald ein Laubwald und ein kleinerer Weg brachte mich in die Nähe des Parkplatzes. Ein paar Meter weiter war ich zurück am Parkplatz, der mittlerweile komplett voll war und zu dem ersten Bus noch ein zweiter dazugekommen war. Mein frühes Eintreffen war wohl eine gute Idee gewesen.

Das Café am Wanderparkplatz hatten immer noch geschlossen und so machte ich mich auf den Weg nach Spa. Mittagszeit. Wunderbar, so konnte ich das Mittagessen mit einem Stadtbummel verbinden. Eine Frittenbude fand ich abseits der Hauptstraße. Anschließend lief ich noch durch ein paar Straßen, bis ich zu Svarta zurückkehrte. Die Innenstadt von Spa ist überschaubar und bietet das, was man von einer Kleinstadt erwarten kann. Ein paar Geschäfte, Restaurants und Cafés. 

Eines jedoch stach hervor. Die Plastiken einer Künstlerin, die im gesamten Ort verteilt zu finden waren. Immer auf dem Sprung…

Im Grunde immer dieselbe Figur, jedoch nie identisch durch die Farben und Muster. 

Nicht nur ich hatte Hunger und bekam meine Fritten, auch Svarta wollte gefüttert werden und da es reichlich Tankstellen in Spa gibt, steuerte ich eine an. Ausland und Tanken ist immer wieder eine Erfahrung. Zum Glück war es eine Tankstelle mit Shop und der Möglichkeit an der Kasse zu zahlen.

Auf dem weiteren Weg zurück zum Campingplatz kam ich an einer Ausschilderung Gileppe vorbei. In der Landkarte hatte ich das zuvor schon als Sternchen und somit als Markierung für einen Platz mit Aussicht gesehen. Mehr als genug Zeit hatte und ich und folgte daher dem Schild. Was wird es wohl sein?

Es stellte sich heraus, dass Gileppe ein Stausee ist und dass an diesem ein Turm mit Aussicht sowie Restaurant oben im Turm ist. Die Aussicht von oben an einem schönen Tag geht bis weit in die Ferne. Angenehmer empfand ich den Spaziergang auf der Staumauer und die dortige Aussicht, da dort ein leichter Wind blies.

Gileppe ist ein Trinkwasserstausee und in den beiden Türmen im See sind Pumpen zur Wasserentnahme.

In das Restaurant wollte ich nicht, nur um etwas zu trinken. So bin ich nach meinem Spaziergang weiter und am Signal de Botrange für einen Latte Macchiato eingekehrt.

Viel zu früh für das Abendessen und faul vor dem Zelt liegen hatte ich keine Lust. Von Ovifat hatte ich noch nicht viel gesehen und beschloss daher einen Spaziergang durch das Örtchen zu unternehmen. Der Ort ist, wie viele in der Umgebung sehr weitläufig, da die Grundstücke groß. Viele der Grundstücke sind von einer hohen Hecke umgeben. Anfangs könnte man auf die Idee kommen, dass es ein Sichtschutz ist. Das ist es vielleicht manchmal, der Ursprung ist jedoch ein anderer. Die bis zu 8 Meter hohen Hecken sind als Schutz vor der Witterung gedacht, zumindest ist dies die Erklärung auf einer Tafel, welche ich oberhalb der Abfahrtspiste entdeckte. An der einzigen Alpin-Skistation in Belgien, welche ich bei meinem Spaziergang passierte. An der Skistation war nichts los. Kein Wunder, liegt im Sommer doch kein Schnee und eine andere Verwendung für die zwei kurzen Pisten für den Sommer gibt es nicht. Die Pisten sind so kurz, dass ich von oben das Ende der Piste sehen konnte.

Später am Campingplatz machte ich mir griechische Reisnudeln mit Gemüse und Tomaten zum Abendessen.

Tour ~7 Kilometer und ~300 Höhenmeter 


06. Juni

Ein gemütlicher Ausgleichstag sollte es heute werden. So bin ich nach dem Frühstück erneut nach Aywille gefahren und dort zu den Grotten von Remouchamps. In der Nähe des Eingangs zu den Grotten einen Parkplatz zu finden, war gar nicht so einfach. Dann sah ich jedoch einen direkt neben der Brücke über den Fluss. Glück gehabt, den ich war schon spät. Nach Plan sollte die erste Führung in wenigen Minuten losgehen.

Der Eingang zu den Grotten liegt direkt an der Hauptstraße, mit einem Teich und kleinem Wasserfall davor. Oben wartete schon ein Paar und ich war damit die Dritte. Wir mussten noch kurz warten, bevor wir eine kurze Einweisung bekamen und als Erste an diesem Tag in die Grotten durften. 

Der Weg durch die Grotte ist ziemlich eindeutig, da er fest, jedoch schwach beleuchtet ist. An möglichen Abzweigungen hängen Absperrbänder, wodurch deutlich ist, wo es lang geht. Dass der Weg schwach beleuchtet ist, ist bewusst gewählt. Die Besonderheiten in den Grotten und in den Verbindungsgängen, durch die ich lief, wurden mit Strahlern hervorgehoben. Manchmal sogar in einer Lichtkaskade. Sehr schön gemacht.

Noch bevor es zur ersten Treppe in die Tiefe ging, zog ich mir meine dünne Fleecejacke an. In den Grotten hat es eine gleichmäßige, kühle Temperatur.

Die Erklärungen, die gelegentlich am Rand des Weges sind, sind mehrsprachig – Belgisch, Französisch und Niederländisch. Auf dem Blatt, das wir am Eingang bekamen, war alles in Deutsch erklärt.

Fast am Ende, geht es über zwei Metallwendeltreppen tiefer zum Fluss, der durch die Grotten fließt. Am Kai liefen wir über die dortige Brücke. Danach geht es wieder nach oben zur größten Grotte und hinter der Grotte wieder herunter zum Kai. Eine kleine Zusatzschleife, um die größte der dortigen Grotten in den Weg mit einzubeziehen.

Am Kai wartete schon ein Guide auf uns und nahm uns in sein Boot. Von hier folgt nämlich die längste Bootsfahrt in einer Grotte in Belgien, wenn nicht sogar weltweit. Der Guide saß vorne, mit dem Gesicht zu uns und erklärte auf der Fahrt einiges zu den Grotten. Immer wieder machte er darauf aufmerksam, wenn es nach oben enger wurde. An einer Stelle mussten wir uns alle fast legen, so flach war der Durchgang. Ein Wunder, dass der Guide rückwärts sitzend ohne Blessuren durchkommt.

In den Grotten leben verschiedene Fledermausarten, deren Anzahl nach Jahreszeit schwankt. Am Ende der Bootsfahrt begleitete uns der Guide bis zum Ausgang und suchte dabei die Spalten nach Fledermäusen ab. In der letzten möglichen Spalte vor dem Ausgang wurde er fündig und leuchtete für uns auf die Fledermaus, die in der Spalte flog.

Wieder draußen, zog ich zügig meine Fleecejacke aus, war die Sonne doch schon wieder deutlich zu spüren. Unser Gang zur Straße war durch eine kommende Schulklasse versperrt. Wir warteten geduldig und waren froh, vor ihnen in der Grotte gewesen zu sein.

Für die zweite Tageshälfte hatte ich mir den Besuch von Liège vorgenommen und fuhr von Aywille nach Liège. Am Tag zuvor hatte ich mir schon ein Parkhaus ausgesucht und steuerte diese an. 

Die Zufahrt sah aus, wie die zu einem normalen Hinterhof und dort erwartete mich ein geschlossenes Tor. Keine Schranke oder Automat, wie man es von einem Parkhaus gewohnt ist. An der rechten Wand vor dem Tor ist ein Schild mit einer Anleitung. Entweder eine spezielle App oder über einen QR-Code und einer Webseite. Ich nahm letzteres und konnte damit das Tor öffnen und somit den Startzeitpunkt des Parkens festlegen. Innen waren die Parkflächen ordentlich groß und erfreulich breit. Ob ich Svarta späte dort wieder bekomme?

Mein Weg führte mich zuerst zum Hauptbahnhof, denn die beiden Niederländer meinten, da solle ich auf alle Fälle vorbeischauen. Wie ich dort ankam, war mir klar, was sie meinten. Sehr luftig und mit den Farben angenehm gestaltet.

Auf dem Weg zum Bahnhof fiel mir bereits auf, dass öfter alte und neue Gebäude sich abwechseln und doch zueinander passen.

Vom Bahnhof weg nahm ich dieselbe Straße, denn dort kam ich bei Get Your Mag vorbei und kehrte dort ein. Ruhig und vier Personen hinter dem Tresen, die auf mich zu warten schienen. Nach einer lustigen Begrüßung (Wir sind alle da um Deine Wünsche zu erfüllen) bestellte ich mir einen Muffin und einen Latte Macchiato und suchte mir im hinteren Raum einen Platz. Sehr gemütlich mit den Bänken und Kissen.

Einen richtigen Plan für eine Stadttour hatte ich mir nicht gemacht. Nur ein paar Punkte herausgepickt und diese steuerte ich über kleine und große Straßen an. Wenn möglich eher die Seitenstraßen und Gassen, da diese eher eine Stadt wiedergeben. Erster Eindruck: Viele Parks, die zur Mittagszeit beliebt sind für die Pause.

Beim Fotografieren der Straße (unteres linkes Bild) wurde ich angesprochen. Mir war erst nicht klar, ob er meinte, ob ich ein Bild von mir möchte oder was anderes. Was anderes war es. Hinter ihm war ein Durchgang in einer Front, das ich für einen Zugang zu einem Innenhof vermutete. Er meinte, es geht dort hoch und oben hat man eine Aussicht über Liège. Hm, warum nicht.

Zwei Treppen im offenen „Gebäude“ weiter kam ich zu einer alten Treppe, die mich zu Terrassengärten brachte. Die Terrasses des Minimes hatte ich somit über den Zugang der Rue Pierreuse erreicht. Sehr ruhig und ja, mit einem Blick über Liège, der in der Mittagssonne aber fotografisch nicht besonders war.

Über schmale Treppen fand ich am anderen Ende der Terrassengärten einen Weg nach unten. Ein paar Straßen weiter und ich war am unteren Ende der Montagne de Bueren. Eine sehr lange Treppe, die in den Himmel zeigt. Mir fiel dabei die ebenso lange Treppe zum Affentempel in Kathmandu ein. Jetzt nicht, dachte ich mir und drehte mich um. Kurz vor dem Fluss, der durch Liege fliest, fand ich ein Café, das Grand Maison. Alternativ angehaucht und irgendwie gemütlich. Pause, Schatten und was zum Trinken.

Ich beschloss dann doch noch zur Treppe zurückzugehen. Und nicht nur das! Die Treppe mit ihren 374 Stufen lief ich in einem ohne Pause nach oben. Zum Glück befindet sich oben in der Mitte eine Bank. 😅 Vorne saß ein Sportler und schaute auf Liège. Diesen hatte ich zuvor schon unten gesehen und dass er immer nach ein paar Stufen zusätzliche Übungen machte. Er meinte, dass er oft die Treppe für Fitnessübungen nutzt. An manchen Tagen, wie diesem, mit einer Weste und zusätzlichen 20 Kg.

Über die Treppe ging es wieder nach unten – in dieser Richtung wesentlich entspannter. 😊

Der Weg zum Fluss führte an einer Frittenbude vorbei und ja, die gingen. 😀 War nur wie immer eine Grübelei, welche Soße.

Auf der anderen Flussseite folgte ich mehr oder weniger einem Altstadtrundgang, den ich auf der offiziellen Webseite der Tourismuszentrale fand. Ein wenig nervig war, dass die GPX-Datei (Tourverlauf) nur über eine spezielle App zu bekommen waren.

Die Straßen in der Altstadt sind sehr großzügig und breit. Auch Kreuzungspunkte oder Kreisel sind sehr großflächig, was ich für eine Altstadt eher ungewöhnlich finde. Ich hätte eher kleine Gassen erwartet, so wie um die Terrassengärten.

Am späteren Nachmittag kam ich wieder zu meinem Parkhaus. Nächste Herausforderung: Wie komme ich da rein? Über die App bzw. Webseite kann die Tür neben dem Tor geöffnet werden und ebenfalls über die Webseite beendet man das Parken und bezahlt darüber auch. Ungewohnt, geht aber ganz gut.

Mein Zeitpunkt zum Verlassen von Liège war wohl etwas ungeschickt gewählt, denn ich befand mich sogleich im nachmittäglichen Berufsverkehr. 

Später, als ich am Campingplatz ankam, war dieser fast leer. Nur noch ein Wohnmobil und ich mit meinem Zelt waren dort. Abends kam dann noch ein junges Pärchen mit einem Bus. Viel ruhiger kann es auf einem Campingplatz glaube ich nicht sein.

Zum Abendessen gab es was Einfaches – One Pot mit Thunfisch. Alles in einer bestimmten Reihenfolge in den Topf und den Gasbrenner anmachen. Ein paar Minuten später rühren und einige Zeit noch ziehen lassen.

Stadttour ~15 Kilometer


07. Juni

Der erste Morgen, an dem sich für das Frühstück kein Sonnenfleck fand. Der gesamte Himmel war mit Wolken bedeckt. Somit frühstückte ich direkt vor dem Zelt.

Die Wanderung startet in Bévercé, an einer Kapelle. In der direkten Umgebung gibt es keinen öffentlichen Parkplatz. Da das Hostel/Hotel neben der Kapelle geschlossen hatte und ein Angestellter, den ich fragte, bestätigte, dass dies bis zum Ende der Woche so bleibt, hatte ich Svarta auf dem dortigen Parkplatz geparkt.

Zu Beginn geht es über eine geteerte Straße nur bergauf. Im Durchschnitt mit 11 % Steigung. Schon ordentlich für den Einstieg. Auch hier wieder wich ich bewusst von der vorgegebene Route etwas ab. Der Grund war, dass oben an der Straße eine Hotelanlage war und darum viele Felder mit Rotwild. Von den Tieren habe ich kein Bild gemacht, da diese für das Objektiv, welches ich dabei hatte, zu weit weg waren. Die Tiere beobachteten mich aus sicherem Abstand, zeigten dort aber keine Panik.

Meine Sonderschleife brachte mich über interessante Pfade dann wieder zum vorgegebenen Weg zurück.

Der vorgegebene und ausgeschilderte Weg führte mich zu einem Tal, und zwar an den oberen Hang. Von dort ging es in das Tal, zuerst auf einem breiten, sich dann verjüngenden Weg. Der Weg folgte dem Bach und näherte sich diesem langsam an, bis ich zu einer Brücke gelangt, über die ich auf die andere Seite kam.

Auf der anderen Bachseite war der Weg anfangs direkt am Wasserlauf und entfernte sich dann wieder, um an Höhe zu gewinnen. 

Bis hier war es nur bewölkt, nun tröpfelte es leicht. Im Wald war das eher am Geräusch der Tropfen auf die Blätter zu hören, als daran, dass ich welche abbekam. Es wurde langsam immer mehr und kurz vor einer Kreuzung überlegte ich dort einen schnelleren Weg zurückzunehmen. Eine Wandergruppe, die dort vorbeikam, hatte es eilig und dieser folgte ich. Jedoch nicht allzu lange. Der Regen hörte auf und ich beschloss es zu wagen, die Tour doch noch zu laufen. Also wieder zurück auf den ursprünglichen Weg…

Der größte Teil der Wanderung ging durch den Wald und die immer wieder kommenden leichten Nieselregenschauer empfand ich daher nicht als besonders tragisch. Nur das nördliche Ende der Tour änderte ich und nahm eine Abkürzung. Das sparte mir somit ungefähr 3 Kilometer durch ein Venn. Sicherlich wäre es schön gewesen im Venn, nur ohne Bäume hätte ein Regenschauer mich dort deutlich durchnässt und ich hatte noch ein paar Kilometer vor mir, weshalb ich es nicht wagte.

Auf dem Rückweg wurde der Himmel leicht heller und das beruhigte mich, da ich zu einem Örtchen kam, durch das die Route führte. Hier fand sich eine geschützte Stelle für eine Rast. Der Ort nennt sich Xhoffraix – viel Spaß beim Aussprechen.😅

Im Wald nach Xhoffraix ging es bergab und der Weg wurde schmaler und interessanter. Am Ende kam ich an einem Steinbruch heraus. Von dort aus über eine Straße, einem Campingplatz im Wald vorbei und bald war ich wieder am Ausgangspunkt.

Der schnellste Weg zum Campingplatz geht über Landstraßen und einem Bogen, sodass ich vom Norden nach Ovifat kam. Kurz zuvor bin ich zum Zentrum des Naturparks abgebogen, um eine Postkarte zu kaufen, vor allem aber um mich über die Sperrungen der Moorgebiete zu informieren. Ein Ende der Sperrungen konnte mir leider nicht genannt werden.

Weiter bin ich am Campingplatz vorbei und zum nächstgelegenen Einkaufsmarkt. Ein kleiner Supermarkt, in dem ich das Nötigste fand.

Da mittlerweile die Sonne herauskam, machte ich es mir wieder auf meiner Decke gemütlich mit einem Kaffee und einer Waffel. Zeit um die Karte von Wickie an Kristina (Wickies Mama!) zu schreiben hatte ich auch. Anschließend machte ich erneut einen Spaziergang durch Ovifat, um einen Postkasten zu finden. Leider erfolglos.

Das Pärchen mit seinem Van war nur für eine Nacht geblieben und schon weg. Dafür kam ein anderes Pärchen, ebenfalls mit Van und wir unterhielten uns kurz.

Abendessen: Nudeln mit frischen Tomaten.

Tour ~16,5 Kilometer


08. Juni

Nach dem Frühstück quatsche ich noch ein wenig mit den Neuen, bevor ich mich wieder auf die Fahrt nach Bévercé machte. Eigentlich startet die Tour nach dem Wanderführer an der Hauptstraße. Ich fuhr jedoch zum Wanderparkplatz am Campingplatz vom Vortag, um mir die Strecke durch den Ort, die ich schon kannte, zu sparen.

In der Früh war noch nichts los und freie Auswahl auf dem Wanderparkplatz.

Quer durch den Campingplatz und dann links bergauf geht der Weg. Immer etwas oberhalb oder sogar am Grat, soweit man das so nennen kann, kam ich durch Felder, einem Örtchen und durch Wald. Dies war die erste Strecke mit einigen Höhenmetern bis zur Staumauer des Lac de Robertville.

Da war auch wieder das Schild, das den Weg als Extratrail auswies und mir in den letzten Tagen immer ein Hinweis auf eine interessante und abwechslungsreiche Strecke war. So sollte es auch dieses Mal wieder sein. Noch vor dem Erreichen des Sees gibt es die Möglichkeit, die Burg Reinhardstein auf der anderen Seite des Tals im Wald zu erblicken. 

Je näher ich dem See kam, desto mehr begegneten mir Personen auf dem Weg. Der Grund ist, dass sich vom See aus eine kleine Rundtour über Burg Reinhardstein mit meinem eingeschlagenen Weg überschneidet.

Am Rand der Staumauer bot sich auf einer Bank im Schatten die Möglichkeit einer Rast, die ich nutze.

Der Rückweg auf der anderen Talseite ging zuerst zur Burg, die jedoch über diesen Weg nicht zu betreten war. Darum herum und weiter dem Weg nach unten folgenden kam ich zum Fluss, der ab dem Stausee durch das Tal fließt.

Hier immer am Fluss entlang, gelangte ich zum Steinbruch, den ich schon vom Vortag kannte und dort dann den Weg weiter zum Campingplatz.

Manchmal war die Aussicht im Wald durch das Tal möglich. Möglich aber nur, da viel abgeholzt wurde. Am Fluss entlang sahen die kahlen Hänge schon wieder recht grün aus. Auf dem Weg sah ich dann auch Forstarbeiter.

Meine Regenjacke, die ich vorsichtshalber mitgenommen hatte, den der Wetterbericht kündigte leichten Regen an, blieb im Rucksack. Die anfängliche Bewölkung löste sich nach und nach auf. Ich war sogar froh, dass die ich die meiste Zeit im Wald unterwegs war. Durch den Regen des Vortages war es anfangs leicht schwül und der Wald machte es daher angenehmer. Durch die leichte Feuchtigkeit entstand im Wald ein angenehmer Duft, der mich begleitete.

Der nächste Ort nach Bévercé ist Malmedy, die regional größte Stadt. Da ich u. a. für das Abendessen noch Lebensmittel benötigte, beschloss ich dorthin zu fahren. Zuerst in die Innenstadt für einen Spaziergang und eine Nascherei in der Boulangerie-pâtisserie Halmes. 😊 In Malmedy fand sich in der Straße, in der ich parkte, sogar ein Postkasten für die Karte von Wickie.

Einen Supermarkt fand ich auch und wieder ein neues Erlebnis. Die Gemüseabteilung war in einem eigenen, gekühlten Raum. Ziemlich frisch war es dort. An der Kasse gab es keinerlei Förderbänder o. ä. Es stehen dort nur Kassen und je ein Einkaufswagen. Eine Kassiererin kam, erfasste alles im Wagen und wog auch das Gemüse. Bezahlt wurde per Karte. Einfach und schnell.

Zurück am Campingplatz war ich überrascht. Diesmal war er fast komplett voll. Wie extrem unterschiedlich das innerhalb einer Woche war, ist schon interessant. Vielleicht denken einige, dass er nicht die ganze Woche offen ist, da die Rezeption von montags bis mittwochs geschlossen ist.

In der Rezeption kaufte ich ein Eis und entdeckte dabei Seifen. 😀 Da konnte ich nicht widerstehen, zumal ich den Hersteller Lidjeu dazu in Liège zuvor gefunden hatte. Nur einen eigenen Shop scheinen sie nicht zu haben. Dafür aber ganz viele Angaben, wo ihre Seifen zu kaufen ist und eben eine davon ist am Campingplatz.

Zum Abendessen gab es Gemüse asiatisch mit Kokosmilch und Reis.

Tour: 15,6 Kilometer und ~500 Höhenmeter


09. Juni

Für den letzten Tag hatte ich mir eine Tour ab Sourbrodt ausgesucht. Sourbrodt beginnt praktisch hinter dem Campingplatz und so machte ich mich nach dem Frühstück direkt von dort auf. Bis zum Ortsteil Bosfagne lief ich auf dem Gehweg. An der Kirche zeigte der Wegweiser auf einen Feldweg.

Neben den Feldwegen lagen immer wieder eingezäunte Flächen mit Kühen, abgewechselt von reichlich Feldern mit Wiese und Getreide. An einer Abzweigung ging es dann durch ein kleines Moorgebiet und hier dann auch über nicht mehr ganz so gepflegte Holzwege. Aufpassen musste ich, da einige Bretter bereit eingebrochen und/oder morsch waren.

Nach dem Moorgebiet ging es auf Wirtschaftswegen durch einen größeren Wald. Wie ich mich dem Örtchen mit der Kirche näherte, wurde es lichter und ich kam wieder auf Feldwegen durch bewirtschaftetes Gebiet.

Auf der Runde kam ich an einem Fliegerdenkmal mitten im Nirgendwo vorbei. Immerhin gab es hier einen Tisch und Bänke, um eine Rast einzulegen. 

Der Weg danach zweigte auf einen schmaleren Verbindungsweg ab. Auf diesem kam mir an der einzigen breiteren Stelle eine ganze Truppe mit geländegängigen E-Rollern entgegen. Sieht schon spaßig aus und es war auch nicht das erste Mal, dass ich diese in der Gegend gesehen hatte. Ein Veranstalter in Ovifat bietet entsprechende Touren dazu an.

Nach der Wanderung bin ich vom Campingplatz zur Bäckerei Heinen in Sourbrodt gefahren. Ich kaufte ein Teilchen mit Pfirsich für später. Die junge Verkäuferin sprach nur französisch und das, obwohl die Bäckerei Werbung in Deutsch macht. Na ja, mit zeigen auf das Teilchen hat’s ja geklappt. 

Zwei Orte weiter machte ich am Ortsende halt. Dort ist eine Frittenbude, an der ich am ersten Tag schon vorbeikam. Eine Portion mit Sauce Andaluse und eine Coke waren mein Mittagessen.

Später am Campingplatz machte ich es mir wieder auf der Decke gemütlich und noch ein wenig später dann einen Kaffee zum Teilchen. Super lecker war das und da der Campingplatz wieder fast leer war, in schöner Stille.

Den restlichen Nachmittag bis zum Abendessen habe ich mit einem weiteren Spaziergang durch Ovifat bzw. an dessen Rand verbracht. Zuerst zur Skipiste und an dieser links hinunter, querte ich beide Pisten, um später über einen Trimm-Dich-Pfad zu einer Seitenstraße und bald darauf zum Campingplatz zu kommen.

An diesem Abend blieb der Gaskocher aus. Die Bar à Bout de Charmilles, welche zum Campingplatz gehört, wird sehr gut besucht und dort hatte ich vor zu Abend zu essen. Eine Speisekarte gibt es nicht direkt. Auf zwei sehr großen und zwei kleinen Tafeln stehen die Gerichte und wie soll es anders sein, natürlich in Französisch. So eine Texterkennung und Übersetzung mit dem Smartphone ist schon praktisch. Zumindest wenn man Funkverbindung hat – hatte ich innen jedoch nicht. Gefunden habe ich dennoch was, einen Burger mit gegrillter Forelle.

Das zweite Bierchen mit dem netten Symbol auf dem Glas war von einer Brauerei aus der Nähe und sehr lecker. Wo das erste Bier noch 0,0 Promille hatte, wurde es beim zweiten mit 6,2 Promille ausgeglichen. 😀

Zur Verdauung gab es einen ganz kleinen Spaziergang danach.

Tour: ~16 Kilometer


10. Juni

Für das letzte Frühstück lief ich zum Bäcker und kaufe dort zwei Stückchen und ein Teilchen mit Kirsche und Streusel für den Nachmittag und ein Brot für die nächsten Tage. Die Stückchen mit Kaffee waren mein Frühstück in einem Sonnenfleck nahe meinem Zelt. 

Mit dem Ende des Frühstücks folgte das Abbauen des Zeltes und des Verstauens aller Dinge. Ganz gemütlich, ohne Hast. Das Nationalparkzentrum suchte ich erneut auf, um zu erfahren, ob die Moorgebiete immer noch gesperrt sind. Dem war leider so und so bin ich bis zum Baraque Michel gefahren und habe dort eine Tour durch das Venn genommen, durch das ich ein paar Tage zuvor schon kam. Diesmal jedoch in einer Schleife, um zum Baraque Michel zurückzukommen.

