Deutschland/Österreich – Allgäu/Tirol – Juli 2021

Im Juni 2021 kamen eine Freundin und ich auf die Idee, auf die Färöer zu reisen. Gesagt, getan. Kurz nach dem Färöerurlaub wurde ich von einer anderen Freundin gefragt, ob ich Lust hätte, mit ins Allgäu zu kommen. Die Ferienwohnung ist bereits gebucht und zwei Zweit macht es mehr Spaß. Na klar, komme ich mit. 😀

In der kurzen Zeit bis zum Urlaub hatten wir uns schon überlegt, was wir während der Woche essen möchten und entsprechend nicht verderbliche Zutaten vorab eingekauft.

Zur Ferienwohnung hatte ich zuvor ein paar Bilder gesehen. Einfach aber ausreichend und der Möglichkeit auch davor im Freien sitzen zu können.

Los geht’s…


21. August – Anreise

Gepackt hatten wir bereits am Vortag alles, sodass wir heute früh loskonnten. Zuerst habe ich noch alles ins Auto gepackt und dann bei Melli Ihr Gepäck dazu. Unsere Idee war es früh loszufahren und dadurch zum einen den Stau im Allgäu zu umgehen, zum anderen um eine erste Tour zu gehen bevor wir die Ferienwohnung beziehen.

Unser Ziel war daher der Grüntensee bei Wertach. Genauer der Parkplatz beim Buron Kinderpark. Von hier ging es zu Fuß stetig bergauf bis zu einer Stelle mit einem tollen Blick über den Grüntensee, und die unter uns liegende Buron Hütte. Hier machten wir Rast.

Nun ging der Weg durch ein Wald- und Wiesengebiet bis zur Alp Obere Reuterwanne. Kurz danach wechselten wir die Richtung und liefen in einem weiten Bogen wieder zurück, bis wir auf die Landstraße trafen, die wir schon kannten. Eigentlich geht die Rundtour von hier weiter bis zum Grüntensee und in Ufernähe bis zum Buron Kinderpark. Eigentlich. Wir nahmen jedoch den Fußgängerweg parallel zur Landstraße und kürzten somit etwas ab. Der Grund hierfür war, dass wir langsam unterwegs waren und nicht zu spät bei der Ferienwohnung ankommen wollten. Für die Einstiegswanderung jedoch auch so eine schöne Tour bei bestem Wetter.

Zurück am Auto fuhren wir bis Oy-Mittelberg, was nicht weit weg vom Grüntensee liegt. Dort über ein paar Nebenstraßen zum Ortsrand, wo wie Ferienwohnung im Souterrain lag. Da das Haus an einem leichten Hang steht, war die Wohnung zwar im Keller, aber ebenerdig zu betreten und mit Blick auf die Allgäuer Berge. Die Vermieterin begrüßte uns herzlich und zeigte uns alles. Selbst Liegestühle für den Garten waren vorhanden. Die Frage, ob wir einen Kaffee möchten beantworteten wir mit Ja und kurze Zeit später war Kaffee, sowie Kuchen auf dem Tisch vor der Wohnung. 😄

Während des beziehen der Wohnung und auch noch später entdeckten wir kleine Gesten wie etwas zu Naschen auf dem Tisch zur Couch, einem kleine Gläschen selbstgemachte Marmelade (Obst aus dem eigenen Garten) oder den Betthupferln und Obst in einer Schale.

Für das erste Abendessen hatten wir alles dabei und mussten somit nicht nochmal für einen Einkauf weg.

Tour: ~650 Höhenmeter, ~11,5 Kilometer


22. August

Heute ging es zum Attlesee und so fuhren wir bis nach Nesselwang zum Alpenseehof. Vom Parkplatz war der Attlesee schon zu sehen, leider aber auch reichlich dunkle Wolken. Dies hielt uns dennoch nicht ab, loszugehen.

Zuerst ging es zum See und dort dann links herum und anschließend durch Wiesen und Wäldchen bis zum Kögelweiher.

Der weitere Weg in östliche Richtung führte uns mehrere Kilometer lang weiter über Wiesen und durch Wälder im regelmäßigen Wechsel. Kurz hinter Schweinegg am Waldrand legten wir eine erste Rast ein.

Sodann ging es durch den Wald und weiter, bis wir zu zwei alten Burgruinen kamen. Zuerst sind wir zur Burgruine Eisenberg und dann zur Burgruine Hohenfreyberg gelaufen. Beide Burgruinen liegen in sichtbarem Abstand voneinander und sind auch ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb hier wesentlich mehr andere Personen unterwegs waren.

Nun, vom östlichsten Punkt der Wanderung erfolgte der Rückweg, zuerst noch eine Zeitlang durch einen Wald, die meiste Zeit jedoch auf Wegen durch Wiesenlandschaft. An einer einladenden Bank machten wir auf diesem Wegabschnitt eine zweite Pause und schauten Schafen am Horizont zu.

Zurück zu Svarta, fuhren wir bis nach Oy-Mittelberg und dort in die Nähe des Dorfplatzes. Hier hatten wir zuvor schon ein Café gesehen und dies war unser Ziel für einen Kuchen und einen Latte Macchiato.

Tour: 370 Höhenmeter, 16 Kilometer


23. August

Bei aufgehender Sonne frühstückten wir, bevor es nach Füssen ging. Noch strahlte die Sonne und am Rand von Füssen überquerten wir die Lech am Lechfall. Auf der anderen Flussseite liefen wir kurz an der Hauptstraße entlang, um dann dem Auwaldpfad zu folgen. Dieser liegt unterhalb der Landstraße zur Lech. Ein schöner Pfad, der immer wieder zu Erkundungen einlädt. Z. B. mit einer kurzen Floßfahrt. Direkt neben dem Walderlebnispfad und somit ganz kurz vor der österreichischen Grenze kamen wir wieder an die Landstraße heraus und überquerten diese. Nun ging es langsam im Wald bergauf.

Der Weg führte lange durch Wald eine Zeitlang oberhalb des Schwansees, den wir links neben uns meist nur erahnen konnten und rechts dem Alpsee, den wir nach einigen Kilometern erreichten. Dort machten wir einen Abstecher zu einer Aussichtsplattform und hatten einen ersten Blick auf Hohenschwangau und Schloß Neuschwanstein über den See.

Wir folgten dem nun leicht voller werdenden Weg bis Hohenschwangau und suchten uns dort am See einen Platz für eine Pause.

Nach der Pause ging es für uns zügig durch das volle Hohenschwangau bis ungefähr zur Mitte des Ortes. Dort geht der Weg ab, dem wir in den Wald folgten. Am Ende kamen wir oberhalb von Schloss Neuschwanstein heraus. Hier war auch der Abzweig zur Marienbrücke und dem Pöllatfall. Leider war dieser Weg aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt. Wir folgten somit dem Hauptweg noch eine kurze Weile bis zum Schloss und machten vor diesem eine weitere Pause. Danach ging es auf den befestigten Weg um das Schloss und von diesem herab. Wir folgten nur kurz dem Hauptweg nach dem Verlassen des Schlossgeländes, um dann in einen Waldweg abzubiegen. Hier wurde es wieder merklich ruhiger.

Der Pfad durch den Wald führte uns zu einem großen Parkplatz an einer Zugangsstraße zu Hohenschwangau. Von hier gingen wir die Hauptstraße Richtung Alpsee und zwar wieder bis zur Ortsmitte. Nur dieses Mal bogen wir in die andere Richtung ab. Einige Meter oberhalb der Hauptstraße erreichten wir Schloss Hohenschwangau. Dort hieß es für ein kurzes Stück die Maske aufsetzen, da es durch den Schlossgarten ging. Nach dem Schlossgarten führte der Weg durch den Wald und zurück auf den Weg, den wir schon nach Hohenschwangau gegangen waren. An diesem Weg angekommen, ging es jedoch gleich wieder nach rechts ab und in Serpentinen bergab. Wir kamen dadurch an das östliche Ende des Schwansees und folgten diesem am östlichen Ufer bis zum nordöstlichen Ende. Auf ungefähr halber Höhe machten wir auf einem Steg eine Rast, während die Sonne sich wieder etwas zeigte.

Vom See ging es weiter durch den Wald. Wir kamen am Ende des Waldes in der Nähe der Lechbrücke in Füssen heraus und folgten der Straße zur Brücke und über diese nach Füssen hinein. In Füssen ging es an der Lech entlang und zwischen Hohes Schloß und einem Park Richtung Innenstadt. Wir bogen dann jedoch nach links ab und liefen somit parallel zur Lech. Es war nur noch eine kurze Strecke bis zum Parkplatz gewesen.

Über einen kleinen Umweg fuhren wir zurück zur Ferienwohnung. Der Umweg war dem Besuch eines Käseladens in Oy-Mittelberg geschuldet. Hausmann’s Käse Wein – eine ordentliche Auswahl bot sich uns und wir fanden auch etwas für die nächsten Wanderungen.

Tour: ~500 Höhenmeter, ~18 Kilometer


24. August

Ein neuer Tag im Allgäu und leider kein Sonnenschein. Wir hatten ausgiebig gefrühstückt und uns dabei Zeit gelassen. Danach fuhren wir nach Schwangau. Vom Ortsrand ging es einmal quer durch den Ort in den Kurpark und durch diesen durch. Am Ende des Kurparks kamen wir bei der Königlichen Kristall-Therme heraus. Hier folgten wir dem festen Weg in den nächsten Ort. Durch diesen hindurch gelangten wir an die Auen der Lech. Dies war bereits der Übergang der Lech in den Forggensee. Dem Forggensee folgten wir am östlichen Ufer, an Waltenhofen vorbei bis zu einer Spitze mit einem Campingplatz. Um diese Landzunge herumkamen wir an Brunnen vorbei zu einem zweiten Fluss in den See. Dies war ein guter Punkt für eine Rast.

Von dieser Flussmündung ging es lange am Fluss entlang durch eine Wiesenlandschaft. Dabei querten wir die Landstraße nach Schwangau und verließen den Weg am Fluss hinter dem Zeltplatz Falkencamp. Von hier war Schwangau bereits zu sehen und mit einem Wechsel der zwei fast parallel laufenden Wege gelangten wir wieder zum Ausgangspunkt zurück. Auf diesem Abschnitt hatten wir einen Ausblick auf unser gestriges Ziel gehabt – Schloss Neuschwanstein.

Auf der Rückfahrt machten wir bei einem Bäcker halt und kauften Stückchen, die es in der Ferienwohnung mit einem Kaffee gab.

Tour: < 100 Höhenmeter, ~13 Kilometer


25. August

Das Wetter war heute immer noch nicht von Sonnenschein überzeugt. Na ja, wird schon. Ins Tannheimer Tal sind wir gefahren, und zwar nach Schattwald. Es ging auf eine Tour mit einer Gratwanderung.

Anfangs liefen wir durch Felder und stetig bergauf. Hier war es nur leicht bewölkt und die Sonne zeigte sich immer wieder. Je näher wir dem Gipfel des Bschießer kamen, desto steiler und nebliger wurde es. Oben am Gipfel angekommen, zeigte sich, dass wir nicht die Einzigen hier waren, die an diesen Tag hier unterwegs waren. Für eine Rast suchten wir uns daher einen ruhigeren Platz unterhalb des Gipfels.

Von hier ging es auf einem Grat bis zum Ponten und dann weiter bis zur Rohnenspitze. Also zumindest nach dem Text der Tourenbeschreibung. Sehen konnten wir nicht wirklich viel. Am Ponten machten wir eine ganz kurze Pause im Nebel. Bei der Rohnenspitze klarte es kurzeitig auf und wie einige andere nutzten wir diesen Punkt für eine weitere kurze Rast. Durch den Nebel konnten wir immer nur wenige Meter im Umfeld sehen, dennoch hatte es etwas auch ohne eine Aussicht.

Nach der Rast folgte der lange Abstieg. Kaum losgegangen, zog auch schon wieder der Nebel auf und so ging es mehrere Kilometer im Nebel bergab. Ab der halben Strecke wurde es wieder klarer und wir konnten in der Ferne unseren Ausgangspunkt schon erahnen. Mehrere Kilometer später waren wir dann am Ausgangspunkt zurück.

Neben dem Parkplatz ist ein Restaurant/Café, das wir, nachdem wir die Schuhe gewechselt hatten, aufsuchten. Im geschützten Außenbereich gab es eine Belohnung.

Tour: 1170 Höhenmeter, ~14 Kilometer


26. August

An unserem letzten Tag begrüßte uns morgens die Sonne. 🌞 Die Starzlachklamm bei Winkel hatten wir uns für diesen Tag ausgesucht. Am Ende von Winkel gibt es dazu einen Parkplatz, der nicht so groß ist und je nach Uhrzeit auch reichlich voll. Über eine kleine Zugangsstraße sind wir dort hingelangt und hatten Glück und direkt einen Parkplatz gefunden.

Zuerst ging es auf einem breiteren Weg mehr oder weniger direkt an der Starzlach entlang durch den Wald bis zu einem Becken mit einem Wasserfall. Hier befindet sich der offizielle Eingang zur Starzlachklamm. An der Hütte oberhalb des Beckens haben wir für den Zugang gezahlt. Ab hier wurde der Weg wesentlich schmaler und die Starzlach wurde immer wilder. Es waren an diesem Tag auch einige Canyoning Gruppen unterwegs, die wir beobachten konnten.

Am oberen Ende der Klamm kamen wir auf einer Wiese heraus. Der Weg wurde nun wieder sehr viel breiter und führte zu einer nahegelegenen Alm. An der Alm war allerdings reichlich betrieb, und wir entschlossen uns daher direkt weiterzugehen. Dazu folgten wir einem schmalen Pfad über die Wiese hinter der Alm bergauf. Oben kamen wir an einem Waldweg heraus, den wir bergab nahmen. Die Straße bis zu einem Berggasthof war hauptsächlich geteert. Hinter dem Berggasthof bogen wir von der Straße nach links ab in einen Wanderweg durch Wald und über Wiesen. Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, da der ursprünglich Weg nicht mehr ganz begehbar war. Mit einer Gruppe, die wir hier trafen, suchten und fanden wir einen alternativen Weg. Einige Zeit später kamen wir dann wieder auf den Weg aus der Tourenbeschreibung zurück. Letztlich gelangten wir so auf den Zugangsweg zur Klamm, ungefähr in der Mitte zwischen Parkplatz und Zugangshütte. Der Weg von hier zum Parkplatz war bekannt und schnell hinter uns gebracht.

Nun sind wir direkt nach Sonthofen, um die Zeit bis Nachmittags zu überbrücken. Zuerst schlenderten wir durch die Altstadt und kehrten dann ein. Ein Kaiserschmarren in den Bergen ist schon Pflicht und den gab es hier: ’s handwerk – craft food & beer. Ein sehr gemütlich eingerichteter Innenbereich, der zumal ziemlich leer war, lud uns zum Verweilen ein.

So gestärkt konnten wir nun zur Holzalpe am Rand von Sigishofen. Wie wir ankamen, war jedoch die Tür verschlossen. Allerdings hing dort ein Hinweis, dass man es über den Seitenzugang und der dortigen Klingel versuchen sollte. Das haben wir dann auch getan und ein älterer Herr begrüßte uns freundlich. Er führte uns durch die Werkstatt in den Verkaufsraum. Dort war ein langes Regal mit ganz vielen selbstgemachten Seifen, was der Grund für unseren Besuch hier war. Die Auswahl ist wirklich groß und es war gar nicht einfach sich zu entscheiden, welche Seife wir mitnehmen wollten.

Im oberen Stockwerk befindet sich zusätzlich ein großer Raum mit reichlich Holzschmuck, Frühstücksbretter usw. Schön, was hier zu sehen war. Für uns jedoch nichts, das uns gerade direkt ansprach. Mit jeweils einer größeren Menge an Seife aus Kuhmilch sind wir dann zurück zur Ferienwohnung gefahren.

Tour: 260 Höhenmeter, ~5 Kilometer


27. August – Abreise

Der Abreisetag begrüßte uns mit freundlichem Wetter. Nach dem Frühstück packten wir und reinigten die Wohnung. Nachdem wir uns von unserer Vermieterin verabschiedet hatten, hieß es nach Hause zu fahren.


Resümee

Die Woche war durchwachsen, was das Wetter angeht. Dennoch haben wir uns nicht klein kriegen lassen und waren jeden Tag unterwegs. Die Touren waren teils schon länger oder die letzte große Tour, mit reichlich Höhenmetern versehen, aber über alle hinweg waren wir in diesem Urlaub gemütlich unterwegs und haben eher mehrere kleine Pausen eingelegt.

Was wir in diesem Urlaub kennengelernt haben, sind Brötchen mit Salz und Pfeffer. 😋 Diese haben wir öfter gekauft und mit Käse für die Pausen mitgenommen.

In 2020 waren wir in Pfronten und nun in Oy-Mittelberg im Allgäu. Es wird sich zeigen, in welche Ecke des Allgäus es uns das nächste Mal treiben wird.


Karte der Touren


#allgäu #tannheimertal #oy #oymittelberg #alpsee #schwansee #forggensee #grüntensee #bschießer #ponten #rohnenspitze #schlossneuschwanstein #neuschwanstein #starzlachklamm #holzalpe #shandwerk #hausmannskäsewein #canon #canon6dmk2 #tamron #tamronsp35 #35mm

Deutschland/Österreich – Allgäu/Tirol – Juli 2020

Der erste größere Urlaub in der Pandemie und Unsicherheiten in Bezug auf die Regelungen haben uns dazu bewogen, mit Auto und Zelt auf die Reise zu gehen. Uns, das sind Miri, Melli und ich. Drei Mädels und ihre Zelte.

Nach einem verlängerten Wochenende im Juni in der Rhön entschieden wir uns für einen Urlaub in der Alpenregion. Die Suche nach einem geeigneten Campingplatz für drei kleine Zelte und einen MINI waren gar nicht so einfach. Der Boom der letzten Jahre zum Camping mit Van oder Wohnmobil hatte stark zugenommen und so musste ich einige Campingplätze anschreiben und nach einem Platz fragen. Meist kam die Absage recht schnell. Einige ließen sich jedoch auch viel Zeit dazu, mir zu antworten. Bei einem Campingplatz stand jedoch explizit, dass man anrufen sollte. Nun, da schon so viele Absagen vorhanden waren, rief ich an einem Montagmorgen dort an. Ein freundlicher Herr erklärte mir, dass der eigentliche Campingplatz bereits voll ist, sie in diesem Jahr aber eine davor liegende Wiese zur Verfügung haben. Ursprünglich eine Wiese für Weidetiere und damit keine festen Wege und Plätze, kleine Unebenheiten und ein etwas längerer Weg zu den Sanitäranlagen. Hm. Was wird uns da erwarten? Dennoch sagte ich zu. Kurz darauf bekam ich noch eine Antwort eines anderen Campingplatzes, mit dem Vorschlag einer großen Eckparzelle und dem Hinweis, dass dies für die drei Zelte ausreichend groß sein würde. Selbst ein Plan wurde mitgegeben und ja, es hätte gepasst. Da ich schon eine Reservierung hatte, habe ich dankend abgesagt.

Bis Juli waren es noch einige Wochen und so nutzten wir diese für Vorbereitungen.
Welche Touren wollen wir gehen? Am liebsten solche, die schön, aber nicht so überlaufen sind. Was wollen wir essen? Campingküche für drei und entsprechende Planung war nötig. Bewusst waren es im Voraus mehr Touren als Tage, um dann vor Ort flexibel entscheiden zu können, wenn eine vorgesehene Tour an dem Tag nicht möglich wäre.


Unsere Planung:

In der Woche vor dem Urlaub haben wir schon einiges an Lebensmittel eingekauft, um es in Pfronten einfacher zu haben. Melli und ich haben uns um Nudeln, Kritharaki usw. gekümmert, während Miri unsere Gewürz- und Kräuterexpertin war. Für das Frühstück einigten wir uns auf Porridge mit Mandelmilch. Mandelmilch, da diese nicht gekühlt werden muss und somit unproblematischer ist beim Campen. Das Porridge sollte immer mit frischem Obst gepimpt werden.

Am Tag vor der Abreise packte ich alles und verstaute dies bis auf den Tagesrucksack schon im MINI (Svarta).


18. Juli – Anreisetag

Der Wecker an diesem Samstagmorgen meldete sich früh. Noch einen Kaffee und die Lage auf der Straße sowie das Wetter checken. Passte alles. Nun los. Zuerst in einen anderen Ortsteil um Melli abzuholen. Das Gepäck stand schon bereit und das Einladen war schnell erledigt. Nächste Station war Stuttgart. Von uns aus fast 3 Stunden Fahrt, begleitet vom Sonnenaufgang. Zum Glück fand sich in der Nähe von Miri’s Wohnung ein Parkplatz.

Nach der Begrüßung ging es an das gemütliche Frühstück bei Miri auf dem Balkon. Dort teilten Miri und ich Melli mit, dass wir die Kosten für den Urlaub (Camping) für sie übernehmen. Ein Geschenk zur kurz vorher bestandenen Prüfung.

Zurück zu Svarta, hieß es das Gepäck von Miri noch unterbringen. Drei Personen mit Gepäck und Campingausrüstung für eine Woche in einem MINI. geht. 😀

Die Fahrt ins Allgäu war ohne größeren Stau. Zumindest bis kurz vorm Allgäu. Auf der A7 im Allgäu ging es dann langsamer voran. Nachmittags kamen wir am Campingplatz in Pfronten an. Die Anmeldung war schnell erledigt und wir hatten freie Wahl auf der Wiese vor dem eigentlichen Campingplatz. Wir entschieden uns für eine Ecke, um unsere drei Zelte im Halbkreis aufstellen zu können. Der Aufbau der Zelte, Aufblasen der Isomatten usw. ging schnell vonstatten. (Titelbild!).

Für die Zeit bis zum Abendessen hatte Miri eine kurze Tour in der Nähe ausgesucht. Auf der kurzen Fahrt dorthin sind wir über die Grenze und waren damit in Tirol. Hier ging es von einem Parkplatz am Ortsrand von Vils durch einen Wald auf einem breiten geschotterten Weg bergauf bis zum Alatsee. An diesem linksherum entlang und dann wieder leicht bergauf zur Salober Alm. Hier waren wir dann wieder im Allgäu. Eine kurze Rast und dann wieder zurück zum See auf dem bekannten Weg. Dort ging es nun nach links und somit einmal komplett um den See herum. An der Stelle, an der wir zum ersten Mal auf den See gestoßen sind, führte der Weg zurück zum Parkplatz.

Zurück von dieser ersten Tour war es Zeit, sich an das Abendessen zu machen. Angedacht waren griechische Reisnudeln.

Tour: ~400 Höhenmeter
Essen: Kritheraki mit Paprika und Tomaten in einem Topf.


19. Juli

Am frühen Morgen war die Wiese, auf der wir die Zelte aufgestellt haben, vom Nebel feucht. D. h. die Füße bekamen morgens auf dem Weg zu den Sanitäranlagen eine kleine Dusche.

Für das Frühstück breiteten wir wie auch abends eine Decke zwischen den Zelten aus, auf der wir uns einfanden. Zuerst wurde Wasser für den Kaffee gekocht und danach Porridge mit Mandelmilch. Nach dem Aufteilen auf die drei Schüsselchen bekam jede von uns noch Apfelstückchen und Bananenstückchen obendrauf. Eingemummt saßen wir auf der Decke und aßen unser Frühstück an der frischen Luft.

Die heutige Tour begann direkt am Campingplatz. Rechts neben diesem geht ein schmaler Weg Richtung Berge durch Wald und Wiese bis zum Einstieg in die Reichenbachklamm. Durch diese folgten wir dem Weg nach oben und kamen am Ende der Schlucht auf einen großen Schotterweg, welcher uns in weitläufigen Windungen bis zur Hochalphütte führte. An dieser vorbei, noch ein wenig höher fanden wir einen Platz zur Rast und konnten dabei den vielen Gleitschirmflieger zuschauen.

Nach der Rast sind wir wieder zurück zur Hochalphütte und dieses Mal dort eingekehrt. Einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen zum Nachtisch. 😀

Über einen deutlich ausgebauten Weg ging es in Serpentinen immer wieder unter den Gondeln der Breitenbergbahn durch. Der Weg endete fast an der Talstation der Bergbahn und somit nur einen Feldweg von unserem Campingplatz entfernt.

Den restlichen Nachmittag machten wir es uns am Campingplatz gemütlich, bevor wir uns abends an die Spaghetti mit Soße aus einem Topf machten.

Tour: ~860 Höhenmeter
Essen: Spaghetti, Cocktailtomaten, getrocknete Tomaten, Zwiebel, Knoblauch und reichlich Kräuter


20. Juli

Wieder ein einfaches, stärkendes Frühstück unter freiem Himmel. Heute ging es in das Tannheimer Tal. Dazu nahmen wir die Straße, die von Pfronten direkt in das Tannheimer Tal geht. Am Ortsanfang von Haldensee ist ein großer Supermarkt, an dem wir stoppten und uns Brötchen sowie Käse für die Wandertour kauften. Wir fuhren dann noch bis vor den Ortseingang von Nesselwängle auf einen ausgeschilderten Parkplatz.

Der Wanderweg ging erst durch Felder und Wald und wurde langsam aber stetig steiler. So folgten wir dem Weg bis zum Gimpelhaus und an diesem vorbei, immer mit Blick auf felsige Gipfel. Nach einiger Zeit erreichten wir die Baumgrenze und konnten unseren Gipfel sehen. Von hier geht der Weg über eine Senke hoch auf einen Pass. Dabei überquerten wir eine Stelle, an der irgendwann einmal ein Steinrutsch war. D. h. hier war der Weg durch mehr oder weniger große Steine und lockere Steine nicht ganz so einfach. Es hieß aufpassen. Oben am Pass angekommen, legten wir eine Rast mit fantastischem Ausblick ein.

Von unserem Rastplatz auf ungefähr 2000 Metern war unser Gipfelziel nicht mehr weit. Teils mussten wir auf den letzten Metern einige Passagen durch leichtes Klettern überwinden, aber nichts wirklich Schwieriges. Und dann waren wir auf unserem Gipfel, auf der Roten Flüh (2108 Meter). Hier war es dann doch recht voll, obwohl wir unterwegs gar nicht so vielen anderen Personen begegnet sind.

Von hier ging es wieder herunter zum Pass und weiter den Weg bis fast zur Baumgrenze, den wir hierher gekommen waren. An einer Kreuzung nach dem Geröllfeld nahmen wir nun jedoch einen Weg nach links und folgten so einem langen, aber nicht so steilen Weg nach Nesselwängle herunter. Der Weg führt sozusagen an das andere Ende des Ortes, macht jedoch vor diesem einen Knick. Dadurch liefen wir oberhalb von Nesselwängle im Wald bis zum Parkplatz zurück.

Zurück am Campingplatz breiteten wir unsere Decke zwischen den Zelten aus und ich gönnte mir vor der Dusche einen Kaffee. Die anderen beiden hatten noch so viel Energie, dass sie eine Yogaeinheit einlegten. Nachdem wir alle geduscht hatten, machten wir uns an das Abendessen. Nach dem Essen und dem obligatorischen Abwasch verschwanden wir nacheinander in unsere Zelte.

Tour: ~1130 Höhenmeter
Essen Gemüsecurry mit Couscous – Mangold, Süßkartoffel, Champions und Couscous.


21. Juli

Ein frühes Frühstück, denn heute war Melli’s Wunschtour geplant, wozu wir eine längere Anfahrt hatten. Zuerst hieß es daher von Pfronten bis nach Oberstdorf zu fahren. Der Parkplatz war einfach zu finden und der Weg zur Kasse ebenfalls. Dann hatten auch wir die Kasse erreicht, bezahlt und vor uns war die Breitachklamm.

Anfangs ein wilder Fluss in einem Tal, wie er oft zu sehen ist. Je weiter wir kamen, desto enger wurde das Tal und wilder der Fluss, da auch er weniger Platz hatte. So ging es an Felsen entlang auf schmalen Wegen, welche auch durch Brücken miteinander verbunden sind.

Mehrmals wechselten wir über Brücken die Seite des Tals, bis wir zum oberen Ende der offiziellen Tour kamen. Für uns war das natürlich nicht das Ende der heutigen Tour. Wir sind direkt der ersten Brücke auf die andere Seite gefolgt und dort noch eine Weile dem Fluss entlang. Der Fluss ist hier breiter und weniger reißerisch, hat dafür aber auch viele Steinbänke. An einer markanten Stelle sind auf zwei aneinander grenzenden Steinbänken sehr, sehr viele Steintürmchen.

Kurz danach verließen wir den Weg, den wir direkt am Fluss entlang gingen und bogen nach rechts ab. Über eine Kuppe kamen wir nun in das Nachbartal mit weniger dichtem Wald und mehr Wiesen. An der ersten Hütte in diesem Tal machten wir Rast bei schönstem Sonnenschein. Diesem Tal folgten wir anschließend einige Kilometer auf einem breiten Weg bis wir am Parkplatz herauskamen.

Zurück am Campingplatz duschten wir alle und ruhten aus, bis zum Abendessen.

Tour: 538 Höhenmeter
Essen: Mexikanische Avocadosuppe mit Carmague Reis, Ingwer, Knoblauch, Karotte, Lauch, Avocado und Limette


22. Juli

Heute war eine Tour auf einem Höhenweg angedacht. Dazu fuhren wir zuerst den uns bereits bekannten Weg in das Tannheimer Tal. Auch bei dem Supermarkt machten wir wieder halt, um uns für eine Rast einzudecken. Der Parkplatz für die heutige Tour ist außerhalb von Grän am Rand eines Waldes.

Hier ging es eine Zeit lang gemütlich auf einem Waldweg bergauf. Dieser wurde mit zunehmendem Verlauf immer steiler und endete für uns an der Bad Kissinger Alp. Abseits der Alp legten wir auf einer Bank eine Rast ein und genossen die Aussicht bei Brot und Käse.

Von hier hieß der nächste Abschnitt immer dem Gräner Höhenweg folgen, mit mehr oder weniger Aussicht. Nebel zog sich nämlich am Berg hoch und versteckte hier und da den Weg kurzzeitig.

Der Gräner Höhenweg endet an einer Bergstation und dem Bergrestaurant Sonnenalm. Hier kam ich endlich zu meinem Kaiserschmarrn. 😀 Natürlich wurde geteilt. Jede hatte eine Gabel und bei einem Latte Macchiato wurde dieser in der Sonne sitzend gegessen.

Der Weg von der Sonnenalm hinunter in das Tal führte uns an der Skipiste entlang. Der Weg selbst war wenig interessant, war er doch ein normaler Feldweg. Was deutlich zu sehen war, waren die Erosionen durch den Wintersport. Der Weg führte oberhalb von Grän vorbei und zurück zum Parkplatz.

Es folgte noch die Fahrt nach Pfronten, aber nicht direkt zum Campingplatz. Hatten wir doch die Tage zuvor an der Hauptstraße den kleinen Laden „Käsealp“ entdeckt. Dort war eine überschaubare Auswahl an lokalen Käsespezialitäten, bei denen wir zugeschlagen haben – zwei Käse für die Tour am nächsten Tag. Von der Käsealp waren es nur noch ein paar Minuten bis zum Campingplatz. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit liegen in der Sonne, lesen oder ähnlichem.

Einmal während dieser Woche wollten wir essen gehen und das war heute. So sind wir abends nach Pfronten gefahren und dort zum Gasthof Adler. Hier bekamen wir im überdachten Außenbereich einen Tisch. Melli und ich hatten heute die Möglichkeit wieder Fleisch zu essen. Nach längerem Aussuchen, entschieden wir uns für einen Salat mit drei verschiedenen Käsen (Miri), Käsespätzle (Melli) und einem großen Knödel mit Pilzsoße (Ich) – soviel zum Thema Fleisch. 😂

Tour: 1600 Höhenmeter


23. Juli

Nachts hatte es geregnet und auch gewittert. Melli und ich hatten es zwar wahrgenommen, ansonsten jedoch gut geschlafen. Nur Miri war durch das Gewitter etwas aufgeregt gewesen, war es doch ihre erste Nacht bei Gewitter in einem Zelt. Ergebnis ihrer Recherche über Nacht war, dass man besser nicht bei Gewitter campen sollte. Auch nicht in der Nähe von hohen Objekten wie Bäumen. Am Morgen, zum Frühstück war von dem Regen bzw. Gewitter nicht viel zu merken. Die Wiese war wie immer leicht feucht vom Nebel der Nacht, mehr aber auch nicht. Für unser Frühstücksritual hatte es zumindest keine Auswirkung.

Auch heute war wieder eine Tour im Tannheimer Tal vorgesehen. Am Vilsalpsee, der recht bekannt ist, war der Beginn der Tour. Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und ließ Gutes erwarten. Zuerst ging es ein kurzes Stück vom Parkplatz zum See und an diesem rechts entlang.

Am nordwestlichen Ende folgten wir dann jedoch nicht weiter dem Weg um den See, sondern liefen geradeaus und damit bergauf weiter. Von hier in westlicher Richtung liegt die Roßalpe und etwas höher ein Pass, der unser Ziel war. Ein gemütlicher, stetig steigender Weg. Oben angekommen machten wir eine Pause, bevor es wieder auf demselben Weg zurück zum See ging.

Am See folgten wir dem Weg entlang dem Ufer bis zum südlichen Ende und dort noch weiter in das Tal hinein zur Vilsalpe wo wir einkehrten.

So langsam zogen Wolken auf und es wurde windig. Daher machten wir uns nun zügig an auf den Rückweg. Ungefähr auf halber Strecke fing es an zu regnen und bis zum Auto sollte es leider nicht mehr aufhören. Dort angekommen, waren wir alle drei durchnässt.

Auf dem Campingplatz sind wir deshalb ziemlich schnell unter die warme Dusche verschwunden. Hier hatte es nicht geregnet und alles war trocken, weshalb das Abendessen im Freien wieder ohne Probleme möglich war.

Mit dem Sonnenuntergang bot sich uns noch ein tolles farbiges Wolkenspiel zum Abschluss des Tages.

Tour: 700 Höhenmeter
Essen: Griechische Nudelpfanne mit Nudeln, Aubergine, Zucchini und Feta


24. Juli

Der Morgen begann wieder sonnig, jedoch etwas frisch. Eingepackt in Fleecedecken haben wir dennoch auf unserer Decke zwischen den Zelten gefrühstückt.

Der Weg zur heutigen Wanderung war uns vom Vortag schon bekannt. Es ging wieder an den Vilsalpsee. Dieses Mal jedoch auf der anderen Seeseite bis ungefähr zur Mitte des Sees. Ab dort folgten wir einem Wanderweg bergauf, am Traualpsee vorbei bis zur Landsberger Hütte in der wir kurz einkehrten. Während wir dort saßen und etwas tranken, konnten wir beobachten, wie eine Gruppe auf der anderen Talseite sich in einem Steig vorantastete.

Von der Landsberger Hütte hieß es für uns nach Süden weiter. Zuerst ein paar Meter nach unten, um dann auf einem Grat nach oben zu laufen. So gelangten wir bis zur Steinkarspitze.

Die Tour hätte uns eigentlich einmal um den Vilsalpsee geführt. Jedoch zogen immer dunklere Wolken im Norden auf und daher entschieden wir uns über die Steinkarscharte und damit etwas unterhalb des zuvor hoch gelaufenen Grates zurück zur Landsberger Hütte zu laufen.

Meine Idee war es, den Regen, der vermutlich kommen sollte, auf der Hütte auszusitzen. Miri bestand jedoch darauf, so schnell wie möglich nach unten zum Vilsalpsee zu gehen. Miri hatte gewonnen. 😊

So sind wir von hier zügig über den Traualpsee zurück zum Vilsalpsee. Auf halber Strecke zwischen Traualpsee und Vilsalpsee hatte es dann begonnen zu regnen. Daher stoppten wir kurz, um unser Regenzeug anzuziehen und weiter ging es, zurück zu Svarta.

Angekommen an Svarta hatten wir einiges an Regen abbekommen. Meine Hose ist zwar nur extrem Wasser- und Winddicht, hielt aber absolut trocken. Die Regenjacke hatte mich ebenso trocken gehalten. Daher war die Rückfahrt zum Campingplatz heute entspannter.

Da wir nun viel früher wieder am Campingplatz waren wie ursprünglich geplant, machten wir es uns im Aufenthaltsraum des Campingplatzes gemütlich und bestellen Kaffee und Kuchen. Der Kuchen war lecker. Wie wir erfuhren, wird jeden Tag neuer Kuchen von der Oma des Betreiberpärchens gebacken.

Am späteren Nachmittag kam dann Micha, Miris Freund. Leider konnte er keine Tage frei nehmen und auch nicht früher kommen. Zumindest zum letzten gemeinsamen Abendessen hat es immerhin geklappt. Und Svarta hatte mit Elmo nun ebenfalls Besuch bekommen.

Tour: 950 Höhenmeter
Essen: Kirchererbseneintopf mit Tomaten. Kichererbsen, gehackte Tomaten, Zwiebel, Knoblauch und Mais.


25. Juli – Heimreise

Der letzte Morgen für Melli und mich. Wir packten unsere Zelte und alles andere ein. Miri und Micha blieben noch einen Tag und wir verabschiedeten uns daher nun.

Melli und ich fuhren nach Pfronten zur Bäckerei und Café Tipp. Dort sind wir in den letzten Tagen immer wieder vorbeigefahren und heute wollten wir hier Frühstücken. Auf der Bank am Ende des Raumes machten wir es uns gemütlich und bestellten ein Frühstück für zwei. Da war alles dabei, von Süßem bis Herzhaften und zusätzlich hatten wir uns noch Eier bestellt.

Nach dem ausgiebigen Frühstück hieß es für uns dann aber wirklich Abschied nehmen von Pfronten und die Heimreise anzutreten.

Viele Stunden später sind wir nach einer erlebnisreichen Woche Zuhause angekommen.


Resümee

Campingplätze sind in den letzten Jahren schon beliebter geworden, die Pandemie hat es scheinbar noch verstärkt. Gemerkt haben wir das bei der Suche nach einem Platz für drei Zelte auf einem Campingplatz. Die Betreiber des Campingplatzes in Pfronten sind echt super. Haben sich um alles gekümmert, waren immer hilfsbereit und die Sanitäranlagen waren immer sauber. 👍

Die Woche Chill & Climb war zwar anstrengend, aber auch sehr schön. Miri hatte dazu tolle Touren ausgesucht, die nicht so geläufig sind und uns daher auf Pfade gebracht, auf denen nicht so viele andere unterwegs waren.

Allgäu und Tannheimer Tal – wir kommen gerne wieder.


Unsere Campingküche bestand aus zwei Kochern mit Töpfen und vielem frischen wie auch fertigem aus Dosen. Hier ein paar Impressionen dazu.


Karte mit den Touren


#allgäu #tannheimertal #pfronten #vilsalpsee #landsbergerhütte #badkissingerhütte #roteflüh #campingpfronten #grän #gränerhöhenweg #canon #canoneos6dmk2 #tamron #tamronsp35 #35mm

Spanien – Lanzarote – Dezember 2020

Das erste Pandemiejahr neigte sich dem Ende zu. Reisen in 2020 war nicht einfach, unmöglich jedoch auch nicht. Für das Ende des Jahres hatte ich mir was Sonniges vorgestellt. Meine Entscheidung fiel auf die Kanaren und dort auf Lanzarote. Zum einen, weil ich dort noch nicht war und zum anderen, weil die Insel sehr niedrige Inzidenzwerte hatte und auch nicht übermäßig viele Urlauber anlockte.

Die Pauschalreisen (Flug und Hotel), die ich fand, waren alle in größeren Hotels. Größere Menschenansammlungen, also größere Hotels, wollte ich jedoch vermeiden. Somit schieden die Pauschalangebote aus. Bei meiner Suche entdeckte ich ein kleines Hotel in einem kleinen Fischerdorf an der Ostküste. Das Hotelito del Golfo in El Golfo. Gerade einmal acht Zimmer! Gebuchte hatte ich dann Anfang Dezember.

Den Flug buchte ich bewusst erst eine Woche vor Abreise, um zur Not die Reise auch nicht durchzuführen, sollten die Bedingungen gegen eine Reise sprechen.

Die Wandertouren, die ich mir vorab herausgesucht hatte, waren über die Insel verstreut. Der öffentliche Busverkehr stellte sich als nicht so optimal heraus und somit war ein Mietwagen meine Wahl. Dieser war schnell gefunden und gebucht.

Jetzt hieß es noch ein paar Tage warten, bis kurz vor Abreise. Voraussetzung für die Einreise war ein negativer PCR-Test, welcher nicht älter als 72 Stunden sein durfte. Der Flug sollte am 23. Dezember gehen und am 19. Dezember am sehr späten Nachmittag bin ich daher an den Frankfurter Flughafen gefahren, um den PCR-Test vornehmen zu lassen. Dies hatte ich dort machen lassen, da der Nachweis der Person (Ausweisnummer) von den Kanaren gefordert war. Am Folgetag kam dann per E-Mail die Benachrichtigung, dass das Testergebnis vorliegt. Negativ war es. Praktisch war es, dass es von einem Portal in einer Vielzahl von Sprachen heruntergeladen werden konnte. Dies tat ich einmal auf Spanisch und einmal auf Englisch.

Nun konnte die Tasche gepackt und auf den 23. Dezember gewartet werden.


23. Dezember

Der Tag der Abreise war gekommen. Von der Abflugzeit wäre es problemlos möglich gewesen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Der Rückflug jedoch war für Abends angesetzt und da war es fraglich, ob ich den letzten Zug nach Hause noch bekommen würde. Ich entschloss mich daher mit dem Auto nach Frankfurt zu fahren. Von dort brachte mich die S-Bahn zum Flughafen. Das Einchecken war jedoch mit kleiner Diskussion verbunden. Eigentlich sollte man sich vorher online registrieren. Dabei hatte die Webseite jedoch auch nach mehreren Versuchen ein Problem. Abgesehen davon konnte man eine Angabe nicht wieder ändern, wenn man sich z. B. vertippt hat. Die Idee mit der Registrierung ist nachvollziehbar, die Umsetzung mehr als mangelhaft gewesen. Ich bekam daher mit meiner Boarding-Karte das Anmeldeformular in Papierform, um es auf Lanzarote abgeben zu können.

Es war genügend Zeit um nun noch in der Mitte des Frankfurter Flughafens zu einem Bistro zu gehen und dort etwas zu Trinken und Essen. Der Abflug war wie geplant und die Ankunft verzögerte sich nur um einige Minuten, da der Flug etwas länger brauchte. Am Flughafen gelangten wir in eine Schlange, die fast bis zu den Gepäckbändern, eine Etage tiefer ging. Die Anmeldung wurde auf der unteren Etage entgegengenommen und anschließend wie bei allen noch die Temperatur gemessen. Erst danach war der Weg frei zum Gepäckband.

Nach dem Erhalt der Tasche hieß es den Mietwagen entgegennehmen. Da der Mietwagen reserviert war, waren es nur noch die üblichen Formalitäten und raus aus dem Flughafen zum Parkdeck. Dort dann regelmäßig auf die Fernbedienung gedrückt, um zu sehen, welches mein Auto ist. Da war es, ein weißer VW Polo.

Nun hieß es noch durch die halbe Insel bis zum Hotel zu fahren. Zwischendurch hielt ich kurz an einem Supermarkt, um Wasser für die Woche einzukaufen.

Die Sonne ging während der Fahrt unter und ich kam im Dunkeln am Hotelito an. Per E-Mail hatte ich zuvor erfahren, wo mein Zimmer ist und dass die Tür offen sei. Vom Parkplatz ein paar Treppenstufen hoch, nach rechts, dann am Pool vorbei und zur ersten Terrasse links. Die Tür war tatsächlich offen und so bezog ich das Zimmer.

So langsam stellte sich Hunger ein. Hier im Fischerdorf sollte es mehrere Restaurants geben. Dazu bin ich die Hauptstraße entlang gelaufen und habe das erste Restaurant gewählt, das offen hatte und mir zusagte. Fisch gab es zur Einstimmung. Danach noch ein kleiner Ortsspaziergang und zurück zum Hotel.


24. Dezember

Das Frühstück gibt es erst ab 8:00 Uhr und ich war schon deutlich früher wach. Da die Sonne sich bereits zeigte, konnte ich so die Zeit bis zum Frühstück mit einer kleinen Erkundung vertreiben.

Bei der Beschreibung des Hotels und den Rezessionen wurde das Frühstück immer besonders herausgestellt. Ich war gespannt, ob sich das bestätigen wird. Ein Tisch an den fast bodenhohen Fenstern suchte ich mir aus und dann wurde der Tische mit vielen leckeren Köstlichkeiten gefüllt und einen Kaffee gab es direkt aus der großen Kaffeemaschine. Hier gab es kein Buffet. Alles wurde immer an den Tisch gebracht. Lecker und sehr reichlich.

Meine erste Wanderung sollte im Nordwesten von Lanzarote sein. Startpunkt war ein Wanderparkplatz in der Nähe von Máguez. Bei sonnigem Wetter ging es so die kurze Strecke bis zur Kante des Famarakliffs und von diesem in Serpentinen herab. Unten angekommen war es ein fast flacher Weg bis zu einem Strand und von dort nicht weit entfernt zu alten Salzfeldern (Salinas del Rio). Hier wird kein Salz mehr gewonnen, die Felder selbst sind jedoch noch zu erkennen.

Von den Salzfeldern zurück war ich alleine an diesem Strand und genoss das Wetter und die Aussicht auf das Meer und die Nachbarinsel La Graciosa bei einer Rast.

Der Weg von hier zurück zum Parkplatz ist derselbe wie hierher.

Eine schöne Wanderung für den ersten Tag und danach ging es gemütlich zurück zum Hotel. Der Fischerort El Golfo, in dem das Hotel lag, konnte ich so noch bei Tageslicht erkunde, bevor es in eines der Restaurants zum Abendessen ging.


25. Dezember

Ausgeschlafen, geht es morgens zum Frühstück. Gut gesättigt geht es nach Femés, einem Bergdorf im Süden von Lanzarote. Hier beginnen einige Touren durch das Ajaches-Massiv. Eine davon war meine heutige. Angekommen in Femés fand sich direkt vor der Kirche ein Parkplatz. Die Tour startete hier und führte nach Westen in die Berge hoch. Wobei hoch, nur um die 100 Höhenmeter in diesem Fall bedeutete. Oben angekommen hat man einen weiten Blick in ein Tal bis zur Westküste. Durch Calima war dieser leicht eingeschränkt, aber immer noch sehr weit. Nun wurde aus dem breiten Weg, der auch Zufahrtsstraße zu den Stallungen hier oben ist, ein schmaler Wanderweg am Rand des Talendes entlang, sodass man immer in das Tal Valle de la Higuera hineinsehen konnte. Dieser Weg führt bis kurz vor den Pico de la Aceituna. An diesem Bergkegel ging es jedoch nicht hoch, sondern in einem Bogen rechts herum. Somit kam ich auf die andere Seite des Bergrückens und hatte jetzt eine Aussicht bis zur Süd- und Ostküste von Lanzarote.

Um den Berggipfel herum gelangte ich auf der anderen Seite wieder in das Tal. Nun ging es jedoch leicht bergab auf einem Sattel, nur um dann wieder etwas nach oben zu laufen. Der Pico Redondo war schon zu sehen und ab diesem Punkt war der Abstieg in das Tal. Auf der anderen Talseite ging es wieder hoch und zu einem Abstecher. Ein Aussichtspunkt auf dem Morro de la Loma. Vom Abstecher zurück führte der Weg in die Mitte des Tales Valle de la Higuera. Von unten ging es auf einem längeren Weg hoch zu der Stelle, an der ich das erste Mal das Tal erblickte. Die Stallungen waren eine deutliche Markierung zur Orientierung. Von hier folgte ich dem breiten Weg hinunter nach Femés zur Kirche und zum Ende dieser Tour.

Diese Wanderung wird im Wanderführer als extrem karg bezeichnet und das ist sie auch. Hier kann man abschalten und in einen meditativen Trott kommen, ohne von einer Vegetation abgelenkt zu werden.

Weiter ging es von hier mit dem Auto nach Mancha Blanca. Also nicht ganz. Vor dem Ort ist eine Straße in das Vulkangebiet, die zu einem Parkplatz führt. Auf dem Weg dorthin finden sich auch vorher schon einige kleine Buchten zum Parken. Ich hatte Glück und hatte einen Parkplatz am Ende gefunden. Fast dort, wo der Wanderweg beginnt.

Dieser Wanderweg führt zur Caldera Blanca. Dies ist ein Vulkankegel, der sich durch seine helle Farbe von der dunklen Vulkangegend abhebt. Zuerst läuft man recht lange auf einem Weg durch ein riesiges Lavafeld. Hier gibt es bis zum Montaneta Caldereta keine Abzweigung. Dort angekommen geht es einen Weg etwas den Berg herauf und nach links. In einem Bogen führt der Weg nun zum Fuß der Caldera Blanca. Hier ist Teils staubiger Boden vorhanden und gelegentlich kann man auch Pflanzen zu erblicken.