Nach dieser kleinen Wanderung fuhr ich zurück zur Brauerei Peak Bier. Es war Mittag und ich bekam auch ohne Reservierung noch einen Tisch. Die Bedienung an diesem Tag war nicht ganz so entgegenkommend. Zu Essen und Trinken bekam ich dennoch. SPA Citrone (Limonade) und eine Quiche mit Gemüse.

Am Ende kaufte ich dort noch einige Biere und eine Schokolade. Mitbringsel für andere und für mich.

Nun hieß es endgültig Abschied nehmen und den Heimweg antreten. Einige Stunden später war ich Zuhause. Es wurde noch alles aus Svarta ausgepackt, bevor ich mich dem Teilchen auf meiner Terrasse mit einem Kaffee widmete.

Tour: ~ 7,6 Kilometer


Resümee

Die Woche in den Ardennen gefiel mir gut. Der Campingplatz war von der Einrichtung einfach, aber sauber und mir ausreichend. 

Die Touren waren bis auf eine ohne nennenswerte Höhenmeter, was dazu führte, dass die Touren meist länger waren wie üblich. Insgesamt keine wirklich hohe Herausforderung. Besonders waren immer die Touren oder Tourabschnitte, die mit Extratrail gekennzeichnet waren. Eigentlich sind das Trailrunningstrecken in den Ardennen, aber auch zum Wandern geeignet und immer interessant durch ihren Verlauf.

Wer ein Rad hat, sollte sich überlegen, es mitzunehmen. Viele Wege sind für Radfahrer freigegeben und auf den neueren Landstraßen sind auf beiden Seiten extra Radspuren vorhanden.

Dass ich nicht durch die großen Moorgebiete (Venns) konnte, war schade. Wie ich nachträglich erfuhr, sollte man dazu eher das Frühjahr oder den späteren Herbst als Reisezeit wählen.


Graffiti in Liège



Karten: Quelle: Trailrunner Mini mit OpenStreetMap


#Belgien #Ardennen #Ovifat #Venn #Sourbrodt #Liège #Malmedy #canonr #canonrf35 #canonrf16 #35mm

Spanien – Mallorca – September 2016

Aktiv entspannen auf Mallorca – So zumindest lautete der Titel der gebuchten Reise. Eine Kombination aus Yoga und Wandern, verteilt über die gesamte Insel. 

Mir erschien, das dies nach der Beschreibung ein guter Einsteig in die Welt des Yogas sein könnte. Morgens eine Stunde Yoga, Frühstücken und dann die Insel erkunden. Der September eignet sich dazu bestens, da das Wetter angenehm ist und die Hauptsaison zu Ende.

Die Unterkunft in einem zum Teil umgebauten Kloster auf einem Berg war ein weiterer Aspekt, für genau diese Reise. Ein Ort, an dem sicherlich kein Trubel sein sollte.

Vor der Reise waren noch ein paar Sachen wie z. B. eine Yogamatte zu kaufen. 


10. September – Anreise

Die Anreise erfolgte sehr früh. Um 6:55 Uhr sollte der Flieger in Frankfurt starten, um mich noch vor 7:00 Uhr (Zeitverschiebung) auf Mallorca abzusetzen. Das war richtig früh und wie sich herausstellte, war ich die Einzige aus der Reisegruppe mit diesem Flug. Abgeholt von der Reiseführerin und Yogalehrerin wurde ich dennoch und so fuhren wir zuerst mit dem Bus zu einem Mietwagenunternehmen. Mit dem Mietwagen für die Woche ging es in den Südosten nach Cala Santanyi. Zum einen, da sie dort noch etwas zu erledigen hatte, zum anderen, da es am Strand, der um diese Uhrzeit noch ziemlich leer war, ein Café am Rand der Bucht gibt. Frühstück. 😀

Nach dem Frühstück sind wir zur Unterkunft für die nächsten Tage. Das Kloster San Salvador beherbergt mittlerweile einen kleinen Hotelbetrieb und thront auf der Spitze eines deutlich aus der Umgebung herausragenden Berges. Entsprechend dem Kloster, sind die Zimmer einfach ausgestattet, bieten jedoch einen fantastischen Blick auf die Insel von Oben.

Am Nachmittag wurde dann noch eine weitere Reiseteilnehmerin vom Flughafen abgeholt. Ich hätte Zeit gehabt für eine kurze Tour, der Himmel sah mir allerdings ein wenig zu bewölkt aus und es regnete dann auch tatsächlich noch. Vor und nach dem Regen gab es genügend im Umkreis des Klosters zu entdecken, so dass der Nachmittag gut gefüllt war.

Das Abendessen war am ersten Tag im Hotel zusammen mit der zweiten Reiseteilnehmerin. Die Reiseführerin war nämlich schon wieder auf dem Weg zum Flughafen.


11. September – Strandwanderung

Gut geschlafen und ausgeruht ging es nicht zum Frühstück. Vor dem Frühstück trafen wir uns alle in einem größeren Raum zum Yoga. Nun waren wir als Reisegruppe komplett, mit der Reiseleiterin sechs Frauen und alle auf demselben Yoga-Niveau – also Anfängerinnen. Die Reiseleiterin war gleichzeitig unsere Yoga-Lehrerin und erklärte zu Beginn ein paar Grundregeln und dass wir es bei Dehnungen nicht übertreiben sollen. Sie hatte von Yoga-Retreats in Indien negative Erlebnisse und wir sollen ja auch noch fit für die Wanderungen bleiben.

Die Stunde mit Yoga war schnell vorbei und nachdem wir geduscht und umgezogen waren, trafen wir uns zum Frühstück und der ersten Besprechung zum Tagesablauf und einer generellen Frage zum Abendessen. Ja, schon beim Frühstück an das Abendessen denken. 😀 Das Kloster ist mit seiner Lage auf einem Berg und der Serpentinenstraße nach oben ein zeitlicher Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist. Wir hatten keine Probleme uns darauf zu einigen, dass wir nach den Wanderungen nicht zum Duschen und umziehen in das Kloster fahren. Es ist Herbst und die Temperaturen sollten warm, aber nicht mehr heiß sein. Der Vorteil dieser Vereinbarung war, dass wir an den unterschiedlichsten Orten, verstreut über die Insel zu Abend essen können.

Für die Wanderung fuhren wir an die Südküste nach Es Trenc. Eine Einstiegswanderung am Sandstrand entlang. Die meiste Zeit sogar barfuß in der Brandung. Wir liefen bei bestem Wetter bis Cap de Salines an der südöstlichsten Spitze. Dort wurde unsere Reiseleiterin abgeholt und kam einige Zeit später mit dem Auto wieder. 

Das Abendessen war in einer Tapasbar in Santanyi. 


12. September – Wanderung rund um Soller

Wir trafen uns wieder zum Yoga und dann zum Frühstück. 

Da während der Woche der Besuch eines Marktes eingeplant war, tauschten wir zwei vorgeplante Tage, um dies mit dem Wochenmarkt abzustimmen. Ergo, sind wir an diesem Tag nicht in der Nähe von Santanyi, sondern um Sóller unterwegs gewesen. Das war damit unsere erste Wanderung im Tramuntanagebirge im Westen Mallorcas.

Von Sóller liefen wir nach Norden durch die Berge bis Fornalutx. Wie war das mit, es soll nicht so heiß werden? In den Bergtälern wurde uns auf den alten steinigen Wegen schon ordentlich warm.

Fornalutx ist ein Bergdorf mit reichlich Treppen und vielen Ecken, sowie schmalen Gassen, die es zu erkunden galt. Es war in als schönstes Dorf Spaniens gewählt worden in einem der vorherigen Jahre und das zu Recht.

Am zentralen Platz des Dorfes kehrten wir in ein Restaurant für ein Mittagessen ein. Mit den Girlanden und dem Sonnenschutz ein gemütlicher Platz für eine Pause.

In einem Bogen durch ein anderes Tal sind wir anschließend zurück nach Sóller gewandert. Dort kamen wir in der Nähe der Bahnstation heraus. Das war auch gut so, denn mit der alten Bahn sind wir von Sóller nach Port Sóller gefahren. Eine gemütliche Fahrt in offenen Waggons.

Wir schauten uns zuerst an der Promenade um und sind dann zu einem Restaurant für das Abendessen. Geschützt vor der Sonne unter einem Blütenmeer gab es das Abendessen. Eine Reiseteilnehmerin und ich bestellten zusammen eine Paella. Es wurde eine riesige Pfanne mit der Paella gebracht und uns aus dieser auf die Teller serviert – zweimal! 

Nach dem Essen holte die Reiseleiterin das Auto und sagte uns, wo wir sie treffen werden. So liefen wir gemächlich und pappsatt an der Promenade entlang bis zum vereinbarten Treffpunkt. Die Fahrt zum Kloster war ruhig, da es schon dunkel war und wir müde.


13. September – Die Südspitze

Guten Morgen und auf zum Yoga. So langsam kamen wir in den morgendlichen Flow. 😊

Zur Wanderung sind wir an das südöstliche Ende von Mallorca gefahren. Wieder eine Wanderung direkt am Meer entlang. Im Gegensatz zum ersten Tag jedoch nicht an einem Sandstrann, sondern an einer Felsenküste entlang. Wie an den vorherigen Tagen unterhielten wir uns anfangs noch und kamen dann in einen fast meditativen Trott.

Nach einer ganzen Weile erblickten wir eine Bucht, die schmal und ein wenig weiter in die Insel geht. Es ankerte ein Schiff am Eingang der Bucht und bewegte sich leicht im Rhythmus der Wellen. An der vorderen Kante zur Bucht erkannten wir den Sandstrand am anderen Ende.

Wir hatten den Sandstrand, der nur von wenigen besucht war bald erreicht. Da wir unsere Badesachen dabei hatten, zogen wir uns flugs um und ab in das Wasser. Leichter Wellengang ohne eine große Brandung und keine all zu tiefe Bucht ließen sogar ein Schwimmen zu. 😀

Ein wenig am Stand in der Sonne ausgeruht und von ihr trocknen lassen war sehr angenehm. 

Dann hieß es jedoch weiter. Die Bucht ist nur über Wanderwege, einem Feldweg oder über See erreichbar. Wir sind natürlich weiter den Wanderweg an der Küste entlang gelaufen bis in das nächste Örtchen. Auch hier hatte unsere Reiseleitern mit Hilfe eines Freundes das Auto vom Ausgangsort geholt, während wir einen Kaffee tranken.

Zum Abendessen sind wir nach Cala Santanyi gefahren. Ein paar Meter oberhalb, wo ich am ersten Tag gefrühstückt hatte, war unser Ziel. Das Café Drag ist nicht nur ein reines Café, sondern bietet auch Essen an. Wir hatten Glück und bekamen einen Tisch an der Mauer, unter einem Sonnenschirm, mit freiem Blick über die Bucht. 😊


14. September – Markttag / Palma 

Heute war der angekündigte Markttag und eine Abwechslung zum mittlerweile gewohnten Tagesablauf. Kein Yoga, kein Frühstück! So sind wir los nach Santanyi zum Markt und steuerten ein Café mit Blick auf den Markt an. Dort frühstückten wir und konnten so nebenbei schon das Treiben auf dem Markt verfolgen. 

Der Markt zieht sich über einen größeren Bereich der Stadt und wir erkundeten diesen einzeln bzw. in Grüppchen. 

Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen wir uns wieder alle und setzten die Reise fort nach Palma. 

Die Stadt war nicht so voll und wir konnten abermals frei die Stadt erkunden bzw. suchten erst einmal eine Kleinigkeit zum Mittagessen. Nach der freien Erkundung war eine Führung durch den Altstadtbereich mit seinen verwinkelten Gassen und Innenhöfen an der Reihe. Sehr viel, was es hier zu erkunden gibt. Den Abschluss der Stadtbesichtigung bildete die Kathedrale von Palma.

Von Palma fuhren wir zu einem kleinen Ort an die Küste. An der ziemlich leeren Strandpromenade, die oberhalb gepflastert ist, breiteten wir unsere Yogamatten aus. Nur wenige kamen während unserer Yogastunde dort vorbei und störten uns nicht weiter.

Kurz am Auto umgezogen und ein paar Meter weiter war dann das Restaurant für das Abendessen erreicht.


15. September – Im Tramuntanagebirge

Was für ein Tag! Die Yogastunde fand an diesem Tag auf dem Dach des Hotelanbaus im Morgennebel statt. 😀 Sonnengruß bei aufgehender Sonne!

Nach der Reisebeschreibung sollten es eine Tour am südwestlichen Ende von Mallorca geben. Die Reiseleiterin schlug uns eine andere Tour im Tramuntanagebirge vor. Es wurde somit eine Wanderung entlang des alten Königsweges, der durch das Gebirge führt. 

Wie sich herausstellte, war dies eine gute Entscheidung. Der Weg führte durch schöne Wälder und eine spärlicher bewachsene Hochebene. Wer den GR221 auf Mallorca ignoriert, verpasst eine tolle Tour.

Die aufziehenden Wolken oben im Gebirge verschwanden zu unserer Freude genauso schnell wie sie kamen. Der stetige Wind auf dem Kamm des Gebirges war deutlich zu spüren und der Grund, warum das Wetter hier unstetig sein kann.

Angekommen im nächsten Bergdorf war es schon wieder sonnig und kaum ein Wölkchen am Himmel zu sehen.

Für das Abendessen wurden wir wieder in ein schönes Restaurant geführt. Dies war in einem Dorf in der Nähe unseres Klosters.


16. September – Naturpark Albufera

Auch heute war unsere Yogastunde auf dem Dach. Dieses lag zum Teil noch im Frühnebel und von der Treppe aus konnte ich die anderen am gegenüberliegenden Ende nur schemenhaft sehen. Mit dem Nebel und der aufgehenden Sonne hat so eine Yogastunde eine ganz eigene Stimmung. 😀 Hier war es dann auch das wir glücklich waren über die Decken für die Schlußentspannung.

Zur letzten Wanderung fuhren wir in den Norden. Der Parc Natural de s’Albufera de Mallorca ist nicht sehr groß, hat jedoch eine Besonderheit aufzuweisen. E befindet sich in der Mitte eine Sumpflandschaft. Für die Umrundung sind wir auf dem breiten Weg um den Sumpf gelaufen. An manchen Stellen waren wir so vom hohen Schilf oder Bäumen umgeben, dass wir nur unseren Weg sehen konnten.

Auf dem Weg zurück zum Anfang kamen wir an einem Baum mit reifen Feigen vorbei. Wir pflückten ein paar und aßen diese gleich. Saftig und leicht warm von der Sonne war es ein Genuss. 😊

Am Ende der Wanderung waren wir an einer weiten Sandbucht angekommen. Wie schon ein paar Tage zuvor hatten wir wieder unsere Badesachen dabei und sprangen ein letztes Mal in das erfrischende Meer. 

Unser Abendessen war in dem Restaurant, in dem wir bereits am ersten Abend waren. Unter einem Blätterdach wählten wir alle verschiedene Tapas, die geteilt wurden. So kam ein sehr gemischter Tisch Tapas zusammen. Der Nachtisch war eine große Tapasnachtischplatte. 😀


17. September – Abreise

So unterschiedlich wir angereist waren, so unterschiedlich war auch die Abreise. Meine Abreise war die späteste an diesem Tag. Ich entschloß mich jedoch, mit der Gruppe am Mittag nach Palma zu fahren. Abgesetzt wurde ich meinem Wunsch entsprechend vor dem Busbahnhof. Dort konnte ich mein Gepäck verwahren und hatte so noch einen freien Nachmittag in Palma.

Am späteren Nachmittag holte ich mein Gepäck und nahm den Bus zum Flughafen. Mein Flug ging um 20:15 Uhr und kurz nach halb Elf war ich in Frankfurt. 


Resümee

Die Kombination aus Yoga und Wanderungen gefiel mir gut. Das die Reiseleiterin sich nicht akribisch an den vorgegebenen Plan hielt sondern ihn aufgrund der Gegebenheiten wir Marktzeit und Wetter gestaltete war gut.

Dass wir uns sofort darauf einigten, dort essen zu gehen, wo wir waren und nicht darauf bestanden vorher zum Hotel zu fahren war top. Ohne diese Absprache wären wir vermutlich nur in ein oder zwei verschiedenen Restaurants gewesen. 

Die Wanderungen verteilt über die Insel waren sehr unterschiedlich und zeigten uns ein Bild abseits vom Ballermann, ein Bild einer schönen Insel.



#spanien #mallorca #balearen #kloster #sansalvador #santanyi #soller #palma #albufera #canon #canoneos70d #canonef1740f4

Spanien – Fuerteventura – Dezember 2022

Fuerteventura gehört zu den größeren Inseln der Kanaren, weshalb ich mir die Erkundung der Insel auf zwei Urlaube aufgeteilt hatte. Durch die lang gezogene Form der Insel würden sonst einige Anfahrten sehr lange werden und die Fahrten auf der Insel wollte ich eher kurz halten, zumindest soweit es möglich ist.

Daher war im Dezember 2021 der Norden von Fuerteventura und die Mitte bereist worden. Für 2022 stand hauptsächlich die südliche Halbinsel Jandia im Fokus. Die Unterkunft im Rural Huerte Viejo in Tesejerague ist abseits der Touristenburgen oberhalb der Halbinsel Jandia in der Inselmitte. Einzig der Hinweis, dass nur Spanisch gesprochen wird, lies es spannend werden. Aber das wird schon irgendwie gehen, dachte ich mir (Spoiler: ist es auch!).

Die Wanderrouten im Wanderführer wurden vorab zum Großteil ausgewählt. Entdeckt hatte ich im Süden ein paar Aloefarmen und dabei auch noch, dass es doch Seife aus Fuerteventura gibt. 😀 So kam ein solcher Besuch mit auf die Wunschliste.

Bei der Flugbuchung im Frühjahr stellte sich heraus, dass ein drei Tage früherer Anreisetermin um die 100 € günstiger ist. Das ist fast das, was die Unterkunft für die drei Tage mehr kosten würde. Klar, für den Mietwagen und für das Essen fallen weitere Kosten an, aber eben nur für diese zusätzlich und das war es mir wert.


21.12. – Anreise

Ein früher Flug am Morgen hatte zur Folge, dass ich sehr früh aufstehen musste. Gepackt war alles, sodass ich gleich nach Frankfurt fahren konnte. Svarta parkte ich wie schon öfter auf dem Gelände meines Arbeitgebers und nahm den restlichen Weg mit der S-Bahn zum Flughafen. Mit reichlich Zeit bis zum Abflug kam ich dort an und reihte mich in die Schlange zu den Schaltern ein um den Check-In zu erledigen. 

Bis zum Boarding war genügend Zeit für ein Frühstück im Flughafen und so suchte ich mir ein Café, das etwas Abseits liegt.

Die Schlange zur Sicherheitskontrolle war danach jedoch erschreckend lange. Zum Glück gibt es zwei Sicherheitskontrollen und an der zweiten war es nicht ganz so extrem. Dennoch dauerte es, bis ich durch die Sicherheitskontrolle kam. Jetzt wäre eigentlich nicht mehr viel Zeit bis zum Boarding gewesen. Eigentlich, den durch die verspätet bereitgestellte Maschine dauerte es dann doch noch fast eine halbe Stunde länger bis zum Boarding.

In Fuerteventura kamen wir mit nur leichter Verspätung an. Mit Gepäck hieß es dann an der langen Schlange für die Mietwagenentgegennahme anzustehen. Als ich mich anstellte, endete die Schlange noch im Gebäude, wurde dann allerdings länger und länger und endete irgendwo im Freien. So dauerte es einige Zeit, bis ich am Schalter war. Die Formalitäten und die Entgegennahme des Schlüssels gingen dann erfreulicherweise recht zügig.

Vom Flughafen fuhr ich durch die Inselmitte zum Rural Huerto Viejo in Tesejerague. Der Eigentümer (Chrisobal) begrüßte mich und zeigte mir zwei Zimmer, unter denen ich wählen konnte. Die Verständigung klappte ganz gut. Er spricht ein wenig Deutsch und konnte mir so alles notwendige zeigen und erklären. 

Am späteren Nachmittag bin ich dann an die Küste nach Tarajalejo gefahren. Im dortigen Supermarkt deckte ich mich zuerst mit Wasser, Brot und Käse ein. Nicht weit vom Supermarkt, am Strand ist das Restaurant La Barraca, in das ich anschließend für mein Abendessen ging. Fisch mit Blick auf den Strand in der Abendsonne. So gefiel mir das als Einstieg in den Urlaub.

Gesättigt unternahm ich vor der Heimfahrt noch einen Spaziergang an der Küste in der nun langsam untergehenden Sonne.

Spaziergang: ~2 Kilometer


22.12. – Südspitze

Geweckt wurde ich am Morgen von Hähnen, von denen es in der Umgebung mehrere gab. Die Sonne schien schon in mein Zimmer und verhieß einen guten Tag. Etwas warten musste ich noch, da das Frühstück erst ab 8:30 Uhr bereit ist.

Der Frühstücksraum entpuppte sich als großer Saal, der, wie es in südlichen Länder oft ist, sehr spartanisch eingerichtet war. Das Frühstücksbüfett war nicht sehr groß, für mich jedoch ausreichend. Dazu gab es frisch gebrühten Kaffee. Nach und nach brachte Christobal allen Anwesenden Gläser mit Orangensaft und einen Teller mit einer Mini-Tortillla.

Ich war schon mit dem Frühstück zu Ende und wollte gehen, da fragte Christobal zwei andere und mich, ob wir heute Abend im Rural essen möchten. Wir entschieden uns alle drei dazu Abends im Rural zu essen und alle für eine Mahlzeit mit Fleisch.

Für den ersten Wandertag hatte ich mir das südliche Ende von Fuerteventura ausgesucht. Über eine Stunde Fahrtzeit für 65 Kilometer zeigte die Routenplanung an. Wieso so eine lange Fahrtzeit angegeben wurde, zeigte sich kurz nach Morro Jable, dem letzten Ort im Süden, dass über eine normale Straße erreichbar ist. Den danach geht es auf einem Erdweg und dementsprechend langsam weiter. Nur kurz vor Puertito de la Cruz war dann die Straße wieder geteert bis zum Leuchtturm. Ich jedoch bin bei Puertito von der Straße abgebogen (im Ort wieder ungeteert) und hatte dort geparkt.

Ein Spaziergang durch das Örtchen und an das Meer waren das Erste dort.

Meine Wanderung startete am Ortseingang. Der Straße zum südwestlichen Leuchttürmchen bin ich bis auf einen kurzen Abstecher gefolgt. Noch in Sichtweite von Puertito entdeckte ich in der Ebene frei umherlaufende Ziegenherden.

Der Mini-Leuchtturm ist nichts Besonderes, sondern nur ein kleines und gar nicht so hohes Gebäude. Lediglich die Markierung des südwestlichen Endes der Insel ist das Hervorstechende, das einige anlockt. 

Von dort weiter an der Küste entlang nach Norden war ich wieder alleine. Alle anderen sind nur für einen kurzen Aufenthalt mit Auto oder Fahrrad zum Leuchtturm gefahren, obwohl es doch erst dann wirklich interessant wird. Nach der Ebene an der Südküste wurde es nun schroffer und bergig.

Die Grundfarbe der Landschaft war am Anfang grau mit gelblichen und grünlichen Sprenkeln. An der Ostküste wechselte dies zuerst in ein Schwarz und später in schwarze und dunkelrote Töne, um am Ende dann wieder bei Farbe des Anfangs anzukommen.

Ein Abschnitt des „Wanderweges“ führte durch eine Vulkanlandschaft, in der es schwierig war den Weg zu erkennen. Immer wieder schaute ich auf die digitale Landkarte und meine GPS-Position. Einfacher wurde es, als ich wieder in sandiges Gebiet kam.

Die Wellen boten ein tolles Schauspiel und einen schönen Kontrast zu den Farbtönen der Insel. Am fast nördlichsten Punkt der Wanderung machte ich meine Mittagspause oberhalb einer Bucht mit Steilküste und schaute den sich brechenden Wellen zu.

Nach der Pause führte mich der Weg quer durch die Insel, an die östliche Küste. Der Weg war anfangs sandig und wurde dann immer fester und gräulicher. Erst an der deutlich flacheren Ostküste wurde es an einigen Buchten, an denen ich vorbeikam, heller durch den Sand.

Bevor ich wieder in Puertito ankam, machte ich in einer Bucht mit Sandstrand halt, zog mich aus und hüpfte in das Meer. Das Wasser hatte genau die richtige Temperatur, um mich abzukühlen, ohne kalt zu sein. 😊

In Puertito gibt es zwei Restaurants. Das eine hat wohl scheinbar die Pandemie nicht überlebt, zumindest war es geschlossen und das scheinbar schon länger. Vor dem anderen bastelte jemand an einem laufenden Auto und verpestete die Umgebung mit den Abgasen. Also dann doch keine Einkehr in Puertito. 

Da ich nun schon fast am südwestlichsten Punkt von Fuerteventura war, bin ich nach der Wanderung noch zum nicht weit entfernten Leuchtturm gefahren. Hier war es ziemlich windig und das Café dort war ebenfalls geschlossen. So bin ich ohne mich lange dort aufzuhalten weiter. Mitten im Nichts der Erdpiste gibt es eine Abbiegung nach Cofete, die ich nahm, um zu sehen, ob es dort ein Café gibt. Ich bin dann allerdings nur bis zum Pass gefahren und habe dort gewendet. Die Erdpiste danach zeigte fast nur noch tiefe Schlaglöcher und auf eine Fahrt auf so einer Piste hatte ich keine Lust. Deshalb drehte ich und bin nach Morro Jable. In der Innenstadt gibt es das Café Lemon Pie und ich bekam dort einen Kaffee und einen Schokokuchen. Geht doch! 😊

Wie schon erwähnt, war das Abendessen im Rural. Wir hatten dazu 20:00 Uhr vereinbart und fanden uns zu gegebener Zeit in dem Raum ein, in dem auch das Frühstück war. Christobal hatte für uns bereits das Besteck an einen Tisch gelegt und so saßen wir dort zu Dritt. Wie sich dann herausstellte, waren die anderen beiden Mädels (die sich nicht kannten) beide aus Belgien.

Zum Essen gab es einen großen, wirklich großen Teller Salat. Der Hauptgang war ein großes Riibeye Steak mit Kartoffelscheiben und Gemüse. Den Abschluss bildete ein Nachtisch im Glas. Mit Rotwein und Wasser wurden wir während des Essens ausreichend versorgt. Zum Ende gab es je ein Gläschen Zitronen- und ein Gläschen Bromberlikör. 