Vom Fuß der Caldera Blanca geht ein schmaler Weg nach oben an den Kraterrand und auf diesem um die Caldera. Kurz bevor die Caldera einmal komplett umrundet ist, führt ein Pfad an der Nordseite vom Kraterrand nach außen und unten. Unten angekommen ist es ein breiter, auch von Fahrtzeugen genutzter Weg. Zumindest waren Fahrspuren und Reifenabdrücke zu sehen. Eine halbe Stunde später gelangte ich an eine Kreuzung und von dieser auf demselben Weg wie am Anfang durch das Lavafeld zum Parkplatz zurück.

Ein Tag mit zwei Wanderungen durch karge und unwirklich erscheinende Gebiete neigte sich langsam dem Ende. Von Mancha Blanca fuhr ich am Rande des Timanfaya Nationalparks entlang Richtung El Golfo. Am Eingang des Nationalparkes machte ich allerdings einen kurzen Stopp, auch um mich nach Touren durch den Nationalpark zu informieren, da nur geführte Touren in diesem Gebiet erlaubt sind. Leider waren dies nur geführte Bustouren und auf die Enge eines Busses verspürte ich keine Lust aufgrund der Pandemie. So fuhr ich direkt zum Hotel weiter.

Nach dem Duschen und Umziehen ging es zum Essen. Heute jedoch nicht in El Golfo, sondern im nahe gelegenen La Hoya. Die Straße dazu führt durch ein Vulkangebiet und am Meer entlang. Nach La Hoya öffnet sich dann eine große Bucht, mit vielen Salzfeldern. Am nördlichen Ende ist das Restaurant Mirador de Las Salinas. Hier kann man gut Essen und dabei den Sonnenuntergang mit Blick über die Salzfelder genießen.

Der QR-Code im Restaurant war mir neu. Das ist der Zugang zur Speisekarte gewesen. Eine gute Idee, wie ich finde.


26. Dezember

Das heutige Frühstück im Hotel ließ ich ausfallen, wollte ich doch auf die kleine Nachbarinsel La Graciosa. Die Fähre dorthin geht in Órzola ab. Von El Golfo ist das am entgegengesetzten Ende von Lanzarote und daher der Grund für meinen frühen Aufbruch. Die Fahrt einmal quer über die Insel dauerte knapp eine Stunde und die letzten 20 Minuten wurde es doch tatsächlich zum Teil Grün.

In Órzola gibt es ein paar kostenpflichtige Parkplätze, der richtige war zum Glück schnell gefunden. Der Weg vom Parkplatz bis zur Fähre war nicht lang und die Abfahrt begann in Kürze. Bevor es auf die Fähre ging, wurde die Temperatur gemessen und jeder bekam einen Spritzer Desinfektionsmittel auf die Hand.

Auf La Graciosa kommt man im Hauptort der Insel an. Hier gibt es nur im Bereich um den Hafen feste Plätze und Straßen. Alle anderen Straßen sind fest gedrückte Sandwege. Soweit bin ich jedoch zuerst gar nicht gegangen. Von der Fähre lief ich nach Links. Am Rand des Hafens ist eine Panaderia, die sich großer Beliebtheit erfreute. Brav stellte ich mich an der Schlange an. Meine Wahl fiel auf etwas Süßes. Im Café nebenan bekam ich noch einen Kaffee und so frühstückte ich auf der Hafenmauer.

Die Wandertour geht vom Hafen an der Küste entlang in nördlicher Richtung. Zuerst durch eine breite Seitenstraße und am Ende dieser auf einem markierten Weg durch die Dünen, immer in Küstennähe. Sehr windig war es an diesem Morgen und der Windbreaker mit Kapuze leistete gute Dienste. Nach einiger Zeit endete das Dünengebiet und geht in eine schroffe Felsenküste über. Hier hieß es an einigen Stelle langsam und vorsichtig gehen, war doch der Weg an einer Klippe. Schmal und teilweise sogar abgebrochen Stellen hieß es zu überwinden. Nachdem dieses Stück hinter mir war stellte sich wieder eine Dünenlandschaft ein und eine Siedlung von Ferienhäusern kam näher.

Die Siedlung wurde über die einzige Straße durchquert und am Ende ging es nach Westen und nicht mehr direkt am Meer entlang. Die Strecke hier war anfangs durch ein flaches Feld mit vielen Steinen und ging dann über in ein sehr weitläufiges Dünengebiet. Dünen, so weit ich sehen konnte. Am nordwestlichen Wendepunkt der Tour ging es ab in die Dünen zu einem Aussichtspunkt (Château). Hier ist ein felsiger Einschnitt mit einer natürlichen Brücke, unter der sich die Wellen des Meeres brechen. Zeit für eine Pause im Sand.

Zurück auf dem Hauptweg, führt dieser nach Süden. Nach einiger Zeit wurde der Sand immer weniger und ging in eine rötliche Staubebene über. Am Horizont, immer näher kommend, war der Montana Bermeja zu sehen. Zuerst ging es um den Berg herum, um dann von der Südseite diesen hochzugehen. Wobei Hoch relativ ist – 152 Meter. Dennoch hat man von hier aus eine tolle Aussicht, da doch alles andere deutlich flacher ist. Auch das nächste Zwischenziel war schon auf dem Weg nach oben zu erkennen und von hier oben noch deutlich zu sehen. Der Strand Playa de las Conchas. Somit ging es wieder auf demselben Weg vom Berg herunter und zum Strand. Kurz vor dem Strand kommt man an einen kleinen Parkplatz. Für die, die nicht hierherlaufen möchten. Ich bin daran vorbei und zum Strand.

Ein ganz feiner und tiefer Sand erwartete mich am Strand. Das Laufen hier ist ein wenig anstrengend durch den feinen Sand. Nach einer Weile fand ich ein windgeschütztes Plätzchen für eine Rast. An Baden ist an diesem Strand nicht zu denken. Die Wellen sind wie an diesem Tag meist ausgeprägt und die Strömung würde einen sofort wegreisen.

Vom Strand ging es zuerst zum kleinen Parkplatz, an dem auch einige Jeeps standen, die mit Fahrer für Ausfahrten gemietet werden können. Ich bin dann die geschotterte Straße quer über die Insel zum Ausgangsort der Wanderung gelaufen. Dieser Streckenabschnitt ist gerade im Inselinneren sehr staubig und entsprechend wendete ich mich bei vorbeifahrenden Autos ab um nicht alles ins Gesicht zu bekommen.

In Caleta del Sebo angekommen ging es bis zum Hafen und damit zum Ende der Tour. In Hafennähe sucht ich mir ein Restaurant in einer Nebenstraße, um etwas zu essen. Anschließend ging es wieder zum Hafen und dort zum Café des frühen Vormittags für einen Cappuccino.

Die Fähre am späteren Nachmittag fuhr in einem Bogen nach Lanzarote, sodass ich das Famarakliff, an dem ich meine erste Wanderung hatte, in der Nachmittagssonne bestaunen konnte.

In Órzola hieß es dann zum Parkplatz laufen, um anschließend nach EL Golfo zum Hotel zu fahren.

Danach saß ich noch einige Zeit auf der Mauer zum Zimmer und las. Bzw. ich unterhielt mich mit einer Engländerin, die wagemutig in den Pool ist. Ihrer Aussage nach sehr frisch. 😅


27. Dezember

Heute gab es wieder ein leckeres und ausgedehntes Frühstück. 😀

Für heute stand eine Wanderung an, die mich wieder in den Norden führte. Wie schon an einem anderen Tag durchfuhr ich dabei eine Weinanbauregion, die hier so völlig anders aussieht. Jeder Weinstock ist in seiner eigenen Mulde, vor dem Wind geschützt.

Der Ausgangspunkt der Wanderung war in Urbanización Famara. Ein Ort am südlichen Ende des Famarakliffs. Hier parkte ich in einer Seitenstraße, am Ortsrand, an dem der Rundweg der Wanderung begann.

Zuerst ging es langsam in ein Tal und leicht bergauf. Je mehr ich mich dem Talende näherte, desto grüner wurde es. Der Wanderweg wurde nun stellenweise etwas steiler. Vereinzelt kamen mir andere Wanderer entgegen. Zurückschauend wurde der Ort immer kleiner und zu einem weißen Fleck in der Landschaft. Oben am Talende kam ich auf einen breiten Schotterweg. Diesem folgte ich ein kurzes Stück nach links und damit entgegen der Wanderroute, um zu einem Aussichtspunkt abzubiegen. Der Weg führte auf ein Plateau des Famarakliffs mit einer tollen Aussicht auf die Küste.

Zurück zum Schotterweg und nun diesen in die andere Richtung folgend führt der Weg mit Sicht in das Tal, das mich hierherführte. So ging es hier am höchsten Berggipfel vorbei, auf dem eine Radarkuppel ist und somit auch nicht zugänglich war. An ein paar Stellen kommt man an alten Höhlen vorbei, zu denen es Pfade gibt. Für mich ging es jedoch auf dem Hauptweg weiter bis zu einer Kapelle, der Ermita de las Nieves. An dieser Stelle hat man wieder eine schöne Aussicht und sie bot sich für eine Pause an.

An der Kapelle ging der Schotterweg in einen geteerten Weg über. Diesem folgte ich kurz, bis es wieder auf einen Schotterweg ging, weiter es bis zum Pico de Maramajo. Vom Weg her war der Pico, also der Berg nur eine leichte Erhebung. An der Seite des Pico de Maramajo folgte ich dem schmalen Wanderweg nach unten. Auf der Ebene unten angekommen gelangte ich zur Schotterstraße, die nach Urbanización Famara führt. Dort war es noch eine Seitenstraße bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Nach der Dusche im Hotel machte ich noch einen Ausflug mit dem Auto an der Küste von El Golfo nach Süden entlang. Hier und da sind Buchten, die von der Straße aus zugänglich sind und meist ist in deren Nähe auch eine Parkbucht.

Noch ein wenig weiter an La Hoya mit den Salzfeldern vorbei, gelangt man an eine große Ebene mit Parkplätzen. Von hier kann man zu einzelnen Buchten laufen, die natürliche Becken zum Baden bieten. Das wollte ich doch unbedingt machen und ja, das Wasser im Winter ist seeehr erfrischend. Immerhin kurz im Meer gewesen. Zurück zum Hotel dachte ich mir, die Badesachen sind schon nass und da kann ich ja den Pool noch testen. Brrr. Meerwasserpool – Das bezieht sich auf das Wasser, aber auch auf die Temperatur. Die Engländer bekamen das vom Balkon oberhalb des Pools mit und fragten schelmisch, ob es kalt ist. 😅 Ja, aber einmal drinnen gewesen. Nun schnell unter die warme Dusche.

Für das Abendessen nahm ich den kurzen Weg auf die gegenüberliegende Straßenseite zum Restaurants Costa Azul.


28. Dezember

Ein neuer Tag und wieder ein sehr leckeres und üppiges Frühstück. 😀

Es folgte wieder eine Fahrt in den nördlichen Teil der Insel. Ein Rundweg, ausgehend von Haría. Angekündigt mit der Beschreibung „Tal der tausend Palmen“ stellte ich mir diese Tour relativ grün vor. Wo so viele Palmen sein sollen, muss doch Wasser sein und der Rest auch grün!

In Haría fand sich in der Nähe des Ausgangspunktes der Wandertour ein Parkplatz. Es ging aber nicht direkt auf die Wanderung, denn ich war in Haría an einem Platz vorbeigefahren und hatte dort eine Weihnachtsgeschichte gesehen. Das wollte ich mir zuerst genauer ansehen. Ob man nun an Weihnachten im religiösen Sinne glaubt oder nicht, die hier gestaltete Geschichte mit Elementen der Insel wie Lava und Gebäude ist auf alle Fälle sehr schön gemacht.

Nun ging es los auf die Wanderung. Zuerst durch mehrere Gassen. Hier und da waren die kargen Bäume oder auch Kakteen weihnachtlich geschmückt. Am Ortsrand wurde die Gasse zu einem Schotterweg, der langsam nach oben zum Famarakliff führte. Ab dem Ortsrand kam ich an mehreren bewirtschafteten Feldern vorbei, die die Gegend tatsächlich etwas grün erscheinen ließen. Mit der Sonne in Laufrichtung jedoch ein wenig blass. Zurück geschaut nach Haría, mit der Sonne im Rücken war es schon wesentlich grüner. Der Weg machte an einer Mauer, direkt am Kliff, eine Kehre. Im Grunde bin ich hier einem Tal zu seinem hohen Ende gelaufen und jetzt auf der anderen Seite wieder zurück. Jedoch nicht ohne vorher noch einen Blick von der Mauer über das Kliff auf das Meer zu erhaschen. Etwas trübte Calima die Weitsicht, dennoch toll. Weiter führte der Weg raus aus dem Tal und parallel zur Küste nach Süden. An einer markierten Stelle hieß es dann den breiten, festen Weg verlassen und einer Schlucht nach oben folgen. Hier war ein wenig klettern über große Felsen und suchen eines Weges angesagt. Dieser Pfad scheint nicht so oft genutzt zu werden. Oben angekommen geht es auf einem gepflasterten Weg weiter nach Süden zum Mirador del Bosquecillo. Ein großer Platz mit vielen Sitzmöglichkeiten. Auch Grillstellen und ein kleiner Spielplatz befinden sich hier. Die Aussicht von der Kante ist wieder atemberaubend.

Der Weg von diesem Aussichtspunkt zurück nach Haría ging zuerst auf einem gepflasterten Weg. Dann verließ ich diesen und folgte einem staubigen Pfad durch einen ausgetrockneten Flusslauf – Barranco de Elvira Sánchez. Auf diesem Abschnitt säumten sehr viele Kakteen den Weg.

In Haría angekommen, lief ich wieder durch einige Gassen zurück zum Ausgangspunkt. In der Nähe ist ein Platz mit einigen Cafés und Restaurants. Dort gönnte ich mir vor der Heimfahrt noch einen Kaffee.

Zum Abendessen wählte ich wieder das Restaurant Mirador de Las Salinas, mit einem vorherigen Spaziergang dort und dem Besuch des „Werksverkaufs“ der Salzgewinnung.


29. Dezember

Die Sonne grüßte und während des Frühstücks kam ich wie an ein paar anderen Tagen mit weiteren Gästen ins Gespräch. Das Frühstück fiel heute etwas gemächlicher aus. Der Grund dafür war ein Besuch eines Geschäftes in Yaiza, das nur an wenigen Tagen und dann auch nur zwischen 10:00 und 14:00 Uhr geöffnet hat.

In Yaiza war das Geschäft schnell gefunden. Ein wenig unscheinbar von außen, aber nicht so verwunderlich. MAMA PEPA Jabonería artesanal war mein Ziel, bin ich doch Seifenfan und nutze diese seit einiger Zeit ausschließlich und kam somit von Duschgels weg. Mama Pepa gehört zu denen, die ihre Seifen selbst herstellen. Kurse werden ebenso angeboten und mit der Besitzerin hatte ich mich gut unterhalten. Im großen Innenraum, in dem die Kurse abgehalten werden, kann man durch ein großes Fenster in einen weiteren Raum sehen und dort bei der Herstellung, Verpackung usw. zusehen. Eigene Seifenherstellung ist bei Mama Pepa immer auch mit lokalen Zutaten verbunden. Mit Salz, Vulkanasche, Kamelmilch oder Kaktussaft. Einige Seifen haben mir zugesagt und wurden gekauft.

Nach dem erfolgreichen shoppen ging es nach Mancha Blanca. Dabei fuhr ich wieder die Landstraße wie an einem vorherigen Tag, die durch Weinfelder führt. Kurz vor Mancha Blanca bog ich auf einen Parkplatz ab.

Hier war der Anfangs- und Endpunkt einer fast flachen Tour durch ein Vulkangebiet mit viel Vulkangestein und einigen Vulkankegeln. Mit anderen Worten – Schatten Fehlanzeige! Zu Beginn ist der Weg breit und die Umgebung mit grobem Vulkangestein bedeckt. Um die Vulkankegel führte der Weg öfter durch feinen Vulkansand und die Kegel zeigten sich in verschiedenen Farben, je nach Sonnenstand.

Nach der Tour fuhr ich zuerst eines der Weingüter an, die an der Straße durch die Weinfelder liegen um etwas zu Trinken und zu Essen. Anschließend ging es zum Hotel.

Es war noch viel zu früh für das Abendessen und so entschloss ich mich zuerst vom Hotel zum Aussichtspunkt mit Blick auf den Lago Verde zu laufen und danach noch einen Spaziergang durch El Golfo anzuhängen. Am Ortende stoppte ich nicht, sondern lief noch etwas weiter. Die ganze Zeit die Brandung und den Sonnenuntergang im Blick.

Dann aber ging es tatsächlich zum letzten Abendessen und wieder in das Restaurant Costa Azul.


30. Dezember

Mit einem ausgiebigen Frühstück begann ich den Tag. Danach folgte das Packen der Tasche und dem anschließenden Zahlen der Unterkunft. Nachdem das Zimmer bezahlt war, gab es sogar noch eine Jutetasche mit Aufschrift des Hotelito del Golfo zur Abreise.

Der Heimflug war für den späten Nachmittag angesetzt und somit noch genügend Zeit für einen Ausflug in die alte Hauptstadt Teguise. Hier schlenderte ich durch den Ort, der am morgen noch verschlafen wirkte. Um die Mittagszeit kehrte ich in ein Restaurant in der Nähe der Kirche ein. Den Abschluss des Essens bildete ein Espresso.

Nur war es Zeit nach Arrecife zum Flughafen zu fahren. Kurz vor dem Flughafen tankte ich das Auto voll und am Flughafen war die Abgabe damit nur noch eine Formsache mit der Übergabe des Schlüssels.

Vor dem Abflug hieß es noch, sich auf einreiseanmeldung.de anzumelden.
Der Flug von Arrecife nach Frankfurt verlief planmäßig. Mit dem Gepäck bin ich ohne weitere Kontrolle zum Regionalbahnhof im Flughafen gelaufen. Von dort mit der S-Bahn nach Frankfurt und mit dem Auto nach Hause. Den letzten Zug nach Hause hätte ich tatsächlich nicht mehr erreicht und daher war ich froh, dass das Auto in Frankfurt stand. Um kurz vor 24:00 Uhr fiel ich nach dem langen Tag ins Bett.


Resümee

Vor dem Urlaub stellten sich viele Fragezeichen ein, war es doch der erste Urlaub in der Pandemie mit Flug. Kaum angekommen auf Lanzarote war alles relaxt und das Urlaubsgefühl stellte sich schnell ein. Auch die Wahl des Hotelito del Golfo hat sich als sehr gut herausgestellt.

Die große Restaurantauswahl in El Golfo indes war zwar eingeschränkt, da einige Restaurants geschlossen hatten. Genügend Auswahl war dennoch vorhanden. El Golfo ist ein beliebtes Ausflugsziel auf Lanzarote, aber tagsüber war ich auf der Insel unterwegs und morgens bzw. Abends ist es ruhig gewesen. An der Westküste gelegen, gab es immer schöne Sonnenuntergänge und selbst danach war es noch warm genug um im Freien sitzen zu können.

Von den Regelungen aufgrund der Pandemie war nur wenig zu bemerken. Klar, die üblichen Desinfektionsspender waren an allen Eingängen, aber mehr auch nicht wirklich. Eine Maske war nur selten nötig. Einzig eine paar Örtlichkeiten wie den Timanfaya Naturpark, den Kaktusgarten oder die Lavagrotten Jameos del Agua habe ich um Menschenmengen zu vermeiden nicht besucht. Beim nächsten Urlaub werde ich dies sicherlich nachholen.


Karte mit den Touren


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Spanien – Fuerteventura – Dezember 2021

Der Winter naht. Im Rhein-Main-Gebiet seit Jahren ein Zeichen für dunkles und graues, nasses und kaltes Wetter. Zuhause Trübsal blasen und sich dem Winterblues hingeben mag manchen gefallen, mir nicht und so nehme ich mir seit einigen Jahren eine Auszeit kurz vor Jahresende.

Mir war mehr nach Wärme und daher suchte ich wie in den Jahren zuvor ein Ziel im Süden das dies versprach, ohne all zu weit weg zu sein. Im vorhergehenden Jahr war es Lanzarote und so entschied ich mich für Dezember 2021 für Fuerteventura. Beide Inseln warten mit einer großen Kargheit auf. Nicht jedermanns Sache aber durchaus ein Kontrast wenn man ansonsten im Jahr im Grünen unterwegs war.

Nach dem Kauf des gerade erst aktualisierten Wanderführers stellte ich fest, dass es vielleicht besser ist zweimal nach Fuerteventura zu kommen um von der Unterkunft nicht zu lange Fahrten zu den Wandertouren haben. Für die Ruhe und auch mit Blick auf die Pandemie entschied ich mich für eine kleine Unterkunft. Zwei Rurals, alte umgebaute Gebäude hatte ich entdeckt. Eines im Süden kurz vor der Halbinsel Janida und eines im Norden. Zum Zeitpunkt der Buchung war das Rural im Süden jedoch bereits ausgebucht und so buchte ich eine Woche im Hotel Rural Mahoh. Das Video auf der Webseite des Hotels versprach ein schönes Ambiente und mit wenigen Zimmer. Genau das was ich suchte. Einen Mietwagen buchte ich kurz danach, was wohl im Nachhinein eine gute Idee war. Die meisten Mietwagenunternehmen hatten auf den Kanaren ihre Flotte verkleinert und nun, da wieder mehr Urlauber kommen das Problem ihre Flotten zu vergrößern.


23. Dezember

Endlich war der Tag der Abreise gekommen. Der Flug war für den frühen Vormittag geplant und so hieß es sehr früh aufstehen, mit dem Auto nach Frankfurt fahren und von dort mit der S-Bahn zum Flughafen. Praktisch, wenn der Firmenparkplatz groß genug ist und rund um die Uhr ein Pförtner vor Ort ist.

Den Check-In hatte ich bereits am Vortag getätigt. Wie im November bei der Reise nach Madeira war es bei einer Reise nach Spanien ebenfalls Pflicht sich beim dortigen Gesundheitsamt anzumelden. Für die Anmeldung wird eine Sitzplatznummer benötigt und ohne diese gibt es keinen QR-Code, der für die Einreise nötig ist. Somit war man gezwungen, Online einzuchecken, da der QR-Code für die Gepäckabgabe vorzulegen war.

Somit brauchte ich nur noch mein Gepäck beim Drop-In abzugeben. Eigentlich! Die Schlange vor dem Schalter war etwas länger und ein paar haben wohl auch mit dem Angestellten am Schalter diskutiert. Jedenfalls ging es sehr, sehr langsam voran. So langsam, dass die für den Flug nach Fuerteventura bereits vom Personal an den Schaltern für Check-In und Drop-In aufgerufen wurden. Nach langer Wartezeit konnte ich dann mein Gepäck abgeben. Dabei wurde dann auch der QR-Code geprüft. Nun war es schon so spät, dass der Weg zum Gate so schnell wie möglich erfolgen sollte. Getan und an einer Stelle falsch abgebogen. 😕 Dadurch kam ich in eine Passkontrolle und noch einer weiteren. Ein Mitarbeiter des Flughafens war sehr hilfsbereit und schaute, ob ein boarden noch möglich war. Leider Fehlanzeige. 😡 Er sagte mir dann auch, dass es öfter vorkommt, dass Flüge aufgrund einer nicht ganz deutlichen Wegmarkierung verpassen werden. Er hat mir aber auch gleich den Tipp für einen Flug einer anderen Fluggesellschaft gegeben, die noch an diesem Vormittag fliegen sollte.

Somit bin ich erst einmal zurück zu Condor und habe dort erfahren, dass ich neu buchen müßte und der nächste Flug am Folgetag sein wird. Alternativ könnte das Gepäck umgeroutet werden. Daher habe ich mich in eine ruhige Ecke begeben und dort nach weiteren Flügen gesucht und den Flug von Eurowings zwei Stunden später gleich gebucht. Mit der Flugnummer konnte dann das Gepäck umgeroutet werden. Nächster Schritt war direkt zum Expressschalter von Eurowings zu gehen. Hier waren nur zwei weitere Personen vor mir und das Einchecken ging schnell, da ich ja kein Gepäck zum Aufgeben mehr hatte. Nun direkt zum Gate….. Dort angekommen hatte ich noch reichlich Zeit und bin ein kleines Stück den Weg zurück um mir einen Latte Macchiato und ein Croissant zu holen. Damit dann wieder zum Gate und gefrühstückt. So langsam beruhigte sich mein Puls wieder.