Ein angenehmer Abend in geselliger Runde. Da die eine Belgierin, wie sich herausstellte, Spanischlehrerin ist, war die Kommunikation an diesem Abend ziemlich entspannt.

Wer im Rural zu Abend isst, sollte guten Hunger haben. Die Portionen dort sind sehr ordentlich.

Tour: ~16 Kilometer, ~360 Höhenmeter

Die Wandertour ist eine Kombination aus zwei Touren eines roten Wanderführers.


23.12. – Casas de Pecenescal

Für diesen sonnigen Tag war das Tal von Pecenescal angedacht. Die Anfahrt war nur auf dem letzten Stückchen zu einer Wegkreuzung auf einer Erdstraße. Noch bevor ich loslief, fuhr ein Bauarbeiter mit seinem Planiergefährt den Weg entlang und grüßte freundlich. Also alles OK für mich, dass ich mitten im Nichts an einer Kreuzung das Auto parkte. 

So trocken wie am vorherigen Tag war es hier nicht. Grün zeigte sich an mehreren Stellen. Mein Weg führte mich auf der Erdstraße in das Tal hinein. Am Ende der Erdstraße beginnt ein Pfad neben, oft auch im Flussbett, das ausgetrocknet war. Dass hier nach Regenfällen Wasser fließt, zeigen die Abbruchkanten am Rande des Flussbettes. An trockenen und sonnigen Abrisskanten konnte ich sogar einige Eidechsen sehen.

Am Ende des Tals war ein leichter Anstieg zu einem Pass zu bewältigen. Auf der anderen Seite des Passes konnte ich die Westküste bis fast zum südlichen Ende sehen. Auf dieser Seite des Passes führt ein Pfad im Schatten über Serpentinen nach unten. 

Weiter unten lief ich wieder in einem Barranco, der, je näher ich der Küste kam, seine Farbe von dunkel zu hell änderte.

Die Küste ist hier eine Steilküste und an dieser ging es somit deutlich über dem Meer entlang. Ein schöner, manchmal aber auch ausgesetzter Weg. Schwindelfrei und trittsicher sollte man hier schon sein. 

Und dann kam ich am südlichen Ende der Playa Barlovento an. Eigentliche ein toller langer Sandstrand wäre da nicht der ganze angeschwemmte Müll. Aufgeräumt wird hier nicht. Auch hier bin ich wieder in das Meer. Allerdings nur kurz und nicht sehr weit. Die Westküste ist nicht zu unterschätzen, mit ihren Strömungen! Für eine Abkühlung war es allemal ausreichend. 

Fast am nördlichen Ende war ein Pärchen ebenfalls im Wasser und genauso vorsichtig wie ich. Bei meinem weiteren Weg dem Strand entlang sind wir uns fast begegnet. Genau an der Stelle, an der mein Weg in die Felsen mich über einen schmalen Pfad wieder nach oben brachte. Hier kamen mir später zwei Wanderer entgegen.

Kaum war die Küstenlinie hinter mir verschwunden, breitete sich ein riesengroßer Sandkasten vor mir aus. Der Weg durch den weichen Sand war beschwerlich – selbst dort, wo Fahrspuren waren. Star Wars Fan? Wenn ja, kommt dieser Sandkasten vielleicht bekannt vor – Han Solo, A Star Wars Story!

Durch den Sand ging es nach oben, weg von der Küste. Weiter oben wurde der Untergrund durch Steinchen wieder fester und es wurde leichter zu laufen. Ab dem Pass war es ein breiter Weg, auf dem manchmal wohl auch Fahrzeuge unterwegs sind. Zumindest ließen dies Fahrspuren vermuten. Hier und da zeigten sich noch Überreste einer ehemaligen gepflasterten Straße. In langgezogenen Schleifen kam ich zum Talboden in einen Barranco und durch diesen um einen Hügel. Von weitem konnte ich schon meinen Ausgangspunkt sehen.

Zurück im Rural duschte ich und fuhr anschließend an die Westküste nach La Pared. Dort soll ein gutes Restaurant sein und das hatte ich mir für das Abendessen ausgesucht. Die Betreiber waren jedoch anderer Meinung und so war das Restaurant mit Hinweis auf Weihnachtsferien geschlossen. 😕

Am Strand, der ein paar Meter weiter liegt, konnte ich immerhin noch dem Wellenschauspiel und ein paar Surfern zusehen.

Da es hier kein Abendessen gab, fuhr ich an die Ostküste zum Restaurant Mirador de Sotavento. Von der Terrasse des Restaurants hatte ich während des Abendessens einen tollen Blick über die Küste im Sonnenuntergang. 😀

Tour: ~13 Kilometer, ~600 Höhenmeter


24.12. – Pico Zarza

Im Jahr zuvor war mir der höchste Berg Fuerteventuras zu weit im Süden, in diesem Jahr nicht und auf diesen wollte ich an diesem Tag. Es sollte wieder sonnig werden und damit eine gute Aussicht ermöglichen.

Am Ortsrand von Morro Jable geht es eine Seitenstraße bis zu einem Wanderparkplatz. Gemütlich ging es von hier den kahlen Berg nach oben und über eine Senke stetig weiter bis zum Fuß des eigentlichen Gipfels des Pico Zarza. Ab dem Fuß des Berges wurde aus dem breiten Wirtschaftsweg ein Wanderpfad, der in Serpentinen zum Gipfel führt. Ganz oben kam ich durch ein Tor, das wohl Tiere (hauptsächlich Ziegen) vom Gipfel und den dortigen Pflanzen fern halten soll. Soll, da die eigentliche Tür, nicht mehr vorhanden war. Das Schild, das auf das Schließen hinweist, hingegen schon.

So langsam steigend es von Osten auf den Gipfel ging, so jäh fällt die Westseite ab. Am Gipfel war es ziemlich windig, dafür hatte ich aber auch eine tolle Aussicht in alle Richtungen. An einem etwas windgeschützteren Punkt unterhalb des Gipfels machte ich eine Pause, während Wickie es sich im seidenhaarigen Goldstern bequem machte.

Der Rückweg war identisch mit dem Weg zum Gipfel. Vom Weg her lohnt sich diese Wanderung nicht wirklich, da es die meiste Zeit auf einem Schotterweg entlang geht. Der Blick vom Gipfel entschädigt dafür.

Zurück in Morro Jable war noch viel Zeit und so bin ich in ein Café. Der große Sandstrand bei Morro Jable reizte mich und so bin ich diesen in der Brandung danach entlanggelaufen.

Langsam meldete sich mein Magen. Ein Restaurant in Strandnähe hatte ich mir schon herausgesucht und es war schnell gefunden. Eigentlich sollte es geöffnet haben, aber alles war zu. So bin ich zum angrenzenden Grill La Parrilla zum Abendessen. Währenddessen hatte dann das eigentlich ausgewählte Restaurant aufgemacht. Vielleicht war ich für diesen Abend zu früh, aber auf der anderen Seite haben viele Restaurants im Winter nur bis 17:00 Uhr oder 18:00 Uhr geöffnet.

Nach dem Essen bin ich nochmals für einen Spaziergang zum Meer. Das Handtuch hatte ich zwar dabei, mittlerweile war die Sonne jedoch schon so nah am Horizont, dass es nicht mehr so warm war und ich daher nicht mehr in das Wasser bin. 

Auf dem Rückweg zum Rural machte ich noch einen Abstecher nach La Lajita. Die Weihnachtsbeleuchtung hatte ich schon an den Tagen zuvor beim Vorbeifahren gesehen und wollte mir mit dem Abstecher diese näher ansehen. Im Vorbeifahren sieht es spektakulärer aus, als es dann war. Dennoch schön und ich konnte den Stopp mit einem Einkauf für die nächsten Tage verbinden.

Tour: ~12,8 Kilometer, ~880 Höhenmeter


25.12. – Cofete, Villa Winter

Die meisten nehmen die Erdpiste hinter Morro Jable, um nach Cofete, dem entlegenstem Dorf Fuerteventuras zu kommen. Meine Fahrt endete am Wanderparkplatz an der Erdpiste nicht allzu weit hinter Morro Jable. 

Ein paar andere waren schon hier und warteten. Während ich mich für die Tour fertig machte, kamen zwei Jeeps und ein Guide erzählte der wartenden Gruppe etwas zur Historie der Kanarischen Inseln und Fuerteventura im Speziellen. Es sollte also eine dieser Jeep Safaris für sie werden. Ich war jedoch zum Laufen hier.

Der Wanderweg nach Cofete führt durch das Gran Valle. Ein großes Tal, in dem hier und da sehr alte Überreste von Gebäuden zu erkennen sind. In diesem Tal sah ich sehr viele der kanarischen Wolfsmilchgewächse.

Bis zum Pass am Ende des Tales überholte ich ein paar Wanderer. Zwei davon holten mich später am Pass wieder ein, da ich dort eine Pause einlegte. Für Sie der Umkehrpunkt, für mich der Weg runter an die Westküste.

Auf dieser Seite lief ich eine Zeitlang im Schatten und dort war es merklich kühler. Ich war direkt froh, als ich in die Sonne zurück kam. Mein Weg war nicht der direkte nach Cofete, sondern der zur Casa Winter, auch Villa Winter genannt. Auf dem Weg sah ich wieder Eidechsen, die sich in der morgendlichen Sonne aufwärmten.

In die Casa Winter kam ich nicht, da sie geschlossen war. Einen Eindruck von Außen konnte ich mir dennoch machen. Der ehemalige Eigentümer ist für die Nazis tätig gewesen und sorgte dafür, dass auf dieser Seite im Süden Fuerteventuras keine Orte und auch keine Landwirtschaft mehr vorhanden ist. Mehr dazu kann u. a. auf Wikipedia nachgelesen werden – Casa Winter.

In einem Verschlag neben der Casa Winter, an dem ich vorbei kam, waren neben Hühnern sogar ein Pärchen Pfaue zu sehen.

Die Casa Winter ist über eine Erdpiste mit Cofete verbunden, auf welcher ich mich nach Cofete begab. In Cofete gibt es ein Restaurant, das ich für eine Mittagspause aufsuchen wollte. Wollte, da auch dieses geschlossen hatte (Winterferien).

Der Strandparkplatz bei Cofete wiederum war sehr voll und eigentlich wollte ich nicht dorthin. Nachdem ich nun nicht im Restaurant meine Mittagspause machen konnte, bin ich über einen Pfad zum Strand, in die Nähe des Parkplatzes gelaufen und habe dort die Pause eingelegt. Der starke Wind trieb immer wieder Sand über den Strand, sodass wir uns alle am Strand entsprechend schützten. Der Schatten auf dem mittleren Bild kommt von meinen Haaren, die vom Wind zerzaust wurden.

Hinter dem Eingang auf dem Dritten Bild befindet sich der alte Friedhof von Cofete, der bereits halb vom Sand verdeckt war.

Auf dem Rückweg über den Pass zum Wanderparkplatz war ich alleine unterwegs. Die ersten Kilometer nach Cofete waren einige Steine mit Ultima Cofete beschriftet. Für die, die diesen Weg nach Cofete nehmen der Hinweis, dass es nicht mehr weit ist.

Nach dem Pass im Gran Valle vielen mir in der Nachmittagssonne viele gelbe Büsche auf. Als Farbklecks hübsch, auch wenn es sich um eine Schmarotzerpflanze auf den eigentlichen Büschen handelt – Chaparral Dodder genannt.

Nach der Wanderung bin ich zuerst nur bis Morro Jable gefahren, um dort ein Café aufzusuchen – mein üblicher Nachmittagskaffee nach einer Tour eben. Gefunden hatte ich es in einem Gebäude mit mehreren anderen Geschäften in einer Art Mini-Markt. Nur war dort alles geschlossen. Der 25.12. ist in Spanien ein Feiertag und daher war dieses Mini-Zentrum geschlossen. Daran hatte ich nicht gedacht. Nun, dann eben zur Promenade von Morro Jable. Fündig bin ich dort beim Eisdieler (heißt wirklich so) geworden. Ein Eis und ein Café, bevor es zu einem erneuten Spaziergang zum Strand ging.

Das Abendessen im Rural war wieder mehr wie ausreichend und lecker.

Tour: ~17 Kilometer, ~650 Höhenmeter


26.12. – Aloefarmen

Wie fast an jedem Morgen schaute ich durch eines der Fenster in den Frühstücksraum und begrüßte Christobal mit einem Buenos Dias. Heute war er etwas spät dran und meinte er brauche noch ein paar Minuten. Ich hab’ daher einen Spaziergang zur Ortsmitte unternommen um die Zeit zu überbrücken.

Da heute nicht wirklich viel los war im Rural hatten Christobal und ich uns unterhalten. Sich mit Gästen zu unterhalten macht er gerne, vorzugsweise natürlich mit denen, die Spanisch können. Es war nicht immer einfacher, aber im Groben hatte ich ihn schon verstanden. Er erzählte, wo er herkam und dass seine Familie wohl große Gebiet um einen Leuchtturm besaßen. Daher gab es den Tipp El Faro zu besuchen und den Strand am Ende des Gran Valle (ein Tal im Osten und nicht das vom Vortag) aufzusuchen.

Zuerst bin ich in westliche Richtung gefahren zu einem Wanderparkplatz hinter Cardón, an dem der Weg zur Kapelle Termiten Virgen del Tanquito beginnt. Die Fahrt dorthin war schon interessant, da das Navi mich über eine kleine Seitenstraße von Tesejerague nach Cardón leitet. Ohne diese Führung hätte ich dies nicht als Straße zwischen zwei Orten vermutet.

Am anderen Ende von Cardón sah ich an diesem Tag zum ersten Mal in diesem Urlaub offene bewirtschaftete Felder. Normalerweise sind diese Felder unter großen Planen und nicht einsehbar.

Der Wanderweg zur Kapelle führt über einen Pass auf die westliche Seite des Montana Cardón. Am Pass war es wieder sehr windig, so wie an den Pässen in den Tagen zuvor. Der Weg selbst ist gut markiert, da einmal im Jahr eine Prozession zur Kapelle führt.

Die Kapelle ist ein in den Felsen gehauener Raum mit vielen Bilder und da Weihnachten war auch mit einer Grippe.

Außerhalb der Kapelle ist ein Platz für Prozessionen, aber auch ein Grill am einen Ende. Die Sicht von hier reicht bis weit in den Süden und zur Küste. Zurück ging es auf dem gleichen Weg zum Wanderparkplatz.

Nun stand eine längere Fahrt an, wollte ich doch zu einer der vielen Aloe Farmen. Diese sind meist im Osten und bis zur Finca Canarias Aloe Vera Gran Tarajal waren einige Kilometer zu fahren. Die Halle ist zum großen Teil Ausstellungs- und Verkaufsraum. Durch Fenster konnte ich in den hinteren Raum, der Produktion zusehen. Ein freundlicher Mitarbeiter erklärte einiges zur Pflanze und zum Anbau der selbigen. Fündig bin ich bei einer Pflegeemulsion und bei Seifen geworden. 

Das war jedoch nicht die Aloe Farm, die ich eigentlich im Sinn hatte. Auf der Karte sah ich dann, dass diese noch etwas weiter nördlich liegt. Über die Schnellstraße bin ich weiter bis zu einem Industrie- und Geschäftszentrum welches an der Schnellstraße liegt. An einem Baumarkt gibt es ein Café, das für seine Kuchen gerühmt wird. Etwas zu Trinken und ein Sandwich waren hier meine Stärkung.

Die nächste Aloe Farm, Verdeaurora war bald erreicht. Das Gebäude mit dem Verkaufsraum machte einen einladenderen Eindruck. Auch hier hatte ich wieder zugegriffen – u. a. auch wieder Seifen. 😀

Über die Straße zu dieser Aloe Farm kam ich auf eine Erdpiste durch das Gran Valle, die mich zu dem Örtchen brachte, von dem Christobal mir erzählte. Dass hier fast nur Einheimische sein würden, war mir bei der Ankunft klar. Die Erdpiste ist oft eine Piste, die durch ein breites flaches Flussbett geht und dort im feinen Kiesel ein gutes Potenzial zum Steckenbleiben bietet. 

Vor dem Strand ist ein nicht allzu großes Ferienörtchen der einheimischen Bevölkerung, das bis auf ein Haus ziemlich ausgestorben aussah. Am Strand mit schwarzem Sand waren nur eine Familie und ich. Schön ruhig hier. In das Wasser bin ich jedoch nicht. Calima war angekündigt und wurde immer deutlicher. Der damit verbundene Wind hatte hohe Wellen zur Folge und auf dem Rückweg zur Schnellstraße wurde es immer düsterer durch den Sand in der Luft.

Hiernach bin ich Giniginamar gefahren. Ein kleiner Ort an der Ostküste, der für seine Häuser bekannt ist. Klein, weiß und mit blauen Akzenten. Viel mehr war hier auch nicht. Das einzige Restaurant hatte schon geschlossen, mein Abendessen musste wohl woanders sein. 

Da ich nun schon hier war, bin ich am schwarzen Strand entlang und ein Stück die Küste nach Süden. Der Weg weiter würde bis Tarajalejo gehen, soweit bin ich dann jedoch nicht gelaufen, denn die Sonne näherte sich unaufhaltsam dem Horizont und den Weg wollte ich auf alle Fälle sehen, wenn es zurückgeht. An manchen Stellen ist der schmale Pfad ein wenig ausgesetzt und das im Dunkeln wäre sicherlich nicht gut gewesen. Nach ungefähr der halben Strecke bis Tarajalejo kehrte ich an einem Strand um.

Wo nun zu Abend essen? In Giniginamar gibt es nichts, in Tarajalejo war ich schon und so bin ich zum nördlicheren Küstenort Gran Tarajal gefahren. Dieser Ort ist schon deutlich größer als die anderen beiden und hat eine Strandpromenade an der einige Restaurants liegen. Im Mamá Gastro Adventure bekam ich einen Platz und zum Essen leckere Nudeln.

Hier im Ort war es deutlicher belebter wie in denen, die ich heute bereits sah. Warum nicht noch einen Spaziergang unternehmen und schauen, was es hier so gibt. An der Promenade entlang gelangte ich zu einem Platz mit einer Bühne. Vermutlich für eine Weihnachtsaufführung. Eine sehr große Fläche an der ein Pavillon angrenzte. In ihm war die Weihnachtsgeschichte dargestellt. Viele Figuren in und um Häuser, wie es sie auf Fuerteventura gibt. Dazwischen typische Figuren der Weihnachtsgeschichte. So etwas hatte ich im Jahr zuvor in Villaverde vor einer Kirche gesehen. Dort im Freien vor der Kirche, hier in einem Pavillon durch Scheiben zu besichtigen.

Auf einem Platz dahinter war eine größere Menschenansammlung. Was war da? Wie sich herausstellte, war es eine Veranstaltung für Kinder. Soweit ich es verstanden habe, ging es um Weihnachten und um Geschenke. Dazwischen kamen Einlagen mit Gesang und Tanz.

Die kleinen in den ersten Reihen wurde immer wieder mit einbezogen in das Geschehen und hatten ihre Freude.

Tour: ~4,7 Kilometer, ~160 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~200 Höhenmeter


27.12. – Strandwanderung

Eine Strandwanderung von Risco del Paso nach Costa Calma hatte ich mir bewusst für diesen Tag vorgenommen. Nach dem Wanderführer ist ein Teil der Strecke bei Risco del Paso nur bei Niedrigwasser begehbar. Zum Glück gibt es einen Kalender mit Vorhersagen (https://gezeitenfisch.com) und genau an diesem Tag war die Ebbe zu einem günstigen Zeitpunkt für eine Wanderung.

Am Rural deutete sich schon an, dass es windig werden würde. In Risco del Paso fand ich direkt vor dem Strand einen Parkplatz. Ein paar Wind-/Kitesurfer waren schon vor Ort. Kein Wunder, wurde aus dem Wind ein Starker mit der Stärke 6. 

Gleich zu Beginn ging es auf eine endlos erscheinende Sandfläche zum Meer und dort nach Norden. Bei Ebbe kein Problem, da die Priele nicht so tief sind. Barfuß war es richtig angenehm im Sand.

Zwischen Risco del Paso und Costa Calma liegt eine Surferschule, welche sich am nördlichen Ende des großen Strandes Playa de Sotavento befindet. Je näher ich diesem Punkt kam, desto mehr Surfer bekam ich zu sehen. Einige hoben, getragen von ihren Segeln, mehrere Meter vom Wasser ab. Es war schon toll, diesen Akrobaten zuzusehen.

Ab dem Ende der Playa Sotavento wurde es schmaler und felsiger. Hier war es besser, wieder die Schuhe anzuziehen. Bei den kleineren Sandbuchen bis Costa Calma, die ich passierte, lohnte es sich nicht, die Schuhe auszuziehen. Dort wo es felsiger war, waren immer wieder Atlashörnchen zu sehen. Kurz vor der Surferschule wurde es am Strand schon voller und das blieb bis Costa Calma so.

In Costa Calma bin ich weg vom Strand in die Stadt zum Parad’Ice. Ein nettes Café, das in einen Surferladen übergeht. Einen leckeren Apfelkuchen gab es dort.

Zurück nach Risco del Paso lief ich wieder an der Küste, am Strand entlang. Der Weg an der Felsküste war durch das steigende Wasser bereits schmaler geworden. Am Strand von Playa de Sotavento lief ich wieder barfuß, da von hier keine Felsen mehr zu erwarten waren. Dieses Mal jedoch mehr der Insel zugewandt, da die Priele bei steigendem Wasser tiefer sein sollen und auch mit stärkeren Strömungen zu rechnen ist. 

Durch das steigende Wasser hatte sich vor Risco del Paso bereits ein großer See gebildet und die Priele waren deutlich ausgeprägter. Gut, dass ich den der Insel zugewandten Weg genommen habe. Auf dem See tummelten sich einige Kiter. Der Wind war noch immer sehr deutlich, der See, da er flach war, ohne hohe Wellen perfekt zum Üben.

In Risco del Paso angekommen, war es schon späterer Nachmittag. Dort gibt es außer einer Surferschule eigentlich nichts. So bin ich nach Costa Calma. Am Ortsrand, direkt am Meer, liegt das Palmito Pepe y Antonia. Es befindet sich oberhalb der Steinküste.

Während der Wanderung bin ich dort zweimal am Strand unterhalb vorbeigelaufen. Jetzt, da die Flut ihren Hochpunkt hatte, war das Meer bis zur Abbruchkante gekommen. Ein Laufen unterhalb war somit nicht mehr möglich gewesen. Bei der Wanderung von Risco del Paso bis Costa Calma sollte daher auf alle Fälle der Tidenkalender beachtet werden.

Mein Abendessen am späten Nachmittag war ein Fischteller, mit Fisch, Kartoffeln, mit Mojo und Salat, so wie er auf Fuerteventura typisch ist.

Tour: ~14 Kilometer, ~30 Höhenmeter


28.12. – La Pared

An diesem Morgen wollten wohl alle viel später zum Frühstück kommen. So war ich alleine und Christobal kam, um sich zu unterhalten. Immer wieder interessant, was man von den Locals erfährt. Wickie kannte er von mir schon und fragte doch tatsächlich, wo er den sei. Eine Geste, dass er noch schlafen würde, zauberte ein Lächeln in Christobals Gesicht. 😊

Ich wollte schon gehen, da führte er mich zu einem Tuch. Ein ganzer Serrano Schinken befand sich darunter und ich bekam zwei Scheibchen zum Probieren. Lecker. 😀😊

Auch an diesem Tag sollte es wieder an der Küste entlang gehen. Nur diesmal an der Westküste und dort meist deutlich oberhalb des Meeresspiegels. Von La Pared lief ich am Ortsende vor dem Meer in die südliche Richtung. Zwei Mädels vor mir nahmen denselben Weg, allerdings mit Surfboards. Ihr Ziel war eine Bucht mit breitem Sandstrand. Dort war schon am frühen Morgen einiges los. So wie es aussah auch mehrere Gruppen der Surfschulen.

Für mich ging es weiter an der Küste. Die zu Beginn noch dunklen Felsen wurden immer heller und manchmal war sogar Sand dabei. Mein Ziel, Los Boquetes an der rauen Westküste ist eine dunkle Felsformation, die dem Meer zu trotzen versucht.

Über eine Düne lief ich den lockeren Sand herunter bis Los Boquetes. Eine Reisegruppe machte sich gerade auf den weiteren Weg, als ich ankam. Diese Gruppe hatte ich beim Losgehen in La Pared schon gesehen – sie waren scheinbar einen kürzeren Weg hierher gelaufen.

An diesem Ort hielt ich mich länger auf. Eine Pause und den Wellen zuschauen. 😊

Der weitere Weg führte über eine Düne und so musste ich durch den lockeren Sand nach oben. Ganz schön anstrengend war es, bis ich auf den breiteren und festeren Querweg kam. Diesen lief ich ein Stückchen entlang und bog dann in das Inselinnere ab. Die Stelle fand ich nur aufgrund meiner GPS-Position und der Landkarte. Sichtbar war kein Weg, jedoch sehr viel Sand und ein paar kaum noch zu erkennende Schuhabdrücke. Manchmal zeigte sich dann doch noch etwas, das wie ein Pfad oder Weg aussah. Erst als ich auf den Wanderweg GR131 traf, der durch ganz Fuerteventura führt, war wieder ein klarer Weg zu erkennen.

Dem GR131 folgend traf ich nach mehreren Kilometern wieder auf La Pared. Der GR131 geht vor La Pared durch eine Hochebene, sodass der starke Wind direkt auf mich traf. Mit Windbreaker und Kapuzze kein Problem. 

Kurz vor La Pared bog ich allerdings auf einen schmaleren Pfad durch die Dünen ab. Hier blies der Wind nicht mehr so stark und ganz nebenbei kam ich fast an dem Ortsende heraus, an dem ich los lief.

Wie das außerhalb liegende Restaurant hatte alles andere in La Pared ebenfalls geschlossen. Nicht ganz! Eine Hotelanlage (La Pared powerd by Playitas) war da noch und dort bekam ich ein Sandwich, um mich für die zweite Tageshälfte zu stärken.

Für die zweite Tour fuhr ich zum Restaurant, das außerhalb liegt. An dessen Parkplatz startet der Wanderweg nach Norden für die zweite Tageshälfte. Was für ein Unterschied! Am Morgen war ich in einer ockerfarbenen Landschaft unterwegs. Hier war nun alles grau und schwarz – der vulkanische Ursprung der Insel war sehr deutlich erkennbar.