Am Gate nebenan war bereits der Flug nach Madeira ausgewiesen. Da war ich doch erst einen Monat vorher. 😀

Eine Ansage verkündete, dass sich das Boarding etwas verzögern wird, da es Probleme beim Tanken gab. Auf die 10 Minuten kam es mir nun auch nicht mehr drauf an. Obwohl der Check-In so spät war, hatte ich einen Platz am Notausgang bekommen. Für mich sehr angenehm, mit der größeren Freiheit dort. Wir rollten zur Startbahn und standen dann im Stau an der Stelle, an der die Flugzeuge gegen eine Vereisung besprüht wurden. Es wurde mitgeteilt, dass es eine allgemeine Verschiebung einiger Abflüge gab und es daher nicht gleich losgeht. Somit hatten wir letztlich rund 45 Minuten später wie geplant abgehoben. Hier darf ich Eurowings dennoch loben, die Begleiter und der Pilot waren immer freundlich und haben uns regelmäßig auf dem Laufenden gehalten. Es gab sogar eine Ansage beim Überfliegen der Alpen und welche Berge man gerade sehen kann!

In Fuerteventura angekommen hieß es den Weg zu den Gepäckbändern nehmen. Kurz vorher an einer Tür wurde kontrolliert, ob der QR-Code für die Einreise vorhanden ist. Ein paar Meter weiter ist man durch eine Schranke gelaufen, die die Temperatur misst und noch ein paar Meter weiter wurde der QR-Code inhaltlich geprüft. Dass dieser sich bei mir auf einen anderen Flug an diesem Tag bezog, war aber kein Problem. Nun zum Gepäckband und warten … warten … und warten. Ein paar andere und ich hatte vergeblich gewartet. Die Ground Force war daher unsere Anlaufstelle. Eine Gruppe aus fünf Personen von Oslo kommend hatte zuerst ihre Daten angegeben. Danach ich. Uns wurde mitgeteilt, dass nach dem Gepäck geforscht wird und es dann vermutlich am nächsten Tag zum Hotel gebracht wird. Auf dem Weg Richtung Ausgang ging die Dame von der Ground Force mit mir, da sie ebenfalls fast bis zum Ausgang musste. Wir gingen an einigen Gepäckbändern vorbei und auf einem, der nicht zu meinem Flug gehörte, lag eine orange Tasche. Mooooment! Schon auf dem Weg zur Tasche erkannte ich, dass es sich tatsächlich um meine handelte. Juhu. 😀 Die Dame von der Ground Force konnte somit das Formular direkt wieder entsorgen. Scheinbar wird das Gepäck auf einem Flug durchaus mitgenommen, auch wenn man selbst nicht im Flugzeug sitzt.

Das Mietwagenunternehmen hatte ich bereits in Frankfurt per e-mail informiert, dass ich später komme. Sie schrieben, dass sie die Info an das lokale Büro weitergeben. Mit dieser Info bin ich mit meinem Gepäck zur Mietwagenausgabe. Dort noch die üblichen Formalitäten wie Ausweis und Führerschein vorgelegt und dann den kurzen Weg zum Mietwagen genommen. Es war ein Opel Corsa mit Automatik. Im Gegensatz zu den Färöern hat diesmal die Buchung eines Kleinwagens auch tatsächlich zu einem Kleinwagen geführt. Auf Inseln sind mir die lieber, da dort mit engen Straßen zu rechnen ist und ein fremdes kleines Auto angenehmer ist.

Die anschließende Fahrt zum Hotel war unkompliziert. Am Hotel angekommen, war zunächst keine Rezeption, sondern nur der Eingang zum Restaurant zu erkennen. Ok, dort hinein. Wie sich herausstellte, ist die Rezeption ein kleiner Raum im Restaurant. Auch hier waren die Formalitäten schnell erledigt und ich wurde zu meinem Zimmer geführt. Zimmer Nummer 1 – Bayuyo.

Da es schon später Nachmittag war haben ich außer auspacken und Einkaufen im gegenüberliegenden Supermarkt nicht viel unternommen. Für das Abendessen hatte ich mich bereits beim Einchecken angemeldet. Nach dem reichlichen Abendessen ging es dann ins Bett. War ein langer und erlebnisreicher Tag.


24. Dezember

Der frühe morgen grüßte mit den ersten Sonnenstrahlen und um 8:00 Uhr war im Frühstücksbereich noch nichts los. Der Frühstücksbereich ist im hinteren Restaurant und im Freien. Für die kleine Anzahl an Gästen gibt es ein Frühstücksbuffet mit genug Auswahl für jede Geschmacksrichtung. Den Kaffee oder eine Kaffeevariation gibt es Immer frisch gemacht an einer großen Maschine mit gutem Kaffee.

Für den ersten Tag hatte ich mir die Tour auf der Nachbarinsel Isla Lobos vorgenommen. Die Fähre dorthin geht nur bei ruhiger See und so hätte ich dann noch einen weiteren Versuch in diesem Urlaub.

Die Anzahl der Personen auf Isla Lobos ist begrenzt, weshalb man sich zuvor selbst oder aber mit dem Fährticket dazu registrieren muss. Ich hatte das bereits am Abend zuvor selbst vorgenommen. Die Anmeldung ist im übrigen kostenfrei.

Nach dem Frühstück folgte somit die Fahrt nach Corralejo, im Nord-Osten von Fuerteventura. In der Nähe des Hafens gibt es einige Straßen mit Parkstreifen. Dort ist eigentlich immer was frei. Der Weg von dort, wo ich das Auto parkte, bis zum Hafen war kurz und direkt am Anfang des Hafens erblickte ich auch schon den kleinen Stand, an dem man die Fährtickets kaufen kann. Tja, die freundlich Frau sagte mir jedoch, dass heute und an den folgenden zwei Tagen aufgrund des Wellenganges keine Fähre gehen wird. Hm. Also Plan B.

Plan B war die für den nächsten Tag geplant Tour zu nehmen. Gedacht war diese mit einer Änderung als Rundtour ab Lajares im nördlichen Inselinneren. Da ich nun schon in Corralejo war, konnte ich diese auch so gehen wie sie vorgeschlagen wird, von Lajares nach Corralejo. Der Abfahrtspunkt des Busses, um nach Lajares zu kommen, liegt am anderen Ende der Stadt vom Hafen aus gesehen. So weit ist es dann allerdings auch nicht. Also los, durch die noch ruhige Stadt zur Bushaltestelle. Die Buslinie beginnt hier und so war der Bus noch leer. Während der Fahrt kamen auch nicht sehr viel weitere Fahrgäste hinzu, sodass genügend Platz war. Auch wenn man dem Busfahrer sagt, wo man hin möchte, hat das scheinbar nur Auswirkung auf den Preis. Er merkt sich wohl nichts und man muss auf alle Fälle rechtzeitig signalisieren, wenn man an der nächsten Haltestelle heraus möchte. Nicht so einfach, wenn man die Haltestellen nicht kennt. Auf der Fahrt kam ich sogar an meinem Hotel vorbei. In Lajares ging es in den Ort und am Ende über den Kreisel zurück. Mein Signal wurde nicht gleich erkannt und zum Glück hatten Fahrgäste in der Nähe des Fahrers diesen darauf aufmerksam gemacht, dass ich aussteigen möchte. So hielt er, etwas stärker bremsend am Ortsausgang hinter der Bushaltestelle und ließ mich raus.

Jetzt hatte ich ein zusätzliches Ortstürchen vor mir, den die Wanderung beginnt am anderen Ende. Auf dem Weg dorthin war deutlich zu erkennen, was in den Beschreibungen zu Lajares steht. Ein Surfer Ort. Mehrere kleine Restaurants, Cafés und Verkaufs- bzw. Reparaturläden für Surfer.

Am Ortsende ist ein kleiner Parkplatz, von dem der Wanderweg losgeht. Ziemlich breit und gefühlt eine Wanderautobahn. Die meisten gehen jedoch nur bis zum ersten oder zweiten Vulkankegel, danach wird es deutlich einsamer. Auf diesem Weg ist mir morgens auch eine Kamelkarawane entgegengekommen.

Am ersten Vulkankegel ging es vorbei und am zweiten Vulkankrater hoch auf eine Aussichtsplattform. Der Krater hat eine beachtliche Größe und andere Wanderer in der Ferne am Kraterrand sehen von hier aus wie winzige Ameisen. Weiter führt der Weg wieder vom Kraterrand herunter und Richtung Norden. Eine Zeitlang geht es über einen geschotterten und selten befahrenen Weg. Hier und da sind einsame Gebäude oder Gehöfte zu sehen. Der Abzweig zum Gipfel des Bayuyo ist etwas undeutlich. Von dort kommende Wanderer machten es mir allerdings einfacher, den Einstieg zu erkennen. Hier geht es durch eine Gerölllandschaft langsam nach oben bis auf den flachen Gipfel des Bayuyo von dem aus man eine gute Sicht auf Corralejo und die dahinter liegende Isla Lobos hat. Auch in der anderen Richtung kann man sehr weit über Fuerteventura sehen. Ein guter Punkt für eine Rast, zumal ich alleine war. Ähm, nicht lange. Da kam ein Trio, angeführt von einer farblich deutlich herausstechenden Person. Wie sie näher kamen, stellte er sich als Capitan Canarias vor. (Er kann für Touren gebucht werden.) Wickie hat es sich nicht nehmen lassen und wollte unbedingt ein Bild mit ihm. Klar, kein Problem. 😊

Der weitere Weg verlief ein Stück am Kamm entlang und dann bergab, um über eine große Schleife nach Corralejo zu führen. Die letzten Kilometer vor Corralejo wird der Weg eher uninteressant und geht am Ende die Hauptstraße entlang bis zur Bushaltestelle vom Anfang.

Noch früh am Tag entschloß ich mich noch einmal nach Lajares zu fahren, hatte ich dort doch eine Panaderia gesehen die auch gut bewertet ist. Es gab etwas Süßes und einen Latte Maccichato.

Wenn schon auf einer Insel sollte doch ein kurzer Abstecher zum Meer nicht fehlen. So ging es dann weiter nach El Cotillo. Ein Surferörtchen direkt am Meer mit größeren Stränden. Den Strand, den ich mir ausgesucht hatte, war und ist wohl sehr beliebt und daher waren viele dort. Ein wenig dort umhergelaufen, der Brandung zugeschaut und kurz mit den Beinen im Wasser gewesen war es ein entspannter Abschluss des Tages.

Für das Abendessen dachte ich mir wieder in das Restaurant, welches zum Hotel gehört zu gehen. Dort angekommen fragte ich nach einem Tisch für später, da es gerade voll war und um vorher Duschen zu können. Es gab nur keinen mehr, denn es war Weihnachten und so wurde mir gesagt das um 18:00 Uhr geschlossen wird, damit alle bei Ihren Familien den Abend verbringen können. Mit ein paar anderen Zimmern teilte ich mir eine Innenhofecke, in der ein Tisch mit Stühlen war. So kam ich auf die Idee zu fragen, ob ich etwas für dort haben könnte. Das ging und die Entscheidung für das Kaninchen war schnell gefallen. Nun führte mein Weg zu meinem Zimmer und einer schnellen Dusche. Kaum fertig, kam auch schon mein Essen. 😀


25. Dezember

Mein Teller vom Abendessen stand immer noch auf dem Tisch. Daher nahm ich diesen mit zum Frühstücksbereich, um ihn dort abzugeben. Das Frühstück war auch an diesem Tag wieder mit der aufgehenden Sonne verbunden.

Betancuria, die alte Hauptstadt, war der Ausgangspunkt der Tour für diesen Tag. Auf der Fahrt dorthin kam ich an einer Molina vorbei und hatte dort gehalten, um ein paar Bilder zu machen. Auf Fuerteventura gibt es zwei Arten von Mühlen, Molinas und Molinos. Also weibliche und männliche. Die Molinas sind flache Gebäude mit einem Windrad darauf und zeichnen sich durch eine höhere Mahlleistung aus. Die Molinos hingegen sind runde Türme, an deren Dach das Windrad befestigt ist. Bei den Molinos kann das Windrad mit Dach gedreht werden.

Weiter der Straße entlang bis zu einem Pass und kurz zuvor an einer Kreuzung nahm ich die Gelegenheit wahr zu einem Aussichtspunkt abzubiegen. Vom Morro de la Cruz hat man eine tolle Aussicht über weite Teile Fuerteventuras und früh morgens noch genügend Ruhe.

Die weitere Straße bis Betancuria war wie zum Pass hoch kurvig und wäre bestimmt spaßiger mit meinem MINI gewesen. An das Schwanken des Mietwagens musste ich mich noch gewöhnen. Der Parkplatz ist am südlichen Ortsrand von Betancuria. Ein schmaler Weg führt in die Ortsmitte, von hier aus und war mein Start der Wanderung. Es ging jedoch nicht in die Ortsmitte, sondern vorher ab in eine Seitenstraße, über die Hauptstraße und dann eine Straße den Berg hoch welche in einen Schotterweg überging. So führte der Weg das Tal bis zum Ende und dort auf einen Pass. Ziemlich windig war es hier und der nächste Abschnitt am Bergkamm hoch zum Gipfel war stürmisch. Am Pass und hier oben auf dem Gipfel hat man eine tolle Aussicht auf die Betancuria Berge. Der Weg auf der anderen Seite herunter war zumindest etwas geschützt. Am tiefsten Punkt, bevor es zum nächsten Gipfel hoch geht führt mich der Weg jedoch in das nächste Tal hinab. Hier sollte der einzige Wald Fuerteventuras sein. Sollte. Was ich sah, waren fast ausgetrocknete Bäume mit großen Abständen. Geregnet hat es hier wohl schon länger nicht mehr!

Der Weg senkt sich in das Tal herab zu einem großen Waldpicknickplatz. Aufgrund der Pandemie ist dieser geschlossen gewesen und war leer. Für mich jedoch ein guter Platz für eine Pause. Um den Picknickplatz sind die Bäume dann auch tatsächlich grün. 😊

Der Wanderweg führt von hier nicht die Schotterpiste vom Picknickplatz zur Landstraße entlang, sondern auf einem kleinen Pfad oberhalb, sodass man letztlich in das nächste Tal gelangt. Hier dann runter und auf einem festen Weg bis zur Landstraße. Im Gegensatz zum Wanderführer bin ich jedoch nicht nach Vega de Rio Palmas, sondern zurück nach Betancuria gelaufen. Eine alte sandig-staubige, geschotterte Piste führt dem Barranco (Flußbett) entlang und ende kurz vor dem Parkplatz an der Landstraße. Das Auto und damit das Ende der Tour waren kurz danach erreicht.

Die anschließende Fahrt bis nach Vega de las Palmas war kurz. Im Ort war es noch eine längere kleine Straße bis fast zum Ende. Dort liegt das Casa Naturaleza. Ein Restaurant mit einem grünen Garten und einem Teich. Kontrastreicher könnte es fast nicht gehen.

Nicht weit entfernt, gerade einmal ein paar Häuser weiter ist der Ortsrand und der Anfangspunkt der nächsten kurzen Tour zur Wallfahrtskapelle „Der Jungfrau de la Pena“. Breit und eben ist der Weg die meiste Zeit entlang des Barranco bis zu einem Stausee. Wobei Stausee nicht so wirklich zutrifft. Was sich mir bot, war eine größere ausgetrocknete Fläche, an deren Ende eine Staumauer zu sehen war. Angekommen an der Staumauer, änderte sich die Tour schlagartig. Die Staumauer war von der anderen Seite sehr hoch und so hieß es nun in Serpentinen nach unten gehen in eine Schlucht. Nicht ganz bis zum Boden, da dort tatsächlich ein Bach mit Wasser war. So ging es einige Zeit an der rechten Seite der Schlucht entlang und die Wallfahrtskapelle mit ihrem strahlenden Weiß war immer wieder zu erblicken. Kurz vor der Wallfahrtskapelle führt ein nicht so deutlicher Weg hinab zu ihr.

Viele dieser schwarzen Gesellen sind hier anzutreffen und zum Teil gar nicht so scheu.

Zurück auf dem Weg führte er mich bis an den Anfang der Schlucht und dort über einen Bogen hinab, fast bis zur Straße. Kurz vor der Straße geht ein Weg ab, der über den Bachlauf zum Weg auf der anderen Seite geht. Einzig der Beginn des Weges ist nicht wirklich gut zu erkennen. Dank Karte und GPS konnte ich dann die ersten Meter erahnen. Diese gegangen, war der weitere Weg dann erkennbar.

Auf der anderen Bachseite geht der Weg Mitten durch die Schlucht hoch zur Wallfahrtskapelle. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Der Weg hierhoch ist nicht markiert und geht über große Felsblöcke. Eine willkommene Abwechslung. An der Wallfahrtskapelle angekommen ist der bekannte Weg der, der zum Ausgangspunkt der Wanderung zu nehmen ist.

Auf der Fahrt zum Hotel erblickte ich oberhalb von Villaverde zwei Molinos und da es noch hell war habe ich vom Hotel einen Spaziergang dorthin unternommen. Zurück am Hotel kam ich auf die Idee den Pool noch zu testen. Brrrr. Also nur kurz rein, ein paar Züge und wieder raus. Die letzten Sonnenstrahlen begleiteten mich zum Zimmer und dann mit Kamera kurz wieder zurück.

Da ich Mittags schon warm gegessen hatte und keinen so großen Hunger hatte, entschied ich mich für einen Salat mit Shrimps und Mango. Lecker. 😀

Nach dem Abendessen machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch Villaverde. Die Gebäude im Ort liegen sehr verstreut und im Dunkeln kommt man leider nicht weit. Es gibt nur gelegentlich Bürgersteige und mit Straßenlaternen haben dies es dort auch nicht so sehr. Es war somit kein besonders langer Spaziergang.


26. Dezember

An diesem Morgen traute sich die Sonne nicht so recht durch die Wolkendecke zu schauen. Das Frühstück schmeckte dennoch. 😊 Während des Frühstücks informierte ich mich über das Wetter an der Westküste. Ich war auf einer Insel und mindestens eine Küstenwanderung sollte schon sein, finde ich. Die Wettervorhersage sah ganz gut für die Westküste aus und so entschied ich mich nach Puertito de los Molinos zu fahren.

Auf dem Weg wurde es teilweise noch bewölkter und ganz leichter Nieselregen stellte sich ein. Am Hafenörtchen war immerhin schon blauer Himmel über dem Meer zu sehen und die Sonne zeigte sich. Am Ortsanfang gibt es einen großen Schotterparkplatz, von dem ich startete. Der Wanderweg zweigt noch vor dem ersten Gebäude nach rechts ab. Dieser breite Schotterweg führt einen hoch über das Dörfchen und auf die Ebene darüber.

Ab hier geht der Weg immer entlang der Steilküste. Oft auf einem Weg, der von Autos genutzt wird. An einer Stelle parkte auch eines und zwei Personen waren am Angeln. Die Brandung zeigte heute ein tolles Schauspiel in jeder neuen Bucht 😀, während die Sonne immer stärker wurde. Mein Ziel war eine Bucht mit Sandstrand – Playa de Jarubio.

Die letzten Meter von der Hochebene hinunter zum Strand sind nicht so einfach zu finden, aber unmöglich nun auch wieder nicht. Am Strand war ich nicht alleine. Es gibt einen ausgewaschenen Weg über die Hochebene, über den ein paar Personen mit zwei Autos hierher gefunden hatten. Dennoch war es hier sehr ruhig. So konnte ich meinen Rucksack und die Schuhe am einen Ende lassen und den Strand im Wasser barfuß einmal hoch und runter laufen.

Nach einem Snack ging es dann denselben Weg wieder zurück. Eines der ersten Gebäude des Fischerörtchens ist ein Restaurant, welches ich für das Mittagessen ansteuerte. Hier hat man von der großen Terrasse aus eine super Aussicht auf das Meer. Die Küche ist einfach, aber lecker.

Nun folgte eine Fahrt in ein südlicheres Küstenörtchen. Playa de Valle. Dies ist eher eine Ansammlung von ein paar Gebäuden als ein eigener Ort. Am Kieselstrand sind ganz vorne zwei Gebäude und genau dazwischen ist ein kleiner Weg nach oben um auch hier wieder oben an der Steilküste entlangzulaufen. Zuvor jedoch ging ich noch direkt auf die Felsen an der Küste, um der Brandung zuzuschauen.

Auf diesem Wanderweg galt es jedoch mehrere Einschnitte zu umgehen bzw. große zu durchqueren. Bei den Durchquerungen der Einschnitte hat man oft die Möglichkeit bis ans Meer zu kommen. Dadurch gestaltete sich diese Tour deutlich anstrengender – auch da hier der Weg meist nicht klar erkennbar war. Diese Wanderung war wie die Erste an diesem Tag ein hin und wieder zurück Weg.

Auch an diesem Tag gab es Abends wieder einen leckeren Salat.


27. Dezember

Der Tag begrüßte mich mit Sonnenstrahlen. Es war in Villaverde schon viel freundlicher, als am Morgen zuvor. Während des Frühstücks schrieb ich eine E-Mail an das Fährunternehmen, um zu erfahren, ob die Fähre nach Isla Lobos heute fährt. Noch während des Frühstücks kam die Antwort – Ja. 😊 Somit war klar, wo die heutige Wanderung sein wird.

Den Weg nach Corralejo kannte ich bereits vom ersten Tag und es fand sich fast an derselben Stelle ein Parkplatz. Die Anmeldung für die Insel hatte ich bereits beim Frühstück erledigt und so benötigte ich nur noch die Fährkarte, welche ich diesmal am Tickethäuschen am Hafenrand tatsächlich bekam. Die Fähre ist von dort schnell erreicht. Bei strahlendem Wetter konnten wir so die Fahrt nach Isla Lobos genießen.

Die Anlegestelle auf der Insel ist ein betonierter hoher Klotz mit zwei Treppen an den Seiten. Zum Meer ist diese Stelle offen und mir war nun klar, warum die Fähre bei stärkerem Wellengang hier nicht anlegen kann. Heute war es ruhig und mit einem kleinen Hopp war man schon auf der Treppe der Anlegestelle.

Der Rundweg um bzw. durch die Insel kommt an der Anlegestelle vorbei und wie viele bin ich zuerst nach rechts gelaufen, um zum einzigen Dorf auf der Insel zu gelangen. Bereits das Wegstück dorthin zeigte die vulkanische Vergangenheit der Insel sehr deutlich.

Groß ist der Ort nicht. Eigentlich ist die Bezeichnung Ort schon übertrieben. Daher bin ich fast direkt weiter. Nun kommt man auf die östliche Seite der Insel. Hier wechseln sich größere Flächen mit Büschen und Dünen ab. Am nordöstlichen Ende nahm ich den Abstecher zum alten Leuchtturm. Dieser liegt mit einem verfallenen zweiten Gebäude auf einem Hügel. Die Aussicht von hier geht über die halbe Insel und lohnt sich.

Weiter auf dem Rundweg, bis zu einer Kreuzung kamen mir nun vereinzelt andere entgegen, die den Rundweg in umgekehrter Richtung gingen. An dieser Kreuzung nahm ich ebenfalls die Möglichkeit wahr und folgte dem Weg zum Montana de la Caldera. Ein steiniger und gerölliger Weg führt den Berg hoch. Am Ende des Weges ist eine Gipfelmarkierung und hier, gerade etwas über 1000 Meter über dem Meer bietet sich dennoch eine tolle Aussicht.

Zurück auf dem Hauptweg ging es gefühlt auf einer Autobahn bis zur Anlegestelle, so breit und eben war der Weg. Kurz vor der Anlegestelle kommt man an einer Bucht mit einem größeren Sandstrand vorbei. Dieser war mir jedoch zu voll.

Da bis zur Abfahrt der Fähre noch reichlich Zeit war, bin ich weiter zum Dörfchen. Dort versuchte ich etwas zu Essen zu bekommen, dies hätte aber zu lange gedauert und daher entschied ich mich lediglich für ein Getränk und machte mich zu einem Becken in der Nähe mit etwas Sandstrand. Aufgrund der Zeit bin ich hier nur durch das Wasser gelaufen. War aber mit den Fischen schon lustig.

Dann war es Zeit für die Fähre, die pünktlich kam. Es geht noch eine weitere zu einem späteren Zeitpunkt, aber 3 Stunden hier vor Ort waren mir zu langweilig und daher wollte ich diese nehmen. Die Fährfahrt war wieder entspannt und in Corralejo fand ich schnell ein Restaurant in Hafennähe für ein Mittagessen.