An einer Stelle des Wanderweges musste ich wohl die falsche Abbiegung genommen haben. Sie führte mich an einer Kante am Meer entlang. Soweit kein Problem, bis auf ein paar Meter in einem Steilhang mit abschüssigem Pfad, mit Geröll. Ein falscher Schritt und es wäre gut 50 Meter nach unten gegangen. Danach war der Weg wieder entspannter und bis zu einem schwarzen Sandstrand keine Herausforderung mehr. 

Dieser Strand – Las Hermosas – markierte eine deutliche Wendung der Landschaft. Hinter dem Strand wurde alles wieder Ockerfarben. Eine Felsformation, die mit ein wenig Fantasie aussieht wie ein Krokodil passierte ich, um bis zu einem weiteren Strand zu gelangen.

An diesem Strand war dann auch mein Umkehrpunkt erreicht. Der Weg durch die Felsformation war sehr faszinierend und mit der Nachmittagssonne in einem tollen Farbton. 😀

Bis La Pared war es fast derselbe Weg zurück. Fast, da ich diesmal nicht den abenteuerlichen Weg an der Küste nahm, sondern den durch ein Tal.

Das Abendessen war an diesem Tag wieder im Rural. Tortilla, Fisch und Nachtisch. 😊

Tour: ~9 Kilometer, ~230 Höhenmeter
Tour: ~6 Kilometer, ~150 Höhenmeter


29.12 – Caleta de Fuste / Salzmuseum

Wie immer gibt es eine Eierspeise zum Frühstück. Meist ein Spiegelei, an diesem Morgen gab es ein Stück Tortilla. Im Gegensatz zum Abend ohne Kartoffeln. Langsam füllte sich der Frühstücksraum. Für ein Pärchen aus München, mit dem ich mich immer wieder gut unterhielt, war es der Abreisetag. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns. Sie fuhren zum Flughafen und ich kurz danach nach Caleta de Fuste. 

Caleta de Fuste ist ein durch den Tourismus entstandener Ort und hat somit keine historische Altstadt. Da es nicht sehr weit zum Flughafen ist, sind regelmäßig Flugzeug über dem Ort zu sehen und zu hören. Für mich war dies nicht so entscheidend, war meine Unterkunft doch nicht in diesem Ort. Meine Wanderung begann an einer Landzunge und dem dortigen Leuchtturm. 

Von dort immer am Meer entlang passierte ich den großen Strand auf der Promenade und kam zu den Stränden, die eine vorgelagerte Wellenbrechermauer haben. Diese ist künstlich angelegt, wie auch die kleine Insel in deren Mitte. Dorthin lief ich, um einen Cafe Solo zu trinken. Für Wickie gab es in der Beach Bar auch was Interessantes. 😀

Die Promenade lief ich dann weiter bis zu deren Ende. Am Ortsende hört die Promenade abrupt auf und es geht über einen Erdweg weiter an der Küste entlang bis zum nahegelegenen Salzmuseum. Vereinzelte Steinkreise auf dem Weg zum Salzmuseum luden zum Ausruhen an. Da Ebbe war, war mir der Weg bis zum Meer über die Felsen zu unsicher (glitschig). Danach wäre ein geschützter Steinkreis sicherlich gut zum Trockenwerden gewesen. Na ja, dann eben weiter.

Beim Salzmuseum war ich kurz am Überlegen, nahm dies dann aber als eine Pause wahr und trat ein. Im Gebäude werden die verschiedenen Aspekte der Salzgewinnung dargestellt – manchmal sogar interaktiv. Schön gemacht. Im Außenbereich kann man entlang der Becken die Salzgewinnung betrachten. Ein Teil der Anlage wird dafür sogar immer noch genutzt.

Im Ein-/Ausgangsraum des Museums ist wie so oft ein Shop eingerichtet. Beim Schlendern durch die Gänge entdeckte ich doch tatsächlich lokal hergestellte Seife. Da konnte ich nicht widerstehen und hatte zugegriffen. 😊

Über die Straße am Museum kam ich zum angrenzenden Örtchen und über einen Küstenpfad zu einem Barranco.

Im Barranco wuchsen ein paar Palmen, ohne dass diese künstlich bewässert werden. Sehr viel Vogelgezwitscher nahm ich wahr, als ich in den Barranco kam. 😀

Im Barranco war der Umkehrpunkt erreicht. Auch diese Wanderung war so, dass der Rückweg identisch ist mit dem Hinweg. Im Örtchen am Museum konnte ich noch eine kleine Variation über zwei Straßen nehmen, ansonsten war es der bereits bekannte Weg zurück.

Die Überreste der alten Gebäude stehen am Strand in Caleta de Fuste. 

Die Beach Bar vom Vormittag suchte ich nochmals auf. Es war Nachmittag, ich hatte Hunger und es bot sich an hier einen Salat zu essen. Es dauerte allerdings recht lang, bis ich meine Bestellung abgeben und dann den Salat bekam. Geschuldet war dies dem hohen Andrang, um diese Uhrzeit. Doof nur, dass währenddessen Wolken aufzogen und es windig wurde. Daher zippte ich die Beine wieder an und zog die Jacke an. Der Salat schmeckte auch so!

Von der Beach Bar bis zum Leuchtturm war es nicht mehr sehr weit und dort meine Wanderung zu Ende. 

Auf dem Weg zum Rural unternahm ich noch einen Abstecher in das Örtchen Pozo Negro.

Ein verschlafender Ort, in dem es außer einem Restaurant nichts gibt. Für einen Strandspaziergang ohne Rummel war es ein angenehmer Tagesabschluss. Unterwegs kaufte ich noch etwas zum Abendessen ein, das ich im Rural auf der Terrasse vor meinem Zimmer zu mir nahm.

Tour: ~17 Kilometer, ~36 Höhenmeter


30.12. — Sightseeing

Unglaublich, aber während des Frühstücks fielen doch tatsächlich ein paar Regentropfen. Nicht wirklich fiel, aber immerhin ein paar. Für mich etwas Ungewöhnliches für Fuerteventura.

Las Playitas an der Ostküste fuhr ich zuerst an. Dort soll es eine Altstadt geben und es wären noch Reste des ehemaligen Fischerdorfes zu erkennen. Zuerst sah es eher nach einer neuen Siedlung aus, was sich jedoch änderte, je näher ich im Ort der Küste kam. Ein Spaziergang brachte mich durch ein paar Straßen zur Promenade und dann zu einem Aussichtshügel. 

Ein Einheimischer war bereits auf dem Aussichtshügel und damit beschäftigt, größere Steine vom Platz auf dem Hügel zu entfernen. Vor allem ging es ihm um die Steinhäufchen dort, die er abbaute.

Am morgen war noch nicht viel los in Las Playitas, bis auf eine Animation in einem Resort. Für die Ortsbesichtigung empfand ich dies sehr angenehm. Es gab einige Details zu entdecken, die ich bei Trubel sicherlich übersehen hätte.

Am Ende des Spaziergangs kaufte ich mir einen Cafe Solo und Gebäck. Der kleine Laden war so etwas wie ein Bäcker mit Tante-Emma-Laden. Das Gebäck hatte ich in einem Korb entdeckt und fragte, was es ist. Ohne große Erklärung bekam ich eines zum Probieren. Mir schmeckte es mit seiner Füllung. Zwei davon und den Cafe Solo nahm ich nach Außen mit und setzte ich an eine Kante an der Straße. Hier war kein Verkehr und zwei aus dem Ort saßen bereits an einer anderen Kante.

Christobal hatte ein paar Tage zuvor von El Faro gesprochen und dass das Land darum früher seiner Familie gehörte. Zum El Faro de la Entallada geht es über eine schmale Straße ab Las Playitas, also von dort, wo ich bereits war.

Am Ortsende steht ein Warnschild, das bezieht sich jedoch nur auf den letzten Teil der Straße zum Leuchtturm. Dieser liegt auf einem Berg und dort hoch geht es über eine nochmals schmalere, vor allem kurvenreichere Straße. Kein Problem, bin ich so etwas doch von andere Urlauben gewohnt. 

Wie sollte es auch anders sein, oben war es wieder recht windig, was der ausgesetzten Lage des Leuchtturms zu verdanken ist. Zum Glück nicht mehr so stark wie die Tage zuvor.

Das Gebäude wird als Museum genutzt und der Eintritt war kostenfrei. Somit konnte ich auch auf das Dach. Zu der Zeit, zu der ich dort war, war eine Ausstellung afrikanischer Masken. Darunter einige faszinierende wie irritierende Masken. 

Vier Tage zuvor bin ich den Küstenweg von Ginginamar bis zur Hälfte nach Tarajalejo gelaufen. Nun war es daran, die zweite Hälfte des Küstenpfades zu erlaufen. Der Weg beginnt am Ortsrand von Tarajalejo und führt durch mehrere Barrancos bis zu dem Strand, an dem ich bereits von der anderen Seite war.

Zurück in Tarajalejo lief ich zum La Barraca, an dem ich bereits am ersten Tag zu Abend aß. Es war Mittagszeit und eine Fischsuppe war genau das richtige für den Mittag.

Einen Verdauungsspaziergang unternahm ich barfuß in der Brandung bis zum Ende des breiten Strandes und wieder zurück. In das Meer bin ich nicht, da es bereits deutlich bewölkter war und ohne Sonne mir zu kühl um noch ein letztes Mal in das Meer zu hüpfen. Mit dieser Einstellung war ich am Strand nicht alleine.

Auf den letzten Metern am Strand fing es an leicht zu regnen. Da hatte ich Glück, dass es nur noch ein paar Meter bis zum La Barrack waren. Ein Cafe Solo und weiter die letzten Meter durch den Nieselregen zum Auto.

Im Regen fuhr ich zum astronomischen Berg Sicasumbre. Bald nach meiner Ankunft ließ der Nieselregen nach und ich konnte den kurzen Weg bis zur Spitze ohne nass zu werden laufen. Ein tolles Panorama mit untergehender Sonne bot sich mir. 😀

Von hier ist es nicht weit zum Rural. Geduscht und bald danach war die Zeit für das Abendessen gekommen. Christobal und seine Frau haben mir wieder ein tolles Abendessen bereitet. Mir, da ich an diesem Abend alleine im Rural zum Essen war.

Tour: ~3,5 Kilometer, ~50 Höhenmeter
Tour: ~9,5 Kilometer, ~220 Höhenmeter


31.12. – Heimreise

Das Prozedere, was immer am Ende eines Urlaubs ansteht, war heute. Frühstücken und packen. Nachdem alles im Auto verstaut war, bin ich zu Christobal meine Abendessen zu bezahlen. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr.

Es war noch zu früh, um gleich zum Flughafen zu fahren. So bin ich nach Caleta de Fuste gefahren und machte einen Spaziergang an der Promenade. 

An einer Tankstelle vor der Flughafenabfahrt tanke ich, um den Mietwagen entsprechend abzugeben. 

Check-In, Mittagessen und dann war es Zeit für das Boarding. 

Abends in Frankfurt war ich ein wenig überrascht. Der 31.12., Abends und es war warm! 


Resümee

Ein zweites Mal auf Fuerteventura und dennoch war es anders. Der Norden und der Süden der Insel unterscheiden sich merklich. Landschaftlich, wie auch von den Restaurants und Cafés. Dass der Norden eher die Region der Surfer ist und damit lockere Restaurants und Cafés hat, fiel mir auf. Genauso wie eher im Südosten die Bettenburgen sind. 

Mit dem Rural war ich sehr zufrieden. Einfach und abgelegen von den touristischen Zentren bot es eine angenehme Ruhe. Dass es entgegen der Beschreibung sogar Abends Essen gibt, war eine willkommene Überraschung. Christobal, der Besitzer machte den Aufenthalt so angenehm wie möglich und gab durch Erzählungen Einblicke, wie es auf Fuerteventura vor dem Tourismus war. Dass früher hauptsächlich Tomaten und Mais angebaut wurden, finde ich immer noch erstaunlich. Zwei Pflanzen, die viel Wasser benötigen, auf einer sehr trockenen Insel!


Eindrücke vom Rural und Tesejerague.



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Schweiz – Biel – November 2019

Es war November und ein letztes Mal in 2019 ergab sich die Möglichkeit zu Miri in die Schweiz zu fahren. November und Schweiz kann durch eine kalte und mit Schnee garnierte Reise werden. Zumal wir dieses Wochenende schon einige Zeit im Voraus vereinbart hatten und das Wetter ungewiss war.


15. November – Anreise

Die Anreise erfolgte wieder mit Svarta und auch dieses Mal holte ich Miris Freund in Deutschland ab. Auf der Fahrt nach Biel nahm ich an diesem Tag nicht den Weg über Basel, sondern bog vorher nach Frankreich ab und fuhr über Landstraßen durch Frankreich und die westliche Schweiz nach Biel. Auf diese Weise konnte ich ein wenig die Landschaft nordwestlich von Biel sehen.


16. November – Creux du Van

Wie war das mit November und Wetter? Tja, es sah für dieses Wochenende nicht so gut aus. Aber voller Tatendrang sind wir nach dem Frühstück nach Süden in das Jura gefahren, westlich des Neuenburger Sees. 

Wir hatten uns das Creux du Van als Wanderziel ausgesucht. Es ist eine sehr markante Felswand und der Wanderweg erschien uns ebenfalls interessant zu sein.

Der Anfang der Wanderung lief durch ein Tal, an einem Bergbach entlang, um später auf einen Forstweg überzugehen. Im Tal am Bergbach sah es noch sehr freundlich aus. Das Grün wich, je höher wir kamen, einer weißen Winterlandschaft. So war unsere Pause dann auch im Schnee.

Schon vor unserer Rast sahen wir durch die Bäume die Felswand des Creux du Van. Diese wurde immer dominierender auf unserem Weg, bis sie verschwand, als wir an der südlichen Flanke nach oben liefen. Bewölkt und mit Schnee bedeckt hatte diese Landschaft ihren winterlichen Reiz und so waren oben einige unterwegs. Leider war die Berghütte in der Gipfelnähe geschlossen. Die Betreiber hatten schon alles für den Winter vorbereitet und das hieß keine Bewirtung mehr.

Auf der anderen Seite des Massivs ging es wieder nach unten bis zu unserem Ausgangspunkt 


17. November – Papilorama

Es regnete und die Wettervorhersage versprach, für den heutigen Tag keine wirkliche Änderung. Eine Wanderung schloss sich damit bedauerlicherweise aus. Bei reichlich Kaffee suchten wir im Internet nach einer Alternative. 

Miri entdeckte das Papilorama östlich zwischen dem Bieler See und dem Neuenburger Sees. Auf der Webseite sah es durchaus einen Besuch wert aus und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Von außen eher unscheinbar und im dunkel, trüben Regenwetter wenig einladend, waren wir gespannt, ob die Bilder, die wir gesehen hatten, sich noch bewahrheiten werden. 

Erst als wir in die Halle mit den Schmetterlingen eintraten, änderte sich schlagartig alles. Hell, grün und überall um uns flatterte es. 😀

In dieser Halle, wie in zwei weiteren, gab es neben den Schmetterlingen noch einige andere Tiere zu entdecken. Viele davon liefen oder flogen frei umher.

Der Besuch im Papilorama war eine sehr gute Idee für den Mittag bei dem Regenwetter. Als wir herauskamen war es Nachmittag, immer noch sehr bewölkt und dadurch schon ziemlich dunkel. Das hat uns jedoch nicht abgehalten, nach Murten am Murtensee zu fahren. Der Murtensee ist der vom Papilorama ausgesehen nächstgelegene See. 

Zu unserem Glück hat es zumindest aufgehört zu regnen und so war eine Spaziergangsrunde in Murten für uns möglich ohne danach wie ein nasser Pudel auszusehen.

Murten ist ein Städtchen mit einer schönen Altstadt und es war gut auch nochmal frische Luft geschnappt zu haben.


18. November – Heimreise

Für die Heimreise wählten Micha und ich den direkten Weg zu Miris und Michas Zuhause, der uns durch Schaffhausen führte. In Schaffhausen hatten wir einen Zwischenstopp eingelegt und den bekannten Rheinfall besucht.

Micha brachte ich nach Hause und wir aßen dort in der Nähe der Wohnung noch einen Burger, bevor ich mich auf die weitere Fahrt nach Hause machte.


Resümee

Das dritte Wochenende in einem Jahr in der Schweiz und wieder eine ganz andere Seite kennengelernt. 

Die Suche nach einer Ausflugsmöglichkeit bei Regen war nicht so einfach, am Ende aber eine sehr schöne Erfahrung im Papilorama.



#schweiz #biel #creuxduvan #papilliorama #murten #canon #canon6dmk2 #canonef24105 #fuji #fujixt1 #fujixt1855

Schweiz – Biel / Berner Oberland – August 2019

Kaum einen Monat nach meinem letzten Wochenende in Biel, hieß es wieder die Sachen packen für ein erneutes Wochenende in Biel. 😀

Dieses Mal jedoch nicht alleine. Melli kam unvorhergesehen früher von einem Festival zurück. Wir trafen uns am Abend vor der Abreise bei mir und unterhielten uns. Ich fragte, ob sie Lust auf ein Wochenende in der Schweiz hat. Melli meldete sich später am Abend und teilte mit, dass sie dabei ist. 

Für Svarta besorgte ich im Vorfeld bereits die Vignette, die für die Schweiz notwendig war. Wir planten zwei Wanderungen im Berner Oberland und die Zugverbindungen in der Schweiz von Biel wären teurer gewesen wie die Anreise mit Svarta inkl. Vignette.


09. August – Neuenburger See

So holte ich Melli am nächsten Morgen mit Svarta ab und in Karlsruhe sammelten wir noch Micha, Miris Freund ein. Am Nachmittag kamen wir in Biel an und packten gleich alles notwendig für eine kurze Tour am Neuenburger See. Die Fahrt dorthin mit Hilfe des Navis war spannend. Wir wurden auf Wege gelotst, die wir sonst vermutlich ignoriert oder gar nicht gefunden hätten.

In Gletterens fand sich schnell ein Parkplatz und los ging es. Über die Felder zum nächsten Ort und zurück am See, soweit es möglich war. Durch das Schiff waren wir gefühlt aber doch noch in einem deutlichen Abstand zum See.

Kurz vor Ende liefen wir einen Weg auf Holzblanken durch das Schiff zu einem Sandstrand. Wir hatten vorsorglich alle unsere Badesachen mit dabei und sind, nachdem wir uns umgezogen hatten in den See gehüpft. Bei den sommerlichen Temperaturen war dies sehr angenehm.

Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und es wurde Zeit weiter zugehen. Dabei sind wir einen Weg an einem Kanal entlang nach Gletterens gelaufen, der auch als Liegeplatz für Boote dient.

Das Abendessen war später in geselliger Runde in der Wohnung von Miri.


10. August – Berner Oberland – Oeschinensee

Regen! So hatte es der Wetterdienst vorausgesagt und auch recht behalten. Ein spezieller, nur für die Schweiz sehr guter Wetterdienst zeigte ein Regenende an, das nach unserer Ankunft in Kandersteg im Berner Oberland sein soll. So sind wir im Regen nach Kandersteg gefahren. Wir waren vor dem angekündigten Regenende schon dort und warteten. 

Der Regen hörte dann tatsächlich zur angegebenen Uhrzeit des Wetterdienstes auf. Melli und ich waren noch etwas ungläubig, aber dennoch guten Mutes, zumal Miri von der Wettervorhersage überzeugt war. Wir packten unsere Rucksäcke und liefen zu viert langsam den breiten Weg bis zum Oeschinensee hoch. 

Der Weg selbst ist eigentlich nicht besonders hervorzuheben. Durch den Regen und die Wärme stieg die Feuchtigkeit als Nebel hoch, so wie man das schon oft von weitem gesehen hat in den Bergen. Nur dieses Mal waren wir manchmal mitten drin.

Dann wurde der Nebel um uns immer dichter und wir dachten schon, dass wir den Oeschinensee gar nicht sehen werden. Wie von Geisterhand verzog sich der Nebel und wir hatten einen einmaligen Blick auf den See. Einmalig, da die nächste Nebelfront den See gleich wieder versteckte.

Am See angekommen, war dieser komplett im Nebel eingetaucht. Überraschend viele andere waren bereits hier. Bei einem Snack verfolgten wir das Treiben am See, soweit wir sehen konnten.

Noch weiter? Ja, wir wollten noch auf eine Berghütte oberhalb des Sees. Vielleicht wird es sich weiter oben lichten. Tja, dem war nicht so. Dennoch war es ein Erlebnis im Nebel auf dem gut sichtbaren Weg zur Berghütte zu gelangen.

Die Aussicht von der Berghütte war sehr übersichtlich. 😅

Auf demselben Weg sind wir anschließend wieder zurück nach Kandersteg und während der Heimfahrt fing es auch wieder an zu regnen. Wir hatten somit den besten Zeitpunkt für unsere Tour genutzt.


11. August – Berner Oberland – Lobhörner

Nochmal in das Berner Oberland. An diesem Tag schien schon am Morgen beim Frühstück die Sonne und so sollte es den ganzen Tag bleiben.

Von Isenfluh nahmen wir das Ausflugbähnli zum Suhlwald. Mit der Gondel ging es also einen Teil des Weges nach oben. An der Gondelstation ist das Suhlwaldstübli, das unser Startpunkt und Endpunkt der Wanderung war. Auf einem Wanderpfad liefen wir an einem Hang nach oben zur nächsten Berghütte, an der just bei unserem Ankommen in Aplenhörner geblasen wurde.

Immer weiter, an Bergseen vorbei und mit Blick auf die markanten Lobhörner führte uns der Weg am Ende über einen Wiesenhang zum gewünschten Grat. Auf dem Grat entlang sind wir anschließend bis zu den Lobhörnern und an diesen vorbei. Wobei so einfach war es dann doch nicht, da es auf dem Grat eine kleine Kuppe zu umgehen galt. Hier war Konzentration gefordert und gut festhalten – es gab keine Sicherung und unter uns freie Sicht. Mit gutem Schuhwerk und Geschick ist es kein Problem hier vorbeizukommen. Nur schwindelfrei sollte man schon sein. 😁

Danach hieß es den Weg nach unten zur Berghütte nehmen und weiter zum Suhlwaldstübli. Dort gönnten wir uns zum Abschluss ein Getränk, bevor es mit der Gondel wieder in das Tal ging.


12. August – Heimreise

Wir frühstückten zusammen, packten und verabschiedeten uns von Miri. Sie ging zur Arbeit und wir fuhren wieder nach Hause, nach diesem erlebnisreichen Wochenende.


Resümee

Die Schweiz ist immer wieder aufs neue schön. Die zwei Wanderungen im Berner Oberland waren sehr unterschiedlich und jede auf ihre Art toll gewesen. Wiederholung folgt…



#schweiz #biel #berneroberland #neuenburgersee #gletterens #oeschinensee #isenfluh #suhlwaldstübli #lobhörner #canon #canon6dmk2 #tamron #tamronsp35 #35mm #fuji #fuixt1 #fujixf1855

Schweiz – Biel – Juli 2019

Eine Freundin hatte in 2019 die Möglichkeit für ein paar Monate in der Schweiz zu arbeiten und dies wahr genommen. So bot sich die Möglichkeit, Sie während dieser Zeit für Wochenendtrips in der Schweiz zu besuchen. 

Eine Wohnung hatte sie in Biel im fünften Stock und nicht weit entfernt bis zum Bieler See. Für das Wochenende ab dem 19. Juli entschied ich mich mit der Bahn anzureisen. Die Verbindung ist nicht besonders kompliziert und es war nur ein Umstieg in Basel notwendig. In Biel wurde ich von Miri am Bahnhof bereits erwartet.

Bei Ihr Zuhause packten wir alles für ein Picknick am See, den es war schon später Nachmittag.


20 Juli – Twannbachschlucht

Für diesen Tag war ein Wanderung von Biel über das Hinterland und oberhalb des westlichen Seeufers durch die Weinberge zurück geplant. Die Wettervorhersage deutete auf gutes Wetter hin und der Morgen begrüßte uns mit Sonne.

So sind wir von der Wohnung zur Talstation der Zahnradbahn gelaufen, um dort zu Fuß nach oben zu gelangen. Über eine Schleife zum Pavillon Felseck sind wir anschließend einen Teil des Weges auf einem schmalen Pfad entlang der Zahnradbahnstrecke gelaufen. Bei ungefähr 2/3 der Zahnradstrecke überquerten wir diese, um nach Süden, weit oberhalb des Bieler Sees zu laufen.

Durch Wald und Wiesen liefen wir bis ungefähr zur Mitte des Bieler Sees. Dort, begann für uns der Abstieg zum See nach Twann, durch die Twannbachschlucht. Eine schöne Schlucht mit einem kleinen Bach in dessen Mitte.

Durch Twann liefen wir zum See, um dort eine Pause einzulegen. Der Weg durch Twann, führte uns an Weinreben vorbei. Von Twann zurück nach Biel liefen wir ein kurzes Stück am See entlang, um dann über Wege durch die Weinberge nach Biel zurückzugelangen.

Nach dieser größeren Runde haben wir uns Abends Linguine mit einer cremigen Auberginen-Soße gekocht.

Noch munter unternahmen wir nach dem Essen einen Spaziergang durch Biel, bevor es ins Bett ging.

Karte

Aufgenommen mit Locus und dargestellt über Trailrunner Mini und einer OpenStreet Map.


21. Juli – Biel

Eine Idee für diesen Tag war die Taubenlochschlucht am Rand von Biel. Da es Nachts geregnet hatte und die Wettervorhersage nicht so eindeutig war, entschieden wir uns nicht in eine Schlucht zu gehen. Die Feuchtigkeit in einer Schlucht ist nicht unbedenklich und riskieren muss man es nicht unbedingt.

So war die Alternative eine reine Stadttour. Wenn ich schon in Biel bin, warum nicht auch die Stadt am See erkunden, die ein wenig südliches Flair versprüht. Mit einer Schleife am Bahnhof vorbei sind wir in die Altstadt und dann meist an der Schüss (Fluss) entlanggelaufen. Am Omega-Museum kamen wir dadurch auch vorbei. Das hatten wir links liegen lassen und sind zum Park am Fluss, um dort eine Pause einzulegen. Das Omega-Museum mit seinem spiegelnden und gewölbtem Glasdach ist vom Park aus gut zu sehen und übt eine Faszination durch die Spiegelungen hervor.

Die Wolken am Himmel sahen zwar bedrohlich aus, zogen zu unserem Glück aber ohne Regen vorbei. So sind wir ohne nass zu werden in einem Bogen zurück zum See gelaufen. Am See liefen bereits Vorbereitungen zu einem Festival, für das kommende Wochenende.

Ganz schön viel los in der Stadt, in der zwei große Uhrenhersteller ihre Werke haben und in der viel am See veranstaltet wird. Der Park am See war wieder sehr belebt und ein ruhiges Plätzchen zu finden, um die Füße im See baumeln zu lassen war gar nicht so einfach. Aber geschafft hatten wir es. 😀


22. Juli – Heimreise

Ein kurzes Wochenende war zu Ende. Nach dem frühen Frühstück brachte mich Miri noch zum Bahnhof. Sie machte sich auf den Weg zur Arbeit und ich fuhr mit der Bahn nach Hause.


Resümee

Ein Wochenende in Biel geht eigentlich immer, vor allem wenn es eine günstige Unterkunft bei Freunden gibt. Da es oft Veranstaltungen in Biel im Freien gibt, lohnt es sich im Sommer genau so ein Wochenende zu wählen, vorausgesetzt man mag auch Trubel.


#schweiz #biel #twannbachschlucht #twann #omega #rolex #schüss #amquuai #canon6dMk2 #canonef40 #fujix-t3 #fujixf1855

Luxemburg – Luxemburgische Schweiz/Müllerthal – Mai 2019

2018 nahm ich an der Trier Reloaded Ausfahrt teil. Eine privat organisierte MINI-Ausfahrt um Trier, bei der ich die Mosel und die Saarschleife kennenlernte. Beim nächsten Mal könnte ich das doch mit einer Verlängerung und ein paar Wanderungen kombinieren. Dirk, der Organisator, machte mich auf die nahe gelegene luxemburgische Schweiz aufmerksam.

So kam es, dass ich die luxemburgische Schweiz im Mai des Folgejahres für ein verlängertes Wochenende besuchte. Das Müllerthal im Nordosten von Luxemburg ist die Gegend, die auch luxemburgische Schweiz genannt wird. 


30. Mai – Anreise + Müllerthal

Am 30. Mai 2019 war Christi Himmelfahrt und mein Anreisetag. Viel Verkehr war nicht und so kam ich gut bis Luxemburg durch. Nur in Luxemburg war es nicht so einfach nach Berdorf zu gelangen. Ein Erdrutsch im Jahr zuvor, nach sehr starkem Regen hatte einige Straßen in Mitleidenschaft gezogen bzw. zerstört. So kam ich nur über einen Bogen nach Berdorf.

Vorab hatte ich in Berdorf einen Campingplatz entdeckt, den ich ansteuerte. Dieser war jedoch komplett belegt. Da es in Berdorf noch einen zweiten Campingplatz gibt, fuhr ich dorthin. Bei Camping Belle-Vue 2000 war eigentlich auch alles schon belegt. Eigentlich! Bis auf eine Wiese, die noch in der Vorbereitung war und an diesem Wochenende dennoch verwendet wurde. Dort konnte ich mein Zelt aufschlagen. Wie ich lernte ist das Wochenende um Christi Himmelfahrt in Luxemburg das erste Wochenende, an dem fast alles auf einen Campingplatz macht. Nochmal Glück gehabt, dass ich einen Platz bekommen habe.

Noch an diesem Nachmittag unternahm ich eine Tour durch das Müllerthal mit seinen Felsen. Ich war nicht lange unterwegs, als mich der Weg durch bzw. an mehreren Felsen vorbei führte. Ein wenig kamen hier die Erinnerungen an die Sächsische Schweiz im Herbst des vorherigen Jahres auf. Schmale Durchgänge zwischen hohen Felsen und entlang hoher Felswände, an denen sich Kletterer versuchten, waren Teil der Wanderstrecke.

Für den ersten Tag war das ein schöner Einstieg in das Müllerthal und machte mich neugierig auf die noch bevorstehenden Touren.


31. Mai – Müllerthal

Als ich morgens aus dem Zelt kroch, war alles ziemlich neblig. So machte ich mich noch vor dem Frühstück mit der Kamera auf und auf die benachbarte Wiese. Noch bevor ich Berdorf für die Wanderung verließ, besuchte ich den sehr markanten Aquatower am Ortsrand.

Durch ein schönes Tal fuhr ich nach Müllerthal, eher eine Ansammlung von Häusern, den einem Ort. 

Die Wanderung führte in einer großen Schleife über Consdorf zurück nach Müllerthal. Auch auf dieser Wanderung ging es wieder an Felsen entlang und sogar durch einen kurzen Tunnel. Highlight der Tour war der Schießentümpel, ein Wasserfall unter einer Brücke, über die der Wanderweg führte. Da die Brücke relativ einfach mit dem Auto erreichbar ist, waren dort einige zum Fotografieren um den Wasserfall aktiv.

Nach dem Wasserfall wurde es dann auch wieder viel ruhiger, bis ich zurück nach Müllerthal kam.

Während meines Norwegen Urlaubes 2015 in Jotunheimen hatte ich ein Paar aus Luxemburg kennengelernt. Wir standen noch immer in lockerem Kontakt und so nahm ich mir vor, diese am Nachmittag zu besuchen.  Die Fahrt nach Senningen erfolgte über Landstraßen, da es nicht so weit weg war.

Da ich mich vorab angekündigt hatte, gab es sogar Kuchen zum Nachmittagskaffee auf der Terrasse. Es war schön, die beiden wiederzusehen.

Tour:  ~14 Kilometer


01. Juni – Beaufort

An diesem Tag fuhr ich in das nicht allzu weit entfernte Beaufort. Unterhalb der Burg fand ich einen Parkplatz, von dem die Tour startete. Am Parkplatz kam mir noch eine Gruppe mit alten Fiat 500 entgegen, die auf einer Ausfahrt waren – zumindest ließen die Aufkleber dies vermuten.

Die Wanderung, hauptsächlich durch den Wald auf breiten Wegen, war angenehm, bis auf das letzte Stück allerdings nicht besonders herausragend. Am Ende lief der Weg an einem Bach entlang, der noch naturbelassen war und den Weg bis zum Parkplatz auflockerte.

Nach der Wanderung folgte die Besichtigung der Burg. Diese ist schön restauriert und lohnt einen Besuch.

Für den späteren Nachmittag und Abend hatte ich mich mit Marion und Dirk in Trier verabredet. Die beiden kannte ich u. a. von der MINI-Ausfahrt in und um Trier. So bin ich zuerst mit Dirk von Trier in einem alten MG mitgefahren und in der zweiten Hälfte des nicht so direkten Weges zum Landgasthaus Lenerz in Lorich für das Abendessen bei Marion in einem MINI Cabrio. 

Wickie hatte dabei wieder seine Geschwister, Caramba und Brünhilde getroffen. Die drei hatten sich schon länger nicht mehr gesehen und viel zu reden gehabt, während wir aßen.

Tour: ~12 Kilometer


02. Juni – Echternach

Die Wanderung des letzten Tages fiel eher unter den Punkt Kultur. Über die Innenstadt von Echternach lief ich zum Lac d’Echternach und wieder zurück. Bei wieder gutem Wetter ein angenehmer Weg, um Echternach und dessen Umgebung zu erleben.

In Echternach waren schon die ersten Eisdielen offen und an einer konnte ich nicht einfach vorbeigehen. Lecker. 😊

Tour: ~14 Kilometer


03. Juni – Heimreise

Ausgeschlafen und nach dem Frühstück packte ich das Zelt und alles andere und begab mich auf die Heimreise nach diesem verlängerten Wochenende.


Resümee

Für einen Kurztrip ist das Müllerthal immer gut. Es bietet neben vielen Wanderwegen reichlich Kultur und ältere Städte zu Abwechslung. Die Landschaft ähnelt in gewisser Weise an manchen Stellen der Sächsischen Schweiz mit ihren Felsformationen. Nicht ganz so imposant, aber dennoch mit ihren Spalten und Pfaden an den Wänden schön. 


Ohne Notizen gestaltete sich die Beschreibung nicht so einfach und ist daher kompakter als andere Reisebeschreibungen von mir.


Buch

Dumont – Luxemburg Direkt



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Südafrika – Überquerung der Drakensberge – Oktober 2022

Kaum zu glauben, dass diese Reise doch noch einmal stattfinden würde. Gebucht hatte ich die Reise im November 2019 für Oktober 2020. Damals war von einer Pandemie noch nichts zu ahnen. Im Frühjahr 2020 sah das dann schon anders aus und gerade Südafrika war, wie es zur Pandemie (Covid-19) kam, eines der Hochrisikogebiete. Nicht nur das, dort entwickelte sich eine infektiösere Variante, die ein Reisen nach Südafrika erst einmal nicht als ratsam erscheinen ließ.

So verschob ich die Reise um ein halbes Jahr, in der Hoffnung, dass es dann besser aussehen würde. Dem war dann leider nicht und im Halbjahresrhythmus verschob sich die Reise mehrmals. Zweimal aufgrund der Pandemie und der Einstufung als Hochrisikogebiet und zweimal, da die Mindestteilnehmerzahl von sieben Personen nicht erreicht wurde.

Während die Südafrikareise verschoben und verschoben wurde, habe ich mich nicht Zuhause schmollend in die Ecke gesetzt, sondern die Welt erkundet, wo es während der Pandemie möglich war. Wie zum Beispiel Deutschland (Allgäu, Allgäu), Italien (Venezien, Gardasee, Gardasee), Österreich, Portugal (Madeira), Färöer oder zuletzt Andorra.

Jetzt, im Oktober 2022, im fünften Anlauf hat es dann doch tatsächlich geklappt, dass weder die Pandemie noch die Mindestteilnehmerzahl ein Hinderungsgrund waren.

Der Flug stand somit für den 9. Oktober über Istanbul nach Kapstadt an.
Kleine Anekdote: Anfangs wäre die Reise mit South African Airlines gewesen. Nach der Insolvenz aufgrund der Pandemie änderte sich die Fluggesellschaft und es ging mit Turkish Airlines auf die Reise.

Dies ist eine geführte Reise von Hauser Exkursionen – Südafrika – Überquerung der Drakenberge (nicht gesponsert!) – gewesen.


09. und 10. Oktober – Anreise

Alles war gepackt und am frühen Nachmittag fuhr ich nach Frankfurt. Svarta wurde auf dem Parkplatz meines Arbeitgebers geparkt und für den weiteren Weg bis zum Flughafen nahm ich die Bahn. Da es im Sommer am Frankfurter Flughafen zu einem Gepäckproblem und langen Wartezeiten an den Schaltern kam, war ich bewusst früh am Flughafen. Die Situation hatte sich mittlerweile so weit gebessert, dass der Schalter erst drei Stunden vor dem Abflug aufmachte. Da ich so früh dort war, war ich die Erste in der Reihe vor dem Schalter und es war dann auch alles schnell erledigt, nachdem er öffnete. So konnte ich mir noch etwas zum Essen und Trinken im Flughafen kaufen, es war ja bereits später Nachmittag.

Der Flug mit Turkish Airlines erfolgte über Istanbul nach Kapstadt. Selbst im langen Flug von Istanbul nach Kapstadt waren die Sitze im Flugzeug mit normalem Abstand. Das kenne ich von Langstreckenflügen anderer Fluggesellschaften anders. Ging aber auch. Der Service mit Getränken und Essen war wiederum gut.

Im Flughafen von Kapstadt hieß es, den Guide finden. Er stand in der Schlange derer, die auf Gäste warteten und hielt einen Zettel mit dem Namen des Reiseanbieters hoch. Die anderen der Reise kamen kurz nach mir ebenfalls dort an. So liefen wir zusammen zum Kleinbus und wurden zum Hotel gebracht. Etwas zu früh, um die Zimmer zu beziehen. Wir warteten auf der Terrasse des Hotels bei einem Kaffee, bis die Zimmer bezugsfertig waren.

Das Gepäck brachten wir auf die Zimmer und kurz danach waren wir wieder in der Lobby für einen Spaziergang durch die Innenstadt von Kapstadt. Wir mussten gar nicht so lange laufen, bis wir die Innenstadt erreichten. Durch diese liefen wir mit einem zügigen Tempo. Deutlich war zu sehen, dass alte und neue Gebäude sich die Innenstadt teilen. Auf größeren Straßen und Plätzen wurden Waren aller Art angeboten. Aber auch Aufpassen war angesagt – Taschendiebstahl!

Am Rand der Innenstadt kamen wir am Rathaus mit dem lebensgroßen Denkmal Nelson Mandelas vorbei. Auf dem gegenüberliegenden Platz war ein großer Markt, den wir links liegen ließen und weiter zur alten Festung liefen. Diese besuchten wir und konnten so einen Einblick in die Historie der Region gewinnen.

In demselben zügigen Tempo liefen wir dann von der Festung wieder zum Hotel zurück. Es war deutlich, dass der Guide diesen Spaziergang ungern macht, auch wenn er uns dabei durch Seitenstraßen führte, die eher nach Gosse aussahen und auch so rochen. 

Nun kam der entspannte Teil der Stadtbesichtigung, es ging zur Victoria & Alfred Waterfront. Unweit des Hotels gelegen, ist dies die Touristenecke mit gepflegten Wegen, Hotels und vielen Restaurants.  Gleich zu Beginn bot sich uns an, an einem Geldautomaten, Geld (Rand) zu bekommen. Bei einem Umrechnungskurs von 1 zu 17 bekamen wir einen ganzen Stapel an Geldscheinen.

Die Wege in der Waterfront waren ziemlich voll und es war auch direkt zu sehen, dass es die gehobenere Gesellschaft war, die hier unterwegs war. Sobald es Dunkel wird, sollte man in Kapstadt nicht mehr auf der Straße sein. Hier jedoch ist es kein Problem.

Mit einbrechender Dunkelheit sind wir zum Cap Town Fish Market. Es war wohl in der Vergangenheit ein Fischmarkt, heutzutage jedoch ist es ein Restaurant in der Waterfront. Zum Abendessen am Meer wählten wir alle Fisch.

In der Waterfront gibt es ein großes Einkaufszentrum, das wir in geteilter Gruppe besuchten. Wir wollten noch Wasser beim Pick ’n Pay kaufen, der just in dem Moment schloss, in dem wir ankamen.🙃

Auf dem Weg aus dem Einkaufszentrum kamen wir an einer Gelateria (heißt dort tatsächlich so!) vorbei. So einfach vorbei ging natürlich nicht und so kauften wir uns ein Eis. Die Bezahlung war ausschließlich mit Karte möglich! Von so was kann man in Deutschland nur träumen.

Es folgte noch der Weg zum Hotel und ab ins Bett. 

Tour: ~6 Kilometer


11. Oktober – Stellenbosch

Am Vortag machte unser Guide den Vorschlag, die Touren der nächsten zwei Tage zu tauschen, um so das jeweils bessere vorhergesagte Wetter nutzen zu können. Wir stimmten dem zu und so machten wir uns nach dem Frühstück im Hotel auf eine Fahrt zum Jonkershoek Nature Reserve. Vorher kamen wir durch Stellenbosch und nutzen die Gelegenheit dort Wasser für die nächsten Tage zu kaufen. Das Leitungswasser in Kapstadt kann man zwar trinken, schmecken tut es jedoch nicht besonders.

Der Morgen in Kapstadt begrüßte uns mit reichlich Nebel. Umso mehr waren wir erfreut, dass es während der Fahrt immer besser wurde. Am Naturpark angekommen kümmerte sich unser Guide um den Eintritt, während ich im Café, in dem der Kaffee selbst gebrannt wird, einen Espresso trank.

Im Naturpark ging es auf einem Schotterweg weiter, bis fast zum Ende des als Schleife ausgelegten Weges. Dort begann unsere erste richtige Wanderung in Südafrika bei sonnigem Wetter. 

Der Weg zum zweeten Wasserfall ist nicht besonders schwierig und genau richtig für einen Einsteig. Kurz vor dem Wasserfall geht der Weg durch das Flussbett, sodass ein wenig Abenteuerfeeling aufkam.

Wo es einen zweeten Wasserfall gibt, gibt es auch einen eerste Wasserfall. Genau diesen ersten Wasserfall nahmen wir auf unserem Rückweg mit. Nicht so abenteuerlich gelegen wie der andere, aber den Abstecher durchaus wert. 

Die Landschaft im Tal sieht auf den Bildern etwas dunkel aus als sie eigentlich ist. Das liegt daran, dass die Bäume hier fast alle einem Brand zum Opfer gefallen sind und nur noch die schwarzen Baumstümpfe übrig blieben.

So langsam stellte sich der Hunger ein und wir fuhren vom Naturpark zurück in Richtung Stellenbosch. An der Landstraße gelegen, ist das Ride In. Schon an der Einfahrt begrüßte uns ein Meer an Blumen. Das Ride In mit seiner Anlage ist sehr gepflegt und alles leuchtete in den buntesten Farben und stellte einen deutlichen Kontrast zum hinteren Tal dar. Wie aus dem Namen zu erahnen ist, sind sie auf Radfahrer ausgerichtet, aber nicht nur. 

Gestärkt mit einem Curry Burger und Pommes sind wir danach nach Stellenbosch und gleich wieder über eine Seitenstraße heraus auf das Weingut Lanzerac gefahren. Eine Allee führte uns zu dem Gelände und damit zu unserer Weinprobe. Gut, dass wir vorher ordentlich zu Mittag gegessen hatte. 

Zur Weinprobe gab es einen Rosé, zwei Weißweine und zwei Rotweine. Bevor uns eingeschenkt wurde, wurde immer erklärt, welche Nuancen der Wein geschmacklich bietet. Eine Besichtigung des Weinkellers war am Nachmittag leider nicht mehr möglich.

Die Weinprobe war für uns eine gesellige Runde, die dann auch sein Ende hatte nach dem letzten Wein. Gut, dass es zum Wein reichlich Wasser gab, denn sonst hätten wir den Alkohol deutlicher gespürt. 

Nach der Weinprobe sind wir nach Kapstadt in unser Hotel zurückgefahren. Für diesen Tag stand nichts mehr an und so bin ich noch ein wenig in der Hotelnähe am Kanal entlang gelaufen, bevor wir uns Abends zum Essen im Hotel zusammen fanden.

Tour: ~8,4 Kilometer


12. Oktober – Tafelbergüberquerung

Der Tausch der zwei ersten Touren war eine gute Wahl. Der Morgen begrüßte uns mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Hätte die Wettervorhersage nicht leichten Nebel am Morgen vorhergesagt, wären wir bereits auf der Tour und nicht beim Frühstück. So aber konnten wir in Ruhe frühstücken und unsere Essenspakete für Mittags vom Hotel entgegennehmen. 

Vom Hotel fuhren wir bis zur Talstation der Gondel, die zum Tafelberg hoch führt. Bereits hier hatten wir einen tollen Blick über die Bucht, in der Kapstadt liegt.

Es war uns schon klar, dass wir selbstverständlich nicht die Gondel nehmen, sondern den anspruchsvollsten Wanderweg nach oben. Dieser beginnt am Rande des Parkplatzes der Talstation und führt zuerst über Treppen bis zu einer Kreuzung nach oben. Hier liefen wir gerade nach oben weiter, auf dem mit India Venstre ausgeschriebenen Weg. Ab hier ist es dann kein durchgehender Wanderweg mehr, sondern ein Weg, der abschnittsweise mit leichten Klettereinlagen gespickt ist.

Dieser Weg nennt sich India Venstre, da es eine Felskombination mit einem Loch auf dem Weg gibt, das mit etwa Fantasie dem Umriss von Indien entspricht. 

Nach den letzten Klettereinlagen kamen wir bald am Felssockel unterhalb des Tafelbergplateaus an. Nun liefen wir rechtsherum immer fast auf Sockelhöhe bis zu einem Taleinschnitt und dann auf das Plateau. Auf dem Plateau war es ein befestigter Weg bis zur oberen Gondelstation. 

Bei einem Cappuccino konnte ich dort die Aussicht über Kapstadt in mehrere Himmelsrichtungen genießen. 

Auf dem Wanderweg waren wir fast alleine, was hier oben dann nicht mehr der Fall war.
Der höchste Punkt des Tafelberges liegt allerdings am anderen Ende, von der Gondelstation aus gesehen. Richtig, das war unser nächstes Ziel. Je weiter wir uns von der Gondelstation entfernten, desto weniger Menschen begegneten uns. Der höchste Punkt ist mit einem Steinhaufen markiert und der Weg dorthin führt u. a. durch ein Sumpfgebiet. Das war im ersten Moment etwas irritierend, zumal wir in der prallen Sonne unterwegs waren. 

Am „Gipfel“ machten wir Rast und widmeten uns dem Inhalt der Essensboxen und hatten dabei einen super Ausblick von oben in das Landesinnere.

Von hier liefen wir auf der anderen Seite des Tafelbergs nach unten. Ein langgezogener Weg durch eine blühende Landschaft, bis wir zu einer Schlucht mit schattenspendenden Bäumen kamen. Der Trail „Skeleton Gorge“ brachte uns durch die Schlucht hinunter bis zum botanischen Garten von Kirstenbosch.

Angekommen am botanischen Garten waren wir ziemlich fertig, da wir nicht gerade langsam über den Tafelberg sind und das bei reichlich Sonnenschein! Die Stöcke konnte ich nur am Anfang kurz einsetzen, ansonsten waren diese eher hinderlich. D. h. die Tour ging deutlich mehr auf die Beine wie gedacht.

Es war bereits später Nachmittag und das Abendessen zeitlich nicht mehr weit entfernt. Wir fuhren von Kirstenbosch nach Kapstadt. Das Banana Jam Café erreichten wir bald. Café? Vom Namen sollte man sich nicht irritieren lassen! Hier gibt es super leckere Cocktails und mehrere selbst gebraute Biere. Wie praktisch, dass wir zur Happy Hour ankamen. 😀

Gut gegessen haben wir hier ebenfalls. Der Nachos-Teller für alle. Danach hatte ich Muscheln zur Vorspeise und Nudeln mit Fleisch in einer speziellen, hauseigenen leckeren Soße als Hauptgericht.

Ausgepowert, gestärkt und mit leichter Wirkung des Alkohols sind wir zum Hotel zurück und in die Betten gefallen.

Tour: ~11,7 Kilometer, ~880 Höhenmeter hoch und ~1100 Höhenmeter runter


13. Oktober – Kap der Guten Hoffnung

Wenn man schon in Kapstadt ist, gehört ein Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung einfach dazu. So sind wir mit einer Frühstücksbox vom Hotel mit diesem Ziel losgefahren. 

Wir waren gespannt, den Kapstadt und Umgebung waren in Nebel gehüllt. Wird es am Kap auch so sein und was könnten wir dort dann sehen? Nun, je näher wir dem Kap kamen, desto klarer wurde es. Am Eingang zum Nationalpark des Kaps war es dann schon nebelfrei. Mitten im Nationalpark liegt eine Infostation, an der wir kurz hielten. Hier sahen wir nur einige Meter entfernt ein Blesbok grasen.

Am Kap selbst, waren wir die Ersten, abgesehen von ein paar Rangern. Selbst ein Teil der Angestellten des Restaurants kamen erst, als wir uns an unsere Frühstücksboxen machten. Normalerweise muss man beim Essen hier sehr aufpassen und die Gibbons gut im Auge behalten. Die scheinen aber auch die Uhrzeit zu kennen, ab der es sich lohnt hierher zu kommen. Wir sahen am gesamten Vormittag keinen einzigen Gibbon!

Nach unserem Frühstück spazierten wir zum Leuchtturm, der oberhalb des Parkplatzes liegt. Dies ist der alte Leuchtturm, der neue liegt unterhalb und ist von dort nicht zu sehen und auch nicht zugänglich. Der Grund für den neuen Leuchtturm ist, dass der alte Leuchtturm bei Nebel einfach zu hoch liegt und nutzlos ist. Hier hatten wir den Blick auf Cap Point, dem eigentlichen Kap der guten Hoffnung.

Vom Leuchtturm sind wir dann einen Weg, westlich zu einem Strand gelaufen. Hier waren wir ganz alleine und konnten das Meer mit seiner Brandung genießen. Warum wir hier alleine waren, zeigte uns der Rückweg. Die lange Holztreppe hieß es bis nach oben zu laufen.

Der weitere Weg führte uns dann zum tatsächlichen Kap der Guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punkt von Afrika.

Am Ende erreichten wir einen Parkplatz, der bereits recht voll war. Von hier bis zum Kap ist es nur ein kurzer Spaziergang und daher ist dies eine beliebte Anlaufstelle.

Unser Guide verließ uns am Strand und holte den Bus, um diesen zu dem genannten Parkplatz zu fahren. Auf den folgenden Kilometern nach dem Parkplatz sind wir langsam gefahren und hielten immer wieder an. Verschiedene Wildtiere wie Kudus und Strauße waren zu sehen.

Damit war unser Kap-Ausflug jedoch noch nicht zu Ende. Wir fuhren zur Infostation, an der wir am Morgen schon waren. Ein schmaler Pfad führt hier an der Küste entlang Richtung Kap. Auf dieser Seite war alles Grün und Gelb. Der Weg war anfangs sandig und nur am Ende eher steinig und somit gut zu laufen.

Unser Guide fuhr während dessen zu einem Parkplatz und kam uns von dort entgegen. Je nachdem, wenn man fragt, sind wir hier schon am Indischen Ozean entlang gelaufen oder waren noch am Atlantik. Für einige ist der Indische Ozean jedoch erst ab dem tatsächlich südlichsten Punkt von Afrika, der weiter östlich liegt, zu sehen.

Jetzt war unser Kap-Ausflug dann aber wirklich zu Ende. Auf dem Rückweg fuhren wir zuerst nach Simon’s Town, um dort in einem Restaurant am Hafen zu Mittag zu essen. Anschließend liefen wir zu einer Pinguinkolonie am Rand der Stadt.

Dies war nicht meine erste Pinguinkoloniedie ich besuchte. Viele Jahre zuvor, am südlichen Ende von Südamerika, war ich schon einmal auf einer Insel mit einer Pinguinkolonie. Von daher wusste ich, welches Geruchserlebnis mich erwarten würde. So putzig die Pinguine aussehen, so intensiv riecht es in einer Kolonie.

Eine unaufgeregte Fahrt bracht uns nach Kapstadt zurück. Den freien Nachmittag verbrachte ich in der Victoria & Alfred Waterfront, auf der Suche nach Seife. Die Angewohnheit im Urlaub Seife zu kaufen hatte ich mir vor ein paar Jahren angeeignet. Und ja, im Einkaufszentrum bin ich dann auch fündig geworden und habe Seife aus Südafrika/Kapstadt gefunden und gekauft. 😊

Zum Abendessen sind wir in die naheliegende Innenstadt gefahren. Eigentlich hätte man den kurzen Weg auch laufen können. Sicherer ist es in Kapstadt nicht mehr im Dunkeln auf der Straße zu laufen.
So sind wir zu Marco’s African Place gefahren. Hier gibt es typische südafrikanische Speisen und Marco, der Besitzer, stand auch selbst in der Küche. Zum Essen gab es für mich eine Kürbissuppe, einen Teller mit Fleisch von Springbock, Antilope und Kudu sowie zum Nachtisch Malva Pudding. Selbst die Kürbissuppe ist etwas Typisches für die Region, auch wenn man dies zuerst nicht glaubt. Den Abend begleitete eine Band, die auch zum Mitmachen animierte.