Unterhalb von Corralejo gibt es ein riesiges Dünengebiet mit einem ebenso großen Strand, welchen in nach dem Essen ansteuerte. Wie die meisten parkte ich an der Verbindungsstraße von Corralejo zum nächsten Ort. Es wurde bewölkter und etwas windiger, was einige jedoch mit Begeisterung aufnahmen. Zum Baden ist es hier, ohne Bucht, zu stürmisch gewesen.

Danach ging es wieder in die bekannt Panaderia für ein Stückchen Kuchen und etwas für Abends.


28. Dezember

Ein neuer sonniger Tag wartete darauf entdeckt zu werden. Wickie brauchte jedoch noch eine Postkarte und eine Briefmarke. Auf dem Weg nach Casillas del Ángel hielt ich daher in Antigua. Hier gibt es in einer Seitenstraße einen kleinen Schreibwarenladen. Eine Postkarte war schnell gefunden und ein Stift ebenso. Nur Briefmarken gab es nicht. Vom Verkäufer erfuhr ich wo die Post ist und dass ich dort Briefmarken bekommen könnte. Also einmal quer durch den Ort zur Post. Eine Briefmarke bekam ich dort. 😀 Zurück zum Auto ging es über andere Seitenstraßen. U. a. an einem Platz mit Weihnachtsdeko und einem Café vorbei. Hier traf sich scheinbar der halbe Ort zum morgendlichen Kaffee und Schnack. Dorfleben eben.

Nur ein paar Kilometer weiter war Casillas del Àngel erreicht. Ein Parkplatz fand sich in der Ortsmitte an einem großen Platz, welcher auch der Ausgangspunkt der Wandertour war. Von hier geht es eine schmale Straße entlang, die bald in einen Schotterweg überging, jedoch immer noch zu vereinzelten Häusern führte. In einem leichten Bogen ging es bergauf bis auf eine Anhöhe. Hier war es schon sehr windig und ich war froh meine Windbreaker Jacke dabei zu haben. Der Weg weiter führte dann zum Glück am Berg entlang und damit aus dem Freien und dem Wind heraus. Hier wurde es sofort angenehmer. Der Weg schlängelt sich am Berg entlang und geht anschließend hinunter nach Tefia. Durch diese große Schleife bin ich damit um die Berge herumgelaufen.

In Tefia geht es am Ortsrand entlang bis zur Kirche und an dieser wieder weg vom Ort in die Berge. Der geschotterte Weg steigt auf der Ebene vor den Bergen leicht an. Der Wind wurde hier wieder etwas stärke und es gab nichts das den Wind blockte. Am Fuß der Berge wurde es weniger windig, dafür ging der Weg nun in einen schmalen Pfad über, der deutlich steiler wurde. Der Weg windet sich entlang dem Berg bis zu einem Pass. Die letzten Meter am Pass zeigten nochmals deutlich, welche Winde heute unterwegs waren. Kaum den Pass überquert, war es fast windstill.

Es folgte ein langer gemächlich nach unten führender Weg in das breite Tal. Hier und da waren sogar Brücken an ausgewaschenen Einschnitten zur Überquerung. Nach einigen Kilometern kamen zwei auseinander liegende Gebäude und beim zweiten ging es rechts ab. Kurz danach verlor sich der Weg ein wenig. Der Anfang zum Aufstieg des nächsten Passes war jedoch gut von weitem zu sehen und schnell erreicht. Der Weg hoch war teils wie eine Steintreppe, die sich mit längeren Geraden und Kurven nach oben führt. Auch dieser Übergang ist wieder etwas stürmischer. Hier war es kurz nach der Überquerung des Passes wieder fast windstill und die Sonne zeigte sich deutlich, so dass es nun tatsächlich wieder so warm wurde, dass ich im T-Shirt laufen konnte. Der Weg zurück nach Casillas del Ángel geht am Fuß der Berg in einen breiten Schotterweg über, der direkt in den Ort führt und dort über zwei Straßen zum Parkplatz.

Nach der Tour ging es wieder in die bekannte Panaderia. Eine leckere Belohnung und einen Cappuccino gab es.

El Cotillo ist schon bekannt und es führt mich dieses Mal jedoch bis an das Ende, bis zum Leuchtturm Faro del Tostón. Hier gibt es reichlich Sanddünen, aber auch kleinere und größere Becken umgeben von Lavagestein. Ich suchte mir eine ruhige Stelle und zog mich um, wollte ich doch auch einmal im Meer schwimmen gehen. Anfangs war das Wasser schon kühl, sobald ich komplett im Wasser war und mich bewegte, war es angenehm. Danach verzog ich mich in eine der Steinkreise, die vor dem Wind, der nur ganz leicht wehte, schützten.

Das Abendessen war an diesem Tag im Azzuro. Ein Restaurant am Ende von El Cotillo in Richtung des Leuchtturms. Von meinem Badeplatz also schnell erreicht. Ich hatte nicht reserviert, bekam jedoch einen Tisch, der gerade frei wurde. Alles wurde vorher noch gereinigt, bevor ich mich setzen durfte. Das Essen hier ist gut und die Aussicht Abends ein Traum für einen Tagesabschluss.


29. Dezember

Der letzte Wandertag und wieder zeigte sich schon beim Frühstück die Sonne. 😊 Für diese Reise war nur der Norden und zum Teil die Mitte Fuerteventuras das Ziel. Der höchste Berg ist im Süden, der zweithöchste in der Mitte der Insel und genau der war das Ziel für diesen Tag. Der Gran Montana.

Tiscamanita nennt sich der Ort, an dem die Tour begann und ein Parkplatz in einer Seitenstraße war schnell gefunden. Zuerst entlang einer Straße bis zum Ortsrand und dann weiter zu den Bergen führte die Straße bis zu einem Rasthäuschen. Ab hier begann dann ein schmaler Wanderweg nach oben. Es ging stetig bergauf, jedoch nicht zu steil und so war der erste Pass bald erreicht. Von hier bog ich nach links ab und aufwärts, auf den Gran Montana. Die letzten Meter vor dem Gipfelplateau waren wie auch oben ziemlich windig. Eine tolle Aussicht bot sich hier. Die Suche nach einem windgeschützten Platz dauerte dafür etwas länger. Gefunden hatte ich aber dann doch einen für eine Rast.

Vom Gran Montana ging es wieder herunter zum Pass und danach ein wenig bergauf auf den Morro Jorado. Vom Morro Jorado bis zum Morro Rincon del Atajo ist der Weg auf einem Grat mit guter Aussicht zu beiden Seiten. Am Morro Rincon del Atajo angekommen, bog ich ab. Nun ging es langsam den Berg hinunter nach Agua de Bueyes. Dieser Ort besteht nur aus ein paar Häusern und es war nichts los.

Der letzte Abschnitt bis nach Tiscamanita war eine breite Schotterstraße parallel zur Hauptstraße. Die Schotterstraße endet am Parkplatz vor Tiscamanita und hier war es nur noch eine Seitenstraße hoch bis zum Auto. Von dort ging ich noch an die Hauptstraße zu einem kleinen Restaurant. Diese bot jedoch nur das Tagesmenü an, welches mir zu dem Zeitpunkt zu viel war. So trank ich dort nur etwas und machte mich danach auf zur weiteren Reise.

Ein letztes Mal bin ich von hier nach El Cotillo und an die Küste um den Leuchtturm gefahren. Es war schon spät und so machte ich dort noch einen Spaziergang und schaute den Wellen zu.

Das Abendessen war wieder im zum Hotel gehörenden Restaurant. Ein Steak mit leckerem Nachtisch. Da ich einen Tisch mit Blick auf den Grill hatte, konnte ich das Grillen des Steaks beobachten. Dieses wurde zuerst von einem großen Stück Fleisch abgetrennt und landete dann direkt auf dem Grill und kurze Zeit später bei mir auf dem Tisch. Zuvor allerdings noch eine Vorspeise – gegrillte Chorizo. Ich weiß, etwas fleischlastig an diesem Abend. 😅

Nach dem Essen zahlte ich die offene Rechnung der Essen und Getränke der Woche, um es am nächsten Morgen einfacher zu haben.


30. Dezember

Ein letztes Frühstück bei aufgehender Sonne im Hotel. Dann folgte das Packen der Tasche. Da der Flug erst für Nachmittags angesetzt war, hatte ich Zeit und konnte somit einen kleinen Umweg fahren. Über La Olivia hoch auf einen Parkplatz und zu einem Aussichtspunkt – Mirador de Vallebrón. Der Ausblick von hier auf die Ebene vor der Ostküste ist weit, obwohl der Aussichtspunkt nicht auf einem Berggipfel ist. Wer hier vorbeikommt, sollte den Abstecher machen.

Von dort fuhr ich nach Puerto del Rosario, die Hauptstadt von Fuerteventura. Einen Parkplatz zu finden war nicht schwer, es war der große, öffentliche am Hafen. Von hier unternahm ich einen Spaziergang durch die umliegenden Straßen und kehrte in einem Café mit Blick auf den Hafen ein.

Während meinem weiteren schlendern durch die Gassen hörte ich laute Musik. Weihnachtsmusik und Pop. Es musste etwas sein, das sich bewegte, da der Ursprung der Musik sich änderte. Und da war er, der Ursprung. Ein großer Bus mit reichlich Lautsprechern, der durch die Gassen fuhr. Verrückt.

Nun war es Zeit, zum Flughafen zu fahren. Die Abgabe des Autos war einfach und unkompliziert. Im Flughafen suchte ich dann zuerst die Schalter, um meine Tasche abgeben zu können und die Bordkarte zu erhalten. Auf der Tafel war jedoch mein Flug überhaupt nicht aufgelistet. Dafür gab es zwei andere zur selben Zeit. Hm. Lufthansa wollte scheinbar nicht. Am Infoschalter erfuhr ich, dass es der Eurowingsflug ist und sollte bei der Ground Force nachfragen, ob ich auch tatsächlich dafür gebucht war. Also an das andere Ende der Schalter zur Ground Force. Dort wurde bestätigt, dass der Lufthansa Flug von Eurowings übernommen wird und ich bekam gleich noch die Info an welchen Schalter ich gehen sollte. Ich hatte Zeit und somit Zeit für einen Cappuccino. Danach ging ich zum Schalter, an dem nur eine kurze Schlange war. Das Einchecken ging schnell und unkompliziert vonstatten. Die Anmeldung in Deutschland (Einreiseanmeldung) hatte ich schon während des Frühstücks erledigt.

Hinter den Schaltern geht es über reichlich Umwege zur Security und dann einen Stock höher in den Abflugbereich. Hier gibt es einige Bistros, von denen die Hälfte jedoch geschlossen waren. Das Bistro auf der Dachterrasse war offen und mein Ziel für ein Baguette und etwas zu trinken.

So verging die Zeit bis zum Abflug schnell. Der Flug selbst startet planmäßig und kam pünktlich in Frankfurt an. Hier war das Gepäck, diesmal ohne Probleme schnell auf dem Band und los ging es nach Hause.


Resümee

Es war nicht meine erste Reise am Jahresende in den Süden und auch diesmal wieder schön. Klar, Fuerteventura ist sehr karg, aber gerade das war wieder das reizvolle. Oder besser gesagt das nicht ablenkende. Die Reisen während des Jahres waren alle im Grünen oder im bunten Herbst. Hier war der Kontrast dazu.

Ich war nur im Norden und in der Mitte der Insel unterwegs. Der Süden kommt in 2022. Ja, es wird im Süden nicht viel grüner als das, was ich gesehen habe, aber die angedachten Reisen in 2022 bieten dazu die ausreichenden Kontraste.

Und – nicht gleich völlig aufgeben, wenn man einen Flug verpasst. Es gibt immer eine Alternative.


Karte mit den Touren.


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Italien – Lombardei (Gardasee) – Oktober 2021

Südafrika. Ja, richtig gelesen. Im Oktober 2021 stand mein dritter Versuch für eine Südafrikatour an. Gebucht, bezahlt und die Bedingungen vor Ort sahen gut aus. Doch leider zu früh gefreut. Mangels der erforderlichen Mindestteilnehmerzahl wurde die Reise vom Veranstalter abgesagt.

So beginnt bereits der Bericht zur Reise nach Madeira. Doch auch hier passt es, denn die ursprüngliche Reise wäre über zwei Wochen gegangen. Der Ersatz Madeira war eine 10 Tage Reise und somit hatte ich noch ein paar Tage Urlaub zur freien Verfügung. Mit einem weiteren Tag wurde daraus eine Woche Lombardei im Oktober.

Das südliche Ende des Gardasees ist im Vergleich zu Frankfurt im Oktober wärmer und die Zeit von Sonnenaufgang zu Sonnenuntergang ist etwas länger – gefühlt deutlich länger! Dennoch hatte ich mich gegen das Zelt und für eine feste Unterkunft entschieden. Durch die frühe Dunkelheit ab ca. 18:00 Uhr, war es mir so lieber.

Aber wo? Im Oktober 2020 war ich im Süd-Osten des Gardasees, genauer gesagt in Bardolino. Daher ging es diesmal in den Süd-Westen. Meine Suche führte mich zu einem kleinen Hotel etwas oberhalb des Sees in Cecina, welches nahe Toscolano Moderna liegt. Dies ist ein kleines Bergdorf und das Hotel verfügt nur über ein paar Zimmer. Schon mal gute Voraussetzungen um den möglichen Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Zusätzlich gehört ein gut bewertetes Restaurant zu dem Hotel. Somit buchte ich die Woche direkt über die Webseite des Hotels Albergo Cavallino 10. Daraufhin erfolgten noch ein paar E-Mails zur Klärung von Einzelheiten. So war meine geplante Anreise an einem Tag, an dem das Restaurant geschlossen hat und keine weiteren Gäste im Hotel waren. Wir vereinbarten eine Uhrzeit und tauschten die Telefonnummern aus, für den Fall das etwas dazwischen kommt.

Der Kauf der Vignette für Österreich erfolgte Online. Für die zusätzliche Mautgebühr, die für die Überquerung des Brennerpasses fällig wird, hatte ich mich schon im Jahr zuvor in Österreich angemeldet. So kann man einfach durch die Mautstelle fahren und es wird kurz danach automatisch abgebucht. Zur Bestätigung gibt es eine E-Mail.


Tag 1

Der 19. Oktober kam und nach einem morgendlichen Kaffee ging es dann sehr früh los Richtung Süden. Die Fahrt war lang aber zum Glück wenig Ereignisreich. Am nördlichen Ende des Gardasees angekommen stellte sich schon ein Urlaubsgefühl ein, war die Landschaft eine andere und die Sonne grüßte. Von dort ging es an der Via Gardasena immer dem Gardasee am westlichen Ufer entlang. Bis ich Gargnano erreicht. Hier meinte das Navi man solle rechts abbiegen, was ich tat. Danach ging es durch Gargnano und die Straße wurde immer schmaler bis sie nur noch so breit war wie für ein Auto. Lt. Beschilderung nur noch für Fahrzeuge bis 2 Meter Breite. Hoffentlich kommt keiner entgegen! Zwei andere folgten mir auf der schmalen Straße, welche sich schön durch das Gebiet zwischen den Orten schlängelte. Und dann kam doch noch jemand entgegen. Nach einem Hinweis des entgegenkommenden Fahrers sind wir drei dann alle rückwärts bis zu einer Einfahrt gefahren. Dort sind dann die beiden uns entgegenkommenden hinein gefahren, so das wir wieder freie Bahn hatten.

In Cecina angekommen stand ich an einer Kreuzung und das Navi zeigte geradeaus. Da war eine sehr schmale, auf beiden Seiten von hohen Mauern eingefasste Kopfsteinstraße. Zuerst hieß es warten und die beiden Fußgänger, die entgegenkamen abwarten. Nun weiter durch die schmale Straße, welche nach kurzer Zeit wieder breiter wurde und zu einer Y-Kreuzung führte. Dort entschied ich mich für rechts, da die Angabe des Navis nicht ganz eindeutig war. Nun wurde die Straße im Ort wieder schmaler und führte durch den alten Ortskern von Cecina. Kurz vor dem Hotel geht es rechts eine kurze Straße hoch zu einem Parkplatz. Puh, geschafft. (Anmerkung: Wie ich an einem anderen Tag feststellte ist ein Teil der gefahrenen Straße nur für Autos bis 1,8 Meter frei gegeben. Geht auch mit einem MINI mit 1,92 Meter breite 😅)

Vom Parkplatz waren es wenige Meter bis zum Hotel, wo ich bereits erwartet wurde. Zuerst erfolgten die Formalitäten wie die Überprüfung der Impfung. Für das Hotel war diese zwar nicht notwendig, für das Restaurant jedoch schon. Hierbei stellte sich schon heraus das nicht alle im Hotel/Restaurant Englisch, geschweige denn Deutsch sprechen.

Nun wurde ich zu meinem Zimmer über dem Eingangsbereich geführt. Klein, sauber und für mich völlig ausreichend. Kurz darauf stellte ich fest, dass beide Lampen neben dem Bett nicht funktionierten. Wie sollte ich das jetzt mitteilen? So erschien es mir sinnvoll ein Bild einer der Lampen mit dem Smartphone zu machen. Damit ging ich zur Rezeption und meinte in einfachen Worten, dass sie nicht funktionieren. Die Dame war fleißig am Reden – in Italienisch – kam mit mir nach oben und organisierte nach eigener Prüfung neue Birnen für die Lampen. Dass ich kein Italienisch kann, hat sie nicht davon abgehalten meist italienisch mit mir reden zu wollen. 😂

Nach einem Spaziergang runter nach Toscolano Modena und zurück bin ich in das gegenüber liegende Ristorante Pizzeria La Macina. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Pizzen und der Steinofen ist von fast allen Plätzen zu sehen. Recht schnell hatte ich meine Pizza und war zufrieden für diesen Tag.


Tag 2

Zum Frühstück, welches im Restaurant serviert wird, war ich alleine. Dazu gibt es eine kleine Auswahl von verschiedenen Arten, unter denen man eine auswählt. Dies und der Kaffee wird einem an den Tisch gebracht. Vielleicht etwas ungewohnt gab es zuerst immer eine warme Brioche (Croissant). Dazu das Frühstück, was man gewählt hatte.

Die erste Wanderung begann etwas nördlich, oberhalb des Gardasees in Muslone. Durch Muslone hindurch und dann immer Bergauf, einem alten Karrenweg entlang. So erreicht man nach einiger Zeit den Gipfel des Berges, von dem es dann nach unten in das nächste Dorf Piovere ging. Vom fast höchsten Punkt aus führt ein kleiner Weg zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick über den Gardasee hat und wenn wie bei mir nichts los ist auch ein guter Punkt für eine Rast ist. Bis hierher war es jedoch leicht diesig. Im Aufstieg, der zum großen Teil im Wald verläuft, fiel dies nicht so auf, hier am Aussichtspunkt dann doch. Wie es nach unten, nach Piovere, ging, wurde es klarer und sonniger. Zurück führte der Weg relativ gerade (eben) von Piovere nach Muslone. Auf diesem Teilstück war es dann sonnig und ich hatte einen schönen Blick den Hang herunter und über den See. Hier zeigten sich zum ersten Mal für mich in diesem Urlaub die Herbstfarben der Natur.

Nach dieser Wanderung fuhr ich nicht direkt zurück zum Hotel, sondern nach Toscolano Moderna, um etwas zum Trinken und Essen für die nächsten Tage einzukaufen. Über eine Seitenstraße ging es dann in Toscolano Moderna den Berg hoch und über eine weitere Seitenstraße nach Cecina. Dies ist die offizielle Umleitung gewesen, da die Hauptstraße von der Gardasena nach Cecina wegen Bauarbeiten gesperrt war. Diese Zufahrt ist zwar auch an einer Stelle etwas enger, aber bei weitem nicht so wie die Zufahrt von der anderen Seite am Anreisetag.

Im Hotel gab es einen Kaffee bevor es unter die Dusche ging. Ausgeruht ging ich Abends in das angeschlossene Ristorante Cavallino 10. An diesen Abend entschied ich mich für Fisch – Fritto misto di lago e verdure. Frittierten Fisch aus dem See. Etwas mühselig durch die Gräten! Zum Abschluss gab es noch etwas Dulce, also süßes.

Um direkt ins Bett zu gehen war es noch zu früh und so entschloss ich mich dazu einen Spaziergang durch das Örtchen zu machen. Ruhig, sehr ruhig und verschlafen ist es hier am Abend. Auf dem Weg entdeckte ich noch ein größeres Hotel, das, wie es schien, nur zu einem Bruchteil belegt war.


Tag 3

Nach einer ruhigen Nacht zeigte sich der Morgen Wolken verhangen und die Wettervorhersage deutete auf keine wirklich Verbesserung während des Tages hin. Also erst einmal in Ruhe und ausgiebig Frühstücken.

Für mögliche Regentage hatte ich mir im Vorfeld bereits etwas überlegt und dies an diesem Tag umgesetzt. Es ging nach Gardone Riviera, was südlich von Toscolano Moderna liegt. Ich hatte den Tipp zum Giardino Botanico, bekannt als Heller Garden vor Reiseantritt bekommen. Dies ist ein botanischer Garten gestaltet von einem Künstler, weshalb der Garten auch einige Kunstobjekte aufweist. Aber auch von der Gestaltung und Anordnung merkt man, dass es nicht der typische Botanische Garten ist, der einem Wissen über die Pflanzenwelt vermitteln möchte. Nass war es noch, dennoch hatte es seinen Reiz dort.

Von hier aus ging es dann zurück und durch Toscolano Moderna in ein dahinterliegendes Tal – dem Papiermühlental. Tief hingen die Wolken und anfangs regnete es kurzzeitig, sodass kaum jemand hier unterwegs war. Die Fahrt in das Tal geht am Ende in einen geschotterten Weg über, der durch mehrere kurze Tunnel führt. Hinter dem letzten Tunnel ist ein Parkplatz und kurz danach das alte Papiermühlenwerk, von dem aus ein Wanderweg startet. Das Papiermühlenwerk und das Bistro dort waren leider geschlossen. So ging es direkt auf die Tour unten im Tal am Fluss entlang. Weiter hinten im Tal gelangte ich über einen Weg dann hoch in das Dorf Gaino. Ein kurzer Abschnitt führt durch das Dorf und da ein paar Straßen gesperrt waren musste ich mir eine alternative Route dort suchen bis zum eigentlichen Weg, der am Dorfrand mit einem Blick über das Tal weiter ging. An einer Stelle am Ortsrand geht es lt. Wanderführer rechts herum in das Tal zurück. Der Weg allerdings ist hier mittlerweile zugewuchert und so musste hier ebenfalls eine Alternative gefunden werden. Dazu führte der eigentliche Weg mich noch eine Zeitlang oberhalb des Tals entlang und dann in einem großen Bogen zurück, sodass ich wieder auf den mir bekannten Weg im Tal, am Fluss gelangte. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt zurück.

Am Abend ging es wieder in die Pizzeria, mit einem anschließenden größeren Spaziergang durch Cecina.


Tag 4

Dieser Tag begann wieder mit freundlicherem Wetter. Heute war ich mutig und bestellte das Full English Breakfast. Kann man essen, ist aber immer noch nicht meines. 😅 Die Wanderung sollte heute von Capovalle, einem Bergdorf über den Monte Stino und wieder zurückführen. Capovalle liegt in den westlichen Gardaseebergen und somit war eine längere Anfahrt wie in den Tagen zuvor nötig. Die Straße führte auch an einem langen Stausee entlang, mit einer sehr kurvenreichen Strecke. Wie geschaffen für einen MINI und morgens noch so schön leer. 😊

Am Ortseingang vor Capovalle gibt es einen Parkplatz den ich ansteuerte. Es gibt zwar noch einen oberhalb, dennoch war mir dieser lieber, da ich dadurch durch das Örtchen gehen musste und es mir ansehen konnte. Die Wanderung beginnt oberhalb und führt dort nach rechts – wenn den die Absperrung nicht wäre. Auf der Landkarte konnte ich erkennen, dass es einen weiteren Weg, mehr oder weniger parallel weiter oben gibt. Dazu hieß es die Straße zurück zulaufen und einen kleinen, unscheinbaren Trampelpfad bergauf gehen. Dieser ging dann tatsächlich wieder nach rechts und führt mich in die richtige Richtung. Der erste Teilabschnitt bis zum Refugio Monte Stino ist eine Bergstraße, auf die ich wieder gestoßen bin. Hier war nichts von einer Baustelle zu sehen und so bin ich weiter.

Nach einer Stunde kam ich an ein paar Fahrzeugen vorbei und da war sie dann, die Baustelle. Hier wurde ein Kabel verlegt und somit die schmale Straße für Autos nicht mehr nutzbar. Die Bauarbeiter waren nett und ließen mich passieren. So konnte ich den Weg wie geplant weiter gehen. (Auf der Landkarte ist ein Wanderweg fast parallel eingezeichnet und wäre eine Ausweichroute gewesen). Am Rifugio Monte Stino war ich alleine. Die Straße war gesperrt und somit konnte kaum einer hierher kommen. Abgesehen von Ausnahmen wie einem Mountain Biker oder mich. Hier machte ich Rast, bot der Außenbereich des Rifugios doch einige Sitzplätze.

Nun ging es auf den folgenden Kultur-Abschnitt. Hier oben in den Bergen war einmal die Grenze zwischen Österreich und Italien. Daher gibt es hier alte Schützengräben und Hinweistafeln bis zum Monte Stino und einer Gedenkstätte in der Nähe. Der Monte Stino entpuppte sich als ein Grashügel unter mehreren, umgeben von Schützengräben und das Gefühl auf einem Gipfel zu sein kommt hier nicht auf. Von der Gedenkstätten führt ein kleiner Stieg auf eine Aussichtsplattform. Von hier hat man einen tollen Blick über den Lago d’Idro – den Idrosee. Eine Rast bei der die Sonne und die Aussicht genossen werden konnte.

Der Weg weiter führt nun südlich am Berg entlang des Idrosees bis zu einer Stelle an der man über einen Pass zurück nach Capovalle gelangt.

Eine schöne und in der Sonne nach dem gestrigen Regentag wieder aufmunternde Tour. Zurück ging es über dieselbe Straße zum Hotel und einem Cappuccino am Nachmittag.

Für das Abendessen entschied ich mich an diesem Tag für das zum Hotel gehörende Ristorante. Meine Wahl fiel auf das Risotto mit Pilzen. Lecker. Hier hätte ich mich reinsetzen können. Und was wird es danach gegeben haben? Richtig, ein abendlicher Spaziergang durch Cecina.


Tag 5

Die Sonne grüßt und die Fahrt zum Ausgangspunkt für heute ist fast ähnlich zum Vortag. Ausgangspunkt ist jedoch nicht Capovalle, sondern das Rifugio Cima Rest in der Nähe von Magasa. Dazu fährt man vom Gardasee aus in die westliche Bergwelt, ausgeschildert nach Magasa. An einer Kreuzung kurz vor Magasa gibt es die Möglichkeit nach Magasa oder in die Richtung des Rifugios zu fahren. Am Rifugio war am frühen Morgen wenig los und der Parkplatz davor fast leer.

Kurz noch zum Rifugio und einen Blick auf den höchsten Punkt der Tour geworfen und einen Espresso genossen. Von hier heißt es fast 1000 Höhenmeter nach oben. Die ersten Meter an der Straße entlang und dann auf einem Seitenweg an ein paar Häusern vorbei, begann der Wanderweg. Den Großteil der Steigung läuft man an bzw. durch einen Buchenwald. Jetzt, im Herbst zeigt sich dieser in seinen schönsten Farben. 😀 Nachdem ich die Baumgrenze hinter mir gelassen hatte, kam ich auf ein Gelände mit Almwiesen und hat wieder einen direkten Blick auf den Monte Caplone. Von hier ist es nicht mehr so weit. An der Kreuzung vor dem Monte Caplone zeigt ein Schild zum Gipfel und die ersten Meter sind sehr gut zu erkennen. Dann allerdings heißt es konzentriert sein. Der weitere, teils steile Weg zum Gipfel ist nicht immer so einfach zu erkennen.

Oben angekommen hatte ich vom höchsten Gipfel der westlichen Gardaseeberge eine tolle Aussicht. Hier oben ist nicht viel Platz, aber ein Plätzchen für eine Rast war dennoch schnell gefunden.

Nun ging es erst einmal wieder denselben Weg zurück. Jedoch nicht über die Almwiesen bergab, sondern eine Zeitlang unterhalb des Berggrades nach Westen. Dieser Weg ist ein alter Militärweg, breit und geschottert. Mountain Biker sind oft auf diesem Weg zu sehen. Angekommen am Bocca die Cablone zweigte ich ab in das Tal zum Rifugio. Dieser Schotterweg führt in vielen Serpentinen langsam herunter bis an eine Kurve an der ich zu einem älteren, verlassenen Gebäude abbog. An diesem vorbei und über Wiesen teils weglos kam ich letztlich wieder oberhalb der Häuser vom Anfang heraus. Von hier ab ist es der befestigte und bekannte Weg zurück zum Rifugio. Die Tour schloß ich dort mit einer kleinen Belohnung in der Sonne ab.

Hiernach ging es nach Toscolano Moderna, um für Wickie eine Postkarte zu kaufen. Wie praktisch, dass es am Rand des Hafens einen Eisstand gibt. Dort holte ich mir noch ein Eis um aß es mit Blick auf den See.


Tag 6

Ein neuer sonniger Tag wartete darauf eine Tour mit Sicht auf den Gardasee zu füllen. Pieve ist der Ausgangsort und normalerweise durch eine Fahrt durch die schöne Brassaschlucht zu erreichen. Normalerweise! Eine Sperrung aufgrund von Bauarbeiten ließ dies jedoch nicht zu und so musste der nicht minder erlebnisreiche Weg über Limone Sul Garda und kleinen Bergstraßen erfolgen. Am Ortseingang von Pieve gibt es einen großen Parkplatz der genutzt wurde. Die Wanderung führte zuerst durch den Ort, bis zu einer Aussichtsplattform neben einem Ristorante. Von hier hat man einen tollen Blick über den Gardasee. Die Aussichtsplattform ist auf dem dritten Bild oben bei den Gebäuden zu erahnen.

An der Aussichtsplattform geht am Rand ein kleiner Weg in Serpentinen nach unten und erreicht dann die alte Straße entlang des Gardasees. Hier könnte man weiter nach unten zur jetzigen Gardesana gehen. Der eigentliche Weg führt jedoch nach Süden auf der alten Straße entlang. An einigen Kurven stehen Bänke, die zu einer Rast mit toller Aussicht einladen. Auch kommt man so durch ein paar alte Tunnel. Eine Taschenlampe ist jedoch nicht nötig. Die Straße endet in Campione. Dort konnte ich den Windsurfern zusehen und einen Espresso genießen.

Der nächste Abschnitt führt durch eine Schlucht mit schmalen Wegen und an Wasserläufen nach oben. Pregasio als nächstes Ziel liegt etwas über 400 Meter höher und jede Stelle mit freier Sicht auf den Gardasee ist immer wieder schön. Ab dem höchsten Punkt geht es mehr oder weniger auf einer Höhe zum Ausgangsort Pieve zurück. Achtung, nicht immer ist der Weg direkt erkennbar.

Da dies nur eine kurze Tour war, war Zeit Cecina einmal bei Tage zu erkunden.

Abends gab es Bigoli mit Fisch aus dem See und gesalzener Zabajione. Ein Gedicht. 😀 Vor dem zu Bett gehen war noch der übliche Rundgang durch Cecina.


Tag 7

Der letzte Wandertag brach an und zeigte sich leicht bewölkt. Die Anfahrt war ähnlich wie am Vortag und führte nach Vesio. Von hier hieß es einen alten geteerten Weg hoch zum Passa Nota zu laufen. Gemütlich ging es zuerst an einem Fluss entlang langsam aufwärts bis zu einem letzten Parkplatz. Ab hier ging es in vielen Kehren hoch und das letzte feste Teilstück war eine Steinstraße. Kurz vor dem Pass erreichte ich das Rifugio degli Alpini (Guardia di Finanza). Ein guter Punkt für eine Rast. Da das Rifugio im Oktober schon zu war, hatte ich dort meine Ruhe. Zum Glück waren die Tische und Bänke noch aufgestellt und so konnte dort eine Pause an einem Tisch einlegen. Nach der Pause ging es noch ein Stück weiter und am Pass selbst nach links. Es folgte eine wegloser Anstieg zur Malga Bestana mit einer wunderbaren Aussicht über die Berge und mit Blick auf den Ledrosee. Zurück ging es denselben Weg bis zum Rifugio und dort dann einen breiten Höhenweg entlang in Richtung Gardasee. Bevor der Weg in mehreren Kehren nach unten geht, durchquerte ich noch einige kurze Tunnel, die die Strecke mit ihrer Sicht über das Tal zusätzlich würzten.

Nach dieser doch recht langen Tour ging es direkt zurück in das Hotel.

Das letzte Abendessen sollten wieder Nudeln werden. Tagliatelle mit Wildschein. Wie die Bigoli am Vortag selbst gemacht und so wie sie sein sollten – bissfest.


Tag 8

Heute war wieder Dienstag und das Restaurant geschlossen. Da ich zudem die einzige im Hotel war, gab es das Frühstück diesmal in der Eingangsbar direkt von Andrea dem Koch. Bezahlt hatte ich am Vorabend bereits alles, sodass es nach dem Frühstück gleich losgehen konnte mit der Heimfahrt. Ohne große Vorkommnisse bin ich dann Abends Zuhause angekommen und habe noch alles ausgepackten können.


Resümee

Auch das zweite Mal im Herbst am Gardasee war eine schöne Zeit. Der Herbst am Gardasee zeigte sich in diesem Jahr meist sonnig und warm. Die Hänge am See und die Berge im Hinterland waren von der Pflanzenwelt in schöne bunte Herbstfarben gesetzt.

Meist habe ich bei Ankunft im Hotel den Weg zur Bar genommen und mir einen Cappuccino oder Kaffee gegönnt. Dabei kam ich fast jedes Mal mit den Angestellten ins Gespräch. Nicht immer einfach, wenn ich kein Italienisch kann und die andern nur wenig Deutsch oder Englisch. Hat aber letztlich immer irgendwie geklappt und machte es auf seine eigene Weise sympathisch.😊


Karte des Gebietes


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Dänemark – Färöer – Juli 2021

Im Juni stellten Onni und Wickie fest, dass Miri und ich noch ein paar Tage Urlaub haben, der noch nicht verplant war. Die Zelte müssten auch mal wieder raus an die frische Luft. Ein paar Kurzmitteilungen später war ein Zeitraum im Juli gefunden an dem es weg gehen könnte.

Nur wohin? Durch die Pandemie war nicht jedes Urlaubsziel ohne Einschränkung vor Ort oder nach der Rückreise in die Auswahl gekommen. Da wir jedoch genügen Ideen für Reiseziele hatten und immer noch haben, hat sich auch ein Ziel schnell gefunden. Die Färöer, hoch im Norden sollten es werden. Das Hauptland Dänemark war bereisbar und die Färöer ebenfalls. Lediglich bei Einreise ist ein PCR-Test Pflicht gewesen.

Es gibt viele die bei den Färöern an den Walfang denken, aber die Inselgruppe hat noch so viel mehr zu bieten. Zumal als Tourist vom Walfang nicht unbedingt etwas mit zu bekommen ist, wenn es nicht durch Zufall genau an dem Küstenabschnitt stattfindet an dem man selbst gerade ist. Ach ja, die Färöer sind eine autonome Region Dänemarks und gehören nicht der EU an. Daher ist der Walfang dort erlaubt. Es gelten aber auch die nicht EU Zollvorschriften. Auf Dauer wird sich das Thema Walfang von selbst erledigen durch die hohe Konzentration an Schadstoffen in den Tieren und die damit einhergehende gesundheitliche Belastung der Menschen.

Kommen wir wieder zu erfreulicherem….

Erfreulich war, dass die Suche nach möglichen Wander- und Ausflugstouren genauso wie nach Campingplätzen sich ziemlich einfach gestaltete. Auch das Buchen von Flug und zum Teil der Unterkünfte war schnell erledigt. Achtung: Die Mietwagenpreise haben es in sich!

So hieß es dann nur noch Warten auf den Reisebeginn.


22. Juli – Anreise

An diesem Tag sollte es also los gehen in den Norden. Wir trafen uns dazu am Flughafen in Frankfurt. Nach dem Einchecken gönnten wir uns erst einmal einen Latte Macchiato und eine Kleinigkeit zum Frühstück. Bis zum Abflug war ja noch genügend Zeit.

Der Flug führte uns mit einem Zwischenaufenthalt in Kopenhagen von Frankfurt auf die Färöer. Dort angekommen hieß es erst einmal das Gepäck in Empfang nehmen. Danach kam man zwar aus dem Flughafen heraus jedoch durch eine Absperrung geführt direkt zu einem Zelt für die PCR-Tests. Alles war vorbereitet und durch die vorherige Anmeldung und Bezahlung war nur noch die Identifikation nötig um den Abstrich vornehmen zu lassen. Ruckzuck waren wir wieder aus dem Zelt und auf uns gestellt.

Jetzt hieß es den Schlüssel zum Mietwagen zu holen. Dazu muss man in das Nebengebäude und dort im Eingangsbereich zu einem großen blauen Kasten. Hier eine Taste drücken und anschließen einen Button in der e-mail der auf eine Webseite mit einem Button führt. Vor dem Kasten hatte ich dann aber kein WLAN mehr! Zuerst bin ich in das Gebäude um zu schauen ob es noch einen Schalter gibt – Fehlanzeige. Also raus aus dem Gebäude, denn dort war WLAN Empfang vorhanden. Die Webseite geöffnet und langsam wieder in den Vorraum Richtung Schlüsselkasten. Mit dem letzten Strich der WLAN-Verbindung dann den Button auf der Webseite gedrückt. Danach öffnete sich an dem blauen Kasten ein kleines Türchen, hinter dem sich der Schlüssel und eine Mini-Anleitung zum Standort des Autos auf dem Parkplatz befand. Glück gehabt, ist Roaming hier doch recht teuer. Da wir den Mietwagen mit WLAN geordert hatten, brauchten wir keine lokale SIM-Karte und hatten dennoch einen Internetzugang.

Nun folgte eine kurze Fahrt zu unserer Lodge in Sørvágur. Für die erste Nacht haben wir uns eine feste Unterkunft ausgesucht, da man bis zum Erhalten des PCR-Testergebnisses in eine Quarantäne muss. Die Lodges waren neu, direkt am Wasser und über einen Steg der gleichzeitig eine Terrasse darstellte zu erreichen. An der Seite der ersten Lodge waren vier Kästchen mit Codes wie man sie z. B. von Fahrradschlössern kennt. Lodge vier sollte unsere sein und den Code dafür hatten wir per e-mail mitgeteilt bekommen. Also schön die Rädchen gedreht und … kein Schlüssel. Dafür ein Zettelchen in deutlichem Grün. Uns wurde mitgeteilt, dass das Schloss von Lodge 4 defekt ist und wir daher Lodge 2 bekommen. Der Code dafür ist XXXX. Also den Code beim zweiten Kästchen eingegeben und … ein Schlüssel. 😀 Damit ging es dann zur Lodge und in die Quarantäne. Die Lodge war richtige neu, alles roch noch deutlich nach Holz.

In unserem Gepäck befand sich ein wenig Proviant, sodass wir uns nachmittags ohne Probleme einen Kaffee machten und auf der Terrasse/Steg in der Sonne genießen konnten. Am späten Nachmittag bin ich zum Dorfladen etwas für das Abendessen und das nächste Frühstück einkaufen. Da ich bereits geimpft war, war dies trotz Quarantäne gestattet. Im Dorfladen hatte ich nur ganz kurz die Maske benutzt. Hier war eine andere Welt! Desinfektionsmittel stand bereit, aber Abstand oder Maske waren auf den Färöern nicht bekannt.

Was wir uns die ganze Zeit fragten ist, wie die Bezahlung der Ladge abläuft. Das Rätsel löste sich gegen 21:00 Uhr als die Besitzerin mit einem Kartenlesegerät vorbei kam.

Über Nacht kam dann die SMS, dass alle im Flugzeug negativ getestet wurden. Somit war die Quarantäne offiziell beendet.


23. Juli

Die Nacht über hatte ich gut geschlafen und nach dem Wachwerden festgestellt, dass Miri nicht da ist. Sie hatte sich bereits angezogen und saß im Freien vor der Lodge die Seeluft genießen. Nachdem wir nun beide wach waren, machten wir uns ein reichliches Frühstück bevor es an das Packen ging. Ursprünglich wollten wir zwei Tage in der Lodge verbringen, aufgrund einer Überbuchung war dann nur ein Tag möglich.

Die Taschen kamen ins Auto und dann ging es zu Fuß zu einem kleinen Laden, eine Gaskartusche für den Campingkocher kaufen. Nun folgte eine Fahrt in nördlicher Richtung. Nicht allzu weit weg war unser Ausgangspunkt für die erste Tour. Kurz vor dem Beginn eines Tunnels suchten wir dazu einen Parkplatz und sind dann zuerst entgegen der eigentlichen Wanderroute auf die andere Straßenseite – waren dort doch einige Hochlandrinder zu sehen.

Nun aber ging es los zur Wanderung. Richtung Küste, den grasbewachsenen Hügel hoch und an der Küste entlang. Auf diesem Abschnitt hatten wir direkt Blick auf die Nachbarinsel Mykines, auf die es an einem anderen Tag noch gehen sollte. Sie war immer zur Hälfte in Wolken getaucht. So ging es weiter, bis wir zum höchsten Punkt kamen, von dem wir unser Ziel das Dörfchen Gásadalur und den bekannten Wasserfall davor sahen. Von hier an ging es hinab zum Wasserfall Múlafossur.

Im Dörfchen Gásadalur haben wir das einzige Café für eine Pause aufgesucht. Schlicht, aber dennoch gemütlich eingerichtet genossen, wir unseren Kaffee. Im Café ist an der Decke eine nicht zu übersehende Stange an der Decke, die an einem Ende eine Seilwinde mit einem großen Haken hat. Nach Rückfrage bei den Mädels, die uns bedienten, wurde klar, dass dies hier nicht das ganze Jahr ein Café ist. Zum einen werden hier Video-Abende veranstaltet und dafür ist eine große Leinwand vorhanden. Es wird aber auch, und dazu ist die Stange da, als Schlachthaus verwendet.

Auf dem selben Weg, den wir nach Gásadalur gegangen sind, ging es wieder zurück.

Die anschießende Autofahrt brachte uns zu unserem ersten Campingplatz. Dies war ein kleiner Abschnitt, der zum Hostel Giljanes gehört. Praktisch ist, dass man hier die Räume des Hotels, vor allem den Aufenthaltsraum, mit nutzen darf. Es gibt hier keine Rezeption. stattdessen steht im Eingangsflur auf einem Tisch ein Telefon, über das Christian, der Besitzer, zu erreichen ist. Er sagt einem dann, wo man das Zelt aufbauen soll. So haben wir es dann auch gemacht. Das Essen zum Abend hatten wir im Freien bei den Zelten zubereitet und gegessen. Später sind wir zu einem Tee in den gemütlichen Aufenthaltsraum. Am Abend kam dann auch Christian vorbei. Hielt hier und da ein Schwätzchen und kassierte nebenbei die Neuen wie uns ab. Völlig relaxt.


24. Juli

Die erste Zeltnacht lag hinter uns, mit einem erholsamen Schlaf. Das Frühstück (Porridge und Kaffee) gab es im Freien an einer Bank vor den Zelten. Die Übernachtung bei Giljanes war eingeschoben, da wie bereits erwähnt, die Lodge überbucht war und wir deshalb eine Ausweichmöglichkeit für die zweite Nacht benötigten. Das hieß aber auch, dass wir an diesem Tag nach dem Ausflug bereits zum Campingplatz in die Inselhauptstadt Torshavn wechselten. Somit mussten wir die Zelte wieder abbauen. Das geht bei unseren Zelten ja fix.

Die Fahrt heute führte uns an den Hafen von Sørvágur. Zuvor hatten wir online die Fähre sowie die Wanderpermits geordert und bezahlt. Nach der Wettervorhersage sollte es sonnig mit blauem Himmel und einem lauen Lüftchen werden. Ähm, ja….

Zu Beginn der Fährfahrt war es bewölkt und zwischendurch kam manchmal die Sonne hervor. Wir näherten uns Mykines, unserem Ziel das fast völlig in den Wolken lag. Es wurde auch windiger. Somit ist die Ankunft am kleinen Hafen von Mykines durch den Wellengang interessant geworden. Von hier geht es erst einmal den Berg hoch und bis zum einzigen Ort der Insel und kurz davor weiter den Berghang hoch bis fast zur Klippe.

Wettervorhersagen, war uns nun klar, sind etwas, das nicht unbedingt auf den Färöern so genau zu nehmen ist. Stark bewölkt, neblig und starker böiger Wind – fast Sturm war die Realität. Was soll’s, wenn man schon da ist! So ging es in der Nähe der Klippe an dieser entlang bis kurz vor einer Erhöhung, auf der man kaum noch gerade laufen konnte und wir daher hier kehrt machten. Die Westküste, welche mit einer Brücke zu erreichen war, lag somit außerhalb dessen wir gehen konnten. Pech oder auch nicht: Die Brücke war zu dieser Zeit gesperrt und viel weiter hätten wir nicht gehen können. Damit war aber eigentlich auch unser Wanderpermit für Mykines überflüssig geworden. Dennoch haben wir auf dem Weg an der Klippe einige Papageientaucher gesehen und auch fotografieren können.

Ein wenig Schutz suchend, sind wir anschließend in das Dörfchen gegangen und haben uns mit fast allen Anderen, die mit der Fähre kamen, im einzigsten Café getroffen. Eng und gesellig. Es gab warmen Kakao und da es Mittagszeit war auch eine hausgemachte Fischsuppe, die zu empfehlen ist.

Bis zur Fähre zurück war noch reichlich Zeit, weshalb wir eine kleine Wanderung in die entgegensetzte Richtung wie zuvor unternommen haben, um nochmals für einen Kakao einzukehren, bis es dann Zeit war, um zum Hafen zu gehen. Oberhalb der Bucht, in der der Hafen ist, sind in den Felsen viele verschiedene Seevögel zu sehen, womit das Warten auf die Fähre kurzweilig wird.

Zurück auf Sørvagár, fuhren wir dann östlich zur nächsten Insel, auf der Torshavn liegt, um den Campingplatz aufzusuchen. Dieser liegt etwas außerhalb der Stadt, direkt am Meer, jedoch etwas oberhalb. Da wir diesen vorab gebucht und bezahlt hatten, war die Anmeldung schnell erledigt. Die Zelte bauten wir auf der Zeltwiese hinter dem Hauptgebäude auf, welches ein wenig Schutz vor der Straße bot. Das Abendessen machten wir uns auf einer Bank mit Blick auf das Meer.


25. Juli

Morgens, früh wach geworden, breiteten wir uns auf einer Tisch-Bank-Kombinationen aus, um dort zu frühstücken. Gestärkt ging es dann mit dem Auto in den Norden der Insel. Der höchste Berg der Färöer war unser heutiges Ziel – der Slættardindur. Dazu fährt man auf einer kleinen kurvigen Straße schon einige Höhenmeter nach oben. Am Wanderparkplatz hat man morgens auch noch freie Wahl. Hier war es klar, während unter uns Nebel umherzog und das Plateau des Berges ebenfalls im Nebel lag.

Je höher wir auf dem Anfangs gut sichtbaren Weg wanderten, desto nebliger wurde es. Zum Teil war der Weg nur noch zu erahnen. Am Fuße des Plateaus wurde es dann wieder klar, was uns bei der Suche nach dem letzten Wegstück auf das Plateau gelegen kam. Oben angekommen, war nur eine kleine Gruppe dort, die Rast machte. So genossen wir zuerst den Ausblick von oben. Da die andere Gruppe sich gerade aufmachte für den Weg zurück, hatten wir für unsere Rast das Plateau nun ganz alleine. 😀

Wie wir uns bereit machten für den Abstieg, kam eine neue Gruppe herauf. Allerdings zog nun auch Nebel auf dem Plateau auf und ließ es langsam im Nebel verschwinden. Auf dem Weg runter sind uns einige Wanderer entgegengekommen. Am Auto angekommen, war der Parkplatz voll. Hier jedoch war wieder alles klar und teils sonnig. Wir hatten somit wohl die beste Zeit für unsere Tour gehabt.

Da die Wanderung nicht besonders lang war, hatten wir uns überlegt, in das nahe gelegene Dörfchen Gjogv zu fahren. Gesagt, getan. Dort war es sonnig und das vermutlich ganze Dorf traf sich an zwei Seen eines Bachlaufes im Ort zum Sonnen und Baden. Wir sind weiter bis zum alten Hafen, um dort ein paar Bilder zu machen, aber auch da es dort ein kleines Café gab. Zum Kaffee haben wir uns eine Waffel mit typischer regionaler Rhabarbermarmelade gegönnt und im T-Shirt in der Sonne gebadet.