Vor dem Essen wollte ich an der Kreuzung noch ein Graffito an der Straßenecke fotografieren. Unser Guide meinte nur Innenstadt und crazy people. Will heißen wir sind zusammen um das Gebäude zur Kreuzung und er hat aufgepasst das mir nichts passiert. Zu sehen war jedoch nur eine andere Person auf der Straße. Aber besser so, wie anders.

Touren: ~7,5 Kilometer


14. Oktober – Transfer

Etwas vom letzten Tag gefiel meinem Magen nicht so wirklich und ich hatte dadurch eine unruhige Nacht mit einigen Toilettenbesuchen. So was kann halt bei Urlauben auch vorkommen. Abhalten wird mich dies dennoch nicht, in anderen Regionen die örtlichen Speisen zu probieren.

Nun, das Frühstück war deshalb für mich relativ spartanisch und ich besuchte sicherheitshalber jede Toilette an diesem Tag. Zum Glück stand keine Wanderung an, sondern ein Transfer.

Fast einen ganzen Tag haben wir benötigt, um von Kapstadt mit dem Flieger nach Johannesburg und anschließend mit einem Bus in den Golden Gate Nationalpark zu gelangen. Der Bus war ein umgebauter Mercedes Sprinter mit Hänger für unser Gepäck und zusätzlicher Ausrüstung. Johannesburg liegt auf über 1700 Metern und während unserer Fahrt nach Süden kamen wir an vielen sehr großen bewirtschafteten Feldern und Weiden in einem fast Ebenen Land vorbei. 

Im Golden Gate Nationalpark steuerten wir das Glen Reenen Rest Camp an. Ein Camp mit einigen festen Gebäuden, in denen wir untergebracht waren und einem angeschlossenen Campingplatz. Pro Hütte sind zwei Appartements und so waren wir auf mehrere Hütten verteilt. 

Unser Guide und unser Fahrer waren in einem größeren Appartement untergebracht. Dort bereiteten sie schon alles für das Abendessen vor. Zuerst nur der Fahrer, da wir noch einen kurzen Spaziergang zu einem Felsabschnitt auf der anderen Talseite unternahmen.

Das Abendessen war ein Braai – es gab somit gegrilltes, den ein Braai ist nichts anderes als Grillen. Im, nun schon Dunkeln gingen wir zu Ihnen und aßen dort im Freien vor dem steinernen Grill, der uns ein wenig wärmte. Das sah alles sehr gut aus, ich begnügte mich jedoch mit einer Banane, um meinem Magen, dem es schon sehr viel besser ging, nicht gleich wieder zu ärgern.


15. Oktober – Witsieshoek Mountain Lodge

Das Frühstück wartete bei unserem Guide im Appartement. Dazu wurde reichlich aufgetischt. 

Nach dem Frühstück unternahmen wir erneut auf der gegenüberliegenden Seite des Tals eine kurze Wanderung. Der Anfang war mit dem Vortag identisch, nur ging es an einem Kreuzungspunkt in die entgegengesetzte Richtung. Die Morgensonne färbte die Sandsteinformationen in einen goldenen Farbton, der uns auf dem Weg nach oben begleitete.

Angekommen auf einem Plateau hatte wir eine gute Aussicht über das Tal, in dem wir übernachteten. Die eine Seite war schon im Sonnenschein, während die andere noch auf die Sonne wartete.

Diese kurze Wanderung war gut, denn wir fuhren, nachdem alles gepackt war, wieder einige Zeit. Die letzten Kilometer bis zur Witsieshoek Mountain Lodge in den Drakensbergen, waren wieder in einem Nationalpark. Da alles reibungslos verlief, waren wir sogar so früh dort, dass die Appartements noch nicht bezugsfertig waren. Wir konnten unser Gepäck und einen Teil der Ausrüstung in einem noch freien Appartement, solange lagern. Das war nötig, den unser Fahrer ist gleich weiter um unsere Trägermannschaft zu holen.

Wir hingegen nutzten das gute Wetter für eine weitere Wanderung an diesem Tag. Von Witsieshoek aus liefen wir an einem grasbewachsenen Berghang bis zu einem Wasserfall und wieder zurück. Ein leichtes Auf und Ab auf einem schmalen Pfad.

Zurück am Apartment gab es vor diesem unser Mittagessen – Wraps.

Es war nicht mehr lange nach unserem Mittagessen, dass wir unsere Appartements beziehen konnten. Da dunkle Wolken aufzogen, waren wir froh darüber nun die Schlüssel erhalten zu haben.

Den Nachmittag nutzte ich zum Sortieren der Wäsche. Was kommt die nächsten Tage mit zum Trekking und was bleibt in der Tasche, die der Fahrer mitnehmen wird.

Da das Sortieren nicht den gesamten Nachmittag in Anspruch nahm, bin ich noch im Camp unterwegs gewesen und im Aufenthaltsbereich der Lodge. Dort gab es Kaffee und heißes Wasser für Tee. Andere aus unserer Gruppe und weitere Gäste waren ebenfalls dort. So konnten wir schon ein wenig über die Gegend, in der wir uns befanden, von anderen erfahren. Die Wärme im Aufenthaltsraum machte den Nieselregen, der aufzog, angenehmer.

Zum Abendessen trafen wir uns alle in der Lodge. Kaum waren wir mit der Bestellung fertig, kam unsere Bergführerin, Zee, an den Tisch und stellte sich vor. Beim gemeinsamen Abendessen stellten wir uns einzeln vor und ihre Frage „Warum machen wir das (Trekking)“ wurde mit beantwortet. Anschließend erklärte sie noch, wie das Trekking ablaufen wird. Dabei merkten wir schon, dass sie freundlich, aber auch bestimmend sein kann.

Zum Essen brachte sie noch wasserdichte Säcke für unser Gepäck mit. Bis zu 12 Kilo durften wir dort hineinpacken – die Schlafsäcke gehen extra. Eigene wasserdichte Säcke wären ebenfalls möglich. Gut so, den ich hatte meinen Sack am Nachmittag bereits gepackt. Wir waren alle deutlich unter den 12 Kilo, was die Träger freute. Grob geschätzt lag ich vielleicht bei 5 Kilo mit Schlafsack, Isomatte und Ersatzkleidung.

Touren: ~800 Meter und ~3,4 Kilometer


16. Oktober – Trekking

Kurz vor 8:00 Uhr machte ich mich mit meinem Packsack und dem Schlafsack auf zum Frühstück. Ich war nicht die erste und stellte mein Gepäck zu dem bereits vorhanden dazu. Während des Frühstücks kamen die anderen hinzu und pünktlich um 8:00 Uhr kam Zee, unsere Bergführerin um die Packsäcke und Schlafsäcke wie angekündigt abzuholen. Das restliche Gepäck wurde nach dem Frühstück um 8:30 Uhr beim Fahrer abgegeben, der es in den Anhänger des Busses verstaute wurde.

So weit lief alles, wie es am Abend zuvor angesagt wurde. Nur den Nebel hatte keiner angekündigt und den Ausfall eines Geländewagens. Witsieshoek besitzt mehrere geländegängige Fahrzeuge, um Gäste wie uns zum Parkplatz unterhalb des Sentinel (Berg) zu bringen. Da nun nur zwei Geländewagen zur Verfügung standen, verschob sich unsere Abfahrt um 1 1/2 Stunden. Im Nebel ging es dann die Straße bis zu einer Kreuzung zurück und dort in ein ausgewaschenes Flussbett. Dieses Flussbett war dann tatsächlich unsere „Straße“. Es bestand eigentlich fast nur aus Schlaglöchern. Die Fahrer fuhren im Schritttempo so, dass sie die größten Unebenheiten umgingen. Nur selten war die Straße auch eine ebene Straße. Ohne Geländewagen geht hier nichts! Erst die zweite Hälfte der sechs Kilometer war gepflastert bis zum Parkplatz. Während der Fahrt gab es hier und da Abschnitte ohne Nebel. Kaum waren wir auf dem gepflasterten Teil der Straße, war es nebelfrei.

Am Parkplatz sammelten wir uns und machten uns fertig für unsere erste Tagesetappe. Fertig machen bedeutete auch, dass sich jeder in eine Liste eintragen musste, damit bekannt ist, wer in den Bergen unterwegs ist.

Los geht’s. Auf einem mit Platten ausgelegten Weg liefen wir hintereinander in gemütlichem Tempo mit den Trägern zusammen den Berg hoch. Nachdem wir schon einige Zeit unterwegs waren und es Mittag war, wurde an einem Aussichtspunkt Rast gemacht, während unter uns bereits der Nebel wieder aufstieg.

Der gepflasterte Weg wurde noch vor unserer Mittagspause schmaler und das Pflaster änderte sich. So sind wir unterhalb des Sentinel um diesen herum bis zu den berühmten Kettenleitern. Es gibt zwar noch einen lange Weg als Alternative, dies ist jedoch der üblichere Weg um auf die Hochebene der Drakensberge zu gelangen. Die Leitern sind mit Ketten zusammengehalten und nur am obersten Punkt befestigt. D. h. die Leitern bewegen sich etwas.

Zee gab uns noch den Hinweis, immer beide Hände und einen Fuß oder beide Füße und eine Hand an der Leiter zu haben. Sicherheit geht vor! Wir sahen uns zuerst an, wie die Träger mit den großen Trekkingrucksäcken die Leitern empor gingen. Ich folgte dann als Erste. Langsam ging es hoch, um dann zu sehen, dass es einige Meter weiter noch eine weitere Leiter nach oben geht. Grob geschätzt sind die Leitern 15 und 10 Meter lang.

Schon am unteren Ende der Kettenleitern hatten wir einen fantastischen Blick in das unter uns liegende Tal. Kleine Anekdote: Das dürfte auch mein bisher bester Ausblick beim Erleichtern gewesen sein.

Oben angekommen, war der Ausblick durch den aufziehenden Nebel nicht mehr so gut. Vor allem war es sehr windig am oberen Ende der Leitern.

Über eine leichte Anhöhe in den Nebel hinein folgten wir unserer erfahrenen Bergmannschaft. Der Weg war hier kein Weg mehr. Wir liefen durch die Grassteppe auf einem unsichtbaren Weg. Kaum waren wir über die Anhöhe gekommen, wurde es wieder klar und die Grassteppe breitete sich vor uns aus. Wir folgten dem relativ ausgetrockneten Tugela Fluss. Ausgetrocknet, da wir lernten, dass es hier oben im Winter kaum Niederschlag gibt und dieser auch im Frühjahr und somit zu unserer Zeit nicht mehr wird. 

Angekommen an den Tugela Falls, entpuppte sich der zweithöchste Wasserfall der Erde als fast wasserlos. Das bisschen Wasser im Fluss war so wenig, dass daraus kein sichtbarer Wasserfall werden konnte. An der Verfärbung der Felsen war immerhin zu erkennen, wo der Wasserfall wäre.

Was jedoch sichtbar war, war der Blick in ein 1000 Meter tiefes Tal, das mit Wolken gefüllt war – das Amphitheater lag vor uns.

Mit dem Erreichen der Tugela Falls lag unsere erste Tagesetappe hinter uns. Während wir die Aussicht genossen, bauten unsere Träger bereits die Zelte in der Nähe auf und kochten Wasser für den Nachmittagskaffee oder Tee. Es gab sogar Plätzchen dazu. 😀

Später, als es bereits dunkel wurde, gab es das Abendessen. Ein Hähnchencurry mit Reis.

Tour: ~7,2 Kilometer, ~400 Höhenmeter
Übernachtung auf 2960 Metern.


17. Oktober – Trekking

Als ich in der Früh aus dem Zelt schaute, war es noch etwas dämmrig. Morgentoilette – zu einem etwas entfernt liegenden geschützten Punkt und hinsetzten! Freie Natur eben. Einzige Pflichtvorgabe war, dass wir dazu einen deutlichen Abstand zu einem Fluss haben sollten. Logisch, das Wasser nutzen wir ja selbst zum Trinken und für das Essen.

In der Ferne, aus der wir am Vortag kamen, zogen Nebelwolken auf, die sich näherten. Nach dem Frühstück waren diese schon bei uns angekommen und so liefen wir im Nebel mit relativ geringer Sichtweite los. Beachtlich, wie unsere Bergführerin und ihre Mannschaft dennoch zielstrebig im Nebel voran liefen. Da ein paar Träger abseits liefen und wir sie nicht sehen konnten, verständigten sie sich mit Zee und untereinander mit regelmäßigen lauten Pfeiftönen. So war für uns zumindest klar, wo ungefähr sie sind. Dass es noch leicht nieselte, verstärkte die mystische Stimmung.

Nach der Überquerung einer Kuppe löste sich der Nebel langsam auf und es öffnete sich ein weiteres großes Tal vor uns. Mit dem Nebel verschwand auch der Nieselregen.

Die Mittagspause war an einer sehr windigen Stelle, an der wir einen tollen Blick in ein Tal hatten. Wie am Tag zuvor gab es wieder Wraps und das sollte sich dann die nächsten Tage Mittags immer wiederholen.

Unterhalb des Bergrückens zum Tal ging es weiter. Es klarte immer weiter auf, bis der Nebel ganz verschwunden war. Sogar die Sonne ließ sich blicken. 😊 Und da kamen wir wieder an eine Kante mit einem wahnsinns Ausblick.

Während wir dort frei umherliefen, liefen Zee und die Träger bereits weiter, um auf der anderen Seite des Tales, das sich hinter uns ausbreitete, das Lager aufzuschlagen.

Als wir am Lager ankamen, war bereits alles aufgebaut und der Nachmittagskaffee/-tee war bereits fast fertig. Vorher habe ich jedoch noch meine Isomatte aufgeblasen und den Schlafsack im Zelt ausgebreitet.

Selbst von diesem Lagerplatz waren es nur einige Meter, um wieder einen super Blick in das Tal zu haben.

Unsere Camps waren für uns ein beliebiger Punkt in den Bergen. Die Bergmannschaft, wusste aber, wo es in der Nähe Wasser gibt und die Plätze waren so gewählt, dass es immer höhere Punkte in der Umgebung gibt und so bei Gewitter diese zuerst getroffen werden.

Etwas entfernt zeltete ein Paar und ihr Guide. Diese sind mit uns von der Lodge zum Trekkingstartpunkt gefahren und wir hatten uns in den letzten Tagen Abends gesehen hatte. An diesem Tag sprach ich mit Ihnen und erfuhr, das sie ein paar Auszeittage von ihrem Praktikum nahmen. Angehende Ärzte aus Deutschland mit Auslandserfahrung.

Zum Abendessen bekamen wir Reis mit Hackfleischsoße.

Tour: ~15,5 Kilometer und etwas über 400 Höhenmeter
Übernachtung auf  2951 Meter in Lesotho


18. Oktober – Trekking

Nur Wolken hinderten die Sonne deutlicher in Erscheinung zu treten an diesem Morgen. Nun, zumindest kein Nebel! Das morgendliche Ritual – Frühstücken, packen und los. Bis zu unserer Mittagspause liefen wir wieder durch eine weite Graslandschaft in einem gefühlt noch viel weiteren Tal wie in den letzten beiden Tagen. 

Kurz vor unserer Mittagspause zog dann doch noch Nebel auf. Im noch leichten Nebel kamen wir an einer Herde wild lebender Pferde vorbei. Diese waren nicht sehr scheu, da sie nicht wirklich wild sind, sondern jemanden gehören und somit Menschen gewöhnt sind. Erkennbar war dies an den Brandzeichen, die sie trugen.

Die Mittagspause wäre dann wieder mit einem Ausblick in ein Tal gewesen, wenn es nicht neblig gewesen wäre.

Lunch is ready. Mit anderen Worten der Topf mit Gemüse, Käse, Fleisch und die Wraps für das Mittagessen wurden bereitgestellt.

Nach der Mittagspause fing es mal wieder an leicht zu nieseln. Jedoch nicht allzu lange und danach klarte es auch wieder auf. Wir waren nun schon in dem Tal angekommen, in dem unsere Übernachtung sein sollte. Das Oranjetal mit dem Fluss Oranje, der hier seine Quelle hat. Der Oranje, in der Nähe unseres Zeltlagers ist ein kleiner Bach und die Quelle für unser Wasser. Aus diesem Bach wird der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika, was hier noch kaum zu glauben ist.

Der Kaffee und Tee mit Gebäck schmeckte uns und gab uns Kraft für einen Spaziergang. Wir waren früh angekommen und hatten damit noch reichlich Zeit bis zum Abendessen. Zee sagte, lauft in diese Richtung und zeigte in das Talende. Wir liefen dort hin, überquerten den Bach und wollten gerade einen Hügel hochlaufen, als einer der Träger uns hinterher kam. Wrong Way! Mit ihm als Führer sind wir dann weiter dem Bach gefolgt und als sich das Tal wieder etwas weitete nach links. So kamen wir an eine Kante und konnten nun in das Tal sehen, das wir zur Mittagspause durch den Nebel nicht sahen.

Mit diesem Eindruck sind wir dann langsam wieder zu den Zelten zurück. Das war auch gut so, den am anderen Ende des Tals wurde es immer dunkler. Es waren dann nur Wolken und ein Regen blieb zum Glück aus!

Zum Abendessen gab es Reis mit einer vegetarischen Soße und Würste.

Tour: 13,8 Kilometer, mit weniger als 300 Höhenmeter
Übernachtung auf 2886 Metern in Lesotho


19. Oktober – Trekking

Guten Morgen Sonne. 😊

Die Geierkolonie, die wir lt. Reisebeschreibung am Vortag hätten erreichen sollen, erreichten wir an diesem Morgen. So hatten wir mehr Zeit, um dort zu verweilen und den Geiern in der Luft zuzuschauen. Beobachtet hatten wir die Geier von oben, mit einem guten Blick in das Tal, das sich vor uns zeigte.

Wie soll es auch anders sein, nach dem sonnigen Beginn des Tages zog dann wieder Nebel auf, sodass unsere Mittagspause auch an diesem Tag wieder im Nebel war. Es war jedoch kein sehr dichter Nebel und schränkte uns nicht wirklich ein.

Zu früh gefreut! Der Nebel wich langsam einem Nieselregen. So ist das halt in den Bergen. Unseren Nachmittagskaffee im Camp konnten wir dann wieder im Trockenen genießen. Heute waren wir sogar relativ nah mit unserem Camp an einem Fluss.

Dieser Tag war relativ unspektakulär und wurde mit einem Abendessen aus Nudeln und einer Tomatensoße mit Oliven beendet. Hauptthema am Nachmittag und beim Abendessen war die Bell Traverse und ob wir diese am nächsten Tag gehen können. 

Tour: ~13 Kilometer und ~400 Höhenmeter
Übernachtung auf 2886 Meter in Lesotho


20. Oktober – Trekking – Bell Traverse

Am Abend zuvor teilte Zee mit, dass wir nicht die Bell Traverse gehen werden. Es hatte am Tag geregnet und über Nacht erneut. Nicht ganz happy darüber, aber auch froh, dass die Entscheidung der Sicherheit dient, gingen wir zum Frühstück über. Immerhin begann der Tag mit einem angenehmen, sonnigen Wetter.

Kurz nach dem Frühstück näherte sich auf der andern Flussseite eine Gruppe Schäfer mit ihren Tieren. Erst nachdem Zee mit ihnen gesprochen hat, durften wir Bilder machen. Sie sind auf dem Weg nach Südafrika, um die Tiere zu verkaufen und sich davon ein Auto zu kaufen. 

Unser Weg(!) führte durch die Schafherde und den Hang hoch. Kaum waren wir oben über die Kuppe gekommen, wurde eine Pause eingelegt. Zee hatte während des Frühstücks mitgeteilt, dass wir bei gutem Wetter vielleicht doch die Bell Traverse gehen werden. Nur nach der Kuppe gab es Mobilfunkempfang und das war der Grund für die frühe Pause.

Zee und alle Träger saßen und beschäftigten sich mit ihren Smartphones. Die nutzten sie bereits die ganze Zeit, um Bilder von der Tour und sich zu machen. Hier war die Möglichkeit, mit Zuhause Kontakt aufzunehmen. Es war jedoch auch der Punkt, an dem die Wettervorhersage aufgerufen werden konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hieß es dann, es geht los, und zwar über die Bell Traverse. 😀

Der Weg, besser der Pfad der Bell Traverse ist ein sehr schmaler Pfad, der gerade so breit ist, dass beide Füße nebeneinander Platz haben. Von der Bergkuppe bis zum offiziellen Anfang der Bell Traverse ist es ein nicht ganz so schmaler Weg und führte uns zunächst etwas nach unten. 

Auf der Bell Traverse liefen wir auf dem Pfad, der sich an steilen Hängen entlang windet.

Auf dem Bild ist die erste Stelle zu sehen, an der es hieß, sich deutlich zu konzentrieren. Links vom Weg geht es mehrere Meter gerade nach unten und dann in einem sehr steilen Abhang weiter nach unten. 

Unbeschadet, folgten wir für einige Zeit wieder dem schmalen Pfad bis zur Mittagspause. Natürlich wieder mit Ausblick und diesmal auch tatsächlich mit Ausblick!

Nach der Mittagspause sind wir sehr bald beim herausforderndsten Abschnitt der Strecke angekommen. Warum uns niemand bei der Mittagspause gesagt hat, dass wir besser schon die Stöcke und alles andere wegpacken sollten, ist mir ein Rätsel. So mussten wir dies am steilen Hang auf dem schmalen Pfad erledigen.

Jerry, einer der Träger, der vor mir an der Spitze lief, ist schon um den Felsen gelaufen und gab mir zu verstehen zu warten. Während ich alles in den Rucksack packte, liefen noch drei weitere Träger vorbei. Zuerst gab ich ihnen meinen und dann den Rucksack derjenigen hinter mir. Jetzt war es so weit, dass ich los ging. Um den ersten Felsblock war es noch relativ easy, danach wurde es etwas heikel. Sehr schmal an einem Felsen ohne große Griffmöglichkeiten war es ein unangenehmes Gefühl. Die kleinen Grasbüschel, an denen ich mich festhalten sollte, weckten in mir kein Vertrauen. Die gereichten Hände zur Unterstützung waren nett, wurden von mir jedoch nicht genutzt, da ich eher die Befürchtung hatte im Ernstfall jemanden mit in die Tiefe zu reißen.

Am Ende dieser paar Meter war ich froh es überstanden zu haben und schaute den anderen dabei zu. Diese liefen etwas weiter unten und dort war es wohl einfacher um den Felsen.

Das sieht auf dem Bild harmloser aus als es ist. An dem Felsblock geht es mehrere Meter ziemlich gerade herunter und dann in den steilen Abhang über. Keine Sicherungshaken oder gar ein Seil!
Alle sind heil an dieser Stelle vorbeigekommen und so sind wir weiter auf dem schmalen Pfad zum Cathedral. 

Zuvor fing es jedoch noch an zu Regnen und zu Hageln. Der Hagel ließ nach und der Regen nahm zu und ging in ein Gewitter über. Im Regen sind wir an Bell vorbei und kurz vor Cathedral fanden wir unter einem Felsvorsprung einen Regenschutz. Wir warteten hier, bis das Gewitter vorbeigezogen war.

Leicht durchnässt liefen wir, als es aufhörte zu regnen los. Vorbei an Cathedral und am Ende in einem Geröllfeld nach oben. Hier hieß es gut aufpassen. Alles war nass und das Geröll an vielen Stellen ziemlich locker. So kam es, dass sich bei drei vorauseilenden Trägern auch ein größerer Felsbrocken löst und herab kam. Rock hörten wir zur Warnung von oben. Der Felsbrocken kam auf der anderen Seite herunter und wechselte kurz vor mir die Seite. 😟 Ich konnte mich nicht völlig hinter einen Felsen in Sicherheit bringen und so streifte mich der Felsbrocken leicht am rechten Arm und Oberschenkel. 

Gleicht weiter, um keine weiteren Felsen abzubekommen. Es waren nur blaue Flecken, die sich in den nächsten Tagen verfärbten. Nichts Schlimmes! Ein Träger weiter unten hat es deutlicher erwischt. Dieser humpelte den Rest des Tages.

Oben angekommen, ging es auf der anderen Seite genauso steil wieder herunter. Hier jedoch im Grünen.

Unser Zeltplatz war bald erreicht und wir alle waren überrascht, dass dieser auf einem Hügel, auf  einer Blumenwiese war. 

Wir alle verkrochen uns in die Zelte, sobald sie standen und zogen trockene und wärmere Kleidung an. Der Nachmittagskaffee tat sehr gut. Zee kam noch vorher bei mir vorbei, da sie von dem Träger, der beim Geröllfeld vor mir lief, erfuhr, dass mich der Felsblock erwischte. Ich zeigte ihr die schon leicht bläulichen Flecken und dass diese nur auf Druck leicht unangenehm sind. Alles gut und sie war beruhigt.

Zum Abendessen gab es später im Dunkeln Reis mit Tomatensoße in einer asiatischen Art.

Tour: ~10,5 Kilometer, ~260 Meter hoch und ~650 Meter runter
Übernachtung auf 2482 Meter


21. Oktober – Trekking 

Der Himmel war bewölkt, am Horizont zeigte sich jedoch schon die Sonne. Unser letztes Frühstück in den Bergen und das letzte Mal das Ritual des Packens.

Von unserem Hügel ging es am Ende eine steilere Passage herunter, um dann in einen Pfad am Hang überzugehen. Ziemlich eben, bis wir zu einem Einschnitt kamen, dessen Ende in einer Nebelwolke verschwand. Das war unser Weg in das Tal. Durch den Nebel ging es langsam bergab und dann auf einem Grat weiter. Dass es ein Grat war, konnten wir nur manchmal sehen bzw. erahnen. Die meiste Zeit war der Nebel hier so dicht, dass der Grat nicht als solcher zu erkennen war. Auf einem längeren Stück waren neben dem Weg sehr viele blühende Blumen und brachten mit ihren Blüten ein paar Farbtupfer in das Grau des Nebels.

Viel später wurde es Nebelfrei und auf rund 1800 Meter kamen wir zu den ersten Bäumen. Die Baumgrenze war damit erreicht.