Danach sind wir nach Westen zur nächsten Insel in die alte Siedlung Saksun gefahren, um uns diese an zu sehen. Für eine Wanderung bot sich kein vernünftiger Weg an, der zeitlich gepasst hätte. So sind wir dort um die Häuser gelaufen und haben die Aussicht genossen. Die Rückfahrt zum Campingplatz war ebenfalls sonnig und somit eine Sightseeing fahrt gewesen.

Das Abendessen war wieder an der frischen Luft und danach sind wir noch für eine kurze Zeit in den Aufenthaltsraum, bevor wir uns in die Zelte verkrochen. Nachts kam dann noch eine Gruppe Motorradfahrer was eigentlich kein Problem ist, wenn nicht einer unbedingt mit seinem Motorrad über die Zeltwiese gefahren wäre. 😖


26. Juli

Heute sollte es sehr entspannt werden, auch da wir wieder den Campingplatz wechselten und am neuen Campingplatz keine Reservierungen für die kleine Zeltwiese möglich war (ist). Was bedeutet, dass man früh dort sein sollte.

So haben wir nach dem Frühstück alles gepackt und in das Auto gelegt, das dann auf dem Campingplatz in Torshavn blieb. Wir sind zu Fuß in die Innenstadt und von dort gemütlich durch zwei Gebiete des alten Torshavn geschlendert. Im ersten und größeren Gebiet gibt es viele der ursprünglichen schwarzen Gebäude. Dieser Bereich nennt sich Gamla Stan, also Altstadt. Von dort ging es direkt über nach Tinganes. Hier wurde früher Recht gesprochen und selbst heute sind dort noch hoheitliche Ämter in den Gebäuden untergebracht. Man erkennt diesen Bereich sofort an den roten Gebäuden, das dies ein eigenständiger Ortsbereich ist.

Da es nun schon Mittag war, entschlossen wir uns zu einer Pause am Hafen, um etwas zu essen und zu trinken.

Von hier sind wir gemütlich zum Campingplatz zurück und dann weiter mit dem Auto zur nächsten Insel. Es gibt zwar in der Nähe von Torshavn einen Tunnel zur Nachbarinsel, wir entschieden uns jedoch den längeren Weg über eine nördlich gelegene Brücke zu nehmen, um so noch ein wenig mehr von den Färöern sehen zu können.

In Saltangará machten wir halt um Nahrungs-mittel für die nächsten Tage einzukaufen. Es war früher Nachmittag und wir hatten Zeit weshalb wir auf einen Latte Macchiato in ein Café sind bevor es weiter ging.

Von dort war es nicht mehr so weit bis zum Campingplatz in Æduvik. Der Campingplatz liegt am Ende von Æduvik und damit am Ende der Straße – gefühlt am Ende der Welt. Hier angekommen, wussten wir erst gar nicht, wo wir uns anmelden können. Die einzige erkennbare Zeltwiese ist hinter dem Hauptgebäude und es war nur ein Zelt dort. Wir entschlossen uns unsere Zelte in einer Ecke aufzubauen. Später wurde uns dann von einem Herrn auf Nachfrage erklärt, wie das mit der Anmeldung und dem Bezahlen vor sich geht. Ganz einfach! Im Aufenthaltsraum gibt es einen Briefkasten und darauf sind Briefumschläge. Hier schreibt man das Kennzeichen des Autos und die Anzahl der Zelte und der Nächte auf. Das Geld dazu in den Umschlag und rein in den Briefkasten. Fertig.

Das Abendessen hatten wir später dann an einem leicht baufälligen Tisch im Freien zubereitet und gegessen. Als es dunkel wurde, sind wir dann doch noch in den Aufenthaltsraum. Kurz vorher hatten wir schon mit dem Pärchen aus Frankreich gesprochen, deren Zelt alleine bei unserer Ankunft auf der Wiese stand. Während wir uns unterhielten, bereiteten diese ihr Essen vor. Den Teig für die Pizza hatten sie am Morgen vorbereitet und in der Küche auf eine Schrank gestellt, damit er gehen kann. Alles für die Pizza, auch die Soße, wurde frisch gemacht. Essen wie Gott in Frankreich – da war hier nachvollziehbar, woher der Spruch kommt. Abgesehen davon, waren es sehr nette Gesprächspartner.


27. Juli

Der Nordosten war das Ziel für eine Tour an diesem Tag. Sämtliche Wettervorhersagen zeigten kein besonders gutes Wetter für die Region an. Dennoch sind wir los nach Vidoy, hatten wir doch schon die Erfahrung gemacht, dass der Wettervorhersage nur bedingt zu trauen ist. Auf dem Weg wurde es nicht wirklich besser und blieb gleichmäßig bewölkt. Solange es nicht regnet, würde uns das nicht von einer Wanderung abhalten.

Hinter Klaksvik fuhren wir zuerst an der Küste entlang und dann bei Anirnar nach Osten Richtung Norotoftir, um auf die Ostseite der Insel Bordoy zu gelangen. Auf der Landkarte ist dies eine Straße mit zwei längeren geraden Tunneln. Tunnel sind hier ja nichts ungewöhnliches. Aber dann… Kurz nach dem Abbiegen, standen wir an einer Ampel vor dem ersten Tunnel. Wie sich hier zeigte, ist der Tunnel nur einspurig. Als es grün wurde, ging es dann los in den Tunnel. So angespannt gefahren bin ich seltenst wie auf dem folgenden Abschnitt. Die Fahrspur war nur etwas breiter wie der Mietwagen und auf beiden Seiten mit Pfosten begrenzt. Dadurch das der Tunnel komplett aus Naturstein ist schluckt dieser fast das gesamte Licht des Autos und die Straße, welche in Wellen verlief machte es zusätzlich nicht einfacher. Da der Tunnel länger ist dauerte es bis das Licht am Ende des Tunnels zu erkennen war. Ein Aufatmen, war doch das Ende dieses anstrengenden Teils zu sehen. Raus ging es aus dem Tunnel und in eine Linkskurve, nur um dann in einen zweiten ähnlichen Tunnel zu fahren. Puh. Irgendwann waren wir dann auf der Ostseite der Insel und kurz darauf auf der nächsten Insel am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Leider war es hier nicht nur bewölkt, sondern auch sehr nebelig weshalb wir beschlossen, die Wanderung nicht anzugehen.

So ging es dann bis Klaksvik wieder zurück und somit wieder durch die beiden Tunnel. Nun waren wir die ersten im Tunnel und mit Fernlicht war es schon entspannter und so langsam stellte sich auch eine entspanntere Fahrweise ein.

In Klaksvik war es zwar ebenfalls nebelig, jedoch nicht so sehr und daher beschlossen wir, dort eine Wanderung auf den Aussichtsberg Klakkur anzugehen. Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung führt am Ende des Ortes auf eine Schotterpiste und diese eigentlich ein gutes Stück bergauf. Aufgrund der Fahrrinnen und Löcher beschlossen wir, den Mietwagen und unsere Nerven zu schonen und haben uns einen Parkplatz am Rand der Schotterpiste gesucht, bevor der Weg nach oben ging. Von hier liefen wir zuerst den Schotterweg entlang bis zu einem kleinen See mit einer Staumauer. Ab diesem Punkt ging es dann auf einem schmalen, nicht immer eindeutig zu erkennenden, Weg hoch zum höchsten Punkt des Berges, um dort die Aussicht(!) im Nebel zu genießen. Von hier sieht man die Nachbarinsel ,getrennt durch das Meer, als würde man an einem Fluss stehen – zumindest wenn es nicht neblig ist. Wir konnten nicht mal 100 Meter weit sehen. Geschweige denn das Meer oder eines der beiden Ufer.

Nach dieser kurzen Wanderung ging es mit dem Auto wieder ein Stück zurück Richtung Campingplatz und somit auf die Insel Eysturoy. Der Weg zur nächsten Insel, nicht mehr verwunderlich, führte durch einen Tunnel. Auf Eysturoy angekommen, ging es jedoch zuerst nach Norden in das Örtchen Fuglafjørdur, um zu schauen, ob dort noch eine Wanderung möglich ist und da wir langsam Hunger bekamen, hofften wir dort was essen zu können.

Im Ort parkten wir etwas oberhalb in der Nähe des Sportplatzes. Von hier kann man an einem kleinen Bachlauf nach oben in das Hinterland laufen. Ein paar Meter sind wir gegangen, da aber abzusehen war, dass der Nebel sich nicht lichten wird, drehten wir um. Unten im Ort hatten wir im einzigen offenen Restaurant gegessen und sind dann zurück zum Auto.

Es war noch früher Nachmittag und so schauten wir, was wir noch unternehmen könnten. Miri sah in der Karte etwas von einem Festplatz an einem Sandstrand in Sydrugøta. Festplatz klang etwas merk-würdig, aber einen Sandstrand auf den Färöern – das konnten wir uns nicht entgehen lassen und es lag auch noch auf dem Weg zum Campingplatz. Also hin. Ein kleines Dorf, an dessen Rand wir parkten und das zuerst unscheinbar wirkte. Wie wir in Richtung Dorfzentrum liefen, erblickten wir schon den Sandstrand, den wir direkt ansteuerten. Das Schöne dort ist, dass in der Mitte vier Hängematten sind. Da es stark bewölkt war, war kaum einer dort und wir hatten damit die Hängematten für uns alleine. War schon irgendwie witzig. Vor allem als Miri meinte, sie hat da eine Idee….

Das war dann die Idee – Barfuß in’s Wasser. Geht, ist aber seeehr kalt.
Nach einiger Zeit sind wir dann weiter Richtung Süden zum Campingplatz. Vorher jedoch in Runavik in einem Café eingekehrt. Kurz hinter Runavik liegt ein See, an dem wir nun schon mehrmals vorbei sind und es uns dieses Mal nicht haben nehmen lassen, dort zu stoppen. So sind wir die Seerund gelaufen. Diese ist nicht besonders lang, jedoch sind hier sehr viele Vögel zu sehen und machen die Runde zu einem Erlebnis.

Nach der Seerund war es eine kurze Fahrt und wir waren wieder an unserem Campingplatz im Süden der Insel – gefühlt am Ende der Welt.

Durch das doch kühlere und feuchtere Wetter bereiteten wir unser Abendessen heute in der Küche zu.


28. Juli

Es stand heute wieder ein Wechsel des Campingplatzes an. So haben wir nach dem Frühstück im Freien alles gepackt und sind los nach Vagar. Das ist die Insel, auf der der Flugplatz liegt. Unser Ziel war Giljanes, wo wir schon für eine Nacht am Anfang der Reise waren. Auf dem Weg dorthin haben wir die Fahrt als Sightseeing Tour genossen und einen Abstecher zum Wasserfall Fossa genommen. Dieser mehrstufige Wasserfall ist nach Regenfällen oder einer Schneeschmelze imposant. Wir sahen ihn nur als schmalen Wasserfall. Von der Straße gibt es einen kleinen, nicht wirklich sichtbaren Wanderpfad zur höheren Ebene. Hier ist Trittsicherheit gefordert!

Die ständigen Begleiter auf der Insel – Schafe – haben wir selbstredend jederzeit erleben können. Auch als Hindernis auf der Straße.

Bei Giljanes angekommen,, riefen wir bei Christian an um uns zu vergewissern, wo wir unsere Zelte aufbauen können. Dies war fast wieder an der selbe Stelle wie beim ersten Mal. Nach dem Aufbau der Zelte kam Christian kurz vorbei um am Campingplatz und Hostel nach dem Rechten zu sehen. Er kam in Tracht, denn heute war der Vortag des Nationalfeiertages und alles ist in Tracht zur Hauptstadt. Uns war dies jedoch zu viel Trubel, gerade auch im Hinblick auf die Pandemie.

So machten wir uns anschließend auf eine beliebte Wanderung in der Nähe des Campingplatzes. Sie führt am Ufer des Sees Sørvagsvatn entlang bis zur Küste. Dort endet der See und geht in einen kleinen Fluß über, der kurz darauf in einem Wasserfall ins Meer endet.

Der Weg führt vom Parkplatz zu einem Häuschen an dem der eigentliche Wanderweg beginnt. Hier bekommt man, wenn gewünscht, einige Infos. Vor allem ist hier der Obulus für die Tour zu zahlen. Der Wanderweg danach geht ,etwas vom See entfernt, in Richtung Küste und dort einige Zeit an der Steilküste entlang. Zurück haben wir den Weg am See genommen. Irgendwann kommt dort eine kleine Hütte, hinter der es nach rechts geht. Wir sind natürlich erst einmal dort gerade vorbei und weiter am See entlang, bis es nicht mehr möglich war. Also wieder zurück. Wie wir den Weg dann an der Hütte entdeckten, sind wir diesem gefolgt. Letztlich kommt man in der Nähe der Eingangshütte wieder heraus. Bis dahin galt es jedoch aufzupassen. Von weitem hatten wir schon ein paar Highland Rinder gesehen. Wie sollte es auch anders sein, waren sie dann genau auf unserem Weg. Hier hieß es: Langsam und immer sichtbar sein. Zum Glück bewegten sich die Rinder vom Weg weg. So hatten wir dann freie Bahn für den Rest der Wanderung.

Da wir auf dem Weg zurück an einem Supermarkt vorbei kamen, hielten wir dort, um noch ein paar Vorräte einzukaufen. Wir wunderten uns schon, dass der Parkplatz so leer war. Er war leer, da der Supermarkt bereits geschlossen hatte. Die Geschäfte schließen am Vortag des Nationaltages schon zur Mittagszeit wie wir nun lernten.

Wir wollten auf alle Fälle einmal Essen gehen und sind deshalb, und da wir nicht einkaufen konnten, anschließend in das Nachbarörtchen des Campingplatzes gefahren, um nach der Speisekarte und den Öffnungszeiten des dortigen Restaurants zu sehen. Tja, auch das hatte zu und nicht vor, in den nächsten beiden Tagen zu öffnen.

Abends kochten wir uns etwas an den Zelten und sind wie es dunkler und kälter wurde auf einen Tee noch in den Gemeinschaftsraum des Hostels.


29. Juli

Wie sollte es auch anders sein als nebelig. Der Nebel zog am Vorabend auf und hat sich leider über Nacht gehalten. Es sah auch insgesamt etwas trüb aus. Christian kam an diesem Morgen früh vorbei und auch er gab keine Hoffnung auf wesentlich besseres Wetter. Was soll’s. Die Rucksäcke gepackt und auf in das Inselinnere zu einer Wanderung entlang des Fjallavatn. Dort ging es im mehr oder weniger dichten Nebel entlang der Nordseite des Sees bis zu einem Fluß. Da dieser jedoch zu tief war, um mit den Wanderschuhen trocken durchqueren zu können und wir keine Handtücher o. ä. zum trocknen der Füße dabei hatten, haben wir uns gegen eine Durchquerung entschieden und sind denselben Weg wieder zurück.

Mit den letzten Restbeständen haben wir uns ein Mittagessen gezaubert und vor dem Hostel in der Sonne gegessen. Währenddessen kam eine Nachricht bei mir ein. Es kam die Erinnerung zur Abgabe des Mietwagens, da diese schon überfällig war. Überfällig? Wir werden doch erst am nächsten Tag abreisen. Erste Überlegungen und Hektik das Nötigste zusammen zu packen, um den Mietwagen gleich abgeben zu können. Dann rief ich doch noch bei dem Mietwagenunternehmen an und erklärte, dass ich mich bei der Abgabe um einen Tag vertan habe. Es wurde sich für die Info bedankt und nach Rücksprache konnten wir den Mietwagen zu den normalen Konditionen einen weiteren Tag nutzen. Puh, Glück gehabt.

Den Nachmittag haben wir gemütlich gestaltet. Für das Abendessen und Frühstück brauchten wir jedoch noch etwas und sind so an die Tankstelle in der Nähe gefahren. Die Hoffnung war ,dass es dort einen Shop gibt, was sich zum Glück bestätigte. Groß war die Auswahl nicht, das Nötigste haben wir jedoch noch bekommen.

Es gab auch etwas Süßes und so war unser Nachmittagskaffee gerettet. Bevor es an den Nachmittagskaffee ging, hatten wir schon grob unser Gepäck für die Abreise vorbereitet und dazu kurzzeitig alles vor den Zelten ausgebreitet. Während des Kaffees haben Onni und Wickie dann eine Postkarte an ihre Mama nach Österreich geschrieben. So wie in jedem Urlaub.

Beim Abendessen haben wir ein wenig improvisieren müssen, indem wir das, was in der Hostelküche vorhanden war, mit dem Eingekauften kombiniert haben. Nun war es noch zu früh am Tag um im Zelt zu verschwinden und sind daher noch auf eine Rundfahrt unterwegs gewesen.

Zum Aufwärmen gab es danach einen Tee im Hostel. Wer immer wieder in den Aufenthaltsraum reinschaute, war der Hostelkater. Er hat seine eigenen Schälchen für Wasser und Futter in der Küche und wird von allen dort versorgt.


30. Juli – Abreise

Ein sonniger letzter Morgen begrüßte uns. Ein letztes Packen stand an, um anschließend nach Sørvagur zum Frühstück zu fahren. Direkt an der Tankstelle ist ein kleiner Shop mit Café. Dort frühstückten wir nach dem Tanken des Mietwagens.

Nun ging es langsam zum nahegelegenen Flughafen. Zuerst stand das Abgeben des Mietwagens an. Das Prozedere ist ähnlich wie bei der Abholung und vermutlich wird man dabei den Schlüssel in das Kästchen packen, das sich dann öffnet. Da wir jedoch um einen Tag verlängerten hat das nicht funktioniert mit dem Link über die e-Mail. Es gibt unter den zwei Kästen mit den Schlüsselfächern noch einen Schlitz zum Einwerfen von Schlüsseln. Den haben wir dann genutzt.

Von hier aus waren es nur noch wenige Meter bis in das Flughafengebäude und der Check In war schnell erledigt. Im Transitbereich hatten wir dann die Möglichkeit, gemütlich bei einem Kaffee und einem belegten Brötchen bis zum Abflug zu warten.

Also fast. An diesem Tag wollten wir eigentlich die Postkarte in einen Briefkasten werfen. Nur hatten wir keinen gesehen und daher war unsere Hoffnung das sich vielleicht einer am Flughafen befindet. Vor dem Check In hatten wir dann durch die Schlüsselabgabe nicht mehr daran gedacht und im Transitbereich gibt es keinen Briefkasten. Was nun? Ich fragte schließlich eine Bedienung des Bistros ob sie die frankierte Postkarte für uns in einen Briefkasten einwerfen könnte. Sie hatte damit kein Problem und die Postkarte entgegen genommen.

Der Rückflug ging wieder über Koppenhagen und verlief völlig ereignislos. 😊


Resümee

Färöer geht! 😊 Geht auch recht kurzfristig geplant. Die Infos zu den Wanderungen gibt es bei den offiziellen Stellen und der Webseite des Färöer Tourismus. Hier und da steht etwas von einer Abgabe zu Wanderwegen, eine Mautstelle haben wir allerdings nur einmal erlebt. Die Aussage „Man kann alle Jahreszeiten an einem Tag erleben“ können wir, abgesehen vom Schnee, mehrfach bestätigen. Also durchaus auch was kurzes mitnehmen. Für abends und morgens ist was warmes aber meist schon noch nötig.

Camping und Färöer geht auch. 😊 Wir hatten Drei-Jahreszeitschlafsäcke mit und lange Schlafwäsche. Die aber nur in der ersten Nacht an und danach auf kurze Sachen gewechselt. Es waren in den Zelten Nachts im Schlafsack angenehme Temperaturen und somit immer gut geschlafen. Man kann wie wir einen Kocher, Essgeschirr und ein wenig Nahrungsmittel mitnehmen, kommt aber auch durch die Küchen auf den Campingplätzen ohne aus. Die Nahrungsmittel waren abgepackte Portionen, da wir ein Wegwerfen von Nahrungsmittel vermeiden wollten. Letztlich kann man aber auch ohne Bedenken Mehl, Reis und anderes kaufen und stellt dann den Rest in den “Free for use”-Schrank der Küchen auf den Campingplätzen bzw. bedient sich dort.

Für uns war es auch eine große Auszeit von der Pandemie. Eine Maskevorgabe oder Abstandsregeln gab es nicht. So konnten wir uns in den Tagen dort frei bewegen – wie in der Zeit vor der Pandemie, mit dem Unterschied, dass durch die Pandemie deutlich weniger Personen dort Urlaub machten.

Uns wird dieser Urlaub sicherlich durch die kleinen Anekdoten und durch die Flexibilität, die dort nötig war, lange in Erinnerung bleiben.


Die Postkarte kam einige Zeit später auch tatsächlich an. 😊


#färöer #faroe #faroye #torshavn #giljanes #camping #papageientaucher #canon #canonR6 #tamron #tamronsp2470 #canonef70300

Portugal – Madeira – November 2021

Südafrika. Ja, richtig gelesen. Im Oktober 2021 stand mein dritter Versuch für eine Südafrikatour an. Gebucht, bezahlt und die Bedingungen vor Ort sahen gut aus. Doch leider zu früh gefreut. Mangels der erforderlichen Mindestteilnehmerzahl wurde die Reise vom Veranstalter abgesagt.

Zuhause bleiben war jedoch für mich keine Alternative, sah ich doch, dass der Veranstalter für November eine Reise auf Madeira anbot. Madeira war bereits für einen Weihnachtstrip angedacht und einige Überlegungen dazu vorhanden. Zum Teil deckten sich die Touren, die ich mir ausgesucht habe, mit denen des Reiseveranstalters. So war die Entscheidung recht schnell getroffen. „Madeira – Levadas, Lorbeer, Lavafelsen“ heißt die Tour, welche von Hauser Exkursionen angeboten wird. I bis II Stiefel versprachen eine nicht allzu anstrengende Zeit auf der Insel.

Am 12. November 2021 ging es dann recht früh mit dem Flieger von Frankfurt über Lissabon nach Funchal auf Madeira. Da der Check-In derzeit etwas zeitaufwendiger ist, hat sich in Frankfurt bereits ein kleiner Teil der Reisegruppe während des Wartens erkannt. So wurde die verbleibende Zeit in Frankfurt wie auch die Aufenthaltsdauer in Lissabon kurzweiliger. Durch den Zwischenaufenthalt in Lissabon erfolgte trotz des frühen Abfluges die Ankunft auf Madeira im Dunkeln. Im Flughafen von Funchal wurden wir ein erstes Mal kontrolliert bzgl. der Einreisebestimmungen. Kurz nach dem Verlassen des Gebäudes wurde noch ein zweites Mal kontrolliert. Von dort aus war bereits unsere Reiseleiterin für die nächsten Tage zu sehen und bald erreicht.

Ein Hallo und schon ging es mit einer kurzen Fahrt nach Machico zu unserem Hotel für die ersten Tage. Dort angekommen wurde eingecheckt und bald darauf trafen wir uns in einem Restaurant gegenüber für eine kurze Info zum nächsten Tag. Zum Abschluss bekam jeder noch eine Flasche Wasser für die bevorstehende Wanderung am nächsten Tag.


13.11.21 – Tag 1

Am ersten Tag ging es nach dem Frühstück los zur Wanderung am Ostkap. Beim Restaurant vom Vortag erhielten wir dazu ein Essenspaket. Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung war nicht allzu lang und da wir hier früh los sind waren erst wenige andere vor uns schon dort. Raus aus dem Bus und los ging es auf die Tour. Das Ostkap haben bestimmt viele schon in sattem grün auf Bildern gesehen. Wir jedoch waren im Herbst hier und so erwartete uns eine ausgedörrte hügelige Grasfläche. Kurz vor dem Ende des Ostkaps gibt es ein Café welches in dieser Trockenheit einer Oase glich. Das Bild oben gibt die Aussicht vom östlichsten Punkt auf die kleine vorgelagerte Insel wider. Ein wenig die Strecke zurück haben wir es uns in einer windgeschützten Kuhle für eine Pause gemütlich gemacht. Susanne, unsere Reiseleiterin hatte dazu für uns einige Spezialitäten wie Bollo de Mel, Käse usw. mitgenommen und verteilt. Genüsslich war unsere Pause in der Sonne mit den vielen Leckereien. Dennoch langsam mußten wir los, den der Bus sollte uns am Ausgangspunkt der Tour wieder abholen. Auf dem Rückweg kamen uns einige entgegen. Teils Einzeln teils in Gruppen. Zurück am Ausgangspunk war dieser nun vollgeparkt. Früh los zu gehen war gut um mehr Ruhe zu haben.

Am frühen Nachmittag zurück im Hotel hatten wir einen freien Nachmittag. Dieser wurde mit zwei anderen aus der Gruppe für einen Spaziergang durch Machico, eine Kaffeepause und einen Einkauf genutzt. Der Nachmittag klang bei einem kleinen Bier an einem der wenigen Sandstrände Madeiras aus. Am Abend trafen sich dann alle im Restaurant Mercado Velho. Ein paar Abendessen wie dieses gehörten zur Reise und so gab es ein Menü mit vielen typischen madeirensischen Spezialitäten wie z. B. Degenfisch mit Banane.


14.11.21 – Tag 2

Für den zweiten Tag war die erste Wanderung an einer Levada vorgesehen. Eine Levada ist ein Kanalsystem das nur eine geringe Höhendifferenz hat um Wasser über weite Strecken fließen zu lassen. D. h. Aber auch das diese allen Biegungen und Kerben folgt die die Berge haben. Nun es ging also eine zeitlang an einer Levada entlang. Selbig ist nicht unbedingt so spektakulär aber die Aussicht während des Verlaufes wechselt regelmäßig und das ergibt den Reiz der Levadawanderungen. Vor allem bedeutete es das wir heute und auch die nächsten Tage im Grünen unterwegs waren. Nach knapp 1 1/2 Stunden bogen wir von der Levada ab um in ein Tal hinein zu wandern an deren Ende wir dann über einen Einschnitt, den Boca do Risco, an die nördliche Steilküste gelangten. Von dort ging es an der Küste entlang bis Porto da Cruz.

In Porto da Cruz konnten wir in die alte Zuckerrohrfabrik schauen und zum Teil auch betreten. Alte Maschinen zur Verarbeitung die immer noch genutzt werden waren zu sehen. Hier wird nach der Ernte aus dem Zuckerrohr der Rohstoff für den Zuckerrohrschnapps. Wird kein Zuckerrohr verarbeitet so dient dies hier als eine Art Museum.

Zurück zum Hotel ging es mit dem Bus und Abends dann wieder in das bekannte Restaurant vom Vortag.


15.11.21 – Tag 3

Für diesen Tag war keine Wanderung sondern ein Ausflug nach Funchal, der Hauptstadt Madeiras vorgesehen. Zuerst ging es oberhalb der Stadt in den schönen botanischen Garten – Jardim Botânico da Madeira-Engº Rui Vieira. Dieser ist auf alle Fälle ein Besuch wert, zumal von hier aus auch ein Blick über Funchal möglich ist.

Eine kurze Busfahrt brachte uns in die Innenstadt. Zuerst gingen wir in die Markthalle um anschließend im alten Kern von Funchal zu schlendern und ein Restaurant für das Mittagessen zu suchen. Unweigerlich kommt man dabei an all den bemalten Türen vorbei die auf Projecto artE pORtas abErtas zurück zu führen sind.

Anschließend trafen wir uns wieder an der Markthalle von der es zu einer Führung bei Blandy’s Weinlodge ging. Dort lernte wir das der maderensische Wein nicht im Keller sondern in oberen Stockwerke reift. Je älter je höher war das Stockwerk in dem das Faß ruht. Durch diesen Reifungsprozess oxidiert der Wein bereits und daher ist nach der Abfüllung in die Flaschen mit keiner geschmacklichen Veränderung zu rechnen. Man kann sogar die geöffnete Flasche wieder verschließen und später erneut öffnen ohne das es einen geschmacklichen Unterschied gibt. Am Ende der Führung war eine kleine Weinprobe mit zwei Weinen. Lecker. 😊


16.11.21 – Tag 4

Vom dritthöchsten Berg Madeiras zum höchsten Berg sollte es gehen – von Pico do Arieiro zum Pico Ruivo. Die Tour begann bei Sonnenschein und gefühlt über die Wolken – immerhin waren wie auf rund 1800 Metern. In die Wolken führte uns die Tour, so das wir am Pico Ruivo dann völlig im Nebel waren. Dennoch war es eine schöne Tour durch das Wolken- und Nebelspiel anfangs und der Ruhe im Nebel im späteren verlauf. Was beim Abschnitt mit den Überresten des Waldbrandes vor ein paar Jahren mystisch erschien.

Mit dieser Tour wechselten wir das Hotel. Unser neues Hotel erreichten wir nach einem Stopp zu einem Kaffee in São Vincente an der Nordküste.

Hier gab es an diesem wie auch am folgenden Tag das Abendessen in Form eines Menüs im Hotel. Hauser hatte sogar etwas mehr gezahlt damit wir das Menü an die beiden Tische bekamen und nicht zum Buffett gehen mussten. 👍 So sollte es gemütlicher und etwas hygienischer sein. OK, für den Nachtisch ging es dann doch ans Buffett. 😊 Leider muß man sagen das diese zwei Tage die mit dem bescheidensten Abendessen waren. Nicht das es schlecht war, richtig warm war es jedoch auch nicht.


17.11.21 – Tag 5

Nach dem Frühstück ging es mit dem Bus über den Encumeada-Pass zur Hochebene Paul da Serra. Durch den Lorbeerwald von Rabacal führte uns die Wanderung über zwei Levadas. Dabei kamen wir auch an einem schönen Wasserfall über mehrere Ebenen vorbei. Ein leichter Regenschauer während der Wanderung hielt uns jedoch nicht ab weiter zu gehen. Ziemlich am Anfang ging es für uns zum ersten Mal durch einen Levada Tunnel. Moosbewachsene Wände zeigten den Eingang. Ohne eigenes Licht wäre es allerdings nicht möglich gewesen komplett durch zu gehen.

Nach der Wanderung folgte eine Busfahrt nach Porto Moniz. Dort konnte, wer Lust hatte in den Naturbecken schwimmen gehen. Das Schwimmbad im Zentrum mit weiteren Naturbecken war jedoch aufgrund des Wellenganges geschlossen. Ich hatte es mir daher gemütlich gemacht und den Wellen zugeschaut.


18.11.21 – Tag 6

Es war Regen angesagt worden für diesen Tag. Auf der anderen Seite stand eine Tour durch São Vincente an in dem unser Hotel lag. Also hatten wir uns gewappnet und gingen bei bewölktem Himmel los zum Kirchturm von São Vincente der auf einem Hügel gut sichtbar über dem Ort thront. Tja, auf dem Rückweg zeigte sich das die Wettervorhersage recht hatte und es begann zu regnen. Daher war der Gang durch die Altstadt etwas zügiger. Letztlich kamen wir dann zu einer weiteren kleinen Weinprobe im Porto de abrigo an. Ein Weinlokal in einem alten urigen Gebäude. Die Weine waren lecker und zur Aufwärmung gab es danach noch Punchas – ebenfalls typisch für die Insel. Vereinfacht ein Fruchtsaft aus frischen Orangen, Limetten, Tangerinen oder Ananas bzw. der Regional aus Orange und Limette. Aufgefüllt und hier nicht gerade sparsam wird mit Zuckerrohrschnapps. 😀🤪

Das Abendessen war an diesem Abend nicht eingeplant vom Veranstalter. Die Gruppe teilte sich aufgrund der unterschiedlichen Uhrzeit für ein Abendessen in zwei Teile. So lief ich mit der ersten Gruppe los. Unser Ziel war das Restaurant Taberna de São Vincente. Ein eher typisch eInheimisches Restaurant wie es in südlichen Ländern üblich ist mit einem großen Raum und reichlich Tischen darin.

Kaum dort angekommen wurden von den Mitarbeitern schnell einige Tische zu einem großen zusammengestellt. Als wir saßen kam auch die zweite Gruppe, ohne das das Restaurant abgesprochen war. Wir waren somit wieder alle zum Essen zusammen. Nach der Getränkebestellung ging es an die Wahl des Essens. Leider war nicht alles verfügbar. Anstatt uns alleine zu lassen hat sich die Wirtin dann zu uns auf die Bank gesetzt und Hilfe gegeben bei der Auswahl. Genauso kam dann der Vorschlag von Ihr ob sie mehrere Teller mit Gemüse, Salat und Kartoffeln in die Mitte stellen soll. Das wurde direkt angenommen und so wurde dieses Abendessen zu einem sehr geselligen.


19.11.21 – Tag 7

Regen wurde für den Inselteil angesagt an dem die nächste geplante Tour anstehen sollte. Da es an der Südküste besser aussah wurden dieser Tag mit dem Nächsten getauscht. Es führte uns somit zur Südküste in das Tal Ribeira Brava. Hier startete die Wanderung im Ort durch Straßen an denen immer wieder Bananenplantegen zwischen den Häusern waren und dann zeigte der Weg immer weiter nach oben. Je höher wir kamen umso mehr änderte sich der Anbau. Nun waren es Kartoffeln und Gemüse. Die erste Etappe führte uns in das kleine Dorf Eira do Mourao und bis kurz danach zu einer Kurve. Dort gab es eine kleine Pause mit Überraschung. Ein fahrender Bäcker kam vorbei und hielt spontan. Erst hatten wir nicht verstanden was er wollte, dann jedoch hatten fast alle die Gelegenheit wahr genommen einen Muffin oder Bollo (kleines Brot) zu kaufen.

An dieser Kurve war nun unser Einstieg für die Tour immer entlang der Levada Norte, immer entlang der Südküste. Der Weg selbst war einfach, die Aussicht wechselte vom Blick über die Südküste, durch bewirtschaftete Felder, an Eukaplytusbäumen vorbei, durch Wälder und Orte. Bei einem Ort nach ungefähr einem drittel der Strecke machten wir an einem Café halt. Auf der sonnigen Dachterrasse mit bester Aussicht war die Pause sehr angenehm. Hier trafen wir die, die nicht die gesamte Strecke laufen wollten. Weiter ging es an der Levada Norte, entlang der Südküste. Nach weiteren zwei Stunden machten wir unsere größere Pause an der Levada mit ebenso schönem sonnigen Ausblick wie bisher an diesem Tag. Weiter ging es dann bis Cabo Girão um dort die Levada zu verlassen und den kleinen Anstieg zum Skywalk zu nehmen. Diesen erreichten wir nach fast 17 Kilometern bei bestem Wetter.

Angekommen am Skywalk Cabo Girão bot sich ein Blick über Funchal und direkt vom Skywalk der Blick 580 Meter nach unten von Europas höchster Steilklippe.

Nach dieser langen und erlebnisreichen Wanderung ging es entspannt mit dem Bus zurück an die Nordseite zum Hotel. Für diesen Abend stand nur noch das Essen im Hotel an. Wir alle waren froh, die zwei letzen Tage getauscht zu haben und so einen sonnigen Südküstentag erlebt zu haben.


20.11.21 – Tag 8

Durch den Tausch stand heute die letzte Gipfeltour an. Wir fuhren zuerst an die Südküste um oberhalb eines Dorfes am Miradouro Boca da Corrida die Wanderung in Angriff zu nehmen. Bevor es los ging genossen wir noch den Blick hinab in das Nonnental, in dem unser Ziel für die heutige Tour war. Also los, leicht bergauf um dann relativ eben bis zum Sattel Boca de Cerro zu gelangen. Hier wurde eine Pause eingelegt schließlich kam nun der steilere und vor allem ausgesetztere Teil zum Gipfel des Pico Grande.

Je höher wir kamen um so nebeliger wurde es. Am Gipfel bot sich dann nur noch hin und wieder ein wenig Aussicht. Obwohl die letzten Meter mit Klettern verbunden sind, sind wir dennoch fast alle ganz oben gewesen.

Pause. Am Fuß des Gipfels legten wir unsere große Pause ein bevor es an den Weg zurück zum Sattel Boca de Cerro ging. Von Dort führte ein langer Weg hinunter in das Nonnental. Kurz vor dem Sattel und bis in das Nonnental hinunter war es an diesem Tag auch ein Teil des MIUT (Madeira Island Ultra Trail). Die Läufer, die hier auf ihrer 115 Kilometer langen und über 8000 Höhenmeter umfassenden Strecke unterwegs waren wurden immer von uns alle angefeuert.

Unten im Nonnental angekommen zeigte der Weg in das Dörfchen Curral Das Freitas. Direkt eines der ersten Häuser war unser Ziel für das frühe Abendessen. Auf der einen Straßenseite ein Restaurant mit Gemischtwarenladen und auf der anderen Seite ein Platz mit Tischen und Stühlen sowie einem Gebäude mit einem großen Raum. Nach der Gipfeltor gab es erst einmal ein gepflegtes Zielbierchen. 😀 Als das Essen fertig war zum Servieren ging es in das Gebäude. Dort war ein langer Tisch mit Bänken schon vorbereitet worden. Wein in Tonkrügen, Wasser sowie Brot und Butter waren neben Tellern und Besteck schon dort. Heute gab es ein types Essen für Madeira. Espetadas – Fleischspieße gegrillt an Lorbeerstöcken. Dazu reichlich Gemüse und Salat. Zum Nachtisch noch Maronenkuchen und einen selbstgemachten Kirschlikör.

Auf der Heimfahrt hatten wir die Idee für einen Trunk in das Weinlokal einzukehren. Dazu brachte uns der Busfahrer sogar bis direkt vor die Tür. Das ist Service! 😀 Dort griffen wir zu unserem Lieblingsgetränk – Punchas.

Wie die ersten zum Hotel gehen wollten fiel Ihnen eine Ankündigung für diesen Abend auf. Ein Fado Abend mit einer Sängerin wurde beworben. Daher entschieden ein paar später wieder zu kommen. Ein paar und wie ich blieben und genossen noch einen Puncha. 😀


Der Fado Abend

Fado ist ein musikalischer “Vortrag” aus Portugal. Gesungen wird über das täglich Leben, begleitet mit wenigen Instrumenten – so wie an diesem Abend. Eine Sängerin war mit zwei Gitarristen angekündigt. Bei Fado ist normalerweise immer eine zwölfsaitige Gitarre dabei und fällt daher mit der unüblichen Anzahl der Saiten und ihrem Klang hervor.

Die Sängerin war jedoch nicht alleine an diesem Abend. Es gab immer wieder kleine Pausen und oft wurde dann einer der anderen drei Sänger vorgestellt. In der ersten Pause unterhielt ich mich mit dem Musiker der zwölfsaitigen Gitarre, welcher begeistert von Fado berichtete. Um was es inhaltlich in den Gesängen geht und und wie sie vorgetragen werden.

21.11.21 – Rückreise

Sehr früh an diesem Tag gab es das Frühstück. So früh, das dies extra für uns vorbereitet wurde. Danach folgte die Fahrt zum Flughafen um uns dort von der Reiseleitern und dreien aus der Gruppe zu verabschieden. Diese blieben noch ein paar Tag länger auf Madeira.


Für alle andere folgte der Flug nach Lissabon und dann nach Frankfurt, Düsseldorf oder Wien über München.


Resümee

Ungeplante Reisen können gerade mit Reiseveranstaltern auch zu einem besonderen Erlebnis werden. Bei einer so einfach eingestuften Reise nicht unbedingt üblich hat es dennoch bei uns von der Gruppe her gut zusammengepasst.

Klar sieht man in Prospekten oder Social Media häufig eher die farbigen Bilder vom Frühjahr oder Sommer. Das sollte einen dennoch nicht abhalten im Herbst oder Winter nach Madeira zu reisen. Der Herbst zeigt hier ebenfalls sein Farbenspiel. Netter Nebeneffekt im Herbst ist das dann weniger los ist.



#protugal #madeira #levada #funchal #machico #saovincente #picogrande #picodoarieiro #picoruivo #zuckerrohr #puncha #degenfisch #fado #hauserexkursionen #canon #canon6dmk2 #tamron #tamronsp35 #35mm

Camping SPO

Deutschland – Schleswig Holstein – St. Peter Ording
Camping SPO – https://www.camping-spo.de/
Empfehlung – Ja – für nicht geräuschempflindliche
September 2021

#camping #deutschland # schleswigholstein #spo #campingspo

Auf dem Rückweg von Föhr sollte es 2021 nicht in die Lüneburger Heide sondern nach St. Peter Ording gehen. In nächster Nähe gibt es zwei Campingplätze. Der eine hinter dem Deich ist jedoch nicht für Zelte geeignet. Somit empfiehlt sich der Zweite – Camping SPO. Direkt an der B202 vor St. Peter Ording gelegen ist er einfach zu erreichen. Vor dem eigentlichen Eingang ist ein kleiner Parkplatz für die Zeit zur Anmeldung.

Geht man von dort direkt auf den Campingplatz, so läuft man geradewegs auf die Anmeldung zu. Ein Platz für zwei Zelte und den MINI ist schnell gefunden. WIr bekommen keinen Platz auf der kleinen Zeltwiese sondern eine normale Parzelle direkt am Zaun der das Gelände von einigen Bäumen/Büschen und der Straße trennt.

Die Parzelle mit dem Zaun gefiel uns gut, da Wind mit Böen angekündigt war und so ein gewisser Schutz bestand. Letztlich war es nur ein laues Lüftchen ohne Böen. Die deutlich zu hörenden Straßengeräusche konnten dank Oropax über Nacht verband werden.

Auf dem Gelände gibt es eine kleine Bar mit Außenbereich und wie auf dem ersten Bild im Post zu sehen einen Verkaufswagen. Dort kann man Nachmittags Fischbrötchen und am Morgen Frühstücksbrötchen bekommen. Lt. Schildern wird an Freitagen gegrillt und es scheint auch immer wieder einige Sonderevents zu geben.

Im Hauptgebäude befinden sich am einen Ende die Sanitärräume. Diese trennen sich hinter der Tür in einen Toilettenbereich mit einem Waschbecken und auf der gegenüberliegenden Seite in mehrere Duschkabinen und davor liegenden Waschbecken. Die Duschkabinen haben einen kleinen Vorbereich mit Ablage auf der die Kleidung trocken bleibt.

Pandemiebedingt waren nicht alle Duschkabinen offen und die Hälfte der Waschbecken gesperrt. Alles hier machte einen sauberen und gepflegten Eindruck.

In einem schräg gegenüber der Anmeldung, direkt neben der Zeltwiese stehenden Gebäude gibt es einen Raum mit einigen Spülbecken und einer kleinen Kochecke. Auch hier war die Hälfte der Becken gesperrt und ebenso war alles sauber. In einem kleinen Nebenraum gibt es die Möglichkeit eine Waschmaschine zu nutzen. Im Hauptraum sollte man einen Blick auf die Wandtafel mit Infos werfen. So werden Führungen, Vorführungen usw. dort bekannt gegeben.

Auf dem Gelände verteilt befinden sich noch Zapfstelle für Wasser.

Allen Wasserhähnen gleich ist, das diese mit einer Zeitfunktion versehen sind. Beim Duschen vielleicht etwas ungewohnt, auf der anderen Seite werden keine Duschmarken benötigt. 👍

Nach einer Übernachtung hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Bezahlt wird hier am Ende in Bar oder per EC-Karte. Für eine Übernachtung (2 Personen) auf der Parzelle hatten wir gerade einmal 19€ zu zahlen. Günstiger kann man in SPO wohl kaum unterkommen.

Insgesamt hat es uns dort gut gefallen zumal alle Mitarbeiter auf dem Gelände immer gut gelaunt waren. Sollte es uns wieder nach SPO treiben schauen wir bestimmt hier vorbei.

Vom Campingplatz ist es übrigens gar nicht weit bis zum Strand….

Camping Æduvik

Dänemark – Färöer – Æduvik
Camping Æduvik –
Empfehlung – Ja
Juli 2021

#camping #danmark #dänemark #färöer #faroe #aeduvik

Dieser Campingplatz war der am einfachsten ausgestatteste den wir auf den Färöern aufgesucht hatten. Auf der anderen Seite liegt diese am Ende eines Orts, am Ende der Straße. Hier kommt nur her wer zum Campingplatz möchte. Er bietet also sehr viel Ruhe.

Buchen oder Reservieren für Zelte ist hier nicht möglich. Wer zuerst kommt gewinnt. 😁 Da wir am frühen Nachmittag ankamen fanden wir einen fast leeren Zeltplatzbereich vor. Nur ein kleines Zelt war dort. Insgesamt passen dort fünf Zelte auf den Wiesenbereich. Das wird jedoch eng, wenn große Zelte ins Spiel kommen. Am Ende des Platzes gibt es ein kleines Fleckchen auf dem noch zwei weitere kleine Zelte passen.

Keine Reservierung, keine Rezeption. Zum Glück trafen wir im Gebäude eine Frau die dort mit Wohnwagen war. So bekamen wir die Info zur Selbstanmeldung. Im Aufenthaltsraum der direkt hinter der Eingangstür liegt gibt es an der linken Wand einen Briefkasten. Auf diesem sind kleine Briefumschläge. Auf einem Briefumschlag wird das Autokennzeichen, die Anzahl der Zelte und Tage notiert. In den Umschlag kommt der Betrag für den Aufenthalt und rein in den Briefkasten Anmeldung und Bezahlung erledigt.

Der Aufenthaltsraum bietet reichlich Sitzmöglichkeiten an mehreren Tischen. Dazu gibt es noch weitere Stühle und Tische auf der angrenzenden Terrasse.

Die Küche war klein, jedoch mit allem nötigen ausgestattet. Auch hier kamen wir wieder sehr schnell in Gespräche mit anderen campern.

Neben der Küche ist vom Aufenthaltsraum aus ein Zugang zu einem kleinen Flur, der zu zwei Toiletten und einem Raum mit Dusche führt. Einfach, jedoch sauber.

Zum Teil haben wir im Innenbereich gekocht und gegessen. Zum Teil Außen. Dort gibt es Tisch/Bank-Kombinationen, die allerdings ihre besten Tage bereits hinter sich haben. Gehalten haben sie dennoch. Weit ab von allem sollte man sich früh genug Gedanken über das Essen machen. In Æduvik selbst gibt es kein Geschäft.

Camping Tórshavn

Dänemark – Färöer – Tórshavn
Camping Tórshavn – https://visittorshavnshop.fo/en/camping/
Empfehlung – Ja
Juli 2021

#camping #danmark #dänemark #färöer #faroe #torshavn

Der Campingplatz in Torshavn wird von der Stadt betrieben und war der Einzige mit Rezeption den wir auf den Färöern aufgesucht hatten. Wurde vorab gebucht ist die Anmeldung schnell erledigt.

Das Auto, sofern vorhanden kommt auf den großen Schotterbereich zu den Wohnwagen und Vans. Das Zelt bauten wir auf der Wiese hinter dem Campingplatzgebäude auf. Eine zweite Zeltwiese ist gegenüber dem Eingang und wird nur durch eine kleine Mauer und Hecke von der Hauptstraße getrennt. Auf „unserer“ Zeltwiese waren wir zusätzlich vom Gebäude abgeschirmt und bekamen dadurch den Verkehrslärm nicht wirklich mit. Der Wall, der auf den Bildern zu erkennen ist gibt ein wenig Schutz vor den Winden die vom Meer kommen können. Hinter dem Wall befindet sich eine Aussichtsplattform. Einen richtigen Zugang hatte diese jedoch noch nicht.

Im Hauptgebäude befindet sich links (ausgehend vom unteren Bild) die Küche mit den zwei Tischreihen. Hier ist alles was zum Kochen benötigt wird. Dennoch genossen wir es am Wall mit Blick auf das Meer oder auf einer der zu sehenden Tisch/Bank-Kombination zu Frühstücken oder unser Abendessen zuzubereiten.

Gerade aus und auf der rechten Seite befinden sich kleine Räume mit je einer Toilette, einem Waschbecken und einer Dusche. Jedoch haben nur die Räume auf der rechten Seite in der Dusche auch einen funktionierenden Wasseranschluß. Zum Duschen benötigt man 10 DKK (Münze) welche für vier Minuten Wasser geben. Dabei ist der Duschautomat mit einer Start/Stop-Taste ausgestattet und somit sollten die vier Minuten in den meisten Fällen ausreichen.

An der Wand zur Dusche befinden sich Haken zum Aufhängen. Ein kleines Manko wie ich finde ist das die Toiletten keinen Deckel haben. Somit bietet sich nur die kleine Fläche über dem Duschautomat noch als Ablageort an. Schumtzige Wäsche kann zwar auf den Boden, je nach Duschvorhang, kann es jedoch sehr naß werden. 🙃

Von einer Außenseite zu erreichen ist ein kleiner Raum für die Vans/Wohnmobile (Toilette!). Hier befindet sich zusätzlich eine Waschmaschine und ein Trockner.

Insgesamt war alles sehr sauber und wurde regelmäßig gereinigt.