Je weiter wir nach unten kamen und je näher wir uns unserem Ende des Trekkings näherten, desto wärmer wurde es. Nach und nach fielen so die Kleidungsschichten. In der Hotelanlage, die unseren Endpunkt des Trekkings darstellte, war T-Shirt-Wetter angesagt. 

Hier verabschiedeten wir uns von unseren Trägern, nicht ohne vorher noch die Trinkgeldübergabe vorzunehmen und uns für die Tage in den Bergen zu bedanken. 

Zee und eine Trägerin kamen noch mit uns und so fuhren wir zum naheliegenden Camp Didima Cathedral Peak. In diesem Camp und nicht in der Ressort-Anlage des Hotels waren unsere Appartements. 

Wieder einmal zu früh dran! Die Appartements waren noch nicht alle bezugsfertig. Im Aufenthaltsbereich des Hauptgebäudes ließen wir uns nieder und bestellten etwas zu trinken. Da ich Hunger hatte, bestellte ich mir kurz danach noch ein Sandwich, da es unklar war, ob es noch ein Mittagessen geben wird.

Mein Sandwich war noch nicht gekommen als die Zugangskarten für die Appartements ausgegeben wurden. Bis auf eines, das noch nicht fertig war. Das habe ich mir genommen, da ich ja noch auf mein Essen wartete. Nach dem Essen war dann auch mein Appartement fertig und der Fahrer mit dem Bus und meinem Gepäck weg. ☹️ Beim Appartement unseres Guides gab es Mittagessen, bei dem ich mir nichts nahm, da ich schon satt war. Die Konsequenz der üblichen, fehlenden Informationen des Guides.

Alle verzogen sich danach und wollten Duschen – das erste Mal seit Beginn des Trekkings. Da ich mein Gepäck nicht hatte, war das für mich nachrangig und ich machte mir einen Kaffee, mit dem ich mich auf die Wiese vor meinem Appartement begab. 

Auf der Landkarte (Digital!) sah ich einen Wanderweg und nahm mir vor diesen zu erkunden. Zuerst vor das Camp zu einem Rock Art Center. Das war geschlossen und scheinbar schon länger. So folgte ich dem gepflasterten Weg an einem Teich vorbei und einem Fluss in deutlichem Abstand folgend. Dabei passierte ich eine große Herde Antilopen mit viel Abstand. Ich wurde von diesen beäugt und genau beobachtet auf meinem Weg. Der Weg führt am Ende direkt an den Fluss und endete dort mehr oder weniger. Danach war freies Laufen auf dem virtuellen Weg den Hügel hoch angesagt. Am Fuß des Berges kam ich wieder auf markierte Wege und folgte dem Weg den Berg hoch. Ich bin nicht bis ganz nach oben, sondern nur bis zu einem Aussichtsfelsen und danach zurück zum Camp. Es wurde nämlich dunkler und auf dem Rückweg fing es dann auch an zu regnen.

Bei Daniel (einem aus unserer Truppe) holte ich mir anschließend ein Cidre und schaute dem Regen zu. Am späteren Nachmittag trafen wir uns alle zu einem Umtrunk bei Daniel im Appartement. Dort erfuhr ich das der Fahrer zurück ist und ich machte mich auf um mein Gepäck entgegenzunehmen. Wie sich herausstellte hatte der überforderte Guide es die ganze Zeit in seinem Appartement ohne darauf hinzuweisen. 😡 

Nun ja, ich verschwand und duschte ausgiebig. Zum Abendessen trafen wir uns im Appartement des Guides. Nach Plan sollte es wieder ein Braai, also gegrilltes geben. Es gab dann jedoch Geschnetzeltes mit Kartoffelbrei, Reis und Salat. In unserer geselligen Runde (ohne Guide, der sich nach draußen verzog) war es dennoch angenehm.

Tour: ~8,2 Kilometer und ~900 Höhenmeter nach unten
Ausflug: ~4,7 Kilometer und rund 250 Höhenmeter
Übernachtung auf 1420 Meter


22. Oktober – Abreise

Die Nacht in einem richtigen Bett war nicht so erholsam wie die Tage zuvor im Zelt. Es gibt außer der Terrassentür kein richtiges Fenster, das aufgemacht werden konnte. Im Nachhinein gab es den Tipp, das einzige Fenster im Bad zu nutzen!

Ok, aufgestanden und viel zu früh für das Frühstück zog ich mit der Kamera los, um die Zeit bis zum Frühstück zu überbrücken und ein paar Bilder zu machen. Dabei traf ich dann eine andere aus der Gruppe, die mir entgegenkam. Zum Frühstück! Jetzt schon? Der Grund war eine Gibbongruppe, die über die Felder zu ihrem Appartement kamen. Wir liefen ein Stück zurück, da ich die Gibbons sehen wollte. Weiter weg im Gras sahen wir sie. Mit einem Blick nach rechts sahen wir dann aber auch einen in ca. 10 – 15 Metern Entfernung im Gras. Wir drehten uns um und liefen langsam zum Hauptgebäude. 

Ein paar Minuten warten und das Frühstücksbüffet wurde eröffnet. Nach und nach kamen die anderen dazu.

Oben in den Bergen war an diesem Morgen alles in Wolken. Ob das die Wolken sind, die wir die Tage zuvor immer von oben gesehen haben? Von hier sah es zumindest nach kommenden Regen aus und wir waren froh über das feste Dach über uns.

Alles war für die Heimreise gepackt und zum Bus gebracht. Anschließend hatte ich die Zugangskarte des Appartements abgegeben und los ging die lange Fahrt bis zum Flughafen nach Johannesburg. 

Um die Mittagszeit wurde an einer Raststätte halt gemacht. Eine längere Fahrtpause, die wir für die Mittagspause nutzen und dort aßen.

Mit ausreichend Zeit kamen wir am Flughafen an und checkten fast direkt ein. Unser Flug startete um 18:10 Uhr und war wieder mit einem Zwischenstopp in Istanbul verbunden.

Am frühen Morgen des nächsten Tages landeten wir in Frankfurt. Das Svarta auf dem Firmenparkplatz stand war gut, denn auf meiner Bahnstrecke gab es an diesem Wochenende eine Teilsperrung und ohne Auto wäre es eine kleine Weltreise gewesen um nach Hause zu kommen.


Resümee

Sehr gemischt waren die Eindrücke in Südafrika. Von Arm bis Reich, von sonnig bis regen, von Stadt und Wildnis hatten wir alles gesehen.

In und um Kapstadt waren die Tage mit angenehmen Temperaturen verbunden. Die Touren an diesen Tagen waren mit einem höheren Tempo und bei der Überquerung des Tafelberges mit Kletterpartien verbunden. Dies alles, um die Gegend am und um das Kap der Guten Hoffnung kennenzulernen und für den Guide, um zu erkennen, wie unsere Fitness ist.

Die Fahrt von Johannesburg in die Drakensberge und zurück ist sehr lange. Kürzere Wege gibt es jedoch scheinbar nicht. Auf den Fahrten um Kapstadt sahen wir Slums, auf der Fahrt in die Drakensberge ebenso. Dort dann auch viele Orte, die vom Aussehen zwischen normalen Wohngebieten und Slum lagen. Einfach Hütten und Gebäude, aber die Umgebung sah oft verwahrlost und vermüllt aus. Das muss einem bei einer Südafrikareise schon bewusst sein, dass man diesem nicht aus dem Weg gehen kann.

Die Drakensberge und das Trekking dort waren toll. Ab den Tulega Falls ist man praktisch alleine unterwegs. „Oben“ auf den Drakensbergen läuft man sozusagen in einer hügeligen Graslandschaft. Die Tagesetappen waren technisch nicht schwierig, dadurch das es so gut wie keine festen Wege gibt, jedoch mit ihrer Länge nicht zu unterschätzen. 

Die Ausblicke in die Täler waren immer wieder aufs Neue faszinierend. 😀

Das Wetter war in den Drakensbergen insgesamt recht gut. Klar, wir hatten Nebel und Regen, aber dafür das es Frühling war, hielt es sich in Grenzen, und zwar so sehr das wir die Bell Traverse gehen konnten. Über den Winter und allgemein fällt nicht sehr viel Niederschlag in den Drakensbergen. Wer die Tulega Falls mit viel Wasser sehen möchte, sollte wohl eher die Touren im Mai und Juni in Erwägung ziehen.

Das einzig wirklich negative ist das Verhalten des Guides gewesen. Anfangs dachte ich noch positiv, da er sich zum Rauchen immer von der Gruppe entfernte. Nach und nach wurde klarer, dass es eher ein Flüchten war. Insgesamt vermittelte er den Eindruck, dass wir nur ein zu akzeptierendes Übel seiner Arbeit sind. Hinweise und Kommentierungen waren eher spärlich und oft reagierte er verärgert. Kein Wunder, wenn man nichts über den weiteren Verlauf mitteilt und wir uns dann nicht so verhielten, wie er es sich ausgedacht hatte. In der freien Natur war er in seinem Element und dort zeigten sich dann die guten Seiten – leider zu selten.

Ob ich die Reise erneut unternehmen würde? Ja!


Essenszeit während des Trekkings….



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Deutschland – Sächsische Schweiz – September 2018

Für das erste Septemberwochenende stand ein MINI-Treffen mit Ausfahrt in Dresden an. Eine Stadtführung am Sonntagmorgen inklusive. Wenn man schon in Dresden ist, bietet es sich an das Wochenende um ein paar Tage zu verlängern und in die Sächsische Schweiz vor den Toren Dresdens zu fahren. 

So hatte ich es dann auch geplant und umgesetzt. Anreise zum MINI-Treffen war am Freitag, die Ausfahrt am Samstag leider im Regen und Sonntag die Stadtführung. Am Sonntagmittag verabschiedeten wir uns und die meisten fuhren nach Hause und ich in die Sächsische Schweiz.

Vorab gebuchte hatte ich einen Platz für ein Zelt auf dem Campingplatz Berg Oase in Sebnitz. Der Campingplatz liegt am Ortsrand und danach kommt nur noch Naturschutzgebiet – also freie Sicht auf die Sächsische Schweiz. Der Campingplatz selbst ist über drei Terrassen verteilt und recht locker geführt. So gab es eine handvoll Duschmarken und abgerechnet wurde erst am Ende. Mein Zelt baute ich auf der mittleren Wiese neben einem Obstbäumchen auf.

Die Touren für die nächsten Tage suchte ich mir vorab im Internet über Outdoorseiten heraus. Die vier gewählten Touren bieten einen guten Überblick über die Vielfalt des Nationalparks.


03. September – Aussichtsreiche Stiegentour

Am ersten Tag fuhr ich nach Schmilka, kurz vor der tschechischen Grenze. Ein großer Parkplatz war an der Elbe gleich zu sehen. Schmilka selbst ist so klein und urig, dass es dort keine Parkmöglichkeiten gibt und daher ist der Parkplatz am Ortsrand am besten zu wählen.

Der Wanderweg führte mich zuerst an der Elbe entlang zu der Aussicht „Kleine Bastei“, von dort über einen längeren geschlängelten Weg zur Affenwand. ok, so einfach war es dann doch nicht. Ich gelangte in einen Einschnitt, der an einer Felswand endete. Da hoch? Ja, es ist die starke Stiege und oben konnte ich noch ein Pärchen auf den letzten Metern erkennen. Der Aufstieg hoch war schnell gefunden und die spärlich gesetzten Eisenringe zeigten den Weg.

Über den Weg im Wald, der öfters sandig war, hatte ich an ausgesetzten Stellen einen schönen Blick über die Landschaft. Viel später kam ich zur Häntzelstiege. Ohne Stiegausrüstung war mir diese dann doch nicht ganz geheuer. Da auf einem Schild zuvor auf eine Klettersteigausrüstung hingewiesen wurde, lies ich es sein. So bin ich dann über einen Bogen und durch eine Schlucht auf einem anderen Weg oberhalb der Häntzschelstiege herausgekommen und weiter zum Carolafelsen gelangt.

Von hier bin ich dann nach Schmilka zurück und habe dabei die Heilige Stiege von oben herab genommen. Sehr schön – von oben. Von unten gefühlt eine Treppe ohne Ende.

In ungefähr der Mitte macht die Treppe einen Bogen um einen großen Felsen. Dort kamen mir zwei Mädels entgegen. Kaum an dem Felsen vorbei, hörte ich einen Schrei. 😂 Noch mehr Stufen!

Mein Weg war da so viel einfacher! In Schmilka kam ich am oberen Ortsende an und folgte der Straße nach unten zur Elbe. Kurz vor dem Erreichen des Parkplatzes stoppte ich für ein Bild an der alten Bäckerei. Hier hatte ich am morgen etwas für meine Pause gekauft. Sehr empfehlenswert.

Nach dem Abendessen am Campingplatz endete der Tag mit einem tollen Sonnenuntergang.

Tour: 17,6 Kilometer mit Klettereinlage


04. September – kleines Raubschloss

Der Ausgangspunkt für die Wanderung liegt an einer Straße parallel zum Campingplatz im Kirnitzschtal. Um dorthin zu gelangen, musste ich jedoch einen großen Bogen fahren. Das Kirnitzschtal ist u. a. wegen seiner dort fahrenden Straßenbahn bekannt. Der Wanderparkplatz befindet sich bei der Neumannmühle, die einsam in einer Lichtung an der Straße liegt.

Der Wanderweg führte mich nach Süden in Richtung der tschechischen Grenze durch den Wald. Die meiste Zeit ist es ein breiter Forstweg bis fast zum ersten Highlight der Tour. Hier bog ich ab auf einen schmaleren Weg, um zum Winterstein zu kommen. Oben auf dem Winterstein sind die Überreste des Raubschlosses noch zu erkennen. Um dorthin zu gelangen, hieß es durch schmale Felsspalten und auf Eisentreppen hoch zu laufen. Bei Entgegenkommenden war ein Ausweichen nicht so einfach. Dies geht nur an den Stellen, an denen es ein wenig breiter ist. Von oben hatte ich dann eine tolle Aussicht über die Sächsische Schweiz.

Weiter ging es dann wieder größtenteils über Forstwege zu einem alten Zeughaus, das mittlerweile ein beliebtes Ausflugsgasthaus im Wald ist. Bis dorthin kam ich auch an einer Grotte vorbei, an den Bärenfangwänden und auf schmalen sandigen Pfaden in ein Tal. 

Wirklich schön war es, dort unterwegs zu sein. Bilder hatte ich auf dieser Strecke kaum welche gemacht, hätte man doch fast nur Bäume gesehen. Felsformationen, wie die Bärenfangwände, stehen immer wieder aus dem Wald heraus und sind typisch für die Region. Dort wo sie etwas höher sind, kann es durchaus sein, dass Kletterer unterwegs sind. Sandige schmale Pfade durch den Wald laden abschnittsweise zu einem meditativen Laufen ein. Kopf frei und einfach nur laufen.

Am Campingplatz kam ich mit einer mir gegenüber campenden Familie ins Gespräch. Ein großer umgebauten Unimog war deren Zuhause. Sehr interessant, da vieles auch selbst umgebaut wurde. Ich, mit meinem kleinen Zelt, war daneben ein deutlicher Kontrast.😅

Nach dem Abendessen verbrachte ich noch ein wenig Zeit am großen Baum vor dem Campingplatz in der Abendsonne und mit der Sicht auf die Sächsische Schweiz.

Tour: 16 Kilometer


05. September – Basteiaussicht

Zur Bastei kamen wir bereits während der MINI-Ausfahrt. Nur leider im Regen und ohne große Aussicht. Da die Bastei eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist, gehört sie einfach für eine Tour dort dazu. Die ausgesuchte Wanderung startet dazu am Parkplatz zur Bastei.

Am Rand des Parkplatzes ging es dann jedoch nicht zur Bastei, sondern seitlich ab zu den bereits dort ausgeschilderten Schwedenlöchern. Ein breiter Weg durch den Wald, der ab den Schwedenlöchern deutlich stärker bergab geht. Bei den Schwedenlöchern gibt es ein paar Engstellen zu durchlaufen, die diese Strecke interessant machen. Zusammen mit dem Sonnenlicht war es ein schöner Weg bis zum langstrestreckten Amselsee.

Am See führte mich ein gut ausgebauter Weg bis nach Rathen. Da Rathen ein Kurort ist, ist der Weg am See ein beliebter Spaziergang und entsprechend gepflegt, während der Woche zum Glück auch nicht völlig überlaufen.

In Rathen angekommen, sah ich eine Eisdiele und konnte nicht widerstehen. 😊

Nun ging es zuerst die Straße zum See zurück, um dann vor dem See die Abzweigung zum Basteiweg zu nehmen. Dieser ist breit und gut ausgebaut, geht jedoch stetig bergauf. Nix mit gemütlichen Spaziergang. 😁

Noch vor der Bastei kam ich an den Überresten des Neurather Schlosses vorbei. Das wurde von mir erkundet und auf die Brücke dort bin ich selbstverständlich auch.

Eine schöne Anlage, die nicht so überlaufen ist, wie die Bastei. Es gibt auch hier ein paar tolle Aussichten, jedoch mit nicht ganz so weitem Blick wie von der Bastei. 

Die Bastei war dann nicht mehr weit und dort bin ich ebenfalls über die gemauerte Basteibrücke. Am Samstag zuvor war es bei Regen kein besonderer Ausblick, heute mit strahlendem Wetter war die Sicht sehr weit über die Sächsische Schweiz. 

Tour: ~7,5 Kilometer


06. September – Heimreise

Ausgeschlafen kroch ich aus meinem Zelt und frühstückte. Danach folgte das übliche packen. Vor der Abfahrt zahlte ich meinen Platz und die genutzten Duschmarken. 

Sodann ging es auf die Fahrt nach Hause.


Resümee

An das MINI-Treffen noch ein paar Tage anzuhängen und daraus einen Kurzurlaub zu machen, war eine gute Idee. Für den September waren die Temperaturen noch sehr angenehm – auch über Nacht. 

Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Wandergebiet. Innerhalb der Sächsischen Schweiz verläuft sich das und nur an wenigen Punkten waren mir größere Menschenmengen begegnet. Ausnahme hiervon ist die Tour an der Bastei, da dies mit eines der Hauptattraktionen ist und oberhalb eines Kurorts liegt. Aber auch hier hielt sich das an dem Tag, an dem ich dort war, in Grenzen. Es empfiehlt sich oft solche Hotspots eher während der Woche zu besuchen und bewahrheitete sich hier wieder.

Die Wege in der Sächsischen Schweiz boten alles, von normalen Waldwegen, festen Schotterwegen bis zu kleinen schmalen und sandigen Wegen nahe einer Felsenkante. Es wurde so nie langweilig auf den Wegen. Die Stiege und Wege durch Felsformationen taten ihr Übriges dazu.

Von oben betrachtet liegen die meisten Wege im Wald und dennoch bieten sich immer wieder tolle Aussichten über die Region. 😊



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Andorra – Juli 2022

Die Idee einer Reise nach Andorra kam mir bereits 2020. Ich suchte mir damals zwei Campingplätze für die An- und Abreise in Frankreich und einen für den Aufenthalt in Andorra heraus. Nur wurde dann leider in 2020 und 2021 nichts aus dieser Reise aufgrund verschiedenster Bestimmungen.

2022 jedoch war alles gegeben, um die Reise nach Andorra zu unternehmen. Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Planung für eine Alleinreise änderte sich die An- und Abreise, da ich nun nicht mehr alleine unterwegs war. Miri und Micha starteten bereits zwei Tage früher und waren damit einen Tag länger in Frankreich auf dem von mir ausgewählten Campingplatz und einen Tag früher in Andorra. Der Campingplatz war nach Angabe von Miri toll, mit seinen Parzellen und den Details an den Gebäuden usw. Die Wahl des Campingplatzes war somit gut gewesen.

Melli und ich änderten kurzfristig die Unterkunft der Anreise und wählten ein Hostel in Sète anstatt des Campingplatzes. Der Grund dazu war für uns etwas mehr vom Mittelmeer zu erleben.

Der Campingplatz für die Rückreise wurde gestrichen. Die Betreiber hatten aufgehört und den Platz der Gemeinde übergeben. Diese reagierte leider nicht auf Anfragen von uns. Somit suchten wir eine Alternative. Diese war zwar teurer, aber definitiv eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Mehr dazu später.


Anreise

18. Juli – Anreise – Sète

Für eine Anreise stehe ich gerne etwas früher auf, um u. a. einem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen. Wenn dann der Wecker sich deutlich vor 4:00 Uhr meldet, bin ich schon am Grübeln, ob es wirklich eine gute Idee ist. Bis Sète sind es nach dem Routenplaner über 1000 Kilometer und daher ist es schon gut so früh los zu fahren.

Bis Lyon verlief alles ohne Problem, ab Lyon bis Orange jedoch wurde es merklich mehr Verkehr und immer wieder kamen Staus oder stockender Verkehr, sobald wir eine größeren Stadt passierten. Auf der Fahrt legten wir regelmäßig Pausen ein, für die Melli belegte Brötchen und Sandwiches eingepackt hatte. Kurz nach Lyon stieg das Thermometer in Svarta an und zeigte eine Außentemperatur bis zu 41,5 Grad. Wirklich Pause? Ja! Zum Glück gab es schattige Plätze unter Bäumen, die uns vor der direkten Sonne schützten.

In Sète angekommen, waren es dort am Mittelmeer um 19:00 Uhr immer noch 29 Grad. Vom Parkplatz zum Hostel Georges mussten wir zwei Brücken überqueren und einem Kanal einige Meter folgen. Ein bisschen Venedig Feeling. Im Hostel war der Eingangsbereich und sogar unser Doppelzimmer angenehm gekühlt. 😊

Kurz frisch gemacht und schon waren wir auf der Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Auf einem Platz passierten wir eine Bühne mit Live-Musik und vor einigen Restaurants waren ebenfalls Musiker am Spielen oder an der Vorbereitung dazu. Der Grund war, wie sich herausstellte, das Jazz-Festival, das in dieser Woche in Sète war. 

Zu Essen haben wir ein Restaurant an einem Kanal gefunden. Dabei konnten wir Ruderer beim Training beobachten und uns über mangelnde Englischkenntnisse der Bedienung amüsieren. Bestellt hatten wir neben Wasser je eine Sprite. Erhalten hatten wir Aperol Spritz. Na ja, wenn’s denn schon da ist. 😊

Gleich zurück in das Hostel wollten wir nach dem Essen noch nicht und sind daher ein wenig durch Sète bis zum äußeren Kai gelaufen. Sehr angenehm an den Kanälen und mit dem Jazz-Festival bestimmt auch eine Reise mit mehr wie einem Tag Aufenthalt wert.


19. Juli – Anreise – Mittelmeer und Pyrenäen

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausreichenden Frühstück im Hostel machten wir uns auf die weitere Reise. Zunächst bis Saint-Pierre-la-Mer, nordwestlich von Narbole. Ein Fischerdorf mit einem riesigen Strand. Das Navi in Svarta führte uns dabei über sehr eigenwillige Straßen, die in Deutschland eher als Promilleweg durchgehen würden. Immer wieder spannend, wo einen das Navi des MINI’s hinführt. 

In Saint-Pierre-la-Mer verbrachten wir ein paar Stunden am und im Meer. Am Strand war mehr wie genügend Platz und das Wasser des Mittelmeers angenehm warm.

Bevor wir weiter fuhren, kauften wir noch ein paar frische Waren für das Abendessen und die nächsten Frühstücke ein. Auch reichlich belegte kleine Fladenbrote fanden den Weg zu uns.

So ging es über die Autobahn Richtung Barcelona und bei Perpignan in das Landesinnere auf die Schnellstraße N116 – auf in die Pyrenäen. Zunächst noch mehrspurig, wurde die Straße später nur noch einspurig. Kurz davor machten wir eine Pause und aßen unsere Fladenbrote. 

Die anschließende Strecke wurde zunehmend kurviger 😀 und brachte uns immer höher bis über einen Pass kurz vor Andorra. Nach der Grenze zu Andorra entschieden wir uns für den kostenpflichtigen Tunnel, da wir bereits länger unterwegs waren und erwartet wurden.

In Andorra kam nach Soldeu die Abfahrt in das Tal d’incles, die gesperrt war. Wir hatten jedoch von Miri zuvor die Info erhalten, die Sperrungen zu ignorieren. Auch konnten wir an der Schranke in das Tal hinein durchfahren, da es bereits nach 18:00 Uhr war. Die einspurige Straße in das Tal ist nämlich von Morgens bis Abends nur mit Sondergenehmigung befahrbar. Am Campingplatz Camping Font de Ferrosins bekamen wir mit der Anmeldung einen Zettel, der uns die nächsten Tage die Zufahrt sicherte.

Während des Aufbaus unserer Zelte kamen Miri und Micha von einer Wanderung zurück. Nach der Begrüßung bauten wir unsere Zelte fertig auf und begannen anschließend mit dem Kochen des gemeinsamen Abendessens – Mie-Nudeln mit frischem Gemüse aus Frankreich.


Andorra

20. Juli – Estany de l’Estanyo

Der erste Wandertag in den Pyrenäen begann mit noch kühlem Wetter am frühen Morgen. Kaum war die Sonne zu uns in das Tal vorgedrungen, wurde es merklich wärmer. 

Die Anfahrt sollte nach Navi nicht kompliziert sein. Sollte! Micha, der vorneweg fuhr, bog in einem Ort plötzlich ab. Wohin will er denn? Wir sind dann hinterher und kamen so auf eine kurvige Straße zu einem Pass mit einer Aussichtsplattform. Eine schöne Alternative zur Hauptstraße. Danach ging es noch über eine kurvenreiche Straße bis kurz hinter El Serrat. An einer Mautstation zahlten wir die Gebühr, um auf den Parkplatz für unsere Tour zu gelangen.

Diese erste Tour in Andorra war eine von den Anforderungen her leichte Tour. Vom Parkplatz folgten wir einem breiten Schotterweg, den wir für einen Schlenker direkt an einem Bach entlang verließen. Dieser Bach im Naturpark Sorteny war unser ständiger Begleiter. Wie erwähnt, anfangs an einem Schotterweg, später an einem schönen Wanderweg. Die Steigung war verhältnismäßig gleichmäßig auf die rund vier Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Bergsee Estany de l’Estanyo verteilt.

Während des Aufstieges begegneten uns sehr wenige andere Wanderer. Am Bergsee waren dann jedoch gleich zwei größere Gruppen zu sehen. Die eine zog bald weiter und die zweite war hinter einer Biegung des Sees kaum zu sehen und so hatten wir das Gefühlte nur mit wenigen anderen verteilt, um den See dort zu sein.

Müsliriegel und Mangostücke waren unsere Verpflegung bei der Rast am See. Danach hieß es fast denselben Weg wieder zurückzugehen. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke bogen wir zum Refugio  Bord de Sorteny ab, das wir auf der anderen Talseite schon am Morgen gesehen hatte. 

Am Refugio kehrten wir für eine Rast ein. Es gab Gegrilltes, eine kalte Tomatensuppe und einen Käsekuchen – je nach Lust der jeweiligen Person. Eigentlich war uns dabei nach Schatten, da die Sonne schon den ganzen Tag schien, am Refugio war allerdings auch immer wieder ein böiger Wind, der das Aufspannen der Sonnenschirme nicht zuließ und wir so auf der schönen Terrasse in der Sonne saßen.

Gesättigt traten wir den Rest des Weges bis zum Parkplatz auf einem breiten Weg an. Von diesem wichen wir für einen alternativen kleinen Pfad bis zum Parkplatz ab. Eine schöne Extraschleife, die kurz vorm Parkplatz dann noch mit Höhenmetern belohnt wurde. 😅

Auf dem Rückweg zum Campingplatz legten wir einen Einkaufsstopp ein, um Verpflegung für die nächsten Touren und frisches Gemüse für das Abendessen, ein Gemüsecurry mit Couscous einzukaufen.

Tour: 9 Kilometer, 732 Höhenmeter


21. Juli – Pic de Gargantillar 

Für diesen Tag stand nur eine kurze Anfahrt vor uns. In nicht einmal 15 Minuten waren wir schon auf dem Parkplatz zu mehreren Sesselliftstationen. Alles war fast leer und machte einen verlassenen Eindruck. Klar, die Hauptaktivität hier erfordert Schnee, der weit und breit nicht zu sehen war.

Auf dem ersten Kilometer liefen wir auf einem Zugangsweg bzw. auf einem Teil einer Skischneise durch den Wald. Breit, staubig, kahl und nicht im Geringsten attraktiv im Sommer. Das änderte sich, als wir auf einem kleinen Pfad durch den Wald nach oben abbogen. Am Ende des Pfades erreichte wir den ersten See des Tages.

Die gelben Punkte meist ohne Smiley 😊 waren unsere Wegmarkierung. Diesen Markierungen und Wanderschildern an Kreuzungspunkten folgten wir dem Weg vorbei an insgesamt sieben Seen und weiteren, die wir nicht direkt passierten, gemütlich bis unterhalb eines Passes. Ab hier wurde es deutlich steiler und der Weg führte uns in Serpentinen hoch zum Pass. Am Pass nach links, über einen Grad, hieß es auf einer großen Wiese bis zum Rand und damit zum Gipfel zu laufen. Auf über 2800 Meter waren wir und hatten eine super Aussicht. 😀

Unsere Pause legten wir danach an einer windgeschützten Stelle zwischen Gipfel und Pass auf dem Rückweg ein.

Eine Reisegruppe, die an diesem Tag ebenfalls hier unterwegs war, lief nur bis zum obersten der größeren Seen um dort eine Rast mit Baden im See zu verbringen. Danach war es für uns deutlich ruhiger und auch beim Abstieg auf demselben Weg zurück zum ersten See begegneten wir keiner Gruppe mehr.

Am Restaurant, welches am ersten See lag kehrten wir ein um anschließend die letzten Meter dann auf der Skipiste bis zum Parkplatz zu laufen.

Mir ging auf der Tour die Sonnencreme aus, so das ich nach dem Duschen am Campingplatz mit Melli noch eine Shoppingtour einlegte. Wir waren in insgesamt drei Märkten, um Zutaten für unser Abendessen zu besorgen und in einer Pharmacia für die Sonnencreme. Merke, Gemüse ist in Andorra außerhalb der Hauptstadt nicht so einfach zu bekommen.

Das Abendessen waren Gnocchis mit Tomaten und Feta.

Tour: 12,8 Kilometer, 758 Höhenmeter


22. Juli – Estanys de Juclar

Über 900 Höhenmeter wird die Tour an diesem Tag nach dem Wanderführer haben. Daher sind wir zeitig aus den Zelten, hatten gefrühstückt um früh die schmale Straße bis zum Ende des Tales zu fahren. Der Wanderparkplatz war noch fast leer und das Tal in diesem Bereich noch im Schatten und kühl. So kühl, das wir mit Fleecejacken los liefen. 

Wir folgten einem breiten Weg an einem Bachlauf langsam und gleichmäßig nach oben bis wir zu einer alten, gemauerten Brücke kamen. Hier war auf der anderen Seite ein Rastplatz mit mehreren Feuerstellen und in der Mitte eine Quelle. Für uns noch viel zu früh für eine Pause. Immerhin ist uns bis zu diesem Punkt schon so warm geworden, das wir die Fleecejacken zwischenzeitlich ausgezogen und eingepackt hatten.

Ab dieser Brücke liefen wir auf einem schmalen Wanderpfad weiter bergauf, immer der Sonne entgegen. Der Weg war nun nicht mehr gleichmäßig ansteigend sondern variierte. Von fast flach bis leicht bergauf durch Wiesen bis steinig und steil war alles dabei. Den Bach überquerten wir dabei mehrmals bis wir zu dessen Ursprung, einem aufgestauten See gelangten.

Rund 500 Höhenmeter hatten wir nun schon hinter uns und es war Zeit für eine Pause am See. Das Refugio in Seenähe verbarg sich von unserem Rastpunkt hinter einer Kuppe, für unsere Pause suchten wir bewußt einen schönen Platz direkt am Wasser auf.

Danach ging es oberhalb des Sees bis kurz vor dem dahinterliegende See, um zwischen den Seen hindurch zu gehen. Auf der anderen Seite führte der Weg über eine steilere Bergwiese und mehrere kleinere Senken bis zu einem Pass. Von diesem Pass sahen wir in das nächste Tal, welches schon in Frankreich liegt.

Der Pass war der Punkt zum Richtungswechsel. Der Weg nach rechts bergauf wurde immer undeutlicher und führte uns in ein Feld großer und kleiner Felsbrocken, welches Anfangs noch durch einige Grasflächen abwechslungsreich war. Ein eindeutiger Weg war, nachdem die Grasflächen aufhörten nicht mehr zu erkennen. Die gelben Punkte zur Markierung fehlten und Steinhäufchen zur Markierung gab es so viele, das es nicht eindeutig war und manche uns auch in Sackgassen führten. So beschlossen wir dann den letzten Kilometer bis zum Pic d’Escobes nicht weiter zu suchen und wieder zurück zu gehen. 

Auf dem Rückweg legten wir am hinteren See eine längere Rast ein. Es war auf einer Wiese, die flache zum See führte und wir waren nicht die Einzigen hier. Bevor wir uns unserem Brot und dem Käse widmeten, kühlten wir uns mit den Füßen im See ab. Sehr erfrischend.

Nach dem Snack und einem Sonnenbad hieß es weiter gehen. So weit war unser nächster Anlaufpunkt gar nicht entfernt. Am größeren See entlang kamen wir bald am Refugio de Juclar an. Ein kühles Getränk auf den gemütlichen Sitzplätze tat gut. 

Vom Refugio liefen wir den identischen Weg zurück in das Tal. Eigentlich nichts, was besonders zu erwähnen wäre, wäre uns nicht die Truppe “Jazz Voyager” entgegen gekommen. Fünf Personen in zwei Gruppen liefen mit ihren Instrumenten bergauf. Vermutlich bis zum Refugio. Beachtlich dadurch, das sie die Instrumente auf dem Rücken trugen, aber auch da die Sonne mittlerweile sehr deutlich zeigte, das sie zu wärmen im Stande ist.

Am Campingplatz gönnte ich mir nach dem Duschen einen Kaffee und unterhielt mich dabei mit Danny, der, wie sich herausstellte, der Campingplatzbetreiber ist.

Unser heutiges Abendessen war ein Kichererbsencurry mit Reis.

Tour:  12,8 Kilometer, 841 Höhenmeter


23. Juli – Andorra la Valle

Der heutige Tag sollte ein Ausgleichstag für die Wandertouren werden und eher dem Sightseeing dienen. So schliefen wir an diesem Tag länger. Ich war die Erste die aus dem Zelt kam und bereitete die Unterlage aus um einen Kaffee zu kochen. Nach und nach kamen Melli und Miri dazu. Bei Kaffee und Tee unterhielten wir uns einige Zeit, bis Micha aus dem Zelt kroch und wir mit dem Frühstück langsam begannen.

Andorra la Vella wollten wir uns ansehen. Die höchstgelegene Hauptstadt Europas auf über 1000 Metern liegend.

Wer mich kennt, weiß das ich vor einer Reise immer schaue ob es in der Nähe eine lokale Seifenherstellung gib. Die gibt es es auch in Andorra, in einem Vorort der Hauptstadt. Wir entschieden uns zuerst dorthin zu fahren. 

Hm, ein Wohngebiet in Sispony und hier soll das Geschäft sein? Ich hielt an einer Straße, in der Nähe der Adresse und fast zeitgleich kam aus der Wohnung daneben ein Mann. Ohje! Er erkläre mir freundlich, wo der eigentliche Besucherparkplatz für das Wohngebiet ist.

Da er hier wohnt, müsste er das Geschäft ja kennen und ich fragte ihn danach. Nein, ist ihm nicht bekannt und das ist ja ein Wohngebiet. Er lies es sich allerdings nicht nehmen und rief die notierte Telefonnummer an. Danach erklärte er mir, das es nur eine offizielle Adresse und kein Geschäft ist. Die Betreiberin sei jedoch an diesem Tag auf einem Markt in der Nähe. Nun versuchte er mir den Weg zu erklären. Nicht so einfach in Englisch, gemischtem mit Katalan bzw. Spanisch. Ich bat Miri dazu zukommen, da sie Spanisch ein wenig beherrscht. Der Mann faltete die Hände und dankte, das er in Spanisch den Weg erklären konnte. 😅 Zuvor und auch nun nochmal bot er an uns zum Markt zu führen. Er lies sich gar nicht davon abhalten. So fuhr er vorneweg und wir ihm hinterher zum Markt. Dort bedankte ich mich nochmals bei ihm. Er kündigte uns telefonisch noch bei der Seifenherstellerin an und fuhr dann wieder zurück.

Verrückt – zuerst dachte ich, ich bekomme eine Predigt, da ich an der Straße hielt und zum Schluss bekamen wir einen Geleitservice bis zu einem Markt. 😀

So waren wir nun am Parc Gran del Cola Jardi Botanic in La Massana, in dem der Markt war. Viele verschiedene Stände von Künstlern, lokalen Herstellern von Waren und Essensständen waren aufgebaut. Und ja, auch von Luna. Wir begrüßten Sie, mit dem Hinweis das wir angekündigt wurden. Es kam ein interessantes Gespräch zustande und uns wurden die einzelnen Seifen und Öle soweit erklärt, wie es der Sprachschatz zuließ. Fündig, sind wir alle geworden. Nicht nur bei der Seife, auch später beim Mittagessen auf dem Markt.

Nach dem Marktbesuch und dem Mittagessen fuhren wir nach Andorra la Vella um uns dort die Altstadt anzusehen. Kurz gefasst: Kann man machen, muss es aber nicht. Ein paar enge Gassen mit vereinzelt alten Gebäuden, hauptsächlich aber neuere hohe Gebäude. 

Zumindest sind wir in der Nähe des Parkplatzes in einem Supermarkt fündig geworden. Hier gab es frisches Obst und Gemüse in reichlicher Auswahl und so haben wir zugelangt. Kurz vor dem Parkplatz hatte ich mir an einem Eisstand noch ein Eis gekauft. 😊

Auf der Rückfahrt zum Campingplatz hielt ich in unserem Tal, dem Valle d’Incles bei einem Restaurant, das von der Straße nicht unbedingt als solches zu erkennen ist. Am Vormittag hatte ich mich mit Danny unterhalten und gesagt, das wir dort an diesem Abend essen gehen möchte. Er sagte mir, das er auf seinem Weg am Mittag dort halt machen und für uns reservieren wird. Nun wollte ich dies bestätigt wissen. Leider gab es keine Reservierung im Espai Gastronomic Art_Etxe und auch keine Plätze mehr. Wie sich herausstellte war Danny zwar dort, der Mann der Betreiberin hatte die Reservierung nur nicht weitergegeben. Schade, das Essen soll sehr gut sein und das Ambient sieht vor Ort wirklich so aus, wie auf den Bildern auf Instagram.

Wir suchten dann am Campingplatz nach einer Alternative und beschlossen das Restaurant am Ende des Tals auszuprobieren.

Es war früher Nachmittag und noch viel Zeit. Während alle anderen Faulenzen wollten, machte ich mich auf zu einer Tour durch das Valle d’Incles, das uns auf dem Markt am Morgen als eines der schönsten in Andorra angepriesen wurde. Zuerst die Straße bis zum Talanfang und dann auf der anderen Bachseite einen Wanderpfad bis fast zum Talende. Den letzten Kilometer bin ich dann auf der Straße bis zum Restaurant, welches am Wanderparkplatz vom Vortag liegt. Es war geschlossen, ich erreichte jedoch eine Dame und fragte nach einer Reservierung für vier. Es war möglich und so reservierte ich für uns. Vermerkt wurde die Reservierung für Andrea.

Die Reservierung war ab 20:00 Uhr im Restaurant lOvella Negra. 20:00 Uhr, da erst ab dieser Uhrzeit geöffnet ist. Begrüßt wurde ich von der selben Dame, bei der ich reservierte hatte mit Namen. Sie erklärte uns die Gerichte auf der übersichtlichen Speisekarte. Nach der Bestellung der Getränke bei der Bedienung erfolgte die Bestellung der Speisen. Alle dort waren sehr aufmerksam und freundlich. Wir verbrachten so einen sehr genußreichen Abend am Ende des Tales in einem tollen Ambiente.

Wer früh genug bucht, bekommt sicherlich einen Platz im Inneren, wir hatten einen Tisch im freien unter einem Dach und damit einen freien Blick in das schöne Tal.

Tour:  Hauptstadt Andorra la Vella und Valle d’Incles ( 6,1 Kilometer, 144 Höhenmeter)


24. Juli – Circ de Tristania

Auch an diesem Tag sind wir später los. U. a. da wir Baguettes am Campingplatz bestellt hatten und diese erst ab 8:30 Uhr abholen konnten. Die heutige Tour lag an der Straße, hinter der des ersten Tages. So sind wir den selben Weg und auch bewusst wieder über den Pass mit dem Aussichtspunkt gefahren. Bewusst, da wir dort einen Halt eingeplant hatten. Auf dem Weg zum Pass hoch und auch auf der anderen Seite herunter sind uns sehr viele Radfahrer entgegengekommen. Die meisten von ihnen mit einer Startnummer eines Rennens.

Der Halt hatte jedoch nichts mit dem Radrennen zu tun, sondern mit der Aussichtsplattform am Pass. Die Aussicht vom MIrador Roc del Quer in das Tal war toll. Es kostet zwar Eintritt um auf die Glasplattform zu dürfen, es lohnt sich jedoch. Von hier gibt es noch einen Weg zu einem größeren Baum und in der Nähe ist noch eine Hängebrücke. Wer möchte findet hier noch einiges zum Erkunden.

Bis zu unserem ausgesuchten Parkplatz für die Wandertour sind wir leider nicht gekommen. Hinter einer Gondelstation ist die Straße tagsüber gesperrt. Kurz entschlossen parkten wir an der Gondel und nahmen diese über den Berg in das nächste Tal und kamen damit fast am Ausgangspunkt unserer Wandertour an. 

Hier liefen wir gemütlich ein Tal nach unten um dann bergauf über einen kleinen Pass zum nächsten Tal zu laufen. An diesem Tag war auf dieser Tour schon deutlich mehr los, wie an den vorherigen Tagen. Lag bzw. liegt wohl auch an den geringen Anforderungen der Tour, wenn man diese nur um die Seen nimmt. Wir jedoch sind weiter und oberhalb des dritten Sees um diesen herum. Dieser Weg war dann für uns ganz alleine. 

Kurz vor unserer Pause kamen wir an einer frei laufenden Herde Pferde mit Glocken vorbei. Aufgrund des Tones der Glocken dachten wir, wir kämen an Kühen vorbei – falsch gedacht. Das ist auch das erste Mal gewesen, das ich das bei Pferden erlebt habe.

Ab der Pause verlief unser Pfad an einem steilen Hang auf einer Ebene um den See. Gelegentlich leicht hoch und runter, ansonsten fast gerade und durch mehrere Geröllfelder, was es abwechslungsreich machte. Am Ende kamen wir an einer Weggabelung des ersten Sees heraus und nahmen dort den Weg zur Gondelstation. An der Gondelstation kehrten wir für ein kühles Getränk in dem Restaurant La Coma ein bevor es mit der Gondel zurück ging.

Auf dieser Wanderung sahen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub blühende Rhododendren. Oft sind wir in den letzten Tagen an vielen Rhododendren- und Blaubeerbüschen vorbeigekommen. Allerdings waren alle schon verblüht.

Für die Rückfahrt nahmen wir die schnellere Strecke ohne die Passüberquerung zum Campingplatz. Dort liefen Melli und ich vor dem Duschen am Campingplatzgebäude vorbei zum Bach. Wir kühlten uns im seichten Bach die Füße an diesem sehr warmen Tag. Es war richtig angenehm. 😀

Später begannen wir mit dem Abendessen Thai Curry mit Reis. Ordentlich scharf! 😂 Manchmal sollte man vielleicht doch Reste nicht verwenden – insbesondere bei Currypaste!

Tour: 6,7 Kilometer, 479 Höhenmeter


25. Juli – Estanys de Vall l’Incles

Den letzten Tag wollten außer mir alle sehr gemütlich gestalten. So aß ich zu meinem Kaffee lediglich eine Banane und bereitete alles für eine Tour vor. Die Einzige, die dabei aus dem Zelt kam war Melli. 

Über die Straße am Campingplatz lief ich nicht ganz einen Kilometer bis es nach links den Berg hoch ging. Ein schöner Wanderpfad in den frühen Morgenstunden. Dieser führte mich durch einen Wald auf eine leicht hügelige Wiesenlandschaft mit Blick in das Tal d’Incles. Dem Weg folgte ich weiter bis zu dem See Estany de Cabana Sorda und einer dortigen Übernachtungshütte. Früh am morgen waren schon einige am See verteilt, die in der Hütte übernachteten und den Tag begannen.

Von diesem See führt ein Wanderpfad über drei weitere Seen bergab. Theoretisch bergab, wenn man vorher nicht auf die Höhenlinien in der Karte sieht. 😅 Praktisch hieß es zunächst rund 150 Höhenmeter nach oben zu laufen, mit freiem Blick auf den See zurück und die Berge voraus. Die nächsten Seen erreichte ich nacheinander über eine hügelige Wiesenlandschaft.

Am zweiten See, dem Salamander See (3. Bild), lief ich nicht einfach so vorbei, sondern legte eine längere Rast inkl. einer Schwimmrunde im See ein. Erfrischend und so ruhig hier oben, wenn keiner in der Nähe ist. 😊

Auf dem weiteren Weg, am letzten See und danach kamen mir zwei größere Gruppen entgegen. Bis zu diesem Zeitpunkt traf ich gelegentlich immer wieder nur vereinzelt andere Wandernde. Danach bog ich auf einen seltener begangenen Pfad ab und schon war ich wieder alleine. Der Pfad war wildwüchsiger und führte durch Wald und Wiese hinunter in das Tal. Das letzte Stück dann allerdings auf einem steilen geteerten Weg zur Straße und bald darauf war ich wieder am Campingplatz.

Zur Abkühlung ging es wieder kurz zum Bach und dann unter die Dusche. Aus der Dusche heraus und um das Gebäude traf ich die anderen, die von Ihrer Tour durch das Tal zurück gekehrt waren. Sie sind dann für einen Mittagssnack weiter die Straße zum Talausgang gelaufen.

Während ich am Campingplatz blieb, zum Teil schon für den nächsten Tag packte und mich dann bei einem Kaffee mit Danny unterhielt. 

Für Wickie und Onni hatten wir noch keine Postkarte gekauft. So sind Melli und ich am Nachmittag nach Soldeu um eben dies nachzuholen. Eine Briefmarke dazu gab es leider nicht. Dafür aber einen Spaziergang durch Soldeu, das abseits der Hauptstraße durchaus auch schöne Ecken zu bieten hat.

Das Abendessen bereiteten wir dieses Mal im Campingplatzgebäude zu und aßen dort auch unsere Nudeln mit Tomaten und Mozzarella. Das taten wir, da an diesem Abend ein kräftiger Wind durch das Tal blies und so das Kochen bei den Zelten sehr unangenehm gewesen wäre.

Tour: 9,1 Kilometer, 758 Höhenmeter


Heimreise

26. Juli – Heimreise – Le Boyer

Der Wecker an diesem Tag machte sich sehr früh bemerkbar. Nötig war dies, da wir Frühstücken wollten und alles packen mussten vor der Abreise. D. h. auch die Zelte abbauen usw. So packten wir es dann auch wie angepeilt um 8:00 Uhr in der Früh die Reise nach Frankreich zu unserer Zwischenübernachtung anzutreten.

Melli und ich sind vorgefahren und Miri und Micha einige Minuten später hinterher. Das Navi leitete uns durch den Tunnel Richtung Frankreich. Kaum aus dem Tunnel waren wir in einer Nebelwolke, im direkten Sonnengegenlicht. Alles was wir sahen war ein helles Weiß um uns herum. Die Straße war dadurch kaum zu erkennen. Faszinierend aber auch anstrengen zu fahren. Zum Glück wurde es nach zwei Kurven dunkler und nur noch normaler Nebel, der sich nach und nach auflöste, je weiter wir kamen. 

In Frankreich, auf der Autobahn holten uns die beiden anderen ein und kurz nach Orange legten wir auf einem Rastplatz unter Bäumen eine gemeinsame Pause ein. Um uns zirpte es nur so. Den Zikaden gefiel das sonnige und warme Wetter wohl. Die Zikaden hatten wir bereits auf unserer Anreise im südlichen Frankreich oft aus dem Auto gehört und nun direkt um uns.

Weiter ging es bis Lyon und dort folgte nochmals ein Stopp. Diesmal nur Melli und ich, da ich auch tanken musste. Die anderen beiden hatten bereits vorher einen Stopp zum Tanken eingelegt. Hinter Lyon verließen wir die Autobahn um zu unserer Unterkunft in Mantenay-Montlin zu kommen. Das Le Boyer Chambre d’hôtes liegt nicht im Ort, sondern mitten in den Feldern in der Nähe des Ortes. Der Weg dorthin ist zwar geteert, aber nur einspurig und eher für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt. Was haben wir den da bloß gebucht? Dann aber kamen wir an, an dem ehemaligen Bauerngehöft. 

Von der Dame des Hauses wurde ich mit Namen begrüßt. War wohl klar, das nur noch wir heute kommen werden. Uns wurde zuerst das Zimmer im Anbau und dann der Bauwagen gezeigt. Melli und ich wählten den Bauwagen für die Nacht. So bezogen wir unseren Bauwagen, die beiden anderen das Zimmer und trafen uns alle kurz danach im Pool. 😀

Für das Abendessen gab es auf Nachfrage ein paar Empfehlungen, von denen wir das La Cantine – Institut Du Burger wählten. Ein Burger Restaurant zu dem es wieder auf kleinen abenteuerlichen Straßen ging. Im Hinterland ist es mit Englisch tatsächlich auch heute noch schwer. Unsere Bestellung klappte nur mit Hilfe der Französischkenntnisse von Miri.

Gesättigt ging es zurück und in die Betten.


27. Juli – Heimreise

Die Frühstückstische im Freien gegenüber des Haupteinganges waren bereits gedeckt, als ich morgens dort erschien. Mein Erscheinen wurde bemerkt und schon füllte die Dame des Hauses den Tisch mit dem Frühstück. Melli kam dazu und kurz danach auch Miri und Micha, so das die Frage nach den Getränken direkt beantwortet werden konnte. Frühstück im Grünen mit Kaffee und warmen Kakao. 😀

Wir packten noch die paar Sachen im Bauwagen und verabschiedeten uns. Miri und Micha brauchten etwas länger und folgten uns einige Zeit später. Kurz nach der Überquerung der Grenze zu Deutschland machten wir eine Pause an einem Rastplatz. Siehe da, direkt vor uns bei der Bestellung des Kaffees waren Miri und Micha. Irgendwo müssen die uns wohl überholt haben. So konnten wir noch eine letzte gemeinsame Pause machen, bevor wir getrennt nach Hause fuhren.


Resümee

Andorra und die Pyrenäen sind noch nicht so überlaufen wie die Alpen und so waren wir oft alleine oder nur mit wenigen anderen auf den Wanderwegen unterwegs. Abgesehen von der Hauptstadt, welche auf rund 1000 Metern liegt waren wir im Norden des Landes zwischen ~1800 und ~2800 Metern unterwegs. Wir hatten in unserer Woche durchgehend gutes und sonniges Wetter. 

Die Wanderungen waren zum Teil in Bergregionen, in denen kein Wintertourismus statt findet, zum Teil aber schon. Hier muss einem klar sein, das Andorra eher auf Winterurlaub fixiert ist und dementsprechend Schneisen in den Bergen für die Pisten existieren. Auch sind die Orte oft für diese Urlaubsgruppe ausgerichtet mit ihren hohen Hotelgebäuden. Pistengebiete und die Hotelburgen kann man bei geschickter Planung jedoch gut vermeiden, wenn man möchte.

Es gibt in Andorra sehr viele Berge über 2000 Meter. Gefühlt gibt es mindestens genauso viele Bergseen. Sehr oft haben wir verblühte Rhododendrenbüsche gesehen. Teils sogar schon mit neuen Knospen. Es sieht bestimmt toll aus, wenn diese Rhododendrenbüsche in der gesehenen Menge eine Blütenteppich bilden. 

Für einen Aktivurlaub abseits der Massen ist Andorra auf alle Fälle zu empfehlen. Nur die Anreise ist entweder wie in unserem Fall lang oder mit Flug/Bahn sehr umständlich. 

Sollte ich nochmals in die Pyrenäen reisen, dann eher mit dem Flugzeug oder der Bahn und in Spanien oder Frankreich. Vermutlich westlich von Andorra. Aber wer weiß….

Zu Frankreich selbst wird das Essen immer so hervorgehoben. Das, was wir dort aßen, war eher Durchschnitt. OK, aber auch nichts wirklich besonderes. Den Kaffee hingegen kann man dort getrost vergessen, ist er doch immer sehr wässrig gewesen.



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